Landesverband Nordrhein-Westfalen - freiBRIEF · 2017. 4. 9. · Januar stellte Elias Davidsson im...

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NRW INFO 2017 – 1 Berlin, Breitscheidplatz im Januar 2017 – in Politik und Medien wird nicht lange gefackelt: der „Täter“ hat einen Namen. Gerichte werden nicht mehr benötigt. Wie praktisch! – foto: arbeiterfotografie.com frei Terrorismus unter falscher Flagge Am 21. Januar stellte Elias Davidsson im Köl- ner Freidenker-Zentrum sein neues Buch Psy- chologische Kriegsführung und gesellschaftliche Leugnung (*) vor. Elias ist Mitglied des Freiden- ker-Verbandes. Er befasst sich seit Jahren mit Fragen des Völkerrechts und der Menschen- rechte. Eines seiner zentralen Themen ist die psychologische Kriegsführung. Ausgehend von den Terrorangriffen am 11. September 2001 in New York zeichnet Elias auf über 500 Seiten ein erschreckendes, aber reales Szenario einer Verschwörung staatlicher und politischer Insti- tutionen nach, das die öffentliche Meinung nach dem Zerfall der sozialistischen Staatengemein- schaft fundamental geprägt hat. Am 9.11.2001 wurden durch einen Terrorakt ca. 3000 Men- schen (incl. der vermeintlichen Attentäter) im wahrsten Sin- ne des Wortes pulverisiert. Diese Tat und die Reaktion seitens politischer Repräsentanten, der Medien und der Justiz werden im Buch ausführlich dargestellt. Zum einen liegen über diesen Terrorakt die detailliertesten Dokumen- tationen über die Ungereimtheiten der offiziellen Versio- nen vor. Zum anderen ist hier schon die Grundstruktur eines Drehbuches als Vorla- ge für weitere Terrorakte die- ses Genres erkennbar. Das Drehbuch Die Terrorakte mit vermeint- lich islamischem Hintergrund in den USA und in Europa haben einen anderen Charak- ter als die grausigen Selbstmordattentate. Letzte- re ordnet Elias dem sog. au- thentischen Terrorismus zu. Authentisch deshalb, weil sich zu diesen terroristischen Aktionen real existierende Organisationen bekennen und mit diesen Taten konkre- te Forderungen durchsetzen oder auf ihre Probleme auf- merksam machen wollen. Zu- dem sind diese Organisationen in einem zivil- gesellschaftlichen Umfeld eingebettet. Ein Beispiel hierfür ist der Kampf der Palästinenser gegen die israelische Besatzungspolitik. Anders verhält es sich mit dem verdeckten Terrorismus. Er wird von Ebenen des sog. tiefen Staates inszeniert mit dem Ziel, politische Entscheidungen zu torpedieren bzw. zu er- zwingen. Ein Bespiel der jüngeren Geschichte ist das Bom- benattentat 1972 in Bologna. Erst 1990 kam in einem Prozess gegen ein Mitglied der Ordine Nuovo die Wahrheit ans Licht: verantwortlich dafür war eine im Rahmen der NATO gegründete Stay-behind-Organisation namens Gladio. Mittels einer Strategie der Spannung sollte mit der Verun- sicherung der Bevölkerung eine politische Rechtswende in Italien akzeptierbar gemacht werden. (**) Auch die Terrorakte, die in den USA und in Europa statt- fanden, ordnet Elias dieser Form des Staatsterrorismus zu. Wie aber ist es möglich, ohne Kenntnis der wahren Zu- sammenhänge (die oft erst Jahre später bekannt werden), zwischen einem authentischen und einem staats- terroristischen Akt zu unterscheiden. Hierfür hat Elias eine Liste von Fragen erstellt (S.183 und siehe hier S.3). Nach- folgend einige der Fragen im Detail. „Haben die Täter glaubwürdige Forderungen gestellt?“ In den USA und Westeuropa hinterlassen die Täter am Tatort in der Regel keine Flugblätter mit ihren Forderun- gen, sondern ihre Ausweispapiere. Offensichtlich möch- ten sie ihre Namen so schnell wie möglich bekannt ma- chen. Aber warum fliehen sie dann nach der Tat? Keiner BRIEF

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    Berlin, Breitscheidplatz im Januar 2017 – in Politik und Medien wird

    nicht lange gefackelt: der „Täter“ hat einen Namen. Gerichte werden

    nicht mehr benötigt. Wie praktisch! – foto: arbeiterfotografie.com

    frei

    Terrorismus unter falscherFlagge

    Am 21. Januar stellte Elias Davidsson im Köl-ner Freidenker-Zentrum sein neues Buch Psy-chologische Kriegsführung und gesellschaftlicheLeugnung (*) vor. Elias ist Mitglied des Freiden-ker-Verbandes. Er befasst sich seit Jahren mitFragen des Völkerrechts und der Menschen-rechte. Eines seiner zentralen Themen ist diepsychologische Kriegsführung. Ausgehend vonden Terrorangriffen am 11. September 2001 inNew York zeichnet Elias auf über 500 Seiten einerschreckendes, aber reales Szenario einerVerschwörung staatlicher und politischer Insti-tutionen nach, das die öffentliche Meinung nachdem Zerfall der sozialistischen Staatengemein-schaft fundamental geprägt hat.

