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Inhaltsverzeichnis: Geleitwort Bergedorf-Lied "Uns Bardörp" als vierstimmiger Chorsatz Archäologische Untersuchungen in den Vierlanden 10 Jahre Windkraftanlagen in den Vierlanden Erdberfest 2005 Unsere Radtour Ausstellung im Glockenhaus Ein Leserbrief De Reis nah Veerlannen Uns Linnboom Frühling und Historie Termine

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S.l1 S.l1 S.12 S. 13 S. 14 S. 15

Das Titelbild zeigt das ßergedorfer Schloss von der

Brücke der Holstenstraße aus, der Perspektive, die Elisabeth

Thomann im vierten Vers ihres Bergedorf-Lieds beschreibt.

Impressum: Herausgeber: Vierländer Kultur- und Heimatverein "De Latücht" von 1987 e. V. Horster Damm 111 Redaktion: Hermann Struß, Hermann Timmann, Peter von Essen Anzeigen: Gottfried Lungfiel, Tel. 7 37 27 53 Druck: Druckerei Zollenspieker Kollektiv GmbH Auflage: 3 000 Exemplare Bankverbbldung: Vierländer Volksbank e. G. Vereinskonto 170 00 Sonderkonto "Latücht" 170 27 BLZ 201 903 01 Anschrift der Redaktion: Hermann Struß Horster Damm 111 21039 Hamburg Tel. 7235528

Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe:

1. August 2005

Sie erscheint: Anfang September 2005

Bardörp UD ümto in'n Film

I n "Latücht" Nr. 54 hebbt wü dat Bardörper Leed vun Elisabeth Thomann un Richard Radelfahfas

eenfache Melodieje all mol bracht. Dat is nu goode twee Johr her. ln't Vörwort harrn wü dormols ok

Eeniges dorto schreeben. Mit disse Geschieht geiht dat Thema nu ganz unverhofft wieder. Üm un bi, so vör'nJohrestied, stünn in

de Bardörper Zeitung, dat man eenen Film öber Bardörp, VeerJannen un ümto moken wull, de för de ganze Region warben sall. Dortosullen siek Lüüd bi de "Bardörp-Stiftung" melden, de Vörsläg moken kunnen.

Mi füll dorto dat Bardörp-Leed in, dat doch woll unbedingt passen dä'. Een Anroop in disse Sook bi Scholkolleg Carsten Buhck (öber Handy bet no Lan­zarote) weur woll een 'n ,,Anstoß" dorto, denn no'n Tiedlang keum de Krom denn würklich in 't RuHen un in'n April 2004 güng dat los mit Filmupnohmen in un bi't Rieckhuus. Binnen güng dat je noch, aber buten weuer een oosig kohlen Wind. Min Fru Ilse un ick mus­sen tominnst sößmol achtereenanner öber de Brüch goh'n un ok noch dorbi singen. Up de Oort kriggt man eene Ohnung dorvun, wat woll mitünner so­gor Filmstars allens so mitmoken möt.

As denn aber de Film rutkeem un dat erste Mol in't Bardörper "Haus im Park" wiest worden is, weur'n all de Lüüd restlos begeistert. För dat Leed weuern sogor n'och veel mehr Lüüd inspannt worden.

De Bardörp-Melodie treckt sick dörch den ganzen Film

So süng de Bardörper Leedertofel dat Bardörp-Leed in'n veerstimmigen Chorsatz un för dat Hasse-Orchester weur ut de Melodie sogor een Konzert mokt worden, so, as wenn de in Bar­dörp geborene Barock-Komponist Jo­hann Adolf Hasse (1699-1783) dat vör fast dreehunnert Johr sülbens schree­ben harr. Öberhaupt: De Melodie, vör allen Dingen de Anfang dorvun un dat Hauptthema, treckt siek dörch denn' ganzen Film un kummt, ümmer mol wedder son lütt beten verännert, an veele Steegen vör.

Bi't Bekieken ward man erst richtig gewohr, wat in uns Region allens so los is un wat dat all so to seh'n givt. Vun'n Bardörper Hoben bet no dat Slott, vun echt Bardörper Breefmarken bet no't Riecksche Huus bi Christel Eggers mit ehr wunderbores Verteilen, woher denn all de Snackkrom kummt as to'n Bispill: "ins Fettnäpfchen treten", "Geld auf die hohe Kante legen", "im Bilde sein" un so wieder.

Ok de Elvfähr, dat Tollenspieker Fährhuus, de Reitbrooker Möhl, Georg Eggers sie'n Hoff, de Olgammer Kark un ok dat "Nah-Erholungsgebiet" rund üm dann Oortkatener Baggersee (Hog­nedieker See) sünd "Highlights", de up keenen Fall fehlen dössen. De Bidrag för de Neegammer Ge­

denkstätte wiest dor up hen, dat man ok an ditt ernste Thema nich vörbikie­ken dörft. To'n Sluß kann man seggen, dat mit

dann' Bardörp-Film för unsen Bezirk würklich wat Scheunes entstoh'n iso Dat Ankieken lohnt up jeden Fall !

WÜ hebbt all verteilt, dat de Bar­dörper Leedertofel een verstimmigen Chorsatz sungen hett. Schreeben hett em, wie an de an nere Filmmusik, Tho­mas Hettwer ut Hamborch. De Chor­satz is komplett up de Sieden 4 un 5 to finnen. So hebbt de Lüüd vun dat Helms­

Museum in Harborg, de siek üm "Boden denkmäler" in Hamborg kiim­mert, in Veerlannen 243 Wurten ünner­söcht. Wolfgang Scherf, een vun de Bodendenkmal-Plegers, hett uns 'n Bericht dorvun schreeben. WÜ bringt den ersten Deel dorvun in düsse "La­tücht". De "Windspargels" fiert Geburtsdag:

Teihn Johl' is dat nu her, dat de Ham­borger Umweltsenstaor Fritz Vahren­h olt op den "roden Knopp" drückt hett, dat de Su'om vun denn Wind in 't Nett loopen kunn. Ok vun düssen Bericht bringt wü den ersten Deel. WÜ laadt' Jü in to'n söbenten

Erdbeerfest rund üm dat Rieck-Huus. Dor is ok in düssenJohr weder veellos. Wü hopt, dat Petrus mitmokt. Op gud Weder hopt wü ok to uns Radtour, de uns vun Neegamm ("Zum Elbdeich") no de Kirchwarder Kark un to'n Kaffee in Schümanns Gasthaus bringen schall. In een Geschieht geiht dat üm de

Belevnise vun een Jung, de ut de Lüne­borger Heid in de Eerbeerntied no Veerlannen keem.

Twee Vördräg mit Dias hebbt wü in de vergangen Tied belevt: "Frühling in Verlannen" mit Herbert Dahm un "Vun'n Hitscherbarg no de Kark" mit Werner Schröder. To Werner Schröder sien Vördrag passt een Geschieht vun Herta Borchert: "Uns Linnboom". Dat is de Linn vör de Kirchwarder School bi de Kark. Dor is de Mc;>der vun den gra­ten hochdütschen Schrieversmann Wolfgang ("Draußen vor der Tür") as Herta Salchow, Dochter vun den Schoolmeister, upwussen. lek wünsch wie ümmer, veel Spoß bi't

Lesen. Hermann Struß

1. Vörsitter

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Spuren der Geschichte . archäologische Untersuchungen in den Vierlanden

von Wolfgang Scherf M. A. Bodendenkmalpfleger im Helms-Museum in Harburg

Hamburger Museum für Archäologie und die Geschichte Hamburgs

Im Zuge der "Wachsenden Stadt" Hamburg sind auch die Vier- und Marschlande von zunehmender Besied­lung und einer Veränderung der Orts­strukturen betroffen. Durch die in den letzten Jahren vorgenommenen Neu­baumaßnahmen werden aber immer wieder wichtige Zeugen der Besied­lungsgeschichte dieser Region in Mit­leidenschaft gezogen: die Wurten, auch Warften genannt, die aufgeschüttet wurden, um die Höfe vor Überflutun­gen zu schützen. Besonders wenn eines der alten Hufnerhäuser, die auf Wurten stehen, einem Neubau weichen muss, wird durch die Baurnaßnahmen auch die Wurt als Geschichtsquelle im Bo­den unwiederbringlich ge- oder sogar zerstört.

