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1 Lehrprogramm Taleem Lajna Imailllah Deutschland Urdu Teil Aufsicht: Amtul Hai Ahmad, Nationale Präsidentin der L.I.I. Autorin & Ordnung: Amtul Rafeeq, Incharge Lehrprogramm Taleem Komitee Abschrift: Aisha Mahmood, Faiza Inam, Aisha Maham & Nargis Zaffar Mitarbeiterinnen: Sabiha Mushtaaq, Uzma Yaqoob, Amtul Azeez, Parveen Massadiq & Amtul Mujeeb Samra Layout: Madiha Iqbal Deutscher Teil Übersetzung: Khadija Manzoor, Madiha Massadiq, Fareeda Safdar Tariq, Rabia Shaikh, Tabinda Loun, Nabeela Iftikhar, Madiha Inaam, Sobia Mohaiuddin, Munawara Ameer, Sabah ul Fateh, Barea Mahmood, Seemab Asif, Zubda Khan, Mehtab Ullah, Khushbu Raja, Maria Idrees, Sumera Ashraf, Sara Ahmad, Shaffaq Malik, Shumaila Ghaffar, Tooba Ahmad & Sumera Zaka Korrektoren: Atia Nuur Ahmad-Hübsch, Khola Hübsch, Annette Nasira Sultana Ahmad & Khadija Manzoor Ordnung & Layout: Khadija Manzoor Titelseite: Sabiha Mahmood, Fauzia Bushra, Madiha Iqbal Abteilung Taleem Lajna Imaillah Deutschland

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Lehrprogramm Taleem Lajna Imailllah Deutschland

Urdu Teil Aufsicht: Amtul Hai Ahmad, Nationale Präsidentin der L.I.I.

Autorin & Ordnung: Amtul Rafeeq, Incharge Lehrprogramm Taleem Komitee

Abschrift: Aisha Mahmood, Faiza Inam, Aisha Maham & Nargis Zaffar

Mitarbeiterinnen: Sabiha Mushtaaq, Uzma Yaqoob, Amtul Azeez, Parveen Massadiq

& Amtul Mujeeb Samra

Layout: Madiha Iqbal

Deutscher Teil Übersetzung: Khadija Manzoor, Madiha Massadiq, Fareeda Safdar Tariq, Rabia

Shaikh, Tabinda Loun, Nabeela Iftikhar, Madiha Inaam, Sobia Mohaiuddin, Munawara Ameer, Sabah ul Fateh, Barea Mahmood, Seemab Asif, Zubda Khan, Mehtab Ullah, Khushbu Raja, Maria Idrees, Sumera Ashraf, Sara Ahmad, Shaffaq Malik, Shumaila Ghaffar, Tooba Ahmad & Sumera Zaka

Korrektoren: Atia Nuur Ahmad-Hübsch, Khola Hübsch, Annette Nasira Sultana Ahmad & Khadija Manzoor

Ordnung & Layout: Khadija Manzoor

Titelseite: Sabiha Mahmood, Fauzia Bushra, Madiha Iqbal

Abteilung Taleem Lajna Imaillah Deutschland

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Vorwort Ihnen wird das Lehrprogramm mit der Intention überreicht, dass das von den Mitgliedern wieder und wieder gelesen wird. Auf dem Ijlas, Gruppen-Ijlas und davon abgesehen auch auf anderen Möglichkeiten, sollte es gelesen werden. Möge Allah uns befähigen die vorbildlichen Charaktereigenschaften unseres Heiligen Propheten Muhammadsaw anzueignen und mit Gehorsam den wertvollen Anweisungen unseres geliebten Imam Hadhrat Khalifatul Massih Vatba aus tiefstem Herzen Folge zu leisten. Amin. In der Zeit des Verheißenen Messiasas und seiner Khalifen wurde den Ahmadi-Frauen die Bildungsmöglichkeit zugänglich gemacht. Hadhrat Musleh Maudra sagte über die Wichtigkeit der Bildung und Erziehung der Frauen: „Der beste Weg der Erziehung der Frauen ist, dass ihnen die Lehren des Qur-âns und der Hadith gegeben werden (…) Die Lajna Imaillah muss eine große Aufgabe erfüllen, diese ist, dass die Frauen der Jamaat in der Lage sind die Glaubenslehre zu lesen, darüber nach zu denken und diese zu verstehen. Wenn sie imstande sind die Feinheiten der Lehren des Glaubens nachzuvollziehen, dann erst kann man sich erhoffen, dass sie ihre Verantwortung verstehen und dem Glauben einen nützlichen Dienst erweisen.“ Wenn wir unser alltägliches Leben danach richten, was in der Anweisung mit diesem wertvollen Grundsatz steht, dann wird die Erweiterung des eigenen Wissens und die Erziehung anderer viel einfacher. Der Qur-ân und die Hadith haben eine unentbehrliche Stellung in unserem Leben. Gebete gehören zu unseren alltäglichen Bedürfnissen. Genauso ist es für uns alle enorm wichtig Kenntnisse über die Rechtlichen Angelegenheiten des Gebetes zu haben. Auf diesen Grundsätzen basierend wurden in diesem Lehrprogramm der Qur-ân Teil mit Übersetzung und kurzer Erläuterung, Hadith, Fiqah und weitere wichtige Themen eingefügt, damit sie diese lesen und von profitieren und dem Glauben einen nützlichen Dienst erweisen. Der Leitende Missionar Herr Haider Ali Zaffar Sahib, Missionar der AMJ Deutschland, hat sich das Lehrprogramm angesehen und abgesegnet.

. Frau Amtul Rafeeq Sahiba hat den gesamten Inhalt des Lehrprogramms mit viel Mühe und Arbeit vorbereitet, sowie Korrektur gelesen und abtippen lassen

. Frau Aisha Mahmood Sahiba hat bei der Vorbereitung des Lehrprogramms den Urdu Teil mit großer Mühe abgetippt und bei Schwierigkeiten kooperiert und geholfen, wofür sie einen besonderen Dank verdient. Frau Faiza Inam Sahiba, Aisha Maham Sahiba und Nargis Zaffar Sahiba haben auch mit viel Aufwand alles niedergeschrieben. Genauso stand auch die permanente Mitarbeit von Frau Sabiha Mushtaq Sahiba, Uzma Yaqoob Sahiba, Parveen Massadiq Sahiba, Amtul Azeez Sahiba und Amtul Mujeeb Samrah Sahiba zur Verfügung

Frau Khadija Manzoor Sahiba hat mit ihrem Team einen Großteil des Lehrprogramms übersetzt, Korrektur gelesen und Die Verantwortung für die Anordnung übernommen. Dies hat sie mit besonderer Mühe, Hingabe und Kooperation ausgeführt, dafür gilt ihr ein besonderer Dank. Mit ihr hat auch Frau Madiha Massadiq den deutschen Teil korrigiert und stand mit ihren wertvollen Ratschlägen zur Seite. Desweiteren haben in diesem Team Farida Safdar Tariq Sahiba, Rabia Shaikh Sahiba, Tabinda Loun Sahiba und Nabeela Iftikhar Sahiba auch mit viel Mühe den Text übersetzt und kooperiert.

Frau Madiha Inam Sahiba, Sobia Muhaiyu Deen und Munawara Ameer Sahiba haben auch ihre Dienste bei der deutschen Übersetzung angeboten und haben mit Mühe und Kooperation gearbeitet. Genauso haben Frau Sabah Ul Fatah Sahiba und Sara Ahmad Sahiba mit ihrem Team, dem Barea Mahmood Sahiba, Seemab Asif Sahiba, Shaffaq Malik Sahiba, Tooba Ahmad Sahiba, Shumaila Ghaffar Sahiba und Sumera Zaka angehören, mit viel Bemühen bei der deutschen Übersetzung mitgearbeitet. Frau Atia Nuur Ahmad-Hübsch hatte die Verantwortung der Korrektur des deutschen Teils, der sie aufs Beste nachgekommen ist

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und die nötige Verbesserung gemacht hat. Mit ihr haben Frau Khola Hübsch Sahiba und

Annette Nasirah Sultana Sahiba zusammengearbeitet Ich bin den Schwestern zu tiefst verbunden, denn durch Allahs Segen haben sich alle mit viel Mühe, Fleiß und Hingabe der Arbeit gewidmet Möge Allah ihnen allen aus seiner Gnade den größt möglichen Lohn gewähren. Möge er sie immer im Schatten seiner Segnungen und Gnade wandeln lassen. Und möge er ihnen auch weiterhin die Arbeit am Glauben als ein Segen Gottes erkennend, die Möglichkeit geben, Islam und Ahmadiyyat hingebungsvoll zu dienen. Möge Allah uns zu Erben dieser Gebete machen, die der Verheißene Messiasas für seine geliebte Jamaat dargebracht hat, und möge er uns immer mit dem Khilafat segnen. Ameen. Wassalam Ihre Amtul Hai Ahmad- National Sadr L.I.I. Deutschland

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Inhaltsverzeichnis des Lehrprogramm Oktober 2011 – Dezember 2011 Januar 2012 ���� Wiederholung

Thema Seite

1. Anweisungen bezüglich des Lehrprogrammes für Taleem, Tarbiyyat Sekretärinnen der Lajna Imaillah

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2. Die Wichtigkeit von religiösem Wissen 7

3. Auswendiglernen aus dem Heiligen Qur-ân 8

4. Übersetzung des Qur-âns und kurze Erläuterung (Sura Al-Baqarah, Verse 18-21)

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5. Hadith 19

6. Eid der Lajna Imaillah 23

7. Die Gründung der Organisation der Lajna Imaillah 24

8. Die Wichtigkeit des Dua und dessen Segnungen 26

9. Nazam 29

10. Fiqah- Rechtswissen 31

11. Geschichte der Ahmadiyyat 38

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Anweisungen bezüglich des Lehrprogrammes für Taleem, Tarbiyyat Sekretärinnen der Lajna Imaillah Oktober 2011 bis September 2012

Dieses Lehrprogramm wird in drei Teilen aufgeteilt. Am Ende eines jeden Quartals ist der darauf folgende Monat als Wiederholungsmonat gedacht. Die Teile wurden so aufgeteilt, dass man sie in den monatlichen Ijlasaat, in den Gruppen Ijlasaat und zu Hause studieren kann. Die Taleem Sekretärinnen der Halqa und Majlis sollten dieses Lehrprogramm mit besonderer Sorgfalt lesen, und sollten dieses Interesse am Lehrprogramm bei den Mitgliedern der Halqa wecken. Die Taleem Sekretärin sollte besonders vor dem Ijlas oder Gruppenijlas das Lehrprogramm gründlich vorbereiten, damit sie es den Mitgliedern genauestens erklären kann. Das Lehrprogramm ist inhaltlich so gestaltet worden, dass wir nicht nur damit unser Wissen erweitern können, sondern uns auch danach richten können. Für das genau Verständnis der Mitglieder wurde versucht die schwierigen Wörter mit zu erklären. Falls es aber trotzdem erklärungsbedarf geben sollte, soll man sich an die Taleem Sekretärin wenden. • Monatliches Ijlas: Der folgende Abschnitt des Lehrprogramms ist unter Berücksichtigung der Zeit im monatlichem Ijlas vorzutragen, besteht jedoch aus Zeitmangel nicht die Möglichkeit den vorgegeben Teil zu lesen, sollte dies je nach Möglichkeit der Mitglieder im Gruppenijlas und zu Hause nachgeholt werden.

1 Hadith: Das Hadith sollte mit Übersetzung und einen Teil der Erläuterung vorgetragen werden.

2 Eid der Lajna Imaillah: In jedem Ijlas wiederholen wir den Eid, dass wir „jederzeit bereit sein werden unser Leben, unseren Besitz, unsere Zeit und Kinder in jedem Fall zu opfern“. Im Lehrprogramm gibt es auch eine Erläuterung dazu, die in jedem Ijlas nach dem Eid abschnittsweise vorgetragen werden sollte.

3 Sinn und Zweck der Gründung der Lajna Imaillah: Als ein Mitglied der Lajna Imaillah Deutschland sollten wir wissen wieso die Organisation der Lajna Imaillah überhaupt gegründet wurde und zu welchem Sinn und Zweck. In einem Ijlas sollte die Organisation kurz vorgestellt werden, und in den weiteren Ijlasaat sollte immer jeweils eines von zehn erwähnten Punkten des 2. Khalifenra darüber vorgetragen werden.

4 Abhalten von monatlichen Ijlasats: Der 2. Khalifra hat angesichts der wissenserweiterung und der Erziehung der Lajna Imaillah das Abhalten von Ijlas angeordnet. Dieses Thema sollte im Ijlas oder im Gruppenijlas verteilt vorgelesen werden.

5 Nazam: Nach dem Lesen der Verse, sollte man unter Berücksichtigung der Zeit eine Erläuterung dazu vortragen.

• Gruppenijlas: Das im folgende aufgeführte sollte unter Berücksichtigung der Zeit im Gruppenijlas gelernt werden, den Rest sollten die Mitglieder zu Hause lesen.

1 Hifze-Qur-ân: Dieser Teil wurde der Themenaufteilung über das Jahr entsprechend vorbereitet. Hierin wurde versucht solche Themen auszuwählen, aus denen die Mitglieder bei der Tabligh Arbeit einen großen Nutzen ziehen können und eine erfolgreiche Dawate-Allah werden können. Außerdem sollen durch das Befolgen der Worte der Khalifa in den Häusern eine paradiesische Atmosphäre geschaffen werden und vom Falschem abhalten. Die Mitglieder sind gebeten die Verse samt der Übersetzung auswendig zu lernen und ein Teil der Erläuterung im Ijlas und zuhause zu lesen.

2 Übersetzung und Erläuterung des Heiligen Qur-âns: Den Mitgliedern sollte das richtige Lesen des Heiligen Qur-âns, die Übersetzung und die Erläuterung beigebracht werden. Die Mitglieder, die das Rezitieren des Heiligen Qur-âns sehr gut beherrschen, sollten dies den anderen auch beibringen. Dieser Teil sollte auf

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das ganze Jahr verteilt von jedem im Gruppenijlas abgehört werden, und auch zu Hause lernen.

3 Fiqah: Dieser Teil ist als Frage und Antwort konzipiert, indem die Fragen zum Namaz beantwortet werden, also sollte diese Methode auch beim Besprechen dieses Teils beibehalten werden.

4 Die Bedeutung und Segnungen des Dua, und die Voraussetzungen für das Erhören der Gebete: Jeden zweiten Monat sollte ein Gebet samt Übersetzung auswendig gelernt werden und einige Teile der Erläuterung sollten im Ijlas oder auch zu Hause gelesen werden.

5 Geschichte der Ahmadiyyat: Hierin ist der Anspruch des Verheißenen Messiasas ein Prophet zu sein kurz erläutert worden. Entsprechend der zur Verfügung stehenden Zeit sollte dies im Ijlas oder zu Hause gelesen werden.

6 Kontroverse Themen: Unter Berücksichtigung der Aussage des 2. Khalifenra: „Wenn unsere Frauen den Heiligen Qur-ân, Hadith und Bücher der Ahmadiyyat lesen werden, könnte sich kein Christ trauen uns gegenüber zu stellen“ wurde dieser Teil vorbereitet. Über dieses Thema sollte in Form von Fragen und Antwort miteinander geredet werden.

• Für das selbstständige Lesen:

1 Die Persönlichkeit von Hadhrat Amma Jaanra: Hier wurden einige Augenzeugenberichte über das Leben der Hadhrat Sayyada Nusrat Jehan Begumra zusammengestellt, damit die Lajna sich diese durchliest und versucht die hervorragenden moralischen Eigenschaften und Taqwa ( Gottesfurcht) anzueignen und unser Leben entsprechend zu gestalten. Die Mitglieder sollten diesen Teil lesen und aus ihremra Leben lernen. Möge Allah uns dazu befähigen. Ameen.

2 Verse und die danach zu lesenden Tasbihaat: Jeden Monat sollte ein Vers und dessen Antwort gelernt werden.

Die Pflichten der Taleem Sekretärin der Lajna

73. Die Taleem Sekretärin sollte stets bemüht sein der Lajna Imaillah das religiöse Wissen näher zu bringen und dafür geeignete Wege finden. 75. Die Taleem Sekretärin wird für die Lajna … 1) das Lesen des Heiligen Qur-âns organisieren. 2) das Lehren der Übersetzung des Heiligen Qur-âns organisieren. 3) das Beibringen von Namaz in Arabisch mit Übersetzung organisieren. 4) das Lesen der Bücher des Verheißenen Messiasas organisieren. 76. Die Taleem Sekretärin soll für die Ahmadi Frauen …entsprechend dem Lehrprogramm auch kleine Prüfungen vorbereiten.

(Aus Dasdur-e-Assaffi Lajna Imaillah)

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Die Wichtigkeit von religiösem Wissen für Frauen im Lichte der Aussagen von Hadhrat Musleh Maudra

Hadhrat Musleh Maudra sagte bezüglich der Wichtigkeit des Erwerbs von religiösem Wissen von Frauen: 1. „Meiner Meinung nach kann keine Nation Fortschritte machen, ohne dass ihre Frauen gebildet sind(…) wenn unsere Frauen kein religiöses Wissen besitzen, kann ich nicht stolz sein auf den Fortschritt meines Volkes, sei er auch noch so groß.“ (Rede vom 13.12.1924, erschienen im monatlichen Misbah Rabwah Januar 2003, S. 6)

2. „Tatsache ist, dass ohne die Bildung und Erziehung der Frauen die Arbeit nicht voranschreiten kann. Allah hat mir offenbart, dass der Islam Erfolg haben wird, wenn 50 % der Frauen reformiert sind. Somit hat Allah den Erfolg des Islam mit eurer Reformation verbunden.“ (Orni waliyon ke liye Phool S. 388)

3. „Ich fordere die Frauen unserer Gemeinde auf sich religiöses und spirituelles Wissen anzueignen. Nehmt euch ein Beispiel an Hadhrat Aishara, die religiöses Wissen lernte und Wissen über die Hälfte der Religion besitzt. Wenn wir bezüglich dem Problem des Prophetentum (Masslah Nabuwwat) ein Hadith brauchen, dann sagen wir: „Geht und lernt von Aishara darüber.“ (Orni waliyon ke liye Phool S. 283)

4. „Für das Erlernen von religiösem Wissen ist die erste und wichtigste Quelle der Heilige Qur-ân. Beim Lesen des Qur-âns sollte man immer im Sinn haben, dass es ein Buch Gottes ist. Alles Wissen ist darin enthalten. (… ) Zweitens ist es wichtig sich Wissen über die Praxis (Sunnat), also die Ahadith des Heiligen Prophetensaw anzueignen. Ohne dies ist das religiöse Wissen unvollständig. keinen großen Wert.(…) Drittens ist das Lesen der Bücher des Verheißenen Messiasas von enormer Wichtigkeit, um religiöses Wissen zu erwerben.“ (Orni waliyon ke liye Phool S. 229-230)

5. „Lernt religiöses Wissen, lest den Heiligen Qur-ân und die Ahadith. Die Bücher des Verheißenen Messiasas enthalten sehr viel Wissen und Weisheiten, lernt daraus nützliches Wissen.“ (Orni waliyon ke liye Phool S. 283)

6. „Viele Frauen wenden ein, dass sie ungebildet seien, aber beachtet, dass wenn ihr am Jüngsten Tag vor Allah steht, dann werdet ihr nicht über euren Bildungsstand befragt werden, sondern ob ihr die Lehren des Islams verstanden habt oder nicht? Und was ist nicht zu verstehen? Versteht ihr nicht das Verrichten des Namaz? Jedem ist es möglich, das Namaz zu erlernen, wenn er auch ein noch so schlechtes Gedächtnis besitzt! Wo liegt das Problem beim Verstehen von Fasten, Spenden und der Pilgerfahrt bzw. was ist schwer daran, die Einheit Allahs zu verstehen oder den Heiligen Prophetensaw als einen Propheten und den Verheißenen Messiasas als Allahs Propheten zu akzeptieren? Gar nichts. All dies sind Sachen, die ein Mensch ganz einfach verstehen und lernen kann. Also sollte keine Frau denken, sie sei ungebildet. Auch wenn sie ungebildet ist, sollte sie sich religiöses Wissen aneignen. Alle haben die Pflicht sich religiöses Wissen anzueignen, unabhängig davon, ob sie gebildet oder ungebildet sind. Allah hat uns den Verstand deshalb gegeben, damit die Menschen dadurch lernen, nachdenken und andere lehren.“ (Orni waliyon ke liye Phool S. 8-9)

Fragen: 1. Nennen Sie die Offenbarung von Hadhrat Musleh Maudra bezüglich Bildung und Erziehung von Frauen.

2. „Keine Nation kann Fortschritte machen, ohne ihre Frauen zu bilden.“ Erläutern Sie dies! 3. Was braucht man als erstes für das religiöse Wissen?

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4. Erwähnen Sie noch zwei weitere wichtige Sachen für das Erlernen von religiösem Wissen.

Vorstellung des Buches „Orni Waliyon Ke Liye Phool“ (deutsch: Blumen für die sich bedeckenden Frauen) Anmerkung: Die Ansprachen, die Hadhrat Mirza Bashirudin Mahmood Ahmad, Khalifatul Massih II.ra zu verschiedenen Gelegenheiten an die Frauen gehalten hat, wurden ent-sprechend seinem Wunsch von seiner Frau, Hadhrat Sayyada Mariyyam Sadiqa (Choti Apa) zusammengetragen und als Buch im Jahre 1946 mit dem Namen “Al azha ru lizwatil khamar - Orni Waliyon Ke Liye Phool“ veröffentlicht.

Auswendiglernen aus dem Heiligen Qur-ân (Hifze Qur-ân)

Sura Ha-Mim-Al-Sadschdah, 41:34

34. Und wer ist besser in der Rede als einer, der zu Allah ruft und Gutes tut und spricht: „Ich bin einer der Gottergebenen“? Wichtigkeit und die Art und Weise von Tabligh und unsere Verantwortung Nach allen Seiten zu rufen, ist heute unsere Aufgabe, Wer guter Natur ist, wird schließlich zu uns finden. (Durr-e-Samin) Der Verheißene Messiasas sagte: “Wenn es uns möglich wäre, würden wir wie Bettler jedes einzelne Haus aufsuchen, um die wahre Lehre Gottes zu verbreiten und um die Menschen vor dem vernichtenden Schirk und Unglauben zu schützen, welche auf dieser Welt verbreitet sind. Wenn Gott mich die englische Sprache lehren würde, würde ich selbst umherziehen und –reisen, um Tabligh zu machen, und derart mein Leben beenden, selbst wenn ich erschlagen werden würde.”

(Malfozaat, Druck London 1984, Band.2, S. 291-292) Frauen und Dawat-il-Allah (das Rufen zu Gott) Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmud Ahmad, Khalifatul Massih II.ra sagte: „Ihr solltet solch große Leidenschaft und Begeisterung für Tabligh in eurem Herzen hegen, dass in euch sogar der Wunsch sein sollte, falls es an eurem Wohnort nicht möglich ist, Tabligh zu machen, den Wohnort zu wechseln, damit ihr dazu Gelegenheit erhalten könnt.“

(Orni waliyon ke liye Phool, Seite 430)

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Hadhrat Mirza Masroor Ahmad, Khalifatul Massih V.atba sagte: „Heute ist es die Aufgabe einer jeden Frau, dass sie wie Umme Ammarara den Anschuldigungen gegen die Person des Heiligen Prophetensaw und des Islam entgegentreten soll. Somit sollte sie versuchen, die Pflicht zum Schutz seiner Person und des Islams zu erfüllen… Jede Frau und jedes Mädchen sollte es als ihre eigene Verantwortung betrachten, die Person des Heiligen Prophetensaw und den Islam zu schützen… Unsere Frauen und Mädchen sollten die Bücher des Verheißenen Messiasas oder seine Zitate lesen und auch versuchen, sich zusätzliches religiöses Wissen anzueignen, damit sie den Vorwürfen gegen den Islam und den Heiligen Prophetensaw mit Argumenten entgegentreten können und dem Feind wie ein blankes Schwert entgegenstehen können.“ (Ansprache auf dem Salana Ijtema 2010 der Lajna Imaillah UK, erschienen in Al-Fazl International vom 29.10.2010) Erläuterung des Verses 34 Sura Ha-Mim-Al-Sadschdah: Hadhrat Hafiz Mirza Nasir Ahmad Sahib, Khalifatul Massih IIIrh sagte über diesen Vers folgendes: „Hier stellt sich die Frage, in wessen Augen das Wort von einem Dawat-Ilallah besser gestellt ist als das Wort von anderen Leuten? Zunächst ist das Wesen Gottes gemeint, Das den Qur-ân offenbart hat. Weiterhin sind damit die verständigen Menschen gemeint, denn das Wort ahsan (besser) wird zum einen für die Schönheit verwendet, die einen Bezug zu Allah hat. Zum anderen wird das Wort für die Schönheit, die in Verbindung mit dem Verstand steht, benutzt. Denn hier sind mit Rede auch sichtbare Wörter, Überzeugung und die Taten in Folge der Überzeugung gemeint, da im Heiligen Qur-ân das Wort qowl sowohl für Worte und Überzeugung als auch für Taten gebraucht wird. Aus diesem Grund spricht ein wahrhaft Gläubiger mit seiner Zunge nur das aus, wovon er fest überzeugt ist und seine Taten entsprechen vollkommener Weise seiner Überzeugung; und ungeachtet davon, was andere über ihn sagen oder nicht sagen, hat er das Recht zu sagen: „ innani minal muslimin - Sicherlich bin ich einer der Gottergebenen“. (…) Aus diesem Grunde ist im Lichte der Redewendung des Qur-ân mit besserer Rede jene Rede gemeint, die alles drei - gute Sprache, Überzeugung und Taten – enthält. Unter Berücksichtigung dieser Bedeutung der Worte „schöne Rede“ ist ein Dailallah (Rufer zu Allah) derjenige, der selbst durch seine Worte, Überzeugung und Taten sichtbar fest an Allah glaubt und dann andere Menschen zu Gott ruft, sie somit also dazu einlädt, wahre Überzeugung zu erlangen und gute Werke zu tun, um sich so vor dem Zorn Gottes zu schützen und Seine Liebe zu erlangen. Dies bedeutet das Rufen zu Allah (Dailallah). Und jener, der selbst durch seine Worte, Überzeugung und Taten sichtbar fest an Allah glaubt und dann andere Menschen zu Gott ruft, hat das Recht vor Allah zu sagen: „ innani minal muslimin - Sicherlich bin ich einer der Gottergebenen“. (Freitagsansprache vom 05.09.1975, London, entnommen aus Akhbar-e-Ahmadiyya Deutschland) Jener Nachdruck, der in der Jamaat auf Tabligh oder Dawat-il-Allah gelegt wird, wird auf kaum eine andere Sache gelegt und so sollte es auch sein, denn der Qur-ân selbst legt einen sehr großen Wert hierauf. Die Essenz des schönen Vorbildes des Heiligen Prophetensaw ist ebenfalls Dawat-il-Allah und auch der Zweck der Gründung unserer Jamaat ist Dawat-il-Allah. Das heißt, dass die gesamte Menschheit zu Allah gerufen werden soll, Der einzig und allein ist und der keinen Partner hat. Die wahrhaftige Einheit Gottes in der Welt zu etablieren und die gesamte Menschheit in Zuneigung und Liebe zueinander zu verbinden – eben dies sind die großartigen Beweggründe , die zu erfüllen, der Verheißene Messiasas erschienen ist und durch seine gesegneten Hände ist diese Gemeinde gegründet worden. Die Art des Heiligen Prophetensaw Tabligh zu machen Der Heilige Prophetsaw war der erfolgreichste und großartigste Dail-Allah (Rufer zu Allah) aller Zeiten, deshalb findet jedes Mitglied der Ahmadiyya Muslim Jamaat Rechtleitung in seinem vollkommenen Vorbild auch für den wichtigen Bereich Tabligh. Mit größter Sicherheit wissen wir, dass der Heilige Prophetsaw uns das Verhalten in allen schwierigen Phasen, die im Leben

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eines Dail-Allahs auftreten können, vorgelebt hat. Ersaw hat für uns die Schwierigkeiten eines Dail-Allahs mit seinem schönen Vorbild vereinfacht. 1. Das beachtenswerteste, was in seinemsaw Tabligh zu sehen war, war das Gebet (Dua)(… ) Denn es war das Ergebnis seiner Gebete, dass ersaw trotz der vielen Schwierigkeiten in seinem Auftrag so außerordentlich erfolgreich war. 2. Außerdem war besonders sein vorzügliches Moralverhalten ein wichtiger Bestandteil des Tablighs. Denn ein vortreffliches Moralverhalten und guter Charakter sind Voraussetzungen für den Erfolg des Tabligh (…) Ein vorbildlicher Charakter und freundliches Benehmen sind schweigsames und wirkungsvolles Tabligh. Wenn ein Dail-Allah keinen guten Charakter innehat, so ist sein Tabligh sinnlos. 3. Aus seinersaw Art des Tabligh erfahren wir, dass ersaw sich an Orte großer Menschenansammlungen begab, um dort den Islam vorzustellen und in solchen Versammlungen nahmen einige Leute rechtschaffener Natur den Islam an. 4. Das Tabligh des Heiligen Prophetensaw war voller Weisheit. Im Lichte des Qur-ân-Verses „Rufe auf zum Wege deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung“ wies ersaw seine Anhänger darauf hin, dass man sich mit den Menschen entsprechend ihrem Verstand und Intellekt unterhalten soll. Diese Anweisung des Heiligen Prophetensaw öffnet für jeden Dail-Allah neue Wege der Weisheit. Ein erfolgreiches und wirksames Tabligh ist solange nicht möglich solange man kein aufrichtiges Interesse am Glauben, den Gedanken und Interessen seines Gegenübers zeigt. Als der Heilige Prophetsaw auf der Rückreise von Taif völlig erschöpft und verwundet in einem Garten rastete, brachte ihm ein christlicher Sklave, namens Haddas, ein paar Trauben. Der Prophet fragte ihn, woher er komme und welchem Glauben er angehöre. Er sagte: „Ich komme aus Nineveh und bin Christ.“ Darauf sagte der Prophet: „ Etwa jenes Niniveh, das Heimat von Allahs rechtschaffenem Diener Jonas, Sohn des Amittai, ist? (…) Er war mein Bruder und ein Prophet Allahs genau wie ich.“ Danach stellte der Heilige Prophetsaw ihm die Botschaft des Islam vor, und Haddas war so beeindruckt, dass er mit Tränen in den Augen die Hände des Propheten küsste. Aus dieser Begebenheit lernen wir, dass der Heilige Prophetsaw sich als erstes nach der Herkunft und Religionszugehörigkeit des Sklaven erkundigte, die Wahrhaftigkeit dessen Propheten bestätigte und dadurch, dass er diesen als seinen Bruder bezeichnete, das Herz von Haddas gewann und ihm dann den Islam vorstellte. Durch diese Vorgehensweise des Heiligen Prophetensaw erkennen wir, dass Tabligh erst dann wirkungsvoll ist, wenn man das Herz seines Gegenübers gewinnt und das Gespräch mit einem Thema beginnt, mit dem beide vertraut sind. Gleich zu Beginn des Gespräches den Glauben des Gegenübers für falsch zu erklären, Hass zu äußern und stur auf die eigene Wahrhaftigkeit zu beharren, macht das Tabligh völlig wirkungslos. 5. Durch das Studieren der islamischen Geschichte erfahren wir, dass der Heilige Prophetsaw

sich erst um die Bildung und Erziehung der Sahabasra (Gefährten) kümmerte und sie dann als Lehrer und Missionare an verschieden Orte sandte. So lehrte der Heilige Prophetsaw z. B. drei Wochen lang Hadhrat Malik bin Hawarisra die Lehren des Islam und sagte dann zu ihm, dass er nun seiner Verwandtschaft den Islam lehren soll. 6. Die nahen Verwandten, Bekannten und Freunde zum Essen einzuladen und Tabligh zu machen, war ebenfalls ein Brauch des Heiligen Prophetensaw gewesen.

(Artikel von Muballigh-e-Silsila Abdul Basit Tariq Sahib, Akhbar Ahmadiyya Germany S.14-18) Der Verheißene Messiasas als Dail-Allah Das gesegnete Leben des Verheißenen Messiasas ist voller solcher Ereignisse, dass wann immer eine Person für Recherchen über den Islam nach Qadian kam, er sich selbst zur

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Errettung dieser einen suchenden Seele leidenschaftlich bemühte und einen Großteil seiner wertvollen Zeit mit Tabligh verbrachte; z.B. wird über einen Briten Mr. Dixon berichtet, dass der Verheißene Messiasas ihn allein für Tabligh von Qadian aus bis zu einer Brücke, die vier Meilen entfernt war, zu Fuß begleitete und ihn den gesamten Weg über über den Islam informierte.

(Malfozaat, Band 3, aus der Ahmadiyya Zeitung Deutschland) Ein ähnliches Geschehnis ereignete sich mit dem Christen Sirajuddin. Obwohl der Verheißene Messiasas ihn mehrmals in der Moschee über den Islam informierte, begleitete er ihn bei seiner Abreise dann noch etwa drei bis vier Meilen zu Fuß, und erzählte ihm unterwegs von den Schönheiten des Islam.

(Malfozaat Band 3) Anweisungen für Daieine-il-Allah Einige wichtige Aussagen und Anweisungen von Hadhrat Khalifatul Masih IVrh bezüglich der Tabligh-Arbeit: 1. Um Tabligh-Arbeit verrichten zu können, benötigt man vor allem Leidenschaft und Gebete.

(Ansprache 2.11.1987) 2. Sowohl während der Tabligh-Arbeit als auch danach sollten Sie beten und Sie sollten auch Ihre Kinder in die Gebete mit einbeziehen. (Ansprache 28.08.1987) 3. Wenn Sie mit Ihrem Gegenüber einen liebevollen und aufrichtigen Umgang pflegen, dann erfährt man sofort Aufmerksamkeit. 4. In jedem Haushalt sollten Frage-Antwort-Sitzungen stattfinden.

(Ansprache 25.07.1984) 5. Schenken Sie den Anweisungen des Khalifen aufrichtige und ernsthafte Aufmerksamkeit, dann wird ihre Arbeit außergewöhnlich gesegnet werden. 6. Über das Jahr sollten Sie sich ein paar Freunde auswählen, mit denen Sie einen ganz besonders liebevollen Umgang pflegen. Erklären Sie ihren Freunden nach und nach, dass wenn Sie anders sind als andere, warum dies so ist. (Ansprache 06.11.1987, aus dem Büchlein Dawat-il-Allah, herausgegeben vom Shoba Tabligh Jamaat Ahmadiyya Deutschland) 7. Den Umständen entsprechend handeln: Es gibt für alles einen richtigen Zeitpunkt. Wenn jemand es eilig hat oder seine Gedanken zerstreut sind, und Sie beginnen, ihn über den Islam zu informieren, so ist das nicht der angemessene Zeitpunkt dafür. 8. Richtige Auswahl: Manchmal kommt es vor, dass einige Ahmadis sich den Kopf zerbrechen und sich bemühen um einige Leute, deren Natur bezeugt, dass diese Personen störrisch und voreingenommen sind, und die nicht gottesfürchtig sind. Und diese Ahmadis vergessen, dass Allah Rechtleitung jenen versprochen hat, die gottesfürchtig sind und den Mut und die Courage besitzen, die Wahrheit als Wahrheit zu bezeichnen und auszusprechen.

(Freitagsansprache, 25.02.1983) 9. Ratschläge sollten ehrlich sein. Die Wahrheit sollte so ausgesprochen werden, dass sie dem Anderen gefällt.

(Freitagsansprache, 08.11.1991)

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10. Alle Amtsinhaber sollten sich mit Gottesfurcht und Aufrichtigkeit bemühen, Dawat-il-Allah zu verrichten. Stellen Sie fest, wie viele Personen an der Tabligh-Arbeit Interesse haben. Die Amtsinhaber sollten diese Personen anleiten und mit ihnen in Kontakt bleiben.

(Freitagsansprache 29.11.1991) Frauen und Dawat-il-Allah Hadhrat Mirza Bashirudin Mahmood Ahmadra, Khalifatul Massih II., fordert die Frauen zur Tabligh-Arbeit auf, indem er sagte: „Ich sehe, dass die Frauen unter Frauen sehr gut Tabligh machen können. Unter den Männern machen wir Männer Tabligh. Aber die Frauen können wir nicht erreichen, deshalb ist es die Pflicht der Ahmadi-Frauen, dass sie unter Frauen Tabligh machen und ihnen den Glauben nahe bringen. Sie sollten Vorträge halten, Veranstaltungen organisieren und Frauen einladen, und sollten Reden halten und sollten in Magazinen und Zeitungen Artikel für Frauen schreiben (…) Allah hat euch die Möglichkeit gegeben, dass ihr selber den Glauben lernt, ihn anderen lehrt und eure Nachkommen zur Rechtschaffenheit erzieht.“

(Orni waliyon ke liye Phool Seite 7-8) Weiter sagte erra: „Wenn die Männer es schaffen, sich soweit spirituell zu entwickeln, dass sie Allah erreichen können, dann können dies auch die Frauen. Wenn Männer Tabligh-Arbeit machen können, dann können dies auch die Frauen. Wenn Männer der Welt Rechtleitung und Leitung vermitteln können, dann können dies die Frauen auch. (…) Es gibt keine derartigen Unterschied, dass Allah den spirituellen Weg nur für die Männer geöffnet hätte und die Frauen davon ausgeschlossen wären.“

(Orni waliyon ke liye Phool Seite 5) „Die Frauen sollten Tabligh machen. Männer können unter Frauen kein Tabligh machen, deshalb ist dies die Aufgabe der Frauen. Sie sollten den Nicht-Ahmadi-, Hindu und christlichen Frauen die islamischen Lehren nahe bringen und sich solche Argumente einprägen, die für die Tabligh-Arbeit nützlich sind. Auch wenn eine Frau ungebildet sein sollte, sollte sie sich die Grundinformationen über den Islam von ihrem Ehemann, Vater oder Bruder erklären lassen. Ich habe gesehen, dass einige nichtgebildete Ahmadis sich solche Kenntnisse über den Glauben angeeignet haben, dass sogar manche gebildete Ahmadis mit ihnen nicht mithalten können. Deshalb sollten auch die ungebildeten Ahmadi-Frauen die Grundkenntnisse kennen, damit sie unter Frauen Tabligh machen können.“ Gelegenheiten zum Tabligh für Frauen Im Zug haben die Frauen eine gute Gelegenheit Tabligh zu machen, denn wahrscheinlich gibt es kaum wo anders so viele Frauen wie im Zug. Wenn eine von ihnen die Wahrheit erkennt, dann wird sie dies auch weiter verbreiten. Eine weitere Gelegenheit haben sie zu Hause oder bei Frauenversammlungen. Aus diesem Grunde sollte man die wichtigsten Fragestellungen kennen und auch die Argumente dazu. (Ansprache von 06.10.1917 von Hadhrat Khalifatul Massih II.ra, Auszug aus dem Buch Orni waliyon ke liye Phool S.27-29)

Tabligh und Gebetserhörungen Die Wolken zogen sich sofort zurück: Beim Thema Tabligh spielt Dua eine grundlegende Rolle. Diese zwei Dinge gehören, um genauer zu sein zusammen, denn Dua bedeutet, dass man Seine Diener für Ihn erbittet ? Daher waren in der Tabligh-Arbeit in jeder Zeitperiode großartige und überraschende Zeichen durch Dua zu beobachten. Ein brillanter Sahabi (Gefährte) von Hadhrat Massih-e-

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Maudas, Hadhrat Maulana Ghulam Rasool Rajikira hat sich in seiner Leidenschaft für Tabligh mit solch einer Intensität und Vertrauen an Allah gewandt, dass Allah immer liebevoll auf ihn blickte und solche wundersamen Werke für ihn zeigte, dass die Beobachter stets staunten. Er berichtet über ein interessantes Phänomen, das im Zusammenhang mit dem Regen die Unterstützung Gottes und Erhörung seiner Gebete steht. Es sollte einmal eine große Tabligh-Versammlung in Bhagalpur stattfinden. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Es waren auch sehr viele Zuhörer anwesend. Da kam plötzlich eine dunkle Regenwolke und es fielen dicke Regentropfen. Er erzählt: „Als ich diese große Bedrohung für diese Tabligh-Versammlung bemerkte, begann ich aus tiefstem Herzen zu beten „O Allah, diese dunkle Regenwolke versucht ein Hindernis in der Tabligh-Versammlung darzustellen, so hindere bitte diese Wolken in ihrem Vorhaben.“ Allah zeigte durch Seine Allmacht ein außergewöhnliches Phänomen und die Wolken zogen sich sofort zurück und unsere Tabligh-Veranstaltung endete mit großem Erfolg.

(berichtet von Maulana Atta-ul-Mujeeb Rashid Sahib, Imam Masjid Fazl London) Glaubensstärkende Berichte über die Opfer der Daien-il-Allah und Gottes Unterstützung in der Tabligh-Arbeit Der Verheißene Messiasas sagte: „Jeder, der nur [zu Tabligh-Zwecken] für Vorträge in westliche Ländern reist, wird zu den Rechtschaffenen zählen und falls ihn [während dieser Aufgabe/Reise] der Tod ereilt, so wird er zu den Märtyrern gerechnet werden.“

(Roohani Khazain, Band 8, Seite 252 Noor-ul-Haq Teil 2) Menschen, die Tabligh-e-Islam machen, werden Allah so sehr lieb, dass der Schöpfer des Universums wundersame Geschehnisse für Seine treuen Diener zeigt und dadurch immer wieder aufs Neue die Wahrhaftigkeit des Islam verdeutlicht. Wie Allah durch Seine unendliche Gnade diejenigen, die Tabligh machen, segnet und ihnen auf wundersame Art und Weise hilft, dafür ist der folgende Bericht ein Beweis. Der Ozean wurde ruhig Hadhrat Mufti Muhammad Sadiqra, ein Sahabi von Hadhrat Massih-e-Maudas reiste als Missionar auf Wunsch von Hadhrat Musleh Maudra nach Europa. Er berichtet: „Einmal wurde bei einer meiner Schiffsreisen das Meer sehr unruhig. Die Wellen waren sehr stark und prallten an das Schiff und schleuderten das Schiff so sehr, dass ich schwer seekrank wurde. Da sprach ich zum Meer: „Weißt du wer auf diesem Schiff ist? Ein Gefährte des Messias, der nur für Tabligh-Zwecke diese Reise unternimmt! Schämst du dich nicht, mir Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten zu bereiten? Werde ruhig, damit das Schiff nicht so hin- und hergeschleudert wird!“ Sofort wurde das Meer ruhig und das Schiff fuhr so sanft, dass man glaubte man fahre auf der Straße. Alhamdolillah sum alhamdolillah“.

(Auszug aus dem Buch Tahdise bilnemat, Seite 8, Erscheinungsjahr Oktober 1931 in Qadian) Wundersame Rettung eines Ahmadi Missionars Hadhrat Maulana Ghulam Hussain Sahib Iyaaz (verstorben) hatte über mehrere Jahre hinweg die gesegnete Gelegenheit in Singapur Tabligh-e-Islam zu machen. In der Zeit als die Japaner das Land regierten, traute sich keiner, den Mund aufzumachen. Aber er machte unerschrocken überall Tabligh, wo sich nur die Gelegenheit bot, und man staunte wie er den Japanern stets entkam. Dies war der besondere Schutz Allahs. Einmal erhob in einer Moschee in Singapur einmal ein Nicht-Ahmadi Moulvi (Gelehrter) in seiner Rede den Vorwurf, dass der Qur-ân der Ahmadis ein anderer sei. Ghulam Hussain Sahib stand sofort mutig auf und widersprach vor allen versammelten Leuten energisch diesem Vorwurf. Die Mullahs hatten die Öffentlichkeit bereits aufgehetzt. Als daher Ghulam Hussain Sahib seinen Widerspruch vortrug, fingen einige Leute an, ihn zu schlagen. Sie schleppten ihn halbtot geschlagen bis zur Treppe der Moschee und stießen ihn von dort hinunter. Er landete auf dem Kopf und

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verletzte sich an Kopf und Rücken und wurde bewusstlos. Derart lag er bewusstlos am Straßenrand, weder wurde die Polizei benachrichtigt, noch brachte man ihn ins Krankenhaus. Allah gewährte auf wundersame Weise Seine Unterstützung und Hilfe, derart, dass zufällig ein Ahmadi Soldat Colonel Taqi-u-din Ahmad Sahib dort vorbeifuhr, und allein aus Menschlichkeit, als er einen bewusstlosen Menschen dort liegen sah, seinen Jeep anhielt. Als er genauer hinsah, erkannte er Maulvi Sahib sogleich und brachte ihn sofort ins Krankenhaus. So wurde das Leben von Maulvi Sahib auf wundersame Weise gerettet, denn die Nicht-Ahmadi-Feinde dachten ja, sie hätten Maulvi Sahib getötet. Wenn der Fluss seine Richtung ändert Allah hat die Macht über die Herzen der Menschen. Allah führt wen Er will auf den rechten Pfad, wann immer Er es möchte. In dieser Hinsicht gibt es eine sehr besondere Begebenheit aus Sierra Leone, die den Glauben beflügelt. Herr Maulana Sadiq Sahib Amratsari (verstorben) schreibt in seinem Buch „Seelenerfreuende Erinnerungen“ (Rooh parwar yadain), dass das Oberhaupt Qasim Kamanda vom Stamme Wando ein großer Gegner war. Er war ein so sehr überzeugter Christ und war entschiedener Gegner von Ahmadiyyat, dass er gar einmal in einem Gespräch mit seiner Aussage soweit ging, dass er sagte: „Seht, ich halte es für möglich, dass der Fluss, der vor meinem Dorf von oben nach unten fließt, seine Richtung ändert und anfängt, verkehrt herum zu fließen, aber es ist nicht möglich, dass ich Ahmadi werde.“ Auf der einen Seite diese Überheblichkeit vom Oberhaupt Qasim Kamanda und auf der anderen Seite die unbegrenzte Macht und der Segen Allahs. Durch Zufall traf nach einigen Tagen ein einfacher, gar nicht großartig gebildeter, einheimischer afrikanische Gelehrte Pasuriba mit Qasim Kamanda zusammen. Er machte einige Tage lang Tabligh. Nach dieser Begegnung schrieb das Oberhaupt Qasim Kamanda an Maulana Sadiq Sahib Amartasari: „Zweifellos hatte ich gesagt, dass ich es für möglich halte, dass der Fluss verkehrt herum fließen kann, jedoch nicht für möglich, dass ich Ahmadi werde. Heute möchte ich Ihnen die frohe Botschaft überbringen, dass Ahmadiyyat zweifellos wahr ist. Besuchen Sie mich und überzeugen Sie sich selbst, dass der Fluss nun seine Richtung geändert hat und verkehrt herum fließt, und ich durch Allahs Gnade der Ahmadiyyat beigetreten bin.“ Diese Begebenheiten von Allahs Hilfe und Unterstützung geben jedem Dail-Allah, dass jeder, der aus ganzem Herzen Tabligh macht, stets vom Schöpfer des Universums mit außergewöhnlicher Hilfe und Unterstützung und Erfolg bedacht wird. Diese Vorkommnisse sind nicht nur Erzählungen aus der Vergangenheit, sondern sind auch noch heute in den Leben der in aller Welt verbreiteten Daien-il-Allah zu beobachten, und für jeden Ahmadi eine Einladung, sich auch selbst in der Tabligh-Arbeit zu engagieren, um solche glaubensstärkenden Zeichen göttlicher Unterstützung erfahren zu dürfen und damit sein Leben zu erleuchten. („Zeichen für Allahs Unterstützung und Hilfe im Bereich Tabligh“ verfasst von Maulana Atta-ul-Mujeeb Rashid Sahib, Imam Masjid Fazl London) Fragen: 1. Wie hat Hadhrat Musleh Maudra die Frauen auf Tabligh aufmerksam gemacht? 2. In wessen Augen ist die Rede eines Dail-Allah besser gestellt als das Wort anderer? 3. Welche Anweisung gab Hadhrat Khalifatul Massih V. atba jeder Frau und jedem Mädchen? 4. Welche Anweisungen gab Hadhrat Musleh Maudra den Frauen für die Tabligh-Arbeit? 5. Erzählen Sie von der Begebenheit, wie Hadhrat Maulana Mufti Mohammad Sadiq Sahibra in der Tabligh-Arbeit göttliche Unterstützung erfahren hat. 6. Beschreiben Sie die Begebenheit der Gebetserhörung von Hadhrat Ghulam Rasool Rajiki Sahibra? Einfaches, aber wirkungsvolles Tabligh Hadhrat Musleh Maudra erzählte: „Sher Mohammad war ein ungebildeter Kutscher, aber die Kunst des Tablighs beherrschte er sehr gut. Immer wenn er auf seiner Kutsche saß, nahm er

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ein Buch von Hadhrat Massih-e-Maudas in die Hand und bat einen Fahrgast, ihm etwas daraus vorzulesen. Dies war seine Art und Weise, Tabligh zu machen. Selbst wenn man also Analphabet ist, aber wirksame Mittel kennt, dann ist man gebildet und nicht ungebildet. Der Verheißene Messiasas sagte, dass der Dienst für den Glauben das Geheimnis für den Fortschritt im Wissen ist. Reich wird man nicht durch Hochmut und auch nicht durch Geld, sondern durch wahres Wissen.

(Orni waliyon ke liye Phool S.283-284)

Übersetzung des Qur-âns Sura Al-Baqarah, Verse 18-21

18. Sie sind jenem Manne vergleichbar, der ein Feuer anzündete; und als es alles um ihn erhellte, nahm Allah ihr Licht hinweg und ließ sie in Finsternissen; sie sehen nicht.

19. Taub, stumm, blind: also werden sie nicht zurückkehren.

20. Oder: wie schwerer Wolkenregen, worin Finsternisse und Donner und Blitz; sie stecken ihre Finger in die Ohren, in Todesfurcht vor den Donnerschlägen, während Allah die Ungläubigen umringt.

21. Der Blitz benimmt ihnen fast das Augenlicht; wann immer er auf sie zündet, wandeln sie darin, und wenn es über ihnen dunkel wird, stehen sie still. Und wäre es Allahs Wille, Er hätte ihr Gehör und ihr Gesicht fortgenommen. Allah hat die Macht, alles zu tun, was Er will.

Kurze Erläuterung der Sure Al-Baqarah, Verse 18-21

Zusammenfassung Sure Al-Baqarah, Verse 1-17: In der Sure Al-Fatiha wird das Gebet zur Erlangung der Rechtleitung beigebracht. Auch die ersten Verse der Sure Al-Baqarah weisen auf dieses Bittgebet hin und erklären, dass die Rechtleitung, welche man in der Sure Al Fatiha erbeten hat, eben dieses Buch, nämlich der Heilige Qur-ân ist, der für die gesamte Welt bis zum jüngsten Tag als Führung und Richtschnur dient. Dann werden die rechtschaffenen Menschen erwähnt, dass diese die Lehren des Heiligen Qur-âns befolgen - und gleichzeitig werden auch die Bedingungen,

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welche für das Ausführen der genannten Lehren notwendig sind, genannt. Auch wird hervorgehoben, dass der Heilige Qur-ân nicht alleine an die Gläubigen gerichtet ist, sondern für die gesamte Menschheit eine Richtschnur darstellt. Außerdem werden die Nicht-Gläubigen (Kuf´ar) erwähnt, welche infolge der Verleugnung dieses Werkes die Fähigkeit verlieren werden die drei Hauptmittel der Rechtleitung – nämlich ihr Herz, Ohren und Augen - zu nutzen. Die dritte Gruppe, die auch Erwähnung findet, ist die Gruppe der Heuchler (Munafiqun); diese ist wiederum in zwei Untergruppierungen unterteilt. Auf der einen Seite gibt es solche, die sich nur dem äußerlichen Schein nach mit Muslimen zusammentun, im Inneren ihres Herzens aber den Glauben ablehnen. Die andere Untergruppierung erkennt auf der Grundlage von rationalen Argumenten die Grundgedanken des Glaubens wohl an. Weil ihre Persönlichkeit jedoch nicht von starker Natur geprägt ist, sind diese nicht bereit, im Namen ihres Glaubens alle möglichen Opfer darzubringen. Solche Leute befinden sich somit auf dem Pfad des Irrtums, da sie sich von den wahren Lehren abwenden, die sie von Gott erhalten haben. Hadhrat Khalifatul-Massih II., Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmood Ahmadra über die Erläuterung der Verse 18-21 der Sure Al-Baqarah: Vers 18: „Dieser Vers verdeutlicht den Zustand solcher Heuchler, die im Grunde ihres Herzens ungläubig sind, sich nach außen hin aber mit Muslimen verbinden. Es heißt, dass sie selbst das Feuer entfachten und als sich das Licht (Nuur) des Feuers verbreitete, verloren sie ihre Sehkraft und konnten daher keinen Nutzen von diesem Licht erlangen. Mit dem Entfachen des Feuers ist in diesem Kontext die Einladung des Islams nach Medina gemeint. Alle Bewohner Medinas beteiligten sich daran, den Heiligen Propheten Muhammadsaw nach Medina einzuladen. Als sich das Licht des Islams verbreitete, wurden sie aber von der Verbitterung und dem Groll in ihren Herzen dazu getrieben, gegenseitigen Neid zu empfinden und infolge dessen verloren sie ihre Sehkraft [hier symbolisch für: Verstand, Vernunft]. Es ist eine anerkannte spirituelle Wahrheit, dass ein Mensch, der sich nach der Annahme einer Wegweisung davon abwendet, auch den zuvor erreichten Rang der Rechtschaffenheit verliert. „Feuer“ steht für göttliche Lehren und Zeichen. Diese Interpretation wird aus weiteren Versen des Heiligen Qur-ân ersichtlich. Bezüglich Hadhrat Mosesas ist im Heiligen Qur-ân zu lesen, dass sich ihm bei der Rückkehr von Median die göttliche Macht als Feuer offenbarte, so heißt es: „(...)gewahrte er in der Richtung des Berges ein Feuer.“ Beim Herannahen ans Feuer vernahm er dann eine Stimme, die sagte: „O Moses, wahrlich Ich, Ich bin Allah, der Herr der Welten.“ (Sure Al-Qasas: 31) Dies beweist, dass mit dem Begriff Feuer auch die Macht des allmächtigen Gottes zum Ausdruck gebracht werden kann. Auch an dieser Stelle kann diese Bedeutung angewandt werden: Die Heuchler zündeten zuerst das Feuer an, d.h. sie luden ein göttliches Zeichen, nämlich den Hl. Prophetensaw nach Medina ein. Weil sie später jedoch dem Neid verfielen, verloren sie die Vorteile der Zugehörigkeit zum Heiligen Prophetensaw. (...) Auch göttliche Worte oder göttlicher Glanz werden im weiteren Sinne mit dem Wort „Feuer“ assoziiert. Deshalb könnte man diesen Vers folgendermaßen interpretieren, dass die Heuchler mit dem Feuer der göttlichen Worte (Lehren) ihre Häuser beleuchteten, danach aber von den Vorteilen dieser Lehre beraubt wurden. Zweifellos ist das Feuer etwas, das zu Verbrennungszwecken benutzt wird; dieses Wort wird jedoch auch im Zusammenhang mit Liebe verwendet, da diese einen unauslöschbaren Wunsch entfacht. Folglich ist es auch richtig etwas, womit der Wunsch nach Sünde und falschen Gedanken ausgelöscht werden kann mit Feuer gleich zu setzen. Göttliche Zeichen und göttliche Lehren erfüllen genau diese Aufgabe der Bewahrung vor Sünden. (...) Im arabischen Gebrauch wird mit „Feuer“ auch Krieg bezeichnet. Dementsprechend weist dieser Vers auch auf das Zusammentun der Heuchler mit den feindlichen Mekkanern hin. Mit der Absicht, dem Heiligen Prophetensaw und seinen Verbündeten zu schaden, regten sie das Kriegsfeuer an. Indes war das Ergebnis von gegenteiliger Natur. Denn diese Kriege hatten zur

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Folge, dass der Islam noch mehr an Stärke und Glorie gewann. Anstelle zu profitieren, wurden die Heuchler ihrer Sehkraft (symbolisch für: ihres Verstandes) beraubt und fragten sich erstaunt, was sie nun machen sollen, da das Ergebnis ja wieder ihren Erwartungen ausfiel. Die Stelle „(...)nahm Allah ihr Licht hinweg“ kann auch bedeuten, dass aufgrund dieser Kriege das wahre Bild der Heuchler offenbart wurde, indem Allah von ihnen das glanzvolle Kleid des Islams abnahm, mit welchem sie sich geschmückt hatten. Anstatt den Sieg davon zu tragen, wurden nur ihre heuchlerischen Wesen zu Tage gefördert. Ihr wahrer Charakter zeigte sich, als sie sich von den Muslimen trennten und nicht mitkämpften und die Muslime, welche fälschlicherweise mit ihnen sympathisiert hatten, wurden eines Besseren belehrt, dass jene Heuchler rein gar nichts mit dem Islam gemein hatten. Eine zweite Bedeutung ist: Bei der Entwicklung des Glaubens zu seiner vollständigen Gestalt hin, vermehren sich die göttlichen Gebote und den Heuchlern fällt es schwer sich daran zu halten. Ihnen wird der Glaubensvorhang entrissen und die Wahrheit über sie kommt zum Vorschein. Mit der Aussage „(...)und ließ sie in Finsternissen;(...)“ wird erklärt, dass die Heuchler das Feuer des Krieges nur aus dem Grunde entfacht hatten, um davon zu profitieren und ihre Herrschaft zu gründen. Aber aufgrund der Offenbarung ihrer Heuchelei wurden sie tiefer in die Finsternis gedrängt und der Virus der Heuchelei vermehrte sich weiter.“

(Tafsir-e-Kabir Bd.1 S. 189-191) Vers 19: „ Allah sagt, dass jene Heuchler taub, stumm und blind sind. Daher können sie von ihren Teufeleien auch nicht ablassen. Taub deswegen, da sie den Qur-ân hörten, aber daraus keinen Nutzen zogen. Stumm deswegen, weil sie aufgrund ihres falschen Stolzes sich scheuten, Fragen bezüglich der Religion offen zu stellen. So hätten sie ihre Herzen von Zweifel säubern können. Weil sie zuvor jedoch selbst die Lehrenden waren, empfanden sie es nun unter ihrer Würde, von anderen zu lernen. Sie vermieden, Fragen zu stellen und wurden folglich wie Stumme. Blind deswegen, da sie nicht die frommen Veränderungen sahen, die - genau vor ihren Augen – in den wahren Gläubigen vor sich gingen und daraus keinen Nutzen zogen. Allein innerhalb der Aws und Khazraj (arabische Stämme in Medina) gab es Dutzende solcher Leute, welche sich von all ihren charakterlichen Übeln befreit und gereinigt hatten. Ihre Herzen waren mit Allahs Liebe erfüllt, ihre Augen füllten sich mit Tränen bei der Erwähnung des allmächtigen Gottes und ihre Zungen sangen Hymnen über die Heiligkeit des göttlichen Wesens. Sie waren in der Welt, aber nicht mehr von dieser Welt. Die Heuchler sahen doch deutlich den Zustand dieser Menschen vor und nach deren Annahme des Islam. Daher hätten sie, auch wenn ihnen der Heilige Qur-ân nicht verständlich war und sie sich nicht trauten, ihre Zweifel über den Qur-ân zu äußern, sich nur diese großartigen Veränderungen, die sich eigens in ihren Häusern zeigten, ansehen sollen. Der Sohn von Abd´ Allah bin Abi bin Salul war ein rechtschaffener Muslim. Konnte Abd´Allah denn nicht sehen, wie Hadhrat Muhammadsaw -der Gesandte Allahs, den Sohn eines Lügners (Abd´Allah selbst) zu einem rechtschaffenen und aufrichtigen Menschen verwandelte und auch zu einem tapferen Manne machte, ungleich seines Vaters! Gleiche Veränderungen vollzogen sich auch in den Häusern anderer Heuchler oder ihrer Nachbarn. Jedoch waren ihre Herzen blind, daher konnten und wollten sie nichts dergleichen sehen.

