Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie...

70
1 www.voestalpine.com/Lehre Lehrberufe Österreich www.voestalpine.com/Lehre

Transcript of Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie...

Page 1: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

1www.voestalpine.com/Lehre

Lehrberufe Österreich

www.voestalpine.com/Lehre

Page 2: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

2

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

� Chemielabortechniker/in 3

� Elektromaschinen-techniker/in 6

� Elektrotechnik – Modulberuf 9

� Gießereitechniker/in 14

� Hüttenwerkschlosser/in 17

� Industriekaufmann/-frau 21

� Informationstechnologie Technik 24

� Kraftfahrzeugtechnik – Modulberuf: Nutzfahrzeugtechnik, Systemelektronik, Personenkraftwagentechnik, Systemelektronik 27

� Lagerlogistik 31

� Maurer/in 34

� Mechatroniker/in 37

� Metallbearbeiter/in 40

� Metallgießer/in 43

� Metalltechnik – Modulberuf 46

� Modellbauer/in 55

� Produktionstechniker/in 58

� Technische/r Zeichner/in 61

� Werkstofftechnik Modulberuf: Werkstoffprüfung Wärmebehandlung 64

� Werkzeugmaschineur/in 68

Page 3: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

3

Chemielabortechniker/in

Chemielabortechniker/inLehrzeit: 3 1/2 Jahre

Berufsbeschreibung

Chemielabortechniker/innen führen chemische, physikalisch-chemische, biochemische und biotechnologische Untersuchungen und Versuche an verschiedensten Stoffen durch. Mit Hilfe von computergesteuerten Geräten und Mikroskopen untersuchen sie Chemikalien (zB Säuren, Gase), Zwischenprodukte (zB Kunststoffe und Metalle) sowie Endprodukte (zB Lebensmittel, pharmazeutische Produkte). Sie arbeiten gemeinsam mit ihren Berufskollegen/-innen und Fachkräften im Bereich Chemie (zB Chemiker/innen, Chemieverfahrenstechniker/innen, Biologen/-innen) in Labors.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Chemielabortechniker/innen arbeiten im analytischen oder synthetischen Aufgabenbe-reich. Im analytischen Bereich beschäftigen sie sich mit der Bestimmung der Inhalts-stoffe und der Gewinnung von Proben. Im synthetischen Bereich arbeiten sie im Zuge der Herstellung neuer und verbesserter Stoffe an Materialuntersuchungen und Prozessentwicklungen.

Chemielabortechniker/innen bestimmen und messen beispielsweise die Inhaltsstoffe von Materialien, das Fließverhalten, den Schmelzpunkt usw. (Analyse). Sie stellen auch chemische Verbindungen für Heilmittel, Pflanzenschutzmittel, Kosmetika usw. her (Synthese).

Einerseits erfolgt die Durchführung der gestellten Aufgaben unter Einsatz klassischer Verfahren, andererseits ist die moderne Untersuchungstechnik geprägt von computer-gesteuerten Geräten und Analyseautomaten.

Arbeitsmittel

Chemielabortechniker/innen hantieren mit den unterschiedlichsten Materialien (zB pharmazeutische Produkte/Medikamente, Lebensmittel, Metalle, Kunststoffe). Sie verwenden und bedienen Laborcomputer, Mikroskope, Photometer, Chromatographie-geräte, Thermometer usw., setzen Hilfsmittel ein (zB Reagenzgläser, Kolben, Saug- flaschen, Vakuumfilter) und führen Protokolle über ihre Ergebnisse.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Chemielabortechniker/innen arbeiten in Labors und Produktionshallen. Sie arbeiten – je nach Größe und Art des Betriebes oder der Institution im Team mit Fachkräften des Berufsbereichs Chemie zusammen, wie zB mit Chemiker/innen, Chemieverfahrenstech-niker/innen (siehe Chemieverfahrenstechnik (Lehrberuf)), Biologen/-innen (siehe Biologe/-in) oder Lebensmitteltechniker/innen.

Page 4: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

4

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� Arbeitsschritte, Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden festlegen und Versuchs- und Untersuchungsapparate im Planungsstadium aufbauen

� Prüfverfahren wie Maßanalyse, elektrochemische und optische Messmethoden, Dichte-Bestimmung, Viskositätsbestimmungen und Gravimetrie durchführen

� Trenn- und Reinigungsverfahren wie Filtrieren, Destillieren, Zentrifugieren, Extra-hieren usw. durchführen

� die physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse überwachen und steuern � technische Daten über den Arbeitsablauf und die Arbeitsergebnisse erfassen � Laborgeräte, Laborapparate und Laboreinrichtungen handhaben und instand setzen

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� Auge-Hand-Koordination � gute Reaktionsfähigkeit � gutes Sehvermögen (viel Lesen bzw. Arbeiten am Computer) � Unempfindlichkeit gegenüber chemischen Stoffen � Unempfindlichkeit gegenüber Gerüchen

Sachkompetenz

� chemisches Verständnis � EDV-Kenntnisse � gute Beobachtungsgabe � interdisziplinäres Denken � komplexes Denken � Konzentrationsfähigkeit � logisch-analytisches Denken/Kombinationsfähigkeit � Organisationsfähigkeit � systematische Arbeitsweise � technisches Verständnis

Chemielabortechniker/in

Page 5: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

5

Chemielabortechniker/in

Sozialkompetenz

� Kommunikationsfähigkeit

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Flexibilität � Sicherheitsbewusstsein � Umweltbewusstsein � Zielstrebigkeit

Page 6: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

6

Elektromaschinentechniker/in

Elektromaschinen-techniker/inLehrzeit: 3 1/2 Jahre

Berufsbeschreibung

Elektromaschinentechniker/innen beschäftigen sich mit dem Innenleben von Maschinen und Geräten. Sie stellen elektromechanische und elektronische Maschinen, Anlagen und Geräte her, montieren und reparieren sie. Dabei handelt es sich zB um Elektro- motoren, Generatoren, Transformatoren, Wicklungen, Schaltgeräte, Steuer- und Regel-anlagen, Signalanlagen, Mess- und Prüfanlagen.

Elektromaschinentechniker/innen zerlegen die Geräte in ihre Einzelteile, suchen nach Fehlerursachen, tauschen schadhafte Teile aus, bauen die Geräte wieder zusammen und prüfen die Funktion. Sie bearbeiten Metalle und stellen Kabelverbindungen her. Sie arbeiten in Betrieben der Elektroindustrie und des Elektrogewerbes aber auch in Handelsbetrieben für Elektrogeräte mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften zusammen.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Elektromaschinentechniker/innen sind mit der Herstellung, dem Zusammenbau, der Prüfung und Montage von elektromechanischen und elektronischen Maschinen, Geräten, Baugruppen und Anlagen befasst. Dabei führen sie Tätigkeiten und Arbeiten sowohl aus dem Bereich der Mechanik wie auch aus dem Bereich der Elektrotechnik durch.

Zu den wichtigsten Erzeugnissen der Elektromaschinentechniker/innen gehören Wicklungen, Motoren, Transformatoren, Generatoren, Gleichrichter, Trennschalter, Antriebs- und Förderanlagen, Schalttafeln, Steuer- und Regelanlagen, Signal- und Sicherungsanlagen sowie Mess- und Prüfanlagen. Im Rahmen von Wartungs- und Reparaturarbeiten suchen sie mit verschiedenen Messgeräten systematisch nach Fehlern und Störungen. Sie tauschen schadhafte Teile und Komponenten aus, stellen neue Kabelverbindungen her und bauen die Geräte wieder zusammen. Sie führen Funktionskontrollen durch und justieren und kalibrieren (überprüfen, messen) die Geräte.

Elektromaschinentechniker/innen schließen nach Angaben von Schalt- und Fertigungs-plänen, die sie gegebenenfalls auch selbst herstellen, die Bauteile zusammen und stellen zu diesem Zweck Klemm-, Löt- oder Steckverbindungen her. Eine wichtige Aufgabe im Bereich der Elektrotechnik ist die Durchführung von Schutzmaßnahmen zur Verhütung von Personen- und Schachschäden (zB Kabel und Stromleitungen isolieren, Schutzkästen anbringen).

Elektromaschinentechniker/innen haben auch zahlreiche organisatorische Aufgaben: Sie legen anhand der technischen Unterlagen die Arbeitsschritte, Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden fest, planen und steuern die Arbeitsabläufe und achten auf die Einhaltung der Qualitätsstandards.

Page 7: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

7

Arbeitsmittel

Elektromaschinentechniker/innen verwenden bei ihrer Arbeit verschiedene Werkzeuge zur Materialbearbeitung wie zB Feilen, Sägen, Bohrmaschinen, Dreh- und Fräsmaschinen, Gewindeschneider, Schleif- und Biegewerkzeuge und Werkzeuge und Verfahren zum Herstellen elektrischer und mechanischer Verbindungen wie Löt- und Schweißgeräte, Klemmen, Schraubenzieher, Mess- und Prüfgeräte etc.

Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen bereits vorgefertigte Baugruppen (zB Relais, Motoren, Steuerungen) in den Anlagen. Elektromaschinentechniker/innen lesen und verwenden Montagepläne und stellen anhand von Schaltplänen elektrische Schaltkreise her.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Elektromaschinentechniker/innen arbeiten meist in Werkstätten von Betrieben der Elektroindustrie und des Elektrogewerbes oder Handelsbetrieben für Elektrogeräte. Sie arbeiten aber auch auf Baustellen. Elektromaschinentechniker/innen arbeiten im Team mit Berufskollegen/-innen und mit anderen Fach- und Hilfskräften, siehe zB den Beruf Elektrotechnik (Modullehrberuf).

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� elektromechanische und elektronische Geräte und Maschinen und dazugehörige Baugruppen herstellen, zusammenbauen, montieren, rüsten, prüfen, in Betrieb nehmen und Wartungsarbeiten durchführen

� Steuereinrichtungen, Regeleinrichtungen und Überwachungseinrichtungen zusammenbauen, programmieren, verdrahten und einbauen

� elektrische Motoren, Transformatoren, Schaltgeräte und -anlagen herstellen, zusammenbauen, prüfen, in Betrieb nehmen

� Wicklungen, Wicklungsteile und andere elektromechanische Teile herstellen, bearbeiten, zusammenbauen und einbauen

� Schaltkästen mit Sicherungen installieren und einstellen � Computersteuerungsprogramme installieren � Mess- und Prüfgeräte bedienen � Fehler, Mängel und Störungen an elektrischen und elektronischen Bauelementen,

Geräten und Anlagen suchen, eingrenzen und beheben � Schutzmaßnahmen zur Verhütung von Personenschäden und Sachschäden

einrichten, prüfen und dokumentieren � technische Unterlagen und Dokumentationen, Betriebsanleitungen, Installations-

pläne, Wartungs- und Serviceprotokolle führen

Elektromaschinentechniker/in

Page 8: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

8

Elektromaschinentechniker/in

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� Auge-Hand-Koordination � Farbsehen � Fingerfertigkeit � gute körperliche Verfassung

Sachkompetenz

� gutes Augenmaß � handwerkliche Geschicklichkeit � Konzentrationsfähigkeit � logisch-analytisches Denken/Kombinationsfähigkeit � Problemlösungsfähigkeit � räumliches Vorstellungsvermögen � systematische Arbeitsweise � technisches Verständnis

Sozialkompetenz

� Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Kommunikationsfähigkeit � Kunden/-innenorientierung

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Flexibilität � Sicherheitsbewusstsein � Umweltbewusstsein

Page 9: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

9

Elektrotechnik – Modulberuf

Elektrotechnik – Modulberuf Lehrzeit: 3 1/2 Jahre

Berufsbeschreibung

Elektrotechniker/innen sind in unterschiedlichsten Bereichen in Industrie- und Gewer-bebetrieben, auf Baustellen und in privaten Haushalten tätig. Sie planen, montieren, installieren, warten und reparieren verschiedenste elektrische und elektronische Geräte und Anlagen: Stark- und Schwachstromanlagen, Steuerungs- und Regelungsanlagen, Alarmsysteme, Überwachungssysteme, elektrische Türen und Tore, elektrische Ge- bäudeinstallationen (Stromleitungen), Elektromaschinen, Küchen- und Haushaltsgeräte bis hin zu industriellen Maschinen und Anlagen und Energieversorgungsanlagen, wie zB Teile von Kraftwerken.

Elektrotechniker/innen arbeiten in Betrieben des Elektroinstallationsgewerbes, in Industriebetrieben aller Branchen, in Verkehrsbetrieben und Energieversorgungsunter-nehmen sowie für spezielle Wartungs- und Serviceunternehmen. Je nach Aufgabenbe-reich arbeiten sie im Team mit Berufskollegen/-innen und Fachkräften der Energietech-nik, Elektronik und mit Fach- und Hilfskräften auf Baustellen und haben Kontakt zu ihren Kunden/-innen.

Module und Kombinationen

Die Ausbildung im Modullehrberuf Elektrotechnik umfasst verpflichtend eine 2jährige Ausbildung im Grundmodul Elektrotechnik und eine eineinhalbjährige Ausbildung in einem der folgenden Hauptmodule:

� Elektro- und Gebäudetechnik � Energietechnik � Anlagen- und Betriebstechnik � Automatisierungs- und Prozessleittechnik

Zusätzlich kann in einem weiteren halben Ausbildungsjahr ein zweites Hauptmodul oder eines der folgenden Spezialmodule gewählt werden:

� Gebäudeleittechnik � Gebäudetechnik-Service � Sicherheitsanlagentechnik � Erneuerbare Energien � Netzwerk- und Kommunikationstechnik � Eisenbahnelektrotechnik � Eisenbahnsicherungstechnik � Eisenbahnfahrzeugtechnik � Eisenbahntransporttechnik � Eisenbahnfahrzeug/instandhaltungstechnik � Eisenbahnbetriebstechnik

Page 10: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

10

Kombinationsmöglichkeiten: Es sind NICHT alle Haupt- und Spezialmodule miteinan-der kombinierbar. Die zulässigen Kombinationsmöglichkeiten sind aus der Ausbildungs-ordnung ersichtlich: Ausbildungsordnung Elektrotechnik.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Neue Technologien (zB Prozessleit- und Bustechnik, Automatisierung) und die Forde-rung nach immer größerer Energieeffizienz bei gleichzeitig höherer Flexibilität stellen Entwicklungen dar, die Elektrotechniker/innen vor immer neue Herausforderungen stellen und die Aufgaben und Tätigkeitsbereiche ständig weiterentwickeln. Damit werden Elektrotechniker/innen immer mehr zu Allround-Techniker/innen der Gebäu-de-, Anlagen-, Betriebs- und Energietechnik.

Wichtige Anwendungsbereiche:

im Bereich Anlagen- und Betriebstechnik:

Montage, Prüfung, Inbetriebnahme, Steuerung, Wartung und Reparatur

� von Maschinen und Produktionsanlagen in Industrie- und Gewerbebetrieben (wie zB Fertigungsstraßen, Produktionseinrichtungen, Fließ- und Förderbänder usw.)

� von Kraftwerksanlagen, Anlagen der Energieversorgung und -verteilung � von Transporteinrichtungen (zB Industriekräne, Förderbänder, Seilbahnen und

Aufzügen) � Verkehrsmittel und deren Einrichtungen (zB Eisenbahnen, Straßenbahnen und

U-Bahn, Bahnstromanlagen, Stellwerke) � Anlagen der Steuerungs-, Mess- und Regelungstechnik sowie Antriebstechnik.

In vielen Fällen umfassen die Aufgaben auch die innerbetriebliche Wartung und vorbeugende Instandhaltung der Haustechnik (zB Licht, Stromversorgung, Klima- anlagen).

im Bereich Prozessleittechnik und Automatisierung:

� Spezielle Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen, die in Maschinen und Anlagen der industriellen Fertigung, zB Fertigungsstraßen, Fördereinrichtungen, Lüftungs- und Kühlanlagen eingebaut sind, montieren, warten und reparieren. Hydraulische Größen wie Kraft, Gewicht, Temperatur und Druck ermitteln, Störungen beseitigen und im Rahmen von Service- und Reparaturarbeiten Verschleißteile und elektro-nische Komponenten, zB Chips, Dioden oder Leiterplatten, austauschen. Zu den Aufgaben gehört auch die Überwachung von teil- oder vollautomatischen Produktionsabläufen.

Elektrotechnik – Modulberuf

Page 11: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

11

Elektrotechnik – Modulberuf

Zu den Aufgaben von Elektrotechniker/innen zählt weiters das Einrichten von Schutz-maßnahmen zur Verhütung von Personenschäden und Sachschäden sowie das Erken-nen von Fehlern, Mängeln und Störungen durch systematische Fehlersuche und deren Eingrenzung, Beseitigung und Dokumentation. Elektrotechniker/innen sind dadurch sowohl in Betrieben als auch in Haushalten maßgeblich für die Sicherheit mitverant-wortlich.

Arbeitsmittel

Elektrotechniker/innen arbeiten mit allen Arten von elektrisch und elektronisch gesteuerten Geräten, Maschinen und Anlagen, insbesondere mit Stark- und Schwach-stromanlagen, Steuerungs- und Schaltanlagen, elektro-pneumatischen und elektro-hydraulischen Anlagen sowie mit Alarm-, Signal-, Klima- und Überwachungsanlagen.