243 Wurten in den Vierlanden Allein in den Vierlanden wurden im

Jahre 1956 bei einer Landesaufnahme 243 Wurten festgestellt. Nimmt man die Marschlande hinzu, erhöht sich die Anzahl der Wurten sogar auf 462. In den heute t.eilweise unbebauten, meist jedoch bebauten Wurten schlummern bisher noch unentdeckter archäologi­sche Schätze , wenn es sich dabei auch nicht um Gold oder Silber handelt. Für die Archäologen stellen die Wurten eine unschätzbar wertvolle Quelle zur Untersuchung der Besiedlungsge­schichte und Landschaftsentwicklung der Hamburger Elbmarschen dar, die archäologisch bisher kaum untersucht werden konnten. Ein Nachweis für den

Wurtenbau in den ersten nachchristli­chen Jahrhunderten oder auch im Mittelalter, wie dies in anderen Mar­schengebieten belegt worden ist, fehlt in den Vier- und Marschlanden nach wie vor. Unabhängig von den Eindei­chungsmaßnahmen unter dem Einfluss niederländischer, holsteinischer und lüneburgischer Kolonisten, die ur­kundlich für Altengamme und Curs­lack 1158, für Neuengamme 1212 und für Kirchwerder 1212 bis 1220 belegt sind, ist immer auch mit der Auf­schüttung von Wurten zum besseren Schutz der Höfe zu rechnen. Die Deiche mussten oft wegen Beschädi­gungen und Deichbrüchen erneuert und wegen immer weiter ansteigender Wasserstände erhöht werden. In sol­chen kritischen Situationen bot nur die Wurt einen zuverlässigen Schutz vor Überflutung. Im Gegensatz dazu wird in der heutigen Zeit beim Schutz vor Überschwemmungen alleine auf den Schutz der Deiche gebaut. Nur auf den bewohnten Halligen Nordfrieslands, wo - wenn überhaupt - lediglich nied­rige Sommerdeiche vorhanden sind, werden die Wurten auch gegenwärtig noch weiter erhöht.

Möglichkeiten der

archäologischen Forschung Wurten stellen wichtige archäologi­

sche Denkmäler dar, weil sie durch bewusst immer wieder aufgetragene Auffüllungsschichten ältere Baustruk­turen überdeckten und dadurch kon-

servierten. Bei zuneh­mender Überflutungsge­fahr infolge stetig höher auflaufender Sturmflu-

Gebr.I NNSEN ten oder der Notwendig­keit das Gebäude zu ver­größern, wurde das be­stehende Haus lediglich bis auf den Kleifußbod­en abgetragen und die Wurt anschließend er-

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höht oder verbreitert. Im Boden verbleiben dabei der bisherige Fußboden und oft auch die Grün­dung für die Holzständer der Gebäude in Form von Findlingen. Auf die-se Weise wuchs die Wurt mit jeder neuen Besied­lungsphase in die Höhe. Mit Hilfe eines Bohr­

gestänges (Durchmesser etwa drei Zentimeter) las-

sen sich die Wurten ohne größere Eingriffe in den Boden untersuchen, denn zwischen den verschiedenen Auf­füllungsschichten, die im Bohrgestän­ge verbleiben, sind auch die Fußböden älterer Häuser zu identifizieren. Eine weitere Möglichkeit bildet für die Archäologen die baubegleitende Un­tersuchung in Baugruben, deren Erfolg allerdings von der Art der Baggerar­beiten abhängt. Obwohl diese beiden Verfahrensweisen eine planmäßige ar­chäologische Ausgrabung nicht erset­zen können, bieten sie doch die Mög­lichkeit, Einblicke in die Vergangenheit zu gewinnen. In den Jahren 2003 und 2004 konnten

durch die Bodendenkmalpflege der Freien und Hansestadt Hamburg, einer Abteilung des Helms-Museums, die für die Bewahrung und Untersuchung archäologischer Denkmäler im Ham­burger Gebiet zuständig ist, zwei Wur­ten in den Vierlanden untersucht wer­den. Dabei handelte es sich um eine Wurt in Kirchwerder (Kirchwerder Elb­deich) und eine Wurt in Curslack (Rieckweg) .

Wurt am Kirchwerder Elbdeich Die Wurt am Kirchwerder Elbdeich

wurde ab Mai 2004 mit einem Mehr­familienhaus bebaut, nachdem im Januar und Februar 2003 eine Unter­suchung mit Hilfe von Bohrungen im Vorfeld durch die Bodendenkmalpfle­ge stattgefunden hatte. Das ehemalige Hufnerhaus von 1877 war im Jahre 2002 abgebaut worden, um an anderer Stelle erneut wieder errichtet zu wer­den. Insgesamt fanden 23 Bohrungen in der Wurt statt. Dabei wurden durch den Standort des umgesetzten (translo­zierten) Hufnerhauses eine Längs- und zwei Querachsen, die jeweils über die ehemalige Gebäudefläche hinausrag­ten, gelegt. Als maximale Tiefe wurden sechs Meter abgebohrt. Das Abbohren vollzieht sich in Meter­

schritten, indem nach j eder Bohrung eine weitere, einen Meter lange Bohr­stange aufgeschraubt wird. Nach dem Herausziehen der Bohrspitze wird der Bohrkern an der offenen Seite des Bohrgestänges geschnitten, um die Verfärbungen der einzelnen Erdschich­ten vermessen und beschreiben zu kön­nen. Über eine Ermittlung der Höhe der Wurtoberfläche über Normal-Null (NN) und eine Einmessung der einzel­nen Bohrpunkte wird eine genaue Zuordnung der einzelnen Schichten im Wurtkörper möglich.

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Spuren der Geschichte Durch die Bohrungen in der Wurt in Kirchwerder konnten

zwischen den zahl re ichen Auffüllungsschichten zwei Fußbö­den älterer Vorgängerbauten ermittelt werden, die sich in einer Höhe von etwa 3,90 m Ü. NN und 3,50 m Ü. NN befan­den. Die h eutige Wurtoberflä\=he liegt zwischen 4,58 und 4,98 m Ü. NN. Da bei Bohrungen so gut wie keine Funde (wie z. B. Keramik) gemacht werden können, ist eine genaue Datierung der beiden Fußböden leider nicht möglich. Allerdings zeigte sich , dass die Vorgängerbebauung geringere Ausmaße h atte als das Hufnerhaus von 1877, dafür aber dichter am Deich lag. Nach Auswertung der archäologischen Untersuchung konnte der Neubau auf der Wurt so angelegt werden , dass es nur zu relativ geringen Eingriffen in den Wurtkörper kam. Dadurch werden die archäologischen Befunde im Boden vor der Zerstörung bewah rt.

