KREBS - ukrin.com · auf der Trias Stahl, Strahl und Chemotherapie (36.,60, 74, 94). Bedingt durch...
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Fortschritte in der Immunotherapie
Beitrag zum
13. Internationalem Chemotherapie
Kongreß
Wien, August - September 1983
KREBS Erkennung durch Fluoreszenz
Behandlung mit Alkaloidderivaten
von Jaroslaw Wassyl Nowicky
j J
Diese Arbeit erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die in ihr
beschriebenen Ergebnisse sind vorläufig, weitere Untersuchungen sind
noch nicht abgeschlossen oder der Zukunft vorbehalten. Die
angewandten Methoden waren nicht selten vom Zwang diktiert, das
Material lückenhaft. Daher möchte ich diese Arbeit auch nur als
Anregung und Hinweis für andere Forscher verstanden wissen, die auf
dieser Grundlage weiterarbeiten wollen.
Meinen persönlichen Dank an alle Personen, die mir beim
Zustandekommen dieser Arbeit behilflich waren, habe ich jeweils am
Ende der einzelnen Kapiteln ausgesprochen.
Jaroslaw Wassyl Nowicky .
inhaltsverzeichnis
Seite
Zusammenfassung und Schlüsselwörter • . . • . • • • • • • • • • • . • • • • • • • . • . • . 1
1. Teil
Einleitung .. . . .. . . .. .. .. , . . .. * . . .. . . . . .. .. . . . . . . ,. . . . . .. . . . . . .. .. � .. .. . . . . . . . . . 2
Volksmedizinische Ergenisse � .. ...... .. .... . .. .. .. .. .. .. ...... .. .. .. .......... .. .. .. .. " .......... 4
Schöllkraut .. .. .. ........ .. .. . .. ...... .. .......... .. . .. . . .. . .. � .. .. .. .. .. .. .... .. .. .. .. .. .... .. .. .. .. ........ 5
Ukrain .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 6
Chemie .............................. ., .................... " ....................... 8
Chemische Struktur ...................................................................................... " .. 9
2. Te il
Biologische und physikalische Untersuchungsergebnisse • • • • . . . . . 11
Ergebnisse über die orientierenden Versuche in vitro -Screening im Modell 90KB nach Eagle . . . • • • • . . . . • • . . . . . . • . • . . . • • . 11
Untersuchungen über die immunostimulierende Wirkung von Ukrain im Lymphozyten-Transformations Test • • • • • • . . • . . • • • . • • • . . 12
Untersuchungen über den Sauerstoffverbrauch in vitro . . • • • . • • • . 13
Untersuchungen über die Veränderung des partiellen Sauer-stoffdrucks in vivo . • • • • . . . . . • • • . . . . . . . . . . . • • • • • . . . • • • • . . • • . . . 14
Ergebnisse von in vivo Versuchen an experimentellen Tumoren • • . 15
Eigenfluoreszenz .......... .. .. .. .. .. .. .. .... .. .... .. � .. .. ........ .. .. .. .. .. .. .... .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 16
Klinik . . .. . . * .. . .. . . .. .. .. . . . .. . ,. . . . .. . .. . .. . . . . . . .. . . .. .. .. .. .. . . . . . .. . ... . . . .. . 16
Zusammenfassung . . . .. .. .. . . .. . . .. .. . . . . .. . . . .. .. 5 .. . . .. . .. . . . . . .. . .. .. . . . . .... . . 17
3. Te 11 Toxikologische Untersuchungen mit Ukrain • • • . . • . • . . . • • • • • . . • • • • 18
Untersuchungen über die immunostimulierende Wirkung von Ukrain in vitro im Lymphozyten-Transformations Test • • • • . • • . • • . • • • • . . . 19
Einige Untersuchungen zur Wirkung von Ukrain in vivo u.in vitro 22
Ergebnisse über die orientierenden Versuche in vitro u.in vivo 27
Osteosarkombehandlung bei einem Hund (Großpudelrüde) mit dem Versuchspräparat Ukrain .... .. . .. .. .. .. . .. . � .... .. . .. . . .. .. .. . .. .. .. .. .. . .. .. .... .. .. .. .. .. .... 36
Orientierende Untersuchungen über die Fluoreszenzerscheinungen des Präparates Ukrain ........................ " ........................ '" .................. " .. 39
Ergebnisse der Fluoreszenzbeobachtungen bei Tierversuchen mit dem Präparat Ukrain ................ " ................................................................. 44
Klinische Ergebnisse . .. " � . .. " " � .. " .. � . . " " . ,. .. . . ... .. ... .. ... .. . " .. .. .. .. . � .. ,. ...... " 49
Veränderungen von Blut und Urin unter Behandlung mit Ukrain • • . 57
Schmerzlindernde Wirkung von Ukrain . • • • . . • • • • • • • . • • • • • . • . • • • • • 58
Wirkungsmechanismus .. " ..... " .. "" ..... """"." ...... "" ....... " .. " .... " .............. 59
Methodik ............................................... ., .. .... .. .. .. .. " � � .. . • .. .. .. .. . .. .. .. ... .. .. .. . .. . .. ... 60
'Diskussion .......... ,.,. ....................................... "" .................................. " .. 61
Erläuterungen zu den Abbildungen ................................... 67
Li teratur ............... " ....... " .............................................................................. 69
Vorläufige Ergebnisse von Untersuchungen über die Wirksamkeit
von Alkaloidderivaten aus Chelidonium majus L.
auf das Wachstum m aligner Tumore
Jaroslaw Wassyl NOWICKY
Laimgrubengasse 19/5
A-1060 Wien
Tel.: 56-70-244
Präperat UKRAIN
Zusammenfassung und Schlüsselwörter
Ausgehend von Heilungserfolgen bei Hauttumoren, die in der Volksmedizin unter
Verwendung der gelben Milch von Chelidonium majus L. CChelidonium m ajus L.,
Schöllkraut, F am. Papaveraceae) erzielt worden sind, wurde ein nicht-toxisches,
halbsynthetisches Präp arat aus Chelidonium majus L. CAlkaloid-
Thiophosphorsäuretriaziridid-Derivat) entwickelt, das bei Patienten mit
verschiedenen m alignen Neoplasmen im letzten Stadium der Krankheit positive
Wirkungen von Schmerzlinderung bis zu Teilremissionen mi t Verheilen von
Exulcerationen zeigte.
Das Präparat wirkt nicht generell mitosehemrnend und ruft auch keine der bei
Anwendung von bei Zytostatika auftretenden Nebenwirkungen hervor.
UKRAIN: ein gegen maligne Neoplasmen wirksames, halbsynthetisches, nicht
toxisches Alkaloidderivat
- 1 -
1 . Teil
EI N L E I T U N G
Ziel der zugrundeliegenden Arbeit war es, ein Präparat gegen maligne Neoplasmen
zu entwickeln, das nicht toxisch ist und nur auf die Tumorzellen wirkt.
Die wissenschaftlich anerkannte Therapie der Malignome basiert im wesentlichen
auf der Trias Stahl, Strahl und Chemotherapie (36.,60, 74, 94).
Bedingt durch die Ausweitung der pharmakologischen Forschungsmöglichkeiten und
die Erweiterung der Erkenntnisse über die Zusammenhänge von physiologischen und
pathophysiologischen Prozessen, insbesondere beim Krebsgeschehen, nimmt die
Chemotherapie unter dieser Trias in den letzten 30 Jahren zunehmend breiteren
Raum ein (33, 55).
Wichtigste Gruppe unter den Chemotherapeutika sind die Zytostatika, daneben
kommen fallweise Cortison, Hormone und andere Stoffklassen zur Anwendung (32,
47).
Trotz der intensiven Forschungen in den letzen 30 Jahren, in denen eine Fülle von
Substanzen auf ihre zytostatische Wirksamkeit hin untersucht wurden, hat sich bis
jetzt kein durchschlagender Erfolg eingestellt. Die Therapie der Krebserkrankung
gehört nach wie vor zu den unbefriedigendsten Kapiteln der Medizin (33, 55). Dies
umsomehr deshalb, weil die Krebserkrankung in der Häufigkeit der Todesursachen
weltweit an zweiter Stelle steht (31). In Österreich, zum Beispiel, sterben täglich
49 Menschen an Krebs, 11 davon an Bronchialkarzinom. In den USA leben 10
Millionen Patienten mit Krebs, 800.000 Neuerkrankungen werden pro Jahr
festgestellt. An den mehr als hundert verschiedenen Krebsformen sterben pro Jahr
rund 150.000 Menschen in der Bundesrepublik Deutschland. 700 000 Patienten sind
an Krebs erkrankt und ihre Zahl wird ständig grösser. Steigende Tendenz melden
die Mediziner auch bei den Krebs-Neuerkrankungen; derzeit sind es etwa 200 000
pro Jahr in der BRD.
Im Jahre 1900 starb jeder dreißigste, 1930 jeder achte Mensch an Krebs - heute
schon jeder fünfte.
Krebs, das beweist die Altenstatistik dieser Krankheit, wird zu einer Zeit
diagnostisch erkennbar, in der die Abwehrkräfte des Körpers schwächer werden. In
der Bundesrepublik Deutschland sterben jährlich an Krebs bezogen auf 100 000
Einwohner:
- 2 -
- 3 -
Unter 15 Jahren 6 Menschen; zwischen 15 und 25 Jahren 7 Menschen; zwischen 25
und 35 Jahren 17 Menschen; zwischen 35 und 45 Jahren 51 Menschen; zwischen 45
und 55 Jahren 175 Menschen; zwischen 55 und 65 Jahren 437 Menschen; zwischen
65 und 75 Jahren 922 Menschen; zwischen 75 und 85 Jahren 1581 Menschen; über 85
Jahren 2065 Menschen. Diese erschreckenden Tatsachen und der ausgesprochen
geringe Erfolg der etablierten Wissenschaften veranlassen uns, bekannte Ergebnisse
der Volksmedizin neuerlich aufzugreifen und mit adäquaten wissenschaftlichen
Methoden erneut zu bearbeiten.
- 4 -Volksmedizinische Ergebnisse
Erst i n letzter Zeit wurde verstärkt versucht, Hinweise aus der Volksmedizin
aufzugrei fen und insbesonders Pflanzen wissenschaftlich auf Ihre Brauchbarkeit für
die Krebstherapie zu untersuchen (4, 7, 9, 13, 29, 40, 85). Über 7. 000 Pflanzen und
ihre Bestandteile wurden in diesem Zusammenhang analysiert(4, 7, 9, 13, 29, 40,
85). Die Bestandteile der Pflanzen gehörten dabei zu folgenden Substanzklassen:
Alkaloide (2, 9, 14, 24, 89), Cumarine (41, 49, 72), Lignane (30, 53, 77, 84) Terpene
(9, 12, 48), Flavonoide (69, 72), Saponine (51, 72, 77), Proteine (50, 77),
Polysaccharide (11, 20, 68, 86) und andere.
Unter der Gruppe der Alkaloide haben sich folgende als besonders i nteressant
erwiesen:
Bisbenzylisochinoli n-Alkaloide z.B. Curin, F angochinolin, Tetrandrin, Pendulin,
Thalidasin, Aporfin-Benzylisochinolin-Alkaloide z.B. Thalicarpin, Iboga-Alkaloide
z.B. 20-hydroxyvoacamidin, Indol-Indolin-Alkaloide z.B. Leurosidin, Leurosin,
Vinkaleukoblastin, Leul'Ocristin, T ropolon-Alkaloide z.B. Colchicin, Isochinolin
Alkaloide z.B. Liriodenin, O-Methylatherolin, Oxopurepurin, Chelidonin, Protopin,
Stylopin, Allokryptopin, Coptisin, Chelerytrin, Corysamin, Chelidimerin,
Homochelidonin, Methoxychelidonin, Chelilutin, Ch!"Hrubin, Narciclasin, Talicarpin,
Pakistanin, Pacistanamin, Pensylwanin, Pensylwanamin, Berberin, Sanguinarin,
Coffein, Nitydin, F araganin, Steroid-Alkaloide, Indol- Isochinolin-Alkaloide z.B. 9-
Methoxyellipticin, Ellipticin, Indol-Alkaloide z .B. Reserpin, Chinolin-Indolizidin
Alkaloide z.B. Comptothecin, Pyrrolin-Alkaloide z.B. T atl'Ofam, Pyrrolizidin
Alkaloide z.B. Heliotrin, Acridon-Alkaloide z.B. Melicopin, Acromycin,
Normelicopidin, Phenanthroindolizidin-Alkaloide z.B. Tylophorin, Tylocrebin,
Imidazol-Alkaloide z.B. Pilocarpin, Chinolizidin-Alkaloide z.B.Matrin, Oxymatrin,
Cryptoleurin, Chinazolon-Alkaloide z.B. F ebrifugin, Benzazepin-Alkaloide z.B.
Cephalotaxin, Oeoxyharringtonin, Homoharringtonin, Harringtonin und andere.
Im weiteren Verlauf wurden diese Alkaloide (11, 20, 68, 86) komplizierten
Screeningverfahren unterzogen, die aus verschiedenen Versuchsmodellen
entstanden (1, 4, 25, 26, 27, 29, 70, 71, 72, 73, 88). Die Alkaloide, die sich i n diesen
Versuchen als wirksam erwiesen haben, wurden in klinische Testreihen
aufgenommen (8, 2]" 37, 38, 43, 46, 52, 79). Der weitaus größere Teil der Alkaloide
aber erwies sich in den Versuchsmodellen als weniger wirksam (85), wobei hier die
T atsache, d aß Tausende von Substanzen sich als wenig wirksam erwiesen h aben, die
Vermutung sehr nahe legt, ob nicht diese Versuchsanordnungen (im wesentlichen
experimentelle Tumormodelle) prinzipiell ungeeignet sind, diese Substanzen auf
ihre Wirksamkeit gegen Krebs zu u ntersuchen.
- 5 -
Daher ist es notwendig, adäquatere wissenschaftliche Methoden zu entwickeln,
wobei bedacht werden muß, daß in den üblichen Screening-Modellen Versuchstiere
mit insufficientem Immunsystem verwendet werden und gerade die Stimulierung
des Immunsystems besondere Beachtung verdient.
Letztlich haben sich aus der Gruppe der Alkaloide nur Vincristin und Vinblastin
einen Platz in der Tumortherapie erobert und werden besonders bei Hämoblastosen
angewendet, wobei allerdings schwere Nebenwirkungen ihre Anwendung begrenzen
(ZZ, Z8, 66, 67, 93, 95).
S C H Ö L L K R A U T
Unter den so untersuchten Pflanzen war auch Chelidonium m ajus L., das große
Schöllkraut. Es wurden Extrakte aus dem großen Schöllkraut untersucht (81, 97,
114, 115, 116), es wurden Alkaloide untersucht (5, Z3, 4Z, 59, 81, 87, 89, 98, 99,
1 00, 1 01 , 10Z, 1 03, 1 04 , 105, 106), es wurden zu verschiedenen Jahreszeiten
gesammelte Pflanzen untersucht ( 1 07 , 1 08), es wurden Pflanzen aus verschiedenen
Ländern untersucht (1 09, 110, 111, llZ) und trotzdem konnten Substanzen oder
Extrakte aus dem Schöllkraut nicht das Screening passieren und sind erst gar nicht
zur klinischen Erprobung gekommen.
Auf der einen Seite erwies sich also Chelidonium m ajus L. in der wissenschaftlichen
Analyse als ungeeignet(Z3) für die Tumorbehandlung, andererseits bewiesen
Fallbeschreibungen aus der Volksmedizin und der medizinischen Literatur am Ende
des 19.Jahrhunderts zum Beispiel in der Ukraine, daß mit Chelidonium m ajus L.
insbesonders oberflächliche Tumore (Warzen und Hautkarzinome) durchaus
erfolgreich behandelt werden konnten (17, 18, 19, 75, 76). Besonders seit Beginn des
ZO.Jahrhunderts erlebte das große Schöllkraut eine Renaissance, wobei die
Lehrmeinungen geteilt w aren. Die einen befürworteten das Chelidonium majus L.
sehr stark, (3, 8Z, 83) die anderen lehnten es ab auf Grund der Nebenwirkungen bei
oraler Einnahme (56, 81, 9Z) ab, da diese zu Übelkeit und Erbrechen führte.
Aus der Volksmedizin sind Fälle bekannt, in denen Heilungen von Hautkrebs und
Warzen durch langes, wiederholtes Bestreichen mit der gelben Milch von
Sch öllkraut (Chelidonium majus L., Farn. Papaveraceae) erzielt wurden.
- 6 -
Diese Milch besteht hauptsächlich aus Alkaloiden. Bis heute hat man mehr als 32
verschiedene Alkaloide aus der Pflanze isoliert, die mit Ausnahme von Spartein alle
zur lsochinolin-Gruppe gehören. Einige von ihnen haben zytotoxische Wirkung, wie
etwa Chelerythrin, Sanquinarin u.a. (33a, 42, 81). Auf diese hat sich die
Krebsforschung weitgehend konzentriert, die anderen blieben unbeachtet. Der
Anteil der einzelnen Alkaloide in der Pflanze hängt aber qualitativ und quantitativ
stark von der Jahreszeit ab. Durch Gegenüberstellung der positiven und negativen
Fallbeschreibungen konnte herausgearbeitet werden, daß Heilungserfolge nur dann
erzielt werden konnten, wenn im Winter gesammelte Pflanzenextrakte zur
Anwendung kamen und wenn diese Extrakte lokal appliziert wurden (3, 6, 16).
Durch quantitative und qualitative Analyse der Alkaloide von Chelidonium Majus L. konnte nachgewiesen werden, daß der Gehalt der Pflanze an Alkaloiden in
Abhängigkeit von der Jahreszeit sehr stark schwankt (15, 39, 80). Bestimmte
Alkaloide kommen nur oder vermehrt im Winter vor. Diese Alkaloide wurden als die
theoretisch für die Heilung verantwortlichen isoliert.
U K R A I N
Ausgehend von der Beobachtung, daß nur oberflächliche Prozesse einer Heilung
zugänglich waren (3, 6, 16), und um die Neigung der Alkaloide, sich im
Tumorgewebe zu akkumulieren, ZU verstärken, wurden sie mit Verbindungen
umgesetzt, die auf Grund der in ihnen enthaltenen Elemente eine Affinität zur
Tumorzelle zu besitzen scheinen. Ausgehend von dem Gedanken, daß für den
erhöhten Energiebedarf der entarteten Zelle durch ihre rasche und irreguläre
Teilung eine erhöhte Energiezufuhr nötig ist, wurden diese Alkaloide des
Chelidonium Majus L. im weiteren mit einer phosphorhaitigen Verbindung, dem
Thiophosphorsäuretriaziridid (Handelsbezeichnung Thio-TE PA), zur Reaktion
gebracht. Phosphor ist im Organismus einer der wichtigsten Energieträger, der die
Affinität der Alkaloide als Wirkstoff gegen maligne Neoplasmen zu den entarteten
Zellen erhöht. Auch andere Eigenschaften des entarteten Gewebes wurden benutzt, .
um die Affiniät des Präp arates zu steigern.
Im Falle des Präparates Ukrain erfolgte die Umsetzung der Alkaloide mit
Thiophosphorsäuretriaziridid, genannt Thio-TEPA (63, 64), eine vor ihrer
Umsetzung stark alkylierende Verbindung, die in der Klinik als Zytostatikum
bekannt ist, durch die Umsetzung aber ihr zytostatische Wirkung verändert oder
sogar verliert.
- 7 -
Ziel dieser chemischen Umsetzung war es, die Affinität dieser Alkaloide zu tiefer
gelegenen Prozessen zu steigern (65). Der Umsatz von Phosphor und anderen
Elementen (57,58) im Thio-TEPA tragen dabei den, von der gesunden Zelle
abweichenden Metabolismen der kranken Zelle Rechnung und diese Verbindungen
fungieren gleichsam als Vehikel, das die Alkaloide als w irksame Substanz an den
Drt des Geschehens bringt. Durch diese Umsetzung entstand "UKRAIN", ein
halbsynthetisches Alkaloidderivat von Chelidonium m ajus L. (62, 64).
- 8 -
Chemie
Die Zusammensetzung des Präparates, das aus Alkaloiden des Chelidonium majus L.
besteht, basiert auf der Reaktion dieser Alkaloide mit alkylierenden Substanzen, in
diesem Fall mit Thiophosphorsäuretriaziridid (Thio-TEPA) Patent NI'. 354 644, •
Diese Substanz hat drei reaktive Gruppen, die sich entweder mit den
Alkaloidmolekülen verbinden oder durch DH oder NH2 Gruppen substituiert werden
können. Auf diese Weise können, wenn sich diese Substanz mit einem einzelnen,
reinen Alkaloid verbindet, eine ganze Reihe von verschiedenen Reaktionsprodukten
entstehen. Um nun einfachere Reaktionen zu untersuchen, wurden einzelne
Alkaloide mit Thio-TEPA versetzt.