Sie verwenden Werkstoffe wie Metalle und Kunststoffe, diverse Bauteile und Hilfsmittel wie Kabel, Drähte, Stromschienen, Strom- und Datenleitungen, Wicklungen, Klemmen, Schalter, Steckdosen, Rohre, Schaltschränke und Sicherungskästen, Sicherungen usw. Dabei hantieren sie mit unterschiedlichen Werkzeugen und Geräten, zB mit Schrauben-ziehern, Hämmern, Sägen, Zangen, Abisolierzangen, Strommessgeräten, aber auch Bohrmaschinen, Stemmeisen, Elektroschweißgeräte, Lötgeräte, Gewindeschneider und dergleichen mehr. Bei der Suche nach Störungen und Fehlerquellen verwenden sie elektronische Mess- und Prüfgeräte.

In vielen Tätigkeitsbereichen von Elektrotechniker/innen (zB Baugruppen und Steue-rungen programmieren, Funktionsprüfungen durchführen) ist der Computer als Hilfs- und Arbeitsmittel nicht mehr wegzudenken. Sie lesen, verwenden und zeichnen Montage-, Stromlauf- und Schaltpläne und arbeiten dabei mit speziellen Software- programmen.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Je nach Spezialisierung arbeiten Elektrotechniker/innen auf Baustellen sowie bei ihren Kunden/-innen vor Ort und führen Montagen und Installationen in Wohnungen, in Betrieben, in Trafostationen, Spitälern, Kraftwerken usw. durch. Weiters arbeiten sie in Büros, Werkstätten und Werkhallen von Industrie- und Gewerbebetrieben sowie in Verkehrsbetrieben.

Elektrotechniker/innen arbeiten im Team mit Berufskollegen/-innen und technischen Fachkräften und Spezialist/innen aus den Bereichen Elektronik, Elektro- und Energie-technik, Kommunikationstechnik, Regel- und Steuertechnik usw., siehe zB: Elektronik (Modullehrberuf), Elektromaschinentechnik (Lehrberuf), Kommunikationstechniker/in oder Energietechniker/in, Konstrukteur/in – Elektroinstallationstechnik (Lehrberuf). Auf Baustellen haben sie Kontakt zu Fach- und Hilfskräften des Bauwesens und zu ihren Auftraggeber/innen, Kunden/-innen und zu Lieferant/innen.

Page 12: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

12

Elektrotechniker/innen, die im Anlagenbau tätig sind, werden immer wieder auch im Ausland eingesetzt.

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

Je nach Schwerpunkt der Ausbildung und Tätigkeitsbereich des Unternehmens, u.a.:

� elektromechanische, elektrische und elektronische Maschinen und Anlagen, insbesondere Stark- und Schwachstromanlagen, Steuerungs- und Schaltanlagen zusammenbauen, montieren, rüsten, in Betrieb nehmen, warten und reparieren

� Anlagen zur Energieübertragung und Signalübertragung, Rufanlagen, Brandmelde-anlagen und Alarmanlagen sowie Blitzschutzanlagen und Erdungsanlagen errichten, zusammenbauen, montieren, prüfen, in Betrieb nehmen und Wartungsarbeiten durchführen

� Leitungen und Tragsysteme verlegen, prüfen und in Betrieb nehmen � elektrische Anlagen und Steuerungssysteme einrichten, prüfen und anschließen � Stromlauf-, Schalt- und Montagepläne lesen, zum Teil auch selbst anfertigen � Materiallisten erstellen, Hilfsmittel wie Kabel, Leitungen, Klemmen, Schalter etc.

zusammenstellen � Sonderbauteile durch Feilen, Sägen, Bohren, Löten, Schweißen etc. anfertigen � Kabel und Leitungen dimensionieren (= ausmessen), verlegen und anschließen � (computer- oder sensorgesteuerte) Kontroll- und Steuerungseinrichtungen montieren

und einstellen � elektronische, elektrische, pneumatische und hydraulische Steuerungen anschließen � Bussysteme installieren, programmieren und in Betrieb nehmen (zB für Energie-

management, Klimakontrolle, Steuer- und Regeltechnik) � Schutzmaßnahmen, wie zB elektrische Schutzschalter, Erdungen, automatische

Geräte- und Maschinenabschaltungen montieren � Schaltkästen mit Sicherungen installieren und einstellen � Computersteuerungsprogramme installieren � Mess- und Prüfgeräte bedienen � Fehler, Mängel und Störungen an elektrischen und elektronischen Bauelementen,

Geräten und Anlagen suchen, eingrenzen und beheben � technische Unterlagen und Dokumentationen, Betriebsanleitungen, Installations-

pläne, Wartungs- und Serviceprotokolle führen

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und

Elektrotechnik – Modulberuf

Page 13: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

13

Elektrotechnik – Modulberuf

Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� Auge-Hand-Koordination � Farbsehen � Fingerfertigkeit � gute körperliche Verfassung � gute Reaktionsfähigkeit

Sachkompetenz

� EDV-Kenntnisse � gute Beobachtungsgabe � gutes Augenmaß � handwerkliche Geschicklichkeit � Konzentrationsfähigkeit � logisch-analytisches Denken/Kombinationsfähigkeit � Planungsfähigkeit � räumliches Vorstellungsvermögen � systematische Arbeitsweise � technisches Verständnis

Sozialkompetenz

� Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Kommunikationsfähigkeit � Kunden/-innenorientierung

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Belastbarkeit � Flexibilität � Geduld � Sicherheitsbewusstsein � Umweltbewusstsein

Page 14: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

14

Elektrotechnik – Modulberuf

Gießereitechniker/inLehrzeit: 4 Jahre

Berufsbeschreibung

Gießereitechniker/innen im Schwerpunkt Eisen- und Stahlguss arbeiten in Betrieben des Gießereigewerbes und der Eisen-, Stahl- und Maschinenbauindustrie und stellen Gussteile aus Eisen und Stahl her. Ihre Erzeugnisse sind zB Maschinen- und Motorteile, Turbinen, Kompressoren usw. Sie stellen die erforderlichen Formen und Kerne her, rüsten, steuern und warten die meist automatischen Produktionsanlagen und bearbeiten die Gussteile weiter. Gießereitechniker/innen wirken bei der Erstellung von Werkzeich-nungen mit und führen die erforderlichen Werkstoffberechnungen und Qualitätskontrol-len durch.

Gießereitechniker/innen arbeiten in Werks- und Maschinenhallen im Team mit Berufskollegen/-innen und anderen Fachkräften der Metallverarbeitung und des Maschinenbaus.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Für die Erzeugung von Gussteilen müssen zunächst Gussformen und Kerne angefertigt werden. Diese Formen und Kerne werden von den Gießereitechniker/innen aufgrund vorgegebener Skizzen, Werk- und Konstruktionszeichnungen mit verschiedenen Fertigungsmethoden, wie Drehen, Schweißen, Löten usw. hergestellt. Danach müssen die Formen ausgebessert und zusammengebaut werden. Schließlich werden die Formenteile für den Gießvorgang gesäubert, beschwert, verklammert, verschraubt und anschließend mit verschiedenen flüssigen Metallen befüllt (im Eisen- und Stahlguss, zB Eisen, Stahl oder entsprechende Legierungen). Nach dem Guss erfolgt das Trocknen der Teile. Die getrockneten und entkernten Gussteile werden auf Gussfehler, Maßhaltigkeit und Dichtheit überprüft (Gusskontrolle) und mit speziellen Putzmitteln geputzt und durch Strahlen, Schleifen, Entgraten usw. weiterbearbeitet.

Gießereitechniker/innen sind bei allen Produktionsschritten beteiligt. Im Eisen- und Stahlguss gehört dazu insbesondere die Steuerung und Überwachung von Sand- kreisläufen. Sie wirken außerdem bei der Erstellung der Werkzeichnungen mit und führen die erforderlichen Werkstoffberechnungen durch (Anschnitt-, Modul- und Speiserberechnungen). Durch genaue Prüfungen, zB mit Ultraschall-, Magnet- und Röntgenprüfung, erkennen und analysieren sie Gussfehler und setzen selbstständig Maßnahmen um diese in weiterer Folge zu vermeiden bzw. zu beheben.

Außerdem arbeiten Gießereitechniker/innen beim Schmelzvorgang der Eisen- und Stahlgusslegierungen mit. Sie unterstützen bei der Schmelzführung und Schmelz- behandlung und überwachen den Schmelzvorgang. In der Nachbehandlung setzen sie entsprechende Wärme- und Nachbehandlungsmethoden für den Eisen- und Stahlguss ein.

Zu den verschiedenen Techniken des Gießens zählen der Form-, Schmelz- oder der

Page 15: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

15

Legierungsguss. In der industriellen Fertigung steuern und bedienen Gießerei- techniker/innen vollautomatische Maschinen und Produktionsanlagen (CNC-Maschinen) bis hin zu Industrierobotern.

Arbeitsmittel

Gießereitechniker/innen im Schwerpunkt Eisen- und Stahlguss brauchen für die manuelle Herstellung von Gussformen eine Reihe von Werkzeugen, wie zB Messgeräte, Bohrer, Feilen, Schleif- und Schweißgeräte. Für die Gussteile verwenden sie ver- schiedene flüssige Metalle wie Eisen und Stahl und entsprechende Legierungen. Hilfsgeräte sind Waagen und Öfen. Meist bedienen Gießereitechniker/innen CNC-ge-steuerte Anlagen und Maschinen, teilweise auch Industrieroboter. Sie bedienen aber auch Hebe- und Transporteinrichtungen (Stapler, Kräne) und spezielle Prüfanlagen für die Qualitätskontrolle (zB Ultraschall-, Magnet- und Röntgenprüfanlagen).

Sie arbeiten mit Schmelz- und Warmhalteeinrichtungen (zB Elektroöfen, Kupolöfen, Flammöfen, Lichtbogenöfen, Induktionsöfen). Für die Formgebung verwenden sie Vorrichtungen wie Formkästen und Modellplatten. Das wichtigste Arbeitsmittel für das Formen ist das Modell des zu gießenden Werkstücks. Außerdem lesen und erstellen Gießereitechniker/innen technische Zeichnungen und Konstruktionspläne.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Gießereitechniker/innen im Schwerpunkt Eisen- und Stahlguss arbeiten in Werk- und Maschinenhallen von Gewerbe- und Industriebetrieben. Sie arbeiten im Team mit Berufskollegen/-innen und anderen Fachkräften der Metallverarbeitung und des Maschinenbaus (siehe zB Metallgießer/in (Lehrberuf)), mit Konstrukteur/innen, Modell-bauer/innen usw. Je nach Betrieb arbeiten sie auch mit den Mitarbeiter/innen anderer Abteilungen zusammen, zB aus dem Werkstofflabor, siehe zB Werkstofftechniker/in, Werkstofftechnik (Modullehrberuf).

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� Holz-, Metall- oder Kunststoffmodelle in den Formsand einbetten � Kanäle („Anguss“ und „Steiger“) zum Eingießen der Schmelze und zur Entlüftung

einschneiden � Gussformen zusammenbauen � die für den Guss benötigten Metalle abwiegen � Metalle zu einer Legierung zusammenmischen � Metalle im Schmelzofen schmelzen � Schmelze in die Gussform einschmelzen � Formsand nach dem Erkalten des Gussstückes entfernen � Gussstücke mit einem Strahlsandgebläse reinigen

Elektrotechnik – Modulberuf

Page 16: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

16

Elektrotechnik – Modulberuf

� Metallgrate an den Eingieß- und Verbindungsstellen abschneiden und abschleifen � mehrteilige Gussstücke zusammenschweißen und -löten � Produktionsanlagen rüsten, steuern und prüfen � Qualität der Gussteile prüfen und erforderlichenfalls Korrekturen an der Form, dem

Kern oder im Produktionsprozess vornehmen � Konstruktions- und Werkzeichnungen anfertigen � Werkstoffberechnungen durchführen

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� gute körperliche Verfassung � gute Reaktionsfähigkeit

Sachkompetenz

� gute Beobachtungsgabe � gutes Augenmaß � handwerkliche Geschicklichkeit � Konzentrationsfähigkeit � räumliches Vorstellungsvermögen � systematische Arbeitsweise � technisches Verständnis

Sozialkompetenz

� Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Kommunikationsfähigkeit

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Flexibilität � Sicherheitsbewusstsein � Umweltbewusstsein

Page 17: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

17

Hüttenwerkschlosser/in

Hüttenwerkschlosser/inLehrzeit: 3 Jahre

Berufsbeschreibung

Hüttenwerkschlosser/innen arbeiten in Großbetrieben der Eisen- und Stahlindustrie an Hochöfen, wo sie mittels verschiedener Schmelzverfahren Eisenerze und Schrott aufbereiten und daraus Roheisen, Stahl oder Edelstahl erzeugen. Diese werden dann zu Blechen, Platten, Rohren und Drähten usw. weiterverarbeitet.

Hüttenwerkschlosser/innen bedienen die Hochöfen, steuern und kontrollieren die Fertigungsabläufe und reinigen und warten die Maschinen und Geräte. Sie überwachen weiters computergesteuerte Fertigungsstraßen und nehmen mit speziellen Prüfgeräten und Messvorrichtungen Qualitätskontrollen an den Erzeugnissen vor (zB Härte- und Dichtemessungen). Sie arbeiten im Team mit Berufskollegen/-innen sowie mit ver- schiedenen Fach- und Hilfskräften.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Hüttenwerkschlosser/innen arbeiten vorwiegend an Hochöfen in Industriebetrieben der Eisen- und Stahlindustrie. Sie steuern computergesteuerte Anlagen und überwachen den Schmelzvorgang zur Erzaufbereitung. Bei dieser werden die aus den Bergwerken angelieferten Erze in Steinbrechermaschinen zerkleinert, dann wird Kalk und Ton zugesetzt und die Mischung in Hochöfen zur Roheisengewinnung eingeschmolzen. Je nach Qualität unterscheidet man graues Roheisen (Gusseisen), weißes Roheisen (Eisen, Stahl) oder Edelstahl. Roheisen, das durch das Einschmelzen von Schrotteilen entsteht, wird in Formen gegossen und daraus Gegenstände wie Kanaldeckel, Gleisbauteile, Rohre, Maschinenteile, etc. hergestellt.

Für die Herstellung von Eisen, Stahl oder Edelstahl werden verschiedene Schmelzver-fahren angewandt. Hüttenwerkschlosser/innen beschicken die Hochöfen, steuern die Schmelztemperatur und kontrollieren den Schmelzvorgang. Zur Steigerung der Schmelzleistung wird Sauerstoff in den Ofen eingeblasen (Linz-Donawitz-Verfahren). Dadurch wird eine besonders harte und gute Qualität des Stahls erzielt.

Beim Elektrostahlverfahren wird Roheisen in einem Elektro-Ofen auf 3000 Grad Celsius erhitzt. Dabei werden Legierungsmetalle in bestimmten Mengen hinzugesetzt, sodass eine Stahllegierung entsteht. Während der Schmelze entnehmen die Hüttenwerk-schlosser/innen Proben, welche im Labor hinsichtlich bestimmter Qualitätsmerkmale untersucht werden.

Beim Abgießen des geschmolzenen Stahls wird zuerst die auf der Schmelze schwim-mende Schlacke entfernt, entweder mittels Ofenkippung durch Fernsteuerung, sodass die Schlacke abrinnen kann, oder mittels Abziehen mit speziellen Werkzeugen. Ist die Schlacke abgezogen, wird der Ofen weiter geneigt bis die Schmelze in die unter dem Ofen stehenden Gießpfannen abfließt. Mit Krananlagen werden die Pfannen mit dem geschmolzenen Stahl zur Weiterverarbeitung weiter transportiert, zB ins Walzwerk, wo

Page 18: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

18

der Stahl durch Warm- und Kaltwalzen zu Blöcken, Blechen, Platten, Rohren und Drähten weiter verarbeitet wird.

Arbeitsmittel

Hüttenwerkschlosser/innen arbeiten vorwiegend an Hochöfen und bedienen verschie-dene Maschinen und Geräte, wie zB Steinbrechermaschinen, Sinteranlagen, Walzan-lagen und computergesteuerte Aufbereitungs-, Beschickungs-, Schmelz- und Gießan-lagen; weiters überwachen sie Kühlsysteme und Abgasreinigungsanlagen. Sie hantieren mit verschiedenen Mess- und Prüfgeräten, Gießbehältern, Schöpfer, Pfannen, Blöcken und Massen. Sie tragen spezielle Schutzbekleidung, lesen und verwenden technische Unterlagen und führen Arbeitsprotokolle.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Hüttenwerkschlosser/innen arbeiten in den Werkhallen von Betrieben der Eisenhütten-, Stahl- und Aluminiumindustrie sowie in Recyclingbetrieben oder in Betrieben der Glas- und keramischen Industrie. Sie arbeiten im Team mit Vorgesetzten und verschie-denen Fach- und Hilfskräften aus dem Bereich Hütten- und Metallwesen, siehe zB Bergbautechniker/in, Metallurg/in, Metallgießer/in (Lehrberuf), Metalltechnik – Stahl-bautechnik (Lehrberuf – auslaufend) oder Werkstofftechniker/in.

