Lawinensicherheits-Training mit einem · gesetzbuch (codice penale, kurz c.p.) in den Artikeln 426...

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SPORT OKAYMaria-Theresien-Straße 47Telefon 0512 / 58 31 41

ÖffnungszeitenMo. - Fr. 09.00-18.30 Uhr Samstag 09.00-17.00 Uhr

Landhaus GarageNEU: Direkter Zugang1 Stunde gratis parken

Lawinensicherheits-Training mit einem Bergprofi am Stubaier Gletscher

TERMIN

Samstag, 14.01.2012

Ort: Stubaier Gletscher

Treffpunkt: 10.00 Bergstation Eisgrat im Selbstversorger-Raum.

Ende ca. 16.00 Uhr.

LEISTUNGENSkipassTeilnahme am Trainingstaatlich geprüfter Berg- und Skiführer

Anmeldung: SPORT OKAY Intersport KAUFHAUS TYROL

Begrenzte Teilnehmerzahl

Ausrüstung: mitzubringen - eigene Skitou-renausrüstung, wenn vorhanden Notfall-ausrüstung (LVS Gerät, Schaufel, Sonde).

Die Teilnahme am Lawinensicherheits-Training ohne Einkauf im SPORT OKAY beträgt EUR 50,00. Die Teilnahmegebühr wird bis 31.01.2012 bei Kauf eines Skitourenequipments ab einem Wert von EUR 200,00 vergütet.

Änderungen vorbehalten.

www.intersport-okay.at

ABLAUFTheoretische Einführung in die Lawi-nenverschütteten-Suche Praxisübung an der Pieps SuchanlageTraining unter realistischen Bedingun-gen von der Grobsuche bis zur Sondie-rung.

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redaktionAALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

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Titelbild:Vom Mont Fourchon zeigensich Mont Blancund Grandes Jorasses hautnah

Foto: IrisKuerschner.com

Impressum: Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Alpenverein, Alpenverein Innsbruck, Touristenklub Innsbruck, Akademische Sektion Innsbruck. A - 6020 Innsbruck, Meinhardstraße 7-11 (Anschrift der Redaktion).Mitarbeiter und verantwortlich für die jeweiligen Sektionsseiten:DI Mag. Fedor Celigoj (Touristenklub Innsbruck), Mag. Eva Fend (Akademische Sektion Innsbruck)Inhalt: Informationen und Berichte über Tätigkeiten, Ziele und Aufgaben im Sinne der Vereinsstatuten. Die Redaktionbehält sich Kürzungen und Bearbeitung von Beiträgen vor. Für unverlangt eingesendete Manuskripte übernimmt der Verlagkeine Haftung. Für sämtliche Preisangaben übernimmt die Redaktion (Druckerei) keinerlei Gewähr. – Herstellerund Herstellungsort: Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Gutenbergstraße 12,3100 St. Pölten – Auflage: 15.000 StückVerantwortlich für Inhalt und Anzeigenteil, Layout und Schriftleitung: Ing. Klaus Oberhuber

Skitouren auf Pisten – Empfehlungen, Position des Oesterreichischen Alpenvereins und das „Innsbrucker Modell“

Seite

Von der Skitour ins Gefängnis? . . . . . . . . .4

Touristenklub Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8

Eisige Jagd rund um Narvik . . . . . . . . . . . .10

Piz Val Gronda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14

Skiwandern durch die

Heimat der Bernhardiner . . . . . . . . . . . . . . . . .16

LVS-Suche im Ernstfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21

Naturverträgliche Skitouren . . . . . . . . . . . .23

Funktionshemden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25

Tourenvorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30

Tourenprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32

Tourenvorschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33

Der Alpenverein Innsbruck

informiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35

Quo vadis Tirol? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36

Bücher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38

Sektionsanschriften:

Touristenklub Geschäftsstelle: Olympiastraße 37, 6020 InnsbruckInnsbruck Tel.: +43 512 585157

Öffnungszeiten: Mo. und Do. 17.00 - 19.00 Uhr, Mi. 9.00 - 11.00e-mail: [email protected]: http://www.touristenklub.org

Alpenverein Geschäftsstelle: Meinhardstraße 7-11, 6020 InnsbruckInnsbruck Tel: 0512/ 58 78 28

Fax: 0512/ 58 88 42Internet: http://www.alpenverein-ibk.ate-mail: [email protected]Öffnungszeiten: Mo. und Do. 9.00 bis 19.00, Di, Mi, Fr. 9.00 bis 17.00 Uhr

Bibliothek: Mo und Do. 17:00 bis 19:00 Uhr

Akademische Geschäftsstelle: Rechengasse 5, 6020 InnsbruckSektion Tel. und Fax: 0512/ 58 79 64

Innsbruck Internet: http://members.aon.at/oeav.akad.ibk/ e-mail: [email protected] erreichbar: Mittwoch und Freitag: 16.00 bis 18.00 Uhr

Seit Jahren boomt das Skitourengehen, besonders rasant ist das Segment der Pistentouren gewachsen: allerdingseine Entwicklung mit Konfliktpotential!Der OeAV anerkennt das Skitourengehen auf Pisten als einen wertvollen Beitrag zur Entspannung, zur Fitness undGesundheit. Er hat vor etwa 10 Jahren die Diskussion zum Thema Pistentouren gestartet. Ergebnis dieser erstenintensiven Auseinandersetzung waren die 10 Empfehlungen für Pistengeher:1) Warnhinweise und lokale Regelungen beachten!2) Der Sperre einer Piste oder eines Pistenteils Folge leisten! Beim Einsatz von Seilwinden oder bei Lawi-

nensprengungen kann es zu lebensgefährlichen Situationen kommen.3) Nur am Pistenrand und hintereinander aufsteigen!4) Die Piste nur an übersichtlichen Stellen und mit genügend Abstand zueinander queren!5) Frisch präparierte Pisten nur im Randbereich befahren! Über Nacht festgefrorene Spuren können die Pis-

tenqualität stark beeinträchtigen.6) Bis 22:30 h oder einer anderen vom Seilbahnbetrieb festgelegten Uhrzeit die Pisten verlassen!7) Sichtbar machen! Bei Dunkelheit oder schlechter Sicht Stirnlampe, reflektierende Kleidung etc. verwenden.8) Bei besonders für Pistentouren gewidmeten Aufstiegsrouten/Pisten nur diese benützen!9) Hunde nicht auf Pisten mitnehmen!10) Ausgewiesene Parkplätze benützen und allfällige Parkgebühren entrichten!Positionen des Alpenvereins:• NEIN zu einer „Pistenmaut“ für Tourengeher während der Betriebszeiten• JA zum freien Aufstieg während der Betriebszeiten• JA zu angemessenen Parkgebühren• JA zu begründeten zeitlichen Pistensperren (z. B. Präparierung mit Seilwinden)• JA zur Erarbeitung lokaler/regionaler Lösungsmodelle

Lösungen sind möglich!Als positives Beispiel für ein vernünftiges Miteinander kann die Lösung im Großraum Innsbruck angeführt werden.Mit dem für Sport zuständigen Tiroler Landesrat Gschwentner wurde das „Innsbrucker Modell“ 2009 unter Mit-wirkung des OeAV von einer breiten Plattform erarbeitet. So steht unter der Woche an jedem Abend ein Skigebietinkl. ausgewählter Gastronomiebetriebe länger für Tourengeher offen – die Pisten werden erst ab 22 h präpariert.

Hier nochmal die Tourenabende in den Skigebieten rund um Innsbruck:Montag: Axamer Lizum/Hoadl Donnertag: PatscherkofelDienstag: Rangger Köpfl Freitag: Seefeld/RosshütteMittwoch: Mutterer Alm Dipl.-Geogr. Willi Seifert,

OeAV - Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz E-Mail: [email protected]

Page 4: Lawinensicherheits-Training mit einem · gesetzbuch (codice penale, kurz c.p.) in den Artikeln 426 und 449 c.p.: In Artikel 426 c.p. wird das absichtliche Auslösen von Lawinen1),

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Text: Dott. Magdalena Springeth und Mag. Lukas Staffler – Fotos: Patrick Nairz

Im November 2000 löste der Variantenskifahrer Kuno Kaserer im Schnalstal (Südtirol) eine Lawine von erheblichem Ausmaß

aus, deren Ausläufer einen Teil einer gesperrten Skipiste erfasste. Niemand kam durch die Lawine zu Schaden – dennoch

wurde der zunächst erstinstanzlich freigesprochene Variantenskifahrer in zweiter Instanz zu einer bedingten Gefängnisstrafe

von acht Monaten verurteilt, der Rekurs an den Obersten Gerichtshof in Rom (Kassationsgerichtshof) blieb erfolglos. Das Ver-

fahren erregte international große Aufmerksamkeit. Seither sind Rechtsprechung und Alpinwissenschaft bemüht, sowohl

den Sicherheitsanforderungen im alpinen Gelände als auch den risikobehafteten Wintersportarten mit entsprechenden Lö-

sungsansätzen zu begegnen. Im Hinblick auf die aktuelle Skisaison soll der vorliegende Artikel einen Einblick in die italieni-

sche Strafrechtsentwicklung bieten und die strafrechtliche Verantwortung bei einem Lawinenabgang näher beleuchten.

Page 5: Lawinensicherheits-Training mit einem · gesetzbuch (codice penale, kurz c.p.) in den Artikeln 426 und 449 c.p.: In Artikel 426 c.p. wird das absichtliche Auslösen von Lawinen1),

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Die für Lawinenabgänge relevanten Strafbe-stimmungen finden sich im italienischen Straf-gesetzbuch (codice penale, kurz c.p.) in denArtikeln 426 und 449 c.p.: In Artikel 426 c.p.wird das absichtliche Auslösen von Lawinen 1),in Artikel 449 c.p. die fahrlässige Lawinenaus-lösung 2) unter Strafe gestellt. Beide Tatbe-stände weisen hohe Strafdrohungen auf: Dasvorsätzliche Auslösen von Lawinen wird miteiner Freiheitsstrafe von 5 bis 12 Jahren be-straft, die fahrlässige Auslösung mit einer Frei-heitsstrafe von 1 bis 5 Jahren. Die hoheStrafdrohung resultiert aus dem geschütztenRechtsgut der öffentlichen Unversehrtheit.

Dabei wird die körperliche Unversehrtheit(Schutz des Lebens, der physischen Integritätund der Gesundheit) einer unbestimmten An-zahl von Personen vor einem Unglück odereiner Katastrophe geschützt, die durch ihr gro-ßes Ausbreitungspotenzial gekennzeichnet ist.Verbrechen wie Art. 426 bzw. 449 c.p. geltenals „abstrakte Gefährdungsdelikte“, das heißt,eine Gefährdung der Allgemeinheit durch dieLawine wird vermutet und muss im konkretenFall nicht vorliegen.

Um eine generelle Kriminalisierung von Win-tersportarten zu vermeiden, wurde von Rechts-lehre und Rechtsprechung der Grundsatzentwickelt, dass die Lawine das Ausmaß einer„Naturkatastrophe“ erreichen muss, um straf-rechtlich relevant zu sein. Unter einer Naturka-tastrophe wird ein Ereignis verstanden,welches 1) von erheblichem Ausmaß und als solches

vom Menschen schwer beherrschbar ist,sowie

2) dazu geeignet ist, eine unbestimmte Anzahlvon Personen zu gefährden.

Deshalb stellt eine einfache Schneeumlage-rung ohne unmittelbare Verschüttungsgefahrkeine tatbestandsmäßige Naturgefahr dar. 3)

In Südtirol 4) wurde von Justiz und Rechtslehredie Auffassung entwickelt, dass ein Lawinen-abgang nur dann strafrechtlich relevant ist,wenn er in einem sog. „anthropisierten“ Ge-biet (einem Gebiet, in dem sich außer dem Ski-fahrer bzw. der Skifahrergruppe weiterePersonen oder Personengruppen aufhalten) ab-geht. Deshalb ist das Auslösen von Lawinen inund neben geöffneten bzw. gesperrten Skipis-

ten (also in Bereichen, in denen sich trotzdemPersonen aufhalten können) genauso straf-rechtlich relevant wie das Auslösen im alpinenGebiet außerhalb der Skipiste, solange sich dortwirklich Personen aufhalten. Im alpinen, nichtanthropisierten Gebiet kann hingegen die öf-fentliche Unversehrtheit nicht verletzt werden,sodass das Auslösen von Lawinen in diesenGebieten kein strafrechtlich relevantes Verhal-ten darstellt. Wenn in einem nicht anthropi-sierten Gebiet ein Skifahrer eine Lawineauslöst, bei der Personen derselben Skifahrer-gruppe einen Schaden erleiden, kommen dieTatbestände der Körperverletzung bzw. derfahrlässigen Tötung zur Anwendung – nicht je-doch jene, die die öffentliche Unversehrtheitschützen (Art. 426 und 449 c.p.). Deshalbwurde ein Tourenskifahrer von der Anklagewegen Art. 426 c.p. freigesprochen 5), da dieverursachte Lawine in einem Gebiet abging,welches „…sehr abgeschieden … und … weitvon Wohnhäusern oder Straßen entfernt…“war und damit das geschützte Rechtsgut deröffentlichen Unversehrtheit nicht gefährdet hat.

Liegt ein Lawinenabgang mit „katastrophalem“Ausmaß in einem anthropisierten Gebiet (d.h.eine Gefährdung der öffentlichen Universehrt-heit wird vermutet) vor, muss untersucht wer-den, ob dieser Lawinenabgang einer Personkausal zugerechnet und vorgeworfen werdenkann. Dabei wird von der Staatsanwalt-schaft/dem Gericht auch geprüft, ob die Lawineabsichtlich oder fahrlässig ausgelöst wurde. Art.426 c.p. stellt auf vorsätzliches Handeln ab. Obder Täter eine Gefährdung der öffentlichen Un-versehrtheit bezweckte, ist für den Tatvorsatzunerheblich – seine Absicht muss lediglich aufdas Auslösen der Naturkatastrophe selbst ab-zielen. Der bedingte Vorsatz, das In-Kauf-Nehmen eines Lawinenabganges reicht für dieVerwirklichung des Tatbestandes aus 6). In derPraxis wurde Art. 426 c.p. bei Lawinenabgän-gen noch nie angewendet.

Art. 449 c.p. rückte seit dem Fall Kaserer in denletzten Jahren wiederholt in den Fokus der Jus-tiz. In Art. 449 c.p. wird das fahrlässige Auslö-sen von Lawinen unter Strafe gestellt.Fahrlässig handelt, wer die Lawine zwar nichtauslösen wollte, mag er sie auch vorhergese-hen haben, sie aber aufgrund von Unvorsich-tigkeit, Nachlässigkeit oder Untüchtigkeit oderwegen Nichtbeachtung von Gesetzen, Verord-nungen, Befehlen oder Regelungen ausgelösthat. In Italien gibt es keine Gesetze, Verord-nungen, Befehle oder Regelungen für das Ver-halten beim Tourenskifahren außerhalb vomgesicherten Pistenbereich 7). Der Staatsan-walt/das Gericht muss also erheben, ob ein Ski-fahrer unvorsichtig, nachlässig oder untüchtigwar.

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Das Gericht prüft daher im konkreten Fall, wiesich ein vernünftiger und gewissenhafter Ski-tourengeher (die sogenannte Maßfigur), aus-gestattet mit denselben (Er)Kenntnissen wieder Skitourengeher, in seiner Situation verhal-ten hätte. Der Skitourengeher hat dann fahr-lässig gehandelt, wenn sich die Maßfiguranders als er selbst verhalten hätte, weil sie dieLawine voraussehen konnte.

Der Fall Kuno Kaserer 8) ging in Italien bis zumKassationsgerichtshof. Das Erstgericht sprachKuno Kaserer frei (der Sachverständige hob dierisikomildernden Faktoren hervor und war derMeinung, dass diese überwiegen würden), dasOberlandesgericht von Trient stellte bei KunoKaserer ein fahrlässiges Verhalten fest und ver-urteilte ihn. Begründet wurde dies damit, dassdie Missachtung des Schildes „STOP-Lawi-nengefahr“ fahrlässig gewesen sei, da ein sol-ches Schild dem Skifahrer verbietet, denkontrollierten Pistenbereich zu verlassen undnicht nur generell auf eine Gefahr hinweisenund zur Vorsicht mahnen würde. Außerdemhabe Kuno Kaserer auch deshalb fahrlässig ge-handelt, da er die konkreten Risikofaktoren(Steilheit des Geländes von 40°, Überschrei-tung der kritischen Neuschneemenge, Tempe-raturanstieg) nicht beachtet und sich trotzdemfür die Abfahrt entschieden habe. Das Oberlan-desgericht von Trient war der Ansicht, dass eineLawine nur dann nicht vorhersehbar sei, wennkeine konkreten Anzeichen für ihren Eintrittsprechen würden. Sobald ein konkreter An-haltspunkt für einen Lawinenabgang sprechenwürde, wäre ein fahrlässiges Verhalten anzu-nehmen, auch wenn weitere Anzeichen gegeneinen Lawinenabgang sprechen würden 9).

In den darauffolgenden Jahren gab es mehrereFälle von strafrechtlich relevanten Lawinenab-gängen. Insgesamt haben sich in der Recht-sprechung zu Lawinenauslösungen die durchdas Berufungsgericht im Fall Kuno Kasereraufgestellten Fahrlässigkeitsmaßstäbe nichtdurchgesetzt 10). Ein allfällig fahrlässiges Ver-halten soll mit angemessenen Parameternbeurteilt werden, um eine generelle Kriminali-sierung des Tourenskifahrens, zu vermeiden 11).Außerdem muss der Staatsanwalt/Richter inBezug auf ein allfälliges fahrlässiges Verhaltendie Gesamtsituation vor der Lawinenauslösungbeurteilen und dabei die Erfahrenheit des alpi-nen Skifahrers sowie die erkennbaren Fakto-ren, die zur Abschätzung des Lawinenrisikosverfügbar waren, berücksichtigen. Deshalbkommt in diesen Fällen dem Sachverständi-gengutachten eine große Bedeutung zu, dabei der Auslösung einer Lawine viele natürlicheund menschliche Faktoren zusammenwirken,die ein Richter selbst nicht immer genau ken-nen und abwägen kann.

Abschließend seien noch einmal die wesentli-chen Aspekte hervorgehoben, die eine Lawi-nenauslösung durch den Menschen heutzutagein Italien strafrechtlich relevant machen:l Die Lawine muss „katastrophale“ Ausmaße

erreichen.l Die Lawine muss sich in einem „anthropi-

sierten“ Gebiet ereignen.l Die Lawine muss fahrlässig oder vorsätzlich

ausgelöst werden. Um einen Skifahrerwegen Fahrlässigkeit zu verurteilen, prüft derRichter, wie sich eine vernünftige und ge-wissenhafte Maßfigur aus demselben sozia-len Kreis und mit denselben Kenntnissen wie

der Täter verhalten hätte, ob sie die Lawinein Abwägung der Risikofaktoren im Vorfeldvoraussehen hätte können und ob sie sich inderselben konkreten Situation für oder gegendie Abfahrt entschieden hätte.

1) Gesetzestext Art. 426 c.p.: Überschwemmungen, Erd-rutsch oder Lawine. Wer eine Überschwemmung, einenErdrutsch oder das Niedergehen einer Lawine verur-sacht, wird mit Gefängnisstrafe von fünf bis zu zwölfJahren bestraft.

2) Gesetzestext Art. 449 c.p.: Fahrlässige Verbrechen, dieeinen Schaden zur Folge haben. Wer, außerhalb der vonArt. 423-bis Abs 2 vorgesehenen Straftatbestände,einen Brand oder ein anderes im ersten Abschnitt die-ses Titels vorgesehenes Unglück fahrlässig verursacht,wird mit Gefängnisstrafe von einem Jahr bis zu fünfJahren bestraft.

