Kuba-Festival

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LITTLE HAVANNA WWW.SPIELSTAETTEN.AT KUBANISCHES MUSIK-FESTIVAL AUF DEN KASEMATTEN Programmheft

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Programmheft Kubanisches MusiK-Festival auF den KaseMatten www.spielstaetten.at

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little havanna

www.spielstaetten.at

Kubanisches MusiK-Festival auF den KaseMatten

Programmheft

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inserat volksbanek

Internationale Kulturkooperationen fördern den Blick über den eigenen Teller- rand und ermöglichen steirischen KünstlerInnen neue Perspektiven. Nach erfolgreichem Kulturaustausch mit Syrien und Nicaragua startet nun ein Festival, das ganz im Zeichen von Kuba steht. Das Festival „Little Havanna“ ist eine Aus-einandersetzung mit der kubanischen Musik und auch mit der gesellschaftlichen und kulturellen Situation von Kuba.

Dieses Festival ermöglicht die interkulturelle Zusammenarbeit österreichischer MusikerInnen mit kubanischen. Durch das erstmalige Zusammenspiel der Jazzwerkstatt Graz mit kubanischen MusikerInnen kommt es zu neuen grenz-überschreitenden Klangerlebnissen, auf die wir uns zu Recht freuen sollten. Inter-nationale Einführungsgespräche, die sich mit der politischen, gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Situation Kubas beschäftigen, runden das Festival ab.

Ich danke Christoph Thoma für die Organisation des Festivals und der Jazzwerkstatt Graz für die Kooperation mit den kubanischen MusikerInnen. Ich wünsche den kubanischen Gästen einen schönen Aufenthalt in der Steiermark und allen gemeinsam spannende und befruchtende musikalische Erlebnisse!

Dr. Kurt Flecker2. Landeshauptmann-Stellvertreter

S2 gruSSwort

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S3little havanna Programm

Sounds from Cuba

Cuban-Styrian Jazz-Night

Pop-Act aus Havanna

Kinderkonzert

Kuba im Gespräch

Kuba im Gespräch

Do, 2. Juli, 20:00 uHr S7

Fr, 3. Juli, 20:00 uHr S8

SA, 4. Juli, 20:00 uHr S9

So, 5. Juli, 11:00 uHr S10

Fr, 3. Juli, 19:00 uHr S11

SA, 4. Juli, 19:00 uHr S11

Mi,1. & Do, 2. Juli, 15:00–18:00 uHr S7

Kuba meets Steiermark

extra

schlossbergrestaurant, sKybar

schlossbergrestaurant, sKybar

Son del Nene

tony rodriguez PauseCarlos Miyares Pause

Jazzwerkstatt graz posers.Com featuringCarlos Miyares, tony rodriguez, Néstor Fernández

grupo de Carlos Varela Pause

Diana Fuentes

PArAMPAMPiN Kinder und Karibik

Jazzwerkstatt graz posers.ComWorkshop

Michael ZeuskeKöln

Karin FischerWien

Kontakt: 0316 / 8008 – 9000 | www.spielstaetten.at | [email protected]

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ie Männer in den Parks der kubanischen Städ-te diskutieren über das Entscheidungsspiel der Baseball-Nationalliga, die Jungs spielen

in den Straßen Baseball. Die Frauen diskutieren über den teilweisen Ersatz von schwarzen Bohnen durch Kichererbsen und warten auf die Reislieferungen aus Brasilien; sie holen gerade das Brot und die Milchrati-on für das Kleinkind oder das älteste Familienmitglied im Viergenerationen-Haushalt ab. Die Musikdirekto-rin eines Frauenorchesters geht zur Abrechnung der letzten Konzerte und ihres Monatsgehalts in das zu-ständige Staatsunternehmen. Seit Monaten hofft sie, in einem der neuen Studios in der Hauptstadt eine CD aufnehmen zu können. Dreimal pro Woche probt das Orchester in einem Kulturhaus, wo ihm gratis ein Proberaum zur Verfügung gestellt wird.