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

Tätigkeiten im Rahmen der Erzaufbereitung:

� Eisenerze mit Steinbrechermaschinen zerkleinern, die Erze nach verschiedenen Korngrößen sortieren, und in Sinteranlagen aufbereiten

� Hochöfen beheizen, die aufbereiteten Eisenerze zusammen mit Zuschlägen aus Kalk und Ton einschmelzen

� Schmelzvorgang überwachen und steuern, Qualitätskontrollen durchführen � computergesteuerte Anlagen steuern und bedienen � Roheisenabstiche durchführen: flüssiges Roheisen abgießen, die obenauf

schwimmenden Schlacken ablassen

Edelstahlherstellung:

� Arbeitsvorbereitung: zu produzierende Stahlsorten und Qualitätsmerkmale festlegen � Zusammensetzung der Schmelze aus Stahlschrott, Roheisen und Zusatzstoffen

berechnen � Hochöfen beschicken, Schmelzvorgänge steuern und überwachen � Schmelztemperatur und Schmelzdauer von Steuerkabinen aus steuern � Stahlproben aus dem Schmelzofen entnehmen, im Betriebslabor kontrollieren

Hüttenwerkschlosser/in

Page 19: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

19

Hüttenwerkschlosser/in

� flüssigen Stahl in Gießpfannen abgießen (Ofenkippung mittels Fernsteuerung) � den geschmolzenen Stahl zu Blöcken, Rollen, Stangen etc. auf der Gießbühne

eingießen

Erzeugung von Halbfabrikaten:

� Stahlblöcke zu verschiedenen Blechen durch Warm- oder Kaltwalzen im Walzwerk verformen

� Kalibrierung der Walzen einstellen (Abstände der Walzen im Walzgerüst) � verschiedene Reinigungs-, Wartungs- und Reparaturarbeiten an Hüttenwerksan-

lagen und -maschinen durchführen

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� gute körperliche Verfassung � gute Reaktionsfähigkeit � Kraft � Lärmunempfindlichkeit � Trittsicherheit � Unempfindlichkeit gegenüber Gerüchen � Unempfindlichkeit gegenüber Staub

Sachkompetenz

� gute Beobachtungsgabe � handwerkliche Geschicklichkeit � Konzentrationsfähigkeit � Problemlösungsfähigkeit � technisches Verständnis

Sozialkompetenz

� Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Kommunikationsfähigkeit

Page 20: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

20

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Ausdauer � Belastbarkeit � Flexibilität � Sicherheitsbewusstsein � Umweltbewusstsein

Hüttenwerkschlosser/in

Page 21: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

21

Industriekaufmann/-frau

Industriekaufmann/-frauLehrzeit: 3 Jahre

Berufsbeschreibung

Der Aufgabenbereich von Industriekaufleuten ist sehr vielseitig. Sie sind nicht nur für verschiedene kaufmännische Aufgaben in Industriebetrieben aller Branchen zuständig. Sie arbeiten in Büros und Sekretariaten bzw. in den verschiedenen Abteilungen ihres Betriebes (zB Verwaltung, Lager, Produktion, Kundenservice). Sie erledigen den Telefon-, E-Mail- und Schriftverkehr und kümmern sich um die Büroorganisation. Sie werten Marktanalysen aus und erstellen Statistiken und berechnen betriebliche Kennzahlen. Je nach Abteilung bzw. Aufgabenbereich können sie weiters auch für den Roh- und Hilfsstoffeinkauf, für Lagerlogistik oder für Marketing und Werbung zuständig sein. Industriekaufleute arbeiten im Team mit Berufskollegen/-innen und anderen kaufmännischen Fach- und Hilfskräften und haben Kontakt zu Lieferant/innen und Kunden/-innen.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Industriekaufleute unterstützen betriebliche und kaufmännische Prozesse in Industrie-betrieben, d. h. ihr Aufgabenbereich reicht von Bestellwesen und Einkauf, über Verkauf und Kundenservice, Marketing und Werbung, bis hin zu Produktion, Lager und Logistik, Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, Personalwesen und Verwaltung, wobei sie in der Regel auf einen dieser Bereiche spezialisiert sind. Mit ihren Tätigkeiten unter-stützen sie die Abteilungsleitung bzw. das Management.

Industriekaufleute, die im Einkauf arbeiten, stellen in Zusammenarbeit mit der Produk- tionsleitung die für den Fertigungsprozess benötigten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe bereit. Im Bereich Lagerwirtschaft und Logistik kontrollieren sie den Ein- und Ausgang von Waren und Materialien. In der Verkaufsabteilung bearbeiten Industriekaufleute Anfragen und Kundenbestellungen und wickeln den Bestell- und Liefervorgang ab. Industriekaufleute in der Personalabteilung be- und verrechnen Löhne und Gehälter, im Bereich Rechnungswesen bearbeiten, buchen und kontrollieren sie die im Geschäftsver-kehr anfallenden Vorgänge. In der Marketingabteilung werden, gemeinsam mit dem Management, strategische Entscheidungen für die Maßnahmen zur Absatzförderung getroffen und umgesetzt.

Arbeitsmittel

Industriekaufleute arbeiten mit Computern, Laptops, Internet, E-Mail und verschiedener Bürosoftware. Sie bedienen Fax- und Kopiergeräte, Drucker und Scanner sowie Tele-fone, Mobiltelefone und Gegensprechanlagen. Sie führen Betriebsbücher, Arbeitspläne, Listen, Protokolle, Journale und andere Dokumente sowie Terminkalender, Wochen- planer usw. und benutzen diverses Büromaterial.

Page 22: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

22

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Industriekaufleute arbeiten in den Büros, Sekretariaten und Besprechungsräumen von Industriebetrieben aller Branchen. Sie arbeiten im Team mit Berufskollegen/-innen und anderen kaufmännischen Fach- und Hilfskräften aus den verschiedenen Bereichen und Abteilungen ihres Unternehmens, zB Rechnungswesen, Lagerhaltung, Personalwesen usw. (siehe zB Manager/in, Bürokaufmann/-frau (Lehrberuf), Buchhaltung (Lehrberuf), Lagerlogistik (Lehrberuf)). Außerdem haben sie Kontakt zu Kunden/-innen, Händler/innen und Lieferant/innen.

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� an Computern und Laptops arbeiten, betriebliche Bürosoftware anwenden � Telefon-, E-Mail- und Schriftverkehr erledigen � Termine einteilen und koordinieren � Meetings, Tagungen und Dienstreisen von Vorgesetzten (Manager/innen) organi-

sieren und koordinieren � betriebliche Daten und Werte für die Buchhaltung und Kostenrechnung vorbereiten � Lohn- und Gehaltsabrechnungen abwickeln, Zahlungen und Überweisungen

veranlassen � Lagerbestände kontrollieren, eingehende Waren entgegennehmen und prüfen � Angebote von Lieferant/innen prüfen, Bestellungen durchführen � Konditionen, Zahlungs- und Lieferbedingungen aushandeln, Kostenvergleiche

anstellen � bei den jährlichen Inventuren mithelfen � Zahlungseingänge dokumentieren, betriebliches Mahnwesen durchführen � Kunden/-innen informieren und betreuen � Betriebsbücher und Journale, Ordner, Mappen, Dokumente, Listen etc. führen

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Industriekaufmann/-frau

Page 23: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

23

Industriekaufmann/-frau

Körperliche Anforderungen

� gutes Sehvermögen (viel Lesen bzw. Arbeiten am Computer)

Sachkompetenz

� EDV-Kenntnisse � kaufmännisches Verständnis � Konzentrationsfähigkeit � Koordinationsfähigkeit � Organisationsfähigkeit � Planungsfähigkeit � schriftliches Ausdrucksvermögen � systematische Arbeitsweise � Verhandlungsgeschick � wirtschaftliches Verständnis � Zahlenverständnis

Sozialkompetenz

� Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Kommunikationsfähigkeit � Kontaktfreude � Kunden/-innenorientierung

Selbstkompetenz

� Flexibilität � Freundlichkeit � Verschwiegenheit/Diskretion

Page 24: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

24

Informationstechnologie – Technik

Informationstechnologie TechnikLehrzeit: 3 1/2 Jahre

Berufsbeschreibung

Informationstechnologie-Techniker/innen (IT-Techniker/innen) stellen Geräte der elektronischen Datenverarbeitung auf und installieren, konfigurieren (einstellen), prüfen und warten sie. Dazu zählen vor allem die Hardware von Computern und Peripheriege-räten (zB Drucker, Scanner, Faxgeräte), Betriebssysteme, Netzwerke, Schnittstellen, Bussysteme usw. Sie wechseln Festplatten aus, rüsten PCs mit neuen Prozessoren und Speicherplatz auf und installieren Software.

IT-Techniker/innen arbeiten an unterschiedlichen Einsatzorten bei Kunden/-innen, in Werkstätten und Büroräumen. Sie lesen technische Unterlagen (oft in englischer Sprache) und verwenden spezielle Mess- und Prüfgeräte. Sie arbeiten mit Fachkräften aus den unterschiedlichen Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnik zusammen und haben Kontakt zu ihren Kunden/-innen.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Heutzutage werden größere Datenmengen fast ausschließlich elektronisch verarbeitet und der Begriff Elektronische Datenverarbeitung ist Teilaspekt der Informations- und Telekommunikationstechnik (IT). IT-Techniker/innen arbeiten an Geräten bzw. Systemen der Elektronischen Datenverarbeitung. Dies sind sowohl Geräte und Netz-werke (Hardware) als auch Betriebssysteme und Anwender/innenprogramme (Soft-ware). Zur Hardware zählen außerdem Peripheriegeräte wie Drucker, Scanner, Fax-geräte etc. IT-Techniker/innen arbeiten am Aufbau von Computersystemen, den zugehörigen Schnittstellen, Bussystemen, Netzwerken und externen Dienstleistungen zur Datenübertragung.

IT-Techniker/innen erstellen Anforderungsanalysen und Konzepte unter Berücksichti-gung der Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden/-innen. Danach wählen sie die einzelnen Geräte und Komponenten (Hardware) sowie die dazugehörigen Programme (Software) aus, beschaffen und prüfen diese. Sie stellen die EDV-Geräte bei den Kunden/-innen auf, installieren sie, schließen sie an die Stromversorgung an und konfigurieren die Systeme und die zugehörige Software wie Betriebssystem und Anwender/innenprogramme. Sie führen Einschulungen und Beratungen für Kunden/-innen und Anwender/innen durch.

Im Bereich Service und Reparatur arbeiten IT-Techniker/innen mit speziellen Messgerä-ten, um Fehler und Störungen zu suchen, zu analysieren und zu beheben. Sie warten und reparieren einzelne Komponenten und Bauteile, tauschen sie aus, optimieren Netzwerke und aktualisieren EDV-Programme. Sie richten Einzelarbeits- und Netzwerk-arbeitsplätze ein, betreuen diese laufend und achten darauf, dass die Systeme und Software immer am neuesten Stand sind. Weiters verwalten und sichern sie Daten- mengen, und erstellen Dokumentationen und Fehlerprotokolle.

Page 25: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

25

Arbeitsmittel

IT-Techniker/innen arbeiten mit den unterschiedlichsten Geräten der Informations- und Kommunikationstechnologie wie Computer, Computernetzwerke, Drucker, Scanner, Fax- und Kopiergeräte oder Telefonanlagen. Bei der Installation oder Reparatur von EDV-Anlagen hantieren sie mit diversen Werkzeugen, Kabeln, Leitungen und Messge-räten. Sie verwenden technische Unterlagen wie Handbücher und Betriebsanleitungen.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

IT-Techniker/innen arbeiten an unterschiedlichen Einsatzorten bei Kunden/-innen, in Werkstätten und Büroräumen. Sie arbeiten gemeinsam mit EDV-Kaufleuten und technischen Fachkräften (siehe zB EDV-Kaufmann/-frau (Lehrberuf), Informatiker/in, Informationstechnologie – Informatik (Lehrberuf), Kommunikationstechniker/in und stehen in Kontakt mit Anwender/innen und Kunden/-innen.

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� EDV-technische Anforderungsanalysen und Konzepte gemäß den Wünschen und Anforderungen der Kunden/-innen erstellen

� die erforderlichen Geräte, Systeme (Hardware) und Programme (Software) auswählen und beschaffen

� Geräte der elektronischen Datenverarbeitung aufstellen, installieren und warten � Geräte und Netzwerke anschließen, konfigurieren und prüfen � Fehler und Störungen aufsuchen, eingrenzen und beheben � einzelne Komponenten und Bauteile reparieren oder austauschen � EDV-Programme (Software) auswählen, installieren oder programmieren � Einzelarbeitsplätze und Netzwerkplätze einrichten und betreuen � Kunden/-innen und Anwender/innen beraten und schulen � Daten sichern und verwalten � Dokumentationen erstellen, technische Daten über Hard- und Software erfassen � teilweise unter Verwendung von Programmiersprachen programmieren

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Informationstechnologie – Technik

Page 26: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

26

Informationstechnologie – Technik

Körperliche Anforderungen

� Fingerfertigkeit � gutes Sehvermögen (viel Lesen bzw. Arbeiten am Computer)

Sachkompetenz

� EDV-Kenntnisse � Fremdsprachenkenntnisse � Konzentrationsfähigkeit � logisch-analytisches Denken/Kombinationsfähigkeit � Organisationsfähigkeit � Planungsfähigkeit � Problemlösungsfähigkeit � technisches Verständnis

Sozialkompetenz

� Aufgeschlossenheit � Kommunikationsfähigkeit � Kunden/-innenorientierung

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Belastbarkeit � Flexibilität � Sicherheitsbewusstsein

Page 27: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

27

Kraftfahrzeugtechnik – Modulberuf:

Nutzfahrzeugtechnik, System-

elektronik, Personenkraftwagen-

technik, Systemelektronik

Kraftfahrzeugtechnik – Modulberuf: Nutzfahrzeugtechnik, Systemelektronik, Personenkraftwagentechnik, SystemelektronikLehrzeit: 4 Jahre

Berufsbeschreibung

Kraftfahrzeugtechniker/innen arbeiten vor allem in KFZ-Werkstätten und führen Wartungs- und Reparaturarbeiten an Kraftfahrzeugen (PKWs, LKWs, Bussen, Motor-rädern usw.) durch. Eigenständig oder im Team bauen sie schadhafte und unbrauchbar gewordene Teile aus und ersetzen diese durch neue.

Sie beraten die Kunden/-innen über die erforderlichen Reparaturen und Servicearbeiten und kontrollieren, warten, reparieren und montieren mechanische, elektrische und elektronische Bauteile, wie zB Motoren, Fahrwerk, Beleuchtungs-, Zünd- und Starteran-lagen oder Alarmanlagen. Sie nehmen Einstellungen am Motor, an den Bremsen, an der Lenkung oder an der Lichtanlage vor und führen das für Kraftfahrzeuge gesetzlich vorgeschriebene Service („Pickerlprüfung“) durch. Bei ihrer Arbeit hantieren sie mit elektronischen Mess- und Prüfgeräten, aber auch mit Handwerkzeugen wie Schrauben-zieher, Schraubenschlüssel, Feilen, Zangen usw. In Industriebetrieben arbeiten Kraft-fahrzeugtechniker/innen auch in der Herstellung von Kraftfahrzeugen mit.

Module und Kombinationen

Die modulare Ausbildung umfasst verpflichtend die 2jährige Ausbildung im Grund-modul Kraftfahrzeugtechnik und die 1 1/2jährige Ausbildung in einem der Haupt-module:

� Personenkraftwagentechnik � Nutzfahrzeugtechnik � Motorradtechnik

Zur weiteren Vertiefung der Ausbildung kann noch ein weiteres Hauptmodul gewählt werden oder das 1/2jährige Spezialmodul Systemelektronik vereinbart werden. Jedes Hauptmodul kann mit jedem anderen Hauptmodul oder dem Spezialmodul kombiniert werden.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Die Kraftfahrzeugtechnik hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Moderne Sicherheitstechnik (zB ABS, Airbag) und immer mehr Elektronik (zB Bordcomputer, vollautomatische Klimaanlagen, Fenster- und Türöffner, CD-, und Alarmanlagen) sind mittlerweile fester Bestandteil in modernen Fahrzeugen.

Häufige Aufgaben von Kraftfahrzeugtechniker/innen sind die Prüfung, der Ausbau, die Montage und Reparatur von Bauteilen des Fahrwerkes (Federung, Radaufhängung, Lenkung, Bremsen, Räder, Druckluftanlagen), der Motoren und aller elektrischen und elektronischen Anlagen (wie zB die Stromversorgungsanlage (Starterbatterie, Licht-

Page 28: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

28

maschine und Stromregler), die Zündanlage sowie die Beleuchtungsanlage (Schein- werfer, Rücklicht, Armaturenbrettbeleuchtung)). Sie beseitigen aber auch Korrosions- schäden (Rost) und führen Blecharbeiten durch. Je nach Spezialisierung arbeiten sie an Personenkraftwagen, Nutzfahrzeugen (LKWs, Bussen und Sonderfahrzeugen, wie zB Tanklastwägen, Kranwägen, Feuerwehrfahrzeugen usw.) oder Motorrädern.

Bevor Kraftfahrzeugtechniker/innen mit den Reparatur- und Servicearbeiten beginnen, suchen sie systematisch nach Störungen und Defekten. Sie finden die Ursachen von Schäden und Funktionsstörungen am Fahrzeug heraus, in dem sie mit verschiedenen mechanischen, elektrischen und elektronischen Mess- und Prüfgeräten und Vorrich-tungen die wichtigsten Teile am Fahrzeug überprüfen. Dabei werden zB Hörkontrollen am Motor ebenso durchgeführt, wie elektronische Prüfung mit Motortestgeräten oder ein Test der Bremsanlage am Bremsprüfstand.

Am Abgasmessstand werden die Schadstoffwerte der Auspuffanlage gemessen und bei Überschreiten der gesetzlich vorgegebenen Toleranzgrenze die Ursachen ermittelt und behoben (zB eine schlecht eingestellte Zündanlage durch Reinigung der Zündkerzen und Prüfung des Zustandes der Elektroden neu einstellen). Am Motorprüfstand werden die Einstellungen des Motors, des Vergasers und der Zündanlage getestet. Sie führen Reifenwechsel und Ölwechsel durch und stellen Sicherheitszertifikate („Pickerl“) aus.

