Kurz gekuppelt 16 - Märklin · 2016. 3. 23. · Vorbild Die BR 38/P8 zählt sowohl beim Vorbild...

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Vorbild Die BR 38/P8 zählt sowohl beim Vorbild als auch im Modell zu den populärsten Lokomotiven. 88 MAGAZIN 1/2005 Anlagenbau Alte Modelle, kurz gekuppelt Baureihe 38 Als Erstes zeigen wir den Umbau an der Baureihe 38 mit Wannentender. Der Wan- nentender des Märklin-H0-Modells besitzt eine besondere Metallkupplung, die durch eine Drahtfeder in Mittelposition zurückge- stellt wird. Am einfachsten gelingt der Kupplungsumbau durch einen Tausch gegen den Schacht 345760. Dazu ist lediglich die Schachtbohrung etwas zu vergrößern, um einen leichten Schwenkvorgang zu gewähr- leisten. Am hinteren Drehgestell stört je- doch der Verbindungssteg. Deshalb trennen wir dessen mittleren Bereich mit einer Me- talltrennscheibe heraus. Trotz des vorge- nommenen Umbaus bleibt das Drehgestell ausreichend stabil, um die Achsen auch wei- terhin sicher zu halten. Zur freien Beweg- lichkeit darf die Schachtbefestigungs- schraube gegebenenfalls nicht bis zum An- schlag eingedreht werden. Die Abbildung (siehe Seite 89) verdeutlicht Einbau und Rückstellfeder-Position. Erwartungsgemäß Die Baureihe 38 alias P8 zählt zu den absoluten Dampflok- klassikern. Folge 16 zeigt, wie man sie mit Kurzkupplungen versieht.

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! Vorbild

Die BR 38/P8 zählt sowohl beim Vorbild als auch im Modell zu den populärsten Lokomotiven.

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MAGAZIN 1/2005

Anlagenbau

! Alte Modelle, kurz gekuppelt

Baureihe 38

Als Erstes zeigen wir den Umbau an derBaureihe 38 mit Wannentender. Der Wan-nentender des Märklin-H0-Modells besitzteine besondere Metallkupplung, die durcheine Drahtfeder in Mittelposition zurückge-stellt wird. Am einfachsten gelingt derKupplungsumbau durch einen Tausch gegenden Schacht 345760. Dazu ist lediglich dieSchachtbohrung etwas zu vergrößern, umeinen leichten Schwenkvorgang zu gewähr-leisten. Am hinteren Drehgestell stört je-

doch der Verbindungssteg. Deshalb trennenwir dessen mittleren Bereich mit einer Me-talltrennscheibe heraus. Trotz des vorge-nommenen Umbaus bleibt das Drehgestellausreichend stabil, um die Achsen auch wei-terhin sicher zu halten. Zur freien Beweg-lichkeit darf die Schachtbefestigungs-schraube gegebenenfalls nicht bis zum An-schlag eingedreht werden. Die Abbildung(siehe Seite 89) verdeutlicht Einbau undRückstellfeder-Position. Erwartungsgemäß

Die Baureihe 38 alias P8 zählt zu den absoluten Dampflok-klassikern. Folge 16 zeigt, wie man sie mit Kurzkupplungen versieht.

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MAGAZIN 4/2004

fällt der Kuppelabstand größer aus als beikulissengeführten Verbindungen.

Durch die kurze Distanz zwischen Dreh-gestell und Puffer kommt nur eine Kulissen-befestigung im Tender in Frage, denn beiBogenfahrt schwenken die Drehgestelle ausund verringern den Platz zwischen den Rä-dern. Durch die geringe Breite des Tender-innenraums eignet sich lediglich die kleineKulisse 111, sofern man auf die SYMOBA-Produkte setzt. Mit Schacht 110 gelingt derUmbau am einfachsten, weil dann das Ten-deroberteil keine Bearbeitung erfordert.

Den Tender halten die beiden Schraubenzusammen, die auch zur Drehgestellfixie-rung dienen! Diese werden zunächst gelöstund das Gehäuse wird abgenommen. Die al-te Kupplungsbefestigung muss abgeschlif-fen oder abgefräst werden, da genau an die-ser Stelle der Schacht Platz finden soll. Fürden Stift wird entweder ein größeres Lochgebohrt oder eine der Kinematik-Bewe-gungsrichtung angepasste Aussparung inden Tenderboden gefräst. Als Begrenzungsollte man sich die Schachtposition in Ru-hestellung sowie die Abmessungen der Ku-lissenführung anzeichnen. Bei probeweisemEinsetzen der Kulisse von oben in den ge-wölbten Tenderboden ist erkennbar, wo dieInnenverstrebungen noch etwas abzuneh-men sind, damit die Kulisse beidseitig die„Wanne“ berührt. Die Verklebung erfolgt inzwei Schritten: Nach korrekter Ausrichtungfixiert man die Kulisse beidseitig zunächstmit wenig Klebstoff. Dabei ist die Kulissen-führung mit dem Finger an den Tenderbo-den zu drücken. Die Verwendung von UHUplus „sofortfest“ begrenzt die Haltezeit aufwenige Minuten. Danach folgt eine sehr ge-naue Prüfung auf einwandfreie Beweglich-keit und korrekte Ausrichtung. Bei zufrie-den stellendem Resultat schließt sich imzweiten Schritt eine großflächige Verkle-bung an. Doch der Kleber sollte nicht biszum Stift im Tenderboden gelangen, denndann könnte er eventuell die Kulissenbewe-gung blockieren. Indes ist auch der Randder frei liegenden Kinematikoberseite mitKlebstoff zu benetzen, um insbesondere beiSchachtjustierarbeiten die Kulissenführungvor unbeabsichtigtem Öffnen zu schützen.Ferner ist es sinnvoll, die Höheneinstellungbei geöffnetem Tender vorzunehmen, um

! Baureihe 38

Erstmals 1967 brachteMärklin die P8 als Mo-dell, bis heute folgtenzahlreiche Varianten.Unsere Umbauvorschlä-ge gelten Modellen mitWannen- und Kasten-tendern.

Auch nach dem Umbau (mit Schacht 345760)unterstützt die Feder das Rückschwenken.

Der Kulisseneinbau erfordert eine Tenderzerle-gung: die Schrauben des Drehgestells lösen.

! Position der Kulisse

Dem Drehgestell bleibtauch nach dem Umbau in Gleisbogen mit 360 mmRadius genügend Bewe-gungsspielraum.

Wannentender der 3098 in Serie: Die kleine Feder hält die Kupplung in Mittelstellung.

Beide Umbauvarianten erfordern das Herauslö-sen des hinteren Fahrgestellverbindungsstegs.

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von oben auf die Kulisse einen Gegendruckauszuüben. Zu dieser Einstellung genügt es,die Drehgestelle lose aufzulegen, denn sielassen sich nur zusammen mit dem Tender-oberteil befestigen. Die hintere Drehge-stell-Verbindungsstrebe ist auch bei dieserUmbauvariante herauszutrennen. Nachdem Einlegen der Verbindungsdeichsel zurLok (Doppelknick nach unten) kann derTender wieder zusammengefügt werden.

