La Lanterna. Genova speculativa · Elektronik: Giacomo Lepri und Roberto Doati. Stimmen: Silvia...

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„Aus Genua grüße ich recht herzlich.“ La Lanterna. Genova speculativa Neujahrskonzert mit Nora Gomringer (Bamberg), Giacomo Lepri (Genua) und Roberto Doati (Genua) 9. Januar 2013 präsentiert vom Atelier Klangforschung der Universität und dem Studio für Neue Musik der Musikhochschule Würzburg 20.00 Uhr, Kammermusiksaal der Hochschule für Musik Würzburg 19.30 Uhr Neujahrsempfang im Foyer

Transcript of La Lanterna. Genova speculativa · Elektronik: Giacomo Lepri und Roberto Doati. Stimmen: Silvia...

„Aus Genua grüße ich recht herzlich.“

La Lanterna. Genova speculativa

Neujahrskonzert mit Nora Gomringer (Bamberg), Giacomo Lepri (Genua) und Roberto Doati (Genua)

9. Januar 2013

präsentiert vom Atelier Klangforschung der Universität und dem Studio für Neue Musik der Musikhochschule Würzburg

20.00 Uhr, Kammermusiksaal der Hochschule für Musik Würzburg

19.30 Uhr Neujahrsempfang im Foyer

Das Neujahrskonzert 2013 holt den warmen, farbenfrohen Süden klanglich ins Franken-

land. Und es begründet die Zusammenarbeit des Studios für Neue Musik der Hochschule

für Musik mit dem sich in der Würzburger Musiklandschaft neu etablierenden Atelier

Klangforschung der Universität. Thematisch angebunden an Semesterveranstaltungen im

Institut für Musikforschung zu Stimme und Elektronik in der Musik der Gegenwart freu-en wir uns besonders, Ihnen die renommier-

te Künstlerin Nora Gomringer als Autorin des Hörspiels La Lanterna und Interpretin einer Würzburger Live-Einspielung präsentieren

zu dürfen. Ihre Gestaltung von Stimme und Sprache regt an, provoziert und fasziniert

immer wieder aufs Neue. Maestro Roberto Doati hat das Musikkonservatorium Genua zu

einem Zentrum zeitgenössischer Computer-musik gemacht. Die Auseinandersetzung mit

lokaltypischen Klängen, deren Bearbeitung und Spatialisierung sind seit gut dreißig Jahren ein immer wieder herausfordern-

des Thema der Klangforschung, wie sie in den Kompositionswerkstätten ebenso wie an der Musikhochschule und an der Uni-

versität praktiziert wird. Die Improvisation Gomringer-Lepri erwarten wir mit Spannung, hat Lepri doch neue Verfahren des live-elek-tronischen Umgangs mit Unvorhergesehem

entwickelt. Doati ist in diesem Semester Gastdozent am Institut für Musikforschung;

so wird dieses Konzert zu einem Höhepunkt der Semesterarbeit und der zeitgenössischen

Musik in Würzburg. Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden, insbesondere beim Goethe-Institut Genua,

das die Hörspielreihe „Der Klang des Südens“ initiiert und tatkräftig unterstützt hat.

Christoph Wünsch, Elena Ungeheuer, Oliver Wiener

ElectronicMusicSchool

Kooperationspartner

Impressum

Atelier Klangforschung · Domerschulstr. 13 · 97070 WürzburgMail: [email protected] für Neue Musik, Hofstallstr. 6-8, 97070 Würzburg,Mail: [email protected]: Stefan BeckerWürzburg 2013

La lanterna. Genova speculativaLive-Hörspiel für Stimmen und Soundscape, Text: Nora Gomringer.

In der Bearbeitung für die Würzburger Aufführung spricht Gomringer die Protagonistin des Hörspiels und ihr Double live in deutscher Sprache zu

den sich durch den Raum bewegenden Klängen Genuas.