Je nach Spezialisierungsgrad führen Kraftfahrzeugtechniker/innen auch den Ein- und Ausbau von EG-Kontrollgeräten und Geschwindigkeitsbegrenzern (für Nutzfahrzeuge), Klimaanlagen, Freisprechanlagen, Navigationssysteme, Alarmanlagen, Tempomate, Einparkhilfen usw. durch. Sie dokumentieren ihre Arbeiten in Wartungsprotokollen und beraten und informieren ihrer Kunden/-innen über die Möglichkeiten und Funktionen der Fahrzeuge, deren sichere Handhabung und Wartung und über erforderliche Reparatur- und Servicearbeiten.

Arbeitsmittel

Kraftfahrzeugstechniker/innen hantieren mit Handwerkzeugen, wie zB Schrauben-zieher und -schlüssel, Zangen, Hämmer, Feilen, Bohrer, Messwerkzeuge, Kerzen- schlüsse sowie mit verschiedenen Maschinen und Vorrichtungen: Hebebühnen, Wagen-heber, Drehmaschinen, Rundschleifmaschinen, Bohrmaschinen, Fräsmaschinen etc. Immer wichtiger werden elektronische Mess- und Prüfgeräte (zB Motortestgeräte).

Bei ihrer Arbeit verwenden sie weiters diverse Hilfsmaterialien wie zB Kühlmittel, Lötmittel, Schmiermittel, Isoliermaterial, Batteriesäure, destilliertes Wasser, Brems- flüssigkeit, Gefrierschutzmittel und Ersatzteile, wie zB Starterbatterien, Generatoren, Starterersatzteile, Zündkerzen, Kondensatoren, Glühbirnen und Dichtungsringe, Kabel und Schrauben. Sie führen Betriebsbücher, Wartungsprotokolle, Material-, Lager- und Stücklisten und lesen Wartungshandbücher und Bedienungsanleitungen.

Kraftfahrzeugtechnik – Modulberuf:

Nutzfahrzeugtechnik, System-

elektronik, Personenkraftwagen-

technik, Systemelektronik

Page 29: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

29

Kraftfahrzeugtechnik – Modulberuf:

Nutzfahrzeugtechnik, System-

elektronik, Personenkraftwagen-

technik, Systemelektronik

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Kraftfahrzeugtechniker/innen arbeiten in Werkstätten und Hallen von KFZ-Betrieben, aber auch in der Kraftfahrzeug/industrie und in verschiedensten Unternehmen mit eigenem großem Fuhrpark. Je nach Auftrag und Umfang arbeiten sie eigenständig oder im Team mit Berufskollegen/-innen und anderen Fachkräften zusammen. Zu ihren Berufskollegen/-innen gehören vor allem Karosseriebautechniker/innen (siehe zB Karosseriebautechnik (Lehrberuf)) aber auch Autoverkäufer/innen (siehe zB Autover-käufer/in, Einzelhandel – Kraftfahrzeuge und Ersatzteile (Lehrberuf)) und Berufskraft-fahrer/innen (siehe Berufskraftfahrer/in und Berufskraftfahrer/in (Lehrberuf)). In Werkstätten haben Kraftfahrzeugtechniker/innen häufig auch unmittelbaren Kontakt zu ihren Kunden/-innen.

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� technische Unterlagen (Baupläne, Schaltpläne etc.) lesen und interpretieren � Schäden am Kraftfahrzeug durch Überprüfen der wichtigsten Teile und Komponen-

ten (Fahrgestell, Motor, Karosserie) mit Hilfe mechanischer, elektrischer und elektronischer Mess- und Prüfverfahren feststellen, Fehlerdiagnosen durchführen

� Materialien, Ersatzteile, Werkzeuge und Hilfsmittel auswählen und beschaffen � Bauteile des Fahrwerkes (zB Karosserie, Radaufhängung, Lenkung, Bremsen, Räder)

prüfen, ausbauen, montieren und warten � Reparaturarbeiten an mechanischen, elektromechanischen und elektrischen Teilen

des Fahrzeuges durchführen � Teile, die einer starken Beanspruchung ausgesetzt sind (zB Zündkerzen, Luftfilter)

austauschen � Werkstoffe wie Metallteile, Bleche und Kunststoffteile bearbeiten: Messen, Feilen,

Sägen, Bohren, Senken, Reiben, Gewindeschneiden, Schweißen, Schleifen und Trennschleifen

� elektrische und elektronische Einrichtungen wie zB Heiz- und Klimaanlagen, HiFi- und Radioanlagen, Navigationssysteme, Freisprechanlagen und Alarmanlagen einbauen, warten und reparieren

� regelmäßige Servicearbeiten wie „Pickerlprüfung“ durchführen: Motor, Bremsen, Lichtanlagen, Abgaswerte etc. an entsprechenden Prüfständen und mit verschie-denen Messgeräten kontrollieren, Ergebnisse dokumentieren

� Kühl- und Schmiermittel und andere Flüssigkeiten prüfen und tauschen � Kunden/-innen über die Handhabung und Wartung der Fahrzeuge beraten und

informieren � Arbeitsprotokolle, Wartungs- und Serviceprotokolle, Listen, Ordner, Mappen,

Kunden/-innenkarteien führen

Page 30: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

30

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� Auge-Hand-Koordination � Fingerfertigkeit � gute körperliche Verfassung

Sachkompetenz

� gute Beobachtungsgabe � handwerkliche Geschicklichkeit � logisch-analytisches Denken/Kombinationsfähigkeit � Problemlösungsfähigkeit � räumliches Vorstellungsvermögen � systematische Arbeitsweise � technisches Verständnis

Sozialkompetenz

� Aufgeschlossenheit � Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Hilfsbereitschaft � Kommunikationsfähigkeit � Kunden/-innenorientierung

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Flexibilität � Sicherheitsbewusstsein � Umweltbewusstsein

Kraftfahrzeugtechnik – Modulberuf:

Nutzfahrzeugtechnik, System-

elektronik, Personenkraftwagen-

technik, Systemelektronik

Page 31: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

31

Lagerlogistik

LagerlogistikLehrzeit: 3 Jahre

Berufsbeschreibung

Lagerlogistiker/innen sind Spezialisten/-innen im Bereich Lagerhaltung. Sie arbeiten im Lager bzw. den Verwaltungsbüros von Gewerbe-, Handels- oder Industrieunternehmen sowie Speditionen und Transportunternehmen. Dort bestellen sie Waren und Rohstoffe, übernehmen Lieferungen, sorgen für die fachgerechte Lagerung und kontrollieren die Qualität. Sie stellen Dokumente und Formulare aus und führen entsprechende Aufzeich-nungen. Dafür verwenden sie spezielle EDV-Programme. Lagerlogistiker/innen haben Kontakt zu Kunden/-innen und Lieferanten/-innen, zu Speditionen, zu Mit- arbeiter/innen im Rechnungswesen, der Verwaltung, der Produktion, des Lagers und des Fuhrparks.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Lagerlogistiker/innen organisieren und verwalten die Lagerung von Materialien, Halbfertig- und Fertigprodukten sowie verschiedener Hilfs- und Betriebsstoffe in Gewerbe-, Industrie-, Handels- oder Transportunternehmen. Damit helfen sie mit, die richtigen Güter, in der richtigen Menge, zur richtigen Zeit, in der richtigen Qualität, zu den richtigen Kosten, am richtigen Ort zur Verfügung zu stellen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Waren eingekauft, gelagert und anschließend wieder ausgeliefert werden. Diese Abläufe sollen schnell, kostengünstig und materialschonend organisiert werden. Das erfordert den Einsatz von speziellen EDV-Programmen und Transport- mittelsystemen wie zB automatisierte Stapel- und Verladeeinrichtungen. Aber auch spezielle Dokumente wie Zeitablaufpläne, Lieferscheine, inner- und außerbetriebliche Materialbestellungen, Schadensmeldungen u. ä. sind hilfreiche und unentbehrliche Arbeitsmittel.

Lagerlogistiker/innen wirken an der Entwicklung betrieblicher Logistiksysteme mit und wenden diese an. Sie organisieren Arbeitsabläufe und teilen Teams ein (zB bei der Verladung). Sie koordinieren Bestellungen von Kunden/-innen und Lieferanten/-innen, bereiten die Kommissionierung vor, überwachen den Warenfluss, kontrollieren gemein-sam mit Magazineur/innen und Lagerarbeiter/innen die Lagerbestände und führen Inventuren durch. Weiters bereiten sie lagerrelevante Daten für die Verwaltung und das betriebliche Rechnungswesen (zB Bedarfsermittlung, Berechnung von Bestellmengen und Lagerumschlag) auf.

Neben ihren rechnerischen und organisatorischen Kenntnissen müssen Lager- logistiker/innen über die Funktionsweisen von Transport- und Lagereinrichtungen Bescheid wissen und haben Kenntnisse über gesetzliche Vorschriften wie Arbeitsschutz, Unfallverhütung, Erste Hilfe, Hygienevorschriften, Umweltschutz, Gefahrengutbe-stimmungen, Materialentsorgung und Recycling.

Page 32: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

32

Arbeitsmittel

Für die Organisation des Warenflusses verwenden Lagerlogistiker/innen viele verschie-dene Dokumente (zB Bestellscheine, Stücklisten, Kommissionslisten und Lieferscheine). Auch Unterlagen aus der Buchhaltung und spezielle EDV-gestützte Lagerprogramme gehören zu den Arbeitsmitteln. Für den Warentransport innerhalb der Lagerräume werden beispielsweise Hub- oder Gabelstapler und andere Verladegeräte eingesetzt. Dabei sind auch Kisten, Paletten, Container und Kartons wichtige Arbeitsbehelfe. Lagerpläne erleichtern das Auffinden von Waren. In großen lagerintensiven Betrieben kommen zunehmend vollautomatisierte Lagersysteme zum Einsatz.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Lagerlogistiker/innen arbeiten im Lager bzw. den Verwaltungsbüros von Gewerbe-, Handels- oder Industrieunternehmen sowie Speditionen und Transportunternehmen. Dort stehen sie in Kontakt mit Kunden/-innen, Lieferanten/-innen und Mitarbeiter/innen des Rechnungswesens, der Verwaltung, der Produktion, des Lagers und des Fuhrparks. Außerdem sind Speditionen wichtige Ansprechpartner für Lagerlogistiker/innen. Siehe hierzu die Berufe Spediteur/in, Speditionskaufmann/-frau (Lehrberuf), Speditions- logistik (Lehrberuf).

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� Waren entgegennehmen und kontrollieren � Waren einlagern, umlagern und auslagern � Technische Betriebsmittel und Einrichtungen bedienen und warten � die erforderlichen Lagerbedingungen aus den Eigenschaften des Lagergutes

ermitteln � den Lagerbestand führen und überwachen, die erforderlichen Maßnahmen im

Bedarfsfall einleiten � Waren bereitstellen und versenden � bei der Erstellung betrieblicher Lagerlogistikkonzepte mitwirken � die branchenüblichen Kommunikationsmittel und Informationsmittel einsetzen � die im betrieblichen Einsatzbereich verwendete EDV anwenden � Dokumentationen führen � facheinschlägige Formulare, Vordrucke und Schriftstücke ausfertigen und

bearbeiten � administrative Arbeiten mit Hilfe der betrieblichen Informations- und

Kommunikationssysteme durchführen � an der betrieblichen Buchführung und Kostenrechnung mitwirken � Statistiken, Dateien und Karteien anlegen, warten und auswerten

Lagerlogistik

Page 33: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

33

Lagerlogistik

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� gute körperliche Verfassung � Unempfindlichkeit gegenüber künstlicher Beleuchtung

Sachkompetenz

� EDV-Kenntnisse � gutes Gedächtnis � kaufmännisches Verständnis � Koordinationsfähigkeit � logisch-analytisches Denken/Kombinationsfähigkeit � Organisationsfähigkeit � Planungsfähigkeit � Problemlösungsfähigkeit � systematische Arbeitsweise � technisches Verständnis � Zahlenverständnis

Sozialkompetenz

� Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � interkulturelle Kompetenz � Kommunikationsfähigkeit � Kunden/-innenorientierung

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Flexibilität � Sicherheitsbewusstsein � Umweltbewusstsein

Page 34: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

34

Maurer/in

Maurer/inLehrzeit: 3 Jahre

Berufsbeschreibung

Maurer/innen errichten Bauwerke und Bauwerksteile wie zB Wohn- und Bürogebäude, Straßen, Brücken-, und Tunnelanlagen oder Kanal- und Entwässerungsanlagen. Sie verarbeiten Natursteine, gebrannte Ziegel, Beton, Leichtbeton- und andere Formsteine. Weiters sind sie auch für die Wärmedämmung und für das Verputzen von Wänden zuständig. Neben dem Neubau von Bauwerken zählen auch Reparatur-, Restaurierungs- und Umbauarbeiten an Bauwerksteilen zu ihren Aufgaben. Maurer/innen arbeiten in Betrieben des Baugewerbes im Bereich Hoch-, Tief- oder Wasserbau. Sie arbeiten vor Ort auf Baustellen mit Berufskollegen/-innen sowie mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften des Bauwesens zusammen.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

„Ich habe immer schon gerne so handwerkliche Arbeiten gemacht. Zuhause haben wir eine neue Hackschnitzelheizung bekommen, und mein Vater und ich haben selbst gemauert und verputzt und dadurch bin ich auf diesen Beruf gekommen.“Stefan Raschhofer, Lehrling, in einem Interview aus: AMS your job, 2005.

Maurer/innen errichten Bauwerke und Bauwerksteile wie zB Wohnhäuser, öffentliche Gebäude, Industriebauten, Brücken, Tunnel oder Straßen. Sie verwenden verschiedene Baumaterialien (zB Beton, Holz, Ziegel, Platten) oder Fertigbauteile. Weiters betonieren sie Kanalschächte und verlegen Kanalrohre. Sie arbeiten auf Baustellen meist in größeren Bautrupps nach den Plänen und Angaben von Baumeister/innen, Bau- techniker/innen oder Polier/innen.

Bei der Errichtung von Gebäuden wird zuerst ein Fundament ausgehoben und betoniert. Darauf bauen die Maurer/innen Kellermauern aus Beton oder Betonschalsteinen auf und isolieren diese mit Schutzanstrichen gegen Feuchtigkeit. Zum Bau von Massiv- decken aus Fertigteilen oder Beton stellen sie abstützende Deckenkonstruktionen auf. Dann verlegen die Maurer/innen die Deckenträger, die Deckensteine und Bewehrungen (Stahleinlagen, welche die Zugfestigkeit der Decke erhöhen) und gießen darüber eine Betonschicht. Anschließend errichten sie die Geschossmauern, das sind die tragenden Wände sowie Zwischenwände. Dabei verarbeiten sie Materialien wie Ziegel, Natur-steine, Beton, Stahlbeton oder Fertigteile aus Beton.

Beim Aufstellen von Mauern aus Ziegeln richten sie die Mauersteine mit Schnur, Lot und Wasserwaage aus und verbinden sie mit einer Mörtelschicht (ein Gemisch aus Sand, Wasser, Zement oder Kalk). Den Plänen entsprechend beachten sie Aussparungen für Türen und Fenster sowie Öffnungen und Durchbrüche für Gas-, Wasser- und Stromleitungen. Anschließend montieren sie Isolierungen und Wärmedämmplatten und verputzen die Wände und Decken mit Hilfe von Putzmaschinen oder händisch. Maurer/innen verlegen außerdem den Estrichunterboden für den Fußboden, setzen Fenster- und Türstöcke ein und bauen Stiegen auf. Neben dem Errichten von Bau-

Page 35: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

35

werken ist die Durchführung von Sanierungs- und Renovierungsarbeiten an be- schädigten oder historischen Bauwerkteilen ein wichtiger Tätigkeitsbereich, bei dem auch traditionelle Techniken und Materialien (zB Holzdecken, Gewölbe, Gesimse) zur Anwendung kommen.

Arbeitsmittel

Maurer/innen arbeiten mit verschiedenen Baumaterialien wie zB Beton, Ziegel, Platten, Holz und Stahl. Sie verwenden Werkzeuge, Maschinen und Hilfsmittel wie zB Mörtel, Zement, Spachtel, Wasserwaage, Lot, Schaufeln und Aufzüge, Mischmaschine, Beton-pumpen Trennscheiben und arbeiten unter Umständen auch mit Betonmischwagen, Baggern, Kränen und Abrissmaschinen.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Maurer/innen arbeiten für Klein- und Mittelbetriebe des Baugewerbes und für Betriebe der Bauindustrie. Sie werden bei kleineren Bauten ebenso eingesetzt wie auf Großbau-stellen und arbeiten im Team (Bautrupp) mit Berufskollegen/-innen sowie mit ver- schiedenen Fach- und Hilfskräften der Baubranche, siehe zB Schalungsbau (Lehrberuf), Spengler/in (Lehrberuf), Architekt/in, Bautechniker/in, Polier/in. Sie sind überwiegend im Freien und teilweise in größeren Höhen auf Gerüsten tätig.

