LAAKIRCHEN PAPIER ZELLSTOFF PÖLS -...

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HEINZEL HOLDING GMBH GESCHÄFTSBERICHT 2013 LAAKIRCHEN PAPIER Neu in der Gruppe ZELLSTOFF PÖLS Großinvestition Papiermaschine 2 ESTONIAN CELL Höhere Produktion dank neuer Scheibenpresse EUROPAPIER Integration von fünf PaperlinX- Gesellschaften in Rekordzeit

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HEINZEL HOLDING GMBH GESCHÄFTSBERICHT 2013

LAAKIRCHEN PAPIER

Neu in der Gruppe

ZELLSTOFF PÖLSGroßinvestition Papiermaschine 2

ESTONIAN CELL Höhere Produktion dank

neuer Scheibenpresse

EUROPAPIER Integration von fünf PaperlinX-

Gesellschaften in Rekordzeit

VERKAUF EIGENE PRODUKTION | HANDELSWARE 2013 (IN TONNEN)

Handelsware1.850.064

Eigene Produktion963.250

HEINZEL GROUPrund 2.000 Mitarbeiter

Umsatz 2013 k EUR 1,3 Mrd.

2,8 Mio. Tonnen Handelsvolumen

79 Märkte

3 Handelsunternehmen

EBIT 2013 k EUR 69 Mio.Altpapierhandel

Zellstoff- und PapierproduktionZellstoff-, Papier- und Kartonhandel

1 Mio. Tonnen Produktion

3 Industriestandorte

HEINZEL GROUPrund 2.000 Mitarbeiter

Umsatz 2013 k EUR 1,3 Mrd.

2,8 Mio. Tonnen Handelsvolumen

79 Märkte

3 Handelsunternehmen

EBIT 2013 k EUR 69 Mio.Altpapierhandel

Zellstoff- und PapierproduktionZellstoff-, Papier- und Kartonhandel

1 Mio. Tonnen Produktion

3 Industriestandorte

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Umsatz 2013 k EUR 1,3 Mrd.Umsatz 2013 k EUR 1,3 Mrd.

HEINZEL GROUP – KENNZAHLEN (IFRS) 2013 2012

Produktion und VerkaufProduktion gesamt Tonnen 965.759 574.452 davon Zellstoff Tonnen 533.123 561.099 davon Papier Tonnen 432.637 13.354Verkauf gesamt Tonnen 2.813.314 2.343.427 davon Eigenproduktion Tonnen 963.250 573.234 davon Handelsware Tonnen 1.850.064 1.770.193Gewinn- und Verlustrechnung Nettoerlöse EUR Mio. 1.329,1 1.093,1EBITDA | EBITDA-Marge EUR Mio. | % 108,3 | 8,1% 69,3 | 6,3% davon Industrie % 11,3% 16,6% davon Handel % 2,0% 1,9%Operatives Ergebnis (EBIT) | EBIT-Marge EUR Mio. | % 69,2 | 5,2% 43,0 | 3,9%Finanzergebnis EUR Mio. – 8,0 – 6,4Ergebnis vor Steuern (EBT) EUR Mio. 61,2 36,6Jahresüberschuss EUR Mio. 57,0 32,9Bilanz Bilanzsumme EUR Mio. 1.060,0 786,1Eigenkapital | Eigenkapitalquote EUR Mio. | % 440,8 | 41,6% 381,1 | 48,5%Nettoverschuldung | Gearing Ratio EUR Mio. | % 149,3 | 33,9% 45,8 | 12,0 %Cash Flow und Investitionen Cash Flow aus der Betriebstätigkeit EUR Mio. 75,4 69,3Investitionen in Sachanlagen EUR Mio. –110,4 –34,5Cash Flow aus der Investitionstätigkeit EUR Mio. –101,2 –19,6Free Cash Flow EUR Mio. –25,8 49,7Mitarbeiter (Durchschnitt) Anzahl 1.904 1.303Mitarbeiter (31.12.) Anzahl 2.079 1.416

2 H E IN Z E L G R O UP

I NH A LT

DIE HEINZEL GROUP: Die unter dem Dach der Heinzel Holding vereinte Heinzel Group zählt mit ihren Industriestandorten Zellstoff Pöls AG, Laakirchen Papier AG (beide Österreich) und AS Estonian Cell (Estland) zu den größten Herstellern von Marktzellstoff und Magazin papier in Mittel- und Osteuropa. Der Handelsbereich umfasst mit der Wilfried Heinzel AG ein weltweit tätiges Handelshaus für Zellstoff, Papier und Karton sowie mit der Europapier International AG das führende Papiergroßhandelsunter-nehmen in Mittel- und Osteuropa. Bunzl & Biach schließlich gehört zu den größten und bedeutendsten Altpapierhändlern Österreichs und ist führen-der Großhändler in Zentral- und Osteuropa. Der Wachstumserfolg der Unternehmensgruppe basiert auf der Erfüllung höchster Kundenansprüche an Qualität und Effizienz.INHALT

News 2013 4

„Die Oberösterreicher sind super!“ 8Interview mit Alfred Heinzel

International – kundenorientiert – wendig 14Die Heinzel Group im Überblick

Die Unternehmen der Heinzel Group 16

Effizienzwunder 20Neu in der Gruppe: Papierfabrik Laakirchen

Flieg, Nashorn! 26Großinvestition Papiermaschine 2 in Pöls abgeschlossen

Mit Hochdruck 34Estonian Cell investiert in leistungsfähigere Scheibenpresse

Die Drehscheibe 40heinzelsales: Netzwerk in 79 Ländern weltweit

Verfreundet 44 Europapier und PaperlinX: perfekt gelungene Integration

Der Anfang und das Ende 48Bunzl & Biach stellt geschlossenen Papierkreislauf sicher

Preisgekrönt 54Mitarbeiter – Awards 2013

Veredeln statt verbrennen 58Sinnvoller Umgang mit Ressourcen – Schwerpunktthema Holz

Bildung = Zukunft 60Gesellschaftliche Verantwortung – Teach for Austria

Konzernlagebericht 66

Konzernabschluss 76

Anhang zum Konzernabschluss 82

Bestätigungsvermerk 113

Bericht des Aufsichtsrats 115

Organe 116

In Memoriam Dr. Karl Ludwig 117

Eigentümerstruktur 118

20 26 34Estland: Neue Scheibenpresse bringt höhere Produktion

Pöls: Bau der Papiermaschine 2 abgeschlossen

Heinzel Group erwirbt Laakirchen Papier

V O R W O R T

3G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

44Europapier integriert PaperlinX-Gesellschaften in Rekordzeit

EDITORIALLiebe Leserinnen und Leser,

unser Geschäftsbericht 2013 tritt Ihnen in neuem Kleid gegenüber – als Magazin und nicht mehr als klassischer Jahresbe­richt eines Industrieunternehmens. Was wollen wir damit aussagen? Zwei Dinge stehen hier im Vordergrund: Zum einen haben wir im abgelaufenen Geschäfts­jahr die Papierfabrik Laakirchen erwor­ben, die auf Magazinpapiere spezialisiert ist und das Papier für zahlreiche renom­mierte Zeitschriften liefert. Was liegt also näher, als auch unseren Geschäftsbe­richt in diesem Stil zu gestalten? Damit können wir zum anderen die hohe Dyna­mik unseres Geschäfts unterstreichen. Wir sind in einer Branche zu Hause, die sich – obwohl traditionell eher schwer­fällig – im Umbruch befindet, und da gilt es, sich rasch und flexibel auf immer neue Rahmenbedingungen einzustellen. Dabei helfen uns nicht zuletzt die über­schaubare Größe und die flache Hierar­chie unserer Gruppe, die es erlauben, Entscheidungen rasch umzusetzen.

Auf dieser Grundlage haben wir 2013 ein interessantes, von verschiedensten Herausforderungen geprägtes Jahr er­folgreich hinter uns gebracht. Was das operative Geschäft betrifft, konnten wir trotz der vor allem in der ersten Jahres­

hälfte schwierigen Marktverhält­nisse sehr gute Ergebnisse erzie­len. Parallel dazu brachte das Jahr eine Reihe von Großinvestitionen. So konnte in Pöls in nur 13 Mona­ten eine komplett neue Kraftpa­piermaschine errichtet werden, in unserem estnischen Zellstoff­werk wurde eine neue Schei­benpresse installiert und damit die Produktionskapazität spür­bar erhöht. Zudem haben wir

wie erwähnt die Papierfabrik Laakirchen und mit ihr das Altpapierhandels­unternehmen Bunzl & Biach erworben. Mit dieser Akquisition sind wir auch Ver­treter von SCA Forest Products AB für

die Produkte Zellstoff, Kraftliner, Zei­tungsdruck und LWC­Papiere in wesent­lichen europäischen Märkten und in Übersee geworden. Und bei Europapier konnten wir die 2012 erworbenen Pa­perlinX­Gesellschaften in fünf Ländern Osteuropas in Rekordzeit integrieren. Doch bei aller Dynamik gibt es einen Be­reich, in dem wir strikt konservativ agie­ren: bei der Finanzierung. Dass dieser Ansatz vom Markt honoriert wird, beleg­te Mitte 2013 die erfolgreiche Platzie­rung eines Schuldscheindarlehens.

Konservativ in der Finanzierung, dyna­misch im Geschäft – mit diesem Grund­satz gehen wir optimistisch in die Zu­kunft. Dabei setzen wir auf Evolution, nicht auf Revolution – ebenso wie in der Weiterentwicklung unseres Geschäfts­berichts. Ich wünsche Ihnen eine inter­essante Lektüre!

Wolfgang PfarlPräsident des Aufsichtsrates der Heinzel Holding GmbH

HEINZEL HOLDING GMBH

GESCHÄFTSBERICHT

2013

LAAKIRCHEN PAPIER

Neu in der Gruppe

ZELLSTOFF PÖLSGroßinvestition Papiermaschine 2

ESTONIAN CELL Höhere Produktion dank

neuer Scheibenpresse

EUROPAPIER Integration von fünf PaperlinX-

Gesellschaften in Rekordzeit

Unser Coverbild zeigt den Kalander der PM11 in Laakirchen

4 H E IN Z E L G R O UP

N E W S 2 013

NEWS 2013VON GANZ GROSS …… BIS GANZ KLEINHANDEL 2013

Wie weit gespannt die Handelskompe­tenz der Heinzel Group in Sachen Pro­duktvielfalt und Auftragsgrößen ist, zei­gen der kleinste und der größte Auftrag 2013. Sie bewegen sich zwischen inter­nationalen Transporten von tausenden Tonnen Papier und der Lieferung weni­ger Kilogramm Spezialpapier für beson­dere Anwendungen.

Die größte Order des Jahres 2013: 25.000 Tonnen Papier für Schulhefte. In 1.000 Schiffscontainern wurden sie Ende 2013, Anfang 2014 von Savannah (Georgia), USA, nach Izmir in die Türkei transportiert. Eingefädelt wurde der Deal von heinzelsales in New York.

Einer der kleinsten Aufträge war 2013 die Bestellung von 30,68 kg sogenann­tem Japanpapier, das vom kroatischen Staatsarchiv in Zagreb für die Restaurie­rung historischer Bücher benötigt wur­de. Dafür eignet sich das aus den langen Fasern des Maulbeerholzes handgefer­tigte Papier mit nur vier Gramm Stärke besonders gut. Zum Vergleich: handels­übliches Kopierpapier ist zwanzigmal so stark. Abgewickelt wurde das Geschäft von der Europapier­Tochter in Kroatien, Europapier Adria.

NÄCHSTE GENERATIONSEBASTIAN HEINZEL (36) STEIGT IN DIE HEINZEL GROUP EIN

Rundreise durch alle Unternehmen der Heinzel Group. Sebastian Heinzel: „Ich wollte mir gleich zu Beginn einen 360­Grad­Überblick verschaffen und über alle Aspekte unseres Geschäfts un­mittelbar Bescheid wissen.“ Seine Karri­ere startete der 36­jährige im Anschluss an ein Volkswirtschafts­ und Politikwis­senschafts­Studium als Journalist für renommierte österreichische und deut­sche Medien wie profil, DIE ZEIT und Spiegel Online. Es folgte ein mehrjähri­ger Aufenthalt in New York, während dessen Heinzel als Internet­Unterneh­mer tätig wurde und mit Partnern die Reiseplattform tripwolf.com aufbaute. Das Unternehmen ist heute einer der weltweit führenden Anbieter von Reise­führer­Apps für Smartphones und wur­de von Sebastian Heinzel Anfang 2013 erfolgreich an einen renommierten deut­schen Verleger veräußert. Berufsbeglei­tend absolviert Heinzel bis Dezember 2014 zusätzlich ein Executive­MBA­ Studium an der Universität INSEAD in Fontainebleau bei Paris.

Seit Herbst 2013 gehört mit Sebastian Heinzel ein weiteres Mitglied der Familie Heinzel dem operativen Management der Gruppe an: Bereits seit 2004 Mit­glied des Aufsichtsrats der Heinzel Holding, fungiert der Sohn von CEO Alfred Heinzel nun als Vice President for Strategic Planning. Am Beginn der neuen Funktion stand eine ausführliche

Sebastian Heinzel

5G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

N E W S 2 013

ERFOLG REICHES TRAINEE- PROGRAMM IN DER HEINZEL GROUP

Bei ihrem Mitarbeiternachwuchs setzt die Heinzel Group unter anderem auf ein breit angelegtes Trainee­Programm. „Nur wer das Geschäft von der Pike auf lernt, versteht es auch“, davon ist Alfred Heinzel, CEO der Heinzel Group, über­zeugt. Zielgruppe sind junge Akademi­ker direkt nach ihrem Hochschulab­

schluss. In einem zweijährigen Pro­ gramm touren sie durch diverse Berei­che der ganzen Gruppe, Auslandsauf­enthalt inklusive, eventuell sogar in New York. Parallel dazu durchlaufen die Trainees Ausbildungsprogramme und werden in dieser Zeit durch Mentoren und Coaches begleitet. Die jungen Pa­

SCHMERZ, LASS NACH!DIE UNFALLSTATISTIK DER HEINZEL GROUP FÄLLT ERNEUT HERVORRAGEND AUS

Konsequente Vorsorge macht sich be­zahlt: Dank umfangreicher Sicherheits­maßnahmen und Arbeitssicherheitstrai­nings in allen Unternehmen der Gruppe

verzeichnete die Heinzel Group 2013 erneut eine der niedrigsten Unfallzahlen ihrer Geschichte. Mit 11,6 Unfällen pro 1.000 Mitarbeiter liegt der erzielte Wert

nicht nur deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahres, sondern auch unter dem Schnitt der Branche. Lauri Raid, CTO von Estonian Cell und Sicherheitsbeauf­tragter der Heinzel Group: „Das ist ein guter Beweis dafür, wie wichtig uns die Sicherheit und Gesundheit unserer Mit­arbeiter ist. Besonders erfreulich ist da­bei, dass uns diese Verbesserung in ei­nem Jahr gelungen ist, in dem wir die Gruppe nicht nur deutlich erweitert, son­dern in Pöls auch ein großes Bauvorha­ben umgesetzt haben.“

UNFÄLLE PRO 1.000 MITARBEITER

11,7 11,4 13,0 11,6

2010 2011 2012 2013

SPRUNGBRETTSPRUNGBRETTSPRUNGBRETTSPRUNGBRETTSPRUNGBRETTSPRUNGBRETT

pier­Experten profitieren davon in vielfäl­tiger Weise: Sie lernen verschiedenste Aufgabengebiete ebenso kennen wie unterschiedliche Kulturen, perfektionie­ren ihre Englischkenntnisse, entwickeln ihre Soft Skills und vernetzen sich gleich in der Gruppe. Angenehmer Neben­effekt für die Heinzel Group: die Bindung an das Unternehmen steigt. „Von den seit 2004 aufgenommenen 36 Trainees haben wir heute 17 als vielversprechen­den Nachwuchs im Konzern – eine Quote, mit der wir sehr zufrieden sein können“, so Alfred Heinzel.

6 H E IN Z E L G R O UP

HANDELSGEWINNJÖRG BIERLEIN VERSTÄRKT DAS TOP MANAGEMENT VON EUROPAPIER

Zuwächse verzeichnete die Papiergroß­handels­Gruppe Europapier zuletzt nicht nur mit der Übernahme der Aktivitäten des Mitbewerbers PaperlinX in fünf Märkten in Zentral­ und Osteuropa. Auch im Vorstand der Europapier AG gab es 2013 eine wichtige Neuerung:

Nach dem Übertritt von Klaus Vlach in die Heinzel Holding wurde Jörg Bierlein, 43, in den Vorstand der Europapier be­rufen. Mit Anfang Juli übernahm er als Chief Operations Officer und Vorstands­kollege von Helmut Limbeck die Verant­wortung für den kommerziellen Bereich sowie für die Märkte Polen, Tschechien, Ungarn, Slowakei und Österreich. „Mit Jörg Bierlein konnten wir einen aus­gewiesenen Handelsspezialisten gewin­nen, der profunde Erfahrung in Vertrieb und Marketing mitbringt und sich auch intensiv mit Sortimentsmanagement be­fasst hat“, sagt Alfred Heinzel, CEO der Heinzel Group. „Zudem ist er trittsicher auf dem internationalen Parkett.“ So war Bierlein zuletzt bei der Heimwerker­Ket­te Baumax AG als Landesgeschäftsfüh­rer Türkei tätig, zuvor hatte er den Markt­eintritt von Baumax in Rumänien und der Türkei geleitet. Zu Beginn seiner Karriere sammelte Bierlein Handels­ und Führungserfahrung unter anderem in Argentinien und Polen.

Gleich vier neue Liaison Offices erwei­terten 2013 das Übersee­Netzwerk von heinzelsales: In Seoul (Südkorea), Gu­ang Zhou (China), Nairobi (Kenia) und bei Melbourne in Australien segeln seit vergangenem Jahr lokale Handelspart­ner unter der Flagge von heinzelsales. In Australien führen die erfahrenen Papier­händler Bill Eichhorn und Paul George das neue heinzelsales Liaison Office. Sie verkauften schon in der Vergangenheit in Down Under Publikationspapiere aus Laakirchen und schlossen sich nach der Übernahme der Laakirchener Papier­fabrik durch die Heinzel Group dem heinzel sales­Netzwerk an. „Die Sache ging sehr schnell“, erinnert sich Andrew Paul, CEO von heinzelsales. „Ich war ge­rade zufällig in Australien, als ich den Anruf von Bill Eichhorn bekam, und schon bald danach waren wir uns einig. Bill und Paul passen perfekt zu uns!“ Auch in Kenia kam man mit dem lokalen Partner über die Laakirchen­Akquisition ins Gespräch: Die Kensta Group, ein Familienunternehmen von Kenianern indischer Abstammung, führt einen Bü­roartikelgroßhandel in Nairobi und ver­kauft nun europäische Publikationspa­piere und chinesische Papierprodukte über das heinzelsales­Netzwerk in den kenianischen Markt. Vom neuen Liaison

Office in Guang Zhou wird der süd­ostasiatische Raum bedient, und von Seoul aus der koreanische Markt. „Die vier neuen Büros sind Teil unserer Ex­

pansionsstrategie nach Afrika und in den asiatisch­pazifischen Raum“, erklärt Andrew Paul.

INS NETZ GEGANGENHEINZELSALES ERÖFFNET NEUE LIAISON OFFICES IN ASIEN, AFRIKA UND AUSTRALIEN Bill Eichhorn

Jörg Bierlein

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N E W S 2 013

ES MUSS NICHT IMMER PAPIER SEINPVC-FOLIEN VON EUROPAPIER IMPAP AM HIMMEL ÜBER POLEN UND NORWEGEN

Attraktiver Auftrag für die polnische Tochtergesellschaft der Europapier­ Gruppe, Europapier Impap: Rechtzeitig für das „NATO Tiger Meet 2013“ – eine jährliche Übung von Fliegerstaffeln, die heuer in Norwegen stattfand – wurden F16­Kampfjets der polnischen Luftstreit­

kräfte mit speziellen Folien aus dem Eu­ropapier­Sortiment beklebt. Sie trugen das für die NATO­Veranstaltung erfor­derliche Tigersymbol, das für die polni­sche Luftstreitkräfte in einem eigenen Wettbewerb gestaltet worden war. Ge­druckt wurde es auf Oracal 3951 ORA­

JET, einer hochwertigen flexiblen PVC­Folie, die zur Verlängerung der Haltbarkeit mit dem Laminat ORAGU­ARD 290 kombiniert wurde. Europa­pier­Impap vertreibt ORAFOL­ Folien und ­Laminate seit 20 Jahren erfolgreich in Polen.

NEWS

2013

F16 Kampfjet der polnischen Luftstreitkräfte mit Folienbeklebung von Europapier­Impap

8 H E IN Z E L G R O UP

„DIE OBERÖSTERREICHER SIND SUPER!“

Alfred Heinzel über seine Heimkehr nach Laakirchen, seine Träume als HTL-Schüler, die Zukunft der Papierin-dustrie – und den Grund, warum die Heinzel Group viel-leicht nicht gescheiter, aber garantiert schneller ist als andere Unternehmen.

Im Gespräch mit Alfred Heinzel

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Herr Heinzel, alles spricht über die tief-greifende Krise der Print-Branche – und gleichzeitig kauft die Heinzel Group mit Laakirchen eine Fabrik, die auf die Her-stellung von Magazinpapier speziali-siert ist. Kann man das mutig nennen, weitsichtig, oder vielleicht gar ein biss-chen verrückt?

Alfred Heinzel: Mut gehört schon dazu. Immerhin müssen wir davon ausgehen, dass sich Digital weiterentwickeln wird: Dort ist der Gipfel noch nicht erreicht, es wird weiter Wachstum generiert. Print nimmt hingegen ab – meiner Meinung nach wird der Markt sogar radikal um 50  Prozent schrumpfen. Es mag also verrückt klingen, dass wir in eine Bran­che investieren, die in jedem Fall in Ge­fahr ist.

Und? Ist es tatsächlich verrückt?

Nein, natürlich nicht. Erstens aus einer generellen Überlegung heraus: Auch wenn der Printmarkt schrumpft, wird es am Ende einige Hersteller geben, die ihn bedienen – und da wollen wir dabei sein. Zweitens, ganz konkret auf Laakirchen bezogen: Das ist eine sehr kompetitive Fabrik. Sie liegt mitten im Markt und hat nach wie vor rundherum Kunden, zum Beispiel in Deutschland und Italien. Und der Einstiegspreis war so attraktiv, dass wir davon ausgehen, den Akquisitions­preis binnen drei bis fünf Jahren zurück­zahlen zu können. Wenn es uns dann noch gelingt, einen Teil des Cash Flows zu verwenden, um die Fabrik weiter kompetitiv zu halten, haben wir schon etwas erreicht.

Wie kompetitiv ist der Markt, in dem Sie agieren? Gibt es ein permanentes Ster-ben und Neugründen?

Es gibt ein dramatisches Sterben von kleinen bis mittleren Unternehmen und

einen unheimlichen Strukturwandel bei den ganz Großen. Wenn der Markt Überkapazitäten hat, und das hat er der­zeit, sind die Großen die Ersten, die Ka­pazitäten herausnehmen müssen. Ein vergleichsweise kleines Unternehmen wie wir schwimmt da irgendwo mit. Da­durch dass wir aber Qualitätsführer und zudem relativ nahe am Markt sind, ha­ben auch die Kunden Interesse daran, dass ein Wettbewerb bestehen bleibt und nicht bloß zwei Große übrig bleiben.

Worauf stützen Sie Ihre Prognose, dass der Rückgang nicht mehr als 50 Prozent betragen wird?

Das ist eine Annahme, und laut den Vor­hersagen von Experten und Rese­arch­Unternehmen wäre das eines der schlimmeren Szenarien. Darauf wollen wir vorbereitet sein.

Mit Laakirchen verbinden Sie mehr als nur geschäftliche Interessen: In einem Beitrag für die Mitarbeiterzeitung spre-chen Sie ganz offen ihre Emotionen im Zusammenhang mit der Fabrik an. Wo-her kommen die?

Die Emotionen waren am Anfang sehr groß. Als Laakirchen 1988 von der Fami­lie meines Onkels Wilfried Heinzel an die Schweden, den SCA­Konzern, verkauft wurde, bin ich ja quasi mitverkauft wor­

den. Das hat mich damals schon etwas gekränkt. Umso befriedigender ist es jetzt natürlich, die Fabrik 25 Jahre später zurückzukaufen. Aber nachdem das ge­schehen ist, haben Emotionen nichts mehr verloren. Jetzt muss hart gearbei­tet werden, um weiter erfolgreich zu sein.

Dennoch: Man merkt Ihnen abseits des Professionell-Geschäftlichen schon eine gewisse Liebe zum Papier per se an. Woher kommt die?

Davon, dass ich in der Branche aufge­wachsen bin und alles von der Pike auf gelernt habe. Ich bin sicher einer der letzten Manager, die das Holz noch selbst mit der Hand eingelegt haben, die als gelernte Schlosser wirklich wissen, wie eine Papiermaschine funktioniert. Das gibt es heute nicht mehr.

Können Sie sich daran erinnern, als Sie zum ersten Mal in Ihrem Leben in die Pa-pierfabrik Laakirchen gekommen sind?

Da war ich HTL­Schüler und habe in den Ferien in der Schlosserei gearbeitet. Ein­mal bin ich die Stufen von der alten Fab­rik unten an der Traun zur Villa hinaufge­gangen, die hochherrschaftlich über dem Fluss lag. In diesem Moment habe ich mir gedacht: Hier möchte ich einmal der Chef sein.

Laakirchen ist eine sehr kompetitive Fabrik. Sie liegt mitten im Markt und hat rundherum Kunden, zum Beispiel in Deutschland und Italien.

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Dahin war es aber ein langer Weg.

Ja. Nachdem ich in Deutschland stu­diert und gearbeitet habe, wurde ich von meinem Onkel zwar nach Oberöster­reich zurückgeholt, er hat mir aber im­mer andere Manager vor die Nase ge­setzt. Damals hat mich das geärgert, heute sehe ich es ganz anders: Er hat mich vor allem gefordert.

Arbeiten in Laakirchen noch Leute, die Ihren Onkel erlebt haben?

Sicher 30 Prozent der Belegschaft!

Wie würden Sie den Unterschied zwischen Ihrem Onkel und Ihnen beschreiben?

Er war ein Unternehmer mit Schirm, Charme und Melone. Er hatte viel Aus­strahlung und eine enorme Zielstrebig­keit. Meine Generation ist besser ausge­bildet, aber ich habe viel von ihm gelernt. Mein Onkel hat mir beigebracht: Es gibt kein Nein. Er hat mich mit einem Ver­kaufsauftrag nach Australien geschickt und gesagt: Komm erst wieder nach Hause, wenn du das erledigt hast!

Wie war der Tag, als Sie nach Laakirchen zurückgekommen sind? Hat es da noch so ausgesehen wie damals?

Es war unglaublich nett und sehr emoti­onal. Bei der Mitarbeiterveranstaltung waren sicher 400 Leute, insgesamt ar­beiten dort rund 530. Laakirchen war immer eine gute Fabrik – die Leute sind tüchtig und fleißig, arbeiten hart und sind auch fordernd. Die Oberösterrei­cher sind einfach super! Wir haben dort in den vergangenen Monaten – ganz ohne mein Zutun – um fünf Prozent in der Produktivität zugelegt. Das sind etwa 20.000 Jahrestonnen Papier mehr.

Sind Sie auch die Stufen zur Villa hinauf-gegangen wie damals?

Nein, die Stufen gibt es nicht mehr. Die Villa haben wir jetzt außerdem weg reißen lassen. Früher musste man repräsentie­

ren, die Kunden kamen zum Mittagessen. Heute hat keiner mehr Zeit, das ist vorbei.

Das Leben hat sich generell beschleu-nigt. Hat Papier da überhaupt noch ei-nen Platz?

Absolut. Papier ist ein organisches Natur­ produkt. Es riecht gut, ist erneuerbar, recycelbar, biologisch einwandfrei. Es hat eine nachhaltige Umweltbilanz und einen einwandfreien CO2­Fußabdruck. Umge­kehrt weiß kein Mensch, welche Belas­tung das Digitalgeschäft mit sich bringt. Es gibt Studien, nach denen Digital die Umwelt weitaus mehr belastet als Print. Das will momentan bloß keiner glauben.

Klingt auch nicht sehr nachvollziehbar.

Ist es aber. Nur ein Beispiel – man braucht sich nur den ungeheuren Ener­giebedarf der Serverfarmen von Provi­dern wie Google vergegenwärtigen. Iro­nischerweise wurden manche davon in ehemaligen Zellstofffabriken eingerich­

tet, die in der Nähe von Atomkraftwer­ken liegen, weil nur dort die entspre­chenden Stromnetze existieren.

Wie wird die Zukunft für Papier ausse-hen?

Das muss man differenziert betrachten: Sehen wir uns einmal das Segment Pub­likationspapier an. Da schrumpft der Markt, die Gebrauchs­ und Verbrauchs­gewohnheiten haben sich einfach zu sehr geändert. Die Segmentierung und die Komplexität werden größer, die Auf­lagen kleiner. Aber die sogenannten Il­lustrierten und Fachmagazine wird es weiter geben – und da sind wir mit Laa­kirchen zu Hause, da kennen wir uns aus. Was tatsächlich den Bach hinunter­geht, ist die Tageszeitung. Insgesamt schrumpft das ganze Mittelsegment, der Qualitäts­ und der Billigmarkt sind aber weiterhin vorhanden. Wachstum gibt es vor allem im Verpackungsbereich und bei Spezialpapieren.

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Spielte dieses Wachstum eine Rolle bei ihrer Investition in die Papiermaschine 2 in Pöls, auf der im November 2013 die erste Rolle produziert wurde?

Die PM 2 stellt das Basispapier für die flexible Verpackung her, das wir bislang auf einer kleinen, alten, bescheidenen Maschine hergestellt haben. In Pöls standen wir vor der Entscheidung, ent­weder die Zellstofffabrik auszubauen oder die Papierproduktion auszuweiten. Schließlich haben wir uns für Letzteres entschieden.

Warum?

Aufgrund der Holzknappheit in Öster ­ reich.

Sie scherzen.

Ganz und gar nicht. Wir haben zu wenig Holz in Österreich, und zwar aufgrund des derzeitigen Förderregimes. Der Ab­fall der Sägeindustrie ist der Rohstoff der Papierindustrie. Dieser Rohstoff ist aber knapp, weil seine Verwendung am Heiz­markt von der öffentlichen Hand geför­

dert wird. Das hat die Preise derart in die Höhe getrieben, dass es zu einer weite­ren Verknappung gekommen ist: Die Bauern brauchen weniger zu schlägern, um auf das Budget zu kommen, das sie brauchen. Und für uns bedeutet das: Entweder mehr zahlen oder teuer impor­tieren. Allein in Pöls liegen die dadurch im Vergleich mit 2005, also der Zeit vor dem Biomasse­Boom, entstandenen Mehrkosten bei etwa 60 Millionen Euro pro Jahr.

Die Heinzel Group hat mehr als 2000 Mitarbeiter. Wenn man sich die Kon-zernspitze ansieht, fällt auf, dass sie im Vergleich zu anderen Unternehmen die-ser Größenordnung sehr schlank ist. Wie geht sich das aus?

Weil wir alles, was geht, in unsere ope­rativen Einheiten ausgelagert haben. Es gibt ja gar keine Konzernspitze, das ist ein philosophisches Konzept. Ich habe meine Karriere bei zwei großen Unter­nehmen begonnen – meinen ersten Job hatte ich bei einer Daimler­ Benz­Tochter, den zweiten bei der SCA, und damit bei einem Weltkonzern. Das

hat mir gezeigt, wie schwer es ist, eine große Unternehmensstruktur mobil zu halten. Produktionsstandorte, Techno­logien, Produkte, Segmente sind kom­plexe Einheiten, die ineinander oder gegeneinander arbeiten. Um so einen großen Laden zu managen, braucht es eine bestimmte Struktur.

Wie sieht die bei Heinzel aus?

Ich habe mich gefragt: Wie können wir überleben, wenn wir eine eigene Gruppe entwickeln? Wir sind zu klein, um mit den Großen mitzuhalten, und zu groß, um wirklich klein zu sein. Die Lösung: Wir machen es komplett dezentral. Wir glauben nicht groß an Synergien zwi­schen den einzelnen Firmen. Die dezen­trale Organisation bringt es mit sich, dass die Leute vor Ort für sich allein ver­antwortlich sind. Das entspricht ja auch dem Wesen des Menschen.

Wie unterscheidet sich das von Ihren Konkurrenten?

Dort sind beispielsweise die Vertriebs­wege nur Erfüllungsgehilfen der Pro­duktion. Der einzelne Mitarbeiter weiß oft nicht einmal, wo sein Produkt herge­stellt wird, er ist nur noch für ein Seg­ment – sagen wir: den Magazinpa­pier­Vertrieb – zuständig. Er hat keine Ahnung, wie, wann und wo das Produkt hergestellt wird, das er vermarkten soll. Das heißt, er hat keine Beziehung mehr zur Produktion und kann seinen Kunden auch nicht alle Fragen beantworten, ohne sechs Leute zu konsultieren. Unser Geschäftsprinzip ist, dass ein Verkäufer für den Gesamtauftrag verantwortlich ist – von A wie Akquisition bis Z wie Zah­lungsabwicklung.

Was bringt das in der Praxis?

Geschwindigkeit. In anderen Firmen ist der Einkauf vom Verkauf getrennt, das Finanzwesen von der Logistik. Das heißt, es gibt zu viele Schnittstellen, und das führt dazu, dass der Apparat langsam ist. Wir sind vielleicht nicht besonders

Papier ist ein organisches Natur-produkt. Es riecht gut, ist erneuerbar, recycelbar, biologisch einwandfrei. Es hat eine nachhaltige Umweltbilanz und einen einwandfreien CO2-Fußabdruck.

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gescheit und nicht besonders groß, aber besonders schnell. Wenn ich hier ein Headquarter betreiben würde wie ande­re Unternehmen, würden wir nur die Leute von der Arbeit aufhalten.

Das klingt nach einer ziemlich langen Leine.

Durchaus. Wobei man natürlich auch ein scharfes Controlling­System braucht. Und das haben wir. Jede Firma muss für

die Gruppe eine Kompetenz überneh­men: Die Wilfried Heinzel AG, sprich: un­ser Handelshaus heinzelsales, hat am meisten mit Geld zu tun. Der Treasurer dort ist verantwortlich für alle Finanzan­gelegenheiten, er verhandelt mit den Banken über Kredite und vergibt sie dann intern oder extern. Human Resources liegt bei der Europapier, weil die beson­ders viele Leute braucht. Das heißt: Die Human­Resources­Managerin der Euro­papier macht auch das gesamte Leader­

ship­, Mitarbeiter­ und Traineeprogramm für die ganze Gruppe. Pöls hat eine her­vorragende IT­ und Controlling­Abteilung, kümmert sich also um Konzernkonsoli­dierung und das kom p lette Computer­netzwerk. Das heißt, wir haben keine zentrale Einheit und können trotzdem gut miteinander kommunizieren. Dieses Prin­zip kann man natürlich nur bis zu einer bestimmten Größe durchhalten. Wir ha­ben inzwischen einen internen Auditor, das ist der erste Schritt zur Bürokratisie­

rung. Aber darum kommen wir nicht her­um, weil das Compliance­Management immer notwendiger wird.

Wie definieren Sie Ihre eigene Rolle in Ihren Unternehmen?

Darüber nachdenken, was wir akquirie­ren oder verkaufen könnten. Wir haben weder das Geld noch die Finanzierungs­kraft, irgendwo überteuert einzusteigen. Das heißt, wir müssen unter Equity, also

unter dem Wert des Eigenkapitals einer Fima einkaufen und hoffentlich über Equity verkaufen.

Wie oft bekommen Sie Ihre Mitarbeiter zu sehen?

Zunächst einmal kommuniziere ich, in­dem ich ständig telefoniere. Ich lege aber großen Wert auf persönlichen Kon­takt. Ich fahre jeden Monat in jede grö­ßere Einheit. Dort werden drei bis vier Stunden lang Ergebnis, Cash Flow, In­vestitionen und allfällige Schwierigkeiten diskutiert. Dann gehe ich durch die Fab­rik oder das Büro und rede mit den Leu­ten. Im Management­Team treffen wir uns nur viermal im Jahr. Da wird die Unternehmenspolitik diskutiert, und die Kennzahlen der ganzen Gruppe werden ausgetauscht.

Gibt es nach so vielen Jahren in der Pa-pierbranche noch Dinge, die Sie überra-schen können?

Ja! Papier wird dank Nano­Technologie mittels High­Tech­Verfahren für Reibbe­läge bei Kupplungen und Bremsen in Intercity­Zügen verwendet. Die Keramik­bremsen glühen, und Papier kann die Energie abführen.

Im vergangenen Jahr haben Sie auch Ih-ren Sohn Sebastian operativ in das Un-ternehmen eingebunden. Er arbeitete davor im Digital-Bereich. Freut Sie diese Rückkehr zu den Wurzeln?

Sebastian war davor schon im Aufsichts­rat und soll jetzt mehrere Projekte über­nehmen. Da kommt eine große Verant­wortung auf ihn zu, denn machen wir uns nichts vor: Es bleibt nichts, wie es ist. Es ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl, wenn die Kinder einigermaßen gut gera­ten sind. Unsere beiden anderen Söhne sind ja auch für unsere Unternehmen tätig. Etwas Besseres kann mir nicht passieren. Wichtig ist, dass wir alle am Boden bleiben.