Wurt in Curslack Auf der Wurt im Rieckweg in Cu rslack ("Grash of ') wurden im

O ktober und November 2003, nachdem das ehemalige Hufnerhaus von 1845 nach einem Brand abgerissen worden war, sechs Bohrungen mit einer maximalen Tiefe von sechs Metern durchgeführt. Hierbei konnte die Existenz von insge­samt drei übereinander liegenden Fußböden älterer Häuser festgestellt werden. Im Rahmen der Neubebauung dieser Wurt mit sechs Gebäuden erfolgte Anfang Oktober 2004 die archäo­logisch e Beobachtung einer Baugrube, die in den Mittelteil der Wurt eingriff. Bereits während der Baggerarbeiten konnte festgestellt werden, dass eine größere Zahl von Auffüllungs­schichten vorhanden ist. Nach Fertigstellung der Baugrube wurden zwei Profile so präpariert, dass die Schichtenabfolge zu sehen war. Auch in den Profilen zeigten sich deutlich die drei Fußböden, von denen der oberste etwa auf 3,20 m Ü. NN lag, die bei den älteren Böden auf etwa 2,96 m ü. NN und 2,64 m Ü. NN. Die h eutige Wurtoberfläche liegt bei 4,0 m Ü. NN. Bemerkenswert war der mittlere Fußboden, der von einer m ehrere Zentimeter dicken Brandschicht bedeckt wird . Die Hitze beim Brand des damaligen Hauses war so enorm, dass die Oberfläche des Kleifußbodens teilweise verziegelte. Anhand der Funde, insbesondere der Keramik, die in einigen Schichten enthalten waren, zeigte sich, dass alle Fußböden neuzeitlichen Ursprungs sind, d . h . der älteste Fußboden kann nicht vor 1600 datiert werden. Eine mittelalterliche Entste­hung dieser Wurt, die bei der Lage im Zentrum Curslacks und der Nähe zur Kirche zu vermuten ist, konnte nich t nachgewie­sen werden. Allerdings befand sich die Baugrube nicht im Zentrum der Wurt, so dass nur eine weitere archäologische Untersuchung der übrigen Bereiche der Wurt über den Entstehungszeitraum Klarheit bringen könnte. Während der Baggerarbeiten wurde jedoch der Rest eines Holzpfahls (ehe­maliger Ständer eines Gebäudes?) sichergestellt, der bei der dendrochronologischen Uahrringgenauen) Untersuchung ein Fälldatum im Winter 1453/54 ergab. Aufgrund der Auf­findungssituation lässt sich aber eine spätere Verbauung dieses Holzpfahles nicht ausschließen, so dass die ermittelte Datie­rung ins Spätmittelalter ni cht zwangsläufig mit der ursprüngli­ch en Wurtbesiedlung zu tun haben muss.

Als Geschichtsquelle sind Wurten unersetzbar Letztendlich bieten die geschilderten archäologischen Unter­

suchungen nur einen kleinen Einblick in die Besiedlungs­geschichte der Vierlande. In Zeiten knapper Kassen ergibt sich aber immerhin die Möglichkeit, Ergebnisse zu sammeln, die später ein umfassenderes Bild ergeben. Dafür ist es j edoch unerlässlich, dass sich sowohl bei den zuständigen örtlichen Behörden, wie auch bei den Bauherren selbst ein Bewusstsein

für die Geschichtsquellen im Boden der Vier- und Marsch­lande herausbildet. Durch eine zunehmende Zerstörung der Wurten wird die Klärung der Besiedlungsgeschichte der Vier­und Marschlande immer weiter erschwert und irgendwann unmöglich gemacht. Eine Erhaltung der Spuren älterer Besiedlung im Boden, auch unter einer Neubebauung, ermög­licht dagegen die Bewahrung d ieser Qllellen für künftige Untersuchungen u nd eventuelle Ausgrabungen.

Vorsichtig ziehen P Schmilz und M. Allun, Nlitarbeiter der Bodendenkmal-pflege, das Bohrgestänge heraus. Foto: H elms-Museum

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Auf eine vorbereitete Fläche wird der Sockel]Ur das Fundament der Windkraftanlage abgesetzt.

Gewissenhaft wird der Beton für das Fundament geschüttet, bevor die Turmsegmente aufgesetzt werden können .

10 Jahre Windkraftanlagen in Vierlanden

Vor fast zehn Jahren ging der erste Windpark in Vierlanden in Be trieb -ein besonderes Ereignis aus umwelt­politischer Sicht. Im Frühling 1995 begann der Bau, im August lieferten die Rotoren oHiziell Strom ins öffent­liche Versorgungsne tz. Bereits im j ahre 1993 wurden in

der Umweltbehörde erste Gespräche mit interessierten Bürgern und Fir­men geführt, die Windkraftanlagen (WKA) in H amburg errichten woll­ten . Von der Behörde war ein Gut­achten in Auftrag gegeben worden, das besonders "windhöffige" Stand­orte in Hamburg ausweisen und gleichzeitig zeigen sollte, wo Stand­orte aus landschafts pflegerischer Sicht denkbar wären. Dies war die Basis für die weiteren Planungen. Die Gesellschaften Vierländer Wind­

kraft KG und Natürliche Energie Technik OHG (NET) stellten bereits wenig später die Bauanträge zur Er­richtung von insgesamt sechs WKA in Neuengamme zwischen dem Marsch­bahndamm und der justizvollzugs­anstalt. Das Genehmigungsverfahren nahm recht viel Zeit in Anspruch, da es zwischen den einzelnen Behörden immer wieder Klärungsbedarf gab, und bisher niemand solch ein Pro­jekt in den Vierlanden beantragt

von Jens-Peter Holm hatte . Letztendlich wurden dann aber doch Ende November 1994 die Genehmigungen für insgesamt elf WKA erteilt. Neben den sechs Anla­gen in Neuengamme durften weitere vier in Altengamme und eine in Curslack errichte t werdell. An die Genehmigungen waren sogenannte Ausgleichsmaßnahmen gekoppelt, die wegen des "Eingriffs in Natur und Landschaft" vorgeschrieben wurden. Pro WKA mußte etwa ein halber Hektar landwirtschaftlicher Fläche extensiviert und eine Baumreihe ge-

. pflanzt werden.

Mit den Zujahrtswegen begann die Bauphase

Im Frühjahr 1995 begann die Bau­phase mit der H erstellung der Zuwe­gungen, es folgten die Fundament­arbeiten - j edes Fundament steht auf acht bzw. zwölf rund 20 Meter langen Be tonpfählen - die Montage der 50 Meter hohen Türme , das Aufsetzen der Generatoren mit den Flügeln und schließlich der Anschluß an das Netz der HEW. In Neuengamme sind zwei unter­

schiedliche Anlagentypen errichtet worden.

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Die drei WKA der Vierländer Wind­kraft KG haben Generatoren, die ohne Getriebe direkt mit den 20 Me­ter langen Flügeln gekoppelt sind und mit variabler Drehzahl laufen. Wechselrichter wandeln den erzeug­ten Strom in Drehstrom mit der exakt zum Netz passenden Frequenz um. Die Nennleistung dieser Ma­schinen beträgt 500 kW. Die drei WKA der NET OHG (zwei

Anlagen) und von jen~-Peter Holm (eine Anlage) haben Ubersetzungs­getriebe, an denen die 21 ,5 Meter langen Flügel angeflanscht sind und polumschaltbare Generatoren , die in der niedrigen Drehzahlstufe bis 200 kW und in der hohen Drehzahlstufe bis 600 kW Leistung abgeben kön­nen. Die Generatoren laufen je nach Leistungsabgabe bei 1500 oder 3000 lImin exakt mit der Ne tzfrequenz.

In der Unendlichkeit scheint die "H ühnerleiter" im Inneren des 11lTms zu verIchwinden.

