Lebensenergie Konferenz 2014 Experteninterview mit · Supermarkt oder McDonalds ernährt. Dann ist...

37
© 2014 Alle Rechte vorbehalten Lebensenergie-Konferenz 2014 Experteninterview mit Christian Dittrich-Opitz Transkript Interviewt von: Stefan Kutter Transkribiert von: Astrid Bartels www.lebensenergie-konferenz.de

Transcript of Lebensenergie Konferenz 2014 Experteninterview mit · Supermarkt oder McDonalds ernährt. Dann ist...

© 2014 Alle Rechte vorbehalten

Lebensenergie-Konferenz 2014

Experteninterview mit

Christian Dittrich-Opitz

Transkript Interviewt von:

Stefan Kutter

Transkribiert von: Astrid Bartels

www.lebensenergie-konferenz.de

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 1

Lebensenergie-Konferenz 2014

Experten-Interview mit Christian Dittrich-Opitz

Interviewer: Stefan Kutter (SK)

Transkribiert von: Astrid Bartels

SK: Herzlich Willkommen zur Lebensenergiekonferenz Expertensession heute

mit Christian Dittrich-Opitz. Hallo Christian!

Christian Dittrich-Opitz: Hallo Stefan!

SK: Schön, dass du dabei bist. Du bist vielen auch noch bekannt als Christian

Opitz, vor der Hochzeit. Ich möchte dich ganz kurz vorstellen, damit wir einen

Überblick deiner Arbeit haben. Ich würde dich bitten, dass dann hinterher noch

zu erweitern oder zu berichtigen. Christian, du bist Autor mehrerer Bücher. Für

mich auf meinem Weg ein sehr wichtiges Buch ist „Befreite Ernährung“.

Weiterhin hast du Bücher geschrieben wie „Befreite Atmung“, „Das Tao der

Sonnenkraft“, „Ernährung für Mensch und Erde“, Abkürzung zur Freiheit“,

„Lerntechniken“ und „Der direkte Weg des Erwachens“.

Du bist international ein gefragter Referent und Seminarleiter. Ich persönlich

habe einen sehr tiefen und guten Eindruck von einer Frage-und-Antwort-

Session, die du in Berlin gegeben hast, wo du mir freundlicherweise auch das

Buch signiert hast. Wie gesagt, das war sehr beeindruckend, ich hoffe, dass wir

heute einige - auch knifflige - Fragen in dem gesamten Spektrum der

Lebensenergie klären können.

Das gesagt, würde ich dich bitten, einfach mal kurz dich selbst vorzustellen,

vielleicht mit dem Hintergrund der Frage: Was ist denn Lebensenergie

eigentlich, was macht sie aus und wie bist du zu dem Thema gekommen, denn

was ja auch wichtig ist zu wissen, dass du – nicht nur zuletzt – das Thema

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 2

Kultivierung der Lebensenergie zu einem Schwerpunkt deiner Arbeit gemacht

hast und darauf sind wir natürlich neugierig.

Christian Dittrich-Opitz: Ja, zum Thema Lebensenergie bin ich vor allem durch

eine sehr schwere Erkrankung gekommen. Ich hatte ungewöhnlich früh, als

13jähriger, eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule, die bis heute als

unheilbar eingestuft wird und ich habe dann eigene Wege der Heilung gesucht.

Das war zum Einen durch das Thema Ernährung, damals in den frühen 80er

Jahren vor allem durch die Arbeit von Dr. Bruker, diesem großartigen alten

Pionier der Ernährungsmedizin in Deutschland und dann hatte ich durch mein

Interesse an asiatischer Kampfkunst Zugang zu einem wirklich hochrangigen

Taijiquan-Lehrer, also das, was bei uns oft Tai Chi genannt wird, was es

eigentlich gar nicht gibt, Taiji heißt das große Prinzip und Tai Chi das gibt’s

nicht, das ist ein Kunstwort. Hat nix mit Chi zu tun. Dieses Taijiquan, was eine

uralte Bewegungskunst ist, die sehr viele Elemente enthält, die heutzutage

weitgehend in Vergessenheit geraten sind und die enorm wirksam den Körper

regenerieren können. Einige meiner Lehrer waren weit über hundert Jahre alt

und sehr gesund, mit sehr agilen Körpern durch diese Praxis. Und mit den

Übungen aus dem Taijiquan und Qigong, die Kunst der Kultivierung von

Lebensenergie, was das eigentlich wörtlich heißt, habe ich sehr tiefe Heilung

erfahren. Ich konnte nachher alles wieder machen, Sportarten betreiben, auf

Berge steigen usw., alles Dinge, die ich angeblich nie wieder hätte machen

dürfen.

Im Taijiquan und im Qigong wird eben Lebensenergie propagiert als das, was

unsere Gesundheit ausmacht, diese Weisheit, die körperliches Leben steuert,

uns zusammenhält und in Form bringt. Was Lebensenergie letzten Endes ist,

das bleibt ein Mysterium, denn alles, was wir darüber sagen können, das sagen

wir von unserem analytischen Verstand und der ist eine kleine Subeinheit von

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 3

Lebensenergie und als solcher natürlich nicht in der Lage, das Ganze zu

erfassen.

Es gibt viele Korrelate der Lebensenergie, die benennbar sind: Die

Biophotonen, die Professor Fritz Albert Popp erforscht hat in seiner großartigen

Pionierarbeit, das ist ein Korrelat von Lebensenergie. Die elektromagnetischen

Ströme, die man 1977 da nachgewiesen hat, wo die chinesische Medizin die

Akupunkturmeridiane festlegt, was ja Elektronenflussbahnen sind, das ist ein

Korrelat von Lebensenergie. Die sogenannten Pi-Elektronenwolken, die

Johanna Budwig entdeckt hat, die sich durch bestimmte hochwertige

Nahrungsmittel ergeben können oder die sich ergeben, wenn Same und Eizelle

bei der Zeugung zusammenkommen. Das ist ein Korrelat, das sind alles

Korrelate, sind benennbare Aspekte, aber Lebensenergie insgesamt ist ein

Mysterium. Es ist etwas, was man erforschen kann, was man spüren kann, was

man in sich kultivieren kann durch Hingabe daran, durch Praxis, durch eine

gesunde, authentische Lebensweise.

Wenn ich heute gefragt werde, was ist Lebensenergie, heute ist Lebensenergie

für mich was anderes als vor 25 Jahren. Ich hätte damals das Gleiche darüber

sagen können in Worten, ich hätte die gleiche Formulierung geben können,

aber die Bedeutung des Themas erschließt sich mir heute auf eine ganz andere

Weise. Deswegen würde ich Abstand davon nehmen, eine konkrete Definition

zu geben für Lebensenergie, sondern vielmehr einladen, dass man dieses

Thema für sich selbst erforscht und kennenlernt.

SK: Okay, super. Das ist ja ein wunderbarer Ausgangspunkt, dass wir das jetzt

hier ergründen können, was wir machen können, was jeder einzelne tun kann,

um, wie du so schön sagst, Lebensenergie zu kultivieren, sie zu nutzen.

Du hast am Ende unseres Vorgesprächs ein schönes Dreieck gebracht mit

gesunder Lebensweise und auch emotionalen Methoden, die will ich jetzt nicht

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 4

direkt vorausnehmen, sondern, insbesondere auch mit den

Ernährungsaspekten anfangen. Kann man denn sagen, dass man mit der

Ernährung direkt seine Lebensenergie beeinflussen kann, dass man aus der

Nahrung Energie abzwacken kann oder wie funktioniert das aus deiner Sicht?

Christian Dittrich-Opitz: Naja, ich würde vor allem erst mal in den Vordergrund

stellen, dass es in der heutigen Welt durch die Möglichkeiten der

Nahrungsmittelindustrie einfach sehr viele Möglichkeiten gibt, seine

Lebensenergie durch Ernährung zu schwächen.

Angefangen damit, dass ganz ganz viel von dem, was Menschen heutzutage

essen, einfach aus dem Kontext von Lebendigkeit herausgenommen ist. Es wird

so viel mit isolierten und veränderten Substanzen gearbeitet. Unser Körper

kann sich gar nicht an eine solche Flut fremdartiger Substanzen genetisch

anpassen. Wenn man das mal in Zahlen ausdrückt, wir sind ja Schimpansen

genetisch so um die 0,8 Prozent oder 1 Prozent – da gibt’s unterschiedliche

Aussagen – entfernt, wenn wir uns genetisch anpassen wollten an die etwa

30.000-40.000 verschiedenen Molekülarten, die in den letzten 100 Jahren

durch die Nahrungsmittelindustrie in unsere Ernährung eingeführt worden

sind, dann müssten wir eine genetische Veränderung von 5 Prozent

durchlaufen. Also wir müssten uns viel weiter entfernen von unserem Jetzt-

Zustand als wir vom Schimpansen entfernt sind. Und das ist natürlich nicht

möglich.

Biologisches Leben hat gewisse Vorgaben, in denen es eben funktionieren

muss, genauso wie wir Sauerstoff atmen und das wird sich auch nicht ändern.

Wir haben auch nicht das Potential, den Sauerstoff in der Luft durch irgendein

anderes Gas zu ersetzen. Und so sind wir natürlich auch in unserer

Stoffwechselphysiologie geprägt auf bestimmte Stoffverbünde und eben nicht

nur auf die biochemischen Substanzen, sondern auch auf einen Kontext, den

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 5

man ausdrücken kann in Biophotonen, in elektromagnetischer Energie, in

Zellspannungspotential, da gibt es viele messbare Dinge, die man dazu

anführen kann.