Im Falle des Chelidonins ließen sich mindestens 12 Reaktionsprodukte durch
Dünnschichtchromatographie nachweisen. Um nun eine exakte Analyse dieser
Reaktionsprodukte zu erhalten, wurden einige chromatographisch isoliert und
kristallisiert.
Die sich bei der Elementaranalyse dieser Komponenten ergebenden chemischen
Formeln sind in ihrer möglichen molekularen Struktur auf den Abbildungen 1 - 5
dargestellt. Wenn eine Mischung verschiedener Alkaloide mit Thio-TE PA versetzt
wird, besteht die Möglichkeit, daß sich drei Moleküle verschiedener Alkaloide über
ein Thio-TEPA Molekül miteinander verbinden und daher eine sehr große Anzahl
von Komponenten synthetisiert wird. In dieser sehr komplexen Mischung aus
Reaktionsprodukten sind einige enthalten, welche für die einzigartige Form von
biologischer Aktivität verantwortlich sein können.
Tatsächlich ergaben sich bei Auf trennung der Reaktionsprodukte von Thio-TEPA
und dem Alkaloidextrakt von Chelidonium majus L. mit Hilfe der
zweidimensionalen Dünnschichtchromatographie mehr als 50 fluoreszierende
Punkte.
Weiterhin ließ sich nachweisen, daß in dem Präparat Ukrain keine freien Aziridid
Ringe des Thio-TEPA vorkommen. Dieser Nachweis wurde erbracht: 1) durch eine
chemische Analyse und 2.) dadurch, daß bei der biologischen Testung die Dosis
letalis für Thio-TEPA bei 1 mg/kg Körpergewicht liegt, bei dem Präparat jedoch
eine Dosis von 250mg!kg Körpergewicht nicht toxisch ist. Außerdem hat das
Präparat keine Wirkung auf die Leukämie 1210 oder auf das Blutbild. Daraus läßt
sich ableiten, daß die Aziridid-Ringe des Thio-TEPA, die auch für seine toxische
Wirkung verantwortlich sind, durch die Alkaloide blockiert sind.
- 9 -
Chemische Struktur
Die folgenden Abbildungen zeigen fünf verschiedene chemische Strukturen, die sich
aus· der vollständigen Analyse einiger Reaktionsprodukte von Thio-TEPA mit
Reinalkaloiden ergeben h aben.
Abb.lA: IR-Spektrum von Chelilutin + Thiophosphorsäuretriaziridid (l-Chelilutin,
2-Thiophosphorsäuretriaziridid, 3-Chelilutin + Thiophosphorsäuretriaziridid).
Abb.1B: 100 Hz NMR-Spektrum von Chelilutin ... Thiophosphorsäuretriaziridid in
CDCI3.
Abb.1C: Thiophosphorsäuretriaziridid C6H12N3P5, mp 51 0•
Abb.lD: Chelilutin (C23H24N05)OH, mp 229-230°.
Abb.lE: CheJiJutin + Thiophosphorsäuretriaziridid C30H46N607PZ5Z mp 1 17°. , Berechnet: C=49,44%; H=6,36%; N=11,53%j P=S,49%j
Gefunden: C=49,41%; H=6,34%; N=1O,65%; P=B,67%;
Abb.Z Chelerythrin + Thiophosphorsäuretriaziridid
C66H69N601 SP S.
Berechnet: C=63,4S% ; H=5,56%; N=6,72%j P=2,47%j
Gefunden: C=6Z,69%; H=5,37%; N=5,37%; P=2,35%
Abb.3 Coptisin + Thiophosphorsäuretriaziridid
CZ4HZ7N40SP5.
Berechnet: C=56,OZ%; H=5, 2 S%; N=10 ,88%; P=6,0l%; 5=6,23%;
Gefunden: C=55,94%; H=5,12%; N=ll,lO%j P=5, S9%; 5=6,10%;
Abb.4 Chelidonin + Thiophosphorsäuretriaziridid
C66H75N601 SP5.
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- 10 -
Berechnet: C=60,82%j H=5,79%j N=6,44%j P=2,37%j S=2,45%j
Gefunden: C=61,14%j H=5,76%j N=5,94%j P=2,40%j S=2,39%j
Abb. 5 Protopin + Thiophosphorsäuretriaziridid
C36H55N11 °3P4S3 Berechnet: C=44,59%j H=6,43%j N=17,87%j P=14,37%j S=11,16%j
Gefunden: C=44,58%j H=6,14%j N=17, 76%j
C=44,72%j H=6,30%j N=17,77%j P=14,04%j S=12,71%j
Ukrain besteht aus einer Reihe von Reaktionsprodukten von Alkaloiden des
Chelidonium m ajus L. mit Thio-TEPA, die sich chromatografisch in über 12 Punkte
auftrennen lassen.
Ensprechend der 3 reaktiven Gruppen von Thio-TEPA ergeben sich aus der Reaktion
mit der Gruppe von Alkaloiden eine große Vielfalt von möglichen Verbindungen.
Obwohl sich theoretisch bei wiederholter Herstellung verschiedene
Kombinationsmöglichkeiten zwischen Alkaloiden und Thio-TEPA ergeben, hat die
Erfahrung gezeigt, daß die Wirksamkeit stets erhalten bleibt, wenn man streng
unter gleichen Herstellungsbedingungen arbeitet.
Mein besonderer Dank gilt Herrn Univ.Prof. Dr. Friedrich Kuffner, Wien, für sein
Verständnis, seine interessierte Mitarbeit und für seine Hilfe in weiterführenden
Gesprächen.
Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei den Herren Univ. Prof. Dr. J. Slavik und
L. Slavikova; Brno, Doz.Dr. W.Dembska, Poznan; Doz.Dr. L.Jasiak, Lublin, für die
freundliche Bereitstellung von reinen Alkaloiden von Chelidonium majus L.
bedanken.
°kOOO 3600 3200 2800 UOO 2000 1800 1600 ILOO 1200 1000 800 600 kOO WELLENZAHL 1cm2]
IR - Spektrum von Chelilutin - ThioTEPA Abb.1A 1.Kurve:Chelilutin; 2.Kurve:ThioTEPA; 3.Kurve:Chelilutin - ThioTEPA
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Abb.1D
Abb.1E
Abb.1C
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2. Teil
Biologische und physikalische Untersuchungsergebnisse
In der weiteren Folge wurden mit Ukrain verschiedene Wirksamkeits- und
Toxikologieuntersuchungen angestellt (96, 113), die sich wie folgt zusammenfassen
lassen:
1. Toxikologietests
2. In v itro und vivo Tests
1. Toxikologie: Die toxische Dosis (LD90) liegt bei 500mg/kg KGW bei Mäusen und
Ratten.
Therapeutischer Bereich 2,5mg - 2Smg pro Inje"ktion (0,03S-0,3S mg/kg KGW) alle
48 - 72 Stunden, das heißt eine gegenüber der toxischen um den Faktor 104
geringere Dosis (Siehe toxikologische Untersuchungen mit llkrain).
Ergebnisse über d ie orientierenden Versuche in v i t r 0
Screening im Modell 90 KB nach Eagle
Die KB Zellkultur nach Eagle entstammt einem Carcinom des Nasapharynx (Kultur
auf Eagle's Bassal Medium mit 10% Serum).
Im Versuch wurde die effektive Dosis (EDSO) UKRAIN bestimmt, jene
Konzentration der Wirkungssubstanzen, die das Wachstum der KB-Zellen gegenüber
einer unbehandelten Kontrollgruppe um SO% hemmt. Bei Pflanzenextrakten ist die
wirksamste Aktivität dann gegeben, wenn EDSO weniger als lSmcg/ml beträgt (7).
Präparat UKRAIN (NSC-B238865): Hier lag die EDSO bei 4,1 mcg/mi (Zellstamm
KBl.
Hinweisend und weiterführend sind in diesem Zusammenhang die Wirkungen von
UKRAIN im Lymphozytentransformationstest und im Sauerstoffverbrauchstest.
- 12 -
Untersuchungen über die immunostimulierende Wirkung von Ukrain im
Lymphozytentransformationstest:
Es handelt sich um eine unspezifische Versuchsanordnung, um die
immunstimulierende Wirkung von Substanzen auszutesten. Lymphozyten werden zur
Umwandlung in Lymphoblasten stimuliert. Die Zahl der Blasten ist ein Parameter
für die immunstimulierende Wirkung der Substanz. UKRAlN wurde mit PHA
(Phytohämagglutinin), einer allgemein üblichen immunstimulierenden
Vergleichssubstanz, ausgelestet. UKRAlN erwies sich als stärker und spezifischer
wirksam als PHA (es stimulierte individuell unterschiedlich , in einem Fall
allerdings gar nicht).
Die Te$ts wurden mit den Lymphozyten von 10 gesunden Menschen und 10 gesunden
Meerschweinchen durchgeführt.
In den Tests zeigte sich eine statistisch signifikante Differenz zwischen der Anzahl
der transformierten Lymphozyten von Menschen und vom Tier und den
Kontrollgruppen bei Abwesenheit von UKRAlN. Daraus kann der Schluss gezogen
werden, daß das Präparat UKRAIN eine immunologische Wirksamkeit besitzt und
das menschliche Abwehrsystem stimuliert.
Nur in einem von 10 Fällen (Nr .3. Tabelle IIl) zeigte sich keine deutliche
Transformierung von Lymphozyten. Es handelte sich dabei um menschliche
Lymphozyten.
Diese Tatsache deckt sich mit der Beobachtung, daß UKRAlN bei manchen
Patienten überhaupt keine Wirkung, d.h. weder positive noch negative, hervorruft
(Siehe Untersuchungen über die immunstimulierende Wirkung von Ukrain in vitro im
Lymphozyten-Transformationstest).
-13 -
Untersuchungen über den Sauerstoffverbrauch in v i t r 0
Die prozentuelle Änderung des Sauerstoffverbrauches wurde mittels einer
eigenentwickelten Methodik (01'. Werner Brüller, Universität Wien) unmi ttelbar
nach Pharmakon zugabe gemessen. Sie gibt das Ausmaß der Wirkung des
Pharmakons wieder.
UKRAIN, als Tumorzellen abbauendes Medikament in der Karzinomtherapie
prospektiert, sollte möglicherweise Veränderungen in der Atmung von Zellen
bewirken.
Der 0z-Verbrauch von gesunden und malignen Zellen unter Einwirkung von
UKRAIN wurde getestet. In beiden Fällen steigerte sich der Verbrauch zunächst
für etwa 15 Minuten, bei gesunden Zellen ging er dann jedoch zur Norm zurück.
Bei der malignen Zelle normalisierte sich der Verbrauch jedoch nicht, sondern
fiel gegen Null ab, d.h. die Zellen härten auf zu "atmen", sie gingen zu Grunde.
Diese spezifische pharmakologische Wirkung auf maligne Zellen ist bis jetzt noch
nie und für keine Substanz in der Literatur beschrieben worden.
(Siehe einige Untersuchungen zur Wirkung von Ukrain in vivo und in v itra).
b
- 14 -
Untersuchungen über die Veränderung des partiellen Sauerstoffdruckes in vivo
Veränderungen des partiellen Sauerstoffdrucks in einem bestimmten Hautareal
nach subkutaner Injektion von 0,2mg Ukrain 1cm von der Sauerstoffelektrode
entfernt bei einem mit Penthotal narkotisierten Kaninchen.
Sauerstoffmessung mittels Goldelektrode nach Fa. KORG:
Erhöhung des Gewebssauerstoffpartialdruckes ca. 20. Sekunden nach der
Applikation von Ukrain um etwa 2mm Hg mit etwa halbminütigem Maximum und
anschliessender Stabilisierung.
Mit den Ergebnissen des vorgenannten Versuches, der spezifischen Wirkung auf
Krebszellen, deckt sich die Beobachtung, daß UKRAIN in den Fällen, in denen es
wirkt, keinerlei toxische Nebenwirkungen hat. Üblicherweise schädigen die
Chemotherapeutika alle schnellwachsenden Gewebe, d.h. sie führen zu Haarausfall,
Schleimhautschädigungen, Blutbildschäden, Störung der Zeugungsfähigkeit und
wirken letzlieh ihrerseits karzinogen (32, 33, 47, 61, 78). UKRAIN hingegen ruft
einige Begleiterscheinungen (Überwärmung und Sensationen im Bereich des
Tumors), die leichter Natur sind hervor, die, da sie gleich zu Beginn der Behandlung
und nur bei Patienten, deren Tumore überhaupt auf UKRAIN ansprechen auftreten,
gleichsam Indikator für eine Wirksamkeit in jedem einzelnen Fall sind. Sie werden
vermutlich durch Tumorabbauprodukte verursacht.
- 15 -
Versuchsergebnisse von in vivo-Versuchen an experimentellen Tumoren
Die in vivo Experimente zeigen keinen sichtbaren Einfluß von UKRAIN auf das
Tumorzellenwachstum.
Die Wirkung von UKRAIN wurde bei folgenden Tumoren untersucht:
Lymphocyten-Leukämie P388, lymphoide Leukämie L1210, Mamma Tumormodell
(code CDJ2), Erlich Maus-Ascites-Tumor, Maus-Myelom, Maus-Melanom, rnouse
MCA-injected Sarkom, mouse-Lewis-Lungentumor, Maus-Erlich-Tumor, spontanes
Mamma-Ca Maus, Goldhamster mit virusinduziertem Sarkom. Die Ergebnisse waren
unbeeinflußt vom Typ der Injektion (subcutan ins Genick, intraperitoneal, direkt in
oder in die Umgebung des Tumor): es ergab sich kein Anhaltspunkt für eine Anti
Tumor-Wirksamkeit. Weiters führten weder sehr hohe Dosen noch sehr niedrige
Dosen zu anderen Ergebnissen.
Verabreichte Dosen: 1500mg, 1250mg, 625mg, 600mg, 500mg, 300mg, 250mg,
240mg, 200mg, 125mg, 116mg, 100mg, 62,5mg, 50mg, 40mg, 25mg, 20mg, 16mg,
12,5mg, 10mg, 8mg, 4mg, 3,2mg, I,6mg, O,8mg, O,64mg, O,32mg pro Kg
Körpergewicht, täglich, jeden 2. Tag und jeden 3. Tag. (Siehe Ergebnisse über die
orientierenden Versuche in vitro und vivo).
In vitro war eine Wirkung nur im Lymphozyten-Transformationstest und in
Sauerstoffverbrauchstesten feststellbar. In vivo war eine Wirkung bei spontanen
Tumoren des Hundes zu sehen.
Bei einem Hund mit spontanem Kiefersarkom, das nach einer ersten Operation
rezidivierte und nicht mehr operabel war, da sonst der letzte Rest des
Kieferknochens hätte enfernt werden müssen, begann man eine Behandlung mit
UKRAIN in Dosen von 2,5mg bis 20mg ansteigend mit Injektionen in 3-tägigem
Abstand über einen Zeitraum von 24 Tagen. Die Wirkung zeigte sich jeweils kurz
nach der Injektion die in einer Rötung und Schwellung des Tumorgewebes, die am
nächsten Tag wieder verschwunden waren. Während der Zeit der ersten Behandlung
(24 Tage) wuchs das Sarkom nicht. Mit Abbruch der Therapie kam es zu erneutem
Wachstum, wobei sich die Tumormasse in dem 40-tägigen therapiefreien Intervall
verdreifachte. Danach begann die zweite Kur, diesmal mit der 7-fachen Dosis
gegenüber der Dosierung bei Humantherapie, da bei Hunden erfahrungsgemäß eine
7-fache Dosierung nötig ist. (84.a.)
- 16 -Während dieser Behandlung demarkierte sich das Tumorgewebe von der gesunden
Umgebung, sodaß eine neuerliche Operation leicht möglich war. Sehr
bemerkenswert ist, daß i.m. und i.v.-Injektionen anders wirkten als die Injektion
direkt ins Tumorgewebe. Gegenüber ersteren ging nämlich bei intratumoraler
Injektion die Schwellung während der 7 Tage bis zur Operation nicht mehr zurück.
Die direkte Applikation erwies sich also als ungünstig. Im Gegensatz zum
Heilungsverlauf nach der l. Operation war dieser nach der 2.0peration überraschend
gut, ohne die normal zu erwartende Wucherung. Der Wundbereich zeigte glattes
Granulat ionsgewebe. (4Wochen nach der 2.0peration).Keine Rezidive während 8
Monaten. (Siehe Krankheitsbericht (Zusammenfassung), Osteosarkombehandlung bei
einem Hund (Großpudelrüde), mit dem Versuchspräparat Ukrain).
Eigenfluoreszenz
Darüber hinaus besitzt das Präparat im UV-Licht eine Eigenfluoreszenz (62, 65),
die in verschiedenen Versuchen mit gesundem und malignem Gewebe am lebenden
Tier und in vitro untersucht und photographisch dokumentiert wurde. (Siehe
Orientierende Untersuchungen über die Fluoreszenzerscheinungen des Präparates
Ukrain}.Diese Fluoreszenz bewies, daß sich UKRAIN tatsächlich am Tumorrand
akkumuliert (65), daß UKRAIN durch die Umsetzung mit Thio-TEPA eine Affinität
zur malignen Zelle bekam. Diese Fluoreszenz ist im wei teren auf ihre diagnostische
Brauchbarkeit zu prüfen.
Klinik
Nachdem in den t ierexperimentellen Untersuchungen am Bethesda-Institut in den
USA (113) und am Cancerologischen Institut in Paris (96) nachgewiesen wurde, daß
UKRAIN nicht toxisch ist, wurde begonnen, UKRAIN klinisch zu erproben.
Naturgemäß kam UKRAlN bisher nur in terminalen Fällen zur Anwendung, die eine
völlige Ausheilung auch bei größtem Optimismus nicht erwarten lassen. UKRAIN
wurde so in 'Jisher mehr als 100 Fällen angewendet und trotz der lückenhaften
Dokumentation (in vielen Fällen waren Daten und Krankengeschichten n icht
greifbar) lassen sich die bisherigen Behandlungsergebnisse wie folgt
zusammenfassen:
Das Wirkungsspektrum von Ukrain auf Tumore beim Menschen reicht von überhaupt
keiner Wirkung über Wachstumsstillstand bis zu Teil- und auch Vollremissionen.
Dabei war zu beobachten, daß die Wirkung nicht so sehr vom histologischen Typ des
Tumors abhängig war, sondern vielmehr mit dem Alter des Patienten, seiner
Abwehrfähigkeit und dem frühzeitigen Therapiebeginn, mit möglichst geringer Tumormasse, korrelierte.
-17 -
Es zeigte sich auch, daß, wie erwartet, bei keinem der behandelten Patienten
zyto toxische Nebenwirkungen im Sinne von
oder ähnlichem auftraten, da Ukrain Zellkernbestandteile ausübt.
Knochenmarksdepression, Haarausfall
keine alkylierende Wirkung auf
Die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen lassen trotz größter Skepsis den
Schluß zu, daß UKRAIN gegen Krebs wirksam ist. (Siehe klinische Ergebnisse).
Die Tatsache, daß UKRAIN bei experimentellen Tumormodellen im Tierversuch
nicht wirkt (96, 113), spricht nicht dagegen, daß UKRAIN eine Wirksamkeit
gegenüber Krebs besitzt. Solche Versuchstiere, unter völlig unnatürlichen
Bedingungen aufgewachsen, haben ein insuffizientes Abwehrsystem, das mit dem
Abwehrsystem von Menschen und Tieren, die spontane Tumore haben, die über viele
Jahre gewachsen sind, nicht vergleichbar ist. Experimentelle Tumormodelle sind
für den Nachweis der Wirkung von Zytostatika allerdings schon geeignet (1, 4, 25,
26, 27, 29, 70, 71, 72, 73, 88).