Bestimmt man die Einbauposition derKulissenführung genau nach Justiereinheit,dann lassen sich nach dem Umbau auch 430-mm-Radien im Gegenbogen gezogen undgeschoben befahren. Ein Betrieb auf demMinimalradius von 360 mm ist indes nur mitgezogenen Wagen möglich.Will man jedochauf Metallgleisen rangieren (360 mm im Ge-genbogen), dann sind bei der Montage etwa0,5 Millimeter mehr Spielraum zuzugeben.

Wie unsere Abbildung (Seite 91) zeigt,eignet sich die Höhe des Kupplungshakensideal zur Befestigung des Schachtes 288390.Dazu trennt man diesen am Knick durch.Zur Schachtbefestigung dienen eine kurzeSenkkopfschraube und eine Mutter (M2).Hierfür lässt sich das vorhandene Stanzlochnutzen. Die Schraube wird von unten einge-steckt. Ihr Kopf sollte möglichst wenig über-stehen, weil sonst das vordere Treibrad denKontakt zum Gleis verliert und dann dieLok leicht zum Schleudern neigt. DiesemEffekt beugt eine Schachtansenkung fürden Schraubenkopf vor, die wir durch ge-ringes kegelförmiges Anbohren mit einemgrößeren Bohrdurchmesser herstellen. Soverschwindet der Schraubenkopf fast voll-ständig im Schacht 288390. Die Schraubver-bindung ist möglichst weit nach vorne zuschieben, weil sonst die schwalbenschwanz-förmige Kupplungsbefestigung anstößt. Umdie volle Drehgestellbeweglichkeit zu ge-währleisten, kann ggf. die Mutter vordersei-tig etwas angeschliffen werden. Das über-stehende Gewindeteil der Schraube wirdabgetrennt. So stößt die Deichsel untennicht ans Fahrgestell und bleibt frei beweg-lich. Das am Kupplungshaken abgebogeneFederende wird gerade gestreckt, um dieSpannung auf das Drehgestell etwas zu ver-ringern. Dies beugt einer Zugkraftverringe-rung vor. Falls der Umbau nicht gelingt oderdie alte Kupplung wieder angebaut werden

soll, ist der Kupplungshaken als EinzelteilNr. 224180 erhältlich.

Baureihe 38 mit KastentenderDie deutsche Version dieser Lok war beimModell 3099 mit einem 4-achsigen Tendergekuppelt. Später tauchte sie auch in Start-packungen und zahlreichen Sonderaus-führungen auf. An den Tendern dieser Lo-komotiven sind die Kupplungen ange-schraubt. Das legt einen einfachen Umbaumit Tauschteilen nahe. Die Abbildungrechts außen zeigt die belgische Ausführung

! Modell 3099

Die deutsche Versionder Baureihe 38 (Modell 3099) war miteinem 4-achsigen Tender gekuppelt. DieKupplungen sind anden Tendern der Loko-motive angeschraubt.Dies ermöglicht eineneinfachen Umbau mitTauschteilen.

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Bewegungsöffnung und Position der Kulissewurden mit einem scharfen Messer angerissen.

Die Kulissenführung ist eingeklebt. Mit aufge-stecktem Schacht wird die Funktion geprüft.

Hier ist außer dem geringen Kuppelabstand dieordnungsgemäße Verklebung erkennbar.

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64 119 (Märklin-Artikel-Nummer 3086)ebenfalls mit einem 4-achsigen Tender. Dieälteren Versionen besaßen dagegen einen 3-achsigen Tender, der dem der BR 24 ähneltund sich vermutlich in gleicher Weise umrü-sten lässt (SYMOBA 111+110). Wir be-schränken uns aber auf die Umbau-Be-schreibung am 4-achsigen Tender.

Tauschkupplung am TenderDer Austausch der Metallkupplung gegeneinen Schacht 288390 ist schnell erledigt.Dazu genügt es, analog zur Beschreibungder S 3/6 im letzten MM, den Schacht aufvier Millimeter aufzubohren. Dies verkürztallerdings den Kuppelabstand nicht.Wer dieMöglichkeit eines schnellen Rückbaus an-strebt, gewinnt so immerhin ein verbesser-tes Kuppelverhalten.

Eine schöne Bastelarbeit beschert demModellbahner dagegen der Umbau auf Ku-lissenführung. Indes ist hierfür eine Fräsein-richtung mit Kreuztisch sehr sinnvoll für dieUmbauarbeiten. Diese Anschaffung kannsich bei einem großen Fahrzeugpark durch-aus lohnen. Zwar versuchen wir stets, mög-lichst Umbaumöglichkeiten zu finden, dieohne spezielle Werkzeuge zum Ziel führen,doch bei manchen Modellen bleibt kaumein anderer Weg.

Kastentender-Umbau mit Kulissenführung

Als Kulissen-Einbauposition kommt beimKastentender nur eine Befestigung auf demTenderboden in Frage, weil der Abstandzwischen den Rädern für eine „Unterflur-montage“ nicht genügt. Vor dem Umbau

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Vierachsiger Kastentender: Die drehbar gela-gerte Feder war bereits an der 3/6 zu sehen.

Hier wird die Serienkupplung durch den zuvoraufgebohrten Schacht 288390 ersetzt.

sollte man sich mit der Justiereinheit dieHöhe der Kupplung einprägen: Der aufge-steckte Schacht stößt gegen die hintere Ach-se! Dadurch scheidet der Standardschacht103 sofort aus. Der gekröpfte Schacht wäremöglich, aber dann säße die Kulissen-führung so weit hinten, dass die hintereStrebe des Metallfahrgestells entfernt wer-den müsste. Der Schacht 107 könnte sich alssinnvolle Alternative anbieten, wenn manseine Bearbeitung nicht scheut. Die Wahlfällt schließlich auf den kurzen Schacht 110,der zwar am Ende etwas abgeschliffen wer-den muss, aber eine Fahrgestellbearbeitungerübrigt.

Vier Befestigungskrallen sorgen für ei-nen festen Sitz des Gehäuses. Die Arretie-rung entspricht dem bei der S 3/6 gezeigtenBeispiel.Am roten Tenderboden der P8 sinddie Spreizbefestigungen besonders gutsichtbar. Drückt man sie auf einer Seitenach innen, lässt sich hier das Gehäuse lö-sen. Nach dem Abnehmen der Gewichte(meist bleiben sie im Gehäuse liegen) tau-chen vier Biegelaschen auf, die mit einemspitzen Werkzeug aufgerichtet werden.Zum Abnehmen des Achshalters sollten siegenau senkrecht stehen. Dann lässt sich dasUnterteil bequem herausdrücken. DieBlattfeder wird entfernt.