Elektronik: Giacomo Lepri und Roberto Doati. Stimmen: Silvia Beillard (Sie), Luca Criscuoli (Henry), Marta Gerosa (Henny), Federica Toti (Henny),

Ruth Heynen (Deutsche Stimme). Eine Production des Goethe-Instituts Genua und des Conservatorio Niccolò Paganini (Electronic Music School) für das Projekt “Der Klang des Südens. Eine Reise durch Töne, Worte, Musik”

Electronic VoicesNora Gomringer (Stimme) und Giacomo Lepri (Elektronik und Klang-

regie) improvisieren miteinander.

RezitationNora Gomringer trägt eigene Gedichte und Sprechtexte vor.

Programm

Neujahrsempfang. Grußworte: Prof. Helmut Erb (Präsident der Hoch-schule für Musik Würzburg) – Prof. Dr. Christoph Wünsch (Studio für

Neue Musik) – Prof. Dr. Elena Ungeheuer (Atelier Klangforschung)

La lanterna. Genova speculativa ist ein Hörspiel der Reihe „Der Klang des Südens“ und das Ergebnis einer Zusammenarbeit Nora Gomringers

mit Genueser Kompositionsschülern des Maestros Roberto Doati, das sind: Giacomo Lepri, Irene Pacini, Michele Pizzi und Luca Serra. Der vom

Goethe-Institut Genua als internationales Projekt angestoßene Pro-zess, aus dem das Hörspiel hervorging, ist von einem Hin und Her der

Inspirationen gekennzeichnet: die perkussiven Klänge der Olivenernte, das Brutzeln der Genueser Küchenspezialitäten und andere akustische Markenzeichen der italienischen Metropole, ließ das Goethe-Institut zu

Nora Gomringer schicken, die in kreativer Interaktion mit dieser Ge-nueser Soundscape einen Hörspieltext schrieb, welchen die Genueser Komponisten dann mit vielfältigen elektronischen Verarbeitungen der

Stadtklänge zum Hörstück gestalteten.

„In der Sehnsucht zu leben, ist das einzige Leben für einen, der schreibt…“

Die Protagonisten des Hörspiels führen eine schwierige Fernbeziehung. Henny hat ein Schreibstipendium und ist in Genua; ihr älterer Freund Heinrich, genannt Henry, forscht über Genua, befindet sich jedoch in den USA. Beide schreiben sich lange Briefe und E-Mails. Während Henry mit einer anderen telefoniert, sendet Henny eine SMS, die ihn zu ihr aufbre-chen lässt. Was als romantischer Liebesbeweis oder Akt eines schlechten Gewissens gedeutet werden kann, resultiert für Henny vor allem in der Erkenntnis, nur schreiben zu können, wenn sie einsam ist. Als Konsequenz versucht sie, die Orte zu tauschen.

Nora GomringerDie Lyrikerin und Performance-Künstlerin Nora Gomringer, 1980 in Neunkirchen an der Saar geboren, veröffentlichte mehrere Gedichtbände; außer-dem erschienen ihre Texte in Anthologien, Schulbüchern und Zeitschriften. Im Herbst 2011 wurde ihr der Jacob-Grimm-Preis verliehen; 2012 folgte der Joachim-Ringelnatz-Preis für Lyrik der Stadt Cuxhaven. Seit 2010 leitet sie das Bamberger Künstlerhaus Villa Concordia. Als Rezitatorin wurde sie 1996 bekannt, unter anderem als Künstlerin auf Poetry Slam Ver-anstaltungen; 2001 initiierte sie selbst den Bamberger Poetry Slam. Nora Gomringer war Gast zahlreicher Poesie-Festivals im In- und Ausland und trat unter anderem für die Goethe-Institu-te Kanadas, der USA, Paris und Rom auf.

Giacomo LepriDer Komponist Giacomo Lepri wurde 1988 in Genua geboren. Mit dem Klavierspiel begann er im Alter von 11 Jahren. Später weckte die afro-amerikanische Musikkultur Lepris Interesse; er begann, sich mit Jazz-Piano, aber auch den perkussiven Instrumenten afrokubanischer und brasilianischer Tradition zu beschäftigen. 2005 begann Giacomo Lepri, sich für elektronische Musik und in der Musik verwendete Elemente der Informatik zu interessieren. 2012 schloss er sein Studium in elek-tronischer Musik am Konservatorium „Niccolò Paganini” in Genua bei Roberto Doati ab. In den letzten Jahren befasst sich Lepri mit der mu-sikalischen Sprache der freien Improvisation und entwickelte digitale interaktive Systeme, um die Dynamik dieser Form des musikalischen Austausches zu erforschen.