Die Tatsache, aber daß UKRAIN auf die Spontantumore bei Mensch und Tier
durchaus wirkt, legt hingegen den Schluß nahe, daß die Wirkung von UKRAIN nicht
auf einem zerstörenden Prinzip, wie e twa dem der Zytostatika (61, 78) beruht,
sondern auf einem völlig neuen, noch unbekannten, dessen Aufklärung wicht,ige
Brücken schlagen kann zu einem wei teren Verständnis des Vorgangs der Entartung
von Zellen und Ausbildung von Tumoren. UKRAIN wirkt vielleicht immunologisch
auf der Basis der Steigerung der Abwehrkräfte.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lassen sich die bisherigen Ergebnisse folgendermaßen
interpretieren:
UKRAIN ist ein nicht toxisches Präparat gegen maligne Tumoren, dessen
Wirkungsmechanismen wahrscheinlich auf der S timulierung immunologischer
Prozesse beruhen. Es scheint spezifisch auf Krebszellen zu wirken und ist durch
seine Fluoreszenz eventuell diagnostisch zu nutzen. Gleichzeitig handelt es sich bei
diesem Forschungsvorhaben um den Versuch, volksmedizinisches Wissen
wissenschaftlich analytisch für die Schulmedizin nutzbar zu machen. Angesichts
des therapeutischen Notstandes bei der Krebserkrankung könnte die weitere
Erforschung von UKRAIN (andere immunologisch wirkende Substanzen, wie zum
Beispiel Interferon, haben die in sie gesetzten Hoffnungen der Wirkung bei Krebs
nicht erfüllt (44», dazu führen, dal3 es eine wichtige Substanz für die Therapie der
Malignome wird.
- 18 -
3. Teil
Toxikologische Untersuchungen mit UKRAIN
500mg pro kg Körpergewicht, bei Mäusen und bei Ratten alle 3 Tage injiziert,
führten bei 9 von 10 Mäusen innerhalb von 24 Tagen zum Tod. 250mg/kg, subcutan
bei Mäusen alle 3 Tage injiziert, führten innerhalb von 78 Tagen zu merklichen
Schäden im Gesundheitszustand und zum Tod durch ausgedehnte Leberschäden.
Histologie: Leberzellnekrosen (Ratten)
250mg!kg, alle 3 Tage gegeben, führten nach 100 Tagen zum Tod an verschiedenen
Farmen von Leberschäden.
Histologie: Leberzellnekrosen (Mäuse)
125mg!kg, 25mg/kg und 2,5mg/kg, subcutan alle 3 Tage bei Mäusen und Ratten ins
Genick injiziert, zeitigten nach 9 Monaten keine merklichen Veränderungen im
Gesun�heitszustand und keine makroskopisch-pathologischen Schäden.
Histologie: keine wahrnehmbaren Veränderungen an Thorax-, Bauchorganen, Haut
und Muskulatur.
Eine SWA Maus, ca. 5 Monate alt, Gewicht 34g, wurde 15 Tage lang täglich mit
linear aufsteigenden Dosen (lmg bis 15mg bzw. 29,4mg/kg bis 441,2mg/kg)
subcutan behandelt und am 16.Tag mit der doppelten Dosis von 30mg (bzw.
983,6mg/kg).
Blutserum-Elektrophorese: beträchtliche Abnahme von Bluteiweiß.
Blutanalyse: Leukozyten normal, merkliche hämolytische Anämie. Durchmesser der
Erythrozyten teils bis 2-facher Normaldurchmesser.
Gewicht am 17 Tag: 30,5g.
SWA Maus, weiblich, etwa 4 Monate alt, 34g. 11 Tage lang behandelt mit Dosen von
O,lmg auf 1,lmg linear ansteigend (2,94mg/kg bis 32,35mg/kg). Blutanalyse
unauffällig. Gewicht am 12.Tag 33,5g.
- 19 -
Untersuchungen über die immunostimulierende Wirkung von Ukrain
in vitro im Lymphozyten-Transformationstest
Unter der Hypothese, daß Ukrain durch eine Stimulierung des Immunsystems wirkt,
wurde das Präparat Ukrain im Lymphozytentransformationstest untersucht.
Lymphozyten sind immunkompetent wenn sie fähig sind, das spezifische Antigen zu
erkennen, d.h. wenn sie fähig sind, mit diesem zu reagieren. Solche Zellen werden
Immunozyten genannt und ihre Nachfolger Immunoblasten.
Die Bildung von Immunoblasten kann auch in vitro durchgeführt werden. Solche
Immunoblasten haben eine Größe von 20-30 /u, normale Lymphozyten haben eine
Größe von 5-15/u.
Um die biologische Wirkungsweise des Präparates zu erforschen, hat man folgende
immunologische Untersuchungen durchgeführt.
Material und Methoden
Der Blastic-Transformations-Test wurde mit isolierte·n Lymphozyten von gesunden
Menschen und von Meerschweinchen nach Zusatz von Ukrain durchgeführt.
Für die Isolation wurde eine Mischung aus Ficoll 4000 und EDTA verwendet (0, 9
ETDA+O,l Ficoll 4000).
Die isolierten Lymphozyten wurden in vitro in Parker-Lösung mit einem Zusatz von
1,6/ug, 0,16/ug und 0,0l6/ug gezüchtet.
Gleichzeitig wurden Lymphozyten in Parker-Lösung mit dem unspezifischen
Stimulator Phytohämaglutinin / PHA / und ohne Zusatz zur Kontrolle gezüchtet.
Um eine Bakterienbesiedelung zu vermeiden, wurde die nötige Menge der
Antibiotika Penicillin, Streptomycin und Nystatin zugefügt.
Die Kulturen wurden bei 37°C inkubiert und während 3 Tagen wurde täglich die
Zahl der transformierten Lymphozyten unter dem Mikroskop gezählt.
In jedem Präparat wurden 100 Lymphozyten gezählt und diejenigen, die größer als
15/u bei menschlichen und 20/u bei den Meerschweinchen-Lymphozyten waren,
wurden als transformiert gewertet.
In allen Fällen war vor Beginn der Züchtung die Zahl der transformierten Zellen
nicht höher als 10,1 %.
Die Tests wurden mit den Lymphozyten von 10 gesunden Menschen und 10 gesunden
Meerschweinchen durchgeführt (S. Tab I-IV).
Die Dosis von Ukrain wurde nach folgender Überlegung gewählt: da bei einer Kur
mit Ukrain die mittlere Einzeldosis 16mg beträgt, wurden jeweils 1/10.000;
1/100.000; und 1/1.000.000 der Dosis verwendet.
- 20 -
Testergebnis
In dem Test zeigte sich eine s tatistisch signifikante Differenz zwischen der Anzahl
der transformierten Lymphozyten von Menschen und von Tieren bei Anwesenheit
von Ukrain und deren Kontrollgruppen.
Daraus kann der Schluß gezogen werden, daß das Präparat Ukrain eine
immunologische Wirksamkeit besitzt und das menschliche Abwehrsystem
stimuliert.
Nur in einem von 10 Fällen (Nr. 3, Tabelle III) zeigte sich keine deutliche
Transformierung von Lymphozyten.
Es handelte sich dabei um menschliche Lymphozyten.
Tabelle l'
Prozente der transformierten Meerschweinchen-Lymphozyten
NI'. Kultur-Medium Bebrütungszeit
mit Zusatz 24h 48h 72h
1.. 1,6 lug!ml Ukrain 48,6 45,6 40,2
0,16 lug/mi Ukrain 42,3 29,3 28,5
0,016 !ug/ml Ukrain 35,6 33,6 25,0
PHA 5/ug!mI 32,2 28,3 27,9
Ohne Stimulator 19,2 15,3 1,8 =========================================================================
2 •• 1,6 lug/mi Ukrain 53,9 30,2 18,3
0,16 lug/mi Ukrain 48,7 32,2 32,0 (?)
0,016 luglml Ukrain 27,3 30,2 18,5
PHA 5/ug/ml 20,8 17,2 17,5
Ohne Stimulator 13,3 12,2 19,2 (?)
=========================================================================
3 •• 1,6 luglml Ukrain 50,2 48,3 42,8
0,16 luglml Ukrain 49,3 51,1 39,9
0,016 /ug/ml Ukrain 41,0 29,3 30,1
PHA 5/ug/ml 32,5 29,8 22,3
Ohne Stimulator 18,0 11,2 10,3
=========================================================================
4 •• 1,6 lugt ml Ukrain 55,6 42,3
0,16 lugiml Ukrain 50,8 40,7 43,8
0,016 lug/mi Ukrain 41,2 38,5 39,5
PHA 5/ug/ml 33,2 27,0 18,0
Ohne Stimulator 18,2 18,0 16,2
=========================================================================
5 •• 1,6 lugl ml Ukrain 51,3 43,5 31,5
0,16 lug/mi Ukrain 48,2 33,2 33,5
0,016 !ug/ml Ukrain 39,9 31,5 30,2
PHA 5/ug/ml 33,4 20,3 11,3
Ohne Stimulator 12,5 12,5 8,4
=========================================================================
Tabelle 11
Prozente der transformierten Meerschweinchen-Lymphozyten
NI'. Kultur-Medium Bebrütungszeit
mit Zusatz 24h 48h 72h
6. 1,6 lug/mi Ukrain 58,5 57,9 41,8
0,16 lug/ml Ukrain 48,3 50,0 43,2
0,016 luglml Ukrain 40,1 35,2 30,0
PHA 5/ug/ml 30,2 22,1 17,3
Ohne Stimulator 19,0 18,2 13,5
==��===========�=========================================================
7. 1,6 luglml Ukrain 43,3 41,2 39,8
0,16 luglml Ukrain 42,3 36,6 36,2
0,016 luglml Ukrain 41,2 37,2 35,5
PHA S/ug/ml :n,3 33,4 27,2
Ohne Stimulator 15,1 16,1 13,2
==================================================================�:=====
8. 1,6 luglml Ukrain 48,7 45,1 40,3
0,16 lug/mi Ukrain 43,1 39,2 31,1
0,016 /ug/ml Ukrain 35,6 29,8 24,2
PHA 5/ug/ml 31,3 27,0 24,3
Ohne Stimulator 12,2 10,1 10,5 =========================================================================
9. 1,6 lugl ml Ukrain 53,3 51,5 41,2
0,16 /ug/ml Ukrain 49,6 47,2 42,2
0,016 lug/ml Ukrain 39,2 36,7 34,6
PHA 5/ug/ml 38,3 32,8 25,2
Ohn,e Stimulator 18,1 16,7 11,3 =========================================================================
10. 1,6 lug/mi Ukrain 56,2 53,6 40,7
0,16 lug/mi Ukrain 49,3 42,8 34,5
0,016 /ug/ml Ukrain 39,8 37,3 28,3
PHA 5/ug/mJ 34,2 33,2 27,5
Ohne Stimulator 12,0 10,2 8,4
=========================================================================
Tabelle III
Prozente der transformierten menschlichen Lymphozyten
Nr. Kultur-Medium Bebrütungszeit
mit Zusatz 24h 46h 72h
1. 1,6 lug/mi Ukrain 47,2 43,4 41,2
0,16 luglml Ukrain 43,6 39,2 36,6
0,016 lug/mi Ukrain 39,6 36,7 35,2
PHA 5 luglml 36,6 24,6 20,6
Ohne Stimulator 11,1 9,2 9,0
=========================================================================
2. 1,6 lugl ml Ukrain 49,9 41,2 37,2
0,16 lug/mi Ukrain 43,2 40,3 33,2
0,016 /ug/ml Ukrain 38,6 36,2 26,8
PHA 5 /ug/ml 31,2 28,0 21,2
Ohne Stimulator 18,4 14,1 6,4
======:==::=================:==:=:=========:=======:=====================
3. 1,6 lug/mi Ukrain 19,1 18,8 16,2
0,16 /ug/ml Ukrain 19,5 18,2 15,3
0,016 /ug/ml Ukrain 14,2 15,3 13,2
PHA S /ug/ml 33,1 28,2 14,1
Ohne Stimulator 10,7 9,3 15,3
==========================��=============================================
4. 1,6 lug/mi Ukrain 43,9 42,8 39,4
0,16 /ug/ml Ukrain 41,2 40,6 41,2
0,016 lug/mi Ukrain 33,6 32,1 :n,2
PHA 5 /ug/ml 40,2 33,6 28,3
Ohne Stimulator 13,6 12,3 10,8
=======:=====::=:===============================================:========
5. 1,6 /ug/ml Ukrain 53,3 51,5 47,8
0,16 /ug/ml Ukrain 48,6 43,6 41,0
0,016 lug/mi Ukrain 37,2 37,8 36,2
PHA 5 /ug/ml 36,4 .28,5 25,4
Ohne Stimulator 15,3 14,4 12,8
=================================:=::===========:================::===:::
, -'--......
Tabelle IV
Prozente der transformierten menschlichen Lymphozyten
Nr. Kultur-Medium Bebrütungszeit
mit Zusatz 24h 4Bh 72h
6. 1,6 lug/mi Ukrain 55,5 53,4 5 1,5
0 , 16 luglml Ukrain 5 1,2 4 9, 1 47, :>
0,0 16 /ug/ml Ukrain 43,2 36,2 36,0
PHA S /ug/ml 37, 1 36,2 :>4,7
Ohne Stimulator 19,3 18,4 16,5
===========:=============================================================
7. 1,6 luglml Ukrain 48,6 46,8 42,5
0 , 16 lug/mi Ukrain 47,2 45,2 24,3
0,0 16 lug/ml Ukrain 3 9,8 32,0 2 1,2
PHA 5 /ug/ml 30, 1 26,B 19,0
Ohne Stimulator 14,7 1:>, 1 8,5
=========================================================================
8. 1,6 lug/mi Ukrain 52,3 37,4 2 1,8
0, 16 lugl ml Ukrain 48,3 28,3 19,3
0,0 16 lug/mi Ukrain 4 1,2 19,4 17, 4
PHA 5 lug/mi 37,3 19,5 20, 1
Ohne Stimulator 9,0 8,3 8,2
=========================================================================
9. 1,6 /ug/ml Ukrain 47,2 32,8 2 9, 1
0, 16 /ug/ml Ukrain 43,4 :>6,4 34,2
0,0 16 lug/mi Ukrain 38,6 25,0 20,0
PHA 5 /ug/ml 36,6 28,6 2 1,4
Ohne Stimulator 15, 3 1:>, 3 10,7
=========================================================================
10. 1,6 lug/mI Ukrain 48,3 37,4 33,3
0, 16 lug/mi Ukrain 4 :>,4 4 1,2 36,8
0,0 16 lug/mi Ukrain 37, 1 36,2 2 9, 1
PHA 5 lug/mi 30,0 19,4 18,4
Ohne Stimulator 9,3 9,6 5,3
=========================================================================
•
---
E -
A , 8 . C - Statistische Mittelwerte von 9 Patienten Al .82 ,C3 - Werte eines indifferent reagierenden Patiente
10�--------��------------��----�
Bebrütungszeit : A - 24 h B - 48 h C - 72 h A,- 24 h
1. 6 es' -
4782
hh , -
1.0
� 0.16 '-I
(f) 0.1 -
11 (f) 0 Cl
I/I 0.016 (I 0.01
IX f\ A
O.OOl+---":"�J;6:..0�::::::::'--r-----r---_r---,-.J o '. 10 20 30 40 50
PROZENTE DER TRANSPHORMIERTEN LYMPHOZYTEN
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Z Ul Cl Z ::l t-(/) Z -
t--W N
....:r N
o
1
- 21 -
Diskussion
Es fällt auf, daß sich bei den Lymphozyten der Versuchsperson Nr. 3 keine
deutliche Transformierung durch Ukrain erzielen ließ, während bei allen anderen
Patienten eine höhere Transformationsrate erzielt wurde als mit PHA. Bei Patient
Nr. 3 könnte also unter Umständen ein "in vitra - Äquivalent" zu dem klinischen
Phänomen vorliegen, bei dem einzelne Patienten auf Ukrain überhaupt keine
Reaktion zeigten.
Es ist in diesem Zusammenhang besonders auffällig, daß bei sehr vielen Patienten
nach den ersten Ukrain Injektionen Infektionskrankheiten verschwanden; darunter
waren hartnäckige Mycosen, die vorher auf keine Therapie angesprochen hatten,
Fälle von chronischer Bronchitits und Halsentzündungen unklarer Genese, sowie
andere, nach Ansicht der behandelnden Ärzte, sowohl viral wie auch bakterielle
Erkrankungen. Anscheinend verursacht das Präparat eine Stimulierung der
natürlichen Killerzellen, deren Funktion die Zerstörung von Tumorzellen und
Virusbefallenen Zellen beziehungsweise Bakterien und Pilzen ist.
In der Folge sollten weitere Versuche abklären, welche Eigenschaften die durch
Ukrain transformierten Zellen haben. Dazu sollten transformierte Zellen isoliert
werden und in Systemen mit viralem, bakteriellem und Tumor-Material getestet
werden.
Dazu sollten als Vergleich PHA-stimulierte Zellen verwendet werden.
Die künftigen klinischen Untersuchungen sollten immer diesen Laborexperimenten
Rechnung tragen und darum unter besonderer Beachtung der Entwicklung des .
Differentialblutbildes erfolgen. Es empfiehlt sich, diese Tests mit anderen, noch
größeren Dosen des Präparates und unterschiedlichem und mit mehr biologischem
Material ZU wiederholen.
b
- 22 -
Einige Untersuchungen zur Wirkung von UKRAIN in vivo und in vitra
1. Aufgabenstellung
Ukrain, ein Reaktiansprodukt verschiedener Alkaloide von Chelidonium majus L.,
(Schöllkraut) mit Thio-TEPA, wird hinsichtlich eines möglichen Einsatzes als
Tumorstatikum in der Carcinomtherapie prospektiert. Es sollte nun eine eventuelle
tumorinhibitorische Wirkung am Ehrlich'schen Mäuseascitestumor in vivo getestet
werden. Außerdem sollten etwaige Veränderungen in der Atmung von
Mäuseascitestumorzellen und eines Meerschweinchenleberhomogenates nach
Zugabe von Ukrain in vitra mit Hilfe der Sauerstoffelektrode ermittelt werden.
2. Methodik
2.1. In vivo-Versuch an Mäusen
Kontrolltieren (10 Tiere), den Tieren der Versuchsgrup'pe 1 (5 Tiere) und
denjenigen der Versuchsgruppe 2 (5 Tiere) wurden je 5 0 /ul einer 9 Tage im
Spendertier gewachsenen, frisch abgenommenen Ehrlich'schen Mäuseascites
tumorsuspension i.p. injiziert. Das Spendertier sowie die am Versuch
beteiligten Tiere entstammten dem Versuchstierzuchtinstitut Himberg
(Swiss Albino/Himberg-Mäuse), der Ascitestumor wurde ursprünglich aus
Mäusen des Krebsforschungsinstitutes überimpft.
Die Kontrollgruppe wurde nicht weiter behandelt. Tiergewichtsverlauf und
Sterberate wurden verfolgt.
Versuchsgruppe 1 wurde unmittelbar nach der Tumorimplantation je 10mg
Ukrain/kg Tiergewicht in den Bauchraum injiziert, gleiche Dosen wurden 3,
6, 10, 13 und 17 Tage danach verabreicht. Tiergewichtsverlauf und
Sterberate wurden verfolgt.
Versuchsgruppe 2 erhielt unmi ttelbar nach der Tumorimplantation je 10mg
Ukrain/kg T .G. s.c., ebenso 3, 6, 10, 13 und 17 Tage danach. Der
Tiergewichtsverlauf und die Sterberate wurden ebenfalls festgehalten.
2.2. In vitro-Versuche
2.2.1. Ehrlich'scher Mäuseascitestumor
Die Gewinnung der Mäuseascitestumorzellen erfolgte nach der von
O.Hornykievics und I.Satke-Eichler (Arzneimittelforschung 6 (1956), 117)
angegebenen Methode aus weiblichen Swiss Albino/Himberg-Mäusen. Als
Puffer für die in vitro-Messungen diente der dort angefÜhrte mit einem pH
von 7,4.
7
- 23 -
2.2.2. Meerschweinchenleberhomogenat
Ein ca. 270g schweres, männliches Meerschweinchen wurde durch
Nackenschlag getötet, die Leber sofort entnommen und in eiskaltem Ringer
Phosphat-Puffer klein zerschnitten. Die im Puffer gewaschenen Fragmente
(ohne Gallenblase) wurden in einen Potter-Elvehjem-Homogenisator
eingefüllt und sodann durch einmaliges Auf- und Abbewegen des Stempels
bei 700 UPM homogenisiert. Hierauf wurde das Homogenat bei 4°C 10
Minuten lang mit 500g zentrifugiert, der Überstand dekantiert und das
Sediment mit eiskaltem Puffer leicht aufgeschlämmt. Die so erhaltene
Suspension wurde in den weiteren Versuchsgang eingesetzt.