Als nächster Schritt folgt das Fräsen derBewegungsöffnung, weil die SYMOBA-Kulisse 111 im Tenderinnenraum befestigtwird. Dieses Loch fertigten wir mit einem 6-mm-Fräser. Der Blattfeder-Befestigungs-schlitz bildet die hintere Begrenzung.Anschließend wird die Oberfläche des Ten-derbodens ebenfalls geebnet und die um-

! Belgische Version

Auch die belgische Aus-führung der Baureihe38 war wie die 3099 miteinem 4-achsigen Ten-der gekuppelt. ÄltereVersionen besaßenauch einen 3-achsigenTender ähnlich dem derBR 24. Wir erläuternden Umbau der 4-achsi-gen Tender.

! Einfacher Umbau

Die Höhe der Kupp-lungshaken und der„Knick“ genau unter der Pufferbohle sindbeim belgischen Modellwie geschaffen für denUmbau mit demSchacht 288390. Zudessen Befestigungsollte jedoch in jedemFall eine Senkkopf-schraube verwendetwerden.

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Für den Einbau der neuen Kupplung ist der Ten-der komplett zu zerlegen.

Durch Fräsarbeit geebnete Befestigungsfläche.Zudem wurde die hintere Kante verjüngt.

Unterseite des umgebauten Vierachstenders.Der Stift ist gekürzt – er berührt die Achse nicht.

Zweikomponentenkleber hält die Kurzkupp-lungskulisse an der Tenderbodenoberseite.

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laufende Kante im hinteren Bereich bis aufdie Hälfte der Materialstärke abgenommen.Wiederholte Kontrollen mit Kulisse undSchacht an der Justiereinheit zeigen deut-lich, ob noch mehr abzufräsen ist. Da sichder Tenderboden jedoch nicht sehr sichereinspannen lässt, verlangt das Fräsen beson-deres Fingerspitzengefühl bei geringerSpanabnahme.

Beim Festkleben der Kulissenführungbenetzt man am besten nur deren Seiten-flanken mit Zweikomponentenkleber, da-mit sie garantiert voll beweglich bleibt. Be-reits zum exakten Ausrichten steckt manden Schacht 110 auf. Nach dem Aushärtenwird die Kupplung in den Schacht gestecktund wieder am Stift ausgerichtet. Es ist hilf-reich, wenn man sich die ungefähre Höheeingeprägt hat. Tenderzusammenbau undexakte Einstellung der Kupplungshöhemüssen parallel erfolgen. Der hierfür erfor-derliche wiederholte Ein- und Ausbau desUnterteils erfordert etwas Geduld, bis dieexakte Höhe ermittelt ist. Dabei kürzt manden Stift der Kulisse jedes Mal so weit wie

möglich (leicht schräg). Die Überschnei-dung von hinterer Achse und Kulissen-führungsstift erschwert diesen Arbeits-schritt etwas.Außerdem ist vom Schacht 110an jener Stelle etwas abzuschleifen, wo erdie Achse berührt. Dennoch sitzt er dannimmer noch fest genug an der Kulisse. Zwi-schendurch ist es hilfreich, mit einigen Wa-gen einen Kuppeltest durchzuführen.Stimmt die Kupplungshöhe exakt, dannkönnen wir die Fahrgestellhaltelaschenzurückbiegen.

Mit der größeren Schraube wird die Lok-kuppeldeichsel wieder befestigt; gleichzeitiglegen wir die Gewichte auf. Die Deichselzeigt mit dem Knick nach unten. Lässt sichdas Gehäuse nicht ganz aufsetzen, ist dieUrsache im Bereich der Kulissenführung zusuchen. Meist liegt im Tendergehäuse derNiederhalter für die beim Umbau entfalle-ne Blattfeder zu tief und erfordert deshalbetwas Materialabnahme.

Text: Axel Schnug, Modellbahn mit System, Holzminden

! Fazit/Ausblick

Das umgerüstete Mo-dell befährt alle Radienab 360 mm einwandfrei.Der Abstand wurde soeingestellt, dass die Ju-stiereinheit die Pufferberührt. Allerdings er-fordert ein Kupplungs-tausch die Zerlegungdes Tenders. Deswegensollte man zuvor dieEignung des vorgeseh-enen Kupplungskopfesgenau überprüfen.In der nächsten Folgewerden wir mit demUmbau längerer Wagenbeginnen.

! Schneller Erfolg

Der Kuppelabstandwurde mit dem Schacht288390 nur ein wenigverringert. Das Kuppel-verhalten ist nun jedochweit besser.

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Märklin-Güterwagen

In dieser Folge zeigen wirden Umbau von Märklin-Güterwagen mit Drehge-stellen. Infrage kommenzwei Varianten, einerseitsder Tausch gegen Märklin-Kurzkupplungen, anderer-seits der Umbau mit Sy-moba-Kulissen.

Mit dem Umbau der Märklin-Flachwagen und der Schwenkdachwagen auf Kurzkupplungen entstehen lückenlose Verbände im Güterverkehr.

Alte Modelle – kurz gekuppelt

Güterzügezum Schwärmen

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MAGAZIN 03/2006

Anlagenbau

Mit Erscheinen dieser Ausgabe des MMwird das Internetangebot des Märklin Ma-gazins erheblich erweitert. Ab sofort sindauch ältere Beiträge wie die Serie „Alte Mo-delle – kurz gekuppelt“ zum Download er-hältlich. Aus diesem Anlass bringen wir imMM 03/2006 und im MM 04/2006 zwei zu-sätzliche Folgen dieser Serie. In denen be-schäftigen wir uns nun mit dem Umbau vonMärklin-Güterwagen mit Drehgestellen.

Dazu gehören der Flachwagen (Art.4663), der mit 22,7 Zentimetern zu den be-sonders langen Güterwagenmodellen zählt,und der Schwenkdachwagen (Art. 4460).Beide Wagen können auf Märklin-Kurzkupplungen umgebaut oder mit Symo-ba-Kulissenführungen ausgerüstet werden.

Der Einbau von Kulissenführungen inlängere Drehgestell-Fahrzeuge verursachtmehr Aufwand als bei Zweiachs-Modellen,da beim Umbau das Ausschwenken derDrehgestelle zu berücksichtigen ist. Oft istder Bereich zwischen den Rädern für eineKulissenführung nicht verwendbar. Je längerein Wagen ist und je kleiner die Gleisradiensind, umso stärker lenken die Drehgestellein Kurven aus. Durch die Drehgestell-An-ordnung nah an der Pufferbohle bleibt imNormalfall unter dem Wagenboden zu we-nig Platz für den Einbau einer Kulisse. DieKulissenführung ist entweder in den Wagen-boden einzubauen oder über dem Fahrges-tell anzuordnen. Werden längere Wagen da-mit ausgerüstet, muss eines beachtet wer-den: Sie erfordern auf Radien mit 360 Milli-metern einen geringeren Abstand zur Puf-ferbohle, als ihn die Justiereinheit vorgibt.