Wenn im Anbau der Nahrung und der Verarbeitung von Nahrung extreme

Eingriffe passieren, dann devitalisiert das auf Dauer den Körper. Sehr krass

waren die Erfahrungen, die man gemacht hat mit Astronautennahrung in der

frühen Raumfahrt. Die Russen haben das sehr viel früher entdeckt und haben

ihren Kosmonauten z.B. recht hochwertige Kräuter mitgegeben aus der alten

russischen Kräutermedizin. In der amerikanischen Raumfahrt gab es bei den

Astronauten Organatrophien. Diese hatten teilweise etwas zu tun mit

mangelnden Magnetfeldern in Raumkapseln, was man dann durch Magnete

ausgeglichen hat, aber die Organatrophien traten immer noch auf, als

ausschließlich diese Astronautennahrung (das ist ja heutzutage auch noch so

ein klischeehafter Begriff) gegeben wurde und man hat irgendwann gesehen,

es braucht eben ein Minimum an frischer Nahrung, an Nahrung, die einen

Lebensverbund hat, Nahrung, die in natürlichen Kreisläufen vorhanden ist, die

fermentiert, oder die keimt oder die ich in die Erde stecke und irgendwas neues

wächst daraus.

Insofern ja, man kann seine Lebensenergie durch Ernährung immens

beeinflussen. In einem erheblichen Ausmaß findet das heutzutage im

Negativen statt. Man kann sich jetzt nicht alleine - meiner Meinung nach - zu

Gesundheit essen.

Aber man kann, wie Dr. Bircher-Benner es ausgedrückt hat, die Grundlage

schaffen, auf der das Lebendige gedeiht oder verdirbt. Das ist nicht alles im

Leben, es gibt auch ein seltsames Phänomen: sehr sehr viele Menschen im

Mainstream der Gesellschaft unterschätzen immer noch, wie viel Auswirkung

Ernährung hat, wie viel Auswirkung es hat, diese ganzen hochverarbeiteten

Produkte der Nahrungsmittelindustrie regelmäßig zu essen und dann gibt es

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 6

die „Szene“ der Veganer, Vegetarier, Vollwertköstler, Rohköstler usw.

Ayurveda-Interessierten, all die Leute, die sich mit Ernährung beschäftigen und

da gibt es dann manchmal ein bisschen ein Übertreiben, dass man das

Seelenheil komplett in diesem Thema sucht und auch ein bisschen sehr arg in

die Details geht.

Ich plädiere für Ausgewogenheit. Ich plädiere dafür, dass es einfach normal

wird, dass man sich von hochwertiger Nahrung ernährt, dass man dem Körper

Dinge zuführt, die Grundbedürfnissen entsprechen und dass man dann aber

auch in seinen Körper hineinfühlen lernt, was viele Leute ja total verlernt haben

und sein Körpergefühl maßgeblich die Lebensweise mitgestalten lässt.

Das funktioniert übrigens nicht, wenn man sich noch von Tiefkühlpizza aus dem

Supermarkt oder McDonalds ernährt. Dann ist das Körpergefühl viel zu

fehlgeleitet mit chronischen Mangelzuständen und auch Vergiftungszuständen.

Dann fordert das Körpergefühl Dinge, die nicht gut für einen sind. Wie der alte

Witz über Alkoholiker: „Haben Sie ein Problem mit Alkohol?“ – „Nein, aber

ohne.“ Wenn der Spiegeltrinker seinen Spiegel nicht hat, bekommt er

Probleme.

Ein Alkoholiker testet stark auf Alkohol, wenn man ihn kinesiologisch testet, das

ist interessant. Manche Menschen testen stark auf Rattengift, wenn sie sehr

stark mit Fluoriden vergiftet sind. Weil der Körper dann sein Gleichgewicht

sucht und das hat er mit dem Gift. Und deshalb braucht es eine Basis, auch an

Wissen und an Maßnahmen, die dem Körper eine Grundversorgung geben. Ist

diese Grundversorgung gewährleistet, ist mein Ansatz, dass dann das

Körpergefühl das wichtigste Kriterium für die Ernährungsgestaltung sein sollte.

SK: Jetzt hast du gesagt: „Grundbedürfnisse und das Hineinfühlen“. Du sprichst

oft auch von der „zellulären Sättigung“. Entspricht das ungefähr den erwähnten

Grundbedürfnissen? Oder gibt es da einen feinen Unterschied?

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 7

Christian Dittrich-Opitz: Naja, mit zellulärer Sättigung meine ich dieses Erleben,

das man als Körpergefühl hat, dass man fühlt, es ist nicht einfach der Bauch

voll, sondern der Körper ist gut, angenehm versorgt. Das ist ein bestimmtes

Gefühl, ein körperliches Gefühl von Stimmigkeit. Und es ist ziemlich

unwahrscheinlich, dass man das hat, wenn man überwiegend stark

denaturierte Nahrung isst.

Es ist ein Begriff, der sich gebildet hat in meiner Arbeit mit Klienten, wenn sie

dann diese andere Art von Sattheit kennengelernt haben durch die Dinge, die

ich empfehle, wie grüne Smoothies, wie rohe gesättigte Fette, dass sie

berichten, jetzt nehme ich so eine Mahlzeit zu mir und ich bin nicht voll im

Bauch, ich habe kein Völlegefühl, aber mein Körper ist zufrieden. Ich bin

entspannt, ich bin ruhig, ich habe keine Gelüste mehr auf Essen für ein paar

Stunden, ich denke nicht mehr an Essen. Aber ich verkneife es mir auch nicht,

ich brauche keine Disziplin, um auf etwas zu verzichten, sondern ich bin satt

und satt auf einer tiefen Ebene. Das meine ich mit zellulärer Sättigung.

SK: Und die Grundbedürfnisse, die du am Anfang beschrieben hattest, was

kann ich mir darunter vorstellen? Du hattest ja doch gewarnt: Vorsicht, es

könnten beispielsweise Süchte sein, die das Bedürfnis nach Altgewohntem

erzeugen.

Ich hatte es ja schon schwer, den Unterschied zu bestimmen. Ich dachte

beispielsweise, das Verlangen nach dem nächsten Grillhähnchen oder einem

Milchprodukt wäre ein Grundbedürfnis. Wie kann man das unterscheiden? Gibt

es da Tipps?

Christian Dittrich-Opitz: Ja, also, ich empfehle, für eine gewisse Zeit, den

Leuten, die zu mir kommen, meistens so 3 Monate, dass man ein paar

grundlegende Maßnahmen in der Ernährung einführt. Die bestehen vor allen

Dingen aus Dingen, die man aktiv tut, nicht so sehr eine Verbotsliste, weil ich

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 8

mit „das und das soll man nicht essen“ keine guten Erfahrungen in der Praxis

gemacht habe, sondern dann induziert man eigentlich eine exzessive

Beschäftigung genau mit diesen Themen wie dieses „Denk’ mal nicht an einen

rosa Elefanten“.

Es suggeriert auch, dass positive Dinge im Leben vor allem geschehen, indem

man einen Mangel in sich induziert und ich glaube, diese Prägung hatten wir

auch kulturell viel zu lange, das calvinistische Element und viele religiöse

Elemente in unseren kulturellen Konditionierungen. Ich erlebe es eben anders.

Was ich erlebe ist, wenn die Menschen ein paar einfache Dinge tun, dann

erübrigen sich viele von diesen Süchten, nicht alle, aber doch eine ganze

Menge von allein.

Das erste, was ich in der Ernährungsgestaltung als ganz unerlässlich sehe, ist,

dass man gesunden Hunger zulässt.

Sehr viele Leute essen aus Gewohnheit. Ich treffe auch sehr viele Leute, die

frühstücken, obwohl sie morgens keinen Hunger haben, weil ihnen das

irgendwelche Leute gesagt haben, dass das angeblich so wichtig ist. Manche

Kinder mögen morgens nichts essen und die Eltern sagen aber, du musst vor

der Schule frühstücken und die Kinder mögen nicht und lernen so, ihrem

Körper zu misstrauen.

Hunger ist bei einer guten Vitalstoffversorgung ein vitalisierendes

Körpergefühl. Hunger führt dazu, dass unser Gehirn registriert, ok, ich sollte

Nahrung finden können, also es macht uns wach, evolutionsbiologisch ist das

sehr sinnvoll so eingerichtet, so dass dann eine Hormonkaskade induziert wird,

die uns leistungsfähig macht. Sportreporter sagen ja auch nicht umsonst – jetzt

ist Fussball-WM – die Mannschaft ist hungrig auf den Sieg, niemand sagt, die

Mannschaft ist satt auf den Sieg.

Wir wissen intuitiv, dass satt sein Entspannung induziert und Ruhe. Wir sehen

das im Tierreich. Ein Löwe, der gefressen hat, das sehen die Antilopen und

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 9

gehen 50 Meter an ihm vorbei und der Löwe blinzelt höchstens mal, das

interessiert ihn nicht und das wissen die Antilopen auch, weil der gar nicht die

Hormone zur Verfügung hat, um zu jagen. Und beim Menschen ist es nicht

anders.

Meiner Ansicht nach ist es wichtig, dass wir wieder Hunger als gesundes

Körpergefühl kennenlernen und nicht wie einen Todfeind betrachten, der auf

Sichtweite erschossen wird. Wenn man sich hungrig werden lässt, auch mal

unter Hunger sich körperlich und geistig aktiv werden lässt, nicht so, dass es

sich anfühlt wie ein unangenehmer Mangel, das ist zu unterscheiden und das

gilt nicht in der Schwangerschaft, das gilt nicht im Wachstum, das sollte man

berücksichtigen. Es gilt auch nicht unbedingt bei starkem Untergewicht, aber

sagen wir mal als Basis ein gesunder erwachsener Mensch und bei der Frau, die

jetzt grad nicht schwanger ist, ist es sehr wertvoll, wieder Hungerzyklen

kennenzulernen, mal auch längere Phasen nichts zu essen und zu sehen, oh, da

setzt ja gar nicht die bedrohliche Unterzuckerung ein und wenn doch, dann

kann man eben in der Ernährung noch einige Dinge verändern.

