Kulturbericht 2012 - Land Tirol...der neuen Initiative ist, „die besondere Qualität der in Hall...

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Kulturbericht 2012 Tiroler Landesregierung

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Kulturbericht 2012Tiroler Landesregierung

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Inhalt

3 Vorwort Landesrätin Dr. Beate Palfrader

5 Musik und Tanz in Tirol 2012 Ursula Strohal

19 Das Tiroler Sprechtheater 2012 Silvia Albrich

25 Es gibt viel zu tun Museen im permanenten Wandel Inge Praxmarer

31 Ausstellungen, Projekte und Kunst im öffentlichen Raum 2012

Cornelia Reinisch

37 Erbe – Pflege – Aufarbeitung: Volkskulturen 2012 Petra Streng

43 2012 - Ein Jubiläumsjahr für die Tiroler Literaturveranstalter und Veranstalterinnen Gabriele Wild

47 Tirol im Film – Film in Tirol 2012 Silvia Albrich

53 Tiroler Kulturinitiativen 2012 – Aufreger, Projekte und Vielfalten

Petra Streng

57 2012 - ein Schlüsseljahr für die Tiroler Erwachsenenbildung Ronald Zecha

63 Tiroler Landesarchiv – Publikationen und Projekte Wilfried Beimrohr

67 Kultur in Zahlen

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ImpressumEigentümer, Herausgeber, Verleger:© Amt der Tiroler LandesregierungFür den Inhalt verantwortlich: HR Dr. Thomas Juen, Abteilung Kultur, Leopoldstraße 3/4, 6020 Innsbruck; email: [email protected]: Land Tirol/Aichner, Kitzbichler, Land Tirol/Die Fotografen, Innsbrucker Festwochen/Rupert Larl, OFT/Wagner, Larl, Silvia Albrich, privat, Norbert Artner, Rebecca Hagele rebeccArt, Grießenböck, Fotowerk Aichner (3), Gün-ther Egger, Theaterfestival, TLMF, Tiroler Landesmuseen, Inge Praxmarer (2), Günter Wett, Elisabeth Schutting, Günter Wett Raiffeisen/Christian Forcher, artdepot, David Schreyer, Antonia Pidner (2), IVK, Arge Volkstanz Tirol, Lisl Waltner Wien, Dora Czell, Organisation Text ohne Reiter, Poetry_Slam, Sprachsalz, Cine Tirol (2), Hunnia Film Budapest, glotz-pipm, Rejected, Daniela Atzl/Daniel Dlouhy, Günter Richard Wett, Stiftung Freizeit (2), Freirad 105.9, LFI, KBW, Grillhof, Bildungshaus Wörgl, Volkshochschule Innsbruck, TLA. Druck– und Gesamtherstellung: Hernegger Offsetdruck GmbH., Stadlweg 13, 6020 Innsbruck

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Foto: Land Tirol/Aichner

Dass unser Bundesland als fortschrittliches Land mit hoher Lebensqualität wahrgenommen wird, ist auch auf sein reiches und vielfältiges Kunst- und Kul-turleben zurückzuführen. Kunst und Kultur formen die Gesellschaft, sie prägen unser Zusammenleben und sind Motor gesellschaftlicher Innovationen.

Das Land Tirol ist bestrebt, bestmögliche Rahmen-bedingungen zu schaffen und die kulturelle Vielfalt von der Traditionspflege bis hin zur zeitgenössischen Kunst zu fördern. Mit den vom Land Tirol zur Verfügung ge-stellten finanziellen Mitteln wurden zahlreiche Impulse gesetzt und kulturelle Tätigkeiten in allen Regionen des Landes unterstützt. Das Tiroler Kulturleben präsen-tiert sich abwechslungsreich und qualitätsvoll, wie der vorliegende Bericht eindrucksvoll dokumentiert.

Das Land kann für geeignete Rahmenbedingungen sorgen und finanzielle Mittel bereitstellen. Eine leben-dige Kulturszene entsteht aber erst durch das Engage-ment der Kulturschaffenden und durch die zahlreichen Kulturinstitutionen, die mit ihrem Angebot und ihren unterschiedlichen Schwerpunkten das ganze Jahr über wertvolle Kulturarbeit leisten. Der vorliegende Bericht gewährt spannende Einblicke in die Tätigkeit unserer Kulturinstitutionen und zeigt, wie sie die kulturellen Wünsche und Interessen der Bevölkerung aufgreifen, umsetzen und vermitteln.

Zwei der wichtigsten Kultureinrichtungen des Lan-des galt im Berichtsjahr besondere Aufmerksamkeit: Zum einen dem Tiroler Landestheater, das mit dem er-sten Spielplan unter dem neuen Intendanten Johannes Reitmeier sehr positive Resonanz hervorrief, zum ande-ren den Festspielen Erl, die im Dezember 2012 im Rah-men der ersten Winterfestspiele im neuen Festspiel-haus einen fulminanten Einstand feierten. Wesentlich für diese Erfolge sind die Qualität des künstlerischen Angebotes und das Interesse des Publikums.

Dieses Interesse zu wecken und zu fördern, ist das Verdienst der vielen Kulturschaffenden des ganzen Landes, die mit ihrem Können und ihrer Kreativität für eine kontinuierliche Weiterentwicklung der heimischen Kulturszene sorgen und das Publikum immer wieder aufs Neue begeistern. Ich danke allen, die mit ihrer Arbeit die Stellung Tirols als Kulturland festigen und wünsche viel Spaß bei der Lektüre des Berichtes!

Dr. Beate PalfraderLandesrätin für Bildung und Kultur

Vorwort

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Musik und Tanz in Tirol 2012 Ursula Strohal

Das Tiroler Musikjahr 2012 war geprägt durch die besondere Lebendigkeit zahlreicher Neuerun-gen, Erwartungen und Pläne, von Aufbruch und auch Rückschlägen. Und erneut von einer überwältigen-den Fülle. Es war ein Jahr, das die Aufmerksamkeit jenseits des Aufführungsreigens besonders auf Ört-lichkeiten und Personelles lenkte.

Wie immer soll dieser Bericht in Kürze auf Herausragendes, Besonderheiten und Trends ver-weisen und auf die Aufzählung von Details und Ver-anstaltungseinzelheiten verzichten. Das Schwer-punktkapitel, das einen ausführlicheren, wenn auch nicht vollständigen Blick erlaubt, ist aus aktuellem Anlass dem singulären Ereignis des Festspielbaus und des neuen Winterfestspiels in Erl gewidmet.

Das Tiroler Kultur- investitionspaket 2012-2015

des Landes Tirol in Höhe von 22,7 Millionen

wurde im Oktober 2011 beschlossen für ein Haus der Musik an Stelle der Innsbrucker Stadtsäle, für das Festspielhaus in Erl und die Geierwallybühne in Elbigenalp. Das Erler Festspielhaus ist mit den er-sten Winterfestspielen im Dezember 2012 eröffnet worden, an den neuen Zuschauerrängen und einem VIP-Bereich in Elbigenalp wurde mit Blick auf das Bühnenjubiläum 2013 gewerkt, das Haus der Musik wurde als Vorhaben vorangetrieben, stagnierte aber letztlich Ende 2012.

Im Haus der Musik sollten die musikalischen Ausbildungsstränge gebündelt werden, primär geht es aber um akzeptable Probebedingungen für das Tiroler Symphonieorchester Innnsbruck und um den Neubau der desolaten Kammerspiele. In die Dis-kussionen von Land und Stadt war auch der Bund

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Das neue Festspielhaus in Erl, Foto: Kitzbichler

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u.a. sprach sich der Vorstand des Tiroler Blasmu-sikverbandes für eine „neue Einschätzung und Zu-ordnung“ einschlägiger Blasmusikwerke aus und kündigte „eine wissenschaftliche Aufarbeitung des Blasmusikwesens dieser Zeit“ an.

Mehrere Tagungen machten auf Innsbruck als musikwissenschaftlichen Standort aufmerksam: Mitte Juni fand an vier Tagen der 16. Kongress der amerikanischen Viola d’amore Gesellschaft statt, im August wurde im Rahmen der Festwochen der Alten Musik Innsbruck über „Das Eigene und das Fremde“ nachgedacht und im November hielt die Österreichische Gesellschaft für Musikwissenschaft hier ihre dreitägige Jahrestagung ab.

Die Ausstellung „Ton um Ton“ von Mai bis Ok-tober 2012 im Tiroler Volkskunstmuseum lotete die kulturgeschichtliche Dimension von Signaltönen aus und stellte die Frage: Wie klingt Geschichte, wie Kultur und welche Bedeutung hatten diese Klänge? Der Bogen wurde vom Trompeten- und Trommel- signal bis zum Klingelton des Handys gespannt.

Wie ohne Strom, Batterien und Akkus im spä-ten 19. Jahrhundert Melodien durch Geräte wieder-gegeben werden konnten, zeigte von Mai 2012 bis Jänner 2013 im Zeughaus die Ausstellung „Musik aus der Dose“ anhand der Sammlung des Film- und Musikproduzenten Louis Holzer.

Der Jakob Stainer Preis 2012 wurde am 11. Juni an den Klarinettisten Peter Rabl verliehen. Er ist ein herausragender Solist, Orchester- und Kam-mermusiker und erhielt die Auszeichnung für seine besonderen Verdienste in Theorie, Lehre und Praxis um die historische Klarinette.

Vier neue Festivals! Allesamt inhaltlich hochkarätig und vom Start

weg erfolgreich. Chronologisch: TAT steht für Ton-ArtTirol und wurde gegründet zur Förderung des Jazz und improvisierter Musik. TAT ist wörtlich zu nehmen, die informative Homepage des Vereins (www.tonarttirol.at) kündet von nachhaltiger Tat-kraft. Die Bündelung der Tiroler Jazzszene wurde initiiert von Christian Wegscheider, Martin Ohrwal-der, Stephan Costa, Jessi Kreuz, Rita Goller, Chris Norz und Florian Bramböck. Das erste, rauschende Ton Art Festival fand am 6. Mai in Innsbruck im Treibhaus statt.

In Hall rief Gerhard Crepaz vom 27. bis 29. Juli das erste ORGEL.fest aus. Es soll sich auch künf-tig um Johann Sebastian Bachs Todestag (28. Juli 1750) und das Fest des Hl. Ignatius v. Loyola († 31. Juli 1556) ranken, die die Jesuiten Hall und Tirol im Geiste der Gegenreformation geprägt haben. Sinn der neuen Initiative ist, „die besondere Qualität der in Hall bestehenden Organisten mit internatio-

(zuständig für Institut für Musikwissenschaft und Mozarteum-Zweigstelle) eingebunden, zeigte Be-reitschaft, stieg im Herbst 2012 jedoch aus dem Pro-jekt aus. Stand der Dinge laut Tiroler Tageszeitung vom 11. Dezember: Die Stadtsäle, die Kammerspie-le und das Stadtcafé sollen einem Neubau weichen, das Denkmalamt stimmte zu. Die beiden Weiler-Wandbilder und die Orgel werden erhalten. Der Probesaal des Orchesters soll auch als Konzertsaal nutzbar sein (maximal 500 Plätze) und ebenso wie ein kleinerer Saal auch vermietet werden. Auf 1300 Quadratmetern entstehen die Kammerspiele. Un-tergebracht werden auch das Tiroler Landeskonser-vatorium und eine Expositur der Innsbrucker Mu-sikschule. Dazu kommen ein Café und Geschäfte. Die erste Kostenschätzung belief sich auf 36,4 Mio. Euro (Land: 16,2 Mio., Stadt 20,1 Mio.). Anfang 2013 stockten die Pläne. Aufkommende Misstöne wurden ausgeräumt und Verhandlungen mit dem Bund wie-der aufgenommen.

Wissenschaft, Ausstellung, Preis

Internationales Aufsehen erregte ein bislang unbekanntes Klavierstück, das ausdrücklich dem jungen „Wolfgango Mozart“ zugeschrieben ist. Das 84 Takte lange Musikstück ist von der Musikwis-senschaftlerin Doz. Dr. Mag. Hildegard Herrmann-Schneider in einer vergessenen handschriftlichen Notensammlung in Elbigenalp entdeckt worden. Das „Allegro molto“ in C-Dur wurde am 23. März im Tanzmeistersaal von Mozarts Wohnhaus in Salzburg präsentiert und von Florian Birsak an Mozarts origi-nalem Hammerklavier gespielt.

„Musik und Nazismus in Tirol“: Mit einem von den Tiroler Musikwissenschaftlern Dr. Franz Gratl und Dr. Kurt Drexel initiierten Symposium am Donnerstag, den 22. November, einer vielbesuch-ten Ausstellung im Ferdinandeum über das Tiroler Musikleben in der NS-Zeit, einem Konzert sowie einem Hör- und Filmabend ist in Tirol ein heftig aufgeflammtes Thema zur gründlichen Aufarbeitung empfohlen worden. Die Ausstellung, die aufgrund großen Interesses bis 13. Jänner 2013 verlängert worden ist, sollte aufzeigen, „wie stark die Musik der NS-Zeit heute noch nachwirkt und wie die Na-zis Brauchtum für ihre Zwecke missbraucht haben“ (Gratl). Parallel dazu leistete der Tiroler Musikwis-senschaftler Dr. Manfred Schneider (Mitarbeit Hil-degard Herrmann-Schneider) eine umfangreiche, gründliche Untersuchung über die Tätigkeiten der Mitglieder der „Arbeitsgemeinschaft Tiroler Kom-ponisten“ in der NS-Zeit und die Musikausbildung während der NS-Herrschaft, veröffentlicht unter www.musikland-tirol.at. Das Echo blieb nicht aus,

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naler Geltung auch in ihrer Heimat zur Geltung zu bringen, anderseits der Orgel und ihrer vielfältigen Musik mehr Hörer und begeistertes Publikum zu ver-schaffen“ (Crepaz). Das erste ORGEL.FEST umfas-ste Hall, Absam, Mils, Thaur und Gnadenwald. An der Spitze der Interpreten die Organisten Michael Schöch, Hannes Christian Hadwiger, Michel König und Albert Knapp sowie der Tiroler Dirigent Oswald Sallaberger mit dem Stuttgarter Kammerorchester und die Jazzorganistin Barbara Dennerlein. Das ORGELfest soll alle zwei Jahre stattfinden, im Zwi-schenjahr wird mit dem OrgelSPIEL der Königin der Instrumente gehuldigt.

Im Zwischenreich von Pop, Electronics und Neuer Musik angesiedelt ist fmRiese, das Forward Music Festival in den Swarovski Kristallwelten Wat-tens, das mit viel Spielraum für Experimente von dem Tiroler Musiker und Komponisten Christof Dienz kuratiert wird und erstmals vom 22. bis 24. Novem-ber angesetzt war. Bestückt mit Denseland, Carla Kihlstedt und Matthias Bossi, Vladislav Delay, Radian und Howe Gelb, dem Brandt Brauer Frick Ensemble und dem Elektroniker Fennesz, der für Soap&Skin einsprang. „Mit dem Programm und den auftreten-den Künstlern wollten wir etwas Neues ausprobie-ren, aber auch inspirieren, provozieren, irritieren“, summierte Dienz die erfolgreichen drei Tage. Der Grundstein für ein spannendes neues Musikfestival in Tirol war gelegt.

Das vierte und größte neue Festival begann im neuen Erler Festspielhaus am 26. Dezember – siehe Schwerpunktkapitel.

Das bislang erste Musikfestival im kulturellen Jahreslauf, artacts, wartete erneut mit begabten Jungen und Stars von Alison Blunt, Phil Minton, Ken Vandermark, Waclaw Zimpel und vielen anderen auf, auch mit einer Jugendschiene, die sich Jahr für Jahr sehr bewährt und den Kindern und Jugendli-chen tolle Begegnungen und Chancen ermöglicht. Das Osterfestival Tirol der Galerie St. Barbara lief unter dem beziehungsreichen Motto „Macht.frei/leben“ und bot seinen bewährten Reigen aus Alter und Neuer Musik, viel Tanz – darunter, um nur einen Auftritt zu nennen, Wim Vandekeybus neue Tanzde-finition „Radical Wrong“ –, Gespräch, Aktion, dies-mal auch Puppentheater, und außereuropäischer Kunst (Korea, Iran, Afghanistan). Keine Frage, aus den ohnedies schwer zu reihenden Konzerten ragten Jordi Savall („Die Borgia“) und Frans Brüggen (Bach, Johannespassion). Der Tiroler Geiger und Dirigent Oswald Sallaberger hat mit dem Tiroler Landes- jugendorchester, dem Nord- und Südtiroler Landes-jugendchor und dem Universitätschor Innsbruck Werke von Arvo Pärt und Werner Pirchner aufge-führt.

Musik im Riesen huldigte Johann Sebastian Bach, einem Eckpfeiler dieser Kammermusikwoche

seit je, und dem Violoncello in einem Programm, da laut Kurator Thomas Larcher „die Wahlverwandt-schaften zwischen Zeiten und Stilen“ aufspürt. Viktoria Mullova und Matthew Barley gaben u.a. Einblick in ihr zwischen Klassik, Jazz und interna-tionaler Volksmusik changierendes Projekt „The Peasant Girl“. Emerson und Tokyo waren die le-gendären Streichquartette, die man hören durfte, Helena Tulves neues Kammermusikwerk, mitbeauf-tragt von Musik im Riesen, stand im Mittelpunkt des sechsten Konzertes.

Ab Mitte Juni kommt Bewegung ins Festspiel: der Innsbrucker Tanzsommer. Wie immer ein Hit. Lucky Seven, Cloud Gate mit ihrem Hochamt des Tanzes inmitten von rieselndem Reis, Trocks, das Pilobolus Dance Theatre und die lokale Tiroler Tanz-szene, der jährlich eine Plattform geboten wird, stellten die Dogana des Innsbrucker Congress auf den Kopf.

Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik übten mit einem überschäumenden Programm den Aufbruch in die „Schöne Fremde“. Italienische Ba-rockopern, lateinamerikanische Sakralmusik, boli-vianische Tänze und volkstümliche Gesänge, orien-talische Rhythmen, schottische Melodien, slawische Tänze, venezianische Opernarien und fernöstliche Klänge vermittelten starke Eindrücke und viel In-formation.

Höhepunkte waren wie immer die Opernauf-führungen, vier szenische Produktionen waren es 2012: Francesco Provenzales „La Stellidaura ven-dicante“, Giovanni Andrea Bontempis „Il Paride“, Claudio Monteverdis „L’Incoronazione di Poppea“ und Domenico Scarlattis „La Dirindina“. Den 3. In-ternationalen Gesangswettbewerb für Barockoper Pietro Antonio Cesti gewann die 27jährige Soprani-stin Sophie Junker. Festrednerin der Eröffnungsfeier war die Bestsellerautorin Donna Leon.

Die dritte Saison der Festwochen unter der künstlerischen Leitung von Alessandro De Marchi er-reichte, Ambraser Schlosskonzerte miteingeschlos-sen, eine Gesamtauslastung von 87 Prozent.

Outreach mit dem dreitägigen Festival Anfang August und der Akademie war bereits zum 20. Mal Pilgerstätte für die Jazzer. „No Fear“ war das Mot-to: Mit Mut und Musik gegen die Angst. Festspiel-gründer Franz Hackl: „Vorbilder inspirieren und zei-gen auf, was alles machbar ist. Sie ,töten’ unsere Ausreden.“ Im Rahmen der Serie „Outreach Expe-ditions“ präsentierte er als solches Vorbild Univ.-Prof. Dr. Raimund Margreiter, den Tiroler Pionier der Transplantationsmedizin. Im Outreach Orchestra versammelte Hackl einige seiner in Konzerten und der Akademie tätigen Stars: Chanda Rule, Thomas Kugi, Craig Harris, Dave Taylor, John Clark, Adam Holzman, Jane Getter, Gene Pritsker, Reggie Was-hington und Kim Plainfield. Zu den 25 Workshops

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mit den renommierten Dozenten kamen 20 Prozent mehr Studenten als im Vorjahr, der Ticketverkauf konnte um 40 Prozent gesteigert werden.

Wenn Anfang September die meisten Festivals schließen und die Konzert- und Opernsaison allmäh-lich wieder beginnt, steht in Tirol noch ein wichti-ges Festival bevor: Klangspuren. Es war das letzte Fest, das Peter Paul Kainrath – der Klangspuren nach Thomas Larcher übernommen hatte – verantworte-te. Ihm zur Seite, um sich einzuarbeiten, Matthias Osterwold als designierter Nachfolger. Mit dem Er-öffnungskonzert ist in Schwaz der neue Silbersaal musikalisch eingeweiht worden und hat sich von der Anlage, wie vor allem auch akustisch bewährt. Wie auch die Galerie St. Barbara feierte das Klang-spuren-Team die 100. Wiederkehr von John Cages Geburtstag. Spektakulär wurden auf dem Timmels-joch von der Pianistin Sabine Liebner Cages „Etu-des australes“ aufgeführt. Der Schwerpunkt des mit Uraufführungen gespickten Programmes, das österreichische und internationale Gäste gestalte-ten, galt Korea. Von der Ensemble Modern Akade-mie über die Konzerte bis zur Pilgerwanderung be-wies das Publikum Interesse. Mit „Rent a Musician“, Kurzkonzerten, die man sich ins Haus holen kann, wurde ein neues Format gestartet – mit durchschla-gendem Erfolg.

avantgarde tirol, Festival und Internationa-le Akademie für Neue Komposition und Audio-Art, entfiel wegen einer schweren Erkrankung im Füh-rungsteam und soll voraussichtlich 2014 wiederauf-genommen werden.

Den Tiroler Festspielreigen ergänzt eine ganze Reihe größerer und kleinerer zyklischer Veranstal-tungen, verteilt übers ganze Land und mehr oder weniger populär. Die Tiroler Barocktage sind im Frühjahr in Götzens auf Sakralmusik konzentriert, wobei die überwiegend heimischen Solisten auch Werke weniger bekannter, mit Tirol verbundener Komponisten mit einbeziehen. KlangSchnee, vier-tägig im Stolberg’schen Jagdschloss Kühtai, ver-bindet (Klavier-)Konzerte mit Skisport. Die Tiroler Beethoven-Tage vom 12. bis 19. Mai haben Orche-sterkonzerte, geleitet von Gründer Matthias Georg Kendlinger und anderen Dirigenten, mit einem Opernchorabend und Kammermusik verbunden. Seltsam das Motto der Beethoven-lastigen Veran-staltungen: „Das Comeback des Ludwig van B.“

Die Horizonte bestimmten den ganzen Juni in Landeck. Der philharmonische Soloflötist Karl-Heinz Schütz hat dafür ein buntes Programm zusammen-gestellt und gab selbst mit Kollegen zum Finale ei-nen fulminanten Bach-Abend. Den ganzen Juli über gibt es bei den Innsbrucker Promenadenkonzer-ten im Innenhof der Hofburg im Stil der einstigen k.u.k. Freiluftserenaden ausgesuchte Bläsermusik. Tiroler und internationale Spitzenensembles lassen

Klassikbearbeitungen, altösterreichisches und in-ternationales Repertoire hören.

Im Kufsteiner OperettenSommer drehte sich alles um Emmerich Kálmáns „Gräfin Mariza“ – und um eine kleine Farce, als der Bürgermeister ein amerikanisches Pin-up-Plakat von 1947 als „unpas-send“ abhängen ließ.

Ernsthaft ging es Ende August bei den Seefelder Musiktagen zu, wo der künstlerische Leiter Rudens Turku Konzerte mit Nachwuchsförderung verbin-det. Ebenso beim Kammermusikfest Hopfgarten, wo Ramon Jaffé unter dem Motto „Von der Alten in die Neue Welt“ sorgsam programmierte Konzerte mit hervorragenden Musikern besetzte und diesmal auch die russische Clownin Antoschka dazuholte. Im September gibt es in Stift Stams Konzerte unter dem Stichwort tangenten, der Tiroler Fagottist Hubert Mittermayer ist hier federführend. Um ein weites Spektrum authentischer und auch aktueller Musik aus dem Alpenraum ging es beim 22. Alpentöne Fe-stival in Obergurgel: Erneut ein warmherziges Fest der Vielfalt. Kein Geheimtipp mehr sollten die Sai-tenspiele sein, die sich im Oktober und November in der Burg Hasegg in Hall im Wesentlichen um die Gitarre drehen. Der Bogen reichte von der Renais-sancelaute bis zur Flamencogitarre. Musik hat bei den Tiroler Volksschauspielen Telfs immer schon eine wesentliche Rolle gespielt, 2012 aber gab es ein Novum. Als dritte Produktion stand die Urauf-führung von Georg Ringsgwandls Stubenoper „Der varreckte Hof“ auf dem Spielplan. Die Ton in Ton-Feste (BTV) wurden u.a. mit Weltmusikstar Edmar Castaneda gefeiert.

Das Heart of Noise – das großstädtische Festi-val von Chris Koubek und Stefan Meister (p.m.k.) für allerneueste Musik hat sich als spannender und innovativer Event etabliert und wurde in den Veran-staltungskreis des Innsbrucker Sommers integriert. In Imst hatte das TschirgArt Jazzfestival zu seinem 10-Jahr-Jubiläum James Taylor, Al Jarreau und An-nett Louisan geladen, zum dritten Mal war Tirols starke Jazzszene dabei. Die Festivals No Way und Kufstein Unlimited – da kamen in den vergangenen Jahren zehntausende Besucher – setzen ebenso wie das Kitzbüheler Steinbach Boogie Woogie & Blues Festival, das als eines der besten seiner Art gilt, auf Breitenwirkung. Zum Swingen lädt natürlich auch das jährliche New Orleans Festival in Innsbruck ein.

KonzerteUnser Jahresbericht umfasst das Kalenderjahr

2012 und damit zwei halbe Konzertsaisonen: die zweite Hälfte von 2011/12 und die erste Hälfte von 2012/13. Die Fülle an hochkarätigen Veranstaltun-gen ist unglaublich. Große Namen und internationa-

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ler Nachwuchs locken in die Konzertsäle, interessan-te Programme, Uraufführungen und Entdeckungen. Bemerkenswert ist dabei, dass die Veranstalter überwiegend nicht nur fertig Programmiertes ein-kaufen, sondern eigene Konzepte erstellen und da-für hervorragende Interpreten gewinnen. Wo man auf den internationalen Klassikzirkus zurückgreifen muss, wie in den Innsbrucker Meister- und Kam-merkonzerten, wird nicht nur auf Namen geschielt, sondern nach Inhalt ausgewählt. Diese beiden Zy-klen haben in den letzten Jahren sehr gewonnen. Da gab es Höhepunkte mit Sol Gabetta, dem Orche-stra of the Age of Enlightenment, Pianist Paul Lewis, dem RSO Stuttgart, Sopranistin Christiane Karg und den Quartetten Arcanto und Modigliani.

Die Galerie St. Barbara setzte in ihrer Reihe musik+ erneut Etabliertes wie das Kammerorche-ster Basel, die Lautten Compagney und nunmehr auch den Tiroler Pianisten und Organisten Michael Schöch mit seinem Zyklus der Beethoven-Sonaten an, und förderte in einer eigenen Schiene den Nach-wuchs. Neu: Für das Projekt p(ART) wurde die Ga-lerie St. Barbara ausgewählt, um mit Schülern des Innsbrucker Musikgymnasiums drei Jahre lang zu arbeiten: 2012 wurde mit einem Cage-Projekt be-gonnen.

Die Alte-Musik-Reihe AbendMusic Lebensmusik stand erst unter dem Motto „Himmel und Erde“, dann ging es um „Mythen, Märchen, Religion“. Initia-tor Peter Waldner fiel mit einem Schubert-Abend auf, Daniel Sepec spielte Bibers Rosenkranzsonaten, der Quadriga Consort entführte auf die Britischen Inseln – nur drei Beispiele. Kooperationen gab es mit der Ferdinandeums-Reihe musikmuseum. Dort gab es Konzerte mit viel Tirol-Bezug, als Höhepunkt ver-teilten sich Konzerte anlässlich der 200. Wiederkehr des Geburtstages des bedeutenden Tiroler Kompo-nisten Johann Rufinatscha übers Jahr. Im November stellte das Orchester der Akademie St. Blasius drei Konzertarien des Meisters vor sowie die von Michael F. P. Huber rekonstruierte Symphonie in c-Moll. Im April hatte St. Blasius die Uraufführung von Hubers Harfenkonzert mit Brahms’ Klavierkonzert Nr. 1 gekoppelt. Ebenfalls um Neue Musik vorwiegend aus Tirol und nun auch um Sakralmusik bemüht ist das Kammerorchester InnStrumenti. Im März wurden Uraufführungen von Christoph Wünsch und Laurence Traiger, im September von Florian Bramböck, Jo-hannes Sigl und Franz Baur präsentiert. Die Tiroler Barockinstrumentalisten traten mit einer Haydn-Gala und gemeinsam mit NovoCanto mit Bach-Kan-taten auf. Das Bach-Programm wurde auch bei dem kroatischen Barockfestival in Varazdin aufgeführt. In Telfs ließ sich das Kammerorchester Con Fuoco mit Musik von Haydn und Jolivet hören.

Wachsender Beliebtheit erfreuen sich die Jeu-nesse Konzerte in Innsbruck, Schwaz und St. Jo-

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hann mit ihren teils klassischen, teils welt- oder volksmusikalischen und oft originellen Programmen. Der Bogen reichte vom Herbert Pixner Projekt über Geigerin Lidia Baich bis zu „Piano meets Percus-sion“.

Das Tiroler Ensemble für Neue Musik zeig-te an einem seiner Abende mit Werken von Franz Baur (UA), Thomas Amann, Wolfgang Lindner, Marco Döttlinger (UA) und Günther Zechberger, dass es „Im Westen was Neues“ gibt. kraftfeld neue musik tirol präsentierte Klaviermusik unserer Zeit. Windkraft – Kapelle für Neue Musik macht mit drei Konzerten jährlich, darunter die Serie „Die himmlische Stadt“, auf gute Musik und seine Qualität aufmerksam.

Die Musik im Studio des ORF Tirol feierte 40-jähriges Bestehen mit Musik von Werner Pirchner und Haimo Wisser, und gegen Jahresende mit einem Abend mit Thomas Larcher und dem Tenor Marc Pad-more. Die Mozartgemeinde begab sich mit ihrem Oktober-Konzert unter die Fittiche von musikmuse-um. Die Musikbanda Franui hat 2012 die Salzburger Festspiele mit eigenen Abenden sowie der Musik zur Uraufführung von Händl Klaus’ „Meine Benen. Eine Schneise“, insgesamt aber noch viel mehr erobert.

Sommerkonzerte, Orgelkonzerte, Benefizkon-zerte, Konservatoriumskonzerte – das Musikvereins-gebäude wurde 100 Jahre alt und natürlich klingend gefeiert –, die Konzertreihen von Lienz bis Reutte, Kufstein bis Landeck – es mangelt nicht an Angebo-ten.

Jazz und PopularmusikDie wichtigsten Festivals (siehe oben) sind ge-

nannt, aber nicht nur sie ziehen Publikum an. Die Zentren und Clubs quer durchs Land vom Innsbruk-ker Treibhaus bis zu Musik Kultur St. Johann, wo man im September 20. Geburtstag feierte, sind voll mit tollen Konzerten und durchdachten Gesamt-programmen. Das Haller Kulturlabor Stromboli hat übrigens im ersten Stock für kleine, intime Veran-staltungen neue Räumlichkeiten ausgebaut.

Elektro-Pop vom Feinsten, u.a. mit Allen Ale-xis, war beim „Wetterleuchten“ auf der Seegrube über Innsbruck zu erleben. Beim Lambchop-Gast-spiel platzte der Treibhaus-Turm aus allen Nähten, Pianist John Medeski faszinierte dort ebenfalls. Katie Melua kam mit neuen Songs ins Congress. In der Area 47 brodelte nicht nur Deichkind, mit LMFAO, Superstars der DJ-Szene, startete er ein „Urban Playground Festival“. Crossover mit viel Show bot David Garrett in der Innsbrucker Olympia-halle.

Kreativität aus Tirol: Martin Philadelphy stellte sein neues Album „Trensch“ vor und Songwriter Flo-rian Horeath seine vierte Platte, „Tonight“. Song-

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VolksmusikVolksmusik hat Tradition, Volksmusik hat eine

Gegenwart. Das zeigt eine gegenwärtig starke Szene. Traditionelles Repertoire ist bei vielen Sän-ger- und Musikantentreffen, bei den Advent- und Passionssingen zu hören, natürlich beim Ur-Sänger-treffen im Going beim Stanglwirt, das im November zum 125. Mal stattfand. Wie junge Menschen mit dem überlieferten Repertoire umgehen, zeigte im Oktober der 20. Alpenländische Volksmusikwettbe-werb, zu dem ca. 600 junge Volksmusikanten und Sänger aus allen Alpenländern nach Innsbruck ge-kommen sind. Der Herma-Haselsteiner-Preis wurde verliehen an die Meedle aus Appenzell, Leitn Toni und Franzi aus Flachau und die Putza Buam aus Alpbach. Die „Alpentöne“ in Obergurgl begeben sich auf so manche Gratwanderung zwischen tra-ditioneller und neuer Volksmusik, ebenso das Pro-jekt „KLANGstadt Hall“, wo Volksmusik von jungen Ensembles neu interpretiert wird. Ganz tradionell hingegen geht es bei den sommerlichen Konzerten in der Wallfahrtskirche Götzens zu, die mit ihrer in-haltlich rein geistlichen Ausrichtung besonders be-liebt sind.

Prof. Dr. Thomas Nußbaumer, Leiter der Abtei-lung Musikalische Volkskunde am Innsbrucker Mozar-teum, veranstaltete das Symposium „Innovationen: Das Neue in der Volksmusik der Alpen“.

BlasmusikBei den 302 Tiroler Blasmusikkapellen gab es

2012 zahlreiche Funktionärswechsel. Dabei zeigte sich, dass immer mehr Frauen Führungspositionen übernehmen. Derzeit lenken 18 Obfrauen und acht Kapellmeisterinnen eine Musikkapelle. Mit der Zahl von 153 gibt es derzeit mehr weibliche als männli-che Jugendreferenten. Im Langzeitvergleich ergibt sich, dass in den letzten 30 Jahren größere Beset-zungen der Kapellen deutlich zugenommen haben.

Elf Dirigenten und eine Dirigentin traten am 29. September bei „con brio Tirol“, dem ersten Tiroler Kapellmeisterwettbewerb, an. Die drei Preisträger waren Patrick Gruber (1.), Martin Scheiring (2.) und Simone Rungger (3.). Der Tiroler Blasmusik-preis ging an die Musikkapellen von Patsch und Am-ras. Neue Aspekte sind im Bereich der Fortbildung eingebracht worden, die Kapellmeisterausbildung, mit dem Studienjahr 2011/12 gestartet, vereint in mehreren Stufen das Tiroler Landeskonservatorium, das Tiroler Musikschulwerk und den Tiroler Blasmu-sikverband. Unter dem Begriff „Modell Tirol“ findet das neue System mit den unüblichen Kooperationen überregional Anerkennung. Das erste Tiroler Ju-

writer Hans Hauser präsentierte unter dem Namen hhanoi sein erstes Soloalbum „Dawn“. Und Manu Delago ließ im Treibhaus sein Band-Projekt „Living Room in London“ hören. In Thiersee hat sich eine große Laiengruppe ein Jahr lang auf ihren Traum, neun Musicals an einem Abend zu verschmelzen, vorbereitet und das Ergebnis im September gezeigt.

TanzDie Tanzcompany am Tiroler Landestheater

und der Innsbrucker Tanzsommer sind die wesent-lichsten Tanzforen Tirols, beiden schlägt außerge-wöhnliches Interesse entgegen. Wir berichten unter „Festivals“ und „Tiroler Landestheater“ darüber, von Nachwuchsarbeit unter dem Absatz „Schulen“. Tanzbegeisterte verschiedener Stile finden sich in privaten Initiativen, so zum Beispiel Salsatänzer und die Fangemeinde des Tango, die im Oktober 2012 ihr drittes Festival „Tangotono“ veranstaltete. Landesweit lebendig ist auch der Volkstanz.

ChöreDas Chorwesen in Tirol ist 2012 in Bewegung

geraten, personell, mit seinen Veranstaltungen und dem reichen Aus- und Fortbildungsangebot. Ende März wurde der Vorstand des Tiroler Sängerbundes neu gewählt, Georg Weiß wurde Landeschorlei-ter, Manfred Duringer blieb Landesobmann, Viktor Schellhorn ist Geschäftsführer. Nach wie vor feh-len in Tirol Chorleiter, aber durch die ersten sechs Absolvent/innen des Lehrgangs für Kinder- und Jugendchorleitung am Mozarteum Salzburg sind in diesem Bereich hervorragende Kräfte zugewachsen. Als neues Kompositionsprojekt wurde „Neue Musik für Chor“ angeregt, der Chortag des Sängerbundes am 26. Oktober fand in der Dogana mit Duke Elling-tons „Sacred Concert“ seinen Abschluss.

Ein geradezu spektakulärer Erfolg wurde am 17. März die erste „Nacht der Innsbrucker Chöre“, die acht Chöre und Organist Matthias Egger in der Hofkirche, der Jesuitenkirche und im Dom St. Jakob gestalteten. Vocapella (Leitung: Bernhard Siebe-rer) und den Pianistinnen Ferhan und Ferzan Önder gelang eine berührende Aufführung des Deutschen Requiems von Johannes Brahms, die Chöre des Inns-brucker Mozarteums und des Tiroler Landeskonser-vatoriums (Leitung Francois-Pierre bzw. Claudio Büchler) imponierten mit Maurice Duruflés Requiem und Arvo Pärts „Littlemore Tractus“ – um stellver-tretend nur zwei der herausragenden Chorprojekte zu nennen.

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gendblasorchester-Treffen führte am 30. Juni neun Ensembles in die Innsbrucker Altstadt, wo vor dem Goldenen Dachl musiziert wurde. Unter den vielen konzertanten Highlights seien die Auftritte der Lan-decker Stadtmusikkapelle anlässlich ihres 375-jäh-rigen Bestehens und die Uraufführung von Philip Sparkes „The song of the bell“ nach Schillers „Lied von der Glocke“ im Frühjahrskonzert der Stadtmu-sikkapelle Wilten erwähnt.

Schule, KurseAnlässlich des 20-jährigen Bestehens des Tiroler

Musikschulwerks stellte Musikschulinspektor Helmut Schmid das neue Leitbild der Institution vor. 2012 unterrichteten in den Musikschulen 650 Musiklehrer rund 25.000 Schüler. Im Herbst wurde der Verein Musikschule Mittleres Oberinntal, den die Gemein-den Haiming, Silz, Stams, Mötz und Rietz betreiben, in das Tiroler Musikschulwerk eingegliedert und zur 26. Tiroler Landesmusikschule.

In der Innsbrucker Richard-Wagner-Straße 4 eröffnete das Diakoniewerk die „Johann Sebasti-an Bach Musikschule Innsbruck“, und in St. Johann machte das Bundesgymnasium mit dem Beginn des neuen Schulzweiges „Tanz & Musical“ österreich-weit Furore. Der Ort ist kein Zufall, in der dortigen Tiroler Ballettschule leistet Beate Stibig-Nikkanen, die immer wieder prominente Solisten zum Unter-richt bittet, Pionierarbeit.

Junge Sänger und Musiker haben in Tirol reich-lich Gelegenheit, sich zu vervollkommnen. Alle großen und viele kleine Festivals bieten Fortbil-dungs- und Jugendprogramme an, auch einige der saisonalen Konzertreihen sowie Blasmusikapellen und Chorvereinigungen. Darüber hinaus pilgern für spezielle Schulungen Flötisten nach Fiss, Hornisten nach Telfs, Streicher und Sänger nach Lans, Sänger zu Weltstars nach Wörgl und zum Opernprogramm an den Achensee.

Tiroler Landestheater und Tiroler Symphonieorchester Innsbruck

Das Kalenderjahr 2012 hat in der Tiroler Lan-destheater & Orchester GmbH Innsbruck Goethes Gedichttitel „Willkommen und Abschied“ wahrge-macht. Mit einer Fülle von Produktionen und Akti-vitäten im letzten Halbjahr der Ära Brigitte Fass-baender (wir widmeten diesen 13 Jahren in den Kulturberichten 2011 den Musik-Schwerpunkt) und den ersten Monaten der Intendanz Johannes Reit-meier war es tatsächlich ein Gedicht.

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Tiroler Blasmusikpreis 2012: LH Günther Platter und Kulturlandesrätin

Beate Palfrader gratulierten der Musikkapelle Patsch herzlich zum

Erfolg, Foto: Land Tirol/Die Fotografen

Festwochen: Szene aus Bontempis „Il Paride“. Foto: Innsbrucker

Festwochen/Rupert Larl

Frans Brüggen mit Bachs Johannes-passion beim Osterfestival,

Foto: OFT/Wagner

Landestheater: Szene aus „Das Brennende Dorf“, Foto: Larl

BLITZLICHTER

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Der Niederbayer Johannes Reitmeier wurde am 16. Mai 2011 im Rahmen der Generalversammlung der Tiroler Landestheater und Orchester GmbH von Land Tirol und Stadt Innsbruck in der Nachfolge Bri-gitte Fassbaenders für die Dauer von fünf Jahren zum neuen Intendanten des Tiroler Landestheaters bestellt. „Ich freue mich sehr über das mir entge-gengebrachte Vertrauen“, sagte Reitmeier. „Die Intendanz am Tiroler Landestheater ist eine große Herausforderung, die ich gerne annehme im Bestre-ben, den erfolgreichen Weg von Kammersängerin Brigitte Fassbaender fortzusetzen und mit eigenen Ideen zu bereichern“. Die Zeit bis zum Amtsantritt am 1. September nützte er zur Einarbeitung und Vorbereitung seiner ersten Saison.

Das erste Halbjahr 2012 gestaltete Intendantin Fassbaender als fulminantes Finale. Eine Premie-re jagte die andere, dazu gab es Liederabende, die beliebten Vollmondprogramme, Doris Happls letzte Revue („Adieu Bahnhof! Oder es fährt ein Zug nach Irgendwo“), Brigitte Fassbaenders letzten „Zau-ber der Musik“, den sie ebenso moderierte wie das Neujahrskonzert, sowie Einführungen, reiche Ju-gendaktivität usw. Die jungen Menschen bekamen mit „Eine Odyssee“ noch ein Stück, das Schauspiel unter der Führung von Klaus Rohrmoser glänzte zum Abschied mit Tschechows „Platonow“, Shake-speares „Romeo und Julia“, Joseph Roths „Hiob“ und Lina Wertmüllers „Liebe und Magie in Mam-mas Küche“. Lida Winiewiczs’ „Paradiso“ mit der wunderbaren Julia Gschnitzer musste aufgrund der großen Nachfrage verlängert werden. Matthias Kesslers „Hexenhammer“ gehörte bereits zum sechsten Tiroler Dramatikerfestival, das Rohrmo-ser zwischen 19. Mai und 5. Juni unter dem Motto „Dramatische Tiroler Überschwemmen die Stadt“ veranstaltete, literarisch gefüttert von Petra Maria Kraxner, Andrea Steinlechner, Egon A. Prantl, Martin Kolozs, Clemens Lindner, Christine Frei und Barbara Hörtnagl.