Die Kultur Kubas ist charakterisiert durch das Phä-nomen der Transkulturation: durch eine Kultur des Übergangs mit zahlreichen Ursprüngen, die sich über die kolonialen Jahrhunderte nach den Befreiungs-kämpfen zu einer nationalen Kultur mit kubanischen Merkmalen entwickelt hat. Die Vielfalt horizontaler und vertikaler Elemente – zum Beispiel in der multi- ethnischen Herkunft der Kubaner, im religiösen Pluralismus und Synkretismus oder in der Vielfalt kubanischer Rhythmen und Musikstile – unterscheidet diese Kultur von dem, was als stabile vertikale Kultur bezeichnet werden kann. Sie ist gekennzeichnet durch Brüche, Verschiebungen und wechselseitige Einflüs-se unterschiedlicher Kulturtechniken, künstlerischer Avantgarden und Musiktraditionen unter jeweils spe-zifischen kulturpolitischen, sozialen, ökonomischen und technischen Rahmenbedingungen.

In der Menschenschlange vor der Bodega in Altha-vanna wartet Teresas Sozialhelferin auf die Ration Joghurt, Reis, Bohnen und Hühnchen, die ihr von der rationierten Nahrungsmittelversorgung, der Libreta, zugesichert ist. Ihr kranker Mann Armando wartet auf die Tabletten, und auch Jesús wartet für seine Mut-ter auf ein medizinisches Produkt aus dem Ausland. Alfredo wartet auf die 150-Dollar-Überweisung seiner Schwester aus den USA, mit denen er seine Ausreise-

papiere besorgen will. Yoandris wartet auf ein Buch-exemplar über die dritte Hip-Hop-Generation und 20 Euro, die ihm eine Ethnologin aus Wien versprochen hat. Abdel wartet auf einen Anruf seines Vaters aus Philadelphia; vor mehr als 30 Jahren hat er ihn das letzte Mal gesehen. Die Vermieterin einer Casa par-ticular wartet auf potentielle Gäste, die im nächsten Touristenbus Via Azul aus Santiago ankommen soll-ten, während Jorge Luis auf die Entlassung aus dem Gefängnis wartet. Die Liste könnte endlos fortgesetzt werden. Die Warteschlange steht als Symbol für die kubanische Gesellschaft, die heuer das 50 Jahr-Jubi-läum der Revolution feiert.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert waren es die Gruppen der Minoristen und der Afrocubanismo mit Protagonisten wie den Schriftstellern Nicolas Guillen und Alejo Carpentier, dem Maler Wilfredo Lam und Musikern wie Amadeo Roldan und Garcia Caturla, die neue Werte in das kulturelle Geschehen einschrieben. Die Musik- und Tanzstile des Danzón, Son, Bolero, Cha-Cha-Cha und Rumba wurden mit Konzerten, Tourneen und Vinylplatten in die ganze Welt getragen. Im Strom der Migrationen, künstle-rischer Kooperationen und der Unterhaltungsindus-trie entstanden neue Formationen mit Protagonisten wie Chano Pozo, Benny Moré und Celia Cruz. Mit der Schließung zahlreicher Clubs und Spielcasinos ziel-te die Kulturpolitik der Revolution auf radikale Ver-änderungen durch die Förderung von Folklore und Volksbildung. Neue Schulen, kulturelle Institutionen und künstlerische Organisationen wurden etabliert. Kulturschaffende wurden zu Angestellten staatli-cher Unternehmen, die deren Produktionen, Kon-zerte und Tourneen managen und kontrollieren. Die poetisch-politischen Lieder von Pablo Milanés und Silvio Rodríguez sind weit über die Landesgrenzen

S4 KubA iM bliCKPuNKt

Zwischen Revolution und AufbruchKubas Kultur ist ein faszinierendes Kaleidoskop aus Brüchen, multiethnischem Pluralismus und gekonnter Improvisation von Lucia Mennel