    Am 9.11.2001 wurden durch einen Terrorakt ca. 3000 Men-schen (incl. der vermeintlichen Attentäter) im wahrsten Sin-ne des Wortes pulverisiert. Diese Tat und die Reaktionseitens politischer Repräsentanten, der Medien und derJustiz werden im Buch ausführlich dargestellt. Zum einenliegen über diesen Terrorakt die detailliertesten Dokumen-tationen über die Ungereimtheiten der offiziellen Versio-nen vor. Zum anderen ist hier schon die Grundstruktur

    eines Drehbuches als Vorla-ge für weitere Terrorakte die-ses Genres erkennbar.

    Das Drehbuch

    Die Terrorakte mit vermeint-lich islamischem Hintergrundin den USA und in Europahaben einen anderen Charak-ter als die grausigenSelbstmordattentate. Letzte-re ordnet Elias dem sog. au-thentischen Terrorismus zu.Authentisch deshalb, weilsich zu diesen terroristischenAktionen real existierendeOrganisationen bekennenund mit diesen Taten konkre-te Forderungen durchsetzenoder auf ihre Probleme auf-merksam machen wollen. Zu-

    dem sind diese Organisationen in einem zivil-gesellschaftlichen Umfeld eingebettet. Ein Beispiel hierfürist der Kampf der Palästinenser gegen die israelischeBesatzungspolitik.

    Anders verhält es sich mit dem verdeckten Terrorismus. Erwird von Ebenen des sog. tiefen Staates inszeniert mit demZiel, politische Entscheidungen zu torpedieren bzw. zu er-zwingen. Ein Bespiel der jüngeren Geschichte ist das Bom-benattentat 1972 in Bologna. Erst 1990 kam in einem Prozessgegen ein Mitglied der Ordine Nuovo die Wahrheit ansLicht: verantwortlich dafür war eine im Rahmen der NATOgegründete Stay-behind-Organisation namens Gladio.Mittels einer Strategie der Spannung sollte mit der Verun-sicherung der Bevölkerung eine politische Rechtswendein Italien akzeptierbar gemacht werden. (**)

    Auch die Terrorakte, die in den USA und in Europa statt-fanden, ordnet Elias dieser Form des Staatsterrorismus zu.Wie aber ist es möglich, ohne Kenntnis der wahren Zu-sammenhänge (die oft erst Jahre später bekannt werden),zwischen einem authentischen und einem staats-terroristischen Akt zu unterscheiden. Hierfür hat Elias eineListe von Fragen erstellt (S.183 und siehe hier S.3). Nach-folgend einige der Fragen im Detail.

    „Haben die Täter glaubwürdige Forderungen gestellt?“In den USA und Westeuropa hinterlassen die Täter amTatort in der Regel keine Flugblätter mit ihren Forderun-gen, sondern ihre Ausweispapiere. Offensichtlich möch-ten sie ihre Namen so schnell wie möglich bekannt ma-chen. Aber warum fliehen sie dann nach der Tat? Keiner

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    der Täter war in der Öffentlichkeit vorher bekannt. Alsowäre es doch logischer, die Täter verbleiben am Tatort undgeben entsprechende Statements ab, um ihr religiösesAnliegen bekannt zu machen. Oder war es gar nicht ihrAnliegen?

    „Sind die Täter während oder kurz nach der Tat gestor-ben?“ Ein weiteres Fragezeichen ist hinter den Tod derTäter zu setzen. Bei einer Reihe von Attentaten starben sienicht während ihres Terroraktes, sondern im Zuge polizei-licher Verfolgung. Vorausgesetzt, die Einsatzkräfte der Po-lizei sind trainiert in den unterschiedlichen Arten, einenVerdächtigen kampfunfähig zu machen, widerspricht dieTötung des Verdächtigen den Aufklärungsinteressen. Ist

    hier ein Netzwerk aktiv und sind weitere Anschläge zu er-warten? Diese Fragen können mit dem Tod der Täter nichtmehr beantwortet werden. Hat die Justiz kein Aufklärungs-interesse?

    „Wurde eine öffentliche, den Regeln der Kriminalistik ent-sprechende Untersuchung der Tat durchgeführt?“Kaum sind die Ausweispapiere gefunden, wird der Öffent-lichkeit umgehend nicht nur der Täter sondern auch des-sen Beweggrund präsentiert. Nun ist ein Ausweispapieram Tatort noch kein Beleg für die Schuld derjenigen Per-son, die die Tat ausgeführt hat. Ebenso sind die angeführ-ten Belege für die Motive mehr als fragwürdig: Bekenner-videos, Kontakte zu Salafisten, etc. Diese Indizien auf ihreAuthentizität hin zu prüfen wäre die Aufgabe eines or-dentlichen Gerichtes. Denn für jeden Straftäter – auch füreinen Mörder – gilt bis zum juristischen Schuldspruch derGrundsatz „im Zweifel für den Angeklagten“. Dieser Grund-satz wird spätestens seit dem 11.9.2001 von staatlichenStellen außer Kraft gesetzt. Warum?