Fotos: Anhiv H olm

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Der lWtor schwebt noch vor dem Maschinenhaus . .. . .. nun wird er genau in die Welle eingepasst . .. . .. bis schließlich die Mitarbeiter die Blätter über­prüfen können.

10 Jahre Windkraftanlagen in den' Vierlanden Am 18. August 1995 fand dann die offi­

zielle Inbetriebnahme durch den da­maligen Umweltsenator Herrn Dr. Fritz Vahrenholt statt. Per Knopfdruck setzte er im Beisein der Gesellschafter der Vierländer Windkraft KG, Norbert Dei­ters, Hans Heinrich Pinnau und Herbert Scheel, der NET OHG Klaus Sol tau und Jens Heidorn, Jens-Peter Holm als Ein­zelbetreiber sowie vielen Gästen die erste Anlage der Vierländer Windkraft KG bei strahlendem Sonnenschein, aber leider bei wenig Wind am Marschbahndamm in Betrieb. Am darauffolgenden Tag waren alle

Interessierten, Nachbarn, Freunde und Bekannten von den Betreibern herzlich eingeladen, sich bei Kaffee, Kuchen und kalten Getränken über die neue Technik zu informieren und die Anlagen bis in das Maschinenhaus in rund 52 Meter Höhe zu besteigen . Nun endlich konnten die WKA um­

weltfreundliche Energie erzeugen. Per Gesetzesregelung wurden damals pro ein­gespeister Kilowattstunde 0,172 DM ver­gütet. Die HEW legte nach zähen Ver­handlungen noch ihren "Windgroschen " für die Dauer von zehn Jahren dazu. Aus dem Investitionsförderungsprogramm für regenerative Energien kamen Bau­kostenzuschüsse. Ohne diese Zahlungen, die aber auch an die Lieferung von Be­treiberdaten an die Forschungsanstalt in Jülich geknüpft sind, wäre dieses große Projekt nicht wirtschaftlich zu betreiben gewesen. Kalkuliert wurde damals mit einer Amortisationsdauer von etwa zehn Jahren, was sich wohl als einigermaßen realistisch erweisen wird. Da die Betreiber "mit Mutter Natur". zusammenarbeiten und diese nicht wie ein Industrieunter­nehmen kalkulierbar ist, kann niemand vorhersagen, wieviel Wind zur Verfügung steht und genutzt werden kann. Die Amortisationszeit wird voraussichtlich zwischen elf und zwölf J ahren liegen.

Wird fortgesetzt

Umweltsenator Dr. Fritz Vahrenholt (links) und j ens-Peter Holm bei der Einweihung mit dem Modell einer Windkmftanlage.

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Unsere Philosophie Wir sind Realisten, aber wir wissen, daß unsere Kenntnisse über die Realität fehlbar sein .können. Daher vertrauen wir darauf, daß wir unsere Annahmen stets noch weiter verbes­sern können. Bei dieser Suche lassen wir uns von einer opti­mi5ti5chen GrundeinsteIlung leiten. Wir wissl;m, daB wir trotz unserer Stärke mit Fehlern leben müssen, aber wir nehmen sie nicht hin, sondern arbeiten ständig an verbesserten Lösungen. Diese Einstellung hat uns verholfen, Marktführer zu werden, wir werden alles in unse­rer Kraft Liegende tun, damit dieses so bleibt.

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Erdbeerfest 2005 Die Ausstellung "Bäume zwischen Himmel und Erde", die in

diesem Sommer bis zum 1. November in der Scheune des Rieck-Hauses zu sehen ist, rückt zusammen: Für das Erdbeer­fest 2005, mittlerweile das siebte, wird Platz für die Aussteller benötigt. Am Sonnabend, 18. Juni, ist das Gelände rund ums Rieck-Haus von 13 bis 20 Uhr geöffnet, das abwechselungsrei­ehe Programm beginnt um 15 Uhr. Für Sonntag, 19. Juni, ist während der gesamten Öffnungszeit zwischen 10 und 18 Uh r Programm vorgesehen. Der Eintritt kostet wie auch an den normalen Öffnungstagen drei Euro für Erwachsene. Park­plätze stehen auf dem Gelände der Firma Deiters und Florin schräg gegenüber vom Rieck-Haus zur Verfügung.

Regelmäßige Führungen durch Haus und Hof sind geplant, viele Handwerker zeigen traditionelle, oft schon fast vergesse­ne Arbeitsweisen. An Informationsständen präsentieren sich unter anderem die Landfrauen mit ihren "Rundümwiesers", Junggärtner, Imker. An unserem Stand des Vereins "De La­tücht" können die Bilder des Foto-Wettbewerbs zum Ernte­dank-Umzug durch die Besucher bewertet werden. Weiter gibt es auf der Bühne des Haubargs Vorführungen von Trach­tengruppe, Liedertafel "Teutonia" und weitere Aktionen. Auch die Mitglieder des TOCH lassen wieder ihre historischen Maschinen an , um sie bei der Arbeit zu zeigen. Bäckermeister Heinz Hintelmann h eizt wieder den historischen Backofen an, um das Brot "Vierländer Urtyp" sowie andere Backwaren her­zustellen. Dinkelwaffeln und -kissen bieten Wellness direkt aus der Region. Im sorgfältig gepflegten, barocken Bauerngarten sind unter

anderem herrliche Rosen-Sorten zu bewundern. Das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz, schließlich darf beim Erdbeertest die leckere rote Frucht, die dem Fest den Namen gibt, nicht fehlen: Erdbeeren pur, mit Sahne, als Erdbeerkuchen und -bowle, um nur einige der Möglichkeiten zu nennen. Für di e Kinder gibt es viele Mitmach-Aktionen wie Malen und Basteln. Kleine Gewinne winken für die Jüngsten.

Zauberclown "Topolino" unterhält wieder die Kinder mit seinem Programm.

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Unsere Radtour In diesem Jahr hoffen wir auf etwas mehr Gnade bei Petrus,

wenn wir eine Radtour anbieten. Am Sonntag, 17. Juli, wollen wir uns am Gasthaus "Zum Elbdeich" von Udo Voß am Neuengammer Hallsdeich 2 treffen. Auf dem Deich soll es dann zum nahe gelegenen Gedenkstein für den Deichbruch vom Juli 1771 gehen, den wir im vorigen Jahr wegen des Regens nicht aufsuchten. Weiter führt uns die Fahrt dann über den Krauel zum Gelände der einstigen Riepenburg. An der Riepenburger Mühle können wir im Vorbeifahren sehen, wie weit die Restaurierung des Technischen Denkmals, das später wieder wie in frühren Zeiten mahlen soll, fortgeschritten ist. In der Kirchwerder Kirche steht für uns eine kompetente Führung bereit. Eine Kaffee tafel erwartet die Teilnehmer dann im gegenüber liegenden "Schümanns Gasthaus" von Familie Fischer. Die Kosten für die Teilnehmer betragen mit Kaffeetafel und Eintritt acht Euro.

Ausstellung im Glockenhaus Noch bis zum 31. August läuft die Sonderausstellung

"Wallpaper project" im Deutschen Maler- und Lackierer­Museum am Billwerder Billdeich 72, dem Glockenhaus. Es handelt sich dabei um eine Sammlung von Tapeten- und Menschenportraits. Sowohl Originale als auch Retro-Tapeten stehen im Mittelpunkt der Portrait-Serie des Künstlers und Fotografen Riidiger Schestag. Die Tapete erscheint in ihrer ursprünglichen Form als Wandkleid und Wandschmuck. Im Gegensatz zur bekleideten Wand sind die davor portraitierten Frauen unbekle idet. Die Halbakte stehen repräsentativ für die junge Generation. Sie läutet das Revival der poppig bunten Tapetenkultur ein. Die Frauen, Profi-Models sowie Laien, er­zeugen ein Spannungsfeld zwischen alter Tapete und Jugend. Von witzig bis frech sowie bis hin zu melancholisch, engels­gleich oder schockierend reicht die Portrait-Serie . Das Museum ist mittwochs, sonnabends und sonntags von

10 bis 13 Uhr geöffnet. Gruppenbesuche sind nach Anmel­dung (Tel. 343887) auch außerhalb dieser Zeiten möglich.