Das Tanztheater unter Enrique Gasa Valga, Aus-hängeschild des Tiroler Landestheaters weit über den überregional guten Ruf des Hauses hinaus, hat-te seine Sensationserfolge mit dem ins Jahr 2012 hineinreichenden Stück „Beethoven lautlos“, sowie mit „Sweet Dreams“, „Tango/Letters of Others/Bolero“ und „Das brennende Dorf“. Die Wiederauf-nahme von Gasa Valgas „Frida Kahlo – Pasión por la Vida“ war erneut so gefragt, dass Zusatzvorstellun-gen eingeschoben werden mussten. „Frida Kahlo“ war das einzige Werk, das in Reitmeiers erste Lan-destheater-Saison übernommen werden konnte.

Gasa Valgas Tanzcompany, in ihren durchwegs ausverkauften Aufführungen am Tiroler Landesthea-ter hymnisch gefeiert, hat zahlreiche Einladungen auf dem Tisch liegen, die wegen der Verpflichtungen in Innsbruck nicht angenommen werden können.

Einladungen zu Tanzfestivals kamen aus Mexiko, Kuba, Texas, Sofia, Stuttgart. Dem Ruf des renom-mierten Festivals von Seoul konnte die Tanzcompa-ny Ende August 2012 aber folgen und gestaltete dort drei Abende.

Intendantin Fassbaender entzündete ein fina-les Feuerwerk, ihre letzte Saison hielt sieben Ur-aufführungen bereit, es gab Erfolge in Serie. Die Opern im Großen Haus waren von überregionaler Qualität und aufgrund der ungewöhnlichen Sicht auf den Stoff beachtenswert. Das reichte von den Fassbaender-Inszenierungen von Verdis „Falstaff“ und Brittens „Albert Herring“ zur Uraufführung des von ihr getexteten und von Stephan Kanyar verton-ten Musicals „Shylock!“, bindet aber auch Janáceks „Jenufa“ und die grandiose konzertante Aufführung von Donizettis „Maria Stuarda“ mit ein. In den Kam-merspielen kam die witzige Fahrrad-Kammeroper „Der dritte Polizist“ von Florian Bramböck zur Ur-aufführung.

Die zuletzt herausgebrachten Opern erlebten nur wenige Aufführungen, die „Albert Herring“-Inszenierung ist 2014 an der Wiener Volksoper zu sehen. Fassbaender, deren 13-jährige Intendanz im Jahresheft 2012/13 vollständig dokumentiert ist, absolvierte in diesem letzten halben Jahr unermüd-lich einen wahren Marathon. Der Abschied fiel ihr schwer. Mit ihr gingen aus dem künstlerischen Stab Schauspielchef Klaus Rohrmoser und Chordirektor Jan Altmann, freiwillig schieden Dramaturgen und einige Ensemblemitglieder aus.

In die Pension verabschiedeten sich Harald Mayr, der Geschäftsführende Kaufmännische Direk-tor, und mit ihm mehrere Mitarbeiter an wesentli-chen Posten. Als seine Nachfolgerin ab der Saison 2012/13 wurde Dr. Brigitte Winkler bestellt, seit 18 Jahren im Tiroler Landestheater zuständig für Per-sonalverwaltung und Recht.

Johannes Reitmeier begann seine Intendanz 2012/13 Ende September aus Sicht des Theaterpu-blikums ruhig, das heißt, zwar mit Nachdruck auf den Start eines neuen Teams mit neuem Stil und neuen Ideen aufmerksam machend und mit offenen Armen auf das Publikum zugehend, aber ohne Be-währtes über Bord zu werfen und das künstlerische Personal komplett auszutauschen. Er hatte hinter den Kulissen viele wesentliche Posten (Disposition, Betriebsbüro, Dramaturgie) zu besetzen und stellte auf seiner ersten Pressekonferenz im April die eng-sten Mitarbeiter vor, an der Spitze Schauspieldirek-tor Thomas Krauß, Operndirektor Roger E. Boggasch, Chordirektor Michel Roberge und Theaterpädagogin Nina Velmer. Bis Herbst musste er als Geschäftsfüh-render Intendant der Tiroler Landestheater und Or-chester GmbH einen neuen Chefdirigenten für das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck finden.

Alexander Rumpf bleibt Chefdirigent des Lan-

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destheaters, Enrique Gasa Valga Leiter der Tanz-company und Herbert Kuen Technischer Leiter.

Reitmeiers von Boggasch und Krauß entschei-dend mitgetragenes Konzept wurde in den Hauptzü-gen rasch klar: Das Schauspiel soll eine Aufwertung bis hin zum Gleichstand mit dem Musiktheater er-fahren, musikalisch wird das Publikum immer wieder vergessenen, vernachlässigten oder beziehungsrei-chen Werken begegnen. Reitmeiers Einstandsinsze-nierung nach dem fröhlichen Eröffnungsfest galt in diesem Sinn Alfredo Catalanis in Tirol angesiedel-ter Oper „La Wally“, die zu einem Sensationserfolg wurde. Das renommierte Label Capriccio, das zu den Marktführern auf dem Sektor Klassik-DVD zählt, nahm die Produktion auf und wird die DVD als er-ste vollständige Aufnahme von „La Wally“ im Herbst 2013 herausbringen. Zum ersten Mal ist damit eine Produktion des Tiroler Landestheaters auf dem in-ternationalen Musikmarkt vertreten.

Das Schauspiel meldete sich durch Krauß ein-drucksvoll mit Hebbels „Die Nibelungen“, wo das Bühnenbild Max Weilers Gemälde auf dem Eisernen Vorhang weitertrug. Es folgten bis Jahresende u.a. Lukas Bärfuss’ „Malaga“, „Der kleine Horrorladen“, Rossinis „Il Barbiere di Siviglia“, die Operette „Ein Walzertraum“ und die Tanzabende „Carmen“ und „Kaleidoskop“. Im Foyer der Kammerspiele ent-stand für kleine Produktionen der neue Spielraum „K2“ und das „Junge TLT“ und die Theaterpädago-gin weckten mit Stücken, mobilen Produktionen, Workshops, Fortbildung, Schulprogrammen, Erwin, Spielgruppen, Theatersport, Ferienangeboten und anderem mehr Begeisterung bei Klein und Groß.

Insgesamt gelang dem neuen Team ein glänzen-der Einstand.

Das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck (TSOI) stand im Jahr 2012 unter der künstlerischen Leitung von Christoph Altstaedt, der diese Funk-tion nicht zuletzt wegen seiner Verpflichtung an der Deutschen Oper am Rhein für nur zwei Saisonen übernommen hat, sich aber voll einbringt. Chrono-logisch: Brigitte Fassbaender hatte Dietfried Bernet zum Chefdirigenten des Orchesters bestellt, ab der Spielzeit 2009/10 übernahm Georg Fritzsch, Ge-neralmusikdirektor der Stadt Kiel, diese Funktion und gab sie mit der Spielzeit 2011/12 für ebenfalls zwei Spielzeiten an Christoph Altstaedt weiter. Am 5. November 2012 stellte Intendant Reitmeier den 35-jährigen Sizilianer Francesco Angelico als neu-en Chefdirigenten des TSOI ab der Konzertsaison 2013/14 vor. Angelico hat das Orchester bereits mehrfach geleitet, besonders erfolgreich im Früh-jahr 2012 im 6. Symphoniekonzert mit Werken von Mozart und Strawinsky und parallel im Theater als Dirigent von Donizettis „Maria Stuarda“.

Im Wesentlichen aber gehörte das Orchester-jahr 2012 Christoph Altstaedt, der durch ebenso ori-

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ginelle wie intelligente Konzertprogrammierungen auffiel. Seinen Vorgänger Fritzsch holte er für die Uraufführung von Kurt Estermanns Symphonisches Orgelkonzert Nr. 2 und danach Anton Bruckners Symphonie Nr. 4 erneut ans Pult. Schon vor seiner Bestellung war Nicolas Altstaedt, einer der heraus-ragendsten jungen Violoncellisten unserer Zeit, als Solist des Mai-Konzertes verpflichtet worden, das sein Bruder dirigierte. Christoph Altstaedt beglei-tete im Juni die langjährige 1. Konzertmeisterin des TSOI mit Schubert in den Ruhestand, musizierte im Oktober mit dem fabelhaften Cellisten Steven Isserlis und erwies sich im November mit der Kom-ponistenkombination Haydn – HK Gruber als mutig. Altstaedt setzt sich für das Rahmenprogramm und Jugendveranstaltungen ein, dirigiert Familienkon-zerte und gestaltete als Dirigent und Pianist im Ok-tober das erste Hip-Hop-Konzert des TSOI. Zu einem Treff wurde die Klassik Lounge in der Bäckerei. Das „Junge TSOI“ mit seinen vielen Angeboten wird von der Flötistin Sascha Rathey geleitet.

Die von Kerstin Siepmann programmierten und koordinierten Sonntagsmatineen im Konservatorium sind längst kein Geheimtipp mehr und erfreuen sich besonderer Beliebtheit.

Für Aufbruch und gegen Resignation: Tiroler Festspiele Erl

Unmittelbar neben dem Passionsspielhaus, in dem sich die Erler gegen Jahresende bereits auf die Jubiläumspassion 2013 vorbereiteten, wuchs seit 2010 das neue Festspielhaus. Da wurde ein imposan-ter Bau in Fels gehauen, und als Intendant Gustav Kuhn an der Seite von Präsident Hans Peter Hasel-steiner im März 2012 der Presse und dem Freundes-kreis der Tiroler Festspiele Erl den Spielplan der ersten Winterspiele 2012/13 offerierte, stieg man unter Gerüsten in den Betonbau ein. „Man hat nur wenige ganz große Glücksfälle im Leben“, sagte Kuhn, für den die Begegnung mit dem ebenso kunst-fördernd wie sozial tätigen Bauunternehmer Hasel-steiner (Strabag) das Wunder eines eigenen Thea-ters bedeutet. „Wenn man die Tiroler Festspiele dauerhaft in der österreichischen Kulturlandschaft verankern will, muss man ihnen ein winterfestes Haus geben“, hatte Haselsteiner gesagt und nicht nur geredet, sondern bald auch geplant.

Die Begehung des Rohbaus – die Kubatur ist doppelt so groß wie jene des Passionsspielhauses – führte durch mehrere Trakte und Stockwerke. Auf der gesamten Nutzfläche von 7.000 Quadratmetern werden Orchester und Chorakademie, Solisten, die Kostümmanufaktur und anderen Werkstätten,

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Technik und Administration untergebracht. Bei der Bühnentechnik hielt man sich zurück. Haselsteiner: „Maestro Kuhn bestimmt das Maß an Ausstattung. Sagen wir so: Übertriebene technische Ausstattung ist nicht notwendig, manchmal dienlich und mitun-ter äußerst schädlich.“

An dem hauptsächlich von der Haselsteiner-Fa-milien-Privatstiftung getragenen und von der Stra-bag als Generalunternehmer ausgeführten 36-Mil-lionen-Projekt beteiligten sich das Land Tirol und der Bund mit jeweils acht Mio. Euro. Sämtliche Un-terhaltungskosten und die Kosten für die Bespielung des Festspielhauses trägt die Haselsteiner Privat-stiftung, aus der für zusätzlich rund vier Mio. Euro auch ein Parkhaus samt aufgesetzten Apartments finanziert wurde. (Ein Lächeln entlockte Hans Peter Haselsteiner, dass der im Frühjahr 2013 eröffnete Theaterneubau von Linz 180 Mio. Euro kostete und die Hamburger Elbphilharmonie 789 Millionen ver-schlingen wird.) Der Erler Theaterneubau erregt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten internationales Medien- und Architekteninteresse und beschert den Tiroler Festspielen Erl einen neuen Stellenwert.

Die Sommersaison im Juli 2012 fand wie ge-wohnt im Passionsspielhaus statt und das wird so bleiben, ausgenommen die Erler Passionsjahre (2013 und dann wieder im Sechs-Jahres-Rhythmus). Da benützt Kuhn ausschließlich das Festspielhaus. In den passionsfreien Sommern bespielt er beide Häuser. Beide Spielzeiten, Sommer und Winter, be-greift Kuhn als ein Festspiel mit der Eröffnung im Sommer. Mäzen Haselsteiner schlug ernste Töne an, lenkte den Blick auf wirtschaftliche und politische Krisenherde und verwies darauf, dass sich der schon immer präsente Geist eines solidarischen Europas auch im Orchester der Tiroler Festspiele spiegle mit seinen Musikern aus 30 Nationen, darunter 22 eu-ropäischen. Das Festspielhaus entstehe als „Symbol für Aufbruch und gegen Resignation“.

Mit der Premiere von Richard Wagners „Lo-hengrin“ schloss Gustav Kuhn seinen Zyklus jener zehn Wagner-Opern ab, die der Komponist selbst für Bayreuth ausersehen hatte. Die Wiederholung des „Tannhäuser“ vom Vorjahr sowie Wiederaufnahmen von „Tristan und Isolde“ und „Parsifal“ markierten einen Wagner-Schwerpunkt im Jahr vor dem gro-ßen Wagner-Jubiläum 2013 (200. Wiederkehr des Geburtstages). Mit „Tosca“ führte Kuhn erstmals im Passionsspielhaus ein Werk von Giacomo Puccini auf.

Anton Bruckners 5. Symphonie und eine Ur-aufführung von Tristan Schulze mit einem Alphorn als Soloinstrument und der Orgel als Sekundant zur Eröffnung, Beethovens IX. Symphonie, Orffs „Car-mina Burana“, ein Gastspiel des Haydn-Orchesters (Händel, Mozart, Giorgio Battistelli-Uraufführung), die Sonntags-Matinee der Musikbanda Franui, die

drei Kammermusik-Schienen in der Pfarrkirche Erl sowie die Specials im Gasthaus Baue Quelle, darun-ter erstmals traditionelle Volksmusik, rundeten das Programm.

Die Tiroler Sommerfestspiele Erl 2012 gingen Ende Juli mit den Rekordzahlen von 95 Prozent Aus-lastung und 870.000 Euro Einnahmen (2011: 700.000 Euro) zu Ende. Während Maestro Kuhn vom 14. bis 23. September in Toblach sein Südtiroler Festival abhielt, ist in Erl bereits für das neue Winterfestival geprobt worden. Andreas Leisner, Erler Vize-Inten-dant und Regisseur, arbeitete mit den Sängerinnen und Sängern der Accademia di Montegral – Ausgangs-punkt und Herzstück von Kuhns Festspielgedanken – an Verdis „Nabucco“. An szenischen Aufführungen wurden weiters Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ und Béla Bartóks „Herzog Blaubarts Burg“ vorberei-tet.

Am Festspielhaus wird weitergearbeitet, bei-spiellos termingerecht. Dem Diamanten fehlt nur noch der letzte Schliff. Die Bühnenausmaße in bei-den Häusern sind identisch angelegt, sodass am Ge-samtrepertoire der Festspiele ganzjährig geprobt werden kann. Mozart, Belcanto und Barock sollen im Festspielhaus vorherrschen, die fabelhafte Aku-stik ist auch prädestiniert für Kammermusik und Liederabende. Die Bühnenausdehnung erlaubt frei-lich auch große Stücke. Steil steigt das in dunkler Holzwärme gehaltene Auditorium auf, von jedem einzelnen Sitzplatz ist die Sicht optimal und bis zur letzten Reihe gibt es keinen nennenswerten akusti-schen Verlust.

Das von Delugan Meissl Associated Architects, Wien, geplante Festspielhaus verfügt über 862 Sitz-plätze (732 auf der Tribüne und 130 mobile Sitzplät-ze im Bereich des Orchestergrabens), eine Bühne von 470 und einen Orchestergraben von 160 Qua-dratmetern, den Kuhn als den größten der Welt be-zeichnet. „Was gibt es Schöneres, als ein Haus für Musik zu bauen”, sagt der aus Meran stammende Architekt Roman Delugan. „Das Festspielhaus soll sich nicht selbst inszenieren, wird dem Schuller-Bau Respekt zollen, aber daneben bestehen.“

Ein halbes Jahrhundert, seit 1959, stand das Passionsspielhaus als weitum sichtbares Wahrzei-chen von Erl allein am Saum der Wiesen, vor dem aufragenden Dunkel der Wälder schneeweiß und architektonisch imponierend in der Leichtigkeit seines sich aufschwingenden Rundbaus. Trotz der unmittelbaren Nähe tatsächlich nicht bedrängt vom modernen Haus, das ein Kunstwerk geworden ist mit seinen beiden in gegensätzlicher Bewegung sich verschränkenden kristallinen Körpern, die man, wie Delugan meint, als ineinandergreifende Hände deu-ten kann, die sich zu einem Spalt öffnen, oder als Felsspalte. Der sensibel in die Landschaft gesetzte, faszinierende Bau – im Vorfeld wurden im Spreng-

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verfahren ca. 110.000 Tonnen Fels abgetragen – be-deutet liegend und wesentlich niedriger eine beste-chende Fortsetzung des Passionsspielhauses. Beide Bauten antworten auf die Topografie und spielen im Wechsel der Jahreszeiten: Neben dem strahlend weißen Passionsspielhaus wird im Sommer die an-thrazitfarbene Fassade des Festspielhauses zurück-treten. Im Winter wendet sich das Erscheinungsbild. Das alte Haus verbündet sich mit dem Schnee, das neue tritt markant hervor.

Frappierend ist der Eintritt ins Theater: Über die steile, breite Freitreppe gelangt man in ein blendend weißes, asymetrisch weitläufiges Foyer, das Delugan Meissls Handschrift trägt: „Das Über-treten der Schwelle, der Eintritt ins Innere ist vol-ler Spannung, im Konzertraum selbst findet man Ruhe und Konzentration für die Aufführungen.“ Die lichtdurchflutete Weite des Hauptfoyers prägen drei Kunstwerke mit, die in Beziehung zum Haus und seinen Erbauern stehen: Giselbert Hokes gro-ßes „Parzival“-Bild von 1991 auf 78 emaillierten Kupferplatten ist ebenso wie die Mischtechnik des Kärntners Alois Köchl mit dem beziehungsreichen Titel „Neues Weltbild“ eine Leihgabe des Strabag Kunstforums. Als Verbindung zum Passionsspielhaus hängt als Leihgabe des Landes Tirol ein Kreuz von Walter Nagl, dessen Auftrag Hans Peter Haselstei-ners Mutter Herma einst zur Förderung des Künst-lers angeregt hatte.

„Das Haus steht für eine Lebensidee“, sagte Gustav Kuhn bewegt, als ihm Hans Peter Haselstei-ner im November 2012 die Schlüssel übergab. 1970 hatte der der junge, hochbegabte Karajan-Schüler, der neben seiner Musikausbildung an der Salzbur-ger Universität in den Fächern Philosophie, Psycho-logie und Psychopathologie promoviert hatte, als Dirigent eines Konzertes das Passionsspielhaus in Erl kennengelernt und vergaß den Ort mit der be-sonderen Atmosphäre und der erregend guten Aku-stik nicht mehr. Kuhn siedelte sich in Erl an. Seine Karriere führte ihn an bedeutende Musikzentren und Opernhäuser der Welt, aber den internatio-nalen Musikzirkus zu bedienen, war es nicht, was ihm vorschwebte. Mit der Gründung der Accademia di Montegral im Jahr 1987, die heute ihren Sitz im Convento dell‘Angelo in Lucca (Toskana) hat, schuf er eine interdisziplinäre Einrichtung zur Ausbildung und Förderung junger Künstler. Sie wurde zum Herz seiner Unternehmungen. Mit dem Passionsspielhaus hatte er den idealen Ort für Festspiele nach seinem Sinn. Den Mitgliedern des Passionsspielvereins als Eigentümer des Hauses versprach er, den Geist des Ortes zu wahren.

1998 eröffnete Kuhn im Erler Passionsspielhaus die ersten Tiroler Festspiele mit Anton Bruckners Symphonie Nr. IX und Richard Wagners „Das Rhein-gold“. Das Orchester wird und bleibt der Star der

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Festspiele. Eine Chorakademie entsteht und eine Kostümmanufaktur.

Dr. Hans Peter Haselsteiner, der Industrielle Ti-roler Abstammung, lernte die Erler Festspiele auf Anregung seiner Gattin kennen. Er kam als Zuschau-er, ist 2004 „direkt von Bayreuth nach Erl gestoßen“ und hat sich „dort die Erl-Infektion geholt“. 2005 wird er Präsident der Festspiele, 2006/07 saniert er das Passionsspielhaus, das aus akustischen Gründen unbeheizbar bleibt. 2008 ist wieder ein Passions-jahr. 2010 erfolgt die Grundsteinlegung des Fest-spielhauses.

Dann war das Festspielhaus bereit und die Zeit reif für das erste Erler Winterfestspiel vom 26. De-zember 2012 bis 6. Jänner 2013. Das Eröffnungs-programm am Stephanstag im Beisein von Bischof Alois Kothgasser, Bundespräsident Heinz Fischer, Landeshauptmann Günther Platter und viel weite-rer Prominenz mit Opernausschnitten von Rossini, Bellini und Donizetti, Uraufführungen und der sze-nischen Realisation von Béla Bartóks „Herzog Blau-barts Burg“ verriet die programmatische Linie für das neue Haus, eingeschlossen die Premiere von Mo-zarts „Die Hochzeit des Figaro“ am nächsten Abend, die nun auch in Erl Kuhns Mozart-Kompetenz hören ließ. Dass Kuhn den Bartók-Einakter inszenierte, im Übrigen aber an diesem Abend nicht dirigierte, sondern sechs seiner Meisterschüler ans Pult bat, signalisierte Nachwuchs-Überlegungen. Zwei Fest-spiele pro Jahr in zwei großen Häusern können kein Einmannbetrieb mehr sein. Und Kuhns 70. Geburts-tag naht 2015.

Haselsteiner nennt das Haus „eine Heimstät-te für Künstler, die der Beliebigkeit abgeschworen haben“ und für sein Anliegen einer „liberalen und toleranten Gesellschaft“. Hier erklingen nun noch Johann Sebastian Bachs Messe in h-Moll, Gioacchino Rossinis Messe Solennelle, Ludwig van Beethovens Missa Solemnis und zur Unterhaltung ein Silverster- und ein Neujahrskonzert. Dazu ein Klavierabend, der die Pianostars Davide Cabassi und Jasminka Stancul zusammenführt, Zeitgenössisches mit dem Ensemble Risognanze unter Tito Ceccherinis Lei-tung, und ein Auftritt der Musikbanda Franui. Das Publikumsinteresse ist enorm, insgesamt sind 8500 Menschen ins neue Haus gekommen. Die Bruttoein-nahmen lagen bei 605.000 Euro.

Tirol hat, weitum konkurrenzlos, ein Winter-festspiel. „Es gibt nichts Vergleichbares, das ist un-ser Trick“, lächelt Gustav Kuhn. Da erfüllten sich 2012 die Visionen des Dirigenten, der sich dem herr-schenden Kulturzirkus entzieht und mit Festspielen und einer eigenen interdisziplinären Ausbildungs-schiene seine Vorstellungen verwirklicht. „Ein Ver-rückter“, warnt Haselsteiner, „der damit ansteckt und dabei noch glücklich macht.“

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Nachrufe Helmut Wlasak †

25 Jahre lang, von 1967 bis 1992, leitete der Schauspieler und Opernregisseur Helmut Wlasak

als Intendant das Tiro-ler Landestheater. Es war die Spanne zwischen der Wiedereröffnung des Hauses nach sechsjäh-rigem Umbau und der nachfolgenden Inten-danz durch den jungen Schweizer Dominique Mentha.

An das Tiroler Lan-destheater war Wlasak 1956 gemeinsam mit sei-ner Frau, der Schauspie-

lerein Sonja Höfer, gekommen. Zuvor war er nach seiner Ausbildung an der Wiener Schauspielschule Krauss in seiner Heimatstadt am Theater in der Jo-sefstadt, dem Theater am Parkring, an Stella Kad-mons Theater der Moderne und am Grazer Theater engagiert. Theater war seine Berufung: Davon zeu-gen mehr als 5.400 Vorstellungen, die er gespielt hat und 203 erarbeitete Inszenierungen.

Wlasaks Spielplan entsprang seiner profunden Kenntnis des Repertoires und seiner Liebe zur Musik und dem dichterischen Wort. Da waren im Schau-spiel der Österreich-Zyklus mit zahlreichen Ur- und Erstaufführungen, die Serie der Raimund-, Nestroy-, Grillparzer-Stücke, Shakespeare als immerwähren-des Großprojekt, die Goethe-Reihe und ein kleiner, philosophisch ausgerichteter Zyklus. Dazu an drei Spielorten klassische Moderne, jüngere Stücke, Welttheater. Aktuelle Theatertexte und –formen blieben im Sprechtheater die Ausnahme. Musika-lisch setzte er, Grenzen beachtend, möglichst kom-plett die Opern von Mozart, Wagner, Verdi, Strauss, aber auch einen kleinen Haydn-Zyklus und vieles andere an, auch französisches, russisches, moder-nes Repertoire. Als Opernregisseur wollte Wlasak die Werke kenntlich lassen. Sein 20-jähriger musi-kalischer Wegbegleiter war Musikdirektor Edgar Sei-penbusch (1936-2011).

Selbst stand Kammerschauspieler Helmut Wlasak bevorzugt in Shakespeare-Partien auf der Bühne, sowie, konkurrenzlos in Tonfall und Hinter-gründigkeit, in Nestroy- und Raimund-Rollen. Das wa- ren singuläre Abende. Sein Repertoire umfasste 25 Shakespeare-Rollen von Prospero über Richard II. bis Malvolio, er war aber auch Molières Alceste und Tar-tuffe, singend der Eisenstein in Johann Strauß’ „Fle-dermaus“ und hinreißend in den Musicals „Der Mann von La Mancha“ und „My Fair Lady“ als Higgins.

Wlasak spielte in Filmproduktionen wie „Ver-urteilt 1910“ (1974) und „Der Fall Jägerstätter“ (1971). Unzählbar sind seine Arbeiten für den Rund-funk und seine Auftritte als Rezitator, wo er sich vom subtilen Gedicht bis zur heiteren Pointe und schließlich der Lesung der Bibel, festgehalten auf 100 CDs, als Meister der Sprachgestaltung erwies. Wlasaks charaktervolle Stimme und hohe Sprach-kunst bleiben sein unverwechselbares Echo.

Helmut Wlasak, am 26. März 1930 in Wien gebo-ren, bot im Haus am Rennweg unter seiner 25-jäh-rigen Führung Oper, Operette, Musical, Schauspiel, klassisches Ballett und Jugendtheater. Er starb am 22. November 2012 in seinem Haus im Ampass.

Johann Pirchner †„Die Berührung zwischen Gott und der Seele ist

Musik“. Dieses Wort von Bettina von Arnim widme-te ihm die Familie zum Gedenken. Der begna-dete, berühmte Tiro-ler Orgelbauer Johann Pirchner starb am 11. Dezember 2012 im Alter von 84 Jahren in seiner Geburts- und Heimat-gemeinde Steinach am Brenner.

Pirchner kam am 28. April 1928 zur Welt und ging in Steinach und Innsbruck zur Schu-

le. Er besuchte die Staatliche Gewerbeschule für Elektrotechnik, wurde in den letzten Kriegsmona-ten zum „Volkssturm“ eingezogen und begann an-schließend seine Berufsausbildung im Orgelbau im väterlichen Betrieb. 1962 absolvierte er die Mei-sterprüfung. Zehn Jahre später übernahm er die Orgelbauwerkstätte von seinem Vater und führte sie bis 2002. In den Jahren 1996/97 errichtete er an der nördlichen Ortseinfahrt von Steinach den Neubau des heutigen Betriebes, den seit 2003 sei-ne Kinder Martin, Hannes und Veronika leiten. Jo-hann Pirchner arbeitete freilich nach wie vor im Orgelbaubetrieb.

Pirchner hat sich mit großer Begabung und Fachkenntnis überregional einen hervorragenden Ruf erworben und eine Fülle von Instrumenten für verschiedenste Bedürfnisse geschaffen. Be-deutende Orgelwerke von Johann Pirchner sind die in der Pfarrkirche Toblach (1972), der Pfarr-kirche Kaltern (1978) und im Brixner Dom (1982), die restaurierte Hans-Schwarzenbach-Orgel in der Pfarrkirche St. Peter in Auer/Südtirol (1986), zwei Pfeilerorgeln im Salzburger Dom (1991), die Or-geln in der Franziskanerkirche in Bozen (1996), im

Foto: Silvia Albrich

Foto: privat

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Dom zu St. Jakob in Innsbruck (2000) und in der Stiftskirche Polling in Bayern (2004).

Neben dem Orgelbau verband ihn eine große Liebe mit den Bergen. Vor allem in Tirol, Südtirol und in den Westalpen hat er einige markante Ber-ge, wie z. B. Olperer, Ortler, Großglockner, Drei Zin-nen, Mont Blanc, Matterhorn, Monte Rosa, Eiger und Aletschhorn, bestiegen.

Jochen Ulrich †Als prominenter Vertreter der neuen Tanzsze-

ne kam der deutsche Choreograph Jochen Ulrich im Jahr 2000 als künst-lerischer Leiter des Tanztheaters ans Tiro-ler Landestheater nach Innsbruck. 2006 wech-selte er nach Linz.

Ulrich war 1971 Mitbegründer des Tanz-Forum Köln, der ersten modernen Tanzkompa-nie Deutschlands, die er ab 1979 in leitender Funktion entscheidend formte. Tourneen und

Einladungen als Choreograph in zahlreiche Länder haben Ulrichs Arbeit, die das moderne Tanztheater generell prägte, international bekannt gemacht. Ulrich war auch künstlerischer Leiter des Euregio-Tanzforums und mehrfach Gastchoreograph an der Wiener Staatsoper. Viele seiner Tanzschöpfungen gingen ins Repertoire ein. Und auch als Lehrer und Mentor bleibt Ulrich unvergessen.

In Innsbrucker haben seine tänzerisch an-spruchsvollen, von einer intensiven Bewegungs- und Bildersprache geprägten Produktionen, darunter „Coppelia“, „Caravaggio“, „Diaghilev“ und „Buster Keatons Spaziergang“ der Tanzcompanie überregio-nale Aufmerksamkeit gesichert und unvergessliche Eindrücke hinterlassen. Ulrich bleibt als Erzähler starker Geschichten in Erinnerung, der sein auf der klassischen Ausbildung basierendes neues Bewe-gungsvokabular mit einem großen ästhetischen Ge-samtanspruch verband.

Jochen Ulrich starb am 10. November 2012 im 68. Lebensjahr.

Ursula Strohal: freie Kulturredakteurin mit Schwer-punkten Musik, Theater, Literatur, Tanz

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Foto: Norbert Artner

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Das Tiroler Sprechtheater 2012Silvia Albrich

Theater trifft – Weltunter-gang und Neustart

Der Countdown bis zur Eröffnung des Frei-en Theaters, der neuen Spielstätte für Innsbrucks Theaterszene am 1. Dezember nahm 2012 medial breiten Raum ein. Es herrschte gleichermaßen Auf-bruchs- wie Weltuntergangsstimmung. Denn eröff-net wurde das neue Theaterhaus in der Wilhelm-Greil-Straße 23 mit der dritten Ausgabe des freien Theaterfestivals „Theater trifft“. Aus der Taufe ge-hoben von Robert Renk stand es erstmals unter der Leitung von Katrin Jud und Thomas Gassner, die den Bühnen ein Generalthema vorgaben: „Endlich Welt-untergang!“ – Ganz nach dem Motto „Wir spielen bis zum Schluss“ zeigten zehn Ensembles innerhalb von drei Wochen das (von den Mayas am 21.12. prophe-zeite) Weltende auf ihre spezifische Weise (www.freies-theaterfestival.at). Neben den fünf etablier-ten freien Theatern Innsbrucks, die von Beginn an bei „Theater trifft“ dabei waren – Westbahnthea-ter, Theater praesent, Staatstheater, Theater Me-lone und diemonopol (das Kellertheater pausierte) – waren 2012 eine Eigenproduktion und vier freie Projekte mit dabei.

Zum Opening „Hasta la vista, baby“ boten fünf Autoren, fünf Regisseure und drei Schauspieler ei-nen Mords-mäßigen Staffellauf. Mit dem absurd-komischen Kammerspiel „Vielen guten Menschen fliegt der Hut vom Kopf“ von Josef Maria Krasanov-sky, einem Auftragswerk des Theater Melone extra für die Eröffnung; der wortgewaltigen „Sirenenpro-be“ (Coop.Fem.Art) und mit „Amazing Grace“ (Ein Ensemble) kamen drei weitere Endzeitinterpreta-tionen im neuen Theaterhaus zur Aufführung.

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Theater praesent, Memoiren der Sarah Bernhardt, Foto: Rebecca Hagele rebeccArt

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meine Mutter“ wechselt der Schauspieler Thomas Lackner derart glaubwürdig und bewegend zwi-schen der Rolle des 45-jährigen Sohnes und der de-menten 80-jährigen Mutter, dass die Produktion auf-grund des großen Erfolges in die Verlängerung ging. Die Musik steuerte die junge Südtiroler Komponistin Manuela Kerer bei.

Für beste Unterhaltung im Treibhaus sorgte einmal mehr das Feinripp-Ensemble mit Thomas Gassner, Bernhard Wolf und Markus Oberrauch mit „Grimms Märchen, hart gekürzt“ in der bewährten Regie von Susi Weber.

Das Innsbrucker Kellertheater pausierte beim 3. Theaterfestival aus Termingründen, was der Spiel- plan, von Manfred Schild sehr ansprechend und unterhaltsam zusammengestellt, mehr als belegt: 2012 startete mit Elmar Drexels Bühnenadaption von Kathrin Rögglas Roman „Wir schlafen nicht“. „Alle sieben Wellen“ in der Bühnenfassung von Ulrike Zemme brachte Daniel Glattauers E-Mail-Roman dem Publikum nahe; Manfred Schilds Komö-die „Muttersöhnchen“ wurde durch eine starke En-sembleleistung (Harald Haller, Wolfgang Hundegger, Hans Danner, Daniel Lenz) zum Bühnen-Hit, „Offene Zweierbeziehung“ von Franca Rame und Dario Fo mit Sunny Rabl und Johann Nikolussi zum erfolgrei-chen Sommerstück. Die österreichische Erstauffüh-rung von Daniel Gieselmanns „Falscher Hase“ mit Johanna Mertinz und Florian Eisner in der Regie von Alexander Kratzer wurde zur abgründigen Komödie und Kristof Magnussons „Sushi für alle“ mit verkork-sten Eltern und vermurksten Kindern, temporeich inszeniert von Manfred Schild, gab es bis Mitte 2013.

Das Theater praesent startete einen fröhlichen Jahresbeginn mit der Wiederaufnahme von „Gret-chenff“ mit Julia Kronenberg und Olivier Lendl. Auch „Klamms Krieg“ und „Warten auf Godot“ heim-sten beste Kritiken ein. Die beiden Spielserien „Me-moiren der Sarah Bernhardt“ im Juni und Oktober waren innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Das humorvolle Zwei-Personenstück zeigt den bizarren Alltag der gealterten Theaterdiva Bernhardt (bril-lant verkörpert von Julia Gschnitzer) mit ihrem langjährigen Sekretär (kongenial Walter Ludwig), der ständig Personen aus ihrem Leben spielt, um der Bettlägerigen die eigene Vergangenheit aufle-ben zu lassen. Die praesent-Erfolgs-Produktion war auch nach Wien (Walfischgasse) und Salzburg (Klei-nes Theater) eingeladen.

Die junge Theaterschmiede Creartiv zeigte Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“ in der Re-gie von Lukas M. Coser im Tiroler Jägerheim - Nach der Verfilmung mit Christoph Waltz ein großes Wag-nis, doch das Ensemble braucht den Vergleich nicht zu scheuen: Simone Häck, Christian Reiter, Markus Ritter und Sabrina Zacsek spielten mit ungemeiner Präsenz.

Theatralischer Blick zurück Damit kehrt die freie Theaterszene auf histori-

schen Boden zurück, dorthin, wo 1971 das legendä-re „Theater am Landhausplatz“ seine Tore öffnete: Initiatoren waren Josef Kuderna († 30.04.2012) und Peter Bloch, ab 1973 übernahm Ernst Paar das Thea-ter bis zu seiner Schließung 1982. Aufgeführt wurde zeitgenössisches, sozialkritisches Theater von Auto-ren wie Wolfgang Bauer (Eröffnung mit „Change“), Turrini, Kroetz, Arrabal, Jean Genet und Ionesco in spektakulären Inszenierungen.

Die Kriterien, die der jetzige Vorstand des Frei-en Theaters Innsbrucks fordert – wie etwa „Produk-tionen, die zur kulturellen Vielfalt einer modernen Gesellschaft beitragen“ und „formale und inhaltli-che Experimente vorantreiben“ – erfüllte das Land-hausplatz-Theater schon damals: Die gesellschafts-politisch engagierte Kleinbühne, die sich für soziale Randgruppen einsetzte und tabuisierte Themen wie Sexualität, Abtreibung oder Drogenkonsum in Szene setzte, erhielt trotz vieler Diskussionen durchwegs positive Kritiken und den Rückhalt der Kulturpoliti-ker des Landes. Auch als die junge engagierte Crew „Was heißt hier Liebe?“ zeigte und Pornojäger Mar-tin Humer 1981 gegen Landeshauptmann Eduard Wallnöfer und Kulturlandesrat Fritz Prior Strafan-zeige erstattete, stellten die sich hinter die Inten-tionen des Theaters.

Dramatischer Weltunter-gang (oder: Viel Theater um den Weltuntergang)

Weitere Weltuntergangs-Szenarien im Rahmen des 3. Freien Theaterfestivals boten: die Damen vom Staatstheater (Ute Heidorn, Carmen Gratl, Ester Frommann) mit ihrer skurril-bunten Endzeit-revue „Apokalypse Wow!“ im Treibhaus; die Musik-theaterperformance „2013“ (mit Juliana Haider, Yoshi Hampl und Alexander Sackl) im Bogenlokal „Project“; diemonopol mit Werner Schwabs Drama „Offene Gruben, offene Fenster“; Elfriede Jelineks „Winterreise“, spannend und intensiv, im West-bahntheater; „die Terpentinen“ gingen in der Bäckerei „Mit Nagellack gegen den Weltuntergang“ an und das Theater praesent brachte Johanna van Erdens Tragikkomödie „Wachswetter“ (Musik Siggi Haider) zur Uraufführung.

Im Innsbrucker Treibhaus bot Katharina Welser (www.toact.at) ein berührendes Stück über einen persönlichen Weltuntergang: das Altern, das Gebrechlichwerden, die Vergesslichkeit. In ihrer in-tensiven Inszenierung von Joop Admiraals „Du bist

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Auch die Produktion „Einer flog über das Kuk-kucksnest“ nach dem Roman von Ken Kesey in der Regie von Lukas M. Coser und Christian Reiter war äußerst erfolgreich.

Im siebten Jahr widmete sich das Generatio-nentheater, die Gruppe um Gertraud Kopp im „die-monopol“, der „Krisis“ und brachte mit „Hexen und Salige“ im Juni vier Dramolette von vier Autoren zur Uraufführung. „Stammtisch der Hinterbliebenen“, von der in New York lebenden Tiroler Dramatikerin Maria Gabriele eigens für das Generationentheater verfasst, kam unter der Regie von Almut Mölk im November zur beeindruckenden Aufführung.

Das Westbahntheater präsentierte einmal mehr Uraufführungen wie etwa die Provinz-Polit-Krimi-Groteske „Bad Fucking“ von Kurt Palm, „Die Jungfrau von Middlesex“ von Sylvia Tschörner und „Über den Dächern“ der Südtiroler Autorin Brigitte Knapp. Zum vierten Mal engagierte sich das West-bahntheater für die Initiative „Macht/schule/thea-ter“ des BMUKuK, Kulturministerin Claudia Schmied besuchte im März die Probenarbeit der Jugendlichen aus der BAKIP (Kindergartenpädagogik) Haspinger-straße und der Hauptschule am Mieminger Plateau, die das selbst erarbeitete Theaterstück „warum-why-perché pourquoi-niçin“ aufführten.

Die traditionsreiche Innsbrucker Breinössl Büh-ne startete 2012 neu durch: Mit neuem Vorstand un-ter Obmann Stefan Esterhammer (aus der Familie der Volksschauspielerin Evelyn Esterhammer) und neuer Spielstätte im Tiroler Jägerheim. Dort (und in Gastspielen) zeigte die ambitionierte Gruppe die österreichische Erstaufführung von „Scheren-schnitt“, einer witzig-spritzigen Krimikomödie zum Mitraten. Doris Plörer inszenierte und spielte ge-meinsam mit dem kriminalistischen Publikum, das in die Spurensuche mit einbezogen wurde.

Die Innsbrucker Ritterspiele Märchen&Boule-vardbühne führte ihre vergnügliche Ritterparodie „Der schurkische Kuno von Drachenfels“ im Juli in ihrer neuen Spielstätte im Innsbrucker Treibhaus auf und zeigte die Märchenproduktion „Die Goldene Gans“ zur Freude nicht nur der Kinder erfolgreich in den Ursulinensälen. Trotz zweimaliger Herbergs-suche (nach der Bierstindl-Schließung spielten die Ritter 2011 im Kranebitter Stadl, der im Februar 2012 abbrannte) sind die unbändige Spiellust und der Erfolg der Truppe ungebrochen, die 2013 wieder ein Boulevardstück erarbeitet.

Auch der Kulturverein WoZu-Grenzen?! war nach der Schließung des Bierstindl obdachlos, ein Jahr später fand die junge Gruppe im Bogen 32 – dem BogenTheater (www.bogentheater.at) ein neues Zuhause und gab dort vom Start weg kräftige Lebenszeichen. Zahlreiche Eigenproduktionen wie etwa Kishons „Es war die Lerche“, Ionescos „Unter-richtsstunde“, „Home“ von David Storey, „Gaslicht“

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Schlossbergspiele Rattenberg „Franziskus“, Foto: Grießenböck

Innsbrucker Kellertheater, „Falscher Hase“, Foto: Fotowerk Aichner

BLITZLICHTER

Volksschauspiele Telfs, „Die windigen Weiber von Windzor“,

Foto: Günther Egger

Freies Theater „Hasta la vista, baby“, Foto: Theaterfestival

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witzige Musical-Revue, die begeisterten Anklang fand.