Und dann schmeckt Nahrung anders, dann kann ich vor allen Dingen Nahrung

anders verwerten. Die Assimilation von Nahrung ist ja oft nicht sehr gut. Im

Allgemeinen sprechen Fastenärzte davon, dass die meisten Menschen nur 35%

der Nährstoffe und Vitalstoffe einer typischen Mahlzeit assimilieren und nach

dem Fasten sind es dann 85 %, aber wir können jeden Tag ein bisschen fasten.

Es ist auch erstaunlich, dass das sowohl Übergewicht wie auch Untergewicht

reguliert. Leute, die übergewichtig sind, essen dauernd, werden dadurch aber

nicht richtig satt, weil sie die Nahrung nicht richtig assimilieren können und

essen deswegen mehr, aber Leute, die untergewichtig sind, die dann zu oft

essen, verwerten die Nahrung auch nicht gut und können nicht zunehmen.

Ich halte auch nichts davon, bei Untergewicht, dass die Leute andauernd essen.

Sumoringer essen zweimal am Tag. Durch die Hungerzyklen und dann das viele

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 10

Essen können die eben ihre Körperfülle erreichen. Nicht dass ich das empfehlen

würde, aber es ist ein Hinweis darauf, dass auch, wenn man Gewicht zunehmen

möchte, was manche Menschen durchaus sinnvollerweise möchten, dass auch

da Hunger wichtig ist.

SK: Super, das sind ja sehr sehr viele wertvolle Sachen in Einem. Also

möglicherweise das, was die Bodybuilder als Reloading bezeichnen, nachdem

sie mal wie so ein Katapult diese Hungerhormone aufgezogen haben nach dem

Motto: „jetzt will ich es [das Kraftfutter], eben durch die bessere Verwertung

der Nahrung, durch den gesunden Hunger. Super. Das kann man sich nochmal

durch den Kopf gehen lassen.

Jetzt sehe ich allerdings, als Vorwegnahme für die anderen Themen in unserem

Interview, in der Praxis zwei, drei Problemchen. Du hast gesagt, die Sättigung

entspannt, die macht ruhig. Da sagen einige: das Essen ist zum am stärksten

missbrauchten Beruhigungsmittel geworden. Das heißt also, wenn ich Hunger

zulasse, [also diesen Beruhigungseffekt verliere] könnte es sein, dass ich mit

meinen Gewohnheiten, mit meinem Nervenkostüm ins Ungleichgewicht gerate

und möglicherweise habe ich zudem noch die mit dem Fasten verbundenen

Entgiftungsprobleme. Wäre das eher eine selbsterfüllende Prophezeihung oder

wie kann man damit umgehen?

Christian Dittrich-Opitz: Nein, das passt sehr gut. Also zunächst mal, was

Entgiftung angeht, das ist ein relevantes Thema, wenn man länger als einen Tag

fastet. Das, was ich empfehle ist ja zunächst mal, dass man in seinem normalen

Alltag einfach Phasen erlaubt, in denen man sich richtig hungrig werden lässt.

Ich empfehle halt nicht diese 3-5 Mahlzeiten am Tag, die viele Leute machen,

Zwischenmahlzeiten und drei große Mahlzeiten usw. Ich denke, das ist fast

immer zu viel.

Wie gesagt, nicht bei schwangeren oder stillenden Frauen oder in besonderen

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 11

körperlichen Situationen oder im Wachstum, da gelten auch andere Dinge.

Aber sich hungrig werden lassen, das ist noch nicht das Gleiche wie wenn ich

auf Autolyse gehe nach 2, 3 Fastentagen, wenn die Glykogenspeicher leer sind,

ich bin in der kompletten Ketose und dann werden Zellverbände abgebaut, wo

der Körper dann entgiftet, das ist wirklich was anderes.

Nun gibt es Menschen, die tendenziell sehr unruhig sind vom Nervenkostüm,

was man im Ayurveda dann als die Vata-Typen oder in der chinesischen

Medizin als die Lufttypen bezeichnen würde, auch Menschen, die tendenziell

eher sehr schlank sind, sensibel sind, einen wachen Geist haben, aber eben

auch eine gewisse Tendenz zur nervösen Unruhe und die können sich mit Essen

sehr gut ins Gleichgewicht bringen.

Die Frage ist, ob Essen immer das beste Mittel ist.

Ich habe auch gar nicht unbedingt eine Verurteilung dagegen oder ich halte es

gar nicht für etwas Negatives, dass Essen beruhigt. Unsere erste Nahrung,

nachdem wir geboren worden sind, die Muttermilch, die geht ja nun auch

hoffentlich mit tiefer emotionaler Nahrung einher. Insofern sind wir auch

darauf geprägt, dass emotionale Nahrung und physische Nahrung zusammen

gehen. Warum soll das nicht auch später so sein? Da ist ja nicht grundsätzlich

was Schlechtes dran.

Aber in vielen Fällen ist dieses Beruhigungsessen ja eben gerade nicht eins, wo

man sich auch emotional nährt, indem man zum Beispiel in Gesellschaft isst

und genussvoll isst, sondern das ist ja oft eher so ein hastiges. Was aus dem

Kühlschrank holen, um wieder einen Ausgleich zu schaffen im Nervensystem,

was ja auch nicht unbedingt wirklich gut tut.

Viele Leute haben zunächst, wenn sie Befreite Ernährung kennenlernen, ein

bisschen Angst vor diesen Hungerphasen, sie haben dann Angst, sie klappen

zusammen oder sie werden gereizt oder sowas. Es sind doch sehr viele sehr

erstaunt, wie gut das geht.

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 12

Hier ist eben auch wichtig zu sehen, ich empfehle ja nicht Hungerphasen als

isoliertes Mittel, sondern im Kontext mit Ernährungsmaßnahmen. Und diese

anderen Ernährungsmaßnahmen, die etwas darüber aussagen, was man isst,

die schaffen auch wieder einen Ausgleich zu den Hungerphasen.

Beispielsweise empfehle ich rohe, gesättigte Fette in der Ernährung, also

Kokosöl, Kokosmus und/oder Rohmilchbutter. Das sind Fette, die das Luft-

Element oder das Vata-Dosha in der ayurvedischen Medizin sehr schön

beruhigen. Eine der grundlegenden Empfehlungen für Leute mit Vata-

Störungen ist, Kokosprodukte zu essen. Durch Hunger vermehre ich dieses Luft-

oder Vata-Element energetisch in mir. Durch Kokosprodukte und

Rohmilchbutter in der Ernährung beruhige ich es wieder. So greifen diese

verschiedenen Maßnahmen ineinander, sodass die Hungerphasen etwas

angenehmes behalten können.

Der andere wichtige Punkt in der Ernährung, die ich empfehle, sind die grünen

Smoothies. Chlorophyll ist ein ganz wesentlicher Träger von Lebensenergie und

auch Vitalstoffindikator. Da, wo Pflanzen Chlorophyll produzieren, haben sie

ganz besonders aktiven Stoffwechsel und deswegen ganz besonders hohe

Konzentrationen an Mineralien, Spurenelementen.

Wenn wir von einer grünen Pflanze die Blätter anschauen und analysieren in

Bezug auf Mineralien, Spurenelemente, Enzyme, Vitamine, dann schlagen die

die Wurzeln immer um ein Vielfaches. Das Grün von der Karotte, das wir

normalerweise an den Hamster abtreten, das ist sehr viel vitalstoffreicher als

die Karotte selber. Gleiches gilt für Blätter von Kohlrabi, Rote Beete usw. Weil

Chlorophyll immer benachbart ist mit ganz konzentrierten Vitalstoffen.

Das war die Entdeckung von Victoria Boutenko vor 10 Jahren, dass, wenn man

in einem Hochleistungsmixer grüne Blätter püriert, hier Zellulosestrukturen so

zersetzt werden können, dass wir das, was in der Nähe von Chlorophyll zu

finden ist, besonders gut verwerten. Die grünen Smoothies, die haben ja

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 13

inzwischen eine unglaubliche Verbreitung gefunden und sie haben diese

Verbreitung gefunden, weil Menschen mit den grünen Smoothies diese

zelluläre Sättigung erfahren, sich so besonders wohl fühlen und einfach

merken, wie Bedürfnisse auf ungesunde Nahrung geringer werden und wie

Hungerphasen angenehmer werden oder auch, wie man den Hunger zulassen

kann.

Wenn man dann einen grünen Smoothie zu sich nimmt, im Allgemeinen

empfehle ich das als erste Mahlzeit am Tag, dann bekommt man ein solches

Paket kohärenter Lebensenergie durch dieses Chlorophyll in roher Form und

durch die ganzen Vitalstoffe, dass man eine sehr leichte Mahlzeit hat. Ein

grüner Smoothie induziert keine sehr starke Entspannungsreaktion, davon

werde ich nicht müde, da muss ich nicht hinterher auf der Couch liegen. Ich

habe immer noch einige der biochemischen Vorteile der Hungerphase, cAMP

und das Foxa-2-Gen, das aktiv ist. Ich kann immer noch sehr gut wach sein und

meine Dinge tun und bin trotzdem gut zellulär ernährt durch den grünen

Smoothie.

Und dann einmal am Tag empfehle ich, etwas mit rohen, gesättigten Fetten zu

sich zu nehmen, Kokosöl, Kokosmus, Rohmilchbutter, etwas aus der Fraktion.

Hier beruhige ich mein Luftelement. Ich führe mir diese Fette zu, die auch ganz

wichtig dafür sind, dass der Körper gut hydriert, dass Wasser wirklich bis in die

Zellen kommt, denn Wassertrinken allein gewährleistet das noch nicht, dass

man fettlösliche Gifte gut entgiften kann.

In der heutigen Welt ist Entgiftung ein großes Thema. Wir haben sehr viele

lipophile Gifte, die besser am Fett gebunden werden können als dass wir sie

irgendwie anders ausscheiden.