13G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

I N T E R V I E W M I T A L F R E D H E IN Z E L

HEINZEL GROUP DIE GESCHICHTE

1988Wilfried Heinzel, der Onkel von Alfred Heinzel, verkauft die Papierfabriken Laakirchen und Ortmann sowie den Altpapierhandel Bunzl & Biach an die schwedische SCA. Alfred Heinzel, zu diesem Zeitpunkt Vorstands­mitglied in Laakirchen, wird von der SCA mit übernommen.

1991Mit Unterstützung von Banken und Management kauft Alfred Heinzel seinem Onkel die Wilfried Heinzel AG, die heutige heinzelsales, ab.

2000Akquisition der Zellstoff Pöls AG und Ausstieg von Alfred Heinzel aus der Management­Funktion bei SCA

2001Akquisition von Biocel Paskov a.s.

200433%­Beteiligung an der Greenfield­Investition in das BCTMP­Zellstoffwerk AS Estonian Cell

2006Inbetriebnahme des Werks AS Estonian Cell

2010Verkauf von 75% der Anteile an Biocel Paskov a.s. an die Lenzing AG; Akquisition der Europapier AG

2011Übernahme von 100% an AS Estonian Cell

2012Erwerb des Papiergroßhandelsgeschäfts von PaperlinX in Ungarn, der Slowakei, Slowenien, Kroatien und Serbien durch Europapier; Abgabe der restlichen Anteile der Biocel Paskov a.s. an Lenzing

2013Akquisition der Papierfabrik Laakirchen sowie von 51% der Bunzl & Biach GmbH von SCA; Übernahme des Vertriebs von SCA Forest Products in Zentral­, Süd­ und Osteuropa sowie Übersee

Wilfried und Alfred Heinzel im Jahr 1987

VIDEO

Die Heinzel Group im Überblick

Umsatzerlöse EUR 1.329,1 Mio.EBITDA | EBITDA­Marge EUR 108,3 Mio. | 8,1%

Operatives Ergebnis (EBIT) | EBIT­Marge EUR 69,2 Mio. | 5,2%Finanzergebnis EUR –8,0 Mio.Ergebnis vor Steuern (EBT) EUR 61,2 Mio.Jahresüberschuss EUR 57,0 Mio.

JAHRESERGEBNIS 2013

GRÖSSTER VS. KLEINSTER AUFTRAG 2013

VERKAUF NACH PRODUKTGRUPPEN 2013

ZELLSTOFF 0,9 MIO. TONNEN

VERPACKUNGSPAPIER 0,6 MIO. TONNEN

DRUCK- & SCHREIBPAPIERE0,5 MIO. TONNEN

PUBLIKATIONSPAPIERE0,5 MIO. TONNEN

SONSTIGE0,3 MIO. TONNEN

2,8 MIO. TONNEN = 55.000 EISENBAHN-WAGGONS

VIDEO

(= 1.000 Schiffscontainer) Papier für Schulhefte von Savannah (Georgia), USA, nach Izmir, Türkei

25.000 TONNEN

30,68 kg Japanpapier mit einer Stärke von vier Gramm für das kroatische Staatsarchiv in Zagreb zur Restaurierung historischer Bücher

30,68 KG

G R UP P E NÜ B E R B L I C K

INTERNATIONAL – KUNDENORIENTIERT – WENDIG

458,5 553,3 579,3 534,9 649,1

1.016,21.093,1

1.329,1

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

UMSATZENTWICKLUNG (IN EUR MIO.)

VERKAUF HANDELSWARE | EIGENPRODUKTION (IN TONNEN)HANDELSWARE EIGENPRODUKTION

VERKAUF HANDELSWARE | EIGENPRODUKTION (IN TONNEN)

G R UP P E NÜ B E R B L I C K

INTERNATIONAL – KUNDENORIENTIERT – WENDIG

Handelsware1.850.064

66,0%

Eigenproduktion963.250

34,0%

Zellstoff535.73456,0%

Publikationspapiere413.53543,0%

Verpackungspapiere13.9811,0%

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

648.031

996.992

679.783

987.657

670.430

1.116.587

710.765

1.254.245

506.798

1.353.751

440.142

1.807.676

573.234

1.770.193

963.250

1.850.064

16 H E IN Z E L G R O UP

DIE UNTERNEHMEN DER HEINZEL GROUP

T O C H T E R G E SE L L S CH A F T EN

STANDORT

TÄTIGKEIT

PRODUKTE

KUNDEN

HAUPTMÄRKTE

UMSATZERLÖSE1

MITARBEITER1

VERKAUFSMENGE1

1 Geschäftsjahr 2013

Kunda/Estland

Produktion von Zellstoff

Gebleichter

Espen-BCTMP-Zellstoff

Papierindustrie

Deutschland, Frankreich, Indien,

Italien, Polen

TEUR 57.559

85

149.699 Tonnen

AS ESTONIAN CELL

Laakirchen/Österreich

Produktion von Papier

Superkalandrierte Tiefdruck-

und Offset-Naturpapiere

Verlage, Druckereien, Katalog-

kunden, Handelsketten

Deutschland, Frankreich, Italien,

Österreich, Zentral- und Osteuropa

TEUR 280.647

527

555.338 Tonnen

2 Incl. Omega Trading

LAAKIRCHEN PAPIER AG2 ZELLSTOFF PÖLS AG

Pöls/Österreich

Produktion von Zellstoff und Papier

Gebleichter Sulfatzellstoff,

gebleichtes Kraftpapier

Papiererzeuger, Sack- und

Verpackungsindustrie

Italien, Österreich, Deutschland,

Slowenien, Frankreich,

Mittelmeerraum

TEUR 209.849

366

400.016 Tonnen

17

T O CH T E R G E SE L L S CH A F T EN

STANDORT

TÄTIGKEIT

PRODUKTE

KUNDEN

HAUPTMÄRKTE

UMSATZERLÖSE1

MITARBEITER1

VERKAUFSMENGE1

Wien/Österreich,

weltweit 21 Niederlassungen

Weltweiter Handel mit Zellstoff

und Papier

Zellstoff, Papier, Karton,

Kaolin und Chemikalien

Verarbeiter, Papiererzeuger,

Druckereien, Verlage, Großhändler

Global – 79 Länder weltweit

TEUR 423.537

97

1.698.036 Tonnen

WILFRIED HEINZEL AG

Wien/Österreich, Tochtergesell-

schaften in 12 Ländern

Großhandel mit Papier

Kopierpapier, gestrichene und

ungestrichene Papiere, Packaging-

und Spezialpapiere sowie

Non-Paper-Produkte

Druckereien, Verpackungshändler,

Büropapierhändler

Zentral- und Osteuropa,

Russland und Ukraine

TEUR 474.864

851

551.206 Tonnen

EUROPAPIER INTERNATIONAL AG

Wien/Österreich, Linz/Österreich,

Tochtergesellschaft in Temelin

bei Budweis (CZ)

Entsorgung und Handel von

Altpapier und Verpackungen

Altpapier, Datenschutz, Akten-

archivierung, Aktenvernichtung,

Entsorgung von Altstoffen

Papiererzeuger

Österreich

TEUR 82.923

142

657.819 Tonnen

3 Incl. Austrian Recycling

BUNZL & BIACH GMBH3

Die Unternehmen der Heinzel Group verfügen über alle üblichen Umwelt­ und Produktionszertifizierungen.

18 H E IN Z E L G R O UP

INDUSTRIE

19G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

INDUSTRIE

20 H E IN Z E L G R O UP

L A A K IR CH EN PA P I E R

EFFIZIENZ- WUNDER

Papierfabrik Laakirchen – Blick auf die Produktionshallen

21G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

L A A K IR CH EN PA P I E R

Seit April 2013 ist die Papierfabrik Laakirchen Teil der Heinzel Group. Wie die Integration geklappt hat, warum man in Laakirchen das Schrumpfen des Papiermarktes gelassen sieht ... und was das Werk mit einer italienischen Espressomaschine gemeinsam hat.

aller Büros trugen schon am selben Nachmittag den Namen des neuen Ei­gentümers in der Ecke. Nur die Overalls der Schichtarbeiter an den Papierma­schinen zeigten noch die Dreiecke des SCA­Logos.

Die Geschwindigkeit des Flaggenwech­sels war nur das erste Indiz dafür, wie nahtlos sich die traditionsreiche Papier­fabrik Laakirchen in den folgenden Wo­chen und Monaten in die Heinzel Group einfügen würde. Wo bei anderen Integ­rationen viel Zeit liegen bleibt, wurde hier ab Tag 1 effizient zusammengearbeitet. „Alfred Heinzel ist für uns Laakirchener kein Unbekannter“, sagt Mark Lunabba, der finnische CEO der Laa kirchen Papier AG. „Wir wissen, dass wir in ihm einen Eigentümer bekommen haben, der an uns glaubt und der bereit ist, weiter in die Fabrik zu investieren.“

ZURÜCK ZU DEN WURZELNDass das Wort „Heimkehr“ eventuell besser passt als „Integration“ oder „Ak­quisition“, zeigte sich schon vierzehn Tage nach dem Flaggentausch bei einer Informationsveranstaltung mit Grillhendl und Bier für die Laakirchen­Belegschaft. Bis auf die gerade in der Fabrik werken­de Schicht waren fast alle der 530 Mitar­beiter gekommen, um Alfred Heinzel, den Vorstandsvorsitzenden der Heinzel Group und neuen Eigentümer, zu treffen und von ihm Näheres über die Zukunft der Fabrik zu erfahren. „Wie viele von Ihnen haben 1995 schon hier gearbei­tet, als ich Laakirchen verlassen habe?“ lautet seine erste Frage ans Publikum.

Im ganzen Raum schießen Hände in die Höhe. Genau die Hälfte der Mannschaft hat Alfred Heinzel noch als Laakirchen­ Chef erlebt, wie eine Erhebung der Per­sonalabteilung später ergibt.

Der heutige Eigentümer der Heinzel Group hatte seine Karriere in der Papier­industrie 1974 in Laakirchen begonnen. Bis 1995 wirkte Alfred Heinzel zunächst als Marketingleiter für Hygiene, dann Vertriebsvorstand und schließlich Gene­raldirektor. Viele Entscheidungen in der

Werksentwicklung, die noch heute nach­ wirken, hat er selbst getroffen – die Investitionszyklen in der Papierindustrie sind lang. Das macht die Integration heute einfacher: Man kennt einander. „Im Wirtschaftsleben zählt Schnelligkeit; wenn Eigentümer und Mitarbeiter ein­ander nahestehen, werden rasche Ent­scheidungen getroffen“, sagt Mark Lunabba.

Enges Zusammenrücken und effizientes Zusammenarbeiten sind angesichts der Entwicklungen auf dem Papiermarkt auch angesagt. Denn Herstellern von Publikationspapier für Zeitschriften, Zei­tungsbeilagen, Kataloge und Werbema­terial, wie sie in Laakirchen auf den zwei großen Papiermaschinen PM10 und PM11 produziert werden, weht eine zu­nehmend steife Brise ins Gesicht. Die Lesegewohnheiten der Konsumenten ändern sich im Zeitalter von Smartphone und iPad rapide, aus Lesern werden User, und die Gelder der Werbeindustrie wandern vom Papier sukzessive in digi­tale Gefilde.

APRIL 2013Am Tag des Closings ging alles ganz schnell. Es war der 2. April 2013. Eben erst hatten die Wettbewerbsbehörden grünes Licht für den im Dezember 2012 angekündigten Kauf der Papierfabrik Laakirchen durch die Heinzel Group ge­geben; nach vier Monaten Wartezeit war der Deal mit dem schwedischen SCA­Konzern endlich offiziell abge­schlossen. Am selben Tag wurden noch die meisten äußerlichen Anzeichen der SCA­Vergangenheit vom Fabriksgelände entfernt. Hinter der Einfahrt wurden

Flaggen mit dem neuen „heinzel paper“­ Logo aufgezogen, und die Türschilder

22 H E IN Z E L G R O UP

L A A K IR CH EN PA P I E R

ren waren, stellen nach und nach ihre Print­Ausgaben ein. Die Folge: Wie auch bei anderen Papierqualitäten ist die in Europa vorhandene Produktionskapazi­tät zu hoch für die tatsächliche Nachfra­ge. Im ersten Halbjahr 2013 zogen ein­zelne Hersteller die schmerzhafte Konsequenz und stellten drei Maschi­nen für SC­Papier in Schweden, Finn­land und Deutschland ab – zusammen­genommen hatten sie eine Gesamt­ kapazität von etwa 560.000 Jahreston­nen, was ziemlich genau jener der Pa­

SCHRUMPFENDER MARKT, ÜBERSCHÜSSIGE KAPAZITÄTENDie Einbrüche auf den europäischen Pa­piermärkten sind teilweise enorm: „In Großbritannien etwa hat sich die Nach­frage seit 2007 halbiert“, weiß Mark Lun­abba. Im Bereich der sogenannten SC­Papiere – also jener Qualität von Ma­gazinpapier, die in Laakirchen produziert wird (siehe Kasten) – beträgt der Rück­gang seit 2008 immerhin 23 Prozent. Vor allem Hersteller von Katalogen, die immer treue Abnehmer von SC­Papie­

pierfabrik Laakirchen entspricht. „Das sind etwa elf Prozent der Kapazität in Europa“, erklärt Mark Lunabba.

Für Laakirchen sind die Abschaltungen der Konkurrenz gute Nachrichten – denn solange die Kapazitäten deutlich größer sind als die Marktnachfrage, sind die Preise für alle Hersteller unter Druck. Insgesamt geht es dem Markt für SC­ Papiere besser als dem benachbarten Markt für etwas höherwertige, gestri­chene Publikationspapiere, so genann­tes LWC­Papier, bei dem die Nachfrage noch deutlicher eingebrochen ist – nicht zuletzt, weil einige große Verlage und an­dere Kunden im Gefolge der Finanzkrise auf das ökonomischere SC­Papier um­gestiegen sind. „Die Consultants haben uns früher immer erzählt, dass man im höher­qualitativen Bereich sicherer ist“, schmunzelt Mark Lunabba. „Heute se­hen wir, dass das Gegenteil der Fall ist.“

PERFEKT GELEGEN UND EXTREM SCHLAGKRÄFTIGKurz gesagt: Es könnte auch schlechter laufen für Laakirchen. Das Jahresergeb­nis 2013 war ebenso gut wie jenes von 2012 – und das stärkste in der gesam­ten Heinzel Group. Dennoch wird auch im SC­Markt mit einer weiteren Markt­bereinigung gerechnet. „Die Kapazitäten in Europa sind nach wie vor zu hoch, es wird in den nächsten Jahren weitere Ab­schaltungen von Papiermaschinen ge­ben müssen“, so Lunabba. Mit seinem Team setzt er schon heute alles daran, einer der Gewinner dieser Entwicklung zu werden – und im dann ausgedünnten Markt noch profitabler zu produzieren als heute. „Last Man Standing“ lautet der interne Name der Strategie. Die Chancen, das große Aussieben zu über­leben, stehen für Laakirchen ausgespro­chen gut. Vor allem zwei Faktoren ma­chen die Papierfabrik schwer schlagbar: ihre geografische Nähe zu den Kunden – und ihre erstaunliche Effizienz, an der die Laakirchener unablässig arbeiten.

„Wir haben unsere Kunden rund um den Schornstein“, erklärt Alfred Heinzel einen der Gründe für die Akquisition von Laakirchen. Mit ihrer Lage im Zentrum

Die Papiermaschine 10 in Laakirchen

Mark Lunabba

Wir wissen, dass wir in Alfred Heinzel einen Eigentümer bekommen haben, der an uns glaubt und der bereit ist, weiter in die Fabrik zu investieren.

23G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

L A A K IR CH EN PA P I E R

Europas hat die Fabrik kurze Lieferwege, vor allem zu den Druckereien und Verla­gen in Süddeutschland und Norditalien. Die skandinavische Konkurrenz hat hier einen Standortnachteil: beim schweren, voluminösen Produkt Papier fallen die Transportkosten buchstäblich ins Ge­wicht.

Noch viel mehr zeichnet die Papierfabrik aber ihre fast schon beängstigende Effi­zienz aus: Vor allem die größere der bei­den Papiermaschinen, die PM11, fährt praktisch ununterbrochen. „Ich habe diese Maschine noch nie stehen sehen“, sagt Alfred Heinzel. Eine in der Branche unerhörte Time Efficiency von 95 Pro­zent bedeutet, dass die Maschine 23 von 24 Stunden am Tag produziert, 365 Tage im Jahr. Das hat nicht nur positive Folgen für die Produktivität und die Durchschnittskosten, sondern auch für die Qualität des Papiers: Eine gut einge­spielte Maschine im Dauerlauf bringt die besten Ergebnisse hervor – ganz so wie eine Espressomaschine in einer italieni­schen Autobahn­Raststation, deren hohe Kundenfrequenz den Kaffee im­mer besser macht. Lunabba: „Bei SC­Papier sind wir Qualitätsführer – und das schon seit Jahrzehnten.“

TRADITIONELL AN DER SPEERSPITZESchon in der Vergangenheit haben die Laakirchener immer wieder eine Vor­reiterrolle in der Industrie eingenommen

WAS IST SC-PAPIER?In der Papierfabrik Laakirchen werden auf den beiden Papiermaschinen PM10 mit 7,22 Metern Breite und PM11 mit 8,70 Metern Breite insge­samt sechs unterschiedliche Qualitä­ten von sogenanntem SC­Papier pro­duziert. SC­Papier ist ein hoch­ glänzendes, verhältnismäßig dünnes Magazinpapier für Zeitschriften, Zei­tungsbeilagen, Kataloge und Werbe­material. Ein typisches SC­Produkt sind beispielsweise Fernsehpro­gramm­Beilagen in Tageszeitungen.

SC­Papier wird aus einer Mischung von Holzschliff, Zellstoff und Füllstof­fen hergestellt – meist fein gemahle­ner Tonerde, die dem Papier Opazität gibt. In Laakirchen wird auch ein gro­ßer Anteil Altpapier verwendet. „SC“ steht für „supercalendered“ – quasi

„stark gebügelt“: Am Ende des Pro­duktionsprozesses wird das Papier unter hohem Druck zwischen beheiz­ten Walzen hindurch geführt – den sogenannten Kalanderwalzen, die dem Endprodukt seinen typischen Glanz verleihen.

Namhafte Zeitschriften, die 2013 auf Laakirchen­Papier gedruckt wurden, sind etwa das Magazin „Sport Bild“ aus dem deutschen Axel Springer Verlag, das „ZEITmagazin“ der deut­schen Wochenzeitung „DIE ZEIT“ oder das italienische Wochenmagazin „l’Espresso“. Daneben setzen auch bekannte Einzelhandelsketten, vor al­lem solche in Österreich und Osteuro­pa, Papier aus Laakirchen für ihre Werbematerialien und Postwurfsen­dungen ein.

Vor allem zwei Faktoren machen die Papierfabrik Laakirchen schwer schlagbar: ihre geografische Nähe zu den Kunden – und ihre erstaunliche Effizienz, an der die Laakirchener unablässig arbeiten.

– etwa beim Altpapiereinsatz bei der Herstellung von Magazinpapier. „In den achtziger Jahren hätte es kein Papier­macher für möglich gehalten, dass man SC­Papier mit mehr als fünf Prozent Altpapiergehalt machen kann“, erinnert sich Lunabba. Heute werden in Laa­kirchen im Durchschnitt 30 Prozent ein­gesetzt, bei der Eigenmarke Grapho­Verde sogar 50 Prozent, Tendenz

steigend. „Laakirchen hat hier Pionier­arbeit geleistet. Heute macht das die ganze Industrie so.“

Solche Beispiele bringen Selbstvertrau­en für die Zukunft. 2014 wird die Papier­maschine PM10 in Laakirchen ausge­baut, die Investitionsentscheidung fiel 2013. Sie soll neue Produktionsrekorde möglich machen, die bisherige Höchst­

Magazine auf Papier aus Laakirchen

24 H E IN Z E L G R O UP

L A A K IR CH EN PA P I E R

marke von 552.000 Jahrestonnen soll bald überboten werden. Dass in einem schrumpfenden Markt überhaupt an neue Produktionsrekorde gedacht wird, würde mancher Beobachter als mutig bezeichnen. In Laakirchen selbst sieht man es gelassen. Schließlich hat Ver­triebsleiter Stefan Eibl­Török eine Rech­nung aufgestellt: Wenn die europäische

Nachfrage nach SC­Papier weiter regel­mäßig um drei bis vier Prozent pro Jahr sinkt, ist sie erst in 47 Jahren kleiner als die Produktionskapazität von Laakir­chen. So lange gibt es theoretisch euro­päische Abnehmer für das hier produ­zierte Papier – und so lange sollen auch die Heinzel­Flaggen vor der Fabrik wehen.

GUT GEFÜLLTE KRIEGSKASSENicht weniger als 18 österreichische Banken finanzieren die kommenden Investitionen der Laakirchen Papier AG.

60 Millionen Euro für Laakirchen zu organisieren, so lautete die Mission für Riia Sillave, die estnische CFO der Heinzel Group, Ende 2012. Denn mit der Übernahme der Papierfabrik Laa­kirchen wenige Monate später im April 2013 würde die konzerninterne Finan­zierung durch den bisherigen Eigentü­mer SCA entfallen. Unter den schwedi­schen Eigentümern hatte Laakirchen Investitionen und Working Capital nie extern finanzieren müssen, doch nun wollte sich das Werk erstmals auf den Kapitalmarkt wagen. Denn nur mit ei­ner gut gefüllten Kriegskasse sind zu­künftige Investitionen zu bestreiten.

„Statt klassische Kreditlinien mit ein oder zwei Banken zu verhandeln, ha­ben wir uns im Fall von Laakirchen für ein so genanntes Schuldscheindarle­hen entschieden“, erklärt Riia Sillave. Bei einem Schuldscheindarlehen, ei­ner Art Kreuzung aus Kredit und Anlei­he, wird die Finanzierung über eine größere Anzahl von Banken und insti­tutionellen Investoren verteilt. „Damit kann man gut diversifizieren und macht sich nicht von einzelnen Institu­ten abhängig“, erklärt Sillave. „Der Auf­wand ist natürlich höher, aber wenn man eine gute Story hat, ist diese Fi­nanzierungsform vorteilhaft.“ Die gute Story war bei Laakirchen gegeben: Ein gesundes Unternehmen in Kombinati­on mit einem neuen Eigentümer, der bereit ist, den Investitionsstau zu lösen und in die Weiterentwicklung des Werks zu investieren. „Da konnten wir davon ausgehen, dass die Banken Kre­ditappetit zeigen würden“, sagt Sillave.

Doch zuerst musste das Angebot den potenziellen Gläubigern schmackhaft gemacht werden: Gemeinsam mit der Erste Bank und der UniCredit Bank, den so genannten Joint Lead Arran­gers des Schuldscheindarlehens, wur­den Unterlagen erstellt, Zinskorridore fixiert und eine Mini­Roadshow ge­

plant. In Conference Calls standen Sil­lave und das Laakirchen­Management den interessierten Investoren Rede und Antwort. Der Appetitmacher funk­tionierte: Nicht weniger als 18 Banken griffen schlussendlich im Juni 2013 zu, von klein bis groß, von Ost bis West. Sie alle sicherten sich mundgerechte Hap­pen zwischen 0,5 und 10 Millionen Euro. „Wir hätten sogar deutlich mehr als 60 Millionen Euro aufnehmen kön­nen“, freut sich Sillave über den Erfolg. „Wir arbeiten heute mit Banken zu­sammen, mit denen wir früher nie in Berührung gekommen sind.“

Auffällig: Alle 18 Banken, die Schuld­scheine zeichneten, stammen aus Ös­terreich, sechs sogar aus Oberöster­reich. Internationale Institute hielten sich hingegen zurück. „Da ist ein ge­wisser Lokalpatriotismus im Spiel“, sagt Sillave. Schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass ein österreichischer Unternehmer ein heimisches Werk von einem internationalen Konzern zurück­kauft – und dadurch ein Stück traditi­onsreicher österreichischer Industrie repatriiert wird. Und damit ist es neben der Tradition auch eine Zukunft gibt, ist die Kriegskasse nun gefüllt: Die Investi­tionen der nächsten fünf bis sieben Jahre sollen damit bestritten werden.Riia Sillave

25G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

L A A K IR CH EN PA P I E R

MANAGEMENTMark Lunabba, CEOFranz Baldauf, CFO

VIDEO

WAS WIRD AUS DEM PAPIER AUS LAAKIRCHEN?

Stoff­ und Filtrattürme der Papierfabrik Laakirchen

Beilagen5%

Sonstige14% Magazine

28%

Kataloge4%

Werbematerialien49%

LAAKIRCHEN PAPIER AG1 20132

Produktion Tonnen 552,340

Verkauf Tonnen 555,338

Produktion pro Mitarbeiter Tonnen 1,048

Umsatzerlöse TEUR 280,647

EBITDA | EBITDA-Marge TEUR | % 33,646 | 12.0%

EBIT | EBIT-Marge TEUR | % 15,390 | 5.5%

Ergebnis vor Steuern (EBT) TEUR 13,187

Jahresüberschuss TEUR 10,428

Eigenkapitalquote % 43.6%

Gearing Ratio % 8.7%

Mitarbeiter (Durchschnitt) Anzahl 527

1 Incl. Omega Trading 2 davon 9 Monate in der Heinzel Group konsolidiert

26 H E IN Z E L G R O UP

Wie in Pöls in nur 13 Monaten die Papier maschine mit dem größten Glätt-Zylinder der Welt entstand.

Einer der größten Kräne Europas hebt den Yankee­Zylinder in die Halle der PM2.

FLIEG,NASHORN!

27G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

Z E L L S T O F F P Ö L S

Der strategische Schritt in Richtung Papier- herstellung ist richtig.

ckung für Nahrungsmittel wie Mehl und Zucker, für Tragtaschen, Brotbeutel und im medizinischen Bereich eingesetzt wird. Die Zellstoff Pöls AG steigt damit voll in die Produktion von hochwertigem, nahrungsmittelsicherem Kraftpapier ein – und damit in ein Segment, das in Euro­pa mit Wachstumsraten von rund drei Prozent jährlich aufwarten kann.

„Für uns war der strategische Schritt in Richtung Papierherstellung und damit mehr Wertschöpfung richtig“, so Kurt Maier, CEO der Zellstoff Pöls AG. „Diese nicht unerhebliche Investition ist die beste Voraussetzung für eine starke Ent­wicklung des Standortes.“ Mit „nicht un­erheblich“ meint Kurt Maier die stolze Summe von insgesamt 115 Millionen Euro, die in die komplette Neuerrichtung

Während in Europa zahlreiche Papier­maschinen stillgelegt werden, setzt die Zellstoff Pöls AG auf ein starkes Ni­schenprodukt mit Wachstumspotenzial. Unter dem Namen „Starkraft“ und ei­nem geflügelten Nashorn als Logo pro­duziert das Unternehmen der Heinzel Group seit Ende 2013 so genanntes Kraftpapier mit besonderen Eigenschaf­ten, das als Geschenkpapier, als Verpa­

Kurt Maier

28 H E IN Z E L G R O UP

Z E L L S T O F F P Ö L S

ber organisiert haben, war es umso wichtiger, zu jedem Zeitpunkt die Kont­rolle zu behalten.“

Die endgültige Projektfreigabe erfolgte im März 2012, dann ging es Schlag auf Schlag: Die Bestellung der Maschine aus dem Hause Andritz erfolgte Mitte Mai und beinhaltete neben der Montage nur ein Engineering­Paket, eine Art An­leitung für Anschluss und Verrohrung. „Aufgrund unserer hausinternen Exper­tise und unserer Erfahrung haben wir uns entschlossen, den größten Teil des Projekts – Bauplanung, Baustellenma­nagement, Transportlogistik etc. – selbst und mit ausgewählten Partnern zu reali­sieren. Das schafft im Vergleich zu schlüsselfertigen Lösungen erhebliche Kostenvorteile“, so Wirtschaftsingenieur Gruber, der das Projekt PM2 als sein

der Papiermaschine der Superlative, der sogenannten PM2, am Standort Pöls floss.

2012: DER STARTSCHUSS FÄLLTDoch wie geht man an ein solches Mam­mutprojekt heran? Die Antwort wissen Projektleiter Siegfried Gruber und sein schlagkräftiges Projektkernteam, in de­ren Händen der Bau lag: „Der Erfolg ei­nes solchen Projekts steht und fällt mit der Vorbereitung. Deshalb hatten wir vor dem Startschuss zum Bau eine Projekt­vorlaufphase von fast zwei Jahren. Hier entschieden sich Schlüsselfragen: Wie stellt man die Maschine auf, wie integ­riert man sie optimal in die Arbeitspro­zesse? Wie funktioniert die Energiever­sorgung? Und nicht zuletzt: Mit welchen Partnern möchte man zusammenarbei­ten? Da wir die gesamte Errichtung sel­

TAG 9029.10.2012Fundamentierungsarbeiten

TAG 13412.12.2012Beginn der Betonfertigteilmontage

TAG 1563.1.2013Montage der Betonstützen

Lieferung des Glättzylinders in zwei Hälften

Yankee­Zylinder mit 190 Tonnen Gewicht

29G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

Z E L L S T O F F P Ö L S

bisher mit Abstand komplexestes be­zeichnet.

ÜBERBLICK BEWAHRENMit dem Bau wurde schließlich im Okto­ber 2012 begonnen. Ein Planungsteam von zehn Experten aufseiten der Zell­stoff Pöls AG und 30 Personen mit Kernfunktionen innerhalb des Projekt­verlaufs wollten genauso gemanagt wer­den wie 150 Zulieferunternehmen, dar­unter Maschinenbauer, Montagefirmen, EDV­Spezialisten, Logistiker und zahlrei­che weitere Dienstleister. Bis zu 450 Personen gleichzeitig auf der Baustelle in Kombination mit einem äußerst ambi­tionierten Zeitplan und den witterungs­bedingten Unwägbarkeiten einer Winter­baustelle sorgten für täglich neue Herausforderungen. Da heißt es vor al­lem eines: Überblick bewahren. „Unser Zeitplan war enorm ambitioniert und sah eine Errichtungszeit von 14 Monaten vom Baustart bis zum Testbetrieb der Anlage vor. Das bedeutete in der Reali­tät, dass wir die Maschinenhalle auf der einen Seite noch fertigzustellen hatten, während wir auf der anderen Seite be­reits damit begannen, die Maschine zu installieren. Im Endeffekt schafften wir die Errichtung noch rascher, als es unser dichter Zeitplan vorsah – in 13 Monaten und zehn Tagen“, erzählt Gruber stolz: Weltrekord für eine Papiermaschine die­ser Art.

HERZSTÜCK DER SUPERLATIVEDie Papiermaschine der Maschinen­bauschmiede Andritz verfügt über eine

TAG 2507.4.2013Montage der Betonfertigteile sowie Fassadenarbeiten

TAG 2785.5.2013Fertigstellung von Fassade und Dach

TAG 3982.9.2013Papiermaschinenhalle fertiggestellt

Der Erfolg eines solchen Projekts steht und fällt mit der Vorbereitung. Deshalb hatten wir vor dem Startschuss zum Bau eine Projekt- vorlaufphase von fast zwei Jahren.

Der Glätt­Zylinder wird geschliffen

Siegfried Gruber

30 H E IN Z E L G R O UP

Z E L L S T O F F P Ö L S

stolze Länge von 100 Metern bei einer Höhe von 10 Metern. Kern der Produkti­onseinheit ist der sogenannte Yan­kee­Zylinder, ein Glätt­Zylinder, mit des­sen Hilfe das Papier seine Ober­ flächenqualität erhält. Auf ihm wird das Papier bei einer Oberflächentemperatur

von etwa 100 Grad Celsius getrocknet. Die Gleichung ist dabei simpel: je größer der Yankee­Zylinder, desto besser die Eigenschaften des weitgehend chemie­freien Kraftpapiers – enorm belastbar und dennoch glatt, glänzend und le­bensmittelecht. Die Lösung dieser Glei­

chung konnte für die Zellstoff Pöls AG nur eines bedeuten: den bisher größten Yankee­Zylinder der Welt in Auftrag zu geben.

NICHTS FÜR SCHWACHE NERVENAnlieferung und Installation des Yan­kee­Zylinders im März 2013 erforderten enormen logistischen Aufwand, schwe­res Gerät und nicht zuletzt ein Höchst­maß an Präzision und Fingerspitzenge­fühl. Der Zylinder wurde aufgrund seiner enormen Größe von fast sieben Metern Durchmesser und einem Gewicht von 190 Tonnen aus dem Andritz­Werk in Ungarn in zwei Teilen transportiert und erst auf der Baustelle zusammenge­ setzt. Allein der Sondertransport aus Ungarn erforderte aufgrund der enor­

PM2 in Bau: 100 Meter lang

Pöls: Starkraft­Rhino mit Ruine Reifenstein im Hintergrund

31G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

Z E L L S T O F F P Ö L S

men Dimensionen minutiöse Planung und entsprechende Vereinbarungen mit den Autobahnbetreibern. „Besonders gefordert waren unsere Mitarbeiter durch die Breite von 6,7 Metern. Des­halb erwiesen sich vor allem die zahlrei­chen Baustellen auf der Strecke als schwer planbare Nadelöhre“, erinnert sich Horst Felbermayr, Chef des gleich­namigen Spezialunternehmens für Transport­ und Hebetechnik. Aber auch die so genannte Grünhübelbrücke un­weit von Judenburg bedeutete eine gro­ße Herausforderung. Da die Breite der beidseitig von einem Geländer gesicher­ten Fahrbahn dort nur 5,7 Meter beträgt, mussten die Zylinder über das Brücken­geländer hinweg transportiert werden. Deshalb wurde das Ladegut schon beim Verladen im Werk auf 1,3 Metern Höhe geladen – beim Passieren des 1,22 Meter

hohen Geländers blieben damit nur noch acht Zentimeter „Luft“.

Den Einhub des Zylinders bewerkstelligte schließlich einer der größten Kräne Euro­pas mit einem Gewicht von 1.250 Ton­nen, der wiederum von insgesamt 30 Sattelschleppern modular geliefert und aufgebaut wurde. Dabei war Feingefühl gefragt: Es war ohne Zweifel der spekta­kulärste Tag im Projektverlauf, an dem der Zylinder an seinen Bestimmungsort in die Maschinenhalle gehoben wurde. Siegfried Gruber lächelt im Rückblick: „Man ist echt angespannt – geht etwas

schief, ist mindestens ein halbes Jahr Arbeit umsonst! Natürlich war alles ent­sprechend vorbereitet und abgesichert, aber so ganz locker ist man in so einem Moment sicher nicht.“

PAPIERMASCHINE IM VOLLBETRIEBDie Mission gelang: Schon am 10. No­vember 2013 konnten CEO Maier und Projektleiter Gruber gemeinsam mit ih­rem Team stolz vor dem ersten Tambour, der ersten Rolle Papier aus der PM2 po­sieren. Mittlerweile produziert die Ma­schine von Monat zu Monat mehr Pa­pier: 2014 soll sie 56.000 Tonnen

Den Einhub des Zylinders bewerk-stelligte einer der größten Kräne Europas

BIS ZU 450 PERSONEN BEFANDEN SICH GLEICHZEITIG AUF DER BAUSTELLE

Nach 13 Monaten und 10 Tagen: Die PM2­Mannschaft mit der ersten erzeugten Papierrolle

1.250 Tonnen wog der für den Yankee­Zylinder eingesetzte Kran

32 H E IN Z E L G R O UP

Z E L L S T O F F P Ö L S

ZELLSTOFF PÖLS AG 2013 2012

Produktion gesamt Tonnen 397.526 416.039

davon Marktzellstoff Tonnen 382.364 402.685

davon Papier Tonnen 15.163 13.354

Verkauf gesamt Tonnen 400.016 415.327

davon Zellstoff Tonnen 386.034 402.216

davon Papier Tonnen 13.981 13.111

Produktion pro Mitarbeiter Tonnen 1.085 1.193

Umsatzerlöse TEUR 209.849 216.294

EBITDA | EBITDA­Marge TEUR | % 21.842 | 10,4% 38.421 | 17,7%

EBIT | EBIT­Marge TEUR | % 7.545 | 3,6% 23.552 | 10,9%

Ergebnis vor Steuern (EBT) TEUR 6.353 21.943

Jahresüberschuss TEUR 4.960 16.488

Eigenkapitalquote % 44,3% 48,1%

Gearing Ratio % 50,6% – 0,7%

Mitarbeiter (Durchschnitt) Anzahl 366 349

schaffen und 2015 ihre Kapazität von 80.000 Jahrestonnen Starkraft­Papier mit unterschiedlichsten Produkteigen­schaften erreichen. Mittelfristig liegt das Potenzial sogar bei 100.000 Tonnen. Verarbeitet wird dabei vorrangig reißfes­ter Langfaserzellstoff aus Pöls selbst, der zur Verbesserung der Haptik des End­produkts zu einem geringen Teil mit Kurzfaserzellstoff von Drittherstellern vermischt wird.

FLIEG, NASHORN!Und warum eigentlich das „Flying Rhi­no“ als Logo des neuen Starkraft­Pa­

piers aus dem Hause Pöls? Werner Hart­mann, Managing Director der Pölser Business Unit Starkraft zum Hinter­grund: „Das fliegende Nashorn symboli­siert für uns das Beste aus zwei Welten: Unser neues Papier ist enorm reißfest, belastbar und kraftvoll wie ein Rhinoze­ros, gleichzeitig ermöglicht unsere High­Tech­Anlage die Herstellung unter­schiedlichster Papierstärken, von sehr dünn bis sehr stark, und schafft dadurch maximale Flexibilität für unsere Kunden. Wer sagt, dass nur rote Bullen Flügel ha­ben?“

MANAGEMENTKurt Maier, CEOGunther Sames, CFO

MITTELFRISTIG LIEGT DAS POTENZIAL BEI 100.000 TONNEN

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33G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

extended possibilities

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34 H E IN Z E L G R O UP

Mit einer neuen Scheibenpresse schaffte Estonian Cell 2013 einen neuen Tages-Produktions rekord. Das Investment von 4,9 Millionen Euro macht das gesamte Zellstoffwerk effizienter – und die Kunden glücklicher.

