Kubakrise Referat

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Die Krise Amerikanische Aufklärer überfliegen Kuba. Am 28. September 1962 fotografierten amerikanische U2-Aufklärungsflugzeuge sowjetische Frachter vor der Küste Kubas, die mit grossen Kisten beladen waren. US-Experten identifizierten die Kisten als Düsenbomber vom Typ Iljuschin 28. Am 14. Oktober 1962 flog eine U2-Aufklärungsmaschine der Amerikaner über Kuba und schoss mehrere Fotos, auf denen Mittelstreckenraketen zuerkennen sind. Diese U2 wurde von den Sowjets entdeckt, jedoch nicht abgeschossen. Schlag auf Schlag. Der US-Präsident John F. Kennedy wurde am 16. Oktober von seinem Sicherheitsberater George McBundy über die Raketenstellungen auf Kuba informiert. Kennedy formte unverzüglich einen Beraterstab, der später Executive Comitee of the National Security Council (EX-COMM) genannt wurde. Dieser Beraterstab verlieh Kennedy einen unschätzbaren Vorteil gegenüber Ministerpräsident Chruschtschow, der über keinen solchen Stab verfügte und somit viele wichtige Entscheidungen selber treffen musste. Ein weiterer U2-Flug hatte in der Nacht auf den 17. Oktober SS-5 Nuklearraketen entdeckt. Um deren Stärke zu demonstrieren, zündete die UdSSR am 19. Oktober 1962 in Sibirien eine Wasserstoffbombe, die der Sprengkraft von etwa 2500 Hiroshima-Atombomben entsprach. Am 20/21 Oktober traf sich Kennedy mit seinen Beratern. Es wurden verschiedene militärische Optionen diskutiert. Die Militärs unter den Beratern befürworteten einen Luftangriff um die sowjetischen Raketenstellungen auf Kuba zu zerstören. Es war jedoch fraglich, ob das Operationsziel, alle Raketenbasen auf einmal auszuschalten, ausführbar gewesen wäre. Die Alternative dazu war eine Schritt-für-Schritt Strategie, welche von Präsident Kennedy bevorzugt wurde. Diese beinhaltete als erste Massnahme eine Quarantäne um Kuba. Diese 800 - Meilenzone - mit über 100 Kriegsschiffen gesichert - sollte Kuba von der übrigen Welt militärisch isolieren. Handelsschiffe wurden kontrolliert, durften aber passieren. Faktisch kam dies einer Blockade gleich. Die Quarantäne wurde von der Internationalen Staatengemeinschaft aber nicht als militärischer Akt empfunden,