Ja, und so wird daraus ein Ganzes, dass wir mit Hungerzyklen, mit grünen

Smoothies, mit rohen Fetten und dann noch mit hochwertiger

Nahrungsergänzung ein Gesamtpaket schaffen. Wenn man das einige Monate

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 14

lang befolgt, dann ist das Körpergefühl in der Gestaltung der Ernährung wieder

sehr viel zuverlässiger.

SK: Super, eine schöne Zusammenfassung. Diese fettigen Elemente kommen

dann eher später am Tag, wo du sie auch aufgezählt hast?

Christian Dittrich-Opitz: Im Allgemeinen. Wobei, wenn jemand zum Beispiel in

einer Phase ist, wo man stark Schwermetalle entgiftet, da habe ich Leute

kennengelernt, die essen 10x am Tag einen Löffel Rohmilchbutter. Wenn sie

das instinktiv wollen, dann wird ihnen davon auch nicht übel, da haben sie

dauernd Lust drauf, dann sollten sie das auch machen. Das ist zum Beispiel zur

Schwermetallentgiftung etwas ganz Großartiges.

Ich habe einen Kollegen in Amerika gehabt, der tragischerweise letztes Jahr bei

einem Unfall gestorben ist, Aajonus Vonderplanitz, der hat mal aus Versehen

einen Knollenblätterpilz gegessen. Normalerweise geht man davon aus, dass

ein Stück, das so groß ist wie deine Daumenkuppe, tödlich ist. Er hat einen

ganzen Pilz gefuttert. Das Ding war halt mutiert und hatte nicht die übliche

Knolle, was heutzutage manchmal durch Herbizide passiert, dass die nicht mehr

so aussehen wie früher. Der Aajonus hat dann – ich glaube - 6 kg

Rohmilchbutter an 5 Tagen gegessen und er hat überlebt.

Das sind jetzt die ungewöhnlichen Situationen, aber das kennt man ja auch aus

der Instinktorohkosttherapie, wo dann Menschen mit manchen Krankheiten

mal unfassbare Mengen von einem Nahrungsmittel essen und das geht dann

nur eine kurze Zeit und dann ist der Spuk auch vorbei, dann hat der Körper

diesen Bedarf erfüllt.

Also Körpergefühl geht vor, aber die allgemeine Empfehlung ist: erst grünen

Smoothie, etwas später am Tag rohe, gesättigte Fette.

SK: Super. Also erst hungrig werden lassen, dann den grünen Smoothie und

dann bei Gelegenheit, wenn der Appetit auch darauf kommt, die gesättigten

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 15

Fette. Du hattest erwähnt, dass die gesättigten Fette, die rohen vor allen

Dingen, zur Hydrierung der Zelle beitragen, weil Wasser das allein nicht kann.

Ich glaube, das ist ein sehr wichtiger Punkt, aber da gibt es noch eine kleine

Streitigkeit in der Sache, dass Wasser trinken und viel Wasser trinken

dehydrierend wirken kann. Ich glaube, da sind sich viele einig.

Einige empfehlen allerdings, die Leber, und das ist ja ein großes Thema, was

auch dein Thema ist, wozu ich gern kommen würde, zu schonen und sie nicht

durch Fette zu belasten, sondern ihr lieber Hydrierungshilfe durch Salz zu

geben, z.B. Meersalz, das noch einen Magnesiumanteil hat, wäre dafür gut

geeignet. Kannst du da Aufklärung leisten oder vielleicht eine Sorge nehmen,

was die Sache Fett und Leberbelastung angeht?

Christian Dittrich-Opitz: Ja. Die Leber wird ganz massiv belastet durch

veränderte Fette, Transfettsäuren, auch durch zuviel erhitztes Fett. Definitiv

gerade, wenn es um ungesättigte Fette geht, die man meiner Meinung nach nie

erhitzen sollte.

Deswegen, wenn man kocht, dann lieber Kokosöl oder Ghee. Diese

mittelkettigen, nicht oxydationsfähigen, gesättigten Fettsäuren sind da viel

besser.

Aber was ich sagen kann, in der Praxis sind das Wichtigste für die Leber

Hungerphasen. Also mal generell Pause von Essen, denn die Leber verarbeitet

ja alles.

Die Leber verarbeitet auch Fruchtzucker. Und manche Leute schreien jetzt rum

und sagen, „bloß keinen Fruchtzucker, ist ganz gefährlich, belastet die Leber“.

Wenn Leute zu oft essen, gilt das für alles. Dann kann man sich nachher jedes

Nahrungsmittel verbieten. Da wird oft ein bisschen einspurig gedacht.

Wie ein Nahrungsmittel wirkt, hat damit zu tun, esse ich es nach Bedarf oder

esse ich es aus Gewohnheit zu bestimmten Zeiten. In welchem Verhältnis steht

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 16

es zu anderen Nahrungsmitteln? Früchte beispielsweise, da gab es in der

Instinktotherapie oder Instinktorohkost durchaus negative Erfahrungen, wenn

Leute zu viel von diesen echt leckeren Früchten von Orkos gegessen haben.

Warum? Weil die grünen Blätter gefehlt haben.

Weil es einseitig wurde, weil der Körper dann nur diese Dinge auf dem

Radarschirm hat, um seinen Mineralstoffbedarf zu decken und deswegen auch

übermäßig Appetit darauf produziert. Und siehe da, wenn ich grüne Smoothies

mache mit den Bitterstoffen der grünen Blätter, dem hohen Mineralstoffgehalt

der Früchte, dem Aminosäurengehalt der grünen Blätter, ich kombinier das und

dann geht’s auf einmal gut. Dann haben ganz viele Leute nicht die unguten

Erscheinungen, die sie auf Früchte haben.

Ähnliche Sachen sehe ich mit vielen anderen Dingen, ob das Getreide ist oder

alles Mögliche, wovor dann gewarnt wird und gesagt, das ist schlecht. Ja, das

ist schlecht unter bestimnten Voraussetzungen. Aber nicht grundsätzlich.

Rohmilchbutter und Kokosöl mit diesen mittelkettigen Fettsäuren verlangen

der Leber sehr wenig Arbeit ab.

Und Hungerphasen zur Entlastung der Leber sind ausgesprochen wichtig. Und

was ich in der Praxis beobachte, diese ganzen Dinge haben sich ja geboren aus

Versuch und Irrtum in der Praxis: Wenn Menschen, gerade wenn sie viel

Vitalkost essen, wenn sie viel Rohkost essen, sie die hochwertigen Früchte

haben und rohes Gemüse, grüne Smoothies, Salate, was auch immer sie zu sich

nehmen und dann fehlen die rohen, gesättigten Fette, dann gibt es oftmals

diesen exzessiven Fetthunger.

Das ist dann ganz typisch, dass Rohköstler Avocados und Nüsse überessen. Das

kann dann echt ungemütlich werden. Ich habe oft gesehen, ich hatte Klienten,

die Rohköstler waren, die haben am Tag ihre 4, 5 Avocados und ein Pfund

Cashews gegessen, alles in Rohkostqualität und dann essen sie 2 Eßlöffel

Rohmilchbutter, das sind 15 Gramm am Tag und dann essen sie noch eine

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 17

Handvoll Nüsse und vielleicht mal gar keine Avocado oder eine am Tag.

Wenn man dann die Verhältnisse sieht, was belastet die Leber hier mehr, ein

Pfund Nüsse und 5 Avocados. Wenn ich jetzt nicht gerade Wladimir Klitschko in

einer heißen Trainingsphase bin, ist das sicher zu viel, aber der Körper hat eben

diesen Fetthunger produziert.

Und das schöne an den gesättigten Fetten ist, dass sie mit relativ geringen

Mengen satt machen und den Fetthunger befriedigen. Da bekommt der Körper

wirklich, was er braucht.

SK: Okay, super. Eine Frage zu Kokosprodukten: Die Fette an sich sind ja

unempfindlich, sie gehen beim Erhitzen nicht kaputt, und sind nicht

lichtempfindlich - im Gegensatz zu den Omega-3- oder Omega-6-Fettsäuren.

Kann das ein Problem für uns im Winter werden?

Vielleicht sind ja die hohen Omega-3-Konzentrationen der Wildkräuter

möglicherweise ein Trick, um unter Frostbedingungen auch noch

energieempfindlich genug zu sein.

Kann es sein, dass ich im Winter eher temperaturempfindlich bin, oder dass die

Nervenzellen vielleicht auch nicht so empfindlich [leistungsfähig] sind, wenn

uns nur gesättigte Fette zum Einbauen zur Verfügung stehen? Oder ist das gar

kein Thema, weil ich sowieso die hochwertigen ungesättigten Fette aus dem

Grünzeug habe?

Christian Dittrich-Opitz: Es ist sicherlich so, dass es einen Zusammenhang gibt

zwischen der Sonneneinstrahlung und dem Fettsäurenbedarf. Die Eskimos

essen ihr sehr Omega-3-fettsäurenreiches Fleisch, die essen ja keinen Fisch, die

essen ja Fleisch von Landtieren, was sehr reich ist an Omega-3-Fettsäuren, weil

diese Tiere Krill fressen. In den mitteleuropäischen Regionen haben wir dann

die etwas kürzeren wie Leinöl und in Amerika die Chiasamen, die jetzt auch zu

uns gekommen sind und wenn wir dann in die tropischen Gegenden gehen, da

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 18

essen die Leute Palmöl, Kokosöl, also hauptsächlich gesättigte Fettsäuren,

vielleicht noch ein bisschen Fisch.

Es ist schon so, die langkettigen essentiellen Fettsäuren, EPA, DHA, das sind die

Sonnenlichtspeicher, aber die kommen in der Befreiten Ernährung ja auch vor.