    „Waren die Täter den Behörden vor der Tat bekannt?“

    Nach den meisten erfolgten oder verhinderten Terroraktenstellt sich heraus, dass die Verdächtigen der Polizei bzw.geheimdienstlichen Stellen lange bekannt waren. Entwe-der entstammten sie dem Kleinkriminellen- oder Drogen-milieu oder sie hatten Kontakt zu Salafistenvereinigungen.Ihre Spuren wurden von den Behörden oft jahrelang ver-folgt, um sich dann kurz vor den Anschlägen in Luft aufzu-lösen. Sind die befassten Behörden in der Regel unfähig,ihre Arbeit ordentlich zu erledigen?

    Politik, Justiz & Medien im Gleichschritt

    Binnen weniger Stunden nach den Attentaten präsentier-ten die staatlichen Stellen sowohl die Schuldigen als auch

    deren Motive und die Medien verbreitetendiese Verlautbarungen. Im juristischen Sinnkam dieses Vorgehen einer öffentlichen Vor-verurteilung gleich. Und – das ist das Be-drohliche – Journalisten, die die Unge-reimtheiten in den Darstellungen aufklärenwollten, wurden in konzertierter Aktion vonKollegen der führenden Medienkonzernemit dem Fluch „Verschwörungstheoretiker“belegt, ohne dass ihre Argumente geprüftwurden. In Deutschland hat sich insbeson-dere die Süddeutsche Zeitung und der Spie-gel mit diesen Diffamierungskampagnenhervorgetan (S.263 ff).

    Auch die Justiz schließt sich den Vor-verurteilungen an. Die Ermittlungs-,Zeugenbefragungsprotokolle und Urteils-begründungen sind nicht öffentlich zu-gänglich. Elias zeichnet dieses allen Regelnder bürgerlichen Rechtsstaatlichkeit wider-sprechende Verfahren an Hand mehrererProzesse in den USA und Deutschland auf(z.B. die Geschichte der Sauerland-Grup-pe, ab S. 233).

    Warum der Aufwand?

    Die oben angeführte Gladio-Organisation war Teil eines inder Zeit des Kalten Krieges von den NATO-Staaten auf-gebauten Netzwerkes, das klar auf einen Gegner ausge-richtet war. Es sollte innenpolitisch die Frontstellung ge-genüber den Staaten des Warschauer Vertrages festigen.Nach 1990 jedoch war der NATO der Feind abhanden ge-kommen. Und das war ein Problem. Im ersten Kapitel sei-nes Buches bringt Elias Belege für die schon kurz vor demEnde der Sowjetunion beginnende Suche US-amerikani-scher Militärs und Politiker nach einem neuen Feindbild.Mit dem Zerfall der sozialistischen Staatengemeinschaftgeriet die nach 1945 aufgebaute Machtbalance zwischender Sowjetunion und den USA in eine Schieflage. DasFeindbild Sowjetunion, mit dem die Gründung und der Un-terhalt des kostspieligen NATO-Bündnisses gerechtfer-tigt wurde, existierte nicht mehr. Es musste also ein neuerRechtfertigungsgrund her.

    Zudem war jetzt für die führenden kapitalistischen Länder

    Breitscheidplatz in Tatortmanier: Polizist erschoss „Täter“ – foto: arbeiterfotografie.com

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    der Weg in Regionenfrei, in denen Rohstoffeund neue Absatzmärk-te lockten. Aber auchoffene Aggressionenbrauchen ihre Rechtfer-tigung.

    "Die Ereignisse des 9/11 wurden dem NATO-Rat am 2. Oktober 2001als eine Kriegs-handlung gegen dieUSA präsentiert. DieMitglieder des Rates,Vertreter aller NATO-Staaten, akzeptierteneinstimmig die mündli-che US-amerikanischeErklärung, ohne Bewei-se zu fordern und riefenzum ersten Mal in derGeschichte denBündnisfall des NATO-Vertrags aus." (S. 172).Der neue Feind war inder Welt und der welt-weite Krieg gegen denTerror begann, dem bisheute Millionen von Zi-vilisten zum Opfer fielenund der souveräne, lai-zistische Staaten (Irak,Libyen) zerstörte bzw.noch immer bedroht(Syrien).

    Ein wenig Statistik

    Der UN-Sicherheitsratverabschiedete am12.9.2001 (!) die Resolu-tion 1368, in der terrori-stische Akte à la11.9.2001 als Bedrohungdes Weltfriedens undder internationalen Si-cherheit bewertet wur-den. Bemerkenswert istnicht nur die blitzschnel-le Charakterisierung derAngriffe. Selbst das FBI musste eingestehen, dass es kei-nerlei Beweise gegen den bis heute als Haupt-verantwortlichen für die Terrorakte in New York verdächtig-ten Osama Bin Laden gebe (S. 167); ebenso wenig konntenirgendeiner konkreten Person mit islamischem Hintergrunddie Tat zugeordnet werden. Noch verwunderlicher ist je-doch der Verweis auf den Weltfrieden.Nun ist der Body Count – also das Aufrechnen der Totenin militärischen Konflikten – kein politisches Argument.Jedoch ist die Methode bisweilen hilfreich, behauptete und

    tatsächliche Bedrohungen zu bewerten.