3) HELFER, Naturgefahren und Strafrecht in Italien, inFUCHS/KHAKZADEH/WEBER, Recht im Naturgefahren-management, 2006, Innsbruck, S. 94f.

4) Vgl. Abschlussdokument vom 19.01.2011 des Work-shops „Juridische Aspekte von Lawinenauslösungen“der Europäischen Akademie Bozen; Es ist darauf hin-zuweisen, dass dieser Bericht kein formalrechtlich ver-bindliches Dokument ist.

5) Urteil des Landesgerichtes Bozen vom 09.11.2010 (Nr.4274).

6) Vgl. u.a. CANESTRARI, Dolo eventuale e colpa cosciente.Ai confini tra dolo e colpa nella struttura delle diversetipologie delittuose, 1999, Mailand, S. 236ff.

7) Contra: OLG Trient Außenstelle Bozen vom 02.10.2003,Nr. 229 (Fall Kaserer).

8) Sämtliche Unterlagen zum Fall Kaserer in deutscherSprache (Urteile, Gutachten, Presse etc.) sind auf derWebseite http://www.kunokaserer.com/ vorzufinden.

9) “…Um in diesem Fall die Lawinengefahr zu erkennen,braucht es keine besondere Erfahrung und man mussüberhaupt kein Experte sein, sondern es genügt dereinfache Hausverstand.“ (Zitat Urteil des OLG Trientvom 02.10.2003,Nr. 229).

10) Vgl. beispielsweise Urteil des Landesgericht Sondriovom 10.03.2005, Nr. 36.

11) Vgl. Urteil des Landesgericht Bozen Außenstelle Schlan-ders vom 25.03.2002, Nr. 23 (Fall Kaserer, I. Instanz).

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Lawinenkurs für SchneeschuhgeherTermin: 27. bis 28. Jänner 2012

Zielgruppe: Schneeschuhgeher - Anfänger und Auffrischer

Ausrüstung: Notfallausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde müssen für jeden TN vorhanden sein.)

Ablauf und Inhalte: 27. Jänner:18.00 bis 21.00 Uhr, Geschäftsstelle – Seminarraum;

Theorie Lawinenstrategie – Stop or GoKennenlernen div. LVS-Geräte, Sonde und Schaufel

28. Jänner:Übungstag im Gelände;

Anwendung der Stop or Go-StrategieSchulung der Handhabung der LVS-Geräterichtig sondierenoptimale Strategie beim AusschaufelnLawinenmanagement

Kostenbeitrag: € 39,00

Anmeldung in der Geschäftstelle! Tel.: 0512-587828

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Matterhorn 4477 m

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Sektion Touristenklub Innsbruck

MittwochHalbsieben am Morgen, nach einer langenNachtfahrt schälen wir uns aus den Schlaf- säcken. 2400 m höher über dem Parkplatz inCervinia steht unser Ziel, das Matterhorn.Wirfinden eine kleine Bar, Frühstück und Einholenvon lokalen Neuigkeiten. Die Seilbahn nachPlan Maison ist eingestellt, Taxi zum Rif. Abruzzigibt es nicht, Hütte geschlossen, Ende der Som-mersaison. Die Rucksäcke sind so leicht wiemöglich, auf uns warten heute 1800 Höhen-meter im zum Teil schweren Gelände. Nach 5Stunden sind wir auf dem Rif.Carrel.Wir, das sind: Stephan, unser Führer, Walterund ich, der diese Tour als Geschenk vom Tou-ristenklub Innsbruck bekommen hat, am Endeeiner langen Tätigkeit für die Sektion.Das Rif. Carrel liegt auf 3829 m und wir spürendie Höhe, Erholung ist angesagt, noch ist dieHütte wenig belegt und wir können in Ruhe Teekochen und auch eine ordentliche Portion Nu-deln geht sich aus.

DonnerstagVier Uhr Tagwache, ein unlustiges Frühstück,ich fühle mich ziemlich mies. Stephan machtordentlich Druck, wenn wir an den Führerpar-tien dranbleiben, haben wir keine Routensor-gen. Wir klettern mit Stirnlampen, mit dendicken Handschuhen, Steilstufen, Quergänge,Kamine 40-50 Meter hoch mit Ketten versehen,nach 2 Stunden stehen wir auf dem Pic Tyndall4241 m. Wir ziehen die Steigeisen an, über-klettern den Pic und gehen den Gipfelaufbauan. Immer Klettergelände, alles mit Steigeisen,sobald wir auf die Nordseite gehen müssen,bläst ein eiskalter Wind und wir sind im hartenSchnee. Es wird sausteil und das „Hinauf-rampfen“ an den dicken Fixseilen hat mir ge-stern schon nicht gefallen. Als die Strickleiterauch noch leicht überhängt, bin ich ziemlichsauer. Unser Führer ist gnadenlos, Stehen blei-ben gibt es nicht. Um 10 Uhr sind wir auf demGipfel. Wir stehen am Italiener-Gipfel, gehen amKreuz in der Scharte vorbei zum Schweizer Gip-fel. Das Matterhorn ist kein Berg zum Rastenund um das Gipfelglück zu genießen. Zu aus-gesetzt, kein Platz, ständig kommen andereSeilschaften vorbei. Mit einer Schweizer Füh-rerpartie kommen wir kurz ins Gespräch undmachen gegenseitig Fotos. Wir haben Glück,von der Schweizer Seite ist noch wenig Verkehrund wir steigen ab. Sehr steil geht die Spurnach unten, gute Verhältnisse, der Schnee istgriffig und die Fixseile sind trocken, nicht ver-

14. 09. - 16. 09. 2011Stephan Mitter als Führer, Bertl Mitter, Walter Krause • Aufstieg über den Lionsgrat, Abstieg über den Hörnligrat

eist. Kurz oberhalb der Solvay Hütte, als wir dieSteigeisen ablegen wird mir bewusst, washeute geschehen ist. Ein Traum, der sich erfüllthat. Dankbarkeit für alle, die mir das ermöglichthaben! Das gute Gefühl, all das noch leisten zukönnen. Allerdings wird dieses Gefühl immerschmäler, je länger der Abstieg dauert, als wiram frühen Nachmittag auf der Hörnlihütte sind,bin ich nur noch müde.

FreitagFünf Uhr Frühstück à la Hörnlihütte. Vor der Aus-gangstür bilden sich lange Schlangen von fixund fertig angeseilten und ausgerüsteten Berg-steigern, immer ein Führer mit seinem Gast.Kein anderer Tourist kann die Hütte verlassen.Um 5.20 Uhr wird die Tür geöffnet und inner-halb von Minuten ist der Gastraum leer. EinigeUnglückliche werden von den Führern angeseiltund haben noch die Plastiktasse mit Kaffee inder Hand. Wir haben es heute leichter,Furggjoch 3271 m ist unser Übergang nach

Cervinia, unwesentlicher Höhenunterschiedaber viel Geröll, viel Blankeis, Blankeis mit Ge-röll, manchmal Trittfirn, hart gefroren. Nach 2Stunden ist die Sache abgehakt, nichts kannuns bremsen. Cervinia um 10.00 Uhr Vormittag,die Tage am Matterhorn wird keiner von unsje vergessen.

Bertl

LeserbriefUnser Mitglied, Frau Gertraud Jörg, hat uns diesen Brief geschrieben, der nach Redaktions-schluss des letzten Heftes eingetroffen ist. Wir kommen gerne dem Wunsch nach, ihn an die-ser Stelle zu veröffentlichen. Auch wir freuen uns, wenn man sich auf unseren Hütten wohlfühltund die Gastfreundschaft unserer Pächter genießt.

Ein ganz besonderes Dankeschön an Helmut, Ursula und Markus Lorenz! Familie Lorenz war bis 2010 jahrelang Hüttenwirt auf der Edmund-Graf-Hütte.Mit eurer Naturverbundenheit und eurer freundlichen Art habt ihr Wanderer und Bergsteiger bestens betreut. Außerdem war die Lieferung der nötigen Lebensmittel und Getränke mit Materialseilbahn stets ein Problem.

Danke auch für die selbstlose Wegerhaltung, wo ihr doch immer wieder aus gebessert habt. Zahlreiche Berichte von Bergsteigern verschiedenster Nationen zeugen von eurer zuvorkommenden Art.

Nach meinen jährlichen Aufstiegen zum Hohen Riffler, bei denen mich auchFreunde und Bekannte begleiteten, freuten wir uns besonders auf die Edmund-Graf-Hütte. Helmut, Ursula und Markus hatten uns stets mit den liebevoll zubereiteten Speisen verwöhnt und ein Wiedersehn-Schnapserl gab’s auch.

Helmut und Markus mit ihrem Humor ließen uns die Müdigkeit schnell vergessen. Wir fühlten uns nicht nur bestens versorgt, sondern auch ein bisschen daheim, weil uns auch eure Sauberkeit in allen Ecken und Enden immerauf’s Neue erstaunt hat.

Wir wünschen euch Gesundheit und Freude mit viel Zeit!„Ihr fehlt uns sehr!“

Im Namen vieler HüttenbesucherGertraud Jörg

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Touren- und Veranstaltungsprogramm Winter/Frühjahr 2012

Samstag, 14. 1. 2012Fit für die Abfahrt

Praktische Tipps von Bernhard Schlechter, staatlich geprüfter Schilehrer und Schiführer,in einem Schigebiet in der Innsbrucker Umgebung.

Samstag, 21. 1. 2012Tuxer Alpen - Hippold

Ca. 3,5 Std. Aufstiegszeit

17. bis 19. 2. 2012Sarntaler Alpen

Schitouren in jedem Schwierigkeitsgrad, in einsamer Gegend.

9. bis 11. 3. 2012Essener – Rostocker – Hütte

Schitouren in der Venedigergruppe zählen zuden schönsten, die Osttirol zu bieten hat.

13. bis 15. 4. 2012Winnebachseehütte

In den Stubaier Alpen, und doch ist Ruhe und Einsamkeit an der Tagesordnung.

5. 5. 2012Firntour

Richtet sich nach den jeweiligen Verhältnissen.

Details zu den geplanten Wintertouren werden zeit-gerecht ausgeschrieben und sind in der Sektions-kanzlei und im Internet abzufragen.

Es ist notwendig, sich für alle Touren in der Kanz-lei bei unserer Claudia anzumelden. 14 Tage vordem Tourentermin ist Meldeschluss. Da unsereTouren ohne Unkostenbeitrag geführt werden,bitten wir um Verständnis, wenn wir die Mit-gliedschaft bei der Sektion Touristenklub Inns-bruck voraussetzen.

SeniorenDie Senioren treffen sich zum gemeinsamen Wan-dern jeden ersten und dritten Donnerstag imMonat. Die Touren werden kurzfristig und je nachWetterverhältnissen vereinbart. Sobald Schneefällt, sind wieder Skitouren angesagt! Treffpunktist in der Wiesengasse (Pradler Friedhof).Wer Interesse hat, meldet sich am Mittwoch vorder Tour zwischen 9 und 11 Uhr in der Sektions-kanzlei (0512/585157

Informationen zu allen Touren gibt es wie immerauf unserer Homepage www.touristenklub.orgoder telefonisch in der Sektionskanzlei (0512/585157).

Familienwanderung auf dem Leiferer HöhenwegAALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

1/2012Sektion Touristenklub Innsbruck

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In den Tagen zuvor Schneefall bis ins Tal,am Samstagmorgen Regen ins Genick!Welch schlaue und vorausschauende Pla-nung für uns 34 unbeirrbare Wanderer,davon 7 Jugendliche- so eine Freude: Dergut geheizte Bus bringt uns Richtung Sü-

den. Schon bei der Cafe-Pause kurz nach Bri-xen geben die Wolken einige blaue Fleckenam Himmel frei.

Vor dem Parkplatz der Pension Grüner Baum inLeifers beginnt der Weg Nr. 11 und wir folgenmit munterem Geplauder dem schmalen Steig,der noch mehrmals die Fahrstraße kreuzt. Sogewinnen wir rasch an Höhe, fast 600Hm, sindverblüfft über die tiefen Spur-Rinnen auf demgepflasterten, wohl mehrere Jahrhundertealten Weg, bewundern die vielen stacheligenBällchen am Boden, die bei leichtem Fußtrittbereitwillig mehrere Maroni freigeben, die einoder andere Walnuss wagen wir zu knackenund genießen den Geschmack der reifen Nuss.Von den Steinerhöfen geht’s auf dem WegNr.12 südwärts durch lichten Laubwald zuerstzum Brunnerhöfl und dann zum Hocheggerhof,wo uns ein junger Schäferhundmischling neu-gierig beäugt und ein schon ergrauter Schäfer-hund heiser verbellt. Kurz danach wird der Wegzu einem Steig und wir sind froh, endlich in derSonne wandern zu können. Entlang der rötli-chen Wände aus Porphyr schlängelt sich dergut versicherte Steig ins Brantental. Bei fast

gleichbleibender Höhe des Weges über fast3 km auf ca. 900Hm bietet sich ein wunder-schöner Ausblick zurück ins Etschtal, den wirbei einer gemütlichen Rast auf einem größe-ren sonnigen, dennoch steilen Wiesenplatz aus-giebig genießen. Dann erreichen wir über steileSchotterweg-Serpentinen den Brantentalbachund damit die asphaltierte Straße zurück nachLeifers. In weiser Voraussicht hat der Bus-Chauffeur genügend kühles Bier vorrätig, daswir in der nachmittäglichen Herbstsonne amParkplatz der Pension „Grüner Baum“ zischen

lassen. Da es noch zu früh für das geplanteAbendessen in Sterzing ist, unternehmen wireinen Versuch, im Cafe des Schlosses Sig-mundskron zu einem Capuccino zu kommen,den aber der hohe Eintrittspreis (trotz Grup-penermäßigung) vereitelt. Auch weht derSchneewind vom Schlern herunter wiederreichlich kühl und unfreundlich, sodass wirrasch und gerne in unseren warmen Busschlüpfen und genüsslich dem Abendessen ent-gegen „dämmern”.

(Ulrike Hell)

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Abenteuer kann man nicht planen, man kann sie höchstens zu-lassen. An dieses Prinzip habe ich mich schon als kleiner Junge gehal-ten und bis heute in allen meinen Aktionen als oberste Prioritätkonsequent beibehalten. Natürlich ist die Planung einer Reise von fun-damentaler Bedeutung und wirkt als Basis für einen erfolgreichen Trip,denn ohne korrekte Planung wird Chaos stets der bestimmende Faktorsein. Und wer möchte sich schon im superteuren Norwegen vom Chaosleiten lassen? – Das könnte sich ziemlich belastend auf das eigeneHaushaltskonto auswirken. Ich habe mich oft wochenlang mit der Pla-nung meiner Reisen beschäftigt. Doch bin ich erst einmal vor Ort, dannlasse ich das Abenteuer sich selbst entwickeln und es bedarf keinerweiteren Planung mehr. Erst dann wird es möglich, richtige Abenteuerentstehen zu lassen und das Erlebnis in dieser Zeit wird zu einem un-vergesslichen Kapitel in den Erinnerungen jedes Einzelnen.

Dieses Mal hatte ich recht wenig zu planen. Der Auslöser für diesen Eis-klettertrip in den Norden Norwegens war völlig anders als in all denJahren zuvor. War es bisher eine Frage des Recherchierens und Aus-

Text: Albert Leichtfried Bilder: Hannes Mair

Albert Leichtfried und Benedikt Purner klettern im

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kundschaftens eines noch nicht als allgemeinbekannt bezeichnenden Gebietes, so gab die-ses Mal eine Einladung des norwegischen Al-penklubs „Norsk Tindeklub“ zu einemKletter treffen auf den Lofoten den zündendenFunken. Das Angebot mit einigen der derzeitbesten Alpinisten, wie Marko Prezelj, ColinHaley, Aljaz Anderle und vielen anderen zu-sammen nach neuen Linien zu suchen unddabei jeden Tag mit frischem Fisch versorgt zuwerden, war verlockend groß. So verlockend,dass sich zu unserem dreiköpfigen Team auchnoch der junge Ötztaler Gerry Fiegl und seinKompagnon Paul Mair anschlossen, um ge-meinsam auf die Jagd nach Eis zu gehen. Dochbevor es zum großen Treffen auf die Lofotenging, wollten wir einige Tage mit der Neuland-suche am Festland verbringen. Die Norwegersind ja ein sehr schweigsames Volk, wenn es

um das Erzählen oder sogar Niederschreibender bisherigen Kletteraktivitäten in ihrer Heimatgeht. Es bedarf schon eines sehr guten Kon-taktes, um überhaupt einmal Auskünfte zu be-kommen, in welchen Regionen es noch guteChancen auf Neuland gibt. Nach einigem Hinund Her konnte ich Marius Morstand dann dochnoch einen Namen abringen. Sordalen war derName, ich solle doch mal noch Sordalenschauen, dort würde ich vielleicht etwas Inte-ressantes finden. Diesen Hinweis ließ ich na-türlich nicht so einfach auf mir sitzen. Ichinformierte mich genauestens über das mehrals vierzig Kilometer lange Tal östlich von Nar-vik. Nach Google Earth und einigen Recherchensah das Tal vielversprechend aus, genau so wiedie Gegend in den umliegenden Tälern in Rich-tung Schweden. Die Planung der Reise war

also perfekt – zuerst nach Sordalen um dortetwas zu finden, was noch keiner gesuchthatte, um dann mit den dortigen Erlebnissen inaller Ruhe zum großen Treffen auf den Lofotenanreisen zu können. Wie immer, wenn mannach Norwegen zum Eisklettern reist, hängtalles vom Wetter bzw. den Temperaturen ab.Die immer wieder kehrenden Wechsel der Strö-mungsrichtung zwischen dem warmen Golf-strom aus Südwesten und der sibirischen Kälteaus dem Osten machen das Abenteuer Norwe-gen immer wieder aufs Neue spannend. Mankann es einfach nicht wissen, ob man mit ent-täuschenden +12°C am Flughafen begrüßtwird, oder mit Freude bringenden minus 20°C.Aber genau dieser Umstand ist es, der geradeNorwegen so reizvoll macht.

Land der unbegrenzten Eisklettermöglichkeiten

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Benni war schon höchst motiviert für die ver-sprochenen „Eisbigwalls“, Hannes überlegte,wie er seine Fotoausrüstung am besten vertei-len konnte, um das Gewichtslimit von 45 Kilo-gramm nicht zu überschreiten. Gerry konnteseine jugendliche Dynamik und Vorfreude nichtverbergen und Paul freute sich schon sichtlichauf eine entspannende Reise in unserer reinenMännerrunde. Nur ich war leicht in Sorge ge-raten, als ich die Wetterprognosen genauer stu-dierte. Nach zwei kalten Tagen sollte uns derwarme Golfstrom nicht mehr verlassen und mitTemperaturen über null Grad und mit immerwieder strömendem Regen das Leben schwermachen. Aber warum soll man sich Sorgen ma-chen, dachte ich mir. Jetzt gibt es so und sokein Zurück mehr – es kommt wie es kommt.Wir packten unseren Materialberg und hobenmit gemischten Gefühlen von München in Rich-tung Narvik ab.

