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Als Mitte der 1970er Jahre Bässe der Firmen Gibson und Fenderden Markt beherrschten, ging der Bassist John G. Perry auf dievon Ian Waller und Pete Stevens 1974 gegründete Firma„Electric Wood Ltd.“ zu und bat um die Fertigung einesInstrumentes, das die herausragenden Eigenschaften beiderHersteller kombinieren sollte. Das Ergebnis war ein in Klangund Form einzigartiges Instrument, welches weiteren Bassistennicht vorenthalten werden sollte. Das Geheimnis liegt in derVerwendung von hochwertigen und exotischen Hölzern sowie inder Kombination von hervorragender Fertigungsqualität undeiner ausgeklügelten Elektronik. Das Ergebnis, welches unterEinbeziehung namhafter Bassisten und Tontechniker entstand,bereicherte die Spitze der damaligen britischen Bassistenszene.In dieser Zeit wurden 38 Wal Custom Bässe von Waller undStevens gebaut. 1978, vier Jahre nach Firmengründung, standdie Produktpalette der „Pro Series“ zur Verfügung und bestandweiterhin aus einteiligen Esche-Bodies und einer innovativenElektronik. Die zuvor verwandten Schlagbretter aus handgear-beitetem Leder, unterlegt von einer Metallplatte, wurden jedochdurch große Plastik-Schlagbretter ersetzt.

1983 führte Wal eine neue Produktreihe ein: die „Custom Series“.Hierbei standen dem Korpuskern aus Mahagoni erleseneDeckenhölzer wie Schedua, Wenge, American Walnut und Padaukzur Verfügung. Darüber hinaus erweiterten 5- und 6-Saiter dieseSerie, sodass folgende Konfigurationen erhältlich waren:

Mk 1: 21 Bünde Mk 2: 24 Bünde, 4- und 5-SaiterMk 3: 24 Bünde, 4-, 5- und 6-Saiter (leicht verändertes Korpus- und Kopfplattendesign)

Nach dem plötzlichen Tod von Ian Waller im Jahre 1988 führtePete Stevens das Unternehmen allein weiter, wodurch dieStückzahlen stark zurückgingen und die Nachfrage bei Weitemnicht befriedigt werden konnte. 20 Jahre nach dem Tod vonWaller erkrankte Stevens und konnte seitdem seine Arbeit nicht mehr fortführen.

KonstruktionDieser Anfang 1995 hergestellte MK II besitzt den üblichenKorpuskern, bestehend aus Mahagoni, und die beidseitig aufge-leimten Deckenhölzer aus American Walnut. Die matteLackierung ist hauchdünn aufgetragen und zwingt förmlich dieFingerspitzen zum Abtasten der Maserung und der Poren derDeckenhölzer. Der mit sechs Holzstreifen geleimte Hals ausRock Maple, Hornbeam und Amazonian Hardwood ist hingegenrückseitig hochglanzlackiert und mittels vier Schrauben undeiner Metallplatte in der passgenauen Halstasche am Korpusbefestigt. Die gradlinig zum Hals verlaufende Kopfplatte beher-bergt Mechaniken aus dem Hause Schaller. Übrigens handelt essich hierbei um das einzige „Fremdprodukt“. Alle anderenBauteile sind von Wal selbst entwickelt. Die Saiten verlaufengradlinig zu der massiven Brücke. Ein Saiten-Niederhalter sorgtdafür, dass die Saiten fest auf dem Steg liegen. Für das Griffbrettwurde Indian Ebony verwandt. Doch kommen wir nun zu dem Herzstück eines Wal-Basses: dieElektronik. Jeder der handgefertigten Humbucker besitzt zweiindividuelle Magnete pro Saite, die in gegensätzlicher Richtunggewickelt sind. Somit stehen jedem Pickup acht Spulen zurTonabnahme zur Verfügung, die sich individuell justieren lassen. Es sind die weitaus schwersten Tonabnehmer, die ichjemals in der Hand hatte. Die Pickup-Fräsungen sind gegenEinstreuungen mit Graphitlack abgeschirmt. Der Wal-Preamp

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LEFTY BASS

Custom MK II Fretless

WalBässe der Marke Wal sind der Inbegriff für professionelle Bassgitarren. So groß der Bekanntheitsgrad auch ist, umso seltener sind diese Instrumente zu finden. Wer einen Wal in seinem Besitz hat, wird sich nur in größter Not von solch einem Instrument trennen.