    In den Jahren 2006 bis 2015 starben weltweit jährlich durch-schnittlich 19.000 Menschen durch Terrorangriffe (S.198ff).Wohlgemerkt: die Menschen, die durch Luftangriffe undwirtschaftliche Sanktionen seitens der „westlichen Werte-gemeinschaft“ starben, sind hier nicht mitgerechnet.

    "Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterbenjährlich zwischen 236.000 und 635.000 Menschen, darun-

    Kriterien zur Unterscheidung zwischen authentischemund verdecktem Staatsterrorismus

    ja – vielleicht – nein (Bitte umkreise die entsprechenden Zahlen)

    1. Gab es eine glaubwürdige Bekennermeldungzur Tat? Wurden plausible Forderungen gestellt? 0 5 10

    2(a). Sind die mutmaßlichen Täter tot? oder 10 5 0

    2(b). Wenn die mutmaßlichen Täter vor ein Gericht odergestellt wurden, erfüllte das Verfahrenmenschen-rechtliche Standards und bestanden die Beschuldigten 0 5 10auf der Legitimität ihrer Angriffe?

    3. Gibt es einen begründeten Verdacht, dass die 10 5 0Behörden belastende Beweise platziert, gefälschtoder produziert hatten?

    4. Wurden die mutmaßlichen Täter von ihrem 0 5 10gesellschaftlichen Umfeld nachweislich als Heldenoder Märtyrer gefeiert?

    5. Haben die Behörden die mutmaßlichen Täter 10 5 0schon vor den Anschlägen gekannt?

    6. Wurde eine öffentliche, gründliche und sachliche 0 5 10Untersuchung der Anschläge angekündigt bzw.durchgeführt?

    7. Gibt es Indizien zur Verdunkelung (Verschleierung) 10 5 0der Fakten? (Täuschung der öffentlichen Meinung,Unterdrückung von Beweise, Verbot von Zeugenaussagen,widersprüchliche Zeitangaben, usw.)

    8. Gibt es Indizien für ein Vorherwissen der Behörden 10 5 0bzw. zur Verschmelzung der Anschläge mit einerSicherheitsübung?

    9: Zogen die Behörden des betroffenen Staates einen 10 5 0absehbaren politischen Nutzen von den terroristischenAnschlägen? (cui bono)

    10. Gibt es zusätzliche, einschlägige Indizien für eine 10 5 0staatlich inszenierte Operation?

    Summiere die umkreisten Zahlen:

    Bei der Summe von

    30 - 50 war eine staatliche Terroroperation denkbar

    51 - 70 war eine staatliche Terroroperation wahrscheinlich

    71 - 90 war eine staatliche Terroroperation sehr wahrscheinlich

    91 - 100 kann man von einer staatlichen Operation ausgehen,es sei denn, dass das Gegenteil eindeutig nachgewiesen wurde

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    ter mehrheitlich Kinder, infolge von Malaria, insbesonderein Afrika."

    In Vergleich der beiden Zahlen wird die Absurdität, aberauch das hintergründige Ziel der Aussage des UN-Sicher-heitsrates deutlich. Nicht die Verursacher der Folgen kolo-nialer Ausbeutung (Hunger, mangelnde medizinische Ver-sorgung etc.) sind der Hauptfeind der Menschheit, son-dern ein Terrorphantom, dessen Identität und vor allemdessen strategische Ziele bis heute nicht bekannt sind.

    Strategische Ziele der Phantomjäger

    Das Terrorphantom ist ein dankbares. Es widerspricht nichtund es ist multifunktional verwendbar.

    uVier Wochen nach den Terrorakten am 11.9. in New Yorkgriff das US-amerikanische Militär eines der ärmsten Län-der der Welt an: Afghanistan. Dies war der offizielle Be-ginn des Feldzuges gegen den Terror. In ihrer Begründungvor dem UN-Sicherheitsrat lieferten die Aggressoren kei-ne Beweise für einen Zusammenhang zwischen den Ter-rorakten und afghanischen Tätern. "...den Preis der Le-gende des 9/11 ... bezahlten zwischen 2001 und 2011 ...schätzungsweise bis zu 111.600 Zivilisten in Afghanistanmit ihrem Leben." (S.298)

    uIm Jahr 2003 überfiel die USA den Irak. Die Existenzirakischer Massenvernichtungswaffen war eine Begrün-dung. Die zweite basierte auf der vermeintlichen Kompli-zenschaft des Iraks mit dem islamischen Netzwerk Al-Qaida.Für die erste Behauptung konnten bis heute keine Bewei-se erbracht werden und die zweite Begründung war eine

    selbst erfüllende Prophezeiung. Erst nach der US-amerika-nischen Aggression zerfiel der vormals laizistische Irak undwurde der Tummelplatz rivalisierender Terrorgruppen mitangemaßtem islamischem Hintergrund. "Nach Schätzun-gen sind bis zu einer halben Million Menschen durch un-mittelbare und mittelbare Folgen des US-Krieges in Irakseit 2003 gestorben" (S.299)

    uDie Liste ist fortführbar: Länder des afrikanischen Kon-tinents, Libyen, Syrien.