Volksschauspiele - Freilichttheater

Die Tiroler Volksschauspiele Telfs riefen 2012 das „Jahr der Narren“ aus und verzichteten auf Frei-lichtaufführungen. Alles wurde bestens unter Dach gebracht – Kluges, Witziges und Unterhaltsames: Im Großen Rathaussaal spielten „Die windigen Weiber von Winzor“, für die Obmann Markus Völlenklee gemeinsam mit Barbara Aschenwald Shakespeares „Lustige Weiber von Windsor“ in eine Tiroler Dia-lektfassung mit viel derbem Witz übertrug und ge-wohnt intensiv inszenierte und mitspielte. Felix Mitterers grandiose Darstellung des Affen Rotpeter in Franz Kafkas „Ein Bericht für eine Akademie“, musikalisch begleitet von Siggi und Juliana Haider, kam im Kleinen Rathaussaal zur Aufführung. Die Ur-aufführung von Georg Ringsgwandls erfrischender, berührender Stubenoper „Der varreckte Hof“ wur-de derart erfolgreich im Kranewitter Stadl gespielt, dass auch fünf Zusatzvorstellungen zu wenig waren. Die bekannt flotte und einfallsreiche Regie oblag Susi Weber, die musikalische Umsetzung Frajo, Da-vid und Jakob Köhle. Da das Wetterrisiko umgangen wurde, war der Theatersommer 2012 in Telfs höchst erfolgreich: mit einer Auslastung von 94 Prozent und 12.250 Besuchern.

Die Schlossbergspiele Rattenberg boten in ih-rem 57. Jahr wieder bildgewaltiges Sommertheater: Felix Mitterers Stück „Franziskus – Der Narr Gottes“ in der österreichischen Erstaufführung. (Das Stück kam schon 2008 bei den Volksschauspielen Ötigheim heraus). Die größte Freilichtbühne Tirols verzeich-nete mit der Geschichte des „demütigsten Revoluz-zer“, den die Welt je sah (Mitterer) einmal mehr eine Erfolgsproduktion unter der Führung von Ob-frau Claudia Lugger und der Regie von Pepi Pittl. Er inszenierte bereits zum vierten Mal auf dem Schloss-berg einen Mitterer-Stoff. Mitterer zeichnete das Leben des Aussteigers Franziskus aus heutiger Sicht eher dokumentarisch und beinah sachlich nach, die Ensembleleistung war wie immer enthusiastisch, die Hauptrolle verkörperte Heinz Auer authentisch und sehr beeindruckend.

Die Geierwally Freilichtbühne Elbigenalp weihte 2012 die neue Bühne ein, die dank Überda-chung, Sanierung und neuer Tribüne wetterfest ge-worden ist. In der flotten, witzigen Inszenierung von Fabian Kametz kam „Russa Weib“ von Claudia Lang zur umjubelten Uraufführung, bei der die großar-tige schauspielerische Leistung etwa von Wilderer Ossi Hauser, seiner Tochter Berta (Laura Hauser) und seiner Frau Hanna (Michaela Togan) für Lachen

(Patrick Hamilton), Mitterers „Mein Ungeheuer“, „Die Pflicht glücklich zu sein“ (Igor Bauersima) und zwei Kinderstücke „Eiligabend“ (2011) und „Frau Holle“ sowie Theater- und Kabarett-Gastspiele, Konzerte und Lesungen machen seither das Bogen-Theater im Viaduktbogen 32 zu einem neuen span-nenden gefragten Kulturtreff.

Kleiner TheaterstreifzugDie im Jahr 2011 gegründeten Haller Gassen-

spiele brachten 2012 eine Komödie von Jean Bab-tiste Molière mitten in die Stadt: „George Dandin, der betrogene Ehemann“ spielte nicht nur in den Haller Gassen, sondern auch im August bei den Ti-roler Volksschauspielen in Telfs. Für die gelungene musikalische Molière-Bearbeitung wurde das En-semble mit dem Volksbühnenpreis ausgezeichnet.

Das Theater im Lendbräu in Schwaz versteht sich als „Umschlagplatz guter Ideen und Freiraum für gewachsenes, alternatives Theater, aber auch als Möglichkeit für junge Schauspieler, sich zu zei-gen und Erfahrungen zu sammeln“, so der Motor des Theaters Markus Plattner. Diesem Anspruch kam der Kulturkeller 2012 in hohem Maße mit mutigen Aufführungen nach: Eugène Ionescos „Die kahle Sängerin“ inszenierte Plattner als „Materialstein-bruch“, Felix Mitterers „Wilde Frau“ als modernes Mysterienspiel und Patrick Süskinds „Kontrabass“ erarbeitete er mit Günther Ettel als Psychogramm eines Mittelmäßigen. Felicia Zellers Burn-Out-Gro-teske „Kaspar Häuser Meer“ inszenierte Christian Himmelbauer, auf der Bühne beeindruckten Caro-line Hochfelner, Anja Pölzl und Susanne Schartner. Zudem bot der Lendbräukeller einen Theaterwork-shop für alle „die gerne mit sich und anderen spie-len“ und zwei Nachwuchsschauspielern (Madeleine Weiler, Michael Rudigier) Licht und Bühne, die Ko-mödie „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer zu zeigen. Markus Plattner trat dem Vorstand der Volksschauspiele Telfs nicht bei, um weiterhin auf seiner „eigenen künstlerischen Linie zu bleiben“. Als ausgeprägter Theater-Individualist, oft auch als „Theater-Rebell“ bezeichnet, passt er „doch nicht so ins Kollektiv“.

Regisseur Markus Plattner ist eng mit der Ju-gendland–Künstlerjugend verbunden (Projektleiter Florian Schieferer), mit der er seit Jahren erfolg-reich arbeitet. Im April stellte er mit der ambitio-nierten Theater-Gruppe im Jugendland-Funtasy in der Innsbrucker Gumppstraße 77 den Volkstheater-Klassiker „S’Nullerl“ auf die Bühne und machte dar-aus gemeinsam mit den Jungschauspielern eine auf-regende, zeitgemäße Performance. Im Mai wagten sich fünf Jugendliche mit Regisseur James Lang und seinem Team (Stimmbildung, Tanztraining) an eine

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und Spannung sorgten. Claudia Lang hat als „Gei-erwally“ den Ruf der Schluchtbühne vor 20 Jahren wesentlich mitbegründet und als Autorin, Regis-seurin und Schauspielerin gefestigt. Ab 2013 führt Bernhard Wolf, der schon als Kind auf der Geierwal-ly-Bühne stand, den Erfolg der Bühne als künstleri-scher Leiter fort.

Das Freilichttheater am Glockenhof von Rolf Parton zeigte das Boulevardstück „Boeing-Boeing“ von Marc Camoletti in der Regie von Ursula Lysser. Die turbulente Komödie, bekannt durch die Verfil-mung mit Tony Curtis und Jerry Lewis, ist längst ein Bühnenklassiker.

Silvia Albrich: freie Autorin und Journalistin in Innsbruck; publiziert seit 1992 Porträts, Features, Dokumentationen, Reportagen, Kritiken und Glos-sen für Tages- und Wochenzeitungen, Illustrierte, Fachzeitschriften und die Kulturberichte Tirol

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Es gibt viel zu tunMuseen im permanenten WandelInge Praxmarer

Auf dem Museumsportal (www.tirol.gv.at/the-men/kultur/kulturportal/museumsportal), welches von der Abteilung Kultur im Amt der Tiroler Landes-regierung im Jahr 2010 eingerichtet wurde, gibt es unter anderem die Rubriken Museum Neu, Museum des Monats sowie Objekt des Monats. Sie sollen so-wohl Einheimische als auch Touristinnen und Touri-sten über die Vielschichtigkeit der Tiroler Museums-landschaft aufmerksam machen.

Beim Besuch der verschiedenen Institutionen und bei Gesprächen mit den Museumsverantwort-lichen zeigt sich, dass die Problematik, die Diskre-panz zwischen dem traditionellen und aktuellen Museumsverständnis auch die Museen Tirols, ver-spätet aber doch, eingeholt hat.

Diese Feststellung mag im ersten Moment eine Irritation hervorrufen, denn die Zahl der Museen ist stets im Steigen begriffen, ebenso die der Besu-cherinnen und Besucher. Im Vergleich zu so manch anderen europäischen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland, Spanien, Frankreich oder den Nieder-landen wird hierbei die Verschiebung auf die Be-trachtung der Oberfläche des Themas deutlich.

Natürlich steht die Entwicklung mit der jeweili-gen Kulturpolitik und den Traditionen der Museums-strukturen in Verbindung, jedoch nicht nur. Auch diese sind nicht zwangsläufig als statisch, als nicht veränderbar zu betrachten. Um sie in Frage zu stel-len, dazu müsste das immer noch weitgehend den alten Traditionen verpflichtende Museumsverständ-nis radikal aufgebrochen werden. Dies erfordert jedoch ein fortschrittlicheres kulturpolitisches Be-wusstsein, sowohl von öffentlicher als auch privater Seite, das gefördert und von den Museumsbetrei-berinnen und Museumsbetreibern, Museumsarbei-terinnen und Museumsarbeitern wie auch Museums-besucherinnen und Museumsbesuchern eingefordert werden muss.

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Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Foto: TLMF

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Es gilt den Blick zu schärfenDie beiden Begriffe Professionalität und Au-

thenzität bestimmen letztlich eine sinnvolle Mu-seumstätigkeit. Was so einfach formuliert werden kann, ist nach wie vor sehr schwierig zu realisieren. Das gilt für große Museen genauso wie für Dorf- und Gemeindemuseen, auch für jene, die sich einem Spezialbereich angenommen haben, also gleichgül-tig welche Themen zur Darstellung gebracht wer-den.

Ein Museum zu betreiben heißt vor allem in-terdisziplinär zu denken und zu arbeiten. Dies ist notwendig um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden. Keine Patina soll mehr länger den Muse-umsbegriff überziehen und den direkten Blick ver-unklären.

Die Institution Museum hat sich in den letzten vierzig Jahren wesentlich, ja grundlegend verän-dert. Einst stand das Bewahren und Erforschen, das Vermitteln von einem Wissen, das als unverrückbar angesehen wurde, im Vordergrund. Heute werden innovative Ansätze und Neuverortungen angestrebt, die einem stets weiter entwickelten Geschichtsbild gerecht zu werden versuchen.

Das heißt jedoch nicht, dass inzwischen über-kommene Praktiken völlig über Bord geworfen wer-den. Man/frau kann auch in Tirol immer noch auf die Vorstellung stossen, dass nur eine Person, ob Museumsleiterin oder Museumsleiter, ob Kuratorin oder Kurator für die so vielfältige Museumsarbeit genüge. Diese wurde und wird immer noch häufig unreflektiert und zwangsläufig selbstausbeutend angewandt.

Tätigkeiten wie wissenschaftliche Forschung, Ausstellungskonzeption, Ausstellungspräsentation, Verfassen von Katalogtexten, Ankaufsentscheidun-gen, Haushaltplanung, Führungen etc., einst in der Hand einer Person gelegen, werden in letzter Zeit immer mehr gesplittet. Durch erfolgende Se-paration und Auslagerung der einzelnen Bereiche können die individuellen, oft solitären Sichtweisen der verschiedenen Fachleute, seien es Historike-rinnen oder Historiker, Kunsthistorikerinnen oder Kunsthistoriker, Naturwissenschafterinnen oder Na-turwissenschafter und vor allem der von privaten Sammlerinnen und Sammler, welche die jeweilige Institution dominieren, gebrochen werden. Auf eine Zusammenschau, die von grundlegender Bedeutung ist, wird jedoch meist - nicht immer zufällig - ver-gessen.

Differenz statt GleichheitEin Museumsbau spiegelt stets das jeweilige,

meist politisch und wirtschaftlich bestimmte Kul-

turverständnis einer Gesellschaft wider. Der Blick auf die Dinge wird, ob zum Beispiel in einem Klo-ster, Widum, Bürgerhaus, Bauernhaus, Stadel oder in den Lagerräumen eines Bauhofes und dergleichen entsprechend zurecht gerückt.

In Tirol werden meist denkmalgeschützte Bau-ten zu Museen umfunktioniert, Neubauten stellen eine Rarität dar. Zur jüngsten zählt das viel und kontrovers diskutierte „Tirol Panorama“ am Bergi-sel. Das von Zeno Diemer 1896 gemalte Bild, wel-ches nun seit 2011 in diesem neuen Haus zur Schau gestellt wird, wurde einst als touristische Attrakti-on mit all seinen historischen Glättungen auf Reisen geschickt. Nun stellt es eine politische Manifestati-on der derzeitigen Politikerinnen und Politiker dar, ein anlässlich des Gedenkens an die so genannten Freiheitskämpfe gegen die französischen und bayri-schen Truppen errichtetes Denkmal.

Viel mehr werden während der letzte Jahre Zu- und Umbauten umgesetzt. Hierbei zeigt sich der oft ängstliche und so auch zögerliche Umgang mit alter und neuer Bausubstanz. Sie durften lange Zeit in keinem sofort erkennbaren Gegensatz stehen. Altes und Neues soll keine Konfrontation eingehen.

Langsam wird auch dieser Standpunkt hinter-fragt. Bereits in den 1960er Jahren hatte der inter-national renommierte italienische Architekt Carlo Scarpa (1906 Venedig - 1978 Sendai, Japan) in sei-nen Museumsbauten und Ausstellungsgestaltungen gezeigt, wie spannend die Wirkung der Gegenüber-stellung von alten und neuen Formen, das Einsetzen von alten und neuen Materialien sein kann. Die da-durch erzielten neuen Blickpunkte und Erkenntnis-werte können so manch eingefahrene Perspektiven verändern.

Dieser Gesichtspunkt findet konsequenterweise auch in der Gestaltung der Schausammlungen bzw. der Sonderausstellungen seinen Ausdruck.

Dass dieses Thema stets und immer noch viru-lent ist, zeigt sich in dem vom Südtiroler Architekt Walter Angonese verfassten Beitrag „wie viel design verträgt ein museum / eine ausstellung?“, der 2008 in der Sonderpublikation „Museen“ der Kulturbe-richte aus Tirol und Südtirol veröffentlicht wurde. Angonese, 1961 in Kaltern geboren und seit 2001 hier auch tätig, ist unter anderem für die Neuge-staltung des Landesmuseums Schloss Tirol (2003) und für das Bergbaumuseum Kornkasten in Stein-haus (2000) verantwortlich.

„vorab sind es immer die themen, die konzepte und die inhalte, die die qualität und das vermitt-lungspotential einer ausstellung prägen. architektur (...) kann zu einem wichtigen partner werden, soll-te aber nicht die hauptrolle spielen.

(...) architektur kann schon bekannte oder stereotype vermittlungsansätze (geschichtliche, naturwissenschaftliche, künstlerische etc.) neu po-

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sitionieren, zuvor bedarf es immer einer guten ku-ratierung. (...) nur gut definierte programme und konzepte generieren gute ausstellungen und gute architektur.

unter diesen voraussetzungen muss (...) auf einer semantischen ebene mit den themen der ausstellung umgegangen werden. Hier kann aus-stellungsarchitektur nur potenzieren, hier können dialektische überlegungen eingebracht werden, um eingefahrene positionen aufzusprengen, schlus-sendlich aber sollte der inhalt das besondere blei-ben.“1

Das Gegenteil von gut ist gut gemeint

Viele Architektinnen und Architekten, viele Museumsleute unterschätzen die Schwierigkeit ein Museum bzw. eine Ausstellung zu planen und um-zusetzen. Die Konzeption ist immer aufwändig. Sie soll, ja darf im besten Fall keinen Abschluss vorge-ben und ihr muss eine zum Umdenken zwingende Herangehensweise zugrunde liegen.

Den Architektinnen und Architekten folgten in de 1970er Jahren - in Tirol also wesentllch zeitver-zögert -Designerinnen und Designer als Museums- und Ausstellungsgestalterinnen und -gestalter. Die Inszenierung hielt in so manchen Häusern, nicht selten allzu lautstark Einzug. Die Nutzung von zeit-genössischen Medien wird nicht selten übertrieben und das Museum mutiert gewollt, aber auch unge-wollt zur „Erlebniswelt“.

So manche Präsentationsformen bringen die Unüberlegtheit und missverstandene Modernität zu Tage. Sie folgen als erstes dem so genannten Zeit-geist, bis hin, dass die szenografische Gestaltung nicht mehr von Einrichtungen der Unterhaltungsin-dustrie sich unterscheiden lässt. Neue Medien wer-den häufig dazu missbraucht ein Event zu bieten. Sie überlagern ohne jeglicher Verhältnismäßigkeit das eigentliche Thema.

Der Schaulust Rechnung tragen

Als Gegenbewegung setzt sich immer mehr die Orientierung am Objekt und somit die Förderung der Schaulust durch. Ihr soll durch eine adäqua-te Präsentation Rechnung getragen werden. Hinzu kommt die Anforderung an die Besucherinnen und Besucher überholte Vorstellungen zu hinterfragen und eingefahrene Denkprozesse aufzubrechen.

Die Wege diese Intention umzusetzen sind viel-fältig. Auf die historischen Wunderkammern der Re-

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Sessel für die Hofdienerschaft, Werkstatt unbekannt, 1838, Eiche,

Leinen gewachst (Hofburg Innsbruck/Bundesimmobilien-

verwaltung Wien), Foto: Inge Praxmarer

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Tirol Panorama, Innsbruck/Bergisel, Foto: Tiroler Landesmuseen

Heimatmuseum Seefeld, Foto: Inge Praxmarer

Museum der Völker, Schwaz, Foto: Günter Wett

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naissance und des Barock, welche die Sammlungen des Adels und vermögenden Bürgertums beeindruk-kend zur Schau stellen, verweist beispielsweise der Architekt und Ausstellungsgestalter HG Merz - sein Team ist für die Präsentationen des Tirol Panoramas verantwortlich - als ein modernes, zeitgenössisches Ausstellungsprinzip. Hierbei bezieht er sich auch auf die Zusammenschau der verschiedenen Objekte und Themen, seien es Kunstwerke oder kunstvolle Äußerungen der Natur. Er sieht hierbei ein Modell gegen die „skandalöse Unterforderung der Ausstel-lungs- und Museumsbesucher und eine Möglichkeit Schaulust zu erzeugen und den Blick bereichern.“2

Ein prominentes Beispiel zeigt die Rüst-, Kunst- und Wunderkammer auf Schloss Ambras in Innsbruck.

Diese Herangehensweisen mit dem Ziel die Schaulust in den Vordergrund zu stellen, ein Unter-fangen, das erst wieder eingefordert werden muss, beinhaltet viele Möglichkeiten. Zahlreich sind die Beispiele. Sie reichen von zeitgenössisch interpre-tierten Wunderkammern bis zu den so genannten „Wilden Museen“, das heißt unter anderem Hei-mat- und Gemeindemuseen, deren Sammlungen von einer Person ausgehen und entsprechend nur ganz individuell geführt werden. Als ganz speziel-les Institution steht hierfür das von Heinz Strasser aufgebaute und betreute Seefelder Heimatmuseum stellvertretend, das die Räume des in Grießbach bei Scharnitz gelegenen Bauhofes fest in Besitz genom-men hat.

Zahlreich sind auch die Publikationen zu die-sem essentiellen Thema. Grundlegend ist, dass die jeweilige Gestaltung die Schaulust und das Erfor-schen, die Neugier, das Wissen um die Dinge, wel-che die jeweiligen Gesellschaften zum Ausdruck bringen, der Sammlung und der Architektur ent-sprechend fördert.

ZusammenspielSowohl der Zusammenschau als auch einer ge-

konnten Umsetzung muss heute das Zusammenspiel eines Teams zugrunde liegen. Vielfältig können da-bei die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die für die verschiedenen Bereiche Verantwortlichen sein.

Um die Ist-Situation der Museen Tirols fest zu legen, habe ich einen Informationsbogen an die ver-schiedenen musealen Einrichtungen Tirols versandt. Er enthielt Fragen über das Gründungsjahr des Mu-seums, dessen Veränderungen seit der Entstehung, über die Infrastruktur, die Erreichbarkeit des Hau-ses und dessen Öffnungszeiten.

Eine wesentliche Rolle spielt die Informati-on über die im Museum zur Darstellung gebrach-ten Themen, über das Gebäude selbst und dessen Raumgrößen.

Einen eigenen Bereich richtet das Augenmerk auf das zur Verfügung stehende Personal, wer be-treibt das Museum, ein Verein, die Stadt, die Ge-meinde, Privatpersonen etc. Wichtig ist auch die Frage nach der Verantwortlichkeit, wer leitet das Museum, wer erteilt die Aufträge. Wieviel Ange-stellte stehen zur Verfügung und in welchem Ver-tragsverhältnis stehen diese, sind sie teilzeitbe-schäftigt, vollzeitbeschäftigt etc. tätig. Gibt es eine große Fluktuation. Gibt es ehrenamtlich Tätige und in welcher Funktion. Sind die Kompetenzen ge-regelt. Gehört ein Büro sowie eine oder mehrere Aufsichtspersonen, aber auch Museumspädagogin-nen bzw. Museumspädagogen, Ausstellungsgestal-terinnen bzw. Ausstellungsgestalter, Grafikerinnen bzw. Grafiker zum Team.

Ein weiterer Themenkomplex bezieht sich auf die Museumspräsentation, ob wissenschaftliche Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Hinzu kommt die Frage nach der Erarbeitung der in-haltlichen Konzepte sowie die Betreuung der Samm-lung. Werden Praktikantinnen und Praktikanten ein-gesetzt. Auch die Frage nach dem Alter schien mir nicht unwesentlich. Wird eine kompetente Öffent-lichkeitsarbeit eingefordert und welche Publikati-onsmöglichkeiten werden dabei angewandt.

Gehören zum Rahmenprogramm Begleitpubli-kationen, gibt es Sonderausstellungen und welche Bedeutung nehmen sie für das Museum ein. Gibt es Spezialführungen und von wem werden sie durchge-führt. Welche Interessensgruppen sollen miteinbe-zogen werden. Wer sind die Ansprechpartner- bzw. Ansprechpartnerinnen (Vereine, Wirtschaft etc.).

Abschließend folgt die entscheidende Frage nach dem finanziellen Rahmen, von wem wird das Museum finanziert und müssen weitere Gelder auf-gebracht werden. Wie ist die diesbezügliche Ent-wicklung. Wie schaut die Zukunft der Museen Tirols aus?

Vieles ist in BewegungViele Fragen, viel Ratlosigkeit, dies brachten

die meisten beantworteten Schreiben zum Aus-druck. Vieles bleibt offen. Vieles muss noch in An-griff genommen werden. Ein stringenter Weg ist noch nicht wirklich auszumachen, das zeigen die meisten Rückmeldungen der Institutionen. Wie kann der geforderten und notwendigen Professiona-lität Rechnung getragen werden?

Zur Frage, wie sich die Entwicklung abzeich-net, schreibt Dr. Thomas Bertagnolli, wissenschafli-cher Leiter des „Museum Tiroler Bauernhöfe“: Sie ist „(...) besonders geprägt durch allgemeinen Ein-sparungen aufgrund der wirtschaftlichen Entwick-lung; Einsparungen können im Museum nur bedingt

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gemacht werden; es ist bereits der unterste Perso-nalstand erreicht, jede weitere personelle Einspa-rung würde sich massiv auf den Betrieb auswirken (...) externe Sponsoren müssen bereits projektbe-zogen gefunden werden (z.B. für Kinderprogramme, Werbematerialien etc.“3 Hierbei muss noch erwähnt werden, dass sich das Museum zu 75 Prozent durch eigene Einnahmen trägt.

Eines der wesentlichen Probleme stellt oft das Alter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dar. Hin-zu kommt die Problematik der Finanzierung nicht nur des laufenden Betriebes, ihr wird durch eine missverstandene Personalreduktion entgegen ge-treten - sondern auch der Publikationen, die ihren Weg ins Netz finden müssen. Auf die Frage wie ist die diesbezügliche Entwicklung, setzt Dr. Hermann Drexel, Kustos des Augustinermuseums Rattenberg drei markante Fragezeichen.

Die Reaktionen der Museumsverantwortlichen verdeutlichen zum einen die Unsicherheit darüber, wie unter diesen vorzufindenden Bedingungen pro-fessionell gearbeitet werden kann, zum anderen aber auch was Museumsarbeit wirklich bedeutet. Vieles ist noch zu tun!

Fußnoten1 In: Museen in Tirol und Südtirol, Innsbruck/Bozen 2008, S.27.2 Anette Dittel: Zwischen Wunderkammer und Pic-torial Turn; in: Kurt Dröge/Detlef Hoffmann (Hrg.): Museum revisited, Bielefeld 2010, S. 73.3 Fragebogen, 2013.

Dr. Inge Praxmarer: freie Kunsthistorikerin; Mitarbeiterin des Tiroler Kunstkatasters, der Öster-reichischen Kunsttopographie, verschiedener Muse-en und Ausstellungsräume; Ausstellungskuratorin; Erstellung von Museumskonzepten

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Ausstellungen, Projekte und Kunst im öffentlichen Raum 2012Cornelia Reinisch

Geballten Kunstgenuss lieferten 2012 die nur alle fünf Jahre stattfindende Kasseler Documenta oder auch die Manifesta 9 in Genk, Belgien. Über bereits Bekanntes aber auch Neues und Irritieren-des wurde gestaunt und diskutiert. Auch in Tirol erwarteten die BesucherInnen zahlreiche Ausstel-lungen und Veranstaltungen in öffentlichen und pri-vaten Galerien und Institutionen und luden ein am aktuellen Kunstdiskurs teilzunehmen. Im Folgenden eine Auswahl der Highlights:

Space Matters – Raum und Architektur

Der in Paris geborene Künstler Neïl Beloufa, baute in der letzten Ausstellung des Kurators und Autors Veit Loers als kommissarischer Leiter des Kunstraums Innsbruck unter dem Titel Documents are flat 4 fragmentarische Raumszenarien. Im Zen-trum stand ein Video, das von einem Landhaus in Algerien erzählt, in dem sich Terroristen aufgehal-ten haben sollen. Zeugen diskutieren ihre Beobach-tungen von etwas Bedrohlichem, das imaginär im Raum steht. Die Rolle des Raums als eine Konstante kritischer künstlerischer Praktiken verwandelte die Ausstellung Space Matters mit Susan Kelly, Ivana Marjanović, Sandra Schäfer und Lan Tuazon in der Neuen Galerie. Die Schau war Ergebnis der Ausein-andersetzung mit den Projekten, künstlerischen Vorstellungen und Arbeitsweisen der Teilnehmerin-nen am Internationalen Fellowship–Programm für Kunst und Theorie im Künstlerhaus Büchsenhausen

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Albin Schutting und Elisabeth Schutting, Unmerklich reiht sich Tag an Tag Premierentage 2012, Katholisch–Theologische Fakultät Innsbruck, Foto: Elisabeth Schutting

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Eisenstäbe auf. An der Schnittstelle zwischen Kunst und Architektur greift die Arbeit Further Develop-ment von Ruben Aubrecht die unaufhörliche Wei-terentwicklung in kultureller, gesellschaftlicher und politischer Hinsicht auf und transferiert mit seiner minimalistischen Intervention dieses Nie–Vollendet–Sein allegorisch auf ein Gebäude des öffentlichen Lebens. Seit April 2013 ist Christoph Hinterhubers Installation event horizon (vertikal) an der alten Rotunde am Rennweg in Innsbruck, die bisher das Riesenrundgemälde beherbergt hat, eingeschaltet. Mit seiner Intervention definiert er den mittlerweile nutzlos gewordenen Raum neu. Der historische Ort wird mit neuer Bedeutung aufgeladen für die Kunst zurückerobert. Zum Tanz hat Maria Anwander im Herbst 2012 in den Innsbrucker Waltherpark einge-laden. Im Rahmen ihres Projektes public dancefloor hat sie dort einen öffentlichen Tanzboden instal-liert. Mitten im Park erklang auf Knopfdruck Sound, Lichteffekte kamen hinzu und die Diskokugel drehte sich – an unerwarteter Stelle entstand ein Traumort, der Kontexte in Frage stellte und die Rolle der darin handelnden Personen.

Die Installation raison d‘agir von Christine Prantauer aus Transparenten mit Forderungen und Slogans in verschiedenen Sprachen vor dem Landes-museum Ferdinandeum, im Rahmen ihrer gleichna-migen Ausstellung, stand im Zeichen der Themen Arbeitsbedingungen, Arbeitskonflikte und Wider-stand. Milena Mellers Projekt weites Feld, gefördert von den stadtpotenzialen, ist eine künstlerische Erkundung eines exemplarischen Randgebietes, konkret der Hallerstraße von Innsbruck in Richtung Hall. Im Oktober 2012 fanden als eine Art Zwischen-bericht an Ort und Stelle temporäre Interventionen bei den Leuchtkästen an den Bushaltestellen und in sieben Betriebsgebäuden entlang der Straße statt. Die Vielfalt der Erscheinungen, eine teils anony-me, großteils funktionelle Architektur stehen im Fokus der Arbeit. „Funktionelle Architektur“ hat die Tortenwerkstatt – ein Kollektiv Innsbrucker Ar-chitekturstudierender – anlässlich der Architektur-tage 2012 im Auftrag des aut. architektur und tirol gebaut. Als eine Intervention im öffentlichen Raum wurde am ehemaligen Kiosk an der Innbrücke die „stattSTUBE“ installiert – ein bewohnbares, öffent-liches Objekt, das über den Sommer zu einem neu-en Treffpunkt in der Stadt wurde.

Bilder aus der „Alpenrepublik“

Insgesamt 22 Künstler wurden in der Ausstel-lung Alpenrepublik im Kunstraum Innsbruck und im artdepot versammelt. Von anarchischen, dramati-

2011–2012. Im speziellen mit der Beziehung zwi-schen dem Körper und den „dafür“ konstruierten Räumen der Architektur beschäftigte sich der Öster-reichische Beitrag auf der 13. internationalen Archi-tekturausstellung „La Biennale di Venezia“. Unter Kommissär Arno Ritter, Leiter des aut. architektur und tirol, entwickelte und visualisierte Wolfgang Tschapeller in Zusammenarbeit mit Martin Perk-told und Rens Veltman den Beitrag unter dem Titel hands have no tears to flow …. Die raumgreifende und interaktive Installation, die die BesucherInnen auf mehreren Ebenen in das Szenario integrierte, positionierte sich als räumliches Instrument der Reflexion und der architektonischen Forschung. Mit dem fotografischen Abbild einer bestimmten Architektur, jenem psychiatrischer Heilanstalten, setzte sich Gregor Neuerer in seinem Projekt „Vil-la“ auseinander, das im November im Soap Room in Innsbruck gezeigt wurde. Räume, bei denen Mo-bilität und Flexibilität oberste Prämissen sind er-schafft Rainer Prohaska mit seinem von Baukästen der Spielzeugindustrie inspirierten Modulsystem aus Schalungsträgern, Konstruktionsholz, Zurrgurten, Schraubzwingen und ähnlichen Elementen. Die Rési-dence Modulaire, die der Künstler im Kunstpavillon im Februar Modul für Modul baute war eine raum-greifende Installation, die zwischen funktioneller Inneneinrichtung und freier Plastik oszillierte. Die körperliche Wahrnehmung in einem gebauten Raum ist ein zentrales Element der raumbezogenen Arbei-ten der jungen Künstlerin Anemona Crisan. Zu sehen war ihre Installation Raum–Verleibung im Dezember in der Galerie im Andechshof. RAUM.SERVICE titelte die im Mai in der Galerie Nothburga gezeigte Aus-stellung von Michael Hedwig und Georg Loewit. Die beiden Künstler thematisieren in der Schau Felder und Umfelder menschlicher Existenz – Mensch – Raum – Ort.

Kunst im öffentlichen RaumVier Projekte der Aktion „Kunst im öffent–

lichen Raum“ des Landes Tirol wurden 2012 um-gesetzt. Lois Hechenblaikner thematisierte mit seinem BilderEcho das vielschichtige und zwie– spältige Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Natur, zwischen öffentlichen Interessen und natürli-chen Umgebungen. Mit den Mitteln der Werbefoto-grafie und der Straßenwerbung rückt er die Schat-tenseiten des Massentourismus spektakulär ins Bild. Im Mai 2012 affichierte er an 77 Stellen im Stadtraum von Innsbruck und an 5 Orten im Zillertal sein „Bil-derEcho“. Seit Ende August 2012 fallen Besucher-Innen des Kunstraums Innsbruck sowie der Galerie Elisabeth & Klaus Thoman die von der Attika des Ein-gangsbereichs der Ausstellungsräume aufragenden

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schen, grotesken bis hin zu humorvollen Arbeiten in den unterschiedlichsten Medien – Gemälde, Zeich-nungen, Skulpturen, Fotografien, Videos und Raum-installationen –, die Mythen alter, neuer auch selbst-erfundener Art, die mit der Alpenregion verbunden sind umkreisten, reichte das Spektrum. Martin Gost-ner thematisierte etwa die grausame Dialektik von Grillparzers Alpenkönig und Menschenfeind und der junge deutsche Künstler Felix Burger einen konzep-tuellen Dialog zwischen dem Märchenkönig und dem Künstler–Ich. Weitere Arbeiten waren u.a. von Mar-kus Bacher, John Bock, Michael Fliri, Markus Schin-wald, Elmar und Elisabeth Trenkwalder und Hans Weigand zu sehen. Um mit der Kamera festgehalte-ne Bilder aus der Alpenrepublik Tirol ging es sowohl bei der Ausstellung Sight_Seeing2 im BTV FO.KU.S Foto Kunst Stadtforum als auch bei der Landesfo-todukumentation. Sight–Seeing titelte das schon 2011 gestarte Foto Projekt der Tirol Werbung, das versucht die bisher vermittelten Bildwelten sowie Bildproduktionen der Tourismusbranche grundle-gend zu verändern. 2011 sind dazu Fotos des som-merlichen Sehnsuchtsorts Tirol entstanden, 2012 wurde die Fortsetzung des winterlichen Tirols prä-sentiert. Ohne jede Motivpflicht ausgestattet, ent-standen authentische, interessante, unkonventio-nelle, manchmal wohl auch verstörende Bilder. 40 Fotos der sechs Fotokünstler, darunter die Tirolerin Verena Kathrein, wählte der Kurator Jörg Koopmann für die Schau aus. Die Landesfotodokumentation ist ein Projekt vom Fotoforum West und dem Tiroler Bildungsinstitut Medienzentrum, das 2012 unter dem Motto Zwischen Vorstellung und Wirklichkeit stand. Über Nord–, Süd– und Osttirol wurde ein Ra-ster mit einem Abstand von 10 Minuten gelegt. So ergaben sich 88 Rasterpunkte auf diesem Territori-um. Die 10 FotografInnen (unter anderem Claudia Fritz, Heinz Jörgen Hafele und Markus Jenewein) erstellten streng nach Konzept ein 360°–Panorama der Rasterpunkte, die in der Ausstellung im Fotofo-rum WEST entdeckt werden konnten.

Junge KunstGemeinsam mit dem Organisationsteam der

Olympischen Jugend–Winterspiele (YOG) 2012 Inns-bruck–Tirol hat die Tirol Werbung KünstlerInnen ein-geladen, unter dem Motto „Teil sein ist alles!“ ein interaktives Kunstprojekt für die YOG zu kreieren. In einem zweistufigen, offenen künstlerischen Be-werb wurde das Kunstprojekt „Wall of Fame“ der beiden Wiener Künstler Martin Grandits und Alex-ander Ruthner ausgewählt. Während der Spiele im Jänner verewigten sich SportlerInnen, BetreuerIn-nen und Jugendliche mit Namen und einer kurzen Botschaft auf der interaktiven Wand, die im April im

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Austrian participation, La Biennale di Venezia 2012: Hands have no tears

to flow. Foto: Günter Wett

Christoph Raitmayr, Heimatinsel, 2012, Foto: Raiffeisen/Christian Forcher

BLITZLICHTER

Ausstellung Pflanzen, Raumansicht mit Arbeiten von Wilhelm Scherübl,

Galerie am POLYLOG, Foto: David Schreyer

Michael Zielger, der horizont einer couch, der tiefe bauch einer

landschaft, das balancieren einer kerze, artdepot, Foto: artdepot

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Nordwesten des O3–Areals aufgestellt wurde.Zeitgleich zur Jugendolympiade fand im Kunst-

pavillon und der Neuen Galerie der Tiroler Künst-lerschaft die Ausstellung Naked Fire statt. „Naked fire“ bedeutet offenes Feuer, wird dabei neben der assoziierten gemeinschaftlichen Gemütlichkeit und dem inhärenten Gefahrenpotential im Sinn von „für eine Sache brennen“ eingesetzt und kann natür-lich auch das Olympische Feuer meinen. Insgesamt zehn junge KünstlerInnen zeigten in dem Projekt einen Überblick über das vielfältige Kunstschaffen der Klasse für Transmediale Kunst, Brigitte Kowanz, der Universität für Angewandte Kunst Wien. Auf der im Februar stattfindenden Art Innsbruck wurde in der Sonderschau–Reihe ‚Junge Kunst aus Tirol‘, die bereits in New Orleans im Rahmen der Städtepart-nerschaft gezeigte Ausstellung Ausschnitte von Zita Oberwalder und Marcus Schatz präsentiert. Arbei-ten der aus Osttirol stammenden Fotografin wurden außerdem im Mai in der Kunstwerkstatt der Lebens-hilfe Lienz und in der Ausstellung EXIL im Fotofo-rum WEST gezeigt. Der Kunstpreis der Raiffeisen–Landesbank Tirol richtet sich seit der Gründung im Jahr 2004 an junge Tiroler KünstlerInnen (bis zum 40. Lebensjahr), ohne thematische oder medien-spezifische Vorgaben. Den Hauptpreis erhielt 2012 der Innsbrucker Künstler Christoph Raitmayr, der in seiner installativen Objektkunst geschickt seine ei-gene private history mit Metaphern des kollektiven Gedächtnisses mischt, um sie wiederum ironisch zu brechen. Auf der RLB Kunstbrücke waren im Rah-men der Ausstellung außerdem die Arbeiten der Förderpreisträger Bernd Oppl und Gregor Sailer so-wie von Markus Bacher, Sarah Decristoforo, Romana Fiechtner, Ursula Groser, Rosmarie Lukasser, Andrea Lüth und David Rych zu sehen. Weitere Arbeiten von Bernd Oppl, der sich unter anderem mit dem Medium Video beschäftigt, waren auch im Rahmen seiner Einzelausstellung constants are changing im Sommer in der Neuen Galerie zu entdecken. Im No-vember wurde die Ausstellung Vollbildmodus mit Matthias Bernhard, Pirmin Hagen, Barbara Kapusta, Katharina Maderthaner und David Roth kuratiert von Andrea Lüth im Kunstpavillon eröffnet. Die Suche nach dem richtigen Ausdruck, die Suche nach sich selbst, die Suche als Disziplin, die Suche nach der Disziplin sowie die Suche als Thema kurz vor oder nach dem Abschluss des Kunststudiums stand im Zentrum. Während des Studiums an der Universität für Angewandte Kunst in Wien kennengelernt haben sich Regina Tschurtschenthaler, Verena Zangerle und Hannah Philomena Scheiber. Unter dem Titel HOME SWEET HOME präsentierte die lehn7.galerie in Imst im September Ölbilder, Radierungen und Arbeiten mit Kugelschreibern der jungen Künstlerinnen.

SelbstbildnisseDer antike Mythos von Narziss, der sich in sein

eigenes Spiegelbild verliebte und an seiner Sehn-sucht und der Unerreichbarkeit des Geliebten elend zugrunde ging, bildete den Ausgangspunkt der Gruppenausstellung „Der Spiegel des Narziss“. Vom mythologischen Halbgott zum Massenphänomen in der Galerie im Taxispalais. Die 17 internationalen Positionen thematisierten nicht nur Selbsterfahrung und Selbsterkenntnis, Klischees und männliches Rol-lenverhalten, sondern auch den sozialen Wandel, der sich in den letzten Jahren vollzogen hat, und beleuchtete aktuelle gesellschaftliche Befindlich-keiten. Zu sehen waren Arbeiten von u.a. Barbara Bloom, Felix Burger, Urs Lüthi, John Miller, Olaf Ni-colai und Helmut Schober. Neben den Werken der zeitgenössischen KünstlerInnen bezog die Ausstel-lung auch historische Bildquellen mit ihren unter-schiedlichen, tradierten Darstellungskonventionen des Narziss ein. Seinen eigenen Körper als Gemälde inszeniert der in Berlin lebende Künstler René Luck-hardt in einer Fotoserie, die von seiner intensiven Beschäftigung mit Egon Schiele zeugt. Ausgehend von Schiele–Posen improvisierte Luckhardt 1996 während seines Studiums am Chelsea College of Art and Design in London vor der Kamera. In der Aus-stellung EGON SCHIELE, London 1996 in der Galerie Bernd Kugler waren eine Auswahl dieses Fotozyklus und ein Gemälde zu sehen.

Immer Bunter… wurde es im Herbst in der Galerie im Taxis-

palais mit einer Ausstellung über aktuelle Malerei aus Österreich. Mit elf unterschiedlichen künstle-rischen Positionen wurde versucht den gegenwär-tigen Malereidiskurs in Österreich zu untersuchen. Arbeiten, die den begehbaren, dreidimensional erfahrbaren Raum ausdehnen und ungewohnte Ma-terialien und Techniken in Anspruch nehmen, und Positionen, die aktuelle thematische Kontexte auf-greifen, sowie Zugangsweisen, die Malerei und Per-formance verbinden, wurden ausgewählt. Gezeigt wurden Werke unter anderem von Markus Bacher, Christian Falsnaes, Luisa Kasalicky, Katrin Plavcak, Alfons Pressnitz, Martina Steckholzer, Maja Vukoje und Herwig Weiser. Neueste Arbeiten von Markus Bacher, Paul–Flora Preisträger 2012, konnten etwa im Herbst noch in der Einzelausstellung in der Ga-lerie Goldener Engl in Hall und in der Schau Blick-wechsel – Landschaft zwischen Bedrohung & Idylle – Von der Neuen Sachlichkeit bis heute im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck entdeckt werden. Bei seinen Arbeiten dominiert ein konzen-triertes, gestisch dominiertes Spiel mit Farben, bei

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gruppen, die jedoch miteinander korrespondieren. Das zeigten die drei zeitgleich im Herbst in Inns-bruck stattfindenden Ausstellungen: Wer jetzt nicht zaubern kann ist verloren in der Galerie Rhomberg der horizont einer couch, der tiefe bauch einer land-schaft, das balancieren einer kerze im artdepot und Zeichnungen in der Galerie Flora. Die Zeichnung ist auch für Architekten ein wichtiges Instrument, so auch für Álvaro Siza, einer der wichtigsten portugie-sischen Architekten des 20. Jahrhunderts. Skizzen und Arbeitsmodelle, großformatige Fotografien und Pläne von 10 aktuellen Bauten und Projekten aus dem Kulturbereich verdeutlichten in der Ausstel-lung Álvaro Siza. Von der Linie zum Raum im aut. architektur und tirol im Sommer, wie er Projekte entwickelt.