Grasfressende Tiere, grasfressende Milchkühe produzieren Omega-3-

Fettsäuren in ihrem Milchfett, das tun die getreidegefütterten nicht.

Und ich empfehle ja auch nach Appetit frisch geknackte Walnüsse – esse ich im

Winter unheimlich gern – das ist eine pflanzliche Quelle von DHA, die einzige

neben Nachtkerzenöl signifikante zum Beispiel.

Also ich empfehle ja nicht, dass man die anderen Fette draußen lässt, nur

einfach, dass man mal den Schwerpunkt legt auf die gesättigten, dass man die

ungesättigten nicht unbedingt in Form von gepressten Ölen zu sich nimmt

wegen der sehr hohen Oxydationsanfälligkeit, sondern Chiasamen, Hanfsamen,

Walnüsse, Nüsse frisch aus der Schale, Zedernnüsse. Das reguliert der Appetit

und ich persönlich habe im Winter definitiv mehr Lust auf Walnüsse oder

Zedernkerne als im Sommer.

SK: Super. Das ist eine schöne Zusammenfassung. Also auch da dem

Bauchgefühl, dem Hineinfühlen vertrauen, sobald es sich mal entwickelt hat.

Was mich persönlich neugierig macht, sind deine Ausführungen über das

Bodenleben. Du hattest gesagt, ein natürlicher Boden hat selbst eine

Lebensenergie. Ist das vergleichbar mit unserer oder kann ich da über

natürliche Pflanzen Energie abzwacken oder wie ist da der Zusammenhang mit

der Lebensenergie des Bodens?

Christian Dittrich-Opitz: Naja, also Bodenleben ist ein unfassbar komplexes

Thema. Soweit ich richtig informiert bin, sind ungefähr 5 % der Lebensformen

in fruchtbarer Erde bisher überhaupt erst wissenschaftlich erforscht.

Justus von Liebig hat 1840 entdeckt, dass man Pflanzenwachstum anregen

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 19

kann durch diese NPK-Dünger, also Stickstoff, Phosphor, Kalium. Da hat man

erstmal gedacht, ist ja eine super Sache, wir geben der Natur das, was sie

dummerweise vergessen hat, wir verbessern jetzt mal die natürlichen

Gegebenheiten. Das war halt 1840. Da waren die komplexeren

Zusammenhänge noch nicht bekannt, da wusste man nichts über

Mikroorganismen 1840.

Louis Pasteur hat im 19. Jahrhundert noch geglaubt, ein gesunder menschlicher

Körper ist steril, da ist keine einzige Mikrobe drin.

Wir wissen heute, wir haben von der Anzahl her mehr Mikroben in unserem

Körper als eigene Körperzellen.

Bodenleben ist auch ein sehr komplexes Leben von Mikroorganismen, von

Symbiosen zwischen Bakterien und Pflanzenwurzeln, die Mykorrhizen, die sich

bilden.

Was wir tun können, ist, dass wir erstens mal in unserer Ernährung

Wildpflanzen aufnehmen, die in ganz natürlicher Erde gewachsen sind, dass wir

ein bisschen selber anbauen, denn das geht, selbst wenn man in einer

Wohnung lebt. Es ist unglaublich, was man so aus Blumenkübeln zaubern kann

oder auf Tabletts mit einem Zentimeter Erde, was da so alles wächst an

Kräutern.

Ich habe mal Steve Meyerowitz kennengelernt, der wird in Amerika nur der

Sproutman genannt. Der hat in Manhattan gelebt, in einem kleinen

Appartement und sich ein Jahr lang nur von dem ernährt, was er zuhause

angebaut hat.

Also da gibt es gigantische Möglichkeiten. Und hier ist heutzutage vermehrt

Wissen vorhanden über die Erschaffung von wirklich gesundem Humus, wo

man wirklich ausgesprochen gesunde, hochwertige Erde herstellen kann mit

effektiven Mikroorganismen, mit pyrolisierter Pflanzenkohle, das ist dann das

Konzept der Terra Preta, der Schwarzerde.

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 20

Damit haben im Amazonasgebiet Indiovölker Großstädte errichten können,

weil sie die extrem dünne Humusschicht des Amazonas vermehren konnten

und 2,5 Meter Humus hinbrachten, wo ursprünglich nur 30 cm waren. Da ist

pyrolisierte Pflanzenkohle eine wichtige Zutat.

Über all diese Dinge kann man sich wunderbar informieren. Es gibt ein gutes

Buch über Terra Preta. Es gibt sehr gute Literatur über effektive

Mikroorganismen. Es gibt großartige Literatur über Heimgärtnern, über

Stadtgärtnern, über alle diese Möglichkeiten, auf wirklich begrenztem Raum

bessere Nahrung zu produzieren, als es den Biostandards entspricht. Indem

man das Bodenleben fördert.

Das ist aus ökologischer Sicht, aus meiner Sicht unabdinglich, es wird

irgendwann eine Überlebensfrage werden, dass wir wieder Humus vermehrt

herstellen, denn Humus entsteht in der Natur in einer Rate von 1 bis 2,5

Zentimetern in 100 Jahren und wir haben natürlich durch Bodenerosion, durch

Intensivlandwirtschaft, durch NPK-Dünger und all diesen Wahnsinn den Humus

extrem zerstört. Da müssen wir alle wieder ein bisschen was zu beitragen. Da

werden noch viele Dinge auf uns zukommen.

Ich denke auch, in 20 Jahren werden Komposttoiletten eine

Lebensnotwendigkeit werden, weil wir den Phosphor zurückbringen müssen in

die Erde. Wir nehmen ihn auch mit biologischen Nahrungsmitteln aus der Erde

raus. Also auch der normale Bioanbau schadet im Grunde genommen der Erde,

nur langsamer, wenn wir nicht recyceln. Wenn wir nicht unsere Nährstoffe der

Erde zurückgeben.

Ich kann nur dringend empfehlen, das Thema Ernährung nicht immer so

kleinlich zu sehen mit nur meine Gesundheit und „habe ich auch alle meine

Koenzyme beieinander?“ und „brauche ich noch das Kraut?“ und da kann man

auch manchmal wirklich einen Tunnelblick entwickeln und den Zusammenhang

verlieren, dass wenn wir nicht anfangen, Humus zu vermehren, wir irgendwann

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 21

gar nichts mehr zu essen haben. Dieser globalere, größere Kontext, den halte

ich für ausgesprochen wichtig.

SK: Das ist ein starker Hinweis. Zum Wert der Nahrung, die wir selbst angebaut

haben: gibt es da Beobachtungen oder ist das einfach ein Bewusstseinsding

ähnlich der schon erwähnten Rolle des Einzelnen auf der Erde [schädigend oder

mit biologischen Kreisläufen vereinbar]. Besteht der Wert des Eigenanbaus also

eher im gemeinschaftlichen bzw. Umweltsinn oder gibt es auch

Beobachtungen, dass Menschen mit ihren eigenen Pflanzen tatsächlich

gesünder werden, als wenn sie was vom Markt kaufen?

Christian Dittrich-Opitz: Definitiv. Beispielsweise die Experimente in den

1950er Jahren, als ein japanischer Medizinprofessor namens Kuratsune mit

seiner Frau und seinen Studenten ein Experiment gemacht hat mit sehr

kalorienreduzierter Nahrung. Sie haben postuliert, dass der Hungertod vieler

amerikanischer Kriegsgefangener in japanischer Kriegsgefangenschaft nicht

einfach daher kam, dass die zu wenig bekommen haben, sondern zu wenig [,

wenn es Nahrung] in gekochter Form [ist].

Und Kuratsune hat dann eben diese Rohkostexperimente gemacht, seine Frau

hat sogar in dem einen Experiment ein Kind gestillt und die haben hart

körperlich gearbeitet und denen ging es wunderbar. Die haben Rohkost aus

eigenem Gartenanbau gegessen.

In Japan ist natürliche Landwirtschaft ein Thema, was schon seit dem 19.

Jahrhundert sehr sehr propagiert wird. Morihei Ueshiba, der bekannt wurde als

Begründer des modernen Aikido, der war ein großer Verfechter davon und

viele andere Bekannte. Es gibt auch die Shumei-Gesellschaft für natürliche

Landwirtschaft, die haben auch in Deutschland eine Zweigstelle. Da ist sehr viel

Wissen dazu dagewesen.

Diese kalorienreduzierte Rohkosternährung, dass die so gut die Gesundheit

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 22

erhält, das kriegst du nicht hin mit Sachen aus dem Supermarkt. Das musste

gartenfrisch sein. Das ist ein Experiment, das das aufgezeigt hat. Mit sind viele

andere ähnliche Experimente bekannt.

Ja, der Mensch kann wieder Nützling werden. Ich finde da das Cradle-to-Cradle-

Konzept (C2C) von Braungart und McDonough sehr schön, die sagen, der

Umweltschutzgedanke ist verfehlt, wenn er sich nur darauf richtet, wie wir

Schaden reduzieren können.

Der Professor Braungart hat dieses schöne Beispiel, das ist so als ob man

Kindeserziehung vorschlägt unter dem Motto, schlag deine Kinder doch einfach

weniger, nur dreimal die Woche statt fünfmal. Das ist keine positive

Maßnahme. Niemand, kein Pädagoge würde so etwas sagen: „Ach ja, Eltern

schlagen ihre Kinder, nun reduzieren wir mal den Kontakt zwischen Eltern und

Kindern.“

Wenn man den Umweltschutzgedanken als Schädlichkeitsreduzierung

propagiert, dann müsste man am besten aufhören zu leben. Dann müsste man

seine Existenz irgendwie reduzieren. Das kann nicht der Weg sein.