Zellstoffballen aus der neuen Scheibenpresse

E S T O N I A N C E L L

MIT HOCHDRUCK

35G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

Lauri Raid hatte es mit einem klassi­schen Flaschenhals zu tun. Der Tech­nik­Vorstand des Zellstoffwerks Estonian Cell, der estnischen Tochter der Heinzel Group, wollte seinen Kunden möglichst große Mengen hochqualitativen Zell­stoffs liefern. „Doch wir konnten die Ka­pazität der Fabrik nicht ausschöpfen, weil wir den Zellstoff nicht schnell genug verarbeiten konnten“, so Raid.

Die Engstelle lag beim Prozessschritt des Pressens, einer Schlüsselfunktion in

der Produktion. Denn wenn der Zellstoff aus dem Holz – in der estnischen Anlage ausschließlich Espenholz – herausgelöst ist und mit heißer Luft getrocknet wurde, ist er flockig und voluminös, etwa so wie der Zellstoff in einer aufgerissenen Ba­bywindel. Für den Verkauf und Trans­port zu Papierfabriken muss er daher in einer sogenannten Scheibenpresse zu praktikablen Ballen gepresst werden.

Das klingt simpel. Doch wenn es auf jede Minute und jeden Millimeter an­kommt, wird dieser Vorgang zu einer High­Tech­Aufgabe. „Die in unserem Werk ursprünglich installierte Scheiben­presse war ein Prototyp des Anlagen­bauers der kompletten Produktionslinie. Sie war leider nicht besonders verläss­lich“, sagt Siiri Lahe, Finanz­Chefin von Estonian Cell und Lauri Raids Vorstands­kollegin. Je schneller der Zellstoff ge­presst wird, desto mehr kann an Pa­pierfabriken verkauft und ausgeliefert werden. Damit die Leistung dieses Vor­gangs mit den vorgelagerten Prozess­schritten mithalten kann, investierte Es­tonian Cell in den vergangenen beiden

Jahren 4,9 Millionen Euro in eine neue Scheibenpresse, die den höchsten tech­nischen Ansprüchen genügt. „Ziel war es, damit die Produktionskapazität der Fabrik um zehn Prozent zu steigern: von 150.000 Jahrestonnen auf 165.000“, erklärt Lauri Raid.

BEACHTLICHER SPRUNG NACH VORNEDie neue Scheibenpresse ging im Som­mer 2013 in Betrieb, und die höhere Leistung der Anlage zeigte sich schon bald an messbaren Ergebnissen. Im De­zember erzielte die Fabrik mit 558 Ton­nen Zellstoff einen neuen Tagesrekord. „Der bisherige Spitzenwert lag bei 534 Tonnen. Das ist ein beachtlicher Sprung nach vorne“, so Technik­Chef Raid. Doch das ist nicht die einzige Verbesse­rung: Die neue Anlage hat Ausfallzeiten von weniger als einem Prozent. In ande­ren Worten bedeutet das: Sie arbeitet während 99 von 100 Stunden einwand­frei – mit der alten waren es nur 94. Raid: „Dadurch können wir erstmals nachhaltig über längere Zeiträume 500 Tonnen Zellstoff pro Tag produzieren. Das ermöglicht eine konstant hohe Pro­

E S T O N I A N C E L L

Lauri Raid

Ziel war es, die Produktions-kapazität der Fabrik um zehn Prozent zu steigern: von 150.000 Jahrestonnen auf 165.000.

36 H E IN Z E L G R O UP

duktqualität, erleichtert die Logistik und verbessert die verlässliche Versorgung der Kunden.“ Kurz gesagt: Die gesamte Fabrik arbeitet effizienter – und günsti­ger. Finanz­Chefin Lahe: „Wir konnten die Kosten für die Instandhaltung der Presse auf weniger als die Hälfte sen­ken.“

Besser geht’s nicht? Besser geht immer. Ein großer Flaschenhals ist nun entfernt. „Das zeigt uns jetzt umso deutlicher, wo andere Engstellen liegen“, sagt Lauri Raid. „Auch diese Potenziale für mehr Effizienz wollen wir nach und nach he­ben.“ Das ambitionierte Fünf­Jahres­Ziel: eine Jahresproduktion von 200.000 Tonnen Zellstoff.

Dabei setzt Estonian Cell freilich nicht bloß auf Quantität. Im vergangenen Jahr

wurde auch die Produktpalette ausge­weitet: Wurden 2012 erst drei unter­schiedliche Zellstoff­Qualitäten herge­stellt, waren es 2013 bereits fünf. Raid: „Die Zellstoff­Produktion ist teilweise völlig auf einzelne Kunden maßgeschnei­

dert und erfüllt sehr spezielle Bedürfnis­se hinsichtlich Volumen und Zugfestig­keit der Fasern – je nachdem, welche Sorte Papier der Kunde aus dem Zell­stoff machen will.“

Ambitioniertes Fünf­Jahres­Ziel: 200.000 Tonnen Zellstoffproduktion pro Jahr

E S T O N I A N C E L L

21

3

SCHEIBENPRESSEZellstoff­Flocken werden zu Ballen gepresst

37G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

AS ESTONIAN CELL 2013 2012

Produktion Tonnen 150.759 158.413

Verkauf Tonnen 149.699 157.906

Produktion pro Mitarbeiter Tonnen 1.774 1.886

Umsatzerlöse TEUR 57.559 59.054

EBITDA | EBITDA­Marge TEUR | % 7.581 | 13,2% 7.349 | 12,4%

EBIT | EBIT­Marge TEUR | % – 1.127 | – 2,0% – 1.481 | – 2,5%

Ergebnis vor Steuern (EBT) TEUR – 2.937 – 3.964

Jahresüberschuss TEUR – 2.937 – 3.964

Eigenkapitalquote % 47,5% 41,4%

Gearing Ratio % 86,8% 108,1%

Mitarbeiter (Durchschnitt) Anzahl 85 84

MANAGEMENTSiiri Lahe, CFOLauri Raid, CTO

ENERGIEEFFIZIENZ: GRÖSSTES INVESTMENT 2014Doch die neue Scheibenpresse ist nur ein Glied in einer ganzen Kette von Maß­nahmen, mit denen die Produktion, die Effizienz und auch die ökologische Qua­lität der estnischen Fabrik ausgebaut werden: Das große Projekt für 2014, die sogenannte anaerobe Stufe der Kläran­lage, wurde bereits in den letzten Mona­ten des Jahres 2013 errichtet und vor­bereitet. Gut elf Millionen Euro investiert Estonian Cell hier in ein Verfahren, in dem sich Bakterienkolonien über das Abwasser und andere Reststoffe aus der Zellstoff­Produktion hermachen. Quasi aus der Verdauung der Bakterien ent­steht Biogas, das wiederum als Ener­giebringer für den Produktionsprozess verwendet werden kann. Das soll 2014 für das Werk einen wesentlichen Sprung vorwärts in der Energieeffizienz bringen

– angesichts der hohen estnischen Energiekosten und ­steuern von enor­mer Bedeutung. Raid: „Unsere Lösung ist in der europäischen Zellstoff­Herstel­lung einzigartig!“

558 TONNEN ZELLSTOFF WAR DER NEUE TAGESREKORD DANK DER NEUEN SCHEIBENPRESSE

E S T O N I A N C E L L

Siiri Lahe

Wir konnten die Kosten für die Instandhaltung der Presse auf weniger als die Hälfte senken.

WEITERE INFORMATIONEN

38 H E IN Z E L G R O UP

HANDEL

39G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

HANDEL

40 H E IN Z E L G R O UP

Das älteste Mitglied der Heinzel Group ist gleichzeitig das unscheinbarste. Kein Anzeichen am Standort der Wilfried Heinzel AG, kurz WHAG oder heinzelsa­les, in der Wagramer Straße in Wien lässt von außen erahnen, was im Inneren von­statten geht. Keine Lagerhalle, kein Schornstein, ja nicht einmal ein Schild am schlichten Bürogebäude gibt einen

Hinweis auf die Aktivitäten des Unter­nehmens. Einem aufmerksamen Beob­achter würde lediglich auffallen, dass die Mitarbeiter, die morgens das Büro betre­ten, ähnlich vielen Nationalitäten anzuge­hören scheinen wie jene, die im Wiener Hauptquartier der Vereinten Nationen schräg gegenüber zur Arbeit gehen.

SCHEINBAR UNSCHEINBARDie Unauffälligkeit täuscht: heinzelsales ist mit nur 97 eigenen Mitarbeitern und

DIE DREHSCHEIBE

heinzelsales­Mitarbeiter Francis Arcangeli, Leyi Shi, Onur Aygül

41G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

H E IN Z E L S A L E S

heinzelsales verkauft Papier, Zellstoff und Karton in mehr als 79 Märkten weltweit, von Algerien bis Vietnam. Die neue Vertriebs partnerschaft mit dem schwedischen SCA-Konzern bringt jetzt einen Wachstumsschub: Fällt 2014 die Zwei-Millionen- Tonnen-Grenze?

Werk sind. Die Namen der Güterhäfen rund um den Globus – von Santos in Bra­silien bis Xingang in China – sind den heinzelsales­Mitarbeitern geläufiger als anderen das eigene Stadtviertel. Die Transportkosten von A nach B hat hier jeder genauso im Kopf wie die aktuellen Weltmarktpreise für Dutzende Sorten Pa­pier, Karton und Zellstoff. Nur für die Um­rechnung zwischen Dollar und Euro ha­ben alle einen Taschenrechner zur Hand.

BUCHSTÄBLICH WELTUMSPANNEND„Die großen Stärken von heinzelsales sind unser weltweites Know­how und Netzwerk“, sagt Andrew Paul, CEO von heinzelsales. Er sitzt in seinem Eckbüro im zweiten Stock des Bürogebäudes, wäre aber auch auf dem Börsenparkett oder in einem vornehmen britischen Club nicht fehl am Platze. „Wir sind mitt­lerweile völlig global aufgestellt und ver­kaufen überall dort, wo es die großen Hersteller nicht selbst können – weil ih­nen die Kontakte fehlen oder das Kun­denrisiko zu groß ist“, so Paul.

Der Handel mit den entfernteren oder schwerer zugänglichen Ecken der Welt hat bei heinzelsales lange Tradition. Schon zu Zeiten des Kommunismus in Osteuropa wurden von Wien aus über den Eisernen Vorhang hinweg Geschäfte gemacht, oft auch im Tausch Ware gegen Ware. Mit der Zeit dehnte heinzelsales ihre Aktivitäten in die

von heinzelsales liest sich wie das „Who is who“ der globalen Papierindustrie, von der SCA über die amerikanische Interna­tional Paper (IP) und die österreichische Mayr­Melnhof Gruppe bis hin zur brasili­anischen Eldorado.

Von all dem ist auch im Inneren des Wie­ner Hauptquartiers zunächst wenig zu sehen: die „Waffen“ der Papierhändler sind das Telefon, das E­Mail­Programm, das Besprechungszimmer oder das Taxi zum Flughafen. Erst wer ein Gespräch unter Mitarbeitern hört – etwa auf Deutsch, Englisch, Französisch, Serbo­kroatisch oder Arabisch –, merkt, dass hier Spezialisten des Welthandels am

38 Angestellten in Partner­Büros welt­weit eine der Drehscheiben des internati­onalen Papierhandels. Hier wird mehr Papier, Zellstoff und Karton bewegt als in den drei Fabriken der Heinzel Group – Laakirchen, Pöls und Estonian Cell – ge­meinsam. 1,7 Millionen Tonnen waren es 2013, fast 2,2 Millionen Tonnen sollen es dank einer im vergangenen Jahr neu ge­schlossenen Vertriebskooperation mit dem schwedischen SCA­Konzern 2014 sein. Das sind umgerechnet 88.000 Schiffscontainer, die in nicht weniger als 79 Märkten rund um die Welt verkauft werden. Produkte aus den Fabriken der Heinzel Group machen davon nur etwa 30 Prozent aus: Die Liste der Lieferanten DIE DREHSCHEIB

E

Containerhafen Shanghai

42 H E IN Z E L G R O UP

H E IN Z E L S A L E S

WARENSTRÖME HEINZELSALESHANDELSVOLUMEN 2013: 1,7 MILLIONEN TONNEN

Andrew Paul. „Da wir in der Heinzel Group selbst auch Papierproduzenten sind, wissen wir, wie Fabriken ticken. Andere Händler achten nur auf die eige­ne Spanne, wenn sie Waren in Übersee verkaufen. Wir helfen unseren Partnern, die Preise für ihre Fabriken zu optimie­ren.“ Teil der Politik von heinzelsales ist es auch, in einem Markt nie vergleich­bare Papiersorten von zwei unterschied­lichen Lieferanten anzubieten, sondern lediglich einen Partner exklusiv zu ver­treten. „In Ägypten bieten wir zum Be­spiel nur Karton von Mayr­Melnhof an“, erklärt Andrew Paul. „Andernfalls wür­den wir das Vertrauen unserer Lieferan­ten verlieren.“

Dank dieser Glaubwürdigkeit und Kom­petenz war die schwedische SCA auch bereit, im Zuge des Verkaufs der Pa­

nach Indien. Wenn beispielsweise eine skandinavische Fabrik zu viel extra­star­ken Karton produziert hat und nun 50 Tonnen verkaufen will (so geschehen im Herbst 2013), reicht ein Anruf bei Mon­cef Reisner, dem tunesisch­stämmigen Chef­Trader von heinzelsales. Sein welt­weites Netzwerk weiß, dass besonders dicker Karton geruchsdicht ist, und sucht rasch nach passenden Abneh­mern. Keine 24 Stunden später kann Moncef Reisner gleich zwei Kundenauf­träge an die Fabrik weitergeben, aus den Heinzel­Büros in Delhi und in Nairobi: Tee­Produzenten aus Indien und Kenia wollen die Kartonmengen kaufen.

WISSEN, WIE PAPIERPRODUZENTEN TICKEN„Wir achten darauf, dass der Verkaufs­preis für die Fabriken stimmt“, betont

nächst­schwierigeren Märkte aus – zu­nächst nach Nordafrika und in den Na­hen und Mittleren Osten, dann auf alle Kontinente weltweit. „In Ägypten zum Beispiel sind wir seit mehr als 30 Jahren vor Ort“, sagt Andrew Paul. „Dort ken­nen wir jeden Produzenten, der Karton für seine Ware braucht.“

Heute besteht das Netzwerk von heinzel­sales aus acht Büros von New York bis Mailand und 14 Liaison Offices – lokalen Partnern, die unter der Heinzel­Flagge mitsegeln, inklusive der Neuzugänge aus dem Jahr 2013 in Nairobi (Kenia), Melbourne (Australien), Seoul (Südko­rea) und Guang Zhou (China). Gehandelt wird dabei kreuz und quer rund um die Welt (siehe Grafik): Papier geht aus den USA in die Türkei, Karton von Tansania nach Kamerun, Zellstoff von Estland

MITTLERER OSTEN

NORD- AMERIKA

LATEIN- AMERIKA

NORD- AFRIKA

WEST- EUROPA

ZENTRAL- SÜDAFRIKA

Ferner Osten

Ozeanien

Nord- amerika

103

103

16

2011

37

15

38

224261 76

56

16

42

112

13

50

57

12

23

12

29

6059

143

27

in Tsd Tonnen

Es sind nur Warenströme über 10.000 Tonnen dargestellt

25

ÖSTERREICH

FERNER OSTEN

OZEANIEN

GUS

SÜDOST- EUROPA

ZENTRAL- EUROPA

43G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

Andrew Paul

Wir sind mittlerweile völlig global aufgestellt und verkaufen überall dort, wo es die großen Hersteller nicht selbst können – weil ihnen die Kontakte fehlen oder das Kunden-risiko zu groß ist.

H E IN Z E L S A L E S

pierfabrik Laakirchen an die Heinzel Group 2013 auch den Vertrieb von Publi­kationspapieren, Zellstoff, Kraftliner­Kar­ton und flexiblen Verpackungen in zahl­reichen Märkten an heinzelsales zu übertragen: Andrew Pauls Team über­nahm unter anderem Italien, alle Märkte Osteuropas sowie die meisten Übersee­märkte. „Unsere Stärken ergänzen sich ideal. Das sollte uns 2014 einen enormen Wachstumsschub bringen“, prophezeit Andrew Paul. Erstmals will heinzelsales so 2014 die Zwei­Millionen­Tonnen­Gren­ze durchbrechen und hat dafür schon Ende 2013 zusätzliche Verkäufer mit Asien­ und Afrika­Erfahrung rekrutiert.

Von außen wird das freilich nicht zu se­hen sein. Wenn es Abend wird und die heinzelsales­Mitarbeiter das Büro in der Wagramer Straße verlassen, sehen sie genauso unauffällig aus wie am Morgen.

Nur sie selbst wissen, dass sie heute Container­Schiffe und Lkw­Züge rund um die ganze Welt bewegt haben.

WILFRIED HEINZEL AG 2013 2012

Verkauf gesamt Tonnen 1.698.036 1.788.212

davon Zellstoff Tonnen 838.271 963.757

davon Papier/Karton Tonnen 842.780 781.120

davon Sonstige Tonnen 16.986 45.763

Umsatzerlöse konsolidiert TEUR 423.537 445.327

EBITDA | EBITDA­Marge TEUR | % 10.000 | 2,4% 11.299 | 2,5%

EBIT | EBIT­Marge TEUR | % 9.372 | 2,2% 10.619 | 2,4%

Ergebnis vor Steuern (EBT) TEUR 9.182 10.266

Jahresüberschuss TEUR 6.243 7.172

Eigenkapitalquote % 35,5% 35,8%

Gearing Ratio % 4,0% 22,4%

Mitarbeiter (Durchschnitt) Anzahl 97 94

MANAGEMENTAndrew Paul, CEODietmar Geigl, CFOMoncef Reisner, COO

WEITERE INFORMATIONEN

GLAUBWÜRDIG- KEIT UND KOMPETENZ

44 H E IN Z E L G R O UP

VERFREUNDET

Wie schmiedet man aus Real Madrid und FC Barcelona ein gemeinsames Team? Martin Bichl und Primož Tasic zeigen anhand der Verschmelzung von Europapier und PaperlinX vor, wie man eine neue Unternehmenskultur schafft – und das gleich in fünf Ländern.

Primoz Tasic (Ex­PaperlinX), Martin Bichl (Europapier) und Onur Aygül (heinzelsales) – ein schlagkräftiges Integrations­Team

45G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

EU R O PA P I E R

JULI 2012 Die Tinte trocknet, die Anwälte gehen nach Hause, ihre Arbeit ist getan: Die Unterschriften unter den Kaufvertrag zwischen den Papiergroßhändlern Euro­papier und PaperlinX sind gesetzt. Die PaperlinX­Töchter in der Slowakei, Un­garn, Slowenien, Kroatien und Serbien wandern zu Europapier, dem einstigen Rivalen. Für ein kleines Team von Mana­gern mit einer speziellen Mission beginnt erst jetzt die richtige Arbeit.

DIE MISSION Aus 10 mach 5. In allen fünf Ländern müssen die lokalen Europapier­ und PaperlinX­Unternehmen verschmolzen und zu schlagkräftigen Einheiten ge­formt werden – wenn möglich, in maxi­mal 100 Tagen. Dass sich die Firmen teilweise seit über zwei Jahrzehnten auf dem Markt bekriegen – wie Real Madrid und der FC Barcelona auf dem Fußball­feld –, macht die Sache nicht einfacher.

DAS TEAM • Martin Bichl, 32, Österreicher, Finance

Director von Europapier, trotz seines niedrigen Alters einer der erfahrensten Europapier­Manager; ein pragmati­scher Finanzer mit Gespür fürs Ge­schäft.

• Primož Tasic, 48, Slowene, bisher Re­gional Manager bei PaperlinX, nun ins Europapier Group Management aufge­stiegen; ein Bär von einem Mann, dem am Balkan niemand ein X für ein U vormachen kann.

• Onur Aygül, 29, Türke, Sales Manager bei heinzelsales, für die PaperlinX­In­tegration als rechte Hand von Martin Bichl abgestellt; er ist der Hüter der Projektpläne und soll das Team auf Kurs halten.

DER STARTSCHUSS 2. November 2012, der Tag des Deal­ Closings, knapp vier Monate nach Ver­tragsunterzeichnung. In der Zwischen­zeit haben die Wettbewerbsbehörden in allen fünf Ländern den Kauf geprüft – für Bichl und Aygül etwas Vorbereitungs­ zeit, um einen Masterplan zu schmie­

den: eine Excel­Tabelle mit 469 Maß­nahmen in ebenso vielen Zeilen, über deren Abarbeitung Onur Aygül wachen soll. Ab nun müssen die Dinge Schlag auf Schlag gehen, will man nicht wichti­gen Schwung verlieren. Der Druck ist hoch.

„Schon an Tag 1, dem Tag des Closings, haben wir in allen fünf Ländern den loka­len Managern von Europapier und Pa­perlinX verkündet, wer von beiden in Zukunft das gemeinsame Unternehmen führen wird. Denn es war enorm wichtig, von Beginn an für völlige Klarheit zu sor­gen“, erinnert sich Martin Bichl. „Wenn

hier Unsicherheit herrscht, suchen sich gerade die besten Leute am schnellsten neue Jobs“, pflichtet ihm Primož Tasic bei. In der Slowakei, Slowenien und Kro­atien werden die bisherigen Europa­pier­Manager zu den neuen Kapitänen erkoren, in Ungarn und Serbien über­nehmen die ehemaligen PaperlinX­ Manager die Führung. Rasch werden neue Organisationsdiagramme gezeich­net, kommuniziert, umgesetzt – denn Zeit ist hier tatsächlich Geld. „Uns war bewusst, dass die Konkurrenz wie ein Rudel Wölfe auf Fehler von uns wartet“, sagt Tasic. „Sie glaubten, sie könnten uns leicht Kunden abjagen, während wir mit der internen Reorganisation be­schäftigt sind.“

Schon früh werden auch die Mitarbeiter in allen Ländern örtlich zusammenge­legt, obwohl die Firmen rechtlich noch

nicht vereint sind. Einstige Rivalen arbei­ten nun vom selben Büro aus, selbst wenn an Kunden teils noch Rechnungen mit altem Briefkopf versendet werden. Ein Punkt nach dem anderen wird in Aygüls Projektplan abgehakt.

DAS BESTE AUS BEIDEN WELTENDoch schon bald offenbart sich die wah­re Herausforderung des Projekts: Wie schmiedet man eine gemeinsame Unter nehmenskultur? Mit Europapier und PaperlinX treffen zwei gegensätzli­che Kulturen, zwei Weltanschauungen, zwei Geschäftsphilosophien aufeinan­der. Während die Europapier­Tochter­

firmen traditionell wie der verlängerte Arm der Papierfabriken agieren und im Zweifel höhere Tonnagen, ein größeres Verkaufsvolumen bevorzugen, tickt Pa­perlinX wie ein klassischer Großhändler und denkt in Margen und Spannen. „Pa­perlinX war zum Beispiel in Serbien mit 7.000 Tonnen Jahresvolumen profitabler als Europapier mit 12.000 Tonnen“, staunt Martin Bichl noch heute.

Eine gemeinsame Identifikation muss her. „Unser Projekt­Slogan war: ‚The best of both worlds‘“, erklärt Bichl. „Wir sind die Sache nicht als reinen Kauf an­gegangen, sondern als Fusion von zwei gleichberechtigten Firmen, die sich auf Augenhöhe begegnen. Wir haben daher bei jedem Thema die Geschäftspraxis jenes Unternehmens übernommen, das in diesem Bereich besser war.“ Während etwa die lokalen Europapier­Gesell­

Wir sind die Sache nicht als reinen Kauf angegangen, sondern als Fusion von zwei gleichberechtigten Firmen, die sich auf Augenhöhe begegnen.

“Martin Bichl

46 H E IN Z E L G R O UP

EU R O PA P I E R

ben auf ‚wir‘ bestanden.“ Bei der Ent­scheidung über die Namen der fünf neuen Firmen wird nach dem Prinzip „Real Barcelona“ vorgegangen: In Kroa­tien wird aus „Europapier Croatia“ und „Adria Papir“ kurzerhand „Europapier

Adria“. „Besonders schön oder akade­misch ist das nicht“, sagt Martin Bichl. „Aber es funktioniert.“

REORGANISATION BRINGT EMOTIONEN ZUM KOCHENDass Excel­Listen und Projektfahrpläne bei einer fünffachen Unternehmensinte­gration nur die halbe Miete sind, ist Mar­tin Bichl, Primož Tasic und Onur Aygül

schaften bei der Absicherung des Kun­denrisikos überlegen waren, punkteten die neu erworbenen Unternehmen beim Management des Working Capital. Und so kommt es, dass sich Europapier, der Käufer, im Zuge der Integration eini­

ges vom lokalen Know­how der Gekauf­ten abschaut. „Nur mit diesem Ansatz konnten wir erfolgreich sein“, sagt Tasic. „Sonst wären uns die Leute nicht ge­folgt.“

Die Betonung des Gemeinsamen be­ginnt schon im Kleinen. „Wir haben den Leuten zum Beispiel von Beginn an ver­boten, ‚die‘ oder ‚sie‘ zu sagen. Wir ha­

bald klar. Die Emotionen gehen bei den Mitarbeitern in allen Ländern hoch. Der Umstieg von Feind auf Freund fällt nicht allen leicht, immer wieder fließen Trä­nen. „Oft war es am wichtigsten, dass wir einfach nur da waren und zugehört haben“, erinnert sich Bichl. „Das hat sehr geholfen. So einen Prozess kann man nicht aus der Ferne managen.“

Das lässt sich auch an den Reiseplänen der drei erkennen: Über Monate geht es alle zwei Tage in ein neues Land. „Wir haben viele Nächte in Hotels verbracht und diskutiert: Wie machen wir das mor­gen?“ sagt Tasic im Rückblick. Freie Wo­chenenden gibt es selten, auch nicht für die lokalen Projektmitarbeiter vor Ort.

AM ENDE STEHT EIN VOLLER ERFOLGDoch trotz aller Schwierigkeiten bleibt das Projekt auf Kurs. Bald sind neun der insgesamt 23 Lager mit anderen zusam­mengelegt und geschlossen, die IT­Sys­teme integriert, die Fusionen rechtlich abgewickelt. Schon 2013 steht fest: Die Integration ist ein voller Erfolg, die Missi­on geglückt. Es gelingt vor allem, die meisten Kunden zu halten. Die Wölfe der Konkurrenz kommen kaum zum Biss. „Das ist der Kern des Erfolgs“, sagt Ta­sic. „Ich war beeindruckt, wie professio­nell alle Mitarbeiter sich den Kunden gegenüber verhalten haben. Selbst wenn es im Inneren Konflikte gab, wur­

INTEGRATION IN REKORDZEIT

TAG 1 (2.11.2012)Closing des Deals mit PaperlinX

TAG 13Neue Organisationsstruktur(Kroatien)

TAG 55Neue Organisationstruktur, gemeinsames Büro in Budapest(Ungarn)

TAG 91Rechtliche Verschmelzung zu Europapier Adria, gemeinsames Lager und SAP-System(Kroatien)

TAG 43Neue Organisationsstruktur(Slowakei / Slowenien)

TAG 60Rechtliche Verschmelzung zu Europapier Slovensko, gemeinsames Büro und SAP-System(Slowakei)

TAG 63Gemeinsame Büros in Zagreb und Split(Kroatien)

TAG 60Rechtliche Verschmelzung zu Europapier Alpe(Slowenien)

Bratislava: erstes gemeinsames Lager nach 94 Tagen

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EU R O PA P I E R

den sie nie nach außen getragen – wie in einer funktionierenden Familie.“ Wer heute durch die fusionierten Unterneh­men geht, merkt nicht mehr, welche Mit­arbeiter einst von PaperlinX kamen und wer von Europapier stammt, davon sind Bichl und Tasic überzeugt: „Die Leute folgen der neuen Flagge.“

Der Erfolg ist auch klar aus den Jahres­ergebnissen ersichtlich: Die fünf Länder sind die Stars unter den zwölf Europa­pier­Märkten. „Die Integration hat uns gezeigt, dass man auch in einem kleinen Markt profitabel sein kann“, sagt Bichl. Mittlerweile werden die Organisations­

formen und Best Practices auch in den anderen Europapier­Märkten übernom­men, von Russland bis Rumänien. „Das Projekt hatte Einfluss auf die gesamte Europapier­Gruppe. Die Erfahrungen wurden zu einem wichtigen Teil unserer ‚Europapier 2015‘­Strategie“, sagt Bichl. „Davor waren wir eine Gruppe von Groß­händlern, heute sind wir eine Großhan­delsgruppe“, ergänzt Tasic.

„Nur eine Sache ist schade: Wir sind bis­her nicht dazugekommen, den Projekt­abschluss gebührend zu feiern“, lächelt er. „Onur erinnert uns regelmäßig daran.“

EUROPAPIER INTERNATIONAL AG 2013 2012

Verkauf gesamt Tonnen 551.206 497.838

davon Druck­ und Schreibpapiere Tonnen 345.611 310.512

davon Büropapiere Tonnen 195.130 179.612

davon Sonstiges Tonnen 10.465 7.714

Umsatzerlöse konsolidiert TEUR 474.864 446.256

EBITDA | EBITDA­Marge TEUR | % 6.676 | 1,4% 5.361 | 1,2%

EBIT | EBIT­Marge TEUR | % 4.851 | 1,0% 3.555 | 0,8%

Ergebnis vor Steuern (EBT) TEUR 2.323 762

Jahresüberschuss TEUR 4.269 4.554

Eigenkapitalquote % 31,9% 28,5%

Gearing Ratio % 100,7% 132,0%

Mitarbeiter (Durchschnitt) Anzahl 851 770

MANAGEMENTHelmut Limbeck, CEOJörg Bierlein, COO

TAG 94Gemeinsames Lager in Bratislava(Slowakei)

TAG 150Neue Organisationsstruktur, Büros in Belgrad und Cacak zusammengelegt, gemeinsames ERP-System(Serbien)

TAG 425 (1.1.2014)Rechtliche Verschmelzung zu Europapier Dunav(Serbien)

TAG 199Lager in Belgrad und Cacak zusammengelegt(Serbien)

TAG 119Gemeinsames Büro in Laibach, SAP-System zusammengelegt(Slowenien)

TAG 150Gemeinsames Lager in Laibach(Slowenien)

TAG 241Rechtliche Verschmelzung zu Europapier Budapest, gemeinsames Lager und SAP-System(Ungarn)

WEITERE INFORMATIONEN

48 H E IN Z E L G R O UP

DER ANFANG UND DAS ENDE

Haben Sie sich je gefragt, was eigentlich mit all dem Altpapier geschieht, das Sie zu Hause fein säuberlich trennen und in den richtigen Container werfen? Dann ist Andreas Mang Ihr Ansprechpartner. Mang ist Geschäftsführer der Bunzl & Biach GmbH, eines der jüngsten Zugän­ge der Heinzel Group. Bunzl & Biach sammelt, sortiert, zerkleinert, presst und verkauft Altpapier. Andreas Mang emp­

fängt Sie in seinem Büro auf dem Bunzl & Biach­Firmengelände nahe der Donau im Norden Wiens. „Sie interessieren sich für das Schicksal Ihrer ausgelesenen Zeitschriften und Ihrer entsorgten Schuh­ kartons? Folgen Sie mir, ich zeige Ihnen die einzelnen Stationen“, sagt er, zieht sich eine neongelbe Schutzweste über den Anzug und geht hinaus in Richtung der großen Lagerhallen.

Durch das Einfahrtstor vor den Hallen rollen bereits die orangefarbenen Müll­autos der Magistratsabteilung 48, die je­der Wiener bestens kennt. „In Wien wird das Altpapier der Haushalte von der Ge­meinde gesammelt, in anderen Regio­nen machen das oft private Sammelun­ternehmen“, erklärt Mang. Ein großer Teil der Altpapier­Mengen von Wiener Haushalten landet auf den beiden Bunzl

Bunzl & Biach, ein Neuzugang in der Heinzel Group, sammelt, sortiert und ver-kauft Altpapier – und schließt damit den Recycling-Kreislauf der Papierindustrie.

Gepresste Altpapierballen auf dem Bunzl & Biach­Gelände in Wien­Floridsdorf

49G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

BUN Z L & B I A CH

& Biach­Standorten im Süden und Nor­den der Stadt. Ein weiteres Lager be­treibt das Unternehmen in Linz in Ober­österreich. Die Sammlung in anderen österreichischen Ballungszentren sowie in den östlichen Nachbarländern wird von Partner­ und Tochterunternehmen von Bunzl & Biach übernommen (siehe Organigramm S. 50). „Mit einem Han­delsvolumen von über 600.000 Tonnen Altpapier pro Jahr sind wir in Österreich Marktführer“, so Andreas Mang.

AUFWÄNDIGE SORTIERUNGDie erste Station der Müllautos ist die Waage, die das Gewicht jedes Lkw samt Beladung misst. 500 Tonnen Altpapier werden täglich auf das rund 60.000 Quadratmeter große Gelände gebracht. Bunzl & Biach bezahlt nach Gewicht, der Preis pro Tonne hängt jedoch von der Qualität des Altpapiers ab. „Der Preis für unsortierte Haushaltssammlung ist nied­riger als etwa für sortenreine Papierreste aus einer Druckerei“, erläutert Mang.

Nach dem Wiegen biegen die Lkw rechts ab in eine große Halle, in der sich bereits ein Altpapierberg mehrere Meter hoch türmt. Per Knopfdruck kippt ein Lkw sei­nen gesamten Inhalt auf den Boden der Halle und fährt wieder ab. Ein rasch her­einfahrender Bagger schiebt den Haufen

zusammen und sorgt für Aufregung in der Taubenschar, die sich auf dem Gipfel versammelt hat. Der Berg aus weißem und bunt bedrucktem Papier ist von braunem Karton durchsetzt, aber auch Plastiksäcke oder CD­Hüllen von weni­ger konsequenten Mülltrennern sind zu sehen. „Der Kartonanteil liegt bei 30 bis 31 Prozent“, erklärt Mang mit Kenner­blick. „Vor einigen Jahren war er noch bei rund 20 Prozent.“ Das Internet­Zeitalter macht sich auch beim Altpapierhändler bemerkbar: Weniger Zeitungen und Zeit­schriften, dafür mehr Kartons von Ama­zon und anderen Online­Händlern ha­ben die Mischung verändert.

Im folgenden Schritt wird das Altpapier sukzessive in eine große Sortieranlage mit über 100 Meter langen, ratternden und rüttelnden Förderbändern geschau­felt: Papier und Karton sollen getrennt werden, da weiße Ware überwiegend an Papierfabriken und braune Ware an Kar­tonfabriken weiterverkauft wird, als Roh­stoff für den nächsten Zyklus der Pro­duktion. Ständiges Schütteln sorgt dafür, dass kleinere Papierreste – meist weiß – durch das fahrende Sieb fallen, während größere Formate – meist braun – auf dem Förderband weiterfahren.

Die Sortierung ist natürlich nicht perfekt. „An unserem Standort im Süden Wiens arbeiten wir auch mit Infrarot­Techno­logie, die Weiß und Braun auseinander halten kann“, erklärt Andreas Mang. Am Standort Steinheilgasse in Wien 21 ist aber ein weiterer manueller Sortierschritt nötig. In einem beheizten Raum, durch den das Förderband läuft, stehen zu je­der Seite mehrere Frauen. Sie fischen flink Plastikmüll und Karton aus dem vorbeifahrenden Altpapier. Wer zu Hau­se bei der Müllsortierung nicht trenn­scharf vorgeht, bekommt spätestens bei diesem Anblick ein schlechtes Gewis­sen. „Das ist ein harter Job“, sagt Andreas Mang. „Männer halten das in der Regel nicht durch und geben oft auf. Wir stellen daher lieber Frauen ein.“

Altpapier­Haufen vor Sortierung

Mit einem Handelsvolumen von über 600.000 Tonnen Altpapier pro Jahr sind wir in Österreich Marktführer.

“Andreas Mang

50 H E IN Z E L G R O UP

DER ALTPAPIERKREISLAUF

PAPIERFABRIKPAPIERROLLE PRESSEVERTRIEB

ZEITSCHRIFTENHANDEL

KONSUMENTEN / HAUSHALTE

KARTONFABRIK

UNVERKAUFTEZEITSCHRIFTEN

SCHNITTRESTE

VERPACKUNGEN

BRAUNEALTKARTON-BALLEN

BUNZL & BIACH

Sortierung (Braun / Weiß)Zerkleinerung

Pressen

ALTPAPIERSAMMLER

WEISSEALTPAPIER-BALLEN

DRUCKEREI

B UN Z L & B I A CH

den erwähnten Produktionsabfällen aus großen Druckereien. Um sich diese Mengen zu sichern, schickt Andreas Mang gern die eigene Flotte von knapp 30 Fahrzeugen los. „Als Faustregel gilt: Bei Druckereien werden bis zu zehn Pro­zent des Neupapiers gleich zu Altpapier. Das ist die beste Qualität.“ Andreas Mang bückt sich, um eine Papierrolle vom Boden aufzuheben, auf der noch fingerbreit unbenütztes Papier aufgerollt ist. „Heute sind die Druckereien viel effi­zienter als noch vor einigen Jahren. Frü­

Einmal sortiert, wird das Altpapier in gro­ßen Pressen zu Ballen geformt und mit Draht verschnürt – fertig für Verkauf und Auslieferung.