Material und ObjektUnter dem Titel Solvent Scale zeigte der in

Wien lebende Tiroler Künstler Martin Walde in der Galerie Elisabeth & Klaus Thoman Anfang des Jah-res unter anderem eine Gruppe von Glasarbeiten. Normierte Glasgefäße, wie sie in industriellen Groß-anlagen Verwendung finden, werden in einem spe-ziellen Hochofen transformiert. Zwischen Objekt und Readymade changieren seine „Solvent Scales“, die von Waldes Interesse für das In–Gang–Setzen von Prozessen und dem Spiel mit unterschiedlichen Ma-terialien zeugen.

Watte und Latte sind Materialien die jeweils Martin Gostner und Georg Herold für ihre Objekte in ihrer Schau in der Galerie Widauer verwendeten. Als Einzelausstellungen konzipiert, war sie geprägt von ironischen Referenzen und Interferenzen der Arbeiten der beiden Künstler, die nur auf den ersten Blick von ähnlichen Prämissen bestimmt sind. Gips-objekte – Arbeitshosen und Stiefel– zeigte Elisabeth Schutting in der Ausstellung – Unmerklich reiht sich Tag an Tag – im Gang der Katholisch–Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Motive der land-wirtschaftlichen Arbeit aus der Gegend sind dafür Ausgangspunkt. Gemeinsam mit der Künstlerin prä-sentierte Albin Schutting Ölbilder und Videos, die sich mit dem Vorgang des Einschlafens beschäftigen.

Kunst in „Schaufenstern“ und Hinterhöfen im Inns-brucker Stadtteil Wilten

Stadtteilerneuerung und –belebung ist ein Schlagwort, dass in der letzten Zeit öfter in Inns-bruck zu hören ist – im speziellen im Zusammen-hang mit dem Stadtteil St. Nikolaus, aber auch in

dem sich mehr oder weniger zufällig Formen erge-benden. Um Flächigkeit und Abstraktheit geht es auch bei Erwin Bohatsch. Seine Bilder seien, wie der Künstler selbst meint, nichts anderes als Ver-suche sämtliche Möglichkeiten der Malerei zu über-prüfen. Seine Beisteiner Bilder waren im Frühjahr in der Galerie Elisabeth & Klaus Thoman zu sehen. Unweit der Galerie wurde im Oktober 2011 die „Zweigstelle“ Thoman modern eröffnet, in denen vier Mal jährlich Klassiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezeigt werden. Im Dezember war dort der letzte große Bildzyklus des 1932 in Inns-bruck geborenen und 2011 verstorbenen Künstlers Markus Prachenskys zu sehen. Der Zyklus ist die Es-senz der jahrelangen Auseinandersetzung mit dem Tryptichon „La Battaglia die San Romano“ von Paolo Uccello. Ein Tryptichon stand ebenfalls im Zentrum der Personale Lebensfragmente von Anton Chri-stian im RLB–Atelier der Bankstelle Lienz. Bei der Arbeit mit dem Titel Beschädigungen (Die Fakten) geht es um einen Rückblick auf die Friedens– und Kriegszeiten des 20. Jahrhunderts. Eine Art Rück-blick auf das Werk des 2008 verstorbenen Künstlers Walter Obholzer war im Sommer in der Galerie der Stadt Schwaz zu sehen. Neben frühen Arbeiten, die mit Überlagerungen von Fotografie und Malerei ar-beiten, wurden Bilder aus den Reihen Otaku, (was soviel heißt wie leidenschaftliche Selbstbezüglich-keit), und Vertikale Panoramen gezeigt.

Linie Punkt StrichUnter dem Titel LINIE am LIMIT – LIMITS LINE

machte das gleichnamige Projekt, kuratiert von Sa-bine Gamper, im Dezember in der Hofburg Innsbruck Station. Ein Teil der Ausstellung war zuvor schon in Eppan im Lanserhaus und in Brüssel im Ausschuss der Regionen zu sehen. Jeweils fünf Positionen zeitgenössischer Zeichnung aus Tirol, Südtirol und dem Trentino, die sich vorrangig mit dem Medium der Zeichnung beschäftigen, eingebettet in eine vertiefte Auseinandersetzung anhand einer breiten Palette an künstlerischen Zugängen und techni-schen Möglichkeiten, wurden ausgewählt. Arbeiten von u.a. Gino Alberti, David Aaron Angeli, Martina Drechsel, Thomas Feuerstein, Ursula Groser, Bernd Oppl, Laurina Paperina, Maria Peters und Rens Velt-man wurden präsentiert. Für Michael Ziegler ist die Zeichnung das „durchlässigste“ Medium, blitz-schnell ermöglicht es ihm sich kurzzuschließen mit oft weiter auseinander liegenden Wahrnehmungen und Erfahrungen, Realem wie Imaginärem, Gegen-wärtigem wie Vergangenem. Der in Innsbruck leben-de Künstler arbeitet nicht nur als Zeichner sondern ist auch Maler und Fotograf. Aus den unterschied-lichen Medien entstehen drei selbstständige Werk-

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knecht, Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg, Daniel Spoerri, Ben Vautier, Andy Warhol und Tom Wesselmann. Arbeiten auf Papier von Jill Baroff, Nelleke Beltjens, Joe Fyfe, Imi Knoebel und Daniel Lergon wurden im Frühjahr in der Zeitkunstgalerie in Kitzbühel ausgestellt. Grafische als auch plasti-sche Werke von 1955 bis 2012 des in Hall lebenden Bildhauers und Zeichners Franz Pöhacker präsen-tierte das Rabalderhaus in Schwaz im Frühjahr. Das Jahresprogramm der Galerie der Stadt Schwaz be-schäftigte sich 2012 mit der Frage der Produktions-bedingungen. Etwa in der Ausstellung Ändere dich, Situation, um die Befragung der Durchdringung der künstlerischen Medien Malerei, Fotografie und Film mit ihren jeweiligen politischen Bedingungen. Das Ausstellungsjahr endetete mit Mirjam Thomann, die den Fokus ihrer künstlerischen Arbeit auf die Zusammenhänge von Ausstellungen als Zeige– und Arbeitsform legt.

Preise und AuszeichnungenDer Innsbrucker Architekt Horst Parson wurde

2012 mit dem Tiroler Landespreis für Kunst (14.000 Euro) geehrt. Mit seinen Bauwerken prägt er be-reits seit den 1950er Jahren das architektonische Erscheinungsbild Tirols mit. Den Tiroler Landespreis für zeitgenössische Kunst, dotiert mit 5.500 Euro, erhielt 2012 Herbert Fuchs. Die drei Förderpreise in der Höhe von je 2.550 Euro wurden Carmen Bru-cic, Gregor Sailer sowie dem Künstlerduo Johanna Tinzl und Stefan Flunger zugedacht. Der „Paul Flora Preis 2012“ des Landes Tirol und Südtirol (10.000 Euro), wurde an den 1983 in Kitzbühel geborenen Künstler Markus Bacher überreicht. Für die „Preise der Landeshauptstadt für künstlerisches Schaffen“ im Bereich Bildende Kunst, je 5.000 Euro und 2.000 Euro für die Förderpreise wurden Sabine Groschup (Preisträgerin Malerei), Wolfgang Wirth (Förderpreis Malerei), Richard Hoeck (Preisträger Grafik), Anne-lies Oberdanner (Förderpreis Grafik), Siggi Hofer (Preisträger Bildhauerei), Sonia Leimer (Förderpreis Bildhauerei), Annja Krautgasser (Preisträgerin Neue Medien/Fotografie) und Katharina Cibulka (Förder-preis Neue Medien/Fotografie) ausgewählt. Preis-träger des RLB Kunstpreises 2012 (10.000 Euro) ist Christoph Raitmayr, die Förderpreise zu je 4.000 Euro gingen an Bernd Oppl und Gregor Sailer. Wühr-linger Preisträgerin 2013 ist Anemona Crisan (3.500 Euro) für ihre 2012 in der Galerie im Andechshof verwirklichte Personale.

Mag. Cornelia Reinisch MA: Kunsthistorikerin; Schwerpunkte: Zeitgenössische Kunst; Mitarbeiterin der Tiroler Künstlerschaft (karenziert)

Wilten kann man Neues entdecken. Seit November 2010 gibt es die galerie oans der Brüder Clemens und Oliver Bartenbach. PassantInnen können durch das große Schaufenster am Beginn der Andreas–Ho-fer–Straße alle vier bis sechs Wochen Werke junger KünstlerInnen kennenlernen. In einem adaptierten Stöckelgebäude hat Charly Walter im November 2012 „styleconception.designart“ eröffnet, das österreichisches Design in den Mittelpunkt stellt. Der Schauraum bietet auch Platz für Ausstellungen und Veranstaltungen. art & function titelte die er-ste Schau der Kuratorinnen Silvie Aigner und Sabine Kienzer, mit Arbeiten von siebzehn österreichischen Künstlern, die sich an der Schnittstelle von Design und Kunstwerk bewegen, u.a. mit Markus Hanakam & Roswitha Schuller, Michael Kienzer, Krüger & Par-deller, Flora Neuwirth, Peter Sandbichler, Esther Stocker und Martin Walde. Das direkt an den Bahn-gleisen gelegene Gasser Areal, zwischen Wiltener Basilika und Bahnhof entwickelt sich zusehends zu einem Treffpunkt für Kunstschaffende. Dort zu fin-den ist das Atelier Span – Warum, das Daniela Span und Peter Warum im September 2012 bezogen ha-ben. Dort wird gearbeitet und ausgestellt und mit dem „Verein zur Förderung der Hinterhofkultur“ bespielt.

Kunst im Tiroler UnterlandEin neuer Treffpunkt für Kunst und Kultur in

Wörgl ist mit der Galerie am POLYLOG kunst.raum.wörgl entstanden, die im Oktober 2012 mit der Ausstellung Pflanzen eröffnet wurde. Im Zentrum stand eine Rauminstallation des Bildhauers Wilhelm Scherübl, der seit Jahren an den skulpturalen Qua-litäten der Wachstumsprozesse von Pflanzen und an der gegenseitigen Durchdringung von Natur und Kunst arbeitet. Im Video Some Distance from the Sun erzählten Dalziel + Scullion von der Evolution der Pflanzen. Dazu dokumentierten die Fotografin Margaret Morton, die gebürtige Kitzbühelerin Ruth Kaaserer und der Freigarten Wörgl die sozialen und ökologischen Dimensionen der Gartenbewe-gung. Zum zwanzigjährigen Jubiläum der Galerie im Troadkastn in Kramsach wurden Arbeiten des im Juli verstorbenen Bildhauers Franz West gezeigt. Unter dem Titel In memorian Franz West wurden Bilder und Objekte aus Privatsammlungen gezeigt. Werke berühmter Künstler konnte man in der Winteraus-stellung unter dem Titel Paris, les années 60 in der Aaart Foundation in Kirchberg bestaunen – Originale von Picasso, Miró, Chagall, Poliakoff, Maillol, aber auch Alfons Walde waren dabei. Hochkarätig auch die Ausstellung POP art Einst & Jetzt in der Galerie Unterlechner in Schwaz – mit Arbeiten von Patrick Baumüller, Christo, Andrea Holzinger, Andreas Holz-

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Erbe – Pflege – Aufarbeitung: Volkskulturen 2012Petra Streng

Mit Volkskultur verbindet man hinlänglich Tra-dition, gewachsene Strukturen und regionales Kul-turgut, das sich über Generationen gehalten hat. Das mag manchmal so sein, doch man verkennt dabei die Lebendigkeit der Vielfalt an Volkskultu-ren, die neu im Entstehen sind. Unbestreitbar ist aber auch die Tatsache, dass manches Kulturgut nur dann überleben kann, wenn man es hegt, um nicht gar zu sagen pflegt. Die Tiroler Traditionsverbän-de und Vereine bemühen sich darum, und sie sind beileibe in ihren Tätigkeiten nicht nach rückwärts, allein nach der Vergangenheit orientiert. Gerade in der stetig wachsenden Jugendarbeit, die sich mit modernen Formen der Vermittlung, aber auch der Aufbereitung auseinandersetzen muss, zeigt sich, dass aktuelle Trends in der vermeintlich allein tra-ditionenellen Volkskultur Fuß gefasst haben. Und Ti-rol bildet hier keine Ausnahme. Wer sich eingehend mit den Aktivitäten der Volkskulturszene beschäf-tigt, sie beobachtet und erlebt, dem wird eines klar vor Augen geführt: von dem immer wieder zitier-ten Mottengeruch (kaum) eine Rede, vom Staub be-deckten Relikten (kaum) eine Spur.

Erbe und das Problem des „Totpflegens“

Wenn man vom kulturellen Erbe der Väter und Mütter spricht, dann hat dies einen fahlen Beige-schmack. Zu viel belastet, zu politisch konnotiert ist dieses Schlagwort, das vor allem mit der nationalso-zialistischen Zeit in Verbindung gebracht wird – zum

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Michael Floerl, Martin Moritz, LRin Beate Palfrader, Klaus Reitberger, Bruno Niederwieser, Foto: Antonia Pidner

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schwiegen, unter den Teppich gekehrt, verleugnet. Die Volkskultur(en) waren ein dankbares Terrain für das NS-Gedankengut, das sich auf Rassenreinheit, auf (vermeintlich) gewachsenes Kulturerbe und regional-völkisches Ansinnen berief. Manches wur-de inzwischen „aufgearbeitet“, dokumentiert und analysiert. Aber nicht alles und vor allem nicht brei-tenwirksam. Besonders erwähnenswert ist für das Jahr 2012 daher die Publikation: Waltraud Froihofer (Hg.): „Volkstanz zwischen den Zeiten – Zur Kultur-geschichte des Volkstanzes in Österreich und Südti-rol“, Verlag Bibliothek der Provinz, Graz, 2012.

„Im Herbst 2012 schloss die Bundesarbeitsge-meinschaft Österreichischer Volkstanz ein großes Projekt ab, dass mit der Herausgabe eines Buches endete. Altmodisch? Mitnichten! Der Volkstanz als lustvolle Traditionspflege und von der UNESCO als nationales Immaterielles Kulturerbe anerkannt. Namhafte WissenschafterInnen und ExpertInnen der Volkstanzpraxis haben sich zusammengefunden, um Neugierigen und Insidern ein spannendes Kompen-dium zu bieten. Erstmals in ihrer Geschichte rückt die Volkstanzkultur ins Blickfeld einer umfassenden Betrachtung. Nicht zuletzt in der Brauchtumspfle-ge sollte man sich mindestens einmal in jeder Ge-neration etwas tiefer gehende Gedanken über den Gegenstand dieser Pflege machen. Im Bereich des Volkstanzes war es jetzt hoch an der Zeit, der Man-gel war groß. Es wurden zwar immer wieder Samm-lungen und Beschreibungen von Tänzen veröffent-licht, was auch wichtig ist, aber Grundlegendes gab es seit mindestens 30 Jahren nicht. Dazu kam ein eben erst abgeschlossener Generationenwechsel. Die Gründerväter, die in ihrer Jugend noch Zeitge-nossen von Raimund Zoder und Zeitzeugen der Poli-tisierung der Volkskultur waren, sind abgetreten. An den Universitäten sind heute sehr viel jüngere Men-schen an der Arbeit, die manche Dinge wesentlich anders sehen. Eine Zusammenschau aus einer Viel-zahl von Blickwinkeln und aus heutiger Sicht, wie sie hier geboten wird, war also dringend geboten.“ (zit. Helmut Jeglitsch)

Mit Teilen dieser Publikation ist eine gewisse Aufarbeitung, eine kritische Durchsicht der sehr problematischen Zeit gegeben. Es bedarf aber si-cherlich noch einiger Recherchen – insbesondere im Tiroler Raum. Nicht um einen Schlusspunkt zu setzen, sondern um den Ansprüchen einer seriös er-forschten Geschichte – mit allen für und wider – ge-recht zu werden. In diesem Sinne ist auch ein neues Forschungsprojekt der Tiroler Schützenkompanien zu sehen. Tirols Schützen lassen ihre Vergangenheit aufarbeiten. In einem dreijährigen Forschungspro-jekt unter Leitung von Michael Forcher soll die Rol-le der Schützen während der nationalsozialistischen Zeit genau untersucht werden.

„Man könne neue Helden des Widerstands ent-

Teil zu recht. Kulturelles Erbe wurde für politische Ansinnen vielfach ge- und missbraucht. Aus diesem historischen Konnex meidet man „Erbe“, man um-schreibt es oder bestenfalls sucht man ein Ersatz-wort. Dabei hat Erbe durchaus etwas Lebendiges an sich: Man erhält und bewahrt etwas Altes, paßt es aber durchaus auch den eigenen Ansprüchen, oder um es salopp zu formulieren, dem Lauf der Zeit an. Und dies ist eigentlich auch das Prinzip der Volks-kulturen – Bewahren, was man schätzt, Neues hin-zufügen, was als wichtig und erlebenswert gilt. Die volkskulturellen Initiativen in Tirol sind allein durch die generationenüberschreitende Strukturierung auf Dynamik und tolerante Sichtweisen angewiesen. Hardliner gibt es in allen Lebensbereichen – so auch in der Volkskultur. Über viele Jahre sprach man – und zum Teil spricht man immer noch davon, dass etwas zu Tode gepflegt wird. Egal ob es sich u.a. um alte Bausubstanz, um Volksweisen oder Bräuche handelt: extreme Traditionalisten meiden Verän-derungen oder Neuerungen sprichwörtlich wie der Teufel das Weihwasser. Doch sie sind in der Minder-zahl – und das ist gut so. Denn das Phänomen Volks-kultur ist etwas sehr lebendiges. Da braucht man nicht einmal gender-Strömungen, interkulturelles Zusammensein oder die Technik der Gegenwart be-mühen. Die volkskulturellen Vereine, Verbände und Initiativen in Tirol beweisen allein in ihren Program-matiken, in ihren internen und externen Veranstal-tungen, dass Alt und Neu kein Gegensatzpaar sein müssen. Oder um es etwas anders zu formulieren: ein altes, überliefertes Volkslied kann mit moder-nen Instrumenten untermalt bzw. „unterspielt“ durchaus reizvoll sein. Diesem facettenreichen Umstand wird auch die Sondernummer der Kultur-berichte 2012 unter dem Titel „Volkskulturen“ ge-recht. Autoren und Autorinnen aus Tirol und Südtirol verweisen in ihren Beiträgen, dass dieser Bereich der Kultur vielfältig ist. Kulturgeschichten von Sou-venirs, haptische Objekte unserer wahren oder ver-meintlichen regionalen Besonderheiten sind ebenso zu finden wie lokal-exotische kulinarische Mischun-gen, bauliche Kleinodien der Landschaft stehen für das Bewahren, neue Formen der Heimatmuseen für den Wandel im Ausstellungswesen. „Die Volkskultur von heute ist offen, verharrt nicht im Stillstand, sondern ist in Bewegung und wird getragen von Er-neuerungstendenzen.“

Formen der AufarbeitungErbgut – alles Gut: nein, beleibe nicht. Die Volks-

kultur in Tirol hadert zurecht immer noch mit Erb-schulden. Gemeint sind hier die Lasten, wenn man sie so bezeichnen will, der nationalsozialistischen Zeit. Vieles wurde in den letzten Jahrzehnten ver-

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decken, man könne aber auch entdecken, dass es unter den Schützen mehr Aktive in der Partei gege-ben habe als in der übrigen Bevölkerung. Alles sei möglich. Selbst wenn herauskomme, dass bei den Schützen alles gleich war wie bei der restlichen Bevölkerung, sei es wichtig, dazu Fakten und Zah-len zu haben. Ergebnisse sollen spätestens in drei Jahren vorliegen, denn die Aufarbeitung mit Zeit-zeugen und Archivmaterial ist entsprechend um-fangreich. Im Jahr 2015 soll dann ein Buch über das Tiroler Schützenwesen in der NS-Zeit erscheinen.“ (zit. ORF)

Und es ist Bewegung in der Volkskultur ...

Historische Recherchen sind notwendig. Aber es gibt aber immer auch viel Neues, das die Le-bendigkeit der Volkskultur ausmacht. Vielfach ver-kannt bzw. kaum bekannt sind die zahlreichen Ak-tivitäten, die die Traditionsverbände während des Jahres unternehmen. Beispielhaft seien hier Fort-bildungsveranstaltungen für die Marketenderinnen des Tiroler Schützenbundes erwähnt. Hier geht es nicht um das formale Äußere – sprich die Trachten-entwicklung – sondern auch um die Positionierung der Frauen bei den Schützen, um Entwicklungen, die aus der neueren Forschung ein etwas anderes Frauenbild dokumentieren. Rege wie immer waren auch im Jahr 2012 die Arbeitsgemeinschaft Tiroler Volkstanz oder der Tiroler Volksmusikverein. Letzt-genannter – mag man es in dieser Kulturszene kaum für möglich halten, auch auf face book! Almtage, Musik- und Tanzseminare, offenes Singen und Volks-tanzen, Workshops zur Instrumentenkunde, Jugend-treffs und vieles mehr gehören schon seit vielen Jahren zum regionalen Kulturgut. Volkskulter bildet eben auch einen wichtigen Eckpfeiler des gesell-schaftlichen Establishments. Rege Initiativen setzt auch der Tiroler Landestrachtenverband – und dies nicht nur mit dem Gauderfest oder der immer tiefer Wurzeln schlagenden Aktion „Tirol trägt Tracht“.

Das Institut für Volkskultur und Kulturentwick-lung hat inzwischen schon eine Vorreiterrolle über-nommen. Wenn es um Grenzgänge in der bewegten alten und modernen Volksmusikszene geht, ist man – so etwa beim jährlich stattfindenden Klangpfad in Hall i. Tirol – bestens bedient. Zudem versucht der kleine aber feine Verein auch immer wieder mit Forschungsaufträgen, Symposien und Vorträgen neue Akzente zu setzen. Hier wird nicht zu Tode ge-pflegt, sondern das Neue in der Volkskultur stetig hinterfragt, mit Schmunzeln, aber auch mit der not-wendigen Seriösität zur Aufarbeitung.

Das Tiroler Volksliedwerk/Tiroler Volksliedar-chiv ist eine überaus wichtige Institution geworden.

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Klangstadt Hall 2012, Foto: IVK

Volkstanz Tirol 2012, Foto: Arge Volkstanz Tirol

Landesrätin Dr. Beate Palfrader mit Martin Moritz, TheatervereinRum, dem Preisträger des Volksbühnen-

preises 2012, Foto: Antonia Pidner

Buchcover „Volkstanz zwischen den Zeiten“

BLITZLICHTER

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Eingebettet, und nicht immer ganz glücklich, in der Tiroler Landesmuseum GmbH, nützen viele Interes-sierte aus dem In- und Ausland die Angebote. Und um individuelle Betreung ist man hier sehr bemüht. Persönliche Hilfestellungen ermöglichen eingehen-de Recherchen, kurzfristig und mit viel fachlichem know-how.

Die ganze Welt ist Bühne ...Und alle Frauen und Männer bloße Spieler...

(frei nach W. Shakespeare). Der Theater Verband Tirol weiß mit diesem Spruch umzugehen. Das Le-ben ist Theater und man findet sich in den beinahe unzähligen Aufführungen der Tiroler Volksbühnen immer wieder. Und es ist wirklich schade, dass vie-le Medien in ihrer Berichterstattung sich allein auf Pressemeldungen bzw. bloße Ankündigungen kon-zentrieren. Dies moniert der Theaterverband in der hauseigenen Postille „Darstellendes Spiel“ zurecht. Man stellt sich aber auf die eigenen Beine, was mit dem Projekt „Theater Netz Tirol“ trefflich funktio-niert. Aus volkskundlicher – und wohl auch litera-rischer Sicht – hat es in Tirol noch nie ein so reges Theaterleben wie in den letzten Jahren gegeben. Neue Formen der Werbung und Vermittlung sind notwendig; auch wenn man oftmals auf ständige face book und you tube Eintragungen/Hinweise ver-zichten möchte. Doch der gesellschaftliche Trend ist ein anderer und man sollte vor allem im Hinblick auf die junge Generation nicht darauf verzichten. Von der Lebendigkeit der Tiroler Volksbühnen zeu-gen aber nicht nur professionelle Auftritte im Inter-net, sondern auch das große Spektrum des landauf landab Dargebotenen. Und dies darf man dabei nicht vergessen, oftmals mit Hilfe des Theater Verbandes Tirol, der bei diversen Organisationsarbeiten, bei Auswahl der Stücke, bei neuen Präsentationsformen u.v.m. zur Seite steht. Gewürdigt werden all dies En-gagement und auch die Bereitschaft sich einmal auf etwas Neues einzulassen mit dem Tiroler Volksbüh-nenpreis, den LR. Dr. Beate Palfrader 2012 erstmals vergab. Österreichweit ist dieser Preis einzigartig und wird alle zwei Jahre vergeben. Eine eigene Jury traf die Wahl – und es war eine gute Wahl. Die Haller Gassenspiele erhielten für ihr Stück „George Dan-din, der betrogene Ehemann“ den ersten Preis. Die Komödie von Jean Babtiste Moliere bestach nicht nur wegen des unkonventionellen Aufführungsortes in der Haller Altstadt, sondern vor allem durch die perfekte Darstellung der Schauspieler. Geschult und das Metier der Improvisation beherrschend erwar-tete den Zuschauer ein buntes – positiv gemeintes – Spektakel, bei dem sich die Akteure des Profi- und Laienensembles kongenial ergänzten. In die nähe-re Juryauswahl kamen auch der Theaterverein Rum

(„My fair lady”), die Freilichtspiele am Glockenhof („Boeing Boeing“), das Stadttheater Kufstein („Die Thurnbacherin“) und das Kulturfestival Stummer Schrei („Cyrano“) – sie wurden mit Ehrenurkunden bedacht. Der Tiroler Volksbühnenpreis: eine Wert-schätzung für all die Bühnen im Land, aber zugleich auch Ansporn für das „Leben auf der Bühne“...

Nachrufe Gerlinde Haid (1943-2012)

Mit Gerlinde Haid verlor die Volksmusikfor-schung in Österreich eine ihrer bedeutendsten, prä-

gendsten Persönlichkei-ten. Gerlinde Haid, bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 2011 Professorin am Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Volks-musik an der Universität für Musik und darstellen-de Kunst Wien und dort auch Leiterin des Insti-tuts für Volksmusikfor-schung und Ethnomusi-kologie, hat auch in Tirol und Salzburg wesentliche

Impulse gesetzt. Als erste Assistentin des damaligen Instituts für Musikalische Volkskunde der heutigen Universität Mozarteum Salzburg (1989-1994) war sie maßgeblich am Aufbau der Volksmusikforschung am Mozarteum-Standort in Innsbruck beteiligt. Von 1992-2006 leitete sie zudem den von ihr mitbegrün-deten Innsbrucker Kultur- und Forschungsverein In-stitut für Volkskultur und Kulturentwicklung (ivk). Abgesehen von ihren bewundernswerten Qualitäten als Forscherin, Wissenschaftlerin und Universitäts-lehrerin war Gerlinde Haid auch in menschlicher Hinsicht beispielhaft.

Ihr hauptsächliches Forschungsgebiet war die Volksmusik im Alpenraum. Gerlinde Haid führte in allen Bundesländern Österreichs und auch in Südti-rol und im Trentino, ausgerüstet mit einem Tonauf-nahmegerät und oft mit der Filmkamera, ethnomu-sikologische Feldforschungen durch.

Ihr Interesse war umfassend, ihr Wissen und ihre Erfahrung waren enorm.

Groß und qualitätsvoll sind auch ihre Samm-lungen von Ton- und Filmaufnahmen authentischer Volksmusik. Etliche ihrer umfangreichen Buchpu-blikationen und Abhandlungen sind Standardwerke der Volksmusikforschung in Österreich. Sie war u.a. Herausgeberin der Schriften zur Volksmusik und der Innsbrucker Hochschulschriften, Serie B: Musi-kalische Volkskunde. Ihre zusammen mit Hans Haid

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Foto: Lisl Waltner, Wien

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herausgegebene achtteilige CD-Edition MUSICA AL-PINA (1993-2009) zählt zu den Klassikern unter den Dokumentationen zur Volksmusik im Alpenraum, weil darin neben österreichischer Volksmusik auch die Volksmusiktraditionen der schweizerischen, ita-lienischen, französischen, slowenischen und deut-schen Alpenregionen in vollem Ausmaß berücksich-tigt werden. Zu ihren frühen Klassikern zählt aber auch ihr schon 1979 gemeinsam mit Hartmann Go-ertz herausgegebenes Liederbuch Die schönsten Lieder Österreichs. Einen wesentlichen Beitrag zur Volksmusikforschung in Österreich leistete Gerlin-de Haid durch ihre Forschungsarbeiten zum Thema „Frau und Volksmusik“ in Österreich und in den Al-pen, ein Bereich der zuvor in der Forschung weit-gehend vernachlässigt worden war. Unablässig war Gerlinde Haid, wahrlich eine Institution der Volks-musikforschung, in zahlreichen Netzwerken aktiv: beispielsweise als Programmplanerin und Modera-torin der ALPENTÖNE OBERGURGL (1991-2011), im Verein PRO VITA ALPINA, in ihrem Netzwerk der ita-lienischen Volksmusik, und bereits in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts bei den pionierhaften Folk- und Volksmusikfestivals in Eggenburg/NÖ. Im Jahr 2003 wurde Gerlinde Haid vom Bundespräsi-denten der Republik Österreich mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse ausge-zeichnet, im Jahr 2010 mit dem vom Bundesmini-sterium für Wissenschaft und Forschung der Repu-blik Österreich eingerichteten Walter-Deutsch-Preis in Anerkennung ihrer überragenden Leistungen auf dem Gebiet der Volksmusikforschung. (zit. Thomas Nussbaumer).

Hans Jäger (1937 – 2012)

„Das Land Tirol wird Hans Jäger, dem kennt-nisreichen Sammler, dem manchmal unbequemen

Kämpfer, dem begeister-ten Museumsmann, stets ein ehrendes Andenken bewahren.“ (Kulturlan-desrätin Beate Palfra-der).

„Bereits in seiner Kindheit begann der 1937 in Ötz geborene Hans Jäger Dokumente der Tiroler Alltagskultur zu sammeln: Möbel und Marterln, Votivbilder und Grabkreuze, Fotoal-

ben und Briefe, Zeichnungen und Bilder. Allmählich systematisierte Hans Jäger seine Suchbewegungen und dehnte sie auf ganz Europa aus. Er förderte zahlreiche Perlen der Kultur- und Kunstgeschichte

zu Tage. In den 1980er Jahren baute Hans Jäger den Stadel seines Hauses zur „Galerie zum alten Ötztal“ um und zeigte dort seine Schätze.

Zudem verfolgte er die Spuren des aus dem Ötz-tal stammenden Barockbildhauers Matthias Braun in Böhmen, publizierte erstmals sein Werk und barg viele seiner Entwürfe und einige Originale in seiner Sammlung. Besonderes Augenmerk aber galt jenen Malern des 19. und des beginnenden 20. Jahrhun-derts. So wurde die Sammlung Jäger eine der be-deutendsten volkskundlichen und kunstgeschichtli-chen Privatsammlungen des Alpenraums.

2003 erwarb das Land Tirol die Sammlung und sicherte so ihren Bestand für das unter der Ägide von Hans Jäger eingerichtete Turmmuseum Ötz, das 2004 mit dem Tiroler Museumspreis ausgezeichnet und wenig später auch Träger des Österreichischen Museumsgütesiegels wurde. Noch im September 2011 konnte LRin Palfrader Hans Jäger den Schlüssel zu „seinem“ Depot in einem Haus neben dem Turm-museum überreichen“ (zit. Rebecca Müller).

Hans Jäger war ein Querdenker – kein Queru-lant. Er hat mit viel Emotionen sein Lebenswerk ver-folgt. Und das Faszinierende dabei war, dass er die „Hohe Kunst“ genauso schätzte wie die Volkskunst. Legendär waren seine Führungen im Turm oder bei Ausflügen, seine stringente Haltung gegenüber kul-turpolitischen Strömungen und nicht zuletzt sein Wissen über Kunst, das so manchen hochschulge-prüften Kunstkenner vor Neid erblassen ließ.

Dr. Petra Streng: Volkskundlerin; zahlreiche Pu-blikationen, Ausstellungen und Konzepte zur regi-onalen Volkskunde und Kulturgeschichte; Chefre-daktion der Tiroler Kulturberichte

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Foto: Dora Czell

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2012 – Ein Jubiläums- jahr für die Tiroler Literaturveranstalter und VeranstalterinnenGabriele Wild

Tirol ist seit vielen Jahren ein Ort der litera-rischen Begegnung und des Austausches zwischen Autorinnen und Autoren. Ein Blick auf das derzeiti-ge Angebot zeigt deutlich, dass Tirol und vor allem Innsbruck ein dichtes und vielfältiges Programm an Literaturveranstaltungen zu bieten hat. Eine be-trächtliche Anzahl an unterschiedlich ausgerichte-ten Veranstalterinnen und Veranstaltern präsentiert dem literaturinteressierten Publikum Schriftstel-lerinnen und Schriftsteller in Form von Lesungen, Autorengespräche oder Diskussionen. Anhand der Jubiläen des vergangenen Jahres, die von 35 Jahren Innsbrucker Wochenendgespräche bis zur 5 Jahres-feier der Lesebühne Text ohne Reiter reichen, lässt sich ablesen, dass sowohl traditionelle Veranstal-tungen weitergeführt wurden als auch neue Veran-staltungsformate hinzugekommen sind.

5 Jahre Lesebühne Text ohne Reiter, 10 Jahre Poetry Slam

Während sich in verschiedenen Städten Deutschlands bereits seit dem Ende der 1980er Jahre Lesebühnen formierten, wurde die Idee ei-nes festen Autorenensembles, das monatlich selbst verfasste Texte vor Publikum vorträgt, im Jahr 2007 für Innsbruck aufgegriffen. Die Autoren Stefan Aber-mann, Martin Fritz, Robert Prosser und der Kaba-

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Text ohne Reiter, Foto: Organisation Text ohne Reiter

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zusehends gesteigert. Viele Schreibende jeden Al-ters probieren ihre Texte auf der Bühne des Poetry Slams erstmals vor einer Zuhörerschaft aus. Immer wieder sind auch Slammer aus anderen Städten zu Gast. Man arbeitet in dieser Szene, die mittlerwei-le zu einer großen Community herangewachsen ist, vernetzt und lädt sich gegenseitig ein.

10 Jahre Prosa Festival, 10 Jahre Sprachsalz

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Kul-turgasthauses Bierstindl entwickelte Robert Renk im Jahr 2003, angelehnt an die Tage der deutschspra-chigen Literatur in Klagenfurt, die Tage der jungen deutschsprachigen Literatur. Das Konzept sieht ein juryloses Prosa-Wettlesen vor, das sich bewusst am Ritual des Bachmann-Preises anlehnt, mit der Aus-nahme, dass es um die Freude an den Texten gehen soll und nicht um den Wettkampf: An drei Abenden soll jeweils vier jungen Literatinnen und Litera-ten aus Österreich (darunter immer auch ein Gast aus der Tiroler Literaturszene), Deutschland und der Schweiz ein Podium geboten werden. Mit der Schließung des Bierstindls ging das Festival, das je-des Jahr im Frühjahr stattfindet und mit der Aktion Innsbruck liest gekoppelt ist, auf Wanderschaft und findet mittlerweile unter dem Namen Prosafestival an wechselnden Orten statt, wie z.B. in der Bäcke-rei Kulturbackstube, im Treibhaus oder im Stadtar-chiv. Auch der Fokus auf ausschließlich „junge Lite-ratur“ hat sich im Laufe der Jahre verändert. Die vom Organisationsteam Robert Renk, Markus Köhle und Verena Müller eingeladenen Autorinnen und Autoren reichen von Debütanten bis zu etablierten Autorinnen.

2012 feierte ein weiteres erfolgreiches Festival sein 10-jähriges Bestehen: Das Haller Literaturfesti-val Sprachsalz. 2003 wurde das Festival im Rahmen der 700-Jahr Feier der mittelalterlichen Stadt er-öffnet. Als Ort wählte das Organisationsteam, zur Zeit der Gründung bestehend aus den Autoren und Autorinnen Heinz D. Heisl, Elias Schneitter, Magda-lena Kauz sowie Robert Renk (die sich für die Pro-grammierung verantwortlich zeichnen), dem Marke-tingfachmann Max Hafele und der für Pressearbeit zuständigen Valerie Besl das Parkhotel Hall, das sich mit seiner Terrasse und den Seminarräumen schnell als beim Publikum beliebter Ort etablierte. Das Fe-stival, zu dem jedes Jahr rund 20 Schriftstellerin-nen und Schriftsteller eingeladen werden, hat kei-ne thematische Ausrichtung, präsentiert wird jedes Jahr eine interessante Mischung unterschiedlicher literarischer Strömungen, die sich aus großen Na-men, jungen Literatinnen aus dem deutschsprachi-gen Raum sowie einigen herausragenden Vertretern

rettist Markus Kozuh alias Der Koschuh bilden die erste Innsbrucker Lesebühne Text ohne Reiter, kurz T.O.R. genannt. Ihre ersten Auftritte absolvierte das junge Autorenteam im Exl-Keller des Löwenhauses am Rennweg, bald fanden die vier Autoren aber im Café Moustache in der Badgasse in der Innsbrucker Altstadt einen passenderen Ort für ihr Vorhaben. Jeden dritten Donnerstag im Monat tritt die Grup-pe dort mit eigenen Texten auf. Angereichert wird der Abend durch einen Stargast aus der nationalen und internationalen Lesebühnen- und Poetry Slam-Szene. Auf unterhaltsame Weise und begleitet von „Auftrittsmusik“ werden die Texte gelesen, Insze-nierung und Vortragskunst sind dabei wesentliche Bestandteile des Veranstaltungskonzepts. Auch dem Publikum wird ein Platz eingeräumt, ein so genann-tes „Open Mike“ steht einem Zuhörer/einer Zuhö-rerin für einen literarischen Beitrag zur Verfügung. Die Lesebühne Text ohne Reiter erfreut sich vor allem bei einem jungen studentischem Publikum anhaltender Beliebtheit, dazu tragen sicherlich die lockere Atmosphäre des Café Moustache bei und nicht zuletzt der Mix aus kurzweiliger Unterhaltung, Literatur und Musik. Mit der Ausschreibung eines Jugendliteraturpreises hat Text ohne Reiter au-ßerdem damit begonnen, junge Autorinnen und Autoren bis zum 20. Lebensjahr zu fördern. Verlangt werden Texte, die sieben Minuten nicht überschrei-ten dürfen und sich für eine Bühnenperformance eignen. Kriterien, die zu den Spielregeln des Poetry Slams gehören, auf dessen Bühne die vier Text ohne Reiter-Kollegen erstmals literarisch auf sich auf-merksam machten.

Der österreichweit erste Poetry Slam fand im Jahr 2002 in Innsbruck statt, 2012 feiert der Dich-terwettstreit, so die sinngemäße Übersetzung, sein 10-jähriges Jubiläum. Initiiert wurde er von Markus Köhle, der das Kontrastprogramm zur „Wasserglas-lesung“ jeden letzten Freitag im Monat moderiert. Der Poetry Slam ist ein Wettbewerb mit klaren Re-geln: Die Lesung darf nicht länger als fünf Minuten sein, die Teilnehmenden sind einzig auf ihren Text und ihre Sprechstimme angewiesen, wer gewinnt, entscheidet das Publikum. Die vorgetragenen Texte reichen von Prosa, Lyrik, Dramatik bis zur Parodie oder zum Kabarett, für den Sieg meistens entschei-dend ist vor allem eine überzeugende Performance. Jeweils vor der Veranstaltung findet für Interes-sierte ein Slam-Workshop statt. Der vormalige Bierstindl Poetry Slam hat mit der Schließung des Kulturgasthauses im Jahr 2010 seinen langjährigen Ort verloren. Markus Köhle übersiedelte die Veran-staltung in die Bäckerei Kulturbackstube nach Drei-heiligen, wo er unter dem Namen Bäckerei Poetry Slam den größten Raum problemlos bis zum letzten Platz füllt. Das Interesse des (überwiegend jungen) Publikums am Slam hat sich in den letzten Jahren

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fremdsprachiger Literaturen zusammensetzt. Ein Schwerpunkt lag dabei von Beginn an auf der ame-rikanischen Avantgardekultur des 20. Jahrhunderts. 2010 trennte sich das Sprachsalz-Team von Robert Renk, der Schweizer Autor, Journalist und Kultur-veranstalter Urs Heinz Aerni rückte als Programm-Gestalter nach. Im 10. Sprachsalz-Jahr wurde dem Festival der mit 70.000 Euro dotierte Bank Austria Kunstpreis als „Beste Regionale Kulturinitiative“ überreicht, der das Veranstalter-Team in seiner Richtung bestärkte. Neu im Programm seit 2011 ist die Kooperation mit den Klangspuren sowie seit 2012 die Sprachsalz-Literaturwerkstatt, die ein An-gebot für Erwachsene und Jugendliche enthält und deren Resultate im Rahmen des Festivals präsen-tiert werden.