Wir können sehr vieles von dem, was wir konsumieren, so gestalten, dass es

nützlich ist für die Natur: Eigene Nahrung anbauen, der Erde die eigenen

Nährstoffe zurückgeben durch Komposttoiletten, Terra Preta ansetzen mit

pyrolisierter Pflanzenkohle und Kompost und Grasschnitt, Humus vermehren

usw., das sind positive Maßnahmen. Effektive Mikroorganismen da

hinzubringen, wo die Natur vielleicht etwas im Ungleichgewicht ist. Es werden

ja heutzutage Gewässer regeneriert usw. Das ist aktiver, proaktiver

Umweltschutz.

Das ist auch ein Punkt, wo ich von der Ideologie her nicht d’accord gehe mit

den Veganern, die immer glauben, „oh wir dürfen keinen Schaden anrichten,

wir dürfen deswegen keine Tiere halten“. Ohne Imker hätten wir fast keine

Pflanzennahrung. Das Bienensterben hat zu tun mit Umweltproblemen, mit

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 23

Neonicotinoiden in der Landwirtschaft und Schädlingen usw., aber es hat auch

damit zu tun, dass es eine Zeit lang zu wenig Imker gab. Wenn die Veganer

erfolgreich wären mit ihrer Idee, man soll keinen Honig essen und es sollte

keine Imkerei geben, dann hätten wir im nächsten Jahr 60-70 % weniger

Pflanzennahrung. Da, wo nämlich wirklich die Bienen fehlen, da fallen auch die

Ernten entsprechend aus, weil ganz viel davon abhängt, dass es genug

Bienenvölker gibt.

Imkerei sollte wieder propagiert werden, vermehrt. Was dann passiert, ist

nämlich das: Wo mehr Bienen sind, wird mehr bestäubt. Wo mehr bestäubt

wird, gibt es mehr Bodenleben. Es gibt mehr Insekten, damit gibt es mehr

Nahrung für die Vögel.

Ich lebe hier glücklicherweise in Bad Kissingen in einer Gegend, wo es

unglaublich viele Bienen gibt, hier wird auch ordentlich Imkerei betrieben und

wir haben einen Reichtum, mein ganzer Garten ist voll mit Bienen. Und

dadurch sind so viele Vogelarten hier und auf diesem kleinen Raum, das ist

unfassbar.

Also die ganze Artenvielfalt, die kann gefördert werden, indem wir Kompost

machen, Terra Preta machen, diese Schwarzerde mit Pflanzenkohle, indem wir

die Imkerei wieder propagieren usw. All diese Dinge sind aktiver Umweltschutz,

aktives Beitragen. Wir werden immer von der Erde nehmen, wir werden auch

immer Leben verwerten müssen, ob pflanzliches Leben oder tierisches Leben,

wir verwerten Leben. Aber wir können mehr zurückgeben als wir nehmen, das

ist meiner Meinung nach die intelligente, notwendige Ethik.

SK: Ein sehr schönes Bild, auch des Kreislaufes: wir müssen uns also nicht selbst

geißeln oder immer nur verringern, um Schaden zu vermeiden. Dennoch bin ich

neugierig auf das Thema Verringerung: gibt es irgendwelche verlässlichen

Anhaltspunkte, wie der Mensch mit deutlich weniger Kalorien auskommen

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 24

kann? Vielleicht können wir das auch als Übergang nehmen zu den anderen

Themen, eben der Kultivierung der Lebensenergie, der eigenen

Energiekultivierung, der gesunden Lebensweise und der emotionalen Teile.

Christian Dittrich-Opitz: Ja. Also: Ja, aber. Was zum Beispiel durch Befreite

Ernährung allein schon ganz viele Leute erlebt haben, ist, „oh, ohne dass ich mir

im Kopf irgendein Konzept darüber formuliere, weniger zu essen, weil es

angeblich gesünder ist, esse ich weniger, weil ich satt bin“.

Ich habe gerade heute eine Mail bekommen von einem Leser, der sagt, kann es

denn sein, dass man mit einem grünen Smoothie am Tag, einem Lubrikator am

Tag, also diesem rohen Fettgetränk, das ich propagiere und einer Portion

Happy Brain, das ist ein Nahrungsergänzungsmittel, was ich entwickelt habe,

was energetisiert ist und das ich empfehle, kann es sein, dass man damit satt

ist? Ich habe gar keinen Hunger auf etwas anderes. Ja, das kann sein.

Dieser Mann hat sich das aber gerade nicht als Ziel vorgenommen. Das ist das

Entscheidende.

Was ungünstig ist und wovon ich dringend abrate, ist, „oh, ich habe von

Lichtnahrung gehört, man braucht ja eigentlich gar nichts essen“ oder „wenn

ich jetzt die hochwertige Nahrung zu mir nehme, dann müsste ich doch jetzt

mit 15 Eßlöffeln am Tag auskommen, habe ich mal von jemandem gehört, der

auf einem Vortrag gesagt hat, 15 Eßlöffel am Tag, mehr sollte man nicht essen“

oder „ich habe Schatalova gelesen „Wir fressen uns zu Tode“, 400 Kalorien

reichen ja“. Diese Leute sind auf dem besten Weg zu einer Essstörung.

Als diese Jasmuheen in Deutschland ihre ersten Auftritte hatte, 1997, die

übrigens selbst nicht von Licht lebt, die hat einmal unter medizinischer Aufsicht

gefastet, der Arzt hat das nach 4 Tagen abgebrochen, weil sie

lebensbedrohliche Körperveränderungen hatte, unter anderem einen

verdoppelten Ruhepuls, die hat damals so eine Hysterie hier losgetreten und

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 25

ich hatte nachher 30 Fälle in meiner Beratung von Leuten, die sich massive

Probleme eingehandelt haben, weil sie vom Kopf losgezogen sind, ihrem

Körper zu bestimmen, du lebst jetzt mal ohne Nahrung und das ist einfach Mist.

Ein sehr schönes praktisches Beispiel, wie es anders gehen kann, ist das

taoistische Bigu. Bigu ist so eine Art - es gibt verschiedene Stufen - eine Art,

sich von Energie zu ernähren. Aber die Leute, die Bigu wirklich glaubwürdig

vertreten, zum Beispiel in Deutschland gibt es das Tiangong-Institut, in Berlin

beheimatet, diese beiden Meisterinnen dort, die Schülerinnen von einem

Großmeister aus China, die unterrichten Bigu, die geben auch die

energetischen Übertragungen dafür, die unterrichten auch die Übungen und

was die ganz klar sagen, ist: Wenn du Hunger hast, dann iss! Also wenn man bei

denen ein Bigu-Seminar mitmacht, dann wird da ein ordentliches Buffett

hingestellt mit Essen und wer Hunger hat, soll auch essen. Die sagen, das ist nur

echtes Bigu, wenn es von allein kommt. Und nicht vom Kopf, nicht von der

Idee, es wäre spirituell hochwertiger oder gesünder, nicht zu essen.

Das ist die Definition einer Essstörung. Viele Leute im ernährungsorientierten

Bereich sind essgestört von der Psyche her. Das darf man auch mal so

ungeschminkt sagen. Weil sie ihrem Körper, genau wie die Frau, die

Magersucht hat, vom Kopf her Zwänge auferlegen wollen. Das verschließt

Lebensenergie.

Lebensenergie kann nur kultiviert werden in Akzeptanz dessen, was in meinem

Körper gerade ist. Ich propagiere, was Lebensenergie angeht, den Wasserweg.

Es gibt im Taoismus diese Unterscheidung zwischen Wasserwegen und

Feuerwegen.

Feuerwege sind sehr willensorientiert, haben viel zu tun gehabt mit den

patriarchalen, religiösen Institutionen und Traditionen, viel Askese, viel

Disziplin, viel Körper und Emotionen in Zwänge hineinpressen wollen, weil

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 26

postuliert wird, dadurch erreicht man was.

Die Wasserwege sind völlig anders. Die Wasserwege erschließen sich durch

Spüren, durch Selbstakzeptanz, durch einen gütigen Umgang mit sich und

dadurch, dass man der Entfaltung des Lebens Unterstützung gewährt, aber

diese Entfaltung in ihrer Art nicht dominiert, nicht bestimmt. Das ist also ein

Yin-orientierter Weg oder ein Weg mit Yin-Yang-Gleichgewicht, aber nicht

einseitig Yang, männliche Energie, wir bestimmen jetzt mal, was gut wäre fürs

Leben. Dadurch entstehen eher echt große Probleme. Viele Rohköstler

scheitern an sowas, weil sie sich zu eingeschränkten Ernährungsweisen

zwingen, die sie krank machen.

Viele Leute haben mit dieser Lichtnahrung übel Schiffbruch erlitten. Es gibt ein

schönes Buch, das heißt „Der Yoga der Lichtnahrung“ und da ist das sehr gut

beschrieben. Das ist auch ein Buch, das zeigt, der Gewaltweg ist nicht der

richtige Weg, das muss sich von allein im Körper entfalten. Dann kann es sehr

gut sein, dass durch hochwertige Ernährung und durch Kultivieren von Qi oder

Prana, von Lebensenergie man tatsächlich wunderbar zufrieden ist mit sehr viel

weniger Nahrung als früher.

SK: Super, also sehr hilfreich. Schopenhauer soll gesagt haben, der Mensch

kann machen, was er will, aber nicht wollen, was er will. Letzteres ist

möglicherweise damit überein zu bringen, dass ich mir nicht etwas in den Kopf

setzen soll, was mein Körper dann wollen soll – so nach dem Motto.

Christian Dittrich-Opitz: Genau.

SK: Das ist ein sehr sehr wichtiger Hinweis.

Du hattest auch gesagt, dass Emotionen ein Korrelat von Lebensenergie sind.

Könntest du vielleicht auf den Zusammenhang zwischen dem Spüren von

Emotionen im Körper und der Lebensenergie, auch krank oder gesund zu sein,

über das Blockadepotential von Emotionen sagen und wie wir dann deiner

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 27

Meinung nach diese Befreiung der Lebensenergie begünstigen können? Jetzt

kommen wir zwar schon wieder an eine zeitliche Schallgrenze, aber ich finde

das auch sehr wertvoll, an der Stelle zu sagen, nicht zwingen, sondern

freilassen, aber wie?