(Tafsi r-e-Kabi r Bd.1 S. 192-193) Vers 20: In diesem Vers findet eine andere Art der Heuchler Erwähnung. Diese waren in ihren Herzen keine Nicht-Gläubigen, aber infolge ihres schwachen Glaubens, bekamen sie es- beim feindlichen Angriff oder als es darum ging, Opfer zu bringen- mit der Angst zu tun. Sie fürchteten sich mehr vor den Menschen als vor der Strafe Allahs und um die Nicht-Gläubigen

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(Kuf´ar) zu erfreuen, hielten sie im Verborgenen mit diesen Kontakt. So gaben sie auch manche Informationen über die Muslime Preis, damit die Nicht-Gläubigen sie als ihre Verbündete ansahen. Und dachten sich dabei, dass ihre persönlichen Schwächen dem Islam eigentlich nicht schaden werden, weil es ja eine wahre Religion sei. Und es kein Problem darstelle, sich selbst vor Gefahren zu schützen. Weil der Islam jedoch eine Religion ist, welche sich auch durch Opferbereitschaft auszeichnet, hat sie keinen Platz für solche Menschen. Aus diesem Grunde werden solche Personen schon zu Beginn im Heiligen Qur-ân gemahnt, dass Allah sie nur als Heuchler ansieht und mit ihnen auch entsprechend umgehen wird. Islam bedeutet: Alles für Allahs Wohlgefallen zu opfern. Derjenige, der in diesem Sinne nicht in der Lage ist, eine rechtschaffene Beziehung zu Allah herzustellen, sollte somit auch nicht erwarten von den Belohnungen, die mit dem Islam verbunden sind zu profitieren. […] Desweiteren wird erklärt, dass wann immer das göttliche Gesetz den Menschen offenbart (gesandt) wird, dies wie Regen bringende Wolken ist, die auch Finsternisse mit sich bringen und auch Blitze, das bedeutet, dass zu Beginn Schwierigkeiten zu bestehen sind, z.B. sind Finsternisse die Aufforderung, die Beziehungen zu schlechten Verwandten und Freunden abzubrechen oder Auswanderung aus der eigenen Heimat. Ferner werden finanzielle Opfer und auch das eigene Leben zu opfern von den Gläubigen erwartet. Dann gibt es den Donner, nämlich der Aufruf gegen die gesamte Welt anzutreten. (…) Und Blitzeinschläge, also solche Blitze, die mit Donner zusammen auftreten, welche auf die Gläubigen niederfallen, was gleichzusetzen ist mit den Angriffen der Feinde, die die Gläubigen vernichten wollen, und als Antwort auf diese Angriffe müssen sich die Gläubigen verteidigen. (...) Im weiteren Verlauf negiert dieser Vers auch den Vorwurf der Gegner, dass die Ankunft der Propheten Unordnung und Desaster mit sich bringen würde. Denn wie beim Regen, der Gottes Segen darstellt, zuerst die Sonne versteckt wird, die Dunkelheit hereinbricht, gegebenenfalls sich auch Donner und Blitze zeigen; ist das Gleiche auch bei der Ankunft der Propheten zu sehen. Wenn es bei ihrer Ankunft Unruhe gibt, so ist dies keines Falls ein Indikator für Unglück, sondern die Verkündung der kommenden Segnungen. Die veränderte Beziehung Gottes zu den Menschen manifestiert sich auf die gleiche Weise, wie beim Aufziehen der Wolken die Sonne versteckt wird und diese nach spirituellem Regenfall mit viel mehr Intensität als zuvor strahlt.

(Tafsir-e-Kabir Bd. 1 S. 195-197) Vers 21: Zu Beginn dieses Verses wird gesagt, dass der Blitz ihnen fast das Augenlicht nimmt. Gleichzeitig wird jedoch auch erwähnt, dass wenn der Blitz für sie die Welt erhellt, sie (die Heuchler) anfangen darin zu wandeln (in seinem Licht). In diesem Augenblick fühlen sie sich sicher und fangen an, mit den Muslimen zusammen zu arbeiten. Was für einen Sinn hätte es somit zu glauben, dass der Blitz ihnen ihr Augenlicht raubt, wenn sie sich doch in seinem Licht beseelen und anstelle von Verlust nur Profit machen? Die Annahme, dass sie ihr Augenlicht beim Nichterscheinen von Blitzen also bei Dunkelheit verlieren, spricht auch gegen den menschlichen Verstand, denn wenn es nicht blitzt, können sie auch nicht ihres Augenlichts beraubt werden. Es stellt sich nun heraus, dass an dieser Stelle mit Dunkelheit (dem Verlust des Augenlichts) die materielle Dunkelheit gemeint ist, nämlich die Intensität von Problemen und Plagen. Der Blitz wird in dem Augenblick als Bringer von Problemen und Plagen symbolisiert, wenn er auf die Erde fällt und alles vernichtet. Folglich besagt dieser Vers: Wenn der Blitz nur leuchtet und nicht auf die Erde fällt, werden jene Menschen zufrieden und schließen sich den Muslimen an. Wenn er jedoch seinen vernichtenden Charakter preis gibt, auf der Erde einschlägt und die Tore des Todes öffnet, werden sie von Angst erfüllt und entfernen sich von der Seite der Muslime. „Und wäre es Allahs Wille, Er hätte ihr Gehör und ihr Gesicht fort genommen(...)“ Bis jetzt haben sie (die Heuchler) die Möglichkeit gehabt, den Heiligen Qur-ân zu hören und daran zu glauben. Wenn sich ihr Zustand der Heuchelei nicht ändert, so kann es sehr wohl sein, dass

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ihr bereits geringer Glaube nachlässt und sich bei ihnen auch beim Vernehmen des Heiligen Qur-âns keine Gottesfurcht mehr etabliert. Desgleichen besteht für den Fall, dass sich ihr Zustand weiter in die Länge zieht, die Gefahr des Verlusts ihrer spirituellen Sehkraft, nämlich wegen der häufigen Blitzschläge und dem Auftreten von Plagen und Problemen verlassen sie die Seite der Muslime. Bis jetzt jedenfalls hatten sie sich in den Lichtmomenten immer den Muslimen angeschlossen. Beim Verlust ihrer spirituellen Sehkraft aber werden sie nicht mal die Chance dazu haben und werden sich vollends von den Muslimen trennen. (…) Diese Verse machen jeden Gläubigen darauf aufmerksam, dass anfangs mit der göttlichen Rechtleitung immer sehr viele Schwierigkeiten und Probleme verbunden sind. (…) Falls man also den wahren Glauben will, so muss man auch diese Schwierigkeiten ertragen und auch immer bereit sein, Opfer zu bringen, denn für das Erreichen des Zieles sind jene Opfer obligatorisch. Derjenige, der den Glauben will, aber nicht bereit ist, dafür Opfer zu erbringen ist schlichtweg dumm und möchte mithilfe heuchlerischer Methoden Allah näher kommen. Solch ein jemand wird niemals in seinem Bestreben Erfolg haben.“

(Tafsi r-e-Kabi r Bd.1 S. 200-202)

Hazrat Khalifatul-Massih II.ra sagte in einer Aufforderung den Qur-ân mit Übersetzung zu lesen zu den Frauen: “Der eigentliche Schritt sollte sein, dass alle Frauen den Qur-ân mit Übersetzung erlernen, und dass es nach einigen Jahren in unserer Jamaat keine Frau mehr gibt, die der Übersetzung des Qur-âns nicht mächtig ist. … Wahre Freude werde ich erst dann verspüren, wenn jede einzelne Frau anderen den Qur-ân erläutern kann, und der Tag wird noch erfreulicher sein an dem Allah selbst bezeugt, dass ihr den Qur-ân verstanden habt und ihn auch befolgt.

(Orni waliyon Ke liye Phool Seite 397)

Hadith

Begriffsdefinition „Hadith“ Das Wort „Hadith“ stammt aus dem Arabischen und definiert ursprünglich eine Sache, die entweder vollkommen neuartig ist, oder in einer neuen Weise vorgetragen wurde. Da auch die Worte des Heiligen Propheten Muhammadsaw neuartig waren und aus wertvollen Fakten bestanden, wurde für seine Aussagen das Terminus „Hadith“ festgelegt. Also wird das Wort „Hadith“ für jene heiligen Aussagen verwendet, die aus dem gesegneten Munde unseres Meisters Hadhrat Muhammadsaw kamen und von Begebenheiten aus seinem reinen Leben zeugen, die andere mit ihren eigenen Augen sahen. Dann wurden sie durch seine Sahabisra und späteren muslimischen Überlieferern gesammelt. Hadith - ihre Bedeutung und Wichtigkeit Der Verheißene Messiasas sagte: „Laut meiner Religion gibt es drei Dinge, die Gott dir für deine Rechtleitung gegeben hat: Als erstes den Qur-ân (…) das zweite Mittel, was den Muslimen zur Rechtleitung gegeben wurde, ist die Sunna.(…) Das dritte Mittel der Rechtleitung ist das Hadith, weil in den Ahadith viele geschichtliche, moralische und Fiqah-Aspekte des Islam ausführlich erläutert sind. Ein großer Vorteil des Hadith ist, dass es Gehilfe von Qur-ân und Sunna ist. Also ist das Nicht-Respektieren der Hadith dem Abschneiden eines Teils des Islams gleich.“

(Kashti Nuh, Rohaani Khazaen, Band 19, Seite 61-63)

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Ahadith des Prophetensaw Verhaltensregeln bei der Rezitation des Heiligen Qur-ân

(Hadieeqatus-Salihin, Nr. 151)

Übersetzung: „Hadhrat Basheerra, Sohn des Abdul Munzar, erzählt, dass der Heilige Prophetsaw sagte: Derjenige, der den Qur-ân nicht wohlklingend und bedächtig rezitiert, ist nicht von uns. Erklärung: Der Heilige Qur-ân– das häufig gelesene Buch Qur-ân ist der Name des Buches, das Gott dem Propheten des Islamsaw offenbarte als letztes Gesetz für die Menschheit. Dies ist der berühmte Titel dieses Buches, obwohl in diesem Buch selbst noch viele weitere Namen erwähnt sind. Dieser Name beinhaltet eine großartige Prophezeiung und zwar, dass dieses Buch von sehr vielen Menschen und sehr oft gelesen werden wird. Es ist das einzige offenbarte Buch auf dieser Welt, welches in seiner offenbarten Sprache Wort für Wort erhalten ist und sehr häufig gelesen wird. Der Heilige Qur-ân ist das Wort Gottes. Hadhrat Musleh-e-Maudra erklärte in diesem Zusammenhang: „Der Heilige Qur-ân ist das einzige Buch, das als Wort Gottes bezeichnet werden kann. Andere Bücher sind, auch wenn sie offenbart wurden, nicht das Wort Gottes, da in diesen auch Worte von Menschen enthalten sind. Nur der Heilige Qur-ân ist das Wort Allahs von A bis Z, von „Bismillah“ bis „wan naas“. Dieses Buch ist seit seiner Offenbarung bis in unsere heutige Zeit unverändert geblieben. Es wurde weder ein Wort hinzugefügt noch entfernt. Kein Befehl, kein Gebot und kein Vers sind ungültig geworden. Jedes Satzzeichen ist erhalten und jeder Wortlaut geblieben.“ (Tafseer-e-Kabeer, Band 1; Dibajja) Der Verheißene Messiasas sagte: „Den Qur-ân auf vortreffliche Weise und mit wohlklingender Stimme zu rezitieren, ist auch etwas Gutes. Doch das eigentliche Ziel der Rezitation des Heiligen Qur-ân liegt darin, über seine Wahrheiten und tiefgründigen Erkenntnisse (das wahre Wissen) zu erfahren und im Menschen eine positive Änderung hervorzurufen.“ (Malfozaat, Band 1, Seite 285) 1. Das Rezitieren des Heiligen Qur-ân sollte im sauberen und reinen Zustand durchgeführt werden. Zudem sollte man im Zustand des Wudhus sein (hier ist nicht allein die rituelle Waschung vor dem Salaat, sondern der Zustand der körperlichen sowie geistigen Reinheit gemeint, A.d.Ü.). So heißt es im Qur-ân: „ Keiner kann es berühren, außer den Gereinigten.“ (Al-Waqe’ah : 80). D.h. der Rezitierende sollte äußerlich und körperlich sauber und rein sein.

2. Vor Beginn der Rezitation sollte das Ta'wudh (Gebet um Schutz: „A’uzu billahi…“) ausgesprochen werden. So heißt es im Heiligen Qur-ân: „Und wenn du den Qur’an liest, so suche Zuflucht bei Allah vor Satan, dem Verworfenen.“ (Al-Nahl : 99)

3. Der Rezitation des Heiligen Qur-ân sollte still gelauscht werden. Im Heiligen Qur-ân heißt es: „ Wenn der Qur-ân vorgetragen wird, so leihet ihm das Ohr und schweiget, auf dass ihr Erbarmen findet.“ (Al-A’raf : 205)

4. Das Rezitieren des Heiligen Qur-ân zum Zeitpunkt des Fadschr birgt großen Segen und genießt Vorrang. Es wird ganz besonders auf das Tilawat am Morgen hingewiesen:

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„ Verrichte das Gebet beim Neigen der Sonne bis zum Dunkel der Nacht, und das Lesen des Qur-âns bei Tagesanbruch. Wahrlich, die Lesung des Qur-âns bei Tagesanbruch ist besonders angezeigt.“ (Bani-Isra’il : 79)

5. Wie sollte der Heilige Qur-ân gelesen werden? Der Verheißene Messiasas sagt hierzu: „ Man sollte den Qur-ân oft und regelmäßig lesen und wenn dort ein Gebet vorkommt, dann sollte man dasselbe für sich beten und von Allah das erbitten, was im Gebet gewünscht wurde. Dort, wo die Rede von Strafe ist, dort sollte man um Schutz bitten und sich von den schlechten Taten fernhalten, weswegen jenes Volk unterging.“

(Malfozaat Band 3, S.519, Al Fazl International 24.07.2009) Qur-ânverse und die dazu auszusprechenden Gebete (Tasbiehat - Lobpreisungen, Astaghfar – Vergebungsgebete, u.a.) Bei der Rezitation folgender Qur-ânischer Verse sollte mit den nachstehende Gebeten geantwortet werden.

1. „ Den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast, die nicht (Dein) Missfallen erregt haben und die nicht irregegangen sind.“ (Al-Fateha, 7)

Antwort: „ Oh Allah, erhöre unser Gebet.“

2. „Woran wollen sie wohl glauben nach diesem?“ (Al-A’raf : 186)

Antwort: „ Wir glauben an Allah.“

3. „Und preise Seine Herrlichkeit mit aller Verherrlichung.“ (Bani-Isra’il, 112)

Antwort: „ Allah ist der Größte.“

4. „ Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide (Menschen und Dschinn) da leugnen?“ (Al-Rehman)

Antwort: „ Oh unser Herr, wir leugnen keine Deiner Wohltaten. Aller Lobpreis gebührt nur Dir.“

5. „ Lobpreise darum den Namen deines Herrn, dem Großen.“ (Al-Waqe’ah, 97)

Antwort: „Heilig ist mein Herr, der Größte.“

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6. „ Sprich: << Sagt an, wenn euer Wasser versickert würde, wer könnte euch dann fließendes Wasser bringen?“ (Al-Mulk, 31)

Antwort: „ Allah, der Herr aller Welten.“

Die Wichtigkeit des Tabligh

Übersetzung: Hadhrat Sohail Bin Saadra berichtet, dass der Heilige Prophetsaw Hadhrat Alira mitteilte: „Bei Gott! Wenn jemand durch dich Rechtleitung erlangt, so ist dies wertvoller als hochwertige rote Kamele zu erhalten.“ (Quelle: Hadeeqatus-Salihin, Nr. 335) Erläuterung: Der Verheißene Messiasas ist das vollkommene Spiegelbild seines Herren Hadhrat Muhammadsaw. Einer seiner Eigenschaften war die gleiche Leidenschaft für Tabligh wie die des Heiligen Propheten Muhammadsaw. Wie wichtig das Tabligh in seinen Augen war, zeigt folgendes Zitat: „Es gibt kein besseres Mittel für ein langes Leben, als sich aufrichtig und treu dem Tabligh zu widmen und sich im Dienst für den Glauben zu engagieren. Und heutzutage ist diese Vorgehensweise besonders von Nutzen, da heutzutage die Religion solche aufrichtigen Diener braucht. (Malfozaat, 3.Buch, Seite 563) Frauen und Dawat-e-Ilallah (Rufen zu Gott) Um die Frauen auf Tabligh aufmerksam zu machen, erklärte Hadhrat Musleh-Maudra: „Wenn ihr kein Tabligh macht, wer dann? Die Männer können aufgrund des Pardahs nicht Tabligh mit Frauen machen. Wenn auch ihr mit ihnen kein Tabligh macht, wie soll sich dann unter Frauen Ahmadiyyat verbreiten?“. (Orni waliyon ke liye Phool, Seite 429) Hadhrat Khalifatul-Massih IVrh machte in diesem Zusammenhang einmal die gesamte Jamaat auf die Wichtigkeit von Tabligh aufmerksam: „ Die gesamte Jamaat zusammen trägt die Last dieser Aufgabe des Tabligh(...)Es sollte keinen solchen Ahmadi geben, der nicht zu einem Muballigh wird. Selbst kleine Kinder sollten Muballigh werden, ebenso Ältere und Frauen. Ich bin nicht überzeugt von mündlichen Unterstützungsbekenntnissen und Gehorsam, der auf bloßer Pflichterfüllung beruht. Wenn Sie wahrhaftig sind in ihrem Bai’at, dann sollte jeder, der nach dieser Botschaft von mir, diese hört, auf jeden Fall zu einem Muballigh des Islam werden.“ (Artikel von Herrn Abdul Basit Tariq, Mubaligh Silisa, zitiert aus Akhbar Ahmadiyya Germany, S.14) Hadhrat Khalifatul Massih Vatba sagte: „Ich sage es nochmals(...)richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nicht nur auf weltliche Errungenschaften und Fortschritte, sondern vielmehr auf die Verbreitung der Botschaft der Ahmadiyyat. Wenn Sie hier aufgrund von Ahmadiyyat Asyl beantragen, dann werden Sie dem Dienst für Ahmadiyyat auch gerecht und verkünden Sie die Botschaft, anstatt sich in der hiesigen bunten Welt zu verlieren. Wenn wir uns nun, uns vor Allah verbeugend, derart darum bemühen, die Botschaft zu vermitteln, dann wird Allah Taala insha‘Allah diese Bemühungen segnen. Möge Allah Sie dazu befähigen, dies mit Ernsthaftigkeit zu versuchen.

(Freitagsansprache vom 08.10.2004 in Glasgow; Al-Fazl International 22.10.2004)

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Fragen: 1. Was bedeutet Hadith? 2. Erläutern Sie die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Hadith! 3. Was bedeutet das Wort Qur-ân? 4. Was sagte Hadhrat Musleh Maudra bezüglich des Qur-ân? 5. Dem Qur-ân sollte still und aufmerksam zugehört werden. Nennen Sie den dazugehörigen Vers!

6. Auf welche Aspekte sollte während der Rezitation des Heiligen Qur-ân geachtet werden?

7. Wie sollte der Qur-ân gelesen werden? 8. Was sagte der Verheißene Messiasas in Bezug auf Tabligh? 9. Wie können wir dem Dienst für Ahmadiyyat gerecht werden?

Eid der Lajna Imaillah

Übersetzung: Ich bezeuge, dass niemand anbetungswürdig ist außer Allah, Er ist der Einzige und niemand ist Ihm gleich und ich bezeuge, dass Muhammadsaw Sein Diener und Sein Gesandter ist. Eid: Ich versichere feierlich, dass ich immer bereit sein werde, mein Leben, meinen Besitz, meine Zeit und meine Kinder in jedem Fall für meinen Glauben und mein Land zu opfern. Ich werde immer bei der Wahrheit bleiben und bereit sein, jedes Opfer für die Bewahrung und Erhaltung des Ahmadiyya Khalifats zu erbringen. Insha-Allah. Hadhrat Musleh Maudra sagte am 18. März 1948 in einer Rede an die Lajna in Karachi: „Ich sage zu den Ahmadi Frauen: Ihr habt erneut dieses Versprechen abgegeben, den Islam wiederzubeleben. Wenn dieser Eid wahrhaftig und der einer Gläubigen und frei von Heuchelei ist, so müsst ihr euer ganzes Leben dementsprechend gestalten. Der Islam ist bereits Ziel der Anfeindungen der Gegner. (…) Wenn ihr nun auch Schwäche zeigt, so werdet auch ihr zu denjenigen gehören, die den Ruf des Islams diskreditieren. Wenn ihr jedoch wirklich davon überzeugt seid, dass diese Gemeinde wahrhaftig ist und ihr nicht nur aus Tradition daran glaubt, sondern wirklich der Ansicht seid, dass ihr die von Allah gesandte Wahrheit gesehen habt und verstanden habt, dass diese für eure Erlösung wichtig ist, so ist es eure Pflicht, dass ihr nicht zur Diskreditierung dieser Gemeinde beitragt. Mehr noch, solltet ihr mit eurem Glauben und euren Taten, mit euren Opfern und dem Beweis eurer solch ein Vorbild für ein islamisch geführtes Leben darstellen, dass bei dessen Anblick jeder zugeben muss, dass, wenn es auch in diesem geschäftigen Zeitalter möglich ist, den Glauben über die Welt zu stellen, es also möglich ist den Islam zu befolgen. Und keines Seiner Gebote ist derart, welches für den Menschen eine Last ist.“

(Orni waliyon ke liye Phool, Teil 2, Seite 8-9) Ich versichere feierlich, dass ich für meinen Glauben und mein Land: Unsere Religion ist der Islam. Religion nennt man den Weg, der den Menschen zu Allah führt, und Islam bedeutet Ergebenheit und Hingabe. Unsere Religion lehrt uns Ergebenheit, Hingabe, Frieden und Sicherheit. Mit Ergebenheit und Hingabe ist gemeint, dass wann immer wir ein Gebot von Allah, Seinen Gesandten und Propheten und ihren Khalifen erhalten, wir stets bereit sind, diese zu befolgen.

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Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra erklärte den Frauen bezüglich der Wichtigkeit und Stellung der Religion: „Als erstes ist es wichtig den Frauen begreiflich zu machen, dass Religion für die Frauen genauso wichtig und nötig ist wie für die Männer. Damit sie verstehen was Islam ist, denn wenn jemand etwas benötigt, dann sucht er nach Möglichkeiten, dieses zu erlangen und wenn man die wahre Bedeutung davon erkennt, versucht man, es zu erlangen. So wie also die Männer das Recht haben, sich religiöses Wissen anzueignen, genauso haben auch die Frauen dieses Recht, denn das Verstoßen gegen ein religiöses Gebotes schadet einer Frau genauso wie einem Mann. Warum sollten sich also die Frauen nicht ebenso wie die Männer religiöses Wissen aneignen?” (Orni waliyon ke liye Phool, S. 15) Weiterhin sagte er: „Das wichtigste ist, dass sich die Frauen mit der Religion vertraut machen, sie sollten sich mit der Religion befassen, sie sollten die Religion lieben - wenn sie dies in sich wecken, so werden sie von sich aus [die religiösen Gebote] befolgen, und werden auch zu Vorbildern für andere Frauen werden und derart zur Verbreitung der Botschaft des Islam beitragen.“

(Orni waliyon ke liye phool, Seite 19)

Kurze Vorstellung der Organisation Lajna Imaillah und Sinn und

Zweck ihrer Gründung Lajna Imaillah: Vereinigung der Dienerinnen Gottes Am 25.12.1922 hat Hadhrat Mirza Bashirruddin Mahmood Ahmad, Khalifatul Massih II.ra in Qadian eine Vereinigung, die Lajna Imaillah – Vereinigung der Dienerinnen Allahs – gegründet. Dadurch sicherte er die Rechte der Frauen und bemühte sich stets um deren religiöse, weltliche und spirituelle Erziehung. Damit sie ähnlich wie die Gefährtinnen des Heiligen Prophetensaw Schulter an Schulter mit Männern das Wort Gottes auf der ganzen Welt verbreiten. Frau Syyeda Amatul Hai inspirierte Hadhrat Musleh Maudra dazu, die Lajna Imaillah zu gründen. Am 15.12.1922 schrieb er auf Bitte von Frau Sayyeda Amatul Hai hin einen offenen Brief an die Ahmadi-Frauen. Er schrieb: „Um die Ziele und den Zweck der Jamaat zu erreichen, sind von den Frauen genauso viele Bemühungen notwendig wie von den Männern. Meiner Meinung nach, ist den Frauen bis jetzt noch nicht ganz bewusst, was der Islam von uns verlangt. Wie sollten wir unser Leben verbringen, so dass wir die Zufriedenheit Allahs erlangen und nach dem Tod bzw. schon in diesem Leben die Segnungen Allahs erfahren können. Wenn man sich näher damit befasst, wird man feststellen, dass die meisten Frauen nicht realisieren, dass es außer den alltäglichen Arbeiten (des Haushalts) auch andere wichtige Aufgaben gibt, die getan werden müssen. Sie wissen noch nicht, welche große Verantwortung auf ihnen lastet und welche wichtigen Aufgaben sie in Angriff zu nehmen haben. Die Lajna Imaillah sollte sich im Klaren darüber sein, was der Islam von ihr erwartet. Ihnen sollte auch die enorme Wichtigkeit ihrer Erziehungsarbeit bewusst werden, da sie die Mütter der kommenden Generationen sind und dadurch erheblich zur positiven Gestaltung der zukünftigen Gesellschaften beitragen können. In diesem Zusammenhang ist es daher von großer Bedeutung, dass sich die Frauen über die Relevanz der Erziehung der Kinder von klein auf klar werden und stetig darum bemüht sind, ihre Kinder sowohl religiös als auch weltlich hervorragend zu erziehen. Denn dies ist nur im Kindesalter möglich, mit heranwachsendem Alter wird es immer schwieriger, den Kindern etwas beizubringen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte die Lajna Imaillah mit dieser enorm wichtigen Aufgabe gemeinsam beginnen.“

(Orni waliyon ke liye Phool Seite 52)

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Diesen Appell an die Frauen unterschrieben zunächst 14 Frauen, als erste unterschrieb Hadhrat Amma Jaanra. (Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 483) Im Folgenden werden verschiedene Ziele und Zwecke der Lajna Imaillah aufgelistet, die Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra wegen des wachsenden Fortschritts der Lajna Imaillah in seinen Ansprachen erwähnte: 1) Die Frauen sollten das Glaubensbekenntnis (Kalma Tayyaba), das Namaz mit Übersetzung und das Lesen des Heiligen Qur-ân lernen, sowie je nach Wissensstand dessen Übersetzung und Interpretation erlernen.

2) Sie sollten die Urdu-Sprache lesen und schreiben können, damit sie die Bücher der Gemeinde lesen und dadurch lernen können, zu argumentieren.

3) Sie sollten gemeinsam Wissen erwerben und es auch andere lehren. 4) Weiterhin sollten sie auch, über aktuelle Themen und Problematiken Aufsätze schreiben und diese dann auf ihren Versammlungen (Ijlas) vorlesen, und so auch ihr gelerntes Wissen unter Beweis stellen.

5) Zudem ist es sehr wichtig zu lernen, den Fehlern anderer gegenüber Nachsicht zu üben, alle liebevoll zu behandeln und mit Liebe zu lehren.

6) Um die Einheit zu bewahren, sollte die Lajna Imaillah sich immer an die Anweisungen des Khalifen der Zeit halten und sich stets um die Wahrung dieser Einheit bemühen.

7) Wichtig ist auch, sich moralisch und spirituell weiterzuentwickeln. Und die Aufmerksamkeit nicht nur auf das Essen, Trinken und Kleidung zu begrenzen.

8) Die Frauen sollten sich der enormen Wichtigkeit ihrer Erziehungsarbeit bewusst werden. Sie sollten ihre Kinder zu intelligenten, aktiven und mutigen Erwachsenen heranziehen, anstatt sie faul, ungläubig und desinteressiert werden zu lassen.

9) Es ist auch notwendig, dass es keine Diskriminierung von arm und reich geben darf. Stattdessen sollte man versuchen, Liebe und Gleichheit unter den Armen und Reichen zu fördern, und die Gefühle der Arroganz und Überlegenheit sollten aus den Herzen verdrängt werden.

10) Unerlässlich ist auch noch das Gebet. Sie sollten sich das Gebet und das Lobpreisen Allahs zur Gewohnheit machen. Denn nur dadurch erhalten wir Seinen Segen und Seine Hilfe.

Die Vereinigung Lajna Imaillah wurde in Qadian gegründet. Für die Übernahme des Amtes der Präsidentin bat Hadhrat Musleh Maudra Hadhrat Nusrat Jahan Begum Sahibara (Hadhrat Amma Jaan ), die aber dieses Amt voller Liebe und Güte an ihre ältere Schwiegertochter, Sayyada Umme Nasir Sahibara übergab. Letztere blieb dann bis an ihr Lebensende in diesem Amt. Durch Allahs Gnade besaßen alle Frauen von Hadhrat Musleh Maudra ein Amt auf zentraler Ebene. Es ein großer Segen Allahs, dass heute die Lajna Imaillah in aller Welt etabliert ist und unter der Leitung des jetzigen Khalifenatba die Frauen die Möglichkeit haben, genauso wie die Männer der Religion zu dienen. Hadhrat Mirza Masroor Ahmadatba schildert den Zweck der Gründung der Lajna Imaillah wie folgt: „Der Sinn und Zweck der Gründung der Lajna Imaillah lag darin, sich nicht nur spirituell weiter zu entwickeln, sondern auch eigene Verhaltensweisen zu verbessern. Zudem sollten Sie versuchen einen Kontakt mit Allah aufzubauen und sich stets für die Etablierung der Einheit Allahs auf der Welt zu bemühen. Und diesen Geist auch an die nachfolgenden Generationen weitergeben.“

(Ansprache auf Lajna Ijtema UK 2010)

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Hadhrat Sayyada Mariyyam Siddiqaha(Hadhrat Choti Apa) sagte einst bezüglich dem Zweck der Gründung dieser Vereinigung: „Hadhrat Musleh Maud ra hat im Jahre 1922 die Lajna Imaillah mit der Absicht gegründet, dass die Frauen sich dem Sinn und Zweck ihres Lebens bewusst werden und dementsprechend sich zu brauchbaren Mitgliedern der Jamaat entwickeln. Sie sollten sich ihrer Verantwortung bewusst werden, andere Schwestern motivieren und ihre Kinder gut erziehen. Sie sollten sich im Klaren darüber sein, dass die Hälfte der Verantwortung für das Volk der Frau obliegt. Die Lajna Imaillah ist ein Teil der Ahmadiyya Muslim Jamaat. Hadhrat Musleh Maudra sagte einmal in seiner Rede zur Khuddam ul Ahmadiyya, dass das Gebäude der Ahmadiyya Muslim Jamaat aus vier Wänden bestehe. Eine davon ist die Lajna Imaillah. Wenn auch nur eine der vier Wände schwach ist, besteht die Gefahr, dass das Gebäude zerbricht. Also ist es sehr wichtig, dass sowohl die Amtsinhaberinnen (insbesondere) und die übrigen Lajna-Mitglieder (im Allgemeinen) sich dieser Verantwortung bewusst werden, dass jeder auch nur kleine Fehler unsererseits die Geschwindigkeit unseres Fortschritts abbremsen kann. Eigentlich sind es nur kleine Schwächen, beispielsweise ist es manchmal ein kleiner persönlicher Streit, der dann weiter entfacht wird, so dass er dann auch auf Jamaat Ebene ausgetragen wird, und dies führt dann zu Schaden für die Jamaat. Also ist es sehr wichtig, dass alle Mitglieder der Lajna Imaillah und die Amtsinhaberinnen versuchen, sich selbst spirituell und moralisch verbessern und dann versuchen mit gutem Beispiel voranschreitend auch andere zu reformieren. (…) Kooperieren Sie miteinander, ohne Zusammenarbeit können Sie keinen Erfolg erzielen. (…) Möge Allah Ihnen ermöglichen, Ihren Verantwortungen aufs Beste nachzukommen. Amin.“

(Zarrien Nassai, Seite 67/68)

Fragen:

1. Durch wessen Vorschlag wurde die Lajna Imaillah gegründet? 2. Welchen Sinn und Zweck dieser Vereinigung erläuterte Hadhrat Musleh Maudra bei ihrer Gründung?

3. Welchen Sinn und Zweck erläuterte Hadhrat Khalifatul Massih Vatba für die Gründung der Lajna Imaillah?

Die Wichtigkeit des Dua (Bittgebetes) und dessen Segnungen Bezüglich der Wichtigkeit des Dua und dessen Segnungen sagte der Verheißene Messiasas: „Wahrlich, seht das Dua als einen großen Schatz an. Derjenige, der das Dua nicht verlässt wird im Religiösen, sowie Weltlichen keinen Schaden erleiden; er ist in einer solchen Festung in Sicherheit, die immer von bewaffneten Soldaten beschützt ist. Aber derjenige, der beim Dua nachlässig ist, gleicht einer Person, die unbewaffnet und obendrein schwach ist und dann sich in einem solchen Wald befindet, der voller gefährlicher Raubtiere ist - er kann wohl verstehen, dass er auf keinen Fall in Sicherheit sein kann. (…) Vergesst deshalb nicht, dass das große Glück des Menschen und das eigentliche Mittel zu seinem Schutze eben dieses Dua ist; dieses Dua ist seine Zuflucht, wenn er immer eifrig darin ist.“

(Malfozaat, Band 7, Seite 192-193) „Denkt daran, dass es nichts gibt, was mit dem Dua vergleichbar wäre. Deshalb ist es die Aufgabe eines Gläubigen, dass er immer mit dem Dua beschäftigt sein soll, und mit einer

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solchen Standhaftigkeit und Geduld beten soll, dass er dieses zum vollkommenen Rang führt.“

(Malfozaat, Band 5, S. 5- 6, Ausgabe 1963) „Ich zeige euch, dass es einen Gott gibt, und Er ist allhörend und erhört die Gebete seiner Diener. Denn ich bete zu Gott für solche Dinge gebetet, die scheinbar unmöglich erschienen, aber Gott führte durch mein Dua diese Angelegenheiten zur Vollendung.“

(„Hamara Khuda“ Seite 273) „Beim Dua sollte man nicht mit Unlust und Unruhe vorgehen und nicht voreilig aufgeben, sondern man sollte im Dua nicht nachlassen, solange sich nicht dessen ganzen Auswirkungen gezeigt haben. Diejenigen, die ermüden und unruhig werden, machen einen Fehler, weil dies ein Zeichen dafür ist, dass sie verzagen. Meiner Ansicht nach ist Dua eine vortreffliche Sache und dies sage ich aus eigener Erfahrung, es sind keine leeren Worte. Die Probleme, die sich durch nichts lösen lassen – durch Dua macht Allah sie leicht. Ich sage die Wahrheit, dass Dua eine unglaublich wirksame Sache ist. Krankheiten werden dadurch geheilt, weltliche Schwierigkeiten und Probleme werden dadurch gelöst und dadurch wird man vor den Plänen der Feinde beschützt. Welche Sache ist es, die nicht durch das Dua zu erhalten ist? Äußerst glückselig ist die Person, die an das Dua glaubt, denn sie sieht ungewöhnliche [Zeichen von] Allahs Macht, und glaubt an Ihn, nachdem sie gesehen hat, dass Er der allmächtige und erhabene Gott ist.“

(Malfozaat, Band 7, Seite 365-366) Qur-ânische Gebete Gebet für Standhaftigkeit und guten Ausgang: Am Hofe des Pharaos bekehrten sich die Zauberer, die gegen Hadhrat Mosesas eine Niederlage erlitten, zum Glauben , weshalb Pharao ihnen bittere Rache androhte. Als Antwort bezeugten sie ihre Festigkeit im Glauben und beteten:

Übersetzung: „Unser Herr, gieße Standhaftigkeit in uns und lass uns sterben als Gottergebene.“ (Sure Al-Arâf , Vers 127) Erläuterung: Der Verheißene Messiasas sagt in Erläuterung dieses Gebetes: „Unser Herr! Gewähre uns bei dieser Trübsal eine Zufriedenheit, die Standhaftigkeit über uns ausgießt, und lass es so sein, dass uns der Tod nur im Zustand des Islams (= Gottergebenheit) ereilt. (7:127) Man soll wissen, dass bei Trübsal und Härten Gott den Herzen Seiner geliebten Diener ein Licht (Nuur) gewährt, durch das diese gestärkt in aller Ruhe den Schwierigkeiten begegnen, und aus der Süße des Glaubens küssen sie die Fesseln, die ihnen auf Seinem Wege um die Füße gebunden wurden. Wenn ein frommer Mensch von Unheil getroffen wird, dann beginnt er nicht mit seinem barmherzigen Gott zu streiten: „Errette mich vor diesem Unheil!“ […] Der wahrhaft Liebende weicht nicht zurück, sondern tut einen Schritt weiter, wenn er Unglück und Widerwärtigkeit erlebt.[…] und ergibt sich völlig in den Willen seines Herren und wünscht sich Dessen Wohlgefallen.“

(Die Philosophie der Lehren des Islams , deutsche Ausgabe, Seite 137)

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Gebet um Barmherzigkeit und Vergebung Übersetzung: „Unser Herr, wir haben wider uns selbst gesündigt; und wenn Du uns nicht verzeihst und Dich unser erbarmst, dann werden wir gewiss unter den Verlorenen sein.“ (Sure Al-Arâf, Vers 24) Erläuterung: Hadhrat Adamas hat den göttlichen Befehl vergessend von dem Baum gekostet, von dem er abgehalten worden war. Da lehrte ihn Allah einige Worte des Gebets, infolgedessen sich Gott in Barmherzigkeit zu ihm wandte.

(Khazinatu-Dua Seite 16 ; Autor: Hafiz Muzaffar Ahmad Sahib) Hier ist mit dem Baum, die religiösen Gesetzesverbote gemeint. (Urdu Übersetzung des Heiligen Qur-âns mit kurzen erläuternden Anmerkungen, von Hadhrat Khalifatul-Massih IV.rh) Der Verheißen Messiasas sagte: „Es gibt viele Leute, die sich über Gott beschweren und nicht auf sich selbst schauen; der Mensch erfährt nur das Leid, dass durch ihn selbst verursacht wurde, denn Allah ist der Barmherzige und der Gnädige. Und manche sind so, dass sie nicht einmal Kenntnis über ihre Sünden haben, deshalb hat Allah das Astaghfar (Bitte um Vergebung) für immer zur Pflicht gemacht. Damit der Mensch für jede Sünde, ob offensichtlich oder verborgen, ob ihm bekannt oder unbekannt und ob Sünde der Hände, Füße, Ohren oder Augen, für Sünden jeder Art stets um Vergebung bittet. Heutzutage sollte man das Gebet von Hadhrat Adamas auf jeden Fall sprechen (….), denn dieses Dua wurde schon zu seiner Zeit erhört.“

(Al-Badr, Band 9, Ausgabe vom 26. Dez. 1906, Seite 22) Fragen: 1. Was sagt der Verheißene Messiasas über die Wichtigkeit und Segnungen des Dua? 2. Was ist das eigentliche Mittel für den Menschen zur Erlangung von Schutz und Sicherheit? 3. Was macht ein gottesfürchtiger Mensch in schwierige Zeiten? 4. Was ist mit dem Baum gemeint? 5. Was sagt der Verheißene Messiasas in Erläuterung dieses Gebetes? Einige Dua betreffend Hadhrat Dr. Mir Muhammad Ismail Sahibra

Hadhrat Dr. Mir Muhammad Ismail Sahibra war Chirurg und der Schwager des Verheißenen Messsiasas, also der Bruder von Hadhrat Amma Jaanra . Er war der Vater von Hadhrat Sayyada Mariam Sadiqa Sahiba, bekannt unter dem Namen „Choti Apa Sahiba“. Er sagte einmal bezüglich des Dua: „Gebete werden auf sechs Art und Weisen erhört, und so geht kein Dua verloren: 1. Entweder wird es wortwörtlich, sofort erhört, 2. oder man erhält dafür im Jenseits einen bestimmten Rang und Lohn

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3. oder es wird in diesem Maße ein bestimmtes Schicksal abgewendet 4. oder man erhält dafür den Lohn einer gottesdienstlichen Handlung 5. oder man erhält noch im Diesseits etwas Besseres dafür 6. oder wenn das Dua für den Bittenden schädlich ist, dann wird dieses nicht erfüllt. Diese Nicht-Erfüllung besitzt aber die Färbung der Gebetserhörung und Gnade, was bedeutet, dass der Mensch sicherlich vor Leid bewahrt wird.“

(Monatliche Zeitschrift Misbah, Rabwah, Dezember 2005)

Nazam Durr-e-Samin

In der Ahmadiyya Muslim Jamaat hat das Wort ‘Durr-e-Samin’ eine ganz besondere Bedeutung, wörtlich übersetzt bedeutet es: Wertvolle Perlen. In der Jamaat assoziiert man mit diesem Namen aber vor allem die gesammelten, erkenntnisreichen Gedichtbände des Verheißenen Messiasas. In der Geschichte der Welt hat dieses Buch einen sehr besonderen Stellenwert, da es die Dichtwerke eines verheißenen Ummati Propheten (Anm. 1) beinhaltet. In den Gedichten geht es um das Wesen und die Eigenschaften Allahs, die Wahrheiten und Erkenntnisse des Heiligen Qur-ân, die Persönlichkeit des Heiligen Prophetensaw, die Gebote der Scharia und auch Zeichen für die Wahrheit der Ahmadiyyat. Der Verheißene Messiasas dichtete in Urdu, Arabisch und auch in Persisch. Die Gedichtbände Durr-e-Samin Urdu, Durr-e-Samin Arabisch und Durr-e-Samin Persisch sind daher sehr wertvolle literarische und auch spirituelle Schätze der Jamaat. Diese ausgezeichneten Verse haben auch von Allah höchstes Lob erfahren, der Verheißene Messiasas berichtete hierzu: „In einem Traum sah ich einmal, dass meine Gedichtverse in Form wunderschöner, glänzender Perlen in Gläser eingeschlossen sind.“

(Aus dem monatlichen Misbah, Rabwah) Mit Hinblick auf dieses göttliche Zeichen wurden die gesammelten Gedichte Durr-e-Samin (Wertvolle Perlen) genannt und mit diesem wunderschönen Namen ist das Buch allen wohlbekannt. Die Namen, derer die diese Gedichtbände zusammengestellt haben sind wie folgt: 1. der außerordentlich eloquente Herr Munshie Ghulam Qadir aus Sialkot, 2. Hadhrat Khalifa Noor-Uddin aus Jamun (er hatte den gleichen Namen wie der erste Khalif) und 3. Hadhrat Hakeem Fazl Deen aus Bhera. Sie sammelten schon zu Lebzeiten des Verheißenen Messiasas die Verse von verschiedenen Stellen aus allen Büchern der `Ruhani-Khazain’ und publizierten die so zusammengestellten Gedichtverse als Buch unter dem Namen der uns bis heute ein Begriff ist. Wir sollten diese ehrwürdigen Persönlichkeiten daher stets in unsere Gebeten miteinschließen. Alle Lajna-Mitglieder sollten versuchen, diese Verse zu lesen, zu verstehen und auch auswendig zu lernen. Gedicht - Lobpreisung des Herrn der Welten –

Wie sehr offensichtlich erleuchtet ist die Quelle des Lichts, Als würde sich die ganze Welt zum Spiegel für den Blick verwandeln,

Ich wurde stark beunruhigt, als ich gestern den Mond sah, Denn dort schimmerte durch, die Schönheit meines Geliebten Für diese ewige Schönheit ist mein Herz erfüllt mit Leidenschaft,

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Redet daher nicht zu mir über die Türken oder Tataren, Wie wunderbar ist die Manifestation Deiner Allmacht überall, Wo auch immer wir hinschauen, führt jeder Blick zu Dir,

In jedem Lichtquell bist Du zu erkennen, in jedem Stern sieht man Deinen Glanz, Du Selbst hast Salz auf die Seelen gestreut,

Wodurch die Dich Liebenden in Liebe zu Dir schluchzen. Erläuterung: In diesem Gedicht hat der Verheißene Messiasas diese Welt als den Ort beschrieben, wo die Attribute des Göttlichen Wesens manifestiert werden. Dazu sagte er: 1. Diese Welt ist ein Spiegel und das Auge eines Betrachters, wo immer er hinschaut , sieht die unzähligen Manifestationen der Göttlichen Attribute

2. Als ich den Mond sah, wurde ich sehr beunruhigt, denn auch darin sah ich eine Spiegelung der Schönheit meines wundervollen Geliebten.

3. Oh ihr Menschen, mein Herz ist erfüllt von der Größe und Glorie dieses wunderschönen Wesens. Erwähnt daher vor mir keine andere Schönheit im Vergleich zu der dieses höchste Eigenschaften innehabenden Gottes. Sei es auch die Schönheit der Türken oder gar Tataren. Denn im Vergleich zu dieser ewigen Schönheit hat keine andere Schönheit auch nur den geringsten Wert.

4. Oh mein geliebter Gott, Deine Allmacht zeigt sich überall. Wo immer der Mensch auch hinschaut, dort wird der Mensch einen Beweis für Deine Existenz finden.

5. Am Tag bezeugen die Sonnenstrahlen Deine Existenz und in der Nacht ist der Glanz der unzählbar vielen Sterne ein Teil Deines Lichts.

6. Oh mein Gott! Du Selbst hast in die Natur des Menschen die Liebe zu Deinem Wesen gelegt. Dies ist der Grund, weswegen Deine Geliebten immerwährend Deine Liebeshymnen singen. Das Streuen von Salz ist eine Redewendung und ist hier in positivem Sinne gebraucht worden, gemeint ist in diesem Kontext das Salz der Liebe Gottes, durch welches der Mensch zu außerordentlicher Schönheit gelangt.

Fragen: 1. Wie lautet die wörtliche Übersetzung des Wortes Durr-e-Samin und in welchem Kontext wird dieses Wort in der Ahmadiyya Muslim Jamaat gebraucht?

2. Wie lauten die Namen derer, die diese Gedichte zusammentrugen? 3. Was sah der Verheißene Messiasas über seine Verse in einem Traum? 4. Was sagt der Verheißene Messiasas in den oben angeführten Versen, über das Wesen und die Attribute Allahs?

Anmerkung 1: Ummati Prophet Ein solches Prophetentum, in dem keine neue Lehre gebracht wird, sondern die in Befolgung eines früheren Propheten und durch dessen Segnungen Segen erhält und ein Schattenprophetentum (zilli nabuwwat) ist. Da das Wort Zill Spiegelbild oder Schatten bedeutet, ist ein solches Prophetentum Teil des Prophetentums des früheren Propheten, und nichts Eigenständiges. Derjenige, der die Verantwortung eines solchen Prophetentums erhält, wird Ummati Prophet genannt. Ein solches Prophetentum hat es nur nach unserem geliebten Propheten Hadhrat Muhammadsaw gegeben und dieser Prophet ist Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas, der kein gesetzbringender, Ummati Prophet ist.

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Fiqah- Rechtswissen „Fragestellungen bezüglich Gebet, Fasten und anderen wichtigen Geboten des göttlichen Gesetzes (Shari´a) sollen in einfacher (Urdu-)Sprache aufgeschrieben und den Frauen beigebracht werden. (Rede des Zweiten Khalifenra vom 27 Dez. 1944; Auszug aus „Orni waliyon ke liye Phool“ S. 396) Die Vorstellung der Fiqah: Die wörtliche Bedeutung des Begriffes „Fiqah“ lautet: Kenntnis, Wissen Nach der islamischen Terminologie ist damit die Kenntnis und das Wissen über die Anordnungen des islamischen Gesetzes (Shari´a) und über die Glaubenslehren gemeint. Wichtigkeit und Segnungen des Gebets und diesbezügliche Fragestellungen Der Verheißene Messiasas über die Bedeutsamkeit des täglichen Gebets: „Das tägliche rituelle Gebet (Namaz) ist für jeden Muslim obligatorisch. In den Überlieferungen des Heiligen Prophetensaw heißt es, dass einst ein Volk, das den Islam angenommen hatte zum Heiligen Prophetensaw kam und sagte: „Oh! Gesandter Allahs, befreie uns vom täglichen Gebet, da wir Händler sind(...)“ Daraufhin erwiderte der Heilige Prophetsaw: „Was bleibt noch, wenn nicht einmal das tägliche Gebet?“ Denn der Glaube ohne das Gebet ist kein Glaube mehr. Was ist eigentlich das Gebet? Nur, dass man die eigenen Schwächen und Makel vor Gott kundtut und ihn um die Erfüllung der eigenen Wünsche/Notwendigkeiten bittet. (...)Was für ein Glaube wäre das somit, in welchem dies nicht vorhanden ist. Da der Mensch jederzeit abhängig ist, soll er Allah um die Wege zur Erlangung seiner Zufriedenheit bitten. … Das Gebet bedeutet Liebe zu Gott, Ehrfurcht vor Ihm und jederzeit mit dem Herzen Seiner zu Gedenken. Somit ist das Gebet die Essenz des Glaubens.“

(Malfozaat Bd. 5 S. 253-254 org. Urdu) Das Gebet (Salaat): Der Begriff „Namaz“ ist persischen Ursprungs. Der arabische Term für das tägliche Gebet indes lautet „Salaat“. Nach dem Glaubensbekenntnis ist das Gebet die zweite wichtige Säule des islamischen Glaubens. Es dient den Menschen als ein Mittel zur Herstellung einer lebendigen und persönlichen Verbindung zu Gott. Namaz bedeutet Ergebenheit, Frömmigkeit und Demut. Wenn wir nämlich das Gebet verrichten, nehmen wir auch eine Haltung der Ergebenheit und der Demut ein und geben uns Allah vollständig hin. Salaat bedeutet Bewegung, Beseeltheit, Belebtheit. In diesem Sinne wird das Gebet S alaat genannt, weil es die Person immer wieder belebt, diszipliniert und sie ihre Verantwortungen bewusst werden lässt. Es lässt keine Faulheit und Nutzlosigkeit zu. Der betende Mensch ist jederzeit bereit, die Rechte und Pflichten gegenüber Allah und seinen Mitmenschen zu erfüllen. Der Verheißene Messiasas äußerte sich folgendermaßen über den Begriff Salaat: „Der Begriff Salaat beweist, dass bloße Worte und Bittgebete nicht genügen, sondern es auch wichtig ist, in einer frommen, emotionalen und schmerzvollen Haltung gegenüber Gott zu treten.“

(Malfozaat Bd.5 S. 93 org. Urdu) Eine weitere Bedeutung von Salaat ist elanhaftes Bittgebet und Ruf. Auch die Essenz des Gebets liegt im Bittgebet. Da der Mensch als ein Sucher und Bittender nach der Liebe Allahs dessen Hof betritt, wird das Gebet „Salaat“, vollkommenes Gebet genannt.

(Fiqah-e-Ahmadiyya S. 25)

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Die Pflicht des täglichen Gebets: Das tägliche Gebet ist verpflichtend für jeden einzelnen, Vernunft begabten Muslim, für Jung und Alt, Krank und Gesund, für Reisende und nicht Reisende. In keinem Falle ist man von der Verrichtung des täglichen Gebets befreit. Diesbezüglich sagt Allah im Heiligen Qur-ân: „ Und verrichtet das Gebet.“ ( Al-Nur: 57) Der Verheißene Messiasas sagt: „Verrichtet das Gebet regelmäßig und mit Bedacht. Manche Leute verrichten nur ein Gebet am ganzen Tag. Sie sollten daran denken, dass das Nicht-Verrichten der übrigen Gebete ihnen nicht verziehen wird. Denn nicht einmal die Gesandten Allahs waren davon befreit.“

(Malfozaat Bd. 1 S. 172 org. Urdu) Das Gebet ist für jeden Muslim fünfmal am Tag Pflicht. Ab einem Alter von sieben Jahren soll man sein Kind auf das Gebet aufmerksam machen; bei einem zehn-Jährigen ist in dieser Hinsicht sogar Strenge erlaubt. Es ist in der Tat die Aufgabe der Eltern, die Kinder von Kindesbeinen an so zu erziehen, dass diese es sich selbst angewöhnen. Deshalb sollte auch das Leben der Eltern von beispielhafter Natur sein. Die Bedeutung des täglichen Gebets: Die Wichtigkeit und die Segnungen des Gebets werden daraus ersichtlich, dass die erste Anordnung, die uns obliegt, wenn wir den Islam annehmen, das tägliche Gebet ist. Des Weiteren wird auch angewiesen, den Tag mit dem Gebet zu eröffnen und auch damit zu schließen. Allah Taala hat im Qur-ân immer wieder zur Verrichtung des Gebets aufgefordert und regelmäßig die Menschen, die das tägliche Gebet verrichten, gelobt und die nicht Verrichtenden getadelt. So heißt es im Heiligen Qur-ân: „Und die streng auf ihre Gebete achten(...)“ (Al-Mominun:10) „Und bei ihrem Gebet verharren.“ ( Al-Maaridsch:24) Auch in den Überlieferungen des Heiligen Prophetensaw wird dem Verrichten des Gebets eine sehr hohe Position zuteil, so sagte der Heilige Prophetsaw: „Das Gebet ist die Säule des Glaubens. Derjenige, welcher regelmäßig das Gebet verrichtet, etabliert den Glauben, und derjenige, welcher das Gebet nicht verrichtet, verlässt den Glauben.“ Die Bedingungen des Gebets F: Wie viele Bedingungen des Gebets gibt es? A: Um eine so großartige Form der Hingabe an Gott, d.h. das Gebet richtig und vollständig verrichten zu können, bedarf es der Beachtung einiger wichtiger Regeln. Diese sind die fünf Bedingungen des Gebets: Einhaltung der Zeit – Sauberkeit – Pardah/Bedeckung – Gebetsrichtung – Absicht 1. Zeit: F: Wie sieht das Gebot bezüglich der rechtzeitigen Verrichtung des Gebets aus? A: Im Heiligen Qur-ân steht: „(...)denn das Gebet zu bestimmten Zeiten ist den Gläubigen eine Pflicht.“ (Al-Nisa: 104) Der Heilige Prophetsaw erklärt die Wichtigkeit der rechtzeitigen Verrichtung des Gebets mit folgenden Worten: „Die am besten erwünschte Tat vor Allah ist das Verrichten des Gebets zur rechten Zeit.“

(Sahih Bukhari Bd.1 S. 627) Das Gebet sollte nur zu den vorgeschriebenen Zeiten verrichtet werden. Wenn man es vergessen hat oder aufgrund von Krankheit nicht rechtzeitig verrichten konnte, so sollte man sofort, wenn es einem wieder einfällt, nachholen.