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Die KriseAmerikanische Aufklrer berfliegen Kuba. Am 28. September 1962 fotografierten amerikanische U2-Aufklrungsflugzeuge sowjetische Frachter vor der Kste Kubas, die mit grossen Kisten beladen waren. US-Experten identifizierten die Kisten als Dsenbomber vom Typ Iljuschin 28.Am 14. Oktober 1962 flog eine U2-Aufklrungsmaschine der Amerikaner ber Kuba und schoss mehrere Fotos, auf denen Mittelstreckenraketen zuerkennen sind. Diese U2 wurde von den Sowjets entdeckt, jedoch nicht abgeschossen.Schlag auf Schlag. Der US-Prsident John F. Kennedy wurde am 16. Oktober von seinem Sicherheitsberater George McBundy ber die Raketenstellungen auf Kuba informiert. Kennedy formte unverzglich einen Beraterstab, der spter Executive Comitee of the National Security Council (EX-COMM) genannt wurde. Dieser Beraterstab verlieh Kennedy einen unschtzbaren Vorteil gegenber Ministerprsident Chruschtschow, der ber keinen solchen Stab verfgte und somit viele wichtige Entscheidungen selber treffen musste. Ein weiterer U2-Flug hatte in der Nacht auf den 17. Oktober SS-5 Nuklearraketen entdeckt. Um deren Strke zu demonstrieren, zndete die UdSSR am 19. Oktober 1962 in Sibirien eine Wasserstoffbombe, die der Sprengkraft von etwa 2500 Hiroshima-Atombomben entsprach.Am 20/21 Oktober traf sich Kennedy mit seinen Beratern. Es wurden verschiedene militrische Optionen diskutiert. Die Militrs unter den Beratern befrworteten einen Luftangriff um die sowjetischen Raketenstellungen auf Kuba zu zerstren. Es war jedoch fraglich, ob das Operationsziel, alle Raketenbasen auf einmal auszuschalten, ausfhrbar gewesen wre.Die Alternative dazu war eine Schritt-fr-Schritt Strategie, welche von Prsident Kennedy bevorzugt wurde. Diese beinhaltete als erste Massnahme eine Quarantne um Kuba. Diese 800 - Meilenzone - mit ber 100 Kriegsschiffen gesichert - sollte Kuba von der brigen Welt militrisch isolieren. Handelsschiffe wurden kontrolliert, durften aber passieren. Faktisch kam dies einer Blockade gleich. Die Quarantne wurde von der InternationalenStaatengemeinschaft aber nicht als militrischer Akt empfunden, was eine Blockade sicherlich getan htte. Eine Blockade darf laut der UNO nmlich nur gegen einen Friedensbrecher verhngt werden. 'Um der Blockade einen legalen Anstrich zu geben, nennt Kennedy sie also 'Quarantne' - in Anlehnung an Prsident Roosevelts Idee, aggressive Staaten unter Quarantne zu stellen.'Der Krieg geht in die Medien. Um 19.00 Uhr des 22. Oktober ging Prsident Kennedy an die ffentlichkeit und die ganze Welt verfolgte die Rede am Fernseher. Nachdem er die Ereignisse auf Kuba geschildert hatte, sagte er: 'Diese geheim und rasch erfolgte aussergewhnliche Aufstellung kommunistischer Raketen in einem Gebiet, das fr seine besonderen historischen Verbindungen zu den Vereinigten Staaten bekannt ist [] ist eine vorstzliche, provokative und ungerechtfertigte Anderung des Status quo, den dieses Land nicht hinnehmen kann. [] Daher muss es unser unerschtterliches Ziel sein, den Einsatz dieser Raketen gegen dieses oder jedes Land verhindern und sicherzustellen, dass sie aus der westlichen Hemisphre zurckgenommen oder vernichtet werden.'Kennedy forderte Chruschtschow damit ultimativ auf, die Raketen in die Sowjetunion zurckzutransportieren. Whrend der Rede wurde der US-Luftwaffensttzpunkt Guantanamo Bay mit Marines verstrkt. Mit sechs Aufklrungsflugzeugen wurden am 23. Oktober Tiefflge gemacht um genauere Informationen ber die Raketenstellungen zu erhalten. Ausserdem gab Prsident Kennedy Chruschtschow mehr Zeit, da dieser ihm einen Brief schickte, in welchem er seinen Friedenswillen bekundete. Zudem verkleinerte Kennedy die Quarantnezone auf 500 Meilen.DEFCON 2. Am 24. Oktober wurden sowjetische Schiffe mit fragwrdiger Fracht und Kurs auf Kuba entdeckt. Die US-Armee ging auf DEFCON 2. In der Sitzung des EX-COMM vom 25. Oktober wurde der Vorschlag, die amerikanischen Mittelstreckenraketen aus der Trkei abzuziehen, wenn im Gegenzug die sowjetischen Raketen von Kuba abgezogen werden, diskutiert. In einem Brief an Chruschtschow machte Kennedy die UdSSR fr die Krise verantwortlich. Whrend der Sitzung am Morgen des 26. Oktober sagte Kennedy, er glaube nicht, dass die Quarantne alleine genge, um die Sowjets dazu zubringen, ihre Raketen von Kuba abzuziehen. Es sei ein militrischer Schlag oder ein Handel ntig. Chruschtschow schlug in einem Brief an Kennedy vor, seine Raketen aus Kuba abzuziehen, wenn dieser ffentlich verknde, die USA werde keine Invasion auf Kuba starten.Am Rande des Atomkrieges. Der 27. Oktober war der heikelste Tag whrend der Krise. Eine U2 wurde ber Kuba abgeschossen. Der Pilot kam dabei um. Es ist unverstndlich wie es zu diesem Abschuss kommen konnte, denn diese Aktion machte berhaupt keinen Sinn fr die Sowjets. Schliesslich gab es ja nichts mehr zu verstecken. Zudem kam erneut ein Brief aus Moskau. Chruschtschow wollte einen ffentlichen Handel: Amerikanische Raketen aus der Trkei gegen die Sowjetischen von Kuba. Mit diesem Vorschlag wrde er sein Gesicht vor der Welt wahren, ohne einen Krieg auszulsen. Kennedy ignorierte dieses Schreiben und reagierte nur auf das des Vortages. Er schrieb Chruschtschow, die USA werden keine Invasion auf Kuba starten, falls die Sowjets ihre Raketen zurckziehen.Beispielhaft fr einen Schwarzen Tag mit einer Hufung negativer Vorkommnisse kann der 27. Oktober 1962 stehen, der Hhepunkt der Kubakrise, der als Schwarzer Samstag in die Geschichte einging. An diesem Tag wurde eine U-2 ber Kuba abgeschossen, in den USA ein Nuklearwaffentest durchgefhrt und ein sowjetisches atomwaffenbestcktes U-Boot von US-Marineeinheiten beschossen. An diesem Samstag stand die Welt so dicht vor einem Atomkrieg wie nie zuvor und auch nie danach.Entspannung. Am 28. Oktober gab Chruschtschow ber Radio Moskau bekannt, dass die Sowjetunion ihre Raketen von Kuba abziehen. Trotzdem zogen die USA auch ihre aus der Trkei zurck. Mit einem Brief von beiden Seiten an die UNO wurde die Kubakrise offiziell fr beendet erklrt.