2.2.3. Messung des 5auerstoffverbrauchs
In die beiden Probengefäße des Biologischen Sauerstoffmonitors, Modell 53
der Firma YSI mit zwei Clerk-Elektroden, wurden je 3ml Puffer - es wurde
derjenige eingesetzt, der auch für die jeweilige Isolation verwendet worden
war - eingefüllt und bei 37"C temperieren gelassen. Sodann wurde in jedes
der Gefäße eine Elektrode eingebracht und ihre Äquilibrierung anhand des
Schreiberverlaufs verfolgt. Nach Gleichgewichtseinstellung und nachdem
beide Elektroden aufeinander abgeglichen worden waren, wurden die Tumor
oder die Leberzellsuspension zugegeben und die Sauerstoffabnahme in den
Meßgefäßen alternierend beobachtet und vom Schreiber aufgezeichnet.
Sodann wurden in das eine Gefäß 0,2 ml wässerige Ukrain-Lösung (5mg/ml)
und in das andere 0,2ml desto Wasser injiziert und die weitere
Sauerstoffabnahme alternierend gemessen. Durch Umschalten von einer
Elektrode zur anderen war ein sofortiger, direkter Vergleich der Wirkung der
Ukrainzugabe einerseits und der Solvenszugabe andererseits auf den
Sauerstoffverbrauch möglich.
2.2.4. Auswertung der Meßergebnisse
Die prozentuelle Änderung des Sauerstoffverbrauchs wurde mittels einer
eigenentwickelten Methodiv unmittelbar nach Pharmakonzugabe gemessen.
Sie gibt das Ausmaß der Wirkung des Pharmakons wieder. Die numerische
Reproduzierbarkeit dieses Ausmaßes ist allerdings nur im Idealfall der
Linearität der Verhältnisse, unabhängig von Alter, Zustand und Menge der
Zellen gegeben. Bei möglichster Standardisierung der Entnahmebedingungen
und der Zugabemenge ist jedoch sicherlich ein zumindestens
semiquantitativer Vergleich zwischen den einzelnen Versuchsserien möglich.
b
3. Ergebnisse
3.1. In vivo-Versuch an der Maus
- Z4 -
Die Ergebnisse sind in den nachfolgenden Diagrammen wiedergegeben.
3.Z. In vitro-Messung des Zellsauerstoffverbrauchs
3.Z.1. Ehrlich'sche Ascitestumorzellen
einges.Menge zugegeb. Menge Gesamtvolumen
Zellsuspension Pharmakon Meßflüßigkeit
(Solvens)
(mi) (mt) (mt)
0,05 0,2 3,25
Konz. an Ukrain in der Meßflüssigkeit: 0,31Z5 mg/mi
Zeit nach
Entnahme
(min)
19
19
54
54
90
90
proz.Änderung
d.Oz-Verbrauchs
(%)
Ukrain + 1Z,7
HZO - 8,9
Ukrain + 17,4
HZO - 9,7
Ukrain + 15,4
HZO - 6,4
proz.Änderung
d.Oz-Verbrauchs
bez.auf Ukrain-Konz.
einh. (%.ml. mg-1)
+ 40,6
+ 55,7
+ 49,3
Tumoralter ..
(d)
10
.. Unter dem Tumoralter wird der Zeitraum zwischen der Über impfung einer
Zellsuspension und ihrer Entnahme aus dem tierischen Organismus für
Meßzwecke verstanden.
Äußerst bemerkenswert ist allerdings die Beobachtung, daß etwa 5 Minuten
nach Zugabe von Ukrain nach anfänglichem Anstieg des
Sauerstoffverbrauchs im Gegensatz zur Ascitessuspension im
Parallelgefäß, der nur destilliertes Wasser hinzugefügt worden war, in allen
Fällen eine rasche Abnahme des Verbrauchs an Sauerstoff auftrat.
- Z5 -
3.Z.Z. Meerschweinchenleberhomogenat
einges.Menge
Suspension
(mI)
0,4
zugegeb. Menge
Pharmakon
(mI)
0,2
Gesamt volumen
Meßflüßigkeit
(mI)
3,6
Konz. an Ukrain in der Meßflüssigkeit: 0,31Z5 mg/ml
Zeit nach
Entnahme
(min)
75
115
150
proz.Änderung
d.Oz-Verbrauchs
(%)
+ 36,6
+ 41,3
+ 58,1
proz.Änderung
d.Oz-Verbrauchs
bez.auf Ukrain-Konz.
einh. (%.ml. mg-I)
+ 117,1
+ 13Z,Z
+ 185,9
Protein
gehalt d .
Suspension
(mg/mI)
97,5
Die eingesetzte Suspension zeigte nach Zugabe von Ukrain, nach einem
anfänglichen Anstieg des Sauerstoffverbrauchs, nach etwa 5 Minuten ein
Einschwenken in einen Verlauf, der demjenigen ohne Zusatz von Ukrain entsprach.
Ein Absinken des Verbrauchs an Sauerstoff konnte gegenüber der
Kontrollsuspension nicht beobachtet werden. (Abb.6., Abb.7) •
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- 26 -
Zusammenfassung und Diskussion
Ukrain, ein als Tumorstatikum prospektiertes Derivat aus Chelidoniumalkaloiden
mit Thio-TEPA, wurde sowohl in vive in einem Inhibit ionsversuch des Ehrlich'schen
Mäuseascitestumors als auch in vitro durch eine Messung des Sauerstoffverbrauchs
derselben Tumorart als auch in einer hauptsächlich aus Ganzzellen bestehenden
Fraktion eines Meerschweinchenleberhomogenats getestet.
Mäuse, denen der Ascitestumor implantiert worden war, zeigten weder nach
intraperitonealer noch nach subcutaner Verabreichung von Ukrain eine längere
Uberlebensdauer als Implantattiere, die ansonsten nicht behandelt worden waren.
Bei Betrachtung der Tiergewichtsverläufe war bei den Ukrain-behandelten Tieren
eher ein Trend zur erhöhten Gewichtszunahme gegenüber den KontroUtieren zu
beobachten. Die Messung des Sauerstoffverbrauchs einer Ascitestumorsuspension
mittels Sauerstoffelektrode in vitro erbrachte nach Zugabe von Ukrain eine
kurzzeitige Steigerung des Verbrauchs, nachfolgend jedoch ein rasches und
gegenüber einer nicht mit Ukrain versetzten Kontrollsuspension differenziertes
Absinken.
Ein in der Methodik gleich angelegter Versuch mit einer Fraktion eines
Meerschweinchenleberhomogenates ergab einen anfänglichen, im Vergleich zur
Ascitestumorsuspension etwas erhöhten Anstieg des Sauerstoffverbrauchs nach
Ukrainzugabe und ein nachfolgendes Einschwenken in einen Verlauf, der ohne
Pharmakonzusatz zu erwarten gewesen wäre, jedoch kein Absinken der Atmung
gegenüber einer unbehandelten Kontrollsuspension.
Inwieweit jedoch eine direkte oder indirekte, spezifische Schädigung der malignen
Zelle durch Ukrain gegenüber keiner negativen Beeinflußung der Normalzelle
formuliert werden kann, bleibt weiterführenden Untersuchungen, die einerseits an
der Normalzelle und andererseits der malignen Zelle des gleichen Typs, am besten
auch an Humanzellen, auszuführEn wären, vorbehalten.
Orientierend kann gesagt werden, daß nach Einsatz einer etwa tausendfach
gegenüber einer nach der üblicherweise verabreichten Dosis zu erwartenden
erhöhten Konzentration an Ukrain unmittelbar an der Normalzelle keine
Toxizitätssymptome festzustellen waren.
(Dr. Werner Brüller)
- 27 -
Ergebnisse über die orientierenden Versuche in vitra und in vi va
Die Versuche in vi va und in vitra ergeben keine deutliche Beeinflussung des
Wachstums von Tumorzellen durch das Präperat Llkrain.
Ergebnisse mit Einzelalkaloiden sind w idersprüchlich und nicht signifikant.
Bemerkenswert ist, daß das Präparat Llkrain eine deutlich geringere Toxizität
aufweist als seine Bestandteile: Thio-TEPA und die enthaltenen Chelidonium majus L.
Alkaloide.
Die entsprechenden Untersuchungen wurden unter anderem am National Cancer
Institute (NC!), USA, Bethesda, Maryland, und am Institut de Cancerologie et
d'Immunogenetique, Villejuif, Frankreich (ICIG), durchgeführt, wofür Prof. Dr.
Georges Mathe und Dr. Matthew Suffness sehr zu danken ist.
Screening im Modell 90 KB nach Eagle
Die KB Zellkultur nach Eagle entstammt einem Karzinom des Nasopharynx (Kultur
auf Eagle's Bassal Medium mit 10% Serum). Im Versuch wurde die effektive Dosis
(ED50) verschiedener Chelidonium majus L.Alkaloide bestimmt, jene Konzentration
der Wirksubstanzen, die das Wachstum der KB-Zellen gegenüber einer unbehandelten
Kontrollgruppe um 50% hemmt. Bei Pflanzenextrakten ist die wirksamste Aktivität
dann gegeben, wenn EDSO weniger als 15 mcg/ml beträgt (4).
Für reine Substanzen sollte EDSO kleiner sein als 1,0 mcg/ml (4). Über die Alkaloide
des Chelidonium majus L. und verwandter Pflanzenextrakte gibt es noch keine
vollständigen Untersuchungen. Bisher liegen entsprechend den Daten des NCI
folgende Werte für die ED50 vor:
Protopin (NSC-1l440) zeigt ED50 29,0; 10,0; 28,0; 3,5; 5,6; 6,4 mcg/ml • • Sanguinarin (NSC-35607, 05927) - 3,3; 0,68; 1,1; 1,9; 0,59; 1,3; 1,4. 1,3; 2,8; 2,6
mcg/ml • • Berberin (NSC-005355, 034404) - 1,3; 0,93; 2,4; 1,2; 1000,0; 100,0 mcg/ml • • Coptisin (NSC-1l9754) - 0,82 mcg/ml • • Chelidimerin - kleiner als 1,5 mcg/ml. (3).
Chelidonin (NSC-406034) - 1,0; 2,3; 1,0; 0,21; 0,21 mcg/ml • • Ethanol-Wasser (1:1) Extrakt aus Chelidonium majus L. - 9,8; 6,4; 21,0; 0,11 mcg/ml.
(3).
- 28 -
Untersuchungen mit Chelidonin auf Wurzelspitzenzellen von Allium cepa L haben
gezeigt, daß dieses Alkaloid eine teilweise Inaktivierung der mitotischen Spindeln
bewirkt (46a).
Präperat t.Jkrain (NSC-B238865):
Hier lag die EDSO bei 4,1 mcg/ ml (Zellstamm KB).
In vivo:
In vive zeigt Pro top in (NSC-1l440) keine Aktivität, Coptisin und Chelidimerin wurden
meines Wissens in vive noch nicht durchgetestet.
Sanguinarin (NSC-35607, 059270) - schwache Wirkung beim Sarkom 180 (1,88 mg(kg
KGW)., negativ in anderen Tumormodellen.
Berberin (NSC-005355,034404) - sehr schwache Wirkung im P388 Leukämiesystem (10
mg!kg KGW), keine Wirkung in anderen Systemen.
Chelidonin (NSC-406043) - in hoher Dosierung (l50mg/kg KGW) zeitigt es geringe
Wirkung am Tumormodell 1210 Leukämie. Chelidonium majus L. - Pflanzenextrakte
(NSC-B099848, 8602390, B6077 15, 8625 104, B6332 18, 8652 125, 8652390, 8662390)
zeitigen nur in höheren Dosen (ab 500mg/kg KGW) geringe und nicht reproduzierbare
Wirkung.
Die Summe der Alkaloide von Chelidonium majus L. ruft ebenfalls keine oder eine
schwache und nicht reproduzierbare Wirkung hervor.
Thio-TEPA in einer Dosis von Img/kg KGW i.p. übt eine starke Wirkung auf Leukämie
1210 aus und ist toxisch. Präparat t.Jkrain (NSC-B238865) wurde beim
Leukämiesystem P388 ab dem Tage der Tumorimplatation in Intervallen von 72
Stunden injiziert; 6 Mäuse pro Versuchsgruppe mit jeweils verschiedener Dosierung.
Gegenüber der Kontrollgruppe lag die Lebensdauer bei 12,5 mg Ukrain pro kg
Körpergewicht bei 105%, bei 25 mg/kg KGW bei 96%, bei 50 mg/kg KGW bei 104%
und bei 100 mg/kg KGW bei 97%. Es wurde keine Toxizität beobachtet (NC!).
Dieser Versuch wurde in Frankreich (ICIG) wiederholt. Bei 125 mg/kg KGW lag die
Lebensdauer der behandelten Tiere gegenüber der Kontrollgruppe bei 116%. 250
mg/kg KGW wirkten toxisch.
Nachzutragen wäre noch, daß
Verhältnis der Lebensdauer
die Wirksamkeit erst dann gegeben ist, wenn das
der behandelten Tiere zur Lebensdauer der
Kontrollgruppe, multipliziert mit 100 (t/C), größer als 125% ist. Liegt das Verhältnis
unter 85%, so wirkt die Substanz toxisch. Beim Mamma-Tumormodell bei Mäusen
(NCI, CDJ2) sind 62,5 mg/kg KGW und 125 mg/kg KGW nicht wirksam (T /C - bei
103%) und nicht toxisch, bei 250 mg/kg KGW sind 6 von 10 Tieren gestorben, bei 500
mg/kg KGW sind 9 von 10 Tieren gestorben. Diese Dosen erwiesen sich als toxisch.
- 29 -
Um den Wirkungsmechanismus von Ukrain aufzuklären, hat man folgenden
Mäuseversuch durchgeführt:
Zwei Mäuse, ca. 3 Monate alt, weiblich, MCA induziertes Sarkom im linken
Wadenmuskel (ca. 3 Wochen alt).
Das Präparat Ukrain wurde im Abstand von 72 Stunden in steigender Dosierung von
20mg/kg KGW bis 100mgjkg KGW, 21 Tage lang injiziert.
Erste Maus: 5 Injektionen rund um den Tumor;
Zweite Maus: Injektionen in den Tumor auf 4 Dosen verteilt.
Am Beginn der Behandlung war das Gewicht der Mäuse. ca. 24 g, am Ende der
Behandlung betrug es ca. 35 g ••
21 Tage nach dem Beginn der Behandlung wurden die Mäuse getötet - Tumor: kaum
nekrotisch, in beiden Fällen und auch keine Beeinflussung am Tumorwachstum.
Dieser Versuch wurde deshalb durchgeführt, weil in der Humanmedizin beim
Patienten eine Wirkung beobachtet werden konnte, wenn sich das Mittel um den
Tumor akkumuliert hatte.
Weil einige Patienten während der Behandlung über Depressionen klagten, hat man
orientierende Versuche mit Ratten gemacht, um zu erklären, ob das Präparat Ukrain
das zentrale Nervensystem beeinflußt. Die Tierversuche sind im folgenden angeführt:
A: Orientierende Versuche an Ratten (männlich, 200 - :>00 g) mit Präparat Ukrain
(10 mg/mI).
Al. Intraperitoneale Injektion (Originallösung lD-fach konzentriert)
60mg/kg führen ( nach ca. 10-15 min) zu herabgesetzter lokomotorischer
Aktivität, schnappender Atmung. Nach 60 min ist das Verhalten des Tieres
wieder unauffällig.
300 mg/kg führen innerhalb von 30 min zuerst zu Schnappatmung, Flazidität der
Extremitäten, Herabsetzung der Mobilität; schließlich erfolgt der Tod, offenbar
durch Atemlähmung.
450 mg/kg führen innerhalb von 20 - 30 min zu extremer Schnappatmung und
Tod (Atemlähmung?).
AI!. Intracisternale Injektion von 0,5 mg ( in 5 jul Menge)
Nach 5 min: Verlust der Stellreflexe, Steifigkeit der Extremitäten, enge
Augenspalten.
Nach 20 min: Auftreten von spontanen, sehr intensiven "Rollkrämpfen", die
auch durch Lärm auslösbar sind.
b
- 30 -
Nach 40 min: Abklingen der Krämpfe, das Tier bietet ein schlafähnliches,
"seditiertes" Verhalten.
Nach 180 min: Praktisch normales Verhalten; etwas übererregbar auf Lärm;
''Buckelstellung''.
Um zu erforschen, ob sich das Präperat Ukrain auf das zentrale Nervensystem
anders auswirkt als die Ausgangsstoffe, wurden diesselben Untersuchungen auch
mit den Ausgangsstoffen durchgeführt.
B.: Orientierende Versuche mit einem Gemisch vorwiegend quaternärer Alkaloide
("Substanz'') aus Chelidonium majus L.
BI: Intraperitoneale Injektion (Lösung: 150mg "Substanz"fmI).
150mgfkg führen in 10-20 min zu starker Hypoaktivität (Akinese) bis zu
"Katalepsie", nach 30 min ist der Zustand unverändert plus sporadischen kurzen
klonischen Zuckungen der Pfoten und Spreitzstellung der Extremitäten. Nach
IBO min ist das Tier noch immer völlig apathisch (in einem anderen Versuch mit
neuer Lösung der offenbar sehr uneinheitlichen "Substanz" führen 150 mg/kg i.p.
bei allen (6) Ratten zu nahezu sofortigen Tod unter starken Krämpfen).
50 mg/kg führen zu nur sporadischen krampfartigen Zuckungen ohne Zeichen
von "Katalepsie" und nur zu sehr schwacher Akinese.
BIl: Intracisternale Injektion
250 lug (in 5 /u1): sofortiger Tod durch Atemlähmung.
50 lug (in 5/u1): kein auffällig verändertes Verhalten.
100 lug (in 10 /ul): nach 5 min treten sehr heftige Rollkrämpfe auf, die von
Perioden von völliger Inaktivität unterbrochen werden. In etwas gemilderter
Intensität halten die Krämpfe bis zum Tod der Ratte, 70 min nach der Injektion,
an.
- 31 -
BIll: Biochemische Untersuchungen im Gehirn:
Konzentration von Dopamin (DA), 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure (DOPAC),
Serotonin (5.HT) und 5-Hydroxyindolessigsäure (5-HIAA) im Corpus atriatum
Kontrollgruppe (n) "Substanz" 50 mg/kg i.p. (n)
DA 16 , 70 ( 1 5 , 7-17 , 9 ) ( 3 ) 15 , 8 04 , 8-16 ,4) (3 )
DOPAC 1 , 16 ( 1 , 03-1 , 25 ) ( 6 ) 1 , 64 0 , 48-1 , 83 ) (2 )
5-HT 0 , 56 ( 0 , 48-0 , 63 ) ( 3 ) 0 , 70 ( 0 , 68-0, 75) ( 3 )
5-HIAA 0 , 67 ( 0 , 59 -0 , 77 ) ( 3 ) 0 , 63 ( 0 , 62-0, 65) ( 3 )
(n) = Anzahl der Ratten
Konzentration in ng/mg Feuchtgewicht
Die Wirkung von Thio-TEPA auf das zentrale Nervensystem hat man nicht untersucht,
da es als starkes Zellgift bekannt ist. Diese Versuche haben bewiesen,
daß das Präperat Ukrain ganz andere biologische Wirkungen besitzt als seine
Ausgangsprodukte und viel weniger toxisch ist.
- 32 -
Orientierende Versuche an Ratten (männlich, 300-330 g, Spraque Dawley, Stamm
OF A, SO, Himberg).
Intraperitoneale Injektionen
1. UKRAIN (5mg in 0,5ml, n=1)
Das Tier ist etwa eine Stunde lang übererregt und leicht SChreckhaft, nach 2
Stunden ist das Verhalten unauffällig.
2. Gemisch vorwiegend quarternärer Alkaloide (5mg in 0,5ml, n=1)
Das Tier zeigt über die gesamte Versuchsdauer von 2 Stunden ein
schlafähnliches, sediertes Verhalten.
3. Gesamtalkaloide (Smg in O,Sml, n=1)
Das Tier zeigt 10 min p.l. starke Hypoaktivität (Akinese), nach einer Stunde ist
das Verhalten unauffällig.
Intracisternale Injektionen unter leichter Äthernarkose
1. UKRAIN (100/u� in IO/ul, n=3)
Die Tiere sind über eine Stunde hinweg überaktiv , schreckhaft, gehen
rückwärts (Krebsgang).
2. Gemisch vorwiegend quarternärer Alkaloide (IOO/ug in 10/ul, n=3)
Tiere sind übererregt, SChreckhaft, gehen nach haben sich auch nach
2 Stunden noch nicht beruhigt.
3 . Gesamtalkalide (lOO/ug in IO/ul, n=3)
Die Tiere sind hypoaktiv, akinetisch, über die gesamte Versuchsdauer
von 2 Stunden hinweg
Auffallend ist, daß eine Dosis von 100 lug in einem früheren Versuch mit einem
Gemisch vorwiegend quarternärer Alkaloide zu starken Rollkrämpfen nach der i.c.