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Die Weisheit der Gebetszeiten: F: Welche Besonderheit steckt hinter der zeitlichen Verteilung des Gebets? A: 1. Der wahre Zweck des Gebets liegt darin, dass man in kurzen Abständen Gottes Namen gedenkt. Wie der Mensch im Sommer immer wieder nach kurzen Abständen ein paar Schluck Wasser trinkt, damit der Hals nicht austrocknet und der Körper erfrischt wird, so hat auch Allah das Verrichten des Gebets in zeitlichen Abständen verordnet, um der Seele Erfrischung und Zufriedenheit zu bereiten. 2. Anstatt nur zu einem Zeitpunkt lange im Gebet zu verharren, haben wir die Anweisung erhalten, das Gebet zu verschiedenen Zeitpunkten darzubringen, damit man nicht (nur von einem Gebet) erschöpft wird, einem das Beten leichter fällt und fünfmal am Tag das Gedenken an Allah erneuert wird. So wird der Mensch, obwohl mit weltlichen Arbeiten beschäftigt, sich nicht von Gott entfernen. 3. Das Gebet ist ein Mittel zum Gedenken Allahs und einer Begegnung mit Ihm. Aus diesem Grunde hat der Islam es für wichtig empfunden, dass der Gläubige sich nach kurzen Abständen der Anbetung seines Schöpfers widmet.

(Fiqah Ahmadiyya S. 40-41) Der Verheißene Messiasas sagte diesbezüglich: „Was sind Gebete? Sie sind das Abbild eurer verschiedenen Lebensabschnitte. Die grundlegenden Zustände eures Lebens entsprechen fünf entscheidenden Veränderungen, die zu Zeiten der Not auf euch hereinbrechen und entscheidend für eure Charakterbildung sind. (...) 1. Anfangs wenn dir mitgeteilt wird, dass gegen dich seitens des Gerichts ein Haftbefehl verordnet wurde, so ist dies die erste Veränderung, die deine Zufriedenheit und dein glückliches Leben stört. Sie ist vergleichbar mit der Senkung der Sonne, weil durch diese Veränderung dein Lebensglück überschattet wird. An dieser Stelle ist das Zohar-Mittagsgebet verordnet worden, welches ab der Senkung der Sonne beginnt. 2. Die zweite Veränderung tritt in dem Moment ein, wenn du(...)gemäß dem Haftbefehl festgenommen wirst und vor den Haftrichter trittst. Das ist der Augenblick, in welchem du vor Angst erstarrt bist. Dieser dein Zustand ähnelt dem Zeitpunkt, wenn die Sonne ihre Helligkeit verliert (...). Als Abbild dieser seelischen Befindlichkeit wurde das Asr-Nachmittagsgebet festgelegt. 3. Die dritte Veränderung tritt ein, wenn gegen dich seitens des Staatsanwaltes eine Strafe vorgeschlagen wird (...). Es ist der Augenblick, in dem du dich selbst als ein Sträfling ansiehst, darum ist das mit der untergehenden Sonne vergleichbar. Zum Ausdruck dieses spirituellen Zustands wurde das Maghrib-Abendgebet festgelegt. 4. Die vierte Veränderung tritt ein, wenn (...) dir das Urteil des Richters verkündet wird (...) deswegen ist diese Lage mit der Nacht zu vergleichen (...) Für diesen Zustand wurde das Isha-Nachtgebet festgelegt. 5. Wenn du nun eine Zeit lang diese Dunkelheit über dich hast ergehen lassen, dann bricht,(...)wie nach einer dunklen Nacht letztendlich der Morgen herein und das Licht offenbart sich im Glanz des Tages. Deshalb wurde als Abbild dieses spirituellen Zustands das Fajr-Morgengebet festgelegt. Der erhabene Gott hat gemäß eurem veränderbaren Charakter, der sich in fünf Zuständen widerspiegelt, für euch die fünf Gebete verordnet. Ihr könnt daraus entnehmen, dass diese Gebete für eure Psyche nur von Vorteil sind, da ihr dadurch wahren Seelenfrieden erlangen könnt. Falls ihr vor solchen Katastrophen bewahrt werden wollt, so gebt die fünf Pflichtgebete nicht auf, da diese der Schatten eurer inneren und spirituellen Veränderungen sind.“

(Kashti-e-Nooh S. 92-93)

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Khalifatul-Massih III.rh sagte dazu: „Betet zu jedem Zeitpunkt und in jeder Situation. Der allmächtige Gott hat für uns das Namaz (Salaat) verbindlich gemacht, damit wir am Bittgebet festhalten und fünfmal am Tag daran erinnert werden, dass das Leben ohne das Gebet keinen Sinn hat.“

(Rede bezgl. Majlis Muschawrat 1969; erschienen in der Al-Fazl Zeitung vom 3 Dezember 1999)

2. Reinheit-Sauberkeit (Taharat): Wenn auf der einen Seite für das Verrichten des Gebets die Aufrichtigkeit des Herzens und die Reinheit der Triebseele erforderlich ist, so ist auf der anderen Seite die Sauberkeit des Körpers und der Kleidung auch eine wichtige Bedingung. Allah hat darauf hingewiesen, dass der Körper und die Kleider des Betenden für das Gebet sauber und rein sein sollten. Auch hat der Platz, an welchem das Gebet verrichtet werden soll, sauber zu sein. Außer dieser äußeren Sauberkeit sind das Duschen und die rituelle Waschung auch wichtig. Die Pflicht und Besonderheit der rituellen Waschung(Wudhu): F: Erläutern Sie die Pflicht der rituellen Waschung. A: Im Heiligen Qur-ân wird gefordert: „O die ihr glaubt! Wenn ihr zum Gebet hintretet, waschet euer Gesicht und eure Hände bis zu den Ellbogen und fahrt euch über den Kopf und (waschet) eure Füße bis zu den Knöchel.“ (Al-Maedah: 7) F: Erörtern Sie die Weisheit, welche dahinter steckt. A: Die Weisheit, die hinter der rituellen Waschung steckt, ist Folgende: der Körper wird durch die Waschung belebt und erfrischt, somit erlangt man Konzentration für das Gebet. Mit diesem Gebot der formalen Reinheit wird auch auf die Reinheit des Herzens hingewiesen. Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra äußert sich mit folgenden Worten darüber: „ Die Glieder zu waschen oder zu befeuchten, ist auch für das Sammeln der Gedanken nützlich und wichtig. Bei der rituellen Waschung(Wudhu) wird durch das Spülen des Mundes dieser befeuchtet und die Nase wird mit dem Wasser gekühlt. Beim Waschen des Gesichts werden die Augen erfrischt. Indem man feuchte Finger in die Ohren einführt, und die Daumen auf der Hinterseite der Ohren auf und ab bewegt, wird das Wahrnehmungsvermögen aktiviert. Um die übermäßige Empfindlichkeit der Arme und Füße zu reduzieren, werden diese gewaschen. (…) Hitze im Kopfbereich sorgt für Verwirrung der Gedanken. Aus diesem Grunde wurde das Massieren des Kopfes mit feuchten Fingern verordnet, da es den Kopf abkühlt und das Sammeln der Gedanken erleichtert. Neurologen haben herausgefunden, dass auch durch das Kühlen der Finger und Zehen die Richtung der Gedanken geändert werden kann. … Folglich können auch durch das Waschen der Hände und Füße schlechte Gedanken, die einem vor dem Gebet durch den Kopf gehen, abgewandt werden, und zum Gebet und dem Gedenken an Allah hin geleitet werden.“

(Tafsir-e-Kabir Bd. 1 S. 109) F: Wie sieht die Anordnung bei nicht Vorhandensein von Wasser aus, oder wenn die Benutzung von Wasser problematisch ist? A: Um das islamische Gebet verrichten zu können, ist man verpflichtet, davor die rituelle Waschung(Wudhu) oder das Tayam´mum(trockene/symbolische Waschung) zu machen. Das Gebot für die rituelle Waschung ist allgegenwärtig, wobei das Gebot für Tayam´mum nur für bestimmte Situationen gilt. So heißt es im Heiligen Qur-ân: „(...)und ihr findet kein Wasser, so nehmt reinen Sand und reibt euch damit Gesicht und Hände.“ (Al-Maedah:7) Wenn das Benutzen des Wassers einem Schwierigkeiten bereitet, wie bei Krankheit; kein Wasser zur Verfügung steht oder das Wasser verschmutzt ist, so sollte man anstelle der rituellen Waschung das Tayam´mum durchführen: Mit der Absicht das Gebet verrichten zu wollen, soll der Gläubige im Namen Allahs(Bismillah..) beide Hände auf sauberer Erde oder auf einer staubigen ebenen Fläche z.B. Wand streichen und mit diesen dann zuerst über das Gesicht und danach über beide Hände reiben. Normalerweise reicht es aus nur bis zu den Handgelenken über die Hände zu reiben. Wenn man aber Ärmellos ist, so sollte man die Hände bis zu den Ellenbogen über die Unterarme reiben.

(Fiqah-e-Ahmaidyya S.55)

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Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra sagte darüber: „Wenn man nicht in der Lage ist, die rituelle Waschung oder auch das Tayam´mum zu durchführen, so sollte man meiner Meinung nach trotzdem das Gebet verrichten, wenn man in der Lage ist.“

(Tafsir-e-Kabir Bd. 1 S.117) F: Ist es erlaubt, mit angezogenen Socken die Waschung zu verrichten (Masah), und was steckt hinter diesem Gebot? A: Mit Socken die Waschung durchzuführen ist erlaubt. In einer Überlieferung heißt es, dass als der Prophetsaw die rituelle Waschung verrichtete (und Socken an hatte) ersaw sich mit nassen Fingern über die Socken fuhr (Masah). Nach der Sunna (Praxis des Heiligen Prophetensaw) ist die Vorgehensweise dabei folgendermaßen: Die Hände sollen feucht gemacht und mit den Fingern über die Socken gestreift werden. Dies dient der Erleichterung, um nicht die ganze Zeit die Socken aus- und anziehen zu müssen. Falls nach der rituellen Waschung die Socken angezogen werden, so ist es nicht mehr notwendig, beim nächsten Mal die Socken wieder auszuziehen, um sich die Füße zu waschen. Vielmehr gilt dies für einen Tag und eine Nacht und für Reisende ist dieses Gebot auf drei Tage erweitert. Wenn die rituelle Waschung schon gemacht worden ist, aber die Dauer des Masah überschritten ist, ist es in so einem Falle erlaubt, nur die Füße zu waschen; man muss nicht noch einmal die ganze Waschung durchführen. Auch mit ledernen Socken oder geschlossenen Schuhen ist das Masah erlaubt und das Gebet darf auch verrichtet werden. Man muss aber, wenn eine Socke ausgezogen wurde, auch die zweite ausziehen und anschließend beide Füße waschen.

(Fiqah Ahmadiyya S.54,58) 3.Bedeckung-Verschleierungsgebot für Frauen F: Wie sieht das Kleidungsgebot beim Gebet für Frauen aus? A: Beim Gebet dürfen bei der Frau nur das Gesicht – wenn dort keine Männer sind, vor welchen man sich verschleiern muss- die Hände bis zu den Handgelenken und die Füße bis zu den Knöchel zu sehen sein. Ihre Haare, Arme, Unterschenkel und andere Körperteile sollen bedeckt sein. Auch sollten beim Gebet durchsichtige Stoffe, durch welche der Körper sichtbar wird, vermieden werden. Des Weiteren wird auch enge und nicht dehnbare Kleidung, welche dem Betenden die Haltung des Niederwerfens und das Sitzen erschwert, nicht gut geheißen. Auch ist es nicht angemessen den Kopf nur mit einem Taschentuch oder mit einem leichten Tuch, welches während des Gebets vom Kopf abrutschen kann, zu bedecken.

(Fiqah Ahmadiyya S.64) F: Dürfen Frauen mit einem dünnen Kopftuch, -bei welchem die Haare sichtbar sind-, das Gebet verrichten? A: Es ist nicht angemessen, mit solch dünnen Kopftüchern, bei denen die Haare deutlich sichtbar sind, das Gebet zu verrichten. Insbesondere an solchen Plätzen, die auch von Männern, vor denen man sich bedecken sollte, besucht werden.

(Fiqah Ahmadiyya S.65) F: Wenn saubere und reine Kleidung nicht zur Verfügung stehen; darf man in diesem Falle in schmutzigen Kleidern das Gebet verrichten? A: Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra äußerte sich darüber folgendermaßen: „Wenn keine sauberen und reinen Kleider vorhanden sind, so kann man auch in schmutzigen Kleidern beten. Insbesondere nur bei bloßer Vermutung diesbezüglich ist das Weglassen des Gebets schier unangemessen. So lassen in unserem Lande viele Frauen das Gebet mit dem Argument aus, dass wegen der Kinder ihre Kleider beschmutzt seien. Und viele Reisende verrichten das Gebet nicht, weil es

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während der Reise an Sauberkeit mangelt. Das sind alles teuflische Gedanken. (…) Sofern man in der Lage ist, die Bedingungen zu erfüllen, dies aber unterlässt, so ist es eine Sünde. Falls es aber unmöglich oder sehr problematisch ist, die o.g. Bedingungen zu erfüllen und man aus diesem Grund das Gebet nicht verrichtet, so zählt das als Sünde; und die Person würde als ein Gebets-Verweigerer gelten.“(da das Verrichten des Gebets selbst wichtiger ist als die Bedingungen.)

(Tafsir-e-Kabir Bd.1 S. 104) 4. Die Gebetsrichtung(Qibla) F: Was ist mit der Qibla gemeint? A: Mit Qibla ist jene segensreiche Kammer gemeint, die sich in der Heiligen Stadt Mekka befindet und auch unter dem Namen Ka´ba und Bait-ullah(Haus Gottes) bekannt ist. Diese wird deswegen als Haus Gottes bezeichnet, weil sie seit Anbeginn der Religion das erste Gebäude ist, (Al-Imra n:97) das ausschließlich für die Anbetung Allahs errichtet wurde. Es heißt auch, dass diese Heilige Kammer für alle Propheten die Gebetsrichtung darstellte.

(Fiqah Ahmadiyya S. 68) Der Begriff Ka´ba benennt einen erhabenen Platz, welchem ein hoher und ehrenvoller Rang zuteil geworden ist. Der Grundstein der Ka‘aba wurde von Hadhrat Adamas gelegt und sie ist unzählige Male neu errichtet worden. Die Ka´ba ist das einzige Gebäude, welchem die Ehre zuteilwurde, von solch erhabenen Persönlichkeiten wie Hadhrat Adamas, Hadhrat Ibrahimas, Hadhrat Ismailas und Hadhrat Muhammadsaw nach verschiedenen Veränderungen immer wieder neu aufgebaut zu werden. Nachdem syrische Armeen dieses Heiligtum zerstörten, wurde es unter der Anleitung von Hadhrat Abdullah bin Zubairra genauso wieder errichtet, wie es auch zu Zeiten von Hadhrat Ibrahimas gebaut wurde.

(Auszug aus dem Lehrplan für Talim-ul-Qur-ân Class, Jamaat Ahmadiyya Deutschland) F: Wann wurde das Gebot erteilt, in die Richtung der Ka´ba zu beten? A: Solange der Heilige Prophetsaw in Mekka lebte, betete ersaw in diese Richtung. Nach der Auswanderung nach Medina wendete ersaw sein Antlitz für einige Monate nach Bait-ul-Muqaddas (in Jerusalem, auch bekannt als Aqsa Moschee). Danach erhielt ersaw von Gott das dauerhafte Gebot, in die Richtung der Ka´ba zu beten. So sagt Allah: „…, sicherlich werden Wir dann dich nach der Qibla kehren lassen, die dir gefällt. So wende dein Antlitz gegen die Heilige Moschee; und wo immer ihr seid, wendet euer Antlitz gegen sie.“ (Al-Baqarah: 145)

(Fiqah Ahmadiyya S.68) F: Warum ist es wichtig, in die Richtung der Qibla zu beten? A: Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra sagte diesbezüglich: „Das eigentlich bedeutende ist ja die Hingabe an Allah. Der Mensch erlangt aber Allahs Wohlgefallen, indem er sich gemäß Allahs Gebot in die angegebene Richtung wendet. Der Grund für die Forderung in eine einzelne Gebetsrichtung zu beten, ist nicht der, dass Allah entweder nur im Osten oder nur im Westen zu finden ist(...)sondern vielmehr, weil dadurch der Zusammenhalt unter den Betenden erhalten bleibt. Gäbe es für das Gebet keine einheitlich festgelegte Gebetsrichtung, dann würde der eine sich nach Osten wenden, der andere nach Westen und wiederum ein anderer nach Norden oder nach Süden. Es würde keine Ordnung und keine Einheit unter den Betenden herrschen. Nur aus dem Grunde, die Muslime zu vereinen und die Gebetsreihen in Ordnung zu halten, hat der Islam eine (einheitliche) Gebetsrichtung festgelegt. Dies wird auch daraus ersichtlich, dass im Zug oder im Flugzeug in irgendeine Richtung gebetet werden darf. Ein weiterer wichtiger Grund, das Haus Gottes als Qibla festzulegen, ist jener, dass der Prophet Abrahamas Allah gebeten hatte, unter den Mekkanern einen großartig, erhabenen Propheten zu entsenden als einen Wegweiser für die ganze Welt, durch dessen Hand sich Allahs Zeichen offenbaren sollten und der von Gott das vollkommene Gesetzbuch erhalten sollte(...)Dieses Bittgebet bringt den Wunsch zum Ausdruck, dass der erwartete Prophet und

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seine Anhänger aus der Gegend um die Ka´ba stammen. Daher werden die Betenden immer an dieses abrahamische Gebet erinnert, welches der Prophetas für das Erscheinen von Hadhrat Muhammadsaw aussprach, wenn sie gen diese Richtung ihr Gebet verrichten. Sofern der Gläubige sich für das Gebet aufstellt und Allah-u-Akbar(Allah ist allmächtig) ausruft, gehen seine Gedanken in die Richtung dieses Bittgebets, und er sieht es als seine Aufgabe an, sich an die Lehren des Heiligen Prophetensaw haltend, seine Mitmenschen auf die göttlichen Zeichen hinzuweisen.(...)Niemand wird sich an eine so großartige Aufgabe erinnern, wenn man sein Antlitz nach London oder nach New York wenden würde.“

(Tafsi r-e-Kabi r Bd. 2 S.224-225) F: Dem Verheißenen Messiasas wurde die Frage gestellt, ob es erlaubt sei, während des Schlafes die Füße in die Richtung der Qibla zu strecken? A: Eras antwortete, dass dies nicht gestattet sei, weil es einen Akt der Respektlosigkeit darstelle.

(Malfozaat Bd. 4 S.78) F: Hat es auf die Richtigkeit des Gebets einen Effekt, wenn man in einem Verkehrsmittel sitzend zur Qibla-Richtung sein Gebet beginnt und sich durch das Fortbewegen des Fahrzeugs die Richtung ändert? A: Wenn sich beim Reisen die Gebetsrichtung ändert, so hat es keine Beeinträchtigung auf die Richtigkeit des Gebets. Da es durch das Reisen problematisch ist, in die vorgegebene Richtung zu beten, ist es dem Betenden erlaubt in welche Richtung auch immer das Gebet zu verrichten. So sagt Allah: „Allah ist der Osten und der Westen; wohin immer ihr also euch wendet, dort ist Allahs Angesicht.“ (Al-Baqarah:116) Dazu sagte Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra : „Der Beweis dafür dass die Ka´ba nicht zum Gebet gehört ist jener, dass es beim Beten in einem fahrenden Verkehrsmittel vollkommen ausreicht, zur Qibla gewandt das Gebet zu beginnen. Wenn sich danach das Gefährt in andere Richtungen wendet, wird das Gebet nicht beeinträchtigt (...) Man ist nicht vom Gebet befreit, falls man die Gebetsrichtung nicht kennt, sondern es ist erlaubt, in irgendeine Richtung zu beten(...)“

(Tafsir-e-Kabir Bd. 1 S. 117) F: Was soll gemacht werden, wenn der Betende im Gebet erkennt, dass die Richtung falsch ist? A: Wenn man während des Gebets merkt, dass die Gebetsrichtung falsch ist, so soll man sich im Gebet in die vorgegebene Richtung wenden. Falls man aber nach dem Beenden des Gebets seinen Fehler erkennt, so muss man nicht nochmals das Gebet wiederholen.

(Fiqah Ahmadiyya S.69) 5. Die Absicht (Ni ʿat) F: Ist Ni´at (Absicht) für das tägliche Gebet wichtig? A: Das Wort Ni´at bedeutet Absicht bzw. Vorsatz. Für die Richtigkeit des Gebets ist die eigene Absicht erforderlich. Zu Beginn des Gebets soll man sich im Klaren sein, welches Gebet man eigentlich verrichten will, denn nur jenes Gebet wird angenommen, welches auch beabsichtigt war. Wenn man beabsichtigt, mit vier pflichtigen Rakats das Gebet zu beginnen, so gilt das Gebet auch als Pflichtgebet. Das bedeutet, dass beim Ändern der Absicht sich auch der Gebetscharakter verändert. Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra sagte über die Absicht bei der rituellen Waschung: „Bei der rituellen Waschung ist es wichtig, die Absicht zu haben, dass man für das Verrichten des Gebets die Waschung macht. Dadurch werden die Gedanken zum Gebet geleitet und von alltäglichen Dingen abgewendet.“

(Tafsir-e-Kabir Bd. 1 S. 109)

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Die Auswirkungen von Darud Sharif Hadhrat Maulana Ghulam Rasul Sahib Rajikira erzählt: „In den Tagen als ich auf Geheiß des ersten Khalifara begann, das Buch “At tasarraf fi ilm-ut- tasuf“ zu verfassen, bewohnte ich ein Zimmer im Stadthaus von Hadhrat Nawab Muhammad Ali Khan Sahibra.. Im Nebenzimmer befand sich auf der Veranda ein Nest zweier Wildtauben samt Eiern. Nun geschah es, dass eines Tages als ich mit dem Studium einer Lektüre beschäftigt war, das Nest beim Putzen vom Diener niedergerissen wurde. Nachdem die Wildtauben ihr verwaistes Nest und die kaputten Eier sahen, brachten sie ihren Schmerz mit lautem Flügelschlagen zum Ausdruck. Ihre qualvollen Laute vernehmend wurde ich auf sie sehr aufmerksam und nahm mit feuchten Augen an ihrem Kummer teil und überlegte lange, was ich dazu beitragen könnte, den Schmerz dieser stummen Vögel zu lindern. Schließlich kam mir in den Sinn das Darud Sharif - Segensgebet für den Heiligen Prophetensaw - welches ein von Allah akzeptiertes Gebet ist; zu rezitieren. Denn wenn ich es mit der Absicht rezitierte, dass Allah - anstelle mir die Segnungen zuteilwerden zu lassen - die Segnungen in Form der Beruhigung dieser Vögel gewährt; könnte es sein, dass dadurch ihr Kummer gelindert wird. Mit dieser Absicht begann ich, das Darud Sharif zu beten, daraufhin beruhigten sich die Tauben und ich beendete die Rezitation und machte mich daran, weiter zu schreiben. Ich hatte nur ein paar Zeilen geschrieben, als die Tauben wieder anfingen, unruhig zu werden. Ihren schmerzvollen Zustand wahrnehmend fing ich von neuem mit der Rezitation des Darud Scharifs an und infolge dessen setzten sie sich wieder ruhig hin. Nach kurzer Zeit, als ich erneut angefangen hatte zu schreiben, wurden sie wieder nervös und dieses Phänomen wiederholte sich einige Male. Beim Adhan-Ruf (Ruf zum Gebet) jedenfalls schloss ich die Zimmertür, machte mich auf den Weg zur Moschee und die Tauben flogen weg. *Allaahumma Salle Alaa Sayyadna Muhammad Wa Alaa Wa Barik Wa Sallam – „O Allah, schütte deine Gnade aus über Muhammad und deinen Segen und Frieden“ * ( Auszug aus dem Buch „Hayat-e-Qudsi“ von Hadhrat Maulana Ghulam Rasul Rajikira , Bd. 4. S. 35-36.)

23. MÄRZ 1889 -DER HISTORISCHE TAG DER GRÜNDUNG DER

AHMADIYYA MUSLIM JAMAAT

Anspruch von Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas der Verheißene Messias und Mahdi und Prophet zu sein

Ich bin das Wasser, was zu richtigen Zeit von Himmel kam. Ich bin das Licht Gottes, welches den Tag erhellt.

Wir können dem majestätischem Herrscher nicht dankbar genug dafür sein, dass er uns die Möglichkeit gewährt hat, den vom Heiligen Prophetensaw prophezeiten Messias und Mahdi, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad Qadianias zu erkennen und an ihn zu glauben. Basierend auf den Aussagen des Heiligen Qur-ân, der Ahadith als auch der Vergangenen Persönlichkeiten warteten alle Muslime schon zu Beginn dieses Jahrhunderts auf den Mujjaddid (islamischer Reformer, der von Allah für jedes Jahrhundert auserkoren wird, Anm. d. Ü.) dieses Jahrhunderts, den Imam Mahdi und Verheißenen Messias. Also hat der Verheißene Messiasas

auf Geheiß von Allah den Anspruch erhoben, dass er der Mujjaddid Prophet und Massihe Maud dieses Jahrhunderts ist. Der Gründer der Jamaat Ahmadiyya sagt über seinen Anspruch ein Prophet zu sein folgendes: „In diesem Buch (also Braheene Ahmadiyya) ist die Prophezeiung, dass

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In dieser Prophezeiung wurde mein Name Mohammad bestimmt und auch Prophet. Dann ist auch diese Prophezeiung in dem Buch Braheen auf der Seite 557 aufgeschrieben, dass „in dieser Welt ein Nazeer (Warner) erschienen ist“. Die zweite Bedeutung dessen ist, dass ein Prophet erschienen ist. Genauso wurde in dem Buch Braheene Ahmadiyya an weiteren Stellen oft mit dem Wort Prophet an mich gedacht.“

(aus „Ein Missverständnis ausgeräumt“ Urdu S. 205) Genauso hat eras über sein Erscheinen als Mujjaddid und Maud folgendes gesagt: „Allah hat mir durch Offenbarung mitgeteilt, dass ich der Mujjaddid dieses Jahrhunderts bin.“ (Kitabul Bariyya Seite 168, aus Sahoore Imam Mahdi Alai Salaam Murattaba Mohammad Azim Sahib Ikseer, S. 3 ) Er ließ sodann zwanzigtausend Flugblätter drucken, auf denen er alle Gegner des Islam dazu einlud, wenn sie die neuesten und lebendigen himmlischen Zeichen für die Wahrheit des Islam sehen wollten, so sollten sie zu ihm kommen und die himmlischen Zeichen sehen. In diesem Flugblatt verkündete der Verheißene Messiasas: „ Allah Taala hat mich zum Mujjaddid dieses Zeitalters bestimmt, um die Wahrhaftigkeit des Islam und des Heiligen Prophetensaw zu zeigen. Die Bekanntmachung zur Abnahme des Bai’at-Versprechens Am 01.12. 1888 verkündete er gemäß des Gebots von Allah, in einer Anzeige, dass er das Bai’at abnehmen würde. (Quelle: Geschichte der Ahmadiyyat, Seite 25 von Herrn Shaikh Chaudhry Ahmad – ehemaliger Herausgeber der Zeitung Al Fazl, Rabwah) Der historische Tag der Gründung der Ahmadiyya Muslim Jamaat: 23. März 1889 Am 12. Januar 1889 wurde der Sohn des Verheißenen Messiasas, Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmood Ahmadra geboren. Am gleichen Tag veröffentlichte er auf Geheiß Gottes eine allgemeine Anzeige mit der Einladung zum Bai’at, in der er die zehn Bedingungen des Bai’at (Treuegelübde) für den Beitritt in seine Gemeinde, beleuchtete und dann erklärte: Diejenigen, die mit diesen Bedingungen einverstanden sind, denen wird es erlaubt sein nach dem Istikhara (Gebet um Rechtleitung, Anm.d.Ü.) gemäß der Sunnat das Bai’at abzulegen. Nach der Veröffentlichung dieser Anzeige reiste der Verheißene Messiasas nach Ludhiana und ließ sich im Nachbarhaus des ehrenvollen Hadhrat Hajji Ahmad Jaan, das Herrn Peer Mehar Schah Sahib gehörte, nieder. Am 4. März 1889 veröffentlichte der Verheißene Messiasas erneut ein Flugblatt, in dem eras diejenigen, die zum Bai’at bereit waren, dazu aufforderte, ihm in klarer Schrift ihren Namen und Adresse zu schreiben, damit ihre Namen in die Liste der Bai’at-Leistenden eingetragen werden konnten. (…) In diesem Flugblatt informierte der Verheißene Messiasas auch, „ab dem 04. März bis zum 25. März bin ich vorrübergehend in Ludhiana im Mohalla Jadied, wohnhaft. Wenn während dieser Zeit jemand herkommen möchte, dann soll er nach dem 20. März kommen.“ Zudem schrieb der Verheißene Messiasas an Hadhrat Alhaj Hakim Maulana Nuur-ud-Dinra, dass dieser erst am 22. März kommen solle. Der Verheißene Messiasas hatte ihmra versprochen, dass sobald der Verheißene Messiasas von Allah die Offenbarung zur Abnahme des Bai’ats erhalten würde, Hadhrat Alhaj Hakim Maulana Nuur-ud-Dinra der erste sein dürfte, das Treuegelübde abzulegen. Folglich trafen viele Bai’at-Willige nach dem 21.März 1889 in Ludhiana ein. Hudhuras hatte schon zuvor ein Register anfertigen lassen, auf dessen Deckblatt er folgendes schreiben ließ: “Bai’at-e-Tauba (Treuegelübde der Reue) zwecks Erlangung Gottesehrfurcht (Taqwa) und Reinheit (Taharat)“. Schließlich kam der Tag, der für die Gründung dieser himmlischen Gemeinde auserkoren war. Am 23. März 1889 hielt Hadhrat Alhaj Hakim Maulana Nuur-ud-Dinra von morgens 9 Uhr bis Mittag 13 Uhr in dem Haus von Hadhrat Sufi Ahmad Jaanra eine sehr berührende Rede über den Vers

„ “. Der Verheißene Messiasas begab sich in ein kleines Zimmer und

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beauftragte Hafiz Hamad Ali Sahib aus Qadian immer denjenigen für das Treuegelübde zu rufen, dessen Namen der Verheißene Messiasas ihm nennen würde. Also rief der Verheißene Messiasas als erstes Hadhrat Alhaj Hakim Maulana Nuur-ud-Dinra, so bekam dieser die große Ehre der erste Ahmadi-Muslim zu sein. Erra sagte: „Die göttliche Weisheit, die einem Propheten gegeben wird, wird niemand anderem zuteil. Als ich das Treuegelübde vor Hudhuras ablegte, hielt Hudhuras mich nicht wie die anderen an der Hand fest – so als ob man jemandem die Hand schüttelt – sondern packte mich an meinem Handgelenk. Zudem nahm er von mir das Treuegelübde sehr bedächtig ab und ging mit mir gründlich die Bai’at Bedingungen durch und holte meine Zustimmung zu ihnen ein. Damals verstand ich nicht diese Besonderheit, aber nun ist mir dies klar geworden.“ Am ersten Tag des Bai’at legten nacheinander insgesamt 40 Personen das Treuegelübde ab. Nachdem Hudhuras von den Männern das Bai’at abgenommen hatte, ging er ins Haus hinein, wo dann die Frau von Hadhrat Alhaj Hakim Maulana Nuur-ud-Dinra, die Tochter von Hadhrat Sufi Ahmad Jaanra, Hadhrat Sughra Begum Sahibara und noch paar andere Frauen das Treuegelübde ablegten. Die Ehefrau des Verheißenen Messiasas glaubte schon von Anfang an seine Wahrhaftigkeit und alle seine Ansprüche und empfand für sich, dass sie schon seit langem gewissermaßen das Treuegelübde abgegeben hatte, sodass sie für sich ein solches separates Bai’at als nicht notwendig erachtete. Der Verheißenen Messiasas blieb bis zum 18. April 1889 in Ludhiana, bis dahin kamen immer wieder Leute zum Bai’at. Der 23. März 1889 ist ein historischer Tag und wird aufgrund seiner Bedeutung und Großartigkeit für immer in Erinnerung bleiben. (aus einem Artikel von Dost Muhammad Shahid Sahib, veröffentlicht in der wöchentlichen Zeitung Badr, Qadian, 11. März 1993, Seite 11) Verkündung des Todes von Jesus und des Anspruches, der Verheißene Messias zu sein Als erstes beanspruchte der Verheißene Messiasas, der Imam Mahdi zu sein. Und genau mit diesem Anspruch nahm er auch am 23. März 1889 das Bai’at ab und gründete auf Geheiß Gottes die Ahmadiyya Muslim Jama’at. Zu jenem Zeitpunkt richteten die Gelehrten große Anfeindungen gegen ihn, aber er hielt an seinem Anspruch fest. (Frage und Antwort Sitzung mit Hadhrat Khalifatul Massih IV.rh und arabischen Gästen über die Wahrhaftigkeit des Verheißenen Messiasas, S. 21) Ende des Jahres 1890 offenbarte Allah dem Verheißenen Messiasas, dass Hadhrat Jesusas genau wie alle anderen Propheten gestorben sei, und dass die Ansicht, dass Hadhrat Jesusas lebendig im Himmel sei, den Lehren des Heiligen Qur-ân widersprach. Also gab der Verheißene Messiasas dies Anfang 1891 bekannt. Und gleichzeitig verkündete er auf Geheiß Gottes hin: „Gott hat mich nicht nur als Imam Mahdi sondern auch als Verheißenen Messias bestimmt. Und der Messias und Mahdi, den der Heilige Prophetsaw prophezeit hatte, bin ich, den Allah Ta’ala in diesem Zeitalter mit den Eigenschaften des Messias (Hadhrat Jesusas versehen hat und den Allah geschickt hat, mit der Aufgabe, die Welt zu reformieren und die wahren Lehren des Islams in der Welt zu verbreiten.

(Geschichte der Ahmadiyyat, S. 29) Eidesstattliche Erklärung über den Anspruch, der Verheißene Messias zu sein Die eidesstattliche Erklärung des Verheißenen Messiasas bezüglich seines Anspruches: Er sagte: „Ich schwöre bei Gott, Der mich geschickt hat, und Den nur Verfluchte leugnen, dass Er mich als Verheißenen Messias geschickt hat. Ähnlich wie ich an den Heiligen Qur-ân glaube, genauso bin ich von der Wahrhaftigkeit dieser deutlichen göttlichen Offenbarung überzeugt, die ich von Allah erhielt und die sich durch Seine zahlreichen Zeichen mir eröffnete. Ich schwöre bei Gott, in seinem Haus stehend, dass ich die reine Offenbarung von demselben Gott erhalte, Der auch zuvor zu Hadhrat Musaas, Hadhrat Jesusas und dem Heiligen Prophetensaw gesprochen hat.“

(Ein Missverständnis ausgeräumt, Urdu-Ausgabe, S.7-8, 1901)

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In seiner Schrift: „Ein Missverständnis ausgeräumt“ schrieb der Verheißene Messiasas als Beweis dafür, dass er ein Prophet Allahs ist, Folgendes: „Wenn ich bis jetzt ungefähr 150 Prophezeiungen von Gott erhalten und sie mit eigenen Augen deutlich in Erfüllung gehen gesehen habe, wie kann ich dann für mich die Bezeichnung Prophet oder Gesandter ablehnen und verleugnen? Und das, wo Gott mir diese Namen gegeben hat.“ Über die Bedeutung seines Anspruches, ein Prophet zu sein, sagte der Verheißene Messiasas: „Wo immer ich das Prophetentum abgelehnt habe, dann nur in der Hinsicht, dass ich niemand bin, der ein dauerhaftes Gesetz bringt noch bin ich ein dauerhafter Prophet. Sondern ich bin es in der Bedeutung, dass ich vom Heiligen Propheten Muhammadsaw verborgenen Segen und seinen Namen erhalten habe, und durch ihnsaw von Allah Wissen über das Ungesehene erlangt habe – in dieser Bedeutung bin ich ein Gesandter und Prophet, aber ohne ein neues Gesetz. Als ein derartiger Prophet bezeichnet zu werden, habe ich nie abgelehnt. Mehr noch, Gott hat mich in eben dieser Bedeutung als Prophet und Gesandter angesprochen.“

(Ein Mißverständnis ausgeräumt, Urdu-Ausgabe, S. 210-211) Wir können uns glücklich schätzen, dass wir diesen Propheten Allahs erkannt haben und an ihn glauben. Hadhrat Khalifatul Massih V.atba sagte: „Demnach können Sie sich auch glücklich schätzen, dass Sie sowohl an den ersten Ibrahim geglaubt haben, der für den großartigen Propheten betete, und welches Dua Allah Ta’ala auch erhörte und einen großartigen und heiligen Propheten Muhammadsaw in die Welt sandte, und dann haben Sie auch [an eben diesen großartigen Propheten) vollkommen geglaubt, und dann von seinensaw unzähligen Offenbarungen auch an diese Offenbarung geglaubt: „Im letzten Zeitalter wird mein spiritueller Nachkomme erscheinen – glaubt an ihn. Selbst wenn ihr über eisbedeckte Berge auf Knien rutschend zu ihm gelangen müsstet, sollt ihr zu ihm gehen und mein Salam überbringen, denn jener Verheißene Messias und Mahdi wird in jenem dunklen Zeitalter gesandt werden, wenn die Mehrheit die Lehren des Islam vergessen haben werden, und vom Islam nur noch der Name übrig geblieben sein wird und dieser Mann wird diese wahren Lehren des Islam erneut in der Welt etablieren.“ Kurzum, wir können uns glücklich schätzen, an diesen Propheten Allahs zu glauben“.

(Freitagsansprache vom 10. Juni 2005, Al Fazl International, 24 Juni. 2005) Fragen: 1. In welcher Bedeutung hat der Verheißene Messiasas beansprucht, ein Prophet zu sein? 2. Was wissen Sie über den historischen Tag der Gründung der Ahmadiyya Muslim Jama’at?

3. Wer legte unter den Frauen als erstes das Bai’at ab? 4. Welche eidesstattliche Erklärung gab der Verheißene Messiasas ab bezüglich seines Anspruches, der Messias zu sein?

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Inhaltsverzeichnis des Lehrprogramm Februar 2012 – April 2012 Mai 2012 ���� Wiederholung

Thema Seite

1. Auswendiglernen aus dem Heiligen Qur-ân 43

2. Übersetzung des Qur-âns und kurze Erläuterung (Sura Al-Baqrah, Verse 22-25)

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3. Hadith 56

4. Eid der Lajna Imaillah 61

5. Geschichte der Einrichtung des monatlichen Ijlas und dessen Bedeutung

64

6. Verhaltensregeln beim Dua 65

7. Nazam 69

8. Fiqah-Rechtswissen 71

9. Kontroverse Themen- Wahrhaftigkeit des Verheißenen Messiasas anhand des Qur-ans

78

10. Verhaltensregeln in der Moschee / Essen 80

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Auswendiglernen aus dem Heiligen Qur-ân (Hifze Qur-ân)

Sura Al-Nisa, 4:2

„O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen erschaffen hat; aus diesem erschuf Er ihm die Gefährtin, und aus beiden ließ Er viele Männer und Frauen sich vermehren. Fürchtet Allah, in Dessen Namen ihr einander bittet, und (fürchtet Ihn besonders in der Pflege der) Verwandtschaftsbande. Wahrlich, Allah wacht über euch.“ Konflikte im Familienleben und deren Lösungen Unser geliebter Hudhur, Hadhrat Mirza Masroor Ahmadatba, sagte bezüglich dieser Verse: „In diesen Versen wird ein solches Thema erläutert, dass wenn beide Parteien dies befolgen würden, es gar nicht möglich ist, dass es zu Streitereien oder Missverständnissen kommt, noch dazu, dass Ehen auseinanderbrechen oder es zu Problemen mit den Schwiegerfamilien kommt. In diesem Vers wird verkündet: „Der euch aus einem einzigen Wesen erschaffen hat“ – eine Bedeutung hiervon ist, dass ihr für einen gemeinsamen Grund erschaffen wurdet (…) und ein Grund davon ist, dass nach einer neuen Eheschließung beide Partner sich um Frieden in der Gesellschaft bemühen müssen. Der erste Schritt dabei ist die Zusammenführung und Bindung zweier Familien, die durch diesen Bund entsteht. Demnach muss diese Beziehung derart geführt werden, dass Beziehungen gestärkt werden.“

(Ansprache anlässlich des Jährlichen Ijtema Lajna Imaillah UK, 04.10.2009)

Sinn und Zweck des Nikahs (islamische Eheschließung) Hadhrat Khalifatul Massih I., Hakim Maulvi Noor-ud-Dinra sagte: „Da es in diesem Vers heißt „Fürchtet euren Herrn“, zeigt dies, dass der wichtigste Grund des Nikahs Erlangung von Gottesfurcht (Taqwa) ist.

(Haqaiq-ul-Furqaan, S.5) Hadhrat Khalifatul Massih II., Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmoodra sagte: „Nikah ist auch eine Art von Ergebung und Hingabe. Der Ehemann soll der Ehefrau ergeben sein und die Ehefrau dem Ehemann, da dies ein Gebot Gottes ist, dann führt dies stets zu guten Ergebnissen. Um Gottes Wohlgefallen zu erlangen, müsst ihr einander gehorsam sein und nur um Allahs Willen, euch darum bemühen, einander glücklich zu machen. Das Ergebnis wird mit Sicherheit zufriedenstellend sein, denn es ist unmöglich, dass eine Person etwas tut, um Allahs Wohlgefallen zu erlangen, Seine Gebote befolgt und ihm dann solch ein Unglück widerfahren sollte, das ihn zugrunde richtet.“

(Khutbat-e-Mehmood, Kapitel II, S.281)

Hadhrat Khalifatul Massih V.atba erklärte: „Allah hat in diesem Vers an fünf Stellen das Wort „Ita‘at“ (Gehorsamkeit) angeführt. Es ist ausgeschlossen, dass wenn jemand sich mit solcher Intensität Taqwa vor Allah vor Augen hält, sein Haus zu einem Nest von Streit und Unruhe werden könnte. Genauso wird demjenigen, der die Familienbeziehungen gütig und liebevoll pflegt, auch die frohe Botschaft gegeben, dass seine Gebete erhört werden werden.“

(Ansprache anlässlich des Jährlichen Ijtema Lajna Imaillah, UK, 04.10.2009)

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Beim Arrangieren der Ehe auf Rechtschaffenheit achten Hadhrat Mirza Masroor Ahmadatba sagte: „Die Eltern arrangieren die Ehe [ihrer Kinder] und denken sich dabei: „Meine Tochter wird ein sorgloses Leben führen.“ Oder „Unser Sohn wird sich beruflich weiterentwickeln.“ (…) Das Beste ist der Glauben, diesem sollte man Beachtung schenken. Man sollte auf die Rechtschaffenheit und Frömmigkeit des Jungen achten. Der Heilige Prophet Mohammadsaw betonte nachdrücklich, dass das Wichtigste der Glauben eines Menschen ist. Ohne den Glaubenszustand zu sehen, sollte keine Ehe eingegangen werden. Wenn nur das Weltliche beachtet wird, dann wird das dazu führen, die Töchter vom Glauben wegzuführen. Es gibt einige junger Frauen, die sich nicht nur von der Jamaat abgewandt haben, sondern auch den Kontakt zu ihren Familien abgebrochen haben. Also sollte beim Arrangieren der Ehe auf keinen Fall auf das Geld geschaut werden, sondern nach dem Glauben eines Menschen.“

(Ansprache an die Lajna vom 17.09.2005 in Skandinavien) Bedeutung des Glaubens „Bei einer Heirat ist es auch deshalb nicht sinnvoll Schönheit und finanziellen Status zu favorisieren, weil diese vergänglich sind. In der Welt der Schönheit ist einer schöner als der andere, in der Welt der Reichen ist einer reicher als der andere. Wenn man diese als Richtlinien nimmt, wird man daher nie zufrieden sein. Daher sollte man sich den Glauben als Richtlinie nehmen, denn dies ist etwas Beständiges und wird auch im künftigen Leben von Nutzen sein.“ (Ansprache von Maulana Haider Ali Zafar Sahib., Leitender Imam der Ahmadiyya Jamaat Deutschland, anlässlich der Jalsa Salana Deutschland 2006, Auszug Khadija, Ausgabe 2008)

„Sie sind euch ein Gewand, und ihr seid ihnen ein Gewand. „ ( Sura Al-Baqarah, Vers 188) Diesen Vers erläuternd sagte Hadhrat Musleh Maudra: „Gewand bedeutet, dass die Leute aufgrund der Gegenwart eines Ehemannes davor zurückschrecken, die Ehefrau zu beschuldigen und genauso aufgrund der Gegenwart der Ehefrau, davor zurückschrecken, dem Ehemann irgendetwas zu unterstellen. Also sind sie das Gewand füreinander, dies bedeutet, dass sie sich gegenseitig beschützen.“

(Tafsir-e-Sagheer, S.40)

Pflichten der Frauen 1. „Die Lehren des Heiligen Prophetensaw befolgen“ Hadhrat Mirza Tahir Ahmadrh schildert die Lösung bezüglich Konflikte in den Ehen: „Heutzutage zerbrechen die Ehen sowohl im Osten als auch im Westen, und es ist nur einer, der die Familien zusammenhalten kann, und zwar unser geliebter Heilige Prophet Muhammadsaw. Es ist allein seinesaw Lehre, die sowohl den Osten als auch den Westen reformieren kann. In der heutigen Zeit ist es nicht möglich, Frieden zu garantieren, solange nicht eine friedliche und zufriedene Atmosphäre innerhalb der Familie garantiert werden kann.“

(Ansprache an die Lana anlässlich der Jalsa Salana UK , 28.07.1990“

2. „Mit Gebet und Geduld handeln“ „Unser Herr, gewähre uns an unseren Frauen und Kindern Augentrost, und mache uns zu einem Vorbild für die Rechtschaffenen“ (Al-Furqan, 75) Hadhrat Khalifatul Massih IV., Hadhrat. Mirza Tahir Ahmadrh sagte bezüglich des Duas (Gebets), wie man ein segenreiches Haus haben kann:

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„Dies ist das Gebet, durch welches unser Familienleben reformiert werden kann(…) Ich habe schon zuvor darauf aufmerksam gemacht, Nutzen zu ziehen von diesem Gebet, da diese auch den Kindern zugutekommt. Auch die Nachkommen werden dadurch gesegnet werden. Ich versichere Ihnen, dass durch dieses Gebet das Familienleben sich komplett zum Guten wandeln kann.“

(Freitagsansprache 05.08.1983) Hadhrat Mirza Masroor Ahmadatba wies die Frauen darauf hin sich in Geduld zu üben und sagte dazu folgendes: „Wenn Sie es sich zum Prinzip machen, stets mit Geduld und Dua zu handeln und mit viel Gottesfurcht vorzugehen, werden sich alle ehelichen Probleme in Liebe umwandeln, und diese Verwandlung sollte sich in jedem Ahmadi vollziehen, denn sonst erfüllt er nicht den Eid, den er mit Hadhrat Massih Maudas geschlossen hat.“

(Ansprache anlässlich der Salana Ijtema Lajna Imaillah UK, 04.10.2009)

3. „Es ist die Pflicht der Ehefrau, mit ihrem Ehemann vollkommen zu kooperieren.“ Hadhrat Massih-e-Maudas sagte: „Es ist auch eine schlechte Gewohnheit einer Frau, dass sie bei jeder Kleinigkeit ihrem Ehemann widerspricht und ohne seine Erlaubnis von seinem Vermögen ausgibt. Und wenn sie verärgert sind, dann beschimpfen sie [ihre Ehemänner]. Diese Frauen sind nicht gut angesehen vor Allah und dem Heiligen Propheten Muhammadsaw und weder ihr Namaz, noch ihr Fasten noch ihre anderen guten Taten werden angenommen werden. Allah sagt deutlich, dass eine Frau solange nicht rechtschaffen und fromm sein kann solange sie nicht mit voller Hingabe dem Ehemann ergeben ist.“

(Tablighe Risalat, Band I, S. 48) 4. „Die Frau ist die Hüterin des Heims“ Hadhrat Mirza Masroor Ahmadatba sagte den Frauen auf ihre Pflichten hinweisend folgendes: „Die Ehefrau ist die Hüterin des Hauses ihres Gattens, darunter fällt, dass sie sich um den Haushalt kümmert, das Heim sauber und ordentlich hält, die Haushaltsausgaben verwaltet und dass sie versucht, so sorgsam zu wirtschaften, dass sie innerhalb des Rahmens bleibt, den der Ehemann als Haushaltsgeld zur Verfügung stellt. Es gibt einige gut organisierte und patente Frauen, die auch mit geringem Einkommen den Haushalt so geschickt verwalten, das es erstaunlich ist, wie sie mit so wenig Haushaltsgeld so gut wirtschaften können. Und wenn sie einmal mehr Geld als üblich zur Verfügung haben, dann sparen sie noch davon. (…) Jede Frau sollte sich um ihr Heim kümmern, und wenn sie dieser Aufgabe aufs Beste nachkommen, ihre Kinder gut erziehen und versorgen, die Bedürfnisse des Ehemannes erfüllen und mit ihnen kooperieren, dann steht solchen Frauen laut dem Heiligen Propheten Muhammadsaw genauso viel Lohn zu wie einem frommen Mann, der Gott aufrichtig anbetet und auf dem Wege Allahs opfert, und gleichzeitig gilt für sie die frohe Botschaft des Paradieses.“

(Ansprache anlässlich der Jalsa Salana Deutschland, im Lajnazelt, 23.08.2003) Die Welt ist Zeuge, dass die Mutter einer gesegneten Abstammung, Hadhrat Amma Jaanra entsprechend ihren Namen ihre in der gesamten Welt verstreute leibliche, gesegnete Nachkommenschaft so gut erzog, dass sie alle gewissermaßen zum Fundament der Ahmadiyyat wurden. Durch sie entstanden die friedlichen und dem Paradies gleichende Häuser (Familien) der Anverwandten von Hadhrat Massih-e-Maudas, die in jedem Aspekt des Lebens, von Allahs Wort und dem Wort des Prophetensaw geprägt zu sehen waren. Sahibzadi Fozia Shamim Sahiba (Tochter von Hadhrat Syyeda Nawwaab Amtul Hafeez Sahibara) erzählt, mit welcher Geschicklichkeit, Sparsamkeit und hervorragenden Führung die Frauen der Familie von Hadhrat Massih-e-Maudas den Haushalt leiteten: „Viele junge Mädchen aus der Familie des Verheißenen Messiasas wurden mit Waqf-e-Zindagis (Männer,

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die ihr Leben in den Dienst der Jama’at stellen) verheiratet. Sie kamen nach der Heirat mit sehr geringem Einkommen zurecht. Unter den Mädchen, die außerhalb der Familie verheiratet wurden, wurden einige mit solchen Männern verheiratet, die ein sehr geringes Einkommen besaßen. Diese Mädchen, die im Hause ihrer Eltern alle Bequemlichkeit genossen hatten, mussten nach der Heirat finanzielle Schwierigkeiten meistern, aber dennoch stritten und zankten sie nicht, obwohl finanzielle Misere einer der Hauptgründe für Streitereien ist. Aber warum stritten Sie nicht? Weil sie von Haus aus mit den Werten Ehrgefühl, Wohltat und Opferbereitschaft deutlich sichtbar ausgestattet worden waren. Sie haben im Haushalt jede Arbeit verrichtet, z.B. haben sie gekehrt und eingekauft. Aber Sie führten Ihr Haus mit großem Stolz, Geschicklichkeit und Ordnung. Weder bekamen es Beobachter mit, noch erzählten sie den Eltern oder Verwandten von ihrer Situation. Geschicklichkeit und Sparsamkeit sind Kennezeichen dieser Familie. Auf Festen sehen sie jede, die älteren und jungen Frauen, in bester Kleidung, wenn aber gefragt wird, dann erfährt man, dass die Stickereien, die auf dem Halsausschnitt der Braut von einem Kameez von Hadhrat Amma Jaanra stammt. Und das glänzende Band, welches auf das Dupatta (Schal) genäht worden ist, stammt von einem Dupatta von Hadhrat Amma Jaanra , welches jetzt schon auf dem Dupatta der 4. und 5. Generation verwendet wird. Eine Dame erzählt, dass das „Gharara“ (eine Art von Kleidung, welche aus 2 Teilen besteht, unten ein breiter Hosenrock und dazu ein Oberteil), welches ihre kleine Tochter trägt, Hadhrat Amma Jaanra gehörte. Diesen hatte die Mutter der Dame erhalten und wiederum an sie weitergegeben, und nun hatte sie nur aus dem unteren Teil ein komplettes „Gharara“ für ihre Tochter genäht. Die Beobachter bekommen den Eindruck vermittelt, dass die Damen aus der Familie des Verheißenen Messiasas sehr kostbare, reich bestickte Kleidung tragen. Eine Frau erhob den Vorwurf: „Uns wird bescheidene Lebensführung gelehrt, aber die Frauen der Familie von Hadhrat Massih-e-Maudas tragen selbst sehr kostbare und bestickte Kleidung.“ Hadhrat Musleh Maudra antwortet auf diesen Vorwurf in seiner Freitagsansprache am 14. Mai 1948 folgendermaßen: „Was das Verwenden von „Gota Kinari“ (glänzende Bänder und Stickereien) betrifft, [so ist dies damit zu erklären], dass meine Mutter, Hadhrat Amma Jaanra, aus Delhi stammt und die Frauen aus Delhi haben die Gewohnheit ihre Kleidung mit „Gota Kinari“ von Generation zu Generation sorgfältig aufzubewahren. Und wenn einige Frauen aus unserer Familie Kleidung verziert mit „Gota Kinari“ tragen, dann liegt das daran, dass sie diese Kleidungsstücke zu ihrer Hochzeit bekommen haben und es gut aufgehoben haben. Sie haben diese Sachen nicht nach dem Aufruf von „Tehrik-e-Jadid“, [in dem alle aufgefordert wurden, ein einfaches Leben zu führen,] gekauft. Und seine Sachen sorgfältig aufzubewahren, ist lobenswert und kein Grund für Vorwürfe.

(Zitat aus Geschichte Lajna, Band 2, Seite 76)

Es gibt zahlreiche solcher Berichte über die Sorgfalt und gute Haushaltsführung. Genauso ist es mit dem Schmuck und verschiedenen anderen Haushaltsgegenständen. Wir sollten diesen Beispielen Folge leisten. Nicht nur die Töchter, sondern auch die Schwiegertöchter wurden mit dieser Opferbereitschaft erzogen.

(Biographie von Hadhrat Syyeda Nawaab Mubaraka Begum Sahibara, Seite 264 bis 265) 5. „Die Ehefrau sollte ihre Ausgaben entsprechend dem Einkommen ihres Mannes einschränken“ Hadhrat Mirza Nasir Ahmadrh erläuterte Lösungsmöglichkeiten bei Eheproblemen und sagte: „Die Männer sind die Verantwortlichen über die Frauen“ (4:35), was bedeutet, dass die Ehemänner die volle Verantwortung für die Kosten des Haushalts tragen. Unter normalen Umständen ist es nicht notwendig, dass die Frau außer Haus gehen muss, um zu arbeiten und für den Haushalt Geld zu verdienen. Dies ist Verantwortung des Mannes. Es ist jedoch auch die Pflicht der Frauen, dass sie den Einkünften entsprechend die Ausgaben des Haushalts kontrollieren. Schwierigkeiten treten erst dann auf, wenn die Frauen mehr

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ausgeben, als der Ehemann verdient. (…) Es ist äußerst wichtig, dass die Frauen ihre und die Haushaltsausgaben gemäß den Einkünften des Ehemannes limitieren.“

(Dora Maghrib 1400 Hijri 1980, S.84)

6. „Das Haus in ein Paradies umwandeln“ Hadhrat Mirza Masroor Ahmadatba sagte in einer Ansprache an die Frauen im Jahr 2003: „Als Ehefrau ist sie [die Frau, Anm.d.Ü.] die Hüterin des Hauses ihres Ehemannes, so dass wenn der Mann nach Hause zurückkehrt, sie beide mit ihren Kindern zusammen die Atmosphäre eines kleinen Paradieses genießen können. Als Mutter ist sie ein solches Wesen, in dessen Schoß sich das Kind vollkommen geborgen fühlt. Wenn sie ihr Kind erzieht, dann entsteht im Kind die Vorstellung von ihr als einem engelsgleichen Wesen, das keine Fehler begehen kann und unter dessen Füßen das Paradies liegt, daher muss alles, was sie äußert, sicherlich der Wahrheit entsprechen. Und dann entwickelt sich im Kind die Überzeugung, dass es befolgen muss, was die Mutter sagt. Als Schwiegertochter sorgt sie sich um die Schwiegereltern fürsorglicher als es die eigene Tochter tun würde, und als Schwiegermutter liebt sie ihre Schwiegertöchter mehr als die eigenen Töchter. So kann man weitere verschiedene Beziehungen aufzählen und es entsteht ein wunderschönes Bild, das nach den Lehren des Islam eine Frau zeigt. Die Aussagen solcher Frauen hinterlassen dann eine tiefe Wirkung und erleuchten ihre Umwelt.“ (Ansprache anlässlich der Jalsa Salana Deutschland im Lajnazelt, 23.08.2003, Auszug Khadija, Ausgabe 2008)

7. „Für Mann und Frau beide zählt es zum gütigen Umgang mit der Verwandtschaft, jeweils die Familie des Partners gut zu behandeln.“ Eines der Rechte der Ehepartner, das oft in den Hintergrund gerät, ist der Umgang mit den Familienangehörigen (Schwiegerfamilie) oder den Bekannten des jeweiligen Ehepartners, seien es die eigenen Verwandten oder auch nicht. Unter den Versen, die bei der Nikahzeremonie rezitiert werden, ist ein Vers „Fürchtet Allah, in Dessen Namen ihr einander bittet, und (fürchtet Ihn besonders in der Pflege der) Verwandtschaftsbande. (4:2) Das Wort Verwandtschaftsbande (arabisch: „Ar-Haam“) steht hier für die Mehrzahl der Gebärmutter. Das Fürchten bedeutet hier, dass man den Zorn Allahs fürchten und seine Aufgaben erfüllen muss. Also sollte man auf die Rechte Allahs („Haquq-Allah“) achten und die Bindung zu den Blutsverwandten aufrechterhalten und pflegen. Allah mahnt in diesem Vers, nach seinen Rechten („Haquq-Allah“) die Rechte der Blutsverwandtschaft („Haquq-ul-Ibaad“) zu erfüllen. Mit „Ar-Haam“ sind die Ehepartner gemeint, weil sie in Verwandtschaft zueinander stehen. Wenn man dies genauer betrachtet, ist die Blutsverwandtschaft aus einer Gebärmutter entstanden sind. Die Stiefkinder haben eine gemeinsame Großmutter. Genauso hat jemand eine gemeinsame Oma väterlicherseits und die Großmutter mütterlicherseits. Wenn man eine Stufe höher steigt, sind die Mütter der Großmütter auf irgendeine Weise verwandt und so ist die gesamte Menschheit durch Mutter Eva gewisserweise in Verwandtschaft miteinander verbunden. Aus dieser Sicht hat Allah die Rechte der Mitmenschen als Barmherzigkeit festgelegt. Es heißt: „O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen erschaffen hat.“ In diesem Vers wurde nicht nur befohlen, dass man nur die Rechte der eigenen Verwandtschaft erfüllt. Hierfür wurde das Wort „Ar-Haam“ verwendet und nicht „Ar-Haamukum“, was die Bedeutung in sich trägt, dass du die Rechte deiner Frau erfüllst, die nun zu deiner Familienbande zählt.