Christian Dittrich-Opitz: Ja. Eigentlich hast du es schon in deiner Frage

vollständig formuliert. Der ganz wichtige Punkt – meiner Meinung nach –

gerade wenn man auch viel Wissen erwirbt über Dinge wie Ernährung und

Kultivierung von Lebensenergie und sonstwas, ist: keine Ziele. Absichtsloser

Geist. Denn – das ist ein ganz wesentliches Prinzip der taoistischen Tradition,

besonders dieser Wasserwege – die besten Resultate erzielen wir, wenn wir

nicht gedanklich auf Resultate hinarbeiten.

SK: Das ist schwer für mich zu begreifen, weil ich von kleinauf immer irgendein

Ziel vor Augen hatte.

Christian Dittrich-Opitz: Okay, stell dir vor, du hast Eltern, die haben für ihr

Kind das perfekte Leben geplant und du hast andere Eltern, die spüren ihr Kind

und gestalten die Kindeserziehung aus dem, was sie Tag für Tag mit ihrem Kind

spüren. Bei welchen Eltern wärst du lieber Kind?

SK: Ja, also intuitiv beim zweiten.

Christian Dittrich-Opitz: Okay. Wie wäre es, wenn wir das Prinzip auf uns selber

anwenden?

SK: Verstanden.

Christian Dittrich-Opitz: Lebensenergie ist so großartig und unser Verstand ist

eine kleine Untereinheit der Lebensenergie. Unser Verstand, unser lineares

Denken, unsere Fähigkeit, uns Vorstellungen zu erschaffen darüber, was „gut

wäre“, ist ein kleiner kleiner Teil in dem großen Netzwerk von Lebensenergie

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 28

und als kleiner Teil nicht in der Lage, das Ganze zu überblicken. Und ich bin

nicht jemand, der dem Verstand nicht seinen Wert zubilligt, ich unterrichte ja

sogar Lernseminare, weil ein gut ausgebildeter Verstand seinen Platz hat, aber

manche Dinge kann er eben nicht.

Und was der Verstand nicht so gut kann, ist, zu wissen, was für uns gut ist in

dem Sinne vom Entwerfen einer Idealvorstellung. Was beispielsweise

Emotionen angeht und Lebensenergie, entwerfen viele Menschen eine

Vorstellung von „ich will, dass es mir immer gut geht“, „ich will mich immer

kraftvoll fühlen“, „ich will jeden Tag total vital sein“, „ich will immer glücklich

sein“, „ich will immer Freude haben“. Dieser ganze Kram mit positivem Denken

hat dann auch noch viele Leute so geprägt, die immer nur an die schönen Dinge

denken oder an Positives denken und damit kann man sehr effektiv

Lebensenergie blockieren.

SK: Blockieren?

Christian Dittrich-Opitz: Blockieren, absolut. Wenn das eben gerade nicht

authentisch ist. Positives Denken hat dann Kraft, wenn es der tiefen inneren

Wahrheit entspricht. Aber wenn dich jemand angrinst und dir nur sagt, wie toll

er dich findet, aber es nicht fühlt, dann fühlst du dich nicht gut in der

Gegenwart eines solchen Menschen.

Die Worte, wenn jemand sagt, ich liebe dich, ich liebe dich, aber es kommt

nicht mit Gefühl, werden nie das Gefühl von Liebe erzeugen, sie können es nur

transportieren. Aber ob sie es transportieren oder nicht, hat mit der tieferen

Wirklichkeit zu tun und diese tiefere Wirklichkeit kann ich nicht

programmieren.

Man kann sein Unbewusstes nicht programmieren. Das ist eine große Illusion.

Einfach weil die Mengenverhältnisse so sind, wenn Bruce Lipton Recht hat, von

2 Millionen zu 1. Zwei Millionen Prozesse im Unbewussten für einen im

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 29

bewussten Verstand. Wenn ich das programmieren will mit meinem bewussten

Verstand, ich kann mich genauso vor einen Tsunami stellen und da mit einer

Wasserpistole draufschießen, da werde ich die Richtung nicht umdrehen

können.

Und das heißt nicht, dass wir für alle Zeiten irgendwie hilflos dem ausgeliefert

sind, was in unseren Gefühlen, im Unbewussten, in Emotionen vielleicht an

Dingen vorhanden sind, die uns nicht so gut tun, aber der Weg zur Heilung ist

Spüren und nicht Widerstand. Also fühlen, was da ist, es wirklich zulassen und

das meiste muss einfach nur gefühlt werden.

Nehmen wir wieder Kinder als Beispiel: Ganz oft sehen wir Eltern, da weint ein

Kind und die Eltern wollen möglichst schnell das Kind beruhigen, vielleicht auch

grad noch in der Öffentlichkeit, weil sie Angst haben, das Kind stört andere.

Meine Frau und ich, wir sagen immer, im Zug oder so, das Kind darf ruhig

weinen oder das Kind darf ruhig mal toben, dass die Eltern nicht machen

„schschsch“ oder Schnuller in den Mund oder die Brust geben oder die Flasche

geben. Stell dir vor, dir geht es nicht gut, du gehst zu deinem besten Freund

und du willst anfangen zu erzählen und der steckt dir was zu essen in den

Mund.

Aber so gehen viele Eltern mit ihren Kindern um und so sind wir sicher auch

sehr stark geprägt worden. Eltern meinen das ja nicht böse, aber sie machen es

eben und wir lernen sehr früh „ungh“, Emotionen unten halten. Und das

blockiert, das führt zu dem, was Wilhelm Reich Verpanzerung nannte, das führt

zu dem, was die Taoisten Metallkörper genannt haben. Das ist einfach dann

Verhärtung in uns, die wir speichern, die wir sogar als Chemostase-Reste

physisch speichern. In Akupunktur- und Akupressurpunkten bilden sich

Kristalle, die das speichern. Und mehr von dem Gleichen führt nicht zur

Heilung.

Wenn ich weiter im Verstand formuliere, ich will mich immer gut fühlen oder

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 30

ich grins immer nur und ich mach immer nur das, nichts gegen gesundes

Lächeln, Lächeln ist sehr hilfreich, aber es muss ein authentisches Lächeln sein.

Nicht das japanische Verkäuferlächeln, was nicht echt ist.

Insofern ist der Weg für mich der, wirklich zu spüren, was ist authentisch in mir

da. Und wenn ich wirklich spüre, was authentisch in mir da ist, dann

erschließen sich mir auch oftmals tiefere Wahrheiten. Dann erschließt sich das

in mir, wo ich in Frieden bin, wo ich in Harmonie bin, das größere Dasein in mir

leichter.

Das ist der Wasserweg und so funktionieren dann Kultivierungen von

Lebensenergie. Ich unterrichte teilweise sehr kraftvolle Übungen zum

Kultivieren von Lebensenergie, aber ich sage den Leuten ganz bewusst, keine

Ziele. Absichtslosigkeit. Praktiziere und schau, was passiert. Und bei manchen

bricht die totale Vitalität aus und bei manchen kommen alte

Krankheitssymptome hoch. Und bei manchen kommen manche unschönen

emotionalen Erfahrungen in einem gewissen Ausmaß hoch. Und dann kommt

auch die Vitalität, die gesteigerte Lebensenergie. Aber wenn man das andere

auch zulässt, ist sie echter, authentischer, bezieht das Herz mit ein. Ist nicht

einfach nur so eine Körperkraft, so eine robuste Körpergesundheit, sondern

berührt meine Seele.

Damit es diese Wirkung haben kann, muss ich zulassen, dass in den

Energieübungen alles Mögliche passieren kann. Ich kann mich toll fühlen oder

ich kann konfrontiert sein mit meinem inneren Kritiker, der immerzu guckt,

dass ich die Übung noch nicht so perfekt mache oder nicht so gut wie der

andere, der bei mir auch in dem Seminar als Teilnehmer ist und all die Sachen

passieren und in unseren Seminaren geben wir Raum für all das. Es gibt nicht

das Ziel, es muss nicht so und so bei jedem aussehen.

Der beste Weg, mit diesen Übungen umzugehen, ist der ehrlichste Weg mit sich

selber. Es ist nicht der, der die Übung am tollsten kann, am besten, am

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 31

längsten, am schönsten, das ganze Leistungsprinzip, Zielprinzip fällt weg,

sondern wer die Übungen so macht, dass er sich authentisch damit selber

begegnet, der hat auch die besten Resultate.

SK: Das ist sehr gut - auch zum Reflektieren. Ich habe mich selber mit der

Reflektion sehr schwer getan und erst vor ein paar Monaten wieder gemerkt,

dass ich mir lange etwas vorgemacht habe und dann mit der eigenen Reflektion

ins Ungleichgewicht gekommen bzw. nicht weiter gekommen bin.

Du hast deine eigene Meinung zu dem verbreiteten Spruch oder Ansatz, dass

die Lösung in uns selbst wäre. Vielleicht kannst du darauf nochmal kurz

eingehen, was deine Auffassung ist von der emotionalen Weiterentwicklung ist

oder wie wir tatsächlich Auflösung erfahren können.

Christian Dittrich-Opitz: Nun, ich denke, es ist ja so: viele Dinge, die formuliert

werden als Ideen, um das Leben zu gestalten, sind wie Medizin. Das hat mal ein

Zen-Lehrer von mir gesagt, der hat gesagt, spirituelle Lehren sind nicht wahr,

die sind wie Medizin und Medizin kann helfen, eine Krankheit zu heilen, aber

Medizin einzunehmen, ist nicht Gesundheit. Das ist eine wichtige

Unterscheidung.

