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von Jano Fritz

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Gliederung

Geschichtlicher Hintergrund

· kurzer Überblick

· Lageplan

Erfahrungsbericht eines Besuchs

Gedicht eines Häftlings

· fiktional

“Jedem das Seine” in der Werbebranche

· eigene Werbeideen

persönliches Fazit

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Geschichtlicher Hintergrund

Das Konzentrationslager Buchenwald wurde von 1937 bis 1945 auf den Ettersberg bei Weimar erbaut und war das größte in ganz Deutschland. In diesem Zeitraum waren rund 250 000 Menschen aus allen Teilen Europas in dem Arbeitslager inhaftiert. Insgesamt kamen Schätzungsweise 56.000, davon 11.000 Juden, in dieser Zeit dort um. Bei dem Lager handelte es sich nicht um ein Vernichtungslager. Die inhaftierten wurden zu schweren körperlichen Arbeiten herangezogen und starben an den Bedingungen vor Ort. Sie wurden durch die SS-Offiziere ausgebeutet. Teilweise wurden sie auch aufgrund manchmal mehr oder weniger haltloser Anschuldigungen ermordet.

1937 begann man durch hinzugezogene Häftlinge aus den anderen Lagern, beispielsweise aus Sachsenhausen und Sachsenberg, das KZ Buchenwald aufzubauen. Zu Anfang war das Lager für politische Gegner, Homosexuelle, vorbestrafte Kriminelle, Juden und die Zeugen Jehovas gedacht. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, hatte man zunehmend Menschen aus anderen Ländern inhaftiert. Bei der Befreiung, welche am 08.April 1945 stattfand, waren rund 95 % der inhaftierten Nicht-Deutsche.

Die Befreiung fand unter den Augen der US-Armee statt. Nach deren Abzug übernahmen Truppen der sowjetischen Besatzungsmacht das Lager. Diese nutzten es, um abermals politische Gegner darin einzusperren. Dieses geschah bis 1950 und forderte circa 7.000 Tote.

Das Lager wurde im Rahmen eins Luftangriffs durch die USA stark beschädigt, sodass heute nicht mehr alle Gebäude auf dem Gelände stehen.

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Das KZ wurde von der damaligen Regierung der DDR im Jahre 1958 zu der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald eröffnet. Ein Umbau des Geländes welches im Jahr 1991 geschah, machte es möglich, viele Ausstellungen rund um die frühere Nutzung des Konzentrationslagers dort einzurichten.

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ErfahrungsberichtEs war ein grauer, regnerischer Tag als wir ein matschiges Waldstück durchqueren mussten, um zum KZ Buchenwald zu gelangen.Und schon bei der Durchquerung des Waldes bekahm ich ein seltsames Gefühl bei der Betrachtung der Umgebung.Was geschah denn zum Beispiel genau dahinten zwischen den beiden Bäumen damals ?Rannten hier welche entlang und konnten sogar fliehen ?Der Weg dauerte gefühlte 20-30 Minuten indenen ich immer wieder dieses Gefühl aufkommen ließ um es dann doch irgendwie zu verlieren.Als man dann die letzten Stufen einer metallernden Treppe hinaufstieg und sofort das erste, graue Haus sah, machte sich eine gewisse Traurigkeit breit, ohne wirklich zu wissen, was in diesem Haus geschah. Wahrscheinlich musste man das auch gar nicht. Jeder winzige Millimeter dieser Anlage hatte dunkle Geheiminsse und sicherlich keine positiven Absichten.Wir liefen weiter zu einem Treffpunkt, dessen drum herum doch schon sehr an eine Bundeswehrkaserne erinnerte.Die Führung begann.Angefangen in einem Raum, in dem ein Modell der Anlage stand, gingen wir dann weiter zu einer Baracke, inder man Leute einsperrte, die sich ihrer Meinung unfletlich verhalten hatten.Als erstes sah man den Dienstraum, der die Inschrift "Meine Ehre heisst Treue" an einer der vier Wände trug.Es gab nur einen einzigen Gang in dieser Baracke.Dieser Gang war sehr eng und kühl. Einige kleinere Rohre liefen an den Wänden entlang. Dicke hässlige Tüen aus stahl, an denen nichts weiter als eine schwarze Zahl stand. Die Zellen winzig. Höchstens 2 qm. Und darin saßen bis zu 15 Gefangene.In einigen