(Auszug aus Al Fazl International, 23.09.2005) Hadhrat Mirza Masroor Ahmadatba sagte diesbezüglich: „Hadhrat Massih-e-Maudas hat erklärt, dass mit Verwandtschaftsbande nicht nur die eigenen Blutsverwandten gemeint sind (…), sondern die jeweiligen Blutsverwandten des Ehemannes und der Ehefrau vor der Hochzeit, zählen nach der Heirat dann auch zu den eigenen. Das bedeutet, dass die Eltern und Geschwister des Ehemannes sozusagen zu den Blutsverwandten der Ehefrau werden, genauso wie die Eltern und Geschwister der Ehefrau

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nach der Hochzeit zu seinen Blutsverwandten zählen. Wenn man diese Einstellung in sich entwickelt, kann niemals Distanz zwischen den Beziehungen entstehen.“

(Ansprache 04.10.2009)

Bei der Heirat ihrer ältesten Tochter, Mubarka Begum Sahiba, gab Hadhrat Ummul Momineenra ihr folgenden Ratschlag: „Seine (des Ehemannes) Verwandte und deren Kinder sollst du als deine eigenen betrachten. Denke nie schlecht über irgendjemanden; auch wenn dir Unrecht getan wird, bewahre nur Gutes in deinem Herzen für die gesamte Verwandtschaft. Befestige deinen Glauben so stark, dass du niemals Gefühle der Vergeltung spürst; du wirst sehen, dass Gott dich für dein Bemühen belohnen wird.“

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra von Prof. Sayyada Naseem Saeed Sahiba, S.109)

Hadhrat Khalifatul Massih IV.rh sagte: „Wenn die Mutter eifersüchtig auf ihre Schwiegertochter wird, (…) dann lässt sie keine Gelegenheit aus, um das Haus dieser armen jungen Frau zu zerstören. Wenn der Sohn seiner Frau Aufmerksamkeit schenkt, dann wird die Mutter zornig und denkt, dass sie, um ihren Sohn unter Kontrolle halten zu können, die schlechten Gewohnheiten der Schwiegertochter herausfinden muss, damit sie diese ihrem Sohn mitteilen kann. Und falls es keine schlechten Gewohnheiten gibt, dann erfindet man welche, da dies keine schwierige Aufgabe ist. Manche Leute erfinden sehr leicht irgendwelche Geschichten. Und falls diese frisch verheiratete Frau, die von einer armen Familie in eine reiche Familie eingeheiratet hat, ihren Brüdern mal als Wohltat etwas Unterstützung zukommen lässt, dann bricht die Hölle für sie los. Obwohl solche Frauen meistens sehr vorsichtig sind und wenn sie ihren Brüdern Unterstützung schenken, dann nur aus ihrem eigenen Gehalt. Aber diese Art von Schwiegermüttern, von denen ich spreche, hoffentlich gehört keine von Ihnen dazu, erträgt es nicht einmal, dass eine gebildete Frau nach der Heirat selbst verdient und ihren Mann unterstützt, und einen Teil von ihrem Gehalt für ihr eigenes Haus ausgibt und mit einem Teil vielleicht auch einmal ihren finanziell schwachen Geschwistern hilft. Das dulden die Schwiegermütter nicht. Sie fangen dann an, die Ehemänner aufzuhetzen und meinen, somit ihren Sohn für sich gewinnen und an sich binden zu können. Vielleicht mögen sie ihn an sich binden können, aber er wird kein eigenes [glückliches] Leben führen können, weil das Leben dieses Sohnes unerträglich wird, da seine Ehe scheitert und er kein intaktes Familienleben wird aufbauen können. Diese Botschaft wird am Ende des Verses so ausgeführt: Wir haben euch in der Welt verbreitet und aus einem Wesen erschaffe, aber nicht, damit Beziehungen zerbrechen, sondern damit Beziehungen etabliert werden und zwar voller gegenseitigem Respekt. Der Gott, von Dem ihr erbittet, was ihr euch wünscht, merkt euch, dass jener Gott euch lehrt, eure Verwandtschaftsbande zu pflegen. Diese beiden Dinge werden so miteinander verbunden, dass wenn eine Frau oder ein Mann, gleich welcher von den beiden, keine Rücksicht auf seine Verwandtschaft nimmt, und nicht einen liebevollen Umgang mit ihnen pflegt, sondern sich von ihnen distanziert und abwendet, so lautet die Botschaft für sie/ihn, dass ihre/seine Gebete nicht erhört werden. Es ist äußerst wichtig, dass man diesen Punkt versteht, denn unter den vielen Briefe mit der Bitte um „Dua (Gebete), die ich erhalte, sind auch viele solcher Briefe, in denen gesagt wird, dass man nicht verstehe, warum die eigenen Gebete nicht erhört werden. Für die Nicht-Erhörung der Gebete kann es viele Gründe geben. Aber einer der Gründe, welcher hier erwähnt worden ist, lautet, dass wenn man, anstatt die Verwandtschaftsbande zu stärken, solche Dinge tut, dass die Beziehungen auseinanderbrechen, dann denkt daran, dass Ihr so eure Beziehung zu Allah abbrecht. Und derjenige, dem Ihr Eure Bitten flehend vortragt, Der wird Euch Eure Wünsche nicht erfüllen.“

(Hawa ki betian or Jannat Nazir Muashra, Seite 50-52)

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8. „Die Kinder gut erziehen“ Weiter sagte Hadhrat Musleh Maudra: „Der Heilige Prophet Muhammadsaw sagte, dass das Paradies unter den Füßen der Mutter liegt. Dies hat nicht die Bedeutung, dass das Paradies sich tatsächlich unter den Füßen befindet, sondern dass durch die gute Erziehung einer Mutter das Paradies erlangt werden kann. Wenn sie aber ihre Kinder nicht gut erzieht, ihren Charakter und ihre Moral nicht stärkt und sie nicht an den Glauben heranführt, zerrüttet sie ihren Nachwuchs und unter den Füßen solch einer Mutter liegt tatsächlich dann kein Paradies (…) Das Alter eines Kindes, indem es alles nachmacht und Neues lernt, ist das Alter von fünf bis sechs Jahren und in einem solchen Alter kann weder der Vater das Kind erziehen, noch kann das Kind von einem Lehrer lernen, was gute Moral bedeutet. Nur die Mutter, die die ganze Zeit über bei ihm ist, kann ihm dies vermitteln und sich um es kümmern. Wenn die Mutter im Dasein ihres Kindes lügt, wird auch das Kind so handeln, und wenn sie stiehlt, wird es mit Sicherheit auch dies lernen. Genauso wenn die Mutter in Glaubensdingen nachlässig ist, wird auch das Kind darin nachlässig werden. Aber wenn sie ehrlich ist, wird auch das Kind sich aneignen, die Wahrheit zu sagen. Wenn die Mutter ihren Mitmenschen gegenüber freundlich ist, wird ihr Kind sich auch auf diese Art und Weise benehmen…Nur die Mutter kann durch ihre Erziehung den Grundstein für die Zukunft ihres Kindes legen und dies ist die wahre Bedeutung davon, dass das Paradies unter den Füßen der Mutter liegt, so wie es der Heilige Prophet Muhammadsaw sagte.“

(Orani waliyon ke liye phool, S. 309/310)

Hadhrat Mirza Nasir Ahmadrh sagte: „Wenn Sie sich nicht um Ihre Erziehung und die Ihrer Kinder kümmern; ihnen nicht die Lehren des Islam beibringen und sie völlig die [negativen] Eigenarten dieser Gesellschaft aneignen lassen, wird Allah Sie und Ihre Kinder zurückstoßen. Und Er wird andere Nationen und Völker in den Vordergrund bringen, die rechtschaffene Werke vollbringen, den richtigen Islam praktizieren und dem Glauben dienen werden.“

(Dora Maghrib 1400 Hijri, S. 445) Erzieht Eure Söhne zu solchen Männern, die einen frommen Umgang mit ihren Frauen pflegen Hadhrat Khalifatul-Massih IVrh sagte: Es ist wichtig für uns, dass wir der Welt eine reine Gesellschaft präsentieren, und ich bitte die Frauen, dass Sie ihre Kinder, insbesondere ihre Söhne so erziehen, dass sie später ihre Ehefrauen gut behandeln. Die heutigen Mütter sind die Mütter der zukünftigen Männer. Wie ich Ihnen bereits die Erziehung der Töchter erläutert habe, möchte ich Ihnen als letztes diese Botschaft mitgeben ((...)(...)) Als letztes Bild ist zu beobachten, dass Männer Frauen grausam behandeln, doch bei genauerer Betrachtung ihrer Kindheit lässt sich erkennen, dass die Mütter dieses Verhalten durch ihre Erziehung zu verantworten haben. Die Söhne werden wie Götter behandelt, allen ihren Wünschen wird nachgegeben. Sie werden gegenüber den Töchtern bevorzugt, folglich werden sie überheblich und verzogen. Diese Mütter versagen in der Erziehung, und tragen dafür die Verantwortung, wenn ihre Söhne ihre Ehefrauen schlecht behandeln, also ist dieses letzte Bild in der Tat doch so zu betrachten, dass eigentlich Frauen Frauen grausam behandeln. Diese ungezügelten Söhne, die später zu Männern heranwachsen, werden zu einem Problem für andere Frauen. Die Erziehungsmethode von Hadhrat Musleh Maudra: Hadhrat Musleh Maudra legte genau das gegenteilige Verhalten an den Tag. Er bevorzugte nicht nur die Töchter gegenüber den Söhnen, sondern legte einen großen Wert auf die Einhaltung ihrer Rechte. Dieses Verhalten verstanden wir zu dieser Zeit nicht. Wir waren der Meinung, dass wir ungerecht behandelt werden. Oft war Hadhrat Musleh Maudra deshalb

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verärgert über mich. Meine Schwestern schlugen mich, und als ich zur Verteidigung ansetzte, wurde ich noch weiter getadelt. Erst später wurde es uns klar, dass dies in uns Respekt gegenüber dem schwachen Geschlecht erzeugen sollte. Uns wurde gesagt, dass wir niemals diese Verantwortung vergessen durften. Wenn Allah die Verantwortung für Schwächere dir überträgt, dann muss man Opfer erbringen und ihre Gefühle achten. Diese Botschaft haben wir zu der Zeit nicht verstanden, aber später haben wir sie verinnerlicht, bis sie uns ins Blut übergegangen ist. Ich möchte, dass Mütter ihre Kinder in dieser Art und Weise erziehen, aber ich stelle leider in vielen Familien genau das gegensätzliche Verhalten fest. Mehr Mütter als Väter wünschen sich einen Sohn, aber auch bei mehreren Söhnen werden diese verzogen und die Rechte der Töchter werden missachtet. Die Konsequenz daraus ist das schlechte Verhalten der Söhne ihren Ehefrauen gegenüber und genau dieses wird von Generation zu Generation weiter gegeben. Wenn Sie sich selbst ein Gefallen tun wollen, dann erziehen Sie Ihre Söhne richtig und teilen Sie ihnen schon in der Kindheit die Rechte der Frauen mit. Sie sollen gütig zu ihren Schwestern sein und achten sie darauf, dass sie nicht streng mit ihnen umgehen. Wenn Sie solche Söhne heranziehen, dann garantiere ich Ihnen, dass die nachfolgenden Generationen Ihnen danken werden. In jeder Ahmadi Generation werden die Töchter einen guten Ehemann erhalten: Einen gütigen, liebe- und verantwortungsvollen und einen sich selbst opfernden Ehemann. Genau solch einen, den wir in Gestalt des Heiligen Propheten Mohammed saws erleben durften.“

(Hawa ki Betiyan aur Jannat Nazeer Moashara, S. 156-159)

Sahibzadi Apa Qudsia Begum Sahiba schreibt über ihren Sohn Mirza Ghulam Qadir Sahib Shaheed folgendes: „Ich sehe ein unschuldiges Gesicht vor meinen Augen. Er war acht oder neun Jahre alt. Er war etwa 10 bis 11 Jahre jünger als seine ältere Schwester. Er hörte über einen Bruder aus der Jama‘at, der seine Schwestern nicht gut behandelte. Dieser Vorfall bereitete ihm und mir große Schmerzen, da das Haus des Bruders für die Schwestern wie das Haus des Vaters sein sollte. Mein älterer Sohn, Mahmood, war im Ausland, ich rief daher Qadir zu mir und sagte: „Qadir, denk daran, dass „Chuchu“ (seine ältere Schwester) auch [wie]deine Tochter ist!“ Auch heute noch sehe ich dieses unschuldige Gesicht dieses Kindes, sein Kopf war gesenkt und er sagte: „Ok.“ Dieses achtjährige Kind hat nicht wiedersprochen: „Mama, sie ist doch meine große Schwester (Baji), sie ist doch viel älter als ich.“ Und er hat dies tatsächlich beherzigt und seine ältere Schwester wie seine Tochter behandelt.“

(Al-Fazl Rabwah 7.Juni 1999, Quelle: Monatliche Zeitschrift Misbah, Juni 2007) Die beispielhafte Kindererziehung von Hadhrat Amma Jaanra Hadhrat Amma Jaanra hat Hadhrat Mirza Nasir Ahmadrh mithilfe intensiver Gebete für die nächste Generation vorbildlich erzogen. In seiner ersten Ansprache nach der Wahl zum Khalifen äußerte sich Hadhrat Mirza Nasir Ahmadrh darüber: „Dann war da die Mutter, die ich erhielt, also Hadhrat Amma Jaan, (Hadhrat Amma Jaan war seine Großmutter, aber sie zog ihn groß wie eine leibliche Mutter, Anm.d.Ü.), die mich sehr beeindruckend aufzog, sodass wohl nach den gesegneten Ehefrauen (des Heiligen Propheten Muhammadsaw, Anm.d.Ü.) wohl niemand eine derartige Mutter hatte (…) Sie hatte solch eine Erziehungsmethode, dass nicht mal ein gut ausgebildeter Psychologe diese haben kann.“ Hadhrat Amma Jaanra hatte großen Einfluss auf seinerh Erziehung, was von ihrer Verwandtschaft gesehen und bezeugt wurde. Sahibzada Mirza Muzaffar Ahmad Sahib, ein Vetter, der seine Kindheit mit ihmrh verbrachte, schrieb: „Da Baitul Mubarak neben unserem Haus lag, lief Hadhrat Musleh Maudra immer durch Hadhrat Amma Jaansra Hofs zum Namaz. Wenn Hadhrat Amma Jaanra die Schritte von Hadhrat Musleh Maudra hörte, sprach sie zu uns: „Los, Kinder, beeilt euch! Macht schnell Wudhu und geht zum Namaz in die Moschee!“

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra von Prof. Sayyada Naseem Saeed Sahiba, S. 604/605)

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Fragen: 1. Bitte erläutern Sie kurz Vers 2 der Sura Al Nisa. 2. Was bedeutet Glauben? 3.Wie führten die Frauen aus der Familie des Verheißenen Messiasas vorbildlich ihren Haushalt mit nur geringem Einkommen? 4. Welche Anweisungen gab Hadhrat Khalifatul Massih IV.rh für die Erziehung der Söhne?

Übersetzung des Qur-âns Sura Al-Baqarah, Verse 22-25

22. O ihr Menschen, dienet eurem Herrn, Der euch erschuf und die, die vor euch waren, auf dass ihr beschirmt seid;

23. der die Erde gemacht hat zu einem Bette für euch, und den Himmel zu einem Dach, und Wasser hat niederregnen lassen von den Wolken und damit Früchte für euren Unterhalt hervorgebracht hat. Stellt Allah daher keine Götter zur Seite, denn ihr wisst es doch.

24. Und wenn ihr im Zweifel seid über das, was Wir hinabgesandt haben zu Unserem Diener, dann bringt eine Sura hervor wie diesen (Qur-ân) und ruft eure Helfer auf außer Allah, wenn ihr wahrhaftig seid.

25. Doch wenn ihr es nicht tut – und nie werdet ihr es vermögen –, dann hütet euch vor dem Feuer, dessen Nahrung Menschen und Steine sind, bereitet für die Ungläubigen.

Kurze Erläuterung der Verse 22 bis 25 der Sura Al-Baqarah Hadhrat Musleh Maudra erläuterte diese Verse folgendermaßen: Vers 22: Die wörtliche Übersetzung des Wortes „Abd“ lautet: Ihm gehorsam sein, das Haupt vor Seinem Befehl verneigen, Ihm dienen und beginnen, den Gesetzen Seiner Lehre beständig zu folgen und Seine Einheit bezeugen.

(Tafsir-e-Kabir, Band I, S. 28)

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Anbetung (Gottesdienst) bedeutet, vollständige Demut und Gehorsam. Solange man nicht vollständig gehorsam ist und die eigene Seele nicht fähig dafür macht, den Einfluss der göttlichen Zeichen aufzunehmen, kann seine Anbetung und sein Gottesdienst nicht als wahre Anbetung bezeichnet werden. Derjenige, der nur die sichtbare (äußere) Form der Anbetung darbringt, kann nicht als wahrer Abid (Diener Gottes) bezeichnet werden, da er keine wahre Demut und Ergebenheit gezeigt hat. In diesem Vers ist eine sehr tiefgründige und vollständige Lehre über den Gottesdienst übermittelt worden. […] Und es wurde auch gesagt, welche Vorteile die gottesdienstlichen Handlungen bringen. […] Die Menschen halten in der Welt nur aus zwei Gründen einen aufrichtigen Kontakt zu jemandem. Entweder, damit ihnen ein Gefallen getan wird oder weil ihren Älteren gegenüber ein Gefallen getan worden ist. -[…] In diesem Vers wird gesagt: O ihr Menschen, dienet eurem Herrn, Der euch erschuf und die, die vor euch waren. Wenn du in kurzfristigen Beziehungen dein aufrichtiges Benehmen an den Tag legst, wieso baust du dann nicht mit dem Wesen […] eine aufrichtige Beziehung auf, welches sowohl Dir gegenüber gnädig und Freund ist und auch jenen gegenüber huldvoll war, die vor Dir waren. […] In diesem Vers wird auch darauf hingewiesen, dass nur der Schöpfer eines Wesens seine wahren Fähigkeiten kennt und versteht. Ein Architekt, der ein Haus baut, weiß wieviel Last das Haus tragen kann, genauso kann nur Allah uns wahrhaftig reformieren, denn Er hat die Menschen und ihre Vorfahren erschaffen und nur Er kennt die Grenzen ihrer Möglichkeiten.(…) Also bedeutet wahre Anbetung nicht die Durchführung ritueller Vorgänge, sondern den spirituellen Weg zu gehen[…], weil nur Allah weiß, welche Fähigkeiten der Mensch hat und nur Er weiß, auf welche Weise er diese verbessern und vervollständigen kann. Die Bedeutung von „Rabb“ (Herr) ist jenes Wesen, das jemanden erschafft und dieses dann langsam in Richtung des Fortschritts lenkt. Durch die Wahl dieser Eigenschaft hier wird drauf hingewiesen, dass schon bei der Geburt des Menschen in ihm die Grundlage für seinen Fortschritt gelegt wurde, damit er auf dieser aufbauend bis zur Vollkommenheit gelangen kann. […] Dort wo die Übersetzung von „tattaquna“ so gedeutet wird, dass man sich vor solchen Angelegenheiten schützen sollte , die die Beziehungen zwischen dem Menschen und Allah verschlechtern, dort ist auch ein Hinweis darauf, sich vor solchen Angelegenheiten zu schützen, welche die zwischenmenschlichen Beziehungen betreffen und negativ beeinflussen. Die Anbetung Allahs bewahrt den Menschen in solchen Angelegenheiten davor, Fehler zu begehen. Der Mensch, der beginnt Allah als seinen Herrn anzuerkennen, für diesen ist es auch wichtig, eine gute Beziehung zu dessen Geschöpfen einzugehen […] Der Befehl, Allah anzubeten, wurde „al-naas“ gegeben, hiermit wurde also die gesamte Menschheit angesprochen, nicht nur die Araber. Dies ist ein Beweis dafür, dass der Islam von Anfang an verkündet hat, die ganze Welt im Glauben an den Einen Gott zu vereinen und die Anbetung der einzelnen Völker zu vereinen. Dann: wer soll angebetet werden? Dafür ist nicht das Wort „Allah“ sondern das Wort „Rabb“ (Herr) verwendet worden, wodurch viele falsche Götzen abgelehnt wurden, denn viele Leute beten Götzen aus Stein an. Durch die Verwendung des Wortes „Rabb“ wurden alle solche Wesen aus dem Kreis der Anbetung ausgeschlossen. Dann gibt es Leute, die Flüsse, Berge und Sterne anbeten, indem also gesagt wurde: „Der euch erschuf“ wurden auch diese ausgeschlossen. Dann gibt es einige Leute, die ihre Vorfahren und Älteren anbeten – mit der Aussage: „und die, die vor euch waren“ werden auch diese von der Anbetung ausgeschlossen. Also ist so eine vollkommene Anbetung erklärt worden, dass in nur wenigen Worten, die essentielle Lehre über die Einheit Gottes ausgedrückt worden ist.“

(Tafsir-e-Kabir, Band I, Seiten 204- 207) Vers 23: In diesem Vers wurde das Thema des vorherigen Verses vervollständigt. Im Vers zuvor wurde gesagt, dass man nur den Herrn anbeten soll, der einen selbst und die eigenen Vorfahren erschaffen hat. Anschließend wird in diesem Vers gesagt, dass Allah auch die Himmel und die Erde erschaffen hat. Damit wird deutlich, dass die Grundlage des menschlichen Handelns durch jene Dinge, die in seiner Umwelt vorhanden sind, die Arbeiten ermöglichen (z.B.

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Handel, Landwirtschaft, Tourismus), die jeder Mensch macht, und diese ganzen Möglichkeiten durch den Einfluss der Himmel und der Erde entstehen […] Also wird in diesem Vers gesagt, dass Allah alles auf der Erde und im Himmel zur Erleichterung des Lebens der Menschen schon erschaffen hat. Dieses ist aber nicht alles sichtbar, sondern einiges ist auch verborgen. Der Mensch sollte also eine Beziehung zu jenem Herrn herstellen, der die Erde erschaffen hat, damit Dieser ihm die Möglichkeit gewährt, die Vorteile daraus zu ziehen und ihn vor den Nachteilen schützt, da der Mensch sich durch eigenes Bemühen nicht vor Schaden schützen kann, der durch die Veränderungen der Erde und der Himmel entstehen. Nur Allah kann einen vollkommen beschützen. Seht euch die Propheten Allahs an, wie die Menschen zu deren Vernichtung Pläne geschmiedet haben, doch Allah hat stets alle ihre Pläne zunichte gemacht.

(Tafsir-e-Kabir, 1 Teil, S. 210-211) In diesem Vers ist mit dem Begriff „Samaa“ (Himmel) die Höhe gemeint und nicht etwa eine kreisförmige Wölbung wie viele Menschen denken. Und mit dieser Höhe ist die gesamte Atmosphäre gemeint, in der man die Sterne und Planeten findet. Das Dach hat in diesem Zusammenhang die Bedeutung, dass die Höhe Sicherheit bietet. Das Wort Dach wurde hier für Sicherheit verwendet, da das Dach auch vor vielen Schwierigkeiten bewahrt und dies ist eine Metapher. Dass die Höhe Sicherheit bietet, bedeutet, dass die Dinge, die der Mensch zum alltäglichen Leben braucht, in Verbindung dazu stehen, auch das Wasser und der Wind kommen vom Himmel. Genauso ist es mit der Sonne und dem Mond usw. und genau aus diesen entstehen die Dinge, die der Mensch zum Überleben braucht. In der Spriritualität ist der Mensch auch auf den Himmel angewiesen. Wenn also alles auf der Welt von Allah erschaffen wurde […] und es gibt keine Wesen, die mit Allahs Wesen oder Eigenschaften gleichzustellen sind… was für eine Bedeutung kann dann noch die Anbetung von etwas anderem als Gott haben. Daher sollst du nur einen Gott anbeten. […] In diesem Vers wird auch darauf hingewiesen, dass die Vervollständigung des materiellen Lebens erst durch die Vereinigung der irdischen und himmlischen Kräfte möglich ist. Die Menschen verschmutzen das Wasser der Erde und durch den Himmel fällt sauberes Wasser nieder. Die Luft, die der Mensch durch die Atmung verschmutzt, wird beim Aufsteigen wieder gereinigt. Das Auge ist wichtig, aber was für einen Zweck hat es ohne den Himmel und das Licht der Sonne. Also wenn die Erde der Boden für die Menschen ist, dann dient der Himmel als das Dach. Genauso verhält es sich mit der spirituellen Welt. Der Mensch besitzt zwar einen Verstand, aber dieser verhält sich genauso wie das Auge ohne die Sonne. Solange also die spirituelle Erleuchtung durch die Offenbarung sich nicht mit dem Verstand vereint, solange kann der Verstand nicht richtig arbeiten. Ohne die Beziehung zu Allah, kann der Mensch keinesfalls ein erfolgreiches Leben führen.

(Tafsir-e-Kabir, 1 Teil, S. 212-213) Vers 24: Hadhrat Khalifatul Massih IV.rh, Hadhrat Mirza Tahir Ahmad sagte: „An manchen Stellen im Qur-ân steht die Herausforderung, etwas hervorzubringen, das vergleichbar mit nur einer Sura des Qur-âns wäre. An einigen Stellen wird gesagt, vergleichbar mit 10 Suren und an anderen vergleichbar mit dem gesamten Qur-ân. Dort wo die Herausforderung zum Hervorbringen etwas Vergleichbarem von nur einer Sura erwähnt ist, kann auch die Sura Al-Baqarah gemeint sein. Daraus kann man ableiten, dass sozusagen alle Angelegenheiten des Qur-ân in dieser einen Sura erwähnt worden sind. Dort wo 10 Suren genannt werden, ist gemeint, dass man irgendwelche 10 Suren aus dem Qur-ân nehmen kann, seien es die letzten kurzen oder die langen, um zu versuchen etwas Vergleichbares hervorzubringen. Schon dieser Herausforderung kann der Mensch überhaupt nicht nachkommen. Und gar etwas dem gesamten Qur-ân Vergleichbares hervorzubringen ist absolut unmöglich.“ (Urdu Übersetzung des Heiligen Qur-ân mit Erläuterungen von Hadhrat Khalifatul Massih IV.rh, S. 12)

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Hadhrat Khalifatul Massih II.ra sagte in Erläuterung dieses Verses folgendes: Die Bedeutung von „und wenn ihr im Zweifel seid…“ ist, dass die Nicht-Gläubigen sagen, dass der Qur'an in ihnen Zweifel weckt. Um darauf hinzuweisen, dass diese Behauptung unwahr ist, wurde gesagt: wenn du wegen dem Qur'an im Zweifel bist, tue dieses und jenes - dies deutet darauf hin, dass die Behauptung, dass der Qur-ân Zweifel geweckt habe, falsch ist. […] Und wenn der Anspruch wahr ist, kannst du das beweisen, indem du nur eine einzige vergleichbare Sura erschaffst. Wenn du aber nicht einmal versuchst, eine solche Sura zu erschaffen, ist deine Behauptung, dass der Qur-ân in dir Zweifel geweckt habe, falsch. Genauso war es mit den Leugnern des Qur-ân. Sie erhoben zwar Anschuldigungen gegen den Qur-ân, konnten aber keine vergleichbare Lehre dazu aufstellen, die besser oder auch nur annähernd so gut wäre. Bis heute ist dies der Zustand der Gegner des Qur-âns. Christliche Schriftgelehrte erheben andauernd Vorwürfe gegen den Qur-ân, aber bis heute haben sie es nicht gewagt, zu versuchen, diese Herausforderung anzunehmen. Sie sagen, der Qur-ân hätte etwas aus dem Neuen Testament oder aus der Thora gestohlen oder Teile der zoroastrischen Lehre übernommen. Aber sie haben nicht den Mut, selbst aus dem Alten und Neuen Testament und der zarathustrischen Lehre Teile herauszunehmen und ein neues Buch zu erschaffen, das derart umfassend wie der Qur-ân wäre. Der Qur-ân bezeugt selbst, dass er aus den früheren Büchern die nützlichen Lehren entnommen hat, aber er beansprucht auch, dass er ausser diesen noch weitere Lehren in sich trägt. (…) Wer also die Behauptung aufstellt, dass der Qur-ân nur aus gestohlenen Themen früherer Schriften besteht, der soll aus den alten Büchern die Themen nehmen und etwas wie den Qur-ân schaffen. Dann soll er sehen, ob sein Bemühen auch nur einen tausendstel Bruchteil von dem aufzeigt, was der Qur-ân enthält. Allah hat darauf geantwortet: „dann bringt eine Sura hervor wie diesen (Qur-ân) und ruft eure Helfer auf außer Allah…“ - Tue zwei Dinge: Erstens: Bringe eine vergleichbare Sura hervor, also einen Text mit ähnlichen Themen, wie die zuvor in der Sura Al-Baqarah erwähnten; und zweitens rufe deine Zeugen auf […] Kurzum, es ist zwar unmöglich für euch, etwas dem Qur-ân Vergleichbares hervorzubringen, so versucht doch zumindest einige Verse hervorzubringen, entsprechend den Themen dieser Verse aus dieser Sura, denn diese sind es, die in euch Zweifel geweckt haben.

(Tafsir-e-Kabir Teil 1, 225-227) Der Verheißene Messiasas sagte diesbezüglich: „Der Qur-ân hat folgenden Anspruch erhoben: „dann bringt eine Sura hervor wie diesen…“, aber bis heute hat es keiner geschafft, etwas Vergleichbares darzubringen. Araber, die sehr anspruchsvolle und angemessene Konversation pflegten, und zu besonderen Anlässen große Versammlungen abhielten und dort solche große Reden schwangen, auch sie wurden in dieser Angelegenheit demütig. Die im Qur-ân erwähnten einzigartigen und deutlichen Beweise und die herausragende Art der Niederschrift musste auch von den aufrichtigen und ehrlichen Feinden anerkannt werden.

(Malfozaat, Band III, S. 46) Hadhrat Khalifatul Massih II.ra sagte dazu: An dieser Stelle wurde vor diesem Vers der Anspruch erhoben, dass alle Dinge in Allahs Macht sind, und um dies zu beweisen, wurde der Qur-ân hervorgebracht und diesbezüglich fünf Ansprüche erhoben: 1. Hierin ist eine solche Lehre erhalten, die keinem Menschen möglich ist, zu erschaffen. 2. Die vorangegangenen Schriften werden hierin bestätigt. 3. Hierin werden die unvollständigen Gebote der früheren Schriften vervollkommnet. 4. Diese Schrift ist vollkommen geschützt. 5. Diese Lehre gilt für alle Menschen und für alle Zeiten. Danach wird gesagt, dass wenn dies nicht der Wahrheit entspricht, eine solche Sura erschaffen werden soll, in der diese fünf Punkte enthalten sind. Wenn aber im Vergleich zu dieser einen Sura keine Schrift hervorgebracht werden kann, soll man verstehen, was für Wunder darin verborgen liegen und das der Qur-ân nicht von Menschen erschaffen worden sein kann.

(Tafsir-e-Kabir, Teil 1, S. 232-233)

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Vers 25: Allah sagt, dass wenn du diesen Ansprüchen nichts entgegenstellen und keine vergleichbare Sure hervorbringen kannst, und die Angelegenheiten, die hier erwähnt werden, in deinen Schriften nicht aufzeigen kannst, und das wirst du sicherlich niemals können, dann begreife, dass diese Schrift von Allah ist und dass du dich nicht mit einem Menschen sondern mit Allah anlegst, und in diesem Falle solltest du dich dann auch auf die Strafe gefasst machen, die diejenigen erwartet, die sich mit den göttlichen Wahrheiten anlegen. „Und nie werdet ihr es vermögen…“ bedeutet auch, dass du so etwas sicherlich nicht vollbringen kannst und auch dass du so etwas sicherlich nicht vollbringen wirst, hier wird darauf hingewiesen, dass obwohl die Nicht-Gläubigen (Kuf'ar) Allah andere Götter anbei stellten, sie im Herzen genau wussten, dass diese nicht die Macht der Offenbarungen besitzen und sie dies auch niemals tun, wie konnten sie also ihre Götter rufen? Auch als Hadhrat Abrahamas die Heuchler darauf hinwies, dass sie ihre Götter fragen sollten, was sie denn über bestimmte Dinge denken, mussten diese (die Heuchler) anerkennen: „Du weißt recht wohl, dass diese nicht reden.“ (Al-Anbiya, 21:66) Der Heilige Qur-ân weist auch darauf hin, dass wir diese Schrift als die Schrift Gottes darstellen und du musst daher auch darlegen: „ Unsere Götzen oder andere selbsternannten Götter haben uns die Themen dieser Sure gesagt, die wir im Vergleich zum Qur-ân vorlegen.“ Aber obwohl sie große gotteslästernde Behauptungen erheben, werden sie dennoch für diesen Vergleich niemals bereit sein, da sie ganz genau wissen, dass ihre Götter nur in ihren Vorstellungen existieren und es keine äußere existente Form davon gibt, und diese nicht sprechen können wie der lebendige Gott.

(Tafsir-e-Kabir, Band I, Seite 236) „Hier stellt sich die Frage, dass Steine doch leblose Objekte sind, warum sie denn in das Höllenfeuer geworfen werden? Dies kann so beantwortet werden, dass mit Hijrah jene Götzen gemeint sind, denen die Nicht-Gläubigen göttliche Attribute zusprachen. Sicherlich werden die Steine nicht bestraft werden, da sie ja bloß leblose Objekte sind, aber wenn diejenigen, die sie (diese Steine) anbeteten, ihre Götzen im Feuer sehen werden, wird dies für diese Götzenanbeter eine Strafe sein. Wenn mit Hijrah jedoch nur gewöhnliche Steine gemeint sind, dann ist damit Steinkohle gemeint, die das Feuer immer weiter erhitzen wird.

(Tafsir-e-Sagheer, Seite 9) „Bereitet für die Ungläubigen…“ deutet darauf hin, dass Gottes Strafe nur dann erfolgt, wenn man leugnet und nicht glaubt, denn ansonsten wurde der Mensch für Erlösung geschaffen. Durch diesen Vers wird der Gedanke solcher Muslime widerlegt, die denken, dass jeder ob gläubig oder nicht, wenn auch nur für kurze Zeit, das Höllenfeuer kosten muss. Dieser Vers macht deutlich, dass die Hölle einzig für die Nicht-Gläubigen bereitet worden ist, aber das bedeutet auch nicht, dass keiner, der zu den Gläubigen zählt, nicht die Hölle erleiden muss. Der Heilige Qur-ân stellt diejenigen, die die islamischen Lehren nicht vollkommen befolgen und auch nicht versuchen, sich zu verbessern, auf eine Stufe mit den Nicht-Gläubigen. Daher können diejenigen, die sich zwar Muslime nennen, jedoch deren Handlungen denen der Nicht-Gläubigen gleichen, sich gemäß der Bedeutung dieses Verses keineswegs vor der Bestrafung sicher fühlen.

(Tafsir-e-Kabir, Band I, Seite 238) Verse und die in ihrem Anschluss gesprochenen Gebete Nach dem lesen der unten aufgelisteten Verse sollte man gemäß ihrer Bedeutung die folgenden Gebete als Antwort sprechen:

Vers: (Al-Muzzammil:21) „Wahrlich, Allah ist allverzeihend, barmherzig.“

Antwort: „Erbitte Allahs Verzeihung“

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Vers: (Al-Qiyamah:41) „Und da sollte Er nicht imstande sein, die Toten ins Leben zu rufen?“

Antwort: „Ja sicherlich, denn Er ist Herr aller Dinge.“

Vers: (Al-Naba:41) „O wäre ich doch Staub!“

Antwort: „Erbitte Allahs Verzeihung“

Vers: (Al-Ala:2) „Preise den Namen deines Herrn, des Höchsten“

Antwort: „Heilig ist mein Herr der Größte“

Vers: (Al-Ghâschiyah:27) „alsdann obliegt Uns ihre Rechenschaft.“

Antwort: „Oh Allah sein mild in meiner Abrechnung.“

Vers: (Al-Schams:9) „Er gewährte ihr den Sinn für das, was für sie unrecht und was für sie recht ist.“

Antwort: „Oh Allah gewähre mir Gottesfurcht und reinige mich. Du kannst am besten Reinheit gewähren und nur du bist ihr (der Seele) Herr und Hüter.“

Vers: (At-Tin:9) „Ist Allah nicht der Größte der Richter?“

Antwort: „Sicherlich, und ich bin unter den Bezeugenden.“

Vers: (Al-Nasr:4) „dann lobpreise du deinen Herrn und bitte Ihn um Vergebung.“

Antwort: „Oh Allah, Du bist rein. Oh unser Herr, und dich Lobpreisen wir. Oh Herr, vergib mir.“

Hadith

Die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Ahadith Der Verheißene Messiasas sagte über die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Ahadith: „Wir haben alle Details unserer Religion durch die Ahadith Nabwi (Ahadith des Heiligen Propheten Muhammadsaw erfahren. Wie beispielsweise das Namaz, welches wir fünf Mal am Tag verrichten, und dessen Verpflichtung im Heiligen Qur-ân bewiesen ist. Doch an welcher Stelle wird bewiesen, dass morgens zwei Rakaat Sunna und zwei Rakaat Pflicht (Farz) und für das Zuhr vier Rakaat Pflicht sowie vier und zwei Sunna und für das Maghreb drei Rakaat

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Pflicht und für das Ishaa vier Rakaat Pflicht sind. Genauso bedürfen wir der Ahadith, um die Einzelheiten des Zakaat zu erfahren. Genauso gibt es tausende Feinheiten bezüglich der Gottesanbetung und weitere Angaben(...)Außerdem liegt die Quelle und der Ursprung der Geschichte des Islam auch in den Ahadith.“ (Shahadat-ul-Qur-ân, S. 3) Der Unterschied zwischen Hadith und Sunnah Mit Hadith sind die Worte, die die gesegneten Lippen des Heiligen Propheten Muhammadsaw verlassen haben, sowie Begebenheiten, die mit der gesegneten Persönlichkeit des Heiligen Prophetensaw verbunden sind, gemeint. Die Sunna hingegen sind nicht die Worte und Aussagen von Hudhursaw, sondern seine reinen Handlungen und Taten; also die Durchführung und Umsetzung der religiösen Aspekte durch seine Vorgehensweise, die seine Gefährten noch zu seinen Lebzeiten und unter seiner eigenen Aufsicht von ihm lernten. Wie beispielsweise das Qur-ânische Gebot über die Verrichtung des Ritualgebetes (Salaat, bzw. Namaz), das im Heiligen Qur-ân offenbart und zugleich dem Heiligen Prophetensaw aufgetragen wurde, diese Botschaft weiterzutragen. In dieser Anordnung wurde lediglich ein Aspekt erwähnt; weitere Einzelheiten wurden nicht angesprochen. So etwa die Anzahl der Gebete, die entsprechenden Gebetszeiten oder die Anzahl der Rakaat, sowie die Art und Weise der Verrichtung dieser Rakaat etc.. In diesem Bezug wurde dem Heiligen Propheten Muhammadsaw von Allah etwas offenbart, was wahrlich als ein Geschenk Gottes betrachtet werden kann. Im Lichte dieser Offenbarung lehrte der Heilige Prophetsaw seine Gefährten die Art und Weise der Verrichtung des Ritualgebetes durch sein eigenes praktisches Vorbild.

(Nisaab Salana Regional Taleemi-o-Tarbiyyati Klasse, April 2003, Seite 24) Ahadith des Prophetensaw Fromm ist die Frau, die die Rechte ihres Ehemannes erfüllt

Hadhrat Abdullah bin abi Aufara berichtet, dass der Heilige Prophet Muhammadsaw sagte: „Ich schwöre bei dem Wesen, Das das Leben Muhammads in Seinen Händen hält, dass man von keiner Frau denken soll, sie habe ihre Pflicht Gott gegenüber erfüllt, wenn sie nicht die Pflichten ihrem Mann gegenüber erfüllt hat.“ (Vierzig schöne Edelsteine, Hadith Nr. 18, S.89) Der Verheißenen Messiasas sagt: „Für Frauen ist ein Teil des Gottesdienstes die Erfüllung der Rechte ihrer Ehemänner und ein (weiterer) Teil der Gottesanbetung Dankbarkeit gegenüber Gott zu zeigen. Gott Dankbarkeit zu erweisen, und Ihn zu lobpreisen, ist Teil der Gottesanbetung. Ein anderer Teil der Gottesanbetung ist das Verrichten des Ritualgebetes (Namaz).“

(Malfozaat, Band 3, S. 369) Hadhrat Mirza Bashir Ahmadra erklärt dieses Hadith: Übrig bleibt die Frage, welches Recht der Ehemann an seiner Frau hat. „Mit ihren Verpflichtungen als Frau ist sie, dem Qur-ân und dem Hadith zufolge, ihrem Mann schuldig, ihm gehorsam zu sein, ihm gebührenden Respekt entgegenzubringen, ihn zu lieben, an ihn zu glauben, seine Kinder gut aufzuziehen, seinen Besitz zu versorgen und ihm nach ihren besten Kräften zu dienen.“

(Vierzig schöne Edelsteine, Hadith Nr. 18, Seite 89)

Hadhrat Khalifatul Massih der V.atba sagt:

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„Die Stellung der Frau wird vom Heiligen Propheten Muhammadsaw auf eine wunderschöne Weise definiert: Er sagt, dass die Welt viel Schönes besitzt, aber das Schönste in der Welt ist eine fromme Frau(...)Wo also die Männer darauf hingewiesen werden, eine fromme Frau zu heiraten, werden auch die Frauen darauf aufmerksam gemacht, dass sie ihr Leben so gestalten sollen, wie Allah und Sein Prophetsaw es wünschen. Laut dem Gesandten Allahssaw ist eine fromme Ehefrau diejenige, die ihren Pflichten gegenüber ihrem Ehemann mit Freude nachgeht und sich von den Sachen fernhält, von denen er ihr abrät.“

(Ansprache von Hadhrat Khalifatul Massih V. auf der jährlichen Lajna-Ijtema UK am 04.10.2009)

Die Wichtigkeit und Pflicht von Zakaat

Übersetzung: Hadhrat Umar bin Shoaibra erzählt auf seinen Großvater Bezug nehmend, dass eine Frau zusammen mit ihrer Tochter Hadhrat Muhammadsaw aufsuchte. Die Tochter trug schwere goldene Armreifen. Der Heilige Prophetsaw fragte sie, ob sie auf die Armreifen auch Zakaat bezahle. Die Frau antwortete daraufhin: „Nein, o Prophet Allahs“. Ersaw erwiderte: „Wünschst du dir etwa, dass Allah dir am Tag des Jüngsten Gerichtes Armreifen aus Feuer anzieht?“ Als die Frau dies hörte, zog sie die Armreifen ihrer Tochter aus, übergab sie dem Heiligen Prophetensaw und sagte, dass diese für Allah und seinen Propheten seien (und ersaw es dort ausgeben könne, wo er wolle).“

(Hadeeqatus Salihin, Nr. 288) Erläuterung: Zakaat bedeutet, etwas zu reinigen, Wohlhaben zu bescheren. Wenn also ein Muslim die Zakaat zahlt, um Allahs Wohlgefallen und Liebe zu erhalten, läutert er sich selbst vor der Gier, Geld anzuhäufen. Indem er anderen den Anteil seines Besitzes übergibt, der ihnen zusteht, macht er seinen Besitz rein und makellos und erhält Allahs Segnungen.

(Fiqah Ahmadiyya S.353) Die Pflicht von Zakat

Übersetzung: „ Und zahlet die Zakaat!“ (Sura Al Baqarah : Vers 111) Der Islam legt großen Wert darauf, dass auf das Einkommen Zakaat gezahlt wird. Es ist nicht verboten, Geld zu verdienen, aber es zu blockieren und nicht auszugeben ist nicht erlaubt. Spart jemand Geld in einem Zeitraum von über einem Jahr an, etwa aus Vorsorge für künftige Bedürfnisse, so wird das Zahlen der Zakaat verpflichtend für ihn. Hadhrat Massih-e-Maudas sagt diesbezüglich: „Was ist Zakaat? Sie wird von den Reichen eingesammelt und an die Bedürftigen verteilt. Dadurch wird ein hohes Maß an Barmherzigkeit gelehrt. So mäßigen sich die Muslime durch das Zusammentreffen von Heiß und Kalt. Es ist die Pflicht der Wohlhabenden, dass sie Zakaat zahlen. Auch wenn dies nicht der Fall wäre, verlangt es die Menschenliebe, dass man den Armen hilft.“

(Malfozaat Ausgabe 4, S. 369) Hadhrat Musleh Maudra weist die Frauen auf die Pflicht des Zakaat hin: „Nach dem Namaz ist Zakaat das zweite Gebot des Islam. Das bedeutet, Besitz, welcher mehr als ein Jahr lang ruht, davon soll man den vierzigsten Teil für die Hilfe der Armen und Bedürftigen ausgeben. (…) Wir Ahmadis haben ein geregeltes System. Deswegen sollten die Ahmadi-Frauen den Betrag des Zakaat an die entsprechenden Verantwortlichen

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übergeben(…) Die Frauen in unseren Ländern haben die Angewohnheit, Goldschmuck anfertigen zu lassen (als Vermögensbildung, A.d.Ü.), daher sind fast alle Frauen verpflichtet, Zakaat zu zahlen. Sie achten nicht darauf, (…) obwohl es ein einstimmiger Entschluss ist, dass derjenige, der keine Zakaat zahlt, auch kein Muslim ist. Achtet auf euren spirituellen Zustand. Viele von euch werden zu Nicht-Muslimen, weil sie nicht das Namaz verrichten und diejenigen, die davon verschont bleiben, können aufgrund des Nicht-Zahlens von Zakaat nicht als Muslime bezeichnet werden.“

(Orni waliyon ke liye Phool, Seite 42-43)

Hadhrat Khalifatul Massih V.atba sagte bezüglich des Zakaat: „Wie wichtig das Zakaat im Islam ist (…) Allah Taala hat dies an verschiedenen Stellen im Heiligen Qur-ân erwähnt und an einigen Stellen ist es zusammen mit der Verrichtung des Namaz erwähnt worden. Kurzum, dies ist eine sehr wichtige Sache, und diejenigen, die dazu verpflichtet sind, sollten dies auch zahlen.“

(Freitagsansprache vom 08. Juni 2007)

Gründe für die Pflicht der Zakaat Hadhrat Musleh Maudra sagte: „Im Islam gibt es bezüglich der Zakaat derart nachdrückliche Gebote, dass die Sahabisra

(Gefährten des Heiligen Prophetensaw) entschlossen, dass derjenige, der keine Zakaat zahlt, nicht länger Muslim bleibt. Der Grund hierfür liegt darin, dass Allah im Heiligen Qur-ân das Prinzip erklärt hat, dass was immer ihr an Vermögen verdient, daran haben auch die anderen Leute Anteil, denn die Dinge, durch die man Geld verdient , sind allesamt derart, dass sie nicht einer besonderen Person gehören, sondern die ganze Welt hat ein Recht darauf. Nehmen wir beispielsweise den Handel. Gehandelt wird mit Metall, oder mit Holz oder auch mit anderen Dingen, doch stellt der Händler das Metall und das Holz selbst her? Allah hat das Holz erschaffen, und zwar für alle Menschen. Allah hat für alle Menschen Kohle erschaffen(...) Aber wenn ein Mensch durch diese Dinge besonderen Gewinn erzielt, erklärt Allah: „Nun ist es Deine Pflicht, dass Du dem Besitzer dafür eine Abgabe leistest, denn diese Dinge gehören allen.“ So wie also ein Pächter dem Besitzer die Pacht entrichtet, so gebietet Allah solch einem Menschen, dass er auch einen gewissen Beitrag entrichtet. (…) Er kann von dieser Pflicht auch nicht dadurch befreit werden, dass er sagt, dass den Bedürftigen der Anteil nicht zustünde, da er durch seine eigene Arbeitskraft das Geld verdient habe. Auch wenn er seine Mühe und Arbeitskraft investiert hat, so gehören doch die Dinge, mit denen er sein Geld verdient hat, allen gleichermaßen, woran auch die Armen Anteil haben. So wird also gemäß dieser islamischen Anweisung von dieser Person Zakaat genommen und für die Armen ausgegeben werden.“

(Tafsir-e Kabir, Band V. Teil 1, S. 339-340) Amwale Zakaat: ist der Besitz, auf den die Zakaat verpflichtend ist. Hiervon gibt zwei Formen: 1. Amwal Batna und 2. Amwal Zahrah. Amwale Batna: ist der verborgene Besitz. Dazu gehören Bargeld, Gold und Silber in jeglicher Form, seien es Schmuck, ein Gebrauchsgegenstand oder sonstiges. Das Zakaat gemäß den Amwale Batna zu zahlen, ist die persönliche Verantwortung eines wahren Muslims. Amwale Zahirah: ist der sichtbare Besitz. Hierzu zählen das Vieh und die Ernte. Der Staat hat das eigentliche Recht, die Zakaat auf die Amwale Zahira zu verlangen. „Nisaab Zakaat“ und Bedingungen der Zakaat F: Was versteht man unter „Nisaab Zakaat“? A: Nisaab Zakaat umfasst den gesamten Besitz, darunter auch die Wertsachen, auf den das Zahlen der Zakaat Pflicht ist.

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F: Wie ist das Zakaat auf Goldbesitz zu zahlen? Wie lauten die Richtlinien? A: Für Geld, Gold, Silber und andere Wertsachen jeglicher Art ist das Maß Silber (Silberwert). Das heißt, wenn man 52 Tola und 6 Masha (entspricht 612,351 g) Silber oder Geld oder Gold in diesem Wert besitzt, dass man davon also so viel Silber (612,351 g) kaufen könnte, wird das Zahlen der Zakaat zur Pflicht. F: Wieviel Zakaat muss gezahlt werden? A: Der Zakaatsatz entspricht dem vierzigsten Teil des gesamten Vermögens, also 2,5 Prozent. Wenn zum Beispiel der Wert von 612,351 g Silber 400 Rupien beträgt, und er so viel besitzt, so muss er dann 2,5%, also 10 Rupien Zakaat zahlen. Das sind diejenigen Wertgegenstände, deren Zakaat durch Silberwert festgesetzt wird und dies anhand des Gewichtes. Keine Zakaatpflicht besteht, wenn die Frau Gold- oder Silberschmuck [regelmäßig] trägt und manchmal auf Anfrage auch armen Frauen zum Tragen ausleiht. Das Zakaat wird in dem Fall verpflichtend, wenn man solche Wertsachen besitzt, welche dem Mindestwert des Zakaat entsprechen und diese sich ein Jahr im persönlichen Besitz befinden. So viele Jahre wie sich diese Wertsachen im Besitz befinden, solange muss die Zakaat jährlich darauf gezahlt werden. F: Wie soll man auf Schmuck die Zakaat zahlen? A: Darüber sagt der Verheißene Messiasas: „Der Schmuck, der benutzt wird, darauf ist keine Zakaat [zu entrichten], aber der Schmuck, welcher aufbewahrt wird und nur ab und zu getragen wird, darauf sollte man Zakaat zahlen. Solcher Schmuck, der getragen wird, und manchmal armen Frauen zum Tragen gegeben wird, darüber meinen manche Leute, dass darauf kein Zakaat zu zahlen sei. Solcher Schmuck, welcher ab und zu selbst getragen wird und anderen nicht ausgeliehen wird, darauf ist es besser Zakaat zu zahlen, denn es wird ausschließlich für die eigene Person benutzt. Bei uns zuhause wird dies so gehandhabt, und jährlich wird auf den aktuellen Bestand an Schmuck das Zakaat gezahlt. Der Schmuck, welcher wie Geld/Wertgegenstand aufbewahrt wird, darauf ist einstimmig das Zakaat zu zahlen. Diesem hat niemand etwas entgegen zu setzen.“

(Fiqah Ahmadiyya 320-321)

1. Der Schmuck, der aufbewahrt wird und nur ab und zu getragen wird, darauf ist das Zahlen der Zakaat wichtig.

2. Der Schmuck, welcher getragen wird und anderen nicht zwecks Benutzung ausgeliehen wird, darauf sollte besser das Zakaat gezahlt werden, denn es wird ausschließlich für die eigene Person benutzt.

3. Jener Schmuck, welcher sowohl selber getragen wird als auch armen Frauen zum Tragen ausgeliehen wird, darüber meinen manche, dass darauf das Zahlen der Zakaat nicht Pflicht ist.

Fragen: 1. Durch wen haben wir alle Details unseres Glaubens erhalten? 2. Nennen Sie den Unterschied zwischen Hadith und Sunna? 3. Welche Erklärung gab der Heilige Prophet Mohammedsaw zur Stellung der Frau? 4. Was bedeutet Zakaat? 5. Wieso ist es wichtig, Zakaat zu zahlen? 6. Welches ist das zweite Gebot nach dem Namaz? 7. Was legte Hadhrat Musleh Maudra den Frauen über das Zakaat nahe? 8. Was ist mit „Nisaab Zakaat“ und den Bedingungen des Zakaat gemeint? 9. Wie wird das Zakaat auf Schmuck gezahlt? Bitte erläutern Sie dies. Bankzinsen dürfen für die Publikation des Islam verwendet werden

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Es wurde eine Frage über Bankzinsen gestellt, dass nämlich die Banken Zinsen zahlen und was man damit tun soll? Darauf antwortete der Verheißene Messiasas: „Es ist unser Glaube und auch Allah Taala hat mir eingegeben, dass solche Geldbeträge für die Publikation des Glaubens ausgegeben werden sollten. Es ist richtig, dass Zinsen haraam, also verboten sind, aber für die eigene Person/für einen selbst. Etwas, was in den Besitz Allahs übergeht, kann nicht mehr haraam bleiben, denn nur für den Menschen sind Dinge haraam nicht aber für Allah Taala. Demzufolge sind Zinsen für die eigene Person, Ehefrau, Kinder, Verwandte und Nachbarn haraam. Aber wenn man diese rein für die Publikation des Islams ausgibt, ist dagegen nichts einzuwenden. (…) Ich sehe, dass es zur Zeit zwei Probleme gibt und zwei Dinge, welche eigentlich haraam sind, als legitim erachtet werden. Erstens, die Zakaat, welche zu zahlen geboten wurde, wird nicht gezahlt. Zweitens, Zinsen, welche zu nehmen verboten sind, werden angenommen. Also, das was Allahs Recht ist, das wird nicht gegeben, und das, worauf man kein Recht hat, das wird für sich selber in Anspruch genommen. Wenn sich die Situation nun so entwickelt hat und der Islam in einer gefährlichen Weise geschwächt ist, verkünde ich die Fatwa (den Beschluss), dass solche Geldbeträge, welche von den Banken als Zinsen gegeben werden, vollständig für die Verbreitung des Glaubens ausgegeben werden sollen. Dies ist keine gewöhnliche Fatwa, denn ansonsten ist beides, Zins geben und nehmen, verboten (haraam). (…) Gemäß dem Sinn des Heiligen Qur-âns ist es verboten, falls man es für sich selbst ausgibt.