D

„Die Kultur Kubas ist charak-terisiert durch das Phänomender ‚Transkulturation‘“

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S5

hinaus bekannt. Doch erst die dritte Generation der Nueva Trova, die Novísima Trova mit Sängern und Musikerinnen wie Pedro Luis Ferrer, Carlos Varela oder Yusa, sowie die Künstler des afro-kubanischen Rap und Hip-Hop reflektieren in ihren sozialkriti-schen Liedtexten die Konflikte der Generationen, die Hoffnungen und Desillusionierungen, die Emigration und den täglichen Überlebenskampf am Beginn des 21. Jahrhunderts. Nach dem Fall der Berliner Mauer und der Ausrufung der Sonderperiode in Friedens-zeiten Anfang der 1990er Jahre boomte der Casino Tanzstil mit Timba und Salsa-Musik durch Gruppen wie Los Van Van, Cándido Fabré y su Banda, La Cha-ranga Habanera, Paulito FG, Klimax und El Médico de la Salsa neben anderen innovativen Formationen des kubanischen Jazz, Pop und Rock. Im Jahre 2009 dominieren die neuesten Reguetón-Hits – eine Mi-schung aus Hip-Hop, hispanischen und karibischen Musikstilen – der Bands Gente de Zona und Cola Loca die Musik der Straße und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Auf die Frage, was er sich von dem neuen US-Präsi-denten Obama erwartet, sagt Leo: „Nichts. Das hier wird die kommenden 20 Jahre so weitergehen.“ Mit „so weitergehen“ verweist Leo auf die fast täglich in der Granma publizierten Reflexionen von Fidel Castro, dem Bruder des Staatspräsidenten. Sie scheinen ihm Recht zu geben. Mit schnellen Ver-änderungen ist nicht zu rechnen. Zwar wird der Veränderungswille und das Talent des neuen US-Präsidenten Barack Obama nicht in Frage gestellt, sehr wohl aber seine Handlungsfreiheit. Nach sei-nen ersten Schritten der Aufhebung der Reise- und Remissionsbeschränkungen für US-Kubaner erwar-tet man als nächste Schritte die Freilassung der als Spione in US-Gefängnissen inhaftierten fünf Helden. Die Begünstigung für kubanische Immigranten in die USA soll abgeschafft und das Handels- und Wirt-schaftsembargo aufgehoben werden.

Kuba hat sich durch seine Kulturgeschichte das Inter- esse der Weltöffentlichkeit erobert. Der kubanische Sozialismus zeigt sich – trotz Wegfall der bruder-

staatlichen Beziehungen zur ehemaligen Sowjet- union, aber gestärkt durch regionale und interna-tionale Verbindungen und Wirtschaftskontakte – wi-derständig. Entgegen medialen Berichten exportiert das Land nicht nur Ideologie und Lebensphiloso-phie, sondern neben medizinischer Versorgung und Bildung insbesondere Kultur, Musik und Kunst. Die europäische Imagination zu Havanna, der größten Karibikhauptstadt, ist geprägt durch die Propagan-da bärtiger Revolutionshelden, durch alte amerika-nische und russische Autos, sowie die literarische und filmische Vermittlung des täglichen Nichts (Zoé Valdés), der erotischen Verführungskünste des Kö-nigs von Havanna (Pedro Juan Gutiérrez), Buena Vista Social Club (Ry Cooder/Wim Wenders), Habana Blues (Benito Zambrano), und der Sprachlosigkeit von Suite Habana (Fernando Pérez). Der Reiz des Tropensozialismus ist eingeschrieben in kleine All-tagsrituale, solidarische Hilfestellungen, touristische Hoffnungen und kreative Lebenspraktiken, die zur erfolgreichen Lösung der Probleme notwendig sind.

„Was hier zurzeit zu beobachten ist hat nichts mehr mit unserer Revolution zu tun, das nenne ich Involu- tion“ sagte mir kürzlich eine kubanische Künstlerin bei einem Besuch in ihrem Haus in Althavanna. Die jun-gen Erwachsenen und Jugendlichen tragen Tattoos, dunkle Sonnenbrillen, Goldketten und die neueste Mode importiert aus den USA oder Europa. Anders als für die vor dem Sieg der kubanischen Revolu-tion 1959 geborenen Generationen, zählen Schule, Bildung und medizinische Versorgung zwischen-zeitlich zur sozialistischen Selbstverständlichkeit. Ein mehrjähriges Gratisstudium verschafft aber den meisten weder ein ausreichendes Einkommen noch die Aussicht auf sozialen oder finanziellen Aufstieg. Die vorherrschenden Themen drehen sich um die Beschaffung des notwendigen Geldes zum Kauf von Artikeln in Devisengeschäften, sowie andererseits um reale und fiktionale Lebensstrategien und Aus-wanderungsmöglichkeiten, sei es zu Zwecken der ökonomischen Unterstützung, der Familienzusam-menführung oder einfach der Freiheit, andere Län-der und Kulturen kennen zu lernen.