Umbau mit TauschteilenDer Flachwagen Rs 680 bildet das Vorbilddes Modells Art. 4663. Der Wagen war unterdieser Artikelnummer noch bis 2005 imMärklin-Programm zu finden. In seiner mo-dernen Ausführung besitzt das Modell be-reits serienmäßig Kurzkupplungen. Diesesind ohne Kinematik beweglich an denDrehgestellrahmen montiert. Ältere Model-le verfügen dagegen noch über Metall-Re-lex-Kupplungen. Die sind nicht am Fahr-zeugrahmen, sondern beweglich am Dreh-gestell befestigt.Alle Wagen dieses Typs sindbis auf die Drehgestellblenden komplett ausMetall gefertigt. Das eröffnet eine einfache

Möglichkeit, diese Wagen mit Tauschteilenumzubauen: Dazu benötigt man für jedesDrehgestell jeweils einen neuen Drehge-stellrahmen 323970.

Um diesen Rahmen an Drehgestellen äl-terer Bauart zu befestigen, müssen zwei klei-ne Stifte gekürzt werden. Bei neuen Drehge-stellen ist an dieser Stelle ein Loch vorhan-den. Dadurch hält die Verbindung noch bes-

Die Tauschteilezur Flachwagen-Umrüstung bau-en wir selbst zu-sammen. Alter-nativ könnteman auch daskomplette Dreh-gestell beimFachhändler be-stellen.

Schon der Einsatz vonMärklin-Tausch-teilen verkürztden Kuppelab-stand deutlich.

Beim Wagen Art.4668 muss derDrehgestellrah-men umlackiertwerden. Sonstkommt nur eineLösung mit Ku-lissenführungeninfrage.

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Anlagenbau

ser. Am Drehgestellrahmen wirdder Kupplungsschacht 402660mit dem Bolzen 298020 befestigt.Der Metallkupplungshalter amDrehgestell ist abzutrennen, al-ternativ kann man auch einStuhlblech 563190 einsetzen.Daskomplette Drehgestell ist unterder Ersatzteilnummer 201295 er-hältlich.

Der Einsatz der Märklin-Tauschteile scheitert aber spätes-tens beim Flachwagen Art. 4668nach Schweizer Vorbild mit denzwei Containern „Möbel Pfis-ter“. Der Drehgestellrahmen istnur in Schwarz erhältlich undmüsste in diesem Fall grau umla-ckiert werden. Wenn man dieRahmenlackierung scheut odereinen besonders engen Kupplungsabstandwünscht, bietet sich die Umrüstung mit Sy-moba-Kulissenführungen an. Beim genauen

Vergleich der beiden Symoba-Kulissen stelltman bei der kleinen Ausführung 111 einengeringfügig größeren Schwenkwinkel fest.Die ovale Kulissenführung 101 bietet dage-gen bei gleicher Bogeneinstellung eine grö-ßere Längenzunahme. Daher setzen wir siebevorzugt für längere Modelle ein. Die grö-ßere Bauform erlaubt ihren Einsatz zwarnicht immer. Beim Flachwagen findet sie je-doch unter dem Fahrgestell ausreichendPlatz.

Umbau mit SymobaGenau wie beim Umbau mit Tauschteilen istauch bei dieser Variante zunächst die alteKupplung vom Drehgestell zu trennen.Wegen des geringen Abstands zwischenDrehgestell und Pufferbohle lässt sich nurder Schacht 110 einsetzen. Die Ausrichtungerfolgt genau nach Justiereinheit.

Beim Prüfen erkennt man, dass an derPufferbohle innenseitig etwas Material ab-geschliffen werden muss, um den korrektenKulisseneinbau zu ermöglichen. Außerdemberührt der äußerste Radsatz bereits dasKunststoffgehäuse. An der Stelle, an der dieAchse an der Kulisse reibt, muss diese etwasdünner geschliffen werden.Dies ist ohne Be-

Wird die Symo-ba-Kulisse 101ohne Fahrge-stell-Fräsarbeiteingebaut, so istan der Kulisseetwas Platz fürdie Spurkränzezu schaffen. DerAbstand zur Puf-ferbohle bleibtaber gleich.

Für das Kürzender Längsträger-Imitationen leis-tet eine Fräsein-richtung guteDienste. In die-sem Fall kanndie Kulissenfüh-rung unbearbei-tet bleiben.

Umbau-Resultate: Einsatz von Tausch-teilen am Originalmodell (links); zumVergleich die Kupplungsposition mitder Symoba-Kulisse 101 (rechts).

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Gebrauchsspuren an Güterwagen

Die Längsträger der Vorbild-

fahrzeuge sind quer mit

Holzbohlen beplankt. Hoch-

klappbare Bodenstege erlau-

ben durch ihre Blockierwir-

kung das Abstellen von Rad-

fahrzeugen. Bei zugeklapp-

ten Stegen ist die Ladefläche

zur Aufnahme üblicher Lade-

güter eben. Die schwarz la-

ckierten Bohlen verlieren im

Laufe der Zeit ihre Färbung

oder werden bei Reparaturen

gegen unbehandelte Hölzer

getauscht. Der Alltagseinsatz

hinterlässt ebenfalls Spuren.

Die Bohlen verfärben sich

durch Witterungseinflüsse

oder auch transportierte La-

degüter. Alterungen lassen

sich im Modell nachempfin-

den. So können Bodenluken

und Roste unterschiedlich la-

ckiert werden. Schmutz- oder

Ölflecken von verladenen

Fahrzeugen wurden nicht

entfernt und sind entweder

frisch oder bereits durch Re-

gen verteilt. Bei der Farbge-

staltung sind der Fantasie

kaum Grenzen gesetzt, beim

Flachwagen wurden Farben

von Günze verwendet. Auch

für geschlossene Güterwa-

gen empfiehlt sich eine Alte-

rung. Gerade Wagenverbän-

de gewinnen durch indivi-

duelle Gebrauchsspuren der

Einzelmodelle.

schädigung möglich. Für Steigungsübergän-ge ist etwas Freiraum notwendig. Alternativlassen sich natürlich auch die Träger amFahrzeugboden um 1 Millimeter abfräsen,damit wird gleichzeitig an der Pufferbohleetwas mehr Platz geschaffen. So können bei-de Arbeitsgänge zusammen erledigt werden.Eine vollständige Entfernung der Träger-Imitationen ist nicht erforderlich. Wer keineFräseinrichtung besitzt, kann nach dem Ab-tragen mit der Schleifscheibe eine Distanz-platte einsetzen, um eine ebene Auflageflä-che zu erhalten.

Zum Abschluss wird die Position mit derJustiereinheit überprüft. Zur Befestigung

der Kulisse setzen wir Zweikomponenten-klebstoff ein. Beim umgebauten Modell be-rührt zwar der Drehgestellrahmen denSchacht, doch das stört nicht, weil die Kulis-se sehr leichtgängig ist. In Kurven lenkenKulisse und Drehgestell in die gleiche Rich-tung aus. Das Einstellen der Kupplungshöhewurde in vergangenen Folgen bereits mehr-fach beschrieben.