Applikation führte. Es erscheint demnach, daß das Ausgangsprodukt nicht einheitlich
zusammengesetzt ist.
Unilaterale Injektionen in den amygdaloiden Komplex (nucleus amygdaloideus
medialis) bei männlichen Ratten (300-330 g) in Nembutal-Narkose (33,3 mg kg - 1
i.p.). 1. UKRAIN (iO/ug in 1/u1, n=3) 5 Stunden und 1 Tag p.i. ist das Verhalten
unauffällig. Nach einem Tag wurden die Amine und Metabolite im Nucleus caudatus
und dem amygdaloiden Komplex mit p iriformem Cortex bestimmt:
- 33 -n. caudatus:
DA DC DC!DA HVA HVA!DA 5-HT 5-HIAA 5-HIAA/5-HT
15,21 1,37 0,08 0,88 0,05 0,65 0,64 0,93 ipsilateral
0,62 0,13 0,01 0,09 0,01 0,07 0,06 0,04 S.E.M.
�
16,12 1,45 0,08 1,19 0,05 0,72 0,67 0,87 kontralateral
0,65 0,06 ° 0,25 ° 0,15 0,11 . 0,033 S.E.M.
keine statistisch signifikanten Veränderungen zwischen der ipsilat. und kontralat. Seite
Am�gdala und �iriformer Cortex
5-HT 5-HIAA 5-HIAA/5-HT
1,13 0,55 0,45 ipsilateral
0,05 0,03 0,01 S.E.M.
1,29 0,53 0,37 kontralateral
0,09 0,03 0,01 S.E.M.
2. Gemisch vorwiegend quarternärer Alkaloide (lO/ug in l/ul, n=3)
5 Stunden und 1 Tag p.i. ist das Verhalten der Tiere unauffällig.
Amine nach einem Tag:
n.caudatus:
DA DC DC!DA HVA HVA/DA 5-HT
15,37 1,59 0,09 0,94 0,05 0,57
1,18 0,04 0,01 0,09 0 0,05
16,66 1,81 0,10 1,14 0,06 0,69
1,55 0,07 0,01 0,09 ° 0,04
Am�gdala und eiriformer Cortex
5-HT 5-HIAA 5-HIAA/5-HT
1,16 0,74 0,58 ipsilateral
0,04 0,03 0,02 S.E.M.
1,27 0,59 0,43 kontralateral
0,08 0,06 0,01 S.E.M.
5-HIAA 5-HIAA/5-HT
0,65 1,06 ipsilateral
0,04 0,05 S.E.M.
0,71 0,96 kontralateral
0,03 0,03 S.E.M.
- 34 -
Gesamtalkaloide (10/ug in l/ul, n=3) 5 Stunden und 1 Tag p.i. ist das Verhalten der Tier
unauffällig.
Amine nach einem Tag:
n. caudatus:
DA DC DC/DA HVA
15,31 1,59 0,09 1,0
0,76 0,10 0,01 0,06
17,73 1,89 0,10 1,24
1,13 0,07 0,01 0,01
Am)::gdala und eiriformer Cortex
5-HT
0,97
0,05
1,05
0,04
5-HIAA
0,60
0,09
0,54
0,04
5-HIAA/5-HT
0,56 ipsilateral
0,07 S.E.M.
0,47 kontralateral
0,03 S.E.M.
HVA/DA 5-HT 5-HIAA . 5-HIAA/5-HT
0,05 0,70 0,77 1,05ipsilateral
0,01 0,08 · 0,03 0,10 S.E.M.
0,06 0,79 0,79 O,92kontralateral
0,01 0,04 0,04 0,05 S.E.M.
Tierarzt
Dr.Helmut Forcher
- 35 -
Krankheitsbericht (Zusammenfassung)
Großpudel, Rüde, "Jason", geworfen am 16.3.1978, Diagnose: Osteosarkom.
1.Operation: 29.Juli 1981. Tumor stark mit dem Knochen verwachsen, Unterkiefer
teilresektion. Der Tumor beginnt postoperativ schnell wieder zu wachsen, die
Wundheilung setzt zögernd ein.
l.Kur mit Ukrain: 1l.ll.1981 - 4.12.1981
Behandlungsfreier Intervall vom 6.12.1981 - 15.1.1982. Der Tumor hat
sich in der Zwischenzeit um das Dreifache vergrößert, scheint
inoperabel (sofortige Streuung, Metastasenbildung zu befürchten).
2.Kur mit Ukrain: 15.1.1982 - 4.2.1982
2.0peration:4.Februar 1982. Tumor läßt sich leicht herausschälen (Elektro tom), der
Unterkiefer wird nicht weiter teilreseziert. Sehr guter postoperativer Heilungsverlauf.
Nachbehandlung mit Ukrain: ll.2.1982 - 4.3.1982
Behandlungsergebnisse:
Bei jeder Injektion war nach 5-15 Minuten eine Fluoreszenz im Bereich der Geschwulst
gut erkennbar. Nach etwa der 3. Injektion, war eine deutliche reaktive Entzündung des
Geschwulstbereiches festzustellen. Sowohl nach i.v. - wie auch nach i.m. Injektionen,
zeigte sich das Tumorgebiet stark aufgequollen. Die Schwellungen bUdeten sich jeweils
im Laufe einer 3/4 Stunde zurück.
Der Tumor wurde während der zweiten Behandlungsperiode mit Ukrain insofern
operabel, als er in der Konsistenz mürber wurde und es den Anschein hatte, er hätte
begonnen, sich vom Knochen zu sequestrieren. Nach lokaler Applikation von U<rain war eine entzündliche Reaktion und Schwellung festzustellen, die sich als besonders
stark und anhaltend erwiesen hat ( 7 Tage, also noch am Tag der 2. Operation). Diese
Applikationsform hat sich als ungünstig erwiesen.
Im Gegensatz zum Heilungsverlauf nach der 1.0peration, war die Heilungstendenz
nach der 2.0peration überraschend gut, ohne sonst zu erwartende überschiessende
Zubildungen. Der Wundbereich zeigt sich glatt ausgranuliert (4 Wochen nach der
2.0peration).
Wien, 1982-03-04
� 36 -
Osteosarkombehandlung bei einem Hund (Großpudelrüde) mit dem
Versuchspräparat U<rain:
Großpudeirüde, geworfen am 16.3.1978.
Im Juli 1981 zeigte sich eine Geschwulstbildung am rechten Unterkieferast, die sich rasch
vergrösserte.
Am. 29.7.1981 wurde ein ca. 3cm langes, T-förmiges, auf dem Kieferknochen aufsitzendes
Gewächs mittels Elektrotom entfernt; die Geschwulst wurde aber pathologisch nicht
untersucht. Die Wunde blutete stark, die Wundheilung setzte zögernd ein. In der Folge
begann die Geschwulst wieder nachzuwachsen und es wurde eine Behandlung mit Ukrain eingeleitet.
Oie erste Kur begann am 11.11.1981 und endete am 4.12.1981, die Behandlung erfolgte
nach folgendem Dosierungsschema: (i.v.)
1. - 3. Injektion:
4. Injektion:
5. - 7 . Injektion:
B. - 9. Injektion:
2,5mg
5,Omg
10,Omg
20,Omg
Reaktion nach der Injektion:
Bei jeder Injektion zeigte sich nach 5-15 Minuten eine deutliche Fluoreszenz i m Bereich
der Geschwulst. Etwa nach der 3. Injektion war eine
Geschwulstbereiches festzustellen. Nach den
deutliche reaktive Entzündung des
Injektionen zeigte sich das
Tumorwachsgebiet stark aufgequollen. Im Laufe einer dreiviertel Stunde senkte sich das
Aufgequollene. Bisher keine weiteren Veränderungen feststellbar.
Vom 4.12.1981 bis 15.1.1982 Behandlungspause.
Schon nach den ersten Wochen begann die Geschwulst stark zu wachsen; während der
gesamten Behandlungspause etwa auf die dreifache Grösse und erstreckte sich nun über
die gesamte rechte Unterkieferhälfte, wobei sie im ursprünglichen Bereich halbkugelig
hervortrat und fest mit dem Kiefer verbunden war, was eine zweite Operation unmöglich
erscheinen ließ, außerdem war eine sofortige Streuung, also Metastasenbildung, zu
befürchten.
- 37 -
Erst bei der zweiten Kur wurde die bei Hunden übliche, siebenfache Dosierung
angewendet:
1. Injektion: 37,5 mg i.v.
2. Injektion: 50,Omg i.v.
3. Injektion: 75,Omg i.v.
4. Injektion: 1O,Omg i.v.
5. Injektion: 70,0 mg
Das Tumorgebiet tritt kantig hervor.
und subkutan. Der Tumor wirkt kleiner, kompakter.
Das Tumorgebiet wirkt oben schwammig, der Tumor
vergrössert.
hochkonzentriert, in die Schleimhaut der Tumorumgebung,
teilweise auch in den Tumor selbst gespritzt (4-5
Quaddeln).
Zuerst Unruhe, dann sehr starkes Anschwellen des
Tumors. Die Wirkung zeigte sich jedoch nicht so stark, als
nach den vorhergegangenen Injektionen. Die Schwellung
geht während einer 7-tägigen Pause kaum zurück. Der
Tumor und seine Umgebung sind - seit den Quaddeln -
merklich aufgequollen. Die stark entzündliche Reaktion
bestand auch zum Zeitpunkt der Operation (4.2.1982).
Im Laufe dieser zweiten Kur mit Ukrain konnte das Wachstum zwar nicht aufgehalten
werden, aber der Tumor wurde in seiner Konsistenz mürber und schien, in begrenztem
Ausmaß, sich von der knöchernen Unterlage zu lösen.
Aus diesem Grund wurde beschlossen, eine 2. Operation durchzuführen. Am 4.2.1982
wurde, in einer einstündigen Operation, ein Tumor von fast Faustgröße, mittels
Elektrotom abgetragen. Der Tumor war von knorpeliger Beschaffenheit und reichte bis
unter den rechten Unterkieferast. Im Vergleich zur ersten Operation, als der Tumor härter
und mit dem Unterkiefer fest verwachsen war, sodaß Teile des Unterkiefers reseziert
werden mußten, konnte jetzt der Tumor verhältnismäßig gut herausgeschält werden. Das
Operationsgebiet war wenig durchblutet.
Die histologische Untersuchung ergab ein Osteosarkom.
Der postoperative Verlauf war ausgesprochen günstig. Die Wunde konnte nicht plastisch
gedeckt werden, sodaß eine ca. 10 cm lange und 4 cm tiefe Wundtasche zurückblieb. Die
Wunde granulierte in den darauffolgenden Wochen ausgezeichnet, der Heilungsprozess
machte aussergewöhnlich rasche Fortschritte. Der Bedarf an schmerzstillenden
Medikamenten war äusserst gering.
- 38 -
Beurteilung der Behandlungsergebnisse mit Ukrain:
Im Verlauf der ersten Kur trat regelmäßig nach den Injektionen mit Ukrain
anhaltender, erhöhter Durst auf.
Minuten nach der Injektion konnte eine - auf das Tumorgebiet begrenzte - Fluoreszenz
nachgewiesen werden.
Das Tumorwachstum konnte zwar nicht zum Stillstand, möglicherweise jedoch
verzögert werden. Der Tumor vergrößerte sich während der behandlungsfreien Zeit
(6.12.1981 - 15.1.1982) auf das Dreifache, während er sich in der ersten
Behandlungsperiode (11.11.1981 - 4.12.1981) nur geringfügig vergrößerte.
Während der zweiten Kur, die höher dosiert wurde (bei Hunden ist die sieben fache
Dosis üblich), trat neben den oben beschriebenen Phänomenen eine umschriebene, auf
den Tumorbereich beschränkte, Temperaturerhöhung bis zu 3 Grad auf, die mit
Fieberstreifen objektiviert werden konnte.
Nach den Injektionen schwoll das Gewebe um den Tumor an, der Tumor schien
vergrössert, das Gewebe ödematös durchtränkt. Das könnte, unter der Annahme, daß
es sich unter der Wirkung von Ukrain um eine Aktivierug immunologischer Prozesse
handelt, als lokale Überemp findlichkeit interpretiert werden (überschiessende
Reaktion).
Außerhalb des Tumors bzw. der Fluoreszenz gelegene Punkte, die anfangs ebenfalls
fluoreszierten, taten dies nach einigen Injektionen nicht mehr.
Der Tumor wurde zwar nicht kleiner, aber abgegrenzter und in der Konsistenz mürber,
es schien, als hätte der T umo!' begonnen, sich vom Knochen zu sequestrieren.
Im Gegensatz zum Zustand vor der ersten Operation, als der Tumor fest mit dem
Knochen verwachsen war, was eine zweite Operation unmöglich erscheinen ließ, wurde
jetzt der Tumor - mit großer Wahrscheinlichkeit - durch Ukrain operabel.
Das Anschwellen des Tumors, bzw. die Reaktion, war bei lokaler Applikation, im
Gegensatz zu i.v. - bzw. i.m.-Injektionen, besonders stark und lang anhaltend: Bis 4
Wochen nach der Operation zeigt sich der Wundbereich glatt ausgranuliert und ohne
sonst zu erwartende, überschießende Zubildungen.
Wien, 1982-03-03
Dr.Helmut Forcher
- 39 -
Orientierende Untersuchungen über die Fluoreszenzerscheinungen
des Präparates Ukrain
Das Präparat Ukrain hat die Eigenschaft, im ultravioletten Licht gelbgrünlich zu
fluoreszieren.
Die Anregungsfrequenzen liegen innerhalb des Frequenzbereiches von 220 bis 490 nm.
Die Spektralbreite der Fluoreszenz erstreckt sich von 410 n m bis 665 nm, das
Maximum liegt bei 550 nm. Diese groBe Spektralbreite erklärt sich dadurch, daß sich
das Präparat aus einer Gruppe verschiedener Alkaloidderivate zusammensetzt. Die
Sichtbarkeitsgrenze der Fluoreszenzerscheinung unter UV 366 n m auf der Platte für
Dünnschichtchromatographie liegt bei einer Verdünnung von 0,000007 mg/mi.
0,0000003 mg pro 1 mm 2 (X).
Diese Eigenschaft behält das Präparat auch im lebenden Körper bei und bei klinischen
Versuchen konnte auch die Verteilung des Präparates Ukrain im Organismus
beobachtet werden.
Einige klinische Beobachtungen:
Fall 1:
Pat. M.B., 64 Jahre, männlich, Diagnose: Adenocarcinom des Rectums mit
ausgedehnter Metastasierung im LWS-Bereich, Os H. sin. und Femur dext.
Es wurden 2 Kuren mit dem Präparat Ukrain nach dem bereits angeführten
Therapieschema durchgeführt. Dosis l40mg und 160 mg.
Verlauf: Besserung des Allgemeinzustandes, geringerer Verbrauch von Analgetica.
Subjektiv besseres Befinden, wellenartig an- und abschwellendes Wärmegefühl im
Tumorbereich.
Fluoreszenzfaktor: 6 Tage nach Beendigung der 2. Kur deutlich abgegrenzte
Fluoreszenz im Hautareal über dem Tumor und dessen Umgebung. Dazu noch
Fluoreszenz in einem abgegrenzten klinisch Tumor-freien Hautareal.
Diese Stellen sind identisch mit den als wärmer empfundenen Bereichen. Die gröBere
lokale Wärmeentwicklung ist durch Fieberstreifen objektivierbar. 8 Tage später ist
d ie Fluoreszenz deutlich weniger intensiv. Unregelmäßig fleckiges Muster (XI).
- 40 -
Fall 2:
Pat. R.N., 66 Jahre, männlich, Diagnose: Bronchus-Ca li. Ober lappen. Histologisch:
Großzelliges, infiltratives N. bronchi. Ikterus, Lebermetastasen.
Dreimalige diagnostische Applikation von Ukrain. Gesamtmenge 130mg. Starke
Fluoreszenz von Handtellergröße über dem Xiphoid. Fragliche Fluoreszenz über der
linken Thoraxwand.
Eine Woche später: keine Fluoreszenz nachweisbar.
Fall 3:
Pat. M.L., 72 Jahre, weiblich, Diagnose: Pankreascarcinom, zahlreiche
Lebermetastasen.
Operation: Probatoria und P.E. aus einer Lebermetastase.
Histologisch: Metastase eines polymorphzelligen, zum Teil schleimbildenden
Adenocarcinoms. Ständige Schmerzen und starker Alkaloidverbrauch, Epidural
Katheter, Instillation v. Carbostesin, Splanchnicusblockade. Ultraschall:
Lebermetastasen, großes Pankreas-Ca. Eine Kur mit Ukrain, unterbrochen durch
Placebogabe.
Verlauf: subjektiv und objektiv keine Besserung.
Palpatorisch: Verkleinerung des li. Leberlappens von 5 auf 3 Querfinger unter dem
Rippenbogen. Metastasen anscheinend weicher. Nach den Injektionen von Ukrain stiegen die Leukocyten auf 13000 an. Fluoreszenz: wenige Tage nach Therapiebeginn
medial der Op. Wunde einmalig 30 mm große Fluoreszenz, später nicht
reproduzierbar.
Fall 4:
Pat. S.O.: 75 Jahre, weiblich, Diagnose: Status post. ablatio mammae. Pleuraergüsse,
Rippen- und Wirbelmetastasen. Starke Schmerzen. Exulceriertes Lokalrezidiv.
Kur mit Ukrain. Verlauf: kein meßbares Ergebnis, nur Leukocyten-Werte erhöht (etwa 11000),
Lokalrezidiv langsam fortschreitend. Nach Abbruch der Kur geringerer Bedarf an
Analgetika. Keine Fluoreszenz. Trotz Einzeldosen bis 40 mg keine subjektiven
Wahrnehmungen.
- 41 -
Fall 5:
Pat. R.M., 73 Jahre, weiblich, Diagnose: inoperables Magencarcinom.
Operation: Probatoria und partielle Netzresektion. Am Vorabend der Operation 2 mal
20 mg Ukrain i. v • •
Histologisch: Ausgedehnte Lymphhangiosis carcinomatosa des großen Netzes bei
Adenocarcinom des Magens.
Fluoreszenzfaktor: starke Fluoreszenz des resez. Netzteiles (XVIII).
N.B.: Keine Fluoreszenz des gr-oßen Netzes bei gesunden Pat.
Knoten in der Mamma (cystische Mastopathie)
fluoresziert nach Ukrain nicht.
Fall 6:
Pat. E.K., 49 Jahre, weiblich, Diagnose: Adenocarcinom des Magens.
Operation: Totale Gastroektomie. Histologisch: Carcinom auf Magen beschränkt,
keine Lymphknotenmetastasen, keine Lymphangiosis carcinomatosa des großen
Netzes. Vor Operation wie in Fall 5: 2 mal 40mg llkrain i.v •• Keine Fluoreszenz des
Tumors und des großen Netzes.
Fall 7:
in vitro:
Operationspräparat, Pat. N.N., 63 Jahre, weiblich, Diagnose: Neoplasma colli II ab.
Histologisch: Plattenepithelcarcinom.
a) Tumorgewebe und normales Gewebe im Vergleich:
.beide Gewebe in isotoner Kochsalzlösung. Zunächst keine Fluoreszenz. Nach
Zusatz von einigen Tropfen Ukrain (in die Lösung + Schütteln): Normales
Gewebe und Kochsalzlösung fluoreszieren, Tumorgewebe fluoresziert nicht,
Salzläsung und Umgebung fluoreszieren scheinbar gleich stark wie beim
Normalgewebe. (XX)
b) Tumorgewebe und normales Gewebe im Vergleich - auf Objektträger: direktes
Betropfen mit Ukrain. Gesundes Gewebe fluoresziert, heruntergelaufene
Tropfen fluoreszieren. Tumorgewebe fluoresziert nicht, heruntergelaufene
Tropfen fluoreszieren (XXI).
b
- 42 -
Fall 8:
Pat. S.N., 64 Jahre, weiblich, Diagnose: Neoplasma linke Brust.
Histologisch: teils adenomatöses, teils solides, wenig differenziertes Carcinom.
Operation: Ablatio mammae, Axillarausräumung. An drei Tagen insgesamt 35mg
Ukrain, in drei Injektionen i.m • • Leukozyten am 1. Tag: 4100, am 3. Tag 7800. Keine
Fluoreszenz im Tumorbereich.