(Malfozaat, Band IV, S. 368)

Eid der Lajna Imaillah

Übersetzung: „Ich bezeuge, dass niemand anbetungswürdig ist außer Allah und Er der Einzige ist und es keinen Seines Gleichen gibt, und ich bezeuge, dass Muhammadsaw Sein Diener und Gesandter ist.“ Treueeid: „Ich versichere feierlich, dass ich immer bereit sein werde, mein Leben, meinen Besitz, meine Zeit und meine Kinder in jedem Fall für mein Land und meinen Glauben zu opfern. Und ich werde immer bei der Wahrheit bleiben und werde bereit sein jedes Opfer für die Bewahrung und Erhaltung des Ahmadiyya Khalifats zu erbringen. (Insha-Allah)“ „Ich werde immer bereit sein, mein Leben, meinen Besitz, meine Zeit und meine Kinder in jedem Fall für mein Land und meinen Glauben zu opfern“ Was ist das Bai’at (Treuegelöbnis)? Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmood Ahmad, Khalifatul Massih II.ra, erläuterte den Treueeid in seiner Rede am 27.12.1925 auf der Jalsa Salana, folgendermaßen: „Sehen Sie, wie groß der Eid ist, welchen Sie beim Beitritt in die Gemeinde ablegen. Dieser bedeutet, dass unser Leben, unser Vermögen, unsere Ehre, unsere Annehmlichkeiten, unser Wohlergehen, unser Reichtum, unser Besitz, also alles von uns, nun Allah gehör. Dieser Eid bedeutet zusammengefasst, dass alles, was mir gehört, eigentlich nicht mir, sondern Allah gehört. Zum Beispiel gehören nun die 100 Rupien Einkommen desjenigen, der den Eid ablegt, nicht ihm, sondern Allah und auch alles Lebende ist nicht seins. Auch alles, woran seine Ehefrau und seine Kinder beteiligt sind, gehört nicht ihm, keine Ehre und kein Rang ist mehr ihm.

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Wenn also jemand schon das Bai’at abgelegt hat und trotzdem, wenn ein besonderer Spendenaufruf kommt, meint, das wäre eine Last, was war dann die Bedeutung des Bai‘ats, das er geleistet hat? Oder soll man dann annehmen, dass mit dem Treueeid, also sein Ein und Alles in die Hand Gottes zu geben, nicht die Hingabe des gesamten Körpers, sondern nur ein Bein oder nur eine Hand gemeint war? Oder es wäre nicht das ganze Vermögen gemeint, sondern mit der Absicht, dass etwas Geld behalten werden sollte? Doch wenn dieses Gelübde wirklich so gemeint war, sein Leben, seine Ehefrau und Kinder, seine Ämter, alles Allah zu übergeben, wie man dann sagen, dass es eine Last ist? Last würde ja heißen, dass man mehr geben soll, als das was man versprochen hat zu geben. Obwohl man doch versprochen hat, alles zu geben - wie kann man dann von einer Last sprechen?“ Bei der Gründung von Rabwah rief Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmood Ahmad, Khalifatul Massih IIra, die Frauen dazu auf, Opferbereitschaft für die Religion zu zeigen: „Die Wahrheit liegt darin, dass stets die Gemeinden aller Gesandten Ehre nur durch das Aushalten von Schmerzen und Trauer erlangen. Ihre Ehre liegt nicht darin, dass sie Reichtum, Ländereien oder Vermögen besitzen. Sondern all ihre Ehre liegt darin, wie viele Schmerzen und Leid sie für Allah erlitten haben. Also solltet Ihr euch die Gewohnheit aneignen, für den Glauben Schwierigkeiten und Leid zu ertragen. Ihr könnt Allah nicht allein durch Spenden und leere Worte erfreuen. Ihr werdet Opfer bringen müssen. Solange Ihr nicht bereit seid, Opfer zu bringen, werdet Ihr keine große Ehre erlangen können.“

(Orni waliyon ke liye Phool, Seite 67)

Finanzielle Opfer: Die Themen Gottesanbetung und finanzielle Opfer sind im Heiligen Qur-ân mehrmals zusammen erwähnt worden, wodurch sehr deutlich wird, welchen Rang die finanzielle Opferbereitschaft im Islam hat. So sagt Allah im Heilige Qur-ân: „Die da glauben an das Ungesehene und das Gebet verrichten und spenden von dem, was Wir ihnen gegeben haben.“ (Al-Baqarah, Vers 4) Die Liebe zu Kindern und zum Geld ist bei jedem Menschen naturbedingt. Und genau das Opfern dieser geliebten Dinge in der Liebe zu Allah und dem Heiligen Propheten Mohammadsaw ist ein wahrer Beweis für die Liebe zu Allah. So sagt Allah im Heiligen Qur-ân: „ Nie könnt ihr zur vollkommenen Rechtschaffenheit gelangen, solange ihr nicht spendet von dem, was ihr liebt; und was immer ihr spendet, wahrlich, Allah weiß es wohl.“ (Al-Imran, Vers 93) Der Verheißene Messiasas sagte über die Wichtigkeit der finanziellen Spende: „ Es ist für dich nicht möglich, dass du sowohl Allah als auch das Geld liebst. Du kannst nur einen von diesen lieben. Und glücksselig ist der Mensch, der Allah liebt und in Seiner Liebe in Seinem Wege spendet. Und gewiss wird dieses Geld im Vergleich zu den Anderen mehr Segen erhalten. Denn Geld kommt nicht von selbst, sondern wenn Allah es vermag.“

(Majmua-e-Ishtiharat, Ausgabe 3, S. 497) Hadhrat Mirza Tahir Ahmad, Khalifatul Massih IV.ra, sagte: „Die Amtsinhaber glauben oft Versprechen der Personen, obwohl ihnen bewusst ist, dass diese ihr Wort nicht halten werden. Jedoch beweisen die vergangenen Vorkommnisse, dass dieses Wortbrechen für diese Betrüger zur großen Gefahr wird. Die gesamten Opfer, die er davor erbracht hat, verlieren an Wert. Ihnen wird der Segen aus ihrem Vermögen genommen und sie geraten in aller Art von Schwierigkeiten. Denn Allah, der Allwissende, hat seine Wege des Gebens, aber auch des Nehmens. Gelegentlich passiert auch, dass das Vermögen einer Familie vor ihren Augen zerrinnt, diese aber nichts dagegen unternehmen können. Man

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sollte in der Sache Allahs, des Versorgers, der uns mit Reichtümern belohnt, immer mit Wahrheit handeln. Dann werden solche finanziellen Opfer mit mehr Wohlergehen belohnt.“

(Khutba Jumma 23.7.1982)

Hadhrat Mirza Masroor Ahmadatba sagte über Bescheidenheit und Genügsamkeit folgendes: „Die heutzutage vorherrschende Gier nach allem Weltlichen und das Streben danach hat den Menschen verweltlicht. Und je mehr Geld man erwirbt, umso mehr wächst die Gier nach mehr und erreicht solche Maße, dass man sich nicht mehr darum schert, auf welche Weise dieses Geld eigentlich kommt. Dies ist nicht die Größe eines Gläubigen (…) Ahmadis tragen insbesondere die Verantwortung, sich Bescheidenheit und Genügsamkeit anzueignen. In Folge dessen werden dem Gläubigen Möglichkeiten gegeben, der Religion zu dienen und auch finanzielle Opfer zu erbringen.“ (Khutba Jumma, 13.4.2004) Niemals gehen solche Opfer verloren, die mit frommen Absichten im Wege Allahs gemacht werden. So dringt die Stimme des Verheißenen Messaisas noch heute durch seinen Nachfolger, Khalifatul Massih, zu uns, die uns sagt: Kommt und spendet auf dem Wege Allahs von eurem Vermögen durch Zaqat, Hissa Amad, Chanda, Tehrik-e-Jadid, Waqf-e-Jadid und Sadaqas. Möge Allah uns dazu befähigen, dass wir mit Ehrlichkeit unser reines Vermögen im Wege Allahs mit frommen Absichten spenden können, damit auch wir die unzähligen Segnungen Allahs genießen können. ( Amin) Opfern von Zeit Der Verheißene Messiasas und seine Khalifen haben jeden Moment ihres Lebens im Dienste der Menschheit und zur Verbreitung des Islam verbracht. Allah hat dem Verheißenen Messiasas versprochen: „Du bist der würdevolle Messias, dessen Zeit nicht verschwendet werden wird.“ Der Verheiße Messiasas verbrachte sein ganzes Leben gemäß dieser Offenbarung und nutzte seine Zeit nicht nur selber sinnvoll, sondern lehrte auch seine Gemeindemitglieder, zu arbeiten und ihre Zeit nutzvoll zu verbringen. Und da wir diejenigen sind, die beanspruchen, den Verheißenen Messiasas zu lieben, ist es unsere Pflicht seinem Vorbild zu folgen und unsere Zeit damit zu verbringen, die Religion zu lernen und ihr zu dienen; das Gebet rechtzeitig zu verrichten und bei allen Veranstaltungen auf Pünktlichkeit zu achten. Möge Allah uns dazu befähigen. Hadhrat Mirza Masroor Ahmadatba sagt über das Opfern der Zeit folgendes: „Dann gibt es das Opfern der Zeit. Dies kenn ja jeder Ahmadi, denn durch die Gnade Allahs, widmet nahezu jeder Ahmadi in irgendeiner Form der Jamaat etwas Zeit. Und wenn nicht viel, dann schenken sie mindestens durch die Teilnahme an den monatlichen Ijlasaat, den Jalsas oder Ijtemas etwas von ihrer Zeit. (..) Es gibt jedoch auch Menschen, die noch nicht einmal zum Jumma Gebet kommen und sogar nicht einmal zum Eid Gebet erscheinen. Und diese Gebete ihrem Arbeitsleben opfern. Auch unter den Ahmadis gibt es eine große Anzahl, die dieses Opfer (Opfern von Zeit) außer Acht lassen.“

(Khutba Jumma, 8.05.2009)

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Geschichte der Einrichtung des monatlichen Ijlas und dessen Bedeutung

Hadhrat Khalifatul Masih II.ra sprach zu den Frauen am 8. Juli 1915 in Lahore über die Einrichtung des monatlichen Ijlas: „Ihr sollte euch darum bemühen, dass die Frauen sich wenn nicht einmal in der Woche dann doch einmal im Monat zusammen treffen. Maulvi Ghulam Rasool Sahibra (Rajeki) soll die Übersetzung des Heiligen Qur-âns lehren und auch wichtige Themen des Hadith erläutern. Dann solltet ihr das zu Hause lernen. Dies ist eine leichte Methode für euch, über die Religion zu lernen. Prägt euch gut ein, dass, je mehr jemand dem Glauben dient, desto mehr wird er geehrt. Seht, Hadhrat Aishara und Hadhrat Hafsara usw. werden von der ganzen Welt geehrt. Nicht nur, weil sie die Ehefrauen des Heiligen Prophetensaw waren, sondern auch, weil sie jene Themen des Glaubens überlieferten, von denen die Männer nicht berichten konnten. Solange diese Welt bestehen bleibt, und die Menschheit besteht, werden die Namen dieser Frauen lebendig bleiben und die Muslime werden stets beim Nennen ihrer Namen das Gebet “Möge Gefallen Allah an ihr haben“ sprechen. Jeder, der Hadith liest, wird für sie beten: „O Allah, gewähre ihnen einen höheren Rang, denn wegen ihnen ich diesen Glauben gelernt.“ So ist es also eine sehr segensreiche Tätigkeit, den Glauben zu lehren. (. …) Der Heilige Prophetsaw sagte: „Jeder, der jemanden eine gute Tat lehrt, erhält auch die Segnungen davon.“ Wenn zum Beispiel, jemand jemanden lehrt, Namaz zu verrichten, dann wird, wenn derjenige, der das Namaz gelernt hat, das Namaz verrichtet, auch der Lehrende Segnungen dafür erhalten.

(Orni waliyon ke liye Phool, Seite 7)

Hadhrat Musleh Maudra hat am 20. April 1944 in einer Ansprache an die Frauen, das regelmäßige Ijlas initiiert und dabei folgende Anweisungen erteilt: „Ab sofort ist es Pflicht für alle Frauen aus Qadian, das sie sich mindestens einmal im Monat oder einmal in zwei Monaten treffen. Und sie sollen sich gemeinsam Gedanken darüber machen, welches Fehlverhalten in ihrer Umgebung existiert und wie dies behoben werden kann. Es ist die Aufgabe der Präsidentin und der Sekretärin des Mohallas (Straße/Nachbarschaft)dafür zu sorgen, dass alle Frauen an diesem Treffen teilnehmen. Wenn ihr nur 50 % der Frauen zur Teilnahme an diesem Treffen bringt, werdet ihr die anderen 50 % spirituell erschlagen, denn sie werden dann immer weiter an Aufrichtigkeit und Loyalität abnehmen. Alle 15 Tage soll das Treffen abwechselnd auf Mohalla-Ebene (nähere Nachbarschaft) und auf zentraler Ebene stattfinden. An einem Freitag oder Samstag auf Mohalla-Ebene und in der darauffolgenden Woche auf zentraler Ebene. Wenn die Arbeit regelmäßig verrichtet wird, wird sie Erfolg bringend sein. Nehmen Sie sich kleine Aufgaben vor und eigenen Sie sich Regelmäßigkeit darin an. Dann kann man das Schritt für Schritt weiter ausweiten.“

(Orni waliyon ke liye Phool, Seite 371)

Um die Wichtigkeit des monatlichen Ijlas zu erklären, sagte er noch: „Die Organisation der Lajna Imaillah habe ich deshalb ins Leben gerufen, damit den Frauen ihre Verantwortung bewusst wird. Dass Ergebnis ist, dass jetzt unter den Frauen jemand Präsidentin ist, jemand Sekretärin, jemand ist zur Einnahme der Chandas bestimmt, jemand anderes als Ordnerin. Sie veranstalten ihre Versammlungen und organisieren diese selbständig und halten Reden darin; sorgen dafür, dass die Frauen das Pardah einhalten; versuchen, Streitigkeiten zu schlichten; sie sammeln die Frauen an einem Ort, damit sie gemeinsam beten können; und das Ergebnis davon ist, dass durch diese verantwortungsvollen Aufgaben, einige Frauen richterliche Fähigkeiten in sich entfalten, andere entwickeln Organisationstalent, wieder andere pädagogische Fähigkeiten. Das Gefühl der Verantwortung ist für die Erziehung der Frauen sehr wichtig.“

(Orni waliyon ke liye Phool Seite 374)

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Hadhrat Sayyada Maryam Siddiqara (Choti Apa) sagte über die Wichtigkeit des monatlichen Ijlas der Lajna Imaillah: „Das größte Problem der Frauen ist es, dass nur 20 – 25 % am monatlichen Ijlas teilnehmen. Das Ergebnis ist, dass abwesende Frauen nichts über die Aufrufe und Projekte von Khalifatul Massih erfahren, wonach zu handeln die Aufgabe aller Lajnaat ist. (…) Also, nehmen Sie sich in der Woche ein bis zwei Stunden Zeit für Allah; gleichgültig, wie wichtig eine Aufgabe ist, verschieben sie diese auf später und gehen Sie unbedingt zum Ijlas.“

(Zareen Nasaih, Seite 81)

Fragen: 1. Wann hat Hadhrat Musleh Maudra das monatliche Ijlas initiiert und was hat er über die Wichtigkeit gesagt?

2. Welche Grundregel hat er festgelegt?

Verhaltensregeln beim Dua

Aus den Schriften des Verheißenen Messiasas: Der Verheißene Messiasas sagte: 1. „Zunächst ist es wichtig, dass man vollkommen an Den glaubt, zu Dem man betet und Ihn, als allgegenwärtig, allhörend, allsehend, allkundig, allwissend, Besitzer von allem und allmächtig begreift und an Seine Existenz glaubt, dass Er Gebete hört und diese erfüllt.“

(Malfozaat Band 3, S. 522) 2. „Vergesst die Regel nicht, dass derjenige, der das Dua nicht aufgibt und daran festhält, dieses letztendlich erhört wird, aber es sollte auch in Erinnerung bleiben, dass alle anderen Gebete nebensächlich sind - die eigentlichen Gebete, sollten gesprochen werden, um Allahs Wohlgefallen zu erlangen. Die übrigen Gebete werden von selbst erhört werden, denn durch das Abstreifen der Sünde werden Segnungen zuteil. Solche Gebete, die nur für Weltliches sind, werden nicht erhört.“

( Malfozaat, Band 6, Seite 385-387) 3. „Man sollte niemals unruhig werden, und nicht aus Ungeduld und Unruhe an Allah zweifeln. Man sollte niemals denken, dass das Gebet nicht erhört wurde oder nie erhört wird.“

(Malfozaat, Band 4, Seite 338) 4. „Manchmal passiert es auch, dass der Mensch für eine Sache betet, aber dies aus Unkenntnis und Unwissenheit tut, d.h. er verlangt eine Sache von Allah, die für ihn auf keinen Fall vorteilhaft und gut ist, so dass Allah das Gebet zwar nicht ablehnt, aber dies auf eine andere Weise erfüllt.“

(Malfozaat, Band 4, Seite 335) 5. „Ein Gläubiger geht mit eigenem Bemühen und Gebeten, beidem, vor; er versucht von sich aus alles, und überlässt dann Gott die Angelegenheit und betet.“

(Malfozaat, Band 6, Seite 338) 6. „Für das Gebet sollten ausgewählte Worte der Inbrunst verwendet werden. Es ist nicht angebracht, dass ein Mensch auswendig gelernte Gebete aus der Sunna immer wieder herunterleiert und die Wahrheit nicht erkennt. Das Folgen der Sunna ist wichtig, aber auch inbrünstig zu beten gehört zur Sunna. Bete in deiner eigenen Sprache, die du gut verstehst, damit im Gebet Eifer und Leidenschaft entsteht.“

(Malfozaat, Band 1, Seite 538)

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Gebete aus dem Qur-ân, die dem Verheißenen Messiasas offenbart wurden: Allah hat dem Verheißenen Messiasas in großer Zahl Gebete offenbart, in denen die Gläubigen immer wieder darauf hingewiesen werden, immer und viel zu beten; in einer Offenbarung heißt es:

(Tazkirah Seite 599 (Urdu-Ausgabe)) „Betet zu mir, ich will euer Gebet erhören.“ Einige dieser Gebete sind schon im Qur-ân vorhanden. Im Folgenden sind zwei Qur-ânische Gebete, die dem Verheißenen Messiasas auch offenbart wurden: Gebet zum Entkommen der Einsamkeit und der Geburt von guter Nachkommenschaft:

Übersetzung: „Mein Herr, lasse mich nicht einsam, und Du bist der Beste der Erben.“ (Sure Al-Anbiyâ, Vers 90 , Tazkirah Seite 46) Erläuterung: Dies ist ein Gebet, welches dem Verheißenen Messiasas offenbart wurde. Eras sagte: „Ich hatte niemanden auf der Welt an meiner Seite, als Gott, mich dieses Gebet lehrte: „Mein Herr, lasse mich nicht einsam, und Du bist der Beste der Erben.“

(Rohaani Khazain, Band 19, Seite 97)

Bezüglich dieses Gebetes erläuterte Hadhrat Musleh Maudra: Allah sagt: „Und (gedenke) Zacharias, da er zu seinem Herrn rief: „Mein Herr, lasse mich nicht einsam, und Du bist der Beste der Erben. Da erhörten Wir ihn und schenkten ihm Johannes und heilten ihm sein Weib. (Seht nun, eigentlich ähneln die Umstände der Familie denen von Hadhrat Hiobas) Und dann erklärt Er, warum die schwierigen Umstände dieser Leute geändert wurden. Aus dem Grund, weil sie ein Geschlecht waren, die eifrig waren im Vollbringen guter Werke und Gott in Hoffnung auf Seine Belohnung und aus Furcht vor Seiner Strafe anriefen und stets demütig zu Ihm beteten.“

(Tafseer-e-Kabir, Band 5, Seite 562) Gebet zur Wissenserweiterung

Übersetzung: „Oh mein Herr, mehre mich an Wissen“ (Sure Tâ-Hâ, Vers 115; Tazkirah Seite 362) Der Verheißene Messiasas sagte: „Es hat keinen vollkommeneren Menschen als den Heiligen Prophetensaw gegeben, aber trotzdem wurde ihm das Gebet „Oh mein Herr, mehre mich an

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Wissen“ gelehrt, und wer kann dann schon vollkommen auf sein Wissen und seine Erkenntnisse vertrauend aufhören und es nicht mehr für nötig halten, sich weiteres Wissen anzueignen?“

(Malfozaat Teil 2 Seite 141-142) Dieses Gebet enthält zwei Botschaften für uns. Eine davon ist, dass man sich dieses Gebet sprechend immer um die Erweiterung seines Wissens bemühen sollte. Die Zweite ist, dass der Gedanke nie aufkommen sollte, dass das eigene Wissen nun vollständig ist und man keines mehr bräuchte, sondern man sollte es stets als unvollständig betrachten und daher versuchen, es zu erweitern. Heutzutage ist es besonders die Pflicht von uns Frauen mit viel Fleiß und Mühe mehr und mehr zu versuchen, Wissen zu erwerben. Da auch dem Verheißenen Messiasas Erkenntnis und Wissen des Heiligen Qur-ân gegeben wurden, und auch bezüglich seine Anhänger Allah versprochen, dass Er ihnen Wissen und Erkenntnisse gewähren wird, ist dazu sehr wichtig, sich zu bemühen, Freude am Lernen zu haben und das Gebet: „O mein Herr, mehre mich an Wissen“ [zu sprechen] sehr wichtig. Für unsere Reformierung und Erziehung ist Wissen, und insbesondere religiöses Wissen, sehr wichtig. Hadhrat Musleh Maudra sagte über die Vorteile des Wissenserwerbs: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Erziehung durch Bildung so wirkungsvoll ist, wie keine andere Sache. Bildung ist das einzige, durch das Dinge, die ohne das Vorhandensein von Bildung, selbst trotz großer Bemühungen nicht errungen werden können, (…) aufgrund von Wissen leicht im Menschen erweckt werden. Deshalb ist meiner Meinung nach für die Erziehung der Frauen die Bildung am effektivsten/nützlichsten.“

(Orni waliyon ke liye Phool, Seite 372) Weiter sagte erra: „In dieser Welt erhält man Ehre nicht durch Geld. Durch Geld wird ein Mensch nicht großartig, noch kann ein Mann allein durch das Tragen teurer Kleidung und teurem Schmuck Achtung und Hochschätzung erhalten. Sondern nur durch wahre Bildung wird Würde und Größe im Menschen geweckt. Wirklich ehrenwert ist nur der, der gebildet ist. Zwar werden in manchen Völkern (in denen schlechte Moral herrscht) zweifelsohne Leute mit guter Kleidung hochgeschätzt, aber unter wirklich rechtschaffenen Leuten geschieht das nicht. Es gibt eine Begebenheit von Hadhrat Shaikh Saadrh, dass er einmal in ein reiches Haus eingeladen wurde, da er aber immer schlichte Kleidung trug, bekam er keinen Respekt entgegengebracht. Am nächsten Tag trug er schöne Kleidung und ihm wurde ein Ehrenplatz gewährt und er begann seine Kleider „zu füttern“. Als die Leute ihn fragten, was er da tue, sagte er, dass nicht er, sondern seine Kleidung geehrt worden waren. In Indien werden hochangesehene Richter und Gouverneure unter ihren eigenen Leuten gar nicht beachtet. Es gab einen Finanzkommissar, der fragte, als er ein Foto machen ließ, um Erlaubnis, hinter Hafiz Roshan Ali Sahib (verstorben)ra stehen zu dürfen, obwohl er in unserem Indien, als er regierte, sehr mächtig und hoch angesehen war, denn sein Einkommen war sehr hoch und die Menschen respektieren und ehren mehr diejenigen, die mehr Geld haben. Aber das ist falsch, denn durch Reichtum erlangt man keinen Respekt/keine Ehre.“

(aus der Rede im Frauenbereich der Jalsa Salana von 1933; Orni waliyon ke liye Phool, Seite 282) Hadhrat Musleh Maudra sagte über die Wichtigkeit des Lesens von religiösen Büchern: „Deshalb hört auf die Worte Gottes und des Prophetensaw, lest die Bücher des Verheißenen Messiasas, wenn für Romane und Zeitschriften Zeit ist, wieso findet ihr keine Zeit für das Lesen religiöser Bücher? Es ist beschämend, dass mittlerweile englische Muslime versuchen Urdu zu lernen, um die Bücher des Verheißenen Messiasas [auf Urdu] lesen zu können, aber unsere Frauen lernen kein Urdu, und falls sie dies einigermaßen können, beginnen sie Romane zu lesen. Eignet euch religiöses Wissen an, lest den Heiligen Qur-ân, lest die Ahadith, in den Büchern des Verheißenen Messiasas sind Wissen und Weisheit enthalte, lernt daraus nützliches Wissen.“

(Orni waliyon ke liye Phool, Seite 282-283)

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Fragen: 1. Was sagte der Verheißene Messiasas über die Regeln zur Gebetserhörung? 2. Ein Gläubiger geht mit eigenem Bemühen und Dua, beidem, vor. Erklären Sie, was damit gemeint ist! 3. Auf was wird durch die offenbarten Gebete des Verheißenen Messiasas hingewiesen? 4. Das Gebet welches Propheten ist: „ “? 5. Nennen Sie die Offenbarung des Verheißenen Messiasas über den Fortschritt des Wissens. 6. Was sagte Hadhrat Musleh Maudra über die Wichtigkeit der Bildung von Frauen?

Falsche Vorgehensweise beim Dua und Hinweis auf einen [falschen] Brauch Eine wichtige Aussage von Hadhrat Musleh Maudra Bezüglich der falschen Vorgehensweise beim Dua und einer [falschen] Tradition sagte Hadhrat Musleh Maudra am 3. November 1945: "In unserer Jamaat ist es zur Gewohnheit geworden, dass, wenn man sich trifft, man einander um Dua für sich bittet : „Bitte bete für mich““ und dann weitergehen, wobei weder derjenige, der um Dua bat, davon wirklich überzeugt ist, dass der andere für ihn beten wird, noch findet derjenige, der gebeten wurde, diese Sache irgendwie beachtenswert. Sondern diese Menschen sagen dies aus einer Gewohnheit heraus, so wie, wenn Menschen sich treffen und aus Höflichkeit nach dem Befinden des anderen fragen. Genauso bitten diese Leute, aus einer Angewohnheit heraus, andere um Dua. Wenn dies als Tradition weitergeführt wird, dann wird mit der Zeit die Erhabenheit und Besonderheit des Duas verloren gehen. Man sollte eine Person nur dann um Dua bitten, wenn man sicher ist, dass diese wirklich Dua machen wird, und eine Person, von der man dies nicht erwartet, sollte man nicht darum bitten, damit die Erhabenheit des Dua in den Herzen der Menschen nicht abnimmt. Und für diejenigen, die um Dua gebeten wurden, ist es Pflicht auch für die bittende Person zu beten, egal auf welche Art, entweder namentlich oder auf allgemeine Art, wie es einem möglich, denn der Mensch kann sich auch nicht immer an alles erinnern […] Tatsache ist, dass solange nicht die volle Aufmerksamkeit und Inbrunst vorhanden ist, es sinnlos ist, zu beten oder um Dua zu bitten, und wenn ohne Aufmerksamkeit gebetet wird, so ist auch das dann nur eine Gewohnheit. So wie manche Leute die Gewohnheit haben, fortlaufend zu schwören; bei jeder Sache schwören sie auf Gott, obwohl sie niemand dazu auffordert und obwohl kein Richter oder Herrscher vorhanden ist, der sie dazu auffordern würde, sondern einfach grundlos. So geht die Besonderheit und die Wirkung eines Schwures verloren. Deshalb verbietet die Sharia, unnötige Schwüre, da sonst die Erhabenheit und Wirkung eines Schwures verloren geht. Deshalb sollte man auch das Bitten um Dua als Sitte und Tradition vermeiden: Schaut, bevor ihr jemanden um Dua bittet, zunächst darauf, ob die Person, die ihr darum bittet, ein solches Verhältnis zu einem hat, dass sie mit voller Aufmerksamkeit und Inbrunst für einen beten wird und ob sie eure Sorgen und Schmerz teilt. Wenn dies der Fall ist, sollte man diese Person nur dann um Dua bitten, ansonsten ist dies nur eine Gewohnheit, so wie Leute die Gewohnheit haben drei, vier Mal hintereinander zu schwören. (…) Deshalb vergegenwärtigt euch immer diese Anweisung, dass ihr nur eine solche Person um Dua bittet, die in ihrem Herzen für euch Schmerz empfindet.“ (Monatliche Zeitschrift Misbah, Rabwah, Mai 2007; entnommen aus Al-Fazl International 26. Juni 2009)

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Nazam

Argumente für die Wahrhaftigkeit des Verheißenen Messiasas Von Beginn an verbrachte ich meine Tage unter Deiner Fittiche, In Deinem Schoß war ich gleich einem Säugling, O Allah, segne den Islam und errette Du Selbst, Erhöre nun den Ruf der Insassen dieses brüchigen Bootes, Voreingenommenheiten haben euch irre und blind gemacht, Denn es gab wohl unzählige Zeichen für meine Wahrhaftigkeit, Ich bin von Kopf bis Fuß ganz von jenem Freunde eingenommen, O ihr, die mir übel gesonnen seid, kommt zu Sinnen, Bei jedem Schritt von mir hat Gott mir Zeichen gewährt, Auf jeden Feind sauste nieder das (symbolische) richtende Schwert der wahren Argumente. Kommt in Aufrichtigkeit zu mir, darin liegt alles Gute, Raubtiere sind ringsherum, ich bin die Festung des Friedens. 1. Hadhrat Massih-e-Maudas spricht zu Allah und sagt: Wie der mit Liebe erfüllte Schoss einer Mutter für einen Säugling, Sicherheit und die Erfüllung aller Notwendigkeiten in sich birgt; genauso O Allah, bin ich von Beginn an unter deinem Schutze und du erfülltest seither all meine Notwendigkeiten.

2. Die Trauer und das Leid über die aktuelle Situation des Islam und der heutigen Muslime, scheinen dem Verheißenen Messiasas eine derartige Last auf dem Herzen gewesen zu sein, dass man merkt, dass seine größte Sorge, der heutigen Ohnmacht des Islam und der aktuellen Situation der Muslime galt. So sagt er zu Allah: O Allah, außer Dir kann nun keiner mehr den Islam retten! Sodann sende Deinen Segen, errette die Insassen dieses brüchigen Schiffs des Islam und erhöre ihre Gebete.

3. Hier spricht der Verheißene Messiasas seine Feinde an und sagt: „Ihr habt euch so sehr in euren Vorurteilen und eurem Argwohn gesteigert, dass ihr die klaren Zeichen und Argumente nicht seht, die Allah durch Seine Gnade, als Beweis meiner Wahrhaftigkeit gezeigt hat.“ Sodann sagte eras: „Er sandte mich mit glänzenden Zeichen, die mehr als zehntausend an der Zahl sind.“ (Die Arche Noahs - Kishtie Nuh S.18-19)

4. Der Verheißene Messiasas sagt, Allahs Liebe hat meinen ganzen Körper erfüllt, wer nun also von meinen Feinden mich angreift, der greift nicht mich an, sondern Allah. Also sollten diejenigen, die mir übelgesonnen sind, sich vor Allahs Strafe fürchten. Sodann sagt eras: „Vor jedem Unheil hat mich mein Gott bewahrt, und Er zeigte große Wunder für mich und zeigte Seine außergewöhnliche Unterstützung.“

(Quelle des Christentums, S. 27-28) 5. Sein Herz ist mit dem Glauben erfüllt, dass eras und seine aufrichtigen Anhänger, Allahs Segnungen und Belohnungen erhalten werden. So sagt eras, dass Allah ihm bei jedem Schritt Zeichen gewährt hat, und jeder Feind, der ihm entgegen trat, auf den sauste das Schwert der Argumente der Wahrhaftigkeit hernieder und Allah gewährte ihm den Sieg.

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6. Eras gibt der ganzen Welt die großartige Botschaft, dass zurzeit auf dieser Welt überall Unmenschen leben, es gibt niemanden, der den Weg des Friedens weist. Daher also, o ihr Menschen, die ihr auf der Suche nach einer sicheren Zuflucht seid, wenn ihr wirklich auf der Suche nach dem Weg des Friedens und der Sicherheit seid, dann tretet mit aufrichtigem Herzen in den Frieden spendenden Schatten der Ahmadiyyat ein, denn es gibt heute keinen anderen Schatten als diesen, der euch wahren Frieden, Zufriedenheit und wahres Leben gewähren kann. Sodann sagt eras: „Ich glaube fest daran, dass derjenige, der mir mit Geduld und reinem Herzen folgt, nicht vernichtet werden wird, sondern der wird Teil jenes ewigen Lebens.“

(Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadra im Lichte seiner Schriften, Kapitel 2, Seite 63)

Die Wahrhaftigkeit von Hadhrat Massih-e-Maudas Hadhrat Massih-e-Maudas sagt: „Es ist auch ein großes Wunder Allahs, das trotz der Verleugnungen und der Bezeichnung als Kafir und der Tag und Nacht andauernden Bemühungen unserer Gegner, die Gemeinde immer weiter wächst. Meiner Meinung nach übersteigt die Anzahl der Jamaat-Mitglieder mittlerweile 400.000. Und dies ist ein großes Wunder, dass unsere Gegner sich Tag und Nacht eifrig bemühen und mühsam verschiedenste Pläne schmieden, um mit aller Macht diese Bewegung aufzuhalten, jedoch unser Herr unsere Jamaat immer weiter wachsen lässt. Wisst ihr welche Weisheit darin liegt? Die Weisheit darin ist, dass derjenige den Allah auserwählt, und der wahrlich von Gott gesandt ist, dieser erzielt von Tag zu Tag mehr Fortschritt und Wachstum. Seine Bewegung findet von Tag zu Tag immer mehr Anklang und derjenige, der versucht diese Bewegung aufzuhalten, wird immer weiter zerrüttet und verachtet. Seine Gegner und Verleugner sterben zuletzt ohne Erreichen ihres Zieles. Wie ihr gesehen habt, sind Dutzende unserer Gegner und diejenigen, die versucht haben, unsere Bewegung aufzuhalten, gestorben.“

(Malfozaat, Band 5, S.374)

Wieso wurde der Name „Ahmadi“ gewählt? Hadhrat Khalifatul Massih IV.rh sagte: „ Der Verheißene Messiasas hat zu diesem Thema ein ausführliches Buch geschrieben, in dem er den Grund so erklärt, dass eigentlich Islam der wahre Name ist, aber ich sage Ahmadi Muslim, weil in diesem Namen zwei großartige Würden des Heiligen Prophetensaw enthalten sind. Einmal die muhammadi Erhabenheit und einmal die ahmadi Erhabenheit. Die ahmadi-Erhabenheit ist gleichsam der Hadhrat Jesusas und die muhammadi- Erhabenheit ist gleichsam der von Hadrat Mosesas. In der ersten Epoche des Heiligen Prophetensaw sollte die muhammadi-Erhabenheit ihre Besonderheit zeigen, obwohl der Heilige Prophetsaw zugleich Muhammad und Ahmad war, aber in der zweiten Epoche sollte die ahmadi-Erhabenheit sich zeigen. Hadhrat Massih-e-Maudas hat zur Bestätigung dessen, Zitate von vergangenen, großen Mujaddadin erwähnt. So schreibt Hadhrat Mujaddid Alif Sani, dass wenn die Zeit der Aakharin kommt (der Letzten), wird die muhammadi-Erhabenheit verschwinden und die ahmadi-Eigenhschaft wird hervortreten. Nun, jener weise Ältere, der keinen solchen Anspruch erhoben hat, hat sich diese Dinge nicht für seine Person erdacht. Es gibt diese unterschiedliche Epochen. So wie die Gefolgschaft von Hadhrat Mosesas muswi (jüdisch) war, aber dafür auch eine messianische Ära bestimmt war. Und die Prophezeiung, die Hadhrat Mosesas machte, machte er mit dem Namen Muhammadsaw. Die Prophezeiung, die Hadhrat Jesusas machte, machte er mit dem Namen Ahmad. Es war also vorausbestimmt, dass in der messianischen Epoche des Heiligen Prophetensaw, sich die ahmadi-Erhabenheit der Welt zeigen würde. Deswegen hat Hadhrat Massih-e-Maudas, um auf dieses zu verweisen, gesagt: „Nennt Euch Ahmadi. Dieses jedoch nicht nach meinem Namen, sondern für die Segnungen des Namens Ahmad vom Heiligen Prophetensaw.

(Frage-und-Antwort Sitzung mit Hadhrat Khalifatul Massih IV.ra, Mahmood Halle London)

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Fragen: 1. Erläutern Sie die oben genannten Verse! 2. Was sagte der Verheißene Messiasas über seine Wahrhaftigkeit? 3. Wieso wurde der Name „Ahmadi“ gewählt?

Fiqah - Rechtswissen

Bedeutung und Segnungen des Gebets und diesbezügliche Fragestellungen Der Verheißene Messiasas sagte diesbezüglich: „Es gibt keine bessere Anbetungsweise als das Namaz, denn darin sind die Lobpreisung Allahs, die Bitte um Vergebung und das Darud Sharif enthalten, in diesem Namaz sind alle Anbetungsarten und Wiederholungen enthalten. Dadurch werden Trauer und Sorgen vertrieben, Schwierigkeiten werden beseitigt. Betet das Namaz mit Sorgfalt und Verständnis. Sprecht nach den Pflichtgebetstexten auch Duas für euch in eurer Sprache, so erlangt euer Herz Zufriedenheit. Alle Sorgen werden, so Allah möchte, verschwinden.“

(Malfozaat, Teil 5, S. 432-433)

Die Bedeutung des Gebets wird auch anhand dieses Hadith verdeutlicht, in dem der Heilige Prophetsaw sagte: „Am Tage des Jüngsten Gerichts wird als erstes über das Namaz geurteilt werden.“

(Bukhari, Mafakitus Salat)

Die Einhaltung des Gebets: Jeder Muslim ist verpflichtet fünf Mal am Tag zur vorgeschrieben Zeit zu beten. Hadhrat Khalifatul Massih II.ra sagte bezüglich der Einhaltung der Gebete den Frauen Folgendes: „An erster Stelle steht das Gebet, dessen Einhaltung äußerst wichtig ist. (…) Oft sind Frauen diesbezüglich etwas nachlässig und faul, und wenn sie beten, dann halten sie sich nur einige Tage daran oder wenn sie beten, dann wissen sie gar nicht, was sie beten. Sie beeilen, sich schnell die Gebetshaltungen zu vollziehen und damit fertig zu werden. Über ein solches Gebet sagte der Verheißene Messiasas: „Deren Namaz ist so, als wenn ein Huhn Körner aufpickt.“ Man sollte sich darüber Gedanken machen, dass das Namaz keine Gymnastikübung ist, sondern die Anbetung Allahs. Deswegen sollte man das Gebet verstehen und mit Hingabe beten. Da das Namaz so eine wichtige Angelegenheit ist, dass wenn man es auch nur einmal im Jahr absichtlich nicht verrichtet, man kein Muslim mehr ist. (…) Was auch immer also sein sollte, man sollte das Gebet auf jeden Fall verrichten. Man kann vom Gebet nicht befreit werden, denn es ist eine Säule des Glaubens. So wie ein Haus ohne Säulen nicht stehen kann, so kann der Glaube nicht ohne das Gebet aufrechterhalten werden.“

(Orni waliyon ke liye Phool, S. 41-42)

Azan (Gebetsruf) F: Wann wurde begonnen, mit dem Azan zum gemeinsamen Gebet zu rufen?

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A: Als Azan bezeichnet man die Worte, die laut ausgerufen werden, um die Muslime zum gemeinsamen Gebet zu rufen. Im 1. Jahr nach der Hidschra wurde in Medina mit dem Azan als Gebetsruf begonnen. Am Anfang hatte man keine Vorgehensweise, wie man die Menschen zum Gebet rufen konnte, wohingegen jedoch die Juden und Christen auf irgendeine Weise ihre Gebete ankündigten. Als die Zahl der Muslime stieg, und als es ihnen schwerer fiel, die Zeiten für das Gebet zu bestimmen, beratschlagten sie untereinander, dass man ein Zeichen für das Gebet festlegen sollte, damit man vom gemeinsamen Gebet nicht fern bleibt. Es wurden Vorschläge vorgebracht. Als man sich nicht einigen konnte, begann der Heilige Prophetsaw zu beten. Hadhrat Abdullah bin Zaidra schlief mit diesen Gebeten und Gedanken abends ein, und sah einen Engel in seinem Traum, der ihn den Azan und das Iqamat lehrte. Erra erzählte dem Heiligen Prophetensaw von diesem Traum. Dieser Traum entsprach den Gebeten des Heiligen Prophetensaw. Hadhrat Umarra hatte genauso einen Traum. Daraufhin verstand der Heilige Prophetsaw dies als Zeichen Allahs und gab die Anweisung bezüglich des Azan und dem Iqamat.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 118) Das Gebot, das der Heilige Prophetsaw bezüglich des Azan gab, entsprach den Offenbarungen Allahs. Dies wurde auch durch die Träume von Hadhrat Abdullah bin Zaidra und Hadhrat Umarra bestätigt. Auch wird berichtet, dass, als Hadhrat Bilalra auf Anweisung des Heiligen Prophetensaw den Azan rief, Hadhrat Umarra erschien und dem Heiligen Prophetensaw von seinem Traum erzählte. Ersaw sagte daraufhin: „Schon vor Dir wurde diese Offenbarung gemacht.“ Die Worte des Azan selbst enthalten einen solch umfassenden Inhalt, dass deutlich wird, dass diese nicht von Menschen erdacht sein können.

(Sahih Bukhari, Teil 2, S. 3) Weisheit des Azan: Der Azan ist Teil der islamischen Bräuche und die beste Methode, um zur Anbetung Allahs zu rufen. Die Worte des Azan wurden so gewählt, dass sie eigentlich die Zusammenfassung des Islams beinhalten. Keine Religion hat eine solch geeignete und weise Methode, um die Menschen zusammenzurufen, durch die mit der inneren und äußeren geistigen Leidenschaft auch das Verlangen nach der Nähe Allahs geweckt wird, wie es durch den Azan geschieht. Bisher gab es noch kein Volk, das seine wahrhaften Prinzipien lauthals durch Städte und Siedlungen, Minarette und Berge ausgerufen hat, so wie es die Muslime ausrufen. Reden und Lesen während des Azan: Als der Azan für das Assr-Gebet gerufen wurde, schwiegen Nawab Sahib und die Berater. Der Verheißene Messiasas sagte daraufhin: „Es ist nicht verboten, während des Azan zu sprechen, wenn sie mich noch etwas fragen möchten, so tun sie dies.“

(Fiqah Ahmadiyya, S. 123) F: Ist für das gemeinsame Gebet der Azan notwendig? A: Für das gemeinsame Gebet ist der Azan notwendig. Aber für das gemeinsame Gebet unter Frauen ist der Azan nicht notwendig, sondern es soll nur das Iqamat gesprochen werden.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 121, 138)

Iqamat (Takbir beim gemeinsamen Gebet): Dies ist zur Kenntnisnahme, dass das Gebet jetzt beginnen wird, und dass der Imam schon in Richtung der Qibla steht, um das Gebet zu verrichten. Das Iqamat wird gesprochen. Derjenige, der das Iqamat macht, sollte in der Reihe der Betenden stehen, seine Hände herunterhängen lassen und das Iqamat zügig sprechen.

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Arkan-e-Namaz - Pflichtteile des Gebet F: Was ist mit den Arkan-e-Namaz gemeint? A: Arkan ist die Mehrzahl von Rukn. Rukn wird der Pflichtbestandteil des Gebets genannt. Das Namaz hat sieben Pflichtteile: 1. Takbir-Tahrima (Das erste Takbir) 2. Qiyyaam (stehende Haltung) 3. Qiraat (Rezitation) 4. Ruku (Verbeugung) 5. zwei Sajdas (Niederwerfung), 6. letztes Qadaa (Sitzen) 7. Salaam (Gebetsschluss).

Jedes dieser Teile durchzuführen, ist Pflicht und wichtig.

(Fiqah Ahmadiyya, Teil Ibadat, S.91)

Weisheit der Arkan-e-Namaz: F: Erläutern Sie die Weisheit der Pflichtteile des Gebets. A: Im Heiligen Qur-ân wird über die Pflichteile des Gebets Folgendes gesagt: „Und (bedenke) wie Wir für Abraham die Stätte des Hauses bestimmten (und sprachen): „Setze Mir nichts zur Seite, und halte Mein Haus rein für diejenigen, die den Umgang vollziehen und die stehen und sich beugen und niederfallen (im Gebet).“

(Sura Al Hadsch, 27) Die Anweisung, mit der der Islam das Verrichten des Gebets vorgeschrieben hat, ist in keiner anderen Religion besser gegeben worden, noch kann man sich eine bessere als diese ausdenken. Es ist nötig, dass man die Weisheit aller Bestandteile dieser bedeutenden islamischen Anbetung versteht und das Gebet auf die vorgeschriebene Art und Weise verrichtet. Das Zusammenfalten der Hände, das Verbeugen und die Niederwerfungen dienen allein dazu, den seelischen Gemütszustand zu verändern. Man kann auch sagen, dass sie das Ergebnis dieser seelischen Gemütszustände sind. Über das Takbir-Tahrima sagte Hadhrat Khalifatul Massih II.ra Folgendes: (Nach der Niyyat (Absicht) zum Gebet werden beide Hände bis zu den Ohren erhoben und „Allahu akbar“ gesprochen, dies nennt man Takbir-Tahrima.) „Durch das Heben der Hände wird nicht nur Aufmerksamkeit aufgebaut, sondern ein weiterer Vorteil ist auch, dass man mit dieser Bewegung auf natürliche Weise alle anderen Ablenkungen ablegen oder hinter sich lassen kann. Durch diese Bewegung macht der Muslim deutlich, dass er sich von allen weltlichen Gedanken und Arbeiten gelöst und sich Allah zugewandt hat. (…) Außerdem wird dadurch auch Konzentration und Spannung aufgebaut.“

(Tafsire Kabir, Teil 1, S. 110)

Weiterhin sagte Hadhrat Musleh Maudra über die Arkan-e-Namaz: „Dem Anschein nach scheint es, als ob die im Gebet vorgeschriebenen Haltungen, wie Ruku, Qiyaam oder Qadaa nur Brauch und Riten sind, aber die Wahrheit ist, dass das Einhalten dieser Haltungen besondere Weisheiten innehat, die für die Vervollkommnung des Gebets von Bedeutung sind. Das Einhalten dieser Haltungen macht die Anbetung nicht zu einer bloßen Ritualhandlung, sondern diese Haltungen tragen dazu bei, das Namaz mit Spiritualität zu erfüllen. Die eigentliche Sache ist, dass das Wesen des Menschen so ist, dass

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der Körper die Seele beeinflusst und dass die Seele den Körper beeinflusst. Wir sehen, dass, wenn jemand einen weinenden Gesichtsausdruck einnimmt, er dann auch nach kurzer Zeit Tränen in den Augen hat und dass das Herz auch mit Trauer gefüllt ist. Und wenn sich Menschen neben einen trauernden Mann setzen, die lachen und diesen auch zum Lachen bringen, dass dessen Trauer im Herzen schwindet. Gemäß diesem medizinischen Grundsatz hat der Islam bei der Anbetung Allahs einige körperliche Handlungen eingefügt, damit diese Haltungen, die eine Art Ehrfurcht zeigen, auch in der inneren Haltung des Betenden diese erwecken. Wir sehen, dass verschiedene Völker auf verschiedenste Art und Weise ihre Ehrerbietung und Ehrfurcht zeigen. Bei einigen Völkern zollt man den Älteren Ehrerbietung, indem man sich, die Hände auf die Brust legend, vor sie stellt, und bei anderen wieder lässt man die Hände herunterhängen, was als Zeichen der Ehrerbietung gilt. Bei anderen wiederum wird die Verbeugung als Ehrerbietungsbekundung angesehen. Bei anderen Völkern ist die Niederwerfung die höchste Darbietung der Ehrerbietung. Andere wieder nehmen eine sitzende Haltung auf den Knien als Respektbekundung. Daher werden bei den verschiedenen Völkern diese Haltungen als Haltung der Anbetung angesehen. (…) Da der Islam für alle Völker gedacht ist, hat er in seiner Anbetung alle diese Haltungen zusammengefasst, damit in den Herzen aller Völker während der Anbetung die Ehrfurcht aufblüht, die während der Anbetung von Nöten ist. Damit sie als erstes wegen den ihn bekannten Ritualen beeindruckt werden und dann durch ihren Gemütszustand durch diese Bestandteile des Gebets beeindruckt werden.“

(Tafsire Kabir, Teil 1, S. 117-118)

Der Verheißene Messiasas sagte über die Weisheit der Arkan-e-Namaz: „Wenn der Mensch die Haltung des Qiyaam ausführt, nimmt er eine besondere Haltung der Ehrerbietung an. Wenn einer Diener vor seinen Herrn tritt, stellt er sich immer mit zusammen gefalteten Händen hin. Desweiteren ist das Ruku auch eine Ehrerbietungsbezeugung, die mehr als das Qiyaam ist und die Sajdah ist die höchste Form der Ehrerbietung. Wenn der Mensch sich in den Zustand begibt, dass sein Ego dahinschwindet, dann wirft er sich nieder (macht er Sajdah).“

(Malfozaat, Teil 5, S. 94) Weiter sagte der Verheißene Messiasas: „Es sollte so sein, dass sich auch das Herz den verschiedenen körperlichen Zuständen unterwirft. So wie man körperlich eine stehende Haltung einnimmt, so sollte auch das Herz in Allahs Gehorsam eine stehende Haltung einnehmen, und wenn ihr euch verbeugt, so soll auch das Herz sich verbeugen, wenn ihr euch niederwerft, so soll auch das Herz sich niederwerfen. Die Niederwerfung des Herzens bedeutet, dass man sich niemals von Gott abwenden soll, wenn dieser Zustand erreicht ist, beginnen die Sünden sich aufzulösen.“

(Malfozaat, Teil 6, S. 368)

Sura Fatiha: F: Muss man die Sura Fatiha in jeder Rakat rezitieren? A: Diesbezüglich sagte Hadhrat Khalifatul Massih II.ra Folgendes: “Die Sura Fatiha muss in jedem Gebet und in jeder Rakat rezitiert werden. (…)Die Wichtigkeit der Rezitation der Sura Fatiha im Namaz ist in verschiedenen Ahadith erwähnt worden. Im Hadith-Buch Muslim steht geschrieben: Hadhrat Abu Hurairara berichtet, dass der Heilige Prophetsaw sagte: Wer das Namaz verrichtet und darin nicht die Sura Fatiha betet, dessen ist unvollständig. (…) Weiter wird in den Ahadith bei Abu Daud von Hadhrat Abu Hurairara berichtet: Der Heilige Prophetsaw hat mir geboten, euch mitzuteilen, dass kein Namaz gültig ist, wenn darin nicht die Sura Fatiha und irgendein weiterer Teil aus dem Heiligen Qur-ân rezitiert worden ist.“

(Tafsire Kabir, Teil 1, S. 7-8)

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Amin: In einem Sahih Hadith wird berichtet: „Wenn der Heilige Prophetsaw im Gebet die Sura Fatiha mit „die nicht (Dein) Missfallen erregt haben und die nicht irregegangen sind“ beendete, dann sagte ersaw „Amin“, was bedeutet: Oh Allah, erhöre diese unsere Bitte.“ Es ist auch bezeugt, dass die Sahabara dies ebenfalls taten.“

(Tafsire Kabir, Teil 1, S. 49)

F: Ist es wichtig, in jeder Rakat der Sunnas und Nawwafil beides, die Sura Fatiha und irgendeine andere Sura, zu rezitieren? A: In den Sunnas und Nawwafil sind das Rezitieren der Sura Fatiha und eines anderen Teils des Heiligen Qur-ân in jeder Rakat wichtig. Das hat zum einen den Grund, dass jeweils zwei Rakat der Sunnas und Nawwafil immer eine Einheit bilden. Wenn man bei den Nawwafil 4, 6 oder 8 Rakat beten möchte, dann muss man sie in Einheiten zu jeweils 2 Rakat beten. So ist auch bezüglich des Witr erwähnt, dass der Heilige Prophetsaw in jeder Witr-Rakat die Sura Fatiha und eine weitere Sura betete, sei es, dass man alle 3 Rakat in einem betet oder erst 2 Rakat einzeln und dann noch 1 Raka.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 109)

F: In den Sunnas wird neben der Sura Fatiha in jeder Rakat auch ein weiterer Teil aus dem Heiligen Qur-ân rezitiert, wohingegen in den Farz-Gebeten dies nur in den ersten 2 Rakat so gehandhabt wird? Wo haben wir dazu etwas erfahren? A: In den Ahadith ist über den Heiligen Prophetensaw überliefert, dass ersaw die Farz- und Sunna-Gebete genau nach dieser Richtlinie betete. So ist überliefert, dass ersaw in den ersten beiden Rakat des Zuhr- und Assr-Gebets die Sura Fatiha und andere Suren rezitierte, aber in den letzten beiden Rakat nur die Sura Fatiha. Dies tat er auch im Morgengebet.

(Sahih Bukhari, Teil 2, Nr. 776)

Die Erhabenheit der Sura Fatiha: Der Verheißene Messiasas sagte über die Erhabenheit der Sura Fatiha: „Dua ist erst dann vollkommen, wenn alles Gute darin zusammengefasst ist und sie vor jeglichen Schlechtigkeiten schützt. In „Führe uns auf den geraden Weg“, ist alles Gute zusammengefasst und in „die nicht (Dein) Missfallen erregt haben und die nicht irregegangen sind.“ ist die Bitte um Schutz vor allem Schlechtem sogar dem Übel des Dajjal enthalten. Mit „die Missfallen erregt haben“ sind nach übereinstimmender Meinung die Juden gemeint und mit „die irregegangen sind“ die Christen. Also, wenn darin kein Sinn und keine Wahrheit liegen würde, was für einen Sinn hätte es dann, dieses Gebet zu lehren? Und dann noch mit solch einem Nachdruck, dass sogar gesagt worden ist, dass ohne diese Sura das Namaz nicht vollständig ist, und man dies in jeder Rakat diese rezitieren muss. Der Hintergrund war, dass darin ein Hinweis über unser Zeitalter enthalten ist. Denn im Moment ist der gerade Weg unserer.“

(Malfozaat, Teil 1, S. 397)

Der Verheißene Messiasas sagte weiter: „Diese Sura, die „Mutter des Buches“ genannt wird, wird deswegen fünf Mal in jedem Namaz in jeder Rakat rezitiert, weil in ihr die Lehre des Islam enthalten und sie eine Art Zusammenfassung des Heiligen Qur-ân ist.“

(Malfozaat, Teil 5, S. 385)

Hadhrat Khalifatul Massih II.ra sagte über die Bedeutung der Sura Fatiha: „Diese gleich am Anfang des Heiligen Qur-ân vorhandene kurze Sura heißt „Fatiha al Kitab“ (d.h. Eröffnung des Buches), welche kurz „Sura Fatiha“ genannt wird. Also ist im Heiligen Qur-ân somit der Befehl enthalten, diese Sura als erste zu nehmen. Zweitens werden einem durch sie die Bedeutungen des Heiligen Qur-ân eröffnet. Diese Sura hat mehrere Namen, von

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denen einige, unten erwähnte, durch den Heiligen Qur-ân und den Heiligen Prophetensaw

bekannt sind: 1. Surat-ul-Hamd: d.h. dass Allahs Verbindung zu den Menschen auf Gnade aufgebaut ist.

2. Surat-us-Salah: d.h. in ihr ist das vollkommene Dua gelehrt worden 3. Umm-ul-Kitab: d.h. dass sie für den Heiligen Qur-ân die Stellung gleich einer Mutter hat – der Grund für die Offenbarung des Qur-ân sind die Gebete, die in der Sura Fatiha erwähnt sind.

4. Umm-ul-Qur-ân: d.h. hierin ist alles Wissen über die Natur des Menschen enthalten. 5. As-sab‘al-massani: die 7 oft wiederholten Verse. Es sind zwar nur sieben Verse, aber dadurch werden alle Bedürfnisse erfüllt.(…) Um Wissensfragen zu beantworten, werden immer wieder diese sieben Verse dabei wiederholt werden, und sie ist auch deswegen die „oft wiederholte“, weil sie in jedem Namaz rezitiert wird.

6. Al Qur-ân al Azim: Obwohl sie auch „Umm-ul-Kitab“ und „Umm-ul-Qur-ân“ genannt wird, ist sie trotzdem ein Teil des Heiligen Qur-ân, und ist nicht getrennt davon zu betrachten, so wie viele es fälschlicherweise tun. Sura Fatiha wird derart „Al Qur-ân al Azim“ genannt, wie wenn wir zu jemandem sagen: „Trag uns den Qur-ân vor“ und er rezitiert dann einen Teil daraus.

7. Ash-Shifaa: d.h. Heilung, hier werden alle Unklarheiten und Zweifel beseitigt, die im Herzen eines Menschen bezüglich seiner Religion entstehen können.