Das polare Norwegen begrüßte uns mit eisigen-20 °C. Wir tauchten ein in eine tief verschneite,glänzende Winterlandschaft, und unsere Stim-mung verbesserte sich bereits während der ers-ten Atemzüge nach unserer Ankunft in Harstad.Die Luft war trocken und kalt. Spät abendsrauschten wir mit unserem Allradfahrzeug aufspiegelglatter Schneefahrbahn in Richtung La-vangenfjord. Bei leichtem Mondlicht konntenwir bereits die ersten Eislinien an den steilenFelsformationen neben der Straße erahnen. Di-rekt am Fjord hatten wir bei Tor-Erik Lind,einem findigen Bauern, der Eisklettern bereitsals die Zukunft für den lokalen Wintertourismusentdeckte, eine perfekt gelegene Unterkunft ge-funden, um zu den verschiedenen Gebieten auf-zubrechen. In unmittelbarer Nähe desLavanganfjords gibt es ein bereits erschlosse-

nes Eisklettergebiet mit unzähligen Möglich-keiten in allen Schwierigkeitsgraden. So kannes sogar passieren, dass man in Spansdalenandere Eiskletterer trifft. Eine absolute Raritätim Norden Norwegens, obwohl man sich imwahren Eiskletterparadies befindet. Für denersten Tag suchten wir uns ein nicht allzu ent-legenes Ziel in Spansdalen, die Anreise stecktenoch tief in den Knochen. Der kurz scheinendeZustieg entpuppte sich, wie gewohnt im Nor-den Norwegens, durch mühsame Spurarbeitdeutlich länger als vorhergesehen. Tor-Erik ver-sicherte uns beim Frühstück, dass es bis 18Uhr hell sein sollte. Mit dem „Søylafoss“ WI6hatten wir ebenfalls länger zu tun als erwartet,denn wir wollten natürlich beide der offen-sichtlichen Linien an der etwa 200m hohenWand klettern. Bereits während dem Abseilenwurde es ziemlich rasch immer dunkler, es waraber erst 17 Uhr. Tor-Erik hatte wohl etwasübertrieben mit der Tageslänge – wir waren jadoch nördlich des Polarkreises. Als wir bei un-seren Rucksäcken ankamen, war es bereitsstockdunkel. Gut, dass wir unsere Stirnlampennicht vergessen hatten, die uns bereits am ers-ten Tag vor einem längeren Irrweg durch dastief verschneite Gestrüpp bewahrten.

Schon der nächste Tag sollte im Zeichen derNeulandsuche stehen. Wir zeichneten die inte-ressanten Täler und Wandfluchten in unsereKarten ein und gingen auf die Reise ins Unbe-kannte. Vor allem die Täler in Richtung Schwe-den schienen äußerst interessant zu sein. In derNähe von Bønes wurden wir das erste Mal fün-dig. Eine mächtige und beeindruckend steileEislinie glitzerte im unterkühlten Sonnenschein.Zum Klettern war es jedoch noch zu kalt in denTälern Richtung Schweden. Bei Ostwind

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kommt die Kälte ungehindert aus Sibirien durchdiese West-Ost Täler, die Temperaturen sinddann um zehn bis zwanzig Grad kälter als inden umliegenden Regionen. Mit einem vor-freudigen Lächeln im Gesicht kehrten wir zu-rück zur Küstenregionen und suchten uns einZiel in der Sonne. Der in Eiskletterkreisen wohlbekannte und formschöne „Flågbekken“ WI5/6in Salangen war bei -16 °C gerade richtig. Be-dingt durch den Materialtransport kleiner Ur-gesteinsmineralien wächst das Eis am„Flågbekken“ mit rotgoldenen Spuren zwischenden in tiefen grünlich blauen Farbtönen spie-gelnden Eissäulen. Ein wahres Kunstwerk derNatur, vor allem wenn die Formation auch nochvom nachmittäglichen polaren Sonnenlicht an-gestrahlt wird. Wir genossen die wärmendeSonne während dem Klettern und erst bei Son-nenuntergang seilten wir wieder ab. Diesmalwar der Rückweg einfach, über einen gefrore-nen See waren wir mit unseren Tourenski inwenigem Minuten wieder zurück beim Auto.Auf Grund der immer noch erschreckendenWetterprognose waren wir trotz der nicht nach-lassenden Kälte einen Tag später wieder inBønes. Beim Auto am Talboden hatte es -20 °Cund 80 km/h Wind – Eisklettern schien un-möglich. Ich musste all meine Überredens-künste auspacken, um Benni doch noch zumAufbruch zu überreden. Irgendwie hatte ich dasGefühl, es sollte heute passen, obwohl bereitsnach wenigen Metern mein Gesicht vor Kälteerstarrte. Nach etwa einer Stunde waren wir imTalboden unter dem Eisfall, der klirrend kalteSturm wurde unerträglich. Es gab jedoch An-zeichen dafür, dass es am Einstieg, etwa 300Höhenmeter über uns, windstill sein musste.Wieder überredete ich Benni zum Weitergehen.Manchmal hat man einfach Glück. Die eiskalteBrühe floss nur am Talboden, am Einstieg wares wirklich windstill und bei -8 °C war der Wegfrei für eine traumhafte 250 Meter lange Linieim Grad WI6 X/R. Für diese Route fiel mir nurder Name „Frozen Bønes“ ein. Der arme Han-nes durfte am Talboden im Sturm mit dem Te-leobjektiv auf uns warten und fror sich dabeidie Nasenspitze etwas an. Gerry und Paulwaren an diesem Tag nach Sordalen unter-wegs, doch bei -37 °C und Sturm war eine so-fortige Umkehr diskussionslos verlaufen.

Das Wetter schwenkte, der Golfstrom gewanndie Oberhand und aus den -37 °C wurden in-nerhalb 24 Stunden +9 °C am Fjord. Was füreine Schwankung, in Küstennähe schien sichalles Gefrorene in kürzester Zeit aufzulösen. DieStraßen waren überflutet vom unaufhörlichenSchmelzwasserstrom, ein Bild der Trauer füreinen Eiskletterer breitete sich über die Regionaus. Doch wir hatten noch nicht aufgegeben. InSordalen müssten die Bedingungen eigentlichgerade richtig sein, um so richtig aktiv zu wer-

den. Nach einer Erkundungsfahrt waren wir be-ruhigt, die Temperaturen waren in dem kaltenTal ideal geworden und es gab einiges zu tun.Eine geniale Linie nach der anderen zieht biszu 700 Meter lang über die steile Granitwandauf der Westseite des Tales. Die Entscheidung,wo man beginnen soll, fällt dabei äußerstschwer. Innerhalb von den vier verbleibendenTagen kletterten Benni und ich so viele Eisklet-termeter wie noch nie zuvor. Uns gelangenauch zwei absolute Highlights unserer Eisklet-terkarriere. Vollkommen clean konnten wir diebeiden Routen „Stalker“ 700m WI6/M7 und„remember Mi“ WI7-/M8 erstbegehen. Die aus-gesetzte Headwall von „Stalker“, welche aufetwa 300 Metern senkrechte Eiskletterei vomFeinsten bietet, vermittelte schon ein leichtesGefühl des Fliegens, wenn man mal kurz nachunten sieht. Das absolute Highlight des Trips,eine äußerst fragile drei Seillängen-Mixedroutewidmeten wir Michl Uhrmann. „remember Mi“mit cleanen Passagen im 8. Mixedgrad und denfrei hängenden, ultrafragilen Eisgebilden ingelblich goldenen Farben wurde ein ehrenvol-les Andenken an unseren Freund, einem Men-schen, der sein Leben mit voller Freude undEnergie dem Ausloten der eigenen Grenzenwidmete.

Völlig ausgelaugt packten wir zufrieden unserMaterial und begaben uns bei strömendemRegen in Richtung des großen Meetings zu denLofoten. Wieder einmal bestimmte das Wetterunsere Kletteraktivitäten auf der landschaftlichwunderschönen Inselgruppe. Bereits unsere An-reise nach Kabelvåg verzögerte sich durcheinen Sturm um etwa 8 Stunden. Bei 200 km/hWind waren die Lofoten quasi von der Außen-welt abgeschnitten. Das Treffen war gut orga-nisiert und wir freuten uns auf gemeinsameStreifzüge durch die Traumlandschaft der Lo-foten. Leider hatte strömender Regen über dreiTage und anhaltende Temperaturen über 0 °Cdie Eisverhältnisse auf den exponierten Inselnauf ein Minimum reduziert. Dies änderte jedochnichts an der Motivation der Kletterer aus derganzen Welt. Die Strategie wurde auf Winter-bergsteigen umgestellt, und so erlebten wirauch noch ein paar interessante Klettertage aufden Inseln mit der besonders eindrucksvollenStimmung.

Nach solchen Reisen wird mir immer deutlicherbewusst, wonach ich eigentlich suche. Es sindkeine großen Worte oder Zahlen, die ich suche,es ist ganz einfach nur das Abenteuer in seinernatürlichsten Form. Etwas, was sich niemalsplanen lässt, etwas was sich höchstens inner-lich festhalten lässt, etwas was einen nie mehrverlassen wird.

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Text & Fotos: Josef Essl

Im Hintergrund der Piz Val Gronda.Links ein aktiver Blockgletscher.

Ein frischer und tiefer Einsturztrichteram Gratrücken zum Piz Val Gronda.

Im Fadenkreuz der Erschließer …

Es gibt wohl nur wenige Berge in Tirol, die seitmittlerweile über 30 Jahren derart im Faden-kreuz der Erschließungsbegierde stehen wieder 2.812 m hohe Piz Val Gronda in der Sam-naungruppe. Selbst zahlreiche negative Be-scheide und Gutachten konnten die IschglerTouristiker und Seilbahnbetreiber bis dato nichtdavon abhalten, endlich die Finger von diesemBerg zu lassen. Auch wenn der Piz Val Grondavon der Gestalt ein durchaus unscheinbarerBerg ist und sein Gipfelplateau nicht einmal einGipfelkreuz ziert, würde eine seilbahntechni-sche Erschließung auf dessen Haupt nicht nurdie grandiose Landschaft für immer verändern,sondern auch Tür und Tor für weitere Seilbah-nen und planierte Pisten ins Fimbertal bedeu-ten. An der (wirtschaftlichen) Notwendigkeitkann es nicht liegen, denn Ischgl gehört mitüber 1,2 Mio. Übernachtungen zu den reichs-ten Gemeinden Österreichs und mit 44 Liftan-lagen und 238 km Pisten zu den größtenSchigebieten in Tirol. Bis jetzt waren sich dieIschgler siegessicher, diesen Kampf für sichentscheiden zu können. Der große Rückschlagfolgte 2010, als bekannt wurde, dass der PizVal Gronda Heimat des Steinhuhns und auchdes Mähnen Pippaus ist. Häme, Wut und De-nunzierung folgten seitens der Betreiber an dieAdresse des Oesterreichischen Alpenvereins.

Doch wer den Piz Val Gronda auf Steinhuhn undMähnen Pippau reduziert, war entweder nochnie dort oder hat die ungemein vielen und ein-maligen Landschaftsformen in dieser einzigar-tigen Naturoase nicht erkannt oder einfachignoriert.

Geomorphologie spannend erleben …13 TeilnehmerInnen nutzten die Möglichkeit,die geologischen und geomorphologischen Be-

Naturkundliche Exkursion des Alpenverein Innsbruck in ein Zentrum voller geomorphologischer Besonderheiten

sonderheiten des Piz Val Gronda samt seinerUmgebung und unter fachkundiger Führungvon Prof. Karl Krainer (Institut für Geologieund Paläontologie der Universität Innsbruck)auf spannende und lebendige Art und Weisekennenzulernen. Zu Beginn führte die Wande-rung von Samnaun über den ehemaligenSchmugglerweg zum Zeblasjoch. Von diesemScheitelpunkt konnte der Kontrast nicht größersein. Östlich der stark erodierte Pauliner Kopf,völlig zerschnitten mit Seilbahnen und Pisten.Westlich die grandiose und unerschlossene Gip-felkuppe des Piz Val Gronda mit dem markan-ten graubraunen bis weißen Gesteinsmantel.Prof. Krainer führte die Exkursionsteilnehmerein kurzes Stück hinunter ins Vesiltal, wo mitden ersten tiefen Gipstrichtern und den durchFrostprozessen entstandenen Bültenböden dieersten geomorphologischen Besonderheitensichtbar wurden. Anschließend erfolgte der Auf-stieg über die geplante Ski- und Seilbahntrasseund schnell wurde sichtbar, dass beinahe dasgesamte Bergmassiv des Piz Val Gronda ausGips besteht. Überall waren Erosionen aufgrundeiner ausgeprägten Instabilität und Lablilitätsichtbar. Besonders entlang des Gratrückenszeigten sich ganz frische und tiefe Einsturz-trichter (Gipspingen). Selbst das weitläufige Gip-felplateau war an einigen Stellen ständig inBewegung und durch die enorme Gipsmäch-tigkeit abgesackt. Auf der Ostseite des Gipfelsflößten zwei tiefe Einsturztrichter den Teilneh-merInnen gehörigen Respekt ein. Bereits we-nige Meter südlich des Gipfels, traten plötzlich

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Weitere Informationen zur Botanik, Geologie/Geomorphologie, Naturschutz, Tou-rismus, usw. sind in der 94 Seiten starken Broschüre „TAT-ORT III – Piz ValGronda – eine einzigartige Naturoase in Österreichs Alpen(Ischgl/Tirol), Fachbeiträge des Oesterreichischen Alpenvereins, AlpineRaumordnung Nr. 35 zusammengefasst.

Die Broschüre kann kostenlos über den Alpenverein Innsbruck, Meinhardstraße 7-11, A-6020 Innsbruck, Tel.: +43/(0)512/587828, Fax: +43/(0)512/588842, E-mail: [email protected] bezogen werden.

Ringböden – ein Wunder der Natur.

Gips – ein ständiger Begleiter aufdem Weg zum Piz Val Gronda.

seltene, durch Tau- und Frostprozesse ent-standene Streifenböden in Erscheinung. Wäh-rend des Abstieges zur Heidelberger Hüttekonnten weitere tiefe Gipstrichter, aber auch re-gelrechte „Gipsberge“ und Solifluktionsloben,welche durch Gefrier- und Tauprozesse hang-abwärtsfließen, bestaunt werden.

Nach einer Nacht auf der Heidelberger Hütte,führte die Exkursion mit Blick auf die grandio-sen Fluchthörner hinauf zum Val Gronda Joch.Kurz vor dem Joch zeigte die Natur mit groß-flächigen Ringböden erneut ihre Vielfalt undSchönheit. Man kann es als ein Wunder derNatur bezeichnen, denn kein Mensch könnteSteine in einer derart regelmäßigen Form an-ordnen. Noch fasziniert von diesen geomor-phologischen Erscheinungsbildern, säumten inweiterer Folge unzählige aktive Blockgletscherden Weg zum Zeblasjoch.

Geopark – ein Gebot der Stunde

Am Zeblas Joch schweifte nochmals der Blickzurück zum Piz Val Gronda in der Hoffnung,dass dieser Berg mit seiner einmaligen Geolo-gie und Geomorphologie niemals mit Seilbah-nen und Pisten zerstört wird. Schon lange wärees seitens der Politik an der Zeit diesem Pro-jekt eine endgültige Absage zu erteilen undunter bestmöglichen Schutz zu stellen. Die Er-richtung eines Geoparkes wäre eine Chancediese Thematik lebendig zu machen, denn nir-gendwo sind derartige geomorphologische Be-sonderheiten in einer Dichte und Füllevorhanden wie am und rund um den Piz ValGronda.

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Text & Fotos: IrisKuerschner.com

Den Großen Sankt Bernhard Pass prägt eine außergewöhnliche

Geschichte. Gerade im Winter, wenn die Passstrasse geschlossen ist,

stellt das Hospiz in der Einsattelung zwischen

Montblanc- und Grand Combin Massiv ein einmaliges

Rückzugsgebiet in die Stille dar.

Wo die legendären Bernhardinerhunde einst Pilger und Reisende

durch die Schneemassen lotsten,

lassen sich phantastische Skitouren unternehmen.Unterwegs kann einem schon mal ein Schlitten-gespann aus Bernhardinern begegnen

Pure Einsamkeit im Winter amGroßen Sankt Bernhard

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Das Wetter zeigt seine Launen vonder ungemütlichsten Seite. Nebel wa-bert durch die Combe des Morts, sodick, dass selbst der nur wenig ent-fernte Vorgänger als Fata Morgana ver-schwimmt. In einem einzigen Grauverschmilzt die Welt, lässt das Oben nichtvom Unten unterscheiden und das Gleichge-wicht ist völlig irritiert. Die Folgen können ähn-lich einem Seekranken Übelkeit und Schwindelsein. Nur wenige Stunden zuvor hatten wiruns den Film „Franziskus der Pilger“ im

„Musée et chiens du Saint-Bernard“ unten inMartigny angesehen. Das Wetter sah unten imTal noch ganz ordentlich aus. Jetzt aber kön-nen wir den Irrgang des Pilgers auf seinem Wegzum Hospiz am Großen Sankt Bernhard mitallen Sinnen nachempfinden. Auch ihn hatteauf seiner Wallfahrt nach Rom ein Unwetter ge-peinigt. Doch er ging mit der Hoffnung: „DieHunde finden selbst die Reisenden, die vomSchnee bedeckt sind. Im größten Sturm lenkensie die unsicheren Schritte ihrer Führer undbahnen mit ihrer mächtigen Brust den schnee-bedeckten Pfad frei.“ Wir aber wissen, dass dieberühmten Bernhardinerhunde vom GroßenSankt Bernhard Pass bereits seit 1970 den Win-ter unten in der Talwärme von Martigny ver-bringen, weil ihnen das gesundheitlich besserbekommt. Unser Weg ist bis zur Combe desMorts gepistet, weil Teil des kleinen Skigebietsvon Super St-Bernard, und anstelle einerHunde-Eskorte hängt uns ein Lawinensuchge-rät mit dem sinnigen Namen Barryvox um dieBrust. Kein Trost. Es schneit ununterbrochenund damit steigt auch die Lawinengefahr, fürdie die Combe des Morts berüchtigt ist. DerName steht für die unzähligen Opfer, die denPass nie erreichten. Auch wenn die Markie-rungsstangen eng gesteckt sind, gibt es immerwieder Schrecksekunden, wenn der Nebel dieeinzige Orientierung verschwinden lässt. Erstkurz vor seinen Mauern bemerken wir das Hos-piz und sind heilfroh.

Nach einer herzlichen Begrüßung wirduns gleich heißer Tee gereicht. Das ist

hier selbstverständlich. Seit der Grün-dung des Hospizes um 1050, als

der Heilige Sankt Bernharddem Augustinerordendie Bewirtschaftunganvertraute, also seit

bald einem Jahrtausend,sind die Türen nie abge-

schlossen, ist die Gast-freundschaft nie unterbrochen

gewesen. Das Herz der AugustinerChorherren ist so weit, dass selbst

alle Fenster geöffnet werden, um einemvom Sturm erschöpften Schwalben-

schwarm Einlass zu gewähren, wiedas im Jahre 1913 einmal gesche-

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Historische

Schriften, wie hier das

Bréviaire (1475 - 1477)

sind im Trésor ausgestellt Das Mausoleum von General Desaix im Treppenhaus des Hospizes

hen ist. Damals wie heute wird jeder Gastgleich behandelt, egal welcher Herkunft undwelchen Standes, ob mit oder ohne Konfession.Sicherlich macht diese Ungezwungenheit auchdie Beliebtheit des Hauses aus. Seit der Erfindung des Autos und dem Ausbauder Straßen hat sich die Funktion des Hospizesals überlebenswichtige Station für Pilger undReisende verlagert und konzentriert sich heuteauf die Beherbergung von Freizeitsportlern. DieQuirligkeit am Passübergang, im Sommer über-wiegend Rummelplatz motorisierter Spazier-fahrer, weicht im Winter, wenn die Passstraßegeschlossen ist, einer einmaligen Stille undlässt die Geschichte wieder aufleben: Der le-gendäre Barry war gerade mal ein Welpe, alsim Jahre 1800 Napoleons Armee durchzog undGeneral Berthier ihn gerne mitnehmen möchte.Doch Hundeführer Julius Genoud wehrte sichvehement dagegen, sah er in Barry doch au-ßergewöhnliche Anlagen. Sein ruhiges Wesen,sein hochsensibles Gespür, seine unermüdlicheAufopferungsgabe ließen den Hund im Laufeseines Lebens zur Legende werden. VierzigMenschenleben soll er gerettet haben. Lawi-nenabgänge schien Barry schon im Vorfeld zuspüren, wie ein Radargerät führte er die Helferzu den Stellen im weißen Chaos und zeigte mitGebell an, wo zu graben war.