Der Wagen durchläuft gezogen alle Ra-dien einschließlich 360 Millimeter. BeimRangierbetrieb auf 360-Millimeter-Radienkommt es im Gegenbogen zum Abhebendes Wagens – der Kulissen-Schwenkbereicherreicht dort seine Endstellung. Das kann zu

Die hochgeklappten Bodenarretierungen si-chern geladene Fahrzeuge. Oft nehmen die-se Sicherungen eine andere Farbe an.

Mit Farbe aufgebrachte Alterungsspuren aufeinem Modell-Flachwagen. Dahinter zumVergleich ein unbehandeltes Fahrzeug.

Vorbildwagen

Das Vorbild des Märklin-Flachwagens Art. 4663 –der Rs 680 – ist hier in ei-nem sehr guten Unterhal-tungszustand im Bahnhofin Soest zu sehen.

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Entgleisungen führen.Auf C-Gleis-Weichenmit Radius R 2 bereitete der Rangierbetriebdagegen keine Probleme.

Wenn man also ständig auf Minimalra-dien rangiert, sollte man bei diesem Wagen-typ besser die Märklin-Tauschteile vorse-hen. Bei größeren Radien wirkt der engeKuppelabstand durch die Kulissenführungjedoch sehr realitätsnah.

Der Schwenkdachwagen 4460Dieses Modell ist mit seinen 16 ZentimeterLänge im Vergleich zum Flachwagen ver-hältnismäßig kurz. Der Tausch der Kupplun-gen gegen die Kurzkupplungen aus der Pa-ckung 7205 ist die einfachste Umbauvarian-te.Um das Fahr- und Kuppelverhalten zu op-timieren, werden wir ihn aber mit Kulissen-führungen ausrüsten. Unter dem Wagenbo-den fehlt jedoch der erforderliche Platz. Da-her kommt nur eine Befestigung im oderüber dem Fahrgestell infrage.

Der Schwenkdachwagen besitzt zur Be-schwerung eine Metallplatte, die fest mitdem Wagenboden verbunden ist. Nach Ab-nehmen des Gehäuses ist sie leicht zu erken-nen. Wegen der Beschwerung scheidet dasEinlassen der Kulissenführung in den Fahr-zeugboden aus. Wir nutzen daher den Hohl-raum zum Einbau der größeren Symoba-Ku-lissenführung 101. Sie lässt außerdem beiKurvenfahrten einen etwas größeren Kup-pelabstand zu als die Führung 111. Der um-gerüstete Wagen befährt daher bei Zug- undRangierfahrten anstandslos alle Radien bis360 Millimeter.

Der UmbauNach Demontage der Kupplungen ziehenwir zuerst die Drehgestelle ab. Das gelingtbei diesem Modell auch ohne Werkzeug. Da-für greift man die Drehgestelle im Bereichder inneren Achslager und zieht sie in Rich-tung Pufferbohle ab. Danach kann das Ge-häuse abgenommen werden, es wird nur vonden beiden kopfseitigen Spreizkrallen ge-halten. Diese sollten unbedingt zur späterenMontage erhalten bleiben. Deshalb eignetsich für den Umbau am besten die Kulisse101 mit aufgestecktem Schacht 103.

Nachdem wieder mit der Justierlehre diegenaue Position festgelegt wurde, sägen wirmit der Metall-Laubsäge in den Wagenbo-den eine ovale Öffnung, die der Deichselbe-wegung Raum lässt: Bei vollständig aufge-schobenem Schacht berührt die Justierplattedie Puffer. Die am Wagenboden breit ge-schmolzenen Kunststoff-Haltezapfen wer-den plan geschliffen, um eine glatte Auflage-fläche zum Ankleben der Kulisse zu schaf-fen. Danach folgt eine erste Funktionsprobemit lose angelegter Kulissenführung. Da dieKinematik den vollen Bewegungsspielraum

Das linkeSchwenkdach-wagen-Fahr-gestell wurde bereits für denEinbau der Kulis-se vorbereitet.

Die Kulissenfüh-rung ist bereitseingebaut. DieAbschrägung amDrehgestell ge-währleistet des-sen ungehinder-te Auslenkung inKurvenfahrten.

Das Schwenk-dachwagen-Fahrgestell nachdem Umbau: Ander Pufferbohlemuss genügendPlatz für dieSpreizveranke-rung des Auf-baus bleiben.

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Anlagenbau

Umbau und Gewährleistung

Basteln ist zwar die Seele

des Modellbahnhobbys, ein

Umbau birgt allerdings Ge-

fahren für die Funktionstüch-

tigkeit der Modelle. Wenn ein

Märklin-Modell das Werk ver-

lässt, entspricht es immer

den neuesten Erfordernissen

an Funktionalität, Praxis-

tauglichkeit und Qualität.

Wer Modelle umbaut, ris-

kiert, dass sie beschädigt

werden oder dass sich ihre

Parameter nachteilig verän-

dern. Unter dem Umbau

könnten etwa Zugkraft, Lauf-

verhalten oder Haltbarkeit

leiden. Die Firma Märklin

kann aber nicht für die Fehler

Einzelner beim Umbau gera-

destehen. Deshalb erlischt

die Gewährleistung, sobald

ein Modell umgebaut wird.

Korrekt vorgenommene War-

tungsarbeiten, wie in der Be-

triebsanleitung beschrieben,

sind davon natürlich ausge-

nommen. Bei Umbauten kön-

nen Sie sich an den nächsten

Fachhändler wenden.

Die Firma Märklinliefert die Fahr-zeuge mit opti-malen Einstellun-gen aus. Bei ei-nem Umbau er-lischt die Ge-währleistung.

erfordert, darf der Stift an keiner Seite an-stoßen. Bei der Passprobe wird man feststel-len, dass am geraden Rand der Kulissenfüh-rung (zum Ende des Wagens zeigend) etwas

Material abgeschliffen werden muss, damitsich später das Gehäuse noch aufsetzenlässt.

Dann kann die Befestigung der Kulissefolgen, die man am besten in zwei Schrittenvornimmt: Zuerst klebt man sie nur mit zweiTropfen seitlich fest. Anschließend sollteauch das Kulissengehäuse seitlich mit Kleb-stoff bestrichen werden. Das verleiht ihmmehr Halt und beugt einer unbeabsichtigtenÖffnung vor. Diese Methode bewährte sichschon in vielen Fällen, denn beim Aufsetzendes Gehäuses können im WagenbodenSpannungen entstehen.