8. Al Ruqiyya: d.h. ihre Rezitation beschützt den Menschen vor den Attacken von Sheitan und seinen Helfern.

9. Surat-ul- Kinz: d.h. Schatz, ein Ozean an Wissen und Erkenntnis. Diese neun Namen werden durch den Heiligen Qur-ân und die Ahadith bestätigt. Außer diesen Namen haben die Sahabas auch noch andere Namen überliefert. Imam Sayyutirh hat eine Anzahl von 25 erwähnt von diesen auf, aber da ich die Bestätigung dieser Namen nicht im Heiligen Qur-ân oder den Ahadith gefunden habe, benenne ich diese nicht. Der Name Fatiha, der dieser Sura gegeben wurde, hat auch die Besonderheit, dass er auch in Prophezeiungen früherer Bücher erwähnt wird. Ich habe die Namen der Sura Fatiha deswegen so ausführlich erwähnt, damit ich aufzeigen kann, dass die Namen der Suren auch vom Heiligen Prophetensaw selbst gegeben wurden, und so wie anhand einiger Namen der Sura Fatiha bewiesen werden kann, hat der Heilige Prophetsaw dies auch nur gemäß Offenbarungen Allahs getan. Der zweite Grund, wieso ich die Namen erwähne, ist, dass hierdurch der tiefe Sinn der Sura Fatiha beleuchtet wird. Diese neun Namen beinhalten 10 Themen, die die Sura lehrt.“

(Tafsire Kabir, Teil 1, S. 2-4)

In der Sura Fatiha vorhandene Prophezeiung über die Ankunft des Verheißenen Messiasas In dieser kleinen Sura des Heiligen Qur-ân wird die Prophezeiung über die außergewöhnliche Zeit gemacht, in der ein Teil der Anhänger (Ummat) des Heiligen Propheten Muhammadsaw auf dem Pfad der Juden und Christen wandeln wird, und in einer solchen Zeit wird der Verheißene Messias und Mahdi erscheinen. In der Sura Fatiha wird auch das Gebet (Dua) gelehrt „Oh Allah, führe uns auf den geraden Weg, den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hat.“ Also segne uns mit deiner Gnade. Durch ein tiefgründiges Betrachten wird deutlich, was mit „Gnade erwiesen hast“ gemeint ist. In der Sura Nisa, 4:9 steht eindeutig geschrieben, dass Allah demjenigen, der Allah und seinem Heiligen Propheten Muhammadsaw

gegenüber gehorsam ist, Gnade und Segen erweisen wird, und zu den Gesegneten zählen wird, also zu den Propheten, Wahrhaftigen, Blutzeugen und Gerechten. Die Belohnungen für das in der Sura Fatiha gelehrte Gebet werden also an dieser Stelle näher erläutert. Diesbezüglich sagte der Verheißene Messiasas:

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„Da Allah wusste, dass im letzten Zeitalter der Messias erscheinen wird, und dass die Muslime ihn ablehnen und jüdische Eigenschaften übernehmen werden, (…) wurde das Dua „die nicht (Dein) Missfallen erregt haben“ gelehrt, mit dem Appell: O Muslime, betet in euren fünf Gebeten in jedem Rakat: O Allah, bewahre uns vor dem Wege derer, die Dein Missfallen schon auf dieser Erde zu spüren bekommen haben. Und die durch die Verleugnung Deines Messias und Mahdis verschiedene himmlische und irdische Katastrophen zu spüren bekommen haben. Daher ist es wichtig zu wissen, dass dies das Zeitalter ist, auf die der Vers „die nicht (Dein) Missfallen erregt haben“ hinweist, und dieser hier der wahre Messias Gottes ist, der zu euch spricht.“

(Malfozaat, Teil 5, S. 389-390) O Freunde, die ihr Ummul-Kitaab (Name der Sura Fateha, Anm.d.Ü.) lest, Nun betrachtet mit meinen Augen diese leuchtende Sonne. Lest die Sura Fateha wiederholte Male und denkt dann gründlich darüber nach, Sie macht alle Wahrheiten deutlich und sichtbar, Sie ist ein Argument dafür, dass ich der Messias bin, Sie ist für mich ein Zeugnis des Allmächtigen Herrn. (Durre Samin) F: In Moscheen laufen Leute oftmals aus Versehen vor den Betenden, viele Betende versuchen sie dann mit Handzeichen daran zu hindern. Was ist in dieser Situation die richtige Vorgehensweise? A: Es ist eine Sünde vor Betenden zu laufen. Der Heilige Prophetsaw sagte: Wenn derjenige der vor Betenden läuft wüsste wie groß diese Sünde ist, dann würde er es vorziehen vierzig … lang zu warten, als vor einem Betenden zu laufen. (Abu-Nazr der diese Begebenheit überlieferte sagt das er sich nicht erinnere ob der Prophetsaw vierzig Tage, Monate oder Jahre sagte.) (Sahie Buchari Band 1 Seite 606) In einer weiteren Überlieferung heißt es, dass wenn jemand vor einem Betenden läuft, sollte der Betende ihn daran hindern, wenn er nicht auf ihn hört, solle er ihn bekämpfen, denn er ist Satan. Das bedeutet das vorschnelles Handeln und das Gebet nicht zu achten, ist eine Satanische (Unheilstiftende) Handlung. (Buchari und Muslim, Fiqah Ahmadiyya Seite 97) F: Wenn jemand vor einem Betenden laufen muss, welchen Abstand sollte er einhalten? A: Wenn man einen Abstand von einer Gebetsreihe freilässt, darf man vor dem Betenden laufen. Also etwa ein bis zwei Fuß [30-60cm] vor der Stelle, wo die Stirn des Betenden beim Niederknien den Boden berührt, kann man vorbeilaufen. Dieses Maß kann man auch aus der Überlieferung ableiten in der die Betenden aufgefordert werden, dass sie mit ihrer Hand vorbeigehende daran hindern sollen und dies ist nur dann möglich wenn man so nah an den Betenden vorbeiläuft, dass der Betende seine Hand nach ihm ausstrecken kann. Es ist auf keinem Fall so gemeint, dass der Betende einige Schritte tut, um die Vorbeilaufenden daran hindern. Also die Frage, ob man Vorbeilaufende daran hindern sollte und ob sie sündigen ist nur dann relevant, wenn die Vorbeilaufenden in derselben Gebetsreihe wie die Betenden laufen. Auf der vorderen Gebetsreihe zu laufen ist bei Bedarf keinesfalls verboten.

(Fiqah Ahmadiyya Seite 98)

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Kontroverse Themen „Wenn unsere Frauen den eigenen Glauben lernen und den Heiligen Qur-ân lesen würden, würden sie erfahren, wie man die Einwände und Vorwürfe zurückweisen kann, die von Andersgläubigen erhoben werden. Der Heilige Qur-ân ist ein umfassendes Buch, durch das über alle Themen Kenntnis gewonnen werden kann, vorausgesetzt man studiert ist mit voller Aufmerksamkeit und Konzentration. ( ..).Wenn ihr also auch den Qur-ân, die Ahadith und die Bücher über Ahmadiyyat lesen werdet, werdet ihr erfahren, was für eine vorzügliche Religion der Islam ist. Kein Christ kann wagen, den Ahmadis entgegenzutreten. Du solltest die (symbolische) Waffe des Qur-ân besitzen. (aus einer Rede von Hadhrat Khalifatul Massih II.ra entnommen aus dem Buch Orni waliyon ke liye Phool Seite 274)

Die Wahrhaftigkeit des Verheißenen Messiasas im Lichte des Heiligen Qur-ân Es war die Zeit des Messias, nicht die Zeit jemandes anderen Wenn ich nicht gekommen wäre, so wäre jemand anders gekommen. (aus Durr-e-Samin) Im Lichte des Heiligen Qur-ân, der Ahadith und der Aussagen der altehrwürdigen Heiligen warten die Muslime schon seit Beginn des vergangenen 14. Jahrhunderts auf den Mujaddid dieses Jahrhunderts und das Erscheinen des Verheißenen Messias und Mahdis. Der Verheißene Messiasas verkündete gemäß Allahs Gebot, dass er eben dieser Mujaddid, Prophet und Verheißene Messias dieses Jahrhunderts war. Eras schrieb: „Ich schwöre bei Allah, Der mein Leben in Seinen Händen hält, dass Er es ist, Der mich geschickt hat und Er hat mir den Namen „Prophet“ gegeben, und Er nannte mich „Verheißener Messias“, und Er zeigte zu meiner Bestätigung sehr viele großartige Zeichen, deren Anzahl bis zu 300000 reicht.“

(Haqiqatul Wahi Seite 68) Qur-ân Vers über die Wahrhaftigkeit des Verheißenen Messiasas: Der Lügner bekommt kein langes Leben gewährt: Allah hat im Heiligen Qur-ân als Kennzeichen, um die Wahrhaftigkeit eines Propheten zu erkennen, gesagt, dass Er den Lügnern kein langes Leben gewährt, sondern denjenigen, der Ihn verleumdet, rasch ergreift. So sagt Er im Heiligen Qur-ân in der Sura Al Haqqa Vers 45 -48: „Und hätte er irgendwelche Aussprüche in Unserem Namen ersonnen, Wir hätten ihn gewiss bei der Rechten gefasst, Und ihm dann die Herzader durchschnitten. Und keiner von euch hätte (Uns) von ihm abhalten können. „ In diesen Versen ist ein starkes Argument für die Nicht-Gläubigen und Leugner gegeben worden: Wenn der Anwärter ein Schwindler sein sollte, wie die Feinde es behaupten, dann hätte Allah ihn gefasst und solche Umstände erschaffen, dass er getötet wird. Das heißt, ihm würde niemals so viel Zeit gewährt werden. Dass er so lange das Amt des Propheten innehat, ist ein starkes Argument dafür, dass er kein Lügner ist, denn ein Schwindler würde niemals den langen Zeitraum von 23 Jahren erhalten, wie aus dem obigen Vers ersichtlich ist. Der Verheißene Messiasas hat mehr als 23 Jahre Zeit bekommen, deshalb ist er gewiss der Wahrhaftige. Hadhrat Massih-e-Maudas führte dieses Qur-ânische Argument zu seiner Unterstützung folgendermaßen an: „O die ihr glaubt, wenn ihr einen solchen Menschen findet, der bekannt gibt, dass er von Allah berufen worden ist und ihr Beweise dafür findet, dass schon 23 Jahre vergangen sind, dass er die Offenbarungen Allahs erhält, und diese Offenbarungen sind aus seinen Schriften ersichtlich, dann müsst ihr gewiss glauben, dass er von Allah gekommen ist. Denn es ist unmöglich ist, dass ein solcher Mensch, über den Allah weiß, dass er ein Schwindler ist, die Zeit bekommt, welche der Heilige Prophetsaw bekam.

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Gewiss ist ein Beweis notwendig, dass dieser Mensch 23 Jahre lang die Offenbarungen Allahs erhalten hat und in dieser Zeit niemals still gewesen ist. Also bin ich in dieser Ummat der einzige Mensch, dem gemäß dem Beispiel seines Heiligen Prophetensaw 23 Jahre Zeit gegeben wurde. Und ebenso hielt 23 Jahre lang der Empfang von göttlichen Offenbarungen an.“

(Ruhani Khazain Band 17 Seite 58) Der Verheißene Messiasas führt als Beweis für die Wahrhaftigkeit seines Anspruches an: „Kann die zahlreiche und großartige Hilfe und Unterstützung, die Allah gewährt, etwa auch ein Lügner und Schwindler erhalten? Nein, niemals! Kein Mensch kann ohne die Hilfe Allahs solch einen Anspruch erheben ((...).) wenn ein Mensch gegenüber der Regierung lügt und behauptet, ein bestimmtes Amt innezuhaben, so wird er entlarvt und streng bestraft. Ist es dann nicht merkwürdig, dass jemand beständig Allah einen lügenhaften Anspruch entgegenstellt, und auch angebliche Zeichen dafür anführt, und niemand ihn überführt?“

(Malfozaat Band 3 Seite 12) Herausforderung mir Preisgeld „Wenn es stimmen sollte, dass jemand den Anspruch erhebt, dass er ein Prophet und Gesandter Allahs ist, den Menschen offen angebliche Worte Allahs verkündet, und dann, obwohl er ein Schwindler ist, 23 Jahre lang am Leben bleibt, welches auch der Offenbarungszeitraum im Leben des Heiligen Prophetensaw gewesen ist, so werde ich jemandem, der mir so einen Fall darlegt und ihn mit den von mir angeführten Beweisen oder gemäß den Beweisen des Qur-ân vorträgt, ein Preisgeld in Höhe von 500 Rupien in bar übergeben.“

(Arbaien Nummer 3, Seite 15) Folgende Gedichtverse des Verheißenen Messiasas beweisen auch eindeutig seine Wahrhaftigkeit: „So viel göttliche Unterstützung erfährt kein Lügner! Fürchtet ihr euch nicht, wenn ihr großspurig so etwas behauptet? Gibt es auch nur einen Lügner in der Welt - bringt ein Beispiel, ihr Leute! Dem solch göttliche Unterstützung widerfahren wäre, wie sie mir immer wieder war.“ (aus Durre Samin) Ein einfacher und klarer Beweis für die Wahrhaftigkeit des Verheißenen Messiasas Hadhrat Musleh Maudra erläuterte den oben erwähnten Qur-ân-Vers wie folgt: „Hier hat Allah Taala den Beweis für die Wahrhaftigkeit des Heiligen Prophetensaw genannt. Wenn dieses Argument die Wahrhaftigkeit des Heiligen Prophetensaw bezeugt, warum kann sie das dann nicht für die Wahrhaftigkeit des Verheißenen Messiasas? Um dies zu begreifen, muss man kein großes Wissen besitzen. Es ist eine einfache und klare Sache. (…) Man sollte sehen, da ist jemand, der den Anspruch erhebt, dass Gott ihn geschickt hat, dass er zur Reformierung der Welt berufen gesandt wurde, dass er der Reformer, der Messias und der Mahdi ist, und so eine Person bleibt dann 23 Jahre lang am Leben, eine Gemeinde von 400.000 Anhängern versammelt sich um ihn, er erzielt Erfolge und Siege in jedem Gebiet, seine Gegner und Feinde erleben Entwürdigung und Demütigungen, und er wird von Tag zu Tag erfolgreicher und gewinnt an Ehre und Respekt – dann sagt, was für großartiges Wissen muss man besitzen, um so jemanden als wahrhaftig zu erkennen? Jeder Mensch kann leicht erkennen, dass Gott ihn sicherlich bestraft hätte, wenn er denn ein Lügner gewesen wäre. (…) Dies ist eine derart klare und deutliche Angelegenheit, die jede auch noch so ungebildete Frau verstehen kann, dass Hadhrat Massih-e-Maudas mit seiner Person erschien, aber obwohl die gesamte Welt, sowohl Bekannte und Freunde als auch Fremde, sowohl die Anhänger

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vermeintlicher Heiliger Gelehrter (pir), sowie Gelehrte selbst, Englischsprachige und Arabisch sprechende, ihre Stimme gegen ihn erhoben, obsiegte er über sie alle, und konnte einige Hunderttausend um sich scharen. Nun sagt: wenn Mirza Sahib ein Lügner ist, dann kann auch Gott nicht bewiesen werden, denn Er sagte (unternahm) nichts gegen ihn. Oder man muss glauben, dass Gott nicht mehr die Macht und Kraft besitzt, jemanden zu strafen. Früher bestrafte er Nimrud und Pharao usw. und auch vor 1300 Jahren noch, aber heute kann Er, egal was jemand tut, nicht mehr strafen. Dies ist eine große Verleumdung der Person Gottes! Kurzum, die Wahrheit ist, dass der Verheißene Messiasas in seinem Anspruch wahrhaftig ist.“

(Orni waliyon ke liye phool, Seite 10-11) Hadhrat Khalifatul Massih V.atba sagte über die Wahrhaftigkeit des Verheißenen Messiasas: „Denken Sie daran, dass Allah dem Verheißenen Messiasas versprochen hat: „Ich werde deine Botschaft bis an das Ende der Welt tragen.“ Und bereits im Jahre 1907, noch zu Lebzeiten des Verheißenen Messiasas, erreichte diese Botschaft die Insel Mauritius, welches auch als ein Ende der Welt bezeichnet wird und ohne irgendeinen Muballigh wendete Allah die Herzen dem Verheißenen Messiasas zu. Und mittlerweile hat Allah dem Verheißenen Messiasas solche Mittel gewährt, durch die seine Botschaft 24 Stunden lang alle Enden der Welt erreicht.“

(Freitagsansprache vom 9. Dezember 2005 in Mauritius)

Verhaltensregeln in der Moschee

Allah sagt im Heiligen Qur-ân: „Alle Stätten der Anbetung sind Allahs; so rufet niemanden an neben Allah.“ (72:19) Für einen wahren Muslim genügt dieser Vers des Heiligen Qur-ân, um die Wichtigkeit und Erhabenheit der Moschee zu verstehen. Eine Moschee ist einzig und allein ein Haus Gottes, in welchem Allahs gedacht und von anderweitigen Dingen Abstand gehalten werden sollte. Vor dem Eintritt in die Moschee ist neben der äußerlichen, physischen Reinlichkeit auch die innere Reinigung dringend zu beachten. Dies bedeutet, dass von jeglichen weltlichen und egoistischen Gedanken und Wünschen vor dem Betreten der Moschee abgelassen und diese mit Gottesfurcht (Taqwa) betreten werden sollte. Eben aus diesem Grund hat unser geliebter heiliger Prophetsaw uns auch gelehrt, ein Gebet vor dem Betreten der Moschee zu sprechen. In der Moschee versäumen es leider manche Frauen, darauf Rücksicht zu nehmen, dass andere in ihrer Nähe beten und ihre Gebete (durch sie) gestört werden. Solche Personen ansprechend führt Hadhrat Musleh Maudra aus: „Achtet auf die Würde der Moschee! Es ist bedauerlich, dass die Leute heutzutage sich in der Moschee mit allerlei Reden aufhalten, anstatt Gottes zu gedenken, und dies, obwohl Moscheen für die Anbetung Gottes errichtet wurden.“

(Tafseer-e-Kabeer S.170)

Die überwiegenden religiösen Programme und Veranstaltungen der Lajna Imaillah finden in den Moscheen statt. Insofern ist es dringend erforderlich, dass sich jedes einzelne Lajna Mitglied an die nachstehenden Regeln hält. 1. Treten Sie beim Eintritt in die Moschee zuerst mit dem rechten Fuß ein und sprechen Sie

das Gebet für das Betreten einer Moschee. Begrüßen Sie die Anwesenden in angemessener Stimme mit „Assalamu Alaikum“ und verrichten Sie, wenn es die Zeit zulässt, zwei Nawafil zur Begrüßung der Moschee (Tahayyatul Masjid).

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2. Widmen Sie sich in der Moschee still dem Gedenken Allahs und meiden Sie weltliches Gerede. Halten Sie zudem niemanden vom Beten ab.

3. Halten Sie die Moschee von jeglicher Beschmutzung rein. Achten Sie darauf, dass die Moschee sauber und wohlduftend ist.

4. Es ist strengstens untersagt, vor einer betenden Person vorbeizugehen. 5. Beim Namaz sollten zunächst die vorderen Reihen aufgefüllt werden. Falls Sie später

gekommen sind, springen Sie nicht über die Köpfe und Knien der anderen hinweg, um weiter nach vorn zu gelangen. Nehmen Sie stattdessen einfach dort Platz, wo etwas frei ist. Unterlassen Sie es, bei Programmen für sich stets den besten Platz auszusuchen.

6. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kleinkinder bei Ihnen sitzen bleiben. Kleine Kinder, die in der Moschee herumlaufen und Lärm verursachen, sind zweifelsohne unschuldig, daher obliegt es den Müttern, dass sie sie beaufsichtigen und im Zaum halten.

7. Der Heilige Prophetsaw hat erklärt, dass derjenige, der in einer Moschee seinen Platz aufgrund einer Dringlichkeit (kurz) verlässt, bei seiner Rückkehr das größere Anrecht auf den betreffenden Platz hat. (Hadeeqa-tul-Saleheen, S. 515) - Folglich bedeutet dies, dass eine Lajna, die aus einem dringenden Grund ihren Platz verlassen musste, bei ihrer Wiederkehr das größere Recht darauf hat, wieder auf diesem Platz zu sitzen. Der Einfachheit halber sollte die Lajna beim Verlassen ihres Platzes allerdings eine Tasche oder ein Tuch zurücklassen, damit ersichtlich wird, dass sie wiederzurückkommen wird.

8. Gelegentlich ist beobachtet worden, dass sich ein Lajna Mitglied auf den Stuhl eines anderen Lajna Mitglieds setzt, das kurz weggehen musste. Dabei wird die Tasche oder das Kleidungsstück, das auf den Stuhl zurückgelassen wurde, um zu kennzeichnen, dass der Stuhl besetzt ist, einfach vom Stuhl genommen und auf dem Boden abgestellt. Zu bemerken gilt, dass Lajna Mitglieder oft in ihren Taschen Texte mit sich tragen, die das „Bismillah“ oder Qur-ânische Verse enthalten, so dass es sich nicht geziemt, diese auf dem Boden abzulegen. Ohnehin ist diejenige Person, die zuerst auf einen Platz gesessen und diesen vorübergehend verlassen hatte, laut der Lehre des Heiligen Propheten Muhammadsaw für den betreffenden Platz zuvörderst berechtigt. Falls sich dennoch ein Lajna Mitglied im Notfall auf den Platz eines anderen Lajna Mitglieds setzen muss, so sollte wenigstens die fremde Tasche nicht weggestellt werden, da sich darin Texte mit Qur-ânischen Versen befinden können und es trotz allem obligatorisch ist, den Heiligen Qur-ân zu ehren.

9. Entsprechend Allahs Gebot, die Gesellschaft von Aufrichtigen zu suchen, sollten Sie mit Freude und Elan an solchen Veranstaltungen teilnehmen, die ihnen die Möglichkeit eröffnen, die Gesellschaft von rechtschaffenen und weisen Menschen zu erhalten. Falls auch ältere und kranke Lajna Mitglieder mit Ihnen an einem Programm teilnehmen, so räumen Sie Ihnen das erste Recht ein, auf Stühlen Platz zu nehmen. Im Falle dessen, dass eine ältere bzw. kranke Lajna später zu einem Programm kommt, sollte zu ihren Gunsten ein Stuhlplatz frei gemacht werden. Vielmehr sollten die Lajna Mitglieder, die sich auf Duty befinden, schon vor dem Programm dafür Sorge tragen, dass die vordere Stuhlreihe für solche kranke oder ältere Lajna Mitglieder frei bleibt, die eventuell erst später kommen, damit sie bei ihrer Ankunft nicht in die Gefahr kommen, auf den Boden sitzen zu müssen.

10. Setzen Sie sich während Programmen bzw. Veranstaltungen in den Moscheen nicht in Gruppen zusammen. Und sofern etwas Wichtiges gesagt werden muss, so sprechen Sie sehr leise, damit andere in ihrer Aufmerksamkeit nicht gestört werden.

11. Folgen Sie den Rednerinnen in der Moschee still und aufmerksam. Sprechen Sie nicht über die Schwächen anderer und entblößen Sie auch Ihre eigenen Schwächen nicht.

12. Verlassen Sie das Programm nicht grundlos, denn gelegentlich entziehen sich Lajna Mitglieder auf diese Weise der Gnade Gottes. Falls man aber unbedingt das Programm verlassen muss, so sollte die Genehmigung der Veranstaltungsvorsitzenden eingeholt werden.

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13. Wenn eine Duty innhabende Lajna jemanden auffordert, dass Programm zu verlassen, so sollte ohne jeglichen Unmuts und Widerrede gehorcht und der Anweisung Folge leistend das Programm verlassen werden.

14. Wenn in einer Versammlung eine Person bezichtigt wird, so sollte dieser Beschuldigung (angemessen) entgegnet werden.

15. Es sollte versucht werden, durch Humor die Atmosphäre ein wenig aufzulockern; dadurch wird das Interesse an der Veranstaltung gesteigert.

16. Wenn in der Moschee etwas ausgeteilt wird, so sollte mit der Austeilung stets von der rechten Seite aus begonnen werden.

17. Verabschieden Sie sich beim Verlassen der Moschee mit „Assalamu Alaikum“ und verlassen Sie die Moschee, indem Sie mit dem linken Fuß zuerst auftreten. Ziehen Sie zuerst den rechten Schuh und dann erst den linken Schuh an. Sprechen Sie beim Verlassen der Moschee zudem auch das dafür vorgesehene Gebet.

Verhaltensregeln beim Essen

1. Sprechen Sie das folgende Gebet vor dem Essen: „Im Namen Allahs und mit Seinen Segnungen fange ich an.“

2. Falls Sie vergessen haben, vor dem Essen das obengenannte Gebet zu sprechen, dann sollten sie das folgende Gebet während des Essens sprechen: „Mit dem Namen Allahs fange ich an und beende auch.“

3. Essen Sie mit der rechten Hand und fassen Sie nicht mit der gesamten Hand ins Essen. 4. Falls Sie mit älteren Lajna Mitgliedern zusammen essen, dann achten Sie darauf, dass Sie

erst nach ihnen mit dem Essen beginnen. Warten Sie auch nach dem Essen auf sie. 5. Bedienen Sie sich beim Essenholen aus den Töpfen, Schüsseln und Platten immer jeweils

aus dem direkt vorderen Bereich, anstatt wählerisch zu sein und auf der Suche beispielsweise nach den besten Fleischstücken das Essen umzurühren und diese einzeln herauszupicken. Nehmen Sie Rücksicht auf andere. Beim Schöpfen von Soßen rühren Sie diese am besten vorher einmal.

6. Überfüllen Sie Ihren Teller nicht mit Essen, sondern nehmen sich zunächst wenig Essen. Bei Bedarf können Sie sich immer noch einen Zuschlag holen. Man sollte sich nur so viel zum Essen nehmen, wie viel man auch tatsächlich essen wird. Es sollten keine Essensreste zurückbleiben.

7. Wenn die Essensmenge sehr begrenzt ist, dann nehmen Sie sich, auf andere Rücksicht nehmend, auch wenig zu essen. Essen Sie Ihrem Hunger entsprechend angemessen und beenden Sie das Essen bereits, wenn Sie noch ein kleines Hungergefühl verspüren.

8. Sobald Sie sich von der Essensplatte oder Schüssel bedient haben, stellen Sie diese wieder an ihrem ursprünglichen Platz zurück.

9. Stellen Sie sich beim Essenholen in die Warteschlange und warten Sie, bis Sie an die Reihe kommen. Und sobald Sie an die Reihe gekommen sind, sollten Sie beim Auftragen des Essens auf Ihren Teller zügig vorgehen, damit andere Lajna Mitglieder nicht zu lange warten müssen.

10. Sprechen Sie nach Beendigung Ihrer Mahlzeit das folgende Gebet: „Aller Preis gebührt Allah, Der uns etwas zum Essen und zum Trinken gab und uns Muslime werden ließ.“

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Inhaltsverzeichnis des Lehrprogramm Juni 2012 – August 2012 September 2012 ���� Wiederholung

Thema Seite

1. Auswendiglernen aus dem Heiligen Qur-ân 84

2. Übersetzung des Qur-âns und kurze Erläuterung (Sura Al-Baqrah, Verse 26-30)

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3. Hadith 94

4. Eid der Lajna Imaillah 96

5. Bedingungen zur Erhörung des Gebetes 101

6. Nazam 103

7. Fiqah- Rechtswissen 104

8. Kontroverse Themen- Die Wahrhaftigkeit des Verheißenen Messiasas anhand der Hadith

109

9. Seerat (Leben) Hadhrat Amma Jaanra

111

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Auswendiglernen aus dem Heiligen Qur-ân (Hifze Qur-ân)

Sura Al Araaf, Vers 158:

"Die da folgen dem Gesandten, dem Propheten, dem Makellosen, den sie bei sich in der Thora und im Evangelium erwähnt finden – er befiehlt ihnen das Gute und verbietet ihnen das Böse, und er erlaubt ihnen die guten Dinge und verwehrt ihnen die schlechten, und er nimmt hinweg von ihnen ihre Last und die Fesseln, die auf ihnen lagen –, die also an ihn glauben und ihn stärken und ihm helfen und dem Licht folgen, das mit ihm hinabgesandt ward, die sollen Erfolg haben.“ Schlechte Bräuche - Fesseln um den Hals „Freude und Trauer sind ein Teil des menschlichen Lebens und beide haben gewisse Grenzen. Unnötige Ausgaben und große Einladungen für die Mehndi-Zeremonie sollten wir vermeiden; auf Hochzeiten sollte es keine Geldverschwendung, keine Zurschaustellung, keine Präsentation des eigenen Status und Geldes geben. Manche Leute sind mittlerweile unnötig tief in diese Bräuche verwickelt. Ich sage es nun ganz klar und deutlich, dass Sie diesen sinnlosen Traditionen und Bräuchen nicht folgen und sie beenden sollen.“ (Freitagsansprache Hadhrat Mirza Masroor Ahmadatba 15.01.2010, Auszug aus Al-Fazl International 05. Februar 2010) Ein Zweck der Ankunft des Verheißenen Messiasas war auch, die Ummah von diesen unislamischen Sitten zu befreien. Daher laden auch die Bedingungen des Bai'at, die er bei der Gründung der Jamaat-e-Ahmadiyya verkündete, allesamt zu einer islamischen und wunderschönen Gesellschaft ein und kein Mann und keine Frau kann der Gemeinde beitreten, solange er/sie nicht verspricht, sich an diese Bedingungen zu halten. Vor allem die folgende Bedingung handelt insbesondere von der Befreiung der Gesellschaft von unislamischen Traditionen und Gebräuchen. Zum Beispiel: „Dass er/sie (nicht-islamische) Gebräuche und die Befolgung seiner/ihrer niederen Gelüste aufgeben wird, und dass er/sie sich selbst vollkommen der Autorität des Heiligen Qur-ân unterwerfen wird, und dass er/sie das Wort Gottes und die Aussprüche des Heiligen Prophetensaw zu den bestimmenden Grundsätzen auf jedem Schritt seines/ihres Lebensweges machen wird." Was ist ein Brauch/eine Tradition? Tradition an sich ist nichts. Soweit wir auch blicken, an erster Stelle im Heiligen Qur-ân und der Sunna als Quelle und Wegweiser des Glaubens, nirgends geht (über Sitten und Bräuche) etwas Derartiges hervor. Wir können also mit Überzeugung sagen, dass der Brauch, dessen Plural Bräuche ist, eine Kreation unseres Geistes ist.

(„Loog kya Kahein gai“, Shagufta Aziz Shah) Hüten Sie sich vor unislamischen Bräuchen – Begehen Sie Ihre Feierlichkeiten gemäß den islamischen Lehren. Hadhrat Khalifatul Massih V.atba sagt: „Meine erste Anweisung ist, dass Sie schlechte Bräuche vermeiden und in der Tat die islamische Lehre befolgen und sich von überflüssigen

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Ausgaben und weiteren unsittlichen Bräuchen fernhalten sollten, die zu vermeiden Gott und Sein Prophetsaw geboten haben. Vergessen Sie an solchen Anlässen durch weltliche Präsentation und Zurschaustellung und miteinander Wetteifern nicht die frommen Anweisungen und begehen Sie Ihre Feierlichkeiten stets gemäß den islamischen Lehren.“ (Botschaft von Hadhrat Khalifatul Massih V.atba an die Majlis-e-Shura Lajna Imaillah Pakistan 2009, Auszug aus Al- Fazl International 22.01.2010) Die Fesseln der Traditionen und Gebräuche beeinträchtigen den Gottesdienst Hadhrat Khalifatul Massih V.atba sagt: „Wir sollten stets darum bemüht sein, unser Versprechen erfüllend und die Wahrheit unseres Bai'at-Gelübdes begreifend zu den wahren Gläubigen zu zählen. Es sollte immer in Erinnerung bleiben, dass wir diejenigen sind, die an den Prophetensaw geglaubt haben, der uns den rechten Weg gewiesen hat, der uns den Unterschied zwischen Gut und Schlecht gelehrt hat. Wenn wir nach all dem noch das Weltliche begehren und die Fesseln der schlechten Traditionen und Bräuche um unsere Hälse legen, dann können wir weder die Pflichten der Gebete erfüllen noch können wir an dem Licht teilhaben.“

(Freitagsansprache, 15.01.2010, Auszug aus Al- Fazl International 05.02.2010)

Traditionen an Hochzeiten Die Traditionen an Hochzeiten zählen zu jenen, wo am meisten Geld verschwendet wird. Der Verheißene Messiasas sagte: „Unter unserem Volk ist es ein schlechter Brauch, dass an Hochzeiten das Geld in Strömen ausgegeben wird… Das Geld wird unnötig verschwendet. Die Sünde steigt zu Kopf. Es ist nur geboten, dass nach dem Nikah (islamische Eheschließung) eine Walima-Zeremonie abgehalten wird, sprich, dass der Vermählte einige Freunde zu einem Mahl einlädt.

(Majmuaa Ishtiharaat, Band I, Seite 66-71)

Tradition der Mitgift (Jahez) und Brautgeschenke (Barri) Jahez und Barri sind sehr schlechte Bräuche, denn die Ehe wird auf Anstand und Frömmigkeit basierend arrangiert, doch später werden Ansprüche bezüglich der Mitgift gestellt und sogar danach gefragt, welchen Beruf der Vater der Braut ausübe, obwohl das Berufsleben, die Arbeit oder der Status des Vaters keinen Einfluss auf ein erfolgreiches Eheleben hat.

(„Loog kya Kahein gai“, Shagufta Aziz Shah)

Hadhrat Khalifatul Massih, Hadhrat Mirza Tahir Ahmadrh sagte: „Es gibt auch solche armen Menschen, die, auch wenn sie selbst einfach und bescheiden bleiben möchten, von der anderen Partei zu Gegenteiligem getrieben werden. Manchmal werden offensichtlich Ansprüche gestellt, manchmal durch Andeutungen übermittelt; manchmal werden sie aus dem späteren Handeln ersichtlich. Zum Beispiel, wenn ein armer Mann seine Tochter auf einfache Weise verheiratet, wird sie ihr Leben lang verflucht und ihr werden Vorwürfe gemacht, sie wird wie eine Magd behandelt und gefragt, was sie denn aus ihrem Hause mitgebracht hätte! Dies ist die Plage unserer Gesellschaft, die Lüge fördert und ein Gegner der Wahrheit ist.“

(Freitagsansprache, 24.05.1996) Mehndi-Zeremonie und Gesang Die Mehndi-Feier ist in unserer Gesellschaft nun sogar bedeutender geworden als die wirkliche Hochzeitsfeier; als ob es eine getrennte Feier wäre, werden separate Einladungskarten mit der Aufschrift „Rasm-e-Hina“ verteilt.

(„Loog kya Kahein gai“, Shagufta Aziz Shah, herausgegeben von der Lajna Imaillah Islamabad)

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Hadhrat Khalifatul Massih V.atba sagt diesbezüglich: „Es gibt die Tradition der Mehndi-Feier. Mittlerweise wird sie mit der Hochzeitsfeier gleich gestellt. Daraus wird ein großes Fest. Einladungen werden gedruckt, die Bühne wird dekoriert, und nicht nur das, sondern die Feierlichkeiten dauern einige Tage an. Sie beginnen schon vor der eigentlichen Hochzeit, manchmal sogar schon einige Wochen vorab. Die Bühne wird auch noch jeden Tag neu geschmückt und dann wird darüber gesprochen, wie viele Sorten von Essen es an diesem und jenem Tag gegeben hat. Dies sind alles Traditionen, die selbst diejenigen in den Bann gezogen haben, die mittellos sind. Und diese Personen versinken dann unter einem Schuldenberg… Anstatt auf die Weisung des Imams der Zeit zu hören und sich von den Unsitten fernzuhalten, folgen sie der Gesellschaft und verfangen sich in den Bräuchen."

(Freitagsansprache, 15.01.2010, AL Fazl International, 05.02.2010)

Mehndi-Feier in der Familie des Verheißenen Messiasas Frau Professor Sayyada Naseem Saeed Sahiba sagt: “Die fröhliche Stimmung, die Begeisterung und der Ausdruck von Glücksgefühlen bei einer Hochzeit sind ganz natürlich. Kürzlich empfing ich die Einladung zur Hochzeit eines Mädchens aus der Familie des Verheißenen Messiasas. Ich nahm teil. Diese reine Veranstaltung, die mit Gottes Lobpreisung begann, mit hohen Gefühlen, mit Liedern der Liebe, mit Ghazals, gebetserfüllte Nazams (Gedichte) etc mit wunderschönen Stimmen zum Klang der Dholki gesungen wurden, war wahres Vergnügen. Es gab keinen Lärm, kein Tanz, kein Luddi (eine Art Folkloretanz mit vielen Frauen), keine unsinnigen Lieder aus Filmen. Diese reinen Lieder sind selbstverständlich gestattet. Sicherlich begehrten die Herzen dieser jungen Mädchen keine der unsinnigen weltlichen Mehndi-Riten der Gesellschaft. Sie haben gelernt, große Gefühle zu opfern, um den Grund und Boden der Ahmadiyyat zu festigen.“

(Seerat Hadhrat Sayyada Nawab Mubarika Begum Sahiba, Seite 264)

Tradition des Video-Filmens Hadhrat Mirza Tahir Ahmadrh sagte: „Unter den respektablen Gästen gibt es viele Frauen, die das Pardah-Gebot beachten. Rücksichtlos unanständige Fotografen, unzuverlässige und nichtverwandte Männer fotografieren zu lassen… In diesem Zusammenhang muss wiederholt darauf hingewiesen werden, dass wenn Sie innerhalb Ihres Familienkreises die Feier filmen möchten, die Besucher zunächst darauf aufmerksam gemacht werden sollen und sich die Videoaufnahmen auf den Familienkreis beschränken soll.“

(Buch „Loog kya kahein gai“, S. 40)

Hadhrat Sayyada Maryam Siddiqa Sahiba ra (Choti Apa) sprach in ihrer Rede “Islamische Lehre zu Traditionen“ zu den Frauen: „Der Verheißene Messiasas wollte den Glauben neu beleben, die Erde und den Himmel neu errichten. Dieses Errichten einer neuen Erde und eines neuen Himmels ist nur dann möglich, wenn man der alten Erde und dem alten Himmel den Rücken zukehrt, die herrschenden Traditionen verwirft, die Lehre verinnerlicht, die der Heilige Prophetsaw gebracht hat, und echtes Taqwa (Gottesehrfurcht) entwickelt und die eigenen Gefühle opfert, die Angewohnheiten opfert, die Traditionen der Verwandtschaft opfert, sodass die Liebe zum Weltlichen aus dem Herzen verschwindet und für Allah ein einfaches, bescheidenes Leben akzeptiert wird.

(Auszug aus dem Buch „Loog kya kahein gai, Seite 70)

FRAGEN 1. Nennen Sie einen Zweck der Ankunft des Verheißenen Messiasas ? 2. Was ist eine Tradition/ein Brauch? 3. Was hat Hadhrat Khalifatul Massih V.atba bezüglich der Mehndi-Zeremonie gesagt?

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4. Wie wird die Mehndi-Feier in der Familie des Verheißenen Messiasas abgehalten? Zurschaustellung Hadhrat Mirza Tahir Ahmad ra sagte: „Bei Hochzeitsfeiern haben die Leute unsinnigerweise ein Ehrgefühl geschaffen und sind um ihr Image besorgt. Diese Frauen glauben, dass sie vieles zur Schau stellen müssen, damit ihr Ansehen nicht sinkt. Schaut, das Ansehen ist bereits gesunken, als es vor Allah gesunken ist. Welcher Teil des Ansehens ist denn bitte noch übrig, der noch sinken könnte? Wenn man ungehorsam ist gegenüber den Geboten Allahs und den Richtlinien des Heiligen Prophet saw, sich von den islamischen Lehren abkehrt, dann sinkt das Ansehen eines Gläubigen bereits an dieser Stufe. Nichts (an Ansehen) bleibt übrig. Warum ist man dann besorgt um das, was bleibt und nicht über das, was verloren geht? Fakt ist, dass auch das Zur-Schau-Stellen schlimme Auswirkungen auf unsere Gesellschaft hat."

(Rede zu den Frauen anlässlich der Jalsa Salana UK, 28.07.1990).

Übersetzung des Qur-âns Sura Al-Baqarah, Verse 26-30

26. Und bringe frohe Botschaft denen, die glauben und gute Werke tun, dass Gärten für sie sind, durch die Ströme fließen. Wann immer ihnen von den Früchten daraus gegeben wird, werden sie sprechen: „Das ist, was uns zuvor gegeben wurde“, und (Gaben) gleicher Art sollen ihnen gebracht werden. Und sie werden darin Gefährten und Gefährtinnen haben von vollkommener Reinheit, und darin werden sie weilen.

27. Allah verschmäht nicht, über ein Ding zu sprechen, das klein ist wie eine Mücke oder gar noch kleiner. Die da glauben, wissen, dass es die Wahrheit von ihrem Herrn ist, dieweil die Ungläubigen sprechen: „Was meint Allah mit solcher Rede?“ Damit erklärt Er viele zu Irrenden, und vielen weist Er damit den Weg; aber nur die Ungehorsamen erklärt Er damit zu Irrenden,

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28. die den Bund Allahs brechen, nach seiner Errichtung, und zerschneiden, was Allah zu verbinden gebot, und Unfrieden auf Erden stiften: diese sind die Verlierenden.

29. Wie könnt ihr Allah verleugnen? Ihr waret doch ohne Leben, und Er gab euch Leben, und dann wird Er euch sterben lassen, dann euch dem Leben wiedergeben, und ihr kehrt dann zu Ihm zurück.

30. Er ist es, Der alles für euch erschuf, was auf Erden ist; dann wandte Er Sich nach dem Himmel; Er vollendete deren sieben Himmel, und Er weiß alle Dinge wohl.

Erläuterung der Verse 26 bis 30 der Sura Al Baqarah Hadhrat Khalifatul Massih II.ra sagte zur Erläuterung dieser Verse Folgendes: Vers 26: In Erläuterung dieses Themas sagte der Heilige Prophet saw: (Übersetzung) „Allah sagt: Ich habe für meine rechtschaffenen Diener für das Leben nach dem Tod solches vorbereitet , was noch kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und nie ein Menschenverstand es begriffen.“ (Bukhari , Band II) Durch diese Erläuterung ist auch zu verstehen das die Segnungen des Jenseits anders sind, als die des Diesseits, denn sollte es im Jenseits auch materielle Gärten, Ströme, Obst und Ehefrauen geben, dann sind das ja Güter, die Augen bereits erblickt haben, Ohren gehört haben und ein Menschenverstand verstehen kann. (…) Über das Jenseits wird an anderer Stelle im Qur-ân folgendes gesagt: „Ein Gleichnis von dem Paradiese, das den Rechtschaffenen verheißen wurde, darin sind Ströme von Wasser, die nicht verderben, und Ströme von Milch, deren Geschmack sich nicht ändert, und Ströme von Wein, köstlich für die Trinkenden, und Ströme geläuterten Honigs. Und darin werden sie Früchte aller Art haben und Vergebung von ihrem Herrn.“ (Sura Mohammed, Vers 16) Durch die Dinge, die in diesem Vers erwähnt werden, wird deutlich, dass dieses Paradies nicht materiell zu verstehen ist, denn dass die Ströme von Wasser und Milch niemals verderben und ihren Geschmack nicht ändern, sowie Ströme von Wein, der köstlicher sein soll und zuletzt Ströme von geläuterten Honig, all diese Dinge sind im Diesseits nicht zu finden. Kurz gefasst: Die Segnungen des Jenseits, die die Namen von Gegenständen aus unserem Alltag haben, sind nicht als solche zu verstehen, sondern als spirituelle Segnungen zu sehen, und nicht als materielle Segnungen. Darüber hinaus wird diese Bedeutung auch von den Aussagen der Sahabas des Heiligen Prophetensaw bestätigt, zum Beispiel sagte Hadhrat Ibne Abasra: „Alles was im Jenseits ist, davon sind uns nur die irdischen Namen bekannt, nicht aber die Wahrheit darüber.“

(Tafsir-e-Kabir Teil 1 Seiten: 241,242,244) In diesem Vers sagt Allah: „Diejenigen die glauben und gute Werke tun, ihnen werden Paradiese zuteil “. Saleh (rechtschaffen) bedeutet, „angemessener Zustand“, d.h. gute Werke tun, heißt angemessen handeln.

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Der große Unterschied zwischen dem Qur-ân und anderen Büchern ist, dass in den anderen Bücher dazu aufgefordert wird, gute Werke zu tun. Und gute Werke tun, bedeutet die Anbetung Gottes sowie zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen (mit Vergebung, Mildtätigkeit, Hulderweisung etc.) Doch was der Qur-ân lehrt darüber, dass man gute Werke verrichten soll, dessen Bedeutung geht darüber hinaus, Gemäß dem Heiligen Qur-ân, reicht nicht das einzelne sichtbare gute Werk nicht dafür aus, den Menschen zu läutern, sondern die Angemessenheit seiner Handlung ist auch wichtig. Zum Bespiel sagt der Heilige Qur-ân, dass es nicht ausreicht die Gebete (rein rituell) zu verrichten, solange diese nicht frei von Prahlerei und Zurschaustellung sind .Das Gebet ist ein gute Handlung, sollte aber Prahlerei damit verbunden sein, dann ist das bloß rein oberflächlich eine Anbetung Gottes und wird von Gott nicht angenommen, denn es ist keine rechtschaffene Handlung.“

(Tafsir-e-Kabir Teil 1, S. 247)

„In diesem Vers wird denjenigen, die glauben und gute Werke tun, die frohe Botschaft des Paradieses zuteil. Die Weisheit dahinter ist, dass der Glauben einem Garten gleicht und gutes Handeln bringt ihn zum Blühen und begießt ihn. Derjenige, der glaubt aber hernach keine guten Werke verrichtet, dessen Baum des Glaubens vertrocknet. So wie ich oben bereits auf Handlungen der Heuchler eingegangen bin, dass wenn sie nach dem Glauben sich nicht den guten Werken zuwenden, dann wird auch ihr Glauben verloren gehen. Dass hier gesagt wird, „dass Gärten für sie sind, durch die Ströme fließen“ verweist darauf, dass im Paradies der Wirkungskreis jedes Einzelnen frei sein wird vom Einfluss und der Einmischung anderer. Und dass die Ströme „unten“ fließen werden, bedeutet eben, dass jeder Strom zum jeweiligen Garten gehören wird und ein Teil seiner Einrichtung sein wird. Es wird nicht wie in dieser Welt sein, dass ein Strom mehrere Gärten und Felder bewässert und es manchmal unter den Leuten wegen der Verteilung des Wassers zu Streit kommt. „Wann immer ihnen von den Früchten daraus gegeben wird, werden sie sprechen: „Das ist, was uns zuvor gegeben wurde“- „Meiner Meinung nach hat dies zwei Bedeutungen. Zum einen, da der Garten symbolisch für den Glauben steht und die Frucht symbolisch für den wohlschmeckenden Geschmack des Glaubens steht, werden die Gläubigen , wann immer sie die paradiesischen Früchte empfangen, sagen, dass dies derselbe süße Geschmack des Glaubens ist, den Allah uns in der Welt gewährt hatte und unser Glauben ist nicht verloren gegangen, sondern bringt uns entsprechend viele Früchte.“

(Tafsir-e-Kabir Teil 1 Seiten 249-250)

„Und (Gaben) gleicher Art sollen ihnen gebracht werden“ – „ Die paradiesischen Früchte werden in Bezug auf ihren Geschmack dem Genuss jener gottesdienstlichen Handlungen ähneln, welche die Gläubigen im Diesseits vollbracht haben werden. So wird der gläubige Mensch beim Kosten dieser Früchte empfinden: „Dies ist eben jenes Namaz, das ich verrichtet habe, dies ist jenes Fasten, dass ich vollbrachte, dies ist jene Hajj (Pilgerfahrt), die ich einst vollzogen habe, jene Spende, die ich gegeben habe, dies ist jene vergebende Handlung, mit der ich meinem Feind verziehen habe.“ Kurzum, es werden alle guten Taten einzeln symbolisch vorgeführt und die Herzen der Menschen werden fortwährend mit der Dankbarkeit Allah gegenüber erfüllt werden, da sie erkennen werden, dass Er keiner ihrer Gebete oder Spenden hat in Vergessenheit geraten lassen. Demzufolge werden sie mit jeder einzelnen Frucht Allahs Wertschätzung verspüren und sie werden sich an den Genuss zum Zeitpunkt des Vollbringens einer guten Taten, in dieser Welt, erinnern. Indem man sich diese Bedeutungen stets vor Augen hält, sollte ein jedem gläubigen Menschen seine Verantwortung, die ihm beim Vollbringen einer frommen Tat auferlegt wird, bewusst werden. Dass nämlich, wenn sich im Paradies unser verrichtetes Namaz, unsere geleisteten Spenden etc. in der Form einer Frucht und ihres Geschmacks offenbaren werden, so sollten wir diese entsprechen richtig und gut vollbringen. Denn der Aufrichtigkeit und

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Liebe im Namaz und beim Fasten entsprechend wird der Genuss jener Früchte sein, die wir im Paradies erhalten werden. Wenn wir unsere Taten nicht mit all unserer Aufmerksamkeit und Leidenschaft vollbringen, so wird unser Verhalten dazu führen, dass unsere seelische Nahrung im Paradies von wesentlich geringerer Qualität sein wird, als die solcher, die sich mit ganzem Herzen einer guten Tat hingeben. Wenn wir jedoch unsere Spenden, unsere Vergebung, unser soziales Engagement und unseren Gottesdienst verbessern, verfeinern wir gleichzeitig den Genuss unserer seelischen Nahrung, denn der Genuss dieser Nahrung im Paradies gleicht dem Genuss auf der Welt, die wir als vollbrachte fromme Tat wahrnehmen. Andere Deutungen dieses Verses besagen, dass die seelische Nahrung, die der Mensch im Paradies erhalten wird, sich in vielen Formen ähnlich offenbaren wird, d.h., dass sich die Geschmäcker der Früchte auf eine hilfreiche Art gegenseitig ergänzen werden. Desweiteren bedeutet dies, dass es keine Nahrung geben wird, die zur Spiritualität hinführt, während eine andere gleichzeitig, als „Gegenspieler“, von dieser wegführt. Vielmehr werden alle Nahrungen nach einem sich ergänzenden Prinzip sich gegenseitig unterstützen und der maßgebliche Grund für einen spirituellen Fortschritt sein, wodurch die menschliche Seele vor jeglichen seelischen Krankheiten geschützt werden wird. Eine weitere Interpretation drückt aus, dass die Nahrung des Paradieses der inneren Kraft eines jeden Menschen entsprechen wird, dass also die innere Stärke ausschlaggebend für die seelische Nahrung sein wird. Dies bedeutet, dass ein jedem Menschen all jene seelischen Nahrungen zur Verfügung gestellt werden, die er für seinen ganz persönlichen spirituellen Fortschritt benötigt, damit seine seelischen und geistigen Kräfte stetig wachsen und es kein Hindernis gibt. Der Vers lässt sich auch auf eine weitere Weise deuten, dass sich die Früchte des Paradies und die des Diesseits zwar von der Gestalt her ähneln werden, dass sich dieses Gleichnis aber nur auf die Gestalt der beiden Früchte beziehen wird, aber sie sich in Bezug auf ihren Genuss, ihren Geschmack und ihrer Wirkung von den [weltlichen Früchten] unterscheiden werden. Die Früchte des Diesseits sind nämlich abgestimmt auf das materielle Bedürfnis bzw. die materielle Gestalt des Körpers, wohingegen jene des Paradieses Früchte spiritueller Gestalt sein werden. „Und sie werden darin Gefährten und Gefährtinnen haben von vollkommener Reinheit, “ – „Ihnen werden reine Gefährten oder reine Ehefrauen oder reine Ehemänner zuteilwerden. Die Bedeutung „reine Gefährten“ lässt für niemanden Raum für Einwände. Denn in diesem Fall erschließt sich die Bedeutung, dass die im Paradies Weilenden der dortigen seelischen Nahrungen gleich, welche sich gegenseitig ergänzen, beim spirituellen Fortschritt gegenseitige Hilfe leisten werden. Es wird innerer und äußerer, jede Form von Frieden und Unterstützung gewährt werden. Dies kann auch bedeuten, dass jeder Mensch einen reinen Partner gewährt bekommen wird, was ebenfalls zu keinerlei Einwänden führen kann. Denn wenn diese Interpretation zu der Deutung führt, dass jeder Mann eine reine Ehefrau erhalten wird, sowie jede Frau einen reinen Ehemann erhalten wird, so kann dem nichts entgegnet werden. Ein Einspruch könnte nämlich nur dann erhoben werden, wenn auf eine unreine Unternehmung hingewiesen worden sein sollte. Der Heilige Qur-ân verwendet jedoch den Ausdruck „rein“, wodurch selbstverständlich wird, dass im Paradies all jene Dinge geschehen werden, die dem Paradies entsprechend rein sind. Weshalb also Einwände gegen jenen Ausdruck erheben.?“

(Tafsir-e-Kabir Band 1, S. 251-252)

Vers 27: Hadhrat Musleh Maudra sagt: „Die Bedeutung des Verses wäre dementsprechend, dass Gott nicht verschmäht über ein Ding zu sprechen, das klein ist wie eine Mücke oder noch kleiner, wenn darin Nutzen liegt, und Er kümmert sich nicht darum, dass Menschen meinen, was hat das denn für einen Sinn, diese Sache zu erwähnen. (…) Im Arabischen wird die Mücke als Beispiel für eine kleine Sache verwendet. So heißt es in einem Hadith: „Wenn die Welt in den Augen Gottes auch nur den

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Wert des Flügels einer Mücke hätte, so würde er den Nicht-Gläubigen nicht mal ein Schluck Wasser in ihr (der Welt) zu trinken geben.“ Durch dieses Hadith erschließt sich uns die Bedeutung der Worte und der Sinn dieses Verses. Die Bedeutung wäre somit, dass es zwischen dem Leben im Diesseits und im Jenseits keinen wahren Vergleich gibt, denn es wurde gesagt, dass in Gottes Auge die Gaben dieser Welt noch nicht einmal den Wert eines Flügels einer Mücke besitzen. Und die wörtliche Ähnlichkeit erschließt sich daraus, dass sowohl im Hadith wie auch in diesem Vers für das Kleine/Unbedeutende der Flügel einer Mücke als Beispiel gegeben wurde. Die Bedeutung dieses Hadith berücksichtigend, können wir darauf schließen, dass die Bedeutung von „etwas Kleineres als eine Mücke“ der Flügel einer Mücke sein kann, und die Bedeutung des Verses kann also sein, dass Gott nicht davor zurückschreckt, über etwas zu sprechen, die so gering sind wie eine Mücke oder sogar dem Flügel einer Mücke. Im Vers zuvor wurde die Ähnlichkeit zwischen den Gaben des Diesseits und des Paradieses aufgezeigt, damit der Vorwurf der Nicht-Gläubigen ausgeräumt werden kann, sie hätten ja diese und jene Gaben und die Muslime nicht und damit sich auch für die Schwachen unter den ein symbolisches Bild des Paradieses darstellt. Aber an anderer Stelle wurde im Qur-ân eindeutig festgestellt, dass zwischen dem Paradies und dem irdischen Leben kein direkter Vergleich möglich ist. Jenes ist ein erhabenes spirituelles Leben, und dieses voller Materialismus und diese Tatsache kannten die Nicht-Gläubigen nicht (…) Wieso sollte ein solch erhabenes Wesen wie Gott auf einen so gewöhnlichen Vergleich zurückgreifen müssen? Diese Frage und die Antwort beschreibt Gott Selbst in diesem Vers. So sagt Er, dass einige Leute die Frage aufwerfen werden, welchen Sinn diese symbolische Darstellung von Paradies und Hölle im Qur-ân denn hat, wenn dies doch eh nicht das wahre Bild von Paradies und Hölle darstellt. Gott sagt, dass Er genau wegen solchen Vorwürfen nicht aufhören kann, diese symbolischen Beschreibungen zu bieten, die rein beispielhaft, aber hilfreich sind. Mit der Beschreibung dieser symbolischen Vergleiche erweitert sich das Wissen der Menschen. Die Gläubigen können sich dadurch ein gewisses Bild ausmalen und darauf bauen, dass diese Sache sicherlich so ist, wie sie von Gott beschrieben wurde. Auch wenn man es nicht vollständig versteht, so ist dies nicht schlimm, denn allein dadurch, dass man sich ein gewisses Bild machen kann, wird auch schon der Glaube gestärkt.“

(Tafsir-e-Kabir, Band I, Seiten 259-260) „Damit erklärt Er viele zu Irrenden, und vielen weist Er damit den Weg…“ – „Allah sagt, weil die Gläubigen spirituelle Menschen sind und sie spirituelle Genüsse erfahren haben, können ihre Herzen gewissermaßen den Geschmack dieser Gaben erahnen, wenn sie diese symbolischen Begriffe im Qur-ân lesen, da sie diese beiden Gaben jeweils einzeln gekostet haben. Sie haben den Genuss des Namaz, des Fastens und des Spendens erfahren. Kurzum, wegen dieses reinen und lauteren Verlangens, das vollkommen rechtschaffene Menschen in sich tragen, verstehen sie die Symbolik des Vergleichs dieser spirituellen und materiellen Aspekte. Und wenn sie im Heiligen Qur-ân die Verwendung von physischen Gaben für diese symbolischen Begriffe und Vergleiche , dann spüren ihre Herzen die Ähnlichkeit der beiden aufgrund ihres wahren und rechten Verlangens und dies führt zu einer Stärkung ihres Glaubens. Aber die Nicht-Gläubigen, deren Sinn für Spiritualität erloschen ist und die gar nicht mit dem Genuss der Gottesanbetung vertraut sind, und als Ergebnis dessen, haben sie nie von dem gekostet, was Allah niedergesandt hat, sind daher einem Blinden gleich, vor dem Farben beschrieben werden, und der davon nichts begreifen kann.“

(Tafsir-e-Kabir, Band I, Seite 261)

Vers 28: „In diesem Vers werden die Wesensmerkmale der Unruhestifter, die vom rechten Weg abgekommen sind, beschrieben. Und diese Eigenschaften sind folgende: 1.diejenigen, die den Bund mit Allah brechen, nachdem sie diesen geschlossen haben, 2. diejenigen, die zerschneiden, was Allah zu verbinden gebot und 3. diejenigen, die Unheil auf Erden stiften. Den Bund mit Allah zu brechen, bedeutet zunächst, dass man den Glauben an die Einheit Gottes ablehnt, wie Er schon im Heiligen Qur-ân offenbart, dass Allah in jede

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Seele eine solche Eigenschaft gelegt hat, als ob sie selbst bezeugt, dass Gott ihr Herr ist. Dann sagt Er, dass Allah sie durch Seine nicht sichtbaren Eigenschaften fragt, ob sie dies bezeugen und sie sagen: „Ja, wir bezeugen dies!“ Dieses Zeugnis der menschlichen Natur wird im Qur-ân tiefsinnig erläutert. Jedoch vergessen einige, dieses natürliche Zeugnis, das in den Tiefen jeder menschlichen Seele vorhanden ist, und verfallen dem Shirk. Auf diese Weise brechen sie sozusagen den Eid bezüglich der Einheit Gottes, den jede Seele bei ihrer Geburt geleistet hat. Desweiteren bedeutet dieser Bund auch jener Bund, den jeder Prophet seinen Anhängern über den Glauben an ihm nachfolgende Propheten abgenommen hat. Allah sagt: Wir haben jedem Propheten zu seiner Zeit den Bund abgenommen, an jede folgende Schrift und an jeden folgenden Gesandten zu glauben. Also sind Frevler diejenigen, die dieses Versprechen brechen und den Gesandten der jeweiligen Zeit verleugnen. Und dass gesagt wird „und zerschneiden, was Allah verbinden gebot“ bedeutet, dass sich ihre Liebe zu Gott und zur Wahrheit in ihren Herzen vermindert und dass sie nicht versuchen, eine Beziehung zu Gott aufzubauen, sondern sich in der Liebe zum Weltlichen verlieren.“

(Tafsir-e-Kabir Band I Seiten 263-264) Vers 29: „Wie könnt ihr Allah verleugnen?“ – „Es gibt zwei Arten der Verleugnung Gottes: Die Existenz Gottes zu leugnen oder einige Seiner Gebote oder Eigenschaften zu verleugnen. Hier geht es nicht um die Verleugnung von Gottes Wesen, sondern um die Verleugnung der Worte Allahs, welches oben bei „Und wenn ihr im Zweifel seid über das, was Wir hinabgesandt haben zu Unserem Diener“ schon erwähnt worden ist. (…) In diesem Vers wird auch der Gedanke jener Leute abgewiesen, die denken, dass es nach dem Tod keine Strafe des Grabes geben wird, denn hier werden fünf Phasen erwähnt: die erste ist die Phase vor der Geburt, die zweite, die Phase des irdischen Lebens, die dritte ist das körperliche Sterben, die vierte ist der Beginn eines neuen Lebens. Danach, kommt die Zeit, wenn der Mensch vor Allah gebracht, also die Wiedergeburt nach dem Tod. Und dass nach dem Leben das Wort ßumma (und dann) verwendet worden ist und dann danach gesagt wird „ihr kehrt dann zu Ihm zurück“ zeigt, dass man zwar kurz nach dem Tod eine gewisse Form des Lebens erhalten wird, aber der Tag der Abrechnung später sein wird.(…) Es ist auch möglich, dass in diesem Vers auf den weltlichen Tod und das Leben der Völker hingewiesen wird, und es kann bedeuten, dass die Welt leblos war und Allah ihr durch den Heiligen Qur-ân Leben geschenkt hat. Dann wird sie einmal sterben und Allah wird sie wiederbeleben, so als ob hier also von den zwei glorreichen Zeiten des Islam berichtet wird. Eine in der Frühzeit des Islam und einmal in der Endzeit – hier wird also auf die Prophezeiung „und unter den anderen von ihnen, die sich ihnen noch nicht zugesellt haben.“ der Sura Jumma hingewiesen. Gemäß dieser Interpretation bedeutet „und dann kehrt ihr zu Ihm zurück“, dass dann der Jüngste Tag eintreten wird und es (diese Interpretation) ist ein Zeichen dafür, dass der Islam die letzte Religion ist und es nach ihm bis zum Jüngsten Tag keine andere Religion und keinen anderen Glauben geben wird.“

(Tafsir-e-Kabir, Band I, S. 264-266)

Vers 30: „Er ist es, Der alles für euch erschuf, was auf Erden ist;“ – „Alles was es auf der Erde gibt, ist zum Nutzen des Menschen erschaffen worden. Diese Thematik hat als einziger nur der Heilige Qur-ân erörtert. Als erstes wird hierdurch Shirk abgelehnt, denn wenn alle Dinge für den Menschen sind, dann ist es bedeutungslos zu behaupten, dass der Mensch selbst Gott sei, denn der Diener kann nicht auch der Herr sein. Zweitens beinhaltet dieser Vers auch den Hinweis, dass alles zum Nutzen des Menschen erschaffen wurde, damit ist der Weg für den Fortschritt in der Wissenschaft geöffnet, denn Wissenschaft beruht auf Forschung und Forschung kann erst dann beginnen, wenn man der Überzeugung ist, dass das, was man erforschen wird, einen Nutzen bringen wird.