Barry gehörte zu einer ganzen Meute von Bern-hardinern, die in der zweiten Hälfte des17.Jahrhunderts als Spende zu den Chorherrenkamen und ihnen als Tragtiere und Lawinen-hunde drei Jahrhunderte zur Seite standen. Vorallem durch die Mundpropaganda der Soldatenkam die Legende ins Laufen, wurden die Ge-schichten um die Lebensretter von Mal zu Malausgeschmückter. Erst Gemälde und Reisebe-richte, dann Postkarten, Plüschtiere und jegli-cher Nippes in Bernhardinerform gingen um dieWelt. Mit deM Erbgut der „Heiligen Hunde“ dieeigene Zucht aufzufrischen, wurde zum be-gehrten Ziel. Auf der ganzen Welt gibt es heuteBernhardinerclubs, in 25 Ländern wird derSchweizer Nationalhund gezüchtet.

So ist die Frage an die Chorherren nach denHunden quasi obligatorisch. Die meisten sindüberrascht zu erfahren, dass die Bernhardiner-zucht bereits seit 2005 an die Fondation Barryin Martigny verkauft ist. Ihre Funktion als La-winenhunde ist seit der Einführung von Heli-kopter und Ski hinfällig geworden. Heutewerden sie für Therapiezwecke, zum Schlitten-oder Leiterwagenziehen und als Streichelhundeeingesetzt. Nur im Sommer verbringt weiterhinein Teil der Hunde als Touristenattraktion aufder Passhöhe. Im Winter kann man sie in Mar-tigny im einzigen Hundemuseum der Schweizoder in der Zuchtstätte besuchen.

Jetzt widmen sich die Chorherren wieder ganzdem Dienst am Menschen. Zuhören, Beistandgeben, Verpflegen hatte immer Priorität. Seitder Erfindung der langen Bretter unter denFüßen sind die Geistlichen auch begeisterteWintersportler. José, der jüngste Chorherr undzugleich auch Prior, führt regelmäßig Skitou-renwochen durch. Der Großteil der Gäste istwie wir Individualtouristen, die gerne in ge-schichtsträchtigem Gemäuer nächtigen und auf

Tagestouren im Gipfelreigen von Mont Vélan,Grand Combin, Gran Paradiso und Montblancerpicht sind. Es hat aufgeklart und die Felsgi-ganten von Mont Vélan und Grand Combin zei-gen sich vom Hospiz aus und bezaubern vorallem zur Abendstunde, wenn die unterge-hende Sonne die verschneiten Flanken in glü-hendem Rot aufflammen lässt.

Als ob Jahrhunderte nicht vergangen wären,schlägt die Glocke zu den Mahlzeiten wie zumGebet. Sieben Uhr morgens, José Mittaz eiltherbei, um pünktlich am Strang zu ziehen. SeinGesicht wird vom Marmorgrab erhellt, das imAuftrag Napoleons zum Gedenken an GeneralDesaix, einen seiner besten Männer, eigens vonParis zum Sankt Bernhard Hospiz gebrachtwurde. Noch etwas verschlafen folgen wir demPrior zur Andacht in den Gewölbekeller unterder Hauptkirche. Dort versteckt sich auch dieGrotte, in die sich schon der Heilige Bernhardzur Meditation zurück gezogen haben soll.

An Weihnachten und Ostern warten besondere Festlichkeiten auf die Hospizgäste

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Das Totenhaus, die Morgue

Morgenandacht in der Krypta Die Hospizkirche zeigt prunkvolle Fresken

Nach dem Frühstück ziehen wir los, erst am zu-gefrorenen Pass-See vorbei zur gewaltigenBronzestatue des Hospizgründers, dann durchunberührte Hochtäler gegen den Mont Four-chon. Staunen am Gipfel. Hautnah türmen sichMont Blanc und Grandes Jorasses. Nach Südenschweift der Blick über das Aosta-Tal zum GranParadiso. Im Norden dominieren Grand Combinund Mont Vélan das Gipfelband. Wir genießeneine rauschende Abfahrt durch die nach Nor-den ausgerichteten Hänge. Ein kurzer Gegen-anstieg führt uns zurück zum Hospiz. DerNachmittag lässt genug Zeit sich den Hospiz-schätzen zu widmen, die im „Trésor“ ausge-stellt sind. Kostbarkeiten, von Reisenden,

Überlebenden, Königen und Fürsten aus Dank-barkeit gespendet, glitzern hinter glasigen Vi-trinen. Darunter auch die Büste des HeiligenBernhard, die Zahn und Rippe des Gründersenthalten soll. Beim Tee gesellt sich ChanoineFrédéric zu uns. Er ist hier quasi der Wetter-frosch. Drei Mal täglich übermittelt er die aktu-ellen Daten an die Wetterzentrale in Zürich. „ImDurchschnitt messen wir 15 bis 16 MeterSchnee“, erzählt er. „Im Rekordwinter 76/77waren es sogar 24,64 Meter gemessene

Schneehöhe und der Pass-See war erst am 13.August aufgetaut. Vor allem der Wind verwan-delt die Passhöhe in ein Gefrierfach, 200 Stun-denkilometer Windgeschwindigkeit sindStandard und halten die Durchschnittstempe-ratur auf Spitzbergenniveau.“

Nach dem Abendessen noch ein paar Schrittedurch den Schnee stapfen, unterm funkelndenHimmelszelt das Schweigen der Berge aufsau-gen. Gespenstisch wird die Morgue vom Mond-licht beleuchtet. Das frühere Totenhaus ist dasErste, was man im Aufstieg durch die Combedes Morts vom Pass erblickt. Ein um 1476 zwi-schen Wallisern, Bernern und Piemontesen aus-gefochtener Kampf hat der Talverengung denNamen Totenkumme eingebracht. Aus diesemVorfall gründet das Totenhaus, da sich die Ge-töteten in dem gefrorenen Boden schlecht ver-graben ließen. Seither fanden alle im Bereichdes Hospizes geschehenen Lawinen- und Er-frierungsopfer ihre letzte Ruhestätte in demkleinen Steinbau neben der Pilgerherberge. AusPlatzmangel wurden sie an Brettern senkrechtaufgestellt und der Wind, der durch die offenenFenster strich, trocknete sie zu Mumien aus.„Weil schamlose Besucher sich an den Totenvergriffen, sogar Knochenstücke oder Zähneals Souvenir mitnahmen, musste das Toten-haus schließlich zugemauert werden“, erzähltuns später Chanoine Frédéric.

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nen Abfahrt westseitig dann nur noch einenhalbstündigen Aufstieg zum Pass zu bewältigenhat.

Unterkunft: Hospice du Grand Saint Bernard,CH-1946 Bourg Saint-Pierre, Tel. 027/787 1236, www.gsbernard.ch

Veranstaltungen: Zu ausgeschriebenen Zeiten,die auch im Internet abrufbar sind, werden spi-rituelle Wochenenden und Skitourenwochenveranstaltet. Gefragt sind vor allem die Fest-tage um Weihnachten und Ostern. Unteranderem findet Karfreitag 14 Uhr eineProzession auf Skiern und Schnee-schuhe, statt.

Anmeldungen für Tourentage bei Prior José Mit-taz, Tel. 027/787 12 36, www.gsbernard.net

Karte: LKS 1:50.000, Blatt 282 S Martigny

Literatur: Skitourenführer, leider nur auf Fran-zösisch: Ski alpin Bas-Valais,

von Stéphane Albasini,Verlag SAC Bern. „Barry

– Die Hospizhundevom Grossen Sankt

Bernhard”, IrisKürschner, AT-

Verlag.

Anreise: Mit dem Auto durch die Schweiz insWallis nach Martigny, dann Richtung Aosta biszum Sankt Bernhard Tunneleingang, wo rechtszur Skistation Super Saint Bernard abgebogenwird. Großer Parkplatz.

Zustieg: Von der Skistation zum Hospiz mitSchneeschuhen oder Skiern etwa 2 Stunden.Die Route ist mit Stangen gut markiert und biszum Beginn der Combe des Morts ein gepiste-ter Weg. Mit Skiern kann auch abgekürzt wer-den, in dem man sich per Gondel zurBergstation hieven lässt und nach einer schö-

Mont Fourchon, 2902 m2.30 Std. 550 Hm WS

Route: Vom Hospiz (2469 m) auf der italieni-schen Seite den Straßenspuren folgen und biszu den Alpgebäuden der Montagne Baou(2356 m) abfahren. Auffellen und nordwest-lich in das Hochtal südlich unterhalb des Fe-nêtre de Ferret aufsteigen. Linkshaltend(westlich) in den Talschluss und in Kehrendurch die Nordflanke auf den Gipfel des MontFourchon. Abfahrt wie Aufstieg oder etwas an-spruchsvoller durch ein Couloir auf der Süd-seite, dann über weite Hänge zur Alp Praz deFarcoz (2223 m). Wegen Lawinengefahr istbei letzterem eine frühe Abfahrt wichtig.

Pointe de Drône, 2949 m2 Std. 480 Hm ZS

Route: Vom Hospiz nordwestlicher Aufstieg zurPetite Chenalette (2792 m). Weiter durch einzur Grande Chenalette hochziehendes Couloir,dann 50 Meter vor dem Gipfel eine Traverserechts zu einer Schulter und auf den Westgrat,dem entlang seiner rechten Seite bis zum Gip-fel der Pointe de Drône gefolgt wird. Abfahrtentweder nordseitig, dann durch die Combe deDrône zur Skistation Super Saint Bernard oderzurück zur Grande Chenalette und nordostseitigdurch die Combe des Marmottes zur Pont deNudry (2189 m), am Fuße der Combe desMorts.

Monts Telliers, 2951 m3 Std. 740 Hm WS

Route: Vom Hospiz auf italienischer Seite zurgroßen Sankt Bernhardstatue oberhalb desHotels Italia und nordwestlich auf der in derSkikarte eingezeichneten Route 325 zum Fe-nêtre d’en Haut, 2724 m, Übergang im Süd-westgrat der Pointe de Drône. Abfahrt auf dasHochplateau der Lacs de Fenêtre und Gegen-anstieg in den Col du Bastillon, 2754 m. Esfolgt eine leicht abfallende Querung nordöst-lich zur aus der Combe de Drône herauffüh-renden Route 332. Weiter durch den Osthangauf den Gipfel. Abfahrt durch die Combe deDrône zur Skistation Super Saint Bernard.

Betreffend der Vielfalt der Tourenmöglichkeiten rund um das Hospiz am Grossen Sankt Bernhard kann Chanoine José Mittaz viele Tipps geben.

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Bin ich im winterlichen Gelände unterwegs – egal ob mit Schiern oderSchneeschuhen – dann gibt es eine Situation, vor der ich Angst habe:Dass einer meiner TourenpartnerInnen von einer Lawine verschüt-tet wird und es an mir liegt, ihn oder sie so schnell als möglich aus-

zugraben.Klarerweise ist es am allerbesten, erst gar nicht verschüttet zu werden.„No-Na...“, werden einige Leser nun denken, aber tatsächlich ist eineLawinenverschüttung nur in seltenen Fällen ein Gottesurteil oder darfdem berühmten Restrisiko zugeschrieben werden. Mit einer entspre-chenden Ausbildung – wie sie z.B. in der Sektion Innsbruck seit Jahrenangeboten wird – und einem angepassten Verhalten, kann ich die Wahr-scheinlichkeit, dass ich oder ein Mitglied meiner Tourengruppe ver-schüttet wird, reduzieren bzw. die Überlebenschancen im Falle einerVerschüttung erhöhen. Befolge ich nämlich einige grundlegende Verhal-tensempfehlungen – Abstände, Einzelfahren, gute Sammelplätze, ...-dann dürfte es kaum vorkommen, dass mehrere Personen verschüttetsind. Und das ist für den Ernstfall immens wichtig, denn es ist ein gro-ßer Unterschied, ob ich alleine meine drei Verschütteten suchen und aus-graben muss, oder ob wir uns zu dritt um einen Verschütteten kümmernkönnen.Die gute Nachricht: Die LVS-Suche und das Ausgraben eines Verschüt-teten war noch nie so einfach wie heute! Natürlich muss man das trai-nieren und an dieser Stelle sei noch einmal klar festgehalten, dass auchbei optimalem Einsatz die verschüttete Person ev. nur noch tot ausge-graben werden kann – aber das ist nun einmal ein Teil von dem „Spiel“Schitourengehen. Charakteristisch für jede Notsituation am Berg ist, dass man mehr oderweniger unvorbereitet plötzlich mit einer außerordentlichen Lage kon-frontiert ist und dabei nur über beschränkte Ressourcen (Rettungsmittel)verfügen kann. Um dann trotzdem handlungsfähig zu bleiben, empfiehlt essich nach einem bestimmten Schema vorzugehen, mit dem man sich idea-lerweise schon vorher vertraut gemacht hat. Solche Checklisten oder Not-fallalgorithmen für den Lawinenunfall (Abb. 1) haben den Vorteil, dassselbst Ersthelfer ohne viel Erfahrung zu guten Ergebnissen in der Lawi-nenrettung kommen. Der Nachteil von starren Checklisten ist, dass derSpielraum für situativ angepasste, variable Lösungen wesentlich kleiner ist.

Empfehlungen des Alpenvereins für den Ersthelfernach einem Lawinenabgang

Ruhe bewahren!Vor jeder Aktion gilt es einmal tief durchzuatmen und zu versuchen Ruhezu bewahren. Dies ist vermutlich der schwierigste Teil, vor allem dann,wenn liebe Freunde oder der Lebenspartner verschüttet ist. Dennoch giltes möglichst „cool“ zu bleiben und keine Hektik aufkommen zu lassen.Nur wer nicht in Panik gerät, kann auch effizient helfen!

Überblick verschaffen!Regel Nummer Eins: Keine weiteren Personen dürfen gefährdet werden!Deshalb gilt es, sich zuerst einen Überblick über die Gesamtsituationbzw. den Unfallort zu machen: Gibt es weitere Gefahren, wie bei-

spielsweise Absturzgefahr oder die Möglichkeit von weiteren Lawinenaus benachbarten Rinnen, ist es notwendig überlegt zu handeln, damitsich nicht durch einen weiteren Zwischenfall die Situation verschärft.Idealerweise wurde der Lawinenabgang beobachtet und die Anzahl derVerschütteten und der verwendeten Notfallausrüstung ist bekannt –falls nicht, gilt es das zu klären. Spätestens hier wünscht man sich, amStart der Tour einen LVS-Check gemacht zu haben ...Weiß man, wo der Verschwindepunkt (Punkt, an dem der Verschüttetezuletzt an der Oberfläche gesehen wurde) war, lässt sich der primäreSuchraum, also der Bereich, in dem man die Verschüttetensuche be-ginnt, festlegen.

VerschüttetensucheDie Verschüttetensuche beginnt – nach einer international gültigen No-menklatur – mit der Signalsuche (Abb. 2). In dieser ersten Suchphasewird mit Auge, Ohr (Oberflächensuche) und LVS-Gerät der primäre Such-raum am Lawinenkegel abgesucht. Je nachdem, wie viele Retter zurVerfügung stehen, erfolgt die Oberflächensuche gleichzeitig oder ge-trennt von der LVS-Suche. Diese Signalsuche geht bis zum Auffindendes Opfers (wenn es an der Oberfläche sichtbare Teile gibt) bzw. bis zumErstempfang am LVS-Gerät.Hat man mit dem LVS ein Signal empfangen, folgt man bei der nun fol-genden Grobsuche (Abb. 3) der Anzeige am Gerät. Zu Beginn bewegtman sich sehr rasch. Je näher man kommt, desto langsamer aber ge-nauer folgt man der Richtungsangabe am Display. Ganz im Sinne des

Text und Fotos: Walter Würtl, OeAV-Ausbildungsleiter und Peter Plattner, Chefredakteur bergundsteigen

Abb. 1 Notfallschema – Lawinenunfall

Abb. 2 Signalsuche: Hohe Geschwindigkeit im primären Suchraum bis zum Erstsignal. Mitdem Auge auf „Signale“=sichtbare Gegenstände auf der Oberfläche achten.

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sogenannten „Airport Approach“: Wie ein Flugzeug bei der Landung wirdman immer langsamer, geht tiefer auf den Boden und wird präziser, jemehr man sich der Landebahn, sprich dem verschütteten LVS nähert.Bei der Feinsuche (Abb. 4) – der letzten Suchphase mit dem LVS, bei derdas Gerät nicht mehr gedreht werden darf – ermittelt man durch „Ein-kreuzen“ den Punkt der geringsten Entfernung zum Verschütteten. Die-ser Punkt wird mit dem LVS oder besser der hineingesteckten Schaufelmarkiert. Den letzten Punkt der Verschüttetensuche stellt die Punktortung(Abb. 5) mittels Sonde dar: Durch spiralförmiges Sondieren um den mar-kierten Punkt (Schaufel), bekommt man hoffentlich rasch eine Bestäti-gung des Sucherfolges und lässt die Sonde stecken.

AusschaufelnDank der modernen 3-Antennen-LVS-Geräte ist die Suche bisher mitetwas Übung erstaunlich rasch möglich. Sehr viel Zeit benötigt das Aus-

schaufeln. Deshalb wurde hier in den vergangenen Jahren viel Hirn-schmalz investiert – Stichwort V-förmiges-Förderband – und der Stel-lenwert des systematischen Schaufels ist in den Ausbildungen deutlichgestiegen, da die mögliche Zeitersparnis beträchtlich ist. Schnellstmög-lich gilt es den Kopf freizulegen, um Sauerstoff zu den Atemwegen zubringen. Beim Ausschaufeln sollte man auch darauf achten, ob der Ver-schüttete eine Atemhöhle hat – dies ist eine wichtige Information fürden Notarzt zur weiteren Behandlung.

Erste HilfeAn erster Stelle stehen hier die lebensrettenden Sofortmaßnahmen (BLS– Basic Life Support). Je nachdem welches Verletzungsmuster vorliegt,gilt es die geeigneten Maßnahmen zu treffen – von der Herzlungenwie-derbelebung bis zur Wundversorgung. Bei längeren Verschüttungszeitenkommt auch dem Aspekt einer allgemeinen Unterkühlung ein wichtigerStellenwert zu. Kälteschutz und Schutz vor weiterer Auskühlung ist je-denfalls angebracht, da bis zum Eintreffen der Rettungsmannschaftenunter Umständen noch einige Zeit vergehen kann.

AbtransportDer Abtransport des Verschütteten erfolgt idealerweise durch die Berg-rettung bzw. durch professionelle Rettungskräfte, da hier sehr schonendvorgegangen werden muss. Das behelfsmäßige Abtransportieren mit-tels Biwakschleife ist ein Notbehelf, der nur in absoluten Ausnahmesi-tuationen gerechtfertigt ist!

NotrufZu welchem Zeitpunkt man den Notruf absetzt, hängt in erster Linie vonden Umständen ab. Sofort nach dem ersten Überblick setzt man einenkurzen Notruf (max. 1 min) ab, wenn folgende Situation gegeben ist:l Professionelle Rettung ist rasch zu erwarten (Handyempfang ist ge-

geben, Flugwetter, Pistennähe, ...) l Kameradenrettung hat wenig Erfolgschancenl Es sind genügend Personen vor Ort, sodass eine für die unmittelbare

Suche entbehrlich ist.