    Die Frage, wer den Weltfrieden bedroht, ist also anders zubeantworten, als es der UN-Sicherheitsrat getan hat.

    Was tun?

    Die Legende vom 11.9.2001 war eine Erfolgsstory. Inner-halb von 24 Stunden war sie weltweit in den Köpfen ver-ankert: Osama Bin Laden und 19 seiner Gefolgsleute be-drohten den Weltfrieden, insbesondere die weltweit füh-rende Militärmacht USA. Die Absurdität dieser Behaup-tung hat vielleicht viele verwirrt, aber mittlerweile ist einKlima der Angst geschaffen worden, das die Infra-gestellung der offiziellen Version verhindern soll.

    Mit dem Label „Verschwörungstheorie“ werden alle dieje-nigen Personen / Organisationen aus dem öffentlichen Dis-kurs verbannt, die das Terrorphantom als Ablenkungsma-növer begreifen. Und ausgegrenzt werden möchten weni-ge. Denn auch der Linken ist mit der Zerschlagung der so-zialistischen Staatengemeinschaft etwas abhanden gekom-men: der Freund. Neue (und vor allem mächtige) Freundesind vorerst nicht in Sicht, das Theoriedefizit zuweilen groß,und so verwundert es nicht, dass die schnelle Suche nachGewissheiten von den herrschenden Medien bedient wird.

    Elias Davidsson hat in seinem Buch alle Facetten desTerrorphantoms beleuchtet. Er bietet dem Leser aber auchdie Chance, an Hand einer umfangreichen Quellenangabejede seiner Behauptungen nachzuprüfen. Dies ist vielleichtmühselig, aber in unserer politischen Arbeit ist es notwen-dig, mit Fakten den offiziellen Lügen entgegenzutreten.Wir müssen versuchen, mindestens unsere eigenen Rei-hen wieder widerstandsfähig gegen die Propaganda derHerrschenden zu machen.

    In der Diskussion nach dem Vortrag von Elias wurde u.a.angeregt, die wesentlichen Ungereimtheiten in den öffent-lichen Darstellungen der Terrorakte in Form eines Flyerszu verteilen. Auch hier hatte Elias schon vorgearbeitet. InIsland – wo er bis 2008 lebte – wurde ein solcher schonerarbeitet und verteilt. Eine lohnende Aufgabe, diesen alsVorlage für eine Version in deutscher Sprache für unsereÖffentlichkeitsarbeit zu erstellen. (foxx)

    (*) Psychologische Kriegsführung und gesellschaftlicheLeugnung: Die Legende des 9/11 und die Fiktion der Terror-bedrohung“ (Zambon Verlag, Januar 2017, 536 S.)(**) Daniele Ganser, Gründer des SchweizerFriedensforschungs-Institus SIPER: NATO-Geheimarmeenund ihr Terror. Der Bund, Bern, Dezember 2004, S. 2 ff.

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    K L A S S I K E RRosa Luxemburg:Proletarische Kultur

    In jeder Klassengesellschaft ist die geistige Kultur: Wis-senschaft, Kunst, eine Schöpfung der herrschenden Klas-se und hat den Zweck, zum Teil direkt die Bedürfnisse desgesellschaftlichen Prozesses, zum Teil der geistigen Be-dürfnisse der Angehörigen der herrschenden Klasse zubefriedigen.In der Geschichte der bisherigen Klassenkämpfe vermoch-ten auch die aufstrebenden Klassen – wie der dritte Stand inder Neuzeit – ihrer politischen Herrschaft die intellektuelleHerrschaft vorauszuschicken, indem sie der veralteten Kul-tur der verfallenden Periode noch als unterdrückte Klasseeine neue Wissenschaft und Kunst entgegenstellten.Das Proletariat befindet sich darin in einer ganz anderenLage. Als besitzlose Klasse vermag es auch in seinemAufwärtsstreben keine eigene geistige Kultur aus freienStücken zu schaffen, solange es im Rahmen der bürgerli-chen Gesellschaft bleibt. Innerhalb dieser Gesellschaft undsolange ihre wirtschaftlichen Grundlagen bestehen, kannes keine andere Kultur geben als bürgerliche. Die Arbeiter-klasse steht als solche, wenngleich verschiedene „sozia-le“ Professoren schon den Gebrauch von Krawatten, Visi-tenkarten und Fahrrädern bei den Proletariern als hervor-ragende Teilnahme am Kulturfortschritt bewundern mö-gen, außerhalb der heutigen Kultur und, obwohl sie denmateriellen Gehalt sowie die ganze soziale Grundlage die-ser Kultur mit eigenen Händen schafft, wird sie nur inso-fern zu ihrer Nutznießung zugelassen, als dies zur befriedi-genden Ausfüllung ihrer Funktion im wirtschaftlichen undsozialen Prozess der bürgerlichen Gesellschaft erforder-lich ist.Eine eigene Wissenschaft und Kunst wird die Arbeiter-klasse erst nach der vollzogenen Emanzipation von ihrergegenwärtigen Klassenlage zu schaffen imstande sein.Alles, was sie heute vermag, ist die Kultur der Bourgeoisievor dem Vandalismus der bürgerlichen Reaktion zu schüt-zen und die gesellschaftlichen Bedingungen der freienKulturentwicklung zu schaffen. Selbst kann sie sich in derheutigen Gesellschaft auf diesem Gebiete nur betätigen,als sie sich die geistigen Waffen zu ihrem Befreiungs-kampfe schafft.Damit sind aber von vornherein der Arbeiterklasse, d. h.Ihren geistigen führenden Ideologen, sehr enge Schran-ken in der intellektuellen Tätigkeit gewiesen. Das Gebietihres schöpferischen Wirkens kann nur ein ganz bestimm-ter Abschnitt der Wissenschaft: die Gesellschafts-wissenschaft sein. Da nämlich durch „den besonderenZusammenhang“ die Aufklärung über die Gesetze der ge-sellschaftlichen Entwicklung für den proletarischen Klas-senkampf notwendig war, so hat er in der Sozial-wissenschaft befruchtend gewirkt, und das Denkmal die-ser proletarischen Geisteskultur ist – die Marxsche Lehre.(Aus dem „Vorwärts“ vom 14. März 1903)