Die Folgen der Kubakrise

1. Der Anfang vom Ende des Kalten Krieges

Die Kubakrise war der Hhepunkt des Kalten Krieges. Nie stand die Welt einem Atomkrieg nher. Es hatte nicht viel gefehlt und die Situation wre eskaliert. Aber Dank den besonnen Machthabern auf beiden Seiten, Prsident Kennedy und Ministerprsident Chruschtschow, wurde aus dem Kalten Krieg kein Heier. Das Signal, das die beiden damit in die Welt sandten, war unmissverstndlich: Keine Seite war bereit den letzten Schritt zu tun, die Atomwaffen hatten ihre abschreckende Wirkung erreicht. Somit war der Weg frei fr erste, zaghafte Verhandlungen ber einen Rstungsstopp. Der erste Schritt rckwrts wurde ja schon whrend der Krise getan. Damit die Sowjets ihre Raketen von Kuba abzogen, mussten die USA ihren Raketensttzpunkt in der Trkei aufgeben.2. Der heie Draht1963 wurde der heisse Draht eingerichtet. Das ist eine direkte Fernschreibverbindung zwischen dem weissen Haus und dem Kreml, die den direkten Kontakt zwischen den Staatsmnnern ermglichen soll. Sie soll friedensgefhrdende Missverstndnisse verhindern helfen. Niemals soll einer aus einem Missverstndnis heraus auf den roten Knopf drcken. Solche Verbindungen existieren auch zwischen Moskau und Paris (seit 1966) bzw. London (seit 1967).3. Die Folgen fr KubaFr Kuba verlief die Krise glimpflich. Die Bevlkerung von Kuba musste whrend dieser Zeit immer mit einer Invasion der Amerikaner rechnen. Doch diese blieb aus. Das Embargo der USA gegen Kuba, das seit der Machtergreifung Fidel Castros steht, wurde jedoch verschrft. Dadurch wurde Kuba enger an die Sowjetunion gebunden. Diese untersttzte Kuba bis zu ihrem Zerfall. Seit dem Verfall des Ostblockes und der UdSSR geht es auch mit Kuba bergab. Das US-Embargo, das amerikanischen Geschftsleuten verbietet in Kuba zu investieren, steht aber trotz wiederholter Verurteilung durch die UNO immer noch. Denn Castro ist noch immer an der Macht und Kuba wird von ihm streng kommunistisch regiert. Die Insel steckt heute in einer schweren Krise und ist praktissch zahlungsunfhig. Der Tourismus bildet die grsste Devisenquelle fr die Insel und hat sogar die Zuckerproduktion abgelst.