„Zwischenzeitlich zählen Schule, Bildung und

medizinische Versorgung zur sozialistischen

Selbstverständlichkeit“

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Sounds from Cuba

Son del Nene

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Netzwerke fördern IntegrationDie grazer Spielstätten setzen auf nachhaltige Konzepte gesellschaft und Politik stehen in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen. Dabei spielen Aspekte der Migration und der integration eine zunehmend wichtigere rolle. Fragen nach der Zukunfts-fähigkeit unserer gesellschaft geraten ins Zentrum der Diskussion. Eigene initiativen und programmatische beiträge können zur bewältigung dieser Herausforderungen beitragen.

Initiativen gelungener Integration fördern und fordern MigrantInnen durch die Aneignung von Sprache und die Auseinandersetzung mit Normen und Werten der abendländischen Gesellschaft. Die künstlerische Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlicher kultureller und sprachlicher Herkunft ermöglicht in diesem Kontext einen wichtigen Brückenschlag zur sozialen, kulturellen und sprachlichen Verständigung. Vor allem die musikalische Perspektive eröffnet unmittelbare Möglichkeiten zur Kommunikation. Die Grazer Spielstätten machen es sich zur zentralen Aufgabe, migrantische Kultur in ausgewählten Konzerten zu positionieren. In Ergänzung dazu bilden Ausstellungen von in Graz lebenden Künstlerinnen und Künstlern mit migran-tischer Herkunft sowie Vorträge zu gesellschaftspolitischen Themen begleitende Akzente.

Netzwerk als kreatives Potential„Vernetzung führt zu Knotenpunkten, an denen sich Akteure mit ihren indi-viduellen Voraussetzungen und Potentialen in besonderer Weise am Markt darstellen und positionieren“, betonte der Berliner Kulturwissenschaftler Michael Hutter beim Musikvermittlungskongress „Hören – Spielen – Schauen“ im September 2008 in Bludenz. Ökonomische Engpässe gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und steigender Konkurrenzdruck im Kunst- und Kultursektor zwingen Kulturveranstalter, aufeinander zuzugehen, sich zu vernetzen. Politische Rahmenbedingungen unterstützen solche Initiativen, umgesetzt werden können sie aber nur mit Menschen, die sich dem Gespräch stellen. Die Kombination von Kompetenzen und Ressourcen lassen Kommunikationsstrukturen zwischen Künstlern, Institutionen, Veranstaltern und Publikum entstehen. Gemeinsam mit der Jazzwerkstatt Graz gehen die Grazer Spielstätten auf junge Menschen zu, die sich kreativ verwirklichen wollen, und entwickeln, getragen von gegenseitigem Respekt und der Bereitschaft, ein Konzept, gemeinsame Entwick-lungspotentiale im künstlerischen Kontext vorzustellen.

Kuba in der SteiermarkDas Land Steiermark möchte den Blick über die Grenzen erweitern. Nach Kultur- projekten mit Nicaragua und Syrien ermöglicht das Land Steiermark einen künstlerischen Austausch mit Kuba, einem Land voller Gegensätze: Kommu- nismus steht wachsendem Tourismus und folglich Kapitalismus gegenüber. Devisen regieren die Stadt, der kubanische Peso bleibt den Einheimischen vorbehalten. Legendäre Oldtimer prägen die Straßen genauso wie schrottreife Kleinfahrzeuge, die in Europa für den Verkehr nicht mehr zugelassen wären.

Die Frage nach dem „warum“ drängt sich auf: warum einen Kuba-Schwer-punkt veranstalten, warum über Politik, Kunst und Kultur sprechen?Die Antwort ist einfach: Kubas Musik ist herausfordernd, das Land und seine Politiker polarisieren, die Reiselust ist groß. Vor allem sind Projekte dieser Art ein wichtiger Impuls für Österreich. Gerade in Zeiten von Hetzkampagnen aus bestimmten politischen Richtungen, die menschenverachtend sind, müssen Kunst und Kultur Grenzen öffnen, müssen Menschen eingeladen werden, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen – um Parallelwelten zu vermeiden.