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� Baustelle einrichten und absichern, Arbeitsgerüste aufbauen � Baumaterialien und Maschinen zur Baustelle transportieren � Mörtel und Beton herstellen (anmischen) � Fundamente ausheben und betonieren � Mauerwerke aus Ziegel, Natursteine, Beton, Stahlbeton oder Betonfertigteilen

aufstellen � Deckenkonstruktionen aufstellen � Fertigteile für Decken, Wände, Stützteile, Pfeiler etc. aufstellen und befestigen � Schornsteine, Bögen und Gewölbe Errichten, Treppen einbauen � Isolierplatten und Wärmedämmstoffplatten montieren � Innen- und Außenverputzungen durchführen � Estriche für Fußböden herstellen � Abbruch- und Stemmarbeiten durchführen � Sanierungs- und Renovierungsarbeiten an beschädigten oder historischen Bauwerk-

teilen durchführen � Baumaschinen und -geräte bedienen, reinigen, pflegen und warten

Maurer/in

Page 36: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

36

Maurer/in

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� Beweglichkeit � Fingerfertigkeit � gute körperliche Verfassung � guter Gleichgewichtssinn � Kraft � Unempfindlichkeit gegenüber Staub � Witterungsunempfindlichkeit

Sachkompetenz

� handwerkliche Geschicklichkeit � Koordinationsfähigkeit � räumliches Vorstellungsvermögen � technisches Verständnis

Selbstkompetenz

� Sicherheitsbewusstsein

Page 37: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

37

Mechatroniker/in

Mechatroniker/inLehrzeit: 3 1/2 Jahre

Berufsbeschreibung

Mechatronik bedeutet die Verbindung von Mechanik und Elektronik, und demgemäß stellen Mechatroniker/innen mechatronische Bauteile, Komponenten und Systeme für den Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau her. Dabei bauen sie mechanische, elek-trisch/elektronische, pneumatisch/hydraulische und informationstechnische Teile zusammen und warten und reparieren sie. Sie nehmen mechatronische Anlagen in Betrieb, stellen die Funktionen ein und programmieren und bedienen sie.Mechatroniker/innen arbeiten in Werkstätten und Produktionshallen im Team mit Berufskollegen/-innen, Vorgesetzten und weiteren Fachkräften aus den Bereichen Elektrotechnik, Elektronik und Maschinenbau zusammen. Bei Montagearbeiten sind sie an wechselnden Arbeitsorten bei ihren Kunden/-innen im Einsatz.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Mechanik und Elektronik waren früher getrennte Fach- und Berufsbereiche. Moderne Technologien sind aber gerade durch die Verbindung dieser beiden Fachrichtungen gekennzeichnet. Unter mechatronischen Systemen versteht man die Verbindung von mechanischen, elektrischen und elektronischen Bauteilen. Es werden auch Hard- und Software-Komponenten von EDV-Systemen mit mechatronischen Systemen verbunden.

Mechatroniker/innen montieren Bauteile und Komponenten, richten Leitungen ein, verlegen sie und schließen sie an. Sie messen elektrische und nichtelektrische Größen, stellen Steuerungen und Funktionen ein und programmieren computergesteuerte Maschinen- und Anlagenteile. Besonders wichtig ist für Mechatroniker/innen die Kennt-nis elektrischer und elektronischer Bauelemente, die sie dann zu mechatronischen Baugruppen installieren.

Mechatroniker/innen bauen elektrische, pneumatische und hydraulische Steuerungen nach Schaltplänen ein und prüfen sie. Dabei reichen ihre Tätigkeiten auch in den EDV-Bereich hinein: Mechatroniker/innen installieren und prüfen mechatronische Hardware- und Software-Komponenten. Sie stellen System-Komponenten zusammen, installieren Software, Netzwerke und Bussysteme, konfigurieren Hardware-Teile und montieren, programmieren die mechatronischen Systemkomponenten und stellen deren Funktionen ein.

Arbeitsmittel

Mechatroniker/innen lesen Werkzeichnungen, Montage-, Stromlauf- und Schaltpläne. Oft erstellen Sie diese selbst anhand von speziellen Computerprogrammen (zB CAD –Computer Aided Design). Für handwerkliche Arbeiten verwenden sie Handwerkzeuge und Maschinen wie Bohr-, Schleif- und Schweißgeräte und arbeiten an Drehbänken und Fräsmaschinen. Auch computergestützte CNC-Maschinen gehören zu ihren Arbeits-

Page 38: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

38

mitteln. Zur Programmierung von Maschinen bedienen sie Steuerungsprogramme wie zB SPS.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Mechatroniker/innen arbeiten in Werkstätten und Werkhallen von Gewerbe- und Industriebetrieben unter anderem der Metall-, Elektro-, Maschinenbau- oder Kunststoff-branche. Bei Montagen sind sie an wechselnden Arbeitsorten bei ihren Kunden/-innen im Einsatz. Sie arbeiten gemeinsam im Team mit Berufskollegen/-innen, Vorgesetzten und weiteren Fachkräften aus den Bereichen Elektrotechnik, Elektronik und Maschi-nenbau, siehe zB Maschinenbautechnik (Lehrberuf – auslaufend), Maschinenmechanik (Lehrberuf – auslaufend), Elektrotechnik (Modullehrberuf), Produktionstechniker/in (Lehrberuf), Produktionsleiter/in, Verfahrenstechniker/in.

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� mechatronische Teile herstellen und bearbeiten, mechatronische Baugruppen und Komponenten zusammenbauen und abgleichen

� mechanische, elektrische und elektronische Bauelemente zusammenbauen und installieren

� Baugruppen und Komponenten zusammenbauen und installieren � Maschinen, Geräte, Anlagen und Anlageteile ausbauen, zerlegen und zusammen-

bauen � Systemkomponenten, Netzwerke und Bussysteme zusammenstellen und verbinden � mechatronische Hardwarekomponenten und Softwarekomponenten installieren und

prüfen � mechatronische Systeme programmieren, prüfen und instandhalten � Steuerungsprogramme (zB SPS) eingeben, Testprogramme erstellen und anwenden � Kabelverbindungen herstellen � Leitungen zurichten, verlegen und anschließen � technische Dokumentationen, Service- und Wartungsprotokolle, Listen und Journale

führen

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Mechatroniker/in

Page 39: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

39

Mechatroniker/in

Körperliche Anforderungen

� Auge-Hand-Koordination � Farbsehen � Fingerfertigkeit � gute körperliche Verfassung � gutes Sehvermögen

Sachkompetenz

� EDV-Kenntnisse � handwerkliche Geschicklichkeit � Konzentrationsfähigkeit � Koordinationsfähigkeit � logisch-analytisches Denken/Kombinationsfähigkeit � mathematisches Verständnis � Problemlösungsfähigkeit � räumliches Vorstellungsvermögen � systematische Arbeitsweise � technisches Verständnis � Zahlenverständnis

Sozialkompetenz

� Aufgeschlossenheit � Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Kommunikationsfähigkeit � Kunden/-innenorientierung

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Flexibilität � Geduld � Sicherheitsbewusstsein � Umweltbewusstsein

Page 40: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

40

Metallbearbeiter/in

Metallbearbeiter/inLehrzeit: 3 Jahre

Berufsbeschreibung

Metallbearbeiter/innen sind mit der handwerksmäßigen und maschinellen/industriellen Herstellung und Montage von Einzelteilen, Komponenten und Baugruppen aus Metall befasst. Zu diesem Zweck bearbeiten sie verschiedene Metalle und Metallbleche wie zB Eisen, Stahl, Aluminium und stellen daraus verschiedene Werkstücke wie Rohre, Stangen, Geländer und Verstrebungen, Baukonstruktionen und Gerüstteile her. Bei ihrer Arbeit setzen sie metallbearbeitende Verfahren wie zB Feilen, Bohren, Schweißen, Drehen, Nieten, Wärmebehandeln und Löten ein. Metallbearbeiter/innen arbeiten in Werkstätten und Werkhallen von Industrie- und Gewerbebetrieben; sie arbeiten eigenständig sowie im Team mit Berufskollegen/-innen, Vorgesetzten und ver- schiedenen Fach- und Hilfskräften zusammen.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Metallbearbeiter/innen sind in Industrie- und Handwerksbetrieben mit der Fertigung und Montage von Einzelteilen, Komponenten und Baugruppen aus Metall befasst. Nach technischen Zeichnungen und Werkskizzen fertigen sie zB Einzelteile, Bauteile und Baukonstruktionen aus Blech, Stab- oder Bandeisen, Aluminium oder auch Kunststoff an. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, vorgefertigte Bauteile einzupassen und mit- einander zu verbinden. Nach Wartungsplänen oder nach Bedarf führen Metall- bearbeiter/innen verschiedene Wartungs- und Reparaturarbeiten an Maschinen, Anlagen, Werkzeugen und Geräten durch.

Bei ihrer Arbeit wenden sie metallbearbeitende Verfahren wie zB Feilen, Bohren, Fügen, Schweißen, Drehen, Nieten, Löten, Wärmebehandeln, Gewindeschneiden, Senken, Schleifen oder Fräsen an. Im Rahmen von Wartungs- und Servicearbeiten sowie im Rahmen von Qualitätssicherungsmaßnahmen überprüfen sie Werkstücke, Bauteile und Komponenten. Sie stellen Materialfehler wie Risse oder Sprünge fest und beseitigen Mängel und Störungen. Sie reinigen und entrosten Metalloberflächen zB durch Sand-strahlen oder Polieren und bringen Oberflächenschutzmittel und Schutzlacke auf. Sie befüllen Maschinen und Geräte in regelmäßigen Abständen mit Schmier- und Kühl- mittel und reinigen und warten diese.

Arbeitsmittel

Metallbearbeiter/innen arbeiten mit Metallen und Metallblechen aller Art, zB mit Eisen, Stahl, Aluminium, Titan, Kupfer und Bronze aber auch mit diversen Kunststoffen. Bei ihrer Arbeit verwenden sie metallbearbeitende Maschinen, Werkzeuge und Geräte wie Bohrer, Löt- und Schweißgeräte sowie Drehbänke und Fräs- und Schneidmaschinen und hantieren mit Schraubenziehern, Schraubenschlüssel, Hämmer und Feilen. Sie setzen weiters verschiedene Schmier- und Kühlmittel ein, lesen und verwenden technische Unterlagen wie zB Werkskizzen und Montagepläne und führen Arbeits- und Wartungs-protokolle.

Page 41: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

41

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Metallbearbeiter/innen arbeiten in den Werkstätten von gewerblichen Schlossereien und Schweißereien sowie in Werk- und Produktionshallen (Montagebänder, Bau- und Montagestellen) von großen Industriebetrieben. Sie arbeiten weiters auf Baustellen sowie bei ihren Kunden/-innen vor Ort. Sie arbeiten eigenständig sowie im Team mit Berufskollegen/-innen, Vorgesetzten und verschiedenen Fach- und Hilfskräften des Bereiches Metallverarbeitung zusammen, siehe zB: Metalltechnik – Metallbearbeitungs-technik (Lehrberuf – auslaufend), Metalldesign (Lehrberuf), Metallgestalter/in, Maschinenbediener/in.

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� Arbeitsvorbereitung: Arbeitsplatz einrichten, Werkmaterialien, Bleche und Metalle, zusammenstellen

� technische Skizzen und Pläne, Werkzeichnungen usw. lesen und verwenden � Arbeitsschritte, Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden festlegen � Werkstücke, Einzelteile, Bauteile und Baugruppen aus Metall herstellen � dabei Metall bearbeitende Verfahren und Techniken anwenden wie zB: Feilen,

Bohren, Schweißen, Drehen, Wärmebehandeln, Gewindeschneiden, Senken, Schleifen, Fräsen

� Maschinen und Geräte zusammenbauen, montieren und in Betrieb nehmen � Arbeitsergebnisse beurteilen, Qualitätskontrollen durchführen � einschlägige Sicherheitsvorschriften, Normen und Umweltstandards berücksichtigen � Qualitätskontrollen an Werkstücken durchführen � Arbeits- und Wartungsprotokolle führen

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� Auge-Hand-Koordination � Fingerfertigkeit � gute körperliche Verfassung � gute Reaktionsfähigkeit � Lärmunempfindlichkeit � Unempfindlichkeit gegenüber Staub

Metallbearbeiter/in

Page 42: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

42

Metallbearbeiter/in

Sachkompetenz

� gutes Augenmaß � handwerkliche Geschicklichkeit � räumliches Vorstellungsvermögen � systematische Arbeitsweise � technisches Verständnis

Sozialkompetenz

� Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Kommunikationsfähigkeit � Kunden/-innenorientierung

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Flexibilität � Geduld � Sicherheitsbewusstsein

Page 43: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

43

Metallgießer/in

Metallgießer/inLehrzeit: 3 Jahre

Berufsbeschreibung

Metallgießer/innen stellen aus flüssigem Metall Gussteile für Maschinen und Motoren sowie Ziergegenstände und andere kunsthandwerkliche Gebrauchsgegenstände her. Dafür füllen sie das Material (zB Stahl, Eisen, Messing und Aluminium) in spezielle Formen. Sie warten die verwendeten Anlagen und Maschinen (zB Modellplatten, teil- und vollautomatische Gieß- und Formmaschinen) und führen kleinere Reparaturen selbst durch.

Metallgießer/innen arbeiten in Werks- oder Maschinenhallen von Klein- und Mittel-betrieben des Gießereigewerbes oder in Betrieben der Gießereiindustrie im Team mit Berufskollegen/-innen und anderen Fachkräften der Metallverarbeitung und des Maschinenbaus.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Metallgießer/innen stellen Metall- und Eisengussteile für technische und handwerklich-künstlerische Zwecke her.

Die wichtigsten Erzeugnisse der Metallgießer/innen sind technische Guss-Stücke in Einzel- oder Serienfertigung, wie Gussteile für Maschinen und Motoren aus Stahl, Eisen, Messing und Aluminium. Grundsätzlich unterscheidet man zwei verschiedene Guss-techniken, den Guss in sogenannter „verlorener Form“ (Sandguss) und den „Guss in Dauerformen“ (Kokillenguss).

Die Metallgießer/innen stellen die Formen und Kerne her und bereiten den Gießprozess vor. Sie prüfen die Modelle, setzen die Modelleinrichtungen instand, bereiten die Form- und Kernüberzüge vor, tragen sie auf und bauen die Formen zusammen. Sie montieren die Gießwerkzeuge, rüsten die Produktionsanlagen und bedienen und überwachen sie während des Gießprozesses. Nach dem Ausleeren der Formen und entkernen, bearbeiten sie die Gussteile durch zB Strahlen, Reinigen, Putzen, Schleifen oder Entgraten weiter.

Metallgießer/innen fertigen außerdem Ziergegenstände und kunsthandwerkliche Gebrauchsgegenstände in Kleinserien, wie zB Laternen, Stiegen- und Balkongeländer, Glocken sowie Kunstgüsse für Skulpturen, Plastiken und Reliefs aus Bronze, Messing, Zinn und Eisen nach eigenen Entwürfen oder Entwürfen bildender Künstler/innen.

Arbeitsmittel

Metallgießer/innen verwenden Druckgusswerkzeuge, Kokillen oder Stranggusswerk-zeuge, Rührwerke, Misch- und Knetmaschinen, teil- und vollautomatische Form- maschinen, Schleudermaschinen und Verdichtungsgeräte (zB Druckluftstampfer).

Page 44: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

44

Sie arbeiten mit Schmelz- und Warmhalteeinrichtungen (zB Elektroöfen, Kupolöfen, Flammöfen, Lichtbogenöfen, Induktionsöfen). Für die Formgebung verwenden sie Vorrichtungen wie Formkästen und Modellplatten. Das wichtigste Arbeitsmittel für das Formen ist das Modell des zu gießenden Werkstücks. Außerdem lesen Metall- gießer/innen technische Zeichnungen und Konstruktionspläne.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Metallgießer/innen arbeiten in Werk- bzw. Maschinenhallen von Gewerbe- und Industriebetrieben. Sie arbeiten im Team mit Berufskollegen/-innen und anderen Fachkräften der Metallverarbeitung und des Maschinenbaus (siehe zB Gießerei-technik – Eisen- und Stahlguss (Lehrberuf), Gießereitechnik – Nichteisenmetallguss (Lehrberuf)), Konstrukteur/innen, Modellbauer/innen usw. Je nach Betrieb arbeiten sie auch mit den Mitarbeiter/innen anderer Abteilungen zusammen, zB aus dem Werkstoff-labor, siehe zB Werkstofftechniker/in, Werkstofftechnik (Modullehrberuf).

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

Beispiel: Sandguss

� Modell (in Segmente zerlegt und hergestellt aus Holz, Metall oder Kunststoff) bzw. Werkstück in den Formstoff einbetten (Quarzsand mit verschiedenen Bindungs-stoffen wie zB Ton)

� Formsand mit Hand- oder Pressluftstampfern verdichten, Modell aus der Form entnehmen

� „Kerne“ aus Formstoff im Inneren der Gussform zur Darstellung von Hohlräumen fixieren

� Fehler in der Form ausbessern und Oberfläche mit Graphitwasser beschichten („Schichten“), um das Anbrennen des Formsandes am Guss-Stück zu verhindern

� Gewichte der einzelnen Metallanteile zur Erzielung des vorgegebenen Legierungs-verhältnisses bestimmen und in einem feuerbeständigen Graphittiegel zusammen-schmelzen

� flüssiges Metall in die Form eingießen � Gussform zerschlagen und den Kern nach dem Erkalten entfernen � das Guss-Stück mit dem Sandstrahlgebläse reinigen; die Grate schleifen

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Metallgießer/in

Page 45: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

45

Metallgießer/in

Körperliche Anforderungen

� gute körperliche Verfassung � gute Reaktionsfähigkeit

Sachkompetenz

� gute Beobachtungsgabe � gutes Augenmaß � handwerkliche Geschicklichkeit � räumliches Vorstellungsvermögen � systematische Arbeitsweise � technisches Verständnis

Sozialkompetenz

� Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Kommunikationsfähigkeit

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Flexibilität � Sicherheitsbewusstsein � Umweltbewusstsein

Page 46: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

46

Metalltechnik – Modulberuf

Metalltechnik – Modulberuf Lehrzeit: 3 1/2 Jahre

Berufsbeschreibung

Bei Metalltechniker/innen dreht sich alles um Metalle, Maschinen und Werkzeuge. Die Aufgabenbereiche reichen dabei je nach Schwerpunkt von der Be- und Verarbeitung von Metallen zu Bauteilen und Halbfertig- und Fertigprodukten über die Konstruktion und Herstellung von Maschinen und Werkzeugen, bis zum Zusammenbau, der Steuerung und Überwachung von automatisierten Fertigungsanlagen und Maschinen.