Sind professionelle Rettungskräfte aufgrund von fehlendem Handyemp-fang oder schlechten Witterungsbedingungen nicht rasch zu erwarten,beginnt man gleich mit der Verschüttetensuche und setzt den Notrufdann nach erfolgter Erster Hilfe ab. Auch wenn ein kurzer Notruf abge-setzt wurde, empfiehlt es sich jedenfalls nochmals anzurufen, um sichzu vergewissern, dass ein Einsatz bereits angelaufen ist.Hat man keinen Empfang und ist die Verschüttetensuche endet erfolglos,muss man notfalls auch den Unfallort verlassen um Hilfe zu holen, bzw.so weit gehen, bis man einen Notruf absetzen kann.

Rechtzeitig trainieren!Damit man im Ernstfall nicht überfordert ist und die richtigen Entschei-dungen trifft, sollte man das „Notfallszenario Lawinenunfall“ regelmäßigüben. Diese Übung darf sich natürlich nicht nur auf die LVS-Suche be-schränken, sondern es müssen alle Punkte angesprochen und durch-gearbeitet werden. Am besten gemeinsam mit den Tourenkameraden,so wissen im Ernstfall alle, was zu tun ist.Bei einer solchen gemeinsamen Übung sieht man auch, mit welchemMaterial die Tourenpartner unterwegs sind und ob sie damit umgehenkönnen. Und das interessiert mich aus eigenem Interesse natürlich sehr:Denn davon hängt ab, ob und wie schnell ich im Falle meiner Verschüt-tung ausgegraben werde. Noch ein Satz zur Ausrüstung: Standard sindheute LVS-Geräte mit 3-Antennen, solide Metallschaufeln und Sonden,die mindestens 240 cm lang sind. Und dass ich am Ausgangspunkt einenLVS-Check mache, ist ein Zeichen von Kompetenz und zeichnet eine läs-sige Tourengruppe aus!

Abb. 5 Punktortung: Vom markierten Punkt aus wird spiralförmig nach außen sondiert. EinSondentreffer liegt dann vor, wenn die Sonde weniger tief in den Schnee eindringt (und nichtwenn man das Gefühl hat, auf etwas „Weicheres“ gestoßen zu sein).

Abb. 3 Grobsuche: Vom ersten Signal bogenförmig entlang der Feldlinien bis in eine Entfer-nung von ca. 3 Meter (die Angabe am Display entspricht nicht genau der Meter-Entfernungzum verschütteten Gerät), entsprechend dem Landeanflug eines Flugzeuges (Airport Ap-proach): Bis ca. 10 Meter schnell, dann langsamer, genauer und zunehmend tiefer bis das Dis-play ca. 3 Meter anzeigt.

Abb. 4 Feinsuche: Ca. ab 3 Meter befindet sich das Gerät so knapp als möglich über derSchneeoberfläche, es wird nicht mehr gedreht und nur einmal eingekreuzt, um den gering-sten Abstand zum verschütteten Gerät festzustellen; dieser Punkt wird mit der Schaufel mar-kiert. Hier wird oft immens viel Zeit mit mehrmaligem Einkreuzen vergeudet, das aber nichtsmehr bringt, da die Sonde im nächsten Schritt die exakte Position ermittelt.

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Schönalmjoch

aktuelle Initiativen des Oesterreichischen Alpenvereins

Skitouren in der verschneiten Winterland-schaft – eine sanfte Bewegungsform, dieEntspannung vom Alltag und traumhafte Na-turerlebnisse ermöglicht. Damit es dabei

auch dem Wald und den Wildtieren gut geht,kann es notwendig sein, gezielte Maßnahmenzu setzen. Der OeAV ist hierbei ein verlässlicherund kompetenter Partner. Zwei aktuelle Bei-spiele von „Skitourenlenkungen“ in Tirol.

SkitourenlenkungSchönalmjochDas Rißtal im Naturpark Karwendel, vor einemJahrzehnt noch wenig beachtet, hat sich mitt-lerweile zu einem kleinen Toureneldorado ent-wickelt. Auch Tourenbegeisterte aus demGroßraum Innsbruck besuchen vor allem amWochenende die „Eng“ für Touren auf Schaf -reiter, Schönalmjoch & Co. Das Schönalmjochhat besonders an Beliebtheit gewonnen. Zuletztgab es aber vermehrt Konflikte zwischen Tou-rengehern und Aufforstungsflächen. Im Bereichdes „Mitterschlags“ waren aufgrund von Stür-men Windwurfflächen entstanden. Die Öster-reichische Bundesforste AG (ÖBf AG) forstetediese Flächen wieder auf und zäunte sie zumSchutz vor Wildschäden teilweise ein. Viele Tou-rengeher wählten statt der früher begangenenRoute nun die vermeintlich neuen „Freiflächen“für Aufstieg und Abfahrt und beschädigten mitden scharfen Skikanten viele im Schnee ver-steckte Jungbäume.

Die ÖBf AG trat an den OeAV und die Natur-parkbetreuung Karwendel heran, um in einemGemeinschaftsprojekt eine Lösung des Pro-

blems zu erarbeiten. In das Projekt waren auchder Deutsche Alpenverein (DAV), der Alpenver-ein Innsbruck sowie die Jägerschaft eingebun-den.

Die gemeinsam entwickelte Besucherlenkungbaut auf drei Säulen auf.

(1) Attraktivierung der „Alten Route“ durchSchaffung einer aufgelichteten „Touren-schneise“

(2) Information im Gelände• Informationstafeln mit Darstellung der

richtigen Routenwahl und Infos zumThema „Wald & Wild im Winter“ sowie Si-cherheitshinweisen,

• Wegweiser an kritischen Punkten zurKennzeichnung der naturverträglichenRoute.

(3) Öffentlichkeitsarbeit• Publikation des Folders „Naturverträgli-

che Wintertour Schönalmjoch“,• Kontakte und Bearbeitung von Online-

Tourenportalen und Herausgebern vonFührerliteratur,

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• Medienarbeit und Bewusstseinsbildungdurch alle Projektpartner.

Die beteiligten Partner der Skitourenlenkungsind zuversichtlich, eine für Tourengeher at-traktive Lösung erarbeitet zu haben, die gleich-zeitig dem Schutz des Jungwaldes zu Gutekommt!

Skitourenlenkung

ObernbergDas Obernbergtal ist eines der wenigen TirolerSeitentäler, das von großtechnischen Erschlie-ßungen noch weitgehend verschont gebliebenist. Weite Teile des Tales mit dem „NaturjuwelObernberger See“ stehen unter Landschafts-schutz. In den letzten Jahren haben immermehr Tourengeher die beeindruckende Land-schafts- und Bergkulisse mit dem Wahrzeichendes Obernberger Tribulaun für sich entdeckt.Diese Entwicklung bringt im Obernbergtal vorallem zwei Probleme mit sich: Einerseits unge-ordnetes Parken und andererseits, mit bedingtdurch das Parkverhalten, verstreute Start-punkte und Routenführungen, was zu Konflik-ten mit dem Lebensraum von Birk- undAuerwild geführt hat.

Initiiert durch die Betreuung des LSG Nöss-lachjoch-Obernberge See-Tribulaune und denOeAV hat man sich mit den zwei GemeindenGries und Obernberg, unterstützt durch den

TVB Wipptal und die OeAV-Sektionen Matrei,Steinach und Innsbruck sowie in Abstimmungmit Forst und Jagd der Situation angenommenund ein Maßnahmenkonzept entworfen.

In einem ersten Schritt wurden die Touren, dieFrequenz und das Parkverhalten der Tourenge-her sowie die Lebensräume der Raufußhühnernäher untersucht und die Konfliktbereiche er-mittelt. Basierend auf dieser „Konfliktkarte“entschied man sich, einige wenige Touren bzw.diverse Querungen im Waldgrenzbereich nichtmehr zu kommunizieren und freiwillige Wild-schongebiete zu etablieren, diverse Touren-parkplätze zu kennzeichnen und an zentralenAusgangspunkten Informationstafeln zu errich-ten. Zusammengefasst werden alle Informatio-nen in einem Begleitfolder, darunter auchHinweise zur Durchführung der Touren mit öf-fentlichen Verkehrsmitteln. Die Broschüre liegtin diversen Betrieben und Informationsstellenin der Region auf und kann – wie auch der Fol-

der zum Schönalmjoch – beim AlpenvereinInnsbruck kostenlos bestellt werden. Die Skitourenlenkung im Obernbergtal ist durchihre große räumliche Ausdehnung und dieMehrschichtigkeit der Probleme ein Projekt,das weitere intensive Betreuung brauchen wird.Die Projektpartner werden die Situation beob-achten und „dran bleiben“. Es gibt bereits jetztIdeen für weitere Maßnahmen…

Die beiden Projekte im Naturpark Karwendelund Obernbergtal zeigen, wie unterschiedlichdie Fragestellungen sind, die im Rahmen vonSkitourenlenkungen gelöst werden können. Inbeiden Projekten steht bereits jetzt ein Erfolgfest: Die verschiedenen Interessengruppenhaben Verständnis füreinander entwickelt undarbeiten an einem gemeinsamen Ziel – den Er-halt unseres Naturraumes. Das ist beispielhaftund Ansporn für weitere Projekte. Der OeAV be-dankt sich bei allen Partnern für die sehr guteund konstruktive Zusammenarbeit!

Die Skitourenlenkungen „Schönalmjoch“ und „Obernbergtal“ wurden im Rahmen des Programms für die Entwicklung des ländlichen Raumes 2007-2013 (LE 07-13) gefördert

Wir wünschen unseren Mitgliedern frohe

Weihnachten

und ein gutes Neujahr.

Die Redaktion

Am Hohen Lorenzen

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Hemden?

Für mich als bekennenden Ausrüstungsfeti-schisten gibt es nur wenige Dinge aus demBergsportbereich, die mich nie wirklich inte-ressiert haben. Funktionshemden – oder nochschlimmer formuliert Funktionsblusen – gehö-ren dazu. Ich selbst bin überzeugter T-Shirt Trä-ger und auch im Alltag nicht der großeHemdenfan – alleine das Bügeln bzw. Zusam-menlegen.Andererseits gebe ich gerne zu, dass ich in denletzten Jahren – vielleicht hängt es mit dem zu-nehmenden Alter zusammen – besonders aufReisen und Trekkingtouren Funktionshemdenimmer lieber getragen habe. Und sie haben janicht ohne Grund eine lange Tradition und einegroße Anhängerschaft unter den Bergsteigern.Weiters muss ich ehrlich zugeben, dass manund frau damit ganz einfach extrem stilvoll un-terwegs sind, und auch beim Abend essen in derLodge oder der Hütte eine gute Figur machen. Vor allem an heißen Tagen bieten Hemden oftden besten Belüftungskomfort, und da heutefast alle aus UV-abblockenden Materialen her-gestellt sind, ist auch Sonnenschutz gegeben.

Hemden!

Die Hemden, die wir zugeschickt bekommenhaben, sind sehr unterschiedlich. Eines stichtsofort ins Auge, es gibt drei kulturell grundver-schiedene Hemdenherkunftsländer: Mittel -europa, Skandinavien und Nordamerika.Die Hemden der bei uns bekannten mitteleuro-päischen Hersteller sind in Design, Schnitt undFarben vor allem konservativ. Zielgruppescheint tatsächlich die etwas ältere Generationzu sein, die vor allem wandert bzw. die Hem-den auch im Alltag tragen möchte. Dabei habeich funktionelle und sehr nette Modelle gefun-den, die ich meinen Eltern sofort zu deren Ge-burtstag schenken würde – und sie würdensich freuen und die Dinger intensiv tragen –egal ob in den Bergen, im Alltag oder bei derGartenarbeit. Die Skandinavier verbringen quasi ihr ganzesLeben im Freien und brauchen was Funktio-nelles und Robustes. Und so überrascht eswenig, dass sich auch die Hemden der Her-

steller aus dem Norden so präsentieren: Tollepraktische Details, extrem aufwendige Verar-beitung und absolut Bergsport- tauglich – unddurchwegs sehr frisch, also auch für eine jungeZielgruppe geeignet.Apropos: Nirgendwo wird man so viele jungeBergsteiger finden, die im Gebirg oder auf Rei-sen oder im Alltag so selbstverständlich undgerne mit Hemden herumlaufen wie in Nord-amerika – Stichwort Holzfällerhemd. Die Mo-delle dieser Hersteller sind vom Schnitt legerer,von den Farben aktueller und vom Design sehrentspannt – ein oder zwei Hemden davonwürde ich sogar meinen 19-jährigen Söhnenschenken und ev. würden sie sie gelegentlichtragen.

UV-Schutz

Er wird bei Textilien entsprechend dem bei Son-nenschutzcremen angegeben. Hier hängt er je-doch zusätzlich stark vom Material des Hemdesbzw. der Bluse ab. Auch die Farbwahl spielt hiereine Rolle. Unter einer weißen Bluse aus Baum-wolle wird man weniger geschützt sein als ineiner orangen oder schwarzen! Trotzdem wageich aus Erfahrung zu behaupten, gleich welchesHemd man trägt, einen Sonnenbrand darunterhabe ich noch nie bekommen!

Karo ist in!

Kariert ist das VAUDE Woman’s Roteburn LSShirt genauso wie einige andere, eben im her-kömmlichen Bergsteigerlook. ÜberraschendeAusnahmen davon sind Löffler ,Mammut undHaglöfs. Zwar auch noch mit Karo aber sehrchick! Das Karo ist vor allem beim älteren Kun-den beliebt. Das karierte Muster hat Vorteile:Das unruhige Muster kaschiert geschickt Knit-terfalten, Schmutz und Flecken, besser als ein-färbige Modelle

Details

Wir bekamen Lang- und Kurzarmhemden fürMänner und Frauen zugeschickt, wobei diemeisten eher dünn und somit sommertauglich

sind. Wenn es echt heiß ist, verfügen einige Mo-delle über Belüftungsöffnungen bzw. aufwen-dige Netzeinsätze, durch welche die Luft dannzirkulieren kann. Taschen waren ganz unterschiedlich integriert:von der eher sinnlosen kleinen Brusttascheüber große seitliche Einschubtaschen (=Napo-leontasche im Brustbereich) in die auch einReisepass passt bis hin zur raffinierten ver-steckten Schlüsseltasche ist alles vertreten. Eskommt auf den Einsatzzweck an. Definitiv ab-zuraten muss jedoch von keinem der an dieserMarktübersicht teilnehmenden Herstellern,auch wenn die vorhin angesprochenen Ta-schen lösungen bei den allermeisten sehr zuwünschen übrig lassen!

Materialien

Die Materialien waren durchwegs reine Kunst-fasern – zu meiner Überraschung war kein ein-ziges Modell aus Wolle dabei. Doch geradebeim Trekking oder auf Reisen hat die heuteverwendete dünne Merinowolle Vorteile (Stich-wort Geruch); aber auch Nachteile, wie z.B.,dass sie schwerer trocknet. Aber ob Wolle oderSynthetik ist nicht zuletzt eine Überzeugungs-frage, die jeder für sich selbst beantwortenmuss - auf alle Fälle sind im Handel auch Hem-den bzw. Polos aus Merino erhältlich.Es wäre unfair ein Material besonders hervor-zuheben, denn nur wenn die ausgeführte Tä-tigkeit, das Einsatzgebiet (Südeuropa oderSkandinavien) bzw. die Konstitution zum Ma-terial stimmen, wird man sich wohlfühlen. Auchwird entscheidend sein, ob man viel oder wenigschwitzt. Mischfasern haben hier einen gewis-sen Vorteil, da sie eine raschere Trockenzeit ga-rantieren. Die naturnahe Synthetikfaser Viskosekann heute ja schon so behandelt werden, dasseine antibakterielle Wirkung erzielt werdenkann. Generell denke ich, dass bei den Hemden pri-mär der persönliche Geschmack kaufentschei-dend ist. Der große Vorteil ist ja die vielseitigeVerwendung, und da ist es umso wichtiger,dass man sich darin wohl fühlt, und Schnitt undvor allem Muster bzw. Farbe gefallen. Die Aus-wahl ist hier glücklicherweise riesengroß, so-dass jedermann, – frau das persönliche

„Bist du dir sicher? Funktionshemden zu Winteranfang?“ Ja, Klaus Oberhuber war sich sicher, sozusagen als Vorschau. Wobei bei der gerade eben herrschenden Temperatur – obwohl Ende November –

zweifelsohne passender als z.B. Tourenschischuhe.

Von Klaus Oberhuber und Peter Plattner

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GEOFF ANDERSONWoggi Hemd

Material: 15 % Polyester, 85% NylonLang/Kurzarm: lang zum Hochkrempeln

mit KnopfBusttaschen: 2UV-Schutz: lt. Hersteller sehr hochBemerkungen: Dieses Hemd überzeugt durch seinaußergewöhnliches Design. Das Material Silk-windTM, ein Fabrikat bestehend aus 15 % Polyesterund 85 % Nylon, ist hoch atmungsaktiv und sehrleicht. Feuchtigkeit wird schnell nach außen trans-portiert und verdunstet. Ein System aus Entlüf-tungsschlitzen sorgt für optimale Luftzirkulation.

Größen: XS - XXXL Gewicht: 275 gPreis: 79,90 EuroHersteller: www.geoffanderson.at

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Lieblingsteil finden wird. Noch zwei Tipps zumAbschluss: Probieren Sie das Hemd unbedingtan; achten Sie bei einem Sommerhemd unbe-dingt auf eine gute Durchlüftung!

ANDERSON GEOFFWoggi Shirt

Ich habe noch nie von diesem Hersteller ge-hört, das Hemd ist ein langärmeliges (Ärmelkönnen hochgekrempelt und am Oberarmmit Knöpfen fixiert werden), super lässigesReise- und Trekkinghemd, das alle Stückespielt: Netzeinsätze und Belüftungsschlitzeim Achsel- und Rückenbereich, zwei Napo-leontaschen mit Reißverschluss (RV) und ex-trem sauber verarbeitet. Schnell trocknende,feuchtigkeitstransportierende, sonnendichteund robuste Polyester/Nylonmischung na-mens Silkwind.

HAGLÖFSZando SS Shirt

Und wieder einmal zeigt sich, dass die Skan-dinavier viel im Freien unterwegs sind. Auf-wendig verarbeitetes Kurzarmhemd mit einerNapoleon-RV-Tasche und einer normalenBrusttasche aus Climatic, einem leichten, ge-wobenen Material, dass über herausragendeTrageeigenschaften verfügt. Perfekt zumBiken, Wandern oder für die Stadt – sehr toll.

Trio Q SS Shirt

Polygiene – dann stinkts nicht so – behan-deltes dünnes Climatic Sehr-Kurzarm Hemdin dem Frau eine gute Figur macht. Superverarbeitet und chic und mit einer versteck-ten RV-Tasche an der Seite. Funktion mussnicht langweilig sein!

LÖFFLERHerren Tencel Polo

Dünnes, extrem tragefreundliches und lufti-ges Polo aus funktionellem Tencel. Im Rü-cken länger geschnitten. Ideal für heiße Tageund beim Reisen, aber auch technisch undsehr alpintauglich.

Polo kurzarm

s.o.

Damen Trekking Bluse

Sehr klassische Kurzarm-Damenbluse mitzwei Brusttaschen und leicht tailliertemSchnitt. Nett.

Herren Trekking Hemd

Klassisches dünnes Kurzarm-Hemd mit zweiBrusttaschen. Nett.

LUNDHAGSIndal LS Shirt

Schwedisches dickes und warmes und flau-schiges flanellähnliches Hemd in bester Ver-

arbeitung. Ideal zum Holzhacken und für ku-schelige Abende am offenen Kamin.

Cobo Ws L/S Shirt

Kompromissloses, robustes und perfekt ge-arbeitetes Langarm-Damenhemd. ZweiBrusttaschen mit Druckknopf und versteckteRV-Napoleontasche. Extrem lässig (undebenfalls zum Holzhacken geignet).