Christoph thomaGeschäftsführer und künstlerischer Leiter der Grazer Spielstätten

Vorwort

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Sounds from Cuba

Son del Nene Pedro Lugo Martínez voice, leader

Joe Luis Vazquez Jorge trumpetOmar Hechavarría Echemendía guitar

Gioser Rodríguez López guitarRoberto J. Arderí Cuza congas

Yahomel Guevara Valdés bongosRaúl Solórzano Renté bass

S7

ch höre den ganzen Son: den des Osten, den des Westen und den der Mitte. Ich bringe sie alle zusammen und füge hinzu, was mei-

nes ist“, sagt Pedro Lugo Martínez über die Songs der ersten CD „Mi deseo“ (Meine Sehnsucht), die er 2008 mit seiner Band „El Son del Nene“ auf-genommen hat. Berühmt wurde Martínez unter dem Namen „El Nene“ (kleines Kind) und für seine Interpretationen des Son cubano, denen er mit seiner einzigartigen Naturstimme eine ganz besonderes Flair verleiht. Dafür wurde er bereits als Leadsänger der Bands „Conjunto Chapotín“ und „Jóvenes Clásicos del Son“ gerühmt.

Für die Kubaner ist der Son der Urklang der Mu-sik, die Mutter aller Rhythmen. Seine historischen Wurzeln reichen in der Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als sich die rhythmisch prägnante Musik der afrikanischen Sklaven mit jener der spani-schen Farmer vermischte. Später sind aus dem Son so bedeutende Musikstile wie die Rumba, der Mambo und vermutlich auch der Salsa hervor- gegangen. Der Revival, den der Son in den letzten Jahren erlebt, wurde 1999 durch den Erfolg von Wim Wenders Film „Buena Vista Social Club“ initiiert.

„IKuba Meets steierMarKworkshop mit der Jazzwerkstatt graz posers.Comorpheum Extra Öffentlich zugängliche Proben1. und 2. 7. (Mi und Do), 15.00 uhrEintritt frei!

1. & 2. Juli, 15:00–18:00 uHr

extra

Do, 2. Juli, 20:00 uHr

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ony Rodriguez, 1980 in Havanna geboren, gilt als einer der vielseitigsten und versiertesten Pianisten in Kuba. Er begann schon im frühen Kindesalter mit dem Klavierspiel

und studierte Klavier und Schlagzeug u. a. am renommierten Amadeo Roldan Conservatory seiner Geburtsstadt. Mit 19 Jahren wurde Rodriguez Mitglied von José Manuel Grecos (El Greco) Band „Top Secret“, 2000 holte ihn Issac Delgado als Music Direc-tor in seine Band, eine der weltweit besten Salsa-Bands. Tony Rodriguez musiziert u. a. mit Michel Camilo, Jack de Jonnette, Steve Coleman und Carlos Varela.

Carlos Manuel Miyares Hernandez, geboren 1980 in San-tiago de Cuba, studierte zunächst Klavier an der Escuela de Arte Jose Maria Heredia und wechselte mit 11 Jahren

zu seinem passionierten Instrument, dem Saxophon. Nach Abschluss seiner Studien übersiedelte Carlos Miyares nach Havanna. Er ist Mitglied der Latin-, Fusion- und Funkband Inter-activo und spielt u. a. mit internationalen Jazzgrößen wie Chucho Valdes oder Carlos Varela.

S8

Tony Rodriguez & Band

Carlos Miyares & Band

Diana Jeanette Fuentes Lavastida voice Carlos Manuel Miyares Hernández saxophoneBernardo Antonio Rodriguez piano, leaderNéstor Guilermo del Prado Fernández bassCarlos David Suáres Marrero drumsRaúl Solórzano Renté bass

Diana Jeanette Fuentes Lavastida voice Carlos Manuel Miyares Hernández saxophone, leaderBernardo Antonio Rodriguez pianoNéstor Guilermo del Prado Fernández bassCarlos David Suáres Marrero drums

Cuban-Styrian Jazz-Night

Tony Rodriguez | Pause | Carlos Miyares | Pause | Jazzwerkstatt Graz posers.Com featuring Carlos Miyares, Tony Rodriguez, Néstor Fernández