Sie bearbeiten unterschiedliche Eisen- und Nichteisenmetalle aber teilweise auch Kunststoffe und andere Werkstoffe und stellen daraus Maschinen und Maschinenteile, Werkzeuge, Stahlbauteile, Fahrzeugteile, Behälter, Fenster, Fassaden usw. her. Dabei wenden sie Techniken wie zB Schmieden, Schweißen, Löten, Biegen, Feilen, Kleben oder Zerspanungstechniken an. Metalltechniker/innen fertigen Einzelbauteile und bauen diese in den Werkhallen oder auf Baustellen zusammen. Sie arbeiten mit Hand-werkzeugen und programmieren und steuern rechnergestützte (CNC)-Maschinen. Im Rahmen von Wartungs- und Servicearbeiten tauschen sie schadhafte Maschinenteile und Komponenten aus und stellen Ersatzteile her.

Metalltechniker/innen arbeiten in Industrie- und Gewerbebetrieben aller Branchen mit Berufskollegen/-innen, Vorgesetzten sowie mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften zusammen.

Module und Kombinationen

Die Ausbildung im Modullehrberuf Metalltechnik umfasst verpflichtend eine 2jährige Ausbildung im Grundmodul Metalltechnik und eine eineinhalbjährige Ausbildung in einem der folgenden Hauptmodule:

� Maschinenbautechnik � Fahrzeugbautechnik � Metallbau- und Blechtechnik � Stahlbautechnik � Schmiedetechnik � Werkzeugbautechnik � Schweißtechnik � Zerspanungstechnik

Zusätzlich kann in einem weiteren halben Ausbildungsjahr ein zweites Hauptmodul oder eines der folgenden Spezialmodule gewählt werden:

� Automatisierungstechnik � Designtechnik � Konstruktionstechnik � Prozess- und Fertigungstechnik

Page 47: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

47

Kombinationsmöglichkeiten: Es sind NICHT alle Haupt- und Spezialmodule miteinan-der kombinierbar. Die zulässigen Kombinationsmöglichkeiten sind aus der Ausbildungs-ordnung ersichtlich: Ausbildungsordnung Metalltechnik.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Metalltechniker/innen be- und verarbeiten metallische und nicht-metallische Werk-stoffe, Metallteile, Formteilen und Rohlingen durch verschiedenste Techniken wie zB Drehen, Feilen, Fräsen, Schrauben, Bohren, Gewindeschneiden, Schleifen, Sägen, Schneiden, Nieten, Biegen, Kleben, Härten, Schweißen oder Löten zu Maschinenbautei-len, Werkzeugen, Stahl-, Blech- und Aluminiumkonstruktionen, Fahrzeugteile usw. Die Palette an Erzeugnissen reicht dabei von kleinsten Ersatzteilen für Werkzeuge und Maschinen bis hin zu ganzen Hallen aus Stahl. Fertige Werkstücke werden gereinigt und durch verschiedene Oberflächenbehandlungen wie zB Polieren, Schleifen, Lackie-ren, Imprägnieren, Versiegeln veredelt und geschützt (zB Korrosionsschutz).

Mit einer Ausbildung im Hauptmodul Maschinenbautechnik:

Metalltechniker/innen im Maschinenbau stellen Werkstücke und Bauteile für Maschinen und Produktionsanlagen her und bauen diese zusammen. Sie programmie-ren und bedienen rechnergestützte (CNC)-Werkzeugmaschinen, an denen die einzelnen Bauteile exakt nach vorgeschriebenen Passungsnormen hergestellt werden und sorgen damit für einen möglichst störungsfreien Betrieb der Maschinen und Anlagen, da Stehzeiten aufgrund von Defekten sehr hohe Ausfallkosten verursachen. Maschinen-bautechniker/innen bauen die Einzelteile zu fertigen Maschinen und Anlagen zusammen, montieren sie am Bestimmungsort und verbinden sie mit mechanischen, hydraulischen und pneumatischen Systeme. Sie prüfen und justieren die Maschinen und Bauteile und nehmen sie in Betrieb. Danach führen sie Probeläufe durch, testen die Funktionstüchtigkeit der Komponenten und nehmen Korrekturen an den Einstellungen vor. Ein wichtiger Aufgabenbereich ist die Wartung und Reparatur von Maschinen und Anlagen. Bei Betriebsstörungen suchen sie mit Messgeräten systematisch nach der Fehlerursache, zerlegen die defekten Bauteile, tauschen schadhafte Teile aus und stellen gegebenenfalls Ersatzteile selbst her.

Mit einer Ausbildung im Hauptmodul Schweißtechnik:

Ob Rohre, Bleche, Baustahl, Aluminium oder Chrom-Nickelstahl: Schweiß- techniker/innen verbinden sie zu Maschinenteilen, Fahrzeugteilen, Kesseln, Geländer und Gerüsten und noch zu vielem mehr. Anhand technischer Zeichnungen, Werk- skizzen und Bau- und Montageplänen wählen sie die erforderlichen Werkstoffe, Hilfsstoffe und entsprechende Schweiß- und Schneidewerkzeuge aus und bereiten die Teile zu. Vor der Herstellung einer Schweißnaht reinigen sie den Untergrund der Werkstücke mit Drahtbürsten, Schleifpapier oder Schleifmaschinen, um Farbe, Rost,

Metalltechnik – Modulberuf

Page 48: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

48

Metalltechnik – Modulberuf

Schmutz oder Fett zu beseitigen. Sie säubern Ecken und Kanten und schleifen vorhan-dene Risse. Als Schweißtechniken setzen sie zB Gas-, Elektro- und Schutzgasschweißen, Brennschneidverfahren, Hartlöten oder Kunststoffschweißen ein und hantieren dabei mit Handschweißgeräten und Schweißautomaten. Sie prüfen die fertigen Schweißver-bindungen und beheben etwaige Fehler.

Mit einer Ausbildung im Hauptmodul Stahlbautechnik:

Metalltechniker/innen in der Stahlbautechnik fertigen Stahlbaukonstruktionen an, montieren sie vor Ort und führen Instandhaltungsarbeiten daran aus. Sie stellen Rahmen- und Trägerteile für Hallen, Fahrzeuge, Kräne und Kabinen sowie für Hoch- öfen, Öltanks, Kessel oder Aufzüge und Lüftungsschächte her. Sie stellen die benötigten Materialien wie Stahlrohre, Stahlbleche, Drahtseile usw. zusammen und fertigen die Werkstücke nach technischen Plänen und Zeichnungen an. Zuerst schneiden sie die Stahlteile mit maschinellen oder computergesteuerten Sägen zurecht. Anschließend werden die Teile in Umformmaschinen gebogen und abgewinkelt. Stahlbau- techniker/innen steuern und bedienen computergesteuerte CNC-Anlagen, programmie-ren über eine Eingabetastatur die technischen Daten und prüfen die Qualität der gefertigten Teile.

Mit einer Ausbildung im Hauptmodul Zerspanungstechnik:

Metalltechniker/innen in der Zerspanungstechnik sind mit der Planung, Herstellung und Bearbeitung von Werkstücken mittels spanender Werkstoffbearbeitung befasst (zB Bohren, Fräsen, Drehen, Feilen, Schleifen). Zu ihren Produkten zählen Bau- und Maschinenteile wie zB Achsen, Wellen, Lager, Bolzen, Keile, Zahnräder oder Scheiben. Sie planen die Arbeitsschritte, wählen die erforderlichen Materialien und Normenteile aus und stellen nach technischen Plänen und Vorgaben die Werkstücke her. Dabei kommen konventionelle Werkzeugmaschinen (zB Dreh-, Bohr-, Schleifmaschinen) vor allem aber computergesteuerte (CNC-)Anlagen zum Einsatz. Sie programmieren und ändern Fertigungsprogramme für CNC-Werkzeugmaschinen und übernehmen CAD-Konstruktionen in die Fertigungsprogramme (CAM). Sie prüfen die fertigen Werkstücke auf Fehler und Mängel und nehmen erforderlichenfalls Korrekturen und Anpassungen an den Fertigungsprogrammen vor. Die Zerspanungstechniker/innen führen am Werkstück auch handwerkliche Feinarbeiten wie Feilen, Sägen, Polieren oder Gewinde-schneiden aus.

Page 49: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

49

Mit einer Ausbildung im Hauptmodul Prozess- und Fertigungstechnik:

Metalltechniker/innen in der Prozess- und Fertigungstechnik sind auf die Bewertung und Optimierung von betrieblichen Herstellungsprozessen spezialisiert. Sie erfassen Prozess- und Qualitätsdaten der betrieblichen Fertigung, werten diese aus und be- urteilen die Ergebnisse. Aus den Erkenntnissen werden Verbesserungs- und Optimierungsmöglichkeiten abgeleitet und umgesetzt.

Mit einer Ausbildung im Hauptmodul Schmiedetechnik:

Metalltechniker/innen im Bereich Schmiedetechnik sind vorwiegend in handwerklichen Gewerbebetrieben (wie zB Metallbaubetriebe, Schmieden, Schlossereien, Spenglereien, Reparaturwerkstätten) tätig. Sie arbeiten und hantieren mit traditionellen Werkzeugen wie Schmiedefeuer, Blasebalg, Hammer und Amboss, aber auch mit maschinellen Krafthämmern, und stellen auf diese Weise Werkstücke wie Gitter, Tore, Geländer, Treppen oder Einfriedungen (Zäune) her. Das Schmieden ist eine der ältesten Berufs-tätigkeiten der Menschheitsgeschichte. Dabei werden glühendes Eisen und Stahl durch Hammerschläge auf einem Amboss bearbeitet. Schmiedetechniker/innen führen aber auch verschiedene Wartungs- und Reparaturarbeiten an Nutzfahrzeugen, Bau- maschinen sowie an landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten durch oder sind mit der (kunsthandwerklichen) Restaurierung und Konservierung von geschmiedeten Objekten und Bauteilen (zB an Denkmälern oder an denkmalgeschützten Gebäuden) befasst. Im Bereich der industriellen Fertigung sind sie mit der Serienfertigung von Schmiedeteilen beschäftigt. Dabei bedienen sie maschinell betriebene Hämmer (Kraft-hämmer), Schmiedepressen und -walzen sowie computergesteuerte (CNC-)Werkzeug-maschinen.

Mit einer Ausbildung im Hauptmodul Werkzeugbautechnik:

Metalltechniker/innen im Werkzeugbau fertigen aus Metall oder Kunststoff Einzelteile an und bauen sie zu funktionstüchtigen Werkzeugen und Werkzeugmaschinen zusam-men. Sie arbeiten nach der Vorgabe von Werkzeichnungen und Plänen, wobei sie sowohl konventionelle Bearbeitungstechniken (zB Drehen, Fräsen) anwenden als auch computergesteuerten (CNC)-Maschinen programmieren und steuern. Sie stellen Produktionswerkzeuge wie zB Schnitt-, Stanz-, Schneide- und Biegewerkzeuge her, Umformwerkzeuge sowie Druckguss- und Spritzgussformen für die Herstellung von Kunststoffprodukten oder feinmechanische Messgeräte für die Werkzeugbearbeitung. Außerdem bauen sie mechanische Teile, Baugruppen und Komponenten zusammen, warten und reparieren diese und erstellen Fertigungsprogramme für rechnergestützte (CNC-)Werkzeugmaschinen. Mit den fertigen Werkzeugen werden Testserien durchge-führt, um die Passgenauigkeit und Fehlerfreiheit der Erstmuster zu überprüfen.

Metalltechnik – Modulberuf

Page 50: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

50

Metalltechnik – Modulberuf

Arbeitsmittel

Metalltechniker/innen verwenden verschiedene Handwerkzeuge wie Bohrer, Löt- und Schweißgeräte, Hämmer, Feilen, Zangen, Schraubenzieher und Schraubenschlüssel, Drahtbürsten, Schneidbrenner, Handblechscheren, Maschinenblechscheren und arbeiten mit unterschiedlichsten oft computergesteuerten Maschinen und Anlagen der gewerblichen und industriellen Produktion wie zB Drehbänke, Fräsmaschinen, Stanzmaschinen, Präzisionsschleifmaschinen, Schweißautomaten, Metallpressen, Krafthämmer, CNC-Anlagen aber auch mit elektronischen Steuerungen, Mess- und Prüfgeräten. Sie verwenden Hilfsmittel wie Schweiß- und Lötdraht, Klebestoffe, Schmiermittel, Schleif- und Poliermittel usw.

Metalltechniker/innen befüllen die Maschinen und Anlagen in regelmäßigen Abständen mit Schmier- und Kühlmittel, stellen die Funktionen ein und führen Probeläufe durch (zB nach Umrüstungsarbeiten). Außerdem programmieren und bedienen sie rechnerge-stützte CNC-Werkzeugmaschinen. Sie verwenden technische Unterlagen und Konstruk-tionspläne, Werkzeichnungen, Stücklisten, Prüf-, Steuer- und Einstelldaten, Service- und Wartungsprotokolle.

Bei verschiedenen Arbeiten tragen Metalltechniker/innen außerdem Helme, Hand-schuhe, Schutzbrillen und Gehörschutz oder beim Schweißen zum Schutz vor Funken entsprechende schwer entflammbare Schutzkleidung, Schweiß-Schutzbrillen und Schutzschirme um Augenverletzungen vorzubeugen.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Metalltechniker/innen arbeiten in Werkstätten und Werkhallen von Klein- und Mittelbe-trieben des Metall-, Maschinen-, Anlagen-, Apparate-, Fahrzeug- und Werkzeugbaues, in Industriebetrieben aller Branchen und je nach Tätigkeitsschwerpunkt zur Montage auch auf Baustellen bei Privat- oder Unternehmenskunden vor Ort. Zum Teil sind sie auch in Planungs- und Konstruktionsbüros oder Prüf- und Entwicklungslabors tätig. Sie arbeiten im Team mit Berufskollegen/-innen und weiteren Fachkräften, je nach eigenem Tätigkeitsschwerpunkt zB aus den Berufen Maschinenbautechniker/in, Dreher/in (Lehrberuf), Elektromaschinentechnik (Lehrberuf), Konstrukteur/in (Lehrberuf), Metall-bearbeitung (Lehrberuf), Mechatronik (Lehrberuf) oder Produktionstechniker/in (Lehrberuf), Spengler/in (Lehrberuf) oder Bautechniker/in usw.