Gewicht aufrauenFerner ist es ist sinnvoll, das Metallgewichtetwas aufzurauen, um die Klebekraft zu er-höhen. Beim Kleben ist der Klebstoff sehrsparsam zu dosieren, denn der Bereich derDrehgestellaufhängung muss in jedem Fallfrei von Klebstoff bleiben. Gelangt etwas andie beweglichen Teile von Kinematik, Kulis-se oder sogar der feinen Feder, dann ist diereibungslose Funktion dieser Elementenicht mehr gewährleistet.

Nach dem abgeschlossenen Kupplungs-umbau besticht der enge Kuppelabstanddieser Schwenkdachwagen.

Märklin-Service

Für die Modelleisenbah-ner hat Märklin drei Ser-vicetelefone eingerichtet:die Technik-, Digital- undTermin-Hotline unter 0 71 61/60 82 22; die Re-paratur-Hotline unter0 71 61/60 85 53 und dieErsatzteilberatung unter0 71 61/60 82 86.

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MAGAZIN 03/2006

Anlagenbau

Neuer Service: Ab sofort stehen auch ältereBeiträge zum Download bereit.

Nächste Folge

Auch in der zweiten Bonusfolge beschäftigenwir uns mit Märklin-Güter-wagen. Im MM 04/2006zeigen wir ausführlich den Umbau von Vierachs-Großgüterwagen, Contai-nerwagen und den Run-genwagen Art. 4607.

Während der Zweikompontenklebstoffaushärtet, widmen wir uns den Drehgestel-len. Deren symmetrischer Aufbau erlaubt ei-ne um 180° gedrehte Befestigung. Dadurchbleiben die Befestigungspunkte der altenKupplungen erhalten und können wiederbenutzt werden, falls der Umbau nicht be-friedigen sollte.

Die Querverstrebung am Rahmenrandwird herausgetrennt und am Achshalterwerden beidseitig zwei kleine Abschrägun-gen geschaffen. Dies gelingt mit einerMetalltrennscheibe am leichtesten. Durchdie Abschrägungen schleift das Drehgestellauch in Gleisbogen nie am Kupplungs-schacht.

SchlussarbeitenZu dieser Modifikation werden die äußerenAchsen ausgebaut und die Lagerzapfen derDrehgestelle an der Oberseite etwas abge-feilt. Andernfalls würden sie an die aufge-klebten Kulissenführungen stoßen und wä-ren dann nicht mehr so leicht beweglich.

Die Fahreigenschaften des umgerüstetenModells sind optimal und lassen keinerleiWünsche offen. Auch für die Schwenkdach-wagen empfehlen wir eine Alterung. Geal-tert und mit Kurzkupplungen versehen, er-gibt sich so ein geschlossenes und individuel-les Zugbild.

Serie im InternetDiese Bonusfolge der Serie „Kurz gekup-pelt“ soll wie der nächste Teil im MM04/2006 auf den erweiterten Internetauftrittdes Märklin Magazins hinweisen. Unter derAdresse www.maerklin-magazin.de stehendort ab sofort auch ausgewählte Folgen älte-rer Beiträge zum Download bereit. Zu die-sen Beiträgen zählt auch die Serie „Kurz ge-kuppelt“. Mit dem neuen Angebot will dasMärklin Magazin noch mehr Service für sei-ne Leser bieten. Wer eine Folge aus einemlängst vergriffenen Heft sucht oder einenBeitrag verpasst hat, wird nun im Internetfündig.

Axel Schnug, Modellbahn mit System, Holzminden

Mit einer Alterung gewinnen auch die Schwenkdachwagen an Vorbildnähe. Das zahlt sich vor allem bei Zugverbänden aus.

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MAGAZIN 04/2006

In dieser abschließenden Bonusfolge zeigen wir, wie Vierachs-Großgüterwagen, Containerwagen und Rungenwagen kurz gekuppelt werden.

Puffer an Puffer

Alte Modelle – kurz gekuppelt

Anlagenbau

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MAGAZIN 04/2006

Mit dem Zauberwort „Symoba“ lassen sichauch Vierachs-Großgüterwagen (Art. 4264),Containerwagen oder Rungenwagen (Art.4260) in schmucke kurz gekuppelte Verbän-de verwandeln. Auch sie zählen zu den län-geren Modellen und erfordern daher einegrößere Kupplungsverlängerung, damit sichdie Puffer nicht verhaken.

Der einfachste Weg dorthin führt über ei-ne Kulissenführung mit größerem Abstandbei Bogenauslenkung. Die Kulisse 101 vonSymoba bietet diese größere Auslenkung, siebraucht aber viel Platz. Wenn man aber denKinematikabstand zur Pufferbohle etwasverringert, kommt man häufig auch mit derkleinen Kulisse 111 zurecht. Durch die Län-genzugabe kuppeln die Wagen zwar nichtmehr ganz so kurz, doch das schmälert denpositiven Eindruck kaum. Wenn die Model-le nur auf größeren Radien im Einsatz sind,erübrigt sich die Längenzugabe ohnehin.Allerdings ist dabei stets zwischen Fahr- undRangierbetrieb zu unterscheiden.

GroßgüterwagenAuch in dieser Folge widmen wir uns denUmbau von Fahrzeugen mit Drehgestellen,das birgt die bereits im MM 03/2006 be-schriebenen Probleme: Das Ausschwenkender Drehgestelle in Kurven erschwert denUmbau. Lassen sich die Kulissenführungennicht komplett versenkt im Fahrgestell ein-bauen, so schleifen eventuell die Radsatz-Spurkränze an der Kulissenführung.

Beim ersten Beispiel, den Großgüterwa-gen, ist dieses Problem jedoch nicht so akut.

Anlagenbau

Die Drehgestellewerden komplettzerlegt. Vorsichtist bei den Ben-zing-Sicherun-gen geboten, siekönnen leichtwegspringen.

Großgüterwa-gen hat Märklin

in vielen Aus-führungen pro-

duziert. Trotzder Drehgestell-Fahrwerke sind

sie relativ leichtumzubauen.

Vergleich derDrehgestelle vor und nach Abtrennen derKupplung. DerSägeschnitt folgtder Breite desBasisstegs.

Die Großgüterwagen besitzen einen relativkurzen Drehzapfenabstand, das begrenztdie Schwenkbewegung der Drehgestelle underleichtert den Umbau.

Die vierachsigen Selbstentladewagenproduzierte Märklin in vielfältigen Ausfüh-rungen. Einige Modelle waren auch mit

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MAGAZIN 04/2006

Anlagenbau

An diesem Ge-häuse wurde

nichts geschlif-fen, beim Ein-

satz auf kleine-ren Radien ist

das jedoch uner-lässlich.

Großgüterwagenvor und nach

dem Umbau: DerKupplungsüber-

hang rechts istdeutlich kürzer

als bei der altenKupplung links.

Das Resultatkann sich sehenlassen. Die eng

gekuppelten Erz-wagen überzeu-gen optisch und

im Betrieb.

Klappdeckeldächern ausgerüstet. Alle Mo-delle besitzen eine fest mit dem Drehgestellverbundene Metall-Relex-Kupplung. Inzwi-schen wird der Wagentyp serienmäßig mitKurzkupplungen hergestellt.