C

T

Fr, 3. Juli, 20:00 uHr

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umpelstilzchen kommt einem in den Sinn, wenn er aus dem Dunkel der Bühne ins Licht der Scheinwerfer tritt, schwarz ge-

kleidet, mit schwarzem Bart, einem schwarzen Filz-hut auf dem Kopf“, schreibt die Neue Zürcher Zeitung über Carlos Varela. Und „Gnomo“ heißt denn auch ironisch einer seiner Song. Varela füllt die Hallen zu Tausenden, nicht nur in seiner Geburtsstadt Havanna. Der gelernte Schauspieler schloss sich in den 80er-Jahren der Nueva Trova-Bewegung an und übt in seinen Liedern auch offene Kritik an der Politik Fidel Castros. „Meine Konzerte“, so Varela, „sind genauso sehr ein soziales Phänomen wie ein kulturelles.“

S9Jazzwerkstatt Graz posers.Com

featuring...Ángela Tröndle vocals, composition

Siegmar Brecher reeds (as,ss,ts,cl,bcl,fl)Jan Balaz reeds (ts,as,ss,fl,cl)

Patrick Dunst reeds (bs,bcl,as,ss,fl)Mario Stuhlhofer lead trumpet

Martin Eberle trumpetPhil Yaeger composition, trombone

Adrian Kleinlosen tromboneBernhard Neumaier basstrombone, tuba,

euphoniumMichael Lagger pianoValentin Czihak bass

Reinhold Schmölzer drumsAls Gäste:

Carlos Manuel Miyares Hernández saxophone

Bernardo Antonio Rodriguez pianoNéstor Fernández bass

SA, 4. Juli, 20:00 uHr

Pop-Act aus HavannaGrupo de Carlos Varela | Pause |

Diana Fuentes & Band

D as Ensemble Jazzwerkstatt Graz posers.Com entstand 2008 aus der Musikerplattform Jazzwerkstatt Graz. Die Band der Jazzwerk-

statt wurde um einige Bläser erweitert, sodass nunmehr ein mittelgroßes Ensemble und die damit verbundenen kompositorischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Da die Musiker auch als Kom-ponisten auftreten, konnte das Grundprinzip der Jazzwerkstatt, neue und innovative Musik in unter-schiedlichsten Projekten zum Leben zu erwecken, problemlos auf das Ensemble übertragen werden. Für das Projekt im Rahmen des Kuba-Festivals „Little Havanna“, das die Jazzwerkstatt Graz po-sers.Com mit kubanischen Musikern musikalisch zusammenführt, haben Phil Yaeger und Ángela Tröndle ihre Kompositionen für diese Besetzung arrangiert. Das Programm wurde in einer drei-tägigen Probenphase erarbeitet und wird der Öffentlichkeit als Resultat des interkulturellen Austauschs auf der Kasemattenbühne präsentiert.

Grupo de Carlos Varela Carlos Victoriano Varela Cerezo voice, leaderCarlos Manuel Miyares Hernández saxophoneCarlos David Suáres Marrero drumsBernardo Antonio Rodriguez pianoNéstor Guilermo del Prado Fernández bass

Tony Rodriguez | Pause | Carlos Miyares | Pause | Jazzwerkstatt Graz posers.Com featuring Carlos Miyares, Tony Rodriguez, Néstor Fernández

„R

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ch habe beinahe mein ganzes bisheriges Leben damit verbracht, zu musizieren, zu tanzen und mich in der Welt der Kunst

zu bewegen.“ Ihre ersten musikalischen Sporen verdiente sich Diana Fuentes, die bereits als Drei-jährige mit Ballett begann, im Alter von 16 Jahren bei X Alfonso und der Gruppe Síntesis. 2006 wurde sie Mitglied in der Band von Kubas Rock- und Pop-Ikone Carlos Varela. Seit sie vor zwei Jahren ihr erstes Solo-Album veröffentlichte, gilt Diana Fuentes als vielversprechender Newcomer der kubanischen Pop-Szene. „Meine Musik ist Pop,

vermischt mit etwas Rhythm’n’Beat und Soul.“ Die ersten Solo-Tourneen in Europa brachten Diana Fuentes enthusiastische Reaktionen bei Publikum und Presse. 2007 gewann ihr Video-Clip „Música de Fondo“ unter der Regie von Pavel Giroud den Preis für das beste weibliche Video und die beste Künstlerin bei den kubanischen „Lucas Awards“. Die Songs und Texte schreibt sich Fuentes meist selbst. „Manchmal bin ich ein Baum und manch-mal eine Wunde …“, heißt es in einem ihrer Lieder, „deine Liebe ist ein Sturm der Seele, der mich ziellos mitreißt …“