Diese aufwändige Sortierung ist freilich nur bei den Mengen aus der Haushalts­sammlung nötig. Viel pflegeleichter ist Altpapier, das von Betrieben eingesam­melt und in einer der nächsten Hallen gelagert wird. Denn bei den gewerbli­chen Mengen ist die Altpapierqualität schon von vornherein einheitlich, wie bei

her war die Verschwendung enorm, da wurde auf jeder Rolle doppelt so viel Pa­pier übriggelassen.“

Die unterschiedlichen Altpapier­Qualitä­ten werden von Bunzl & Biach an unter­schiedliche Kunden verkauft. Am wähle­rischsten sind die Hersteller von Hygienepapier, sie verlangen die höchs­te Qualität. „Ausgerechnet für WC­Pa­pier verlangen die Konsumenten das weißeste Papier“, lächelt Andreas Mang. Viel genügsamer sind die Kartonherstel­ler, die sich für gewisse Kartonsorten auch mit unsortierten Braun­Weiß­Mi­schungen zufrieden geben. Ein Magazin­papier­Hersteller wie die Papierfabrik Laakirchen – einer der größten Kunden von Bunzl & Biach – bevorzugt Altpapier aus Zeitschriften.

ZERKLEINERUNG UND AKTEN-VERNICHTUNGFür gewisse Kunden wird das Altpapier fallweise in kleinste Schnipsel zerklei­nert: Es löst sich in der Papierfabrik schneller auf, wenn Wasser und Chemi­kalien die Schnipsel von mehreren Sei­ten angreifen und in die ursprünglichen Fasern zerlegen können.

EIGENTÜMERSTRUKTUR

51% 49%

Papyrus GroupAustrian Recycling s.r.o.

Bunzl & Biach GmbH

Laakirchen Papier AG SCA Hygiene Products GmbH

51% 31,7%

51G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

BUN Z L & B I A CH

Umso praktischer, dass Bunzl & Biach auch Aktenvernichtung als Dienstleis­tung anbietet. Für Banken, Versicherun­gen oder Notare mit sensiblem Daten­material übernimmt Bunzl & Biach die diskrete Zerkleinerung von Papier, aber auch Festplatten und anderen Datenträ­gern. „100% Secure Destruction“ wer­ben große gelbe Sticker auf den Metall­kisten, die zum gesicherten Transport eingesetzt werden. Die kleinen Papier­späne, die in einem Shredder zerkleinert werden und dadurch garantiert nicht mehr zusammensetzbar sind, werden womöglich schon bald als Toilettenpapier wiedergeboren. Eine solche „Wiederge­burt“ von Altpapier kann bis zu acht Mal erfolgen – erst dann ist die ursprüngliche Faser durch den Recycling­Prozess so in Mitleidenschaft gezogen, dass sie nicht

mehr als Rohstoff für die nächste Runde der Papierproduktion taugt.

HOHE RECYCLINGQUOTE IN ÖSTERREICHIn Österreich werden mehr als 70 Pro­zent der Papierproduktion recycelt – eine im Europavergleich sehr hohe Quo­te. „Wir sind da sehr gut“, sagt Andreas Mang. Der Altpapierhunger der österrei­chischen Papier­ und Kartonindustrie wird durch die Altpapiermengen aus dem Inland allerdings nicht gestillt. „Man muss bedenken, dass die österreichi­schen Produzenten den Großteil ihres Papiers exportieren“, erklärt Mang. „Da­mit entsteht natürlich auch das Altpapier im Ausland, und wir müssen es erst wie­der zurückholen.“ Etwa 2,5 Millionen Tonnen jährlich benötigt die österreichi­sche Papier­ und Kartonindustrie, nur

1,5 Millionen fallen im Inland an. Der Rest muss importiert werden.

„Über unser Tochterunternehmen Aust­rian Recycling sind wir bereits in der Tschechischen Republik und der Slowa­kei aktiv. In naher Zukunft wollen wir uns aber zum Beispiel auch nach Kroatien ausdehnen“, plant Mang. Die Import­mengen von Bunzl & Biach sind in den vergangenen Jahren ständig gestiegen und machen mittlerweile die Hälfte der Jahresmenge aus. Immer größere Volu­mina müssen Andreas Mang und seine Mitarbeiter über immer größere Distan­zen herbeiholen, um die Papierfabriken zu füttern. „Die sind auf uns ange ­wiesen. Wenn wir nicht ständig nachlie­fern, stehen sie still.“ Der Kreislauf stoppt, das Neupapier stockt. Mit einem Mal blickt Herr Mang ganz philosophisch: „Wir sind der Anfang und das Ende.“

MANAGEMENTAndreas Mang, CEO Klaus Vlach, CFO

WEITERE INFORMATIONEN

Sichere Entsorgung sensibler Unterlagen

BUNZL & BIACH GMBH1 20132

Handelsvolumen gesamt Tonnen 657.819

davon Altpapier Tonnen 571.345

davon Altkarton Tonnen 81.749

davon Sonstiges Tonnen 4.725

Umsatzerlöse TEUR 82.923

EBITDA | EBITDA­Marge TEUR | % 2.815 | 3,4%

EBIT | EBIT­Marge TEUR | % 1.647 | 2,0%

Ergebnis vor Steuern (EBT) TEUR 1.704

Jahresüberschuss TEUR 1.073

Eigenkapitalquote % 52,0%

Gearing Ratio % – 38,3%

Mitarbeiter (Durchschnitt) Anzahl 142

1 Incl. Austrian Recycling 2 davon 9 Monate in der Heinzel Group konsolidiert

52 H E IN Z E L G R O UP

RESPEKTVERANTWORTUNG

SPITZENLEISTUNGEN

53G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

RESPEKTVERANTWORTUNG

SPITZENLEISTUNGEN

54 H E IN Z E L G R O UP

PREISGEKRÖNTMit dem Award of Excellence und dem Energy Award zeichnet die Heinzel Group jedes Jahr besonders engagierte Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter aus. Prämiert werden außergewöhnliche Leistungen sowie Beiträge zu höherer Energieeffizienz.

„And the winner is ...“ heißt es jedes Jahr bei der exklusiven Veranstaltung „Heinzel in der Albertina“. An diesem mittlerweile traditionellen Galaabend am Ende des ersten Quartals lässt das Un­ternehmen gemeinsam mit Manage­

ment, Aufsichtsrat und einem ausge­wählten Kreis von Gästen das vorangegangene Geschäftsjahr Revue passieren und wirft einen Blick in die Zu­kunft. Und zeichnet Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus, die im vergangenen

Mitarbeiter­Ehrung beim jährlichen Event in der Wiener Albertina

55G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

MI TA R B E I T E R

Jahr Außergewöhnliches für die Heinzel Group geleistet haben. Unter den nomi­nierten Einzelpersonen bzw. Teams er­halten letztlich drei den Award of Excel­lence, über den Energy Award darf sich jährlich ein Preisträger freuen.

SPITZENLEISTUNGEN ERFORDERN SPITZENEINSATZIhren Ursprung nahm die Idee bereits im Jahr 2004, die ersten Awards of Excellen­ce wurden im März 2005 verliehen. Der Gedanke dahinter: Spitzenleistungen, die für ein international tätiges Unternehmen wie die Heinzel Group unerlässlich sind, können nur mit hoch kompetenten und überdurchschnittlich engagierten Mitar­beitern erbracht werden. „Unsere Mitar­beiter sind die treibende Kraft unseres

Albertina Wien

DIE NOMINIERTEN 2013Unternehmen Nominierte/r Projekt

Awards of Excellence

Europapier Austria Jürgen Silli Steigerung des Verkaufsvolumens im Ressort um 25%

Europapier Bohemia Tomáš Jarkovský Außerordentliche Leistung durch Prozessverbesserung und Kostensenkung im Einkauf

Europapier International/ Wilfried Heinzel

Martin Bichl, Primož Tasič, Onur Aygül Erfolgreiche Integration der PaperlinX­Gesellschaften

Estonian Cell Reeli Pärs Stetige Steigerung der Verkaufspreise und ­volumina trotz gegenläufiger Entwicklung der Marktpreise

Estonian Cell Fred Ankipovitš, Lembit Luik, Alari Rebane, Silver Trover, Matti Tirmaste, Ivari Samolberg, Aare Karing, Andres Aaver, Ilgar Kadõmov, Teet Nigol, Harri Mikker, Artur Lootsmann, Sergei Hramtsov, Jan Lahtvee, Tarmo Veldi, Marko Karjus

Steigerung der Produktionskapazität durch erfolgreiche Installa­tion einer neuen Scheibenpresse

Zellstoff Pöls Harald Trummer Erfolgreiche Abwicklung des umfangreichsten Revisionsstill­stands der Geschichte in Pöls

Zellstoff Pöls Peter Hatz, Gerhard Gruber, Klaus Eibinger, Robert Zaiser Verbesserung der Runability der Kocherei und der Zellstoff­qualität

Zellstoff Pöls Ilse Ranser Einführung eines neuen, flexibleren Lohnschemas

Wilfried Heinzel Karin Schnabl Ausweitung der Vertriebsmöglichkeiten durch komplexe Umsatzsteuer­Registrierungen in acht Ländern

Laakirchen Papier/ Zellstoff Pöls

Stefan Hirantner, Günther Lesser Integration der IT von Laakirchen in die Struktur der Heinzel Group

Laakirchen Papier Günter Kaltenböck, Roland Stadlhuber, Peter Hofstödter Produktionsrekord von mehr als 300.000 Tonnen auf der PM11 und Steigerung des Gesamtwirkungsgrads auf den globalen Spitzenwert von 89%

Laakirchen Papier Andrea Heidegger, Arja Lehner, Brigitte Bammer, Doris Schneeweiss, Erwin Hofmann, Heidi Zausek, Walter Lehmann

Reibungslose Integration von Vertrieb, Marketing und Produktionsplanung in die Heinzel Group

Energy Award

Zellstoff Pöls Stefan Moitzi, Bruno Prendler, Josef Hammerl, Winfried Weber, Otmar Sperdin, Michael Piber

Steigerung der elektrischen Energiegewinnung um 2 MW durch Nutzung der Restwärme des Abgasstroms

Laakirchen Papier Dietmar Grüneis, Robert Hattinger, Ernst Hamminger, Helmut Aichhorn, Johann Stadlmayr, Gerald Asamer

Kontinuierliche Reduktion des Strom­ und Wärmeverbrauchs durch ständige Verbesserungen und gezielte Investitionen – seit 2005: –25% Strom, –18% Wärme

Diese Nominierungen wurden von der Jury als Preisträger ausgewählt.

56 H E IN Z E L G R O UP

MI TA R B E I T E R

Unternehmens“, betont Alfred Heinzel, CEO der Heinzel Holding. „Sie machen es möglich, dass wir in einem zuneh­mend rauen Marktumfeld erfolgreich bleiben.“ 2012 trat der Energy Award hin­zu, um der steigenden Bedeutung des Themas Energieeffizienz für die Gruppe Rechnung zu tragen.

Die Nominierungen für den Award erfol­gen durch die Geschäftsleitungen der einzelnen Unternehmen der Heinzel Group. Die finale Auswahl der Gewinner trifft schließlich eine Jury, deren Ent­scheidung erst in der Albertina in Anwe­senheit aller Nominierten publik ge­macht wird.

DER KOKON – ZEICHEN FÜR ENTFALTUNGAls Preis erhalten die Gewinner eine Ur­kunde sowie einen kunstvollen Kokon aus Papier. Das zarte Objekt ging als Sie­ger aus elf Einreichungen im Rahmen eines Wettbewerbs an der Akademie der bildenden Künste in Wien hervor. Ge­schaffen von Brigitte Sponer, soll der Kokon den Schutz für etwas Wertvolles symbolisieren, das sich verändert und weiter entfaltet – so wie die Mitarbeiter der Heinzel Group, die durch ihren au­ßergewöhnlichen Einsatz und ihre Inno­vationskraft zum Erfolg des Unterneh­mens beitragen.

Die Preise für 2013 wurden am 31. März 2014 in der Wiener Albertina verliehen.

ENERGY AWARDMit dem Energy Award 2013 ausgezeichnet wurden Johann Stadlmayr, Helmut Aichhorn, Gerald Asamer, Dietmar Grüneis, Robert Hattinger und Ernst Hamminger für die kontinuierliche Reduktion des Strom­ und Wärmever­brauchs in der Papierfabrik Laakirchen. Dank der von ihnen umgesetzten nachhaltigen Verbesserungen konnte der Stromverbrauch des Werks seit 2005 um 25 Prozent reduziert werden, der Wärmeverbrauch reduzierte sich gleich­zeitig um 18 Prozent.

Der „Kokon“ aus Papier als Preis für die Gewinner

Johann Stadlmayr, Helmut Aichhorn, Gerald Asamer, Dietmar Grüneis, Robert Hattinger, Ernst Hamminger

57G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

AND THE PRIZE GOES TO ...... Primož Tasic, Martin Bichl und Onur Aygül (Bild oben) für die in Rekordzeit abge­wickelte, hoch erfolgreiche Integration der 2012 erworbenen fünf PaperlinX­Gesell­schaften in CEE in die Europapier Gruppe. Über einen Kokon freuen durfte sich auch Harald Trummer (Bild links) für die vorbildliche Abwicklung des umfangreichsten Revisionsstillstands der Geschichte in der Zellstofffabrik Pöls. Auch Roland Stadlhuber, Günter Kaltenböck und Peter Hofstödter (Bild unten) überzeugten die Jury mit Spitzen­leistungen: Sie erzielten auf der PM11 in Laakirchen 2013 nicht nur einen Produkti­onsrekord von 300.000 Tonnen, sondern auch einen Gesamtwirkungsgrad von 89 Prozent und damit einen weltweiten Spitzenwert.

MI TA R B E I T E R

AWARDS OF EXCELLENCE

Roland Stadlhuber, Günter Kaltenböck, Peter Hofstödter

Harald Trummer

Primož Tasič, Martin Bichl und Onur Aygül

58 H E IN Z E L G R O UP

VEREDELN STATT VERBRENNEN

Die österreichische Papier industrie setzt sich für eine nach-haltigere Nutzung des Rohstoffes Holz ein. Die staatliche Förderung großer Biomassekraftwerke wird scharf kritisiert.

in der chemischen Industrie für Seife, Terpentin, Tallöl, Ethanol und Biotreib­stoffe. Holz ist ebenso die Basis für Mö­bel, Verpackungen und die Produkte der

Holz ist erstaunlich vielseitig. Es ist nicht nur auf verschiedenste Weise als Roh­stoff nutzbar – im Bauwesen, zur Pro­duktion von Zellstoff, Papier und Karton,

Skiindustrie. Es leistet zudem einen wert­vollen Beitrag zum Klimaschutz: Bäume entziehen der Atmosphäre bei ihrem Wachstum Kohlendioxid (CO2) und fun­gieren damit als Kohlenstoffspeicher: Ein Kubikmeter Holz speichert rund zwei Tonnen CO2. Und natürlich liefert Holz seit jeher Licht, Wärme und Energie.

STEIGENDE WÄRME- UND STROM-PRODUKTION AUS HOLZGerade in Österreich wird Holz immer häufiger zur Erzeugung von Wärme und Strom eingesetzt und sofort verbrannt. Grund dafür sind hohe Förderungen des österreichischen Staates für erneuerbare Energieformen. Staatlich garantierte Ta­rife für die Netzeinspeisung lösten in den vergangenen Jahren einen Bauboom bei großen Biomassekraftwerken aus. Der Bedarf an Holzresten und Abfällen wuchs dadurch deutlich rascher als das Angebot der österreichischen Forstwirt­

Die stoffliche Nutzung muss Vorrang gegenüber der energetischen Nutzung haben. Holz ist zu wertvoll, um sofort ver- brannt zu werden.

“ Wolfgang Pfarl

59G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

DIE HOLZKASKADE

WALD

STOFFLICHE VERWERTUNG

ENERGETISCHE VERWERTUNG

SÄGEWERK

BAU, MÖBEL ZELLSTOFFFABRIK

PAPIERFABRIK

KRAFTWERK

HAUSHALTE / UNTERNEHMEN

HACKSCHNITZEL

ALTPAPIER PAPIER

HACKSCHNITZEL

SCH

NITTH

OLZ

BEL, B

AUM

ATER

IAL

RESTS

TOFFE

RESTS

TOFFE

ABFALL

ENER

GIE

UM W E LT

schaft. Das Resultat: steigende Preise und steigende Importe. Seit 2005 ver­doppelten sich etwa die Holzimporte der österreichischen Zellstoff­ und Papierin­dustrie und machen heute an die 37 Prozent ihres jährlichen Bedarfs aus. Die Holzbezugspreise stiegen im selben Zeitraum um 60 Prozent an. Gleichzeitig treiben die langen Transportwege die CO2­Emissionen in die Höhe – und ma­chen damit ironischerweise die CO2­Ein­sparungen aus den geförderten Biomas­se­Anlagen teils wieder zunichte.

ZU SCHADE ZUM VERHEIZENIn den vergangenen zehn Jahren ver­doppelte sich in Österreich die Menge an Holz, die direkt für die Energiegewin­nung verbrannt wurde – eine Entwick­lung, die von der österreichischen Pa­pierindustrie überaus kritisch gesehen wird. Wolfgang Pfarl, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Heinzel Group und Präsident der Branchenvereinigung Aus­tropapier, betont: „Holz ist zu wertvoll, um sofort verbrannt zu werden. Holz ist nicht unbegrenzt verfügbar, deshalb muss seine Nutzung nachhaltiger ange­legt werden. Das bedeutet: Die stoffliche Nutzung muss Vorrang gegenüber der energetischen Nutzung haben.“ Auch die Energiestrategie 2020 der EU­Kom­mission verlangt eine kaskadenförmige Nutzung von Ressourcen. „Deshalb muss der Lebenszyklus von Holz mit der Wertschöpfung beginnen, sich mit dem Recycling fortsetzen und erst danach mit der energetischen Nutzung abschlie­ßen“, so Pfarl. „Die Devise lautet: Vere­deln statt verbrennen.“

ZELLSTOFFINDUSTRIE SETZT AUF NACHHALTIGE KONZEPTEDiesem Prinzip folgend haben viele Un­ternehmen der Zellstoffindustrie – einer der wichtigsten Branchen der holzverar­beitenden Industrie – in den letzten Jah­ren Milliarden in neue ressourcenorien­tierte Versorgungskonzepte investiert. Ziel war und ist es, den Rohstoff Holz so

umfassend wie möglich zu nutzen. Als Konsequenz kann z. B. der Produktions­standort der zur Heinzel Group zählen­den steirischen Zellstoff Pöls AG heute nahezu energieautark betrieben werden. Denn bei der Zellstoffherstellung fallen hochwertige Komponenten wie Lignin und Harze an, die als lösliches Gemisch – so genannte Biolauge – verbrannt und zur Wärme­ und Stromgewinnung ge­nutzt werden. Damit wird nicht nur das Werk selbst mit Strom und Wärme ver­sorgt, sondern es werden auch Fernwär­me für 15.000 Haushalte in umliegen­den Gemeinden und Strom für 40.000 Haushalte bereitgestellt. Zusätzlich wird seit 2011 aus dem anfallenden Neben­produkt Seife auch Tallöl produziert, das teils als Rohstoff an die chemische Industrie geht, teils ebenfalls zur Ener­gieerzeugung im Betrieb genutzt wird.

Wolfgang Pfarl: „Das Werk in Pöls kann als Musterprojekt gelten, wie man auch außerhalb unserer Branche mit diesem wertvollen Rohstoff umgehen sollte.“ Dem kann sich Kurt Maier, CEO der Zell­stoff Pöls AG, nur anschließen: „Holz ist das tägliche Brot, das unser Standort, aber auch unsere ganze Industrie, braucht. Deshalb müssen wir alles dafür tun, dass es einer wirklich vernünftigen – und damit meine ich kaskadischen – Nutzung zugeführt wird.“

WEITERE INFORMATIONEN

60 H E IN Z E L G R O UP

Teach for Austria rekrutiert Jungakademiker als Lehrer auf Zeit für bildungsbenachteiligte Kinder. Die Heinzel Group unterstützt diese Initiative im Rahmen ihrer CSR-Aktivitäten als Partner.

Walter Emberger mit Schülern von Teach for Austria

61G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

C SR

Nicht nur die PISA­Tests bringen regel­mäßig ernüchternde Ergebnisse für Ös­terreich, auch die 2011 und 2012 durch­geführte OECD­Studie „Programme for the International Assessment of Adult Competencies“ (PIAAC) zeichnet ein düsteres Bild: 960.000 der 16­ bis 65­jährigen Österreicher können nur schlecht oder gar nicht lesen – das ist jeder fünfte! Österreich liegt damit wie schon bei der PISA­Studie beim Lesen unter dem OECD­Durchschnitt. Was das langfristig für den Wirtschaftsstandort bedeutet, lässt sich nur erahnen – ein beachtliches Problem wird es allemal.

WELTWEITE INITIATIVEHier setzt die 2011 nach amerikani­schem Vorbild ins Leben gerufene Initia­tive Teach for Austria (TFA) an, die exzel­lente und motivierte Jungakademiker als Lehrer auf Zeit an die problematischeren Schulen Österreichs schickt. Teach for Austria ist Teil der Mitte der 1980er Jah­re gegründeten und mittlerweile in 28 Ländern weltweit aktiven Bildungsbewe­gung Teach for All. In den Vereinigten Staaten ist das Programm heute so be­gehrt, dass sich jährlich 50.000 Young Professionals bewerben – unter ihnen beachtliche 20 Prozent aller Harvard­ Studenten. In England rekrutiert die dortige Partnerorganisation Teach First UK mittlerweile mehr Oxford­ und Cam­bridge­Absolventen als jedes andere Unternehmen.

Auch in Österreich bewarben sich be­reits für den ersten Turnus – er startete mit dem Schuljahr 2012/13 – mehrere Hundert Spitzenabsolventen heimischer Hochschulen, um zwei Jahre als Teach for Austria­Fellows an Pflichtschulen Kinder und Jugendliche aus bildungsfer­nen und einkommensschwachen Fami­lien zu unterrichten. Im September 2012 traten die ersten 24 Fellows ihre Lehrtä­

tigkeit an, seit September 2013 stehen bereits 55 in Klassenzimmern in Wien und Salzburg. CHANCENGLEICHHEIT IN DER BILDUNG Hauptanliegen von Teach for Austria ist eine gerechtere Verteilung von Bildungs­chancen, langfristig möchte man das Recht auf Bildung überhaupt als Men­schenrecht durchsetzen. Denn die Sta­tistik beweist: Kinder aus sozial benach­teiligten Familien haben es schwerer.

TFA­Fellow Mathias Kluger im Unterricht

Mathias Kluger unterrichtet an der Neuen Mittelschule Florian Hedersdorfer Straße in Wien­Simmering und ist begeistert von seiner Tätigkeit: „Im Vorfeld hatte ich zwar Zweifel und Ängste. Aber eigentlich kann ich nur Positives berichten. Sowohl Kollegen als auch Schüler haben mich offen aufgenommen. Und es ist einfach großartig zu sehen, wie man Interesse und Begeisterung entfachen und damit dazu beitragen kann, die Chancen eines Kindes zu erhöhen.“

55FELLOWS STEHEN BEREITS IN ÖSTERREICHISCHEN KLASSENZIMMERN

62 H E IN Z E L G R O UP

C SR

So steigt etwa die Wahrscheinlichkeit ei­nes Schulabbruchs um das Fünffache, wenn ein Kind in einem bildungsfernen Elternhaus aufwächst. Gleichzeitig ist die Chance auf einen Universitätsabschluss für Kinder von Akademikern 16 Mal höher als bei Kindern, deren Eltern nur einen Pflichtschulabschluss aufweisen. Genau hier setzt Teach for Austria an. „Es geht darum, Leidenschaft und Pers­pektiven zu vermitteln. Mit unseren Fel­lows lernen Kinder dank der Vorbildwir­kung junger Erwachsener, sich selbst zu Leistung zu motivieren. Sie stärken ihr Selbstvertrauen und haben dadurch mittelfristig wesentlich bessere Ausbil­

dungs­ und Berufsperspektiven“, so Dr. Walter Emberger, Geschäftsführer und Gründer von Teach for Austria. Positiver Nebeneffekt für das Bildungssystem: Der Lehrkräftemangel wird gemildert, und gleichzeitig steigt die Attraktivität des Lehrberufs.

HÖCHSTE ANSPRÜCHE AN DIE FELLOWSUm diese Ziele zu erreichen, sucht Teach for Austria gezielt nach den klügs­ten Köpfen des Landes. Ein strenges Auswahlverfahren stellt sicher, dass die künftigen Fellows höchsten Ansprüchen genügen. Daran teilnehmen können Hochschulabsolventen mit überdurch­

960.000 ÖSTERREICHER ZWISCHEN 16 UND 65 KÖNNEN SCHLECHT ODER GAR NICHT LESEN

TEACH FOR AUSTRIA IN ZAHLEN

5.500 k 13.500UNTERRICHTETE SCHÜLER 2013

UNTERRICHTETE SCHÜLER 2015

10041 14WEIBLICHEFELLOWS

MÄNNLICHEFELLOWS

SCHÜLER UNTERRICHTET JEDER FELLOW IM SCHNITT

63G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

C SR

Der Einsatz als Fellow bringt auch sehr berührende Erfahrungen. Claudia Müllauer – sie unterrichtet an der Neuen Mittelschule Leibnizgasse in Wien­ Favoriten – berichtet von einem solchen Augenblick: „Eines der schönsten Erlebnisse aus meinem ersten Jahr war der Moment, als ich von einem beson­ders schwierigen Schüler einen Brief bekam, in dem er sich nachträglich bei mir entschuldigte und gleichzeitig bedankte.“

schnittlichen Zensuren sowie hochquali­fizierte Berufseinsteiger. Und das Inter­esse nimmt stetig zu: 665 Bewerbungen waren es 2013 bereits, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 460 des Vorjah­res. Die 120 besten von ihnen wurden in einem Assessment­Center auf Herz und Nieren geprüft, als Fellows ausgewählt wurden gerade einmal 32 – etwa fünf Prozent aller Bewerber.

WIN-WIN-SITUATION AUF ALLEN EBENENDoch warum bewerben sich High Poten­tials, denen die Türen der attraktivsten Arbeitgeber des Landes offen stehen, für diese Initiative? Walter Emberger hat eine klare Antwort: „Teach for Austria bietet den jungen Akademikern nicht nur eine sinnvolle, erfüllende Aufgabe im Interesse der Allgemeinheit, sondern auch einen Karriere­Turbo. Sie sammeln im Unterricht wertvolle Führungserfah­rung, die ihnen dann später im Berufsle­ben zugute kommt, und bauen zudem ein wertvolles Netzwerk auf.“ Zusätzlich werden die Fellows auch ausgiebig ge­fördert. Dafür sorgen ein Online­Cam­pus, eine Sommerakademie und eine Leadership­Ausbildung ebenso wie die Begleitung durch erfahrene Pädago­gik­Coaches. All das unterstützt sie nicht

nur in ihrer Lehrtätigkeit, auch ihre At­traktivität für den Arbeitsmarkt nimmt weiter zu. Das haben auch bereits viele Unternehmen erkannt – und so ist nicht nur das Interesse an den Fellows hoch, sondern auch die Liste der Unterstützer

lang. Neben der österreichischen Indus­triellenvereinigung finden sich darauf so renommierte Unternehmen wie die Bos­ton Consulting Group, die Berndorf Pri­vatstiftung, IBM Österreich oder Red Bull – und natürlich die Heinzel Group.

Die Partner der Initiative tragen derzeit etwa 90 Prozent der Kosten. Sebastian Heinzel – verantwortlich für das Strategic Planning der Heinzel Group und Mitglied des Teach for Austria­Beirats – ist über­zeugt: „Die Heinzel Group ist so wie die gesamte Industrie auf gute Lehrlinge an­gewiesen. Dazu brauchen wir aber ein funktionierendes Bildungssystem. Hier gibt es in Österreich definitiv Handlungs­bedarf. Teach for Austria ist Teil der Lö­sung und schafft eine Win­Win­Situation für alle Beteiligten: Kinder, Jungakade­miker, Unternehmen und das Bildungs­system insgesamt gewinnen.“

TFA­Fellow Claudia Müllauer

Sebastian Heinzel

Die Heinzel Group ist so wie die gesamte Industrie auf gute Lehrlinge ange- wiesen. Dazu brauchen wir aber ein funktionieren-des Bildungssystem. Teach for Austria ist Teil der Lösung.

64 H E IN Z E L G R O UP

KONZERN- LAGEBERICHT

65G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

KONZERN- LAGEBERICHT

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ALLGEMEINE WIRTSCHAFTSLAGEDie Weltwirtschaft zeigte im Jahr 2013 erste Zeichen einer Stabilisierung, obwohl sie zum dritten Mal in Folge weniger stark wuchs als im Jahr zuvor. Das globale Wachstum von 3,0 Prozent wurde dabei aus­schließlich durch die nach wie vor solide Dynamik in Asien gestützt, während sämtliche anderen Länder der Welt unter diesem Durchschnittswert blieben. Vor allem die Entwicklung in Europa verlief relativ gedämpft: Die Krisenerscheinungen in mehreren Euroländern führten dazu, dass die Wirtschaft im Euroraum sogar um 0,4 Prozent schrumpfte. Eine Trendwende leitete erst die EZB­Zusage ein, den Euro „mit allen Mitteln“ zu unterstützen, wie es EZB­Präsident Mario Draghi formulierte.

In den USA wiederum hemmte nicht zuletzt der Shutdown der US­Regierung im Herbst 2013 die wirt­schaftliche Dynamik. Dennoch startete die US­Notenbank allmählich eine Bremsung der expansiven Geldpolitik als Zeichen einer einsetzenden Stabilisierung.

Die Zinslandschaft verharrte 2013 auf niedrigem Niveau. In Europa wurde der Geldmarkt­Zinssatz 2013 zwei Mal weiter gesenkt, zuletzt auf 0,25 Prozent, während sich die Leitzinsen der amerikani­schen Fed bereits seit einigen Jahren zwischen 0,0 und 0,25 Prozent bewegen. Der Wechselkurs des Euro zum US­Dollar schwankte 2013 in der Bandbreite zwischen 1,28 und 1,38.

BRANCHENENTWICKLUNGObgleich Westeuropa mit einem weltweiten Anteil von 30 Prozent weiterhin der bedeutendste Markt für Zellstoff bleibt, ist China im Ländervergleich mittlerweile der größte Verbraucher von Marktzellstoff. Weltweit hat sich die Nachfrage dabei 2013 mit einem moderaten Anstieg von ca. 1,7 Prozent im We­sentlichen seitwärts entwickelt. Während aus China und Osteuropa wie erwartet ein leichter Nachfrage­anstieg zu verzeichnen war, stagnierten die Verkaufsvolumina in Westeuropa. Von den Preisen her ge­sehen verzeichnete Langfaser­Zellstoff (NBSK) über das ganze Jahr 2013 hinweg einen stetigen Anstieg. Im Kurzfaser­Bereich (BEKP) zogen die Preise bis Jahresmitte an, danach setzte jedoch ein Abwärtstrend ein, der zum Teil bereits für Anfang 2014 erwartete erhebliche Kapazitätserhöhungen aus zwei lateinamerikanischen Projekten vorwegnahm. Im Durchschnitt lagen die Preise jedoch über den Vorjahreswerten.

L A G E B E R I C H T

1.000900800700600500400300200100

0

EUR/USD

1,600

1,500

1,400

1,300

1,200

1,100

1,000

0,900

ZELLSTOFF-PREISENTWICKLUNG PRO QUARTALCIF-PREIS NBSK (EUR/T) CIF-PREIS NBSK (USD/T) WECHSELKURS (EUR/USD)

2009 2010 2011 2012 2013

Sehr uneinheitlich entwickelte sich im Berichtszeitraum der Papiermarkt. Während die Nachfrage bei Druckpapieren stetig zurückging, verzeichneten die Bereiche Hygiene sowie Verpackung gute Zu­wachsraten. Speziell bei SC­Papieren brachte das abgelaufene Jahr einen Bedarfsrückgang von 5 Pro­zent. Als Reaktion darauf wurden in Europa Kapazitäten von ca. 560.000 Jahrestonnen durch Stillle­gung aus dem Markt genommen. Die Preise lagen in Europa 2013 um 4 bis 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Entwicklung verlief dabei über das gesamte Jahr stabil, nur im vierten Quartal waren kleine Preiskorrekturen möglich.

67G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

L A G E B E R I C H T

GESCHÄFTSVERLAUF 2013Die Heinzel Group erwies sich 2013 mit hervorragenden Ergebnissen einmal mehr als sehr dynamisch. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Umsatz um 21,6 Prozent auf EUR 1.329 Mio. gesteigert werden, das operative Ergebnis (EBIT) kletterte um 60,9 Prozent auf EUR 69,2 Mio. Diese positive Entwicklung ist auf die Akquisition und Erstkonsolidierung der Papierfabrik Laakirchen zurückzuführen, organisch gesehen lagen die Ergebnisse in Summe – allerdings wie erwartet – unter dem Vorjahresniveau. Die Gründe dafür liegen im Zusammenfallen der Instandhaltungsstillstände der Werke. Die Revisionsstill­stände sowie die Schwankungen im Handelsgeschäft der ersten Jahreshälfte konnten durch stabile Ergebnisse im zweiten Halbjahr nicht ganz ausgeglichen werden.

Insgesamt vermarktete die Heinzel Group im abgelaufenen Geschäftsjahr 2.813.314 Tonnen Zellstoff und Papier, von denen 34 Prozent aus Eigenproduktion stammten. Mit 66 Prozent der abgesetzten Mengen stellte der Handel somit weiterhin einen wesentlichen Bereich der Heinzel Group dar.

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

In EUR Mio. 2013 2012 +/–

Umsatzerlöse 1.329,1 1.093,1 +236

EBITDA 108,3 69,3 +39,0

Operatives Ergebnis (EBIT) 69,2 43,0 +26,2

Finanzergebnis –8,0 –6,4 –1,6

Steuern –4,2 –3,7 –0,5

Jahresüberschuss 57,0 32,9 +24,1

Betrachtet man die Entwicklung der Geldflüsse, war das Jahr 2013 deutlich von Investitionen geprägt. So floss 2013 ein höherer Anteil des positiven operativen Cash Flows von EUR 75,4 Mio. (Vorjahr: EUR 69,3 Mio.) in neue Anlagen, und zwar sowohl in Bauprojekte im Industriebereich als auch in Beteili­gungsinvestitionen.

Die im Berichtszeitraum umgesetzten Großinvestitionen erforderten auch die Aufnahme von Fremdmit­teln. Im Juni 2013 emittierte die Laakirchen Papier AG ein Schuldscheindarlehen über EUR 60 Mio., um die bisher konzerninterne Finanzierung des früheren Eigentümers zu ersetzen und zudem strategi­sche Investitionen des Werks in die Wege zu leiten. Die Emission verlief erfolgreich, war klar überzeich­net und konnte zur Gänze in Österreich platziert werden. Weiters wurde im Berichtszeitraum zur Finan­zierung der Investition von insgesamt EUR 115 Mio. in die neue Papiermaschine im Werk Pöls ein Kredit in Höhe von EUR 60 Mio. aufgenommen. Die restliche Investitionssumme wurde aus bestehen­der Liquidität bestritten.

Diese Entwicklungen erhöhten die Nettoverschuldung der Gruppe auf EUR 149,3 Mio. (Vorjahr: EUR 45,8 Mio.), die Eigenkapitalquote sank auf – nach wie vor solide – 41,6 Prozent (Vorjahr: 48,5 Prozent).

KONZERN-KENNZAHLEN

2013 2012

Umsatzrentabilität % 5,2% 3,9%

Eigenkapitalrentabilität % 13,9% 8,9%

Eigenkapitalquote % 41,6% 48,5%

Verschuldungsgrad % 33,9% 12,0%

Working Capital EUR Mio. 225,4 202,8

68 H E IN Z E L G R O UP

L A G E B E R I C H T

MITARBEITERNach der Erweiterung der Gruppe beschäftigte die Heinzel Group per Jahresende 2.079 Mitarbeiter. Gerade im Human­Resources­Bereich setzt die Gruppe stark auf eine enge Kooperation zwischen den Konzerngesellschaften, um den Erfahrungstausch auf allen Ebenen zu fördern. Ebenso wichtig sind externe Schulungen, die auf eine Steigerung der fachlichen sowie sozialen Kompetenzen abzielen.

Der Industriebereich der Heinzel Group wurde im Berichtszeitraum um die Laakirchen Papier AG erweitert, die seit April 2013 zu 99 Prozent im Eigentum der Heinzel Holding GmbH steht. Diese Übernahme bedeutet einen weiteren wichtigen Schritt in der angestrebten Produktdiversifizierung der Gruppe, da Laakirchen Papier mit zwei SC­Papiermaschinen ein bedeutender Produzent grafischer Papiere ist.

Der Geschäftsbereich Industrie verzeichnete 2013 einen Umsatz von EUR 475,7 Mio. und erzielte da­mit gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 73 Prozent. Damit konnte der positive Effekt aus der Integration der Papierfabrik Laakirchen die Auswirkungen der umfassenden Instandhaltungsstillstände in beiden Zellstoffwerken im Sommer 2013 mehr als kompensieren. Das operative Ergebnis des Seg­ments blieb mit EUR 18,3 Mio. um EUR 3,8 Mio. unter dem Vorjahreswert.