Ein leserbrief Sehr geehrte Damen und Herren des Vereins "De Latücht", mit diesem Schreiben möchte sich der Verein Riepenburger

Mühle e . V. nochmals recht herzlich bedan\<.en, dass Sie uns bei unserer großen Aufgaben die historische Windmühle von 1828 zu restaurieren und zu erhalten, beigetragen haben. Leider ist es in der heutigen Zeit, die von Hektik und Compu­

tern geprägt ist, nicht mehr selbstverständlich, so einen Zu­spruch und Anerkennung zu beklommen. Denn viele Men­schen, mit denen wir sprachen, halten uns für verrückt, Zeit und Energie in eine alte Mühle zu stecken. Wir hoffen auch weiterhin im freundlichen Kontakt zu blei­

ben, denn am Ende heben wir das gleiche Ziel, die Vierländer Kulturgeschichte aufzuarbeiten und am Leben zu halten.

Axel Strunge 1. Vorsitzender

Mit freundlichen Grüßen Riepenburger Mühle e. V.

Michael Graf 2. Vorsitzender

Wer es uns gleichtun und den als gemeinnützig anerkannten Mühlen­Verein unterstützen möchte, . hier die Kontonummer bei der Vierländer Volksbank (BLZ 201 90301): 10091904. Spendenquittungenfürs Finanzamt werden ausgestellt.

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Oe Reis nah Veerlannen oder: Eerbeeren un Bukweihdag

von Hans-Friedrich Müller heute Escheburg (gebürtig in Amelinghausen)

"Wi mööt mal wedder öber de Elv nach Niengamm un mien Broder H ermann beseuken ". Dat säh mien Opa jedes Johr, wenn de Sommerferien los güng'n . He harr d e meiste Arbeit in 'n Gord'n fa rdig. De Arven künn mien Mudder sülmst pah­len, denn dormit harr Opa nix in'n Sinn. De Eerbeertied wier noch nich vörbi - kann ween, dat dat een Grunrl för de Reis nah Niengamm wi e r. Nu güng dat los mit'n Toch nah Winsen, d enn to Faut nah

Hoopte un mit Klockmann sien Barkass öber de Elv. För mie wier dat bannig upregend, d enn so'n Fluss as de Elv harr ick noch nie nich seihn; öber usen lütten Beek inne Heid künnst du ööch röbeljumpen - aber hier müss du de Oogen wiet up maken, dormit du vun Hoopte ut de fliedigen Veerlänner seihn kannst.

,,1813 Wl.lllen de Franzosen hier öber de Elv se tten", säh Opa, "aber schafft h ebbt se dat nich . Jüm eer Kanonen hebbt düch­tig ballert, aber veel bröcht hett dat ook nich. Dröben up de anner Elvsie t will ick di de Kanonenkugel wiesen, de noch in de Muer vun den Tollenspieker Kraug stickt". Ich wier ja nu ban­nig upgeregt - dor wier eenmal dat veele Woder, wo wie röber mööten, un d enn de Kanon e nkugel vun de Franzosen. Meern up de Elv kreeg ick dat up eenmal mit de Angst to dau'n. - Opa wier up'n Prahm un ick up d e Barkass vun Kaptein Klockmann. Up eenmal schipper Opa alleen , denn de Barkass harr siek löst un pötter in ne ganz an ne Richtung. "Opa, wo seihl wi uns wed­der", hebb ick ganz lullt bölkt. "Wees man ganz ruhig", säh he, "up'n Tollenspieker findst du mi wedder". Opa harr mi veele Geschichten öber de Elv verteIlt, aber dütt güng in mien Oogen to wie t. Ne, ne, wat man ünnerwegens so allens beleben kann! Endlich wiern wi in Veerlannen. "So, nu will iek di de Kano­

nenkugel wiesen ", säh Opa. "Eegenlieh gaht so 'n Dinger dörch de Muer; aber as de Franzos up sien wieden Wech vun Rußland trüchkeem, dor harr he nich m ehr veel Puust, un dat Pulver wier nah all de Seheiterie in'n Osten knapp wor'n". "Opa, he tt de Franzos nur eenmal schaaten? lck meen drapen hett h e ja da grode Huus, he harr doch noch mal nahladen künnt und denn wier dat Huus weeh ween." "H e tt hei ook, aber he he tt jümmers vörbi schaten ". "Dat is ja eegenortig! Hett he in Rußland .dat Kieken verleert?" - "Ne, n e, kieken künn he noch bannig gaud; aber de Veerlanner kregen dat mit de Angst to daun, as se de veelen Kanonen up de anner Elvsied se ihn hebbt, un dor müs­sen se sick wat infallen laten , un dat hebbt se ook."

"Opa, verteil mal, wat hebbt se denn maakt?" "De Börgermeister vun Kirchwarder hett een Du tzend junge und dralle Veerlanner Deerns tohopentrummelt und jüm verteilt, se schüllen in eere Sünnagskledaasch up'n Diek lang gahn un de Franzosen vun eer Kriegshandwark afflenken. Un wenn se nix dorgegen harrn , denn sehüllen se siek ook mal ümdreihen, den Rock hoehbören un de Franzosen eeren AJl erwertesten v.~ esen. Un dat hett hol­pen: Mit een Oog hebbt de französch'schen Kannoniers den Kraug in Tollenspieker anvisiert un mit da t anne Oog hebbt se nah de smucken un drallen Veerlanner Deerns pliert; jüm eer Mulwark wier so wiet open as een Schüündör. Nah all de veelen Kriegsjohre hebbt se sick m ehr för de Rundungen interessiert as för de Kanonen. Se dachten ja, de Deerns harrn sick up 'n Diek hensett un sick baben frie maakt. De Rüschen vun de Büxen hebbt se fö r da t Dekolltee hollen. Sowat grodes un denn noch mit Spitzen ümrankt hebbt se woll in ganz Frankriek nich seihn .. Tja", säh Opa verständnisvul, "un denn so hebbt he jümmers vör­bischaten; da t harr mi ook passieren künnt". - Dormals wüss ick dat noch nich , wat ick hüüt weit: de Verlanner Deerns hebbt würklich wat vörtowiesen; de Englänner nömt dat "sex appeal",

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un bi uns heit dat woll: De hett veel Holt för de Dör! Uns Reis wier noch nich to En'n , wi wie rn noch jümmers

ünnerwegens. Up'n Wech nah'n Bahnhoff keem uns 'n Keerl mit Holtpanntüffel into MÖöt. "De Toch is all weg", säh he. ,Jü mööt to Foot gahn". U p'n Kopp harr he ne platte Mütz. "Opa, kriegt de Keerls hier jümmers een en up 'n Kopp vun eere Fruens? Bi uns gifft dat doch nur hoge Mützen?" "Ne, säh he, "dat is ' ne Schippermütz".