S10

Diana Fuentes & Band Diana Jeanette Fuentes Lavastida voice, leader Carlos Manuel Miyares Hernández saxophoneBernardo Antonio Rodriguez pianoNéstor Guilermo del Prado Fernández bassCarlos David Suáres Marrero drums

So, 5. Juli, 11:00 uHr

KinderkonzertPARAMPAMPIN

Kinder und Karibik Eldis La Rosa Monier

saxophone, percussion, piano, drums, vocalsJosé Ariel Ramirez Barrera guitar, vocals

Maria Ivanova vocalsNina Lange double bass

Yenisey Rodriguez Rodriguez celloModeration/Special Guest: „Gaul“ Ulrich Gabriel

lefanten balancieren auf einem Spinnennetz, der Chuchuzug kommt an, ein kleiner Finger geht spazieren und ein kleines Hündchen

wird für ein paar Lackstiefel verkauft: Mit karibi-schen Rhythmen, jazziger Harmonik und Melodik und viel Lebensfreude nimmt uns „Parampampin“ mit in die fantasievollen Kinderwelten der Karibik. „Parampampin“ ist Name und Botschaft. Traditi-onelle europäische Kinderlieder treffen auf Kin-

derlieder der Karibik. Es entsteht ein kreativer Mix aus Spanisch, Französisch und Deutsch, der das Interesse an Sprachen und Kulturen über gelebte Musikalität weckt. Die von der österreichischen Ethnologin Lucia Mennel konzipierte und mit in Österreich lebenden kubanischen Musikerinnen und Musikern realisierte Produktion wurde vor wenigen Wochen in Havanna mit dem internatio-nalen Preis „Cubadisco 2009“ prämiert.

„I

E

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Kuba im GesprächEinführungsgespräche

uba ist nicht nur Krise und Diskurs über einen kranken Staatschef. Kuba befindet sich nach 50 Jahren Castrismus in einer

entscheidenen Etappe seiner Geschichte, die zugleich eine wichtige Phase in der Geschichte Lateinamerikas sowie seiner Beziehungen zu den USA ist. Vor dem Hintergrund des Linksrucks in Lateinamerika, als dessen „Vater“ Fidel Castro gilt, und einer Neuorientierung der Außen- und Wirtschaftspolitik der USA, hat Kuba die Chance auf „Reformen im Sozialismus“. Allerdings ist dazu der Rückgriff auf wirklich revolutionäre Traditionen nötig und nicht nur Machterhalt.

Michael Zeuske ist Professor für Iberische und Lateinamerikanische Geschichte an der Universität zu Köln und unterhält seit 1963 enge Beziehungen zu Kuba. Er stellt die langen Linien der Geschichte Kubas vor dem Hintergrund von Reform und Revo-lution dar und bezieht die enormen Potenzen kuba-nischer Frauen und Männer, aber auch von Kultur, Kunst, Religion im Rahmen der Sozialgeschichte der Landes in den letzten 50 Jahren mit ein.

Weitere Informationen: www.ihila.uni-koeln.de/zeuske.html

it dem Zusammenbruch des Ostblocks ging Kuba seiner Absatzmärkte und be-vorzugten Handelsbedingungen verloren.

Seither versucht das Land, der anhaltenden Ver-sorgungskrise beizukommen. Endogene Entwick-lungspole sollen die Binnenwirtschaft stärken, die Landwirtschaft soll mit Hilfe von Diversifizierung und Strukturreformen, Biolandbau und städtischen Gemüsegärten die Ernährungssicherheit der Bevölkerung gewährleisten. Die von externen Res-sourcen abhängige Inselökonomie muss sich unter den Bedingungen der US-Blockade aber auch dem „Sachzwang Weltmarkt“ stellen. Die Pharma- und Biotechnologie gelten als Hoffnungssektoren der Exportwirtschaft. Die Tourismusindustrie und Joint

Ventures sollen ausländisches Kapital ins Land bringen. In jüngster Zeit setzt man mit ALBA, der „Bolivianischen Alternative für die Amerikas“ unter Federführung Venezuelas, auf den Aufbau einer selbstbestimmten Wirtschaftsintegration. Die Bezugsebene dieser Integration ist nicht der Weltmarkt, sondern die Region.