15 Jahre Literaturhaus am Inn, 15 Jahre Cognac & Biskotten

1997 öffnete das Literaturhaus am Inn im 10. Stock in der Josef-Hirn-Straße in den Räumlich-keiten des Literaturarchivs Brenner-Archiv seine Pforten. Im Konzept eines Literaturhauses ist der Diskurs, der Austausch und die Präsentation von (Gegenwarts)literatur verankert. Eine Aufgabe, der das Literaturhaus am Inn nun seit 15 Jahren in ein bis zwei Veranstaltungen pro Woche nachkommt. Die Autorin Erika Wimmer, die das Literaturhaus bis 2004 leitete und ihre Nachfolgerin, die mittlerweile auch als Autorin in Erscheinung tretende Anna Rot-tensteiner, machten, gemeinsam mit ihrem Team, das Literaturhaus am Inn zu einer Institution, in der sowohl die Literatur des Tiroler Raums gefördert wird, nationale und internationale Gegenwartsli-teratur präsentiert wird als auch gesellschaftliche Fragestellungen im Zusammenhang mit Kunst und Literatur zur Diskussion gestellt werden. Zu Letz-terem trug vor allem das vor drei Jahren ins Leben gerufene so genannte „Montagsfrühstück – Forum für strategische Langsamkeit“ bei. Einmal im Monat treffen bei Croissants und Kaffee Autorinnen und Autoren mit Vertreterinnen und Vertreter aus der Wissenschaft oder aus andern Künsten zusammen, um sich in einer für das Publikum offenen Diskus-sion mit gesellschaftspolitischen Themen auseinan-derzusetzen. Überarbeitet wurde mittlerweile die Rezensionen-Homepage, auf der regelmäßig Neu-erscheinungen aus dem Tiroler Raum besprochen werden. Sie wurde zur Online-Zeitschrift „Lilit – Literatur im Lichthof“ erweitert, um sich weiteren Themen im Zusammenhang mit der Tiroler Litera-tur zu widmen. Seit 2010 gibt es im Literaturhaus am Inn außerdem ein Schreibwerkstatt-Angebot für

Jugendschreibwerkstatt Literatur- haus am Inn mit Bernhard Aichner,

Foto: Fotowerk Aichner

Parkhotel mit Leseterrasse, Foto: Sprachsalz

Wochenendgespräche 2008 zum Thema Bühnenfiguren, Foto:

Fotowerk Aichner

Poetry_Slam_mit Markus Köhle, Foto: Poetry_Slam

BLITZLICHTER

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Jugendliche, in dem junge Talente intensiv geför-dert werden sollen.

Nach 15 Jahren kündigte Thomas Schafferer die Jubiläumsausgabe als die vorläufig letzte des Literaturmagazins Cognac & Biskotten an. Das The-ma: Endzeitstimmung, das Format: die literarische Konservendose, der Veranstaltungsort: der Luft-schutzstollen Guggenbichl. 35 Ausgaben lang gingen dem kreativen Kopf des Literaturmagazins Thomas Schafferer und seinen wechselnden Teamkollegin-nen und Kollegen die Ideen nicht aus. Zwei Ausga-ben mit wechselnd hohen Auflagen präsentierte Co & Bi im Jahr. Das Konzept besagt, dass Thema, For-mat und Präsentationsort eine Einheit bilden. Ein Höhepunkt des vielgestaltigen Magazins war sicher-lich die Literarische Straßenbahn zum 10-jährigen Jubiläum. Eine mit Texten zum Thema „Haltestellen & Lebensläufe“ bedruckte Straßenbahn (dort wur-den während einer Sonderfahrt auch die Texte prä-sentiert) fuhr einige Wochen durch die Innsbrucker Innenstadt. Inhaltlich hielt das Magazin stets eine große Bandbreite an Autorinnen und Autoren und literarischen Genres bereit: Neueinsteiger publi-zieren dort genauso wie renommierte Autorinnen. Vor allem für vielen junge (Tiroler) Autorinnen und Autoren bot Cognac & Biskotten eine erstmalige Pu-blikationsmöglichkeit.

35 Jahre Innsbrucker Wochenendgespräche

Das Konzept der Innsbrucker Wochenendge-spräche unterscheidet sich deutlich von den hier genannten Veranstaltungen. Die Innsbrucker Wo-chenendgespräche werden oft als „leises Festival“ bezeichnet, wobei ihr Konzept fern von jeglichem Festival- oder Eventcharakter liegt. Es handelt sich bei dieser dreitägigen Veranstaltung in erster Linie um konzentrierte, moderierte Gespräche zu einem bestimmten literarischen Thema. 12 Autorinnen und Autoren werden seit mittlerweile über 35 Jahren jedes Jahr im Mai für einen literarischen Austausch in dieser Form eingeladen. Umrahmt werden die Diskussionen von zwei Lese-Abenden. 1977 gründe-te Ingeborg Teuffenbach (1914-1992) die Innsbruk-ker Wochenendgespräche, indem sie die Grund-idee der von 1950-1969 in Innsbruck stattfindenden Österreichischen Jugendkulturwochen, nämlich un-terschiedliche Autorinnen und Autoren zum künst-lerischen Austausch zusammenzubringen, wieder-aufgriff. Zunächst versammelten Teuffenbach und später ihre Nachfolgerin Gerturd Spat (1993-2002) die Schriftstellerinnen und Schriftsteller zum mo-derierten, aber nicht öffentlichen Gespräch im Gasthof Kappeller in Amras. 2002 übernahm Gise-la Holzner die Organisation der Veranstaltung. Sie

wahrte die konzentrierte Atmosphäre, öffnete die Veranstaltung aber einem breiteren Publikum, in-dem sie die Innsbrucker Wochenendgespräche in die Innenstadt verlagerte. Die Gespräche finden seither im Ensembleproberaum des Tiroler Landestheaters statt, ein Ort, der die Werkstattatmosphäre un-terstreicht, die Lesungen im Orf Tirol Kulturhaus. Unterschiedliche Zugänge und Poetologien wurden über die Jahre in Themen wie „Vater- und Mutterfi-guren“, das „Schweigen in der Literatur“, „Angst“ oder „Humor“ diskutiert. Nach 10 Jahren Organi-sations- und Konzeptarbeit legte Gisela Holzner im 35. Jahr der Innsbrucker Wochenendgespräche ihre Tätigkeit zurück und übergab die Leitung der Ver-anstaltung an die Verlegerin der innsbruck univer-sity press Birgit Holzner und der Verfasserin dieses Beitrags.

Literatur erfahrbar machenSo unterschiedlich die Konzepte auch sein mö-

gen – die Motivation der Literaturveranstalterinnen und Veranstalter ist immer dieselbe: Sie liegt darin, Gegenwartsliteratur zur Diskussion zu stellen, den Lesenden durch die Anwesenheit der Schreibenden deren Texte näher zu bringen und sinnlich erfahrbar zu machen. Die Stimme des Autors/der Autorin, die Art, wie der literarische Text gelesen oder insze-niert wird, bietet dem Publikum eine direkte, un-mittelbare und auf diese Weise einzigartige Berüh-rung mit Literatur. Den staatlichen Fördergeldern ist es zu verdanken, dass die Veranstaltungen (bis jetzt) überwiegend bei freiem Eintritt stattfinden können.

Literatur-Notiz: Walter Klier wird mit dem Ot-to-Grünmandl-Literaturpreis (5.000 Euro) für sein Gesamtwerk ausgezeichnet.

Linkstextohnereiter.combaeckereipoetryslam.wordpress.comwww.sprachsalz.comliteraturhaus.uibk.ac.athttp://www.uibk.ac.at/brenner-archiv/litera-

tur/tirol/lilit_ausg02_2012/www.cobi.atwww.wochenendgespraeche.at

Gabriele Wild: Studium der Germanistik und Sla-wistik in Innsbruck/Berlin. Seit 2010 Programmge- staltung im Literaturhaus am Inn, seit 2013 Lei-tung und Organisation der Innsbrucker Wochen-endgespräche, Rezensionstätigkeit und Arbeiten zur zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur.

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Tirol im Film – Film in Tirol 2012Silvia Albrich

Die Filmförderungsinitiative des Landes und der Tirolwerbung, „Cine Tirol“ (Film Commission & Fund), verzeichnete 2012 einmal mehr beacht-liche Erfolge: So etwa bestätigte eine Studie die führende Position Tirols als „das bekannteste und beliebteste Filmland der Alpen“ sowie die „sehr hohe Zufriedenheit“ der befragten Filmschaffen-den. Die fachliche Kompetenz der Cine Tirol wird in Europa, Amerika und Indien hoch geschätzt und hat das Filmland Tirol international bekannt ge-macht. Dies führte erneut zur Realisierung zahl-reicher Filmprojekte mit hohen wirtschaftlichen, medialen und touristischen Effekten in den Tiroler Regionen: An 490 Drehtagen wurden über 6,5 Mil-lionen Euro produktionsbedingt ausgegeben - un-ter anderen für Unterkunft, Verpflegung, Transport und Motivmieten sowie durch Gagen für heimische Filmschaffende.

Tirols Beliebtheit als Filmland ist ungebro-chen: Neben der Fortsetzung der Dauerbrenner „SOKO Kitzbühel“ (12. Staffel) und „Der Bergdok-tor“ (6. Staffel) führte Cine Tirol mit umfassenden Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen im In- und Ausland – darunter die Teilnahme an interna-tionalen Filmfestivals in Berlin, Cannes und Busan in Südkorea sowie an der größten Location Messe in Los Angeles – über 25 Spiel- und Dokumentarfil-me, 28 Werbefilme sowie zahlreiche Fotoshootings nach Tirol.

Für zwei TV-Spielfilme, „Stille“ und „Herz-schnitt“, wurde Osttirol zur Filmkulisse. In den Hauptrollen sind Brigitte Hobmeier - sie stand be-reits für den vielfach ausgezeichneten Film „Die Hebamme“ in Tirol vor der Kamera -, Marcus Mit-termeier, Tim Bergmann und Günther Maria Halmer zu sehen, der schon 2011 in Osttirol filmte („Der Meineidbauer“ von Joseph Vilsmaier). Auch die beiden Spielfilme „Wandelsterne“ und „Der stille Berg“, ein Kinofilm von Reinhold Bilgeri (mit Clau-dia Cardinale, William Moseley, Brigitte Jaufentha-ler und Harald Windisch) in der Regie von Ernst Gossner (Buch Clemens Aufderklamm, Kamera Da-niela Knapp) wurden in Osttirol gedreht. In Seefeld

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Das Geheimnis der Schneekönigin – die erste russische und erste 3D-Spielfilmproduktion in Tirol. Dreharbeiten am Piburger See, Foto: Cine Tirol

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2012 über 225 Millionen Zuseher allein im deutsch-sprachigen Raum – eine enorme „Sichtbarkeit“, die einen wichtigen Beitrag für die Urlaubsentschei-dung zugunsten Tirols leistet, wie eine britische Studie bestätigt: 27 % der Befragten gaben an, sich bei ihren Urlaubsplanungen von Filmen inspirieren zu lassen! Diese Chance wurde so genützt, dass sich das einstige touristische Phänomen „Filmtou-rismus“ in den letzten Jahren verstärkt zu einem faszinierenden Instrument des Destinationsmar-ketings entwickelte. Mit einer Fachveranstaltung über die touristische Verwertung von Filmproduk-tionen gab Cine Tirol zahlreichen heimischen Tou-ristikerInnen interessante Impulse, aus den in ihrer Region realisierten Produktionen größtmöglichen Nutzen zu ziehen.

„Ein sehr erfolgreiches Jahr im Filmland Tirol geht zu Ende und das neue Jahr beginnt vielver-sprechend – die TV-Serien SOKO Kitz und Bergdok-tor werden fortgesetzt und auch andere Spiel- und Dokumentarfilmprojekte aus dem deutschsprachi-gen Raum bzw. aus dem ferneren Ausland planen Dreharbeiten in den Tiroler Regionen“, blickt Cine Tirol Leiter Johannes Köck zuversichtlich in die Zukunft. „Diesen Produktionen werden wir unse-re maximale Unterstützung durch das Cine Tirol Location Service anbieten, damit die geeigneten Drehorte zwischen Innervillgraten und dem Lechtal gefunden werden. Gleichzeitig werden wir wieder auf den wichtigsten Filmfestivals und Fachveran-staltungen unser filmisches Netzwerk pflegen bzw. neue Kontakte knüpfen, um interessante Filmpro-jekte mit Bedarf an alpinen Drehorten frühzeitig zu entdecken und nach Tirol zu führen. Mit der Unterstützung unserer Partner im Land, mit dem Wohlwollen der heimischen Politik, Behörden und Unternehmungen sowie mit der überaus film-freundlichen Haltung der Tiroler Bevölkerung wird es uns auch weiterhin gelingen, die Spitzenpositi-on Tirols als das bekannteste und beliebteste Film-land der Alpen zu behaupten“, so Köck.

Filmtelegramm 20121. Certified Film Comissioner Österreichs

Cine-Tirol-Leiter Johannes Köck ist nach drei Jahren Ausbildung an der AFCI University in Los Angeles der erste „Certified Film Commissioner“ Österreichs. In seine Diplomarbeit über „Bollywood in Tirollywood“ brachte er die Erfahrungen mit über 70 indischen Filmproduktionen in Tirol ein.

Cine Tirol ist seit 1999 Mitglied der AFCI, der Association of Film Commissioners International, dem Weltverband der Film Commissions mit über 300 regionalen bzw. lokalen Film Commissions auf sechs Kontinenten.

stand Hansi Hinterseer für „Ruf der Pferde“ vor der Kamera, für die „Die geliebten Schwestern“ waren Innsbruck, Hall und Gries am Brenner Schauplatz, „Nur ein Schritt“ wurde in Tarrenz, Innsbruck und Kufstein gedreht.

Eine herausragende Produktion war die Reali-sierung des Spielfilms „K2 – The Italian Mountain“ zwischen Februar und April in Innsbruck, Hall, Rinn, auf dem Rettenbachferner im Ötztal und im Valsertal. Der Film über die Erstbesteigung des K2 durch italienische Alpinisten 1954 wurde unter der Regie des Hollywood-Regisseurs Robert Dornhelm von einem internationalen Produktionsteam mit Filmschaffenden aus Italien, Österreich, Deutsch-land und Ungarn vor und hinter der Kamera um-gesetzt. Dornhelm war von den Drehorten in den Tiroler Bergen begeistert: „Wir fanden hier ideale Bedingungen. Zum Glück bekommt man die Berge, den Dreh- und Angelpunkt des Ganzen, umsonst“, sagte er nach Abschluss der Dreharbeiten. Die zu-nehmende Internationalisierung des Filmlandes Tirol bewiesen mehrere Produktionen aus dem (fernen) Ausland: Mit dem Kinospielfilm etwa „Das Geheimnis der Schneekönigin“ entdeckte auch Russland Tirol als Filmland. Der Piburger See, das Höfemuseum Kramsach und das romantische Anwe-sen Schloss Matzen waren Kulisse für die erste rus-sische Produktion und zugleich erste 3D-Spielfilm-produktion, die in Tirol gedreht wurde. Auch hier waren Regisseurin und das internationale Team mit Filmschaffenden aus Russland, den USA, Deutsch-land und Österreich von den Tiroler Drehorten begeistert. Im Rahmen von Dreharbeiten auf dem Hintertuxer Gletscher für „Snowpiercer“ wurde erstmals eine große koreanische Filmproduktion in Tirol begrüßt, mit dem Road Movie „Laura & Mar-sha“ war das erste indonesisches Filmteam in „Herz der Alpen“. Für den Austro-Bollywood-Liebesfilm „Servus Ishq“ diente das einstige Bergdoktorhaus in Wildermieming als Filmkulisse, eine arabische Telenovela wurde in Seefeld realisiert, wo auch ein vielgesehenes Musikvideo des italienischen Sängers Tiziano Ferro entstand.

Ein außergewöhnlicher Sportfilm wurde hoch über Innsbruck und in den winterlichen Karwen-deltälern gedreht – die Szenestars Jeremy Jones und Mitch Tölderer standen für diese amerikani-sche Produktion „Further“ auf ihren Snowboards. Auch die Anzahl der Werbefilme und Fotoshootings konnte durch intensive Akquisitionsmaßnahmen deutlich erhöht werden – speziell die Auto- und Modebranche setzte ihre Produkte inmitten der imposanten Berglandschaft Tirols in Szene, darun-ter sehr bekannte Marken wie BMW, Volvo, Range Rover, ADAC, Brax und Eybl.

Alle TV-Ausstrahlungen der in Tirol gedrehten Spiel-, Dokumentarfilme und Serien erreichten

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Cine Tirol Award 2012Der Cine Tirol Award 2012 ging an den „Berg-

doktor“ Hans Sigl, der als „filmtouristischer Bot-schafter mit Herz und Humor seine Wahlheimat Tirol, insbesondere die Region Wilder Kaiser, auf überaus sympathische Weise vor großem Publikum rund um die Welt bewirbt“, begründete Cine-Tirol-Chef Johannes Köck in seiner Laudatio. Sigl ist der elfte Preisträger dieser Auszeichnung für Menschen, „die sich auf besondere Weise für das Filmland Tirol einsetzen“.

Sigl hat starke Tirol-Verbindungen: Er absol-vierte seinen Zivildienst an der Klinik Innsbruck, seine Ausbildung zum Schauspieler und Sänger fand am Tiroler Landestheater statt, wo er 1993 bis 1998 Ensemble-Mitglied war, von 2003 bis 2006 war er SOKO-Kitz-Ermittler (Andreas Blitz) und sei-ne Hochzeit feierte er auf der Rübezahl-Alm über Ellmau.

Diagonale 2012Der gebürtige Tiroler Sebstian Meise hat mit

seinem Debütspielfilm „Stillleben” bei der Dia-gonale 2012, dem Festival des österreichischen Films, den Preis für den besten Film gewonnen. Gleichzeitig feierte sein Dokumentarfilm „Outing“ dort die Premiere. Meise beschäftigt sich gemein-sam mit dem Osttiroler Drehbuchautor Thomas Reider in beiden Filmen mit der Pädophilie.

Botschafter von IzolaIFFI-Festivaldirektor Helmut Groschup wur-

de zum „Botschafter von Izola“ ernannt. Die Aus-zeichnung erhielt Groschup von Bürgermeister Igor Kolenc für sein Engagement für die Stadt und insbesondere für Kino Otok, das Filmfestival des slowenischen Küstenortes. Groschup hat 2003 mit Vlado Skafar und Jan Cvitkovic das Slowenische Filmfestival „Kino Otok“ in Izola gegründet; Jan Cvitkovic gewann beim 21. IFFI 2012 in Innsbruck für seinen Film „Archeo“ den Filmpreis des Landes Tirol.

Das große HeftChristian Berger, vielfach ausgezeichneter Ti-

roler Kameramann (u.a. 2010 Oscar-Nominierung und Preis der American Society of Cinematogra-phers), Regisseur, Filmproduzent sowie Professor für Bildtechnik und Kamera, stand 2012 für den Film „Das große Heft“ unter der Regie von János Szász hinter der Kamera. In dem Drama (nach dem Buch von Agota Kristof) um zwei Zwillingsbrüder, die im Zweiten Weltkrieg auf sich allein gestellt sind, spielen u.a. Yolande Moreau, Ulrich Matthes und Ulrich Thomsen.

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Der Spielfilm K2 – The Italien Moun-tain (mit Hollywood-Regisseur Robert Dornhelm) führte ein internationales

Team nach Tirol, Foto: Cine Tirol

Christian Berger beim Dreh zum Kinofilm „Das große Heft“.

Foto: Hunnia Film Budapest

BLITZLICHTER

Lebenstraum Kematen: Das Kamerateam Fechner beiKemakos Full Filling Service,

Foto: glotzpipm

Filmfest rejected 2012: Applaus für die Gewinner des

48-StundenWettbwerbes, Foto: Rejected

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Ort beinhaltet die von „glotzpipm®“ produzierte Dokumentation.

40 Jahre ORF TirolKlingende Namen machten den kleinen Sen-

der, der im Keller des Innsbrucker Landhauses begann, über die Grenzen des Landes bekannt, darunter Ernst Grissemann, Axel Corti, Walther Reyer, Dietmar Schönherr… 1972 übersiedelte der ORF Tirol in sein eigenes Funkhaus, das Landesstu-dio am Rennweg, in dem sich weiterhin kreative Geister tummelten: Hans Benedict, der spätere ORF-Nahost Korrespondent, die Komponisten Bert Breit und Werner Pirchner, die Schauspieler Julia Gschnitzer und Kurt Weinzierl, die Präsentatoren Armin Wolf und Wolfram Pirchner, um nur einige zu nennen. Ein Film von Heinz Fechner erzählte die Geschichte des ORF Tirol, der durch seine Innova-tionen überregionale Bedeutung erlangt hat.

Vier Frauen und ein TodesfallDie beliebte TV-Serie „Vier Frauen und ein

Todesfall“ verzeichnet eine starke Tiroler Betei-ligung: Das Drehbuch stammt vom Wahltiroler Uli Brée (und Rupert Henning), die Schauspielerin Bri-gitte Jaufenthaler ist als Frau Bürgermeister von Beginn an dabei und der Kabarettist und Wahl-Mie-minger Markus Linder spielt seit der 4. Staffel den Pfarrer.

Gänsehaut-SpezialistDer Tiroler Matthias Bauer schreibt erfolgreich

(mit seinem Co-Autor Bastian Zach) Action-Dreh-bücher und Thriller. Der Streifen „One Way Trip 3D“ sorgte bei 150.000 Kinobesuchen für blutige Leinwand-Momente. Für das Drehbuch des Auto-ren-Duos zum Wikinger-Film „Northmen – A Viking Saga“ konnte Hollywood-Regisseur Claudio Fäh ge-wonnen werden, der Film kommt 2013 in die Kinos.

Filmfest RejectedUnentdeckte filmische Fundstücke bot 2012

zum vierten Mal das kleine feine Festival „Rejec-ted“ (zu deutsch „abgelehnt“) in der Bäckerei und im Cinemagograph. 1200 BesucherInnen, fünf ausgebuchte Workshops, ein Oscarpreisträger als Festivalgast, Sven Sauer (Visual Effects für „Hugo Cabret“), der seine Theater-Dokumentation „9 Monate Winter“ präsentierte, knapp 20 Kurzfilme, die im Rahmen des 48-Stunden-Wettbewerbes ent-standen (Gewinnerfilm „Dreiheiligenstraße 33“ von Johannes Aitzetmüller, Helene Koller und Laurent Promme) und ein erstmals stattfindender Filmver-tonungswettbewerb (Gewinner: Michael Hofer), machten „Rejected“ zu einem spannenden und er-folgreichen „Filmfestival“.

Fotografische ZeitreiseGemeinsam mit seiner Frau Marika Green ge-

staltete Christian Berger die Ausstellung „Ein Jahr-hundert der Fotografie in einer Familie“ (Green-Photographic Sights 1894-2010) in der EDITION PHOTO Wien. Marika Green präsentierte die ein-drucksvolle Foto-Sammlung aus vier Generationen ihrer Familie: Großmutter Mia Green (1870-1949) war eine der ersten schwedischen Fotografinnen. Greens Vater Lennart (1913-2007), Kameramann und Fotograf, hinterließ eine große Sammlung u.a. mit Porträts aller Berühmtheiten der 50er und 60er Jahre wie etwa Brigitte Bardot, Alain Delon, So-phia Loren, Fernandel, Jean Marais, Yves Montand, Jeanne Moreau, Michèle Morgan, Jean Seberg, Orson Welles, Françoise Sagan, Albert Camus und Marc Chagal. Marika selbst, Schauspielerin (Pick-pocket) und Model wie auch ihre Nichte Eva Green (James Bond/Casino Royale), stehen vor der Kame-ra berühmter Fotografen.

Der Kini im Kino2012 startete der Kinofilm Ludwig II. in den

heimischen Kinos. In der Geschichte des Bayern-königs spielen Sabin Tambrea (Ludwig II.), Hannah Herzsprung (Kaiserin Elisabeth), Peter Simoni-schek, Katharina Thalbach und Axel Milberg. Für die Kamera zeichnete Christian Berger verantwort-lich, gedreht wurde unter anderem in Tux im Zil-lertal, am Achensee und im Museum Tiroler Bau-ernhöfe in Kramsach.

Unentdeckter Archipel

Eine einfühlsame filmische Hommage an den Imster Maler August Stimpfl (1924-2010) ist die Dokumentation des Tiroler Filmemachers Mar-kus Heltschl „Ein unentdeckter Archipel“, in der Stimpfls Freunde und Weggefährten, Sammler und Kunstkritiker zu Wort kommen und die auch ein Ka-pitel Tiroler Kunstgeschichte erzählt.

Lebens(t)raum KematenKematen am Fuß der Martinswand feiert 2013

sein 850jähriges Bestehen und beschloss aus die-sem Anlass, anstelle eines Dorfbuches einen Film zu produzieren. Die Gemeinde holte sich dazu den bekannten Regisseur Heinz Fechner, der in einer einstündigen Dokumentation den Weg Kematens „vom Bauerndorf zur modernen Gemeinde“ fil-misch auf- und nachzeichnet. Der Legende nach soll Kaiser Maximilian, der sich in der Martinswand verstiegen hatte, gerufen haben: „Wenn sie decht kematen!“ In Wahrheit leitet sich der Ortsname aber vom lateinischen „caminata“ ab, was soviel wie beheizbare Frauengemächer bedeutet.

Alles zur Geschichte und Entwicklung Kema-tens vom ersten Hof bis zum heutigen modernen

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Kino und KuhglockenDas erste Tyrolian Independent Film Festival

(TyIFF) zeigte im Innsbrucker Metropolkino an drei Festival-Tagen 40 internationale und heimische Independent-Produktionen. Für den Eröffnungs-film „The Owner“ drehten 25 Filmemacher aus al-ler Welt, darunter auch der Tiroler Nino Leitner, zusammen einen Film, ohne persönlich in Kontakt zu treten. Die besten Filme wurden mit eigens angefertigten Kuhglocken ausgezeichnet. Als „Best Tyrolean Film“ wurde der Film „Vadim“ des Musik- und Sounddesigners Peter Hengl geehrt. (www.tyiff.com)

Los Gurkos Short-FilmfestivalBereits zum 8. Mal fand 2012 das „Los Gurkos

Kurzfilm Festival“ statt, erstmals in einer einzigen Location, in der ehemaligen Walde Seifenfabrik in Innsbruck. Internationale und heimische Filmema-cher stellten in den Kategorien „Kurzfilme aus Ti-rol“, „Internationale Kurzfilme“ und „Musikvideos“ ihr Können unter Beweis. Es gab drei Filmvorfüh-rungen (außer Konkurrenz, Filmwettbewerb, Mexi-kanische Kurzfilme) und drei Konzerte.

Prämiert wurden der deutsche Kurzfilm „Volkspark“, der Tiroler Film „St. Martin und der italienische Short „Milonga“. Seit 2005 hat sich das jährliche Los Gurkos Short-Filmfestival (in Zusam-menarbeit mit dem IFFI) zu einem internationalen Kurzfilmfestival mit einem Tiroler Schwerpunkt entwickelt und ist derzeit das größte jährliche Kurzfilmfestival Westösterreichs.

MOLESeit 2009 gibt es MOLE, den Verein zur För-

derung medialer Vielfalt und Qualität, der das gleichnamige MOLE, ein „Medium für kulturelle Nahversorgung“ in einer Printversion und einer On-lineplattform bietet. MOLE befasst sich mit Politik, Raum, Bild, Wort, Ton, Theorie, Netz, Comics und Literatur und liefert dem entsprechend auch wert-volle informative Beiträge zum Thema Film und Medien. (www.molekultur.at)

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Tiroler Kultur- initiativen 2012 – Aufreger, Projekte und VielfaltenPetra Streng

Das Jahr 2012 bot für die Tiroler Kulturinitia-tiven im wahrsten Sinne des Wortes Aufreger. Ge-meint sind allemal damit die TKI-open 2012, die unter dem Motto „kein Thema“ standen. Seit 2002 gibt es dieses alljährliche Förderprogramm des Lan-des Tirol, das zeitgenössische Kunst- und Kulturpro-jekte unterstützt. So weit so gut. Eine eigene Jury, stets von den TKI neu besetzt, um nicht in den Ruf einer Hofjury zu geraten, bewertet die eingereich-ten Projekte – 2012 waren es 56 an der Zahl. Die Aufgabe ist sicherlich nicht leicht. Und wie auch bei anderen Wettbewerben oder Jurysitzungen kann man subjektive Ansinnen nie ausschliessen. Auch in einer Basisdemokratie ist dies nicht möglich. Da kann man demokratische Begriffe, Auslegungen, Termini, Entwicklungen u.a. noch so sehr bemühen.

Zäsur oder ZensurUm bei der immer wieder so gern angesproche-

nen Objektivität zu bleiben. Keine Rede von Zäsur oder Zensur. Eine Zäsur, also frei übersetzt, einen Epochenwechsel in der Kulturförderung hat es nicht gegeben. Fakt ist, dass bis dato die TKI-open sehr eigenständig arbeiteten, finanzielle Förderungen erhielten sie weitgehend nach internen aufgestell-ten Kriterien. Im Jahr 2012 wurden zwei Projekte vom Seiten des Landes für nicht förderungswürdig erachtet. Es handelt sich zum einen um das Projekt „Alpenländische Studien“ von Tal Adler, zum ande-ren um das Projekt „Wahlen sind Betrug“ von Oliver Ressler. Letztgenanntes Projekt, das Anbringen von

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One-Way-Ticket: Tirol-Perudurch-das-huancabamba-tal-n, Foto: Daniela Atzl/Daniel Dlouhy

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bei den Flüchtlingsströmen thematisieren u.a. ver-schiedene NGOs. Die Grenzen zu Europa werden dicht gemacht – ist das gut, notwendig, überhaupt möglich, aber vor allem, wie geht es den Betroffe-nen dabei? Regelmäßig gesendete Beiträge setzten sich mit dieser durchaus komplexen Thematik aus-einander. Europa eine Festung oder durch nur eine poröse Aussenhaut?

Interkulturelle Diskussionen bestimmten das Projekt „One Way Ticket Tirol-Peru“ (Perfect Wave Medien - Verein für Neue Medien, Video- und Do-kumentarfilm / Daniela Atzl, Daniel Dlouhy). Das Dorf Pozuzo ist in Tirol nicht unbekannt. Das chi-lenische Dorf wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Auswanderern aus Bayern und Ti-rol begründet und gilt seitdem als Aushängeschild vermeintlicher oder wahrer bewahrter alpenländi-scher Traditionen. Doch wie sehen die realen Fakten aus, wie lebt man hic at nunc mit Phänomenen, die nur in einem interkulturellen Kontext gesehen wer-den können? In drei unterschiedlichen Projektteilen begab man sich auf eine Art der Spurensuche. Eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen (wie Landflucht) stand ebenso zur Dis-kussion wie wahre und reale Bilder/Literaturen von Aussenstehenden. Liegt Pozuzo nun in Chile oder ist es eine „kulturelle“ Kolonie von Tirol?

Unter dem Schlagwort Migrationsgesellschaften kann das Projekt „Parto Preni - Diese Stadt ist nicht einsprachig“ (Bureau für unkonventionelle Sozial-forschung und kulturpolitische Interventionen zu Mehrsprachigkeit im öffentlichen Raum/Kontakt: Oscar Thomas-Olalde) gesehen werden. Künstle-rische und kulturpolitische Interventionen sollten eines deutlich machen: was ist die Sprache einer Stadt schlechthin? Was wird akzeptiert, was wird verleugnet oder gar zensuriert? Das Reden bzw. die Sprache als direkte Form der Kommunikation kann nur im gesellschaftlichen Kontext gesehen werden. Und hierfür sind kritische Fragestellungen, aber auch künstlerische Aufbereitungen notwenig. Ein Umstand, den dieses Projekt bewiesen hat.

Um Emotionen, um Ausgrenzung und Toleranz, um politische Strömungen, aber auch um individuel-le Befindlichkeiten ging es im Projekt „Raum.Macht.Struktur – Eine visuelle Recherche in Flüchtlingsun-terkünften in Tirol“ (CORTEX - Verein zur Förde-rung visueller Forschung / Robert Gander, Günter Richard Wett). Wie leben Flüchtlinge bzw. Asylsu-chende in Tirol? Haben sie Räume der individuellen Machbarkeit oder sind sie Touristen der 3. bzw. 4. Welt? Kaum ein anderes Thema erschreckt so viele Gemeinden. Müssen wir Flüchtlinge unterbringen, und wenn ja wie, unter welchen Bedingungen? Darf denn die Einrichtung, die Architektur „schön“ sein, wo positionieren: im Zentrum oder in der Periphe-rie? Fragen die gestellt werden müssen, Antworten

Plakaten im öffentlichen Raum (i.e. in der Landes-hauptstadt Innsbruck) mit dem gesellschaftlichen Querverweis auf die französischen Studentenre-volten von 1968 wurde nicht realisiert. Tal Adlers Projekt, eine Fotoserie von regionalen Örtlichkei-ten, an denen NS-Verbrechen begangen wurden und Protagonisten, die Zivilcourage bewiesen, wurde zum Teil (mit finanziellen Förderungen des Bundes und des Landes Tirol) verwirklicht. Die Wogen gin-gen hoch. Um es auf einen kurzen Nenner zu brin-gen: Formalkriterien, die es zu erfüllen galt wurden ebenso ins Spiel gebracht wie künstlerische Freiheit und Nachholbedarf in der historischen Aufarbei-tung. Lokale und überregionale Medien überschlu-gen sich in Bewertungen und Diskursen. Beispiele hierfür finden sich u.a. in der Tiroler Tageszeitung (etwa 18.01.2012, 23.01.2012, 01.02.2012), Stan-dard (18.1.2012), in Kulturrisse Heft 1/2012, Mole 2/2012 oder Echo 1/2012.

Fazit dieser Diskussionen, mehr oder weniger emotionell geführt, ist die Tatsache, dass Kunst- oder Kulturprojekte immer wieder Anstoss erregen. Sei es in der Thematik oder in der Aufbereitung. An-zuregen ist bei derartigen „Auseinandersetzungen“ allemal Toleranz und ein gewisses Maß an Kritikfä-higkeit. Schritte zur historischen Aufarbeitung wer-den immer wieder gesetzt – siehe dazu auch den Beitrag über „Volkskulturen 2012“.

Vielfalt an KulturenTrotz dieser heftig geführten Diskussionen darf

man die abgeschlossenen und realisierten Projekte nicht hintan stellen. Sie sind Garant für eine leben-dige künstlerische und auch unkonventionelle Szene der Kulturinitiativen.

Das Projekt „Das Wunschamt“ (Stiftung Frei-zeit Ines Aubert, Markus Blösl, Ruben Jodar) the-matisierte eine beinahe blasphemische Frage: „Sind sie wunschlos glücklich?“ Eingebettet in das städti-sche Ambiente der Stadt Wörgl machte man sich in einer interaktiven Installation auf die Spuren von Wünschen – individuell aber auch gesellschaftlich ausgerichtet. Zenrales Moment war der integrative Aspekt der Realisierbarkeit innerhalb eines städti-schen Gefüges.

Keine unbekannten sind bei den Einreichungen der TKI open die Träger des Freien Radios Innsbruck, FREIRAD 105,9. Das Projekt für das Jahr 2012 stand unter dem Motto „Frontex Watch“. Hintergrund dieser medial aufbereiteten Aktionen und Sendun-gen ist die Problematik der Asylsuchenden, der Menschen, die aus politischen, gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Gründen nach Europa wollen. Die offizielle Einreise ist erschwert, die Dramatik

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die gesellschaftspolitische Rückschlüsse erlauben. Und einen Diskurs über dieses doch sehr emotiona-le (erzwungene) Miteinander war durch das Projekt garantiert.

Die Landeshauptstadt hat Potential

Marie-Therese Harnoncourt (Wien), Thomas Philipp (Linz) und Ernst Trawöger (Innsbruck) waren die diesjährigen Jurymitglieder, die aus 42 Einrei-chungen neun Kulturprojekte im Rahmen der stadt_potenziale 2012 Innsbruck auswählten.

Mit einem Web-Blog „arbeitete“ das Projekt „provInnsbruck.at – digitales Stadtgeflüster“ (Verein provInnsbruck). In einzelnen Stadtteilen fanden Ak-tionen statt, an denen Künstler, Kulturinteressierte, aber auch flanierende Passanten teilnahmen. Re-flexionen und adäquate Aufbereitungen waren das Ziel - alles im Sinne einer lebendigen Kunst- und Kulturszene. Innsbruck als Kulturort, als Raum wo Kunst funktioniert oder funktionieren soll, als dies fand sich in postings und anderen Beiträgen wieder. Manchmal kritisch, zynisch, humorvoll und durchaus inspirierend.

Das Projekt „Raum. Macht. Struktur. Eine visu-elle Recherche in Flüchtlingsunterkünften in Tirol / CORTEX (Verein zur Förderung visueller Forschung, Robert Gander und Günter Richard Wett) wurde oben bereits im Konnex mit den TKI open 2012 an-geführt.

Das Projekt „Strassentauglich. Die Ausstellung. Eine Spurensuche in den Gassen von Innsbruck (Z6 – Streetwork, Erika Dekitsch) basiert im Wesentlichen auf dem 20.-Jahr-Jubiläum des Z6. Vieles hat sich in diesen Zeitspanne verändert, Räume erhielten neue Nutzung, Orte ein neues Ambiente. Dies ist für alle sehens- und „er“lebens“wert. Doch wie gehen Ju-gendliche damit um? Sie, die alte Traditionen und Gegebenheiten nur vom Hörensagen kennen, haben sie sich Räume angeeignet? Was gefällt ihnen, wie finden sie sich und ihr Leben in den Gassen und Stra-ßen von Innsbruck? Ein spannendes Thema das im Sinne einer jugendangepassten Stadtplanung sicher noch eingehender diskutiert werden kann.

Ebenso mit dem Leben in den einzelnen Stadt-teilen beschäftigte sich das Projekt „Voices: Hör / Spiel“ (Carolina und Ralph Schutti). Nur konzentrier-te man sich hier auf die Stimmen, auf Sprache(n), Akzente und Klangbilder. All diese audiren Eindrük-ke, kombiniert mit Literaturen in künstlerischer Ma-nier aufbereitet – reizvoll und im wahrsten Sinne des Wortes ansprechend.

Etwas diffiziler war der Zugang zum Projekt „Die postdramatische Stadt“ (Columbosnext & Fri-ends, Ekehardt Rainalter). Mit einem sogenannten

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BLITZLICHTER

Das Wunschamt, Foto: Stiftung Freizeit

Das Wunschamt, Foto: Stiftung Freizeit

Raum.Macht.Struktur, Foto: Günter Richard Wett

Frontex Watch, Foto: Freirad 105.9

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offenen Opernhaus sollten Profis und Laien zusam-men arbeiten, proben und aufführen. Vorgaben kei-ne – das offene, grenzüberschreitende, fordernde und vielleicht manchmal auch nicht immer funktio-nierende Zusammenspiel als Herausforderung.

Beinahe erdrückend und deprimierend erschien zunächst das Projekt „Endzeitstimmung. Die lite-rarische Konservendose von Cognac & Biskotten (Verein Cognac & Biskotten, Thomas Schafferer). In einer literarischen Konservendose thematisierten Autorinnen und Autoren ihre Sicht auf die Endzeit, kurz und prägnant und gar nicht immer so nihili-stisch ausgerichtet.

Nicht nur eingefleischte Innsbrucker Bürger ha-ben zum Stadtteil O-Dorf eine eigene Meinung – und die ist zumeist nicht sehr positiv. Die Hinter- und Beweggründe standen beim Projekt „Vom O-Dorf zum Go-Dorf (Georg Rainalter) im Zentrum. Anhand einer filmischen Aufarbeitung wurden die Spuren einer Stadtteilentwicklung aufgezeigt, alles einge-bunden aber in den gesellschaftlichen Kontext. Und hierfür standen alte und neue Bewohner, aber auch Historiker und Planer Rede und Antwort.

Inszenierung, Möglichkeiten künstlerischer Nutzung und eine räumliche Intervention gaben das Maß für das Projekt „Rotate Festival / KV.AUT.ARK. (Martin Huber und Lucas Norer). Örtlichkeit war die Rotunde (Hungerburgbahn-Talstation), deren bis dato noch unsichere Nachnutzung zum Thema un-konventioneller Aneignung wurde.

Brauchen wir Superhelden, zumal sie als histori-sche Persönlichkeiten erscheinen? Dieser Frage und eigentlich spielerischer Aufbereitung widmete sich das Projekt „M – Eine Stadt braucht ihre Superhel-den“ (Peanutz Architekten, Markus Blösl). Die ehe-malige Landesfürstin Margarethe Maultasch kommt in die Gegenwart und möchte ihr (negatives) Bild in der Volksmeinung revidieren und zurechtstellen. Sie steigt vom Denkmal herab, entledigt sich der historischen „Kleider“ und spricht. Stadtteil- bzw. Denkmalbelebung der etwas anderen Art, humorvoll und ohne Restaurierung ...

Nur zwei Jahre – und schon so alt

Die Bäckerei in der Allerheiligenstraße in Inns-bruck feierte 2012 das zweijährige Jubiläum. Man möchte dies fast nicht glauben – erst zwei Jahre ... Denn diese Kulturstätte hat sich mehr als etabliert und geschaffen, wovon viele Kulturschaffende träu-men. Akzeptiert, offen und mit Jahresprogrammen aufwartend, wo sich für jeden Kulturinteressierten etwas finden läßt. Egal ob Klassiker wie Poetry-Slam, Kabarett-Abende oder Konzerte - oder „neues“

wie die Strickfabrik: die Bäckerei bäckt keine alten Brötchen. Und dies nicht zuletzt dank den Ausstel-lungen, Diskussionen zu aktuellen kulturpolitischen Problemen oder Workshops für Jung, Mittelalter oder Nicht mehr so Junge.

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2012 – ein Schlüssel- jahr für die Tiroler Erwachsenenbildung

Gründung des Vereins Erwachsenenbildung Tirol, grünes Licht für MAP TirolRonald Zecha

Tiroler Erwachsenenbildung gründet Verein

Mit einem kleinen Paukenschlag eröffneten die Tiroler Erwachsenenbildungseinrichtungen ihre En-quete am 23.11.2012 im Tiroler Landhaus. Gleich zu Beginn der Veranstaltung gaben sie in Anwesen-heit von Wissenschaftsminister Univ.-Prof. Dr. Karl-heinz Töchterle und Bildungslandesrätin Dr. Beate Palfrader erstmals öffentlich bekannt, dass sie sich in einer Gründungsversammlung im Oktober zum Verein „Erwachsenenbildung Tirol“ zusammen-geschlossen hatten. Die Motivation liegt auf der Hand: Alle reden davon, wie wichtig das Lebens-lange Lernen für die Menschen, die Wirtschaft und die Gesellschaft ist. Im Vergleich zur Erstbildung in den Schulen ist die Erwachsenenbildung in der politischen Arbeit allerdings derzeit eher noch ein Randthema. Die Erwachsenenbildungseinrichtun-gen haben sich deshalb zu einer engeren Koope-ration entschlossen, um ihre Erfahrungen und Ex-pertisen zur Verfügung zu stellen und gemeinsam daran mitzuarbeiten, dass den Bildungsbedürfnis-sen der Menschen in Tirol besser entsprochen wird.

