LA NDUN GU NTER BE OBACH TUNG - viennaairport.com

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Foto: Imre Antal FEUERWEHR AM FLUGHAFEN ŝ KRONE FASZINATION FEUERWEHR 71 DREI MINUTEN. LÄNGER HAT DIE FEUERWEHR AUF DEM FLUGHAFEN WIEN-SCHWECHAT NICHT ZEIT, UM JEDEN ORT DES RIESIGEN AREALS IM NOTFALL ZU ERREICHEN. DAFÜR WIRD TÄGLICH TRAINIERT – AUCH MIT EINEM „PANTHER“. LANDUNG UNTER BEOBACHTUNG

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Foto:ImreAn

tal

FEUERWEHR AM FLUGHAFEN FEUERWEHR AM FLUGHAFEN

ŝ KRONE FASZINATION FEUERWEHR 7170 ŝ

DREIMINUTEN. LÄNGERHATDIE FEUERWEHRAUFDEMFLUGHAFENWIEN-SCHWECHATNICHT ZEIT, UMJEDENORTDESRIESIGENAREALS IMNOTFALL ZU ERREICHEN. DAFÜRWIRD TÄGLICH TRAINIERT –AUCHMIT EINEM „PANTHER“.

LANDUNGUNTERBEOBACHTUNG

Fotos:

FEUERWEHR AM FLUGHAFEN FEUERWEHR AM FLUGHAFEN

Fotos:ImreAn

tal,Feuerwehr

72 ŝ

D reiMinuten von derAlarmierung bis zumEintreffen amEinsatz-

ort auf demweitläufigenGeländedesWiener Airports – länger hatdie Betriebsfeuerwehr auf demFlughafen Schwechat nicht Zeit.Das ist nicht nur eine Frage derEhre, sondern eine behördlicheVorgabe. Doch das Flughafen-Areal ist riesig.Mit zehnQuad-ratkilometern ist es beispielswei-se größer als die StadtMödling.Möglich ist die rasche Einsatz-bereitschaft nur durch eine Kom-bination vonmodernster Gerät-schaft und bestens ausgebildetenFeuerwehrleuten. Ausgelegt istalles für das schlimmstmöglicheSzenario auf einemFlughafen:der Absturz einer voll besetztenMaschine. „Wir bereiten uns tag-täglich darauf vor, kommen aberhoffentlich nie in diese Situa-tion“, schildert KommandantRoland Pachtner. Denn Flug-zeugunglücke sind in Schwechat

E8000. Sie kann auf Knopfdruckfast zentimetergenau zu denAus-stiegsstellen unterschiedlicherFlugzeug-Typen hochfahren. DieRettungshöhe von rund achtein-halbMetern reicht auch für eineEvakuierung aus demUpper-Deck eines Airbus A380, demgrößten Passagierflugzeug derWelt.Weiters gibt es kleinerePanther-Modelle sowie Booteund ein schwimmfähiges Rau-penfahrzeug für Einsätze in derangrenzendenDonau, einenHubsteiger und diverseWechsel-ladeaufbauten für die Luftfahr-zeug-Bergung odermedizinischeGroßunfälle. Undweil sie dieeinzige FeuerwehrÖsterreichsist, bei der der Rettungsdienst in-kludiert ist, verfügt sie sogar übereinen eigenenNotarztwagen.Um in den seltenenKatastro-phenfällen für den Ernstfall ge-rüstet zu sein, steht täglich eineTestfahrt mit verschiedenenFahrzeugen auf der Tagesord-nung. „Nur so bleibt manmit denMaschinen vertraut. Außerdemsollen die Fahrzeuge ja auch re-gelmäßig bewegt werden“, weißPachtner. Denn imBrandfallmuss jederHandgriff sitzen, einFlieger in spätestens 90 Sekun-den evakuiert sein – auch das isteine behördliche Vorgabe. „Da-nach kommt es zum sogenanntenHitzedurchschlag, daher ist esunsere Aufgabe, primär zu rettenund nicht den Flieger zu löschen.Wirmüssen bei einemBrander-eignis möglichst viele Ausgängefreihalten“, so Pachtner.