    immer wieder mittwochs: NRhZ.de

    „Schöne“ Tradition: SOLDATEN-GOTTES-DIENST in Köln, nicht

    ohne Protest, 19. Januar 2017 – fotos: arbeiterfotografie.com

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    PARTEIISCHKEITDie Rede ist von den

    "Talenten, Erfindern und Propheten" dort und vom "Talder Zukunft", aus dem eine Revolution auf uns zurolle, bis nachDeutschland werde diese rollende Revolution, äh, rollen; ... Wiesosagt Angela Merkel in ihrem neuesten Videocast, die Bürgermüssten lernen, dass Digitalisierung wirkliche Vorteile bringe,und sie müssten der Digitalisierung gegenüber bitte offen sein,wenn man überall lesen kann, dass die Digitalisierungvoraussichtlich unfassbar viele Jobs kosten wird? Man hört dochständig von den Massen an Arbeitslosen, die das Valley durchseinen Automatisierungswahn produzieren wird, und alle redenso, als gäbe es da keine Wahl, als müsse man das halt leider, leiderso durchführen jetze, fahrerlose Lkw et cetera, als könne diePolitik da also überhaupt nix dran ändern. Stattdessen wird EricSchmidt, gewissermaßen der Außenminister von Google, vomdienernden Wirtschaftsrat der CDU aufgeregt empfangen.Schmidt erzählt den Politikern, 2015, bei Google stehe "das Gute,das Nützliche – von der digitalen Hilfe bei Herzoperationen biszu Orientierungshilfen für Sehbehinderte – bei jeder neuen Ent-wicklung im Vordergrund". Alles andere folge dann schon, auchder Profit.Fuck you, Silicon Valley! Die IT-Bosse aus Kalifornien werden

    als Weltverbesserer gefeiert. Dabei sind ihre Visionen

    selbstverliebt, antidemokratisch und bestenfalls naiv, sagt unser

    Autor (Alard von Kittlitz). 9. Februar 2017 DIE ZEIT Nr. 5/2017

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    IST HIER KEIN PLATZ FÜR FREIDENKER?Amerika – gemeint ist wohl die USA – als Freund und Helfer.Feinde sind immer die anderen. Schlimm wird’s, wenn „der Feind“abhanden kommt. Aber schon ist der neue Hauptfeind ausgemacht– und sei es nur auf der „Wir haben es satt“-Demo in Berlin am 21.Januar 2017. Mitveranstalter: das Stimmensammel-UnternehmenCampact. Näheres ist einem Offenen Brief der Berliner Freidenkerzu entnehmen: Offener Brief der Berliner Freidenker wegen derenAusschluss aus der Demo "Wir haben es satt". Campact marschiertim Soros-Takt. Von Berliner Freidenkern, eingeleitet von HartmutBarth-Engelbart. www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23505 undauf der website der Berliner Freidenker: http://www.berlin.freidenker.org/?p=3329In der Neuen Rheinischen Zeitung gibt es Hintergrundinformationüber die Organisation CAMPACT (Suchfunktion) und ihre„Schwester-Organisationen“ Move.on und Avaaz.Demo-Motiv am 21. Januar 2017 – foto: arbeiterfotografie.com

    SPÄTESTENS SEIT DEM 20. JANUAR 2017 heißt der neueHauptfeind Donald Trump. Der Anti-Trumpismus treibt Blüten,aber die Truppen schickt Friedensengel Obama in den letzten Tagenseiner Amtszeit. Proteste sind in NRhZ-Fotogalerie zu bestaunen:www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23434 (Bremerhafen am7.1.2017, Foto rechts oben: Sönke Hundt, Bremer Friedensforum)