Ziel und Aufgabe des neugegründeten Vereins bestehen in der engen Zusammenarbeit bei der MitarbeiterInnenfortbildung, Qualitätssicherung, Öffentlichkeitsarbeit, Entwicklung von gemeinsa-

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Sommerfrische Tirol, Foto: LFI

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bliothek und die Interessensvereinigung der Biblio-thekare Tirols sowie Vertreter/innen des Landes, des Tiroler Bildungsservices und der Koordinations-stellen für universitäre Weiterbildung der Leopold-Franzens-Universität und der Medizinuniversität an.

Tiroler Erwachsenenbildung im Fokus der Forschung

Die Enquete 2011 zum Thema „Erwachsenen-bildung im Spannungsfeld zwischen öffentlicher Verantwortung und privatem Engagement“ hat zu nachhaltigen Konsequenzen geführt. Einer der auf der Enquete vortragenden Refetenen, Mag. Wal-ter Hotter hat das Thema weitergeführt und eine Initiative zur Analyse der Situation der Erwachse-nenbildung in Tirol gestartet. Das Land Tirol, das Unterrichtsministerium und die Arbeiterkammer Tirol sind dieser Initiative gefolgt und haben un-ter Einbeziehung des Vereins Erwachsenenbildung Tirol ein Team der Universität Klagenfurt unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Elke Gruber mit den entsprechenden Forschungsarbeiten beauftragt.

Ziel des „MAP EB TIROL - Tirols Erwachsenen-bildung im Fokus“ genannten Projekts ist es, auf Basis der Strategie zum lebensbegleitenden Lernen in Österreich (LLL:2020) eine landesweite Anbie-ter- und Angebotsanalyse durchzuführen. Diese soll festzustellen, wo noch „weiße Flecken“ im Erwach-senenbildungsangebot sind und was beispielsweise besonders gut läuft. Die Erhebungsergebnisse kön-nen wichtige Hinweise liefern, wo in unserem Land noch weitere Schritte zur Umsetzung der Strategie zum lebensbegleitenden Lernen erfolgen müssen und somit Grundlage für eine Tiroler Erwachsenen-bildungsstrategie sein. Erste Zwischenergebnisse des Projekts sollen gegen Ende des Jahres 2013 bei der Tiroler Erwachsenenbildungsenquete präsen-tiert werden.

Kräftige Lebenszeichen der Tiroler Erwachsenenbildung

In allen Mitgliedseinrichtungen des Tiroler Erwachsenenbildungszusammenschlusses fand im Jahr 2012 ein dynamisches und lebendiges Wei-terbildungsleben statt. Insgesamt konnten laut Statistik Austria rund 301.300 Teilnahmen an den Tiroler Erwachsenenbildungsveranstaltungen ver-zeichnet werden. Das entspricht dreimal der Zahl der Schülerinnen und Schüler in den Tiroler Pflicht- und weiterführenden Schulen und zeigt, dass der Erwachsenenbildungssektor zunehmend

men Bildungsangeboten, Forschung und in der Mit-arbeit bei bildungspolitischen Themen. Durch die gezielte Einbindung in lokale und nationale Netz-werke werden überinstitutionelle Aufgaben koor-diniert und gemeinsam umgesetzt. Es erfolgt eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Länder-netzwerk Weiter.Bildung, dem Land Tirol und dem Unterrichtsministerium. Aktuelle bildungspoli-tische Themen sind derzeit die Mitarbeit bei der Entwicklung der Strategie zum Lebenslangen Ler-nen (LLL:2020), die Mitwirkung bei der Ausarbei-tung des Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR) und die Umsetzung der Initiative Erwachsenenbil-dung mit den Schwerpunkten Grundbildung und Nachholen des Pflichtschulabschlusses.

Besondere inhaltliche Fragestellungen wer-den in einer gemeinsam mit dem Land Tirol ein-mal jährlich veranstalteten Enquete diskutiert. In der Enquete 2012 im Tiroler Landhaus stand das Thema „Der Wert der allgemeinen Bildung“ im Vor-dergrund, das über die Erwachsenenbildung hinaus Philosoph/inn/en und Bildungsexpert/inn/en be-schäftigt. Nach einführenden Worten von Bildungs-landesrätin Dr. Beate Palfrader griff Wissenschafts-minister o.Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle in seinem Referat und der anschließenden Diskussion die Fragestellung auf und brachte sie in Zusam-menhang mit der Herausforderung des Lebenslan-gen Lernens. Er bestärkte die Tiroler Erwachse-nenbildung in der aktuellen Entwicklung: „In der Bildungslandschaft ist ein Trend zur stärkeren Zu-sammenarbeit festzustellen. Im Jahr 2009 haben sich die Hochschulen zur Tiroler Hochschulkonfe-renz zusammengeschlossen, nun rücken auch die Erwachsenenbildungseinrichtungen näher zusam-men. Ich begrüße diese Entwicklungen, da ich mir durch die bessere Abstimmung positive Effekte für die Qualität der Bildungsangebote erwarte und den Bedürfnissen der Menschen noch besser entspro-chen werden kann.“ Bildungslandesrätin Palfrader begrüßte den neuen Verein Erwachsenenbildung Ti-rol ebenfalls: „Tirol ist ein Bildungsland. Wenn nun durch den neuen Zusammenschluss beispielsweise sichtbar wird, dass die Tiroler Erwachsenbildungs-einrichtungen im Jahr rund 300.000 Teilnahmen an ihren Bildungsveranstaltungen verzeichnen, dann zeigt sich, dass das Prädikat Bildungsland nicht nur für die Schulen und Hochschulen gilt, sondern be-sonders auch für die Tiroler Erwachsenenbildung. Darauf können wir stolz sein“.

Derzeit gehören der Erwachsenenbildung Tirol die sieben Bildungs- und Tagungshäuser in Tirol, Institutionen der beruflichen und allgemeinen Er-wachsenenbildung wie WIFI, BFI, LFI, Tiroler Bil-dungsforum, Volkshochschulen, katholisches und evangelisches Bildungswerk, die Dachverbände der Bibliotheken, die Universitäts- und Landesbi-

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an wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischem aber auch gesellschafts- und allgemeinpolitischem Ge-wicht gewinnt. Allerdings liegt Tirol laut dem ak-tuellen Zahlenspiegel des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur mit einer Weiterbil-dungsbeteiligung von 10,6% noch auf einem eher hinteren Platz im Bundesländervergleich, die füh-renden Stellen nehmen Vorarlberg (13,1%) und Wien (12,1%) ein.

Katholisches Bildungswerk der Diözese Innsbruck erhält Innovationspreis des Landes Tirol

Für das besonders wichtige Bildungsprojekt „Fit for Family“ zeichnete das Land Tirol das Ka-tholische Bildungswerk der Diözese Innsbruck mit dem Bildungsinnovationspreis 2012 aus. In den „fit for family-Treffpunkten“ treffen sich regelmäßig junge Mütter und Väter oder Großeltern mit ih-ren Kindern oder Enkelkindern im Alter von 0 – 3 Jahren in gemütlich gestalteten Orten in ihrem un-mittelbaren Wohnumfeld. Sie tauschen Erfahrun-gen aus, knüpfen Kontakte und spielen mit dem Nachwuchs. Dadurch finden vor allem zugezogene Familien leichter Anschluss im neuen Wohnort und die Kinder treffen SpielkameradInnen. Ausgebilde-te GruppenleiterInnen planen, strukturieren und moderieren die Treffen. Fit for family Treffpunk-te leben vom ganzheitlichen Lernen. Mit mehr als 120 örtlichen Bildungswerken und über 250 ehren-amtlichen MitarbeiterInnen zählt das Katholische Bildungswerk zu den größten Anbietern der Allge-meinen Erwachsenenbildung in Tirol. Das Angebot orientiert sich an den Lebenssituationen der Men-schen, den Herausforderungen der Gesellschaft und ist für alle zugänglich. Somit wird eine anre-gende Atmosphäre für lebenslanges Lernen und re-spektvolle Begegnung geschaffen.

Großer Zulauf zu Bildungs-einrichtungen mit dem Schwerpunkt berufliche Bildung

Pionierarbeit leistete das WIFI Tirol im Jahr 2012. Als erste Institution in Österreich erhielt es die ISO 29990 – Qualitätszertifizierung, ein Testat, das speziell für Weiterbildungseinrichtungen ent-wickelt wurde. Für die Bildungsberatung erhielt das WIFI das IBOB-Zertifikat mit dem Prädikat

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Verleihung des Bildungsinnovations-preises, LRin Dr. Beate Palfrader

mit Paul Hofbauer, Brigitta Schuchter, Margit Kofler, Foto: KBW

Umbauarbeiten am Grillhof,Foto: Grillhof

BLITZLICHTER

Frauentreff im Bildungshaus Wörgl, Foto: Bildungshaus Wörgl

Ausstellung giftige Schmetterlinge in der Volkshochschule,

Foto: Volkshochschule Innsbruck

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„vorbildhaft“. Generell war das Jahr 2012 das er-folgreichste Jahr des WIFI Tirol, da die hohe Quali-tät nicht nur in formellen Testierungen anerkannt wird, sondern auch immer mehr TeilnehmerInnen die Angebote schätzen.

Ein besonders bemerkenswertes Bildungsjahr 2012 verzeichnete das BFI Tirol, stand es neben einer erfreulichen Entwicklung bei Teilnehmenden und Unterrichtseinheiten auch im Zeichen mehre-rer Jubiläen und wichtiger Personalentscheidun-gen. Im Juni beging das Ausbildungszentrum Me-tall in Wattens sein 10-Jahr-Jubiläum am neuen, modernen Standort und gilt mittlerweile als größte und führende überbetriebliche Ausbildungsstätte für Metalltechniker in Tirol. Der Leiter, Franz Plat-ter, erhielt im Oktober für sein langjähriges Enga-gement in der Qualifizierung von Fachkräften, in Anwesenheit von BP Heinz Fischer und BK Werner Faymann den Anton-Benya-Hauptpreis. Ebenfalls ihr zehnjähriges Jubiläum feierte die Geschäfts-führerin Mag. Dagmar Wresnik. In ihrer Amtszeit entwickelte sich das BFI überaus dynamisch und erlangte jene Reichweite und Qualität, die es zu einer der wichtigsten und bekanntesten Bildungs-institutionen in Tirol machte. Dies zeigt sich auch durch den starken Zuspruch, den die besonderen Bildungsimpulse des BFI immer wieder erhalten: im Jahr 2012 waren dies unter anderen die Veran-staltung zum Thema Sicherheitsfachkraft, der Bau-rechtstag und der IT-Kongress zum Thema Cloud Computing. Interessante Initiativen setzte sie mit dem Projekt „Elternwissen – gemeinsam stark“ und mit einem Magazin für Volksschulkinder, das diesen die Berufswelt näher bringen soll. Bereits Anfang des Jahres 2012 wurde Mag. Simone Riedl zur stell-vertretenden Geschäftsführerin ernannt. Im Jahr 2013 trat sie zusammen mit Mag. Wolfgang Richter die Nachfolge von Frau Mag. Wresnik an, die sich nach den sehr erfolgreichen Jahren beim BFI zu-rückgezogen hatte.

Neben der erwachsenen ländlichen Bevölke-rung widmete sich das LFI mit zwei Projekten der jungen Generation: Besondere Aufmerksamkeit erhielt dabei die „Schule am Bauernhof“, die von Radio Tirol bei der Sommerfrischetour gleich zwei-mal in das Rampenlicht des öffentlichen Interesses gerückt wurde. Neben der Vermittlung von land-wirtschaftlichen Inhalten konnte der Nachwuchs in einfachen Schritten erlernen, wie man Kühe melkt oder selbst Butter und Brot herstellt. Auch die Er-wachsenen waren mit Faszination dabei und halfen tatkräftig mit. Spielerisch wurde allen der Weg der Nahrungsmittel vom Hof in den Supermarkt sowie die Verarbeitung von Schafwolle und Kräutern nä-hergebracht. Mit dem Projekt „Schmatzi“ sollte Kindern und Jugendlichen ebenfalls wertvolles Wissen über die Ernährung und die Landwirtschaft

näher gebracht werden. Eine Materialiensammlung mit Lern- und Spielangeboten, Rezepten zu Le-bensmitteln der Region und einem Jahreszeitenka-lender trug das LFI zur Ernährungsbildung zu Hause bei.

Qualität und Aktivitäten-vielfalt zeichnet allgemeine Erwachsenenbildung aus

Ganz im Zeichen der Qualitätssicherung stand das Tiroler Bildungsforum im Jahr 2012, schließ-lich galt es, die Retestierung mit dem Qualitätssie-gel LQW (Lernerorientierte Qualitätstestierung in der Weiterbildung) und des ÖCERT vorzubereiten, die im Juli erfolgreich bewältigt wurde. Trotzdem nahm sich das Team auch Zeit für weitere Pro-jekte, von denen das folgende besonders bemer-kenswert ist: Elf Menschen aus sehr verschiedenen Ländern – Tibet, Türkei, Sri Lanka, den Phillipinen, Litauen, Somalia, Burkino Fasa, Kenia – aber dem gemeinsames Interesse an Pflege- und Sozialberu-fen und der gemeinsamen Sprache „Deutsch“: So präsentiert sich der Vorbereitungskurs für Ausbil-dungen für Pflege- und Sozialberufe, der im Tiroler Bildungsforum in Kooperation mit dem Österreichi-schen Integrationsfonds abgeschlossen wurde. Lilit Lebküchner vom Integrationszentrum Innsbruck hat die Initiative einer Gruppe von Menschen auf-gegriffen und gemeinsam mit dem Tiroler Bildungs-forum diesen Kurs ermöglicht. An drei Tagen in der Woche lernten die Teilnehmenden die deutschen Begriffe zu Kommunikation, Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen in Österreich, die Fachsprache zu den Pflege- und Sozialberufen, Erste Hilfe und PC-Grundlagen. An den anderen Tagen folgen Prak-tika in Alters- und Pflegeheimen und in der Kinder-betreuung. Mit großer Begeisterung sind die neun Frauen und zwei Männer sowohl an die Theorie als auch an die Praxis herangegangen. Nach dem gu-ten Erfolg des Pilotprojektes wird ernsthaft über eine Fortsetzung nachgedacht, denn es gibt noch jede Menge weiterer Interessentinnen und Inter-essenten.

Über 5.000 BesucherInnen und große mediale Aufmerksamkeit erreichte die Volkshochschule in einer gemeinsam mit der naturwissenschaftlichen Sammlung des Tiroler Landesmuseums gezeig-ten Ausstellung über „Giftige Schmetterlinge“ im Innsbrucker Volkshochschule-Haus. Die auch in Tirol heimischen „Zygaeniden“, von denen viele farbenprächtige Exemplare gezeigt wurden, ste-chen nicht, sondern schützen sich mit ihrem Gift gegen Fressfeinde. In der landesweiten Bildungs-arbeit konzentrierte sich die Volkshochschule auf

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den kontinuierlichen Ausbau der Grundbildung („Lesen, Schreiben, Rechnen für Erwachsene“), das mittlerweile in Lienz, Kitzbühel, Kufstein, Schwaz, Innsbruck, Imst/Ötztal und Reutte – und somit in allen Landesteilen erlernt werden kann. Das gemeinsam mit der Universität Innsbruck an-gebotene uni·com-Programm, das allen Menschen einen Zugang zu wissenschaftlich fundierten aber allgemeinverständlich präsentierten Wissen anbie-tet, hat sich auch 2012 um mathematisch- natur-wissenschaftliche Angebote weiter ausgeweitet. In Innsbruck hat die Volkshochschule ihre Erfahrun-gen bei Sprachkursen mit Kindern bei der frühen Spracheförderung im Kindergarten einbringen kön-nen, die sie für die Stadt Innsbruck durchführte.

Infrastrukturausbau in den Bildungshäusern

Modernisierungs- und Umbauarbeiten haben die Landschaft der Bildungshäuser in Tirol ge-prägt. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums wurde das Tagungshaus der Erzdiözese Salzburg in Wörgl feierlich wiedereröffnet. Das Tagungshaus bie-tet nun einen völlig neu gestalteten, einladenden Eingangsbereich, einen sehr hellen Saal, vier Se-minarräume und einen Gruppenraum an. Die neue gestaltete Infrastruktur konnte nach einer beein-druckenden Einweihungsfeier unter anderem mit Veranstaltungen zum Schwerpunktthema „Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen“ genutzt werden.

Schweres Gerät brachten die Baumannschaf-ten im September 2012 im Innsbrucker Stadtteil Vill in Stellung, galt es doch, mit der Beseitigung eines größeren Teils des alten Gebäudes des Tiroler Bildungsinstituts Grillhof eine Generalsanierung des Haupthauses vorzubereiten. Diese umfasst die Modernisierung der Rezeption, Zimmer, Frei-zeiteinrichtungen, Bürogebäude, Restaurant und Küche und den Einbau eines Personenlifts. Damit werden die Voraussetzungen für die Erbringung aller Dienstleistungen im Bildungshaus des Lan-des Tirol deutlich verbessert. Die Zimmer werden größer und neu ausgestaltet, das Restaurant wird vergrößert und bietet neue Möglichkeiten für die Küche. Besonders erfreulich ist die Lösung des En-ergiekonzepts mit nachhaltiger Wirkung. Mit der Generalsanierung wird der Grillhof wieder ein at-traktives und modernes Bildungszentrum. Pro Jahr werden im TBI-Grillhof ca. 430 Veranstaltungen, davon 200 Veranstaltungen mit österreichweitem oder internationalem Bezug 100 Veranstaltungen bietet das Land Tirol an und weitere 120 sind Ei-genveranstaltungen. Während der Umbauphase

(Sept. 2012 – Okt. 2013) werden die Veranstaltun-gen reduziert im Veranstaltungshaus durchgeführt. Insgesamt umfasst das Bauvolumen ein Budget von € 7,9 Millionen, wobei eine Million aus der Flexi-bilisierungsrücklage des TBI-Grillhof zur Verfügung gestellt wird.

Über ein florierendes Bildungsleben können sich auch die konfessionellen Bildungshäuser der Diözese Innsbruck freuen, zu denen das Haus der Begegnung in Innsbruck, das Bildungshaus Osttirol und das Haus St. Michael gehören. Ebenfalls kon-fessionelle Bildungsarbeit leisten das Haus Marillac der barmherzigen Schwestern, das evangelische Bildungswerk und das Stefanushaus, das von der Stefanusgemeinde getragen wird.

Schöne Aktivitäten meldet auch die Weiterbil-dungsabteilung der Universität Innsbruck, die dem Verein Erwachsenenbildung Tirol durch eine au-ßerordentliche Mitgliedschaft verbunden ist. Ne-ben ihren 19 Universitätslehrgängen (ULG) bietet die Universität 10 Universitätskurse (UKI) an, aus denen der sogenannte TERP10 = Training in Enter-prise Resource Planning in 10 Days hervorgehoben werden soll, der in Kooperation mit der Fa. SAP organisiert wird. Daraus hat sich nun eine Summer School – gefördert von der Standortagentur Tirol – ergeben, die sog. Summer School ERP, die sich in erster Linie an Firmen richten wird. Im Bereich der Universitätslehrgänge (ULG) wurden zwei neue eingeführt, die in Kooperation mit Vorarlberg und Südtirol erfolgen: ULG Intervention und Beratung im Bereich Sexualität und ULG Sexualtherapie (MAS).

Roland Zecha, Vorsitzender der Arbeitsge-meinschaft Allgemeine Erwachsenenbildung Tirol, Geschäftsführer der Volkshochschule Tirol. Frü-here Stationen: BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Pressesprecher), später Landesschulrat für Tirol, Leitung der Tiroler Journalistenakademie.

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Tiroler Landesarchiv – Publikationen und ProjekteWilfried Beimrohr

Projekt „Historische Karten Tirol“ im Internet

Das von tiris und dem Tiroler Landesarchiv 2005 initiierte Internet-Projekt „Historische Karten Tirol“ wurde 2012 im Hinblick darauf, dass dieses 2013 abgeschlossen werden wird, weitergeführt. Inzwischen sind alle wichtigen auf die Grafschaft oder das Kronland Tirol sowie auf das Bundesland Tirol bezogenen topographischen sowie themati-schen Kartenwerke, vom 16. bis in das frühe 20. Jahrhundert, über das Internet zugänglich ge-macht, gedruckte Karten wie die von Lazius, Ygl, Burglechner, Anich, die Aufnahmeblätter 1:28.800 der Ersten (1801–1805) und der Zweiten Landesauf-nahme (1816–1821), die Aufnahmeblätter 1:25.000 der Dritten Landesaufnahme (1870–1873), sowie die von diesen Landesaufnahmen abgeleiteten ge-druckten Kartenwerke, die Spezialkarte 1:144.000 von 1823, die Spezialkarte 1:75.000, die General-karte von Mitteleuropa. Neben diesen umfangrei-chen Kartenwerken, die sich aus mehreren und vereinzelt über 100 Kartenblättern zusammen-setzen, wurden auch einige Karten publiziert, die von der Wasserbau- und Straßenbauverwaltung im frühen 19. Jahrhundert als handgezeichnete Pro-jektunterlagen angefertigt worden sind und heu-te als historische topographische Karten nützliche Dienste erweisen: Genannt seien als Beispiele die den Innverlauf von der Schweizer zur bayerischen Grenze abdeckende „Innkarte“ (1800–1830), die Arlberg- oder Stanzertalkarte (1818), die Karte des nordtirolischen Wipptals (1831), „Draukarten“ im Bereich Sillian (1818) und Lienz (1820), alle diese Karten im Maßstab von ca. 1:3.600. Hinzu kommen dutzende Landkarten von Tirol im kleinen Maßstab, wie sie in Österreich, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden vom 17. bis in das frühe 19. Jahr-hundert als Kupferstiche publiziert worden sind. In

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Historische Karten im Internet, Foto: TLA

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dieser Karte macht der Umstand aus, dass die fran-zösischen militärischen Operationen in Tirol in den Jahren 1796 und 1797 dokumentiert sind. Einge-zeichnet sind die französischen Vormarschrouten und die massierten französischen und österreichi-schen Truppenkörper.

Elekronisches Archiv- informationssystem (AIS)

Seit 2011 ist im Tiroler Landesarchiv ein elektronisches Archivinformationssystem (AIS) im Einsatz. Unter einem AIS ist die Informationsda-tenbank eines Archivs zu verstehen. So wie Biblio-theken und Museen bedienen sich auch Archive Datenbanksystemen, die auf ihre speziellen Be-dürfnisse zugeschnitten sind.

Gleich dem Österreichischen Staatsarchiv ver-wendet das Tiroler Landesarchiv das scopeArchive in der Version 5.0.0.4. Vordringlich geht es beim AIS darum, zentral Meta- oder Erschließungsdaten zu den von den Archiven aufbewahrten Beständen und Archivalien, in der Masse amtliche Dokumente wie Akten und Urkunden, abzuspeichern. Es geht also um Erschließungsdaten, die in dem noch nicht so weit zurückliegenden vordigitalen Zeitalter in zahllosen Büchern und Karteien, bezeichnet als Repertorien oder Findmittel, verzeichnet worden sind. Das Tiroler Landesarchiv orientiert sich dabei an ISAD (G), dem International Standard of Archi-val Description (General), was ohnedies unabding-bar ist, weil das Tiroler Landesarchiv unter mög-lichster Wahrung der Provenienz Schriftgut vom 11. Jahrhundert bis in die Jetztzeit aufbewahrt, das von Hunderten Behörden, Ämtern, Institutio-nen und Personen stammt. Das ISAD räumt der all-gemeinen Erschließung, einer generellen Übersicht und grundsätzlichen Informationen, den absoluten Vorrang vor der Tiefenerschließung ein. Die Ver-zeichnung folgt einer hierarchischen und logisch aufgebauten Struktur, in deren Mittelpunkt der Be-stand (das Schrift- und Aktengut einer bestimmten Behörde, Amtes oder sonstigen Institution) steht, der einerseits übergeordneten Einheiten (eventu-ell einer Bestandsgruppe, zumindest aber einer Ar-chivabteilung) zugeteilt ist, sich aber anderseits in Teilbestand, Serie, Unterserie, Akt und Einzelstück untergliedern kann. Da Übersicht und grundsätz-liche Informationen im Vordergrund stehen, muss jeder Bestand, ob groß oder klein, ob er nun mit zehntausenden Akten bestückt ist oder nur weni-ge Positionen umfasst, berücksichtigt werden und mit den grundlegenden Informationen versehen werden: Auf welche Institution geht der Bestand zurück, was waren ihre örtlichen und sachlichen Zuständigkeiten, aus welchem Zeitraum stammt

der Internetanwendung „Historische Karten Tirol“ finden sich beispielhaft thematische Karten mit re-gionalem oder lokalen Bezug vom Typus Grenzkar-ten, Post- und Straßenkarten, Bergbaukarten usw.

Durch die Internet-Anwendung „Historische Karten Tirol“ können auf rund 200 Karten und Kar-tenwerke über Tirol zugegriffen werden, die über 2.200 Kartenblätter umfassen. Diese kartographi-sche Fundgrube erfreut sich im Internet hohen Zuspruchs, im Monatsdurchschnitt verzeichnet die Anwendung 4.500 Visits und 24.000 Hits bei stei-gender Tendenz, das sind im Durchschnitt pro Tag 220 Besuche mit über 800 Seitenzugriffen.

Da die Software, auf der die Internet-Anwen-dung „Historische Karten Tirol“ basiert, in die Jah-re gekommen ist und abgelöst werden muss, ste-hen große Umbrüche ins Haus. Sie wird bis Ende 2013 vom Netz genommen. Jene Karten, die geo-referenziert sind (und sich derzeit in den Gruppen oder Kategorien „Großmaßstäbige Karten“ und „Pläne“ finden, werden in das neue tirisMaps wan-dern, wofür aufwendige technische und logistische Vorarbeiten notwendig sind. Noch keine zukünftige neue digitale Heimstätte ist für jene Karten ge-funden, die nicht georeferenziert sind, hier ist das Tiroler Landesarchiv noch auf der Suche nach einer (Software)Lösung.

2012 stand ganz im Zeichen der Konsolidie-rung eben im Hinblick darauf, dass dieses Inter-net-Projekt heuer abgeschlossen wird und ihm massive Software-Umstellungen bevorstehen. Trotzdem wurden noch einige neue Karten in das Netz gestellt, wie etwa die noch auf der Zweiten Landesaufnahme basierende Spezialkarte von Ti-rol, Vorarlberg und Liechtenstein 1:144.000 in der (vermutlich letzten) Ausgabe von 1872. Ein karto-graphische Besonderheit ist die „Carte Générale du Théâtre de la Guerre en Italie et dans les Alps“ des französischen Stabsoffiziers Louis Albert Guislain Bacler d´Albe. Bacler publizierte seine Karte der Kriegsschauplätze in Italien und in den Alpen zwi-schen 1797/98 und 1802 als Kupferstich in 30 Blät-tern im Maßstab 1:259.200. Dieses Kartenwerk ist eine kartographische Meisterleistung und in Tirol bislang unbekannt. Als Grundlage für die 6 Karten-blätter, mit denen die Tiroler Gebiete abgedeckt wurden, diente Bacler die Tirol-Karte (Atlas Tyro-lensis) von Peter Anich und Blasius Hueber aus dem Jahre 1744, deren topographischen Details präzis und fehlerfrei übernommen wurden. Die gute und dynamische Darstellung des Geländes, vor allem des Gebirges, sowie die Verwendung moderner Si-gnaturen bei Ortschaften, Straßen und Wege sind gegenüber dem Atlas Tyrolensis die Vorzüge dieser Karte; sie lässt sich, obgleich sie möglichst viele topographische Informationen unterzubringen ver-sucht, relativ leicht lesen. Den zusätzlichen Reiz

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das überlieferte Schriftgut, wie ist die Registratur (Aktenablage) aufgebaut, welche Findmittel (zeit-genössische Geschäftsbehelfe, Archivrepertorien) sind für Recherchen im Bestand vorhanden? Die-se und andere Fragen müssen zwecks Information beantwortet werden. Unterhalb der Erschließungs-ebene „Bestand“ ist die Erschließungsdichte oder Erschließungstiefe (weitere und nähere Informa-tionen) unterschiedlich, was angesichts von rund 30.000 Laufmetern Archivalien und vieler Großbe-stände in den Archivdepots, die hunderte, wenn nicht tausende Kartons und Faszikel umfassen, gar nicht anders möglich ist. Die Tiefenerschließung, bis hin zum Akt oder gar zum Einzelstück (Urkunde, Aktenstück, Foto), ist nur in Einzelfällen möglich, bei Beständen, die von der Menge her überschaubar sind und deren häufige Benützung die arbeitsauf-wendige Einzelerschließung daher rechtfertigen. Beispiele für eine solche Tiefenerschließung, bei der das Einzelstück kurz inhaltlich erschlossen und verzeichnet wird, sind im Tiroler Landesarchiv die Bestände Handschriften, Kataster, Urbare, Kunst-sachen, Sigmundiana und Ferdinandea, Rückstel-lungskommission beim Landesgericht Innsbruck. So oder so, es werden im AIS ausschließlich Meta- oder Erschließungsdaten abgespeichert, die zum Gesuchten hinführen, aber nicht das Gesuchte (der Akt, die Urkunde, das Foto) sind. (Nur in Ausnah-mefällen wird, wenn es sich um häufig nachgefrag-te Archivalien handelt, ein Digitalisat hergestellt und auf einem eigenen Laufwerk abgelegt und mit dem entsprechenden Datensatz des AIS verknüpft.) Content wird das AIS erst in naher Zukunft erhalten, wenn jene elektronischen Akten der Landesverwaltung (ELAK), die auf Dauer aufzubewahren sind, in das AIS importiert werden.

Das AIS wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Tiroler Landesarchiv laufend befüllt, durch direkte Dateneingabe wie durch Datenim-port (aus den archiv-eigenen Access- und Excel-Anwendungen und aus dem seit den 1990er Jahren in der Landesverwaltung ein-gesetzten KIS (Kanzle-informationssystem), einem elektronischem

Aktenverwaltungsprogamm, das derzeit beim Amt der Tiroler Landesregierung und bei den Bezirks-hauptmannschaften laufend durch den elektroni-schen Akt (ELAK) abgelöst wird. Das AIS des Tiroler Landesarchivs umfasst derzeit rund 280.000 Daten-sätze.

Das Herzstück des AIS ist die „Verzeichnisein-heit“, also das elektronische Bestandsverzeichnis oder Beständeinventar, wie es eben vorgestellt worden ist. Das Programm bietet noch andere Möglichkeiten, unter anderem der „Benützerver-waltung“. Die Benützer des Lesesaals werden in ihm registriert und verwaltet. Derzeit wird das AIS noch mit Daten bestückt, die Daten überprüft und intern erprobt. Von vornherein war geplant, die-se „Verzeichniseinheit“, die auf vielfältige Weise abgefragt und abgesucht werden kann, öffentlich zugänglich zu machen. Vorgesehen ist, das AIS ge-gen Ende des Jahres 2013 für das Internet freizu-schalten.

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Elektronisches Archivinformationssystem

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Kultur in Zahlen

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AUSGABEN ABTEILUNG KULTUR 2012 (EUR) 24.185.749,96 VON DER ABTEILUNG KULTUR BEWIRTSCHAFTET 12.908.013,26Haushalt 4.716.327,02Tiroler Kulturförderungsabgabe 7.842.098,74Kunstförderungsbeitrag 129.587,50außer- und überplanmäßige Kredite 220.000,00

LANDESGEDÄCHTNISSTIFTUNG 3.631.457,52NACHGEORDNETE DIENSTSTELLEN 7.646.279,18

EINNAHMEN NACHGEORDNETE DIENSTSTELLEN (EUR) 1.202.929,51

GESAMTAUSGABEN KULTUR/WISSENSCHAFT 2012 (EUR) 101.047.232,46

Museen, Archive, Wissenschaft 27.524.455,16Baukulturelles Erbe, Kultus 5.716.606,79Heimat- und Brauchtumspflege 196.500,00Literatur und Schrifttum 417.913,62Bibliothekswesen 183.857,37Musik 12.668.417,11Darstellende Kunst 12.283.389,26Bildende Kunst und Architektur 2.808.233,66Film, Video und Medienkunst 301.980,00Kulturinitiativen, Zentren 1.203.300,00Aus- und Weiterbildung 35.277.324,76Erwachsenenbildung 2.204.969,84Internationaler Kulturaustausch 86.345,26Großveranstaltungen 0,00Sonstige kulturelle Aktivitäten 173.939,63

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MUSEEN

Innsbruck, Gruppe KiM, Jahresbeihilfe 3.000,00Innsbruck, Kunsthistorisches Museum - Sammlung Schloss Ambras, Schlossfest und Sonderausstellung 11.000,00Innsbruck, Kunsthistorisches Museum - Sammlung Schloss Ambras, Temperierung Hochschloss 15.000,00Innsbruck, Tirol Panorama (inklusive Rotunde) 117.187,91Innsbruck, Verein Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Zinszahlungen Kredite 67.866,16Absam, Museumsverein Absam, Projekte 11.000,00Bichlbach, Zunftmuseum, Zunftstube und Dachboden, Restrate 4.000,00Eben a. A., Museums- und Kulturverein „Traktoreum“, Achenseer Museumswelt, EU-Projekt, 1. Rate 31.073,09Hall i. T., Verein Stadtarchäologie und Stadtgeschichte Hall in Tirol, Jahresbeihilfe und Projekte 16.000,00Kitzbühel, Bauernhausmuseum Hinterobernau, Museumsführer in Fremdsprachen 1.400,00Kitzbühel, Museum, Neupräsentation Alfons Walde, Restrate 10.000,00Kitzbühel, Museum, Ausstellung „Egger-Lienz/Walde/Berg. Über das Land“ 15.000,00Kramsach, Museum Tiroler Bauernhöfe, Erscheinungsbild, LEADER-Projekt, 2. Rate 44.138,41Kramsach, Museum Tiroler Bauernhöfe, Jahresbeihilfe 171.000,00Kramsach, Museum Tiroler Bauernhöfe, Zweckbindung 2012 5.000,00Kramsach, Verein Museumsfriedhof Tirol, Restaurierung Museumsausstattung 10.000,00Landeck, Bezirksmuseumsverein Landeck, Beitrag zu den Mehrkosten, Jahresbeihilfen 2011 und 2012 280.000,00Längenfeld, Ötztaler Heimatverein, Jahresbeihilfe 8.000,00Längenfeld, Ötztaler Heimatverein, Lehn 23b/Gedächtnisspeicher Ötztal, LEADER-Projekt 32.216,01Längenfeld, Ötztaler Heimatverein, Mühlrad 8.000,00Lienz, Museum Schloss Bruck, Ausstellung „Egger-Lienz/Walde/Berg. Über das Land“ 17.000,00Nassereith, Fasnachtsmuseum, zeitgemäße Präsentation, Inventarisierung und Ausstellungskatalog, 1. Rate 4.000,00Oetz, Turmmuseum Oetz, Jahresbeihilfe 16.962,06Oetz, Turmmuseum Oetz, Kuratorentätigkeit 5.853,24Rattenberg, Augustiner Museum, Jahresbeihilfe 50.300,00Rattenberg, Augustiner Museum, Video-Überwachungsanlage 3.000,00Reutte, Museum im Grünen Haus, Ausstellung „Die Fabrik - Textilindustrie im Außerfern“ 1.900,00Reutte, Museum im Grünen Haus, Sonderausstellung zum Thema Musik, 1. Rate 2.000,00

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Schwaz, Haus der Völker, Sonderausstellung 3.000,00Schwaz, Museums- und Heimatschutzverein Schwaz, Rabalderhaus, EDV-Ausstattung 1.900,00Schwaz, Museums- und Heimatschutzverein Schwaz, Rabalderhaus, Jahresbeihilfe 25.000,00Tannheim, Gemeinde, Ankauf Eisen-Messingräderuhr für Museum „Felixe-Minas-Haus“ 3.000,00Tarrenz, Knappenwelt Gurgltal, Sonderausstellung „Brunzärzte und Drecksapotheken“ 1.400,00Umhausen, Ötztaler Verein für prähistorische Bauten und Heimatkunde,10 Jahre Ötzidorf/20 Jahre Ötzifund - Sonderausstellung, LEADER-Projekt, Restrate 11.116,48Weerberg, Museum Rablhaus, Inventarisierung, EDV-Ausstattung und Ausstellungskatalog, 1. Rate 2.000,00Wildschönau, Wildschönauer Erlebnisbergwerk 1.000,00Eisenstadt, Österreichisches Jüdisches Museum, Jahresbeitrag 2.555,85Hohenems, Jüdisches Museum, Genealogie Jüdischer Familien aus Tirol und Vorarlberg, 1. Rate 20.000,00Linz, Museumsbund Österreich, Zeitschrift „neues museum“ und Österreichische Museumsdatenbank 2.400,00Neuhofen/Ybbs, Kulturhof 1.500,00Stübing, Österreichisches Freilichtmuseum, Jahresbeihilfe 7.300,00 Tiroler Museumspreis 2012, Museum Stadtarchäologie Hall in Tirol 6.000,00 Museumsservicestelle, Tiroler Museumstag 99.520,34Weitere kleinere Beihilfen 1.800,00 SUMME 1.151.389,55

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ARCHIVE

Universität Innsbruck, Brenner-Archiv 56.250,00Universität Innsbruck, Innsbrucker Zeitungsarchiv 5.000,00Innsbruck, Tiroler Kunstkataster 61.710,40Innsbruck, Tiroler Musikkataster 23.000,00

SUMME 145.960,40

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WISSENSCHAFT

Universität Innsbruck, Archiv für Baukunst, Ausstellungsprojekt „Tiroler Stuben der Zwischenkriegszeit“ 3.600,00Universität Innsbruck, Büro für Gleichstellung und Gender Studies, Vortragsreihe „Unternehmerisch und erschöpft? Anforderungen und Auswirkungen von Arbeit und Lebensgestaltung“ 1.500,00Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Digitaler Themenweg Kosakenstadt Lienz 2.000,00Universität Innsbruck, Institut für Germanistik, Erhebungen der Ortsmundarten in Nord- und Osttirol, 1. Rate 5.000,00Universität Innsbruck, Institut für Germanistik, Tiroler Ortsdialekte online 40.758,70Universität Innsbruck, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Projekt „Psychiatrische Landschaften. Die Psychiatrie und ihre Patientinnen und Patienten im historischen Raum Tirol - Südtirol von 1830 bis zur Gegenwart“, Interreg IVA-Projekt, Restrate 12.743,45Universität Innsbruck, Institut für Mikrobiologie, 8. International Conference on Contaminants in Freezing Ground 1.500,00Universität Innsbruck, Institut für Psychosoziale Intervention und Kommunikationsforschung, 4. Innsbrucker Bildungstage „Bildung und Entwicklung“ 800,00Universität Innsbruck, Institut für Romanistik, Tagung „Romanisch-deutscher und innerromanischer Sprachvergleich“ 1.100,00Universität Innsbruck, Italienzentrum, Projekte 22.400,00Universität Innsbruck, Junge Uni 8.000,00Universität Innsbruck, Rechtswissenschaftliche Fakultät, International Winterschool Federalism and Governance 3.500,00Innsbruck, Abteilungsbereich für Musikalische Volkskunde, Universität Mozarteum Salzburg in Innsbruck, Feldforschungsprojekte 1.600,00Innsbruck, Abteilungsbereich für Musikalische Volkskunde, Universität Mozarteum Salzburg in Innsbruck, Symposion „Neue Volksmusik in den Alpen. Innovationen in Geschichte und Gegenwart“ 1.500,00Innsbruck, BIODAT Alpin, Projekt „Zygaenidae des Balkans“ - Digitalisierung von Tiroler Beständen, Restrate 984,50

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Innsbruck, Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen, Landesgruppe Tirol, Forschungsprojekt „Die Vergessenen vom Paschberg. Die unerforschten Verbrechen der Wehrmachtsjustiz in Innsbruck/Paschberg“, 1. Rate 1.000,00Innsbruck, Michael-Gaismair-Gesellschaft, Forschungsprojekt „Der katholisch-konservative und legitimistische Widerstand in Tirol gegen den Nationalsozialismus“, 1. Rate 5.000,00Innsbruck, Österreichische HochschülerInnenschaft, Mensenbonaktion 6.000,00Ellbögen, Gemeinde, Projekt „Geschichte(n) im Mesnerhaus“ 1.500,00Hall i. T., Stadtgemeinde, Film und Ausstellung im Rahmen der Tagung „Mein, dein, unser Museum. Identifikation durch Beteiligung“ 2.000,00Graz, Universität, Institut für Geschichte, Forschungsprojekt „Fliegerlynchjustiz“ 8.000,00Niedernsill, IDI - Internationales Dialektinstitut, Tagung 1.000,00Wien, Europäisches Forum Alpbach, Jahresbeihilfe 93.500,00Wien, Österreichische Forschungsgemeinschaft, Jahresbeihilfe 36.300,00Wien, Österreichische Gesellschaft für Soziologie, Dreiländerkongress 3.000,00Wien, Otto Koenig Gesellschaft, 37. Matreier Gespräche 900,00

Tiroler Landespreis für Wissenschaft 2012, Jörg Striessnig 14.000,00Förderpreis für Wissenschaft des Landes Tirol 2012, Katrin Watschinger 4.000,00

Weitere kleinere Beihilfen 3.400,00

SUMME 286.586,65

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WISSENSCHAFTLICHE PUBLIKATIONEN

Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Leblos heißt nicht mundtot - Wissenschaft an der Mauer. 1.700,00Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Museumsdepots und Depoteinrichtungen 850,00Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Zwischen Schriftquellen und Mauerwerk - Festschrift für Martin Bitschnau 1.500,00Universität Innsbruck, Institut für Geschichte, Robert Rollinger/Brigitte Truschnegg/ Reinhold Bichler, Herodot und das Persische Reich 800,00Universität Innsbruck, Institut für Sprachen und Literaturen, Anzeiger für Altertumswissenschaft Band 64/2011 1.500,00Universität Innsbruck, Institut für Sprachen und Literaturen, Karsten Wilkens, Johannes Gaza: Bacchi Piratae. Eine humanistische Warnung vor dem Alkohol aus dem 16. Jahrhundert 1.000,00Universität Innsbruck, Institut für Zivilrecht, Heinz Barta, Graeca non leguntur? Band 2 1.500,00Innsbruck, Haymon Verlag, Thomas Albrich, Jüdische Lebensgeschichte aus Tirol. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert 1.500,00Innsbruck, Haymon Verlag, Ilse Somavilla, Begegnungen mit Wittgenstein. Ludwig Hänsels Tagebücher 1918/1919 und 1921/1922 3.000,00Innsbruck, innsbruck university press, Johann Holzner/Brigitte Mazohl/Markus Neuwirth, Triumph der Provinz, Ankauf 987,00Innsbruck, Gerhard Siegl, Die Höttinger Brekzie - ein Tiroler Werkstein 1.200,00Innsbruck, Studienverlag, Ermenegildo Bidese, Das Zimbrische von Giazza 1.500,00Innsbruck, Studienverlag, Silvia Carola Dobler, Egid Schor. Der Transfer illusionistischer Barockmalerei von Süden nach Norden 5.000,00Innsbruck, Studienverlag, Faschismus an den Grenzen - Geschichte und Region 2.000,00Innsbruck, Studienverlag, Rita Garstenauer/Günther Müller, Aus der Mitte der Landschaft - Landschaftswahrnehmung in Selbstzeugnissen 1.000,00Innsbruck, Studienverlag, Lisa Gensluckner/Monika Jarosch/Horst Schreiber/ Alexandra Weiss, Gaismair-Jahrbuch 2012 2.000,00Innsbruck, Studienverlag, Renate Giacomuzzi, Deutschsprachige Literaturmagazine im Internet 2.500,00