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Zellen waren Bilder und kleine Informationstexte zu den Gefangenen,die es in dieser Zelle aushalten mussten. Man las sie. Ging zu der nächsten Zelle und guckte durch das Guckloch der Tür hindruch.Man las wieder.Die Zellen waren alle in einem tristen braun gehalten. Eine art Fenster, dass aber nur den Himmel zeigte und ein hölzernees , an der Wand befestigtes "Bett" waren alles was dem Inhaftierten blieb.Nächste Zelle.Sie waren alle nicht leer, auch wenn sich keiner mehr darin befand. Sie waren voll mit Geschichten.Ich bemerkte, wie alle schwiegen. Keiner brachte einen Ton hervor. Wollte, konnte oder durfte man nicht? Diese Tatsache hielt noch die gesammte Führung an.Weiter ging es dann zu dem Apellplatz, den man nur erreichen konnte, wenn man ein eisernes Tor mit der Inschrift "Jedem das seine" passierte. Die Inschrift war so ausgerichtet, dass die Inhaftierten des KZ`s es vom Apellplatz immer sehen konnten.Als wir dann ungefähr in der Mitte des Apellplatzes standen, zeigte sich erst das ganze Gelände. Es war ringsum von einem Zaun aus Stacheldraht umgeben.Eigentlich nur ein bisschen Draht, welches die Juden von der Freiheit trennte. Auf der anderen Seite des Zaunes befand sich unteranderem ein Zoo für die Nazis, den die Juden auch immer sehen konnten.Man stand wie auf einer art Hügel. Es machte den anschein, als könne man einfach wegrennen und in die Wälder entwischen. Alles sah so weitläufig aus. Man musste aber auch bedenken, das eine vielzahl von Häusern damals durch einen Luftangriff zerstört worden sind.Hier war man also, auf dem Apellplatz. Der Wind wehte stark und die graue Wolkendecke trug zu der gedämpften Stimmung bei.Wieder Stille.Ich stellte mir sie vor. Wie hunderte von ihnen hier stehen mussten, bei Wind und Wetter. Ich hörte und spührte ihre Schritte. Die rufe der Aufseher.Ich sah das Ungewisse in den Augen der Neuankömlinge. Der Weg führte uns dann zu dem Krematorium.Der Raum und der Tisch waren mit weissen Kacheln überzogen. Einige von ihnen waren am Tisch schon zerbrochen oder hatten Risse.In einer Vitrine in der Ecke des Zimmers befand sich altes rostiges Werkzeug,an dessen noch Überreste von Blut zu erkennen waren. Hier konnte ich mir keinen Menschen auf den

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Tisch liegend vorstellen, obwohl in diesem Raum wohl nie etwas anderes passiert ist. Ich schaute nur in den Abfluss des Tisches und in mir festigte sich das Bild einer roten Flüssigkeit.Weiter ging es zu dem Ofenraum. Der grosse halb leere Raum in dessen Mitte die Öfen standen machte den Anschein, als würde man in einer alten Fabrik stehen.Die Öfen sahen aus wie alte Verbrennungsmotoren von Zügen. Die Wände waren alle weiß. Ich konnte mir nur schwer vorstellen, wie man in diesen Räumen einzig und allein daran gearbeitet hat, die Leichen effizient zu verbrennen und die Transportwege durch Maschinen und anderen Konstruktionen zu erleichtern. Vergoss hier niemand innerlich Tränen, wenn er sie schon nie nach außen hin zeigen konnte/durfte ? Wo nur ist das Menschliche ? An welcher Stelle ging es verloren und warum ? Mit der Zeit überwindet man zwar so manchen Eckel, aber das war unvorstellbar.Eigentlich wurde die Führung und die Gefühle von Raum zu Raum intensiver und schlimmer. So fern man es an sich heran ließ.Man stieg, sofern man wollte, in den Kelleraum hinab, an denen schwarze Hacken aus den Decken guckten. In der Mitte des Kellerraumes ein Abfluss.Die Hacken waren so angeordnet, dass sich alle gegenüber hangen.Ich stand eine ganze weile in der Mitte des Raumes und stellte mir nicht mehr die selben Fragen wie noch im Ofenraum zuvor. Wer solches fertig bringen konnte kann man einfach nicht verstehen.Der letzte Raum diente zur gezielten Hinrichtung von gefanggenommenden Soldaten. Ein Ärztezimmer wurde nachgestellt in das die gefangenden einzeln hineingeführt wurden. Sie standen einem Arzt gegenüber, der jedoch keiner war. Zur Abmessung sollte sich ein gefangender dann an eine Wand stellen. Hinter ihm befand sich versteckt in einer Wand eine Genickschussanlage. Der Boden war von einem roten Stahlgitter überzogen, damit der nächste gefangende Soldat nichts von der Hinrichtung des vorherigen mitbekommt.Spätestens in diesem Raum merkte ich, dass ich aufgehört hatte zu fühlen. Es ging alles zu schnell. Der Kopf war noch gar nicht hinterhergekommen, da war man schon im nächsten Haus.