Der Umbau erfordert keine Fräsarbeiten,wenn lediglich auf C- oder K-Gleis-Weichenmit Radius R2 oder schlanken Weichen ran-giert wird. Diese Radien sind auch von ge-schobenen Garnituren im Gegenbogen be-fahrbar. Bei gezogenem Betrieb tretenohnehin kaum kritische Situationen auf,

denn dabei strecken sich die Kupplungen imWagenverband. So sind sogar Minimalra-dien mit 360 Millimetern befahrbar.

Erst wenn auf 360-Millimeter-Radienauch rangiert werden soll,muss die Kulissen-führung näher an den Wagenrand gerücktwerden. Das ist erforderlich, wenn Metall-gleise oder Bogenweichen 24671 bzw. 2268mit Gegenbogenanschluss verlegt sind. Indiesem Fall leistet eine Fräseinrichtung danngute Dienste.

BefestigungJeder dieser Güterwagen besteht im Prinzipaus zwei werkseitig zusammengeklebtenElementen. Da das Gehäuse kaum ohne Be-schädigung wieder zu trennen ist, scheideteine Befestigung der Kulissenführung ober-halb des Fahrgestells aus, obwohl diese Posi-tion grundsätzlich sehr günstig wäre.Schließlich können die Spurkränze so kei-nesfalls an der Kulisse schleifen. Bei denGroßgüterwagen ist eine Befestigung unterdem Wagenboden aber gerade noch mög-lich, da bei diesen relativ kurzen Wagen dieDrehgestelle nur wenig ausschwenken.

Um die Kupplung vom Drehgestell abzu-trennen, ist dieses zuerst auszubauen und zuzerlegen. Es empfiehlt sich eine kompletteZerlegung, damit man mit der Trennscheibekeine anderen Teile beschädigt. Benzing-Sicherungen halten die einzelnen Teile desDrehgestells zusammen.Wer kein Werkzeugzum Lösen der Benzing-Sicherungen be-sitzt, kann zu Uhrmacher-Schraubendreherund kleiner Pinzettzange (ggf. Xuron) grei-fen. Zum Lösen drückt man mit der Schrau-bendreherklinge den Sicherungsring so weitaus der Bolzennut, dass man die Sicherungauf der anderen Seite mit der spitzen Pin-zettzange fassen und abziehen kann.

Allerdings muss man aufpassen: Da dasfedernde Teil eventuell noch etwas unterSpannung steht, kann es unter Umständenbis in ein „Bermuda-Dreieck“ des Modell-bahnzimmers springen. Hat man das Dreh-gestell zerlegt, bietet sich eine gute Gelegen-heit, die Radsätze zu reinigen.

Anschließend wird die Metallkupplungabgetrennt. Wenn der Wagen ausschließlichauf Radius R2 oder größer rangiert wird,kann man auf weitere Gehäusearbeiten ver-zichten und die Symoba-Kulisse 111 mit auf-

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Der üppige Kuppelabstand lässt sich durch Kurzkupplungen erheblich verringern.

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MAGAZIN 04/2006

Anlagenbau

Achshalter unter-schiedlicherBauserien: DieKupplung wirdentweder durcheinen Steckdorngehalten oder istangenietet.

Dieser Achshal-ter ist zum Ein-bau der Kulis-senführungvorbereitet, derFührungssteg fürdie Deichsel istentfernt.

gestecktem Schacht 110 direkt am Rand desGehäuses festkleben. Soll der Güterwagenjedoch auch auf kleineren Radien rangierenkönnen, erfordert dies einen Einbau mit et-was größerem Kuppelabstand.

Dafür lässt sich die Kulisse im vorderenBereich geringfügig abschleifen. Aber aucham Wagenaufbau ist die Materialstärke aus-reichend. Wer die Arbeiten an der Kulissescheut, kann auch dort etwas wegschleifenoder abfräsen. Bereits ein halber MillimeterZugabe kann über optimale Bogenlauf-Fahreigenschaften entscheiden. Die Kulis-senführung ist exakt in der Wagenmitte zupositionieren, damit in 360-Millimeter-Ra-dien die Räder nicht schleifen.

Rungenwagen Art. 4607Der Umbau des Rungenwagens orientiertsich am Vorgehen bei den Schotterwagen(Art. 4610) und Packwagen (Art. 4600). Erbesitzt die gleichen Achshalter wie diese bei-den Modelle. Im Gegensatz dazu ist jedochbeim Rungenwagen der Führungssteg zurHöhendefinition der Metallkupplung zuentfernen – der Achshalter sitzt nicht nahegenug am Wagenrand. Deshalb ist keine ge-naue Ausrichtung möglich.

Die weitere Vorgehensweise entsprichtdem Umbau beim Schotterwagen 4610:Auch dort wird der Achshalter durchNiederdrücken der Feder gelöst und nachinnen geschoben; dann lässt er sich abneh-men. Für den Umbau benutzen wir die Sy-

moba-Kulissenführung 111 mit Schacht 103.Um eine genaue Ausrichtung zu erleichtern,sollten Achshalter und Kulissenführung inzwei Arbeitsgängen eingeklebt werden. DieAchsen sollte man vorzugsweise vor dem

Rungenwagen

Der Rungenwagen Art. 4607 war ein Dauer-läufer im Märklin-Pro-gramm. Seine Rungensind wie beim Vorbild abnehmbar, sie lassensich in der Schublade imWagenboden verstauen.

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MAGAZIN 04/2006

Anlagenbau

Ein Vorschlag zum Umbau der Contai-nerwagen wurde bereits in einer früherenFolge (MM 06/2002) vorgestellt. Durch denEinbau des Märklin-Schachtes 363950 kannman die Wagen schon ein beträchtlichesStück enger zusammenbringen. Auch ver-bessert diese Maßnahme das Fahrverhaltendeutlich, doch der Abstand von Wagen zuWagen befriedigte damals nicht vollends.

AlternativlösungDurch den Einsatz der Symoba-Kurzkupp-lungskulissen stieß der Verfasser inzwischennoch auf eine andere Lösung: Das Wagen-ende bietet genügend Platz für die Kulisse111 – wenn man sich nicht scheut, die Sägeeinzusetzen. Beim Rangierverhalten sindallerdings Einschränkungen hinzunehmen,das gilt jedoch nur, wenn man die Wagen aufengen Radien einsetzt.

Für den Einbau der Kulissenführungmuss der Containerwagen nahezu komplettzerlegt werden. Die alten Kupplungen wer-den entfernt; die Schrauben wandern in dieErsatzteilkiste. Sie werden zum Zusammen-bau nicht mehr benötigt. Danach lässt sich

Einkleben montieren. Später ist dies zwarauch noch möglich, wegen der Kulissen abererheblich kniffliger. Mit 13 ZentimeternLänge ist dieser Wagen bisher das längstemit einer Symoba-Kulissenführung ausge-rüstete Zweiachsmodell.