Fluoreszenzmikroskopie: Tumorgewebe fluoresziert nicht. Nativpräparat mit Ukrain betropft: Fluoreszenz des Präparates ist deutlich und bleibt unverändert. Keine
Resorption durch den Tumor.
Fall 9:
Pat. W.S., 26 Jahre, männlich, Diagnose: Narbenkeloid (über dem Xyphoid).
0,5 mg Ukrain in 1 ml 0,9%ig Natrium chloratum physiolog. subkutan 50 cm vom
Keloid entfernt (Nabelbereich), etwa eine Minute nach der Injektion starke
Fluoreszenz des Keloids, hält 2 Tage an.
Anm.: der Patient konnte mit 12 Jahren Warzen mit Schöllkrautsaft beseitigen.
Fall 10:
Pat. N.U., 58 Jahre, weiblich, Diagnose: Mammacarcinom. Carcinosis pleurae,
multiple Knochenmetastasen. Zustand nach rezidivierenden Pleuraergüssen,
Z ytosta tika -Instillat ion.
2,5 mg Ukrain Injektion. Nach kurzer Zeit Fluoreszenz deutlich beim Drain (4 RFI
unter OP Narbe) von Pleuraerguß • . Leichte Fluoreszenz im Bereich der Mamma
Amputationsnarbe.
Klinik der Behandlung:
1972 Mammaamputation. 1979 Dez. Pleurametastasen, Knochenmetastasen. Nolvadex
ohne Erfolg, CMS-Chemotherapie, Mutageninsstillation bis Okt. 1980 partielle
b
- 43 -
Remission, dann massiver Pleura-Erguss, dann Ukrain-Behandlung.
vor Therapie: nach Ukrain-Therapie:
BSG 25/40 BSG 71/105
BB leichte Anämie
Alkalische Phosphatase 117
BB im Normbereich
Alkalische Phosphatase 187
subjektiv besser, kein Husten mehr. Müdigkeit.
Knochenbefund unverändert.
Wie aus vorliegenden Untersuchungen deutlich wird, handelt es sich hier um einen
anderen Akkumulierungsvorgang als bei den Tetrazyklin-Antibiotika. Diese bilden mit
zweiwertigen Kationen, insbesondere mit Calcium, Chelatkomplexe, die
verhältnismäßig schwer löslich und sehr beständig sind, und werden in nekrotischen
Tumorteilen gespeichert (54).
Ukrain hingegen akkumuliert sich an der Grenze von gesundem zu malignen Gewebe.
Mein Dank für die Ermöglichung dieser Fluoreszenzbeobachtungen an Patienten gilt:
Herrn Univ. Prof. Dr. P.H.Spängler
Sanatorium Hera, Wien
Herrn Univ. Prof. Dr. E.Gitsch,
Herrn Dr. H.Salzer
I. Universitäts-Frauenklinik, Wien
Herrn Univ. Prof. Dr. F.Judmaier
Herrn Ass. Dr. Manfrede
Landeskrankenhaus Klagenfurt
- 44 -
Ergebnisse über Fluoreszenzbeobachtungen bei
Tierversuchen mit dem Präparat UKRAIN
Die nächsten Tierversuche wurden unternommen, um die Verbreitung und die
Akkumulierung des Präparates UKRAIN im lebenden Organismus zu erforschen. Ein
weiterer Grund für die Untersuchung lag darin, ein Modell für die Wirkungsweise des
Präparates UKRAIN zu finden.
Fall 1:
Maus, ca. � Monate alt, weiblich (36 g).
MCA-induziertes Sarkom im linken Fuß, ca. 3 Wochen alt; Z,5mg Ukrain in 1 ml HZO;
0,5 ml dieser Präparatkonzentraiton S.c. Applikation im Nacken, getötet nach 20 min.
Injektionsstelle leuchtet stärker als die Umgebung. Tumor selbst leuchtet nicht, nur
nach Betropfung mit Ukrain unter UV 254 nm. Normales Gewebe leuchtet ebenfalls
nur nach Betropfung mit Präparat Ukrain.
Fall 2:
Maus, ca. 3 Monate alt, weiblich (Z5g).
MCA-induziertes Sarkom im linken Fuß, ca. � Wochen alt; am Z.3.1980. Z,5 mg Ukrain
mit Z,5 ml HZO verdünnt s.c. Appl., am 5.3.1980 getötet. Schwache Fluoreszenz an
der Injektionsstelle, am Tumor keine; ein (superfizieller) Teil des Halslymphknotens
zeigt dagegen an der Oberfläche starke Fluoreszenz.
Fall 3:
Maus, ca. 3 Monate alt, weiblich (35 g).
MCA-indziertes Sarkom im linken Fuß, ca. 3 Wochen alt, am Z8.1.1981. 0,75 mg
Ukrain i. tu. Appl., am 30.1.81. 2,5 mg Ukrain i.tu. Appl., nach 20 Minuten getötet.
Markante Fluoreszenz nur an der Einstichstelle im Tumor, bei Beleuchtung mit UV
nm, das restliche Tumorgewebe zeigte keine Fluoreszenz.
Fall 4:
Maus, ca. 3 Monate alt, weiblich (24 g).
MCA-induziertes Sarkom im linken Fuß, ca. 3 Wochen alt. Alle 72 Stunden Zl Tage
h indurch wurde das Präparat Ukrain in steigender Oosis (von 9,5 mg bis Z,5 mg) rund
um den Tumor in 5 verschiedene Stellen injiziert. 16 Stunden nach der letzten
Applikation war die Maus tot. Fluoreszenz konnte weder im Tumor noch in der
Umgebung des Tumors beobachtet werden.
- 45 -
Fall 5:
Maus, ca. :> Monate alt, weiblich (23 g).
MCA-induziertes Sarkom im linken Fuß, ca. 3 Wochen alt. Alle 72 Stunden 21 Tage
hindurch wurde das Präparat Ukrain in steigender Dosis (von 0,5 mg bis 2,5mg) in 4
verschiedenen Stellen des Tumors injiziert. 16 Stunden danach war die Maus tot.
Fluoreszenz konnte weder im Tumor noch in der Umgebung beobachtet werden.
Fall 6:
Maus, ca. :> Monate alt, weiblich (22 g).
Lewis Lung Tumor ca. 5 gramm, im linken Fuß; 2,5mg Präparat Ukrain s.c.
Applikation im Nacken, getötet nach 10 min.. Starke Fluoreszenz an der
Einstichstelle, am und rund um den Tumor keine Fluoreszenz.
Fall 7:
Maus, ca. 3 Monate alt, weiblich (24 g).
Lewsi Lung Tumor 5 Gramm im linken Fuß.
2,5mg Präparat Ukrain s.c. Applikation im Nacken, unverdünnt, nach 5 Tagen getötet.
Nur schwache Fluoreszenz an der Injektionsstelle, am und rund um den Tumor keine
Fluoreszenz.
Fall S:
Maus, ca. 6 Monate alt, weiblich (38 g).
Spontanes Mamma Ca, ca 1 Monat alt.
2,5mg Ukrain gelöst in 1 ml H20; 0,5 ml dieser · Präparatkonzentration s.c.
Applikation im Nacken. Tumor, Tumorumgebung und Normalgewebe fluoreszieren
nicht, die Injektionsstelle dagegen stark (bei UV 254 nm).
Nach der Betropfung mit Ukrain leuchten Tumor- und Normalgewebe (bei UV 254
nm). Bei UV 366 nm leuchten alle Gewebe mit und ohne Präparat Ukrain, mit Ukrain
betropftes Gewebe fluoresziert bei UV 366 nm mehr gelblich als die Umgebung.
- 46 -
Fall 9:
Maus, ca. 6 Monate alt, weiblich (40g).
Spontanes Mamma Ca, ca. 1 Monat alt. Am 28.2.81: 1,25mg UKrain in 1,25 ml H20
Applikation im Tumor, am 29.1.81: 1,75 mg Ukrain in 1,75 ml H20 Applikation im
Tumor, am 30.1.81 getötet. Keine Fluoreszenz unter UV 254 nm im Tumor, rund um
den Tumor und in den gesamten Organen.
Fall 10:
Maus, ca. 3 Monate alt, männlich (32 g).
Ehrlichtumor im linken Fuß. Tumor ca. 2 Wochen alt.
2 mg Ukrain unverdünnt s.c. Applikation im Nacken, nach 10 Minuten getötet. An der
lnjektionsteHe starke Fluoreszenz (unter UV 254 nm), im Tumor und rund um den
Tumor keine.
FaH 11:
Goldhamster, ca. 4 Monate alt, weiblich (135 g).
Virusinduziertes Sarkom linke Leiste, ca. 4 Wochen alt. 2mg Ukrain unverdünnt s.c.
Applikation im Nacken, nach 10 Minuten getötet. An der InjektionsteIle starke
Fluoreszenz (unter UV 254 nm), am Tumor und in der Umgebung des Tumor keine
Fluoreszenzerscheinungen.
Fall 12:
Maus, 4 Monate alt, weiblich (30g).
Melanom am Rücken, ca. 3 Wochen alt. 2,5 mg UKRAIN in Iml H20 verdünnt, s.c.
Applikation im Nacken, nach 15 Minuten getötet. Fluroreszenz unter UV 254 nm nur
an der Injektionstelle.
FaH l3:
Maus, 3 Monate alt, weiblich (49 g).
Myelom im linken Fuß, ca. 3 Wochen alt. 2,5 mg Ukrsin im 1 ml H20 verdünnt i.v.
appl., nach 5 Minuten getötet, Keine Fluoreszenz (unter UV 254 nm) sm
Tumorgewebe, rund um den Tumor und an anderen Stellen.
t
- 47 -
Fall 14:
Maus, 3 Monate alt, weiblich (49 g).
Myelom im linken Fuß, ca. :; Wochen alt. 2,5 mg Ukrain in Iml H20 verdünnt,
intraperitoneale Appl., nach 15 Minuten getötet. Keine Fluoreszenz (unter UV 254
nm) am Tumorgewebe, rund u m den Tumor und an anderen Stellen.
Fall 15:
Maus, 3 Monate alt, weiblich (51 g).
Myelom im linken Fuß, ca. :; Wochen alt, 2,5 mg Ukrain in Iml H20 verdünnt; s.c.
Applikation im Nacken, nach 20 Minuten getötet. Nur an der Injektionsstelle
markante Fluoreszenz (unter UV 254 nm).
Bei allen diesen Tierversuchen an Mäusen zeigte sich eine Fluoreszenz (unter UV 254
nm) des Lungengewebes auch ohne Applikation des Präperates Ukrain. Es ist daher
schwer zu beurteilen, ob eine Affinität des Präparates Ukrain zum Lungengewebe
besteht.
Fall 16:
Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Fällen handelte es sich hierbei um einen
Spontantumor, der mit Ukrain erfolgreich zu behandeln war, im Gegensatz zu den
experimentellen Tiertumoren, die nicht auf Ukrain ansprachen. Entsprechend waren
auch die Fluoreszenzerscheinungen positiv nachweisbar. Es war jeweils 5-15 Minuten
nach der Injektion eine Fluoreszenz im Geschwulstbereich festzustellen.
- 48 -
Zusammenfassendes zu den Fluoreszenzerscheinungen:
Ukrain fluoresziert im UV-Bereich; nach lokaler oder intravenöser Injektion zeigte
sich im Randbereich des Tumors eine durch die Fluoreszenz verfolgbare
Akkumulation des Präparates, die etwa die Grenze zum gesunden Gewebe markierte.
Dies erfolgte in vielen Fällen sehr rasch nach der Injektion (Minuten), in einem F a11
14 Tage nach Behandlungsbeginn. Die Zeitdauer, während der die Erscheinungen
nachweisbar waren, schwankte zwischen Minuten und 19 Tagen. Bemerkenswert ist
auch die Tatsache, daß positive Ansprechbarkeit auf die Ukrainbehandlung und
positive Fluoreszenznachweise parallel verliefen. Während bei allen experimentellen
Tiertumoren sowohl Therapie- als auch Fluoreszenzuntersuchungen negativ ausfielen,
war im Falle des spontanen Osteosarkoms des Pudels beides positiv.
Bei Zugabe von verschiedenen Proteinlösungen zu Ukrainlösung in vitra zeigen sich
Veränderungen der Fluoreszenzfarbe. Auch in vivo zeigten die auftretenden
Fluoreszenzen bisweilen Farbabweichungen. In vitro verschwand die Fluoreszenz nach
Zugabe isotoner Kochsalzlösung nach längerer Zeit, was bei Verdünnung mit Wasser
nicht der Fall war. Weitere Untersuchungen sollen folgende Fragen beantworten:
Wie weit kilOn Ukrain durch seine Fluoreszenz diagnostisch genutzt werden, z.B. zur
Markierung der Tumorgrenzen in der Operation oder zum Auffinden von Metastasen.
Radioaktiv markiertes Ukrain könnte durch seine Eigenschaft im Tumorgebiet zu
akkumulieren eventuell szintigrafisch sichtbar gemacht werden. Woher rühren die
individuellen Schwankungen beim Auftreten der Fluoreszenzerscheinungen? Geht das
Verschwinden der Fluoreszenz mit molekularen Veränderungen des Ukrains einher?
Wie läßt sich der hinsichtlich optimaler Oemarkierung günstigeste Oosierungsmodus
ermitteln?
Meine Oankbarkeit für die Ermöglichung der Fluoreszenzbeobachtungen an Tieren
gilt:
Herrn Hiesmayer Walter / Institut für Krebsforschung, Wien.
Herrn Dr. Helmut Forcher, Tierarzt, Wien
•
- 49 -
Klinische Ergebnisse
B is jetzt wurden insgesamt mehr als 100 Patienten mit verschiedenen Tumoren mit
dem Präparat Ukrain behandelt. Viele von ihnen befanden sich bereits in einem
äusserst fortgeschrittenen Stadium der Krebserkrankungen bevor mit der llkrain
Behandlung begonnen wurde, sodaß auch bei allem Optimismus nicht mehr mit einer
vollständigen Heilung gerechnet werden konnte: die meisten in Frankreich, einige in
Jugoslawien, der Schweiz, Polen, USA, Kanada, Australien, Bundesrepublik
Deutschland und Österreich. Bestimmt durch die vielfältigen Schwierigkeiten bei der
klinischen Erforschung neuer Präparate ohne die Unterstützung einer
pharmazeutischen Firma oder Institution, sind das Spektrum der behandelten
Patienten und die klinische Dokumentation naturgemäß sehr uneinheitlich und
lückenhaft; es bietet sich nur ein vorläufiges Bild vom Wert des Präparates. Genauere
klinische Studien sind im Gange, aber derzeit noch nicht abgeschlossen.
Im Laufe der klinischen Erfahrungen zeigte es sich, daß Ukrain das Tumorwachstum
in unterschiedlicher Weise beeinflußt. Unabhängig von der Wirkung auf das
Tumorgeschehen, konnte bei keinem der behandelten Patienten eine zytotoxische
Wirkung von Ukrain im Sinne einer Depression von schnell profilierendem Gewebe wie
Knochenmark, Schleimhäute und Haarfollikel beobachtet werden (Anlage: eine
fortlaufende Laborkontrolle unter der Behandlung mit Präparat Ukrain).
Nach der Ansprechbarkeit des Tumors auf die Behandlung mit Ukrain konnten drei
Gruppen von Patienten unterschieden werden:
Gruppe I:
21 Patienten mit unterschiedlichen Tumoren wie malignes Melanom, Fibrosarkom,
Mamma-Carcinom, Parotis-Zylindrom, Rectum-Carcinom, Tonsillen-Carcinom,
basozelluläres Epithelim, eosinophiles Knochengranulom, Knochen- bzw.
Lymphknotenmetastasen eines unbekannten Primärtumors, sowie chronisch
fibroplastische Mastopathie.
Allen diesen Patienten war gemeinsam, daß einerseits eine deutlich9 Remission von
Tumorgewebe festgestellt werden konnte, wobei sich das Tumorgewebe zum Teil in
der umgekehrten Reihenfolge seiner Entstehung zurückbildete, das heißt, diejenigen
Metastasen, die zuletzt aufgetreten waren, verschwanden als erste. Es kam zunächst
zu einer deutlichen Abgrenzung des Turnorgewebes gegen dessen Umgebung,
anschließend wurde der Tumorknoten langsam kleiner und es kam in einigen Fällen
zur Rückbildung bestehender Lymphödeme bei Abflußbehinderung. Andererseits trat
bei allen diesen Patienten bereits nach der ersten Injektion eine deutliche Wirkung in
Form von subjektiven Sensationen ein wie:
•
- 50 -
Nachlassen der Schmerzen, in einem Fall schon 1-2 Stunden nach der Injektion;
Brennen und starkes Wärmegefühl im Tumor, was bei einem Patienten als lokale
Erwärmung nachgewiesen werden konnte (VIII); Spannung und Kribbeln im
Tumorbereich, Hitzewallungen, Tachycardie, leichter Schwindel oder Kopfschmerz,
Abgeschlagenheit, Müdigkeit, vermehrte Urinausscheidung, erhöhter Flüssig
keitsbedarf, stechende Schmerzen in den Tumorgebieten, starkes Schwitzen,
Übelkeit, Depressionen, Schläfrigkeit, Arbeitsunlust, in manchen Fällen trat am
Beginn der Behandlung vorübergehend Gewichtsverlust auf. Diese Symptome traten
nicht alle gleichzeitig auf, aber bei allen Patienten traten einige davon in
individueller Rhythmik nach jeder Injektion auf, wobei immer nur einige der
genannten Symptome ausgeprägt waren.
Aus den Aufzeichnungen einer Patientin geht eine deutliche Korrelation der
gemessenen Puls-, Blutdruck- und Temperaturwerte mit dem Auftreten der genannten
subjektiven Phänomene hervor
Zur Verdeutlichung der erwähnten Behandlungsergebnisse sollen hier einige
Krankheitsverläufe kurz exemplarisch geschildert werden.
Pat. weiblich, 55 Jahre
Seit zweieinhalb Jahren Fibrosarkom im lateralen Halsdreieck, insgesamt
neunmal daran operiert; die behandelnden Ärzte lehnen weitere Therapie ab.
Daraufhin Ukrain-Kur. Nach Behandlungsdauer von 7 Wochen hat sich ein Teil
des Tumors abgekapselt und wird abgestassen.
Pat. weiblich, 75 Jahre
Tonsillen-Carcinom, das in die Carotis externa eingewachsen ist. Erst nach der
fünften Injektion von Ukrain treten die eingangs erwähnten Symptome auf und
erst zu diesem Zeitpunkt kann man Ukrain mittels Fluoreszenz im
Tumorbereich nachweisen. Im weiteren Verlauf der Behandlung kommt es zur
Absonderung eines viskösen Sekretes und nach 2 Monaten zur Abstoßung eines
abgekapselten Tumors.
Pat. männlich, 6 0 Jahre
Lebermetastasen eines operierten Rectum-Carcinoms, zunehmender Aszites,
starke Schmerzen im Sakralbereich. Nach einer Ukrain-Kur war die Leber
deutlich verkleinert, der inzwischen viermal punktierte Aszites bildete sich
nicht wieder neu und die Schmerzen waren verschwunden .
0: ::> !q: 0: W Cl.. 37,0 � w - I-
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L.. ;:'·JUI H. j U t. ., ""lu., f H j 1\,,4 - "" ...... 2,Kur mit UKRAIN 1979J<l, 2 2-1980.1.16 Gesamtdosis: 177.5 mg
• Meßwerte am Abend . 0 Meßwerte am Morgen
T Zeitpunkt der Injektion ,'V subjektive Phänomene
Systoliscr
Diastolis
1 2 3 L. 5 6 7 8 ' 9 1 0 1 1 1 2 1 3 1 4 DAUER DER
1 1 2,5 mg 5 mg
BEi-!;\NO LU N G IN TAGEN j .1
1 0 mg 1 0 019 ----------------------
4 I 1 0 01 g
- 51 -
Pat. weiblich, 42 Jahre
Seit mehreren Jahren bestehende fibroplastische Mastopathie. Auftreten einer
Schwellung in der rechten Mamma. Zweimalige Punktion derselben ohne
Nachweis maligner Zellen; trotzdem wurde wegen eines hohen Entartungsrisikos
ein Operationstermin zur Entfernung des Tumors vereinbart.