MINDESTENS 18 FLORIANISSINDSTÄNDIG EINSATZBEREIT

Zurückgreifen kann Pachtner auf94 hauptberufliche und 30nebenberufliche Feuerwehrleute,neun hauptberuflicheNotfallsa-nitäter und eine 450Mann starkeHilfsfeuerwehr.Mindestens 18Florianis, zwei Sanitäter und einNotarzt sind rund um dieUhr imDienst. Sie alle sind bestens aus-gebildet, denn auf demAirport inSchwechat steht ihnen ein eige-

Gott sei Dank äußerst selten.Doch gerüstet ist man freilich da-für – nicht zuletzt durch einenFuhrpark, der weit über die Lan-desgrenzen zu denmodernstenzählt. AbsolutesHighlight ist dasFlughafenlöschfahrzeug Panther

8x8 vom heimischenHerstellerRosenbauer. Einige eindrucks-volle Daten: Zwei je 700 PS star-keMotoren, 52 TonnenGe-wicht, Platz für 19.000 LiterLöschmittel, in weniger als 25Sekunden von 0 auf 80 km/h, da-

zu eine Pumpenleistung von10.000 Litern proMinute. Die-sesModell ist beispielsweiseauch auf denAirports inDubaiund Paris-Charles-de-Gaulle imEinsatz. Ebenfalls beeindru-ckend: die Rettungstreppe

ŝ KRONE FASZINATION FEUERWEHR 73

ŷ In der Leit-stelle laufenalle Notfällezusammen.Die Betriebs-feuerwehr kannauch auf eineneigenen Ret-tungswagensetzen.ý

ŷAuch für denEinsatz zuWas-ser ist man inSchwechat ge-rüstet, Spezial-container sindin wenigenAugenblickenmobil.ỳ

45 FAHRZEUGEUMFASSTDER FUHRPARKDERFEUERWEHRAUFDEMAIRPORT IN SCHWECHAT.

Fotos:

FEUERWEHR AM FLUGHAFEN FEUERWEHR AM FLUGHAFEN

Fotos:ImreAn

tal,Feuerwehr

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D reiMinuten von derAlarmierung bis zumEintreffen amEinsatz-

ort auf demweitläufigenGeländedesWiener Airports – länger hatdie Betriebsfeuerwehr auf demFlughafen Schwechat nicht Zeit.Das ist nicht nur eine Frage derEhre, sondern eine behördlicheVorgabe. Doch das Flughafen-Areal ist riesig.Mit zehnQuad-ratkilometern ist es beispielswei-se größer als die StadtMödling.Möglich ist die rasche Einsatz-bereitschaft nur durch eine Kom-bination vonmodernster Gerät-schaft und bestens ausgebildetenFeuerwehrleuten. Ausgelegt istalles für das schlimmstmöglicheSzenario auf einemFlughafen:der Absturz einer voll besetztenMaschine. „Wir bereiten uns tag-täglich darauf vor, kommen aberhoffentlich nie in diese Situa-tion“, schildert KommandantRoland Pachtner. Denn Flug-zeugunglücke sind in Schwechat

E8000. Sie kann auf Knopfdruckfast zentimetergenau zu denAus-stiegsstellen unterschiedlicherFlugzeug-Typen hochfahren. DieRettungshöhe von rund achtein-halbMetern reicht auch für eineEvakuierung aus demUpper-Deck eines Airbus A380, demgrößten Passagierflugzeug derWelt.Weiters gibt es kleinerePanther-Modelle sowie Booteund ein schwimmfähiges Rau-penfahrzeug für Einsätze in derangrenzendenDonau, einenHubsteiger und diverseWechsel-ladeaufbauten für die Luftfahr-zeug-Bergung odermedizinischeGroßunfälle. Undweil sie dieeinzige FeuerwehrÖsterreichsist, bei der der Rettungsdienst in-kludiert ist, verfügt sie sogar übereinen eigenenNotarztwagen.Um in den seltenenKatastro-phenfällen für den Ernstfall ge-rüstet zu sein, steht täglich eineTestfahrt mit verschiedenenFahrzeugen auf der Tagesord-nung. „Nur so bleibt manmit denMaschinen vertraut. Außerdemsollen die Fahrzeuge ja auch re-gelmäßig bewegt werden“, weißPachtner. Denn imBrandfallmuss jederHandgriff sitzen, einFlieger in spätestens 90 Sekun-den evakuiert sein – auch das isteine behördliche Vorgabe. „Da-nach kommt es zum sogenanntenHitzedurchschlag, daher ist esunsere Aufgabe, primär zu rettenund nicht den Flieger zu löschen.Wirmüssen bei einemBrander-eignis möglichst viele Ausgängefreihalten“, so Pachtner.