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Innsbruck, Studienverlag, Heidi Hintner/Donatella Trevisan, Frauen der Grenze - donne di frontiera 2.000,00Innsbruck, Studienverlag, Gisela Hormayr, Ich sterbe stolz und aufrecht. Tiroler SozialistInnen und KommunistInnen im Widerstand gegen Hitler 4.000,00Innsbruck, Studienverlag, Ferdinand Karlhofer/Günther Pallaver, Innsbruck - Stadt und Peripherie. Politik in Tirol - Jahrbuch 2012 3.500,00Innsbruck, Studienverlag, Heinz Noflatscher/Michael Chrisholm/Bertrand Schnerb, Maximilian I. Wahrnehmungen - Transfers - Vergleich 3.000,00Innsbruck, Studienverlag, Anja Oberkofler/Hans Mikosch, Festschrift für Gerhard Oberkofler 2.500,00Innsbruck, Studienverlag, Gerhard Oberkofler, Ludwig Spiegel und Kleo Pleyer. Deutsche Misere in der Biografie zweier sudetendeutscher Intellektueller 2.000,00Innsbruck, Studienverlag, Günther Pallaver, Alpine Parties 3.000,00Innsbruck, Studienverlag, Hans Karl Peterlini, Heimat zwischen Lebenswelt und Verteidigungspsychose 2.000,00Innsbruck, Studienverlag, Michael Pilz, Konservative Literaturkritik und ihre Rezeption in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Beispiel Josef Hofmiller (1872-1933) 2.000,00Innsbruck, Studienverlag, Robert Rebitsch/Elena Taddei/Michael Müller, Mobilität: Migration und Reisen 2.000,00Innsbruck, Studienverlag, Paul Schober/Josef Zelger/Margit Raich, GABEK V. Werte in Organisation und Gesellschaft 1.000,00Innsbruck, Studienverlag, Gerhard Scholz, Zeitgemäße Betrachtungen 2.000,00Innsbruck, Studienverlag, Klaus Zeyringer/Helmut Gollner, Eine Literaturgeschichte: Österreich seit 1650 2.000,00Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Matthias Egger, Für Gott, Kaiser und Vaterland zu Stehen und zu Fallen ... 3.000,00Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Luca Gorgolini, Kriegsgefangenschaft auf Asinara. Österreichisch-ungarische Soldaten des Ersten Weltkriegs in italienischem Gewahrsam 1.700,00Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Brigitte Mazohl/Ellinor Forster, Frauenklöster im Alpenraum 3.000,00Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Thomas Nußbaumer/Gerlinde Haid, Volksmusik in den Alpen - Festschrift zum 80.Geburtstag von Josef Sulz 2.000,00Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Tiroler Heimat - Jahrbuch für Geschichte und Volkskunde Nord-, Ost- und Südtirols, Band 75 (2011) 2.000,00

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Innsbruck, Universitätsverlag Wagner, Tiroler Heimat - Jahrbuch für Geschichte und Volkskunde Nord-, Ost- und Südtirols, Band 76 (2012) 2.500,00Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia, Carmella Flöck, ... und träumte, ich wäre frei. Eine Tirolerin im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Erinnerung an Widerstand und Haft 1938 - 1945 2.500,00Hall i. T., Marina Hilber, Institutionalisierte Geburt. Eine Mikrogeschichte des Gebärhauses 800,00Reutte, Eugen Ladner, Alte Medizin - Außerferner Heiler 1.200,00Telfs, Hans Moser, Poststempel von Südtirol (1850-2012) und dem Trentino (1850-1918) 1.050,00Wien, Diana Gregor, heim.at.home - Österreichische Heimat in New York 2.000,00Wien, LIT-Verlag, Marianne Ronez-Kubitschek, Die Violintechnik im Wandel der Zeit 1.500,00Wien, Österreichische Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte, Forschungsprogramm HiMAT - Neues zur Bergbaugeschichte 2.000,00Wien, Umweltdachverband CIPRA, Übersetzungskosten Publikation „Perspektiven für die Alpen - Was können Alpenkonvention und makroregionale Alpenraumstrategien dazu beitragen?“ 4.250,00Merchweiler-Wemmetsweiler, Helga und Horst Bast, Die Familien der 1837 ausgewanderten Protestanten aus dem Zillertal 2.000,00Weitere kleinere Beihilfen 5.950,00

SUMME 97.987,00

LANDESGEDÄCHTNISSTIFTUNG

Stams, Stift, Errichtung Studentenheim 250.000,00

SUMME 250.000,00

Haushalt 527.787,00Tiroler Kulturförderungsabgabe 1.154.136,60Landesgedächtnisstiftung 250.000,00

Gesamtbetrag 1.931.923,60

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II. Baukulturelles Erbe

ALLGEMEINES Imst, Schlosser- und Tischlerzunft, Zunftstangen 1.500,00Innervillgraten, Lodenwalke 1.500,00Ischgl, Gemeinde, Figuren, Tafelbilder, Fastentücher, Votivbild 3.000,00

SUMME 6.000,00

KIRCHEN, KLÖSTER Innsbruck, Dreiheiligenkirche, weitere Raten 60.000,00Innsbruck, Franziskanerkloster, Betreuung Hofkirche 21.597,61Innsbruck, Stift Wilten 62.500,00Absam, Wallfahrtskirche 1.000,00Amlach, Pfarrkirche 1.000,00Anras, Pfarre, Seitenkapelle 1.500,00Anras, Pfarrkirche 1.000,00Axams, Pfarrkirche 6.000,00Bruck a. Z., Pfarrkirche 800,00Ellmau, Pfarrkirche 3.000,00Flaurling, Pfarrkirche 15.000,00Fließ, Filialkirche Hl. Barbara, 1. Rate 150.000,00Fügen, Pfarrkirche Maria Himmelfahrt 1.500,00Grinzens, Pfarrkirche 3.500,00Haiming, Pfarrkirche 3.000,00Hall i. T., Josefikirche 5.500,00Hart i. Z., Pfarrkirche, Restrate 20.000,00Heiterwang, Pfarrkirche 3.000,00Heiterwang, Pfarrkirche, Ostergrab 3.000,00Hinterhornbach, Pfarrkirche 6.700,00Kolsass, Pfarrkirche, 1. Rate 27.000,00Kramsach, Pfarrkirche St. Nikolaus in Voldöpp 8.500,00Leutasch, Pfarrkirche Hl. Maria Magdalena 17.500,00

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Mötz, Pfarrkirche Maria Schnee 2.000,00Oberlienz, Pfarrkirche und Kirche St. Helena 4.000,00Obernberg a. Br., Pfarrkirche (Kriegerdenkmal) 8.000,00Oberndorf i. T., Pfarrkirche 3.000,00Oberperfuss, Pfarrkirche, 1. Rate 20.000,00Patsch, Pfarrkirche 1.000,00Pettnau, Pfarrkirche St. Georg 1.180,00Rinn, Pfarrkirche 1.000,00St. Anton a. A., Pfarrkirche, 1. Rate 40.000,00St. Jakob i. D., Pfarrkirche 5.500,00St. Johann i. T., Dekanatspfarrkirche, Restrate 2011 2.000,00St. Johann i. T., Dekanatspfarrkirche, 2012 8.000,00St. Leonhard i. P., Pfarrkirche 6.000,00St. Veit i. D., Pfarrkirche 2.000,00St. Veit i. D., Zottenkirchl 20.000,00Schmirn, Pfarrkirche 2.400,00Sillian, Pfarrkirche 1.000,00Sölden, Pfarrkirche Obergurgl, Restrate 5.000,00Stams, Stift, Baumaßnahmen 2012, Restrate 162.300,00Stams, Stift, Bibliotheks- und Archivbestände, Statuen 1.650,00Stans, Pfarrkirche 1.500,00Strassen, Pfarrkirche 900,00Stumm, Pfarrkirche 15.000,00Tannheim, Pfarrkirche 15.000,00Telfes i. St., Pfarrkirche 1.500,00Thaur, Lorettokirche 3.345,00Tulfes, Pfarrkirche, Restrate 5.000,00Vils, Filialkirche St. Anna 10.000,00Volders, Pfarrkirche 2.500,00Vomp, Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht, Inkunabeln 1.000,00Vorderhornbach, Expositurkirche 7.000,00Wildermieming, Pfarrkirche 75.000,00

SUMME 856.372,61

II. Baukulturelles Erbe

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II. Baukulturelles Erbe

KLEINDENKMÄLER, KAPELLEN Brixen i. Th., Harlaßanger Kapelle 2.000,00Hopfgarten i. Br., Hacha-Kapelle 4.000,00Inzing, Nothelferkapelle in Toblaten 1.000,00Jochberg, Wallfahrtskapelle Jochbergwald 1.100,00Kappl, Kapelle Niederhof 6.800,00Leisach, Lourdeskapelle Burgfrieden 800,00Leutasch, Veitlkapelle 3.000,00Matrei i. O., Kuhreiter-Bildstöckl 1.500,00Mutters, Stipplerhofkapelle 3.000,00Niederndorferberg, Kapelle Hl. Kreuz 12.000,00Oberperfuss, Poltenkapelle 1.200,00Obsteig, Antonius-Kapelle-Oberstraß 1.650,00Pinswang, Joachim und Anna-Kapelle in Oberpinswang 1.500,00Rattenberg, Pestsäule samt Bildstock 1.460,00Reith b. K., Totensagra-Kapelle 2.500,00Stams, Kapelle auf der Stamser Alm 2.000,00Telfs, Arkadengräber 1.800,00Telfs, Untere Möserer Kapelle 800,00Umhausen, Kapelle Lehn 5.000,00Weitere kleinere Beihilfen 1.150,00

SUMME 54.260,00

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II. Baukulturelles Erbe

PROFANBAUTEN Innsbruck, Angerzellgasse 14, 1. Rate 15.000,00Innsbruck, Innrain 14 2.500,00Absam, Hof Bachgasse 4, Restrate 4.000,00Arzl i. P., Alte Sparkasse Imst 19.000,00Faggen, Faggner Wirt 9.000,00Flaurling, Hof Kloseler 3.000,00Grän, Almhütte Boden Nr. 7 Pfafflar 3.800,00Hall i. T., Sommerhaus Damenstift 1.060,00Imst, Haus der Fasnacht 1.300,00Inzing, Adelshof 6.000,00Kappl, Almdorf „Alpe Dias“ 8.500,00Kitzbühel, denkmalgeschütztes Haus Ehrenbachstraße 46 15.000,00Ladis, Stockerhaus, Dorfstraße 13 3.725,00Matrei a. Br., Gasthof Lamm, Restrate 2.000,00Mayrhofen, Berliner Hütte 10.800,00St. Ulrich a. P., Stöcklhof 1.000,00Schönberg i. St., Maschinenhaus 25.000,00Telfes i. St., Moarhof 7.500,00

PFARRHÄUSER

Aschau i. Z., Widum, LEADER-Projekt (davon € 10.000,00 Zweckbindung 2012), 2. bis 6. Rate 21.840,49Gries a. Br., Widum Vinaders 4.500,00Hatting, Widum 9.000,00Matrei a. Br., Widum, Restrate 8.000,00Umhausen, Widum 4.000,00 SUMME 47.340,49

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II. Baukulturelles Erbe

BURGEN

Buch i. T., Rottenburg 1.300,00Hopfgarten i. Br., Kirchenruine Hörbrunn 20.000,00Münster, Schloss Lichtenwerth 1.400,00Reith i. A., Burgruine Kropfsberg, weitere Raten 15.000,00Reith i. A., Schloss Matzen, 1. Rate 100.000,00Reutte, Ehrenberger Klause und Schlosskopf 1.200,00Thaur, Burgruine, weitere Raten 15.000,00Tobadill, Schloss Wiesberg 3.200,00Volders, Schloss Aschach, Restrate 55.000,00

SUMME 212.100,00

BODENDENKMALPFLEGE

Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Grabung am Kiechlberg bei Thaur 2.150,00Ainet, Ausgrabungen am Alkuser See 2.000,00Dölsach, Verein Curatorium pro Agunto, Adaptierung virtuelles Angebot 8.750,00Dölsach, Verein Curatorium pro Agunto, Jahresbeihilfe 76.000,00Reutte, Franziskanerkloster, archäologische Grabungen im Kreuzhof 4.200,00Wattens, Verein Archaeo Tirol, Prähistorische Brandopferplätze in Tirol, Restrate 32.500,00

SUMME 125.600,00

Umhausen, Spielroanweg 19 800,00Weitere kleinere Beihilfen 300,00

SUMME 139.285,00

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II. Baukulturelles Erbe

LANDESGEDÄCHTNISSTIFTUNG

Innsbruck, denkmalgeschützte Messehalle 2 150.000,00Innsbruck, Hofkirche 45.000,00Innsbruck, Landesgedächtnisstiftung, Album „Kaiserjäger-Blätter“, Ankauf 41.000,00Innsbruck, Servitenkonvent, Klostergebäude und Bilder 50.000,00Innsbruck, Servitenkonvent, Tabernakelmadonna 10.245,73Innsbruck, Stift Wilten, Chorkapelle 20.000,00Anras, Kapelle zum „Hl. Johannes d.T.“ in Mittelwald 15.000,00Aschau i. Z., Widum 16.609,41Außervillgraten, gotische Altartafeln 2.400,00Birgitz, Hohe Birga und Rätermuseum 14.000,00Dölsach, Aguntum 10.000,00Fendels, Oberdorfkapelle 4.000,00Flaurling, Pfarrkirche „Hl. Margareta“ 20.000,00Grins, Anfertigung einer Kopie des Hl. Sebastian in Gmar 1.200,00Hall i. T., Josefskapelle 100.000,00Hart i. Z., Pfarrkirche „Hl. Bartholomäus“ 10.000,00Hopfgarten i. Br., Kirchenruine Hörbrunn 15.000,00Imst, Stadtgemeinde, Skulpturen von Joseph Georg Witwer, Ankauf 3.500,00Imst, Wallfahrtskirche „Maria Schnee“ 7.000,00Imst, Zunftstangen 3.000,00Kramsach, Pfarrkirche 6.000,00Kramsach, Verein Museumsfriedhof Tirol, historische Grabkreuze 10.000,00Matrei a. Br., denkmalgeschützte Fassade Rathaus 20.000,00Mayrhofen, Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau“ 20.000,00Mieming, Nachbildung Marienstatue auf Marienberger Alm 1.880,00Nauders, Altfinstermünz, Klausenturm 102.069,38Oetz, Depot für Sammlung Hans Jäger, Einrichtung 8.203,00Pfaffenhofen, Aue-Kapelle 10.000,00Ried i. O., Pfarrkirche 1.000,00St. Johann i. T., Pfarrkirche 10.000,00St. Veit i. D., Zottenkirchl 50.000,00Schwendt, Pfarrkirche 55.000,00

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II. Baukulturelles Erbe

Serfaus, Filialkirche zum Hl. Georg 5.000,00Stams, Stift, Basilika und Weiterführung Dächersanierung 762.000,00Stumm, Pfarre, Heiligenfiguren 15.000,00Tulfes, Pfarrkirche „Hl. Apostel Thomas“ 25.000,00Umhausen, Kapelle Lehn 7.000,00Umhausen, Widum 4.000,00Vils, St. Anna Kirche 40.000,00Vorderhornbach, Expositurkirche 20.000,00Wildermieming, Pfarrkirche „Hl. Nikolaus“ 50.000,00Sammlung Wilfried Kirschl, Ankauf 600.000,00

SUMME 2.360.107,52

Haushalt 437.719,10Tiroler Kulturförderungsabgabe 1.003.239,00Landesgedächtnisstiftung 2.360.107,52 Gesamtbetrag 3.801.065,62

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III. Heimat– und Brauchtumspflege

Innsbruck, Bund der Tiroler Schützenkompanien, Bundesversammlung 4.000,00Innsbruck, Bund der Tiroler Schützenkompanien, Erweiterung Internetauftritt, 1. Rate 25.000,00Innsbruck, Bund der Tiroler Schützenkompanien, Jahresbeihilfe Administration 10.000,00Innsbruck, Landesverband der Tiroler Krippenfreunde, Sonderausstellung Tiroler Krippenkunst, 1. Rate 3.000,00Innsbruck, Landesverband der Tiroler Krippenfreunde, Verbandszeitschrift, 1. Rate 3.000,00Innsbruck, Tiroler Landestrachtenverband, Arbeitsgeld 2012/2013 44.150,00Innsbruck, Tiroler Landestrachtenverband, Projekt „Tirol trägt Tracht“, Restrate und Beihilfe für Trachten und Fahnen der Vereine sowie für die Verbandszeitschrift „Der Trachtler“ 20.400,00Innsbruck, Verein für Heimatschutz und Heimatpflege in Nord- und Osttirol, Lehrfahrten 5.000,00Hochfilzen, Planungsverband 33 Pillerseetal, Kulturprogramm Tiroler Ball 2012, Restrate und Zweckbindung 2012 3.000,00Längenfeld, Ötztaler Heimatverein, Sonderförderung 15.000,00Lienz, Soldatenkameradschaft Osttirol/Lienz, Uniformen 900,00Matrei i. O., Regionaler Trachten- und Brauchtumsverein, Zweckbindung 2012 1.500,00St. Ulrich a. P., 55. Rotholzer Tanzwoche 1.500,00Silz, Krippenverein Silz, Silzer Dreikönigsspiel 2.000,00Terfens, Krippenverein Terfens-Vomperbach, Neugestaltung Dorfkrippe 1.000,00Thaur, Krippenverein Thaur, 100 Jahre Krippenverein und Landeskrippentag 2011, Restrate 1.500,00Wiesing, Arbeitsgemeinschaft Volkstanz Tirol, Beitrag Kinder- und Jugendmusizierwoche 1.500,00Wiesing, Arbeitsgemeinschaft Volkstanz Tirol, Jahresbeihilfe 5.000,00Beihilfen für Tiroler Schützenkompanien (inklusive Zweckbindungen) 47.500,00Weitere kleinere Beihilfen 1.550,00 SUMME 196.500,00

Haushalt 75.300,00Tiroler Kulturförderungsabgabe 121.200,00 Gesamtbetrag 196.500,00

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IV. Literatur

LITERATUR

Universität Innsbruck, Literaturhaus am Inn, Jahresbeihilfe und Schreibwerkstatt 64.300,00Universität Innsbruck, Literaturhaus am Inn, Literaturkalender 1.000,00Innsbruck, Gesellschaft der Lyrikfreunde, Jahresbeihilfe 1.500,00Innsbruck, Grazer AutorInnenversammlung Tirol, Jahreslesung 1.000,00Innsbruck, Haymon Verlag, Bastian Zach/Matthias Bauer, Morbus Dei 1.300,00Innsbruck, Innsbrucker Wochenendgespräche, Jahresbeihilfe 11.500,00Innsbruck, Innsbrucker Wochenendgespräche, Jubiläumsheft 1.000,00Innsbruck, Stadt, Innsbruck liest 9.000,00Innsbruck, Tiroler Autorinnen und Autoren Kooperative, Albert Ennemoser, Irrfahrten eines jungen Europäers. Eine autobiographische Abenteuergeschichte 1.500,00Innsbruck, Tiroler Autorinnen und Autoren Kooperative, Ulrike Sarcletti, Suchspuren. Gedichte 1.500,00Innsbruck, Turmbund, Gesellschaft für Literatur und Kunst, 60 Jahr Jubiläum 2011, Restrate 1.500,00Innsbruck, Turmbund, Gesellschaft für Literatur und Kunst, Jahresbeihilfe 21.500,00Innsbruck, Verein 8ung Kultur, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 1.500,00Innsbruck, Verein 8ung Kultur, Jahresbeihilfe 2012 inklusive Prosafestival, 1. Rate 7.000,00Innsbruck, Verein für Heimatschutz und Heimatpflege, CD-Produktion „Dakugln, zawuzln, opeckn“ 1.000,00Innsbruck, Verein Sprachsalz, 10. Internationales Tiroler Literaturfestival Sprachsalz 25.000,00Innsbruck, Verein zur Förderung junger Tiroler Literatur, Jahresbeihilfe 2.000,00Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia, Walter Klier, Meine steinige Heimat, Berggeschichten aus Tirol 1.000,00Innsbruck, Verena Wolf, Publikation mit CD „Die kleine Prinzessin und die Zauberkraft der Musik“, Restrate 1.000,00Hall i. T., IG-Autorinnen-Autoren, Jahresbeihilfe 2011, Restrate und Jahresbeihilfe 2012 2.200,00Pfons, Verein Cognac & Biskotten, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 2.000,00Pfons, Verein Cognac & Biskotten, Jahresbeihilfe 2012/2013, 1. Rate 4.000,00Schwaz, Literaturforum Schwaz, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 1.000,00Schwaz, Literaturforum Schwaz, Jahresbeihilfe 2012, 1. Rate 2.000,00Wattens, Berenkamp Verlag, Karl Lubomirski, Das Tor 1.000,00Salzburg, Innovationswerkstatt, „Stadtlesen“ in Innsbruck 3.000,00

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IV. Literatur

Salzburg, Otto Müller Verlag, Carolina Schutti, einmal muss ich über weiches Gras gelaufen sein 1.000,00Vöcklabruck, Maxian Media Service, Krimiliteraturfestival 1.500,00Wien, Böhlau Verlag GmbH, Wolfgang Kunz, Gipfelkreuze in Tirol 1.600,00Wien, Kyrene.Literaturverlag, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 1.000,00Wien, Kyrene.Literaturverlag, Frühjahrsprogramm 1.300,00Wien, Milena Verlag, Elisabeth R. Hager, Kometen 800,00 Großes Literaturstipendium 2011/2012, Barbara Aschenwald, Restrate 3.000,00Otto-Grünmandl-Literaturpreis des Landes Tirol 2012, Walter Klier 5.000,00 Diverse Arbeitsstipendien 13.600,00Weitere kleinere Beihilfen 4.350,00

SUMME 203.450,00

SCHRIFTTUM

Innsbruck, Haymon Verlag, Ivo Ingram Beikircher, Tiroler Autopioniere im Ersten Weltkrieg 4.000,00Innsbruck, Haymon Verlag, Michael Huter, Wolfgang Meighörner, Das Tirol Panorama. Ein Land - Ansichten und Durchblicke, Ankauf 1.270,78Innsbruck, Schützenbataillon Wipptal-Eisenstecken, Wipptaler Fahnenbuch 3.800,00Innsbruck, soll & haben kreativ consulting, Günther Egger, Dance, a love story, Ankauf 1.300,00Innsbruck, Verein MOLE, Zeitschrift MOLE 2011, Restrate 1.500,00Innsbruck, Verein MOLE, Zeitschrift MOLE 2012, 1. Rate 3.500,00Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia, Horst Christoph, Max Reisch - Forscher, Pionier, Wissenschaftler 2.000,00Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia, Tiroler Heimatblätter 2011, Restrate 1.500,00Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia, Tiroler Heimatblätter 2012 5.000,00

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Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia, Christine Zucchelli, Geheimnisvolles Hall - Sagen, Legenden und merkwürdige Geschichten 1.500,00Hall i. T., Berenkamp Verlag, Günther Friedmann, Das Dorf Tirol in Rumänien - Ortsmonographie von der Gründung bis heute 1.400,00Kitzbühel, Markus Mitterer, Die Kitzbüheler Alpen, Ankauf 1.262,25Oberlienz, Chronikteam Oberlienz, Krippenbuch Oberlienz, 1. Rate 1.000,00Schönberg i. St., Gemeinde, Schönberg, 1. Rate 2.000,00Westendorf, Gemeinde, Westendorf und Brixental 3.000,00Lana, Tappeiner AG/SpA, Ein ungewöhnliches Vorhaben, Ankauf 4.966,50Würzburg, Verlagshaus Würzburg, Reise durch Tirol, Journey through Tirol, Ankauf 1.331,33Kulturberichte aus Tirol 48.759,06Kulturzeitschrift „Quart Heft für Kultur Tirol“ 123.499,70Weitere kleinere Beihilfen 1.874,00

SUMME 214.463,62

IV. Literatur

Haushalt 298.362,06Tiroler Kulturförderungsabgabe 119.551,56 Gesamtbetrag 417.913,62

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V. Bibliothekswesen

Universität Innsbruck, Universitäts- und Landesbibliothek, Regionale Ausbildung „Einführung in die Bibliothekspraxis“ 1.600,00Innsbruck, Diözesanes Bibliotheksreferat, Frühjahrstagung und Herbsttagung 1.200,00Innsbruck, Interessensvereinigung der Bibliothekare Tirols, Bildungsfahrt, 1. Rate 800,00Innsbruck, Öffentliche Bücherei Hungerburg, Literaturveranstaltungen 1.000,00Innsbruck, Öffentliche- und Schulbibliothek der Ursulinen, Reorganisation 5.000,00Aldrans, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und EDV 900,00Alpbach, Öffentliche Gemeinde- und Schulbücherei, Ankauf von Medien 800,00Angerberg, Jukie-Bücherei, Ankauf von Medien 2011, Restrate 900,00Anras, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar 1.000,00Außervillgraten, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und EDV-Hardware, Jubiläumsveranstaltung 900,00Birgitz, Öffentliche Bücherei der Pfarre und Gemeinde, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltung 800,00Brandenberg, Öffentliche Bücherei, Reorganisation 2011, Restrate 1.500,00Brixlegg, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 800,00Ebbs, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 900,00Eben a. A., Öffentliche Bücherei Achensee, Ankauf von Medien, Literatur- veranstaltungen, 1. Rate 1.300,00Ehrwald, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, EDV und Mobiliar, Literatur- veranstaltungen 1.400,00Grins, Grinner Bibliothek, Ankauf von Medien und EDV, Literaturveranstaltung 1.000,00Hall i. T., Stadtbücherei, Projekt „Jugend liest“, 1. Rate 1.500,00Hopfgarten i. Br., Mediathek, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 800,00Imst, Öffentliche Bücherei der Stadt und Pfarre, Ankauf von Medien und EDV 2011, Restrate 1.000,00Imst, Öffentliche Bücherei der Stadt und Pfarre, Ankauf von Medien 2012, 1. Rate 2.000,00Inzing, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar, 1. Rate 1.500,00Kirchbichl, Gemeindebücherei, Ankauf von Medien 1.000,00Kirchdorf i. T., Öffentliche- und Schulbücherei, Ankauf von Mobiliar, Veranstaltung 1.000,00Kössen, Öffentliche- und Pfarrbibliothek, Ankauf von Medien 1.000,00Kramsach, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Mobiliar und EDV 2011, Restrate 1.200,00Landeck, Stadtbücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 2011, Restrate und 2012 2.700,00

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V. Bibliothekswesen

Lans, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, EDV und Mobiliar, 1. Rate 2.000,00Lermoos, Öffentliche Bücherei der Gemeinde, Neugründung 5.000,00Matrei i. O., Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und EDV, Literaturveranstaltungen 1.500,00Mils b. I., Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 900,00Münster, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar, Veranstaltungen 1.500,00Natters, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 1.400,00Oberlienz, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und EDV, Literaturveranstaltung 1.300,00Oberperfuss, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 1.400,00Obertilliach, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und EDV 1.000,00Oetz, Bücherei im Turm, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 2011, Restrate 1.000,00Oetz, Bücherei im Turm, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 2012, 1. Rate 1.500,00Reutte, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 1.000,00Rum, Öffentliche Bibliothek der Pfarre Neu-Rum, Ankauf von Medien und Mobiliar, Literaturveranstaltungen 2011, Restrate 1.000,00Rum, Öffentliche Bibliothek der Pfarre Neu-Rum, Ankauf von Medien, Literatur- veranstaltungen 2012 1.700,00Rum, Öffentliche Bücherei Rum St. Georg, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 1.000,00St. Jakob i. D., Öffentliche und Schulbücherei der Hauptschule, Ankauf von Medien 1.000,00St. Johann i. T., Mediathek der Marktgemeinde, Ankauf von Medien 3.000,00Sautens, Öffentliche Bücherei der Pfarre und Gemeinde, Ankauf von Medien und Mobiliar, Veranstaltungen 1.500,00Schwaz, Stadtbücherei, Ankauf von Medien, 1. Rate 1.500,00Sillian, Öffentliche Bücherei, Reorganisation 2011, Restrate 1.500,00Sillian, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 2012 1.000,00Söll, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 1.100,00Stans, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien 1.100,00Steinach a. Br., Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar, 1. Rate 1.500,00Telfes i. St., Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und EDV 800,00Thaur, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 1.000,00Vils, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar, Literaturveranstaltungen 2.000,00Virgen, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 800,00Völs, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar, Literaturveranstaltungen 2.000,00Vomp, Öffentliche Bibliothek & Ludothek St. Josef Fiecht, Kulturhaus, Ankauf von Medien und Mobiliar, Literaturveranstaltungen 2.800,00

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V. Bibliothekswesen

Vomp, Öffentliche Bibliothek & Ludothek St. Josef Fiecht, Pfarrheim, Ankauf von Medien 1.200,00Walchsee, Bücherei der Gemeinde, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 1.200,00Wattens, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien, Literaturveranstaltungen 2011, Restrate 1.000,00Wattens, Öffentliche Bücherei, Ankauf von Medien und Mobiliar, Literatur- veranstaltungen 2012, 1. Rate 2.000,00Wildschönau, Öffentliche- und Schulbücherei Niederau, Ankauf von Medien und Mobiliar, 1. Rate 1.500,00Zirl, Öffentliche Bibliothek, Ankauf von Medien und Mobiliar 2.500,00Wien, Büchereiverband Österreich, Projekt „Österreich.liest 2011“, Restrate 900,00Wien, Büchereiverband Österreich, Projekt „Österreich.liest 2012“, 1. Rate 1.000,00Ehrungen Büchereijubilare 18.900,00Lesezeichen 1.777,57Serivcestelle des Landes für Lesepädagogik 17.974,96Weitere kleinere Beihilfen 7.400,00

SUMME 138.652,53

Haushalt 108.046,54Tiroler Kulturförderungsabgabe 30.605,99 Gesamtbetrag 138.652,53

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VI. Presse

Keine spezifischen Förderungen.

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VII. Musik

ALLGEMEINES

Universität Innsbruck, Barockorchester, Händel Zyklus I, 2011, Restrate 1.000,00Universität Innsbruck, Barockorchester, Händel Zyklus II, 2012, 1. Rate 1.500,00Universität Innsbruck, Universitätsorchester, Jahresbeihilfe 2012/2013 1.500,00Innsbruck, Abteilungsbereich für Musikalische Volkskunde, Universität Mozarteum Salzburg in Innsbruck, Musik der Minderheiten 900,00Innsbruck, Akademie St. Blasius, Jahresbeihilfe, 1. Rate 17.000,00Innsbruck, Alte Musik in Innsbruck-Mariahilf, Jahresbeihilfe 2011/2012, Restrate 5.000,00Innsbruck, Alte Musik in Innsbruck-Mariahilf, Jahresbeihilfe 2012/2013, 1. Rate 15.000,00Innsbruck, Sylvia Bachmann, Tiroler Aufstrich 900,00Innsbruck, Französisches Kulturinstitut, Konzert „fête de la Music“ 3.000,00Innsbruck, Innsbrucker Promenadenkonzerte, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 3.000,00Innsbruck, Innsbrucker Promenadenkonzerte, Jahresbeihilfe 2012, 1. und 2. Rate 17.000,00Innsbruck, Innsbrucker Tanzsommer GmbH, Jahresbeihilfe und Sonderprojekt „Cloude Gate“ 175.000,00Innsbruck, Institut für Volkskultur und Kulturentwicklung, Projekt „Klangstadt Hall“ 3.000,00Innsbruck, Reinhard Jaud, Konzerte auf der Ebert-Orgel 2.300,00Innsbruck, Jazz Orchester Tirol, Konzertreihe „Werner Pircher-Ein halbes Doppelalbum“, 1. Rate 3.000,00Innsbruck, Kirchenchor Igls-Lans, Kirchen- und Orgelkonzerte 3.500,00Innsbruck, Kraftfeld Neue Musik Tirol, Konzert mit Klavierduo Fabio Grasso & Letizia Michielon 1.100,00Innsbruck, Music.Alive, Musical „Der kleine Horrorladen“ 3.000,00Innsbruck, Musikgymnasium Innsbruck, Konzert 2011 1.300,00Innsbruck, Orchester der Musikfreunde Innsbruck, Konzert 1.500,00Innsbruck, Pfarre Wilten, Geistliche Abendmusik in der Basilika Wilten 3.000,00Innsbruck, Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten, Projektförderung 2011, Restrate 1.500,00Innsbruck, Prämonstratenser Chorherrenstift Wilten, Projektförderung 2012, 1. Rate 3.500,00Innsbruck, Probstei und Dompfarre St. Jakob, Internationale Meisterorganisten und Orgelmatineen 2.000,00Innsbruck, Marianne Ronez-Kubitschek, Konzert im Rahmen des 16. Internationalen Viola d‘Amore Kongress 2.500,00Innsbruck, Tiroler Kammerorchester InnStrumenti, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 5.000,00

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VII. Musik

Innsbruck, Tiroler Kammerorchester InnStrumenti, Jahresbeihilfe 2012, 1. und 2. Rate 45.000,00Innsbruck, Tiroler Landestrachtenverband, Instrumentenankauf 1.043,00Innsbruck, Tiroler Volksliedwerk, Transfer handschriftlicher Quellen 2011, Restrate 2.000,00Innsbruck, Tiroler Volksliedwerk, Festschrift Manfred Schneider 5.000,00Innsbruck, Tiroler Volksliedwerk, Tiroler Musikfest und Digitalisierung handschriftlicher Quellen 2012, 1. Rate 4.000,00Innsbruck, Tiroler Volksmusikverein, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 2.000,00Innsbruck, Tiroler Volksmusikverein, 20. Alpenländischer Volksmusikwettbewerb, 1. Rate 15.000,00Innsbruck, Tiroler Volksmusikverein, Jahresbeihilfe 2012, 1. Rate 12.000,00Innsbruck, Verein Ensemble Pro Arte Tirolensi, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 2.800,00Innsbruck, Verein Ensemble Pro Arte Tirolensi, Jahresbeihilfe 2012, 1. Rate 4.000,00Innsbruck, Verein Livestage, Jahresbeihilfe 10.000,00Innsbruck, Verein Workstation, Festival „Heart of Noise“ 7.000,00Axams, Tiroler Ensemble für Neue Musik, Jahresbeihilfe, 1. Rate 10.000,00Eben a. A., Tiroler Opern Programm, Stipendien für Tiroler Künstler 6.000,00Fieberbrunn, Kulturstammtisch der Marktgemeinde, Bourbon Street Festival 5.000,00Götzens, Cultura Sacra, Jahresbeihilfe 23.000,00Hall i. T., brass connection Tirol, Weihnachtskonzerte und CD-Produktion 2011, Restrate 1.000,00Hall i. T., Gerhard Crepaz, Orgel:Fest 15.000,00Hall i. T., Galerie St. Barbara, Jahresbeihilfe und Osterfestival 338.000,00Hall i. T., GegenKlang - Neue Musik und Netzwerke, Projekt „Drau Drava - Klang Mobil“, 1. Rate 15.000,00Hall i. T., Martin Wesely, Saitenspiele 1.000,00Hatting, Vokalensemble NovoCanto und Tiroler Barockinstrumentalisten, Bachkantaten 2.000,00Hatting, Vokalensemble NovoCanto und Tiroler Barockinstrumentalisten, Haydn-Gala 3.500,00Hopfgarten i. Br., Verein Kammermusik Hopfgarten, Kammermusikfest Hopfgarten und Sonderprojekt „Liszt-Konzert in Itter“ 2011, Restrate 1.600,00Hopfgarten i. Br., Verein Kammermusik Hopfgarten, Kammermusikfest Hopfgarten 2012 12.000,00Kartitsch, Jagdhornbläsergruppe Kartitsch, Trachtenankauf 2.000,00Kitzbühel, Stadtgemeinde, Franz-Schmidt-Orgelwettbewerb 6.000,00Kitzbühel, Verein Kitzbüheler Musikfreunde, Kitzbüheler Sommerkonzerte 2.000,00

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VII. Musik

Kufstein, Ferienland Kufstein, Beethoven-Tage 10.000,00Kufstein, Stadtgemeinde, Kulturprogramm 2010/2011 4.200,00Kufstein, Stadtgemeinde, Kulturprogramm 2011/2012 4.200,00Landeck, Stadtgemeinde, Festwochen Horizonte 8.000,00Längenfeld, Kraftfeld Längenfeld, Konzert „Die jungen Tenöre“ 2.000,00Lans, Atrium Austria, Sommerakademie Lans 2.000,00Lienz, Johann Mair, Osttiroler Streichertage 990,00Lienz, Oratorienchor und Kammerorchester Lienz, Konzerte, Zweckbindung 2012 5.000,00Lienz, Per Sonare, Workshop „Per Sonare Blechfest“ 1.500,00Mieming, Academia Jacobus Stainer, Weihnachtsoratorium J. S. Bach Kantaten 1-3 2011, Restrate 3.000,00Mieming, Academia Jacobus Stainer, Kantaten 1-3 und 4-6 und CD-Aufnahme der Kantaten 2012, 1. Rate 31.000,00Mieming, Academia Jacobus Stainer, Osterprojekt 8.000,00Navis, Felsenwandler Navis, Zweckbindung 2011 1.000,00Neustift i. St., Robert Danler, Konzertreihe „Upload“, 1. Rate 1.500,00Oetz, Männergesangsverein D‘Auensteiner, Musik am Piburger See 1.500,00Rattenberg, Stadtgemeinde, Kreuzgangkonzerte 1.400,00Reith b. S., Verein Cantare et Sonare, Jahresbeihilfe 6.000,00Reutte, Friedrich Engel, Ankauf Notenhefte mit CD Engel-Familie 1.600,00Rum, Akademischer Musikverein für Tirol - Institut für Tiroler Musikforschung, Jahresbeihilfe 2011 und Sonderförderung für die Durchführung des Projektes „Karl Senn“, Restrate 10.000,00Rum, Akademischer Musikverein für Tirol - Institut für Tiroler Musikforschung, Jahresbeihilfe 2012 und Sonderförderung für die Durchführung des Tyrolienne-Projektes „Artur Kanetscheider“, 1. und 2. Rate 160.000,00Rum, Gerhard Mayr, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 2.000,00Rum, Gerhard Mayr, Jahresbeihilfe 2012, 1. und 2. Rate 7.000,00Schwaz, Avantgarde Tirol 2011, Restrate 5.000,00Schwaz, Gerhard Engelbrecht, Orgelfest 5.000,00Schwaz, Klangspuren Schwaz, Jahresbeihilfe 360.000,00Schwaz, Walter Knapp, Schwazer Serenadenkonzerte 3.000,00Schwaz, Kulturverein Eremitage, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 2.500,00Schwaz, Kulturverein Eremitage, Jahresbeihilfe 2012 5.000,00

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VII. Musik

CD–PRODUKTIONEN

Innsbruck, Andreas Tausch, Andi Tausch und Matthias Pichler - at home, 1. Rate 1.500,00Innsbruck, Tiroler Landesmuseen BetriebsgesmbH, Die hölzerne Orgel in der silbernen Kapelle der Innsbrucker Hofkirche 1.500,00Innsbruck, Peter Waldner, Bachs Mentoren 1.000,00Innsbruck, Peter Waldner, „Dem Himmel nahe...“ und „John come kiss me now“ 2.000,00Grins, Thomas Castaneda Senn, Donauwellenreiter 2011, Restrate 1.000,00Hatting, Kirchenchor Hatting, Hattinger Kirchtagsmesse 1.000,00

Schwaz, Musikkollegium Schwaz, Jahresbeihilfe 2.500,00Schwaz, Outreach - Verein zur Förderung lebender Musik, Outreachfestival 80.000,00Schwaz, Armin Wechselberger, Woodroot 4.000,00Schwaz, Windkraft Tirol, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 5.000,00Schwaz, Windkraft Tirol, Jahresbeihilfe 2012, 1. Rate 20.000,00Serfaus, Tourismusverband Serfaus-Fiss-Ladis, Europäische Flötenakademie 2.600,00Sistrans, Elfi Hofstädter, Jubiläumskonzert im Skulpturenfeld Fuchsmoos, Musik-Performance „stein.klang.schicht“ 2.000,00Stams, Freundeskreis Stift Stams, Tangenten Stift Stams 8.000,00Telfs, Musikschule Telfs, Projektförderung 2011, Restrate 2.000,00Telfs, Musikschule Telfs, Projektförderung 2012 15.000,00Wenns, Tourismusverband Pitztal, Konzertreihe „PitzArt - Musik im Tal“ 1.300,00Wiesing, Verein TonArt, Gründungsfeier 2.220,00Wörgl, Academia Vocalis, Jahresbeihilfe 59.000,00Wien, Musikalische Jugend Österreichs - Jeunesse, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 5.000,00Wien, Musikalische Jugend Österreichs - Jeunesse, Jahresbeihilfe 2012, 1. Rate 47.000,00 Jakob-Stainer-Preis 2012, Peter Rabl 5.100,00 Kompositionsbeihilfen 1.500,00Weitere kleinere Beihilfen 3.250,00

SUMME 1.747.803,00

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Jenbach, Judith Unterpertinger, Lovely Objects 1.000,00St. Johann i. T., Martin Mallaun, CD und Kompositionsaufträge für Zither 2011, Restrate 1.000,00Schwaz, Thomas Larcher, Werke von Thomas Larcher, 1. Rate 5.000,00Sistrans, Trio „Triol“, CD 1.300,00Strass i. Z., Helmut Sprenger, Gruppe „Whyrauch“ 1.500,00Wien, Col legno, Franui/Riedel „Fool of Love“ 3.000,00Weitere kleinere Beihilfen 1.300,00