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Wenn also Allah Taala gesagt hat, das alles zum Nutzen des Menschen geschaffen wurde, dann ist ersten bewiesen, dass nichts auf der Erde ohne Nutzen ist, man sollte also auch nicht den wertlosesten Gegenstand als nutzlos erachten. Wenn also auch nur ein Ding in der Welt ohne einen Nutzen sein sollte, dann wäre dieser Verse falsch. In einer Zeit maßloser Ignoranz wurde durch den Heiligen Qur-ân der Welt eine so großartige Weisheit mitgeteilt. Denn damals wurde ausgenommen weniger Dinge der Welt ansonsten alles als nutzlos erachtet - eine Sicht, die durch den Heiligen Qur-ân vollkommen revidiert wurde, denn gemäß dem Wort Gottes wurde alles zum Nutzen der Menschheit erschaffen.(…) Die zweite Bedeutung des Verses erweitert den Nutzen eines Gegenstandes, indem selbst die einzelnen Komponenten aus denen der Gegenstand geschaffen wurde zum separaten Nutzen der Menschheit werden. Denn Allah sagt „Er ist es, Der alles für euch erschuf, was auf Erden ist;“ das Wort jami-an (alles) weist eben darauf hin, dass seien es die einzelnen Dinge oder zusammengeschlossene Komponenten, sei es ein Partikel oder ein Zusammenschluss von Partikeln, alle Dinge sind für den Menschen von Nutzen. Drittens klärt der Vers darüber auf, dass selbst Dinge, die scheinbar schädlich für das menschliche Leben oder seinen Körper sind, auch über nützliche Bestandteile für den Menschen verfügen, sei es auch ein noch so starkes Gift, selbst dafür gibt es sicherlich irgendeinen nützlichen Verwendungszweck, der für den Menschen von Vorteil ist. Diesen Aspekt begreifend haben die Menschen mittlerweile bereits aus diversen Giften (Schlangengifte etc.) medizinischen Nutzen gewonnen. Bedauerlicherweise erkannten sie jedoch die Herrlichkeit des Heiligen Qur-âns in diesem Punkt nicht an, der lange bevor der Mensch geistig zu solchen Erkenntnissen fähig war, auf diese so gewichtige Wahrheit hindeutete. Dieser Vers weist auch darauf hin, dass alles zum Nutzen der Menschheit erschaffen wurde, weshalb gleichzeitig darauf hingedeutet wird, dass eine für die Menschheit schädliche, eigennützige sowie gewaltfördernde Verwendung materieller Ressourcen nicht dem eigentlichen Sinn ihrer Erschaffung/ Schöpfung entspricht. Ferner ist aus der obigen Interpretation des Verses ersichtlich, dass alles auf der Welt zum allgemeinen Wohl der Menschheit geschaffen wurde und somit alle Menschen gleichermaßen Erbe dieser materiellen Ressourcen sind, und kein einzelnes Volk dessen Besitzer ist. (…) Aus dem selbigen Grund fordert der Islam die Menschen auch auf, Zakat und Spenden zu zahlen, da alles auf der Welt für den gemeinsamen Nutzen der Menschheit geschaffen wurde, so auch das Geld. Einzelne Individuen stellen somit nur scheinbar alleinige Eigentümer dieser Ressourcen dar, die durch das System der Zakat unter der Menschheit aufgeteilt werden sollen. Jedoch soll diese Aufteilung des individuellen Besitzes auf eine Weise geschehen, die die neuen rechtmäßigen Erben dieser Aufteilung nicht ihrer Rechte beraubt und sie somit keinen Profit aus der Zakat ziehen würden. „dann wandte Er Sich nach dem Himmel“ Kurzum, in diesem Vers wird weder die Schöpfung der Erde erwähnt noch die des Himmels. Sondern es wird nur gesagt, dass nachdem Er alles auf der Erde zum Nutzen der Menschheit erschaffen hat, Er sich dem Himmel zuwandte und deren sieben an der Zahl vollendete. Letztendlich wird also darauf hingewiesen, dass Allah, nachdem Er alles auf Erden zum Nutzen der Menschen geschaffen hat, für denjenigen, der daraus Nutzen ziehen wird, sieben Stufen des Fortschritts bereitet hat. Wer also diese materiellen Ressourcen auf richtige Art und Weise nutzt, dem wird außergewöhnlicher, spiritueller Fortschritt zuteilwerden. Wie bereits ausgeführt muss mit sieben nicht die tatsächliche Zahl sieben gemeint sein, sondern kann im Sinne von Vielzahl gesehen werden, und der Vers kann bedeuten, dass „Wir, nachdem Wir für dich auf der Erde so viele Annehmlichkeiten geschaffen haben, Uns nun den Höhen zugewandt haben, d.h. dass Wir danach Mittel für deinen spirituellen Fortschritt bestimmt haben.

(Tafsir-e-Kabir, Band I, S. 267, 268, 269)

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Fragen: 1. Wie hat Hadhrat Musleh Maudra den Begriff „Feuer“ erläutert? 2. Was ist mit „überzeugtem Heuchler“ gemeint? 3. Wenn sich göttliche Angelegenheiten der Welt offenbaren, dann wird dies von Blitzen begleitet. Erläutern Sie dies bitte.

4. Was wird über den Gottesdienst gelehrt? 5. Was kritisieren die christlichen Gelehrten an der Lehre des Heiligen Qur-ân und was hat Hadhrat Musleh Maudra darauf geantwortet?

6. Was wird über die Wirklichkeit der Segnungen/ Gaben des Paradieses gesagt? 7. Im Qur-ân ist die Rede von angemessenen Taten, in anderen Büchern aber werden nur gute Taten geboten, erläutern sie den Unterschied?

Hadith

Die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Ahadith

Hadhrat Massih-e-Maudas erklärt die Wichtigkeit und die Notwendigkeit der Ahadith wie folgt: „Schätzt die Ahadith und zieht Nutzen daraus, da wir sie vom Heiligen Prophetensaw erhalten haben. Und wenn der Qur-ân und die Sunna diese nicht widerlegen, dann widerlegt auch ihr sie nicht. Stattdessen solltet ihr sie dermaßen befolgen, dass keine eurer Handlungen, keine Befriedigung, keine Arbeit und keine Entscheidung erfolgt, ohne auf einem Hadith zu beruhen (von einem Hadith unterstützt zu werden).“

(Kashti-Nuhh, S.84) Vermeiden von unislamischen Traditionen und Bräuchen

(Hadeqatus Salehin, Nr. 159) Übersetzung: Hadhrat Umar bin Aufra berichtet, dass der Heilige Prophetsaw sagte: „Derjenige, der eine von meiner Sunna derart praktiziert, dass er sie wiederbelebt und dann auch die anderen Leute anfangen, diese zu befolgen, wird gleich viel Lohn erhalten wie diejenigen, die die Sunna befolgen. Und ihr Lohn wird nicht verringert werden. Und derjenige, der Biddat (Neuerungen) erfindet, und wenn dann die Leute diese aufgreifen und praktizieren, dann wird er auch Anteil an den Sünden derer haben, die dies tun. Und die Sünden dieser Biddat-praktizierenden Leute werden auch nicht verringert werden.“ Erläuterung: Auch an freudigen Anlässen sollte man sich vor Laghwiaat (sinnlose, unnütze Handlungen) schützen. Hadhrat Khalifatul Massih V.atba erklärte im Zusammenhang mit unnützen und sinnlosen Handlungen und Geldverschwendungen an Hochzeiten: „Wir sollten uns glücklich schätzen, dass unser Glaube uns schützt solchen Sitten und Bräuchen, welche unser Leben erschweren. Auch Nicht-Ahmadis betrachten die Hochzeiten, die in der Ahmadi-Gesellschaft stattfinden, mit Anerkennung und Respekt. Dort wird aus dem Heiligen Qur-ân rezitiert, Gedichte vorgetragen und Gebete ausgesprochen. Dies ist es, was für uns und unsere Nachkommen segenreich ist. Und dadurch, dass Gebete und

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religiöse Gedichte vorgetragen werden, wird um Allahs Gnade, Segnung und fromme Nachkommen gebetet. Solcher Zeitvertreib, in dem kein Shirk liegt, nichts vorhanden ist, das vom Glauben entfernt oder keine Biddat (Neuerungen) enthält, ist erlaubt. Zeitvertreib, der in sich die Gefahr trägt, zu Unmoral zu führen, kann nicht gestattet werden.“ Weiterhin sagte eratba: „Vergessen Sie nicht, dass ein Ahmadi sich vor solchen Laghwiaat (Sinnlosigkeiten) bewahren und schützen muss. Manchmal werden solche unschicklichen (unsittlichen) Lieder gesungen (…) anstatt bei diesem freudigen Anlass Allah um Segen zu bitten, damit die Hochzeit in jeder Hinsicht erfolgreich sein möge und auch die zukünftigen Nachkommen Diener des Islam sein mögen, wahre Diener Allahs sein mögen, wird man gedankenlos durch das Singen solcher Lieder zu Shirk verleitet. Und wenn über solche Familien Beschwerden erhalten werden, dann warne ich diese, dass sie sich vor solchen Laghwiaat und Sinnlosigkeiten schützen sollen. Und dann gibt es noch den Tanz. Auf den Freudenfeierlichkeiten für die Braut oder nach dem Hochzeitsfest, wenn die Braut in das Haus/die Familie des Bräutigams kommt, wird dann manchmal zu unsittlicher Musik getanzt, und die anwesenden Freunde und Verwandte nehmen auch daran teil, dies kann also unter keinen Umständen erlaubt werden! Manchmal gestalten die Leute nach Verabschiedung der meisten Gäste ein gesondertes Programm für ihre besonderen Gäste, und dann gibt es dort eben solches sinnlose Treiben und Trubel, zu Hause wird dann auch noch getanzt. Ob auch nur unter Frauen getanzt wird, oder die Männer unter sich tanzen – aber die Lieder und die Musik, zu der dies geschieht, sind derart sinnlos und unsittlich, dass dies nicht geduldet werden kann. Daher spreche ich heute insbesondere diejenigen in Pakistan und Indien und solche, unter denen sich Hindu-Gebräuche rasch verbreiten, an und sagen deren Ahmadis, dass sie sich in diesem Zusammenhang verbessern und läutern sollten!“

(Freitagsansprache, 25.November 2005, Bait-ul Futuh, London)

Dankbarkeit für eine Huld

Hadhrat Abu Hurairara erzählt, dass der Heilige Prophetsaw sagte: „Wer seinen Mitmenschen keinen Dank erweist, der ist Allah ebenfalls nicht dankbar.“ (Hadiqatus Salehin, Nr. 18) Erläuterung: Der Verheißene Messiasas sagte: „Prägt euch ein, dass ein Mensch, der einem ihm gleichen Menschen gegenüber nicht dankbar ist, auch nicht Allah gegenüber dankbar sein kann, obwohl er den Menschen sieht, wie sollte er dann für die Gaben des unsichtbaren Wesens dankbar sein, das er nicht einmal sehen kann.“

(Malfozaat, Band I, Seite 141) Weiterhin sagte eras: „Wer der Schöpfung nicht dankt, der kann auch Allah gegenüber nicht dankbar sein. Warum? Weil die Schöpfung doch auch von Gott kommt und Gottes Willen gemäß läuft.“

(Malfozaat, Band I, Seite 321) Hadhrat Musleh Maudra wies insbesondere Frauen auf Dankbarkeit hin und sagte: „Durch einige gute Moraleigenschaften entsteht Fähigkeit. Eine davon ist Dankbarkeit. Durch Dankbarkeit entstehen viele gute Moraleigenschaften und ebenso führt Dankbarkeit zu Fortschritt und Verbesserung. Die Handlung, zu danken, fördert die Liebe und Einheit in einem Volk. (...)Der Heilige Prophetsaw sagte: „In der Hölle habe ich überwiegend Frauen gesehen, weil sie eher dazu neigen, undankbar zu sein.“

(Jalsa Salana Rede an die Frauen 1932, aus Orni waliyon ke liye Phool, S274)

Hadhrat Mirza Masroor Ahmadatba erläutert die Bedeutung von Dankbarkeit folgendermaßen: „In der Person des Heiligen Prophetensaw waren all jene Moraleigenschaften und Tugenden vereint, die in den Dienern Gottes zu sehen sein können. (…) Ersaw dankte Allah und wenn

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irgendjemand ihmsaw in Zeiten von Freude oder Trauer geholfen hatte, so dankte ersaw auch ihm. Die Ansaar, die die Zuwanderer nach Medina bei sich aufgenommen hatten, schätzte er sehr und sagte als Ausdruck seiner Dankbarkeit: „Wäre es [hier] üblich, dass Menschen in ‚Wadi‘ [Wohngebiete, größer als ein Dorf] zusammenleben, so hätte ich mit Sicherheit das ‚Wadi‘ der Ansar bevorzugt.“ Es war in der Tat aufgrund seines Gefühls der Dankbarkeit, dass ersaw ihnen die Ehre gewährte, ihm am nächsten zu sein. Ersaw segnete jeden mit seinen Gebeten, der ihm irgendwie geholfen hatte. Und wenn ihm jemand ein Darlehen gewährt hatte, dann zahlte er eine größere Summe zurück. Für jeden auch noch so kleinen Gefallen, den ihm jemand erwies, wusste er sich stets zu bedanken.“

(Freitagsansprache , 1.April 2005) Weiter führte eratba aus: „Dann sollte man auch stets an die Aussage des Heiligen Prophetensaw bezüglich Dankbarkeit denken, dass es einerseits Dankbarkeit gegenüber Allah gibt und dass man auch jenen Menschen danken soll, die einem in irgendeiner Form jemals behilflich waren. Denn wenn man nicht dankbar ist, wenn man von Allahs Schöpfung Nutzen erfahren hat, dann wird man sich auch nicht angewöhnen können, Allah gegenüber dankbar zu sein.“

(Freitagsansprache, 07. September 2007, Groß Gerau, Deutschland) Fragen: 1. Was sagte der Heilige Prophetsaw über Biddat (Neuerungen) und Laghwiaat (sinnlose, unnütze Dinge/nutzloser Zeitvertreib)? 2. Welche Anweisungen hat Hadhrat Mirza Masroor Ahmadatba gegeben bezüglich Sitten, Bräuchen und verschwenderischen Ausgaben an Hochzeiten und wie man sich davor schützen kann? 3. Was sagte Hadhrat Musleh Maudra über Dankbarkeit?

Eid der Lajna Imaillah

Übersetzung: „Ich bezeuge, dass niemand anbetungswürdig ist außer Allah und Er der Einzige ist und es keinen Seines Gleichen gibt, und ich bezeuge, dass Muhammadsaw Sein Diener und Gesandter ist.“ Treueeid: „Ich versichere feierlich, dass ich immer bereit sein werde mein Leben, meinen Besitz, meine Zeit und meine Kinder in jedem Fall für mein Land und meinen Glauben zu opfern. Und ich werde immer bei der Wahrheit bleiben und werde bereit sein jedes Opfer für die Bewahrung und Erhaltung des Ahmadiyya Khalifats zu erbringen. (Inshallah)“ „Ich werde immer bei der Wahrheit bleiben“: Allah Taala beschreibt im Heiligen Qur-ân eine von den kennzeichnenden Eigenschaften Seiner Diener folgendermaßen: „Und diejenigen, die nicht Falsches bezeugen“ (Al Furqan, 25:73). Hadhrat Abu Bakrra sagte, dass der Heilige Prophetsaw sagte: „Soll ich Euch nicht von den Sünden die größten Sünden nennen?“ Die Sahabis sagten: Bitte nennt sie uns. Der Heilige Prophetsaw sagte: Jemanden Gott gleich stellen, Ungehorsamkeit gegen über den Eltern und

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während er folgendes sagte setzte er sich von seinem Kissen auf und sagte mit Nachdruck: „Hört: Ich warne Euch, lügt nicht, lügt nicht, lügt nicht.“ Er wiederholte dieses so oft, dass wir hofften er würde aufhören (und sich nicht derart anstrengen). (Bukhari) Hadhrat Khalifatul Massih IV.rh sagte in Erläuterung dieses Verses: „Lügen ist die Wurzel aller Sünden. Eigentlich ist Lügen das größte Schirk. Die Ungehorsamkeit gegenüber den Eltern ist auch eine Lüge. Jede Lüge, die ausgesprochen wird, wird für einen falschen Götzen ausgesprochen. Allahs Anbetung wird vor allem deswegen verrichtet, damit wir fähig sind, Gutes zu sprechen und Gutes zu tun. Diejenigen, die ein gottloses Leben führen, versuchen alles durch die Lüge zu erlangen. Dann steigern sie sich so sehr in das Lügen hinein, dass all ihre Angelegenheiten und Beziehungen zum Ehepartner, Kindern, Freunde und zu den Eltern alle zur Lüge werden und ihr ganzes Leben nur noch ein Betrug ist. Bei allem, sei es die Einreise in ein anderes Land, das illegale Benutzen der Pässe oder etwas anderes, so entschließt man sich im Herzen, durch Lügen an sein Ziel zu kommen. Und dieses Vertrauen, was man auf der Grundlage von Lügen in seinem Herzen hat (dass alles gut gehen wird), ist Schirk und ein sicheres Zeichen dafür, dass dieser Mensch ein Mushrik (Götzendiener, Polytheist) ist, auch wenn er nach außen sichtbar Gott anbetet(…. ) Sie haben in einem solchen Land und unter solchen Menschen Zuflucht gefunden, die Ihnen in dieser Hinsicht ein beispielhaftes Vorbild sind. (…) In ganz Europa ist meiner Meinung nach das deutsche Volk das ehrlichste. Möge Gott dieses Land aufgrund ihrer Ehrlichkeit und Tugenden zur Einheit Gottes führen (…) Es ist also ein großer Segen für Sie, dass sie nun in einem Land leben, wo sie, wenn sie bei der Wahrheit bleiben sich gemäß dem Gemüt des Volkes verhalten. Wenn Sie trotz dieser Tatsache Ihre alten und schlechten Eigenschaften hier in dieses Land mitbringen und sie belügen, so ist das gewiss eine große Sünde und gleichzeitig eine große Undankbarkeit. Wenn Sie hier leben und lügen, so sind sie undankbar und sehr achtlos gegenüber der Gastfreundlichkeit und auch den guten Tugenden dieses Volkes. Die Leistungen, von denen Sie hier sowieso profitieren, wenn sie diese zusätzlich durch Lügen ausnutzen, so sind sie nicht nur gegenüber diesem Land undankbar sondern auch gegenüber Gott. Und sie können dann keinen guten Eindruck bei diesem Volk hinterlassen, weder Sie, noch Ihr Glaube, noch Ihr Volk. Wenn Sie als ein Freund der Lüge hier ein Leben führen, dann führen sie eigentlich ein Leben an der Seite des Satans. Denn Allahs Freunde, führen ein ehrliches Leben. (…) Gewöhnlicher weise lügen in Familien, in denen nicht gelogen wird, Kinder trotz Verlockung nicht und auch aus Angst nicht. Kinder aus ehrlichen Familien sind stets ehrlich und aufrichtig. Dann verbreiten Sie Gerüchte und denken, dass dies keine Lüge ist. Der Heilige Prophetsaw jedoch, das es schon ein Beweis ist, dass ein Mensch ein Lügner ist, wenn er etwas, was er nur gehört hat, weitererzählt. Wenn eine Schwester über eine andere etwas hört und kein Mitgefühl für diese empfindet, so wird sie es weiter erzählen. Und wenn Sie dieses Gerücht, aus persönlichem Hass weiter verbreitet, so ist das auch eine Lüge. Alle Völker, die durch Heuchler untergehen, deren Niederlage lag darin begründet, dass sie das, was sie nur gehört hatten, weiter erzählten. Wenn Sie Ihr Leben mit Ehrlichkeit durchziehen, so werden Sie schon auf dieser Welt das Paradies erfahren. Denn Ehrlichkeit erzeugt Bescheidenheit und Genügsamkeit. Wenn in Ihrem Leben die Ehrlichkeit keine Rolle spielt, dann zwingt Sie die gesellschaftliche Zurschaustellung zu allen möglichen Krediten. Sie zwingt Ihnen dermaßen künstliche Handlungsweisen auf, von denen Sie glauben, dass es keine Lüge ist, doch in der Tat ist dies eine große Lüge. Die Wahrheit ist, dass nur das, was Gott Ihnen gegeben hat nur Ihnen gehört. Weil Sie sich aber vor der Gesellschaft fürchten und diese zu Ihrem Gott machen, reicht Ihnen das von Gott gegebene nicht aus, da die Gesellschaft, der sie gefallen möchten, andere Erwartungen hat. Somit sind sie dann bereit durch Kredite ihr unnatürliches Leben zu fördern. (…) Ein einfacher Mensch, der ehrlich ist, ist sicherlich auch genügsam. Wenn ein Mensch, der Nichts zuhause hat, plötzlich Besuch bekommt, so ist dies gewiss ein falscher Gedanke, dass wenn er dem Gast nichts anbieten kann, er in seinen Augen tief fallen wird. Wenn ein

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ehrlicher Mensch aufgrund seiner Armut seinem Gast nichts anbieten kann, so versichere ich Ihnen, dass der Gast mit Respekt für diesen Menschen nachhause gehen wird. Nie ist es so gewesen, dass ein Gast so jemanden als schlecht ansieht, denn die Bescheidenheit und Ehrlichkeit des Gastgebers ist eine Art Decke, die er sofort ausbreitet und den Gast bittet, darauf Platz zu nehmen. In diesen Dingen liegt enorme Kraft, anstatt dass Sie den Gast in geborgtem Geschirr bewirten. Ehrlichkeit gibt der Bescheidenheit Kraft. Jegliche Zufriedenheit im Leben wird durch Ehrlichkeit erlangt. Die Lüge ist ein Fluch (…) Was immer Sie für Schlechtes mit Lügen assoziieren können, es liegt noch mehr darin. (…)Wenn Sie Ihre eigene Person unter dem Aspekt des Lügens betrachten, dann werden Sie sich fragen, ob es überhaupt eine solche Handlung von Ihnen gibt, die Sie Gott präsentieren können. Hinter jeder guten Tat verbarg sich eine Lüge, Zurschaustellung, ein persönliches Anliegen oder eine Notwendigkeit, mit der man die gute Tat verbunden hat. Wenn man eine schöne Stimme hat, dann rezitiert man den Qur-ân mit der Hoffnung, gelobt zu werden, oder wer gut lesen kann, tut dieses, um gelobt zu werden. In allem erhofft man sich Lob von Menschen und dies ist auch eine Lüge. Den es gibt nur einen, Der ehrlich lobt, und das ist Gott und nur Sein Lob ist wertvoll und außer ihm ist alles eine Lüge. So hat also das Lügen dermaßen unser Leben und unsere Gesellschaft umzingelt, dass es sehr schwer ist dem zu entkommen. So vernichten Sie die Lüge in Ihnen, denn die Gesellschaft aus der Sie kommen, dort in unserem eigenen Land, gehört die Lüge leider schon zum Alltag. Darum ist vor allem für diejenigen Frauen, die größtenteils dort aufgewachsen sind und somit diese schlechte Eigenschaft als unbedeutsam empfinden, eine großes Problem, diese Sünde von der Wurzel anzupacken und auszureißen. Und weil es für sie schwierig ist, ist es auch für Ihre Kinder schwierig, denn dass was die Erwachsenen in der Familie vorleben, lernen die Kinder. Dies ist also ein Jihad, beginnen Sie einen großen Jihad gegen die Lüge und bekämpfen Sie es bis zur Wurzel. Denn der Heilige Prophetsaw, welcher der Ehrlichste unter den Ehrlichen ist, sagte: „ Derjenige, der versucht die Lüge zu beseitigen, dem gebe ich die frohe Botschaft, dass ein Tag gewiss kommen wird, an dem er von Gott zum Sadiq (Wahren, Ehrlichen) erklärt wird. Warum sollten Sie nicht an dieser frohen Botschaft teilhaben? Wenn Sie mit Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit sich bemühen, so werden Sie den Status der Wahrhaftigen erreichen und in Ihnen wird eine neue Kraft und eine neue Würde entstehen.“

(Freitagsansprache, 24. 05. 1996, gehalten in Bad Kreuznach)

„Ich werde immer bereit sein, jegliches Opfer für die Bewahrung und Erhaltung des Ahmadiyya Khalifats zu erbringen“: Khilafat ist ein großartiger Segen: Wie glückselig können wir uns schätzen, dass uns von Allah die segensreiche Institution des Khilafats zuteil wurde. Es ist eine erhebliche Güte und Huld Allahs, dass Er uns diese Institution des Khilafat anvertraut hat. Daher dürfen wir niemals vergessen, dass diese Ehre eine sehr große Verantwortung mit sich gebracht hat. Dieser Segen lädt uns zu Gehorsamkeit und Ergebenheit (Ita’at) ein. Zu solch einer Ergebenheit, die von uns fordert, alles von uns, unsere Ruhe und Bequemlichkeiten, vollkommen aufzuopfern, nur auf ein Zeichen unseres Meisters hin. Dieser Segen des Khalifats lehrt uns Opferbereitschaft und Standhaftigkeit. Wir alle sind Zeugen der segenreichen und barmherzigen Zeichen des Khilafat-e-Ahmadiyya. Unsere Herzen bezeugen, dass die Zukunft der Ahmadiyyat nur mittels des Khilafats eine leuchtende sein wird. Heute ist dieser Segen bis in unsere Häuser hinein vorhanden. Geben Sie diesem Segen solch einen Platz in Ihrem Herzen, dass Sie voller Liebe stets ‚Labaik‘ (Ich bin hier/bereit!) zu sprechen bereit sind! Denn der Sieg des Islam fordert heute verschiedene Arten von Opfern von uns. Möge Allah uns befähigen gemäß unseren Möglichkeiten Opfer jeglicher Art für die Bewahrung des Khilafat-e-Ahmadiyya zu erbringen. Amin.

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Khalifen werden von Allah ernannt: Als Ahmadi-Muslime sind wir fest davon überzeugt, dass Khalifen von Gott ernannt werden. In Sura Nuur hat Allah in der Ayat-e-Istekhlaaf denjenigen, die glauben und gute Werke tun, versprochen, unter ihnen die Institution des Khilafat zu etablieren. In Erläuterung davon schreibt Herr Sadieq Ashraf Ali in seinem Artikel „Der Khalif wird von Gott ernannt“: „Wir sehen, dass Propheten direkt von Allah ausgewählt werden, aber was die Khalifen betrifft, so werden sie augenscheinlich von der Gemeinde der Gläubigen gewählt. Wieso ist das so? Eine kurze Antwort darauf lautet, dass ein Prophet in einer Zeit erscheint, in der sich die Menschen auf dem Irrweg befinden, sich spirituelle Dunkelheit verbreitet und Unwissen überhandgenommen hat. In solch einer Zeit wählt Gott Selbst einen Propheten aus. Aber wenn nach dem Erscheinen eines Propheten sich eine Gemeinschaft der Gläubigen und Rechtschaffenen etabliert hat, und sich der wählende Blick dieser gottesfürchtigen Leute auf eine Person richtet, die Gott zum Khalifen bestimmen will, dann gibt Gott den Gläubigen die Gelegenheit der Wahl, um damit der Welt zu zeigen, dass „es nun in der Welt eine solche Gemeinde der Gläubigen gibt, deren Wunsch Meinem Wunsch gemäß ist und deren Wahl Meine Wahl ist.“ . Im Heiligen Qur-ân finden wir ein ähnliches Beispiel. So sagt Allah zum Beispiel im Qur-ân: „Nicht ihr habt sie erschlagen, sondern Allah erschlug sie. Und du warfest nicht, als du warfest, sondern Allah warf, auf dass Er den Gläubigen eine große Gnade von Sich selbst bezeige. (...)“ (Sura An-Anfal,8:18). Hier sagt Allah in Bezug auf die Schlacht von Badr, dass, als der Heilige Prophet Muhammadsaw [eine Handvoll] Sand gegen die Feinde warf, nicht er, sondern Allah den Sand warf [A.d.Ü.: ein plötzlich anhebender starker Wind wehte den Gegnern den Sand in die Augen]. Dadurch wurde der Wille Gotte durch die Handlung des Prophetensaw vollzogen. Ähnliches wird im Heiligen Qur-ân bezüglich des Bait-e-Rizwan erwähnt: „Die dir Treue schwören, Allah nur schwören sie Treue; die Hand Allahs ist über ihren Händen. (...).“ (48:11). D.h., dass [als das Gelöbnis abgelegt wurde], nicht die Hand des Heiligen Prophetensaw, sondern die Allahs über den Händen der Gefährtenra war. Schlussendlich ist die Zusage Gottes, dass ein Khalif nur von Ihm ernannt wird vollkommen wahr und rechtens. Für die Gemeinschaft der Gläubigen ist dies eine sehr große Ehre, und sie sollten sich stets dessen bewusst sein, dass nicht sie, sondern Gott den Khalif wählt.“

(zitiert aus Badr Qadian vom 11.Mai 2004)

Der Rang eines Khalifa: Hadhrat Musleh Maudra sagt: „ Behaltet stets in Erinnerung, dass all euer Fortschritt mit dem Khilafat verbunden ist und der Tag, an dem ihr das vergesst und nicht mehr beibehaltet, wird der Tag eurer Zerstörung und eures Untergangs sein. Wenn ihr diese Wahrheit aber stets in Erinnerung behaltet und darauf aufbaut, dann wird euch niemand vernichten können, auch wenn sich die ganze Welt dafür zusammentut. Sie werden erfolglos und wirkungslos bleiben.“

(Dars-ul-Qur-ân, 1921, S. 79, aus Al Fazl International, 21. Mai 2004) Weiterhin sagte erra: „Manche Leute pflegen ein besonderes Verhältnis zu meiner Person. Ich verkünde hiermit ausdrücklich, dass diejenigen, die nur auf das Wesen einer Person vertrauen, üblicherweise straucheln. Meiner Meinung nach sind die Attribute der Propheten gemäß ihrem Ranges und ihrer Aufgabe und nicht gemäß ihrer Person. Also solltet ihr den Rang achten, und nicht die Person. Ich habe in einem Traum gesehen, dass eine Person Einwände gegen das Khilafat erhebt. Ich sage zu ihm, dass auch wenn du wahre Vorwürfe gegen meine Person erheben wirst, so wird Allahs Fluch auf dir und du wirst vernichtet werden, denn der Rang, zu dem mich Allah erhoben hat, dafür hegt Er Ehrempfinden und Wertschätzung.“

(Dars-ul-Qur-ân, 1921, aus Al Fazl International, 2. Oktober 2009)

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Hadhrat Khalifatul Massih IV.rh sagte: „Wenn jemand den Rang des Khilafats nicht würdigt, keine wahre Liebe dafür empfindet und pflegt(...)werden die Gebete des Khalifen der Zeit nicht für ihn erhört werden. Sie werden nur für denjenigen erhört werden, der mich mit voller Aufrichtigkeit darum bittet.“

(Tägl. Al Fazl, 27. Juli 1982).

Gehorsamkeit gegenüber dem Khalifen der Zeit Da der Khalif also von Allah ernannt wird, ist auch klar ersichtlich, dass seine Vorgehensweisen auch von Ihm bestimmt werden. Wenn Gott ihn also selbst auswählt, um Seine Aufgaben auszuführen, dann segnet Er deren Erfolg auch mit Seiner Hilfe und Unterstützung. Also ist es unsere Pflicht, dass wir versuchen, allen vom Khalifen der Zeit ins Leben gerufenen Projekten und Anweisungen zur Erbringung guter Taten nachzukommen. Hadhrat Musleh Maudra sagte: „Gehorsamkeit gegenüber dem Khilafat bedeutet ja, dass in dem Moment, wenn ein die Lippen des Khalifen der Zeit verlassen, alle übrigen Projekte, Vorschläge und Methoden zur Seite geworfen werden und man begreift, dass nun allein jenes Projekte, jener Vorschlag und jene Methode nützlich ist, zu der der Khalif der Zeit aufgerufen hat. Solange nicht dieser Geist in der Jamaat erwacht, sind alle Ansprachen vergebens, alle Projekte wirkungslos und alle Methoden erfolglos.“

(Al Fazl Int., 21. Mai 2004) Weiterhin sagte erra: „Ich gebe euch den Ratschlag, wie intelligent oder fähig ihr auch seid, ihr werdet dem Glauben keinen Nutzen bringen können, wenn ihr eurem eigenen Verstand und euren eigenen Methoden folgt, solange euer Verstand und eure Methoden sich nicht dem Khilafat unterordnen und ihr nicht hinter dem Imam bleibt. So werdet ihr niemals die Hilfe und Unterstützung Allahs erhalten. Wenn ihr also, Allahs Hilfe und Unterstützung wünscht, dann prägt euch ein, dass es dafür kein anderes Mittel gibt, als das euer Aufstehen, Sitzen, Stehen, Laufen, Reden und Schweigen sich nach mir richten.“

(Al Fazl, 4. Sep. 1937; Al Fazl Int. 21. Mai 2004)

In einer Botschaft sagte Hadhrat Khalifatul Massih V.atba: „Jeder von ihnen ist verpflichtet seine Gebete zu intensivieren, sich mit dem Khilafat zu verbinden, und stets in Erinnerung zu behalten, dass aller Fortschritt und Erfolg allein in Verbindung mit dem Khilafat erfolgen kann. Nur derjenige kann zum hilfreichen Mitglied der Gemeinde werden, der eine enge Bindung zum Imam unterhält. Wenn jemand keine Beziehung zum Imam pflegt, dann kann er noch so viel weltliches Wissen besitzen, es hat keinerlei Wert. Solange Ihr Verstand und Ihre Methoden sich nach dem Khilafat richten und Sie sich hinter dem Imam halten und gemäß den Anweisungen des Imam handeln, wird Allah Ihnen stets Hilfe und Unterstützung zukommen lassen.“

(Al Fazl Int., 21. Mai 2004)

Frauen auf die Verbindung mit der Khilafat aufmerksam machend sagte er: „Heute ist es einzig und allein die Jamaat-e-Ahmadiyya, der die segensreiche Institution des Khilafat zuteilwurde. Halten Sie nun eng am Khilafat fest, um immerwährenden Anteil an dessen Segen zu erhalten und die kommenden Generationen zu schützen. Dies ist Religion, dies ist die Einheit Gottes und dies ist Einheitlichkeit. Und damit in Verbindung zu bleiben, bringt Allahs Wohlgefallen. Also seien Sie sich über den Wert dieses Segens bewusst und seien Sie Gott dafür dankbar. Und festigen Sie eine respektvolle, aufrichtige, liebevolle, treue Beziehung zum Khalifen der Zeit voller Ergebenheit und Gehorsam.“ Möge Allah uns befähigen diesen Anweisungen zu folgen. Amin.

(Botschaft für die Majlis-e-Schura der Lajna Imaillah Pakistan, Al Fazl Int. 22.01.2010)

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Bedingungen zur Erhörung des Gebetes Aussagen des Verheißenen Messiasas über die Bedingungen zur Gebetserhörung Der Verheißenen Messiasas sagte über die Erhörung des Gebetes: 1. „Prägt euch gut ein, dass das Dua eines Menschen nur dann erhört wird, wenn er aufhört, Allah Taala zu vernachlässigen. Je mehr der Mensch die Nähe Allahs erlangt, desto mehr Früchte der Gebetserhörung erhält er“

( Malfozaat, Band 1, Seite 436) 2. „Gott will, dass du mit reinem Herzen vor Ihn trittst. Die Bedingung dafür ist nur, dass du dich Ihm gemäß entwickelst. Und jene wahre Veränderung in dir bewirkst und zeigst, die einen vor Gott zu treten würdig macht. (…)Wenn man wahre Liebe hegt, dann erhört Gott viele Gebete.“

(Malfozaat, Band 1, Seite 234) 3. „ Der einzige Zustand, der meine Aufmerksamkeit auf sich zieht und wegen der ich in meinem Herzen den Drang zu beten spüre, ist, dass ich über eine Person erfahre (…), dass ihr Wesen für Gott, Gottes Propheten, Gottes Buch und für die Diener Gottes von Nutzen ist. Wenn solch eine Person Leid und Drangsal erfährt, so erfahre in Wirklichkeit ich dieses Leid und diesen Schmerz.“

(Malfozaat, Band 1, Seite 215) 4. „Wenn für ein Dua das Herz von Schmerz erfüllt ist und alle Schleier zerreißt, dann kann man in diesem Moment davon ausgehen, dass das Dua erhört worden ist.“

( Malfozaat, Band 3, Seite 100) 5. „Allein das Namaz, das mit einem schmerzerfüllten Herzen gebetet wird, kann den Menschen von allen Schwierigkeiten erlösen. Unsere vielfache Erfahrung hat gezeigt, dass oft in schwierigen Zeiten gebetet wurde und noch während des Namaz Gott das Problem gelöst und dieses für uns erleichtert hatte.“

( Malfozaat, Band 5, Seite 225) Der große Name (Isme Azam) Der Verheißene Messiasas sagte am 6. Dezember 1902: „Nachts war mein Zustand so, dass ich keinen Zweifel daran hatte, dass dies mein letzter Augenblick war, wäre da nicht Gottes Offenbarung gewesen. In diesem Zustand bin ich eingeschlafen. Im Traum wurde mir das folgende Gebet von Gott in mein Herz eingegeben:

Übersetzung: „O mein Herr! Alles ist dir unterworfen. O mein Herr, beschütze mich und hilf mir und sei gnädig zu mir...“ Und mir wurde eingegeben, dass dies der größte Name (Isme Azam) ist und dass wenn jemand diese Worte spricht, er vor allen Schwierigkeiten bewahrt wird.

(Tazkirah, Seite 442-443)

Danach hat der Verheißene Messiasas seine Freunde in seinen Briefen darauf hingewiesen dieses Dua im Rukuh und im Sajdah und im Qiyaam nach der Sure Al-Fateha zu beten.

(Maktubat, Band 5, Teil 1, Seite 38; entnommen aus Khazainatu-Dua Seite 45)

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Eine glaubensstärkende Begebenheit über eine Gebetserhörung des Verheißenen Messiasas

Der Verheißene Messiasas sagte: „Ich schwöre bei Gott, dass meine Gebete zu Tausenden erhört wurden, wenn ich diese alle aufschreiben würde, so würde dies ein großes Buch werden“ (Haqeeqa-tul-Wahi Seite 321; entnommen aus Khazainatu-Dua, Seite 20, Hafiz Muzaffar Ahmad Sahib)

„Einmal schrieb mir Nawab Ali Mohammed Khaan (verstorben) aus Ludhiana mir einen Brief, dass die Wege seines Einkommens geschlossen wurden. Ich solle für ihn beten, dass sie sich wieder öffneten. Als ich für ihn betete, erhielt ich eine Offenbarung: „Sie werden geöffnet.“ Ich informierte ihn darüber in einem Brief. Schon nach nur drei, vier Tagen, öffneten sich seine Einkommensmöglichkeiten und sein Glaube verstärkte sich dadurch. Einmal schrieb er mir in einem Brief über eine persönlich e Angelegenheit. Als er den Brief verschickte, erhielt ich schon von Gott eine Offenbarung darüber. Ohne Zeit zu vergeuden antwortete ich ihm, dass er mir über jene Angelegenheit einen Brief zugeschickt habe. Zwei Tage später kam sein Brief bei mir an und als auch meine Antwort ihn erreichte, versank er in großer Verwunderung darüber, wie ich seine Nachricht bekommen habe, da diese private Angelegenheit niemand wusste. Und sein Glaube stieg so stark, dass er in Liebe und Hingabe versank.“

(Haqeeqa-tul-Wahi Seite 246 ; Khazainatu-Dua Seite 21-22)

Eine Begebenheit über eine Gebetserhörung von Hadhrat Ummul Momineen, Sayyada Nusrat Jahan Begum Sahibara Die Ehefrau von Hadhrat Dr. Hashmatullah Sahibra berichtet: „Ein deutliches Zeichen der Gebetserhörung, das ich gesehen habe, ist folgendes: In meinen Augen begann sich Grauer Star zu entwickeln. Als dieser weiter fortgeschritten war, wurde ich deswegen von Doktor Sahib (ihr Ehemann, Anm.d.Ü.) operiert. Vier Tage nach der Operation, bekam ich starke Schmerzen in den Augen. Es schien, als ob eine Ader geplatzt war; es war die Zeit für das Maghribgebet und nachdem Doktor Sahib nach dem Leiten des Gebets, nach Hause kam, nahm er sogleich den Verband ab, und es war zu sehen, dass mein ganzes Auge vom Blut rot geworden war. Und in dem Moment konnte ich auch nichts mehr sehen. Doktor Sahib schrieb sofort einen Brief mit der Bitte um Dua an Hudhuras (den Verheißenen Messiasas) und gab ihn Tochter Zaib-un-Nisa mit der Anweisung, zu Hudhuras zu gehen. Sie ging mit diesem Brief los und als sie dort ankam, ging gerade Hadhrat Amma Jaanra nach dem Maghribgebet im Hofe auf und ab. Als sie das Mädchen so angsterfüllt sah, fragte sie: „Wo gehst du hin?“ Das Mädchen antwortete: „Meine Mutter hat an ihrem operierten Auge starke Schmerzen, und sie sieht auch nichts mehr.“ Hadhrat Amma Jaanra erhob sofort ihre Hände zum Gebet und betete: „O Allah, sie ist Mutter von Kindern, lindere das Leid in ihrem Auge, mache ihre Augen durch Deinen Segen wieder gesund.“ Durch ihre Dienerin erfuhren wir, dass Hadhrat Amma Jaanra auch nachts für mich betete. Dass meine Augen wieder gesund wurden, schien augenscheinlich unmöglich. Aber durch die Segnungen Hadhrat Amma Jaansra wurden meine Augen innerhalb von 15 Tagen wieder rein und sauber und jetzt ist dies schon fünf Jahre her und meine Augen sind durch die Gnade Allahs immer noch gesund.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra ; Prof. Sayyada Naseem Sayed Sahiba, ,Seite 422) Heilung von Kopfschmerzen durch Dua Hadhrat Mufti Muhammad Sadiqra Sahib sagte: „Einmal, an einem Freitag, ging ich zum Verheißenen Messiasas. Als das Namaz-e-Jumma bald stattfinden sollte, sagte Hadhrat Sahibas: „Mufti Sahib, ich habe starke Kopfschmerzen

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und bin nicht in der Lage zur Mosche zum Jumma-Gebet zu gehen, bitte gehen Sie.“ Ich ging zur Moschee. Aber weil ich den Schmerz des Verheißenen Messiasas gesehen hatte und seine Abwesenheit in der Moschee mich sehr traurig stimmte, betete ich zwischen den Sunna-Namaz mit großer Inbrunst für seine Gesundheit. Noch während der Freitags-ansprache sah ich, dass Hudhuras in die Moschee kam und wie er dann am Freitagsgebet teilnahm. Später sagte er: „Bald nachdem Sie gegangen waren, verschwanden die Kopfschmerzen, und ich zog mich um und kam zur Moschee.“ Im Herzen dankte ich Gott, dass mein Gebet erhört worden war und ich derart Hudhuras noch einmal sehen durfte. Alhamdulillah.

(Tahdith Bilnemata, Seite 10) Hadhrat Khalifatul Massih III.rh sagte: „Führen Sie ihre weltlichen Angelegenheiten fort, aber gedenken Sie dabei Allahs. Wenn Sie sich das Gedenken Allahs zur Gewohnheit machen, werden Ihnen, Ihren Häusern, Ihren Verwandten, Ihren Kindern große Segen Allahs zuteil werden.“

(Al-Fazl, 15 Juni 1980; entnommen aus Qubuliate-Dua ke Raaz, S.121)

Fragen: 1. Welche Bedingungen nannte der Verheißene Messiasas für die Gebetserhörung? 2. Welches Gebet wurde dem Verheißenen Messiasas im Traum eingegeben? 3. Was ist mit Isme Azam gemeint? 4. Erzählen Sie die glaubensstärkende Begebenheit von der Gebetserhörung des Verheißenen Messiasas?

Nazam

Die reinen (rechtschaffenen) Diener Gottes erfahren Seine göttliche Unterstützung und Hilfe, Wenn sie dann kommt, dann zeigt sie der Welt ein völlig neues Bild Sie ist der Wind, der zu wehen beginnt und alle Schwierigkeiten hinweg fegt, Sie wird zum Feuer, das aufzüngelt und jeden Feind niederbrennt, Mal wird sie zu Asche, die auf die Häupter der Feinde rieselt, Mal wird sie zum Wasser, das ihnen schwere Flut bringt, Kurzum, die Werke Gottes lassen sich nicht durch Menschen aufhalten, Was kann schon die Schöpfung gegen den Schöpfer unternehmen? 1. In diesem Gedicht erläutert der Verheißene Messiasas, die besondere Beziehung und Hilfe, die Allah Seinen reinen und rechtschaffenen Dienern gewährt. Wenn Allahs Geliebte durch Feinde großes Leid erfahren, dann zeigt Allah die besondere Seite Seiner Macht und Hilfe, die die Feinde sich nicht einmal vorstellen können. Allah vernichtet die Feinde Seiner rechtschaffenen Diener und beseitigt all die Schwierigkeiten und Hindernisse, welche diese ihnen in den Weg stellen, und schlussendlich sind Allahs geliebte Diener es, die Erfolg haben.

2. Feuer: Mit Feuer ist das Feuer des Neides und der Boshaftigkeit gemeint, das in der Brust der Feinde lodert. Sie brennen vor Neid, wenn sie die Ehre und den Erfolg der geliebten Diener Allahs sehen.

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3. Dieser Vers enthält einen Hinweis auf ein Ereignis in der Schlacht von Ahzab, die auch die Schlacht von Khandaq (Grabenschlacht) genannt wird, als der Heilige Prophet Muhammadsaw eine Handvoll Sand in die Richtung der Feinde warf und sagte: „ Mögen die Gesichter der Feinde verderben.“ Und in jenem Moment erhob sich auf den Befehl Allahs hin ein starker Wind in Richtung des feindlichen Heeres. Die Feinde bekamen Sand in die Augen und auch die Reittiere starben. Die Feinde verließen das Schlachtfeld fluchtartig und so schenkte Allah den Muslimen einen großen Sieg, ohne dass sie dafür kämpfen mussten. Bereits lange Zeit vor dieser göttlichen Unterstützung wurde diese im Heiligen Qur-ân erwähnt. Im zweiten Teil des Verses wird Allahs Hilfe in Form von Wasser beschrieben, dass als Sturmflut kommt, wie für Hadhrat Noahas. Diese Flut vernichtete alle seine Feinde.

4. In diesen Versen hat der Verheißene Messiasas deshalb verschiedene Beispiele von Propheten erwähnt, um zu verdeutlichen, das so wie schon immer Allahs Propheten Seine Hilfe und Unterstützung erfahren haben, so wird Allah auch ihn niemals untergehen lassen, da die Schöpfung nichts gegen den Schöpfer ausrichten kann.

Hadhrat Khalifatul Massih IV.rh sagte in Bezug auf die Bildung der Frauen: „Dann gibt es Aufgaben im Bereich der Bildung - die Frauen sollten in sich ein leidenschaftliches Interesse für Wissen wecken. Den Genuss, den man dabei erfährt, den findet man nicht in Fernsehserien und dem Zuhören von nutzlosen Geschichten. Wir haben bei uns zu Hause beobachtet, dass Hadhrat Choti Phuppi Jaan (Hadhrat Nawab Amtul Hafeez Begum Sahiba)ra und Hadhrat Bari Phuppi Jaan (Hadhrat Nawwab Mubarka Begum Sahiba) ra einen gewöhnlichen weltlichen Bildungsgrad besaßen, aber es war auch eine Segnung der Erziehung im Hause des Verheißenen Messiasas, dass ihr Interesse am Wissen sehr groß war, und obwohl sie kein sichtbares (weltliches ) Wissen aufwies, besaß sie einen leuchtenden Intellekt(...) Ich erinnere mich, wann immer wir sie besuchten, hatten sie ein Buch in den Händen. Wenn wir uns unterhalten wollten, drehten sie das Buch nur um, um sobald das Gespräch zu Ende war, die Lektüre wieder aufzunehmen. Als Ergebnis dessen, entwickelten sie eine ausgezeichnete, vorzügliche Sprache (…) Sowohl ihr Intellekt war erleuchtet als auch ihr Herz und sie besaßen eine großartige Gemütsruhe. Auch in jedem Unglück/jeder Prüfung blieben sie sehr ruhig, und diese Ruhe verließ niemals das Leben. Den Genuss, den man in solch einem Leben findet, kann man nicht erfahren, wenn man ständig rastlos und unruhig ist.“

(Hawwa ki betiyan aur Jannat Nazeer Muashra, Seite 150)

Fiqah - Rechtswissen Bedeutung, Segnungen und Schwierigkeiten des Namaz Der Verheißene Messiasas sagte: „Betrachtet die Gebote Allahs nicht mit Achtlosigkeit. Das Gift der gegenwärtigen Philosophie soll keine Wirkung auf euch haben. Seid wie ein Kind und befolgt so Seine Gebote. Verrichtet das Gebet. Verrichtet das Gebet. Denn dies ist der Schlüssel aller Segnungen.“

(Azala Oham, Rohani Khazain, Band 3, S. 49)

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Hadhrat Khalifatul Massih V.atba sagte über die Wichtigkeit des Gebets: „Viele Eltern sind stets besorgt um ihre Kinder und suchen Wege, ihre Kinder vor den negativen Einflüssen der Gesellschaft zu beschützen. Der Heilige Qur-ân hat ihnen als Lösung dieser Sorge das Namaz genannt. Allah sagt im Heiligen Qur-ân: „Wahrlich, das Gebet hält ab von Schändlichkeiten und Unrecht.“ (Al Ankabuut, 29:46 ) Dadurch wird der Mensch äußerlich und innerlich gereinigt und die Nähe Allahs wird erlangt.“

(Al-Fazal International, 22. Januar 2010) Regelmäßige Verrichtung des Gebets: Hadhrat Musleh Maudra sagte den Frauen über die regelmäßige Verrichtung des Gebets: „Wenn ich sage, dass das Gebet regelmäßig verrichtet werden soll, dann heißt das nicht, dass ihr von fünf Gebeten vier verrichtet. Oder von 1800 Gebeten im Jahr 1799 verrichtet, das ist keine regelmäßige Verrichtung. Wenn ich sage, dass das Gebet regelmäßig verrichtet werden soll, dann heißt das, dass die 1800 Gebete im Jahr komplett verrichtet werden sollen. Der Körper verkraftet eine Auslassung der Mahlzeit. Aber die Seele kann eine Auslassung des Gebets nicht verkraften. Auch wenn man drei Tage lang nichts gegessen hat, hat der Körper dennoch Kraft. Manche Menschen essen 10-12 Tage nichts, und bleiben dennoch am Leben. Aber die Seele sehr tiefgründig und fein, die keinen „Hunger“ ertragen kann. Wenn im Jahr auch nur ein Gebet versäumt wird, stirbt die Seele. Aus diesem Grund sagen die Gelehrten, dass ein absichtlich versäumtes Gebet nie mehr nachgeholt werden kann. Zum Beispiel: Es ist Zeit für das Zuhr-Gebet und man verrichtet absichtlich das Gebet nicht. Falls man krank ist, schläft oder etwas anderes dazwischen gekommen ist, dann ist das eine ganz andere Sache. Aber wenn es Zeit für das Gebet ist und man verrichtet es absichtlich nicht, dann kann dieses Gebet das ganze Leben lang nicht mehr nachgeholt werden. Ein ausgelassenes Gebet kann die Spiritualität vernichten. (…) Ich möchte nur eines sagen, und zwar: Gebet, Fasten, Almosen, Pilgerfahrt, Gedenken Allahs usw. sind spirituelle Nahrung. Genauso wie der Körper ohne Nahrung nicht am Leben bleibt, genauso kann auch die Seele nicht ohne Nahrung am Leben bleiben. Dein Körper wird zwar am Leben bleiben, aber deine Seele wird nicht mehr die Fähigkeit haben, dass Du Allah erreichen kannst. Dass man gewöhnliche Segnungen erfährt, z. B. Nahrung usw. erhält, ist etwas anderes. Die wahre Liebe zu Allah zeigt sich, wenn man solch eine Verbindung zu Ihm aufbaut, dass Er auf unterschiedlichen Wegen Seinen Willen offenbart. Und das kann ohne diese Dinge (Namaz, Nawafil, Dua) nicht erreicht werden, weil ein Toter nicht das Werk eines Lebenden vollbringen kann.“

(Orni waliyon ke liye Phool, S. 49/52) Dua und Sajdah: F: Darf man während der Sajdah für seine persönlichen Anliegen/Wünsche beten? A: Es ist erlaubt, während des Gebets bzw. speziell während der Sajdah für seine persönlichen Anliegen/Wünsche zu beten. Durch die Handlungsweise des Heiligen Prophetensaw und seiner Sahabara ist dies ersichtlich. In einem Hadith ist überliefert, dass der Heilige Prophetsaw: „In der Sajdah solltet ihr viel beten, denn der Zustand der Sajdah ist für die Erfüllung des Gebets effizienter.“ F: Wie ist es mit dem Rezitieren von Qur-ân-Versen während der Ruku und Sajdah? A: Sajdah und Ruku sind Gebetshaltungen der Demut und die Worte Allahs erfordern Größe. Desweiteren ist aus den Ahadith nicht ersichtlich, dass der Heilige Prophetsaw jemals während der Ruku oder der Sajdah Gebete aus dem Heiligen Qur-ân rezitiert hätte.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 110) F: Wieso ist es untersagt, während der Sajdah Gebete aus dem Heiligen Qur-ân zu rezitieren, obwohl doch die Sajdah eine äußerst demütige Gebetshaltung ist?