LAAKIRCHEN PAPIER AGDie Laakirchen Papier AG bringt der Gruppe seit ihrer Übernahme im April 2013 stabile Produktions­mengen und Ergebnisse. Seit der Einbeziehung in den Konzernabschluss erzeugte das Werk im Be­richtszeitraum 417.474 Tonnen Papier, dies entspricht nahezu einer Vollauslastung. Insgesamt wurden in Laakirchen 2013 552.340 Tonnen Papier hergestellt. Während die Verkaufspreise während des Jahres nachgaben, lagen die Rohstoffpreise auf moderatem Niveau. Bei einem Umsatzbeitrag von EUR 208,3 Mio. für die Gruppe erwirtschaftete Laakirchen (incl. Omega Trading) auf dieser Basis ein EBITDA von EUR 24,9 Mio. (Gesamtjahr 2013: EUR 280,6 Mio. bzw. EUR 33,7 Mio.).

Da der Markt für SC­Papiere weiterhin unter Druck bleibt, wurde die Strategie des Werks neu ausge­richtet. Zur Finanzierung der dafür notwendigen Investitionen hat die Laakirchen Papier AG im Juni 2013 ein Schuldscheindarlehen in Höhe von EUR 60 Mio. begeben. Die Emission verlief sehr erfolg­reich, und der volle Betrag konnte in Österreich platziert werden.

ZELLSTOFF PÖLS AGDas Geschäftsjahr 2013 der Zellstoff Pöls AG war geprägt durch den größten Revisionsstillstand in der Geschichte des Unternehmens sowie durch den Bau bzw. die Inbetriebnahme der Papiermaschine 2. Trotz des dreiwöchigen Stillstands der Fabrik konnten 393.090 Tonnen Zellstoff – und damit nur um 4,6 Prozent weniger als im Vorjahr – produziert werden. Die Nettoverkaufspreise für den in Pöls erzeugten Langfaser­Zellstoff (NBSK) stiegen – ausgehend von einem niedrigen Niveau zu Jahresbeginn – im

GESCHÄFTSBEREICH INDUSTRIE

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L A G E B E R I C H T

Verlauf des Jahres leicht an. Obwohl die Erhöhung ausgedrückt in US­Dollar dabei deutlicher ausfiel, hat dessen Abschwächung ab Sommer diesen Effekt größtenteils neutralisiert.

Die größten Sorgen bereitete dem Werk im Berichtszeitraum die Holzbeschaffung: Die Holzpreise stie­gen 2013 erneut deutlich an, und aufgrund mangelnder Verfügbarkeit kam es zu kritischen Engpässen. Per Saldo belief sich der Nettoerlös der Zellstoff Pöls AG im Jahr 2013 auf EUR 209,8 Mio., das Netto­ergebnis auf EUR 5,0 Mio.

Wie geplant hat die Papiermaschine 2 im November erfolgreich ihren Probebetrieb aufgenommen. Ihr Markteintritt war lang und sorgfältig vorbereitet worden, einschließlich des Aufbaus einer Vertriebs­mannschaft und der Gestaltung eines professionellen Marktauftritts. Als Ergebnis konnten die ersten Mengen des Verpackungspapiers STARKRAFT bereits im Jahr 2013 erfolgreich vermarktet werden. Rund die Hälfte der gesamten Investition von EUR 115 Mio. hat die liquiditätsstarke Zellstoff Pöls AG aus eigenen Mitteln finanziert.

AS ESTONIAN CELLMit einer Produktionsmenge von 150.759 Tonnen lag auch AS Estonian Cell 2013 um 4,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Sommer wurde im Werk ein längerer geplanter Stillstand mit dem Start der neuen Scheibenpresse kombiniert. Die darauf folgende Anlaufphase verlief nicht ganz reibungslos, erst im November konnte die Planmenge wieder erreicht werden. Seitdem befindet sich das Werk allerdings auf einer spürbar höheren Kapazitätsstufe von 165.000 Jahrestonnen. Die günstige Preislandschaft für den in Estland erzeugten Zellstoff bildete die Basis für einen trotz der Mindermenge stabilen Umsatz von EUR 57,6 Mio. EUR (Vorjahr: EUR 59,1 Mio.). Das 2013 erwirtschaftete EBITDA von EUR 7,6 Mio. lag sogar über dem Vorjahreswert von EUR 7,3 Mio.

Neben der Investition von EUR 4,9 Mio. in die neue Scheibenpresse war das zweite bedeutende Projekt von Estonian Cell im Berichtszeitraum die Errichtung einer anaeroben Stufe für die Kläranlage mit ei­nem Budget von EUR 11 Mio. Die neue Anlage erzeugt umweltfreundliches Biogas, welches das bisher in der Trocknung eingesetzte Erdgas zum Großteil ersetzen soll. Der Bau verlief innerhalb der geplanten Zeit­ und Kostenrahmen, Anfang 2014 erfolgte bereits die Inbetriebnahme.

Das Segment Handel der Heinzel Group hat sich 2013 uneinheitlich entwickelt: Während im Großhan­del die Mengen stetig anstiegen, hat sich der Streckenhandel erst nach einer Sommerflaute wieder erholt. Insgesamt hat der Geschäftsbereich im Berichtszeitraum 2.201.088 Tonnen (Vorjahr: 2.286.050 Tonnen) auf den Markt gebracht und damit einen Umsatz von EUR 961,6 Mio. realisiert. Das operative Ergebnis des Segments stieg auf EUR 15,9 Mio. Seit April 2013 zählt auch die – im Zuge der Übernah­

GESCHÄFTSBEREICH HANDEL

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L A G E B E R I C H T

me der Papierfabrik Laakirchen AG zu 51 Prozent erworbene – Bunzl & Biach GmbH zum Geschäfts­bereich Handel, der damit auf das attraktive Geschäftsfeld Altpapierhandel erweitert wurde.

WILFRIED HEINZEL AGDie Wilfried Heinzel AG litt in ihrer Mengenentwicklung bis Jahresmitte 2013 unter der Minderkapazität der gruppeneigenen Werke sowie der Instabilität der Zielmärkte. Deutlich spürbar war auch der Entfall des Vertriebs für die früher zur Gruppe zählende Biocel Paskov a.s. in Tschechien. Vor diesem Hinter­grund umgehend eingeleitete Maßnahmen bewirkten allerdings bereits im zweiten Halbjahr einen steti­gen Anstieg der Verkaufsmengen. Insgesamt wurden 1.698.036 Tonnen verkauft (Vorjahr: 1.788.212 Tonnen). Der damit erzielte Umsatz von EUR 423,5 Mio. liegt zwar unter dem Vorjahreswert, durch Kosteneinsparungen konnte jedoch ein zufriedenstellendes EBITDA von EUR 10,0 Mio. erreicht werden.

Im Kontext der Übernahme der Papierfabrik Laakirchen durch die Heinzel Group startete die Wilfried Heinzel AG im Berichtszeitraum eine Vertriebskooperation mit dem Svenska Cellulosa AB (SCA) Kon­zern und baut damit ihre Kernkompetenz im europäischen Vertrieb von Papier und Zellstoff weiter aus. Im Rahmen dieser Kooperation erwarb das Unternehmen zwei europäische Vertriebsbüros und erhielt zusätzlich Vermarktungsrechte für weitere Länder. Zudem erweitert die Kooperation die Kernkompe­tenz von heinzelsales im europäischen Vertrieb von Papier und Zellstoff. EUROPAPIER INTERNATIONAL AGDie Europapier Gruppe kann auf ein stabiles Jahr 2013 zurückblicken. Die Integration der im Vorjahr erworbenen PaperlinX­Gesellschaften in Ungarn, Slowenien, Serbien, Kroatien und der Slowakei konn­te erfolgreich abgeschlossen werden, und auch in anderen Ländern wirken die durchgeführten Re­strukturierungsmaßnahmen. Die Verkaufsvolumina von Europapier lagen 2013 mit 551.206 Tonnen um 10,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Bei einem Umsatz von EUR 474,9 Mio. wurde ein EBITDA von EUR 6,7 Mio. generiert. Positiv ist dabei zu vermerken, dass in nahezu allen Gesellschaften die Profitabilität gesteigert werden konnte.

Um Wachstum und Dynamik in den GUS­Märkten voranzutreiben, wurde Ende 2013 die Gesellschaft Europapier CIS GmbH gegründet. Ziel dieser Gesellschaft ist die marktkonforme Umsetzung der Euro­papier­Strategie in Russland, der Ukraine, Moldawien und Weißrussland. Auch in den übrigen Märkten bereitet Europapier eine Erweiterung und Diversifizierung ihres Handelssortiments vor. Diese und wei­tere Maßnahmen sollen dazu beitragen, die führende Position der Europapier Gruppe in Zentral­ und Osteuropa weiter auszubauen.

BUNZL & BIACH GMBHGemeinsam mit der Laakirchen Papier AG erwarb die Heinzel Group auch einen Anteil von 51 Prozent an der Altpapierhandelsgesellschaft Bunzl & Biach. Im Konzernergebnis der Heinzel Group werden auch ihre Ergebnisse seit April 2013 vollkonsolidiert.

Das Geschäftsjahr 2013 verlief für Bunzl & Biach einmal mehr erfolgreich. Die strategische Einkaufspo­litik und die Lagerkapazitäten gaben dem Unternehmen den notwendigen Spielraum, um die aufgetre­tenen Marktschwankungen auszugleichen. Auf dem österreichischen Markt befanden sich das Altpa­pierangebot sowie die Nachfrage in einem ausgewogenen Verhältnis, was sich in einer weitgehend stabilen Preisentwicklung niederschlug. Ähnlich verhielt es sich auch in den osteuropäischen Märkten des Unternehmens, die zunehmend dem europäischen Trend folgen.

Vor diesem Hintergrund erzielte Bunzl & Biach 2013 gemeinsam mit der Austrian Recycling s.r.o. eine Rekordverkaufsmenge von 657.819 Tonnen und übertraf damit den Vorjahreswert um 7,1 Prozent. Der Umsatz konnte trotz des im Schnitt etwas gesunkenen Preisniveaus erfreulicherweise auf über EUR 82,9 Mio. gesteigert werden.

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L A G E B E R I C H T

Durch unterschiedliche Tätigkeiten in ihrem internationalen Geschäftsfeld ist die Heinzel Group einer Vielzahl an Risiken ausgesetzt. Das im Prinzip eigenständige Risikomanagement der einzelnen Kon­zerngesellschaften wird dabei stets mit der Holding abgestimmt. Risikoprävention als vorrangiges Ziel der Heinzel Group wird – soweit wirtschaftlich vertretbar – durch Sicherungsmaßnahmen und ein Ver­sicherungsprogramm umgesetzt. Dabei werden externe wie interne Risiken gleichermaßen berücksich­tigt. Im Berichtsjahr wurde bei der Heinzel Holding eine Position für Interne Revision und Corporate Compliance aufgebaut.

ABSATZRISIKENDie Papier­ und Zellstoffbranche unterliegt durch ihre Internationalität einem marktbedingten Mengen­ und Preisrisiko. Die Nachfrage insgesamt stagniert, die Preise sind zusätzlich dem Wechselkursrisiko ausgesetzt. Um bei Erlösen wie Ergebnissen möglichst unabhängig von diesen Faktoren aufzutreten, betreibt die Heinzel Group eine aktive Politik der Absatzstreuung.

BESCHAFFUNGSRISIKENIm Lieferbereich sind sowohl die Industrie­ als auch die Handelsunternehmen der Gruppe Risiken ausgesetzt, die jedoch unterschiedlich ausgeprägt sind. Während die Handelsunternehmen ihr Risiko durch Streuung der Lieferanten minimieren können, sind die Industrieunternehmen bei den wichtigsten Rohstoffen wie Holz, Energie und Chemikalien von Preisschwankungen im Markt abhängig. Um das Risiko bei der Energiebeschaffung zu minimieren, besteht eine konzernweite Strategie zur Absicherung von Geschäften in diesem Bereich. Der Holzmarkt hingegen ist schwer beeinflussbar und wird auch von der staatlichen Förderpolitik bezüglich alternativer Holzverwendungsmöglichkeiten beeinflusst, die den Preis nach oben treibt. Das Risikomanagement der Heinzel Group im Beschaffungsbereich zielt daher – wo sinnvoll – darauf ab, in der Gruppe eine möglichst große gemeinsame Einkaufsmacht zu gewinnen, um die Versorgung sicherzustellen und gleichzeitig die Kosten zu optimieren.

BETRIEBLICHE RISIKENDie technischen Risiken der anlagenintensiven Industrieunternehmen der Heinzel Group unterliegen einer ständigen Kontrolle, parallel dazu werden laufend mögliche Verbesserungsmaßnahmen identifi­ziert und bewertet. Möglichst flächendeckende Versicherungen sorgen zudem dafür, dass das betrieb­liche Risiko wenn schon nicht ausgeschlossen, so doch zumindest finanziell so weit wie möglich abge­deckt ist.

FINANZIELLE RISIKENEine konservative Finanzierungspolitik bildet einen der Grundpfeiler der Heinzel Group. In diesem Sinn ist die Struktur der Veranlagungen der Gruppe diversifiziert und auf Werterhaltung ausgelegt. Die Ver­anlagung erfolgt daher vorwiegend in Geldmarktinstrumenten, Anleihen und Investmentfonds mit ho­her Bonität. Um bei Krediten das Kontrahentenrisiko zu minimieren, setzt die Gruppe ebenfalls auf bonitätsstarke Partner sowie auf Diversifizierung. Bei Kundenforderungen werden zur Begrenzung des Kreditrisikos laufend Bonitätsprüfungen durchgeführt und Kreditversicherungen abgeschlossen.

Devisentermingeschäfte sowie Zinsswaps sind die häufigsten Instrumente, mit denen Fremdwährungs­ und Zinsrisiken gemildert werden. Ihre Durchführung wird zentral gesteuert und erfolgt anhand stren­ger interner Richtlinien. Grundsätzlich werden keine derivativen Finanzinstrumente zu Spekulations­zwecken eingesetzt.

Aus heutiger Sicht lassen sich keine Risikofaktoren erkennen, die den Fortbestand der Heinzel Group gefährden könnten.

RISIKOMANAGEMENT

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Nach dem Bilanzstichtag sind keine wesentlichen Ereignisse eingetreten.

Nach den aktuellen Prognosen bleibt die Weltwirtschaft 2014 auf Erholungskurs und könnte dabei sogar noch an Schwung gewinnen. Für den Papier­ und Zellstoffmarkt bedeutet dies jedoch keine wesentliche Erleichterung, da die Digitalisierung weiter voranschreitet und sich der Wettbewerbsdruck bei Druckpapieren tendenziell weiter verschärft.

Um einiges besser präsentiert sich die Nachfragesituation im Verpackungsbereich, in dem der Trend weg von der Plastik­ und hin zur Papierverpackung weiter anhält. Wir gehen davon aus, dass diese Entwicklung den Anlauf der Papiermaschine 2 in Pöls begünstigen wird.

Im Zellstoffbereich liegen die Herausforderungen im Kurzfaser­Bereich. Hier könnten die erwarteten erheblichen Mehrkapazitäten in Südamerika, die durch die schwächere Währung zudem einen Wett­bewerbsvorteil genießen, für noch höheren Preisdruck sorgen.

Für unser Handelsgeschäft erwarten wir ein stabiles Wachstum, das allerdings hart erkämpft werden muss. Im Streckengeschäft werden wir dabei die bereits begonnene Vertriebskooperation mit SCA weiter ausbauen, im Großhandel wollen wir dem Margendruck durch Ausbau des Geschäfts sowie durch Kosteneinsparungen entgegenwirken.

Vorchdorf, am 21. Februar 2014

Die GeschäftsführungAlfred Hannes Heinzel e. h. Riia Sillave e. h.

AUSBLICK

WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

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KONZERN-ABSCHLUSS

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KONZERN-ABSCHLUSS

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K O N Z E R N A B S C H L U S S

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2013 (IFRS) HEINZEL HOLDING GMBH

In TEUR Anhang 31.12.2013 31.12.2012

AKTIVAImmaterielle Vermögenswerte 1 15.862 12.469

Sachanlagen 2 443.491 250.921

Anteile an verbundenen Unternehmen 3 0 0

Anteile an assoziierten Unternehmen 3 571 40

Anteile an anderen Unternehmen 3 741 7

Andere Finanzanlagen 4 7.732 2.453

Latente Steuern 24 5.787 3.851

Langfristige Vermögenswerte 474.184 269.741

Vorräte 5 132.886 98.246

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 6 292.675 238.820

Andere Finanzanlagen 7 48.446 63.542

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 7 111.776 115.797

Kurzfristige Vermögenswerte 585.783 516.405SUMME AKTIVA 1.059.967 786.146

PASSIVAStammkapital 3.635 3.635

Kapitalrücklagen 600 600

Andere Rücklagen 48.223 49.764

Gewinnrücklagen 367.152 315.017

Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens 419.610 369.016Eigenkapital nicht beherrschende Anteile 21.227 12.087Eigenkapital 8 440.837 381.103

Finanzverbindlichkeiten 9 190.680 100.829

Pensionen und andere Arbeitnehmerverpflichtungen 10 57.335 22.253

Latente Steuern 11 8.214 1.372

Sonstige Verbindlichkeiten 12 8.049 6.271

Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 264.278 130.725

Finanzverbindlichkeiten 14 118.835 124.323

Verbindlichkeiten aus Steuern 1.748 785

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 15 156.645 116.868

Sonstige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 16 77.624 32.342

Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 354.852 274.318SUMME PASSIVA 1.059.967 786.146Haftungsverhältnisse 2.875 3.133

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K O N Z E R N A B S C H L U S S

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2013 (IFRS) HEINZEL HOLDING GMBH

In TEUR Anhang 2013 2012

Umsatzerlöse 17 1.329.132 1.093.125

Bestandsveränderungen 18 1.273 312

Andere aktivierte Eigenleistungen 18 2.582 1.164

Sonstige betriebliche Erträge 19 47.974 16.178

Aufwendungen für Material und bezogene Herstellungsleistungen 20 –1.105.562 –934.988

Personalkosten 21 –101.075 –61.901

Sonstige betriebliche Aufwendungen 22 –66.064 –44.625

Abschreibungen auf Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen –39.068 –26.247

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 69.192 43.018

Ergebnisse von assoziierten Unternehmen 23 0 0

Übriges Finanzergebnis 23 –7.975 –6.447

Ergebnis vor Steuern (EBT) 61.217 36.571

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 24 –4.242 –3.652

Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) 56.975 32.919

Zuzurechnen den:Anteilseignern des Mutterunternehmens 55.101 31.026

Nicht beherrschenden Gesellschaftern 1.874 1.893

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K O N Z E R N A B S C H L U S S

GESAMTERGEBNISRECHNUNG 2013 (IFRS) HEINZEL HOLDING GMBH

In TEUR 2013 2012

Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) 56.975 32.919

Posten des sonstigen Ergebnisses, die gegebenenfalls nachträglich in das Periodenergebnis umgegliedert werden

Hedge Accounting 1.538 209

Latente Steuern auf Hedge Accounting –385 –49

Währungsumrechnung –1.734 697

Posten des sonstigen Ergebnisses, die nicht nachträglich in das Periodenergebnis umgegliedert werden

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste –1.621 –2.991

Latente Steuern auf versicherungsmathische Gewinne/Verluste 406 751

Sonstiges Ergebnis in der Periode, netto –1.796 –1.383Gesamtergebnis in der Periode 55.179 31.536

Zuzurechnen den:Anteilseignern des Mutterunternehmens 53.559 29.564

Nicht beherrschenden Gesellschaftern 1.620 1.972

79G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

K O N Z E R N A B S C H L U S S

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG 2013 (IFRS) HEINZEL HOLDING GMBH

In TEUR Anhang 2013 2012

BetriebstätigkeitErgebnis vor Steuern 61.217 36.571

Bezahlte Ertragsteuern 25 –4.742 –3.858

Nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge 5.891 19.650

Veränderungen des Working Capital 13.034 16.914

Cash Flow aus der Betriebstätigkeit 75.400 69.277

InvestitionstätigkeitEinzahlungen/Ausgaben aus dem Erwerb von verbundenen/assozierten Unternehmen 25 –14.871 –14.783

Einnahmen aus/Investitionen in andere Finanzanlagen 20.624 2.888

Cash Flow aus der Veränderung des Konsolidierungskreises 25 0 0

Investitionen in andere immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen –106.954 –34.473

Einnahmen aus dem Abgang von Anlagevermögen 0 183

Einnahmen aus dem Verkauf von anderen Finanzanlagen 0 26.593

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit –101.201 –19.592

FinanzierungstätigkeitDividenden –2.910 –6.449

Einzahlungen von Gesellschaftern 0 1.000

Aufnahme/Rückzahlung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten –5.479 2.039

Aufnahme/Rückzahlung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten 30.169 835

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit 21.780 –2.575

Senkung/Erhöhung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente –4.021 47.110

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Jahresanfang 115.797 68.687

Veränderungen von Währungsdifferenzen 0 0

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Jahresende 7 111.776 115.797

80 H E IN Z E L G R O UP

K O N Z E R N A B S C H L U S S

ENTWICKLUNG DES KONZERNEIGENKAPITALS (IFRS) HEINZEL HOLDING GMBH

In TEUR Stammkapital KapitalrücklagenWährungs-

umrechnungHedging- Rücklage

Versicherungs-mathematische

Gewinne/VerlusteÜbrige

Rücklagen Gewinnrücklagen

Summe Eigenkapital der

Anteilseigner des Mutter-

unternehmens

Eigenkapital nicht beherr -

schende AnteileSumme

Eigenkapital

Stand am 1. Jänner 2012 3.635 600 –7.795 –1.876 0 61.129 291.226 346.919 8.079 354.998Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) 0 0 0 0 0 0 31.026 31.026 1.893 32.919

Sonstiges Ergebnis in der Periode, netto 0 0 618 160 –2.240 0 0 –1.462 79 –1.383

Gesamtergebnis in der Periode 0 0 618 160 –2.240 0 31.026 29.564 1.972 31.536Dividendenausschüttung 0 0 0 0 0 0 –6.000 –6.000 –449 –6.449

Sonstige Veränderungen 0 0 0 0 0 –232 –1.235 –1.467 2.485 1.018

Stand am 31. Dezember 2012 3.635 600 –7.177 –1.716 –2.240 60.897 315.017 369.016 12.087 381.103Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) 0 0 0 0 0 0 55.101 55.101 1.874 56.975

Sonstiges Ergebnis in der Periode, netto 0 0 –1.514 1.141 –1.169 0 0 –1.542 –254 –1.796

Gesamtergebnis in der Periode 0 0 –1.514 1.141 –1.169 0 55.101 53.559 1.620 55.179Dividendenausschüttung 0 0 0 0 0 0 –2.000 –2.000 –910 –2.910

Sonstige Veränderungen 0 0 0 –12 0 13 –966 –965 8.430 7.465

Stand am 31. Dezember 2013 3.635 600 –8.691 –587 –3.409 60.910 367.152 419.610 21.227 440.837

81G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

K O N Z E R N A B S C H L U S S

In TEUR Stammkapital KapitalrücklagenWährungs-

umrechnungHedging- Rücklage

Versicherungs-mathematische

Gewinne/VerlusteÜbrige

Rücklagen Gewinnrücklagen

Summe Eigenkapital der

Anteilseigner des Mutter-

unternehmens

Eigenkapital nicht beherr -

schende AnteileSumme

Eigenkapital

Stand am 1. Jänner 2012 3.635 600 –7.795 –1.876 0 61.129 291.226 346.919 8.079 354.998Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) 0 0 0 0 0 0 31.026 31.026 1.893 32.919

Sonstiges Ergebnis in der Periode, netto 0 0 618 160 –2.240 0 0 –1.462 79 –1.383

Gesamtergebnis in der Periode 0 0 618 160 –2.240 0 31.026 29.564 1.972 31.536Dividendenausschüttung 0 0 0 0 0 0 –6.000 –6.000 –449 –6.449

Sonstige Veränderungen 0 0 0 0 0 –232 –1.235 –1.467 2.485 1.018

Stand am 31. Dezember 2012 3.635 600 –7.177 –1.716 –2.240 60.897 315.017 369.016 12.087 381.103Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) 0 0 0 0 0 0 55.101 55.101 1.874 56.975

Sonstiges Ergebnis in der Periode, netto 0 0 –1.514 1.141 –1.169 0 0 –1.542 –254 –1.796

Gesamtergebnis in der Periode 0 0 –1.514 1.141 –1.169 0 55.101 53.559 1.620 55.179Dividendenausschüttung 0 0 0 0 0 0 –2.000 –2.000 –910 –2.910

Sonstige Veränderungen 0 0 0 –12 0 13 –966 –965 8.430 7.465

Stand am 31. Dezember 2013 3.635 600 –8.691 –587 –3.409 60.910 367.152 419.610 21.227 440.837

82 H E IN Z E L G R O UP

A NH A N G Z UM K O N Z E R N A B S C H L U S S

A. ALLGEMEINES

Die Heinzel Holding GmbH hat für das Geschäftsjahr 2013 einen Konzernabschluss nach den gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, unter Anwendung der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC, zuvor Standing Interpretations Committee bzw. SIC) aufgestellt. Der vorliegende Konzernabschluss erfüllt die Voraussetzungen für den befreienden Konzern­abschluss gemäß § 245a UGB. Die Heinzel Holding GmbH hat ihren Sitz in Österreich, 4655 Vorchdorf, Einsiedling 75. Hauptgesellschafter der Heinzel Holding GmbH ist die Heinzel EMACS Beteiligungs AG. Die Heinzel Holding GmbH und ihre Tochterunternehmen sind im Bereich Produktion und Handel von Papier­ und Zellstoffprodukten weltweit tätig. Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgte unter der Prämisse der Unternehmensfortführung. Der Ausweis und die Zusammenfassung einzelner Positionen der Bilanz, der Gewinn­ und Verlustrechnung, der Kapitalflussrechnung sowie der Entwicklung des Eigenkapitals folgen dem Prinzip der Wesentlichkeit.

Der Konzernabschluss der Heinzel Holding GmbH, Vorchdorf, wird in Euro (= funktionale Währung des Mutterun­ternehmens) erstellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Angaben in tausend Euro angegeben.

Die Berichtsperiode 2013 umfasst wie die Vorjahresperiode 2012 ein volles Geschäftsjahr von zwölf Monaten. Der Konzernabschluss wurde am 21. Februar 2014 von der Geschäftsführung der Heinzel Holding GmbH geneh­migt.

Die Einzelabschlüsse 2013 werden entsprechend den gesetzlichen Vorschriften veröffentlicht.

Folgende Änderungen oder Neufassungen von Standards wurden im Geschäftsjahr 2013 erstmalig angewendet:

Standard Inhalt Inkrafttreten1

IFRS 13 Bemessung des beizulegenden Zeitwerts 1. Jänner 2013IFRS 7, Änderung Finanzinstrumente: Angaben – Saldierung von finanziellen Vermö­

genswerten und finanziellen Verbindlichkeiten1. Jänner 2013

IAS 32, Änderung Finanzinstrumente: Darstellung – Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten

1. Jänner 2013

IAS 12, Änderung Ertragssteuern – Latente Steuern: Realisierung zugrunde liegender Vermögenswerte

1. Jänner 2013

IAS 1, Änderung Darstellung des Abschlusses – Darstellung von Posten des sonstigen Ergebnisses

1. Jänner 2013

IFRS 1, Änderung Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards – Darlehen der öffentlichen HandAusgeprägte Hochinflation

1. Jänner 2013

Diverse Standards Verbesserungen der International Financial Reporting Standards (Improvementprojekt 2009–2011)

1. Jänner 2013

1 Die Standards sind für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen.

IFRS 13 definiert den Begriff des beizulegenden Zeitwerts, steckt einen Rahmen zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts in einem einzigen IFRS ab und schreibt die Angaben zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts vor.

Durch die Änderungen des IAS 32 werden Voraussetzungen für die Saldierung von Finanzinstrumenten in der Bilanz klargestellt und infolgedessen neue Angabevorschriften in IFRS 7 aufgenommen.

Die Änderungen des IAS 1 verlangen, dass die Posten des sonstigen Ergebnisses danach gruppiert werden, ob diese zu einem späteren Zeitpunkt in die Gewinn­ und Verlustrechnung umgegliedert (recycled) werden oder nicht.

Die Änderungen des IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer (2011), die ab dem Berichtsjahr 2013 verpflichtend anzu­wenden sind, wurden vorzeitig bereits im Vorjahr angewandt. Durch die Änderungen des IAS 19 wird die Korridor­methode abgeschafft und die Finanzierungsaufwendungen auf Nettobasis ermittelt. Weiters ist der nachzuverrech­nende Dienstzeitaufwand künftig sofort ergebniswirksam zu erfassen. Zudem werden erweiterte Anhangangaben im Zusammenhang mit leistungsorientierten Plänen gefordert. Im Vorjahresabschluss ergaben sich wesentliche Ände­

ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS 2013HEINZEL HOLDING GMBH

83G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

A NH A N G Z UM K O N Z E R N A B S C H L U S S

rungen aufgrund der Abschaffung der bis dahin zulässigen Abgrenzung von versicherungsmathematischen Gewin­nen und Verlusten nach dem Korridoransatz.

Aus der Anwendung der übrigen angeführten Standards ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss in der Berichtsperiode.

Noch nicht anzuwendende geänderte IFRSFolgende Änderungen oder Neufassungen von Standards sind zum Bilanzstichtag bereits von der EU übernom­men, aber für das Geschäftsjahr 2013 noch nicht verpflichtend anzuwenden bzw. anwendbar:

Standard Inhalt Inkrafttreten1

IFRS 10 Konzernabschlüsse 1. Jänner 2014IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen 1. Jänner 2014IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen 1. Jänner 2014IAS 27, neue Fassung Einzelabschlüsse 1. Jänner 2014IAS 28, neue Fassung Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschafts­

unternehmen1. Jänner 2014

1 Die Standards sind für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen.

Die neuen Konsolidierungsstandards IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 wurden von der EU am 11.12.2012 übernom­men und sind gemeinsam mit den Änderungen des IAS 27 (2011) und IAS 28 (2011) für ab dem 1.1.2014 begin­nende Geschäftsjahre verpflichtend anzuwenden.

IFRS 10 definiert den Begriff der Beherrschung neu und umfassender. Damit soll eine einheitliche Grundlage für die Abgrenzung des Konsolidierungskreises geschaffen werden. Dieser Standard ersetzt die Bestimmungen des bisherigen IAS 27 „Konzern­ und Einzelabschlüsse“ zur Konzernrechnungslegung.

IFRS 11 regelt die Bilanzierung durch Unternehmen, die gemeinsam eine Vereinbarung kontrollieren, welche ent­weder als Gemeinschaftsunternehmen oder als gemeinsame Geschäftstätigkeit klassifiziert werden. Dieser Stan­dard ersetzt IAS 31 „Anteile an Gemeinschaftsunternehmen“ und schafft die Möglichkeit zur Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen ab, wodurch diese künftig nach der Equity­Methode in den Konzernabschluss einzubeziehen sind. IAS 28 beinhaltet nun die Vorschriften zu assoziierten Unternehmen sowie Gemeinschaftsun­ternehmen, die gemäß IFRS 11 nach der Equity­Methode bewertet werden.

IFRS 12 enthält die Angabepflichten für Tochterunternehmen, gemeinsame Vereinbarungen, assoziierte Unterneh­men und nicht konsolidierte strukturierte Einheiten.

Die Auswirkungen der neuen und überarbeiteten Standards werden zurzeit evaluiert. Die Geschäftsleitung geht davon aus, dass die oben angeführten Standards, die im Konzernabschluss des am 1. Jänner 2014 beginnenden Geschäftsjahres sowie dessen Vergleichsperioden angewendet werden, keinen wesentlichen Einfluss auf das Ei­genkapital und Ergebnis der Gruppe im Jahr der erstmaligen Anwendung haben werden.

B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

KonsolidierungskreisIn den Konzernabschluss werden der Abschluss der Gesellschaft und die Abschlüsse der von der Gesellschaft beherrschten Unternehmen zum 31. Dezember eines jeden Jahres einbezogen. Beherrschung liegt vor, wenn die Gesellschaft die Möglichkeit zur Bestimmung der Finanz­ und Geschäftspolitik eines Unternehmens hat, um dar­aus wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen. Eine solche Kontrolle wird ab einem Anteilsbesitz von mehr als 50 Prozent vermutet. Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf welches der Konzern durch die Teilhabe an dessen finanz­ und geschäftspolitischen Entscheidungsprozessen maßgeblichen Einfluss nehmen kann, wobei weder Beherr­schung noch gemeinschaftliche Beherrschung vorliegt.

Im Geschäftsjahr 2013 kam es zu folgenden Änderungen im Konsolidierungskreis:

Mit Wirkung vom 2. April 2013 (Closing) wurden von Svenska Cellulosa Aktiebolaget (SCA) 99,0 Prozent der Antei­le an der Laakirchen Papier AG mit Sitz in Laakirchen, Österreich, erworben. Mit der Laakirchen Papier AG wurden drei weitere vollkonsolidierte Gesellschaften (insbesondere Bunzl & Biach Gesellschaft mbH) erworben. Im Rah­men der Akquisition der Laakirchen Papier AG wurden von SCA darüber hinaus jeweils 100 Prozent der Anteile an den Vertriebsgesellschaften Heinzel Graphic Paper Polska Sp.z.o.o. und an Heinzel Graphic Paper Italia S.r.l. erwor­

84 H E IN Z E L G R O UP

ben. Die folgende Übersicht stellt zusammenfassend die Werte der identifizierten Vermögenswerte und Schulden dar, die zum Erwerbsdatum übernommen wurden.

Beträge der erworbenen identifizierten Vermögenswerte und Schulden zum 2. April 2013:

In TEURIFRS

Buchwerte AnpassungenÜbernommene

ZeitwerteLangfristige Vermögenswerte 177.537 –40.269 137.268Kurzfristige Vermögenswerte 101.158 –431 100.727Liquide Mittel 33.363 0 33.363Langfristige Verbindlichkeiten 40.722 402 41.124Kurzfristige Verbindlichkeiten 111.730 –302 111.428Erworbenes Nettovermögen 159.606 –40.800 118.806Nicht beherrschende Anteile –7.235Erworbenes Nettovermögen abzgl. nicht beherrschende Anteile

111.571

Gezahlter Kaufpreis 44.250Beizulegender Wert der bedingten Gegenleistung 30.205Beizulegender Wert der übertragenen Gegenleistung 74.455Badwill aus der Erstkonsolidierung Laakirchen Papier AG 37.116

Die Buchwerte entsprechen den IFRS­Buchwerten vor der Übernahme der Anteile durch die Heinzel Group. In der Anpassungsspalte sind jene Beträge enthalten, die für die Erfassung der bezahlten Zeitwerte notwendig waren. Der aus der Kapitalkonsolidierung resultierende negative Unterschiedsbetrag (Badwill) von TEUR 37.116 wurde zur Gänze ertragswirksam erfasst. Der Badwill wurde durch Gegenüberstellung des Kaufpreises (samt bedingter Ge­genleistung) und des unter Berücksichtigung sämtlicher stiller Reserven und Lasten neu bewerteten erworbenen Nettovermögens ermittelt.

Der Gesamtkaufpreis für die erworbenen Unternehmen betrug TEUR 74.455 und wurde in Höhe von TEUR 44.250 durch Übertragung von Zahlungsmitteln geleistet. Durch den Erwerb der Laakirchen Papier AG wurden liquide Mittel in Höhe von TEUR 33.363 übernommen.

Im Zuge der Kaufpreisverhandlungen wurde eine bedingte Gegenleistung (Earn­out­Klausel) vertraglich vereinbart. Die Höhe der bedingten Gegenleistung ist abhängig von der Ergebnisentwicklung der Laakirchen Papier AG in den Geschäftsjahren 2013 und 2014 und wird nach Erstellung des Jahresabschlusses zur Zahlung fällig. Im Rahmen der Erstkonsolidierung am 2. April 2013 wurde vom Management der beizulegende Wert der bedingten Gegenleis­tung mit TEUR 30.205 ermittelt und in den sonstigen Verbindlichkeiten passiviert. Die Höhe der tatsächlichen Verbindlichkeiten aus der Earn­out­Klausel bewegt sich in Abhängigkeit von den erzielten Ergebnissen der Laakir­chen Papier AG in einer möglichen Bandbreite von TEUR 0 bis TEUR 100.000.

Seit dem 2. April 2013 trugen die übernommenen Gesellschaften Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 236.171 zu den in der Konzern­Gewinn­ und Verlustrechnung 2013 ausgewiesenen Umsatzerlösen bei. Der Anteil am Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) seit dem 2. April 2013 beträgt TEUR 9.178 (exklusive dem Betrag aus Badwill).

Wären die erworbenen Gesellschaften bereits am 1. Jänner 2013 konsolidiert worden, wären in der Konzern­Ge­winn­ und Verlustrechnung Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 1.423.738 und ein Ergebnis nach Steuern (Jahres­überschuss) von TEUR 59.622 ausgewiesen worden.

Aus der Akquisition von Laakirchen Papier AG und deren Tochterunternehmen wurden Forderungen aus Lieferun­gen und Leistungen mit einem beizulegenden Wert von TEUR 45.980 und sonstige Forderungen mit einem beizu­legenden Wert von TEUR 25.171 erworben. Die voraussichtlich uneinbringlichen Forderungen sind unwesentlich. Für die Akquisition der Laakirchen Papier AG wurden Anschaffungsnebenkosten in Höhe von TEUR 615 in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ergebniswirksam erfasst.

Im November 2013 wurden die Kraftwerk Katzling GmbH und die Kraftwerk Laakirchen GmbH mit einem zur Gän­ze einbezahlten Stammkapital von jeweils TEUR 35 gegründet und in den Vollkonsolidierungskreis aufgenommen.