Page 51: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

51

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

gemeinsame Tätigkeiten und Aufgabenbereiche:

� technische Unterlagen, Skizzen und Werkzeichnungen lesen und teilweise anfertigen

� Arbeitsschritte und Arbeitsmethoden festlegen � Arbeitsabläufe planen und koordinieren � erforderliche Arbeitsmittel und Materialien beschaffen, auswählen und überprüfen � Metall bearbeitende Verfahren wie Bohren, Drehen, Fräsen, Schleifen, Biegen,

Löten, Stanzen, Lochen etc. anwenden � verschiedene Schweißtechniken wie zB Gasschmelz-, Elektro- und Schutzgas-

schweißen anwenden � Sicherheitsvorschriften und Qualitäts- und Umweltstandards beachten � regelmäßige Wartungs- und Servicearbeiten an Maschinen und Produktionsanlagen

durchführen � Fehler, Mängel und Störungen an Maschinen und Anlagen suchen, eingrenzen und

beseitigen � Betriebsbücher, technische Unterlagen, Montagepläne, Betriebsanleitungen,

Wartungs- und Serviceprotokolle führen

mit Ausbildung im Hauptmodul Maschinenbautechnik insbesondere:

� Bauteile für Maschinen und Anlagen herstellen � Maschinen und Anlagen zusammenbauen, montieren, prüfen und in Betrieb nehmen � elektrotechnische (zB Steuerungen), pneumatische, hydraulische Bauelemente

zusammenbauen, verbinden und prüfen � rechnergestützte (CNC-)Werkzeugmaschinen programmieren und bedienen � Ersatzteile und Komponenten unter Berücksichtigung von technischen Normen

herstellen und einbauen, Funktionen einstellen � Probeläufe durchführen

mit Ausbildung im Hauptmodul Schweißtechnik insbesondere:

� die zu bearbeitenden Werkstücke auf Materialfehler prüfen und mit Drahtbürsten, Schleifpapier oder Schleifmaschinen reinigen (Farbe, Rost, Schmutz oder Fett beseitigen)

� die Werkteile für den Schweißvorgang vorbereiten: die Kanten zuschneiden und abschrägen

� verschiedene Schweißverfahren anwenden: zB Gasschmelzschweißen, Elektro-schweißen, Schutzgasschweißen, Brennschneiden, Hartlöten, Kunststoffschweißen

� Schweißgeräte, Schweißautomaten, Lötmaschinen, Schleif- und Poliermaschinen bedienen

� Schweißverbindungen prüfen und Schweißfehler beheben, Korrosionsschutz an Schweißverbindungen und Konstruktionen anwenden

Metalltechnik – Modulberuf

Page 52: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

52

Metalltechnik – Modulberuf

mit Ausbildung im Hauptmodul Stahlbautechnik insbesondere:

� Bauteile und Konstruktionen (zB Gebäude- und Hallenkonstruktionen, Portale, Behälter) zusammenbauen und montieren

� Oberflächen behandeln und schützen, zB Korrosionsschutz und Lacke anbringen � Stahlbaukonstruktionen warten und instand setzen

mit Ausbildung im Hauptmodul Zerspanungstechnik insbesondere:

� einfache und komplexe Bauteile unter Anwendung verschiedener Fertigungs- techniken herstellen und bearbeiten

� spanende Fertigungsverfahren mit konventionellen Maschinen anwenden: zB Feilen, Sägen, Fräsen, Drehen, Polieren, Bohren, Senken, Reiben, Gewindeschneiden

� spanende Fertigungsverfahren mit rechnergesteuerten (CNC-)Maschinen an- wenden: zB Bohren, Senken, Reiben, Gewindeschneiden, Fräsen, Drehen, Schleifen

� abtragende (zB Funkenerosion), umformende (zB Biegen, Prägen, Stauchen, Ziehen) und schneidende (zB Lochen, Trennen, Scheren, Ausklinken) Fertigungsverfahren anwenden

� einfache Programme für rechnergestützte (CNC-)Werkzeugmaschinen und Fertigungsanlagen erstellen, programmieren und ändern

� rechnergestützte (CAD-)Konstruktionen in Fertigungsprogramme übernehmen Werkzeugmaschinen und Fertigungsanlagen rüsten, in Betrieb nehmen, reinigen und warten

mit Ausbildung im Hauptmodul Schmiedetechnik insbesondere:

� Metallwerkstücke entwerfen, auf Papier und im Modell darstellen � Geländer, Gitter, Treppen, Tore etc. aus Eisen oder Schmiedeeisen herstellen � maschinell betriebene Werkzeugmaschinen und computergesteuerte Werkzeug-

maschinen bedienen � historische Metallwerkstücke restaurieren und konservieren � Oberflächenbehandlungen durchführen, zB Lackieren, Versiegeln, Einölen,

Korrosionsschutz anbringen � Kunden/-innen beraten und informieren

mit Ausbildung im Hauptmodul Werkzeugbautechnik insbesondere:

� Schnitt-, Stanz-, Umform- und Spritzgusswerkzeuge fertigen, zusammenbauen, prüfen, in Betrieb nehmen und warten

� Ersatzteile und Werkzeugbauelemente fertigen und einbauen � die Abmessungen und Passgenauigkeit der hergestellten Werkstücke überprüfen � Nach- und Feinbearbeitungsarbeiten durchführen, Funktionsproben durchführen � Fehler, Mängel und Störungen an Werkzeugmaschinen und Werkzeugen aufsuchen,

eingrenzen und beseitigen � Fertigungsprogramme für rechnergestützte (NC- und CNC-)Werkzeugmaschinen

erstellen und ändern

Page 53: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

53

� Anwendungen des rechnergestützten Konstruierens und Zeichnens (CAD = Computer Aided Design) und des rechnergestützten Fertigens (CAM = Computer Aided Manufacturing) ausführen

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� Auge-Hand-Koordination � Fingerfertigkeit � gute körperliche Verfassung � Lärmunempfindlichkeit

Sachkompetenz

� gestalterische Fähigkeit � gutes Augenmaß � handwerkliche Geschicklichkeit � mathematisches Verständnis � Planungsfähigkeit � Problemlösungsfähigkeit � räumliches Vorstellungsvermögen � systematische Arbeitsweise � technisches Verständnis

Sozialkompetenz

� Aufgeschlossenheit � Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Kommunikationsfähigkeit � Kunden/-innenorientierung

Metalltechnik – Modulberuf

Page 54: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

54

Metalltechnik – Modulberuf

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Belastbarkeit � Flexibilität � Sicherheitsbewusstsein � Umweltbewusstsein

Page 55: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

55

Modellbauer/in

Modellbauer/in Lehrzeit: 3 Jahre

Berufsbeschreibung

Modellbauer/innen stellen Modelle aus Holz, Kunststoff oder Metall her, die als Vorlage für die Einzel- und Serienfertigung zB von Maschinenbauteilen, Karosserieteilen, Kunststoffprodukten oder Gießereierzeugnissen benutzt werden. Sie fertigen die Modelle (Werkstückmodelle) nach Plänen und Werkzeichnungen, in denen die genauen Maße eingetragen sind, an. Die Einzelteile bearbeiten Modellbauer/innen mit hoch- modernen, computergestützten Bearbeitungsmethoden (CNC-Maschinen). Abschließend bearbeiten sie die Werkstücke mit Werkzeugen wie Bohr-, Hobel-, Fräs-, Schleif- und Poliermaschinen nach und stellen sie fertig. Modellbauer/innen arbeiten vorwiegend in Betrieben der Metall verarbeitenden Industrie im Team mit Berufskollegen/-innen sowie mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften zusammen.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Bevor ein Motor produziert, eine Maschine zusammengebaut wird oder neue Kunststoff-produkte in Serienproduktion gehen, stellen Modellbauer/innen detail- und maßstab- getreue Modelle von diesen Produkten und dessen Einzelteilen her. Die Modelle dienen als Vorlage für die Produktion sowie zu Demonstrationszwecken für Kunden/-innen und Nutzer/innen.

Modellbauer/innen stellen diese Werkstückmodelle aus Metall, Holz oder Kunststoff nach technischen Plänen und Zeichnungen her. Werkstückmodelle werden vor allem für die Anfertigung von Gussformen für den Metall- und Kunststoffguss benötigt. Die Modellbauer/innen stellen die einzelnen Modellteile her und bauen sie anschließend zusammen. Sie übertragen die Maße aus den Werkzeichnungen und planen den Aufbau des Modells. Sie wählen die entsprechenden Materialien wie zB Metall, Holz oder Kunststoff aus und bearbeiten sie mit computergesteuerten (CNC-)Werkzeugmaschinen. Für Fein- und Korrekturarbeiten kommen verschiedene Werkzeuge und Hand- maschinen wie zB Feilen, Sägen, Hämmer, Bohr-, Dreh-, Hobel-, Polier- oder Schleif-maschinen zum Einsatz.

Bei der Herstellung einer Sandgussform wird das Werkstückmodell in Formsand eingebettet. Nach dem Feststampfen des Sandes wird das Modell wieder herausge- nommen. In den daraus entstandenen Hohlraum gießen die Modellbauer/innen ge-schmolzenes Metall ein. Die daraus erzeugten Modelle werden zB für die Herstellung von Maschinen- und Motorteile, Turbinen oder Kunststoffprodukte benötigt. Die fertigen Modellteile und Gussformen werden gereinigt, poliert und mit Lack, Öl oder Konser-vierungsmittel oberflächenbehandelt. Weiters gehören verschiedene Wartungs-, Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten an Werkzeugen, Geräten und Maschinen zu ihren Aufgaben.

Page 56: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

56

Arbeitsmittel

Modellbauer/innen bedienen verschiedene Anlagen, Geräte und Maschinen, wie zB Schweiß- und Lötgeräte, Schneidbrenner, Schleif- und Bohrmaschinen und steuern und programmieren computergesteuerte (CNC-)Werkzeugmaschinen. Sie verwenden verschiedene Handwerkzeuge wie Feilen, Schraubenzieher und Schraubenschlüssel und hantieren mit verschiedenen Werkstoffen und Materialien, wie zB Bleche, Metalle, Holz und Kunststoffe. Weiters führen sie technische Unterlagen wie Pläne und Werk-zeichnungen, Betriebs- und Montageanleitungen sowie Betriebsbücher, Arbeitsjournale und Wartungsprotokolle.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Modellbauer/innen sind in Werkstätten von Gewerbebetrieben sowie in Werks- und Produktionshallen von Betrieben der metallverarbeitenden Industrie und der Gießerei-industrie tätig. Sie arbeiten im Team mit Berufskollegen/-innen und verschiedenen Fach- und Hilfskräften zusammen (siehe zB Konstrukteur/in – Maschinenbautechnik (Lehrberuf), Werkzeugbautechnik (Lehrberuf – auslaufend), Gießereitechnik – Eisen- und Stahlguss (Lehrberuf), Gießereitechnik – Nichteisenmetallguss (Lehrberuf)).

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� technische Pläne und Werkzeichnungen lesen und anfertigen � Modelle und Gussformen aus Metall, Holz oder Kunststoff nach Plänen und Werk-

zeichnungen herstellen � dabei verschiedene Metall verarbeitende Verfahren anwenden, wie zB Sägen,

Bohren, Schleifen, Fräsen, Gewindeschneiden, Schweißen, Fügen, Leimen, Kleben � computergesteuerte Werkzeugmaschinen einstellen und bedienen � Modellteile zusammenbauen und montieren � Qualitätskontrollen durchführen � Nachbearbeitungen und Feinarbeiten durchführen, zB Polieren, Schleifen,

Schmirgeln � Oberflächenbehandlungen am fertigen Werkstück durchführen, zB Lackieren,

Schmieren, Versiegeln � Maschinen, Geräte und Werkzeuge reinigen und warten � technische Unterlagen, Betriebsbücher, Arbeitsjournale, Wartungsprotokolle usw.

führen

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-

Modellbauer/in

Page 57: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

57

Modellbauer/in

keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� Auge-Hand-Koordination � Fingerfertigkeit � gute körperliche Verfassung � gutes Sehvermögen � Unempfindlichkeit gegenüber Staub

Sachkompetenz

� gestalterische Fähigkeit � gutes Augenmaß � handwerkliche Geschicklichkeit � Konzentrationsfähigkeit � logisch-analytisches Denken/Kombinationsfähigkeit � Planungsfähigkeit � räumliches Vorstellungsvermögen � technisches Verständnis

Sozialkompetenz

� Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Kommunikationsfähigkeit � Kunden/-innenorientierung

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Flexibilität � Geduld � Kreativität � Umweltbewusstsein � Zielstrebigkeit

Page 58: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

58

Produktionstechniker/in

Produktionstechniker/inLehrzeit: 3 1/2 Jahre

Berufsbeschreibung

Produktionstechniker/innen (Lehrberuf) planen den Einsatz der Werkzeuge und Vorrichtungen auf Fertigungsmaschinen und Fertigungsanlagen. Sie bedienen die Produktionsanlagen und überwachen die Arbeitsabläufe. Sie wirken in der Produktions-planung und -steuerung ebenso mit, wie in der betrieblichen Logistik und Lagerhaltung. Weiters überwachen sie die Produktqualität und sorgen für die regelmäßige Wartung und Instandhaltungsarbeiten von Werkzeugen, Maschinen und Anlagen. Produktions-techniker/innen arbeiten in Werkhallen von Industriebetrieben mit Berufs- kollegen/-innen sowie mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften zusammen.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Produktionstechniker/innen sind für die Produktionsplanung, Montageplanung (beim Ankauf neuer Maschinen) sowie für Aufgaben im Rahmen der betrieblichen Lager- haltung und Logistik zuständig. Sie planen Arbeitsschritte, Arbeitsmittel und Verfahren und kalkulieren den für die Produktion erforderlichen Einsatz von Betriebsmitteln (zB Materialaufwand, Einsatz von Werkzeugen, Maschinen, Hilfsmittel). Sie überwachen die Arbeitsabläufe der Fertigungsmaschinen und programmieren rechnergesteuerte Anlagen, Steuerungs- und Regelsysteme. Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit besteht in der Qualitätssicherung der hergestellten Produkte. Dazu entnehmen sie Proben und kontrollieren diese mit Hilfe von entsprechenden Messgeräten oder schicken sie zu Tests in betriebliche Laboreinrichtungen.

Zu den Aufgaben von Produktionstechniker/innen gehört außerdem die Wartung und Reparatur von Maschinen und Fertigungsanlagen bzw. das Organisieren und Über- wachen von Service- und Wartungsarbeiten. Sie führen Betriebsbücher und Protokolle über Arbeitsabläufe, Arbeitsergebnisse sowie über Störungen und technische Vorfälle.

Arbeitsmittel

Produktionstechniker/innen überwachen, reparieren und warten Fertigungsmaschinen und Fertigungsanlagen wie zB Transport- und Förderbänder oder Abfüllanlagen. Sie programmieren computergesteuerte Steuerungs- und Regelsysteme und hantieren mit verschiedenen Messgeräten (für Qualitätskontrollen). Außerdem führen sie Betriebs- bücher, Listen, Protokolle und Journale.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Produktionstechniker/innen arbeiten in Werk- und Produktionshallen von Industrie- betrieben im Team mit Berufskollegen/-innen sowie mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften zusammen, siehe Metalltechnik (Modullehrberuf), Elektrotechnik

Page 59: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

59

(Modullehrberuf) oder Verfahrenstechniker/in.

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� technische Unterlagen lesen � Arbeitsschritte, Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden festlegen � erforderliche Materialien auswählen, beschaffen und überprüfen � Einsatz der Werkzeuge, Fertigungsmaschinen und Fertigungsanlagen planen � Produktionsanlagen bedienen und steuern, Arbeitsabläufe von Fertigungsmaschinen

und Fertigungsanlagen überwachen � bei der Produktionsplanung und Montageplanung mitwirken � bei der betrieblichen Logistik und Lagerhaltung (Material- und Warenflüsse)

mitwirken � Qualitätskontrollen, Maßnahmen zur Qualitätssicherung durchführen � Werkzeuge, Maschinen und Anlagen reinigen und warten � einfache Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten durchführen � Arbeiten unter Berücksichtigung von Normen, Sicherheits- und Umweltstandards

ausführen � technische Daten über den Arbeitsablauf und die Arbeitsergebnisse erfassen und

dokumentieren

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� Fingerfertigkeit � gute körperliche Verfassung � gute Reaktionsfähigkeit � gutes Sehvermögen

Sachkompetenz

� EDV-Kenntnisse � Konzentrationsfähigkeit � Koordinationsfähigkeit � logisch-analytisches Denken/Kombinationsfähigkeit � Planungsfähigkeit

Produktionstechniker/in

Page 60: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

60

Produktionstechniker/in

� systematische Arbeitsweise � technisches Verständnis

Sozialkompetenz

� Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Kommunikationsfähigkeit � Kunden/-innenorientierung

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Flexibilität � Geduld � Sicherheitsbewusstsein � Umweltbewusstsein

Page 61: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

61

Technische/r Zeichner/in

Technische/r Zeichner/inLehrzeit: 3 1/2 Jahre

Berufsbeschreibung

Technische Zeichner/innen erstellen detail- und normgenaue technische Zeichnungen und Pläne auf der Grundlage von Konzepten, Ideenskizzen und manuell erstellten Werkskizzen, welche sie von Architekt/innen, Ingenieur/innen oder Konstrukteur/innen übernehmen. Sie zeichnen mit computergestützten Zeichen- und Konstruktionsprogram-men (CAD = Computer Aided Design) technische Pläne und erstellen Dokumentationen, die als Grundlage für die Werksproduktion und Installation dienen.

Technische Zeichner/innen arbeiten an modernen Computerarbeitsplätzen in Planungs- und Zeichenbüros; sie arbeiten im Team mit Berufskollegen/-innen sowie mit verschie-denen Fachkräften und Spezialist/innen (zB Maschinenbautechniker/innen, Elektro-techniker/innen, Bautechniker/innen).

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Die Erstellung von technischen Dokumentationen zählt zu den Hauptaufgaben von Technischen Zeichner/innen. Sie fertigen diese nach den Vorgaben von Ingenieur/innen, Techniker/innen und Konstrukteur/innen an und berücksichtigen dabei die gesetzlich vorgeschriebenen Normen, Vorschriften und Richtlinien (zB Bauvorschriften).

Je nach Fachgebiet des/der Dienstgeber/in werden unterschiedliche Dokumentationen benötigt, die von Technischen Zeichner/innen bearbeitet werden. Beispiele dafür sind:

Maschinen- und Apparatebau:

Konstruktionszeichnungen, Prozessablaufschemata, Werkzeichnungen von Formen, Metallartikeln, Kesseln etc. sowie Detail- und Installationszeichnungen von Bauteilen, Motoren und Maschinen, aber auch für die automatisierte Serienproduktion (CAM = Computer Aided Manufacturing).

Elektrotechnik, Nachrichtentechnik:

Schemata, Installationszeichnungen, Schalt- und Verteilerpläne, Ansichten von Hoch-, Mittel- und Niederspannungs- bzw. Kleinspannungsschalteinrichtungen, Energie- bilanzen, Ablaufdiagramme, technische Berichte und Mengenermittlung.

Installationstechnik:

Leitungs-, Kanal-, Rohr- und Regelschaltpläne für Heizungs-, Sanitär- oder Klima- anlagen, Schnitte und Isometrien, Lüftungs-, Kühlungs- und Wasserberechnungen, technische Berichte und Mengenermittlung.