MAMMUTAlessandria Shirt Long Women

Langärmeliges, modisches Damenhemd mitklassischem Schnitt und abgedeckter Knopf-leiste. Das Funktionsmaterial nennt sich Dry-keep MC und ist höchst funktionell beiangenehmem Tragekomfort und Sonnen-schutz UPF30+.

Belluno Shirt Long Men

Tolles und vor allem alltagstaugliches lang-ärmeliges Hemd aus Drykeep MC mit einerBrusttasche. Immer richtig!

MARMOTYarmouth LS

Lässiges junges Langarmhemd, mit demman überall richtig ist und auch am Berg stil-voll auftritt. Legerer Schnitt und entspannteOptik.

SCHÖFFELTanja

Modisches, alltagstaugliches, aber nicht zu-letzt dank Stretchmaterial funktionelles Lang-armhemd im ultra- klassischen Look.

THE NORTH FACEW L/S High Country

Langärmeliges etwas dickeres und damitganzjahrestaugliches Hemd mit UV-Schutz.Zwei Brusttaschen, solide verarbeitet undeher modisch als funktionell.

M L/S Black Canyon

Langärmeliges, funktionelles und UV-dichtesHemd mit Netzeinsatz im Nackenbereich. All-tagstauglich, perfekt zum Reisen und auchauf jeder Trekkingtour vielseitig verwendbar.Wie von TNF gewohnt sehr schön verarbei-tet.

VAUDEMe Jotun Shirt

Dünnes Kurzarm-Hemd mit leichtem Knitter-look, das UV Schutz bietet und mit zweiBrusttaschen ausgestattet ist. Sehr klassisch(und ein wenig langweilig).

Wo Routeburn LS Shirt

Langarmhemd in schriller gewöhnungsbe-dürftiger Optik aus Tencel.

HAGLÖFSZandro SS Shirt

Material: 53 % Recyceltes Polyester, 47 % Polyamide

Lang/Kurzarm: kurz

Busttaschen: 2 mit Knopf bzw. RV

UV-Schutz: UPF 40+

Bemerkungen: Vielseitiges, leichtes Hemd mitBaumwoll-Tragegefühl, nahtlose Schulterpartien

Größen: XS - XXL

Gewicht: 80 g/m2

Preis: 70,– Euro

Hersteller: www.hagloefs.de

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HAGLÖFSTRIO SS Shirt

Material: 53 % Recyceltes Polyester, 47 % Polyamide

Lang/Kurzarm: kurz

Busttaschen:UV-Schutz: UPF 30+

Bemerkungen: Damenmodell mit vielseitigen Ein-satzmöglichkeiten und diskret platzierter Hüfttaschemit RV

Größen: XXS - XXL (Damen)

Gewicht: 58 g/m2

Preis: 60,– Euro

Hersteller: www.hagloefs.de

LÖFFLERHerren Tencel Polo

Material: 67% PES, 33% CLY

Lang/Kurzarm: kurz

Busttaschen: nein

UV-Schutz: nein

Bemerkungen: Neue, nachhaltig produzierteFaser-Generation TENCEL (Basis: nachwachsenderRohstoff Holz), verstrickt mit speziellem Polyester-Garn aus der Löffler-Eigenproduktion. OptimalesFeuchtigkeits- und Klimamanagement. Comfort-schnitt für optimale Bewegungsfreiheit.

LÖFFLERPolo kurzarm

Material: 67% PES, 33% CLY

Lang/Kurzarm: kurz

Busttaschen: nein

UV-Schutz: nein

Bemerkungen: Damen Tencel-Polo. KörpernaherSchnitt für perfekte Passform.

Größen: 34-50

Gewicht: 170 g

Preis: 59,99 Euro

Hersteller: www.loeffler.at

LÖFFLERDamen Trekking Bluse

Material: 100% PES

Lang/Kurzarm: kurz

Busttaschen: 2

UV-Schutz: nein

Bemerkungen: Die Damenausgabe des obigenHemds. Außergewöhnlich rasch trocknend unddoch angenehm auf der Haut.

Größen: 36-50

Gewicht: 100 g

Preis: 49,99 Euro

Hersteller: www.loeffler.at

LÖFFLERHerren Trekking Hemd

Material: 100% PES

Lang/Kurzarm: kurz

Busttaschen: 2

UV-Schutz: nein

Bemerkungen: Leichtes, atmungsaktives undschnelltrocknendes Webstoffhemd.

Größen: 46-56

Gewicht: 120 g

Preis: 59,99 Euro

Hersteller: www.loeffler.at

LUNDHAGSIndal LS Shirt

Material: 50 % Acryl, 25 % Wolle,25 % Polyester

Lang/Kurzarm: lang

Busttaschen: 2

UV-Schutz:Bemerkungen: Dieses Hemd ist eher für wenigeraktive Tätigkeiten zu empfehlen, da es sehr warmhält.

Größen: S - XXL (Männer)

Gewicht: 750 g

Preis: 90,– Euro

Hersteller: www.lundhags.se

Größen: 46-60

Gewicht: 230 g

Preis: 59,99 Euro

Hersteller: www.loeffler.at

Page 28: Lawinensicherheits-Training mit einem · gesetzbuch (codice penale, kurz c.p.) in den Artikeln 426 und 449 c.p.: In Artikel 426 c.p. wird das absichtliche Auslösen von Lawinen1),

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LUNDHAGSCobo LS Shirt

Material: 55 % Baumwolle, 45 % Bambus Viskose

Lang/Kurzarm: lang

Busttaschen: 2 + 1 horizontal mit RV

UV-Schutz:Bemerkungen: Fühlt sich angenehm weich aufder Haut an.

Größen: XS - XL (Frauen)

Gewicht: 370 g

Preis: 70,– Euro

Hersteller: www.lundhags.se

MAMMUTAllesandria Shirt long

Material: IBQ Drykeep 48 % Polyester, 52 % Polyamide

Lang/Kurzarm: lang

Busttaschen: 1 mit Knopf

UV-Schutz: UPF 30+

Bemerkungen: Sehr angenehm zu tragen undknitterfrei. Bei den Testerinnen sehr gut angekom-men.

Größen: XS - 2XL

Gewicht: 190 g

Preis: 80,– Euro

Hersteller: www.mammut.ch

MAMMUTBelluno Shirt long

Material: IBQ Drykeep 70 % Polyester, 26 % Polyamide, 4 % Cotton

Lang/Kurzarm: lang

Busttaschen: 1 mit Knopf

UV-Schutz: UPF 30+

Bemerkungen: Sehr angenehm zu tragen undknitterfrei.

Größen: S - 3XL

Gewicht: 250 g

Preis: 80,– Euro

Hersteller: www.mammut.ch

MARMOTYarmouth Long Sleeve

Material: 100 % Nylon Supplex 2.5 oz/yd

Lang/Kurzarm: lang bzw. 3/4 mit Knopf fixierbar

Busttaschen: 1

UV-Schutz: UFS 50

Bemerkungen: Das Wasserdampf regulierendeund schnell trocknende Yarmouth LS ist ein idealerBegleiter am Berg und bei Wanderungen.

Größen: S - XXL

Gewicht: 170 g

Preis: 60,– Euro

Hersteller: www.marmot.de

SCHÖFFELTanja Shirt long

Material: 59 % Polyester, 41 % Baumwolle

Lang/Kurzarm: lang

Busttaschen: 1mit Knopf

UV-Schutz: UPF 30

Bemerkungen: Hochknöpfbare Ärmel.

Größen: 34 - 48

Gewicht: 250 g

Preis: 69,90 Euro

Hersteller: www.schoeffel.at

NORTH FACE W LS High Country Woven

Material: 55 % Baumwolle, 45 % Coolvision Propyle

Lang/Kurzarm: lang bzw. 3/4

Busttaschen: 2 mit Druckknöpfen

UV-Schutz: LSF 50

Größen: XS - XL

Gewicht: 120 g

Preis: 60,– Euro

Hersteller: www.thenorthface.com

Page 29: Lawinensicherheits-Training mit einem · gesetzbuch (codice penale, kurz c.p.) in den Artikeln 426 und 449 c.p.: In Artikel 426 c.p. wird das absichtliche Auslösen von Lawinen1),

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NORTH FACE M LS Black Canyon WovenMaterial: 74 % Modal,

26 % Recycling Polyester

Lang/Kurzarm: lang,aufkrempeln möglich

Busttaschen: 1 (links)

UV-Schutz: LSF 30

Bemerkungen: Liegt besonders angenem auf derHaut auf. Brusttasche kann von oben und von derSeite geöffnet werden. Verfügt über einen UPFSchutzfaktor.

Größen: S - XXL

Gewicht: 120 g

Preis: 65,– Euro

Hersteller: www.thenorthface.com

VAUDE Men’s Jotun ShirtMaterial: 84% Polymid, 9 % Baumwolle,

7 % Elstan Lang/Kurzarm: kurz, Armabschluss

Busttaschen: 2

UV-Schutz: UFS 50

Bemerkungen: Komfortables und luftiges Trek-kinghemd aus elastischem, pflegeleichtem Mate-rial. Schnelltrocknend und mit UV-Schutzausgestattet.

Größen: S - XL

Gewicht: 180 g

Preis: 60,– Euro

Hersteller: www.vaude.com

VAUDE Woman’s Roteburn LS ShirtMaterial: 40% Lyocell, 33 % Polyester,

27 % Baumwolle Lang/Kurzarm: lang, zum Kurzarm aufrollbar

Busttaschen: 1

UV-Schutz: UFS 50

Bemerkungen: Pflegeleichte Trekkingbluse mitnatürlicher Tencel-Faser für optimalen Feuchtig-keitstransport; schnelltrocknend und pflegeleicht.Die Ärmel können bei Bedarf zum Kurzarm aufge-rollt und fixiert werden.

Größen: 34 - 48

Gewicht: 145 g

Preis: 60,– Euro

Hersteller: www.vaude.com

Liebe Mitglieder!

Die richtige Antwort zu unserer Frage, von welchem Punkt aus manunsere drei Karwendelhütten sehen könnte, ist: Roßkopf, 2.668 m

Wir bedanken uns für das Mitmachen und gratulieren den Gewinnernzur richtigen Lösung. Sie bekommen von uns je ein aktuelles AV-Jahrbuch zugesandt.

Auflösung

Die Auflösung des geographischen Rätsels ergab zwei richtige Einsendungen:Hermann HellSepp Jöchler

Gunnar AmorHüttenwart Bettelwurf Hütte

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SAMOS - WANDERWOCHEca. 14. 5. 2012 bis 21. 5. 2012

Samos - eine üppig grüne Insel mit ausgedehnten Pinienwäldern,fruchtbaren Flusstälern, herrlichen Olivenhainen, wunderbar gelegenenWeinterrassen, schmucken Bergdörfern und traumhaften Stränden - einParadies für Wanderer. Hört man ihren Namen, schmeckt man den sü-ßen, von der Sonne verwöhnten Wein auf der Zunge. Samos gilt als die Heimat der Hera, Gattin des Zeus, Muttergottheit undSymbol für Fruchtbarkeit.Wir wohnen in Kokkari an der Nordküste, in einem familiär geführtenHotel. Die gepflegten kleinen Zimmer befinden sich in schmuckenWohneinheiten mitten in einem üppigen Blütengarten. In jeweils ca. 5Minuten Fußweg sind 2 Strände vom Quartier aus bequem erreichbar.Kokkari gruppiert sich mit seinen Häusern um eine kleine Landzunge.Auf der einen Seite wird der Blick auf eine großzügige, weite Badebucht,auf der anderen Seite auf den pittoresken kleinen Fischerhafen und diesich anschließende Hafenpromenade gelenkt. Der Ort bietet einen her-vorragenden Einstieg für unsere Unternehmungen und viele weitereWanderungen.

Programm: 1. Tag: Flug München - Samos2. Tag: Wanderung Paleochori z.Bergdorf Vourliotes3. Tag: Besichtigung Samos Stadt mit anschließender

Wanderung4. Tag: Von Kokkari nach Ag. Konstantinos5. Tag: Fahrt nach Ephessus (Aufpreis) oder Wanderung6. Tag: Von Plantanos nach Kondakeika7. Tag: Küstenwanderung bei Pontami8. Tag: Flug Samos - München

Anforderungsprofil: Für dieses Wanderprogramm bedarf es keiner al-pinen Erfahrung: Die Wanderungen sind leicht bis mittelschwer. Bergwan-dererInnen mit Kondition für ca. 3 - 6 Std. und ca. 600 Hm.

Preis: 995,– EuroEinzelzimmer-Zuschlag: 175,– Euro(Preisgrundlage Dezember 2011 – Änderungen vorbehalten)

Leistungen: Busfahrt von Innsbruck nach München, Flug München -Samos - München, sämtliche Transporte, Unterkünfte in Pension mit Früh-stück und Abendessen in Tavernen, Führungskosten, EintritteNicht inkl.: Eintritte für Museen und persönliche Ausgaben.

Leitung: Christa Grünbauer und ein Führer(in) des AV-Innsbruck

Veranstalter: Natur & Kultur

Maximalteilnehmerzahl: 27 Teilnehmer

Anmeldeschluß: 20. Jänner 2012

Anmeldung: Alpenverein InnsbruckMeinhardstraße 7-116020 InnsbruckE-Mail: [email protected]

WWW – Wachau – Wandern – Wein

DER WELTERBESTEIG IN DER WACHAU10. bis 14. Oktober 2012

Ein Genuss für die Sinne ist diese 5-tägige Wanderung inmitten des UNESCO-Welterbes Wachau.

1. Tag: Anreise in die Wachau: Unser gemütliches 3-Sterne-Hotel liegt imZentrum von Spitz an der Donau. Bei einem Begrüßungstrunk wirddas kommende Programm erklärt.

2. Tag: „Wo König Richard Löwenherz gefangen gehalten wurde“: Dererste Wandertag startet in Dürnstein, wo bei einem kurzen geführ-ten Ortsspaziergang das mittelalterliche Städtchen entdeckt wird. Dieanschließende Wanderung führt über den Eselsteig zur Ruine Dürn-stein (Legende von Richard Löwenherz) zur Starhembergwarte undzur Fesselhütte. Der Höhenweg nach Weißenkirchen führt durch dieberühmtesten Weinberge der Wachau und zeigt traumhafte Aus- blicke auf die Donau. Weglänge: 17 km, Gehzeit: ca. 6 Stunden

3. Tag: „Wo die Vögel im Weingarten am schönsten singen“: Heutestartet die Wanderung in Weißenkirchen. Die Etappe führt über denTeisenhoferhof, das Weißenkirchner Burgviertel durch die Rieden zumNaturdenkmal Michaelerberg, durch das Mieslingtal, über das RoteTor zum besten Weinberg von Spitz – der Ried Singerriedel und zumKirchenplatz in Spitz. Weglänge: 10,5 km, Gehzeit: ca. 3,5 Stunden.

4. Tag: „Entlang uralter römischer Pfade“: Am nächsten Tag bringt Sie dieDonaufähre von Spitz nach Arnsdorf am südlichen Donauufer, dieWanderung geht weiter durch das Kupfertal (Römerweg), die See-kopfwarte zum Panoramaweg und endet in Rossatz beim Gasthof„Rossatz 8“. In der hauseigenen Vinothek werden bei einer kom-mentierten Weinverkostung die regionalen Weine probiert. Weg-länge: 17 km, Gehzeit: 6,5 Stunden

5. Tag: „Kurze Wanderung je nach Witterungslage“ und Heimfahrt

Inkludierte Leistungen: An- und Heimreise mit Kleinbussen.4 Nächtigungen mit Frühstück und Abendessen im 3-Sterne-Hotel in Spitz. Stadtführung in Dürnstein (1 Stunde). täglich Wanderjause mit regionalen Produkten.Donaufähre Spitz–Arnsdorf. Weinverkostung im „Rossatz 8“.Wanderpaket mit Karte, Wegbeschreibung und Info zum WeltkulturerbeWachau.

Preis: 479,– Euro (Basis DZ)Einzelzimmer-Zuschlag: 48,– Euro

Führung: örtlicher Führer und Wanderführer des Alpenverein Innsbruck

Veranstalter: Donau-Incoming (Hotel, Transfer vor Ort, Wanderführung)Alpenverein Innsbruck (An- und Abreise)

Anmeldung: Alpenverein InnsbruckMeinhardstraße 7-116020 InnsbruckE-Mail: [email protected]

Page 31: Lawinensicherheits-Training mit einem · gesetzbuch (codice penale, kurz c.p.) in den Artikeln 426 und 449 c.p.: In Artikel 426 c.p. wird das absichtliche Auslösen von Lawinen1),

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i n f o r m i e r tWanderwoche

ABRUZZEN - GRAN SASSO16. bis 23. 6. 2012

Wer Mittelitalien nur vom Liegestuhl am Sandstrand aus kennt, ist oft erstaunt,wenn vom Gran Sasso, einem 2912 m hohen Gipfel zwischen Rom und Pescaradie Rede ist. Er ist der höchste Gipfel im Gebirgszug des Apennin in der RegionAbruzzo und in seiner Umgebung gibt es eine Vielzahl an lohnenden Wande-rungen. Wer gerne wandert, aber im Urlaub nicht auf südländische Sonne, gu-ten Wein, italienische Küche und mediterranes Zeitgefühl verzichten möchte, istmit dieser Wanderwoche gut beraten. Die ländlichen Hotels und Gasthäuser, inwelchen wir essen und schlafen, weisen allesamt zwei unverkennbare Eigen-schaften auf: außergewöhnliche Gastfreundschaft und Herzlichkeit sowie aus-gezeichnete traditionelle Küche. Die Landschaft ist geprägt von Oliven- und Fei-genbäumen und von alten Kulturstätten und verlassenen Dörfern. Die sorgfäl-tig ausgesuchten Wanderungen zeigen die Vielfalt der Region und führen zu denmarkantesten Berggipfeln des Gran Sasso Massivs.

Programm:Samstag: Anreise nach Caramanico Terme. Sonntag: Wanderung durch die „Riserva Naturale dell Orfento”,

Aufstieg 600 m, Abstieg 350 m. Gehzeit: ca. 5 Std. Montag: Fahrt über den Passo Lanciano zum Rifugio Bruno Pomilio. Monte

Acquaviva (2.737 m). Auf- und Abstieg 950 m. Gehzeit: ca. 6,5 Std. Dienstag: Fahrt nach Forca di Penne und Wanderung auf der „Alta Via

Pescara” bis nach Castel del Monte, Aufstieg 600 m, Abstieg 500 m. Gehzeit: ca. 6,5 Std.

Mittwoch: Von der Fonte Vetica steigen wir auf den Monte Camicia 2564 m: Auf- und Abstieg ca. 950 m. Gehzeit: ca. 5,5 Std.

Donnerstag: Der Corno Grande del Gran Sasso (2912m). Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind gefragt. Auf- und Abstieg 900 m. Gehzeit: ca. 6 Std.

Freitag: Wanderung durch Hochebenen und Täler des Campo Imperatore nach Santo Stefano di Sessanio. Aufstieg 300 m, Abstieg 350 m. Gehzeit: ca. 4 Std.

Samstag: Ein Spaziergang am Strand, ein Sprung ins Meer, bevor uns der Kleinbus wieder nach Innsbruck bringt.

Anforderungsprofil: Für alle Wanderungen bedarf es alpiner Erfahrung. DieWanderungen setzen auch ein gewisses Maß an Kondition, Gesundheit und Hitze-verträglichkeit voraus.

Preis: 1.049,– Euro (23 TN)995,– Euro (15 TN)

(Preisgrundlage Dezember 2011 – Änderungen vorbehalten)

Leistungen: Fahrt mit Kleinbussen von Innsbruck nach Cramanico Terme, Unterkünfte in kleinen Hotels mit Frühstück und Abendessen, Führungskosten.Nicht inkl.: Eintritte für Museen und persönliche Ausgaben.