"Dat is man gaud, da t jü uns hier in Veerlannen beseuken kaamt", sähn Onkel H ermann und Tante Emma. "Nu kaamt man rin." Dat de Dag tämlich to Enn güng, kü~n ick an den Bratkartüffelgeruch marken, de ut de Köök keem. "Nu se tt jü man an'n Disch un maakjü an de Bratkartüffel ran ", säh Tante Emma. Aber wo wier mien Töner? Tante Emma kreeg dat wiss, dat ick nich wüss, wat hier Maud wier. "Nimm dien Gabel, un denn m an rin inne Pann", säh se. Wie harrn to Hus ook 'ne Pann, aber de stünn jümmers up'n Herd und nich up'n Disch. Aber so is dat, büst du ünnerwegns, denn so warst du ook wat anners gewohr. Onkel Hermann hett veele Johr'n in Niengamm de Post. utdrä­

gen . U n nu, wo he in Pension 'wier, he tt he Eerbeeren un Bohnen för'n Hamborger Gemüsemarkt anbut, üm sie ne Rente uptobätern. Twei ZiCken harr h e ook, aber mit Zickenmelk un Zickenbotter kannst du mi hüüt nochjagen. Zicken kannst du good argern, aber de Geruch vun dc Melk wier nix för mien Nääs. Dor is mi 'ne magre un stökerige Geestkoh veel leiver. Ut d e Koppbedeckung vun de Fruens könn ick nich klook

warn. Mit den swatten Lappen boben achtern Kopp künn ick nix anfangen. "De Fruenslüüd hebbt boben achtern Kopp 'ne Kreih", säh Onkel H ermann. "Hier is dat woll allns anners", kreig he .vun mi to hören , "bi uns in d e Heid hebbt de Fruens nur een Vage!. " "Ne, ne, dat hett nix mit den Taustand to dauhn, dat is nur de Be teiknungför de Koppbedeckung". Dat müss jo eerstmal in mien lütten Kopp rin. Lange Wiel geif dat dor nich; Tante Meyer hett mie am meisten

beschäftigt; ick mein, nich Robert Meyer sien Frau, de ook dor wahnt he tt. Watt ick meen, is - jü weit't dat doch - dat gewisse Örtchen . Dat Schiethuus harr nur een Döör, aber wenn du rin­keemst, denn wiern dor twee Brille n , up de man sitten künn. Sowat harr ick to Huus noch nich seihn. lck harr dat Gefäul , bi uns in d e Heid wull man sien Geschäft am leivsten alleen aff­daun. Aber.hier künnen Knecht un Madg tohopen up dat stille Örtch en gahn , wenn se dat Verlangen harrn.

Natürlich hett dat ook Eerbeeren gäben, dat wier ja de Tiet, wo allerwegens up 'n Diek de Körv mit de groden roden Früchte stahn hebbt. Sündagmiddag stünn bi Onkel Hermann een grode Schöddel mit Eerbeeren up'n Disch. De Schöddel wier bannig g.rot, aber d e Eerbeeren wiern so lütt as bi uns up'n Geestbodden, wenn dat im Sommer nicht regent he tt. Villicht SÜ1~d de Lüüd hier een beeten giezig, dach ick mie . "Möögt jü de groden Eerbeern nieh ?" wull ick wee ten. "Ne", säh Onkel Hermann, "de lütten smeckt veel be ter. Dat is genau so as ~e bi de Fruens. Ne Mudder mi ne grode Bost hett mierstendeils een Gör, dat quarkt un n e kruse Snut treckt, wiel dat dor nich naug rut kumt und ook nich smecken deit. " Nu keem datja so, wie dat so kamen mutt: Ick hebb örnlich rin­

haut und müss noch d e Schöttellerrig maken. "Kriegst ook föf~ tig Penn", säh Tante. "Mak de Kumm man lerrig". Dat Geld hett lockt un ick hebb mi den Buk vullneiht. Nahmiddags kreg ick Bukpien un müss mi an'n Diek in d e Sünn leggen, wiel dat ick dat up'n Staul nich utholen künn. "Nie wedder Eerbeeren!" hebb ick dormals segt. Aber hütigendags denk ick ganz anners. Nich nur de Eerbeeren gefallt mi, ook de Lüüd in Veerlannen.

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Uns linnboom

Stuur un schöön steit se dar, uns Linn vör'n Huus. Meist hunnert Jaar hett se op'n Puckel. Se reckt

sik hooch rut ut de Gegend, is wiet her to seen un to kennen. All de Tier heel se op sik un is jümmer graad wussen, 'n Barg h ett se to beleven hatt dör de Jaren hindör, da r weet se veel von to vert.ellen. Wat höör ik eer blos eenmal geern to.

Sü, un dat ruschelt 'un muschelt we­der in de Telgens. Mit mien Poppen­tüüch seet ik ünner eer op de Bank. Un lütt Anna, Naver Smitt sien lütt Anna, de keem denn mit 'n feinen Poppen­wagen, un narms kunnen wi beter spe­Ien as ünner de groot Linn. Un welk­mals, in'n Sommer, lepen Taternwiver op'n Diek, mit Kinner op'n Puckel. Wenn se da nich wesen wörr, uns Linn! Achter eren schönen dicken Stamm hebbt s' uns ne funnen, de oIen Taters, süs harrn s' uns rnilnamen, ganz gewiß. Ja, dat glöövt uns Linn noch an dissen Dag, un ik kann mi freien , dat se uns da so schöön versteken h arr.

Un se weet doch , as de Disch dar hin­kamen"is vör de Bank. Dar sünd s' denn hen un wedder mal al tosamen ünner eer sitten gaan, sünndags, an'n schö­nen Sommerdag. Un Mudder h arr Ko­ken backt, hatt uns feinen Kaffee kaakt, un wi hebbt drunken un Koken eten. Un den annern Dag noch harr dat ünner eer B1ööd na Kaffee raken, un eer is de oIe Zigarrendamp gar nich schöön bekamen wesen. Ganz veel harr sesowat ok nich belevt, wörrn nich veel frie Sünndag wesen fö r Vadder un Mudder.

U n eenmol harr se sik verjaagt. Dar is uns Jung weg wesen, uns Heini . Un Mudder harr rümlopen un weent, Vadder harr rapen un söcht, un toletzt sünd s' do mit em ankamen. Ut de Elv hebbt s' em tagen un as'n Doden ünner eer op de Bank leggt. Un recht lang hebbt s' em noch reven un stött, un so bilütten harr he de Ogen wedder opmaakt un er toeerst ankeken mit sine brunen Ogen. Ja, do harr se sik bil.nnig to em freit, uns Linn. Wenn h e ok 'n lütten Driver wörr, lütt Heini! H e wull eer mennigmal Telgens afriten un wörr mit sien groten Steveln in eer to gangen, as wenn se gar nix wörr, de 001

lütt Strömer. Dat weet se a11 to vertellen. Un se weet

wat anners noch. Mi dücht, dat warrt öllig luder ruscheln . Ün ik harr't niCh vergeten. Ja, ik harr doch so schöön ins na eer höört, den Abend mit Hein­Bäcker sinenJulus. Ik keem von Musik, von't Danzen.Julus bröcht mi ganz an't

von Herta Borchert (1895 - 1985)

Die Linde, die Herta Borchert in ihrer Geschichte beschreibt, stand noch bis vor wenigen Jahren vor dem alten Kirchwerder Schulhaus an der Kreu­zung KiTChwerder Hausdeich/Kirchenheerweg/ Heinrich-Stubbe-Weg.