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Die Führung war zu Ende. Man kahm aus dem letzten Haus raus und empfand die frische Luft als befreiend. Besonders die Brust war mit einer unbeschreiblichen Last belegt.Nun redete man auch. Weg mit dem beklemmenden Gefühl. Weg mit den Bildern im Kopf, auch wenn das noch Stunden dauern konnte.Doch was sind schon Stunden voller Unsicherheit, Beklemmenheit und Trauer im Gegensazt zu dem Leid, welches so vielen Menschen hier zugefügt wurde.

Jano Fritz

„Jedem Sein“ Werbeslogan ?

Wir stehen im Zeitalter des Internets. Nie zuvor war es leichter, an Informationen bequem von zu Hause aus zu kommen. Sicherlich darf und kann man nicht allem trauen und glauben schenken, was man im World wide Web findet. Doch gerade durch Seiten wie Wikipedia, oder der Suchmaschine Google gelangt man innerhalb kürzester Zeit zu unterschiedlich stark brauchbaren Informationen, die zumindest einen kurzen Abriss geben. Umso erstauntlicher, dass die folgenen Firmen und Personen es wohl nicht für sinnvoll erachteten, ihren neu

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gewonnen Slogan in einer der zahlreichen Suchmaschinen einzugeben. Zumahl die Rechtsabteilung prüfen muss, ob es den Werbetext oder die Idee schon mal gegeben hat und diese/-r rechtlich geschützt ist. Abgesehen davon sollte man über ein bestimmtes Maß an Geschichtswissen verfügen, welches folgende faux pas` verhindert hätte.

Im Jahre 2009 tat sich der Kaffe-hersteller Tchibo mit der Tankstellenkette Esso für eine Werbekampagne zusammen die unter dem Titel „Jedem dem Seinen“ laufen sollte. Mit diesem Slogan wollte man auf die zahlreichen Geschmackssorten der Firma hinweisen und dass somit quasie für Jedermann etwas dabei sei. Nach kurzer Zeit taten sich laute Proteste auf und die Kampagne, die an rund 700 Tankstellen schon begonnen hatte, wurde gestoppt. Man entschudligte sich für den Vorfall.

Nur kurze Zeit später leistete sich die Schüler – Union der CDU in Nordrhein-Westphalen einen änhlichen Schnitzer. Um gegen Gemeinschaftsschulen zu protestieren, schrieben sie sich den Spruch „Jedem das Seine“ auf die Fahnen. Die CDU griff ein und man entschuldigte sich.

1998 bewarb der Handy-hersteller NOKIA ihre Variationen in Sachen austaushcbaren Handygehäusen ebenfalls mit dem Slogan. Nach Protesten und Druck von Außen überklepte man die Werbeplakate mit dem Titel eins Shakespeare Stückes „Was ihr wollt“.

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Kurze Zeit später konnte der Handelskonzern Rewe einen Prospekt nicht mehr stoppen, in dem es hieß: „Grillen: Jedem das Seine“. Rewe entschuldigte sich öffentlich.

Auch der Fastfoodkonzern Burger King bewarb seine Auswahl an Nahunrsmitteln mit dem gleichen Slogan. Auch hier zog man die Aktion zurück und entschuldigte sich.

Man sieht also, das selbst bei wirtschaftlich starken Konzernen Geschichtswissen und recherchieren Fremdwörter sein können.Dabei sollte man unbedingt immer Aufmerksam bleiben. Die Gefahr dabei ist aber auch dann jedem kleinsten Wort eine NS – Behaftung zuzusprechen. Wir dürfen auch nicht allzu verkrampft mit der deutschen Sprache umgehen, doch sicherlich auch den Respekt der Opfer und deren Familien wahren.

Eigene Werbeideen

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arbeit macht frei

Blut bringt Ehre !