Weiters wurde mit Wirkung 2. Dezember 2013 die Europapier CIS GmbH, eine österreichische Gesellschaft mit beschränkter Haftung, mit einem zur Gänze einbezahlten Stammkapital von TEUR 35 gegründet. Mit einem Ko­operationspartner gründete die Europapier CIS GmbH mit Wirkung 10. Dezember 2013 die Europapier East Europe GmbH, eine österreichische Gesellschaft mit beschränkter Haftung und voll einbezahltem Stammkapital von TEUR 35. 50 Prozent der Anteile werden dabei von der Europapier CIS GmbH und 50 Prozent der Anteile vom Koopera­

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85G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

tionspartner gehalten. Aufgrund vertraglicher Vereinbarungen hat die Europapier CIS GmbH eine beherrschende Stellung, die zu einer Vollkonsolidierung der Europapier East Europe GmbH führt.

Darüber hinaus hat die Europapier CIS GmbH per Kaufvertrag vom 20. Dezember 2013 99 Prozent der Anteile an der LLC Europapier, Moskau, von der Europapier AG, Wien, und der Europapier Bohemia spol. s.r.o., Prag, erwor­ben. Der verbleibende 1­Prozent­Anteil an der LLC Europapier wurde zum gleichen Zeitpunkt von der Europapier AG an die Wilfried Heinzel AG, Wien, verkauft.

Zusätzlich erfolgten im Geschäftsjahr folgende Verschmelzungen wobei die Europapier CEE GmbH, eine 100­Pro­zent­Tochtergesellschaft der Europapier International AG, jeweils 100 Prozent der Anteile an den Unternehmen gehalten hat bzw. hält:

Untergehende Gesellschaft Aufnehmende Gesellschaft VerschmelzungsstichtagEuropapier Slovakia Spol.s.r.o., Bratislava

Europapier ­ Slovensko s.r.o, Bratislava, (vormals Bratislavská Papierenská Spolocnost s.r.o.)

1.1.2013

Europapier Slovenija d.d., Ljubljana Europapier Alpe d.o.o., Ljubljana (vormals Alpe Papir Trgovina na debelo d.o.o.)

1.1.2013

Europapier Croatia d.o.o., Zagreb Europapier Adria d.o.o., Zagreb (vormals Adria Papir d.o.o.)

1.2.2013

Budapest Papir Kft, Budapest Europapier Budapest Kft., Budapest (vormals Europapier Hungária Kft.)

1.7.2013

Der Konsolidierungskreis umfasst damit per 31. Dezember 2013, einschließlich der Heinzel Holding GmbH als Muttergesellschaft, 44 vollkonsolidierte Gesellschaften (2012: 39) und keine at Equity einbezogene Gesellschaft (2012: 0).

Der Konsolidierungskreis der Heinzel Holding GmbH ist in Anlage 1 zu diesem Anhang dargestellt.

Bestimmte Gesellschaften werden nicht konsolidiert, da sie keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernab­schluss haben. Diese sind in Anlage 2 zu diesem Anhang dargestellt.

Anteile an assoziierten UnternehmenDie Ergebnisse sowie Vermögensgegenstände und Schulden von assoziierten Unternehmen werden in den Kon­zernabschluss unter Anwendung der Equity­Methode (IAS 28) einbezogen. Anteile an assoziierten Unternehmen werden in der Bilanz zu Anschaffungskosten ausgewiesen, die um Veränderungen des Anteils des Konzerns am Reinvermögen nach dem Erwerbszeitpunkt sowie Verluste durch Wertminderungen angepasst werden. Verluste, die den Anteil des Konzerns an assoziierten Unternehmen übersteigen, werden insoweit erfasst, als rechtliche oder faktische Verpflichtungen dafür bestehen.

Übersteigen die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs für den Anteil des Konzerns die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögensgegenstände und Schulden des assoziierten Unternehmens zum Er­werbszeitpunkt, wird der Unterschiedsbetrag als Geschäfts­ oder Firmenwert erfasst. Unterschreiten die Anschaf­fungskosten des Unternehmenserwerbs für den Anteil des Konzerns die beizulegenden Zeitwerte der identifizier­baren Vermögensgegenstände und Schulden zum Erwerbszeitpunkt, so wird der Unterschiedsbetrag in der Periode des Erwerbs ertragswirksam erfasst.

KonsolidierungsmethodeDie Kapitalkonsolidierung erfolgt zum Erwerbszeitpunkt durch Verrechnung des Kaufpreises mit dem zum beizule­genden Zeitwert bewerteten Nettovermögen des erworbenen Unternehmens. Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten der Tochterunternehmen werden dabei unabhängig von der Höhe des Minderheitenanteils mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte sind gesondert vom Firmenwert zu bilanzieren, wenn sie vom Unternehmen trennbar sind oder aus einem gesetzlichen, vertraglichen oder anderen Rechtsanspruch resultieren. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge werden als Fir­menwert aktiviert. Ergeben sich negative Unterschiedsbeträge, werden diese nach einer erneuten Beurteilung der Bewertung der identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens und der Bemessung der Anschaffungskosten erfolgswirksam erfasst. Nach IFRS 3 in Verbindung mit IAS 36 werden die aktivierten Firmenwerte seit dem 1. Jänner 2005 nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Stattdessen werden die Wertansätze für die Firmenwerte jährlich sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Impairmenttest unterzogen. Übersteigt dabei der Buchwert einer Zahlungsmittel generie­renden Einheit, dem ein Firmenwert zugeordnet wurde, den erzielbaren Betrag, so wird zunächst der zugeordnete Firmenwert in Höhe des Differenzbetrags außerplanmäßig abgeschrieben. Darüber hinausgehender Abwertungs­bedarf wird durch anteilige Reduktion der Buchwerte der übrigen Vermögenswerte berücksichtigt.

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86 H E IN Z E L G R O UP

Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse wer­den eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

Währungsumrechnung im KonzernDie Währungsumrechnung ausländischer Abschlüsse erfolgt nach dem Konzept der funktionalen Währung. Die Umrechnung der Posten der Bilanz erfolgt zum jeweiligen Mittelkurs am Bilanzstichtag. Die Posten der Gewinn­ und Verlustrechnung der ausländischen konsolidierten Unternehmen werden zu Durchschnittskursen der Periode umgerechnet. Differenzen aus der Währungsumrechnung des anteiligen Eigenkapitals werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Beim Ausscheiden eines ausländischen Unternehmens aus dem Konsolidierungskreis werden diese Währungsdifferenzen erfolgswirksam.

Die Auswirkungen der Wechselkursänderungen ergeben bei der Umrechnung der Bilanzpositionen der einbezoge­nen Gesellschaften eine erfolgsneutrale Eigenmittelveränderung in der Höhe von rund TEUR –1.514 (2012: TEUR 618). Diese ist in der Entwicklung des Eigenkapitals unter Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung ausge­wiesen.

C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

AllgemeinesDer Konzernabschluss wird mit Ausnahme von derivativen Finanzinstrumenten und Wertpapieren, die zum beizu­legenden Wert bewertet werden, auf Grundlage der historischen Anschaffungs­ und Herstellungskosten aufgestellt.

Anlagevermögen und LeasingImmaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet und linear planmäßig abgeschrie­ben, wobei eine Abschreibungsdauer im Ausmaß von drei bis fünf Jahren angenommen wird. Firmenwerte werden gemäß IFRS 3 nicht mehr planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich sowie bei Vorliegen von Anzeichen von Wertminderungen einem Impairmenttest unterzogen.

Einzelne Vermögenswerte oder zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen Firmenwerte zugeordnet sind, sowie andere immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer werden zumindest einmal jährlich einem Impairmenttest unterzogen. Alle anderen Vermögenswerte und zahlungsmittelgenerierende Einheiten wer­den bei Vorliegen von Anhaltspunkten auf eine Wertminderung dahingehend überprüft.

Für Zwecke des Impairmenttests werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene, die selbständig Cash Flows generiert, zusammengefasst (zahlungsmittelgenerierende Einheit). Firmenwerte werden jenen zahlungsmittelgene­rierenden Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass diese Nutzen aus Synergien aus dem betreffenden Unternehmenserwerb ziehen und die niedrigste konzernale Ebene der Managementüberwachung der Cash Flows darstellen.

Der Wertminderungsaufwand wird in der Höhe erfasst, in der der Buchwert des einzelnen Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit den erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert. Wertminderungsaufwendungen bei zahlungsmit­telgenerierenden Einheiten, welchen Firmenwerte zugeordnet sind, verringern vorrangig den Buchwert des Firmen­werts. Darüber hinausgehende Wertminderungsaufwendungen reduzieren anteilig die Buchwerte der Vermögens­werte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.

Mit Ausnahme von Firmenwerten erfolgt eine Wertaufholung im Falle des Wegfalls von früheren Wertminderungs­indikatoren.

Die Bewertung des Sachanlagevermögens erfolgt zu Anschaffungs­ bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßigen Abschreibungen, die nach der linearen Methode ermittelt werden. Außerordentlichen Wertminderun­gen von Dauer wird durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Im Geschäftsjahr 2013 erfolgten keine außerplanmäßigen Abschreibungen von Sachanlagen.

Beim abnutzbaren Sachanlagevermögen wird von folgenden Nutzungsdauern ausgegangen:

Gebäude einschließlich Bauten auf fremdem Grund 15 bis 50 JahreTechnische Anlagen und Maschinen 5 bis 20 JahreAndere Anlagen, Betriebs­ und Geschäftsausstattung 5 bis 8 Jahre

Gemäß IAS 23 in der geltenden Fassung sind seit 2009 Zinsen als Bestandteil der Anschaffungs­ und Herstellungs­kosten berücksichtigt worden.

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87G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

Assoziierte Unternehmen werden im Konzernabschluss nach der Equity­Methode bewertet, sofern eine Einbezie­hung in den Konzernabschluss nach dem Grundsatz der Wesentlichkeit geboten ist. Bei voraussichtlich dauerhaf­ten Wertminderungen werden Abschreibungen vorgenommen.

Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen sind gemäß IAS 39 zum Fair Value zu bewerten. Da der Fair Value nicht bei allen nicht konsolidierten Beteiligungen verlässlich bestimmbar ist, werden die Anschaffungskosten als Näherungswert fortgeführt. Die Anschaffungskosten (sowohl in der laufenden Berichtsperiode als auch im Vorjahr) entsprechen entweder dem Fair Value oder weichen nur unwesentlich davon ab. Bei objektiven Anzeichen nach­haltiger Wertminderungen wird eine Abschreibung durchgeführt. Zuschreibungen erfolgen bei Wegfall des Wert­minderungsgrundes. Ab­ und Zuschreibungen werden im Finanzergebnis ausgewiesen.

Wertpapiere werden zum Marktwert bewertet. Von der Fair­Value­Option wird Gebrauch gemacht. Marktwertände­rungen werden ergebniswirksam in der Gewinn­ und Verlustrechnung erfasst.

Bei Leasing­ und Pachtgegenständen erfolgt die Zuordnung eines Leasinggegenstands zum Leasinggeber oder Leasingnehmer gemäß IAS 17 nach dem Kriterium der Zuordenbarkeit aller wesentlichen Risiken oder Chancen, die mit dem Eigentum am Leasinggegenstand verbunden sind. Der Konzern tritt nicht als Leasinggeber auf.

Aus Sicht eines Leasingnehmers werden bei Finanzierungsleasing die zugrunde liegenden Gegenstände gemäß dem Wert der diskontierten Leasing­ oder Pachtzahlungen zum Anschaffungszeitpunkt aktiviert und über die Nut­zungsdauer abgeschrieben. Den aktivierten Vermögensgegenständen steht jeweils der Barwert der Verbindlichkeit aus den noch offenen Leasing­ bzw. Pachtzahlungen zum Bilanzstichtag gegenüber.

Im Rahmen von Operating Leasing überlassene Gegenstände werden dem Vermieter oder Verpächter zugerechnet.

Kurzfristige VermögenswerteVorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs­ bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte Veräußerungserlös abzüglich der geschätzten Kosten der Fertigstellung und des Vertriebs. Die Bewertung der Roh­, Hilfs­ und Betriebsstoffe erfolgt zu gleitenden Durch­schnittspreisen. Die Eigenerzeugnisse beinhalten neben den Materialeinzel­ und Fertigungseinzelkosten auch an­gemessene Teile der Material­ und Fertigungsgemeinkosten.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Fremdwährungsforderungen werden mit dem zum Bilanzstichtag gültigen Devisenmittelkurs bewertet. Für erkenn­bare Risiken wird durch Bewertungsabschläge vorgesorgt. Gesicherte Währungen wurden mit dem Sicherungskurs bewertet.

Das kurzfristige Finanzvermögen (Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten) wird zu Tageswerten ange­setzt. Rückstellungen und VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten werden (mit Ausnahme von Derivatverbindlichkeiten) zu fortgeführten Anschaffungskosten ange­setzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisenmittelkurs des Bilanzstichtags bewertet.

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen sowie für Abfertigungs­ und Jubiläumsgeldverpflichtungen erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Me­thod). Dabei werden die voraussichtlich zu erbringenden Versorgungsleistungen entsprechend der Aktivzeit der Mitarbeiter bis zum Pensionseintritt verteilt. Künftig zu erwartende Gehaltssteigerungen werden berücksichtigt. Die Rückstellungsbeträge werden von einem Aktuar zum jeweiligen Abschlussstichtag in Form eines versicherungsma­thematischen Gutachtens ermittelt. Sämtliche Neubewertungen der Abfertigungs­ und Pensionsrückstellung, dar­unter fallen im Heinzel Holding Konzern Gewinne und Verluste aus der Änderung versicherungsmathematischer Annahmen sowie die Erfassung des abgegrenzten Korridors, werden gemäß IAS 19 (2011) erfolgsneutral im sons­tigen Ergebnis erfasst. Sämtliche Neubewertungen der Jubiläumsgeldrückstellung, darunter fallen in der Heinzel Group ausschließlich Gewinne und Verluste aus der Änderung versicherungsmathematischer Annahmen, werden gemäß IAS 19 (2011) ergebniswirksam erfasst.

Der bis zum Stichtag 31.12.2013 abgegrenzte Korridor beinhaltete versicherungsmathematische Gewinne und Verluste der Abfertigungsrückstellung, die bis 2012 unter Anwendung der Korridormethode gemäß IAS 19.93 (alt) außerhalb der Konzernbilanz geführt wurden und in 2012 einmalig mit dem Eigenkapital zu verrechnen sind. Hier­durch wurde das Konzerneigenkapital zum 31.12.2013 um TEUR 731 vermindert. Da die Pensionsverpflichtungen nur für liquide bzw. bereits ausgeschiedene Dienstnehmer mit unverfallbaren Ansprüchen bestehen, war gemäß IAS 19.93 (alt) die Korridormethode nicht zulässig.

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88 H E IN Z E L G R O UP

Arbeitnehmer von österreichischen Gesellschaften, deren Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen hat, haben im Falle einer Beendigung des Dienstverhältnisses durch den Arbeitgeber oder Pensionierung Anspruch auf eine Einmalzahlung. Die Höhe dieser Zahlung ist abhängig von der Anzahl der Dienstjahre und dem jeweiligen Lohn bzw. Gehalt zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses. Bei Arbeitnehmern, deren Dienstverhältnis nach dem 31. Dezember 2002 begonnen hat, wird diese Verpflichtung in ein beitragsorientiertes System übertra­gen. Diese Zahlungen an die externe Mitarbeitervorsorgekasse werden als Aufwendungen erfasst.

Im Konzern bestehen sowohl beitrags­ als auch leistungsbezogene Pensionszusagen. Beitragsbezogene Zusagen führen nach Zahlung der Prämien zu keinen weiteren künftigen Verpflichtungen. Leistungsbezogene Zusagen ga­rantieren dem Arbeitnehmer bestimmte vertraglich fixierte Pensionszuschüsse.

Die Bewertung des Sozialkapitals erfolgt auf Basis der nachstehenden Parameter:

2013 2012Rechenzinssatz % 3,50 3,50Lohn­/Gehaltserhöhungen % 3,25 3,25Pensionserhöhungen (Heinzel Group) % 2,50/0,00 2,50/0,00Pensionserhöhungen (Europapier Group) % 3,25/0,00 3,25/0,00Pensionserhöhungen (Laakirchen) % 2,00/0,00 –Pensionsalter Männer/Frauen Jahre max. 65/60 max. 65/60Sterbetafeln AVÖ 2008­P AVÖ 2008­P

Zinsaufwendungen resultierend aus dem Sozialkapital werden in der Gewinn­ und Verlustrechnung unter den Finanzaufwendungen erfasst.

Die bei der Ermittlung der Abfertigungs­ und Jubiläumsgeldrückstellungen verwendeten Fluktuationswahrschein­lichkeiten wurden aufgrund der Austritte der letzten drei Jahre ermittelt.

Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt nach der Liability­Methode mit dem Steuersatz, der bei Umkehr der befristeten Unterschiede nach den Verhältnissen am Bilanzstichtag zu erwarten ist.

Andere Rückstellungen wurden jeweils in Höhe der ungewissen Verbindlichkeiten gebildet, wobei der Ansatz mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit zum Tragen kommt.

Ertrags- und AufwandsrealisierungErträge aus Lieferungen werden realisiert, wenn alle wesentlichen Risiken und Chancen aus dem gelieferten Ge­genstand auf den Käufer übergegangen sind. Betriebliche Aufwendungen werden mit der Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung erfasst.

WährungsumrechnungAuf Fremdwährung lautende Vermögensgegenstände und Schulden werden zum Devisenmittelkurs am Abschluss­stichtag, im Fall von Kurssicherungen zum gesicherten Kurs in die Konzernwährung umgerechnet. Aus der Fremd­währungsbewertung resultierende Zu­ und Abschreibungen werden erfolgswirksam vorgenommen.

Bilanzierung und Ausweis des Fair Value von FinanzinstrumentenDer Fair Value von Finanzinstrumenten ist jener Betrag, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Markt­teilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eingenommen bzw. für die Übertragung gezahlt werden würde. Die Ermittlung des Fair Value erfolgt für derivative Finanzinstrumente und Wertpapiere unter Anwendung des marktbasierten Ansatzes auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen (Stich­tagskurse, Zinssätze). Angesichts variierender Einflussfaktoren können die hier aufgeführten Werte von den später realisierten Werten abweichen. Die Heinzel Holding GmbH beurteilt die Einstufung der einzelnen Finanzinstrumen­te in die Stufen (Levels) 1, 2 oder 3 anhand der Inputfaktoren der Bewertungsmethode und bestimmt jährlich zum Ende der Berichtsperiode, ob eine Umgruppierung zwischen den einzelnen Stufen notwendig ist.

Zur Minimierung des Risikos künftiger Ein­ und Auszahlungsschwankungen werden erwartete Fremdwährungser­löse und ­aufwendungen für das Geschäftsjahr 2014 durch den Abschluss von Devisentermingeschäften abgesi­chert. Zur Herstellung der periodengerechten Kompensation der Auswirkungen der abgesicherten Transaktion und des Sicherungsinstruments in der Erfolgsrechnung werden die besonderen Bestimmungen des IAS 39 über Hedge Accounting angewendet.

Verwendung von SchätzungenDie Erstellung des Konzernabschlusses erfordert Schätzungen und Annahmen, welche die angegebenen Beträge für Vermögensgegenstände, Schulden und finanzielle Verpflichtungen zum Bilanzstichtag sowie die Erträge und

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Aufwendungen des Geschäftsjahres beeinflussen können. Die tatsächlichen Werte können von diesen Schätzun­gen abweichen. Der Grundsatz des true and fair view wird bei der Verwendung von Schätzungen uneingeschränkt gewahrt.

Der Konzernabschluss beinhaltet folgende wesentliche Positionen, deren Wertansatz maßgeblich von den zugrun­de liegenden Annahmen und Einschätzungen beeinflusst ist:

• Die Beurteilung der Werthaltigkeit von immateriellen Vermögenswerten, Firmenwerten und Sachanlagen basiert auf zukunftsbezogenen Angaben. Der Ermittlung der erzielbaren Beträge im Zuge der Wertminderungstests werden mehrere Annahmen, beispielsweise über die zukünftigen Mittelüberschüsse und den Abzinsungssatz, zugrunde gelegt. Die Mittelüberschüsse entsprechen den Werten des zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung aktuellsten Unternehmensplans.

• Für die Bewertung der bestehenden Pensions­ und Abfertigungsverpflichtungen werden Annahmen für Zinssatz, Pensionsantrittsalter, Lebenserwartung, Fluktuation und künftige Bezugserhöhungen verwendet.

• Dem Ansatz der aktiven latenten Steuern liegt die Annahme zugrunde, dass in Zukunft ausreichende steuerliche Einkünfte erwirtschaftet werden, um bestehende Verlustvorträge zu verwerten.

D. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

AKTIVALANGFRISTIGES VERMÖGEN1. Immaterielle Vermögenswerte

In TEUR

Konzessionen und andere

Rechte Software Firmenwert

Summe Immaterielle Vermögens-

werteBruttowerte Stand 31.12.2011 2.212 4.171 8.334 14.717Investitionen 358 245 3.171 3.774Währungsdifferenzen 9 3 –5 8Abgänge –18 –18Umbuchungen/UmgliederungenKonsolidierungskreisänderungen 55 41 95Bruttowerte Stand 31.12.2012 2.634 4.442 11.500 18.576Investitionen 1.105 378 188 1.671Währungsdifferenzen –114 –29 –143Abgänge –24 –104 –127Umbuchungen/Umgliederungen 147 –5 142Konsolidierungskreisänderungen 3.113 3.113Bruttowerte Stand 31.12.2013 6.862 4.683 11.687 23.232Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2011

1.115

1.423

2.770

5.307

Abschreibungen 2012 536 278 814Währungsdifferenzen –1 –1Abgänge –13 –13Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2012

1.651

1.687

2.770

6.107

Abschreibungen 2013 1.074 328 1.401Währungsdifferenzen –10 –10Abgänge –24 –98 –121Umbuchungen/Umgliederungen –1 –7 –8KonsolidierungskreisänderungenKumulierte Abschreibung Stand 31.12.2013

–2.699

1.900

–2.770

–7.369

Nettowerte Stand 31.12.2012 983 2.755 8.730 12.469Nettowerte Stand 31.12.2013 4.162 2.783 8.918 15.862

Nach IFRS 3 werden die aktiven Firmenwerte nicht mehr abgeschrieben. Die ausgewiesenen Firmenwerte betref­fen einerseits den Teilkonzern der Wilfried Heinzel AG (TEUR 5.920) und andererseits die Europapier Gruppe (TEUR 2.998). Aktivierbares, selbst erstelltes immaterielles Vermögen lag im Konzern nicht vor.

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Die Firmenwerte werden im Hinblick auf den Nutzungswert unter Anwendung der Discounted Cash­Flow Methode auf Werthaltigkeit überprüft. Die Berechnung erfolgt auf Basis von Vorsteuer­Cash­Flows einer Mittelfristplanung jeweils einmal jährlich im Zuge der Bilanzerstellung. Der Zeitraum der Mittelfristplanung beträgt drei Jahre. Die Cash Flows der darauf folgenden Jahre wurden anhand einer Wachstumsrate von 2 Prozent berechnet (im Vorjahr 2 Prozent). Die Abzinsung der Cash­Flows erfolgt unter Heranziehung eines Kapitalkostensatzes (WACC) von 5,23 Prozent vor Steuern (im Vorjahr: 5,36 Prozent vor Steuern). Weder im Geschäftsjahr 2013 noch im Geschäftsjahr 2012 lag eine Wertminderung von Firmenwerten vor. Eine Sensitivitätsanalyse hat ergeben, dass bei einer Erhö­hung des Abzinsungssatzes um einen Prozentpunkt die Buchwerte noch immer gedeckt sind und kein Abwer­tungsbedarf gegeben ist.

2. SachanlagenDie Nettowerte verstehen sich als nutzungsbedingte Restbuchwerte, das sind Anschaffungswerte abzüglich kumu­lierter Abschreibungen.

In TEURGrundstücke und Bauten Maschinen

Betriebs- und Geschäfts-

ausstattungAnlagen

in BauSumme

SachanlagenBruttowerte Stand 31.12.2011 134.880 510.294 34.794 6.577 686.545Investitionen 3.681 3.224 2.157 31.545 40.608Währungsdifferenzen 3 50 44 97Abgänge –1.720 –5.932 –1.501 –9.152Umbuchungen/Umgliederungen 422 6.118 264 –6.692 112Konsolidierungskreisänderungen 196 373 569Bruttowerte Stand 31.12.2012 137.266 513.951 36.132 31.430 718.778Investitionen 4.272 9.375 5.729 86.977 106.352Währungsdifferenzen –4 –83 –98 –186Abgänge –1.559 –6.305 –2.815 –242 –10.922Umbuchungen/Umgliederungen 727 7.575 306 –9.003 –395Konsolidierungskreisänderungen 26.802 83.843 13.277 4.366 128.287Bruttowerte Stand 31.12.2013 167.503 608.356 52.530 113.527 941.916Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2011 63.613 363.210 22.695 449.517Abschreibungen 2012 4.025 19.512 3.387 26.924Währungsdifferenzen 1 28 –10 18Abgänge –1.658 –5.876 –1.069 –8.602Umbuchungen/UmgliederungenKonsolidierungskreisänderungenKumulierte Abschreibung Stand 31.12.2012 65.981 376.873 25.003 467.857Abschreibungen 2013 5.675 28.039 5.720 –150 39.283Währungsdifferenzen 0 –48 –44 –94Abgänge –872 –4.844 –2.550 –8.266Umbuchungen/Umgliederungen –162 –3 –192 –356KonsolidierungskreisänderungenKumulierte Abschreibung Stand 31.12.2013 –70.622 –400.017 –27.936 150 –498.425Nettowerte Stand 31.12.2012 71.285 137.077 11.129 31.430 250.921Nettowerte Stand 31.12.2013 96.882 208.338 24.594 113.677 443.491

Wesentliche Zugänge zu den Sachanlagen beinhalten Zahlungen für den Bau der Papiermaschine 2 (TEUR 68.162) und des Laugenkessels II (TEUR 1.165), sowie Investitionen in die Energierückgewinnung (TEUR 2.680) in Pöls. In Estland wurde das Sachanlagevermögen durch Investitionen in eine neue Scheibenpresse (TEUR 4.022) erhöht.

In Laakirchen wurde ein Speicherturm (TEUR 684) für den flüssigen Füllstoff GCC gebaut und das Altpapierlager (TEUR 560) wurde aufgestockt.

Für langfristige Investitionsprojekte werden seit 2009 die Zinsen während der Errichtungsphase aktiviert. In der abgelaufenen Periode gab es einen zu aktivierenden Zinsaufwand von TEUR 224 (im Vorjahr: 0).

Gemäß IAS 17 werden unter den Grundstücken und Bauten im Rahmen von Leasingverträgen genutzte Gebäude ausgewiesen, die aufgrund der Gestaltung der Leasingvereinbarung dem Leasingnehmer zuzurechnen sind (Finan­

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zierungsleasing). Der Buchwert dieser Vermögenswerte beläuft sich zum 31.12.2013 auf 2.626 TEUR (zum 31.12.2012 auf 2.678 TEUR ). Die aus diesen Verträgen bestehenden Verpflichtungen werden unter den Finanz­verbindlichkeiten ausgewiesen.

3. Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen und BeteiligungenAls assoziiertes Unternehmen werden jene Beteiligungen erfasst, auf deren Geschäftspolitik ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, ohne dass es sich dabei um ein verbundenes Unternehmen handelt. Als widerleg­bare Vermutung gilt dabei eine Beteiligung im Ausmaß von 20 bis 50 Prozent der Stimmrechte.

In TEUR

Anteile an verbundenen Unternehmen

Anteile an assoziierten

Unternehmen

Anteile an anderen

UnternehmenSumme

BeteiligungenBruttowerte Stand 31.12.2011 30.178 498 17.953 48.629InvestitionenWährungsdifferenzenAbgänge –17.946 –17.946Umbuchungen/UmgliederungenKonsolidierungskreisänderungenBruttowerte Stand 31.12.2012 30.178 498 7 30.683Investitionen 700 700WährungsdifferenzenAbgänge –51 –18 –68Umbuchungen/Umgliederungen 51 106 156Konsolidierungskreisänderungen 425 52 477Bruttowerte Stand 31.12.2013 30.178 1.028 741 31.947Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2011 30.178 457 0 30.635Abschreibungen 2011WährungsdifferenzenAbgängeZuschreibungenKonsolidierungskreisänderungenKumulierte Abschreibung Stand 31.12.2012 30.178 457 30.635Abschreibungen 2012WährungsdifferenzenAbgängeZuschreibungenKonsolidierungskreisänderungenKumulierte Abschreibung Stand 31.12.2013 –30.178 –457 –30.635

Nettowerte Stand 31.12.2012 0 40 7 47Nettowerte Stand 31.12.2013 0 571 741 1.312

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92 H E IN Z E L G R O UP

4. Andere Finanzanlagen Die Wertpapiere des langfristigen Vermögens bestehen aus Anteilen an Investmentfonds und dienen im Wesentli­chen der nach österreichischem Steuerrecht vorgeschriebenen Deckung der Rückstellung für Pensionen.

In TEUR

Wertpapiere des Anlage-vermögens

Ausleihungen an Dritte

Anteile an anderen

UnternehmenSumme

BeteiligungenBruttowerte Stand 31.12.2011 2.611 2 0 2.613Investitionen 15 15WährungsdifferenzenAbgänge –15 –15KonsolidierungskreisänderungenBruttowerte Stand 31.12.2012 2.611 2 2.613Investitionen 10 10WährungsdifferenzenAbgänge –9 –9Konsolidierungskreisänderungen 5.272 5.272Bruttowerte Stand 31.12.2013 7.883 2 7.885Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2011 288 2 0 290Abschreibungen 2012Zuschreibungen 2012 –130 –130WährungsdifferenzenAbgängeKonsolidierungskreisänderungenKumulierte Abschreibung Stand 31.12.2012 158 2 160Abschreibungen 2013 19Zuschreibungen 2013 –35 –35WährungsdifferenzenAbgänge 10 10Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2013 –151 –2 –153Nettowerte Stand 31.12.2012 2.453 0 2.453Nettowerte Stand 31.12.2013 7.732 0 7.732

KURZFRISTIGES VERMÖGEN5. VorräteDie Bewertung der Roh­, Hilfs­ und Betriebsstoffe erfolgt zu gleitenden Durchschnittspreisen. Die Eigenerzeugnis­se beinhalten neben den Materialeinzel­ und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Material­ und Fertigungsgemeinkosten.

Für nicht mehr verwertbare Vorratsbestandteile wurden Wertberichtigungen in der Höhe von TEUR 10.563 (im Vorjahr TEUR 4.499) gebildet. Ein Vergleich der Anschaffungs­ oder Herstellungskosten mit dem Nettoveräuße­rungswert ergab 2013 ein Abwertungserfordernis von TEUR –532 (im Vorjahr TEUR –178). Der Buchwert der auf den niedrigeren Nettoveräußerungswert abgewerteten Vorräte beträgt TEUR 4.668 (im Vorjahr TEUR 21.139).

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Rohstoffe 19.968 8.772Unfertige Erzeugnisse 2.883 2.223Fertige Erzeugnisse und Handelswaren 87.122 79.572Geleistete Anzahlungen 3.489 2.610Hilfs­ und Betriebsstoffe 19.424 5.070

132.886 98.246

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93G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

6. Sonstige kurzfristige VermögenswerteDie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen gegenüber diversen in­ und ausländischen Kunden.

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 239.973 209.145Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus FinanzierungenForderungen gegenüber assoziierten Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen

1.468 1.643

Sonstige Forderungen 50.318 24.452Sonstige Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3.023Sonstige Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen 27 103Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 888 453

292.675 238.820

Die Forderungen gegenüber assoziierten und verbundenen Unternehmen resultieren insbesondere aus der laufen­den Konzernverrechnung von Lieferungen und Leistungen sowie aus der Konzernfinanzierung.

Dem Insolvenzrisiko der dubiosen Kunden wird durch eine Wertberichtigung in Höhe von TEUR 16.534 (2012: TEUR 15.529) Rechnung getragen. Die Entwicklung der Wertberichtigungen stellt sich wie folgt dar:

In TEUR 2013 2012Anfangsstand zum 1.1. 15.529 14.464Währungsdifferenzen –308 161Verbrauch –1.719 –2.108Auflösung –2.211 –1.441Neubildung 5.243 4.451Endbestand zum 31.12. 16.534 15.529

Die Position „Sonstige Forderungen“ setzt sich wie folgt zusammen:

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Forderungen gegenüber Abgabenbehörden 25.207 6.892Lieferanten Boni 6.355 6.329Übrige 18.757 11.231

50.318 24.452

7. Sonstige Finanzanlagen, Zahlungsmittel und ZahlungsmitteläquivalenteDie Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind Bestandteil des Fonds der liquiden Mittel der Kapi­talflussrechnung.

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Sonstige Finanzanlagen 48.446 63.542Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten 111.776 115.797

160.222 179.339

Die wechselkursbedingte Anpassung der Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten aus dem Vorjahr beträgt TEUR –363.

Im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen haben sich im Geschäftsjahr 2013 die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente durch Zugänge in Höhe von TEUR 33.363 verändert.

PASSIVA8. EigenkapitalDas Stammkapital beträgt zum 31. Dezember 2013 TEUR 3.635 und blieb im Geschäftsjahr 2013 unverändert. Die Kapitalrücklagen zum Ende des Geschäftsjahres 2013 enthalten nicht gebundene Kapitalrücklagen in Höhe von TEUR 600 (2012: TEUR 600).

Der Ausgleichsposten aus Währungsumrechnung enthält Differenzen aus der Währungsumrechnung im Zuge der Konsolidierung und betrug zum 31. Dezember 2013 TEUR –8.691 (2012: TEUR –7.177). Dies entspricht einer Erhöhung des Ausgleichspostens um TEUR 1.514.

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Nicht beherrschende AnteileDiese Position umfasst die Fremdanteile am Eigenkapital der Wilfried Heinzel AG, an deren Tochtergesellschaften sowie an der Europapier­Gruppe und auch an der Laakirchen Papier AG, einschließlich deren Töchter.

Der Verkauf von nicht beherrschenden Anteilen wird als Eigenkapitaltransaktion gemäß IAS 27 in der geänderten Fassung ab 2008 bilanziert. Dementsprechend ergeben sich daraus keine Auswirkungen auf die Gewinn­ und Verlustrechnung.

9. Langfristige FinanzverbindlichkeitenDieser Posten umfasst folgende Positionen:

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Langfristige Finanzverbindlichkeiten Zellstoff Pöls AG 56.564 26.858Langfristige Finanzverbindlichkeiten Heinzel Holding GmbH 18.313 10.938Langfristige Finanzverbindlichkeiten AS Estonian Cell 40.548 45.240Langfristige Finanzverbindlichkeiten Europapier Austria GmbH 2.255 3.007Langfristige Finanzverbindlichkeiten Europapier Hercegtisak d.o.o. 1.430 1.906Langfristige Finanzverbindlichkeiten EP CEE GmbH 7.500 8.750Langfristige Finanzverbindlichkeiten Laakirchen Papier AG 60.000 –Sonstige langfristige Verbindlichkeiten Europapier Slovakia spol.s.r.o. 4.070 4.131

190.680 100.829

Der Fair Value der langfristigen Finanzverbindlichkeiten entspricht dem Buchwert.

Die Fälligkeiten und Zinssätze stellen sich wie folgt dar:

31.12.2013 in TEUR Zinssatz in % Fälligkeit

Zellstoff Pöls AG 56.564 0,50% – 4,57% 2015 – 2021Heinzel Holding GmbH 18.312 2,13% – 2,84% 2015 – 2020AS Estonian Cell 40.548 2,73% – 2,83% 2015 – 2017Europapier Austria GmbH 2.255 2,62% 2015 – 2017Europapier Hercegtisak d.o.o. 1.430 2,62% 2015 – 2017Europapier CEE GmbH 7.500 4,90% 2015 – 2020Laakirchen Papier AG 60.000 2,19% – 4,01% 2016 – 2020Europapier Slovakia spol. s.r.o. 4.070 1,85% 2015 – 2016

190.680

Der effektive Zinssatz stellt die durchschnittliche Zinsbelastung im Geschäftsjahr 2013 nach Berücksichtigung von eventuellen Zins­ und Währungssicherungsgeschäften in Prozent bezogen auf den durchschnittlichen Buchwert dar und beträgt 3,0619 Prozent. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind in Höhe von TEUR 124.053 zahlbar zwi­schen ein und fünf Jahren und mit TEUR 66.627 nach fünf Jahren.