Roberto DoatiDer 1953 in Genua geborene Komponist entschied sich nach frühen Erfahrungen mit Tape music und visueller Kunst 1977 am Florenzer Musikkonservatorium bei Pietro Grossi elektronische Musik zu studieren. Nach seinem Umzug nach Venedig und dem Abschluss in elektronischer Musik am dortigen Konservatorium begann Doati seine Arbeit als Komponist und Forscher im Bereich der musikalischen Wahr-nehmung an der Universität Padua. Seit 2005 hat der international anerkannte Komponist eine Professur für elektronischen Musik am Konservatorium „Niccolò Paganini” Genua inne.

Atelier Klangforschung der Universität Würzburg

Seit WS 2011/12 ist Elena Ungeheuer Professorin für Musik der Gegenwart am Institut für Musikforschung der Univer-sität Würzburg. Diese seltene Ausrichtung einer Professur ermöglicht es, ausgiebig und mit unterschiedlichen Metho-den musikalische Phänomene der Gegenwart zu erforschen. Wichtig ist, theoretische, analytische, empirische und prakti-sche Arbeitsformen miteinander zu verbinden und die Uni-versität im aktuellen Kunstleben zu verankern. Das 2011 an der Universität Würzburg gegründete Atelier Klangforschung (Ltg. Elena Ungeheuer und Oliver Wiener) folgt dieser Idee. Jedes Semester lädt das Atelier Klangforschung einen Künst-

ler zu einer Forschungsresidenz ein. In Kooperation mit Partnern wie dem Studio für Neue Musik oder auch in seinem neuen Sitz am Campus Hubland Nord („Generalsvilla“, Gebäude 23) bietet das Atelier Klangforschung Studierenden, Künstlern, Kollegen und der interessierten Öffentlich-keit unter anderem in Konzerten Räume des Hörens, Experimentierens, Entwerfens, Inszenierens, Genießens.Herzliche Einladung jetzt schon zur Eröffnung der neuen Räume des Ateliers Klang-forschung mit spannenden Veranstaltungen zu Klang und Musik in der ersten Juliwo-che 2013. Das Programm und aktuelle Hinweise werden demnächst hier zu finden sein:www.musikwissenschaft.uni-wuerzburg.de/atelier_klangforschung/

Studio für Neue Musik im Tonkünstlerverband Würzburg

e.V.

Das „Studio für Neue Musik“ wurde Ende der fünfziger Jahre gegründet. Die Konzertreihe umfasst etwa sechs Konzerte pro Saison im Raum Würzburg, je nach Anlass auch kombiniert mit Workshops und Vorträgen. Akzente der thema-tischen Ausrichtung sind die Präsentation von Komponisten und Interpreten der Region, Jubiläen bedeutender Komponisten der Moderne und die Verknüpfung mit anderen Kunstrichtungen, neuen Medien und anderen Kulturen. Die meisten Konzerte finden als gemeinsame Veranstaltung mit der Hochschule für Musik Würzburg in deren Räumlichkeiten statt und gehören hier zum festen Bestandteil der Konzertsaison. Seit 2003 liegt die Leitung und Organisation in Händen von Dr. Christoph Wünsch, Professor für Musiktheorie an der Hochschule für Musik Würzburg.Nächste Konzerttermine: 4. Februar, Gebäude an der Residenz, Kammermusiksaal: Florian Meierott (Violine solo), „1945 und Stabat Mater“ – 28. April, Museum im Kulturspeicher: Markus Bellheim (Klavier), „Messiaen und der Jazz“ – 10. Juni, Gebäude an der Residenz, Kammermusiksaal: Werke für zwei Klaviere und Schlagzeug