Spende, beimDeutschen Roten Kreuz

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Gedicht

Die Nase nicht grade, ein buckliger Rückenschon das waren Gründe, warum sie uns schmücktender Stern an der Jacke, das Urteil gefällt

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arbeit macht frei

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das Schicksal besiegelt, welch Unheil auf der Welt

Als sie uns sahen, waren wir verloreneuch passiert nichts - alles war gelogenan den Haaren hat man uns herausgezogenund uns danach kahl geschoren

Mit dem Zug durch das Land; eine ungewisse Reisemanch einer konnt` entkomm und sprang auf die Gleisemanch andrer wurd` gefasst und musste leidenalle waren leise doch sie wussten von dem Leiden

Zusammengefercht in Hütten aus Holz"Wieviele hast du heut entsorgt" - die antwort voll stolz"10 durch Genickschuss, 3 ungewollt"dafür gabs Medaillen, Panzer aus Gold

Geordnet wurden wir, nach Größe und KraftDie Arbeit viel zu schwer, nie haben wir sie geschafftgestolpert, verletzt; man hat uns ausgelachtdie Wunden voll Dreck, nichts hat es ausgemacht

Abgemagert kein Wasser und BrotHenry gab mir seins, er wusste er ist bald toter tat mir Leid, doch was tun in der Notseine Haut wurde bleich und draussen floß es rot

Schwach hingen sie herab, unsre Gliederund wie ein wimmern sang` wir unsre Liederdoch noch immer sangen wir unsere LiederMan hörte sie auch dann; sanken sie nieder

Nachts hörte man die Stiefel, dann holten sie wenwer war es diesmal, hat man ihn gesehen?

persönliches Fazit

Zu aller erst muss ich sagen, dass ich zeitnah nach dem Besuch des Konzentrationslagers noch mit Begesiterung an den

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Erfahrungsbericht gearbeitet habe. Danach verlor sich diese aber etwas. Dieser Zeitabschnitt mit all seinen Ausprägungen und hinterlassenen Erbstücken ist unumgehbar und sollte immer genügend Aufmerksamkeit bekommen. Was aber, wenn man leider Gottes ab und an durch zu häufiger Berührung mit dem Thema etwas an Lust verliert ? Geanu dies war gelegentlich mein Problem.

geschichtlicher Hintergrund

Ich habe die Einlage mit dem geschichtlichen Hintergrund absichtlich eher kurz gehalten, da sie einerseits nur über das KZ Buchenwald handeln und andererseits auch nicht der Schwerpunkt meines Potfolios sein sollte. Zudem kann man bei Bedarf schnell durch das Internet an nähere Informationen gelangen, sollte einem noch etwas fehlen. Der Schwerpunkt meines Potfolios sollte im persönlichen Bereich liegen. Klare Fakten findet man zu diesem Thema häufiger, persönliche Gedanken vergleichsweise eher weniger. Ich werde es mir auch nicht anmaßen, über den Verlauf der deutschen Geschichte zu dieser Zeit zu urteilen. Die Gefahr wäre zudem, dass es schnell ausufern und den Rahmen sprengen könnte.

Erfahrungsbericht

Mit der Niederschrift meiner Erfahrungen und Emotionen ausgelöst durch den Besuch des Konzentrationslagers begann auch meine Arbeit an und mit dem Potfolio. Diese schrieb ich nur kurz nach dem Besuch und wurden auch in der Schülerzeitung der Anna-Freud Schule veröffentlicht. Daher ist diese Einlage nicht mein persönlicher Höhepunkt, da ich schon vor langer Zeit mich ausgiebigst mit dieser Einalge beschäftigt hatte und sie an

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Reiz verloren hat. Dennoch brachte mir das Schreiben dieser Einalge viel. Man konkretisiert seine Gedanken und Gefühle und setzt sich mit dem Thema intensiver auseinander. Es war spannend zu erfahren, was ich alles Gefühlt hatte. Um den Bericht zu schreiben hielt ich bei der Führung damals einen Notizblock und einen Stift bereit um alle Gefühle und Bilder notieren zu können, die mir in den Momenten in den Kopf kahmen. Ich wusste schon vorher, dass ich diesen Bericht schreiben werde was zur Folge hatte, dass ich mir besonders viele Gedanken gemacht hatte. Somit hab ich alle absurden, passenden und unpassenden, traurigen und schmerzvollen Bilder zugelassen und mich der Unbehaglichkeit gestellt. Es war ein Mix von einer Zeitereise und einer Tatortbegehung. Man war mitten drin und doch irgendwie nur ein unwissender Schaulustiger. Zumindest könnte der Eindruck entstehen obwohl ich glaube, dass es einnige damalige Opfer sicherlich begrüßt hätten, dass nun Leute sich informieren und wissen wollen, was wirklich geschah und nicht mehr die Augen verdecken wie ein Teil der damaligen Weimarer Bevölkerung. Es war ein Erlebnis diese Atmosphäre zu spühren. Und wenn ich Erlebnis sage, meine ich nicht eines, welches man in Freizeitparks oder sonstigen Spaßbringenden Veranstaltungen hat, sondern eines, das zum Nachdenken und mitfühlen anregt.