Leitung: Globo-Alpin Führer und und ein Führer(in) des AV-Innsbruck

Veranstalter: GLOBO ALPIN

Maximalteilnehmerzahl: 23 Teilnehmer

Anmeldeschluß: 1. März 2012

Anmeldung: Alpenverein InnsbruckMeinhardstraße 7-116020 InnsbruckE-Mail: [email protected]

Schitourenwoche

4.000er IM HOHEN ATLAS, MAROKKO15. - 24. 3. 2012

Rund um den Jebel Toubkal, 4.167m, höchster Berg Nordafrikas, fin-det sich ein Schitourengebiet erster Klasse. Der legendäre Firn in densteilen Rinnen und Karen inmitten der roten Felsdome der 4.000er lädtzum Schigenuss unter afrikanischer Sonne ein.

Unser exotisches Tourenziel erfordert einiges an Abenteuerbereit-schaft. Die einfachen Unterkünfte und das Zeltlager, das Handeln undTee trinken mit den humorvollen Einheimischen, das quirlige Treibenin den Souks, die fantastischen Ausblicke auf die Trockengebiete undWüsten und ein außergewöhnlicher Schigenuss unter stahlblauemHimmel inmitten bizarrer Felslandschaften machen unseren Marok-kotrip zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Alpine, rassige Schitouren im afrikanischen Firn rund um die 4.000erGrenze.Eintauchen in den Frühling Marrakeschs, der orientalischsten Stadtdes Magreb.Exotische Reise, wenig Komfort, einmalige Erlebnisse.

Anforderungsprofil: trittsichere SchibergsteigerInnen, sichereSchitechnik für steile Abfahrten, Kondition für 4-6 stündige Aufstiege, Höhe über 4.100m, Abenteuerbereitschaft

Gemeinschaftsbergfahrt unter der bewährten Organisation und Führung eines staatlich geprüften AV-Innsbruck Bergführers

Anmeldung: Alpenverein InnsbruckMeinhardstraße 7-116020 InnsbruckE-Mail: [email protected]

Infos in der Geschäftsstelle

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BERGFAHRTEN · KURSE · VORTRÄGE · EXKURSIONEN

JÄNNER 2012 bis Ende MÄRZ 2012

1/2012TOURENprogramm AALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

BERGFAHRTEN - KURSE - EXKURSIONENDatum Ausgangspunkt Bergziel Tourenart Kostenbeitrag

J Ä N N E R 2 0 1 201.01.2012 OrtsteilObern/Madern Fischers Napf (2.493m) Schitour 10,– Euro04..01.2012 ParkplatzTirolerhof . Juifen (1.988m) Schitour 10,– Euro06.01.2012 Schlemmer Schihütte Großer Gabler (2.575m) Schneeschuhtour 10,– Euro 07.01.2012 GH.Marlstein (Kühtai) Faltegartenkögele (2.182m) Schneeschuhtour 10,– Euro08.01.2012 Navis Parkplatz Nördlicher Schober (2.488m) Schitour 10,– Euro11.01.2012 Schönanger Alm Gressenstein (2.216m) Schitour 10,– Euro12. - 14.01.2012 GH. Steckholzer Lawinenkurs Kurs 49,– Euro14.01.2012 Gleins Gleinser Berg Schneeschuhwanderung 10,– Euro15.01.2012 GH. Wegscheid Schafsiedel-Überschreitung (2.447m) Schitour 10,– Euro15.01.2012 Müzens Rodeln im Stubaital (f. Kinder) Jugendtour 08,– Euro18.01.2012 Inneralpbach Schatzberg (1.898m) Schitour 10,– Euro21.01.2012 Entholz Parkplatz Äußere Wurzeralm (1.822m) Schneeschuhtour 10,– Euro 22.01.2012 Seminarhaus Obernberg LVS-Gerätetag Kurs 17,– Euro25.01.2012 Axamer Lizum Hochtennspitze (2.549m) Schitour 10,– Euro26. - 29.01.2012 Bezau Schitourentage im Bregenzerwald Schitourentage INFO in der GS28.01.2012 Schigebiet Schitechnik f. Tourenschiläufer Kurs 57,– Euro28.01.2012 Mittenwald Lautersee - Ferchensee (1.065m) Schneeschuhtour 10,– Euro

F E B E R 2 0 1 201.02.2012 Holzleiten Wankspitze (2.208m) Schitour 10,– Euro04.02.2012 Parkplatz Falterschein Falterscheinrunde (1.288m) Schneeschuhtour 10,– Euro04. - 05.02.2012 Großraum Innsbruck Eisfallkletterkurs Kurs 87,– Euro05.02.2012 Parkplatz Maria Waldrast Schneeschuhwandern und Iglubau Jugendtour 08,– Euro08.02.2012 Bärentalerhof Bärentalerspitze (2.450m) Schitour 10,– Euro11.02.2012 Olympiahalle Seefeld Brunschkopf 81.510m) Schneeschuhwanderung 10,– Euro 12.02.2012 Gmünd Kirchspitze (2.312m) Schitour 10,– Euro15.02.2012 Hinterlarcher Grünbergspitze (2.790m) Schitour 10,– Euro18.02.2012 Pederü Senneshütte (2.116m) Schneeschuhtour 10,– Euro19.02.2012 Wildschönau Lämpersberg (2.202m) Schitour 10,– Euro22.02.2012 Padaun Silleskogel (2.418m) Schitour 10,– Euro25.02.2012 Parkplatz Waldesruh Obernberg - Steineralm (1.737m) Schneeschuhwanderung 10,– Euro26.02.2012 Scharnitz Skatingausflug für Langläufer Langlaufen 15,– Euro29.02.2012 Schwarzenau Feldalpenhorn(1.923m) Schitour 10,– Euro

M Ä R Z 2 0 1 203.03.2012 GH. Steckholzer Padauner Kogel (2.066m) Schneeschuhtour 10,– Euro04.03.2012 Hinterlarcher Seeblesspitze (2.628m) Schitour 10,– Euro07.03.2012 GH. Spörr Hoher Lorenzen (2.315m) Schitour 10,– Euro 10.03.2012 Parkplatz Montiggler See Montiggler See - Frühlingstal Wanderung 10,– Euro 11.03.2012 Parkplatz Wildlahner Kleiner Kaserer (3.093m) Schitour 10,– Euro14.03.2012 GH. Lüsens Schöntalspitze (3.002m) Schitour 10,– Euro15. - 24.03.2012 Marrakesch Schitouren in Marokko Schitourenwoche INFO in der GS17.03.2012 Rodlerkehre Birgitzköpfl (1.982m) Schneeschuhtour 10,– Euro17. - 18.03.2012 Mittelberg Talstation Wildspitze (3.770m) + Hochvernagstspitze (3.539m) Schihochtour 80,– Euro21.03.2012 Speicher Längental Vordere Karlesspitze (2.569m) Schitour 10,– Euro24.03.2012 Zanser Alm Tschantschenon Alm (1.928m) Schneeschuhtour 10,– Euro25.03.2012 GH. Feuerstein Gargglerin (2.470m) Schitour 10,– Euro28.03.2012 Praxmar Sellrainer Grieskogel (2.707m) Schitour 10,– Euro31.03.2012 Kaiserlift Parkplatz Brentenjoch (1.204m) Wanderung 10,– Euro

Page 33: Lawinensicherheits-Training mit einem · gesetzbuch (codice penale, kurz c.p.) in den Artikeln 426 und 449 c.p.: In Artikel 426 c.p. wird das absichtliche Auslösen von Lawinen1),

Ottenspitze (2.179 m)

Kurze Skitour auf den Kamm zwischen Schmirn- und Valsertal, Tuxer Alpen

Anreise: Innsbruck - Autobahnausfahrt Steinach a. Brenner - Stainach - St. Jodock - Schmirn oder umweltfreundliche Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Talort: Schmirn 1.407 m

Ausgangspunkt: Bushaltestelle Lorleswald 1.452 m

Beschreibung: Der Start ist am Lorleswald, bei der Muchnersiedlung (Bus haltest-elle). Dort zweigt nach rechts ein Weg zu einem Bauernhof ab, nun hinauf zur Wald-grenze, weiter durch den lichten Wald und über die extra angelegte Waldschneisehöher. Den ersten Gipfel (Leiten) lässt man rechts hinter sich und geht unschwierigzu der um 100 m höheren Ottenspitze weiter zum Gipfelkreuz. (Vorsicht: Gipfelhangkann durch Südwind – Föhn – lawinengefährdet sein).Wenn man 150 Hm Richtung NW abfährt und anschließend nochmals die Felle auf-zieht, kann man noch den Gipfel des Windbichl (2.285 m) besteigen (ca. 150 Hm).

Abfahrt: Entlang des Aufstieges zurück zum Ausgangspunkt.

Gehzeiten / Höhenmeter:Lorleswald – Ulten- (Otten)spitze Aufstieg 1,5 – 2 Std. / 750 Hm

Anforderungen: Mittelschwere Schitour, sichere Schitechnik im Aufstieg und Abfahrt, sowie lawinenkundliche Beurteilung notwendig.

Am Joch (2.405 m)

Beliebte Eingehtour auf den Vorgipfel des Mutenocks

Anreise: Innsbruck - Brenner - Autobahn Ausfahrt Brixen - Pustertal - Niedervintl - Terenten

Talort: Terenten 1.209 m

Ausgangspunkt: Parkplatz oberhalb Berggasthof Nunnewieser 1.534 m (stark von Rodlern und Schneeschuhwanderern beansprucht).

Beschreibung: Vom Parkplatz rechts in die Wiese hinaus und am Waldrand entlang.In angenehmer Steigung geht es in nördlicher Richtung aufwärts, die Forststraße istim Winter eine Rodelbahn und wird zweimal gequert. Dann erreichen wir die Pertin-ger Alm, 1.861 m. An der Alm links vorbei, ein kurzes Stück dem Forstweg folgend,nun durch die Waldlichtung hinauf zur Oberen Pertinger Alm (Hühnerspiel) ca. 2.000m. Anschließend in wechselnder Steilheit am sanft ansteigenden, breiten Gipfelhangin die kleine Einsattelung bis zum höchsten Punkt am weitläufigen Gipfelplateau.

Abfahrt: Wie Aufstieg, der breite Südhang lässt viele Möglichkeiten der Abfahrt zu.Die viel begangene Tour ähnelt deshalb einer Skipiste.

Gehzeiten / Höhenmeter:Parkplatz - Am JochAufstieg 2 – 2,5 Std. / 871 Hm

Anforderungen:Skitechnisch einfache, südseitige Tour mit breitem Gipfelhang, die viel begangenist. Einkehrmöglichkeit an der Pertinger Alm, Beginn der Rodelbahn.

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Ottenspitze (2.179 m)

Am Joch (2.405 m)

Regionalwetter:Telefon – Tonband – Regionalwetter 0900 91 1566 81Persönliche Beratung: 0512 – 291600Es beraten Sie Meteorologen mit Bergführer-AusbildungMO – SA 13:00 – 18:00 Uhr (nur an Werktagen)Dieser Service des Alpenvereins kostet € 0,68/Minute

Lawinenwarndienst:Tirol Tonband +43 (0)800 800 503 (kostenlos)+43 (0)512 581839 503 (bei Blockierung durch Provider)Internet: http://lawine.tirol.gv.atFaxabruf +43 (0)512 580915

Informationskarte „Wege ins Freie / Alpenverein Bergsteigerschule” in der Geschäftsstelle erhältlichBroschüre „Skitouren mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Großraum Innsbruck” in der Geschäftsstelle erhältlich

Alpin Notruf: 140

Landkarten:AV 31/5 Innsbruck-Umgebung 1:50.000 (Skirouten)AV 31/3 Brennerberge 1:50.000 (Skirouten)Kompass Nr. WK 34 Tuxer Alpen-Inntal-Wipptal-Zillertal 1:50.000F&B WK 241 Innsbruck-Stubai-Sellrain-Brenner1:50.000BEV Blatt 148 Brenner 1:50.000

Text / Foto: Springfeld Klaus

Regionalwetter: Tonband Alpenverein Wetterdienst 0039-0471-271177Persönliche Beratung: MO – SA 13:00 – 18:00 Uhr (nur an Werktagen)Persönliche Beratung: 0512 – 291600Es beraten Sie Meteorologen mit Bergführer-AusbildungMO – SA 13:00 – 18:00 Uhr (nur an Werktagen)Dieser Service des Alpenvereins kostet € 0,68/Minute

Internet: Alpenwetterbericht & Links: www.alpenverein.at

Lawinenwarndienst:Südtirol Internet: http://www.provinz.bz.it/lawinen Fax und Telefon 0039-0471-271177

Informationskarte „Wege ins Freie / Alpenverein Bergsteigerschule” in der Geschäftsstelle erhältlich

Alpin Notruf: 118

Landkarten:Kompass Nr. 081 Pfunderer Berge 1:25.000F&B WKS 4 Sterzing 1:50.000

Text / Foto: Springfeld Klaus / Permoser Rudolf

Landkartengrafik: Essl Josef

Landkartengrafik: Essl Josef

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399.-

Garmin und Alpenverein arbeiten bei Kartografie zusammen Jetzt auch Alpenvereinskarten für Garmin GPS-Geräte

Mit dem GPSmap 62 bringt Garmin einen altenFreund in neuem, elegantem Gewand zurück.Kein anderes Outdoor-Navi hat sich einen der-art guten Ruf erarbeitet wie das legendäreGPSmap 60. Mit dem GPSmap 62 kommt nunein brillanter Nachfolger. Das Gerät bestichtdurch einen 3-Achsen-Kompass und einen ba-rometrischen Höhenmesser, ist robust, wasser-dicht und mit einer Quadrifilar-Helix-Antenneausgestattet, die für hervorragenden Empfangsorgt.

Beide Modelle umfassen eine plastische welt-weite Basiskarte - Dazu kommt noch die ge-samte Garmin Kartenpalette für Marine,Outdoor und Straßennavigation. Der GPSmap62 unterstützt auch BirdsEye™-Satellitenbilder(Abonnement erforderlich), sodass Sie Satelli-tenbilder auf das Gerät herunterladen und zu-sammen mit den Karten verwenden können.Auch mit Rasterkarten ist das Gerät kompati-bel.

Der GPSmap 62 verfügt über einen integriertenelektronischen 3-Achsen-Kompass mit Nei-gungskorrektur, der die Richtung auch im Still-stand und in jeder Gerätelage angibt. Derbarometrische Höhenmesser ermittelt anhand

von Änderungen des Luftdrucks die genauegeografische Höhe. Auch barometrische Druck-änderungen im Zeitverlauf können abgelesenwerden - somit hat man alle Wetteränderun-gen im Blick.

Wegpunkte, Tracks, Routen und Geocacheskönnen drahtlos an andere Benutzer mit kom-patiblen Garmin-Geräten weitergegeben wer-den. Weiters unterstützt das GerätGPX-Dateien zum Herunterladen von Geoca-ches und anderen Informationen direkt auf dasGerät. Wenn Sie ganz ohne Papier auskom-men, tragen Sie nicht nur zum Umweltschutzbei, sondern steigern auch Ihre Effizienz.Der GPSmap 62 ist flach, leicht und somit derideale Begleiter für alle Natur-Ausflüge.

Kartenmaterial:integrierte weltweite Basiskarte mit plastischer Darstellung.

Erhältlich beim Alpenverein Innsbruck, Meinhardstraße 7-11, 6020 Innsbruck. Tel.: 0512-587828

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Die AV-SD Karte ist auch getrennt vom Gerät zum Preis von € 99.- erhältlich.

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Unser Altbischof hat seine Verbundenheit zu den Bergen schon infrüher Zeit verspürt.

Im Zuge der außerschulischen pastoralen Kontakte hat er durchviele Jahre Alpinkurse organisiert, jeden Sommer im Fels und im Eis,und dabei die Berge als wertvolle Erziehungshelfer kennen gelernt.Auf diese Weise ist er auch mit den alpinen Vereinen und Organisa-tionen wie Alpenverein und Bergrettung in Österreich und Deutsch-land in Kontakt gekommen. Dieser Kontakt ist bis heute erhaltengeblieben und hat in der Festrede zur Jahreshauptversammlung2008 des Österreichischen Alpenvereins und in der festlichen Weihedes Alpenvereinshauses in Innsbruck gegipfelt.

Wir wünschen unserem rüstigen Altbischof noch viele schöne Jahreim Kreise seiner Freunde sowie in den Bergen um Innsbruck.

Altbischof Reinhold Stecher – 90. GeburtstagDer Alpenverein Innsbruck gratuliert seinem langjährigen Mitglied Reinhold Stecher zu seinem 90. Geburtstag.

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Quo vadis Tirol?

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Knapp 13000 Höhenmeter, 5 Täler, 4 Glet-scherskigebiete. Dass es überhaupt mög-lich ist durch hochalpines, über weiteStrecken vergletschertes Gebiet vom hin-teren Stubaital bis ins 50 km Luftlinieentfernte Langtauferertal zu gelangen

und dabei gerade einmal 600 Meter aufsteigenzu müssen, spricht für sich. Der Tiroler Alpen-hauptkamm steht exemplarisch für einen Pro-zess, der Tirol in den letzten Jahrzehntenerfasst hat und fast ungebremst anhält.

Unsere Tour beginnt in Innsbruck, mit dem Busgeht es in einer reichlichen Stunde ins hintereStubaital. Zwischenstopp in Fulpmes, SkigebietSchlick2000. Hier träumt man vom Zusam-menschluss mit der Axamer Lizum, mit einerSeilbahn über das Ruhegebiet und Naturwahr-zeichen Kalkkögel.

75000 m2 Parkplatzfläche kündigen an, dasswir die Talstation der Stubaier Gletscherbahnenerreicht haben. In wenigen Minuten gondelnwir hinauf auf 3100 m ü.NN. Die Abfahrt ins

Sprachen, nur kein „Tirolerisch“. Wie auch, aufdie knapp 4000 Einwohner kommen 15000Gästebetten. Vom Bungeesprung bis zum Bor-dell findet man alles. Wir gondeln entlang derGletscherstraße, welche auf ca. 2700 Meter miteinem großen Parkplatz an der Gletscherzunge

Von illegalen „de facto Talabfahrten“, Skigebietsbetreibern im Erschließungsrausch und profitgetriebenen Wasserkraftwerkserweiterungen. Situationsanalyse der Tiroler Bergwelt

anhand einer zweitägigen Skidurchquerung des Stubaier und Ötztaler Hauptkammes – mit Liftanlagen...

Windachtal bringt uns nach Sölden. Aufgrunddes schneearmen Winters müssen wir schonfrüh die Ski abschnallen und tragen. Gegenüberim Skigebiet Sölden ziehen sich wie weißeSchnüre die Kunstschneepisten durch diegrüne Landschaft. Im Ort selber hört man alle

Text: Robert Kenner Fotos: Josef Essl

Bei einem Zusammenschluss desÖtztaler und Pitztaler Gletscher-

schigebietes würde auch derLinke Fernerkogel mit Seilbahnen

verdrahtet werden.

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Unter den Seilbahnern scheint es kein Tabu zu geben,denn selbst die unendlich weite Gletscherfläche desGepatschferners mit der Weissseespitze soll mit Seilbahnen erschlossen werden.

Die Gier der Seilbahner kennt auch vor Schutz-gebieten keine Grenzen, denn durch den imposantenGebirgsstock der Kalkkögel ist eine Seilbahn geplant.

endet, hinauf ins Rettenbachjoch. Pisten im her-kömmlichen Sinne findet man in Sölden selten.Hier gibt es ganze planierte Hänge. Dennochlässt sich das Bild eines Ameisenhügels beimAnblick der tausenden Touristen nicht verdrän-gen. Seinen Ruf als Trendsetter Tirols hat Söl-den mit dem Bau diverser AussichtsplattformenNachdruck verschafft. Da das Panorama der er-schlossenen 3000er zu gewöhnlich schien,wurde mit dem Bau großer freischwebenderAussichtsstege am Gipfel nachgeholfen. DieSölden Website dazu: „Beeindruckend auch derMut, die gewaltigen Berggipfel mit fragiler mo-derner Architektur zu beglücken. Der Gegen-satz hat Reiz.“ Der Rest Tirols zog nach und„beglückte“ seine Gipfel. „Top of Tyrol“ im hin-ter uns liegenden Stubai und die kubischenPlattformen, welche an der gegenüberliegen-den Timmelsjoch Passstraße entstehen sollenseien nur als stellvertretende Beispiele innächster Umgebung genannt.