Text von Volkmar „Arni“ Arnecke (www.leftybass.com), Bilder von Nadja Kaulvers und Sabine Wesholek

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wird von einer 9-Volt-Batterie gespeist. Vier Regler verfügenüber Skalen und erlauben folgende Tonvariationen:VolumeNeben der üblichen Eigenschaft eines Lautstärkereglers, wirddurch Ziehen des Poti-Knopfes ein sogenannter „Pick-Attack“aktiviert, der die Frequenzen im Mitten- und Höhenbereichanhebt und dem gesamten Ton einen perkussiven, dynamischenTouch verleiht.

BalanceRegelt das Verhältnis der Anteile des Bass- und Treble-Pickupsunter Beibehaltung eines konstanten Ausgangspegels.

Treble und BassElektronische Regler zur Anhebung und Absenkung der Höhen-und Bassanteile. Zusätzliche Boost-Funktion (+10 dB) durchZiehen des Potis.

Wem das Spektrum nicht zusagt, kann an Einstellschrauben imElektronikfach Veränderungen in Sachen Gesamtoutput, Pick-Attack-Intensität und Low-Pass-Frequenzen vornehmen. Bleibtnur noch zu erwähnen, dass das Signal über die Klinkenbuchsein den Verstärker und/oder aber als DI über den XLR-Ausganggehen kann. Im Falle des alleinigen Nutzens des DI-Ausgangsmuss die Elektronik durch einen Dummy in der Klinkenbuchseaktiviert werden. Die Elektronik ist nicht separat erhältlich.

KnurrigDer Sound eines Wal Basses ist knurrig und durchsetzungsfä-hig. Die Klangreglung erlaubt unterschiedlichste Varianten,ohne jemals muffig oder aufdringlich zu wirken. Durch dieVielfalt der Tonbeeinflussung kann fast jeder Bass-Sound erzieltwerden, ohne den eigenen Charakter der Wal-Bässe zu verlieren.Durch eingeschlagene Metallpunkte im Korpus lassen sich dieReglerstellungen exakt ablesen, was bei einem derartigenKlangspektrum ausgesprochen nützlich ist. Der Bass hängt gutausgewogen am Körper und fühlt sich sowohl am Hals als aucham Korpus angenehm und komfortabel an. Die Wal-Bässe sind optisch eher unauffällig und verbergen dasBesondere in sich. Wer jemals die Gelegenheit hatte, solchenBass zu spielen, wird begeistert sein. Zum einen wegen der hieraufkommenden Spielfreude, zum anderen wegen des unbe-grenzten Klangspektrums. In den letzten Jahren gab es immerwieder Gerüchte, dass die Produktion der Wal-Bässe mit Hilfekompetenter Bassbauer und unter Anleitung von Pete Stevenswieder aufgenommen wird. In der Tat ist Wal wieder zum Lebenerwacht. Pete Stevens übertrug seinem langjährigen MitarbeiterPaul Hermann die Verantwortung zur Fortführung der Wal-Tradition. Die nun unter der Eigenverantwortung von PaulHerman gefertigten Bässe stehen denen von Ian Waller undPeter Stevens in nichts nach.

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LEFTY BASS

DetailsHersteller:Wal (Electric Wood Ltd.)Modell: Custom Mk IIBaujahr: 1995Herkunftsland: EnglandKorpus: MahagoniDecke: American WalnutHals: 6-streifigHalsprofil: D-ProfilHalsbefestigung:4-fach geschraubt, MetallplatteGriffbrett: Indian EbonyMensur: Longscale 86,4 cm (34 Zoll)Halsbreite: 1. Bund 4,3 cm,12. Bund 5,4 cmRegler (original): 1x Treble, 1x Bass, 1x Blend, 1x VolumePickup: 2x Wal HumbuckerSattel:WalSteg:Wal (einteilig)Mechaniken: SchallerGewicht: 4,3 kgElektronik: AktivListenpreis: ab 3.200 £Getestet mit: Ampeg PortaflexVertrieb: Electric Wood Ltd.

www.walbasses.co.uk