10. Langfristige RückstellungenPensionen und andere Arbeitnehmerverpflichtungen

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Abfertigungsrückstellung 30.589 12.398Pensionsrückstellung 21.103 7.203Jubiläumsgeldrückstellung 5.644 2.652

57.335 22.253

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95G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

Rückstellungen für Abfertigungen

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Stand per 1.1. 12.398 9.426Aus Änderung des Konsolidierungskreises 16.989 36Währungsumrechnung –4 –2Dienstzeitaufwand der Periode 690 446Zinsaufwand der Periode 858 485Amortisation und sonstige Veränderungen –1.342 69Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen der demographischen Annahmen 411 0Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen der finanziellen Annahmen –258 1.350Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus experience adjustment 1.189 –154Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Erfassung des Korridors 1.342 1.196Abfertigungszahlungen –1.684 –454Stand der Abfertigungsrückstellung zum 31.12. 30.589 12.398Defined benefit obligation zum 31.12. 30.589 12.398G/V 0 0

Rückstellungen für Pensionen

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Stand per 1.1. 7.203 6.800Aus Änderung des Konsolidierungskreises 14.615 0Währungsumrechnung 0 0Dienstzeitaufwand der Periode 215 19Zinsaufwand der Periode 617 313Amortisation und sonstige Veränderungen 0 –7Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen der demographischen Annahmen 775 0Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen der finanziellen Annahmen –3 828Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus experience adjustment –536 –276Pensionszahlungen einschließlich Abfindungen –1.782 –474Stand der Pensionsrückstellung zum 31.12. 21.103 7.203Defined benefit obligation zum 31.12. 28.495 7.444Plan assets 7.392 241= DBO – Plan Assets 21.103 7.203G/V 0 0

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96 H E IN Z E L G R O UP

Rückstellungen für Jubiläumsgelder

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Stand per 1.1. 2.652 2.339Aus Änderung des Konsolidierungskreises 3.736 6Währungsumrechnung 0 0Dienstzeitaufwand der Periode 265 112Zinsaufwand der Periode 185 108Sonstige Veränderungen 0 0Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen der demographischen Annahmen –936 0Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen der finanziellen Annahmen 0 288Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus experience adjustment 138 50Jubiläumsgeldzahlungen –398 –252Stand der Jubiläumsgeldrückstellung zum 31.12. 5.643 2.652Defined benefit obligation zum 31.12. 5.643 2.652G/V 0 0

Die folgenden Komponenten wurden ergebniswirksam im Periodenergebnis ausgewiesen:

Pensionen

In TEUR 2013 2012Laufender Dienstzeitaufwand 215 19Zinsaufwand 811 322Erwartete Erträge aus Planvermögen –194 –9Amortisation 0 0Jahresaufwand 832 332

Abfertigungen

In TEUR 2013 2012Laufender Dienstzeitaufwand 690 446Zinsaufwand 858 485Amortisation 0 0Jahresaufwand 1.548 931

Jubiläumsgeld

In TEUR 2013 2012Laufender Dienstzeitaufwand 266 112Zinsaufwand 185 108Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste –797 338Jahresaufwand –346 558

Entwicklung der Barwerte der Verpflichtungen (DBO) in den letzten fünf Jahren

In TEUR 2013 2012 2011 2010 2009Abfertigungen 30.589 12.398 9.426 9.111 7.396Pensionen 28.495 7.444 7.046 7.306 3.854Jubiläumsgelder 5.643 2.652 2.339 2.341 2.903

64.727 22.494 18.811 18.758 14.153

Entwicklung Planvermögen in den letzten fünf Jahren

In TEUR 2013 2012 2011 2010 2009Abfertigungen – – – – –Pensionen 7.392 241 246 252 256Jubiläumsgelder – – – – –

7.392 241 246 252 256

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97G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

Überschuss/Fehlbetrag des Plans in den letzten fünf Jahren

In TEUR 2013 2012 2011 2010 2009Abfertigungen 30.589 12.398 9.426 9.111 7.396Pensionen 21.103 7.203 6.800 7.054 3.598Jubiläumsgelder 5.643 2.652 2.339 2.341 2.903

57.335 22.253 18.565 18.507 13.897

Für das Jahr 2014 werden Beiträge in Höhe von TEUR 355 (2013: TEUR: –344) zum Planvermögen erwartet.

Sensitivitäten für Veränderungen des Rechnungszinssatzes und der Gehalts- bzw. Pensionssteigerungen für Pen-sionen sowie für Abfertigungen

Pensionen

In TEURVeränderung Annahme

Abnahme Parameter/ Veränderung DBO

Zunahme Parameter/ Veränderung DBO

Rechenzinssatz 0,25% +4,00% –3,00%Pensionssteigerungen 0,25% –1,00% +1,00%

Abfertigungen

In TEURVeränderung Annahme

Abnahme Parameter/ Veränderung DBO

Zunahme Parameter/ Veränderung DBO

Rechenzinssatz 0,25% +2,00% –2,00%Lohn­/Gehaltssteigerungen 0,25% –2,00% +2,00%

11. Rückstellung für latente Steuern

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Rückstellung für latente Steuern 8.214 1.372

12. Sonstige Verbindlichkeiten

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Verpflichtungen aus erhaltenen Subventionen 7.519 5.730Übrige 529 540

8.049 6.271

Die ausgewiesenen Subventionen betreffen Förderungen für das Projekt Pöls 500 sowie für die COD­Reduktion, welche an die Einhaltung von Umweltstandards geknüpft sind. Da derzeit sämtliche Bedingungen eingehalten sind, besteht kein Risiko einer Rückforderung.

Subventionen werden über die Laufzeit des Vermögensgegenstands, für den sie gewährt werden, verteilt.

13. Verbindlichkeiten aus FinanzierungsleasingverhältnissenDas Büro­ und Lagergebäude in Bratislava ist im Rahmen eines Finanzierungsleasings gemietet. Der Vertrag läuft bis 31. Dezember 2017, wobei seitens des Leasingnehmers die Verpflichtung besteht, das Gebäude nach Ende der Laufzeit um TEUR 3.699 zu kaufen.

Die den Verbindlichkeiten aus dem Finanzierungsleasingverhältnis zugrunde liegenden Zinssätze werden halbjähr­lich an den 6­Monats­EURIBOR angepasst. Zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung betrug der Zinssatz 1,64 Prozent. Der Barwert der Mindestleasingzahlungen weist folgende Laufzeiten aus:

In TEUR

Summe der künftigen Mindestleasing-

zahlungen Abzinsung

Barwert der Mindestleasing-

zahlungenLaufzeit bis zu einem Jahr 147 2 145Laufzeit zwischen einem und fünf Jahren 4.427 287 4.140Laufzeit über fünf Jahre 0 0 0Stand 31.12.2012 4.573 289 4.284

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98 H E IN Z E L G R O UP

In TEUR

Summe der künftigen Mindestleasing-

zahlungen Abzinsung

Barwert der Mindestleasing-

zahlungenLaufzeit bis zu einem Jahr 128 2 126Laufzeit zwischen einem und fünf Jahren 4.456 382 4.073Laufzeit über fünf Jahre 0 0 0Stand 31.12.2013 4.583 384 4.199

14. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Kurzfristige Exportfinanzierungen 47.500 47.500Anleihe­ und Bankfinanzierungen mit Laufzeit <1 Jahr 26.439 21.135Sonstige kurzfristige Finanzierungen 44.896 55.688

118.835 124.323

Die Zinssätze betragen zwischen 0,72 Prozent und 8,48 Prozent, wobei sämtliche in dieser Position ausgewiesenen Verbindlichkeiten eine Laufzeit von unter einem Jahr aufweisen.

15. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten 128.454 90.565Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber assoziierten Unternehmen 20.508 15.711Verbindlichkeiten aus der Investitionstätigkeit 7.684 10.593

156.645 116.868

16. Sonstige kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Sonstige Rückstellungen 31.677 18.966Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 43.723 12.311Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 113 100Passive Rechnungsabgrenzungsposten 504 0Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.607 965

77.624 32.342

Sonstige Rückstellungen

In TEURStand

1.1.2013 Zugänge AbgängeStand

31.12.2013Nicht konsumierte Urlaube 3.272 8.596 4.344 7.524Rechts­ und Beratungsaufwand 247 341 218 370Sonstige Personalrückstellungen 2.874 11.199 8.182 5.890Übrige 12.574 29.859 24.540 17.892

18.966 49.995 37.283 31.677

Für die sonstigen Rückstellungen wird die Fälligkeit innerhalb eines Jahres erwartet.

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99G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

E. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

17. UmsatzerlöseHinsichtlich der Entwicklung der Umsatzerlöse wird auf die Ausführungen im Lagebericht verwiesen.

18. Bestandsveränderungen und aktivierte Eigenleistungen

In TEUR 2013 2012Bestandsveränderungen 1.273 312Aktivierte Eigenleistungen 2.582 1.164

3.855 1.476

Die Bestandsveränderungen umfassen die Veränderung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse gegenüber dem Vorjahr.

Die aktivierten Eigenleistungen beinhalten neben den Materialeinzel­ und Fertigungseinzelkosten auch angemes­sene Teile der Material­ und Fertigungsgemeinkosten.

19. Sonstige betriebliche Erträge

In TEUR 2013 2012Erträge aus dem Verkauf von Sachanlagen 0 83Ertrag aus Anteilsverkauf Biocel Paskov a.s. 0 8.647Ertrag aus Badwill Erstkonsolidierung/Europapier Gruppe 0 217Ertrag aus Badwill Erstkonsolidierung/Laakirchen 37.116 0Übrige betriebliche Erträge 10.858 7.231

47.974 16.178

20. Aufwendungen für Material und bezogene Herstellungsleistungen

In TEUR 2013 2012Rohstoffe 249.149 169.581Hilfs­ und Betriebsstoffe 145.768 67.170Handelswaren 710.644 698.237

1.105.562 934.988

21. Personalaufwand

In TEUR 2013 2012Löhne 29.686 14.942Gehälter 46.642 30.972Aufwendungen für Abfertigungen 1.230 799Aufwendungen für Altersversorgung 1.469 319Gesetzlicher Sozialaufwand 18.451 11.988Freiwilliger Sozialaufwand 3.597 2.880

101.075 61.901

Die im Personalaufwand erfassten Aufwendungen für beitragsorientierte Versorgungspläne betrugen TEUR 1.688 (im Vorjahr TEUR 516). 22. Sonstige betriebliche Aufwendungen

In TEUR 2013 2012Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen und Ertrag fallen 1.024 749Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 65.040 43.876

66.064 44.625

In der Position „Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen“ ist ein Betrag von TEUR 91 (im Vorjahr: TEUR 87) an ergebniswirksam verbuchten Wechselkursdifferenzen ausgewiesen.

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100 H E IN Z E L G R O UP

23. FinanzergebnisDas Zins­ und sonstige Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

In TEUR 2013 2012Zinserträge 3.270 4.311Zinsaufwendungen –11.284 –10.365Dividendenertrag 68 61Erträge/Aufwendungen aus der Marktbewertung 738 –107Sonstige Finanzerträge, Finanzaufwendung –769 –347

–7.975 –6.447

24. ErtragsteuernDer auf die Muttergesellschaft Heinzel Holding GmbH, Vorchdorf, anwendbare Körperschaftsteuersatz beträgt zum Abschlussstichtag 25 Prozent.

Mit dem Steuerreformgesetz 2005 wurde vom österreichischen Gesetzgeber die Möglichkeit zur Bildung von steu­erlichen Unternehmensgruppen geschaffen. Die steuerlichen Ergebnisse der diesen Gruppen zugehörigen Gesell­schaften werden dadurch nach der Verrechnung mit den eigenen Vorgruppenverlusten dem Gruppenträger zuge­rechnet. Zum Ausgleich für die weitergereichten steuerlichen Ergebnisse wurde in den Gruppenverträgen eine Steuerumlage vereinbart.

Für die Berechnung der latenten Steuern wurde für die in Österreich ansässigen Unternehmen ein Ertragsteuersatz von 25 Prozent, für die im Ausland ansässigen Unternehmen der jeweils gültige Landessteuersatz angewendet.

Innerhalb der Heinzel­Steuergruppe (die Heinzel EMACS Beteiligungs AG fungiert als Gruppenträger der Heinzel Holding GmbH, alle inländischen Gesellschaften sind Mitglieder der Heinzel­Steuergruppe) ist eine sofortige Ver­lustverwertung im Jahr des Eintritts des Verlusts auf Ebene der in die Gruppenbesteuerung einbezogenen Gesell­schaften möglich. Für die Berechnung der zukünftig nutzbaren steuerlichen Verlustvorträge wurden aufgrund der in der jüngeren Vergangenheit volatilen Situation in den Segmenten Industrie und Handel die Planungsunterlagen für das kommende Geschäftsjahr herangezogen. Die Aktivierung latenter Steuern erfolgte in jenem Ausmaß, in dem diese durch zukünftige positive Ergebnisse genutzt werden können. Für darüber hinausgehende Verlustvorträge in Österreich in Höhe von TEUR 5.506 wurden keine latenten Steuern angesetzt. Im Segment Handel bestehen auf Basis der aktuellen Planung auf bestimmten ausländischen Märkten keine hinreichenden zukünftigen Ergebnisse bzw. Risiken aus der steuerlichen Durchsetzbarkeit, sodass diese überwiegend nicht angesetzt wurden. Insgesamt bestehen im Segment Handel ausländische Verlustvorträge von TEUR 16.428.

In TEUR 2013 2012Unversteuertes Ergebnis 61.217 36.571Ertragsteueraufwand –4.242 –3.652Effektivsteuersatz (%) 6,9 10,0

In TEUR 2013 2012Laufende Ertragsteuern 5.248 4.836Latente Steuern –1.006 –1.184

4.242 3.652

2013 2012In TEUR In % In TEUR In %

Unversteuertes Ergebnis 61.216 100,0 36.571 100,0Erwartete Ertragsteuerbelastung 15.304 25,0 9.143 25,0Auswirkungen ausländischer Steuersätze 611 1,0 1.134 3,1Steuern aus Vorperioden 291 0,5 975 2,7Steuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen 295 0,5 –4.997 –13,7Aktivierung von Verlustvorträgen vergangener Perioden –2.463 –4,0 –2.369 –6,5Auswirkungen der Erstkonsolidierung –9.125 –14,9 0 0,0Sonstige permanente Differenzen –670 –1,1 –234 –0,6 Tatsächliche Ertragsteuerbelastung 4.242 6,9 3.652 10,0

Latente Steuern aufgrund von Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen werden in Übereinstimmung mit IAS 12.39 nicht angesetzt.

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101G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

Die zeitlichen Differenzen zwischen den Werten der Steuerbilanz und dem Konzernabschluss verteilen sich wie folgt:

Aktiva Passiva

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012 31.12.2013 31.12.2012Langfristiges Vermögen 15.528 9.019 54.483 10.790Kurzfristiges Vermögen 733 957 1.068 855Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 33.175 15.854 104 511Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 3.485 2.655 9.424 8.862Verlustvorträge 0 0 0 0

52.921 28.485 65.079 21.018Konsolidierung:Zwischengewinneliminierungen 2.216 2.216 148 148

55.137 30.701 65.227 21.166Latente Steuern 13.879 7.771 16.307 5.292Saldierung der latenten Steuern gegenüber derselben Steuerbehörde –8.093 –3.920 –8.093 –3.920Saldierte latente Steuern 5.786 3.851 8.214 1.372

25. Sonstige Angaben

VERPFLICHTUNGEN FÜR DIE NUTZUNG VON NICHT IN DER BILANZ AUSGEWIESENEN ANLAGENVerpflichtungen für die Nutzung von nicht in der Bilanz ausgewiesenen Anlagen (Operating Leasing Verträge) be­stehen für den unkündbaren Zeitraum in folgender Höhe:

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Laufzeit bis zu einem Jahr 2.643 3.390Laufzeit zwischen einem und fünf Jahren 8.463 9.219Laufzeit über fünf Jahre 5.029 2.262Gesamt 16.135 14.872

Der gesamte Miet­ und Leasingaufwand (Operating Leasing) beläuft sich im Geschäftsjahr 2013 auf TEUR 7.543 (im Vorjahr: TEUR 7.458)

KAPITALFLUSSRECHNUNGFür die Darstellung der Kapitalflussrechnung wurde die indirekte Methode gewählt. Der Fonds der liquiden Mittel entspricht dem Kassenbestand und den Bankguthaben.

Zusatzangaben zur Kapitalflussrechnung

In TEUR 2013 2012Erhaltene Dividenden 68 61Erhaltene Zinsen 3.713 4.003Gezahlte Zinsen –8.941 –8.598Ertragsteuerzahlungen –4.742 –3.858

Erhaltene Dividenden, erhaltene und gezahlte Zinsen sowie Ertragssteuerzahlungen werden im Cash Flow aus der operativen Geschäftstätigkeit ausgewiesen.

NICHT ZAHLUNGSWIRKSAME AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGENicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge stellen sich im Wesentlichen wie folgt dar:

In TEUR 2013 2012Abschreibungen 39.068 26.247Veränderungen von Pensionen und anderen Arbeitnehmerverpflichtungen sowie langfristiger Rückstellungen 35.083 3.688Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendun­gen und Erträge –68.260 –10.285Gesamt 5.891 19.650

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102 H E IN Z E L G R O UP

SEGMENTBERICHTERSTATTUNGDie Heinzel Holding GmbH und ihre Tochterunternehmen sind in den drei Geschäftssegmenten Industrie, Handel und Sonstige tätig. Die Abgrenzung der Geschäftssegmente basiert auf der internen Steuerung und auf der inter­nen Finanzberichterstattung an die Geschäftsführung der Heinzel Holding GmbH (Hauptentscheidungsträger). Der wirtschaftliche Erfolg der Segmente wird regelmäßig durch die Geschäftsführung überprüft, um die Ressourcen den Segmenten zuzuordnen. Die Segmente enthalten folgende Gesellschaften:

Segment Beschreibung GesellschaftIndustrie Produktion von Zellstoff

und PapierLaakirchen Papier AG, Laakirchen Zellstoff Pöls AG, Pöls AS Estonian Cell, Kunda

Handel Handel mit Papier­ und Zellstoffprodukten

Bunzl & Biach GmbH, WienAustria Recycling s.r.o., TemelinWilfried Heinzel AG, Wien, und TochtergesellschaftenEuropapier International AG, Wien, und Tochtergesellschaften

Sonstige Konzernverwaltung Heinzel Holding GmbH, Vorchdorf Heinzel Bunzl Immobilien GmbH, Wien, und TochtergesellschaftHeinzel Paper GmbH, HinterbrühlOmega Trading Laakirchen GmbH, LaakirchenKraftwerk Katzling GmbH, PölsKraftwerk Laakirchen GmbH, Laakirchen

Den Segmentinformationen liegen grundsätzlich die gleichen Ausweis­, Bilanzierungs­ und Bewertungsmethoden wie dem Konzernabschluss zugrunde.

Geschäftssegmente

2013In TEUR Industrie Handel Sonstige Konsolidierung GesamtUmsatzerlöse 475.698 961.569 138 –108.272 1.329.133

davon Umsatzerlöse mit verbundenen Unternehmen 44.216 63.953 –108.272 0davon Umsatzerlöse mit externen Kunden 431.482 897.616 138 0 1.329.133

Materialaufwand 350.378 863.455 0 –108.272 1.105.562Personalaufwand 58.190 41.523 1.362 101.075Abschreibungen 35.558 3.392 117 39.068EBIT 18.338 15.932 –1.574 36.496 69.192Segmentvermögen 696.225 315.481 293.249 –244.989 1.059.967Segmentschulden 385.880 250.532 94.944 –67.225 619.130Auszahlungen für Investitionen 107.050 3.279 64 0 110.392

2012In TEUR Industrie Handel Sonstige Konsolidierung GesamtUmsatzerlöse 275.348 891.583 5 –73.810 1.093.125

davon Umsatzerlöse mit verbundenen Unternehmen 49.914 25.330 – –75.244 0davon Umsatzerlöse mit externen Kunden 225.433 867.688 5 –1 1.093.125

Materialaufwand 199.962 808.836 0 –73.810 934.988Personalaufwand 27.167 33.431 1.303 61.901Abschreibungen 23.699 2.485 63 26.247EBIT 22.071 14.175 8.869 –2.097 43.018Segmentvermögen 403.895 297.474 249.061 –162.814 787.616Segmentschulden 216.817 203.548 57.265 –72.587 405.043Auszahlungen für Investitionen 34.022 1.438 161 0 35.622

Geografische InformationenIn der folgenden Tabelle werden ausgewählte Finanzinformationen nach den wesentlichen geografischen Regionen zusammengefasst dargestellt. Erlöse von externen Kunden sind auf der Grundlage des Sitzes der Kunden angege­ben. Vermögenswerte und Investitionen sind nach Unternehmensstandorten zugeordnet. Langfristige Vermögens­werte beinhalten die Positionen Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (inklusive Firmenwerte).

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103G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

2013In TEUR Erlöse von externen Kunden Langfristige VermögenswerteÖsterreich 160.500 364.486Westeuropa 151.299 203Zentral­ und Osteuropa 335.055 87.696Südosteuropa 167.317 3.827Russland 134.958 683Mittlerer Osten 135.207Ferner Osten/Ozeanien 75.657Nordafrika 120.649Zentral­ und Südafrika 23.411Nordamerika 5.201 2.457Südamerika 19.878

1.329.132 459.354

Die Verrechnung von Zellstofflieferungen erfolgt innerhalb des Konzerns zu Marktpreisen. Die Verrechnung sonsti­ger Leistungen innerhalb des Konzerns erfolgt auf Basis der tatsächlich erbrachten Dienstleistungen.

Der Konzern weist keine Umsatzerlöse aus Geschäftsvorfällen mit einem einzigen externen Kunden auf, die sich auf mindestens 10 Prozent der Umsatzerlöse des Konzerns belaufen.

FINANZINSTRUMENTE

a) Originäre FinanzinstrumenteDie als originäre Finanzinstrumente einzustufenden Forderungen, Anteile und Verbindlichkeiten wurden gemäß IAS 39 angesetzt. Die Bilanzierungs­ und Bewertungsgrundsätze sind bei der jeweiligen Bilanzposition angeführt. Käu­fe und Verkäufe von Finanzinstrumenten werden zum Settlement­Stichtag gebucht.

Langfristige Veranlagungen dienen dem Aufbau des für das Sozialkapital erforderlichen Deckungsstocks.

b) Derivative FinanzinstrumenteZur Absicherung von Risiken aus operativer Geschäfts­ und Finanzierungstätigkeit (Änderung von Zinssätzen, Wechselkursen und Rohstoffpreisen) setzt die Heinzel Group derivative Finanzinstrumente ein. Operatives Ziel der Gesellschaft ist eine Glättung des Ergebnisses aus den Fremdwährungspositionen.

Zur wirtschaftlichen Begrenzung und Steuerung von bestehenden Fremdwährungs­ und Zinsänderungsrisiken werden vor allem Devisentermingeschäfte und Zinsswaps eingesetzt.

Die Devisentermingeschäfte wurden unter anderem in den Währungen US Dollar, Tschechische Krone, Ungarische Forint, Polnische Zloty, Russische Rubel, Kroatische Kuna und Rumänische Leu abgeschlossen und beziehen sich auf die geplanten Einkäufe bzw. auf Working Capital Finanzierungen für das Jahr 2014.

Folgende Kontrakte waren per 31.Dezember 2013 abgeschlossen:

In TEURNominalwert

AssetsNominalwert

LiabilitiesMarktwert

AssetsMarkwert Liabilities

Kauf USD 215 4.240 0 –29 Verkauf USD 46.391 0 973 0 Verkauf CZK 0 2.035 0 –4 Verkauf PLN 2.378 3.584 0 –66 Verkauf HRK 0 1.234 0 –4 Verkauf HUF 3.364 2.227 0 –52 Kauf RON 170 0 0 –1 Verkauf RON 0 1.480 3 0 Verkauf RUB 6.142 1.470 51 0 Währungsderivate 58.660 16.272 1.027 –156 Zinsderivate 133.688 0 0 –1.156 Energiederivate 15.872 0 40 0

208.220 16.272 1.067 –1.313

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104 H E IN Z E L G R O UP

Der Bestand an offenen derivativen Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorie per 31. Dezember 2012 stellt sich wie folgt dar (Werte in TEUR):

Cash Flow Hedge ergebnisneutral

Nominalwert Assets

Nominalwert Liabilities

Marktwert Assets

Marktwert Liabilities

Währungsderivate 2.273 0 67 0Zinsderivate 55.833 0 0 –2.371 58.107 0 67 –2.371

Fair Value Hedge ergebniswirksam

Nominalwert Assets

Nominalwert Liabilities

Marktwert Assets

Marktwert Liabilities

Währungsderivate 55.516 –16.010 1.060 –271Zinsderivate 10.870 0 0 –374 66.386 –16.010 1.060 –645

Der Marktwert der Derivate zum 31. Dezember 2012: TEUR –1.890

Der Bestand an offenen derivativen Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorie per 31. Dezember 2013 stellt sich wie folgt dar (Werte in TEUR):

Cash Flow Hedge ergebnisneutral

Nominalwert Assets

Nominalwert Liabilities

Marktwert Assets

Marktwert Liabilities

Währungsderivate 7.475 0 250 0 Zinsderivate 107.250 0 18 –1.076 Energiederivate 0 0 0 0

114.725 0 268 –1.076

Fair Value Hedge ergebniswirksam

Nominalwert Assets

Nominalwert Liabilities

Marktwert Assets

Marktwert Liabilities

Währungsderivate 51.185 –16.272 736 –116 Zinsderivate 26.438 0 0 –98Energiederivate 15.872 0 40 0 93.495 –16.272 775 –213

Der Marktwert der Derivate zum 31. Dezember 2013: TEUR –246

Devisentermingeschäfte, welche als Cash Flow Hedge zu kategorisieren sind, haben per 31. Dezember 2013 eine Laufzeit von bis zu 6 Monaten. Der Zeithorizont für die Zinsswaps, welche ebenfalls als Cash Flow Hedge zu kate­gorisieren sind, sind in Höhe von TEUR 22.978 kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig, die verbleibenden TEUR 110.710 sind langfristig und in 1 bis 7 Jahren zu tilgen.

Für einen Großteil der derivativen Finanzinstrumente werden die Regeln für Cash Flow Hedging nach IAS 39 ange­wendet. Dafür sind entsprechende Nachweise und Dokumentationen erforderlich.

Beim Vertragsabschluss wird ein derivatives Finanzinstrument entweder als Absicherung des fair values eines er­fassten Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit (Fair Value Hedge) oder als Absicherung der Zahlungsströme aus einer vorhergesehenen Transaktion oder festen Verpflichtung (Cash Flow Hedge) definiert.

Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden anhand von Bewertungsmodellen ermittelt, die auf dem Markt beobachtbare Input­Parameter basieren.

Gewinne und Verluste aus Absicherungsinstrumenten, die dem effektiven Teil der Marktwertveränderung von De­rivaten zur Absicherung von Zahlungsströmen zuzuordnen sind, werden in der Aufstellung aller im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen erfasst. Der dem ineffektiven Teil zuzurechnende Gewinn oder Verlust wird sofort erfolgswirksam erfasst. Währungsgewinne und ­verluste, die in der Aufstellung aller im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen aus Finanzinstrumenten kumuliert wurden, werden bei der vollständigen oder teilwei­sen Liquidation in der Gewinn­ und Verlustrechnung berücksichtigt.

Die Erfassung der Finanzinstrumente erfolgt zentral unmittelbar nach Abschluss der Geschäfte. Dies ermöglicht die laufende Bewertung (Mark­to­Market­Bewertung) sowie die Beurteilung der aktuellen Risikosituation.

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105G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

Ergänzende Angaben zu FinanzinstrumentenDie nachstehende Übersicht zeigt die Finanzinstrumente der Heinzel Group nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39 (Werte in TEUR).

Finanzielle Vermögenswerte Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2013Weniger als

3 Monate 3–6 MonateMehr als

6 MonateAnteile an anderen Unternehmen Erfolgswirksam zum beizulegenden

Wert 741 0 0 741Wertpapiere des Anlagevermögens (andere Finanz anlagen)

Erfolgswirksam zum beizulegenden Wert 7.732 0 0 7.732

Flüssige Mittel Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten 111.776 111.776 0 0Wertpapiere des Umlaufvermögens Erfolgswirksam zum beizulegenden

Zeitwert (zu Handelszwecke gehalten) 48.445 48.445 0 0Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten

292.674 286.551 1.545 2.195Derivative finanzielle Vermögens­werte

Derivate erfolgs neutral zum beizulegenden Zeitwert 114.725 11.835 5.473 97.417

Derivative finanzielle Vermögens­werte

Derivate erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 93.495 48.422 14.574 30.499

669.588 507.029 21.592 138.584

Finanzielle VerbindlichkeitenFinanzverbindlichkeiten Zu (fortgeführten)

Anschaffungskosten 309.515 49.796 52.624 207.095Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbind­lichkeiten und Rückstellungen

Zu (fortgeführten)Anschaffungskosten

212.067 181.189 83 30.794Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert 0 0 0 0

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 16.272 15.156 975 140

537.854 246.141 53.682 238.029

Finanzielle Vermögenswerte Bewertungskategorie nach IAS 39 31.12.2012Weniger als

3 Monate 3–6 MonateMehr als

6 MonateAnteile an anderen Unternehmen Erfolgswirksam zum beizulegenden

Wert 0 0 0 0Wertpapiere des Anlagevermögens (andere Finanz anlagen)

Erfolgswirksam zum beizulegenden Wert 0 0 0 0

Flüssige Mittel Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten 115.797 115.797 0 0Wertpapiere des Umlaufvermögens Erfolgswirksam zum beizulegenden

Zeitwert (zu Handelszwecke gehalten) 63.541 15.963 18.254 14.130Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten

233.597 226.329 2.018 5.250Derivative finanzielle Vermögens­werte

Derivate erfolgs neutral zum beizulegenden Zeitwert 58.107 4.924 6.494 46.687

Derivative finanzielle Vermögens­werte

Derivate erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 66.386 45.800 10.728 9.859

537.428 408.813 37.494 75.926

Finanzielle VerbindlichkeitenFinanzverbindlichkeiten Zu (fortgeführten)

Anschaffungskosten 225.153 113.818 10.749 100.586Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbind­lichkeiten und Rückstellungen

Zu (fortgeführten)Anschaffungskosten

132.975 132.306 88 582Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert 0 0 0 0

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 16.010 16.010

374.138 262.134 10.837 101.168

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106 H E IN Z E L G R O UP

Die folgende Tabelle analysiert die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente nach der Art der Inputfaktoren für die Bewertungsmethode. Dazu definiert IFRS 13 drei Levels von Inputfaktoren (Fair­Value­Hierar­chie):

Level 1 Preisnotierung für identische Vermögenswerte oder Schulden auf einem aktiven Markt (ohne Anpassung)

Level 2 Inputs, die für Vermögenswerte oder Schulden entweder direkt (d. h. als Preise) oder indirekt (d.h. abgeleitet von Preisen) beobachtbar sind und nicht unter Level 1 fallen

Level 3 Inputs für Vermögenswerte oder Schulden, die keine am Markt beobachtbaren Daten darstellen

Finanzielle Vermögenswerte In TEUR 31.12.2013 Level 1 Level 2 Level 3Anteile an anderen Unternehmen 741 0 0 741Wertpapiere des Anlagevermö­gens (andere Finanzanlagen) 7.732 7.732 0 0Wertpapiere des Umlaufvermögens 48.445 48.445 0 0Derivative finanzielle Vermögenswerte 208.220 0 208.220 0

Finanzielle Verbindlichkeiten In TEUR 31.12.2013 Level 1 Level 2 Level 3Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 16.272 0 16.272 0

Finanzielle Vermögenswerte In TEUR 31.12.2012 Level 1 Level 2 Level 3Anteile an anderen Unternehmen 7 0 0 7Wertpapiere des Anlagevermö­gens (andere Finanzanlagen) 2.453 2.453 0 0Wertpapiere des Umlaufvermögens 63.542 63.542 0 0Derivative finanzielle Vermögenswerte 124.493 0 124.493 0

Finanzielle Verbindlichkeiten In TEUR 31.12.2012 Level 1 Level 2 Level 3Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 16.010 0 16.010 0

In Level 2 sind derivative Finanzinstrumente (Devisentermingeschäfte) enthalten. Der angegebene Marktwert (so­wohl in der laufenden Berichtsperiode als auch im Vorjahr) versteht sich vor Berücksichtigung des Ausfallrisikos der Gegenpartei bzw. der eigenen Bonität, wobei die Abweichungen zu den angegebenen Marktwerten unwesentlich sind.

In Level 3 sind Anteile an anderen Unternehmen (Beteiligungen) enthalten.

Zum 31. Dezember 2013 war keine Umgruppierung zwischen verschiedenen Stufen (Levels) erforderlich.

Der Bestand an Wertpapieren gliedert sich wie folgt:

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Wertpapiere des Anlagevermögens 7.732 2.453Wertpapiere des Umlaufvermögens 48.445 63.541davon verpfändet 5.106 5.254

Wertpapiere mit einem Buchwert von TEUR 5.106 dienen als Sicherheit für einen von der Zellstoff Pöls AG aufge­nommenen Exportförderungskredit.

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107G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

Nettogewinne bzw. Nettoverluste aus Finanzinstrumenten betragen:

In TEUR 2013 2012Kredite und Forderungen –5.557 –704Wertpapiere –668 –338Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 955 –417Derivate 2.823 761

Zinserträge bzw. Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten betragen:

In TEUR 2013 2012Kredite und Forderungen 1.856 1.683Wertpapiere 1.782 2.626Finanzielle Verbindlichkeiten –6.457 –8.536Derivate –1.247 –1.355

Angaben zum Kapitalmanagement nach IAS 1.124Hauptziele des Kapitalmanagements der Heinzel Group sind die Sicherstellung der notwendigen Liquidität zur Unterstützung der Geschäftstätigkeit sowie die Erhaltung einer angemessenen Bonität und einer ausreichenden Eigenkapitalquote, um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Die Verschuldungsquote (Nettoverschuldung zu Eigenkapital) für die Heinzel Group ist mit einer Zielbandbreite von 40 bis 80 Prozent festgelegt, wobei die derzeitige Nettoverschuldung bei nur 33,9 Prozent liegt (Vorjahr: 12,0 Pro­zent). Die Eigenkapitalquote ist mit einer Zielgröße von 30 Prozent versehen, welche derzeit mit 41,6 Prozent (Vor­jahr: 48,5 Prozent) deutlich überschritten wird. Die Investitionspolitik orientiert sich stets an Cash­Flow­Planungen, die zumindest viermal im Jahr aktualisiert werden. Ein straffes Working Capital Management wird in allen Ge­schäftsbereichen durchgeführt, um Risiken frühzeitig vermeiden zu können.

RISIKOBERICHTERSTATTUNGMARKTRISIKODie Heinzel Group ist Marktrisiken ausgesetzt, welche sich vorwiegend auf die Wechselkurse, Zinssätze und Markt­werte der Investitionen von flüssigen Mittel beziehen. Der Konzern überwacht diese Risiken laufend. Um die im Zusammenhang mit diesen Risiken auftretende Volatilität zu bewirtschaften und in Übereinstimmung mit der Grup­penpolitik, setzt der Konzern eine Reihe von derivativen Finanzinstrumenten ein. Das Ziel des Konzerns ist es, wo angebracht, jene Fluktuationen in den Ergebnissen und Geldflüssen, welche mit Zinssatzänderungen, Wechselkur­sänderungen und Wertveränderungen der Geldanlagen verbunden sind zu reduzieren. Die Heinzel Group geht keine Finanztransaktionen ein, welche zum Zeitpunkt des Abschlusses der Transaktion ein nicht abschätzbares Risiko enthalten.

WECHSELKURSRISIKODie Berichterstattung der Gruppe erfolgt in Euro. Wechselkursrisiken entstehen der Heinzel Group im Wesentlichen aus dem Erwerb und Verkauf von Waren in Fremdwährung sowie aus Finanzierungen in Fremdwährungen. Vorwie­gend betreffen diese Risiken die Kursrelation von US­Dollar, tschechischer Krone, ungarischer Forint, polnischer Zloty, russischer Rubel, kroatischer Kuna und rumänischer Leu zum Euro. Die Heinzel Group setzt Devisentermin­geschäfte ein, um in Fremdwährung erwartete Einkünfte abzusichern.

Die Fremdwährungspositionen und die Sicherungsgeschäfte werden laufend überwacht. Für die Sensitivitätsanaly­se der Devisentermingeschäfte wurden die täglichen Wechselkursveränderungen des Jahres 2013 auf Basis der EZB­Referenzkurse für USD, CZK, PLN, HRK, HUF, RUB, RON und BGN herangezogen. Ebenso wurde die histo­rische Volatilität der Marktzinssätze in den jeweiligen Währungen herangezogen. Eine Abwertung (Aufwertung) der Wechselkurse sowie der Zinsen zum 31. Dezember 2013 hätte folgende Auswirkung auf die FX Derivate: Verände­rung des Eigenkapitals (Darstellung des Cash Flow Hedge) um TEUR –623 (TEUR –209) und ergebniswirksam TEUR –3.122 (TEUR –4.616).

ZINSÄNDERUNGSRISIKODie Heinzel Group bewirtschaftet das Nettozinsänderungsrisiko durch das Verhältnis von festverzinslichen zu vari­abel verzinslichen Schulden. Per 31. Dezember 2013 belief sich der Anteil der fix verzinsten Finanzverbindlichkei­ten auf 48,64 Prozent. Für langfristig variabel verzinste Kredite werden auch Zinsswaps eingesetzt, die im Rahmen derer periodisch auftretenden Zahlungen, basierend auf Nominalwerten sowie vereinbarten festen und variablen Zinssätzen, getauscht werden.

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108 H E IN Z E L G R O UP

Im Rahmen der Umsetzung von IFRS 7 wurde eine Sensitivitätsanalyse in Bezug auf Zinsänderungen für die vari­abel verzinsten Kreditverbindlichkeiten und der Zinsswaps durchgeführt. Der Anstieg der variablen Zinsen für Kreditverbindlichkeiten um 100 bps würde den Zinsaufwand um 17,63 Prozent verändern.

Für die Zinsswaps wurde ebenfalls eine Aufwertung der Zinsen von 100 bps angenommen und dies hätte folgende Auswirkung auf die Zinsderivate: Veränderung des Eigenkapitals (Darstellung des Cash Flow Hedge) um TEUR –3.118 (TEUR 3.574) und ergebniswirksam TEUR –468 (TEUR 470).