MINDESTENS 18 FLORIANISSINDSTÄNDIG EINSATZBEREIT

Zurückgreifen kann Pachtner auf94 hauptberufliche und 30nebenberufliche Feuerwehrleute,neun hauptberuflicheNotfallsa-nitäter und eine 450Mann starkeHilfsfeuerwehr.Mindestens 18Florianis, zwei Sanitäter und einNotarzt sind rund um dieUhr imDienst. Sie alle sind bestens aus-gebildet, denn auf demAirport inSchwechat steht ihnen ein eige-

Gott sei Dank äußerst selten.Doch gerüstet ist man freilich da-für – nicht zuletzt durch einenFuhrpark, der weit über die Lan-desgrenzen zu denmodernstenzählt. AbsolutesHighlight ist dasFlughafenlöschfahrzeug Panther

8x8 vom heimischenHerstellerRosenbauer. Einige eindrucks-volle Daten: Zwei je 700 PS star-keMotoren, 52 TonnenGe-wicht, Platz für 19.000 LiterLöschmittel, in weniger als 25Sekunden von 0 auf 80 km/h, da-

zu eine Pumpenleistung von10.000 Litern proMinute. Die-sesModell ist beispielsweiseauch auf denAirports inDubaiund Paris-Charles-de-Gaulle imEinsatz. Ebenfalls beeindru-ckend: die Rettungstreppe

ŝ KRONE FASZINATION FEUERWEHR 73

ŷ In der Leit-stelle laufenalle Notfällezusammen.Die Betriebs-feuerwehr kannauch auf eineneigenen Ret-tungswagensetzen.ý

ŷAuch für denEinsatz zuWas-ser ist man inSchwechat ge-rüstet, Spezial-container sindin wenigenAugenblickenmobil.ỳ

45 FAHRZEUGEUMFASSTDER FUHRPARKDERFEUERWEHRAUFDEMAIRPORT IN SCHWECHAT.

Fotos:ImreAn

tal/Feuerwehr

FEUERWEHR AM FLUGHAFEN FEUERWEHR AM FLUGHAFEN

ŝ KRONE FASZINATION FEUERWEHR 7574 ŝ

nesÜbungsgelände von interna-tionalemFormat zur Verfügung.Dort werden sie nicht nur selbstbestmöglich vorbereitet, sondernauch Soldaten des heimischenBundesheeres und der deutschenBundeswehr.Weiters sind dieBerufsfeuerwehrenWien, Linzund Innsbruck sowie Feuerweh-ren nationaler und internationa-ler Flughäfen häufig geseheneGäste.Man selbst wurde aberauch imAusbildungszentrumTeesside imNorden Englandsausgebildet. Dort kannmannämlich nochmit echten Flie-gern üben – andernortsmüssenhochwertige Attrappen zumTrainieren herhalten.Wer glaubt, dass die profundeAusbildung aber nur für den ab-solutenNotfall dient, der irrt ge-waltig. Denn der vorbeugendeBrandschutz zählt zu denHaupt-aufgaben der Betriebsfeuerwehr,sie muss zu jeder Tag- undNachtzeit für die Sicherheit derMenschen auf demFlughafen-

sich auf demFlughafen-Gelände– die größte BrandmeldeanlageÖsterreichs. 50.000 Sprinkler-köpfe wurden installiert, 7000tragbare Feuerlöscher und 750Hydranten sind auf demArealverteilt. Die Chance, dass es zueinemGroßbrand kommt, ist ge-ring – was wiederum an derDrei-Minuten-Regel liegt. „Wir kön-nen dadurch zu einem sehr frü-hen Zeitpunkt amEinsatzort

sein, der für eine FreiwilligeFeuerwehr unmöglich zu errei-chen ist“, weiß Pachtner.Unter Beweis stellenmüssendie Florianis ihre Schlagkraft üb-rigens im Schnitt siebenmal amTag.Wenn nicht gerade einMistkübel brennt oder der Feuer-melder in einemRestaurant an-schlägt, handelt es sich abergroßteils umFehlalarme. AuchWespennestermüssen entferntoder Arbeiter mit Geräten unter-stützt werden. „Das unterschei-det sich nicht groß von anderenFeuerwehren“, weiß Pachtner.Zusätzlich kommen jährlichüber 1600 Einsätze desmedizini-schen Teams. Auch dasMedicalCenter ist rund um dieUhr be-setzt und kümmert sich um dieErstversorgung in Akut- undNotfällen. Viele der Sanitätersind selbst ausgebildete Feuer-wehrleute – eine optimale Sy-nergie. Zudem ist die Einrich-tung ein anerkanntes Impfzent-rum. Lagernd sind etwaVakzinezurMalaria-Prophylaxe, gegenHepatitis A und B oder gegenGelbfieber. Auch Thromboseme-dikamente sind dort erhältlich.

Gelände sorgen. Und das sindauf den zehnQuadratkilometernnaturgemäß viele: 60.000 Passa-giere und 20.000 Beschäftigtetummeln sich normalerweise annur einemTag auf demAreal.Mit den unzähligenGeschäftengleicht der Flughafen Schwechatdaher nicht nur flächenmäßigeiner Kleinstadt. Auch dazu gibtes beeindruckende Zahlen:130.000 Brandmelder befinden

Auf demÜbungsgeländekann der Brandeiner Maschinesimuliert wer-den. AuchWehren ausdemAuslandnutzen dieseMöglichkeit.