ResumeDas es berhaupt zur Krise kommen konnte, ist praktisch nur auf Missverstndnisse zurck zufhren. Bei frheren Konfrontationen zwischen Kennedy und Chruschtschow deutete Chruschtschow Kennedys Reaktionen hufig falsch. Er whnte ihn schwach und unorganisiert. Deshalb liess er sich auf das Abenteuer, 90 Meilen vor der Kste der USA Mittelstreckenraketen zu stationieren, ein. Seine wenigen Berater sicherten ihm zu, dass dies lange unentdeckt bleiben wrde. Es stimmt schon, die Kennedy Regierung hat in den Jahren vor der Krise noch nicht optimal gearbeitet. Aber whrend der Kubakrise lief sie mit dem EX-COMM zur ihrer Bestform auf. Chruschtschow musste das schnell erfahren. Mit dem EX-COMM verfgte sie ber das optimale Mittel diese Krise zu meistern. Chruschtschow, an der Spitze des schwerflligen russischen Machtapparates, hatte seine Entscheidungen alleine zu treffen. Er hatte zwar auch Berater, aber diese nahmen niemals eine so wichtige Position ein, wie das EX-COMM auf Seiten der Amerikaner. Da im Komitee alle wichtigen Leute von allen wichtigen Stellen anwesend waren, kamen immer alle verfgbaren Informationen am gleichen Tisch zusammen. Diese konnten sofort aus allen mglichen Winkeln analysiert werden und die Ergebnisse in der Strategie bercksichtigt. Das EX-COMM verfasste sogar die Briefe von Kennedy an Chruschtschow. Den Verhandlungspoker hatte Chruschtschow verloren. Denn es war klar, dass die Raketen wieder von Kuba verschwinden mussten. Mit dem Eingestndnis der USA, keine Invasion auf Kuba zu starten und die Raketen aus der Trkei abzuziehen konnte er sein Gesicht bewahren. In unserer Sichtweise der Dinge hat Prsident Kennedy mit seinem bestimmten aber nicht kriegerischem Verhalten die Welt vor einem Atomkrieg bewahrt. Htte er auf seine militrische Beratern gehrt, und einen Luftangriff auf Kuba ausgelst, htte er Chruschtschow keine andere Wahl gelassen, als zurck zu schlagen. Aber auch Chruschtschow gebhrt ein bisschen Ruhm in dieser Sache. Mit seinem Einlenken auf einen friedlichen Kurs ist es ihm gelungen, einen grossen Teil an die unblutige Beendigung der Krise und an die sptere Entspannung zwischen den Grossmchten beizutragen. Zum Glck fr die Welt ist es bis heute nie mehr zu einer solchen Auseinandersetzung zwischen den Grossmchten gekommen. Schlielich htte es bei diesem Konflikt (und anderen Konfrontationen der beiden Supermchte) schlimmer kommen knnen - bis zum atomaren Weltkrieg. Denn nicht immer waren zwei so besonnene Staatsmnner an der Macht, wie Kennedy und Chruschtschow es waren.

In Chruschtschows Memoiren heisst es ber die Kubakrise abschlieend:'Die beiden mchtigsten Nationen der Welt waren zum Kampf gegeneinander angetreten, jede mit dem Finger auf dem Knopf. Man hatte gedacht, dass ein Krieg unvermeidlich war. []Doch die Episode endete mit einem Triumph des gesunden Menschenverstandes.'