KREDITRISIKOKreditrisiken entstehen, wenn Kunden nicht in der Lage sind, ihre Verpflichtungen wie vereinbart zu erfüllen. Aus diesem Grund werden für den Großteil der Kundenforderungen Absicherungen vorgenommen (Kreditversicherung, dokumentäre Zahlungsformen). Auf keinen einzelnen Kunden entfällt ein Umsatz oder eine ausstehende Forde­rung, die ein stark konzentriertes Kreditrisiko darstellt.

Das maximale Kreditrisiko aus den Forderungen des Konzerns stellt sich wie folgt dar:

In TEUR 31.12.2013 31.12.2012Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 239.973 209.145Sonstige Forderungen 50.318 24.452

290.291 233.597

Forderungen, die überfällig, aber noch nicht wertberichtigt sind, gliedern sich in Abhängigkeit von der Dauer der Überfälligkeit wie folgt:

In TEUR Weniger als 3 Monate 3–6 Monate Mehr als 6 MonateForderungen aus Lieferungen und Leistungen 40.200 1.545 2.176Sonstige Forderungen 400 0 18

40.600 1.545 2.194

GEGENPARTEIRISKENDie Gegenparteirisiken umfassen das Ausfallrisiko von derivativen Finanzinstrumenten und Geldmarktfonds sowie das Kreditrisiko auf Kontokorrentbeständen und Geldmarktgeschäften. Das Ausfallrisiko und Kreditrisiko werden ver­mindert, indem nur jene Banken und Finanzinstitute gewählt wurden, die beim Abschluss einer Transaktion mindes­tens ein A­Rating aufweisen. Im Jahr 2013 wurde der bereits in 2011 eingeleitete Prozess, frei verfügbare Gelder in Anleihen von Non­Financial Unternehmen zu investieren, welche als Rating mindestens BBB hatten, fortgesetzt. Des Weiteren werden pro Gegenpartei Limits festgelegt, deren Festlegung und Steuerung von Group Treasury durchge­führt werden. Die Heinzel Group erwartet keine Verluste aufgrund der Tatsache, dass die Gegenparteien ihre vertrag­lichen Verpflichtungen nicht erfüllen können, zudem bestehen keine nennenswerten Klumpenrisiken.

LIQUIDITÄTSRISIKOUnter dem Liquiditätsrisiko ist jenes Risiko zu verstehen, nicht jederzeit Liquidität zur Verfügung zu haben, um fäl­lige Verbindlichkeiten fristgerecht und zu einem vernünftigen Preis begleichen zu können. Ein konzernweites Cash­Reporting hilft dieses Risiko zu begrenzen und garantiert zusätzlich die notwendige Transparenz, um eine gezielte Steuerung der finanziellen Mittel vornehmen zu können. Darüber hinaus verfolgt die Heinzel Group konti­nuierlich die sich an den Finanzmärkten bietenden Finanzierungsmöglichkeiten. Ein wesentliches Ziel dabei ist es, die finanzielle Flexibilität und Unabhängigkeit des Konzerns zu sichern und unangemessene Refinanzierungsrisi­ken zu begrenzen.

Dem Liquiditätsrisiko wird mit der Errichtung von mittelfristigen Finanzierungsrahmen begegnet. Den Finanzie­rungsrahmen unterlegt sind individuell vereinbarte Financial Covenants. Diese Vereinbarungen sollen den gegen­sätzlichen Interessenlagen der beiden Parteien Rechnung tragen. Ziel ist es, einerseits möglichst frühzeitig über negative Entwicklungen des Kreditnehmers informiert zu werden sowie als Heinzel Group die unternehmerische Freiheit zu erhalten, um die Unternehmensfinanzierung und die Liquidität zu sichern und keiner überraschenden Kreditkündigung ausgesetzt zu sein. Auf diese Weise können die Vertragsparteien proaktiv Gegenmaßnahmen einleiten.

Folgende Financial Covenants sind in den Kreditverträgen der Heinzel Group wiederzufinden: EBIT to Net Interest Expense, Eigenkapitalquote, Umsatzrendite, Nettofinanzverbindlichkeiten / EBITDA, Gross Cash Flow. Die Cove­nants werden im Quartal bzw. im Halbjahr überprüft.

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109G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

Zusätzlich sind die vom Konzern gehaltene Anleihen bzw. Fonds werthaltig und können jederzeit gegen Liquidität getauscht werden.

Laufzeitanalyse vertraglicher Zahlungsströme aus Kreditverbindlichkeiten:

In TEUR 31.12.2013Weniger als

3 Monate 3–6 MonateMehr als

6 MonateFinanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 309.515 49.796 52.624 207.095

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNGDen Schwerpunkt bildete die laufende Entwicklung der Prozesse im Zellstoffsektor; insbesondere die konsequente Weiterentwicklung hinsichtlich Energieeinsatz und ­optimierung. Im Geschäftsjahr 2013 wurden Aufwendungen in Höhe von TEUR 366 in der Gewinn­ und Verlustrechnung erfasst.

WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAGEs liegen keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag vor.

ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONENGeschäftsbeziehungen zwischen dem Konzern und nahestehenden Unternehmen werden zu fremdüblichen Be­dingungen abgeschlossen und sind in den folgenden Positionen enthalten:

Geschäftsjahr 2013In TEUR

Muttergesellschaft (bzw. fremde Teilkonzerne)

Nicht konsolidierte Tochterunternehmen

Assoziierte Unternehmen

Umsatzerlöse – – –Materialaufwand/Bezogene Leistungen – – –Sonstige betriebliche Erträge 35 – 1.076Sonstige betriebliche Aufwendungen 0 – 85Zinserträge 29 – –Zinsaufwendungen – –Ertragsteueraufwand (Umlage) 5.248 – –Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 163 – 1.305Sonstige Forderungen 0 – 27Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 20.508Sonstige Verbindlichkeiten 1.607 – 113

Geschäftsjahr 2012In TEUR

Muttergesellschaft (bzw. fremde Teilkonzerne)

Nicht konsolidierte Tochterunternehmen

Assoziierte Unternehmen

Umsatzerlöse – – –Materialaufwand/Bezogene Leistungen – – –Sonstige betriebliche Erträge 62 – –Sonstige betriebliche Aufwendungen 101 – –Zinserträge 62 – –Zinsaufwendungen – – –Ertragsteueraufwand (Umlage) 4.836 – –Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 254 – 1.389Sonstige Forderungen 3.023 – 103Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – – 15.711Sonstige Verbindlichkeiten 965 – 100

Die Muttergesellschaft der Heinzel Holding GmbH ist die Heinzel EMACS Beteiligungs AG. Mit der Heinzel EMACS Beteiligungs AG besteht eine Steuerumlagevereinbarung in Zusammenhang mit der Mitgliedschaft der österreichi­schen Gesellschaften des Konzerns. Der Ausweis von Steuerumlagen erfolgt im Posten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag.

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110 H E IN Z E L G R O UP

Mit Dr. Johannes Klezl­Norberg, Mitglied des Aufsichtsrats, bestehen Leistungsbeziehungen, die von untergeord­neter finanzieller Bedeutung sind. Die Abrechnung dieser Leistungen erfolgt zu den allgemeinen Stundensätzen der Kanzlei Klezl­Norberg.

HAFTUNGSVERHÄLTNISSE

In TEUR 2013 2012Bankgarantien 857 1.239Importakkreditive 1.274 1.740Sonstige Haftungsverhältnisse 743 154

2.875 3.133

Das Bestellobligo aus Investitionen in Sachanlagen betrug zum Stichtag TEUR 18.308 (im Vorjahr: TEUR 65.382); dieser Betrag resultiert hauptsächlich aus Bestellungen für das Projekt Papiermaschine 2 in Pöls.

ANGABEN ÜBER ORGANE UND ARBEITNEHMERIm Geschäftsjahr 2013 wurden durchschnittlich 790 (2012: 493) Arbeiter und 1.114 (2012: 811) Angestellte be­schäftigt. Die Aufgliederung der Bezüge in der Gewinn­ und Verlustrechnung zwischen Lohn­ und Gehaltsaufwand folgt den jeweiligen Vorschriften des Beschäftigungslandes, während die Darstellung der durchschnittlichen Perso­nalzahlen in Arbeiter und Angestellte nach funktionalen Kriterien erfolgte.

Im Geschäftsjahr 2013 waren folgende Personen zu Mitgliedern der Geschäftsführung bestellt:

ALFRED HANNES HEINZELRIIA SILLAVE

Die Bezüge der Geschäftsführer der Heinzel Holding GmbH setzten sich wie folgt zusammen:

In TEUR 2013 2012Fixbezüge 615 699Variable Bezüge 297 342Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 0 131Andere langfristig fällige Leistungen 0 0

912 1.172

Zu Mitgliedern des Aufsichtsrats sind folgende Personen bestellt:

WOLFGANG PFARL, VorsitzenderALEXANDER RIKLIN, Stellvertreter des VorsitzendenSEBASTIAN HEINZEL (bis 30.9.2013)JOHANNES KLEZL­NORBERGGERALD PRINZHORNBARBARA SCHMIDT (seit 21.3.2013)

Im laufenden Geschäftsjahr betragen die Aufsichtsratsvergütungen EUR 50.000.

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111G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

ZUSATZANGABEN GEMÄSS § 245a UGBDie Aufwendungen für den Abschlussprüfer betreffen mit EUR 16.700 die Prüfung des Jahres­ und Konzernab­schlusses 2013 und mit EUR 173.400 sonstige Bestätigungsleistungen.

ANLAGE 1: KONSOLDIERUNGSKREIS DER HEINZEL HOLDING GMBH

Bezeichnung der Gesellschaft und Sitz Währung Nominale

Anteile in % Konsolidierungsart

Zellstoff Pöls AG, Pöls EUR 24.636.093 99,99 voll konsolidiertAS Estonian Cell, Kunda EUR 72.895.965 100 voll konsolidiertWilfried Heinzel AG, Wien EUR 1.825.000 90 voll konsolidiertHeinzel, Bunzl Immobilien GmbH, Wien EUR 35.000 100 voll konsolidiertHeinzel, Bunzl Service GmbH, Wien EUR 17.500 100 voll konsolidiertHeinzel Graphic Italia s.r.l. EUR 103.000 100 voll konsolidiertHeinzel Paper GmbH, Hinterbrühl EUR 35.000 100 voll konsolidiertEuropapier International AG, Hinterbrühl EUR 70.000 90 voll konsolidiertLaakirchen Papier AG, Laakirchen EUR 72.673 99 voll konsolidiertBunzl & Biach GmbH, Wien EUR 36.336 51 voll konsolidiertOmega Trading Laakirchen GmbH, Laakirchen EUR 109.009 100 voll konsolidiertAustrian Recycling s.r.o., Temelin CZK 200.000 51 voll konsolidiertHeinzel Pulpsales GmbH, Hinterbrühl EUR 35.000 100 voll konsolidiertHeinzel Import­Export Inc., New York USD 100.000 90 voll konsolidiertHeinzel Sales Italy S.r.l., Mailand EUR 50.000 100 voll konsolidiertHeinzel do Brasil Ltda., Sao Paulo BRL 90.000 100 voll konsolidiertHeinzel Sales France S.A.S., Paris EUR 40.000 100 voll konsolidiertInterfibre AG, Zug EUR 64.700 100 voll konsolidiertHeinzel Deutschland GmbH, Wiesbaden EUR 25.000 100 voll konsolidiertHeinzel Graphic Paper Polska, Warsaw PLN 150.000 100 voll konsolidiertHeinzel Sales Pacific Holding Ltd., Vancouver CAD 3.055.000 100 voll konsolidiertNorth Rim Pulp & Paper Inc., Vancouver CAD 2.488.574 65 voll konsolidiertEuropapier Adria d.o.o., Zagreb HRK 6.349.300 100 voll konsolidiertEuropapier Alpe d.o.o., Ljubljana EUR 341.721 100 voll konsolidiertEuropapier Slovensko s.r.o., Bratislava EUR 136.096 100 voll konsolidiertDunav Papir d.o.o., Belgrad RSD 54.240.584 100 voll konsolidiertEuropapier Aktiengesellschaft, Wien EUR 2.623.000 100 voll konsolidiertEuropapier Austria GmbH, Wien EUR 35.000 100 voll konsolidiertEuropapier Hercegtisak d.o.o., Siroki Brijeg BAM 109.726 100 voll konsolidiertEuropapier Bulgaria EOOD, Sofia BGN 2.743.000 100 voll konsolidiertEuropapier Bohemia spol. s.r.o., Prag CZK 37.100.000 100 voll konsolidiertEuropapier CEE GmbH, Hinterbrühl EUR 35.000 100 voll konsolidiertEuropapier Budapest Kft., Budapest HUF 370.300.000 100 voll konsolidiertLLC Europapier, Moskau RUB 168.997.283 100 voll konsolidiertEuropapier Impap Sp.z.o.o., Tczew PLN 21.020.000 100 voll konsolidiertEU­RO Handelsges.m.b.H., Frastanz EUR 508.710 50 voll konsolidiertEuropapier Romania S.r.l., Judetul Ilfov RON 22.239.280 100 voll konsolidiertEuropapier Srbija d.o.o., Belgrad RSD 330.994.069 100 voll konsolidiertLexica – SFE JSC, Moskau RUB 10.000 100 voll konsolidiertEuropapier CIS GmbH EUR 35.000 100 voll konsolidiertEuropapier East Europe GmbH EUR 35.000 50 voll konsolidiertKraftwerk Katzling GmbH, Pöls EUR 35.000 100 voll konsolidiertKraftwerk Laakirchen GmbH, Laakirchen EUR 35.000 100 voll konsolidiert

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112 H E IN Z E L G R O UP

ANLAGE 2: NICHT KONSOLIDIERTE GESELLSCHAFTEN

Bezeichnung der Gesellschaft und Sitz Währung Nominale Anteile in %Papierholz Austria GmbH, St. Gertraud EUR 72.673 25ZPA Fernwärmetransportleitungs GmbH, Köflach EUR 35.000 20Bioenergie Aichfeld GmbH, Pöls EUR 35.000 20EEVG Entsorgungs­ und Energieverwertungs GmbH, Steyrermühl EUR 36.336 20Papyrus Altpapierservice Handelsgesellschaft m.b.H., Salzburg EUR 229.494 31,67Austria Papier Recycling GmbH, Wien EUR 181.682 33,36Europapier Dienstleistungs GmbH, Eggenburg EUR 35.000 25Europapier Logistik Kft., Törökbálint HUF 3.000.000 100AS Nor­Est Wood, Paide EUR 40.000 16,5

Vorchdorf, am 21. Februar 2014

Alfred Hannes Heinzel e. h., Riia Sillave e. h.

A NH A N G Z UM K O N Z E R N A B S C H L U S S

113G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

BERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSSWir haben den beigefügten Konzernabschluss der Heinzel Holding GmbH, Vorchdorf, für das Ge­schäftsjahr vom 1. Jänner 2013 bis zum 31. Dezember 2013 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2013, die Kon­zern­Gewinn­ und Verlustrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzern­Eigenkapitalver­änderungsrechnung für das am 31. Dezember 2013 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernan­hang.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND FÜR DIE BUCHFÜHRUNGDie gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens­, Finanz­ und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines inter­nen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens,­ Finanz­ und Ertragslage des Konzerns von Bedeu­tung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs­ und Bewer­tungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmen­bedingungen angemessen erscheinen.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS UND BESCHREIBUNG VON ART UND UMFANG DER GESETZLICHEN ABSCHLUSSPRÜFUNGUnsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich gelten­den gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung sowie der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accoun­tants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Diese Grundsät­ze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnach­weisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prü­fungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berück­sichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernab­schlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens­, Finanz­ und Ertragsla­ge des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der inter­nen Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessen­heit der angewandten Bilanzierungs­ und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertre­tern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.

B E S TÄT I GUN G S V E R M E R K

BESTÄTIGUNGSVERMERK

114 H E IN Z E L G R O UP

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, so­dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

PRÜFUNGSURTEILUnsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens­ und Finanzlage des Konzerns zum 31. De­zember 2013 sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das Ge­schäftsjahr vom 1. Jänner 2013 bis 31. Dezember 2013 in Übereinstimmung mit den International Fi­nancial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind.

AUSSAGEN ZUM KONZERNLAGEBERICHTDer Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht.

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss.

Wien, am 21. Februar 2014

Grant Thornton UnitreuWirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-GmbH

Walter Platzer e. h. Karl Newertal e. h.Wirtschaftsprüfer Steuerberater

Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestä­tigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.

B E S TÄT I GUN G S V E R M E R K

115G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

Der Aufsichtsrat wurde von der Geschäftsführung im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen vom 21. März, 11. Juli, 19. September und 19. Dezember 2013 schriftlich und mündlich über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft unterrichtet.

Der Jahresabschluss der Heinzel Holding GmbH zum 31. Dezember 2013 und der Lagebericht wurden unter Einbeziehung der Buchführung von der Grant Thornton Unitreu Wirtschaftsprüfungs­ und Steu­erberatungsgesellschaft, Wien, geprüft. Dies gilt auch für den Konzernabschluss nach IFRS, der um den Konzernlagebericht und die weiteren gemäß § 245a UGB geforderten Angaben ergänzt wurde. Die Prüfung ergab, dass die Buchführung, der Jahresabschluss und der Lagebericht sowie der Konzernab­schluss und Konzernlagebericht den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und die Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags beachtet wurden. Die Prüfung hat nach ihrem abschließenden Ergebnis keinen Anlass zu Beanstandungen ergeben, sodass ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk für den Jahresabschluss und Konzernabschluss der Heinzel Holding GmbH erteilt wurde. Der Aufsichtsrat erklärt sich mit dem aufgestellten Konzernabschluss und dem Jahresabschluss der Heinzel Holding GmbH zum 31. Dezember 2013 einverstanden. Der Aufsichtsrat hat den Vorschlag der Geschäftsfüh­rung für die Ergebnisverwendung geprüft und gebilligt.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats danken der Geschäftsführung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitar­beitern der Gruppe für ihren Einsatz und die ausgezeichneten Leistungen im Geschäftsjahr 2013.

Wien, am 1. April 2014

Wolfgang Pfarl e. h.Alexander Riklin e. h.Johannes Klezl­Norberg e. h.Gerald Prinzhorn e. h.Barbara Schmidt e. h.

B E R I CH T D E S AUF S I CH T SR AT S

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

116 H E IN Z E L G R O UP

HEINZEL HOLDING GMBHAUFSICHTSRAT

Wolfgang PfarlVorsitzender

Alexander RiklinStellvertreter des Vorsitzenden

Johannes Klezl­Norberg

Gerald Prinzhorn

Barbara Schmidt (ab 21.3.2013)

Sebastian Heinzel (bis 30.9.3013)

GESCHÄFTSFÜHRER

Alfred Hannes HeinzelChief Executive Officer

Riia SillaveChief Financial Officer

LAAKIRCHEN PAPIER AG

VORSTAND

Mark LunabbaChief Executive Officer

Franz BaldaufChief Financial Officer (ab 3.4.2013)

ZELLSTOFF PÖLS AG

VORSTAND

Kurt Maier Chief Executive Officer

Gunter SamesChief Financial Officer

AS ESTONIAN CELL

VORSTAND

Siiri LaheChief Financial Officer

Lauri RaidChief Technical Officer

WILFRIED HEINZEL AG

VORSTAND

Andrew PaulChief Executive Officer

Dietmar GeiglChief Financial Officer

Moncef ReisnerChief Operating Officer

EUROPAPIER INTERNATIONAL AG

VORSTAND

Helmut LimbeckChief Executive Officer

Jörg BierleinChief Operating Officer (ab 1.7.2013)

BUNZL & BIACH GMBH

GESCHÄFTSFÜHRUNG

Andreas MangChief Executive Officer

Klaus VlachChief Financial Officer (ab 2.4.2013)

O R G A N E

ORGANE

117G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

I N M E M O R I A M

Licht und Schatten liegen oft nahe beisammen. Just in dem Jahr, in dem Alfred Heinzel die seinerzeit von seinem Onkel veräußerte Papierfabrik Laakirchen in die Heinzel Group eingliedern – und damit für die Familie zurückgewinnen – konnte, endete unerwartet das Leben jenes Mannes, der ihm 1991 die Gründung seiner eigenen Unternehmensgruppe ermöglicht hatte: Dr. Karl Ludwig, damals Kreditvor­stand der Girozentrale, hatte Alfred Heinzel durch Bankfinanzierungen das nötige Startkapital ver­schafft, damit dieser seinem Onkel Wilfried Heinzel das Papierhandelsunternehmen gleichen Namens durch ein Management Buy­Out abkaufen konnte. Am 7. Juli 2013 ist Karl Ludwig nun im Alter von 81 Jahren verstorben.

Mit dem Erwerb der Wilfried Heinzel AG wurde 1991 der Grundstein für die heutige Heinzel Group gelegt. Ab dem Jahr 2000 folgten der Reihe nach Zellstoff Pöls, Estonian Cell und Europapier als neue Gruppen­Mitglieder – und 2013 die bereits erwähnte Papierfabrik Laakirchen sowie der Altpapierhan­del Bunzl & Biach. In knapp mehr als zwei Jahrzehnten konnte sich die Gruppe damit als wichtiger Player im europäischen und globalen Zellstoff­ und Papiermarkt etablieren. Dazu trug Dr. Ludwig nicht nur mit der anfänglichen Finanzierung bei. Der 1931 in Pottenstein geborene Jurist begleitete die Ent­wicklung der Gruppe in verschiedenen Funktionen aktiv und prägte sie entscheidend mit. Insbesonde­re fungierte er von 2001 bis 2007 als Präsident des Aufsichtsrats der Heinzel Holding GmbH und da­nach als deren Ehrenpräsident.

„Mit Karl Ludwig habe ich nicht nur einen klugen Ratgeber und Mentor, sondern einen wirklichen Freund verloren“, erinnert sich Alfred Heinzel an den Wegbegleiter. „Wir verdanken Dr. Ludwig enorm viel. Umso mehr freut es mich, dass er die ‚Heimkehr‘ der Papierfabrik Laakirchen in die Heinzel Group noch erleben durfte.“ Seine Tätigkeit in den verschiedenen Funktionen sei stets von hoher Fachkompe­tenz, Umsicht und Menschenkenntnis geprägt gewesen. Wie schon in der Girozentrale habe Karl Lud­wig unschätzbare Impulse zur positiven Entwicklung aller Unternehmen gegeben, in denen er Verant­wortung trug, und das Management vielfach gefordert. Alfred Heinzel: „Dabei hatte er ein unheimliches Gespür für Menschen und verstand es, ihr Vertrauen zu gewinnen, wobei ihm seine tiefe Menschlich­keit half. Unvergleichlich war zudem sein Verständnis für die wirtschaftlichen Zyklen unserer Branche – seine Analysen waren stets treffend und überaus hilfreich. Ich bin sehr froh, das wir das hohe Vertrau­en, dass er in uns setzte, dank unserer tüchtigen Mitarbeiter nie enttäuscht haben.“

IN MEMORIAM

DR. KARL LUDWIG1931–2013

118 H E IN Z E L G R O UP

E I G E N T ÜM E R S T R U K T U R

EIGENTÜMERSTRUKTUR

Holding und Service

Handel

Anteilseigner

Industrie

Heinzel Holding GmbHVorchdorf und Wien, Österreich

AS Estonian CellKunda, Estonia

Zellstoff Pöls AGPöls, Österreich

Laakirchen Papier AGLaakirchen, Österreich

EMACS PrivatstiftungHinterbrühl, Österreich

49%

99.9%0.1%100% 99%1% 90% 10%

1%

Heinzel EMACS Beteiligungs AGWien, Österreich

51%

P&S Beteiligungs GmbHNeudörfl, Österreich

Heinzel, Bunzl Immobilien GmbHWien, Österreich

Heinzel, Bunzl Service GmbHWien, Österreich

100%

100%

Paperboard Iberia S.L. Heinzel Sales Liaison Office Spain

Barcelona, Spanien

Heinzel Pulpsales GmbHHinterbrühl, Österreich

Heinzel do Brasil Ltda.São Paulo, Brasilien

Heinzel Sales Italy S.r.l.Mailand, Italien

Heinzel Sales France S.A.S.Paris, Frankreich

Heinzel Deutschland GmbHWiesbaden, Deutschland

Heinzel Sales Poland Sp.z.o.o.Warschau, Polen

Interfibre AGZug, Schweiz

Heinzel Sales Pacific Holding Ltd.Vancouver, Kanada

North Rim Pulp & Paper Inc.Vancouver, Kanada

Tochtergesellschaften

Polygrafsnab – Authorised HeinzelSales Distributor Bulgaria

Sofia, Bulgarien

Premier Paper Ltd.Heinzel Sales Liaison Office Ukraine

Kiev, Ukraine Europapier Slovensko s.r.o.Bratislava, Slovakei

Tabarak Import & Export Co.Heinzel Sales Liaison Office Sudan

Khartoum, Sudan

Simpeks Kagit Ürünleri Ltd.Heinzel Sales Liaison Office Turkey

Istanbul, Türkei

North Rim Pulp & Paper Inc.Beijing OfficeBeijing, China

Tabarak Import & Export Co.Heinzel Sales Liaison Office Sudan

Khartoum, Sudan

North Rim Pulp & Paper Inc.Beijing OfficeBeijing, China

Allied Paper AgenciesHeinzel Sales Liaison Office Australasia

Victoria, Australien

Kenya Stationer LimitedHeinzel Sales Liaison Office East Africa

Nairobi, Kenya

Heinzel Sales Liaison OfficeSouth East Asia

Guang Zhou, China

Aisakos S.A.Heinzel Sales Liaison Office Greece

Athen, Griechenland

Alliance Cellulose Pvt. Ltd.Heinzel Sales Liaison Office India

Chennai, Indien

Heinzel Import-Export Inc.New York, USA

Loveland, Ohio, USA

BelgraviaHeinzel Sales Liaison Office Serbia

Belgrad, Serbien

PapimpexHeinzel Sales Liaison Office Egypt

Kairo, Ägypten

Liaison Offices

100%

90%

100%

100%

100%

100%

100%

100%

65%

Wilfried Heinzel AGWien, Österreich

Europapier Budapest Kft.Budapest, Ungarn

Europapier Alpe d.o.o.Ljubljana, Slovenia

Heinzel Paper GmbHHinterbrühl, Österreich

Kraftwerk Katzling GmbHPöls, Österreich

Kraftwerk Laakirchen GmbHLaakirchen, Österreich

Europapier International AGHinterbrühl, Österreich

Europapier CEE GmbHHinterbrühl, Österreich

100%

99%

10%

100%

90%

99%

99.9%0.1%

Limbeck Beteiligungs GmbHGols, Österreich

Europapier Adria d.o.o.Sesvete-Zagreb, Kroatien

Europapier Hercegtisak d.o.o.Siroki Brijeg, Bosnien

Europapier Impap Sp.z.o.o.Błonie, Polen

Europapier East Europe GmbHHinterbrühl, Österreich

Europapier Austria GmbHWien, Österreich

Europapier CIS GmbHHinterbrühl, Österreich

EU-RO Handelsges.m.b.H.Frastanz, Österreich

Europapier Bulgaria EOODSofia, Bulgarien

Europapier Romania Srl.Bucharest, Romänien

Europapier Dunav Papir d.o.o.Belgrad, Serbien

Europapier Bohemia spol. s.r.o.Prag, Tschechische Republik

100%

50%

100%

100%

99%

100%

51%

Europapier AktiengesellschaftWien, Österreich

100%

100%

100%Omega Trading Laakirchen GmbHLaakirchen, Österreich

Bunzl & Biach GmbHWien, Österreich

Austrian Recycling s.r.o.Temelin, Tschechische Republik

51%

100%

1% 1%

100%

100%

100%

100%

LLC EuropapierMoskau, Russland

Lexica – SFE JSCMoskau, Russland

100%

100%

50%

100% New PlanETHeinzel Sales Liaison Office Seoul

Seoul, Korea

119G E S CH Ä F T SB E R I CH T 2 013

E I G E N T ÜM E R S T R U K T U R

Holding und Service

Handel

Anteilseigner

Industrie

Heinzel Holding GmbHVorchdorf und Wien, Österreich

AS Estonian CellKunda, Estonia

Zellstoff Pöls AGPöls, Österreich

Laakirchen Papier AGLaakirchen, Österreich

EMACS PrivatstiftungHinterbrühl, Österreich

49%

99.9%0.1%100% 99%1% 90% 10%

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Heinzel EMACS Beteiligungs AGWien, Österreich

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P&S Beteiligungs GmbHNeudörfl, Österreich

Heinzel, Bunzl Immobilien GmbHWien, Österreich

Heinzel, Bunzl Service GmbHWien, Österreich

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Paperboard Iberia S.L. Heinzel Sales Liaison Office Spain

Barcelona, Spanien

Heinzel Pulpsales GmbHHinterbrühl, Österreich

Heinzel do Brasil Ltda.São Paulo, Brasilien

Heinzel Sales Italy S.r.l.Mailand, Italien

Heinzel Sales France S.A.S.Paris, Frankreich

Heinzel Deutschland GmbHWiesbaden, Deutschland

Heinzel Sales Poland Sp.z.o.o.Warschau, Polen

Interfibre AGZug, Schweiz

Heinzel Sales Pacific Holding Ltd.Vancouver, Kanada

North Rim Pulp & Paper Inc.Vancouver, Kanada

Tochtergesellschaften

Polygrafsnab – Authorised HeinzelSales Distributor Bulgaria

Sofia, Bulgarien

Premier Paper Ltd.Heinzel Sales Liaison Office Ukraine

Kiev, Ukraine Europapier Slovensko s.r.o.Bratislava, Slovakei

Tabarak Import & Export Co.Heinzel Sales Liaison Office Sudan

Khartoum, Sudan

Simpeks Kagit Ürünleri Ltd.Heinzel Sales Liaison Office Turkey

Istanbul, Türkei

North Rim Pulp & Paper Inc.Beijing OfficeBeijing, China

Tabarak Import & Export Co.Heinzel Sales Liaison Office Sudan

Khartoum, Sudan

North Rim Pulp & Paper Inc.Beijing OfficeBeijing, China

Allied Paper AgenciesHeinzel Sales Liaison Office Australasia

Victoria, Australien

Kenya Stationer LimitedHeinzel Sales Liaison Office East Africa

Nairobi, Kenya

Heinzel Sales Liaison OfficeSouth East Asia

Guang Zhou, China

Aisakos S.A.Heinzel Sales Liaison Office Greece

Athen, Griechenland

Alliance Cellulose Pvt. Ltd.Heinzel Sales Liaison Office India

Chennai, Indien

Heinzel Import-Export Inc.New York, USA

Loveland, Ohio, USA

BelgraviaHeinzel Sales Liaison Office Serbia

Belgrad, Serbien

PapimpexHeinzel Sales Liaison Office Egypt

Kairo, Ägypten

Liaison Offices

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Wilfried Heinzel AGWien, Österreich

Europapier Budapest Kft.Budapest, Ungarn

Europapier Alpe d.o.o.Ljubljana, Slovenia

Heinzel Paper GmbHHinterbrühl, Österreich

Kraftwerk Katzling GmbHPöls, Österreich

Kraftwerk Laakirchen GmbHLaakirchen, Österreich

Europapier International AGHinterbrühl, Österreich

Europapier CEE GmbHHinterbrühl, Österreich

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Limbeck Beteiligungs GmbHGols, Österreich

Europapier Adria d.o.o.Sesvete-Zagreb, Kroatien

Europapier Hercegtisak d.o.o.Siroki Brijeg, Bosnien

Europapier Impap Sp.z.o.o.Błonie, Polen

Europapier East Europe GmbHHinterbrühl, Österreich

Europapier Austria GmbHWien, Österreich

Europapier CIS GmbHHinterbrühl, Österreich

EU-RO Handelsges.m.b.H.Frastanz, Österreich

Europapier Bulgaria EOODSofia, Bulgarien

Europapier Romania Srl.Bucharest, Romänien

Europapier Dunav Papir d.o.o.Belgrad, Serbien

Europapier Bohemia spol. s.r.o.Prag, Tschechische Republik

100%

50%

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Europapier AktiengesellschaftWien, Österreich

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100%Omega Trading Laakirchen GmbHLaakirchen, Österreich

Bunzl & Biach GmbHWien, Österreich

Austrian Recycling s.r.o.Temelin, Tschechische Republik

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LLC EuropapierMoskau, Russland

Lexica – SFE JSCMoskau, Russland

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100% New PlanETHeinzel Sales Liaison Office Seoul

Seoul, Korea

ADRESSEN & KONTAKTE

Holding und Service

Handel

Anteilseigner

Industrie

Heinzel Holding GmbHVorchdorf und Wien, Österreich

AS Estonian CellKunda, Estonia

Zellstoff Pöls AGPöls, Österreich

Laakirchen Papier AGLaakirchen, Österreich

EMACS PrivatstiftungHinterbrühl, Österreich

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Heinzel EMACS Beteiligungs AGWien, Österreich

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P&S Beteiligungs GmbHNeudörfl, Österreich

Heinzel, Bunzl Immobilien GmbHWien, Österreich

Heinzel, Bunzl Service GmbHWien, Österreich

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Paperboard Iberia S.L. Heinzel Sales Liaison Office Spain

Barcelona, Spanien

Heinzel Pulpsales GmbHHinterbrühl, Österreich

Heinzel do Brasil Ltda.São Paulo, Brasilien

Heinzel Sales Italy S.r.l.Mailand, Italien

Heinzel Sales France S.A.S.Paris, Frankreich

Heinzel Deutschland GmbHWiesbaden, Deutschland

Heinzel Sales Poland Sp.z.o.o.Warschau, Polen

Interfibre AGZug, Schweiz

Heinzel Sales Pacific Holding Ltd.Vancouver, Kanada

North Rim Pulp & Paper Inc.Vancouver, Kanada

Tochtergesellschaften

Polygrafsnab – Authorised HeinzelSales Distributor Bulgaria

Sofia, Bulgarien

Premier Paper Ltd.Heinzel Sales Liaison Office Ukraine

Kiev, Ukraine Europapier Slovensko s.r.o.Bratislava, Slovakei

Tabarak Import & Export Co.Heinzel Sales Liaison Office Sudan

Khartoum, Sudan

Simpeks Kagit Ürünleri Ltd.Heinzel Sales Liaison Office Turkey

Istanbul, Türkei

North Rim Pulp & Paper Inc.Beijing OfficeBeijing, China

Tabarak Import & Export Co.Heinzel Sales Liaison Office Sudan

Khartoum, Sudan

North Rim Pulp & Paper Inc.Beijing OfficeBeijing, China

Allied Paper AgenciesHeinzel Sales Liaison Office Australasia

Victoria, Australien

Kenya Stationer LimitedHeinzel Sales Liaison Office East Africa

Nairobi, kenya

Heinzel Sales Liaison OfficeSouth East Asia

Guang Zhou, China

Aisakos S.A.Heinzel Sales Liaison Office Greece

Athen, Griechenland

Alliance Cellulose Pvt. Ltd.Heinzel Sales Liaison Office India

Chennai, Indien

Heinzel Import-Export Inc.New York, USA

Loveland, Ohio, USA

BelgraviaHeinzel Sales Liaison Office Serbia

Belgrad, Serbien

PapimpexHeinzel Sales Liaison Office Egypt

Kairo, Ägypten

Liaison Offices

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Wilfried Heinzel AGWien, Österreich

Europapier Budapest Kft.Budapest, Ungarn

Europapier Alpe d.o.o.Ljubljana, Slovenia

Heinzel Paper GmbHHinterbrühl, Österreich

Kraftwerk Katzling GmbHPöls, Österreich

Kraftwerk Laakirchen GmbHLaakirchen, Österreich

Europapier International AGHinterbrühl, Österreich

Europapier CEE GmbHHinterbrühl, Österreich

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Limbeck Beteiligungs GmbHGols, Österreich

Europapier Adria d.o.o.Sesvete-Zagreb, Kroatien

Europapier Hercegtisak d.o.o.Siroki Brijeg, Bosnien

Europapier Impap Sp.z.o.o.Błonie, Polen

Europapier East Europe GmbHHinterbrühl, Österreich

Europapier Austria GmbHWien, Österreich

Europapier CIS GmbHHinterbrühl, Österreich

EU-RO Handelsges.m.b.H.Frastanz, Österreich

Europapier Bulgaria EOODSofia, Bulgarien

Europapier Romania Srl.Bucharest, Romänien

Europapier Dunav Papir d.o.o.Belgrad, Serbien

Europapier Bohemia spol. s.r.o.Prag, Tschechische Republik

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Europapier AktiengesellschaftWien, Österreich

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Bunzl & Biach GmbHWien, Österreich

Austrian Recycling s.r.o.Temelin, Tschechische Republik

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LLC EuropapierMoskau, Russland

Lexica – SFE JSCMoskau, Russland

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100% New PlanETHeinzel Sales Liaison Office Seoul

Seoul, Korea

IMPRESSUMHerausgeber: Heinzel Holding GmbHChefredaktion: Sebastian Heinzel Layout, Redaktion, Satz: be.public Corporate & Financial Communications, WienFotos & Artworks: Heinzel Group Archiv, Andritz, Outline Pictures, Tom Leitner, Georg Schenk, Markus SeppererDruck: Ueberreuter Druckzentrum GmbH

1. April 2014

Personenbezogene Formulierungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.

Die vorangegangenen, die Zukunft betreffenden Aussagen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächliche Ertragslage von den getroffenen Aussagen abweichen kann.

HEINZEL HOLDING GMBH1223 Wien, ÖSTERREICH, Wagramer Straße 28–30Postfach 57Telefon +43-1-260 11-401, Fax +43-1-260 [email protected], www.heinzel.com

Gedruckt auf PhoenixMotion Xenon (Cover: 250 g/m2, Kern: 115 g/m2) – erhältlich bei der Europapier Austria GmbH