Daraufhin wurde mit der Ukrain-Behandlung begonnen und als sich die Patientin
nach 3 Wochen zur Operation einfand, konnte von derselben Abstand genommen
werden, da sich der Tumor fast vollständig zurückgebildet · hatte. Während der
weiteren Ukrain-Behandlung bildeten sich multiple Verdichtungen in beiden
Mammae sukzessive vollständig zurück:
Pat. T.J., weiblich, 40 Jahre, Diagnose: Malignes Melanom. Histologisch verifiziert.
(1977 wurde bei der Patient in im Onkologischen Institut Warschau ein malignes
Melanom am linken Bein festgestellt und operativ behandelt).
1980 wurde eine Lymphknotenmetastase in der linken Leiste in der Größe von 5 x 5
cm festgestellt und die Patientin daraufhin mit Ukrain behandelt. Sie erhielt im
Laufe von drei Kuren insgesamt 680mg.
Während der ersten Kur traten zeitweise Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen und
Unwohlsein und eine 10 Tage anhaltende Vergrößerung der Lymphknotenmetastasen
auf. Nach der zweiten Kur hatte der Lymphknoten nur noch Walnußgröße und nach
der dritten die Größe einer Erbse, er war hart und nur noch schwer zu ertasten. Das
Befinden war gut.
br
- 52 -
Gruppe II:
Diese Gruppe war sozusagen eine Zwischengruppe mit 39 Patienten mit
Malignomen wie Mamma-Carcinom, Carcinom der Haut, Colon-Carcinom,
Bronchial-Carcinom, Prostata-Carcinom,
Dsteosarcom, Schilddrüsen-Carcinom,
Abdominaltumor unbekannter Genese.
malignem Melanom, Rectum-Carcinom,
Magen-Carcinom, sowie einem
Hier war die Wirkung des Präparates sehr unterschiedlich. Bei allen diesen
Patienten traten nach längerer Behandlungsdauer die Begleitsymptome wie in
Gruppe I beschrieben auf, jedoch nicht so schnell.
Die Wirkung auf den Tumor war bei diesen Patienten nicht so ausgeprägt, was ,aber
unter anderen auch darauf zurückgeführt werden muß, daß das Krebswachstum zum
Teil schon sehr weit fortgeschritten war. Bei '2 Patienten mit Bronchial-Ca kam es
zu einer kurzzeitigen Remission des Tumors, bei 2 weiteren Patienten zu einem
zeitweiligen Wachstumsstillstand. Bei 4 Patienten mit Mamma-Ca kam es zu einer
Verheilung von Exulzeratioen über Metastasen und bei 8 Patienten zu einem
Rückgang von tumorbedingten Schmerzen, zum Teil bis zur Schmerzfreiheit.
Bei einer Patientin mit einem diffus infiltrierenden Schilddrüsenkarzinom-Rezidiv
veränderte sich der Tumor dergestalt, daß er gegen das gesunde Gewebe gut
abgrenzbar wurde. Bei fast allen diesen Patienten besserte sich der
Allgemeinzustand zum Teil wider Erwarten, auch wenn das Tumorwachstum nicht
aufgehalten werden konnte.
Zur Verdeutlichung der erwähnten Behandlungsergebnisse wird hier ein
Krankheitsverlauf kurz exemplarisch geschildert:
Pat. H.G., weiblich, 63 Jahre, Diagnose: Mammacarcinom li. mit supraclaviculären
Lymphknotenmetastasen und Knochenmetastasen.
Vorhergehende systematische Therapie:
Nolvadex von Juni 1977 bis Jänner 1978;
Polychemotherapie mit Endoxan, Methotreyat, Fluor-Uracil und Predniso!on,
später Kombinationstherapie mit Adriblastin - Endoxan von März 1978 b is April
1979. Elipten (Aminoglutethimid) von April 1979 bis Jänner 1980.
Therapiebeginn mit Ukrain am 29.2.1980.
Befund bei Therapiebeginn: 5 x 5 cm große exulzerierte supracJaviculäre
Metastase.
Subjektives: Druckgefühl im Bereich der Augen sowie Spannungsgefühl H. supraclaviculär. Die Therapie wurde mit 2,5 mg begonnen. Gleich am Anfang
bemerkte die Pat. ein Wärmegefühl im Bereich der H. Körperseite und unter dem
- 53 -
supraclaviculären Tumor. Dieses Wärmegefühl wiederholte sich nicht mehr. Bereits
nach 6 Spritzen war li. supraclaviculär keine Exulzeration mehr sichtbar, die
Tumorgröße selbst war jedoch unverändert. Das Spannungsgefühl war ebenso
verschwunden wie das seit zwei Jahren bestehende Druckgefühl im Bereich der
Augen. Bei der letzen Kontrolle am 8.4.1980 war die Pat. subjektiv beschwerdefrei.
Sie klagte über mäßigen Gewichtsverlust. Lokalbefund H. supraclaviculär
unverändert. Derzeit keine Exulzeration nachweisbar. Labormäßig (Blutbild, SMA,
Serumcalcium) keine pathologischen Befunde. Es konnten keine gravierenden
Nebenwirkungen festgestellt werden.
Gruppe IIl:
43 Patienten mit unterschiedlichen Malignomen wie Bronchial-Ca; Rectum-Ca,
Thabdomyosarkom, centrablastischers Lymphom, Prostata-Carcinom, myeloische
LeUkämie, Colon-Carcinom, Mamma-Caracinom, Carcinom der Haut, Hil'ntumor,
Dvarial-Carcinom, Corpus-Carcinom, Pankreas-Carcinom, Magen-Carcinom, sowie
einen Abdominaltumor , bei dem wegen des fortgeschrittenen Stadiums eine
Lokalisation des Primärtumores nicht mehr möglich war.
Im Unterschied zur Gruppe I zeigte sich hier weder in Bezug auf das
Tumorgeschehen, noch in Bezug auf die beschriebenen Begleitsymptome, irgendeine
Wirkung von Ukrain. Auch nicht nach längerer Behandlungsdauer und höherer
Dosierung (maximale Gesamtdosierung 1000mg; maximale Einzeldosis 60mg bzw.
80mg).
Zur besseren Verdeutlichung wird aus dieser Gruppe eine repräsentative
Krankengeschichte beigefügt:
Pat. K.G., weiblich, 58 Jahre, Diagnose: Adeno - Solides Dvarialcarcinom; operativ
entfernt.
Vorher durchgeführte systematische Therapie:
Endoxan 1200 mg per Infusionen. Kobaltbestrahlung 4500 rd/g.
Prophylaktische Therapie mit Ukrain. Während der Behandlung zeigten sich
keinerlei Nebenwirkungen oder subjektive Wahrnehmungen wie Schwindel,
Temperaturanstieg, Tachykardie oder Depressionen. Das Allgemeinbefinden und der
Appetit besserten sich. Einen Monat nach Therapiebeginn wurde ein Knoten in der
linken Brust festgestellt, worauf nach einer Woche eine Mastektomie nach Patey
durchgeführtwurde. Die Histologie zeigte ein teilweise nekrotisierendes solides
Karzinom. Die Behandlung mit Llkrain wurde abgebrochen.
- 54 -
Um einen besseren Überblick über den Verlauf einer Behandlung zu geben, wird hier
etwasausfühlicherdieBehandlungeiner28-jähringenÄrztinmit Mamma-Karzinominder
linken Brust im Frühstadium geschildert, bei der sich der Beobachtungszeitraum auf 4
Jahre erstreckt. Ein Ausschnitt aus ihrem Tagebuch, fortlaufende Laborkontrollen und
eine Graphik ihrer regelmäßig gemessenen Temperatur, R-R- und Pulswerte
ergänzen das Bild.
Beginn der Therapie (1. Kur) 1979. 18 Injektionen mit insgesamt 150mg Ukrain. Beginn mit 2,5mg und langsame gesteigert auf 10mg. Die vergrößerte Brust und ein
Tumorknoten in der Brust werden kleiner, die Schmerzen verschwinden. Nach
Beendingung der ersten Kur kehren die Schmerzen zurück, Bodaß nach 3 Wochen
Pause mit der zweiten Kur begonnen wird. 19 Injektionen, insgesamt 177,5mg
Ukrain. Beginn mit 2,5mg und langsam gesteigert auf 10mg. Die Brust und der
Knoten verkleinern sich weiterhin, die Schmerzen lassen wieder nach.
In der folgenden Pause von 3 Monaten kehren die Schmerzen kurzfristig wieder,
verschwinden aber wieder von selber.
Nach der dritten Kur mit ins�esamt 1BOmg Ukrain, mit Dosen von 2,5mg auf 1Qmg
gesteigert, hat sich die Brust wieder bis zur normalen Größe verkleinert und der
Knoten ist verschwunden. Schmerzen sind in der folgenden Pause von 2 1/2 Jahren
nicht mehr aufgetreten und es konnten an der Brust keinerlei Abnormitäten
festgestellt werden. Trotzdem wurde prophylaktisch eine vierte Kur mit insgesamt
100mg Ukrain in schnell gesteigerten Dosen von 5 bis 25mg durchgeführt. Dabei
zeigten sich weder subjektiv noch objektiv irgendwelche Veränderungen.
Während der ersten Kur treten jeweils 6-8 Stunden nach jeder Injektion folgende
Symptome auf: Müdigkeit, Pulsbeschleunigung auf ca. 96/Min, Schwindel,
Kopfschmerzen, Durst, Wärmesensationen und Kribbeln in der erkrankten Brust,
Konzentrationsstörungen und leichte Depressionen.
Diese Symptome verschwanden in den Pausen zwischen den Kuren und kehrten mit .
jeder Behandlung in immer schwächerer Form wieder und fehlten bei der vierten
Kur völlig. Bereits nach der dritten Kur fühlte sich die Patientin so gesund und
wohl wie vor ihrer Erkrankung.
- 55 -
Ausschnitt aus dem Tagebuch der Patientin vom Beginn der zweiten Kur an:
(Laborkontrollen jeweils vor Beginn der Therapie mit Ukrain, während und nach
jeder Kur).
H.B.
Psychiater
Tagebuch
Beobachtungen:
22.11.1979 Seit zwei Wochen sind die Schmerzen in der rechten Brust (bis zur
rechten Schulter ausstrahlend) zurückgekommen. Die Temperatur vor
der Injektion war 36,7°C. Blutdruck 105/75, Puls 72/Min.
Der eitrige Ausfluß hält noch an. Die mikroskopischen Untersuchungen
des Eiters vom 12.11. zeigen eine eiweißhaltige Flüssigkeit mit einigen
Zellen. Die letzten Laboruntersuchungen habe ich am 20.11.79
gemacht.
22.11.1979 22Uhr habe ich 2,5mg des Präparats von Novicky genommen.
23.11.1979 Weiterhin leichte Schmerzen in der Brust und Schulter. Mittags bekam
ich sehr schwere Kopfschmerzen und Übelkeit. Ich schlief von 16 bis
18 Uhr. Um 19 Uhr verschwanden die Kopfschmerzen. Temperatur
morgens 37° C, abends auch. Der Puls war jeweils 84/Min, RR 105/75.
In der Nacht habe ich gut geschlafen.
24.11.79
26.11.79
2B.ll.79
29.11.79
Die Schmerzen in der rechten Brust sind weg. Ich fühle mich wohl. Die
Temperatur war in der Früh und abends 36,B o C, Puls 72/Min., RR
HO/BO.
21 Uhr Injektion von 5mg des Präparates von Novicky.
Ich habe gut geschlafen. Von morgens bis mittags bin ich
schläfrig, habe leichtes Schwindelgefühl gehabt sowie verstärkten
Durst. Keine Schmerzen. T 37DC, P B4/Min, RR 1l0/7S.
Verfassung gut, schmerzfrei. T 36°C, P 72/Min, RR 110/BO.
20 Uhr Injektion - 10mg des Präparats Novicky.
In der Nacht habe ich gut geschlafen, von morgens bis etwa 15 Uhr war
ich apathisch, schläfrig, psychisch verringert reaktionsfähig sowie
konzentrationsfähig. Ich hatte Schwindelgeftihle, ausgetrocknete
Mundhöhle, vermehrten Durst. Temperatur morgens und abends 37,5
oc, Puls 96/Min., RR morgens 90/65, abends 100/90. Keine Schmerzen.
30.11.79
1.12.79
2.12.79
3.12.79
4.12.79
5.12.79
- 56 -
Ich habe gut geschlafen. Durst hat nochmal leicht zugenommen,
ebenso die Schläfrigkeit. Keine Schwindelgefühle mehr und
schmerzfrei. Gute Konzentrationsfähigkeit. Ab 22.11.79 nehme ich
täglich 60.000 Einheiten Vit.A. und 19 Vit.e. In dieser Zeit habe ich
um 2,5kg zugenommen. In dieser Zeit hat sich, glaube ich, mein Durst
ständig erhöht. Vom 21.11.79 bis 25.11.79 - normaler
Menstruationszyklus. Am 30.11.79 habe ich Laboruntersuchungen
gemacht. Temp. früh und abends 36,9 oe, Puls 76/Min, RR 105/75. Seit
3-4 Tagen habe ich leicht verschlechterte Gemütsstimmung.
Ich fühle mich wohl. Schmerzfrei. T morgens und abends 36,8 oe, RR
105/80, Puls 72/min.
22 Uhr Injektion 10mg des Präparates von Novicky.
Geschlafen bis 11 Uhr. Schläfrigkeit; verminderte psychische
Reaktionsbereitschaft, vermehrter Durst bis etwa 17 Uhr. Temp. früh
37,4 oe, abends 37,2oe, RR früh 90/65 und abends 100/aO. Puls früh
und abends 90/min. Etwa um WUhr früh habe ich Wärme und Kribbeln
in der rechten Brust, ca. 30 min. anhaltend empfunden.
Psychisches Befinden wieder etwas besser, ausgetrockneter Mund,
Durstgefühl. Weiter anhaltende Verringerung der psychischen
Beweglichkeit, in den letzten Tagen Zunahme der depressiven
Stimmung, allgemeine Schwäche und Apathie. Temp. früh und abends
37,1 oe, Puls 80/min, RR 100/aO.
Gut geschlafen. Leicht vermehrter Durst und Schläfrigkeit bis Mittag
anhaltend. Keine Schmerzen, geringer Ausfluß aus der Brust hält an.
Temp. morgens und abends 36,8 oe, Puls n/min, RR 110/75.
21 Uhr Injektion von 10mg des Präparates Nowicky.
In der Früh - Schläfrigkeit, Apathie, verminderte
Reaktionsbereitschaft, Lustlosigkeit und Gereiztheit. RR morgens
85/60, Puls 96/min, Temp. ;'7,4 o e. Verstärkter Durst. Ungefähr um 9
Uhr morgens Wärmesensation und Kribbeln in der rechten Brust, Dauer
etwa 45 min. und ziemlich intensiv, in den folgenden 15 min weniger
spürbar. Später Nachmittag: Schläfrigkeit, allgemeine MÜdigkeit,
Vigilanz weiter abnehmend. Temp. abends 37,2 o e, Puls 80/min. RR
100/aO mmHg.
5 . I X 1 3 . I X 1 9 79
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2_ G lo b u l i n 10 ,0 9 ,0 - G lo b u l i n 1 5 , 0 1 3 , 5 .:. G lo bu l i n 2<4 , 0 1 '4 , 5
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( - ) ( - ) ro b i l i n o g e n S t a n dE. rt eUkozyt e n 1 - 2 iP 1 t h e l ien P l a t' t en n u m e ro u s a k t e r 1 e n n o t n ume ru s P e z i f i s c h e s Gel'l . 1 0 2 1
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3 , 8 3 , 7 3 , 7 5 , 2 5 , 0 5 , 0 2 , 8 9 7 100 96 9 5 1 4 1 0 6 9 2 4 1 2 1 2 5 0 . 6 0 . 6 5 0 , 8 ° 1 8 1 , 5 1 . 0 1 , 0 1 . 0 190 1 90 1 9 1 1 3 1 3 1 3 1 9 0 , 5 0 , 8 0 , 5 1 , 0 9 6 1 0 6 6 , 4 6 . 1 6 , 3 6 , 1 5 3 4 8 44 , 0 54 . 0 5 .0 6 , 5 6 , 0 6 , 5 1 0 , 0 1 0 , 0 1 3 , 5 9 , 5 1 3 , 5 1 3 . 5 1 4 , 5 1 1 , 5 1 8 , 5 21 , 0 2 2 . 0 1 8 . 5
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7 , 0 40 , 0 I:} ,0 1 4 ;0 1 7 , 0 20 , 0
a c i d ! -} ( - )
S t andart! ' S t a n d a rt! S t a n d a r t 6 - 8 1 5 -20 1 0 - 1 2 8 - 1 2 1 - 2
numerous nume rous nume rou s n u m e rous n o t numero u s n o t n u m e rous
:1:0 24 1 0 2 5 10 1 6 1025 �b . 6 . B l u t - u n d H a rn a na lysen bei ein e r P a t i en t in vo r , wä h rend und n a ch
d e r B e h a n d l u n g m i t Uk rain .
- 57 -
Veränderungen von Blut und Urin unter der Behandlung mit UKRAlN
Alle bisherigen Behandlungen zeigen, daß es unter UKRAlN zu keinerlei
schädlichen Nebenwirkungen auf Leber, Niere und Blutbildung kam, im Gegensatz
zu zytostatischer Therapie. Der folgende Fall gibt ein erstes Bild der Wirkungen
auf Blut- und Urinparameter und ist deswegen geeignet, weil vor, während und
nach der Behandlung keine Beeinflussung durch andere chemische oder
physikalische Therapien bestand und die Kontrollen sehr lange durchgeführt
wurden. Die Patientin war 28 Jahre alt (Vergleiche nebenstehende Tabelle).
Hämoglobin und Erythrozyten bleiben vor, während und nach der Behandlung
unverändert, das rote Knochenmark scheint also nicht beeinflußt.
Während der Behandlung steigen bisweilen die Werte der Leukozyten. Bei diesem
Fall ist die starke Vermehrung nach der ersten Dosisverdoppelung interessant. Die
Blutprobe erfolgte 12 Stunden nach der Injektion, zu diesem Zeitpunkt waren laut
Tagebuch auch Kribbeln und Wärmegefühl im Tumorbereich spürbar. Die
Lymphozytenzahl sinkt etwas, was mit der Transformation in ' Killerzellen
korrelieren könnte (siehe auch unter Lymphozyten-Transformationstest mit
UKRAIN).
Es erhöhte sich der Kaliumwert, was oft auf Zelluntergänge hinweist, zum Beispiel
Ag-Ak Komplexe, ebenso sind die Transaminasen erhöht. Bekanntlich ist bei
Karzinompatienten Cholesterin und Harnstoff oft erniedrigt. Unter Ukrain hat sich
hier eine Normalisierung dieser Werte gezeigt. Der Krebsprozess belastet oft die
Leber, was in einer VerringerungderPlasmaproteinezumAusdruckkommt.lndiesemF a11
trat eine Normalisierung der Protein-Plasmawerte ein.
Innerhalb der ersten Gruppe wurden 2 Patient innen angefÜhrt, die eine
Dysplasie der Mamma mit einem hohen Entartungsrisiko hatten. Bei diesen
Patientinnen bildeten sich die suspekten Knoten in kurzer Zeit zurück. Es soll
damit an dieser Stelle betont werden, daß auch im Früh- und Vorstadium
von malignen Prozessen Ukrain zur Anwendung kommen sollte, da hier mit einer
völligen Ausheilung gerechnet werden kann. Dies wird insbesonders dadurch
verständlich, daß Ukrain im Unterschied zu den Zytostatika das Immunsystem
nicht schädigt, sondern vermutlich anregt, womit einem weiteren
Fortschreiten des eigentlich pathologischen Prozesses entgegengewirkt wird.
- 58 -
Obwohl bei einigen der behandelten Patienten sich gute Erfolge abzeichneten,
können diese klinischen Ergebnisse nur sehr vorsichtig gewertet werden und nur
einen vagen Eindruck vom klinischen Wert von lIkrain vermitteln. Eine klare
Aussage kann man nur von einer umfassenden klinischen Studie erwarten, die
aber bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht durchgeführt werden konnte.
Schmerzlindernde Wirkung von lIkrain
Interessante Erscheinungen traten bei einigen Patienten auf, bei denen die
herkömmlichen schmerzstillenden Präparate nur mehr kurzzeitige Wirkung zeitigten.
Nach der Injektion des Präparates lIkrain trat eine Linderung der durch das
Tumorwachstum bedingten Schmerzen auf. Teilweise wurde sogar eine
Schmerzfreiheit beobachtet, sodaS auf Analgetika verzichtet werden konnte. Bei
einigen Patienten war die Schmerzbeeinflussusng derart, dass anstatt der
Oauerschmerzen kurzzeitige, krampfartige Schmerzen in unterschiedlichen
Zeitabständen auftraten, die durch Analgetika schlecht beeinflußbar waren.