SUMME 22.100,00

SÄNGERWESEN

Innsbruck, Österreichischer Arbeitersängerbund, Stimmbildungsseminar 900,00Innsbruck, Tiroler Sängerbund, Jahresbeihilfe und Mitgliedschöre 2011, Restrate 20.000,00Innsbruck, Tiroler Sängerbund, Jahresbeihilfe und Mitgliedschöre 2012, 1. bis 3. Rate 302.500,00Weitere Förderungen an Chöre - Direktförderungen 28.200,00Weitere kleinere Beihilfen 400,00

SUMME 352.000,00

VII. Musik

BLASMUSIKWESEN

Innsbruck, Blasmusikverband Tirol, Jahresbeihilfe (inkl. Beihilfen für TirolerBlasmusikkapellen) 766.482,61Tiroler Blasmusikkapellen (inklusive Zweckbindungen) - Direktförderungen 142.071,00 Blasmusikpreis Kategorie I, Musikkapelle Patsch 2.500,00Blasmusikpreis Kategorie II, Stadtmusikkapelle Amras 2.500,00 SUMME 913.553,61

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ORGELN (RESTAURIERUNG, NEUANSCHAFFUNG, BETREUUNG)

Innsbruck, Ebert Orgel, Spiel und Betreuung 4.360,50Innervillgraten, Pfarrkirche St. Martin, Orgelrenovierung 17.000,00Ried i. Z., Pfarrkirche Ried/Kaltenbach, Orgelrestaurierung 15.000,00Stams, Stift, Orgelrestaurierung 2012-2014, 1. Rate 150.000,00Umhausen, Pfarrkirche, Orgelneuanschaffung, Zweckbindung 2012 2.500,00

SUMME 188.860,50

Haushalt 1.064.500,00Tiroler Kulturförderungsabgabe 2.059.817,11außer- und überplanmäßige Kredite 100.000,00 Gesamtbetrag 3.224.317,11

VII. Musik

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VIII. Darstellende Kunst

Innsbruck, Admolior, Frederike geht 1.500,00Innsbruck, Bewegungszentrum Innsbruck, Dance Festival Klagenfurt 800,00Innsbruck, Bewegungszentrum Innsbruck, Der siebte Sinn 1.000,00Innsbruck, Breinössl Bühne, Scherenschnitt 1.000,00Innsbruck, coop.fem.art.tirol, 3. Freies Theaterfestival: Sirenen.Probe 6.000,00Innsbruck, Das Feinripp-Ensemble, Grimms Märchen - leicht gekürzt, 1. Rate 3.500,00Innsbruck, Elevat ardor, Die Jungfrau von Middlesex 5.000,00Innsbruck, Freies Theater Innsbruck, Basisausstattung Theatertechnik, 1. Rate 45.000,00Innsbruck, Freies Theaterfestival, 3. Freies Theaterfestival, 1. Rate 10.000,00Innsbruck, Monika Frenzel, Hoffest Kaiser Maximilian I. 9.000,00Innsbruck, Innsbrucker Kellertheater, Jahresbeihilfe 75.000,00Innsbruck, Innsbrucker Ritterspiele, Jahresbeihilfe 3.500,00Innsbruck, Wolfgang Jäger, 3. Freies Theaterfestival: Die Terpentinen, 1. Rate 4.000,00Innsbruck, Wolfgang Jäger, Miss Flappers und ihr Neffe 5.000,00Innsbruck, Kulturverein WoZuGrenzen?!, Miet- und Betriebskosten 2011, Restrate und 2012, 1. Rate 3.500,00Innsbruck, Landesjugendtheater, Jahresbeihilfe 42.000,00Innsbruck, Landesjugendtheater, Klimatisierung Theater, 1. Rate 7.000,00Innsbruck, Projekttheater Hall, Die Nadel der Cleopatra, Restrate 1.500,00Innsbruck, Projekttheater Hall, Halbe Wahrheiten, 1. Rate 4.000,00Innsbruck, Klaus Rohrmoser, 6. Tiroler Dramatikerfestival, 2. und Restrate 15.000,00Innsbruck, Schauspielschule Innsbruck, Jahresbeihilfe 40.000,00Innsbruck, Schauspielschule Innsbruck, Schülerstipendien 5.400,00Innsbruck, Theater im Lendbräukeller, Jahresbeihilfe 9.500,00Innsbruck, Theater Innstanz, Jahresbeihilfe 12.000,00Innsbruck, Theater Melone, 3. Freies Theaterfestival: Vielen guten Menschen fliegt der Hut vom Kopf, 1. Rate 3.500,00Innsbruck, Theater Melone, Treffpunkt Theater 12.000,00Innsbruck, Theater praesent, 3. Freies Theaterfestival: Wachswetter 3.500,00Innsbruck, Theater praesent, Jahresbeihilfe 15.000,00Innsbruck, Theater Verband Tirol, 13. Internationale Figurentheatertage 2.500,00Innsbruck, Theater Verband Tirol, Infrastruktur und Datenbanksoftware, Restrate 1.000,00Innsbruck, Theater Verband Tirol, Jahresbeihilfe und Sommerbroschüre „Darstellendes Spiel“ 216.563,26

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VIII. Darstellende Kunst

Innsbruck, Theater Verband Tirol, Theater Netz Tirol, 1. und 2. Rate 45.000,00Innsbruck, Theaterschmiede Creartiv, 1. Drama-Wettbewerb, 1. Rate 2.000,00Innsbruck, ton/not, Radio noir, Restrate 1.000,00Innsbruck, ton/not, manipulated! 5.000,00Innsbruck, Verein Brekzie - Generationentheater diemonopol, Aristophaneskomplott, Restrate 1.000,00Innsbruck, Verein Brekzie - Generationentheater diemonopol, Hexen und Salige 5.000,00Innsbruck, Verein Brekzie - Generationentheater diemonopol, Stammtisch der Hinterbliebenen, 1. Rate 2.500,00Innsbruck, Verein Herbst-Tango Innsbruck, 2. Tangofestival Innsbruck, Restrate und 3. Tangofestival Innsbruck 3.530,00Innsbruck, Verein spectACT, Jahresbeihilfe 10.000,00Innsbruck, Verein Staatstheater, Liebesgschicht‘n und Heiratssachen, Restrate 2.000,00Innsbruck, Verein Staatstheater, Herr Schuster kauft eine Straße 9.000,00Innsbruck, Verein Staatstheater, Projektförderung und 3. Freies Theaterfestival: Apokalypse Whow!, 1. Rate 10.000,00Innsbruck, Verein zur Förderung der Kleinkunst im Großraum Innsbruck, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 1.000,00Innsbruck, Verein zur Förderung der Kleinkunst im Großraum Innsbruck, Jahresbeihilfe 2012, 1. Rate 4.000,00Innsbruck, Verein zur Förderung der Kleinkunst im Großraum Innsbruck, Sonderförderung „Agrargemein auf Tiroltour“ 3.000,00Innsbruck, Westbahntheater, Schrottengel - Geschichten vom alltäglichen Wahnsinn, Restrate 1.000,00Innsbruck, Westbahntheater, 3. Freies Theaterfestival: Winterreise 4.000,00Innsbruck, Westbahntheater, Jahresbeihilfe 13.500,00Absam, Haider / Hampl / Sackl, 3. Freies Theaterfestival: 2013, 1. Rate 4.000,00Brixlegg, YA! Young Acting - Tiroler Theaterschule für Kinder und Jugendliche, Aus- und Weiterbildung im Bereich Schauspiel und Theater, 1. Rate 3.000,00Dölsach, Theaterwerkstatt Dölsach, Die Chinesische Mauer 10.000,00Elpigenalp, Geierwally Freilichtbühne, Russa Weib 12.000,00Erl, Passionsspielverein Erl, Vorbereitungs- und Durchführungskosten für die Passionsspiele Erl 2013, 3. Rate 30.000,00Hall i. T., Kindertheater StromBomBoli, Theaterproduktion 2011, Restrate 1.500,00

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VIII. Darstellende Kunst

Hall i. T., Kindertheater StromBomBoli, Theaterproduktion 2012, 1. Rate 5.000,00Hall i. T., Theaterpädagogisches Zentrum Hall, Jahresbeihilfe 15.000,00Hall i. T., Verein LIVE.HÖR.SPIEL, Ein Gutes Omen, 1. Rate 1.000,00Hall i. T., Verein szenario Tirol, Alice! Folge dem weißen Kaninchen, 1. Rate 2.000,00Hippach, Julia Rosa Stöckl, 1. Internationales Monodramafestival DIVA, Restrate 1.000,00Hopfgarten i. D., Theaterverein Hopfgarten, Zweckbindung 2012 1.500,00Imst, Theaterforum Humiste, Jubiläumsfestival 2011 3.500,00Kartitsch, Heimatbühne Kartitsch, Bühnenausstattung 2.000,00Kauns, Schauspiele Kauns, Der Talkönig 3.500,00Kitzbühel, eventarts Kulturveranstaltungsverein, 11. Sommertheater Kitzbühel 9.500,00Kufstein, Stadttheater Kufstein, Kleiner Mann, bleib dran 6.000,00Landeck, Stadtgemeinde, Oberländer Theater-Abo, 1. Rate 1.000,00Matrei i. O., HAK/HAS Lienz, Underground 1.500,00Mieders, Katharina Welser, Nacht, Mutter, Restrate 1.000,00Mieders, Katharina Welser, Du bist meine Mutter, 1. Rate 4.000,00Oberperfuss, Theatergruppe Infektiös, Fortführung Theaterprogramm 3.000,00Rattenberg, Volksschauspielverein Rattenberg, Die Siebtelbauern, Restrate 4.000,00Rattenberg, Volksschauspielverein Rattenberg, Franziskus - der Narr Gottes, 1. Rate 22.000,00Rattenberg, Volksschauspielverein Rattenberg, Licht- und Tonanlage 30.000,00Rum, Theaterverein Rum, My fair Lady 5.000,00Stams, Das Kleine Bezirkstheater, Die geputzten Schuhe, Restrate 1.000,00Stams, Das Kleine Bezirkstheater, Franziska 4.000,00Strass i. Z., Bühne 6261, Die Mausefalle 2.000,00Strassen, Heimatbühne Strassen, Beschallung (Lautsprecher, Mikrofon, Beleuchtung) 2.500,00Stumm, Theaterverein und Musikkapelle Stumm, Masken 1.000,00Telfs, Mundium - Verein für Bildung, Kultur und Wissenschaft/Theater im Container, Licht-/Tonanlage, Podest, 1. Rate 3.000,00Telfs, Verein Tiroler Volksschauspiele, Jahresbeihilfe und Sonderförderung, 1. und 2. Rate 160.000,00Thaur, Puppenbühne Zappelfetzn, Prinzessinnenträume, 1. Rate 2.000,00Uderns, Zillertaler Mobiltheater, Lichtanlage 1.500,00Uderns, Zillertaler Mobiltheater, Steudltenn 15.000,00Umhausen, Theatergruppe Vorderes Ötztal, Mein Ungeheuer 4.000,00Wattens, Verein Tiroler Sagen- und Märchenfestival, Jahresbeihilfe 30.000,00

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Salzburg, Verein ARBOS - Gesellschaft für Musik und Theater, Theateraufführung im Rahmen des Europäischen & Internationalen Gehörlosentheaterfestivals 1.000,00Wien, Assitej Austria - Junges Theater Österreich, Jahresbeihilfe 2.500,00Wien, Verein Frontzement, 3. Freies Theaterfestival: Offene Gruben, offene Fenster, 1. Rate 8.500,00 Tiroler Volksbühnenpreis 2012, Theaterverein Haller Gassenspiele 5.000,00 Weitere kleinere Beihilfen 4.200,00 SUMME 1.115.993,26

Haushalt 485.200,00Tiroler Kulturförderungsabgabe 630.793,26 Gesamtbetrag 1.115.993,26

VIII. Darstellende Kunst

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KÜNSTLERMONOGRAPHIEN UND KATALOGE

Innsbruck, Georg Loewit, Katalog anlässlich der Ausstellung in der Galerie Nothburga 1.500,00Innsbruck, Judith Prossliner, Publikation „AZ4“ 1.500,00Innsbruck, Antonia Rahofer, Katalog anlässlich Ausstellungsprojekt „Korrespondenz“ 1.000,00Innsbruck, Michael Ziegler, Katalog 1.500,00Achenkirch, K.I.D. Kulturverein Achenkirch, Katalog anlässlich der Ausstellung „Drei Seen - Tre Laghi“ 825,00Axams, Marco Szedenik, Katalog „Kosmische Erscheinungen konsolidierend“ 1.500,00Kramsach, Freunde zeitgenössischer Kunst, Publikation „20 Jahre Kunstfreunde“ 5.500,00Lienz, Lois Salcher, Katalog 1.200,00Matrei a. Br., Anton Amort, Kunstbuch 1.000,00Neustift i. St., Gotthard Obholzer, Katalog 1.000,00Telfs, Albert Ennemoser, Bildband „Fotozeichnungen“ 1.000,00Telfs, Ulrike Stubenböck, Katalogbuch 1.700,00Telfs, Ulrike Stubenböck, Publikation „Altoia“ 2.600,00Vomp, Gregor Sailer, Publikation „CLOSED CITIES“ 9.400,00Heiligenkreuz, Reinhard Artberg, Katalog anlässlich der Ausstellung in Brüssel 1.900,00Wien, Elisabeth J. Defner, Publikation „Elisabeth Defner - Mensch-Natur-Kosmos“ 3.000,00Wien, Stephan Ettl, Werkverzeichnis Skulpturen Oswald Oberhuber, 1. und 2. Rate 5.500,00Wien, Thomas Feuerstein, Kunstbuch „TRICKSTER“, 1. Rate 3.500,00Wien, Folioverlag, Dolomiten Domino 1 1.800,00Wien, Anja Manfredi, Katalog anlässlich der Ausstellung „still.moving“ 2.500,00Wien, Roland Maurmair, Katalog 2.600,00Wien, SOMA ZT GmbH, Publikation „Themenpavillon EXPO 2012“ 2.000,00Wien, Gabriele Sturm, Publikation „REFILL - Unter dem Pflaster liegt der Strand“, Restrate 2.000,00Wien, Lois Weinberger, Monographie, 1. und 2. Rate 20.000,00Wien, Wolfgang Wirth, Katalog mit Ina Hsu anlässlich der Ausstellung in der St. Clauds Gallery in New Orleans 2.000,00Mailand, Helmut Schober, Katalog anlässlich der Ausstellung in der Fondazione Mudima, Restrate 2.000,00Weitere kleinere Beihilfen 950,00

SUMME 80.975,00

IX. Bildende Kunst (einschließlich Architektur)

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IX. Bildende Kunst (einschließlich Architektur)

BILDENDE KUNST ALLGEMEIN (EINSCHLIESSLICH AUSSTELLUNGEN UND KUNSTANKÄUFE)

Ankäufe 263.177,68Juryankäufe 222.910,82Sammlung Wilfried Kirschl, Ankauf 600.000,00Universität Innsbruck, Institut für Kunstgeschichte, Projekt „Gegenwelten“, 1. Rate 11.000,00Innsbruck, aut. architektur und tirol, Jahresbeihilfe 71.000,00Innsbruck, aut. architektur und tirol, Kinder- und Jugendprogramm aut: kids, 1. Rate 4.000,00Innsbruck, Katharina Cibulka, Ausstellung in der Fotogalerie Wien 1.000,00Innsbruck, Dompfarre St. Jakob, Installation „THE BURNING SUPPER“ 3.000,00Innsbruck, Förderverein für Diamantweg-Buddhismus Tirol, Ausstellung „Raum und Freude - Die Buddhas in den Alpen“, 1. Rate 1.500,00Innsbruck, Galerie Nothburga, Jahresbeihilfe 20.000,00Innsbruck, Galerie Nothburga, Sanierung Räumlichkeiten 1.500,00Innsbruck, Andrea Holzinger, Ausstellungen 1.200,00Innsbruck, Internationale Sommerakademie, art didacta 2011, Restrate 1.200,00Innsbruck, Internationale Sommerakademie, art didacta 2012 6.000,00Innsbruck, Kulturverein aut.ark, Projekt „Rotate Festival“ 5.000,00Innsbruck, Kunstraum Innsbruck, Jahresbeihilfe 57.000,00Innsbruck, Maria Peters, Ausstellung in der Galerie 5020 1.000,00Innsbruck, Premierentage, 1. Rate 3.000,00Innsbruck, Rath & Winkler, K.I.D.S. - Kunst in die Schule 2011/2012 10.000,00Innsbruck, Rath & Winkler, K.I.D.S. - Kunst in die Schule 2012/2013, 1. Rate 9.000,00Innsbruck, Ingo Schönpflug, Ausstellung „Francesco Demetz-La Rives“ 2.500,00Innsbruck, Hermine Span, Projekt „Moderevue - 25 Jahre Garage Span“ 2.500,00Innsbruck, The Soap Room, Ausstellung Gregor Neuerer 800,00Innsbruck, Tiroler Künstlerschaft, Jahresbeihilfe 139.000,00Innsbruck, Tiroler Künstlerschaft, Künstlerhaus Büchsenhausen, Jahresbeihilfe 89.023,72Innsbruck, Tiroler Künstlerschaft, Künstlerhaus Büchsenhausen, Miete 61.976,28Innsbruck, Elmar Trenkwalder, Ausstellungsprojekte 2012 und 2013 10.000,00Innsbruck, wei sraum, Forum für Visuelle Gestaltung Innsbruck, Jahresbeihilfe 6.000,00Innsbruck, Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs, Bauherrenpreis 2012 inklusive Film „Neues Bauen in Österreich“, 1. und 2. Rate 9.800,00Hall i. T., Kunstverein Peter Willburger, Ausstellung „Fuge & Quod libet“ 2.500,00Hall i. T., Anita Mair-Rehm, Ausstellung Prof. Helmut Rehm 2.000,00Imst, Gebhard Schatz, Feuerberge Tirol Festival 2011, Restrate und 2012, 1. Rate 1.500,00

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IX. Bildende Kunst (einschließlich Architektur)

Imst, Stadtgemeinde, Galerie Theodor von Hörmann, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 1.800,00Imst, Stadtgemeinde, Galerie Theodor von Hörmann, Jahresbeihilfe 2012, 1. Rate 4.000,00Imst, Stadtgemeinde, Kunststraßen 2011, Restrate 800,00Kitzbühel, Verein Kitzbühel Aktiv, Jahresprogramm 2.500,00Kramsach, Freunde zeitgenössischer Kunst, Jahresbeihilfe 9.000,00Leutasch, Ars Cultus, Projekt „Graffiti löst Lawine aus“ 800,00Ried i. Z., Michael Walenta, Ausstellung im Benediktinerstift in Fiecht 1.200,00Rum, Milena Meller, Projekt „weites Feld“ 2.000,00Schwaz, Stadtgalerie Schwaz, Jahresbeihilfe 30.000,00Thaur, Albin und Elisabeth Schutting, Ausstellung „Unmerklich reiht sich Tag an Tag“ 800,00Wattens, Verein Kunstschule, Jahresbeihilfe 8.000,00Wien, Leander Kaiser, Ausstellung „Theologische Fakultät Innsbruck/Salzburg“, 1. Rate 1.900,00Wien, Bernd Oppl, Installation „Hotel Room“ 1.000,00Wien, Michael Strasser, Projekt „Solitaire“, Restrate 1.500,00Wien, Verein Architekturtage, Architekturtage 2012 3.500,00Wien, Verein ritesinstitute, Projekt „Alpenländische Studien“, 1. Rate 6.250,00

Tiroler Landespreis für Kunst 2012, Horst Parson 14.000,00Preis für zeitgenössische Kunst 2012, Herbert Fuchs 5.500,00Förderpreis für zeitgenössische Kunst 2012, Carmen Brucic 2.550,00Förderpreis für zeitgenössische Kunst 2012, Gregor Sailer 2.550,00Förderpreis für zeitgenössische Kunst 2012, Johanna Tinzl & Stefan Flunger 2.550,00Paul Flora Preis 2012, Markus Bacher 10.000,00

Kunst im öffentlichen Raum 80.490,00Kunstsammlung der Klocker-Stiftung, Übernahme 31.888,78Arbeitsstipendien, Starthilfen, Atelierzuschüsse für bildene Künstler 3.700,00Weitere kleinere Beihilfen 11.750,00 SUMME 1.860.117,28

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FOTO

Innsbruck, Fotoforum West, Jahresbeihilfe 46.500,00Innsbruck, Stefan Pleger, World Press Photo Ausstellung 3.650,00Westendorf, Maren Krings, Publikation „Echt Tirol - Echt oimerisch“ 1.500,00Wörgl, David Steinbacher, Fotokunstbuch „Plenarsäle“ 3.000,00Wien, Anneliese Oberdanner, Fotobuch „Au Louvre“ 2.800,00Weitere kleinere Beihilfen 1.250,00

SUMME 58.700,00

Haushalt 446.773,74Tiroler Kulturförderungsabgabe 1.427.128,54Kunstförderungsbeitrag 125.890,00 Gesamtbetrag 1.999.792,28

IX. Bildende Kunst (einschließlich Architektur)

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X. Film, Video und Medienkunst

Innsbruck, AVG Produktion, Dokumentarfilm „Die Zeitzeugen - warum wir erzählen!?“, 1. Rate 3.000,00Innsbruck, Köksal Baltaci, Drehbuchentwicklung für Spielfilm „rückblickend“, 1. Rate 1.200,00Innsbruck, Daniel Dloughy, Filmfest „rejected“ 3.500,00Innsbruck, FREIRAD - Freies Radio Innsbruck, Jahresbeihilfe 15.000,00Innsbruck, Christoph Hinterhuber, Projekt „The revolution is over and we have won“ 1.000,00Innsbruck, Stephanie Kluckner, Kurzfilmfestival „REC‘n‘Play“ 2.500,00Innsbruck, Lost Gurkos Prod., Los Gurkos Short Film Festival 1.500,00Innsbruck, medien.kunst.tirol, Jahresbeihilfe 8.000,00Innsbruck, Stefan Meister, Projekt „Tracks and Visuals“ 2011, Restrate 1.000,00Innsbruck, Mozibrews, Dokumentarfilm „Positivo Turbotour“ 2.500,00Innsbruck, Otto Preminger-Institut, Digitalisierung drei Kinosäle, Restrate 25.000,00Innsbruck, Otto Preminger-Institut, 21. Internationales Filmfestival (davon € 10.000,00 Zweckbindung 2012) 57.000,00Innsbruck, Otto Preminger-Institut, Jahresbeihilfe 55.000,00Innsbruck, Otto Preminger-Institut, Sportfilmfestival Innsbruck 3.000,00Innsbruck, Manfred Pascher, 1. Freeride Festival Innsbruck 1.500,00Innsbruck, Daniel Pöhacker, Dokumentarfilm „Franz Pöhacker“, 1. Rate 10.000,00Innsbruck, Produktion West, Dokumentarfilm „Magische Weihnachten in Innsbruck“, Restrate 1.000,00Innsbruck, Produktion West, Dokumentarfilm „Jenseits der Wahrnehmung“, 1. Rate 3.000,00Innsbruck, Laila Reischer, Drehbuchentwicklung „Der Tag an dem die Erde bebte“ 1.800,00Innsbruck, Verein Sahel Tirol, Dokumentarfilm „Binationale und bikulturelle Ehen und Lebensgemeinschaften in Tirol“, 1. und 2. Rate 6.500,00Innsbruck, Josef Wolf, Polit Film Festival, 1. Rate 1.800,00Breitenwang, Kulturforum Breitenwang, Filmcircle 15 und 16, Restrate und Filmcircle 17 und 18, 1. Rate 1.700,00Imst, Markus Heltschl, Dokumentarfilm „Heinrich Kühn“, 1. Rate 15.000,00Imst, Christoph Tripp, Kurzfilm „Die Geschichte einer Legende“, 1. Rate 2.000,00Lienz, LIVIO Film, Filmportrait „Prof. Oswald Kollreider“, 1. Rate 3.000,00St. Anton a. A., Tourismusverband, 17. Filmfest St. Anton, Restrate 2.000,00St. Anton a. A., Tourismusverband, 18. Filmfest St. Anton, 1. Rate 5.000,00Altlengbach, Woka Film, Dokumentarfilm „Wälderreich Österreich“, Restrate 1.000,00

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X. Film, Video und Medienkunst

Altlengbach, Woka Film, Dokumentarfilm „Die Suche nach dem Stein der Weisen“, 1. Rate 1.500,00Wien, Film Archiv Austria, DVD „Das Ötztal in historischen Filmdokumenten“ 4.000,00Wien, Film Archiv Austria, DVD Ötztal 4.000,00Wien, Sabine Groschup, Experimenteller Kurzfilm „100. Geburtstag von John Cage“ 1.000,00Wien, Barbara Höbling, Dokumentarfilm „Olpe“ 4.000,00Wien, Melanie Hollaus, Dokumentarfilm „Bocksiedlung“ 3.000,00Wien, Ruth Kaaserer, Dokumentarfilm „Woman in the Ring“, weitere Rate 1.500,00Wien, Ulrike Kofler, Kurzfilm „wir fliegen“ 5.000,00Wien, Mobilefilm Produktion Kusturica und Testor OG, Dokumentarfilm über Christian Berger „Following the Light“, 1. Rate 5.000,00Wien, Nanook Film GmbH, Film „Gehen am Strand“, 2. Rate 25.000,00Wien, RAUM.FILM, Film „bewegtes Leben - eine filmische Zeitreise durch Tirol im 20. Jahrhundert“, Restrate 2.000,00Wien, Verein film:riss, Projekt „CINEMA NEXT - Junges Kino aus Österreich“ 1.000,00Eppan, recmediaproduction, Dokumentarfilm Johann Rufinatscha, 1. Rate 3.500,00Diverse Arbeitsstipendien 1.000,00Weitere kleinere Beihilfen 5.980,00 SUMME 301.980,00

Haushalt 93.000,00Tiroler Kulturförderungsabgabe 208.980,00 Gesamtbetrag 301.980,00

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XI. Hörfunk, Fernsehen

Keine spezifischen Förderungen.

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XII. Kulturinitiativen, Zentren

Innsbruck, Alp-Inn, 2. Interkulturelles Tanz- und Musikfest 800,00Innsbruck, ArsPoetica, Das Wort - Lyrik Performance, 1. und 2. Rate 2.000,00Innsbruck, Autonomes FrauenLesbenzentrum, Kulturprogramm 1.000,00Innsbruck, Markus Blösl, Das Wunschamt (TKI open 2012), 1. Rate 4.800,00Innsbruck, CORTEX, Raum.Macht.Struktur. (TKI open 2012), 1. Rate 8.500,00Innsbruck, Demokratischer EmmigrantInnenverein, Serdar Dogan 1.000,00Innsbruck, Die Bäckerei - Kulturbackstube, Investitionsförderung 2011, Restrate 2.000,00Innsbruck, Die Bäckerei - Kulturbackstube, Jahresbeihilfe 2012 16.000,00Innsbruck, die StadtführerINNen, thematische Führungen für Einheimische, 1. Rate 2.000,00Innsbruck, Diözese, Lange Nacht der Kirchen 2.000,00Innsbruck, Frau Wolle, Erzähl-Abende 1.500,00Innsbruck, FREIRAD - Freies Radio Innsbruck, komm mit uns, verschwende deine Zeit! (TKI open 2011), Restrate 1.800,00Innsbruck, FREIRAD - Freies Radio Innsbruck, FRONTEX WATCH (TKI open 2012), 1. Rate 9.800,00Innsbruck, Hermann Gmeiner Gesellschaft, Ausstellung „Generationen in Tirol“ und Herausgabe des Buches „Frei-sein“, Restrate 1.000,00Innsbruck, IGITIROL - Initiative zur gelebten Integration, Afrika-Tag 1.500,00Innsbruck, IGITIROL - Initiative zur gelebten Integration, Afrikanische Rhythmen 800,00Innsbruck, Initiative Minderheiten, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 5.000,00Innsbruck, Initiative Minderheiten, Jahresbeihilfe 2012 27.000,00Innsbruck, Institut für Volkskultur und Kulturentwicklung, Jahresbeihilfe 31.000,00Innsbruck, Integrationsbüro Innsbruck, Welt-Fest 2.500,00Innsbruck, Österreichischer Rundfunk, ORF Tirol Kulturhaus, 1. Rate 35.000,00Innsbruck, p.m.k. plattform mobile kulturinitiativen, Errichtung lärmdämmender Schallschutzmaßnahmen 20.000,00Innsbruck, p.m.k. plattform mobile kulturinitiativen, Jahresbeihilfe 70.000,00Innsbruck, Perfect Wave Medien, One way ticket: Tirol - Peru (TKI open 2012), 1. Rate 9.400,00Innsbruck, Oscar Thomas-Olalde, PARTO-PRENI (TKI open 2012), 1. Rate 5.400,00Innsbruck, Tiroler Kulturservicestelle, Jahresbeihilfe 200.000,00Innsbruck, TKI - Tiroler Kulturinitiativen / IG Kultur Tirol, Jahresbeihilfe 75.000,00Innsbruck, Verein der Waldorfpädagogik Tirol, Musical „Haarscharf“ 4.000,00Innsbruck, Verein Jugendland, Jugendland KünstlerJugend Challenge Programm 2011/2012, Restrate 1.000,00

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XII. Kulturinitiativen, Zentren

Innsbruck, Verein Jugendland, Jugendland KünstlerJugend Challenge Programm 2012/2013, 1. Rate 3.000,00Innsbruck, Verein Pro Christkind, Aktionen 2011, Restrate und 2012, 1. Rate 1.500,00Innsbruck, Verein Treibhaus, Programm 180.000,00Innsbruck, Verein unicum:mensch, Hunger auf Kunst und Kultur 2011, Restrate 1.000,00Innsbruck, Verein unicum:mensch, Hunger auf Kunst und Kultur 2012, 1. Rate 3.500,00Innsbruck, Verein Workstation, Sondersubvention Jubiläumsveranstaltungen 2011, Restrate 1.000,00Innsbruck, Verein Workstation, Jahresbeihilfe 2012 12.000,00Innsbruck, Verein zur Förderung sozialer Zentren und Freiräume, DeZentral[vom Mittelpunkt entfernt]Handeln (TKI open 2011), Restrate 900,00Absam, Museumsverein Absam, Jugendkulturprogramm, 1. Rate 3.000,00Absam, Verein Interact, Projekt „Babylon - Vertikale Positionen + Horizonte“, Restrate 1.000,00Absam, Verein Interact, Programm Zwischenstation-Sehnsucht, 1. Rate 2.000,00Anras, Anraser Kulturfenster, kulturelle Projekte, 1. Rate 1.000,00Biberwier, Gemeinde, kulturelles Angebot 1.500,00Breitenwang, Kulturforum Breitenwang, Jahresprogramm, 1. Rate 2.000,00Buch i. T., Kultur am Land, Jahresbeihilfe 20.000,00Götzens, Georg Hobmeier, Rauminstallation „Tartan Tronix“ 1.000,00Hall i. T., Kulturlabor Stromboli, Jahresbeihilfe 30.000,00Hall i. T., Kulturlabor Stromboli, Umbaumaßnahmen, Restrate 5.000,00Hall i. T., Verein KUNSTtransPORT, Projekt „KUNSTtransPORT beliefert Hall 2012“, 1. Rate 5.000,00Hochfilzen, Kulturverein Hochfilzen Kultur 1000, 18. Kulturherbst, 1. Rate 2.000,00Hopfgarten i. Br., ARGE rund um die kultur hopfgarten, Jahresbeihilfe 2.500,00Imst, Art Club Imst, TschirgArt Jazz Festival und Jahresbeihilfe 60.000,00Inzing, Verein für Kultur Inzing, Wegmacherhaus preloaded, 1. Rate 2.000,00Itter, Turmwind Kulturforum Itter, L‘itterale 1.000,00Jenbach, freiraum jenbach, Jahresbeihilfe 7.000,00Kitzbühel, Kulturwerk Kitzbühel, Jahresbeihilfe, 1. Rate 2.000,00Kitzbühel, Verein zur Förderung der KleinKUNST in KITZbühel, Jahresbeihilfe 6.000,00Kufstein, Kulturfabrik Kufstein, Jahresbeihilfe 14.000,00Kufstein, Kulturverein Wunderlich, Wunderliche Kulturtage 2011, Restrate 3.000,00Kufstein, Kulturverein Wunderlich, Wunderliche Kulturtage 2012, 1. Rate 10.000,00

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XII. Kulturinitiativen, Zentren

Längenfeld, Kulturinitiative Feuerwerk, Freistaat Burgstein ist überall - Pegasus fliegt nach irgendwo, Restrate 2.000,00Längenfeld, Kulturinitiative Feuerwerk, Freistaat Burgstein Symposium, 1. Rate 16.000,00Längenfeld, Pro Vita Alpina Österreich, Jahresbeihilfe 30.000,00Lienz, Verein In-Ku-Z, Jahresbeihilfe 10.000,00Lienz, Verein Ummi Gummi, Olala 2012 30.000,00Obergurgl, Kultourismus Gurgl, Alpentöne 3.000,00Oberperfuss, Verein Arbeit am Lebensraum Oberperfuss, Veranstaltungen 800,00Rattenberg, Kultur- und Wirtschaftsförderungsverein Rattenberg, Rattenberger Advent 2011, Restrate 2.000,00Rattenberg, Kultur- und Wirtschaftsförderungsverein Rattenberg, Rattenberger Advent 2012, 1. Rate 6.000,00Rattenberg, Kultur- und Wirtschaftsförderungsverein Rattenberg, Relounge Rattenberger Advent, 1. Rate 8.000,00Reith i. A., Verein Matzener Sommer, Matzener Sommer 2011, Restrate 3.000,00Reith i. A., Verein Matzener Sommer, Matzener Sommer 2012, 1. Rate 12.000,00Reutte, Kulturinitiative Huanza, Kulturzeit 2011, Restrate 3.000,00Reutte, Kulturinitiative Huanza, Kulturzeit 2012, 1. Rate 13.000,00St. Johann i. T., Musik Kultur St. Johann, Jahresbeihilfe 50.000,00St. Johann i. T., Musik Kultur St. Johann, Sonderprojekt Backstagebereich, Restrate 5.000,00St. Johann i. T., Trampolissimo, Kinder- und Jugendsommerakademie und Kinder- und Jugendfilmfestival Kikkiplexx 2011, Restrate 1.500,00St. Johann i. T., Trampolissimo, Kinder- und Jugendsommerakademie und Kinder- und Jugendfilmfestival Kikkiplexx 2012, 1. Rate 3.000,00St. Ulrich a. P., Kulturwerk Bezirk Kitzbühel, Kulturwerk-Kalender, Restrate 1.000,00Schwaz, Verein Pölzbühne, Silbersommer 2011, Restrate 3.000,00Schwaz, Verein Pölzbühne, Silbersommer 2012, 1. Rate 10.000,00Sillian, Kulturinitiative Sillian, Zweckbindung 2012 1.500,00Stumm, Stummer Schrei, Internationales Kulturfestival stummer schrei, 2. Rate 20.000,00Thurn, Verein s‘Kammerland - Kulturinitiative Thurn, Ausstellung und Klavierkonzert 1.000,00Thurn, Verein s‘Kammerland - Kulturinitiative Thurn, Jahresbeihilfe, 1. Rate 800,00Völs, Kulturkreis Völs, kulturelle Veranstaltungen 2011/2012 2.000,00Wörgl, Verein KOMMA-Kultur - Förderung von Kunst & Kulturaktivitäten, Jahresbeihilfe 30.000,00Wörgl, Verein SPUR, Projekt „Pop für Erwachsene“, 1. Rate 2.000,00

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XII. Kulturinitiativen, Zentren

Zirl, Verein Die Selch, Open Art Festival 1.500,00Köstendorf, Gabriele Neudecker, Mobiles Denkmal für einen unbekannten Deserteur (TKI open 2011), Restrate 1.000,00Wien, Marcus Stotter, Pix & Vibes 2012 900,00Weitere kleinere Beihilfen 4.600,00

SUMME 1.203.300,00

Haushalt 572.400,00Tiroler Kulturförderungsabgabe 630.900,00 Gesamtbetrag 1.203.300,00

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XIII. Ausbildung, Weiterbildung

Innsbruck, BFI Tirol, Nachholung von Hauptschulabschlüssen 133.480,00Innsbruck, Frauen aus allen Ländern, Basisbildung 20.000,00Innsbruck, Volkshochschule Tirol, Basisbildung 26.533,80Wien, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Basisbildung und Nachholung Hauptschulabschluss, anteilige Kosten für Monitoring und Evaluation 2.636,48Wien, Stipendienfonds der Diplomatischen Akademie 15.000,00Zwischenwasser, Werk der Frohbotschaft Batschuns, Beitrag für das Austrian Catholic Centre London 10.000,00Stipendien des Landes für Schüler - ein durchschnittliches Stipendium belief sich auf durchschnittlich € 800,94 169.800,00Fahrtkostenzuschüsse für Internatsschüler, durchschnittlich € 173,76 76.974,00

SUMME 454.424,28

LANDESGEDÄCHTNISSTIFTUNG

Stipendien (inkl. Ausland) im Jahr 2012 aus Mitteln der Landesgedächtnisstiftung – ein durchschnittliches Stipendium belief sich für Studenten (einschließlich Auslandsaufenthalte) auf € 1.741,78, für Schüler auf € 809,61 1.021.350,00

SUMME 1.021.350,00

Haushalt 271.774,00Tiroler Kulturförderungsabgabe 182.650,28Landesgedächtnisstiftung 1.021.350,00 Gesamtbetrag 1.475.774,28

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XIV. Erwachsenenbildung

Innsbruck, Bildungshaus St. Michael, Jahresbeihilfe 16.100,00Innsbruck, Evangelisches Bildungswerk Tirol, Veranstaltungsprogramm 2011, Restrate und 2012, 1. Rate 1.400,00Innsbruck, Haus der Begegnung, Jahresbeihilfe 16.100,00Innsbruck, Haus Marillac, Jahresbeihilfe 11.000,00Innsbruck, Katholisches Bildungswerk Tirol, Jahresbeihilfe 20.600,00Innsbruck, Ländliches Fortbildungsinstitut Tirol, Anerkennungsbeitrag für ländliche FunktionärInnen 17.450,00Innsbruck, Tiroler Bildungsforum, Jahresbeihilfe (davon € 10.000,00 Zweckbindung 2012) 170.000,00Innsbruck, Verein Erwachsenenbildung Tirol, Enquete 1.367,95Innsbruck, Volkshochschule Tirol, Jahresbeihilfe 2011, Restrate 20.000,00Innsbruck, Volkshochschule Tirol, Jahresbeihilfe 2012, 1. Rate 120.000,00Karres, Stefanus-Gemeinschaft Tirol, Jahresbeihilfe 16.100,00Kauns, Verein EPSO, Oberinntaler Diskurse 9.000,00Lienz, Bildungshaus Osttirol, Jahresbeihilfe 16.100,00Wörgl, Tagungshaus der Erzdiözese Salzburg, Jahresbeihilfe 16.100,00Wörgl, Tagungshaus der Erzdiözese Salzburg, Umbau Tagungshaus 120.000,00Salzburg, Katholisches Bildungswerk Salzburg, Jahresbeihilfe 8.900,00Wien, Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung, Mitgliedsbeitrag 18.755,64

Bildungsinnovationspreis 2012, Katholisches Bildungswerk Tirol 2.500,00 Weitere kleinere Beihilfen 500,00

SUMME 601.973,59

Haushalt 292.450,00Tiroler Kulturförderungsabgabe 189.523,59außer- und überplanmäßige Kredite 120.000,00 Gesamtbetrag 601.973,59

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XV. Internationaler Kulturaustausch

Universität Innsbruck, Innsbrucker Hochschulkurse Deutsch 9.355,00Nick Mueller Stipendium 2012/2013, Theresa Mairhofer 5.000,00

Emanuel Delago, Konzert „Manu Delago Ensemble & London Symphony Orchestra“ in London 3.000,00Erwachsenenschule Wildschönau, Reise nach Rumänien 3.000,00Musikkapelle Mieders, Reise nach Rom 2.000,00Musikkapelle Sistrans, Reise nach Vielgereuth zum 22. Treffen der Alpenregion der Schützen 1.000,00Musikkapelle und Schützenkompanie Völs, Teilnahme am Bundestrachtenfest in Thüringen 3.000,00

Carmen Brucic, Austellung „Gnadenwald“ in Berlin 4.000,00Carola Dertnig, Projekt „True Stories - Der Pfiff“ in Moskau, 1. Rate 3.000,00Hubert Flörl, Herstellung Kreuz anlässlich Ausstellung im Museum of Fine Arts in Valetta 2.000,00Arno Ritter, 13. Architektur Biennale Venedig, 1. Rate 35.000,00David Rych, Kurzfilme „Breaking the News“ anlässlich Biennale in Berlin 2.500,00Christof Schlegel, Projekt „Taming Tokio“ 1.000,00Margret Wibmer, Einzelausstellung im Kunstraum 49 in Düsseldorf 3.000,00Künstlerhaus Paliano 6.826,26

Weitere kleinere Beihilfen 2.664,00

SUMME 86.345,26

Haushalt 36.675,26Tiroler Kulturförderungsabgabe 49.670,00 Gesamtbetrag 86.345,26

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XVI. Großveranstaltungen

Keine spezifischen Förderungen.

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XVII. Sonstige kulturelle Aktivitäten

Innsbruck, Alivia Award Association, künstlerische Beiträge der Life Award Gala 2.000,00Innsbruck, Verein Caritashaus Gumppstraße, Integrationshausfest 2.000,00Künstlerhilfen 22.383,24Nebenkosten (Preise etc.) 15.756,39Weitere kleinere Beihilfen 1.800,00

SUMME 43.939,63

Haushalt 6.339,32Tiroler Kulturförderungsabgabe 33.902,81Kunstförderungsbeitrag 3.697,50 Gesamtbetrag 43.939,63

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Nachgeordnete Dienststellen

Galerie im Taxispalais, Ausgaben 768.121,52Galerie im Taxispalais, Einnahmen 43.802,84Tiroler Bildungsinstitut, Ausgaben 1.602.996,25Tiroler Bildungsinstitut, Einnahmen 295.711,11Tiroler Landeskonservatorium, Ausgaben 5.275.161,41Tiroler Landeskonservatorium, Einnahmen 863.415,56

SUMME (Ausgaben) 7.646.279,18SUMME (Einnahmen) 1.202.929,51

Gesamtbetrag (Ausgaben) 7.646.279,18Gesamtbetrag (Einnahmen) 1.202.929,51

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