    LLL-Demo, Berlin, 15. Januar 2017fotos: arbeiterfotografie.com

    An die Bischöfe: pax christi nicht streichen! WIR BRAUCHENFRIEDEN! ... Die katholische Friedensbewegung setzt sich fürAbrüstung, Friedensbildung und Friedenspolitik, für Völkerrechtund Menschenrechte, für Gewaltfreiheit und ZivileKonfliktbearbeitung, für Rüstungsexportstopp undRüstungskonversion ein. Dieser Stimme will die DeutscheBischofskonferenz nun das Fundament entziehen. Sie hatbeschlossen, den Zuschuss aus Kirchensteuermitteln derkatholischen Kirche an pax christi zu streichen und dieFriedensorganisation in die Kategorie C = überdiözesan nichtförderungswürdig eingruppiert. Die deutschen Bischöfe würdenmit dem Rückzug aus der Förderung – gerade jetzt – nach derEinschätzung von vielen ein fatales Signal nicht nur für pax christi,sondern für die gesamte Friedensarbeit der Kirche geben. Dabeiwachsen nach Angaben von pax christi die Kirchen-steuereinnahmen weiterhin. Derzeit sind es 6,3 Milliarden Euroim Jahr! Geld wäre also genug da, um pax christi weiterhin zubezuschussen. Um die Zeichnung einer online-Petition wirdgebeten. www.openpetition.de/petition/online/an-die-bischoefe-nicht-am-frieden-streichen12345678901234567890123456789012

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    „Die Erklärung des Beirats der Akademie der Weltreligionen (inHamburg) vom 14.2. 2017 ist nicht nachvollziehbar, am wenigstenwohl für Herrn Prof. Dr. Farid Esack selbst, aber auch nicht fürviele Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, die sich um dieEinhaltung der Menschenrechte und des Völkerrechts in Israel/Palästina sorgen. Der Beirat bezieht sich in seiner Beurteilungvon BDS besonders auf den sog. akademischen und kulturellenBoykott und behauptet, BDS bestreite das Existenzrecht Israels.Als Südafrika boykottiert wurde, kam es niemandem in denSinn, dass damit das Existenzrecht Südafrikas infrage gestelltworden sei... Die Erklärung des Beirates der Akademie derWeltreligionen vom 14.2.2017 wird weder Professor Esack undseinem besonderen südafrikanischen Hintergrund noch der BDS-Bewegung gerecht.“ Dr. Martin Breidert, Vizepräsident derDeutsch-Palästinensischen Gesellschaft e.V., Vorstandsmitgliedim Bündnis zur Beendigung der israelischen Besatzung e.V.(www.bib-jetzt.de) in einem Brief an die Beratsmitglieder, die dieBerufung Prof. Esacks als Gastdozent kritisierten.

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    TERMINE / kurz und knappSamstag, 24. April 2017, 16 Uhr, Köln, FD-ZentrumGottes Gottheit... oder eine Theologie des Absolutismus.(Auch) "große Persönlichkeiten" machen Geschichte, aber nichtaus freien Stücken. Vortrag von Christoph Vohland(Ortsverbandsvorsitzender Bonn). Nun also wieder Luther... voneinem extremen Teufelsglauben besessen, in den für ihnentscheidenden Fragen dualistisch denkend, beherrscht von einerausgesprochen negativen Anthropologie. Seine Theologie istüberaus einseitig, sein Verständnis von Politik und Gesellschaftunterentwickelt und rückständig im Vergleich mit den führendenIntellektuellen nicht nur seiner Zeit. Mit den Krisen desHochfeudalismus und der Papstkirche Ende des 13. Jahrhundertsverschärfte sich seine Kirchenkritik und erfasste auch weiteKreise der städtischen und ländlichen Bevölkerung. Die verfallendePapstkirche genügte den krisenhaft sich verstärkenden unddifferenzierenden religiösen Bedürfnissen immer weniger.Dass die Luthersche Variante sich in der Vielfältigkeit derreformatorischen Bewegung durchzusetzen vermochte, hat nichtzuletzt die enge Bindung an den fürstlichen Territorialstaat zurUrsache, der sich dementsprechend zum Konfessionstaatwandelte. „Er hat den Leib von der Kette emanzipiert, weil er dasHerz in Ketten gelegt hat.“ (Marx) Den letzteren soll u.a miteinem Blick in Luthers Schriften „Von der Freiheit einesChristenmenschen“ und „De servo arbitrio“ nachgegangen werden.Für den Leib hat die Reformation Lutherscher Prägung aber auchneue, vielfach engere Ketten zu schmieden gewußt, an denenlange zu tragen war. Diesbezüglich soll die restaurative Wendungder frühen Kirchenkritik Luthers beleuchtet werden, die nicht zutrennen ist von seiner Erbsündenlehre und seinem Verständnisvon "Gesetz und Evangelium".Kritisch soll sich zudem auseinandergesetzt werden mit demArtikel von Thomas Loch im Freidenker Nr. 4 /2016, besondersmit dem dort zitierten Text aus dem Philosophenlexikon, DietzVerlag Berlin 1987, 4. Auflage, S. 597 ff..