Foto: Archiv Werner Schröder

Huus, un h e güng nich wedder. Ik weer rein heet von't Danzen un von sien Snackeree. Un h e stünn un stünn mit mi, un ik wu11 em gar nich recht ver­staan. Heff ok woll an Vadder un Mudder dacht, un dat de Lüüd nich goot op em to spreken wörrn. Un lie­kers güng ik nich rin un seet - wat dat blos kamen weer - mit Julus ürin er de Linn op de Bank. He harr mi glieks recht fast ümfaat, un ik weer gar nich mal dargegen. He drück mi enen op -so iverig - eenmal dee h e 't - do füng datan to ruscheln un to weien, meist unheemlich! Wörr uns am Enn een gewaar? Schltllen se mi nasöken von Avend? Ik froor richtig, un mi wör so bang. Ja, eben weer Julus noch seker, nu wunnert he sick.

"WuHt nix von mi weten?" fröögJulus . "Mi freert", see ik. "Ik hool di warm", see he, Aver mi

dreev dat weg, un ik see wedder, dat weer mi nu to koolt, un dar luurt ok welk op mi.

"Dat zucht hier ünner den oIen Boom, wider is nix, Deern, du bliffst."

Aver mi wörr nu ,all wedder heet, un gau stünn ik op. Man h e reet mi wed­der dal, un üm uns raschel un ruschel dat, as spöök dat allerwegens. Ik leet mi nich meer hollen - ik reet mi los un leep em weg, leep rin. Un uns Linn hett sik höögt. Se harr de Blööd 'n be ten röögt, den Fröjarsavend, un 'n be ten slagen harr se mit de Telgens. Blos üm mi to waarschuen, blos üm mi. Denn Julus is'n SuupbütL un hett Deerns an de Hand, jeden Dag 'n anner. Un uns Linn weeL meer. Un meist

höör ik eer beklamen to. Ja, dat's so 'n feinen Sommeravend

wesen , un Hinnig un ik seten ünner uns Linn op de Bank. Ganz still weer't üm uns ,rüm. Keen Blatt an'n Boom hett sik röört.

"Büst mien lütt Sööt?", fröög Hinnig mi ganz lies,. Un ik h eff nickköppt, kunn gar nix wider seggen. Un do n eem he mien bei den Hannen un fröög noch meer. I

"Wullt du mien Bruut denn wesen? För jümmer to mi höörn?", see he, Un ik see: "Geern, so geern, mien

Hinnig", see ik. Do hett h e mi küßt ur Freid, jümmer

to , veelmals, un ik em ok, unjümmer , wedder h e mi un ik em.

Dat hett nich spöökt den Sommer­avend, nich 'n beten - all ens so still. Uns Huus meist as in 'n Slaap. So ruhig buten un binnen. Blos hen un wedder op'n Diek mal Lüüd. Un de Maan stünn so he ll op'n Weg, dat wijüm kün" nig wörrn, de dar lang pedden deen . Blos uns wörr keen gewaar, keeneen. Do hett de Linn Freid an uns hatt.

Un'n Droom hett de Nacht darna över eer hinleen , se h ett dröömt von Hinnig un mi un von grote , grote Leev. Hinni un ik hebbt eer nich vergeten.

Nu haaltse mijümmer, wenn'tSommer iso Jaar för Jaar sta ik bi eer as nu. Un mi is denn m eist, as wenn ut'n Huus een na mi ropen kunn. Man Frömde loopt in Huus un Garrn rüm, nix is meer von uns dar - blos se noch, uns schöne sture Linn vör'n Huus.

aus: Land und Leute an der Niederelbe, 1937 Zum 100. Geburtstag würdigten wir Herta Borchert in der "Latücht" 20, SeiLe 5, veröffentlichten zwei Gedichte dazu . In "Latücht" 3, Seite 13, druckten wir von ihr "Lieber Weihnachtsmann", in Ausgabe 34,

Seite 8, "Dat Wiehnachtsgeschenk ". Diese Geschichte wurde erstmals veröffent­licht im Oktober 1934 in "Moderspraak".

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Frühling und Historie Zwei Dia-Vorträge auf Einladung der "Latücht"

Schneefall draußen - drinnen herrli­che Frühlingsbilder. So erlebten die Besucher den Dia-Vortrag von Herbert Dahm "Frühling in Vierlanden" im Gasthaus "Zur Schiefen Brücke". Der Winter hatte sich während der Veran­staltung mit einer dichten Schnee­decke auf glatter Straße zurückgemel­det. Mehrfach zuckte das gelbe Rund­umlicht der Streufahrzeuge in den gut gefüll ten Saal.

Zu sehen gab es interessante Bilder auch seltener Exemplare von Fauna und Flora. Die wilo.e Tulpe wächst heu­te noch recht vereinzelt an einigen Stellen. Herbert Dahm zeigte einen großen Teppich der gelben Frühlings­blüher, die von den Rindern auf den Weiden verschmäht werden. Kiebitze flatterten durch die Frühlingsluft. Dazu gab es die Geschichte von den Delega­tionen, die dem "Eisernen Kanzler" Bis­marck zu dessen Geburtstag am 1. April Kiebitzeier nach Friedrichsruh brach­ten. Herbert Dahm hatte mit seiner

Kamera auch die Entwicklung von Prachtfaltern wie Pfauenauge, Fuchs oder Admiral von der Raupe über die Puppe zum "Botterlecker" beobachtet. Die plattdeutschen Bezeichnungen "Botterlecker" oder "Bottervagel" ent­stand für Schmetterlinge, weil die Exemplare oft in Kellern überwintern, in denen die Butter gelagert wurde.

Mit einer Folge von Vierlanden- und Hamburger Liedern beendete der Chor der Liedertafel ,,Amicitia" den kurzweiligen Abend. Den Chor leitete Jörg Müller. Begleitet wurden die Sänger durch unseren Vorsitzenden Hermann StruB am Akkordeon.

* Ins Vierländer "Hochgebirge" des

4,40 Meter über NN (Normal-Null, Pegel Amsterdam) hohen Hitscher­bergs führte uns Werner Schröder bei einem Dia-Vortrag mit vorwiegend historischen Bildern in Hartwig Reimers Gasthof Hitscherberg. Der Hit-

Studio für Raumgestaltung

Ewald

scherberg ist eine bewachsene Sand- · bank im Urstromtal der EIbe, die sich vom Spritzenhaus (Einmündung Nor­derquerweg in den Kirchwerder Haus­deich) bis et"va zur Gaststätte Hüge erstreckt. 1325 wurde diese Düne zum ersten Mal urkundlich erwähnt als Besitz einer Adelsfamilie aus Hitzacker. Daraus wurde im Laufe der Jahrhun­derte die Bezeichnung "Hitscherberg". Diese Erhebung war schon immer dicht besiedelt. Bereits im Höfebuch Kirch­werders wurde die Gaststätte Hitscher­berg genannt. Hier gab es sogar bis 1904 eine Fähre auf dem Weg nach Bergedorf. Ewer waren früher wichtige Ver­

kehrsmittel auf der Gose-EIbe. Mit ihnen wurden Produkte nach Ham­burg zum Markt gebracht. Eine solche Fahrt konnte bei ungünstigen Bedin­gungen wie extremes Niedrigwasser bis zu 23 Stunden dauern. Die Zuschauer und -hörer erfuhren Interessantes über die Entstehung der Eisenbahn zwi­schen Bergedorf und Zollenspieker im Bereich Kirchwerder-Nord. Auch über die brückenzoll-pflich tige Überque­rung der Gose-EIbe wusste Werner Schröder viele interessante Dinge zu berichten. Weiter führte der Weg in Richtung

Kirche: Auf dem Kirchendeich wurden früher Martinsgänse gemästet. Die Linde an der Kirchwerder Kirchen-

schule hatte Werner Schröder noch einmal vor dem Umbau und Vergröße­rungen des Komplexes fotografiert . Herta Borchert hatte ihr eine Ge­schichte gewidmet, die wir auf der gegenüber liegenden Seite abdrucken. Ein Foto zeigte die alte Eiche an der

Kirche St. Severini kurz vor dem Fällen 1895. Hier stand früher der Schand­pfahl. Unter dieser Eiche wurden am Tag "Pe tri Stuhlfeier" (22. Februar, siehe "Latücht" Nr. 52, S. 13, Nr. 53, S. 14, sowie Nr. 54, S. 12 bis 14) die Deichgeschworenen feierlich auf ihr Amt vereidigt. Auch die Gegend bei der Kirche war

dicht besiedelt. Hier gab es viele Einrichtungen der Nahversorgung, von denen es heute nur noch wenige in der Alten Twiete gibt.