Karin Fischer ist Wirtschaftshistorikerin und arbeitet am Projekt Internationale Entwicklung der Universität Wien. Sie zeichnet die wirtschaftliche Entwicklung und den mehrmaligen Wandel der kubanischen Entwicklungsstrategie nach und stellt gegenwärtige Initiativen vor.

kuratiert von Lucia MennelEintritt frei

Reformen im Sozialismus – Rückkehr auf revolutionäre Traditionen?Michael Zeuske Universität zu Köln

Wirtschaftliche Entwicklung – Quo vadis?Karin Fischer Projekt Internationale Entwicklung, Universität Wien

K

M

S11

Fr, 3. Juli, 19:00 uHr

SA, 4. Juli, 19:00 uHr

schlossbergrestaurant, sKybar

schlossbergrestaurant, sKybar

Page 12: Kuba-Festival

Das team der grazer Spielstätten:Christoph thoma | Geschäftsführung, künstlerische LeitungMichael tassis | Prokura, MarketingManuela Forstner | SekretariatMirella bärnthaler, ursula Fehle, Nik Palme | Betriebsbüro, VeranstaltungsmanagementSascha Sperdin | KartenverkaufMichael Doubek | Technische LeitungMichael Jabbour, Kurt Schulz | TontechnikHeribert Janzsa, Albin Pogacic | HaustechnikAndreas Fink, rolf Schreiber | LichttechnikMichael Seinitz, gerhard Siegert | BühnentechnikMaximilian Mahler, gregor thurner | Lehrlinge Veranstaltungstechnik

impressum:Herausgeber: Grazer Spielstätten Orpheum, Dom im Berg und Schloßbergbühne KasemattenGmbH, Orpheumgasse 8, 8020 Graz. Für den Inhalt verantwortlich: Christoph Thoma. Texte und Redaktion: Albert Seitlinger. Grafische Gestaltung: Onomato Gestaltungsgesellschaft. Fotonachweis: Thoma (Grazer Spielstätten)Jazzwerkstatt posers.Com (Johannes Gellner).Druck: Medienfabrik Graz. Änderungen vorbehalten. Redaktionsschluss: 18.06.2009

Programmvorschau der Grazer Spielstätten

3.–6. AuguSt, 20:30 uHr stuFFed puppet theatre | im rahmen von la strada

Di, 7. Juli, 20:00 uHr alFred dorFer | veranstaltet von vojo concertsDi, 14. Juli, 20:00 uHr patti sMith | präsentiert von der Falter

Do, 16. Juli, 20:00 uHr david byrne | veranstaltet von voio concertsSo, 19. Juli, 11:00 uHr auF den spuren des steirischen panthers | Filmbrunch

SA, 22. AuguSt, 20:00 uHr coMedy hirten | veranstaltet von voio concertsSo, 23. AuguSt, 20:00 uHr b-real | veranstaltet von voio concerts

Do, 24. SEPtEMbEr, 20:00 uHr tori aMos | veranstaltet von voio concerts

9. Juli – 1. AuguSt Jazz soMMer graz 2009 | veranstaltet von Multiplan

Do, 6. AuguSt, 20:00 uHr tutto italiana | orchesterkonzert

Fr, 11. SEPtEMbEr, 20:00 uHr thoMas raab präsentiert seinen neuen Metzger-KriMiSA, 12. SEPtEMbEr, 20:00 uHr the dubliners | veranstaltet von voio concerts

Mo, 21. oKtobEr, 20:00 uHr nicole beutler | chanson-abend26. & 27. oKtobEr, 20:00 uHr tao | veranstaltet von voio concertsSA, 7. NoVEMbEr, 20:00 uHr Karlheinz hacKl & heinz MareceKDi, 15. DEZEMbEr, 20:00 uHr wise guys | 100 % a-capella

Mi, 9. SEPtEMbEr, 20:00 uHr wolF haas & soFa surFers

Mo, 6. Juli, 20:00 uHr cineMa bizarre | veranstaltet von vojo concerts

1. & 2. AuguSt, 20:30 uHr enseMble Materialtheater | im rahmen von la strada

4.–7. AuguSt, 19:30 uHr theater MundwerK | im rahmen von la strada

Weitere Veranstaltungen finden Sie unter www.spielstaetten.at

Karten: 0316 / 8008 – 9000www.spielstaetten.at | [email protected]