Der Fuhrparkder Betriebs-feuerwehr aufdem FlughafenSchwechat istbeeindru-ckend – vorallem die Pan-ther-Modelle.

Bei einem Ein-satz zählt jedeSekunde –daher üben dieFlorianis täg-lich, um auchim absolutenNotfall gerüs-tet zu sein.

90SEKUNDEN – LÄNGERDARFESBEIEINEMFLUGZEUGBRANDNICHTDAUERN,BIS DIE PASSAGIERE EVAKUIERT SIND.

Fotos:ImreAn

tal/Feuerwehr

FEUERWEHR AM FLUGHAFEN FEUERWEHR AM FLUGHAFEN

ŝ KRONE FASZINATION FEUERWEHR 7574 ŝ

nesÜbungsgelände von interna-tionalemFormat zur Verfügung.Dort werden sie nicht nur selbstbestmöglich vorbereitet, sondernauch Soldaten des heimischenBundesheeres und der deutschenBundeswehr.Weiters sind dieBerufsfeuerwehrenWien, Linzund Innsbruck sowie Feuerweh-ren nationaler und internationa-ler Flughäfen häufig geseheneGäste.Man selbst wurde aberauch imAusbildungszentrumTeesside imNorden Englandsausgebildet. Dort kannmannämlich nochmit echten Flie-gern üben – andernortsmüssenhochwertige Attrappen zumTrainieren herhalten.Wer glaubt, dass die profundeAusbildung aber nur für den ab-solutenNotfall dient, der irrt ge-waltig. Denn der vorbeugendeBrandschutz zählt zu denHaupt-aufgaben der Betriebsfeuerwehr,sie muss zu jeder Tag- undNachtzeit für die Sicherheit derMenschen auf demFlughafen-

sich auf demFlughafen-Gelände– die größte BrandmeldeanlageÖsterreichs. 50.000 Sprinkler-köpfe wurden installiert, 7000tragbare Feuerlöscher und 750Hydranten sind auf demArealverteilt. Die Chance, dass es zueinemGroßbrand kommt, ist ge-ring – was wiederum an derDrei-Minuten-Regel liegt. „Wir kön-nen dadurch zu einem sehr frü-hen Zeitpunkt amEinsatzort

sein, der für eine FreiwilligeFeuerwehr unmöglich zu errei-chen ist“, weiß Pachtner.Unter Beweis stellenmüssendie Florianis ihre Schlagkraft üb-rigens im Schnitt siebenmal amTag.Wenn nicht gerade einMistkübel brennt oder der Feuer-melder in einemRestaurant an-schlägt, handelt es sich abergroßteils umFehlalarme. AuchWespennestermüssen entferntoder Arbeiter mit Geräten unter-stützt werden. „Das unterschei-det sich nicht groß von anderenFeuerwehren“, weiß Pachtner.Zusätzlich kommen jährlichüber 1600 Einsätze desmedizini-schen Teams. Auch dasMedicalCenter ist rund um dieUhr be-setzt und kümmert sich um dieErstversorgung in Akut- undNotfällen. Viele der Sanitätersind selbst ausgebildete Feuer-wehrleute – eine optimale Sy-nergie. Zudem ist die Einrich-tung ein anerkanntes Impfzent-rum. Lagernd sind etwaVakzinezurMalaria-Prophylaxe, gegenHepatitis A und B oder gegenGelbfieber. Auch Thromboseme-dikamente sind dort erhältlich.

Gelände sorgen. Und das sindauf den zehnQuadratkilometernnaturgemäß viele: 60.000 Passa-giere und 20.000 Beschäftigtetummeln sich normalerweise annur einemTag auf demAreal.Mit den unzähligenGeschäftengleicht der Flughafen Schwechatdaher nicht nur flächenmäßigeiner Kleinstadt. Auch dazu gibtes beeindruckende Zahlen:130.000 Brandmelder befinden

Auf demÜbungsgeländekann der Brandeiner Maschinesimuliert wer-den. AuchWehren ausdemAuslandnutzen dieseMöglichkeit.

Der Fuhrparkder Betriebs-feuerwehr aufdem FlughafenSchwechat istbeeindru-ckend – vorallem die Pan-ther-Modelle.

Bei einem Ein-satz zählt jedeSekunde –daher üben dieFlorianis täg-lich, um auchim absolutenNotfall gerüs-tet zu sein.

90SEKUNDEN – LÄNGERDARFESBEIEINEMFLUGZEUGBRANDNICHTDAUERN,BIS DIE PASSAGIERE EVAKUIERT SIND.