Wenn jetzt Leute zum Beispiel sich sehr stark noch empfinden als Opfer von

Umständen, als Spielball vom Schicksal, dann ist es vielleicht gut, sie zu

bestärken, alles, was du brauchst, ist in dir. Viele Leute unterschätzen, was sie

in sich für Ressourcen haben.

Auf der anderen Seite kann man es auch insofern überschätzen, als dass wir als

Menschen soziale Wesen sind. Wir werden geboren und wir sind erst mal völlig

abhängig. Unser körperliches Überleben hängt von anderen ab und wir

brauchen emotionalen Kontakt, auch für die ganze Bildung unserer Psyche, wir

brauchen einander. Und es ist ja auch viel bekannt darüber, wie soziale

Kontexte sich auf die Gesundheit auswirken, dass langfristige monogame

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 32

Beziehungen lebensverlängernd sind und gut für die Gesundheit und dass

Leute, die dauernd die Partner wechseln, dass das wirklich die Gesundheit

mitnimmt, Einsamkeit die Gesundheit sehr mitnimmt. Und dass tiefe

Freundschaften oder gute partnerschaftliche Beziehungen, dass die

ausgesprochen wertvoll sind. Für den Körper, für das Immunsystem, für die

Organregeneration. Zur Osteoporose gibt es da sogar einen Zusammenhang

usw.

Insofern würde ich schauen, dass man dieses Prinzip, dass man alles in sich

trägt und dass man enorme Ressourcen in sich trägt, dass man daraus nicht so

ein stoisches Selbstbild der Unverletzlichkeit macht. Denn als psychologische

emotionale menschliche Wesen sind wir verletzlich und das anzuerkennen ist

eine Stärke, keine Schwäche.

Wir haben Bedürfnisse nach zwischenmenschlichen Kontakten. Wenn ich das

sage, ich habe sehr stark in mir diese Tendenz zum einsamen Wolf gehabt. Ich

rede jetzt sehr gescheit darüber, aber ich bin jemand, der gerade das in seinem

Leben immer wieder auch anwenden muss, denn meine Tendenz war total,

alles mit mir selber auszumachen. Ich hatte eine soziale Unbeholfenheit als

Kind. Ich habe mich zwar immer total wohl gefühlt beim Vorträge halten auf

der Bühne, vor Leuten reden, überhaupt kein Thema, da hatte ich dann

komischerweise nie Ängste, da habe ich mich immer wohl gefühlt, aber soziales

Miteinander usw. das war immer nicht so leicht für mich. Ich habe gesehen,

was für einen Unterschied es gemacht hat, mir das zuzugestehen, dass da

Bedürfnisse sind, die wichtig sind. Die, wenn sie erfüllt werden, dem Leben eine

ganz andere Qualität geben.

Ernährung, interessantes Thema, essgestörte Menschen, Leute, die dann

Fressanfälle haben, bulimische Menschen, die kotzen, die machen das immer

heimlich. Immer. Es gibt keine Essstörungen in Gesellschaft. Existiert nicht. Der

Mensch, der den Fressanfall hat, der macht das allein. Der macht das, wenn ihn

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 33

keiner sieht. Ich habe vor 15 Jahren angefangen, mit Leuten, die esssüchtig

waren, denen zu sagen, weißt du was, friss weiter, du kannst es eh nicht

stoppen, aber ab jetzt immer mit einer vertrauten Person mit Augenkontakt.

Und es hat keine 3 Monate gedauert und diese Menschen waren nicht mehr

esssüchtig. Nur das, nur diese eine einzige Sache: Augenkontakt, aber mit

jemandem, dem man sehr vertraut ist, wo das geht mit der Scham, der dann

sieht, wenn man irgendwie alles in sich reinstopft, wo man sich dem

anvertrauen kann, wo man mit dem darüber sprechen kann, also nicht

leichtfertig, sondern mit dieser Tiefe, aber das konstant jeden Tag, wo ist die

Essstörung? Damit kann man nicht jede Essstörung heilen, aber Esssucht,

mengenhafte Esssucht, da hat es hervorragend funktioniert.

Und so greifen all die Sachen ineinander. Deswegen gibt es keine simplen

einspurigen Lösungen. Ernährung hat ganz viel mit unserem sozialen

Miteinander zu tun. All diese Dinge gehören zusammen. Kultivierung von

Lebensenergie. Mein guter alter Lehrer Lu Zijiang in Hongkong, der 119 Jahre

alt geworden ist, der hat in Hongkong gelebt. Hongkong ist eine versiffte

dreckige Großstadt, da hat man Schwierigkeiten, einen sauberen Park zu

finden, wo die Luft besser ist. Wie ist der da 119 geworden? Er hat seine

Lebensenergie kultiviert, er hat 110 Jahre lang Taiji und Bagua und Qigong

praktiziert und er hatte immer Zeit für seine Familie, für seine Frau, für seine

Kinder, für seine Enkel, für seine Urenkel, für seine Urururenkel, er hatte ja

genug, wenn man so lange lebt, dann geht das ja eine Weile, der hat sich

immer Zeit genommen abends für seine Familie. Und meine anderen

taoistischen Lehrer auch, legen alle großen Wert auf soziales Miteinander und

tiefe Freundschaften.

SK: Super, super. Das ist ein sehr starker Punkt, auch eine schöne

Zusammenfassung. Ich habe natürlich hier noch 100 Fragen, die in dem

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 34

Zusammenhang wichtig wären, auch zu Bewegung, auch der Kultivierung und

Übungen. Aber wir sind über das Zeitlimit hinaus. Es war sehr sehr spannend.

Gibt es etwas, was du in dem Zusammenhang den Zuschauern noch mitgeben

möchtest und falls wir das Wichtigste abgedeckt haben, dann ist für mich jetzt

die Frage, gerade wenn es an solche Übungen geht, wie du sie beschrieben

hast, wie kann ich mehr von deinen Erfahrungen, von deinen Techniken, von

deinen Ansätzen erfahren, was empfiehlst du, wo können sich die Leute

informieren, wo können sie anknüpfen.

Christian Dittrich-Opitz: Auf der Webseite befreite-ernaehrung.de, da ist ein

Überblick über Termine und über meine Themen, ich gebe auch monatlich bis

zweimonatlich einen Newsletter, einen Emailnewsletter heraus, da kann man

als Abonnent sich eintragen und da informiere ich sehr gerne darüber. Da gibt

es ein ordentliches Angebot.

Ich unterrichte mit meiner Frau zusammen ein sehr schönes taoistisches

Meditationssystem, das sogenannte Kunlun-System, benannt nach den Kunlun-

Bergen, aus denen der Taoismus ursprünglich stammte. Das ist ein sehr sanfter,

von Güte und Selbstakzeptanz geprägter Ansatz der Meditation, der eben auch

von Techniken in die Spontaneität führt, von Methoden, die eine gewisse

Vorgabe haben, in einen Flow, in einen Fluss der Lebensenergie in einem

selber, ohne Zielvorgaben, ohne assoziiert zu sein mit irgendeiner Art von

Dogma oder Lehre, was damit zu erreichen wäre, sondern das ist eben ein

System, ein alter taoistischer Wasserweg, der geprägt ist von diesem tiefen

Vertrauen in die menschliche Natur. So dass der Mensch mit ein bisschen

Unterstützung wirklich alle diese Dinge, innere Entwicklung, Gesundheit usw. in

sich selbst finden kann. Das ist etwas, was wir sehr gern zusammen in kleinen

Gruppen unterrichten.

Dann gebe ich manche Seminare über Ernährung und Lebensenergie, da

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 35

werden dann Methoden aus dem Taijiquan vorgestellt, die nicht so bekannt

sind, die sehr gut sind für regenerative Körperenergie, die Lebensenergie, um

die Knochen zu verdichten und die Nierenenergie zu stärken und viele andere

Aspekte einfach auch von Lebensenergie, die wichtig sind, da ist ein reichliches

Angebot vorhanden für Leute, die das näher interessiert.

SK: Super, also befreite-ernaehrung.de. Da sind also deine Arbeiten im

Überblick und was es Neues gibt. Christian, das war sehr sehr sehr

aufschlussreich. Vielen lieben Dank, dass du deine Erfahrung hier geteilt hast,

dich den Fragen gestellt hast, auch schwierigen. Danke auch noch von Helge,

dass du dabei bist. Ich bin gespannt auf das Feedback und hoffe, dass wir in

irgendeiner Form einen Anknüpfpunkt finden. Nochmal vielen Dank für deine

Zeit und ich hoffe, bis zum nächsten Mal.

Christian Dittrich-Opitz: Sehr gerne, Stefan. Hat mir echt Spaß gemacht. Bis

zum nächsten Mal.

SK: Bis dahin.

Christian Dittrich-Opitz: Tschüss.

SK: Ciao.

Lebensenergie-Konferenz 2014

http://lebensenergie-konferenz.de 36

Dieses Transkript ist Bestandteil des digitalen Konferenzpaketes:

Das Lebensenergie-Konferenz Komplettpaket Aufzeichnungen aller Experteninterviews

16 einzigartige Interviews mit Top-Experten aus der ganzheitlichen Gesundheits- und Bewusstseinswelt. Eine Fülle an konzentriertem Wissen und Weisheit aus jahrzehntelanger Erfahrung mit zehntausenden Klienten, Patienten und Seminarteilnehmern von angesehenen und erfolgreichen Wissenschaftlern, Ärzten, Therapeuten, Forschern, Coaches und Bestseller-Autoren. Das Ganze bereichert durch wertvolle konkrete, praktikable Tipps und Lösungen, dieses Wissen auch direkt umzusetzen und kraftvoll in das eigene Leben zu integrieren. Das ist die Essenz der ersten deutschen Lebensenergie-

Konferenz.

Hier geht’s zur vollständigen Beschreibung:

http://lebensenergie-konferenz.de/konferenz-aufzeichnung/