Weiter ist noch bemerkenswert, daß in der Tumorregion die Sensibilität immer
erhalten blieb. Der Wirkungsmechanismus scheint daher ein anderer zu sein, als bei
den bisher angewandten, üblichen Analgetika. Das Präparat lIkrain befreit von
tumorbedingten Schmerzen, ohne die allgemeine Sensibilität zu beeinflussen.
- S9 -
Wirkungsmechanismus
Der Wirkungsmechanismus von Ukrain ist bislang noch fast gänzlich ungeklärt. Einige
Phänomene und Erkenntnisse weisen jedoch auf eine sehr spezifische, auf die
Tumorzelle gerichtete und in ihrer Art neuartige Wirkung hin.
Der Sauerstoffverbrauch der Zelle unter Ukrain steigt an, wobei er bei gesunden<
Zellen nach ;; Minuten zur Norm zurückkehrt, die Zelle also nicht nachhaltig in
ihrem Stoffwechselgeschehen beeinflußt wird. Bei der malignen Zelle normalisiert
sich der anfangs erhöhte OzVerbrauch hingegen nicht, sondern geht gegen Null. Die
Zelle geht zugrunde, da sie nicht in der Lage ist, allein durch Gärung ihren
Energiebedarf zu decken. Ukrain stimuliert die Transformation von Lymphozyten
zu Lymphoblasten. Nach der Injektion von Ukrain treten im Tumorbereich
Temperaturerhöhungen bis zu 3°C auf. Rund um den Tumor zeigt sich eine
Entzündungsreaktion.
Für einen Wirkungsmechanismus, der sich von dem der bereits etablierten
Substanzen wie z.B. dem der Zytostatika unterscheidet, spricht ausserdem, daß Ukrain
nicht zytotoxisch ist, also keine Haar- und Blutbildschädigungen verursacht.
Ein weiteres, bisher nicht geklärtes Phänomen ist, daß Ukrain bei experimentiell
erzeugten Tumoren vielen Tiermodellen nicht wirkt, bei natürlichen Tumoren,
z.B. bei Hunden, aber durchaus wirkt.
So bleibt die völlige Aufklärung des Wirkungsmechanismus weiterhin eine
vordringliche Aufgabe.
- 60 -
Methodik
Empirisch wurde festgestellt, daß schon 2,5 mg als Initialdosis wirksam sind. Das
Präparat Ukrain akkumuliert sich nach einer Minute im Umkreis des
Tumorgewebes, was sich durch Fluoreszenz verfolgen läßt.
Das angeführte Dosierungsschema ist ein Erfahrungswert. Dazu bestehen folgende
Überlegungen:
Der minimale Mitoserhythmus beträgt 3 Tage, in diesem Abstand wird das Präparat
verabreicht. Die jeweilige Dosis soll, theoretisch, in drei Tagen verbraucht sein.
Ukrain wird intramuskulär oder intravenös verabreicht, als günstiger Zeitpunkt
erscheint der frühe Abend (19 Uhr) oder morgens in Abhängigkeit vom zircadianen
Rhytmus (8 Uhr). Injiziert wird im Abstand von 72 Stunden; also jeden dritten Tag.
Die Initialdosis beträgt 2,5 mg pro Injektion, Steigerung während der Kur bis auf
das lO-fache der Initialdosis. Die Kur dauert bis zu 2 Monaten, je nach der
Ansprechbarkeit des Tumors, da die Wirkung nach etwa 2 Monaten aufhört. Danach
prophylaktisch mindestens 4 Kuren nach 6 Wochen, 3, 6, und 12 Monaten Pause.
Die Wirkung des Präparates Ukrain hängt vom Allgemeinzustand, der Tumormasse
und dem Alter des Patienten ab. Bisher wurden positive Wirkungen vor allem bei
Patienten beobachtet, die nicht älter als 65 Jahre waren.
Es ist darauf zu achten, daß eine Kur auf keinen Fall unterbrochen wird. Es muß
auf jeden Fall alle drei Tage eine Dosis gegeben werden. Muß aus irgendeinem
Grund die Kur unterbrochen werden, so muß sie abgebrochen werden und kann
frühestens nach 3 Wochen, besser 6 Wochen wieder begonnen werden. Im
Diskussionsteil wird auf diese Tatsache näher eingegangen werden.
- 61 -
Diskussion
Aus klinischer Verwendung des Präparates UJ<rain läßt sich feststellen:
Bei allen Patienten bessert sich der Allgemeinzustand und das zerstörte Blutbild
(durch Chemotherapie, Bestrahlung hervorgerufen), was sich vor allem in einem
Anstieg der Leukozyten bemerkbar macht.
Durch die Eigenfluoreszenz des Präparates kann man den VerteUungsprozess im
Körper leicht v erfolgen. Somit lassen sich bei Krebskranken 2 Fälle unterscheiden:
In einigen Fällen akkumuliert sich das Präparat innerhalb einer Minute rund u m den
Tumor, in anderen Fällen verbleibt das Präparat rund um die Applikationsstelle und
zeigt keine Affinität zum malignen Gewebe.
Die Akkumulierung wird vermutlich durch einen unbekannten physikalischen Faktor
verursacht.
Bei Patienten, bei denen eine Akkumulierung des Präparates rund UITl den Tumor
aufgetreten ist, wurden folgende klinische Beobachtungen gemacht:
a) die Fluoreszenz rund um das Tumorgewebe nimmt mit der Zeit ab. Die
Geschwindigkeit der Fluoreszenzabnahme ist von Patient zu Patient
verschieden.
b) je schneller die Fluoreszenz abnimmt, desto rascher erfolgt die Rückbildung des
Tumors. Daraus kann geschlossen werden, daß das Präparat mit einer
Komponente des Tumors eine Verbindung eingeht und infolgedessen die
Fluoreszenz verschwindet (Experimente ergaben, daß die Fluoreszenz des
Präparates in ionischer Lösung verschwindet).
Diese neugebildete Verbindung scheint nicht direkt die Ursache der
Krebszellenrückbildung zu tein, ansonsten müsste sie auch gegen gesunde Zellen
wirksam sein, da durch sie ein Eingriff in die Stoffaustauschvorgänge der Zelle
(Diffusion, Permeation) hervorgerufen und in der Folge die Zelle zerstört werden
würde (Plasmolyse). Experimente scheinen diese Hypothese zu bestätigen. Bei
malignem Gewebe von Patienten, bei denen sich keine klinische Wirkung des
Präparates gezeigt hatte, blieb dagegen die Fluoreszenz bestehen.
- 62 -
Aus diesen Beobachtungen muß man schließen, daß das Präparat um zu wirken, oder
indem es wirkt, in seiner chemischen Eigenschaft verändert wird. Worin diese
Veränderung besteht und wodurch sie zustande kommt, wird derzeit noch
untersucht.
Da dieses Verhalten des Präparates auch bei histologisch gleichen Tumoren
unterschiedlich ist, d.h. bei dem einen Patienten die fluoreszierende Eigenschaft
aufgehoben wird, bei anderen Patienten mit derselben Tumorart aber nicht, so muß
i n Erwägung gezogen 'werden, daß sich die Tumors in ihren histochemischen
Eigenschaften unterscheiden. Es ergibt sich hier also die Möglichkeit einer
weiterführenden, zusätzlichen Klassifizierung von Tumoren. Eine positive Wirkung
des Präparates geht immer mit einem Anstieg der Lymphozytenzahl und mit einer
Schwellung, Erwärmung und Erweichung des Tumorknotens einher. Diese
Tatsachen, in Verbindung damit, daß das Präparat keine zytotoxische Wirkung hat
lassen den Schluß zu, daß eine Wirkung in Rahmen des Immunsystems erfolgt.
Hierbei wäre zu erwägen, ob Ukraln an der Tumorzelle selbst angreift oder an den
Lymphozyten. Im ersten Fall wären drei Möglichkeiten denkbar:
Das Präparat:
a) verbindet sich mit der Oberfläche oder mit freien Antigenen der T umorzelJe
(vielleicht ein Grund für die Spezifität) und schafft so eine Angriffsfläche für
die Abwehrkräfte des Körpers (z.B. Killer ce1l5).
b) verdrängt den Immunglobulinbe5atz der Tumorzelle oder löst ihn auf irgendeine
Weise ab, unterbindet also das sogenannte Enhancement, um dem Immunsystem
freie Bahn zu schaffen.
c) heftet sich an die Antigen-Antikörperkomplexe, die an der Oberfläche der
Tumorzelle haften, und ermöglicht so eine Erkennung durch zytotoxiSChe
Makrophagen.
Bei Lymphozyten wären zwei Möglichkeiten vorstellbar, die u.U. gleichzeitig
zum Tragen kommen könnten:
1) Ukrain könnte die Suppressor-Lymphozyten aktivieren oder vermehren (was
sich dann durch den bekannten Lymphozytenanstieg bemerkbar macht),
wodurch wiederum der Immunglobulinbesatz der Tumorzelle verringert
würde.
- 63 -
2) Ukrain könnte die Aktivität der zytotoxischen Zellen und B-Lymphozyten
erhöhen und/oder ihre Zahl vermehren. Dann könnten diese die u.a. auch
noch besser "erkennbaren" Tumorzelle (s.o.) vernichten. Über die vermehrt
vorhandenen und aktivierten B-Lymphozyten (Aktivierung direkt oder mit
Hilfe von Helfer-Lymphozyten?) könnte eine erhöhte Anzahl von
Antikörpern produziert werden, um gegen die malignen Zellen vorzugehen.
Die Vermehrung der B- und T -Lymphozyten mag notwendig sein, da sehr '
häufig die vorhandenen Antikörper und zytotoxischen Zellen durch
zirkulierende Tumorantigene blockiert sind. Aus dieser hypothetischen
Wirkungsweise ließe sich auch die nachlassende Wirkung von Ukrain
erklären:
Durch die massive Zerstörung von Tumorgewebe wird der Körper so stark
mit Tumorantigenen überschwemmt, daß alle durch das Präparat aktivierten
zytotoxischen Zellen und Antikörper blockiert sind. Erst nach Abbau des
Tumormaterials kann das Präparat wieder seine Wirkung entfalten.
Diese Wirkung des Präparates auf Tumorzellen könnte erklären, warum es
doch erhebliche Unterschiede im Ansprechen des Tumors gibt, selbst bei
histologisch gleichem Karzinomtyp: Um quasi als Kitt, Tumormarker oder
ähnliches zwischen Tumorzelle und Immunsystem wirken zu können, muß
anscheinend eine gewisse Oberflächenstruktur der malignen Zelle vorliegen
oder vielleicht auch ein Rezeptor. Damit wäre auch zu erklären, warum das ' Präparat generell bei den untersuchten Tieren nicht wirkte (andere
Oberflächenstruktur der Zellen, andere Antigene) und warum es nur bei
manchen Menschen, mit zwar demselben histologischen, aber anscheinend
nicht demselqen histochemischen Karzinomtyp wirkt. Aber auch eine
Wirkung auf die Lymphozyten ist wahrscheinlich, wenn man davon ausgeht,
daß der Krebs sich erst dann manifestiert, wenn das Gleichgewicht Tumor
Abwehrsystem versagt. Oa der Tumor zum Zeitpunkt der Behandlung schon
weit fortgeschritten, das Immunsystem ihm gegenüber also insuffizient ist,
müßte das Immunsystem massiv stimuliert werden, um den Tumor angreifen
zu können. Daß das Präparat für eine derartige Aktivierung verantwortlich
sein kann (u.U. in oben angeführter Weise), zeigt der Anstieg der
Lymphozyten während der Therapie.
Ob dabei das Präparat als Trägersubstanz dient oder auf chemotaktischer
oder sonstiger Ebene wirkt, konnte noch nicht geklärt werden. Auch andere
Beobachtungen deuten darauf hin, daß die Wirkung im Rahmen · des
Immunsystems erfolgt so z.B. sprachen jüngere Patienten sehr viel besser
auf das Präparat an, als ältere. Auch wurde beobachtet, daß bei zusätzlicher
Gabe von Glukokortikoiden die Wirkung des Präparates spontan aufhörte.
- 64 -
Setzte die Behandlung mit dem Präparat Llkrain direkt nach einer
Strahlentherapie ein, so war das strahleninduzierte Absinken der
Leukozytenzahl bei weitem nicht so stark, wie aufgrund vorheriger
Bestrahlungen zu erwarten gewesen wäre.
Inwieweit eine Chemotherapie den Wirkungsmechanismus des Präparates
beeinflußt, konnte noch nicht deutlich gemacht werden. Wie bereits
erwähnt, kommt es unter der Wirkung von Llkrain zu einer Erwärmung im
Tumorgebiet, die Randzone wird weicher und daraus resultiert eine bessere
Verschiebbarkeit des Tumorknotens. Das deutet darauf hin, daß die
Randgebiete des Tumors verstärkt vaskularisiert w erden. Dadurch kann es
zu einer erhöhten Stoffwechselrate kommen, was eine Erklärung dafür sein
kann, daß sich trotz einer Rückbildung des Tumors weder eine Nekrose noch
Eiter bildet, da die abgebauten Zellen zum größten Teil sofort
abtransportiert werden können.
Ein weiteres Phänomen ist, daß die Wirkung des Präparates nach ca. zwei
Monaten aufhört. Auch wenn die Behandlung kurzfristig unterbrochen wird,
läßt die Wirkung des Präparats sehr stark nach. Zu Beginn der Behandlung
zeigt sich die größte Wirkung, obwohl die Dosis kontinuierlich bis auf das
Zehn fache gesteigert wird. Wird dann die Behandlung für 6 Wochen
unterbrochen, so läßt sich wieder, wie zu Begin mit einer Initial-Dosis eine
starke Wirkung erzielen.
Außer in der oben angeführten Weise ließe sich dieses Phänomen
folgendermaßen erklären: Llkrain wird, nachdem es sich an die maligne Zelle
angelagert hat, von dieser durch Enzyminduktion abgebaut. Solange die
Menge des Präparates die Menge der produzierten , metabolisierenden
Enzyme übersteigt, kann es wirken. Sobald aber die Enzyme in so großer
Menge vorhanden sind, daß jedes sich anlagernde Llkrain-Molekül sofort
metabolisiert wird, kann auch eine hohe Konzentration nichts mehr
bewirken.
Nach dem Absetzen des Präparates wird die Enzymproduktion wieder
eingestellt und Llkrain kann erneut wirken.
Eine andere Möglichgkeit besteht darin, daß die Bindung von Llkrain im
Tumorgewebe immunstimulierend wirkt, diese Wirkung duch Erschöpfung des
Immunsystems aber nachläßt oder aufhört (vgl. Leukozytenanstieg).
- 65 -
Innerhalb von 6 Wochen regeneriert sich das Immunsystem wieder, so daß
sich, wie beobachtet, wieder eine Wirkung einstellen kann. Es zeigte sich,
daß der Stoffwechsel des Gesamtorganismus durch die Wirkungen von Ukrain außerordentlich stark belastet wurde. Eine klinische Ausheilung während der
Behandlung mit Ukrain trat nur ein, wenn die Tumormasse ein bestimmtes
Maß nicht überschritt. Aufgrund dessen kann man vermuten, daß das
Präparat nur eine bestimmte Tumormenge zur Auflösung bringen kann. War
die Tumormasse größer, dann sah man zuerst eine Auflösung einer
bestimmten Menge, dann einen Stillstand bzw., bei interkurrenten
Prozessen, ein Weiterwachsen. Es scheint, daß die aufgelöste Tumormasse
den Organismus belastet, ihn in seinen Abwehrkräften schwächt. Bei zu
großen Tumormassen erscheint es daher ratsam, größere Teile davon
operativ zu entfernen, um den Organismus mit den Abbauprodukten des
Tumors nicht zu überlasten. So zeigten sich auch die blölsten Erfolge bei
jüngeren Patienten, bei denen der Tumor nicht allzu groß war.
Fast alle subjektiven und klinischen Symptome lassen sich als Folge von
Abwehrreaktionen (Schmerz, Schwellung, Hitze) und Überschwemmung des
Organismus mit Produkten des Zellzerfalls (Übelkeit, Tachykardie) erklären.
Die Temperatursteigerung im Tumorbereich wird durch erhöhte
Stoffwechselprozesse hervorgerufen.
Ausnahmen, die sich nicht auf die beiden oben genannten Gründe
zurückf"uhren lassen, sind rasche Reaktionen wie Hitzegefühl, merkwürdiger
Geschmack im Mund, nicht lokalisierbare Schmerzempfindungen,
Schmerzfreiheit nach 1-2 Stunden, Prickeln und Wärmegefühl im ganzen
Körper und Abneigung gegen bestimmte Speisen.
- 66 -
Danksagung
Meinen besonderen Dank für die schöpferische Bearbeitung des gesamten Materials
in deutscher Sprache, für weiterführende Gespräche und tatkräftige Unterstützung
bei der Arbeit möchte ich den Herren Wolfgang Staub, Markus Greif, Friedhelm
Hamler und Tobias Goeser aussprechen.
Abb. l .
Abb. 2.
Abb. 3.
Abb. 4.
- 67 -
Erläuterungen zu den Abbildungen
Chelilutin + Thiophosphorsäuretriaz iridid
Chelerythrin + Thiophosphorsäuretriaziridid
Coptisin + Thiophosphorsäuretriaziridid
Chelidonin + Thiophosphorsäuretriaz iridid
- 68 -
VI. Schöllkraut (Chelidonium majus L.)
VII. Männlicher Patient, 64 Jahre alt, Adenocarcinom des Rectums, Metastasen in
linkem Femur und Osiliacum
VIII. Männlicher Pat., 64 Jahre alt, Adenocarcinom des Rectums mit Metastasen
im linken Femur und Osiliacum. Während der Behandlung mit Ukrain spürte er
Wärme im Metastasenbereich und objektiv war eine Erwärmung nachweisbar.
IX. Nicht von Metastasen befallener Bereich rechts zeigt zur gleichen Zeit
normale Temperatur
X. Dünnschichtchromatografie-Platte, im UV-Licht J66nm, darauf links oben
Ukrain in Konzentration von lOmg pro lml destilliertes Wasser, dann
fortlaufend jeweils lO-fach verdünnt (lmg/lml; Img/lml ••• ) XI. Männlicher Patient, 64 Jahre alt, Adeno-Ca des Rectums, Metastasen in linkem
Femur und Osilicum. Metastasenbereich zeigt 19 Tage nach Ende der 2.Kur
unter UV-Licht Fluoreszenz, das sich um das maligne Gewebe herum
akkumuliert hat.
XII. Männlicher Patient, 64 Jahre alt, Adeno-Ca im Rektum mit Metastasen im
linken Femur und Osilicum unter Tageslicht.
XIII. Objektträger mit Ukrain, gleiche Fluoreszenz wie im Gewebe,
Hüftmetastasen links bei 64 jährigem Pat. mit Rectum-Ca.
XIV. Tonsillen-Ca. bei einer 75-jährigen Pat., bereits in Carotis ext •
. eingewachsen. Unter der Behandlung mit Ukrain Exulzeration.
XV. 75-jährige Pat. mit Tonsillen-Ca. Unter UV -Licht zeigt sich Fluoreszenz des
Tumors.
XVI. Nach 2-monatiger Behandlung mit Ukrain: Abstossung von Tumorgewebe.
XVII. Exulceriertes Mamma-Ca bei einer 58-jährigen Pat. Nach l.Injektion von
Ukrain im UV-Licht sichtbare Fluoreszenz im Tumorbereich.
XVIII. Operationspräparat aus dem Omentum majus einer Frau mit inoperablem
Magen-Ca. Fluoreszenz im Bereich von Magen und Omentum, letzteres zeigte
sich nach Entnahme und Untersuchung von maglignen Zellen infiltriert.
XIX. Lymphknoten einer Patientin mit Magen-Ca zeigt fluoreszierende Punkte,
Untersuchung ergibt malignes Gewebe an diesen Stellen, daneben gesundes
Gewebe.
XX. Uterus-Ca bei einer 60-jährigen Patientin. Links CA-Gewebe, rechts
normales Gewebe in NaCI-Lösung mt Ukrain-Zusatz. Lösung fluoresziert,
ebenso das gesunde Gewebe, Ca-Gewebe dagegen nur in seiner Randzone.
XXI. Links Ca-Gewebe (Uterus-Ca) fluoresziert nach Kontakt mit Ukrain selbst
nicht, gesundes Gewebe rechts fluoresziert nach Beträufeln mit Ukrain.
.
- 69 -
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