LängenzugabeGerade diese Wagenlänge erfordert beimKupplungsumbau eine Längenzugabe, solldas Rangieren auf Minimalradien problem-los möglich sein. Wenn nach dem Umbauauch im Schiebebetrieb Metallweichen mit360-Millimeter-Radius in Gegenbogen be-fahren werden, so sind beim Einbau etwa 0,2bis 0,5 Millimeter Länge zuzugeben. Für dengezogenen Zugverband ist diese Längenzu-gabe nicht erforderlich.

Findet der Rangierbetrieb ausschließlichauf größeren Radien statt, kann man sichbeim Einbau an der Justiereinheit orientie-ren. Durch die individuelle Umrüstung kannman den Abstand der Fahrzeuge exakt soeinstellen, wie es die Radien auf der eigenenAnlage erfordern.

Das Einklebenvon Achshalter

und Kulisse soll-te in zwei ge-

trennten Arbeits-gängen erfolgen,

das erleichterteine präzise

Montage.

Links ein umge-rüsteter Rungen-

wagen, rechtsein Modell aus

früherer Produk-tion mit geniete-

ter Metallkupp-lungsdeichsel

vor dem Umbau.

Bestechend dicht gekuppelt bewältigt der Rungenwagen Radien bis zu 430 Millimeter.

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MAGAZIN 04/2006

Anlagenbau

die Metallgrundplatte zusammen mit denaufgesetzten Containern abnehmen. DerBereich zwischen Pufferbohle und Kupp-lungshalter-Drehlager wird mit einer Deku-pier- oder Laubsäge herausgetrennt. Mit ei-ner Dekupiersäge lassen sich dieseSägeschnitte besonders präzise ausführen,weil das Sägeblatt immer genau senkrechtgeführt wird.

Wenn man vorsichtig sägt, kann sogar dieBlattfeder eingebaut bleiben, durch Ausbauder Achse lässt sich die Blattfeder aber auchvor dem Aussägen herausnehmen. DerSchnitt entlang der Pufferbohle ist ganzexakt auszuführen. Sägt man dort schief, soist diese Beschädigung später zu sehen, denndie aufgesetzten Container überdecken die-se Partie nicht völlig. Hat man den Bereichder Kupplungsbefestigung komplett heraus-getrennt, lässt sich die Blattfeder auch ohneAchsausbau herausnehmen.

Abschließend wird die Öffnung auf Maßgefeilt. Im Bereich unter der Pufferbohle muss die alte Kupplungsführung auf etwadie Hälfte der Materialstärke herunterge-schliffen werden, sonst würde sie die Beweg-

lichkeit des neuen Kupplungsschachtes be-hindern.Bevor nach Abschluss dieser Arbei-ten die Metallplatte eingeklebt wird, prüftman die Passgenauigkeit der neuen Kulis-senführung. Dazu wird der normale Schacht103 auf die Kulissenführung 111 gesteckt.Lässt sich die Platte nur schwer eindrücken,ist zu befürchten, dass sich der Wagenbodenverzieht. Das ist auch an der tiefen Puffer-stellung gut erkennbar. In diesem Fall ist dieMetallplatte etwa um 0,2 mm zu kürzen. Ge-schieht das nicht, gibt es beim Kuppelvor-gang Probleme, weil dann die Kulisse eben-falls schief sitzt. Eine Fräseinrichtung mitKreuztisch erleichtert diese Arbeit.

Container abnehmenZum Einkleben nimmt man die Containerbesser von der Tragplatte ab; falls man ver-sehentlich etwas zu viel Klebstoff aufbringt,könnten sie sonst für immer auf dem Wagenfixiert sein. Zur Einstellung der Kupplungs-höhe ist die Symoba-Justiereinheit wiederein nützliches Hilfsmittel.

Die so umgerüsteten Modelle kuppelnnahezu Puffer an Puffer. Bei den ersten auf

Dreimal unterschiedlicher Kuppelabstand: oben Relex-Serienkupplung, inder Mitte mit Tauschdeichsel 363950, unten mit Symoba-Kulissenführung.

Einschränkungen

Nach Einbau der Kulissen-führung ist bei Container-wagen ein Rangieren auf360-Millimeter-Radien mitGegenbogen nicht mehrmöglich, die Puffertellerverhaken sich dann.

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MAGAZIN 04/2006

Anlagenbau

den Kuppelabstand geringfügig. Dann kön-nen diese Radien problemlos bei gezogenemBetrieb durchfahren werden. Die Einbaupo-sition entspricht dann dem durch die Justie-reinheit vorgegebenen Abstand: Ist sie biszum Anschlag eingesteckt, so berühren diePuffer die Platte.

Ob ein so aufwendiger Umbau der Con-tainerwagen auf Kulissenführung sinnvollist, mag jeder Leser aufgrund der verlegtenGleise für sich selbst entscheiden. Auf Anla-gen mit überwiegend engen Radien ist derUmbau mit dem bereits vorgestelltenSchacht 363950 auf alle Fälle vorzuziehen.Läuft jedoch der Betrieb über schlanke Wei-chen, dann ist die Verkürzung des Kuppelab-standes auf jeden Fall die Mühe wert. Stetstut man aber gut daran, das Fahrverhaltenzunächst an Prototypen zu testen, dann stehtden Güterzügen an der kurzen Leine nichtsmehr entgegen.

InternetauftrittMit dieser zweiten Bonusfolge beschließenwir die Serie „Alte Modelle – kurz gekup-pelt“. Die Folgen dieser Reihe und damit dieUmbauanleitungen für die wichtigstenMärklin-Modelle stehen künftig im Internetunter www.maerklin-magazin.de zumDownload bereit. Dank des neuen Service-angebots haben Modelleisenbahner nunauch Zugriff auf Folgen, die eigentlich längstvergriffen sind.

diese Weise umgerüsteten Modellen kam esaber durch den besonders engen Kuppelab-stand in Gegenbogen auf Radien unter 450Millimetern zu Entgleisungen – immerhinhaben die Wagen eine Länge von 15,6 Zen-timetern. Schleift man jedoch im vorderenBereich die Kulisse etwas ab, vergrößert dies

Nur noch denKurzkupplungs-kopf einstecken,dann kann derProbebetrieb be-ginnen. Der Stiftwurde erst nachEinstellen derKupplungshöhegekürzt.

Mit der Deku-piersäge gelingt

das präzise Heraustrennen

des Kupplungs-halters be-

sonders gut.

Hier zeigt sich,wie viel Materialan der ehemali-gen Kupplungs-

führung unterder Pufferbohle

abgeschliffenwerden muss.

Weitere Informationen

Weitere Informationenzum Umbau auf Kurzkupp-lungen gibt’s direkt beiAxel Schnug unter Telefon 0 55 36/99 99 28 oder im Internet unterwww.schnug-modell-bahn.de