Page 62: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

62

Je nach Auftrag arbeiten Technische Zeichner/innen mit verschiedenen Darstellungs-arten. Sie stellen zB das Produkt im zusammengebauten Zustand dar und fertigen dann Detailzeichnungen an, die sie mit allen notwendigen Angaben für die Herstellung versehen. Dazu gehören zum Beispiel Maße und Toleranzangaben der einzelnen Bauteile. Sie ermitteln technische Werte wie Längen, Winkel, Volumen und Flächen durch Abmessungen entweder rechnerisch oder entnehmen diese Werte aus Tabellen. Werkstücke mit Hohlräumen (zB Bohrungen) stellen sie im Schnitt dar, Hohlkörper aus Blech werden „abgewickelt“, d. h. sie zeichnen die Oberfläche des hohlen Werkstückes auf. Durchdringungen eines Grundkörpers stellen sie durch Hilfsebenen oder Hilfs-schnitte dar.

Arbeitsmittel

Technische Zeichner/innen lernen für ihre Arbeit mit Papier, Bleistift und Tusche auf Zeichenbrettern zu arbeiten, schematische Berechnungen durchzuführen und Ergeb-nisse auch schriftlich zu dokumentieren, setzen dies aber später vor allem mit Com- puterprogrammen für Tabellenkalkulation und Textverarbeitung sowie CAD-Programme (Computer Aided Design) um. Immer seltener vervielfältigen Tech-nische Zeichner/innen Zeichnungen und Pläne mit Kopiergeräten und Lichtpaus- maschinen, es werden meist Dateien auf einem Plotter oder Drucker ausgegeben. Für die Aufbewahrung und Archivierung der Daten werden Serversysteme verwendet, Pläne werden in Archiven abgelegt.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Technische Zeichner/innen arbeiten in den Räumlichkeiten von Zeichen- und Planungs-büros, von Ingenieurbüros, Baugesellschaften oder Betrieben des Maschinen-, Anlagen- und Apparatebaus. Sie arbeiten im Team mit Berufskollegen/-innen sowie mit ver- schiedenen Fachkräften zusammen, siehe zB: Architekt/in, Bautechniker/in, Maschinenbautechniker/in und Ingenieur/innen der verschiedenen Fachrichtungen.

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� Arbeitsaufträge entgegennehmen und besprechen � Modellaufnahmen und Skizzen anfertigen � Maße und Dimensionen berechnen � technische Zeichnungen und Pläne erstellen, manuell oder computergestützt mit

speziellen Softwareprogrammen, zB mittels CAD (Computer Aided Design) � perspektivische Darstellungen, Ansichten, Abwicklungen, Durchdringungen und

Schnitte zeichnen � Funktionsabläufe einzeichnen � Pläne kennzeichnen und bemaßen � Mengen aus Plänen erfassen und dokumentieren � schematische Berechnungen durchführen

Technische/r Zeichner/in

Page 63: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

63

Technische/r Zeichner/in

� Zeichnungen vervielfältigen, weiterleiten und archivieren � Werkzeuge und Arbeitsmaterialien reinigen, warten und pflegen

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� Auge-Hand-Koordination � Fingerfertigkeit � gutes Sehvermögen (viel Lesen bzw. Arbeiten am Computer) � Unempfindlichkeit gegenüber künstlicher Beleuchtung

Sachkompetenz

� EDV-Kenntnisse � gute Beobachtungsgabe � Konzentrationsfähigkeit � logisch-analytisches Denken/Kombinationsfähigkeit � mathematisches Verständnis � Organisationsfähigkeit � räumliches Vorstellungsvermögen � systematische Arbeitsweise � technisches Verständnis

Sozialkompetenz

� Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Kommunikationsfähigkeit � Kunden/-innenorientierung

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Belastbarkeit � Flexibilität � Geduld

Page 64: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

64

Werkstofftechnik – Modulberuf:

Werkstoffprüfung

Wärmebehandlung

Werkstofftechnik Modulberuf: Werkstoffprüfung WärmebehandlungLehrzeit: 3 1/2 Jahre

Berufsbeschreibung

Werkstofftechniker/innen entnehmen Proben von Werkstoffen oder stellen diese selbst her, um die Eigenschaften der Werkstoffe zu überprüfen (zB Dichte, Dehnung, Zug- festigkeit, Härte, Hitze- und Kältebeständigkeit). Dabei wenden sie mit Messgeräten und Apparaten verschiedene Prüfverfahren an, dokumentieren die Prüfergebnisse und werten sie aus. Auf Grundlage dieser Tests und Prüfverfahren kann die Qualität von Werkstoffen (zB Metalle, Kunststoffe) verbessert werden.

Werkstofftechniker/innen die eine Zusatzausbildung im Spezialmodul Wärmebehand-lung erhalten, planen außerdem die Bearbeitung von Werkstoffen durch Wärmebehand-lungstechniken, um zB die Härte zu verbessern. Sie führen die Wärmebehandlung durch und kontrollieren das Ergebnis.

Werkstofftechniker/innen arbeiten in Industriebetrieben verschiedener Branchen in Labors und Werkhallen mit anderen Spezialist/innen und Fachkräften zusammen.

Module und Kombinationen

Die Ausbildung umfasst verpflichtend die 2jährige Ausbildung im Grundmodul Werk-stofftechnik und die einjährige Ausbildung im Hauptmodul Werkstoffprüfung. Zusätz-lich besteht die Möglichkeit zu einer halbjährigen Ausbildung im Spezialmodul Wärme-behandlung.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Werkstofftechniker/innen führen mechanische, chemische und physikalische Prüfungen an Werkstoffen wie zB Eisen, Stahl, Aluminium oder Kunststoff durch. Gemeinsam mit anderen Spezialist/innen (zB Chemiker/innen) entwickeln sie Versuchsanordnungen, entnehmen Werkstoffproben oder stellen diese selbst her. Sie testen die Werkstoffe auf ihre Härte, Dichte, Belastbarkeit, Elastizität, Hitzebeständigkeit oder Druckfestigkeit. Je nach Untersuchungszweck und Werkstoff werden verschiedene Prüfverfahren ange-wandt. Bei den „zerstörenden Prüfverfahren“ unterziehen die Werkstofftechniker/innen den Werkstoff verschiedenen Zug-, Dehn-, Druck- und Zerreißproben. Bei spröden Werkstoffen (zB graues Gusseisen) führen sie zB Biegeversuche durch: sie belasten dabei den Probestab bis zum Bruch und errechnen anhand der gewonnenen Daten die Biegefestigkeit.

Bei „zerstörungsfreien (metallographischen) Prüfverfahren“ wird der innere Aufbau von Metallen und Legierungen untersucht. Mit Hilfe von Mikroskopen, Röntgenstrahlen oder Ultraschall werden mögliche Fehler (zB innere Risse, Sprünge, Brüche, Hohlräume) in den Werksstoffen festgestellt. Unterschieden werden auch noch magnetische, chemische, induktive u.a. Prüfverfahren.

Page 65: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

65

Werkstofftechniker/innen bereiten die erforderlichen Messgeräte vor (einstellen und kalibrieren), bedienen die Geräte und Maschinen, berechnen die physikalischen und chemischen Messergebisse und dokumentieren die Messwerte in Protokollen und Versuchsberichten. Sie stellen die Ergebnisse ihrer Tests auch in Tabellen und Dia- grammen grafisch dar. Gemeinsam mit ihren Kollegen/-innen bestimmen sie die Anwendungsmöglichkeiten der geprüften Werkstoffe. Die Ergebnisse aus der Werkstoff-prüfung bilden die Grundlage für Zertifizierungen (Ausstellung von Prüfbestätigungen) und die Verbesserung von Materialeigenschaften.

Werkstofftechniker/innen mit einer Ausbildung im Spezialmodul Wärmebehandlungs-technik sind spezialisiert auf die Behandlung von Metallen bzw. Werkstücken aus Metall, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind (zB Bohrer, Maschinenteile). Mit speziellen Messvorrichtungen prüfen sie die Zusammensetzung der Werkstücke und verbessern dann durch die Wärmebehandlung deren Festigkeit, Zähigkeit oder Härte (zB durch Härten, Vergüten oder Glühen). Sie bereiten die Werkstücke auf die Behand-lung vor und führen Nachbehandlungen durch (zB durch Schweißen, Löten, Schleifen). Abschließend überprüfen sie das Ergebnis der Wärmebehandlung. In größeren Be- trieben bestücken und überwachen sie die oft elektronisch gesteuerten Härteanlagen.

Arbeitsmittel

Werkstofftechniker/innen arbeiten vor allem mit Werkstoffen aus Metall (Stahl, Eisen, Aluminium usw.) oder Kunststoff. Bei ihrer Tätigkeit setzen sie hochempfindliche Laborgeräte wie zB Mikroskope, Röntgen- und Ultraschallgeräte ebenso ein, wie Chemikalien, Prüfmagnete und verschiedenste Prüfmaschinen (zB Pendelschlagwerke, Pulsatoren, Temperaturkammern, Kühl- und Heizeinrichtungen usw.). Unerlässlich für sämtliche Prüfvorgänge ist auch der Einsatz spezieller Prüf-Software und Computer.

Werkstofftechniker/innen hantieren mit Werkzeugen und Maschinen zur Metall- bearbeitung (Schweiß- und Lötgeräte, Bohrer, Schleif-, Dreh-, Fräs- und Trenn- maschinen usw.) und bedienen unterschiedliche Wärmebehandlungsanlagen (zB Salzbadanlage, Luftumwälzofen, Tiefschachtofen). Bei vollautomatischen Anlagen programmieren sie die Steuerungscomputer. Insbesondere in der Wärmebehandlung tragen sie Schutzkleidung und Schutzbrillen.

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Werkstofftechniker/innen arbeiten überwiegend in Labors und Werkstätten von Industriebetrieben unterschiedlicher Branchen und vor allem in der Wärmebehandlung auch in Produktionshallen. Sie arbeiten im Team mit unterschiedlichen Fachkräften und Spezialist/innen (zB Chemiker/in, Physiker/in, Werkstofftechniker/in, Verfahrens- techniker/in, Werkzeugbautechnik (Lehrberuf – auslaufend)).

Werkstofftechnik – Modulberuf:

Werkstoffprüfung

Wärmebehandlung

Page 66: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

66

Werkstofftechnik – Modulberuf:

Werkstoffprüfung

Wärmebehandlung

In Betrieben, die Wärmebehandlungen im Auftrag für andere Betriebe durchführen, haben Werkstofftechniker/innen direkten Kontakt zu den Auftraggeber/innen und beraten diese über die geeigneten Verarbeitungsmethoden.

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� Versuchsanordnungen für die Werkstoffprüfung entwickeln, planen und organisieren

� mechanische, chemische und physikalische Prüfungen an metallischen und nicht- metallischen Werkstoffen durchführen

� Zug-, Dehn-, Druck- und Zerreißproben durchführen � metallographische Prüfverfahren (zB mit Röntgen, Ultraschall) durchführen � die Testergebnisse protokollieren und auswerten, die Daten in Form von Prüf-

berichten, Tabellen, Diagrammen etc. darstellen � die Ergebnisse präsentieren und erklären, die Anwendungsmöglichkeiten der

geprüften Werkstoffe bestimmen � Zertifizierungen (Ausstellung einer Prüfbescheinigung) vornehmen

Im Spezialgebiet Wärmebehandlung außerdem:

� Maschinen und Anlagen der Wärmebehandlung vorbereiten, bedienen und steuern � technische Daten über Arbeitsablauf festhalten, Ergebnisse erfassen und

dokumentieren � Vor- und Nachbehandlungsarbeiten planen, durchführen und kontrollieren � Maßnahmen der Qualitätssicherung über den gesamten Prozess treffen � Arbeitsablauf und erzielte Ergebnisse prüfen und dokumentieren � Kunden/-innen in technischer, ökonomischer und ökologischer Hinsicht beraten

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� gute Reaktionsfähigkeit � gutes Sehvermögen � Unempfindlichkeit gegenüber chemischen Stoffen

Page 67: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

67

Sachkompetenz

� chemisches Verständnis � handwerkliche Geschicklichkeit � Konzentrationsfähigkeit � logisch-analytisches Denken/Kombinationsfähigkeit � mathematisches Verständnis � Problemlösungsfähigkeit � systematische Arbeitsweise � technisches Verständnis

Sozialkompetenz

� Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Kommunikationsfähigkeit � Kunden/-innenorientierung

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Belastbarkeit � Flexibilität � Geduld � Sicherheitsbewusstsein � Umweltbewusstsein

Werkstofftechnik – Modulberuf:

Werkstoffprüfung

Wärmebehandlung

Page 68: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

68

Werkzeugmaschineur/in

Werkzeugmaschineur/inLehrzeit: 3 Jahre

Berufsbeschreibung

Werkzeugmaschineur/innen bedienen und überwachen alle Arten von mechanischen oder elektronischen Werkzeugmaschinen wie zB Dreh-, Fräs-, Schleif- und Bohr- maschinen. In zunehmendem Maße sind Werkzeugmaschineur/innen auch für den Betrieb computergesteuerter Werkzeugmaschinen zuständig. Sie arbeiten in Gewerbe- und Industriebetrieben verschiedener Branchen in Werkstätten oder Werkhallen mit Berufskollegen/-innen und mit anderen Fach- und Hilfskräften zusammen.

Arbeits- und Tätigkeitsbereiche

Werkzeugmaschineur/innen sind für die Einstellung, Bedienung und Überwachung aller Arten von mechanisch und elektronisch gesteuerten Werkzeugmaschinen (zB Dreh-, Fräs-, Schleif- und Bohrmaschinen) zuständig. Des Weiteren führen sie an diesen Maschinen diverse Wartungs- und Reparaturarbeiten durch. Ein wichtiger Aufgabenbe-reich umfasst die Herstellung von Metall- und Kunststoffbauteilen. Für die Maschinen- und Fahrzeug/industrie fertigen sie zB Lager, Kurbelwellen, Nockenwellen, Zahnräder, Achsen und Scheiben. Sie arbeiten nach technischen Plänen und Zeichnungen, wählen Materialien und Hilfsmittel aus und planen die Arbeitsschritte.

Bei der Herstellung der Werkstücke arbeiten die Werkzeugmaschineur/innen an computergesteuerten (CNC-)Werkzeugmaschinen. Die Steuerung dieser Maschinen erfolgt über die Eingabe bzw. Programmierung von zuvor (im Konstruktionsbüro) berechneten Bearbeitungsdaten. Die einzelnen Bearbeitungsschritte wie zB Bohren, Drehen, Fräsen, Feilen, Schleifen oder Schneiden laufen dann vollautomatisch ab und die Werkzeugmaschineur/innen steuern und überwachen die Abläufe. Sie sorgen für die regelmäßige Kühl- und Schmiermittelzufuhr, bei Störungen und Defekten suchen sie systematisch nach den Fehlerquellen und beheben diese, zB in dem sie schadhafte Kom-ponenten oder Verschleißteile austauschen. Abschließend reinigen und polieren sie die Werkstücke und führen Oberflächenbehandlungen wie zB Lackieren, Schmieren oder Versiegeln durch.

Arbeitsmittel

Werkzeugmaschineur/innen arbeiten an computergesteuerten (CNC-)Werkzeug- maschinen. Diese programmieren sie über Computertastaturen oder durch Einspielen von Datenträgern. Dabei lesen sie Werkzeichnungen und Programmieranweisungen. Bei der Wartung der Anlagen verwenden sie Ersatzteile, Maschinenöle, Kühl- und Schmiermittel und einfache Handwerkzeuge.

Page 69: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

69

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte

Werkzeugmaschineur/innen arbeiten in Werkstätten und Werkhallen des Werkzeugbau-gewerbes und der Metall verarbeitenden Industrie. Je nach Betrieb und Aufgabenbe-reich arbeiten sie mit Berufskollegen/-innen sowie mit anderen Fach- und Hilfskräften zusammen, siehe zB Metalltechnik (Modullehrberuf).

Die wichtigsten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche auf einen Blick

� Arbeitspläne erstellen, die Arbeitsschritte festlegen � Bearbeitungsprogramme für NC- und CNC-Maschinen erstellen und eingeben � Metall- und Kunststoffbauteile herstellen (zB Lager, Kurbelwellen, Nockenwellen,

Zahnräder, Achsen, Scheiben � Metall bearbeitende Verfahren anwenden wie zB Drehen, Fräsen, Bohren, Schleifen � computergesteuerte Werkzeugmaschinen steuern und überwachen � die Maßgenauigkeit kontrollieren � Werkstücke nachbearbeiten, durch Schleifen, Reinigen, Polieren � die Arbeitsergebnisse dokumentieren, Betriebsbücher und Protokolle führen � Maschinen, Werkzeuge und Arbeitsmittel reinigen und warten

Anforderungen

Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlich-keit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zu- sammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

Körperliche Anforderungen

� Auge-Hand-Koordination � Fingerfertigkeit � gute Reaktionsfähigkeit

Sachkompetenz

� handwerkliche Geschicklichkeit � Konzentrationsfähigkeit � Organisationsfähigkeit � Problemlösungsfähigkeit � räumliches Vorstellungsvermögen � systematische Arbeitsweise � technisches Verständnis

Werkzeugmaschineur/in

Page 70: Lehrberufe Österreich · 2019-11-21 · Sie verarbeiten bei ihrer Tätigkeit Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer und Kunststoff zu selbst gefertigten Maschinenteilen und verbauen

70

Werkzeugmaschineur/in

Sozialkompetenz

� Beurteilungsvermögen/Entscheidungsfähigkeit � Kommunikationsfähigkeit � Kunden/-innenorientierung

Selbstkompetenz

� Aufmerksamkeit � Flexibilität � Sicherheitsbewusstsein � Umweltbewusstsein