    Jeden 1. Sonntag im Monat, 11 bis 13 Uhr, DuisburgKaiser-Wilhelm-Straße 284 zum Thema: Die Geschichte derArbeiterbewegung – mit „Marx in Marxloh“, Vorstellung derWerke und des Wirken von Karl Marx. Eine Bildungsreihe derDFV-Gruppe Duisburg, die sich mit dem Wirken von Karl Marx,dem genialen Denker, Humanisten und Revolutionär befasst.Gegen Spende gibt es ein Frühstück. Telefonische Anmeldungbei Elfie Reiners unter 0203/597388

    Jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr, Bonnim Bonner Freidenker-Treff in der "Olive", Brüdergasse 12Wer regelmäßig eingeladen werden möchte, schicke bitte eineeMail an Klaus von Raussendorff: [email protected]

    Jeden letzten Donnerstag ab 17 Uhr, Köln, FD-ZentrumDie Kölner Freidenkerinnen und Freidenker und Interessiertetreffen sich jeden letzten Donnerstag im Monat ab 17 Uhr imFreidenkerzentrum. Wir diskutieren in lockerer Runde überpolitische und philosophische Themen.

    VERANSTALTUNGEN im NRW-FREIDENKER-ZENTRUM, 50678 K ö l n, Bayenstrasse 11(erreichbar mit KVB-Linie 15 u. 16 Haltestelle "Ubierring"bzw. KVB-Bus-Linie 106 Haltestelle " R h e i n a u h a f e n " )

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    www.neinzurnato.de – aktuell mit 62 Unterstützergruppen

    Am 4. März 2017 war Walter Schmid im Kölner Freidenker-Zentrum eingeladen. Sein Vortrag behandelt die geschichts-philosophischen Thesen von Walter Benjamin. Der Referentuntersucht in seinem Vortrag, inwieweit diese Thesen eine Hilfefür eine marxistische Geschichtsbetrachtung – die auch Grundlagefür aktuelles politisches Handeln bietet – sein können undentwickelte dies an Hand von Beispielen. Eine ausführlicheBesprechung ist im nächsten freiBRIEF vorgesehen. Vorab siehe:http://www.textlog.de/benjamin-begriff-geschichte.html

    UND IM SOMMER AUF DIE WALDECK! 23. bis 25.Juni 2017Wer wird denn so pessimistische sein zu glauben, dass die Welt inScherben fällt!? Jetzt schon für den Sommer planen! Neben denLandesverbänden RLP/Saar und Hessen, Niedersachsen, BadenWürttemberg ist der LV Nordrhein Westfalen Mitveranstalter. LinkerLiedersommer zum 7. Mal. KennerInnen schwärmen. Genauereshier: www.linker-liedersommer-waldeck.deoder pdf-Datei hier: arbeiterfotografie.com

    Und am 8. März ist Int. Frauentag.Clara Zetkin läßt grüßen!

    24. März 2017, 18.30 Uhr ist Start der 18. Aachener Friedenstagemit Vortrag „Angst- statt Sicherheitspolitik“ vonRolf Gössner, Bremen. Er spricht über Angst als das Schmieröldes Staatsterrorismus. Frère-Roger-Str. 8-10, Haus d. ev. Kirche28. April 2017, 18.30 Uhr, Aachen: Werner Rügemer,Transatlantische Sittenbilder. Ort w.v., Kunstaktion 5.Mai,Näheres : http://www.euregioprojekt-frieden.org/(Programmflyer)

    Antikriegsaktion „REVOLUTION statt KRIEG“ anlässlich 100Jahre Oktoberrevolution, in Köln: Freitag, 24.3. Ford-WerkeNiehl, Mittagsschicht, Tor 2,3,4, Rudolfplatz, Neumarkt,Heumarkt, Hbf, Samstag, 25.3. Mülheim Wiener Platz, Kalk

    Post, Deutzer Freiheit, Sonntag, 26.3. Heumarkt.Näheres bzw. Kontakt:www.h4inkoeln.blogspot.de,Max Hirdes, 0221-99206718,[email protected]

  • WIR!

    Aus dem Herzen schaffen,Frei vor Menschen stehen,Frei zu Menschen gehen,In die Herzen sprechen,Hirne stark einbrechen,Hirn und Menschenherz!

    Aus den Brüdern formenWir die Millionen,Die schon in uns wohnen,Die zur Menschheit werden.Menschheit dieser Erden,Menschen der kommenden Zeit!

    Nun liegt der Sinn geblendetIm Glauben. der nicht endet.Raus, tiefer, heißer Schrei!– Verstummt sind Todesschmerzen.Ihr Brüder, schwingt im Herzenzu großer Melodei.

    Ewald Hoffsiek

    WIR!

    freiBRIEF ist das Organ des LandesvorstandesNRW des Deutschen Freidenker-Verbands e.V.

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    freiBRIEF-REDAKTIONMartin GroßkopfTalweg 12, 53842 Troisdorf, Tel: 02241-3011909,eMail: [email protected] StreicherAnneliese Fikentscher (Gestaltung)

    REDAKTIONSSCHLUSS

    freiBRIEF NRW-Info 2017-2: 15. Mai 2017

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    aus Freidenker Buch „Pflug und Saat“von Arthur Wolf, Verlagsanstalt fürproletarische Freidenker, 1923