Vom Rettenbachjoch sehen wir bereits dienächsten Bahnen. Der Weg zum Pitztaler Glet-scherskigebiet ist kurz. So kurz, dass die Be-mühungen eines Zusammenschlusses auchhier kaum aufzuhalten sind. Der erste Schrittdazu wurde bereits getan, auch gegen den Wi-derstand der Öffentlichkeit. Es geht um denBau des Pitztaler „Notweges“. Eine in den Felsgesprengte Piste, welche als Fluchtweg ausdem ansonsten nur über die Tunnelbahn er-reichbaren Gletscherskigebiet dienen soll. Alseine Genehmigung für diesen Bau nicht erteiltwurde, schuf die Betreibergesellschaft vollen-dete Tatsachen und begann ohne diese mitdem Bau. So wurde eine nachträgliche Geneh-migung erzwungen. Dieses äußerst peinlichepolitische Verfahren beinhaltete die Rück-nahme bereits negativ ausgefallener Umwelt-verträglichkeitsprüfungen und das schrittweiseLegalisieren geschaffener Fakten. Was wir aufunserer Tour aber sehen, hat auch mit dieserDiskussion nur mehr wenig zu tun. Die als Not-weg deklarierte Piste, welche in keinem Pis-tenplan existiert, fungiert de facto als Talabfahrt.Hunderte Skifahrer fahren vor unseren Augenüber den bestens präparierten Notweg ab. DasBrisante dabei: Der Weg ist offiziell gesperrt.Doch schon bei unserer Abfahrt zählen wir viergroße Lawinenkegel, welche die Piste überzo-gen haben. Einer davon ganz frisch und noch

nicht von der Piste beseitigt. Ein Tourist mühtsich darüber hinweg mit den Worten, dass die-ser gestern ja noch nicht da gewesen wäre...Wir fragen uns, wenn die Strecke sowiesoimmer gesperrt und dennoch hochfrequentiertist, wie will man verhindern, dass auch aneinem Frühjahrsnachmittag mit extremer Nass-schneelawinengefahr tausende ahnungsloserTouristen hinab fahren? Gibt es hier mehrereStufen von „gesperrt”? Als der Skigebietsbe-treiber mit der regen Nutzung des „Notweges“konfrontiert wurde, hieß es von dieser Stelle,dass man nicht verhindern könne, dass Win-tersportler den freien Skiraum nutzen; das lägein ihrer Verantwortung.

Wir erreichen die Talstation der Pitztaler Glet-scherbahnen und gondeln hinauf zum Mittel-bergjoch. Hier verlassen wir den Skirummelund fahren ab in eines der letzten naturbelas-senen Seitentäler der Nordtiroler Ötztaler Alpen.Das Taschachtal mit seinen südlich angren-zenden Eiswänden ist einmalig in ganz Öster-reich. Doch auch hier werden Begehrlichkeitenlaut. Die Tiwag plant seit langem einen Ausbauihrer Wasserkraftanlagen im benachbarten Kau-nertal. Während die Planungen im Taschach-und Rofental wohl auf zu großen Widerstandtreffen, zeichnet sich ein Ausbau im Platzertal,westlich des Kaunertales ab. Mangels natürli-cher Zuflüsse wäre das ein reines Pumpspei-cherwerk, welches also keinen Stromproduziert, sondern verbraucht. Aufgrund dergroßen Spitzenstrom-Nachfrage im Auslandökonomisch sinnvoll, ökologisch sehr fragwür-dig.

Nach einer Nacht im Taschachhaus geht es anden einzigen Fußanstieg der Tour. 600 Höhen-meter sind in das Ölgrubenjoch zurückzulegen.Von hier geht es in einer herrlichen Abfahrt hi-

nunter ins Kaunertal. Unter uns der große Spei-chersee, auf der gegenüberliegenden Talseitewindet sich die Kaunertaler Gletscherstraße inetlichen Kehren hinauf auf 2700 Meter See-höhe. Sie wurde nur zur Erschließung des Kau-nertaler Gletscherskigebietes gebaut und wirdauch in geöffnetem Zustand regelmäßig von La-winen verschüttet. Im Konflikt zwischen Si-cherheit und Umsatz kam es schon vor, dassFahrzeuge zwischenzeitlich auf einem beider-seits von Lawinenkegeln eingeschlossenenStraßenabschnitt gefangen waren. Am heutigenTag müssen wir uns darüber keine Gedankenmachen. Wir steigen für eine Haltestelle in denSkibus und sind in 5 Minuten an der Talstationder Ochsenalmbahn. Wir gondeln hinauf insKarlesjoch, vor uns die Nordwand der Weiß-seespitze, eine beliebte Einsteigereistour. Die-ser imposante 3500 Meter hohe Berg könntedem Skitourismus im Kaunertal wieder An-schluss an seine prominenten Nachbarn ver-schaffen. Das wissen auch die Betreiber undhaben die geplante Bahn auf den Gipfel schonstolz in ihren Pistenplan eingetragen.

Den Titel der höchsten Bergbahn Tirols vomPitztal erobern. Das wäre es doch!

Wir entfliehen dem hausgemachten und wiewir finden zerstörerischen Konkurrenzkampf in-nerhalb Nordtirols und schwingen hinab nachSüdtirol ins ruhige und ursprüngliche Langtau-ferer Tal. Dabei fragen wir uns mit Blick auf dienahe Schweiz und ihre restriktive Erschlie-ßungspolitik, ob ein generelles Neuerschlie-ßungsverbot Tirol nicht gut tun würde? Ichmöchte auch in 30 Jahren noch mit meinemEnkel auf einen Berg steigen können, von demich eine unberührte Berglandschaft betrachtenkann und mich nicht für die Bausünden unsererTage schämen muss.

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Daisy MeadowsAbenteuer auf der FeeninselDie fabelhaften Zauberfeen, SammelbandIllustrationen von Georgie Ripper 88 Seiten, Format 14,0 x 21,5 cm, 1. Auflage Bindlach: Loewe Verlag GmbH 2009Preis: 13,40 Euro

Der böse Zauberer JackFrost hat die Regenbogen-feen aus dem Feenland ver-bannt und hält sie auf derRegenzauber-Insel im Men-schenland gefangen.Als Kathy und Mona auf derInsel ihre Ferien verbringen,entdecken sie die verzwei-

felte Fee Emma Erdbeerrot. Von ihr erfahren sie,dass das Feenland in Gefahr ist. Erst wenn alleFeenschwestern vereint zurückkehren, ist daszauberhafte Reich wieder so farbenfroh undprächtig wie zuvor. Klar, dass sich Kathy undMona sofort auf die Suche nach Olanda Oran-genblüte, Siri Sonnengelb und Lilli Liliengrünmachen, um das Feenland zu retten!

Dippelreither ReinhardAuf dem Jakobsweg durch Böhmen, das Österreichische Mühlviertel und Südostbayern nach InnsbruckOutdoor Handbuch Band 294232 Seiten mit 39 farb. Abbildungen, 20 Kartenskizzen, 2 farbige Übersichtskarten, 20 Höhenprofile, Format 16,5 x 11,5 cm, 1. AuflageWelver: Conrad Stein Verlag 2011Preis: 14,90 Euro

Obwohl dieses Buch mit der Vorstellung des„Mühlviertler Jakobsweges“ seinen Anfangnimmt, liegt der Beginn des Weges und somitauch das Buch nicht in Österreich, sondern inTschechien, genau genommen im UNESCO-Weltkulturerbe Cesky Krumlov (ehemals mühl-

viertlerisch und Krumau ge-heißen). Von dieser ehrwür-digen Stadt zieht der„Mühlviertler Jakobsweg“erst ca. 40 km über leichtgewelltes Hügelland unddurch ausgedehnte Wald-landschaften – es sind dies

die herrlichsten und auch ursprünglichsten (Ur)Wälder Mitteleuropas – bis er bei St. Oswladösterr. Staatsgebiet, eben das (heutige) Mühl-viertel, erreicht. Auch dieses präsentiert sich hü-gelig, wellig. Doch sind die Wälder nicht mehrso wild, so waldig, auch nicht so riesig – hierschafft seit jeher und ohne Unterlass BauersHand. Das Mühlviertel ist eine schöne Kombi-nation aus gepflegter Natur und ebenso ge-pflegter Kultur – Getreide trifft Nadelbaum. DasHügelige hält sich bis Passau – nun ist manschon am „Süd-Ost-bayerischen Jakobsweg“unterwegs. Nach der Drei-Flüsse Stadt wird esflach. Wälder sind rar. Felder durchwandert manoft, auch Wiesen. Nach ca. 300 km Bayernstürmt der Weg wieder nach Österreich und indie Alpen hinein. Erl, Kufstein, Breitenbach amInn. Hier endet der „Südostbayerische Jakobs-weg“, der nun auf dem Österreichischen Ja-kobsweg weitergeführt werden kann.

Ralf GoetzZypern – Süd & NordDie schönsten Küsten- und Bergwanderungen184 Seiten mit 128 Farbfotos, 50 farbigenWanderkärtchen im Maßstab 1:25.000 und1:50.000 mit eingezeichnetem Routenver-lauf sowie zwei Übersichtskärtchen, Format 11,5 x 16,5 cmMünchen: Bergverlag Rudolf Rother 2011, 3. aktualisierte AuflagePreis: 15,40 Euro

„Wo die Götter Urlaub ma-chen” – der Slogan, mit demZypern seine Gäste umwirbt,könnte nicht passender sein.Die Insel der Aphrodite – dieLiebesgöttin soll hier erst-mals irdischen Boden betre-ten haben – ist mit mehr als

300 Sonnentagen im Jahr eines der sonnigstenund wärmsten Reiseziele Europas.Kultur und Natur lassen sich auf dieser Inselideal verbinden: Auf Schritt und Tritt trifft manauf Zeugnisse aus der 9000 Jahre alten Ge-schichte, etwa den Königsgräbern von Pafosoder der antiken Metropole Salamis. LohnendeWanderziele gibt es hier mehr als genug: vonbequemen Touren zu Wasserfällen und Mee-resgrotten bis hin zur anspruchsvollen Querungder Avakas-Schlucht oder einer luftigen Kliff-

wanderung über der Kreideküste am Kap Aspro.Im fast 2000 Meter hohen Troodos-Gebirge la-den ausgedehnte Wälder mit bizarren Schwarz-kiefern zu schattigen Touren ein. Im Nordteil derInsel ist das von mittelalterlichen Höhenburgengespickte Fünffingergebirge die Entdeckung fürWanderer. Und natürlich der Karpaz. Kaum eineandere Mittelmeerregion konnte noch so ur-sprüngliche Flecken bewahren wie die fast 100Kilometer lange Halbinsel, die wie ein ausge-streckter Finger die nordöstlichste Ecke Zy-perns markiert.Dieser Rother Wanderführer stellt in der dritten,aktualisierten Auflage 50 vornehmlich leichtebis mittelschwere Touren in Süd- und Nordzy-pern vor. Die genauen Tourenbeschreibungenwerden ergänzt durch einen übersichtlichenTourensteckbrief mit allen wichtigen Informa-tionen, farbige Wanderkärtchen mit einge-zeichnetem Routenverlauf und aussagekräftigeHöhenprofile. Hinzu kommen zahlreiche Tippszu Sehenswürdigkeiten, Unterkünften und öf-fentlichen Verkehrsmitteln. Für 22 Touren ste-hen GPS-Tracks zum Download bereit.

Richard GoedeckeWinterfluchtenKlettern in Südeuropa – 185 Mehrseillängenrouten248 Seiten mit 217 Farbabbildungen, 37 Gebietskarten, 185 Topos und zwei Übersichtskarten imMaßstab 1:6.000.000,Format 16,3 x 23 cmMünchen: Bergverlag Rother 2011, 1. AuflagePreis: 25,60 Euro

Wenn es kalt wird, zieht esdie Kletterer in RichtungSonne. Also, auf in den Sü-den! Dieser brandaktuelleund mit zahlreichen Farbfo-tos ausgestattete Auswahl-führer bietet eine Fülle vonAnregungen im Süden

Europas für alle, die Mehrseillängenrouten lie-ben, Abwechslung vom Klettergarten suchenoder auch im Winter alpines Ambiente genießenwollen. Richard Goedeke hat die Highlights sei-ner jahrzehntelangen Kletterleidenschaft zu-sammengetragen und liefert mit 185 Routen imSchwierigkeitsgrad III bis VII – viele davon gutabgesichert – genug Material für unzählige Ge-nusskletterurlaube.Die ausgewählten Routen finden sich in Italien,Frankreich, Spanien, Kroatien, Griechenlandund in der Schweiz und decken ein weitesSpektrum an Klettereien ab: lohnende Einstei-gerrouten im III. und IV. Schwierigkeitsgrad,Routen im Klettergartenformat wie etwa imSektor San Paolo am Monte Colt oder in Or-

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BücherAALLPPIINNINNSBRUCKINNSBRUCK

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pierre, aber auch extremere Routen wie z.B.am Monte Tignale, am Arête de Cassis, an derSerra del Cavall Bernat oder an den Felsen vonMeteroa. Moderne Touren mit Sportklettercha-rakter stehen neben Klassikern an so berühm-ten Felswänden wie Cima alle Coste, GrandeCandelle, Monte Gallo, Peñón de Ifach oderAnica Kuk. Der Kletterführer bietet für jeden et-was: kurze und lange Touren, abgelegene undstraßennahe, mit Bohrhaken ausgerüstete undweitgehend selbst abzusichernde – und darü-ber hinaus auch so manchen Geheimtipp desAutors.Alle vorgestellten Routen werden mit genauenAngaben zu Erstbegehern, Ausgangspunkt, Zu-und Abstieg, Schwierigkeit, Länge der Route, Ab-sicherungsmöglichkeiten, Ausrüstung und Be-gehungszeit vorgestellt. Ein übersichtlichesTopo zeigt bei jeder Route den genauen Verlauf.Zusätzlich zur Freikletterbewertung nach UIAAberücksichtigt dieser Führer die sogenannteE(rnsthaftigkeits)-Bewertung, die es dem Be-nutzer ermöglicht, auf den ersten Blick dieErnsthaftigkeit der Route hinsichtlich der Absi-cherung, der Orientierung oder erhöhten alpi-nistischen Anforderungen einzuschätzen.

Ulrich EnzelAlgarveDie schönsten Küsten- und Bergwanderungen160 Seiten mit 77 Farbfotos, 52 Höhenprofilen, 52 Wanderkärtchen im Maßstab 1:50.000 und 1:100.000, Format 11,5 x 16,50 cmMünchen: Bergverlag Rudolf Rother 2011, 2. Vollständig überarbeitete AuflagePreis: 15,40 Euro

Die Algarve – ein Paradiesfür Wanderer? Wer in diesüdwestlichste Ecke des eu-ropäischen Kontinents reist,hat eine klare Vorstellungvon dieser Landschaft. Dazugehören endlos sich deh-nende Sandstrände, das

klare Meer, die in ihrem Formenreichtum über-wältigende Klippenküste mit ihren gelben bisrötlichen Sandsteinfelsen. Doch die Algarve –ein schon immer vom Klima gesegneter Land-strich – besteht nicht nur aus Küste, Strändenund Meer. Ein hügelreiches, sich nach Nordenimmer höher bis fast zu 1000 m auftürmendesHinterland, die Felsenküste zum offenen Atlan-tik im Westen und im Osten das noch wenig be-suchte Sotavento bieten weitere Perlen diesesLandstriches am Rande Europas.Die Küstenwanderungen dieses Rother Wan-derführers leiten auf sicheren Pfaden die ge-samte Südküste der Algarve entlang. Von der

Südwestspitze Europas und dem fernen Sagresgeht es in gut zu bewältigenden Etappen vorbeian den spektakulären Klippenküsten des Bar-lavento nach Osten bis zur Insellandschaft undden weiten Sandstränden im Sotavento jen-seits der Metropole Faro. Die weiteren Touren er-schließen die Schönheiten im wenig besuchtenHinterland der Algarve. Von der grandiosen, un-berührten Westküste führen sie über die Wald-und Staustufen-Landschaft im Hinterland vonLagos zu den Schluchten und den aussichts-reichen Gipfeln des Monchique-Gebirges. DieFlusslandschaft nahe der uralten Stadt Silvesbietet ebenso reizvolle Wanderziele wie das Hü-gelland um die weißen Dörfer Alte und Salir. Undwer hätte Wasserfälle in der Algarve vermutet?Den abschließenden Höhepunkt stellen die Wan-derungen dar, die durch die weiten Auen desFlusses Guadiana führen, der die Grenze zuSpanien bildet.Den detaillierten Wegbeschreibungen sind je-weils die wesentlichen Informationen in einemTourensteckbrief vorangestellt. Wanderkärtchenmit eingezeichnetem Routenverlauf und aus-sagekräftige Höhenprofile erleichtern die Ori-entierung unterwegs, zahlreiche Farbfotosrunden die Darstellung ab.

John GrishamDas Geständnis – Roman528 Seiten, Format 13,5 x 21,5 cmMünchen: Heyne Verlag 2011Preis: 22,70 Euro

Als der gebrechlich wir-kende Mann in seinem Büroauftaucht, kann ReverendKeith Schroeder nicht ahnen,dass diese Begegnung seinLeben für immer verändernwird. Der Mann, der sich alsTravis Boyette vorstellt, bittetum ein Gespräch. Er sei ster-

benskrank und wolle vor seinem Tod sein Ge-

wissen erleichtern. Schroeder erkennt schnell,dass es dem Mann um mehr geht als um bloßeSeelsorge. Doch als Boyette weiterspricht, ver-schlägt es dem Reverend die Sprache. In allenEinzelheiten gesteht Boyette eine Tat, für die ernie belangt wurde: die Vergewaltigung und denMord an der siebzehnjährigen Nicole Yarber.Das Mädchen war vor Jahren verschwunden,ihr Leichnam wurde nie gefunden. Trotzdemkam es zu einer Verurteilung. Ein damaligerMitschüler Nicoles, der Afroamerikaner DontéDrumm, wurde kurz nach seiner Verhaftung fürschuldig befunden und zum Tode verurteilt. Invier Tagen soll Donté Drumm hingerichtet wer-den. Reverend Keith Schroeder steht vor der He-rausforderung seines Lebens.

James PattersonDas 9. Urteil – Thriller352 Seiten, Format 13,5 x 21,5 cmMünchen: Limes Verlag 2011Preis: 20,60 Euro

Eine Juwelendiebin hat in ei-ner Prominentenvilla reicheBeute gemacht und konntegerade noch unerkannt ent-kommen. Unmittelbar nachdem Einbruch wird die Be-stohlene tot aufgefunden.Detective Lindsay Boxer er-mittelt wegen Raubmords.

Doch ein anderer Fall geht ihr viel näher: Einskrupelloser Mörder macht in den Parkhäusernder Shopping Malls Jagd auf junge Familien. AlsLindsay eine erste heiße Spur verfolgt, wird einBombenanschlag auf sie verübt. Jetzt geht dieAngst um in San Francisco; besorgte Bürger fan-gen an, sich zu bewaffnen. Und während derMörder die Stadt in Atem hält, trifft im Polizei-revier ein Paket mit gestohlenen Juwelen ein.Ist die Einbrecherin der Schlüssel zu der un-heimlichen Mordserie …?

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