Werner Schröder (links) hielt einen interessanten

Dia-Vortrag" Von'n Hitscherbarg no de Kark". Hermann Struß begrüßte die zahlreichen Besucher.

Der "Amicitia "-Chor sang uns zum Abschluss des Dia-Vortrags von Herbert Dahm (vorn rechts) mehrere Lieder.

Telefon to4DJ 723 52 70 • Altengammer Elbdeich 119 • Vierlanden

arnburg Gn>b H

Altengammer Elbdeich 119 . Tel1040J 723 52 67

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Veranstaltungen in und um Vierlanden (Veranstaltungen des Kultur- und Heirnatvereins "De Latücht" fett gedruckt)

JUNI Fr 3. 19 Uhr: Märchenoper "Hänsel und Gretel" im Rahmen der Bergedorf"er Musiktage in der Kirchwerder Kirche St. Seve­rini. Konzert von Liedertafel "Eintracht" Kirchwerder-Nord und Geesthachter Liedertafel. Sa 4. Tell-Schützenfest am Neuengammer Marschbahndamm beim Kiebitzdeich. 15.30 Uhr: Konzert des Nettelnburger Volkschors im Bergedorfer Schlosshof. So 5. 10 Uhr: Plattdeutscher Gottesdienst mit Pastor Dirk Römmer und dem Damensingkreis "Loreley" in der Alten­gammer Kirche. 10 Uhr: Konzert des Feuerwehr-Musikzuges Neuengamme im Saal des Schützenhofs von Gerd Pahl, Neuengammer Haus­deich 167. 14 Uhr: Vierlandenfahrt der Bergedorfer Schifffahrtslinie mit Margret und Hans-Otto ab Serrahnstraße in Bergedorf. 18 Uhr: Oratorium "Samson" von Georg Friedrich Händel in der Kirchwerder Kirche Sl. Severini. Mo 6. 15.30 Uhr: vier jähriges Bestehen der "Plattdütsch Senio­rengrupp" im Gemeindehaus Reinbek-West, Berliner Straße 4 (beim Einkaufszentrum). Mi 8. 20 Uhr: Trinklieder und Tanzmusik aus Renaissance und Barock im Hof des Bergedorfer Sch losses. Fr 10. 20 Uhr: Blues-Konzert im BergedorferSchlosshof. Sa 18./So 19. 10 bis 18 Uhr: Erdbeerfest im Rieck-Haus Curslacker Deich 284. ' Rosenfest in Bergedorf. Sa 18. 19 Uhr: Feier zum 50. "Geburtstag" des Museums für Bergedorf und die Vierlande (Die Sammlung begründete der Bergedorfer Bürgerverein) in seinem Domizil im Bergedorfer Schloss. Mi 22. 19 Uhr: Vortrag vonJoachim Kaiser: "Ewer - maritimes Erbe der Elbregion" im Bergedorfer Schloss. Do 23. 15.30 bis 19.00: DRK-Blutspendetermin in der Zentral­schule Curslack, Gramko'A'Weg 5. Fr 24. 11 bis 15 Uhr: Bergedorfer Kindertag.

JULI So 3. 14 Uhr: Vierlandenfahrt der Bergedorfer Schifffahrts­linie mit Margret und Hans-Otto ab Serrahnstraße in Berge­dorf. Mo 4. - Do 7. Ferienprogramm für Kinder zwischen 8 und 12Jaht'en rund um das Bergedorfer Schloss. Do 7. - So 10. 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hohendeich. Mo 11. 15.30 Uhr: "Plattdütsch Seniorengrupp" im Gemein­dehaus Reinbek-West, Berliner Straße 4 (beim Einkaufszen­trum). So 17. 13 Uhr: "Latücht"-Radtour ab Gasthaus Zum Elb­deich", Neuengammer Hausdeich 2, über K~auel zur Kirchwerder Kirche mit Kaffeetafel in Schümanns Gast­haus (s. S. 11). So 24. Stover Rennen auf der Rennbahn außendeichs gegenü­ber von Altengamme.

AUGUST Mo 8. 15.30 Uhr: "Plattdütsch Seniorengrupp" im Gemeinde­haus Reinbek-West, Berliner Straße 4 (beim Einkaufszen­trum). Fr 12. - So 14. Wutzrock am Eichbaumsee. So 21. 14 Uhr: Vicdandcnfahrt der Bergcdorfer Schifffahrts­linie mit Margret und Hans-Otto ab Serrahnstraße in Berge­dort.

So 28. Kaffeenachmittag des Sozialverbandes, Ortsverband Curslack-Neuengamme, im Schützenhof von Gerd Pahl, Neuengammer Hausdeich 167.

SEPTEMBER Sa 3. 19.45 Uhr: Laternenumzug der "Loreley"-Chöre ab Horster Damm/Brookdeich bis zum Platz der Zimmerei Barnstorf. Mo 5. 15.30 Uhr: vieljähriges Bestehen der "Plattdütsch Seniorengrupp" im Gemeindehaus Reinbek-West, Berliner Straße 4 (beim Einkaufszentrum). Mi 7. 20 Uhr: Jahreszeiten-Kantaten im Rokokosaal des Bergedorfer Schlosses. Fr 9. - So 11. Vierländer Schützenfest rund um den Schützen­hof, Neuengammer Hausdeich 167. So 11. Tag des offenen Denkmals. Sa 17. - Di 20. Spieker Markt auf dem Gelände des ehemali­gen Zollenspieker Bahnhofs Auf dem Sülzbrack/ Kirchwerder Elbdeich. So 18. Vierländer Liedertag mit 20jährigem Bestehen des Damensingkreises "Loreley" im Saal des Restaurants "Nord­deutsches Haus" von Karl-Hermann Dietrich, Altengammer Elbdeich 42. So 25. 14 Uhr: Vierlandenfahrt der Bergedorfer Schifffahrts­linie mit Margret und Hans-Otto ab Serrahnstraße in Ber­ge dorf.

OKTOBER Sa 1 ~ 10 bis 16 Uhr: Beginn der Winter-Öffnungszeit dienstags' bis sonntags im Rieck-Haus, Curslacker Deich 284. 19.30 Uhr: Ernteball im Gasthof Hitscherberg, Kirchwerder Hausdeich 153. So 2. 13.30 Uhr: Erntedank-Umzug ab Zollenspieker Markt­platz über Elbdeich, Kirchenheerweg und Hausdeich zur Kirchwerder Kirche St. Severini. Mo 10. 15.30 Uhr: "Plattdütsch Seniorengrupp" im Gemein­dehaus Reinbek-West, Berliner Straße 4 (beim Einkaufszen­trum). So 16. 14 Uhr: Vierlandenfahrt der Bergedorfer Schifffahrts­linie mit Margret und Hans-Otto ab Serrahnstraße in Berge­dorf. So 23. Kirchwerder Liedertag.

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