Werbeslogan

Das gestalten der eigenen Werbeideen hat mir am meissten Spaß gemacht, da man auch gewisse Grenzen überschreiten durfte. Ich fand es wichtig, diese Ideen unkommentiert zu lassen damit sich ein jeder eigene Gedanken darüber machen kann und muss. Zum beispiel ob es notwenig oder erlaubt ist, einige oder alle damaligen NS- Sprüche heutzutage wiederzuverwenden. Grenzt man sich nicht gerade auch damit ab, wenn man einen damaligen

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Spruch einen neuen Sinn gibt? Vielleicht gerade einen Sinn, der konträr zu dem steht, was dieser damals aussagen wollte. Wäre es nicht falsch, der NS- Zeit so viel Macht und Kontrolle auch noch heut zu Tage zu geben, dass sie Wörter oder Sätze unserer deutschen Sprache vielleicht auf ewig verbannen ?

Oder aber, man vertritt die Meinung, dass die Würde des Menschen durch diese Werbeslogans erheblich verletzt werden und verurteilt diese. Ich für meinen Teil, befinde mich in einem Zwiespalt. Ich finde es ansich falsch, eben dieser damaligen „Brauen Macht“ auch heute noch allerlei Macht zuzusprechen. Denn genau dies tut man im endeffekt. Der Spruch „Jedem das Seine“fand auch schon weit vor dieser Zeit Verwendung und wurde von dem NS-Regime für ihre Zwecke missbraucht. Genauso verhält es sicht mit dem Hakenkreuz wobei ich hier klar sagen würde, dass das Symbol weiterhin verboten gehört. Die Sätze oder Wörter kann man ummodelieren, das Symbol aber nicht. Wörter sollten jedem zur Verfügung stehen, solang man mit diesen keine verletzt oder beleidigt. Und genau darin liegt das Problem. Mit diesen Sprüchen beleidigen wir die damaligen Opfer und Hinterbliebenen. Und auch wenn wir Sätze ummodellieren, bleibt der Sinn vielleicht erhalten. Ich komme zu keiner klaren Lösung, da ich immer hin und her schwanke.

Zu der Werbung lässt sich sagen, dass ich gespannt wäre, wie die Öffentlichkeit darauf reagieren würde. Könnte man wirklich jemanden finden, der diese Werbeideen vertritt und publiziert? Und wie lange würde es dauern, bis die ersten Beschwerden eintreffen?

Gedicht

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Das Gedicht war sicherlich die zeitintensivste Einlage wobei ich der Meinung bin, dass es sich gelohnt hat. Ich habe mir die Freiheit genommen mich in die Lsge eines KZ Häftlings hineinzuversetzen weil ich nicht finde, dass dies ein Tabu ist. Man sollte nicht immer alles mit einem gewissen Abstand betrachten und vorallen Dingen sollte man nich alles bewerten. Sicherlich können wir in keinsterweise genau die selben Ängste, Sorgen und Gefühle haben wie die Betroffenen damals. Jedoch sollte man es zumidnest einmal probiert und mitgemacht haben um eine neue Grundlage für seine Gedanken und Meinungen rund um das Thema Nationalsozialismus zu schaffen. Dass man gleich bewertet wie gut oder weniger gut man sich in eine solche Person hineinversetzt hat ist finde ich Fehl am Platz und kontraproduktiv, da es nicht um die Qualität geht.

Ähnlich wie bei dem Erfahrungsbericht geht es darum, sich überhaupt mal in eine solche Situation hineinzubegeben um seinen Horizont zu erweitern.

Es fiel mir aber schwer, dieses Gedicht zu schreiben, obwohl ich viel Erfahrung darin habe, sich reimende Texte zu schreiben, da ich seit meinem 16. Lebensjahr eigene Songtexte schreibe. Ein solches Gedicht ist aber etwas ganz anderes. Die Zeilen müssen kurz und knapp sein und die Gefühle genau auf den Punkt bringen. Bei einem Liedtext, der meist über 3 Minuten geht, hat man schon mal mehr Spielraum. Ein Gedicht wird zudem meisst auch nur von Leuten gelesen, wohingegen ein Songtext meisst gehört wird. Somit muss man das Gedicht so schreiben können, das viele Personen auch ohne Vertonung des Autors den selben Sinn darin erkennen. Ich denke aber dennoch, dass mir dies gelungen ist und bin zufrieden mit allen Einlagen.Außer mit dem Erfahrungsbericht, da ich am liebsten nochmal einen andren geschrieben hätte; Einen der nicht schon in der Schülerzeitung steht. Da ich aber mich manchmal wiederholt

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hätte und mir auch die Zeit dazu fehlte, habe ich ihn so gelassen und als Einalge dazugetan.

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