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A: Während die Sajdah eine Stellung der Demut ist, ist der Heilige Qur-ân aber etwas Ehrenwertes. Man sollte die Gebete daraus nicht während der Sajdah sprechen. In den Ahadith ist dies auch erwähnt. Auch der Verheißene Messiasas hat die Rezitation von Qur-ânischen Gebeten in der Sajdah als „unerlaubt“ eingestuft. F: Ist das Gebet zwischen den beiden Sajdahs wichtig? A: In den Ahadith ist überliefert, dass der Heilige Prophetsaw für gewöhnlich dieses Gebet rezitiert hat. F: Darf man während des Namaz in seiner Muttersprache beten? A: Der Verheißene Messiasas sagte: „Der Mensch sollte versuchen in seiner Sprache, die er gut beherrscht, im Namaz zu beten, weil das Auswirkung auf sein Herz hat. Rezitiert die Worte Gottes auf Arabisch und denkt dabei an die Übersetzung, und Dua sollt ihr ruhig auch in eurer Muttersprache machen.“

(Fiqah Ahmadiyya, S. 110-112) Gebete zusammenlegen Am besten ist es, das Namaz zu Beginn der vorgesehenen Zeit zu verrichten. In Anbetracht der Beschäftigungen des Khalifen der Zeit oder zur Erleichterung für die Leute kann die Zeit zur Verrichtung des Gebets für früher oder später festgelegt werden, das ist das beste, weil unter Berücksichtigung der bedeutsamen Jamaattätigkeiten weiß der Khalif der Zeit am besten, welche Tätigkeit zuerst oder später zu verrichten mehr Segen in sich birgt.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 40) F: Wann kann das Gebet zusammengelegt werden? A: Bei Krankheit, Reisen, Regen, Unwetter oder wichtigen Jamaattätigkeiten können das Zuhr- und Assrgebet und das Maghreb- und Ishaagebet zusammen verrichtet werden, alleine oder mit anderen zusammen (ba Jamaat). Jama-Taqdeem (in der ersten Zeit): d.h. dass zur Zuhrzeit das Zuhr- und Assrgebet zusammen verrichtet werden. Jama-Takhier (später): d.h. dass zur Assrzeit das Zuhr- und Assrgebet verrichtet werden. Beide Varianten sind erlaubt. Genauso ist die Verrichtung des Maghrib- und Ishaagebets zur Maghribzeit Jama-Taqdeem und die Verrichtung dieser beiden Gebete zu Ishaazeit Jama-Takhier. Wenn zwei Gebete zusammen gebetet werden, reicht es aus, den Azan einmal auszurufen, allerdings soll das Iqamat vor jedem Gebet gesprochen werden.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 183) Der Verheißene Messiasas sagte am 3. Dezember 1901 in einer Rede: „Schaut, ich befolge auch die Erleichterungen, die gewährt werden. Seit mehr als zwei Monaten werden die Gebete zusammen verrichtet. Aufgrund von Krankheit und des Verfassens des Buches über Erläuterung der Sura Fatiha geschieht dies und in der Zusammenlegung der Gebete erfüllt sich auch das Hadith, dass für den Verheißenen Messiasas die Gebete zusammengelegt werden.“

(Fatwa Massih-e-Maud, S. 46; Fiqah Ahmadiyya, S. 185) F: Wenn die Gebete zusammen verrichtet werden, sollen dann die Sunnagebete auch verrichtet werden? A: Der Heilige Prophetsaw hat beim Zusammenlegen der Gebete die Sunnagebete nicht verrichtet. Und man findet auch keine Aussage des Heiligen Prophetensaw diesbezüglich, dass die Sunnagebete unbedingt verrichtet werden sollten. Und der Verheißene Messiasas hat auch gesagt, dass die Sunnagebete vor und nach den Farzgebeten bei Zusammenlegung der Gebete erlassen werden.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 187/188)

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F: Wieso werden auf Reisen die zwei Rakaat Sunna des Fajrgebets wie üblich gebetet, während bei den anderen Gebeten die Sunnagebete nicht verrichtet werden? A: Der Heilige Prophetsaw hat auf Reisen die Sunnas des Fajrgebets immer verrichtet und auch angewiesen diese zu verrichten. Deswegen tun dies auch die Muslime. Hadhrat Aishara berichtet, dass der Heilige Prophetsaw die Sunnas des Fajrgebets nie ausgelassen hat, egal ob er gesund war oder krank oder zuhause oder auf Reisen. Falls jemand die Sunnas nicht vor dem Farzgebet verrichten kann, dann sollen sie nach dem Farz verrichtet werden.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 102/188) F: Wenn mit dem Jummahgebet das Assrgebet zusammen verrichtet wird, sind dann die Sunnas auch erlassen? A: Die Sunnas, die vor dem Jummahgebet verrichtet werden, sind eigentlich Nawaffil des Jumma und mit dem Jumma verbunden. Deswegen sollte man vor dem Jummahgebet auf jeden Fall diese Sunnas verrichten.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 187) Das Qaza des Namaz (Qaza: die gottesdienstliche Handlung, welche nach der vorgeschriebenen Zeit verrichtet wird) Das Pflichtnamaz, das zur vorgeschriebenen Zeit gebetet wird, nennt man ada (vollbracht). Wenn aber das Gebet nicht zur vorgeschrieben Zeit gebetet werden kann, beispielsweise, wenn man es vergisst, verschläft oder aus anderen Gründen nicht rechtzeitig beten kann und dieses nachholt, wird es als qaza bezeichnet. Das Nachholen der Pflichtgebete ist verpflichtend. Wenn man sich wieder erinnert oder Zeit dafür findet, sollte das Gebet nachgeholt werden. Auch während des Qaza-Gebets muss man die Reihenfolge des Namaz einhalten, wenn jedoch die Reihenfolge vergessen wird oder die Anzahl der Qaza-Gebete mehr als sechs wird, muss man die Reihenfolge nicht mehr einhalten.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 196) Hadhrat Musleh Maudra sagte bezüglich der vorsätzlich ausgelassenen Gebete: „Das Namaz, welches mit Absicht ausgelassen wird, darf nicht zu einem anderem Zeitpunkt nachgeholt werden, dies bedeutet, dass es nicht mehr als Namaz akzeptiert wird und die einzige Lösung besteht darin, dass man Allah um Verzeihung bittet (Istaghfar). Aber das Namaz, das man aus Versehen vergisst oder verschläft, darf nachgeholt werden. Es sollte jedoch nicht zu den verbotenen Zeiten gebetet werden.“

(Tafsir-e-Kabir Teil 1, S. 114)

F: Soll man beim Qaza-Namaz auch die Sunnas beten? A: Außer den Sunnas des Fajrgebets sind keine anderen Sunnas als Qaza zu beten.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 196) Sajdah Sahw (sahw: Fehler/ Vergessenes) F: Was ist mit Sajdah Sahw gemeint? A: Wenn im Namaz ein bestimmter Fehler gemacht wird, wenn man also beispielsweise die Reihenfolge der Pflichtbestandteile vertauscht, irgendein notwendiger (wajib)Teil des Namaz, z.B. das mittlere Qadaa (Sitzen nach dem 2. Rakat) vergisst oder sich in der Anzahl der Rakat täuscht, sind in einem solchen Fall zur Berichtigung des Namaz zwei weitere Sajdah zu machen. Diese werden als Sajdah Sahw bezeichnet. F: Wie macht man die Sajdah Sahw?

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A: Dies sind zwei Sajdahs, die am Ende des Namaz nach dem letzten Qaada (letztes Sitzen), dem Taschahud, Darud Sharif und den Duas (Gebeten) gemacht werden. Wenn das letzte Dua gebetet wurde, werden mit einem Takbeer diese zwei Sajdah dargebracht. In diesen wird das Tasbeehaat Sajdah gebetet, danach wird wieder im Sitzen das Gebet mit dem Salaam beendet. Mit den Sajdah Sahw wird eigentlich darauf hingewiesen, dass nur Allah von allen Fehlern und Schwächen frei und der Mensch schwach ist. Allah möge dem Menschen seine Fehler nachsehen und vor deren Folgen bewahren.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 99)

F: Was sollte man tun, wenn man das Ruku oder Sajdah vergisst und ausfallen lässt und es einem während oder nach dem Namaz wieder einfällt? A: Wenn man irgendeinen Pflichtbestandteil vergisst oder aus Versehen ausfallen lässt, muss dieses nachgeholt und Sajdah Sahw gemacht werden. Wenn man z.B. das Ruku oder ein Sajdah vergisst, dann sollte man diese vor dem Taschahhud nachholen, und im letzten Qaada soll das Darud Sharif usw. gebetet werden und das Gebet nach den Sajdah Sahw mit dem Salaam beendet werden.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 92/ 99)

F: Wenn man während des Gebets eine der notwendigen (wajib) Handlungen vergisst, muss man dann Sajdah Sahw machen? A: Wenn eine notwendig (wajib) Handlung während des Gebets vergessen wird, muss man diese nicht nachholen, man muss jedoch Sajdah Sahw verrichten. Wenn man zum Beispiel nach der Sura Fatiha vergisst, eine weitere Sura zu rezitieren oder das Sitzen nach zwei Rakat oder wenn man zu viele Rakat gebetet hat, dann muss in all diesen Fällen lediglich Sajdah Sahw verrichtet werden.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 99)

F: Wenn man nach dem Abschließen des Gebets feststellt, dass man eine Rakat oder Teile einer Rakat vergessen hat, was sollte man in diesem Fall als Ausgleich tun? A: Man sollte erst den vergessen Teil nachholen und sollte nach dem Rezitieren von Taschahhud und der weiteren Gebete Sajdah Sahw durchführen und derart sein Namaz vervollständigen.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 100)

F: Was sollte man tun, wenn man wegen der Anzahl der verrichteten Rakat unsicher ist? A: Wenn man sich über die bereits verrichtete Anzahl von Rakat unsicher ist und sich zum Beispiel nicht mehr erinnert, ob man denn drei oder vier Rakat verrichtet hat und man zu keinem Schluss kommt, dann sollte man, mit dem Gedanken, dass man nur drei Rakat verrichtet hat, noch eine weitere verrichten. Das bedeutet, dass man den Gedanken immer vorziehen sollte, dass man die geringere Anzahl an Rakat verrichtet hat. Dann sollte man auch nach dem Beenden der letzten Rakat Sajdah Sahw verrichten. F: Wenn jemand aus Versehen statt vier Rakat nur zwei betet und danach das Gebet beendet, wie kann man diesen Fehler ausgleichen? A: Wenn jemand aus Versehen anstatt nach vier Rakat bereits nach zwei Rakat das Gebet beendet und sich erst später daran erinnert, dass er nur zwei Rakat gebetet hat, dann muss er, auch wenn er das Gebets bereits abgeschlossen hat und gegebenenfalls auch mit jemandem gesprochen hat, nur die fehlenden Rakat nachholen und am Ende Sajdah Sahw verrichten.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 61)

F: Wenn der Imam einen Fehler macht, welche Aufgabe haben dann die Muttadis (diejenigen, die hinter dem Imam beten)?

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A: Wenn der Imam einen Fehler macht, der eine Sajdah Sahw erforderlich macht, dann müssen alle die Sajdah Sahw mit verrichten. Wenn aber ein einzelner Mitbetender einen solchen Fehler macht, dann muss er, dadurch, dass er dem Imam folgt, den Fehler nicht ausgleichen. Er wird nach dem Fehler nicht gefragt werden und der Einzelne muss dafür keine Sajda Sahw durchführen.

(Fiqah Ahmadiyya, S. 100)

Kontroverse Themen –

Die Wahrheit des Verheißenen Messiasas im Lichte der Ahadith Eine deutliche, wichtige und großartige himmlische Bestätigung der Wahrhaftigkeit des Verheißenen Messiasas: Die Sonnen- und Mondfinsternis zu bestimmten Zeiten „Hört, der Himmel ruft aus: Der Messias ist gekommen!“ (Durre Samin) Der Verheißene Messiasas sagt: „Ich schwöre bei Gott, in dessen Händen mein Leben liegt, dass ich jener Verheißene Messias bin, den der Heilige Prophetsaw in den Ahadith angekündigt hat.“

(Malfozaat, Band I, Seite 313) In den Ahadith ist als besonderes Zeichen für den Imam Mahdi (Hadhrat Massih-e-Maud) erwähnt worden, dass sich in der Zeit seiner Ankunft der Mond und die Sonne verfinstern werden.

Hadhrat Imam Baqar Muhammad bin Alira überlieferte folgendes Hadith des Heiligen Prophetensaw: Übersetzung: Hadhrat Muhammad bin Alira (Hadhrat Imam Baqar) erzählt: „Laut der Prophezeiung gibt es für die Wahrhaftigkeit unseres Mahdis zwei solche Zeichen, wie es sie seit Erschaffung der Himmel und Erde niemals als Beweis für die Wahrhaftigkeit für irgendjemand gegeben hat. Erstens, wird es in der Zeit seiner Ankunft im Monat Ramadan in der ersten der dafür möglichen Nächte, nämlich am 13. Ramadhan, eine Mondfinsternis geben und zweitens am mittleren dafür möglichen Datum, nämlich am 28. Ramadhan, eine Sonnenfinsternis geben. Diese zwei Zeichen sind in dieser Form noch nie gezeigt worden.“ (Org. arabisch aus Hadiqatul Salehin, Nummer 957) Hadhrat Khalifatul Massih IV.rh erläuterte dieses Hadith folgendermaßen: „Dies ist ein solch großartiges Hadith, das niemand auf der Welt ablehnen kann, weil hier von einem solchen göttlichen Zeichen die Rede ist, welches auf keinen Fall in Menschenmacht liegt. Und niemand kann wagen, dies nach seinem Willen zu vollbringen. Und der Heilige Prophet Muhammadsaw hat diese beiden großartigen Zeichen deswegen als Kennzeichen zur Bestätigung der Wahrhaftigkeit des Mahdis benannt, damit kein falscher Messias die Menschen betrügen kann. Denn es liegt nicht in der Macht eines Lügners, dieses göttliche Zeichen gewaltsam für seine eigenen Zwecke sichtbar werden zu lassen. Und dann auch - wie ein Lügner sich auch nur erträumen kann, für sich solche himmlischen Zeichen für zu zeigen. Im oben genannten Hadith ist als Zeichen genannt worden, dass der Mond sich in der ersten dafür möglichen Nacht verfinstern wird und die Sonne sich am mittleren der dafür möglichen Tage, und dieses Ereignis wird im Monat Ramadhan stattfinden.(…) Ich habe von mehreren

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alten Weisen und Gelehrten Referenzen gesammelt, die vor der Ahmadiyyat die wahre Bedeutung dieses Hadith verstanden und erläutert hatten, dass der Heilige Prophetsaw hier von den drei für eine Mondfinsternis möglichen Nächten und drei für eine Sonnenfinsternis möglichen Tage gesprochen hat. Diese Religionsgelehrte lebten mehrere 100 Jahre vor Ahmadiyyat, aber sie besaßen einen vernünftigen Verstand und waren von reiner Natur, deshalb haben sie diese großartigen Zeichen der Wahrhaftigkeit auch sinngemäß und richtig verstanden. Die Mondfinsternis kann nur am 13., 14. oder 15. eines Mondmonats und die Sonnenfinsternis nur am 27., 28. oder 29. Tag eines Mondmonats stattfinden. Die früheren Gelehrten verstanden also, dass die erste Nacht die erste der drei möglichen Nächte einer Mondfinsternis war und der mittlere Tag der mittlere der drei möglichen für eine Sonnenfinsternis. Und genauso geschah es auch. Im Jahre 1894, fünf Jahre nach der Gründung der Ahmadiyya Muslim Jamaat, als Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad Qadianias bereits verkündet hatte, dass er der Verheißene Mahdi ist, wurde als Zeichen für die Wahrhaftigkeit des Imam Mahdi dieses großartige Zeichen sichtbar. Im Jahre 1894 fand in der 13. Nacht des Ramadhan eine Mondfinsternis statt und im selben Monat Ramadhan gab es am 28. Ramadhan eine Sonnenfinsternis. Ein Lügner kann sich nicht einmal vorstellen, dass ein solches himmlisches Zeichen für ihn gezeigt werden kann und auch gab es niemanden, der dieses Zeichen für sich beanspruchte. Nachdem der Verheißene Messiasas bekannt gegeben hatte, dass er der Imam Mahdi ist, wurde seitens der Gegner andauernd nach einer himmlischen Zeichen verlangt, nämlich dass ja prophezeit worden war, dass in der Ankunftszeit des Imam Mahdis es an bestimmten Tagen im Ramadhan eine Mond- und Sonnenfinsternis geben würde. Die gegnerischen Gelehrten wussten auch, dass dies ein solches Zeichen für die Wahrhaftigkeit des Imam Mahdi war, das nicht in der Macht eines Menschen liegt, dass jemand es nach eigenem Willen präsentieren könnte. Aufgrund dieser Tatsachen betete der Verheißene Messiasas intensiv bis schließlich im Jahre 1894 exakt gemäß der Prophezeiung im Monat Ramadhan am ersten der drei möglichen Nächte für eine Mondfinsternis sich der Mond verfinsterte. Als die Ahmadis erfuhren, dass sich der Mond als Zeichen für die Wahrhaftigkeit des Imam Mahdi verfinsterte, begannen sie sich in Windeseile und großer Anzahl, auch aus weit entfernten Gebieten anreisend, in Qadian zu versammeln, [denn sie sagten sich:] „Lasst uns das zweite große Zeichen für die Wahrhaftigkeit des Imam Mahdi, nämlich die Sonnenfinsternis in Qadian beobachten!“, denn die Sonnenfinsternis war für den mittleren der möglichen Tage im selben Monat prophezeit. Die Menschen stiegen auf Dächer und Minarette um dieses großartige göttlichen Zeichen mit eigenen Augen in Erfüllung gehen zu sehen. Gegen 9:00 Uhr kam ein Mann angelaufen, dass die Sonnenfinsternis begonnen hat. Aber zu Beginn war die Sonne nur ein wenig verfinstert. Wie könnte es sein, dass Allah für die Wahrhaftigkeit seines Mahdis ein Zeichen zeigt, welches nur verschwommen bleibt. Innerhalb einer halbe Stunde war die Sonne dann auch vollständig verfinstert. So hat Allah für die Wahrhaftigkeit jenes Mahdis, den der Heilige Prophetsaw als „unser Mahdi“ bezeichnete, diese zwei großartigen Zeichen zur Unterstützung gezeigt. Wenn jemand auf Geheiß Allahs hin einen Anspruch verkündet, dann zeigt Allah für dessen Wahrhaftigkeit solche Zeichen, die nicht in menschlicher Macht liegen. (Referenz aus der Mappe: Fragen-und Antwortsitzung mit arabischen Freunden, Seite 22-25) Als dieses außergewöhnliche und großartige Zeichen gezeigt wurde, gab es niemanden anderen außer Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas, der beanspruchte, der Verheißene Messias und Mahdi zu sein und gemäß den Aussagen des Heiligen Propheten Muhammadsaw, ist es nicht möglich, dass ein Zeichen gezeigt wird, ohne dass es jemanden gibt, der einen Anspruch verkündet hat. Der Verheißene Messiasas sagte nach dem Auftreten dieses Zeichens: „Für die Wahrhaftigkeit des Verheißenen Mahdis ist auch ein Zeichen, dass Allah in seiner Zeit dieses Zeichen zeigen wird, dass der Mond sich in der ersten der dafür möglichen Nächte verfinstern wird und die Sonne sich am mittleren der für eine Finsternis möglichen Tage. Und diese beiden Finsternisse werden im Monat Ramadhan stattfinden (…) Als Zeichen haben diese Mond- und Sonnenfinsternis nur in meiner Zeit für mich stattgefunden. Und vor mir gab es nicht die Konstellation, dass jemand einerseits beansprucht hätte, der Verheißene

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Mahdi zu sein und sich andererseits nach seinem Anspruch im Monat Ramadhan an den bestimmten Daten auch die Sonne und der Mond verfinstert hätten und er diese Finsternisse dann als Zeichen für seine Wahrhaftigkeit beansprucht hätte.“

(Quelle des Christentums, Urdu-Ausgabe, Seite 314, Fußnote) So gibt es noch zwei Gedichtverse des Verheißenen Messiasas: „Den Himmel hast du für mich zum Zeugen gemacht Mond und Sonne wurden für mich verfinstert Freunde, der Mann, der kommen sollte, ist bereits gekommen Dieses Geheimnis hat euch auch die Sonne und der Mond schon verraten.“ (Durre Samin) Hadhrat Sayyada Maryam Siddiqa Sahiba (Choti Apa) sagte über die Wahrhaftigkeit von Hadhrat Massih-e-Maudas: „Allah Taala hatte dem Verheißenen Messiasas den Zweck seiner Ankunft in einer Offenbarung mitgeteilt, dass der erschienene Verheißene Messias wieder beweisen wird, dass der Islam eine lebendige Religion ist und die Lehren des Qur-ân in der Welt verbreiten wird. Dieser Sinn und Zweck ist durch den Verheißenen Messiasas so deutlich erfüllt worden, dass dies schon an sich Beweis genug ist. Die Ankunft des Verheißenen Messiasas hat der Welt bewiesen, dass unser Gott ein lebendiger Gott ist, der Heilige Prophet Muhammadsaw ein lebendiger Prophet und der Heilige Qur-ân ein lebendiges Buch ist. Uns, die zu seiner Jamaat gehören, haben die Pflicht, durch unsere Taten, unseren Charakter und unsere Lebensweise der Welt zu beweisen, dass die Erlösung der Welt nun nur durch den Islam möglich ist.“

(Zarrin Nasaee, Seite 38 -39)

Fragen: 1. Nennen Sie das Hadith mit Übersetzung über die Wahrhaftigkeit des Verheißenen Messiasas.

Seerat (Das Leben) von Hadhrat Amma Jaanra,

Möge Allah Gefallen an ihr haben Der Verheißene Messiasas sagte über ihre Persönlichkeit und Lebensgeschichte folgendes: „Der wahre Grund für die Verfassung der Lebensgeschichte einer Person ist, dass sie den Menschen dieses Zeitalters und der Nachkommenschaft die Gelegenheit bietet, über die Ereignisse ihres Leben nachzudenken, damit Sie von den Beispielen ihrer moralischen Werte oder Stärke oder Reinheit und Gottesfurcht oder Wissen und Weisheit oder Unterstützung der Religion oder Mitgefühl mit der Menschheit oder aus einen anderen erwähnenswerten Fortschritt für sich etwas lernen können.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, verfasst von Prof. Sayyada Nassem Saeed, S.20)

Viele Menschen träumten davon, über das bemerkenswerte Leben von Hadhrat Amma Jaanra zu erzählen. So berichtet Sahibzadi Amtul Rasheed Begum Sahiba, Tochter vom Zweiten Khalifenra, über Ihren Traum in dem Buch, „Seerat von Hadhrat Amma Jaanra“. Sie träumte, dass Hadhrat Amma Jaanra Amna Begum Sahiba, die Ehefrau von Naik Mohammad Khan Sahib, aufforderte: „steh auf Amna, Berichte über mein Leben“.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra S.165)

In diesem Zusammenhang sagt Sahibzada Hadhrat Mirza Bashir Ahmad Sahibra: Die Person, der gegenüber Allah so viel Liebe zeigt und darauf hinweist, sich dieser Person stets zu

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erinnern. „Gedenket ihr“ beinhaltet die Botschaft, immer an sie zu denken. Sprecht über sie und etwas was Allah sagt, wird zu einer Form der Anbetung.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra S. 493-494)

Der hohe Rang von Hadhrat Amma Jaanra: Hadhrat Sahibzada Mirza Bashir Ahmad Sahibra schreibt in einem seiner Artikel folgendes: „Der umfassende und kompakte Term über die herausragende religiöse Stellung und großartige Persönlichkeit von Hadhrat Amma Jaanra, Licht Gottes, ist welches Allah durch den Verheißenen Messiasas äußern ließ. „Oh du Allahs weiser Massih, gedenke Allahs Segen, denn du hast meine Khadija erhalten.“ Die verschiedensten Aspekte der großartigen moralischen Werte von Hadhrat Amma Jaanra werden mit diesen kurzen Worten zum Ausdruck gebracht. Der erste Aspekt ist, dass Allah Sie in dieser Offenbarung mit dem wunderbaren Term „Meine Tugend“ anspricht, dies bedeutet das Ihre Person nicht nur eine Güte ist, sondern eine besondere Güte Allahs, dies wird durch den Hinweis auf das Wort „Meine“ deutlich. Durch das Hinzufügen des Wortes „UZKUR“ wird daraufhin gewiesen, dass es ein solcher Segen ist ihrer zu gedenken, und das sollte nicht in Vergessenheit geraten. Und zuletzt wird durch Verwenden des Wortes „Khadija“ darauf hingewiesen, dass Hadhrat Amma Jaanra solche Segnungen in Ihrer Person besaß, dass Sie mit dem Beispiel von Hadhrat Khadjiara vergleicht wird. Mit „Khadija“ wird noch einmal das Wort „Meine“ verwendet, dadurch wird die außergewöhnliche Liebe zu Hadhrat Amma Jaanra zum Ausdruck gebracht und weist auf die außergewöhnliche Nähe hin. Jeder Mensch weiß, dass die Größe von Hadhrat Khadijara nicht nur darin lag, dass Sie in Ihren persönlichen Eigenschaften eine hohe Stellung hatte, sondern auch dem Heiligen Prophetensaw eine sehr liebende, treue, achtsame und Weise Ehefrau war und darüber hinaus auch eine gute Arbeitskollegin war. Sie stand den Heiligen Prophetensaw nicht nur in schwierige Zeiten bei, sondern auch in der Anfangsphase machte Sie Ihm beispielslos Mut und munterte Ihn auf. Das Verhalten von Hadhrat Khadijara pflegte auch Hadhrat Amma Jaanra mit dem Verheißenen Messiasas.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra S. 1-2)

Über den reinen Charakter von Hadhrat Amma Jaanra bekam der Verheißene Messiasas zahlreiche freudige Ankündigungen. Eine davon ist: „Dein Haus wird mit Segen gefüllt und ich werde dich mit meiner Tugend bereichern, und die vorgesehenen Frauen, von denen du manche auch später bekommen wirst, du wirst große Nachkommenschaft haben und ich werde deine Kinder vermehren und segnen, aber einige von Ihnen werden im jungen Jahren sterben und deine Nachkommenschaft wird sich zahlreich in den Ländern verbreiten.“

(Auszug Seerat Hadhrat Amma Jaanra Verfasst von Prof.Sayyeda Naseem Saeed S. 28)

Eine weitere Offenbarung, die der Verheißene Massiasas bekam, lautet: (Taskira, S. 731) Über diese Offenbarung sagte Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra: Ich habe selber den Verheißenen Messiasas sagen hören: „Diese Offenbarung erhielt ich in einzelnen Nächten tausendfach“ (Geschichte der Lajna Imaillah, Band 2, S. 309 verfasst von Amtul Latif Sahiba, Ehefrau von Sheikh Khurscheed Ahmad Sahib, dem ehemaligen Redakteur der Al-Fazal Rabwah)

Kurze Erwähnung der Vorfahren von Hadhrat Amma Jaanra:

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Die Vorfahren von Hadhrat Nusrat Jahan Begum Sahibara stammten von dem Heiligen Prophetensaw ab. Sie stammte aus der Nachkommenschaft von Sayyada Fatima Begumra, der Mutter von Hadhrat Hussainra aus der Familie Sayyad und gehörte zu einer adligen Familie. Sie gehörte zu der 40.Generation von Hadhrat Imam Hussainra, der ein Enkelsohn des Heiligen Prophetensaw war. Hadhrat Sayyad Khuwaja Bahauddinrh Naqshbandi stammt von Hadhrat Imam Hussainra ab und war ein großer Führer seiner Zeit. Aus der Nachkommenschaft von Hadhrat Khawaja Bahauddinrh Bukhara (der Name der Stadt) in Indien stammt Khuwaja Mohammad Naseer Naqshbandi ab, der in der königlichen Herrschaft von Shah Jahan nach Delhi kam. Shah Jahan ließ ihm eine sehr große Ehre zu Teil kommen und machte ihn zusammen mit seinem Sohn Shujah zum Regierungschef. Aus der Nachkommenschaft von Hadhrat Khawaja Bahauddinrh kam noch Hadhrat Khuwaja Mohammad Tahir Sahibrh, der das Oberhaupt von Hadhrat Amma Jaansra Familie war. Er folgte der Bitte des Herrschers Orangzaib und kam zusammen mit einer Karawane von Bukhara nach Delhi. Nach Seiner Ankunft lud der Herrscher Orangzaib ihn in seine Burg (Lal Qila) zum Essen ein und brachte ihm viel Respekt entgegen und setzte ihn auf einen ehrenwerten Platz. Während des Aufenthaltes des Königs in Delhi besuchte der König ihn selbst mehrmals. Khuwaja Sayyad Mir Fatah-Ullah Sahibrh war der dritte Sohn von Hadhrat Khuwaja Sayyad Mohammad Tahir Sahib, er bekam aufgrund seiner frommen Art von dem König Orangzaib den Titel „Nawab und Khan“ (Adlig). Diese Familie hatte zahlreiche herausragende und heilige Persönlichkeiten hervorgebracht. Hadhrat Khuwaja Sayyad Mohammad Nasir Andleebrh war der Sohn von Nawab Zafrullah Khan und somit der Enkelsohn von Khuwaja Sayyad Mir Fatah-Ullah Sahibrh. Er wurde als eine herausragende heilige Persönlichkeit des 12.Jahrhunderts anerkannt. Auf der einen Seite gehörte er zu dem hohen Rang der Sadaad und auf der anderen Seite gehörte er aber auch zu dem Regierungsorgan. Deshalb besaß er jegliche Größe, Glanz und Glorie, aber er verteilte sein gesamtes Vermögen in Liebe zu Allah unter den Armen, und zog sich in die Einsamkeit zurück. Er hatte eine lebendige Beziehung zu Allah. Er fastete sehr oft. Er aß mehrere Tage lange nichts und betete Tag und Nacht in einem abgeschiedenen Raum. In einer Nacht hatte er eine Vision, dass sein dunkles Zimmer hell wurde und es erschien Hadhrat Hassan Mujteba, Sohn von Hadhrat Ali Murtazara, der eine Krone aus Diamanten trug und zu ihm sagte, dass Allah ihn auf dem Wunsch vom Heiligen Prophetensaw hin zu ihm geschickt hat, damit Ich dich mit Heiligtum und Weisheit bereichere und ich soll dir die frohe Botschaft bringen:“ Es ist eine besonderer Segen, den das Prophetentum für dich aufgehoben hat, der Anfang wurde mit dir gemacht und enden wird es mit dem Verheißenen Messias und Mahdias.“

(Mäkhana Dard Verfasst von Khuwaja Nasir Naseer Faraq Dehlwie S. 25) Nachdem die Vision zu Ende war, erzählte Hadhrat Khuwaja Mohammad Nasir Andleeb seinem Sohn, Hadhrat Khuwaja Mir Dardrh, von der Vision. In dieser Vision wurde eine großartige Prophezeiung gemacht. Wenn man sich die Wörter genauer anschaut, dann stellt man fest, a) es war ein besonderes Geschenk Gottes, b) es war für diese Familie bestimmt gewesen, c) der Anfang wurde mit Khuwaja Sayyad Mohammad Nasir Sahib gemacht und d) dieser Segen sollte mit dem Verheißenen Messias und Mahdias enden. Nach dieser Prophezeiung erfuhr man auch, dass die Zeit des Erscheinens des Mahdi bald beginnen würde. Diese Vision von Hadhrat Khuwaja Sayyad Mohammad Nasir Andaleeb erfüllte sich so, dass aus seinem Nachkommen der großartige Mensch Hadhrat Mir Nasir Nawab Sahibra geboren worden ist, er war der Vater von Hadhrat Ummul Momeinin. (Seerat Hadhrat Amma Jaanra S.31-35, verfasst von Prof. Sayyada Naseem Sayyad und Seerat Hadhrat Amma Jaanra, verfasst von Sheikh Mehmood Ahmad Irafanira)

Die Eltern von Hadhrat Sayyada Nusrat Jahan Begum Sahibara: Hadhrat Mir Nasir Nawab Sahibra war der Vater von Hadhrat Amma Jaanra und war der Zweite Sohn von Mir Nasir Amir Sahib und stammt aus der Ehe mit seiner Zweiten Ehefrau Frau Roshan Ara Begum Sahiba. Er ist 1845/46 geboren. Allah selbst bezeugte, dem Verheißenem

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Messiasas, die Rechtschaffenheit von Hadhrat Mir Nawab Nasir Sahibra und seiner Vorfahren mit der Offenbarung . Dies belegt selbst die Rechtschaffenheit, Gottesfurcht und Reinheit von Hadhrat Mir Sahibra und seinen Vorfahren. Aus diesem Grund hatte er Einfluss auf das Leben des Verheißenen Messiasas. Allah hat Hadhrat Mir Sahibra sogar die Amtszeit des Zweiten Khalifenra gezeigt, und ihm erwies er den gleichen Gehorsam, wie dem Verheißenen Messiasas. Er zeigte den gleichen Gehorsam seinem Enkelsohn, dem Zweiten Khalifenra, gegenüber, wie er es vorab schon beim Ersten Khalifenra gezeigt hatte. Die Mutter von Hadhrat Amma Jaanra hieß Sayyad Begum. Ihre Familie war in Indien weit verbreitet. Die Mitglieder Ihrer Familie waren gebildet und erreichten hohe Positionen in der Gesellschaft. Dazu gehören der bekannte Schriftsteller (schrieb über den Humor) Mirza Farhatullah Baig Sahib, die in der heutigen Zeit bekannten Literatin (schreibt Novellen) A.R Khaton und der bekannte Autor und Dichter Jameeludin Aaliy.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra S. 60-67 )

Geburt und Bildung Hadhrat Sayyada Nusrat Jahan Begum Sahibara wurde in Delhi als die Tochter von Mir Nasir Nawabra im Jahr 1865 geboren. In ihrer Familie war es Brauch, den Mädchen den Qur-ân und andere religiöse Bücher zu lehren. Es war die Epoche der Mughalherrschaft. In den Palästen war Bildung üblich. Prinzessinnen beherrschten die Sprachen Persisch und Urdu sehr gut, demnach beherrschte die Mutter von Hadhrat Amma Jaanra, Sayyada Begum Sahiba, den Heiligen Qur-ân und die Urdu Sprache… Auf diese Art und Weise wurde Hadhrat Amma Jaanra erzogen, d.h. sie hat den Qur-ân, Religion, zum Teil die Geschichte des Islams und das Kochen erlernt. Hadhrat Amma Jaanra war schon immer sehr klug und begabt und arbeitete sehr ordentlich… Sie beherrschte die Urdu Sprache sehr gut, falls der Verheißene Messiasas eine Frage über ein Wort aus der Urdu Sprache hatte, dann wandte er sich als aller erstes an Hadhrat Amma Jaanra und falls dennoch Bedenken auftraten, dann wandte eras sich an Hadhrat Nani Amma Sahibara oder an Hadhrat Mir Sahibra.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra S. 362)

Die verschiedenen Namen von Hadhrat Amma Jaanra und die darin enthaltene Weisheit Ihr Vater Mir Nasir Nawab Sahibra gab ihr den Namen Nusrat Jahan Begum, und später dann auch den Namen Aisha. Der Verheißene Messiasas sagt über ihren Namen Nusrat Jahan Begum folgendes: „Dies ist ein seltsamer Zufall, dass so wie die Großmutter der Sadat (Sayyad Familie) Shehr Bano hieß, ebenso meine diese Ehefrau, die die Mutter meiner Nachkommenschaft sein wird, Nusrat Jahan Begum heißt und dies deutet daraufhin, dass Gott, um der Welt zu helfen, meine Familie erschaffen hat. Das ist Gottes Gewohnheit, dass gelegentlich auch in den Namen seine Prophezeiungen verborgen sind. (Tazkirah, 37) (Seerat Hadhrat Ummul Momineen Mossanaf Mokarram Sheikh Mahmood Ahmad Irfani Seite 174-175)

Auch in der Jamaat sind einige Institute nach ihrra benannt worden, wie z. B. Nusrat Girl High-School, Jamia Nusrat, Nusrat Press, Nusrat Jahan scheme (Konzept) usw. Gott hat siera in seiner Offenbarung Khadija genannt, darüber sagt der Verheißene Messiasas folgendes: „Meine Frau wurde deshalb Khadija genannt, weil sie die Mutter einer segenreichen Nachkommenschaft ist, sowie auch damals eine segenreiche Nachkommenschaft versprochen wurde und das ist nur ein Hinweis darauf, dass diese Ehefrau aus der Sayyad Familie sein wird.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra S. 399)

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Hadhrat Sayyada Nusrat Jahan Begum Sahibara besaß auch die vorzüglichen Eigenschaften von Hadhrat Khadijara, siera glaubte an jede Verkündung des Verheißenen Messiasas sofort und von ganzem Herzen und mit fester Überzeugung ohne jeglichen Zweifel. Auch in schwierigen Situationen stand sie dem Verheißenen Messiasas beispielhaft zur Seite. Der Heilige Prophetsaw und Hadhrat Khadijara lebten nach der Hochzeit 24 Jahre miteinander und genauso verbrachten auch der Verheißene Messiasas und die Khadija dieser Zeit (Hz. Amma Jaanra) auch 24 Jahre gemeinsam.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra S. 398-400)

Außer diesen drei Namen nannten die älteren Frauen (der Mir Dard Familie) siera auch „Naseerul Jahan“. Allah hat dem Verheißenen Messiasas, nach seinem Prophetentum, den Titel „Vater der Gläubigen“ und Hadhrat Amma Jaan den Titel „Ummul Momineen“, also Mutter der Gläubigen genannt. Dadurch hat die Jamaat unzählige Segnungen erhalten und ihrra Vater, Hadhrat Sayyad Mir Nasir Nawab Sahibra, wurde von der gesamten Jamaat Hadhrat Nana Jaan genannt, und ihrera Mutter Hadhrat Nani Jaan. Ihrera beiden Brüder Hadhrat Dr. Mir Mohammad Ismael Sahibra und Hadhrat Mir Mohammad Ishaak Sahibra wurden als Hadhrat Mamu Jaan und ihre Ehefrauen Hadhrat Momani Jaan genannt. Durch diese Verwandtschaftsverhältnisse wurde die ganze Jamaat zu einer großen Familie, wie einzelnen Perlen in einer Kette, eingefädelt. (Auszug aus dem Artikel von Mokarrama Amtul Qayyum Sahiba, Mutter von Tahir Ahmad aus Deutschland)

Die anfänglichen Vorbereitungen der Hochzeit und der Beginn der Beziehung zu dem Verheißenen Messiasas Hadhrat Mirza Bashir Ahmad Sahibra berichtet, was er von seiner Großmutter mütterlicherseits gehört hatte:„ Meine Großmutter mütterlicherseits erzählte mir, als dein Großvater mit dem Bau des Flusses, welches 2 ½ Meilen westlich vom Qadian lag, die Aufsicht bekam, lernte er deinen Großonkel (älterer Bruder vom Vater) Mirza Ghulam Qadar kennen. Zufällig wurde ich zu dem Zeitpunkt krank, da sagte dein Großonkel zu Mir Sahib, dass Sein Vater ein begabter Mediziner sei und er solle mich von ihm behandeln lassen. Also brachte mich dein Großvater nach Qadian. Als ich dort ankam, saß dein Großonkel mit einigen Leuten im Erdgeschoss und dein Vater (der Verheißene Messiasas) saß in einem kleinen Raum am Fenster und rezitierte den Qur-ân. Dein Großvater (Väterlicherseits) fühlte meinen Puls und gab mir ein Rezept“. Hadhrat Mir Nasir Sahibra sagte folgendes:„ Ich habe von meinen Familienmitgliedern erfahren, dass so lange sie in dem Haus von Mirza Sahib geblieben waren, hat Mirza Sahib das Haus nicht betreten, sondern lebte so lange in einem anderem Haus. Er war so sehr um meine Ehre besorgt. Dies war auch eine seltsame Zeit, Hadhrat Sahib lebte die Zeit über alleine und war beschäftigt mit schreiben und beten.“ Nachdem wir von Qadian nach Lahore gingen, hatten wir keinen besonderen Kontakt mehr zum Verheißenen Messiasas mehr. Aber als der Verheißenen Messiasas das Buch “Braheen-e-Ahmadiyya“ verfasst und heraus gebracht hatte, hatte Hadhrat Mir Sahibra um ein Exemplar gebeten, und bat Hadhrat Sahib für einige Angelegenheiten um Dua, eine davon war: „Bitte beten Sie, dass Allah mir einen frommen und rechtschaffenen Schwiegersohn gibt.“ Diese ungewöhnlichen Begebenheiten sind nur Allahs Werk, dass auf der einen Seite Hadhrat Mir Sahib Hudhur um Dua bat und auf der anderen Seite gab Allah Hudhur die Anweisung zu einer zweiten Heirat.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra S. 44-46)

Dazu sagte der Verheißene Messiasas folgendes: „Es begab sich, dass mir in der Moschee während des Asr Gebetes offenbart wurde: ich habe beschlossen dich noch einmal zu verheiraten, und ich werde selbst dafür Sorge tragen und du wirst keinerlei Unannehmlichkeiten haben.“ In den Offenbarungen wurde auch verdeutlicht, dass es eine rechtschaffene und angesehene Familie sein wird. Also wurde in einer Offenbarung mitgeteilt: Allah hat dich in einer respektablen Familie geboren und bescherte ihmas ebenfalls in einer respektablen Familie die Position des Schwiegersohns.

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(Geschichte der Lajna Imaillah Band 2 S.304)

Als Hadhrat Mir Sahibra Hudhur um Dua schrieb, antwortete Hudhuras Hadhrat Mir Sahibra, worüber Hadhrat Mir Sahibra folgendes berichtet: Daraufhin antwortete der Verheißene Messiasas: Allah hat mir offenbart, dass sowie deine Familie herausragend ist, so werde ich dir eine Lebensgefährtin aus einer Saadat (wahrhaftigen) und edlen Familie schenken und werde diese Vermählung (Nikah) segnen. Das ist die Zusammenfassung seinesas Briefes, außerdem schrieb er, dass ich ihmas vertrauen soll und meine Tochter mit ihmas vermählen soll, aber diese Entscheidung sollte geheim bleiben. Weiter sagt Hadhrat Mir Sahibra :„Zuerst zögerte ich, aber dann betrachtete ich die fromme und sanftmütige Art von Hadhrat Sahibas und beschloss in meinem Herzen, meine Tochter mit diesem aufrichtigen Mann zu vermählen (Nikha). Der 1. Khalifra fragte einst Hadhrat Mir Nasir Nawab Sahibra: „ Ich kenne Sie zwar sehr gut, aber was ist der Grund dafür, dass Ihre Tochter den Verheißenen Messiasas zum Ehemann bekommen hat?“ Darauf antwortete Hadhrat Mir Sahabra: Der wahre Grund ist auf jeden Fall Allahs Segen über uns. Jedoch muss ich hinzufügen, dass es seit der Geburt meiner Tochter nicht ein Namaz gab, in dem ich nicht folgendes für sie gebetet hätte: „Oh Allah! Wer auch immer Deiner Meinung nach ein geeigneter Ehemann für Sie sei, mit jenem soll Ihre Eheschließung stattfinden.“, und Allah hat meine Gebete erhört. Zu jener Zeit gab es nur einen Menschen auf der Erde, der der Hüter aller frommen Taten war und der ehrlichste unter den Ehrlichen. Das ist in der Tat der Verheißene Messiasas. Zu jener Zeit gab es auch nur einen einzigen Menschen, der Allah um eine mit Glück gesegnete Eheschließung und ein glückliches Leben seiner Tochter flehte, und das war Mir Nasir Nawabra. Allah hat die Gebete von Herrn Hadhrat Mir Sahibra erhört und erfüllt, indem er den Heiratsantrag vom Verheißenen Messiasas in die Herzen von Herrn Hadhrat Mir Sahibra und seiner Gattin setzte und für alle anderen Anträge die kamen, eine Abneigung in deren Herz setzte. Dies war nur der Grundstein eines gesegneten und heiligen Ehepaares, durch welche eine neue Welt, eine neue Familie und ein neuer Frieden gegründet werden würde. Durch welche die Braut die zweite Khadija werden würde und der Ehemann der zweiten Khadija der Diener Mohammedssaw. Allah hat dieses Ehepaar geschaffen, um einen gesegneten Sohn auf die Welt zu setzen, dessen Nachricht der Heilige Prophetsaw in einem Hadith gab, in dem es heißt, dass sie „eine gesegnete Nachkommenschaft haben werden“.

( Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S, 46-49)

Allah hat dem Heiligen Prophetensaw 1400 Jahre vor dem Erscheinen des Verheißenen Messiasas von dessen Ankunft berichtet und hat Ihmsaw ebenfalls offenbart, dass der Messias der Zeit heiraten wird und das er Nachwuchs haben wird. Zu heiraten und Kinder zu bekommen ist ja an sich nichts ungewöhnliches, jedoch wurde so etwas noch nie zuvor über eine Person von Allah kundgetan und das 1400 Jahre vor dessen Eintreffen. Diese Hochzeit war keine gewöhnliche, denn mit Hilfe dieser sollte ein Fundament zwischen Himmel und Erde gelegt werden… Hadhrat Sayyada Nusrat Jahan Begum Sahibara Wesen entstammte einem Vers von Allah. Diese heilige Persönlichkeit hatte Allah für seinen Gesandten, den Verheißenen Messiasas, erwählt. Vor den Gebeten des Verheißenen Messiasas hatte Allah ihm auch schon eine Offenbarung über die Hochzeit mit Hadhrat Sayyada Nusrat Jehan Begum Sahibara gegeben und dazu folgendes gesagt: Danke mir dafür, dass du meine Khadija bekommen hast. Über diese Offenbarung sagte der Verheißene Messiasas folgendes: „Diese Prophezeiung vor einigen Jahren bezog sich auf diese Hochzeit, welche in Saadats Hause in Delhi stattfand, in der durch Allahs Segen 4 Söhne geboren wurden und meine Ehefrau wurde Khadija genannt, da sie die Mutter einer gesegneten Nachkommenschaft ist. Genauso wie dort auch eine

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Versprechen über eine gesegnete Nachkommenschaft gemacht wurde. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass diese Ehefrau auch aus der Nachkommenschaft der Saadaat sein wird.

(Geschichte der Lajna Imaillah, Band 2 S. 303-304)

Die Offenbarung wurde durch Hadhrat Amma Jaansra heiliges Wesen erfüllt. Sie ist die großartige Mutter, aus deren Leib ein solch heiliger und großartiger Sohn Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra geboren wurde, und sie ist auch die glückselige Großmutter und Urgroßmutter, die von Allah mit vollkommenem Wissen und Weisheit, Schönheit und Ausstrahlung gesegnete Enkel und Urenkel bekommen hat, Masha-Allah, die mit dem gesegneten Geschenk des Khilafats beglückt wurden. Diese Segnungen erleuchten alle Enden der Welt und die gesamte Welt profitiert davon. (arabisch) Dies ist das gesegnete Zeitalter, wofür viele respektierte Ältere und Walli-ullah (der mit Gott in Kontakt stehende) der vergangenen Generationen unter Tränen gebetet hatten und schon verstorben sind. Die Offenbarung, die der Heilige Prophetsaw gemacht hatte, dass das Zeitalter des Verheißenen Messiasas meine Zeit sein wird. Dank Allah haben wir durch das Erscheinen des Verheißenen Messiasas auch die Zeit der früheren Propheten erleben dürfen. Im Schatten der versprochenen Khalifen profitieren wir von den Segnungen Allahs.

(Auszug aus der Rede von Frau Amtul Qayyum Sahiba, Jalsa Salana Deutschland 2002) Verlauf der Hochzeit: Hadhrat Amma Jaanra berichtet über den Verlauf ihrer Hochzeit folgendes: Anlässlich der anstehenden Hochzeit mit mir kam der Verheißene Messiasas zusammen mit Sheikh Hamid Ali und Lala Milawal Mal nach Delhi. Am 17. November 1884 vollzog Maulwi Naseer Hassan aus Delhi unsere Trauung, die in der Moschee des Chawaja Meer Dards zwischen Asr und Maghrib stattfand. Nach der Hochzeit wurde die Zeremonie, die sich mit dem Verlassen der Braut aus dem Elternhaus befasst, eingeleitet und war bar jeglicher aufwendiger Umstände sowie Traditionen und Bräuche. Am zweiten Tag brachte der Verheißene Messiasas Hadhrat Nusrat Jehan Begum Sahibara nach Qadian, in seine Heimat. Es ist in unserer Kultur normalerweise üblich, dass bei der Ankunft der Braut ins Haus der Schwiegereltern große Feierlichkeiten unternommen werden. Aber Hadhrat Nusrat Jehan Begum Sahibara wurde mit einem Ort konfrontiert, der für sie nur fremde Menschen offenbarte und darüber hinaus war die Verwandtschaft des Verheißenen Messiasas erzürnt über diese seine zweite Eheschließung. Des Weiteren waren die Sprache sowie Atmosphäre gänzlich neu für sie. Auch erschien diese im Gegensatz zur historisch wertvollen Stadt Delhi voll Trubel und Heiterkeit sehr klein und nichtig, mitunter deswegen weil dieses Dorf (Qadian) weit von der Welt und Bevölkerung war. Kein rotes Fort, keine königlichen Herbergen, kein erhabenen Moscheen sowie Bauten. Hadhrat Nawab Mubarka Begum Sahibara berichtet: „Einmal erzählte uns Hadhrat Amma Jaanra folgendes: Als dein Vater mich als Braut hierher brachte, war die ganze Verwandtschaft uns gegenüber feindlich gesinnt. Ein paar Arbeiter waren für die Hausarbeit bei uns angestellt, weshalb diese armen von ihren Familien kein Essen mehr bekamen. Im Haus war keine weitere Frau, nur die Nachbarin Fatima Begum. Sie verstand weder unsere Sprache noch verstanden wir die ihre. Es war gegen Abend oder genauer nachts als wir ankamen. Ich war konfrontiert mit einer einsamen Atmosphäre, einem unbekanntem Land und es war eine Unruhe in meinem Herzen. Ich weinte unaufhörlich und es gab niemanden, der mir Trost spendete, meine Tränen trocknete oder sich um mein Essen und Trinken kümmerte. Alleine, verstört und betrübt kam ich an. Im Zimmer befand sich nur ein pakistanisches aus Stroh geflochtenes Bett (Chaar Pahi), auf dem ich mich müde und erschöpft hinlag und erst am nächsten Morgen erwachte. Dies war in jener Zeit das Schlafgemach der Königin der beiden Welten und die erste Nacht im Hause des Ehemannes. Aber die Engel riefen und riefen: O du auf dem Bett (Chaar Pahi) schlafende Braut am ersten Tage, schau, denn dir werden Segnungen aus beiden Welten

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zuteilwerden und du wirst sein, außerdem wird eines Tages selbst die Krone des Herrschers zu Füßen deiner Sklaven liegen. So Gott will. Am nächsten Tag rief der Verheißene Messiasas einen Gehilfen zu sich und besorgte seiner Braut eine bequemere Schlafgelegenheit.“

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 50-52) So hat sich die Heirat vollzogen, aus deren Ehe eine gesegnete Nachkommenschaft gemäß dem Versprechen Gottes hervorkam: „Ich werde deine Bedürfnisse enorm vermehren und dir Segnungen bescheren.“ Nachkommen Allah schenkte ihr 5 Jungen und 5 Mädchen. 2 Jungen und 3 Mädchen starben einen Kindestod. Die restlichen 5 Kinder haben ein hohes Alter erreicht, die Namen der Kinder sind wie folgt: 1.Hadhrat Mirza Bashirudin Mahmmod Ahmad Sahibra „Der Verheißene Sohn“ 2.Hadhrat Mirza Bashir Ahmad Sahibra „Der Mond unter den Propheten“ 3.Hadhrat Mirza Sharif Ahmad Sahibra „Es kam ein König“ 4.Hadhrat Sayyada Nawab Mubarka Begum Sahibara „Nawab Mubarka Begum“ 5.Hadhrat Sayyada Nawab Amtul-Hafeez Begum Sahibara „Geehrte Tochter “

(Geschichte der Lajna Imaillah, Band 2, S. 305-308) Vorbildliche und bescheidene Lebensweise des Verheißenen Messiasas: Tatsächlich spiegelt die Ankunft des Verheißenen Messiasas die zweite Ankunft des Heiligen Propheten Mohammadsaw wieder. Hadhrat Sahibzada Mirza Bashir Ahmadra sagte folgendes: Der Verheißene Messiasas war in der Tat einer der Menschheit wohlgesonnenes Wesen und sein Verhalten gegenüber seiner Frau und Kindern war erfüllt von außergewöhnlicher Reinheit und schöner Gnade. …. Der Verheißene Messiasas war ein hervorragender Ehemann und ein ausgezeichneter Vater. Und aufgrund dieser himmlischen Atmosphäre, die in seinem Hause vorherrschte sowie aufgrund seiner Lehre diesbezüglich, wussten die Ahmadi Frauen den Verheißenen Messiasas als eine starke Stütze zu verstehen, wenn es entweder um ihre häuslichen Streitigkeiten ging oder um die Wahrung ihrer Rechte. Denn sie konnten mit Gewissheit davon ausgehen, dass er ihre Beschwerden nicht nur mit dem Gerechtigkeitssinn anhören würde, sondern würde er auch gütig und wohlgefällig sein. Was die familiären Streitigkeiten anbelangt, achtete der Verheißene Messiasas ganz besonders auf Mitgefühl und die Rechte der Frauen. Hudhur bezeichnete seine Ehefrau als Zeichen Allahs. So schreibt Arfani Sahib: Der Verheißene Messiasas schätzte Hadhrat Amma Jaansra Fürsorge sehr, deshalb bezeichnete eras sie als ein Zeichen Allahs. Hadhrat Mufti Mohammed Sadiq Sahib erzählte: In Sommernächten schliefen der Verheißene Messiasas und seine Familie im Vorhof. Während der Monsunzeit aber regnete es in der Nacht, weswegen Probleme auftraten, dadurch, dass man die Betten (Char pai) entweder in die Diele, oder in die unteren Räume des Hauses schieben musste. Deswegen gab Hadhrat

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Amma Jaanra den Vorschlag, einen Teil des Vorhofs zu überdachen(...) Der Verheißene Messiasas gab den Befehl, diese Änderung vorzunehmen. Als Hadhrat Maulvi Abdul Karim Sahibra von diesem Unternehmen erfuhr, begab er sich zum Verheißenen Messiasas, da er gegen diesen Vorschlag war und sprach ihn darauf an, dass durch diese Änderung der Vorhof beengt werden würde und auch kein Windzug mehr möglich wäre. Die Argumentation Maulvi Sahibs fand auch bei einigen anderen Zustimmung. Der Verheißene Messiasas antwortete auf all diese Äußerungen. Doch die letzten Worte, die er ihnen entgegnete und durch welche alle Anwesenden verstummten, lautete: „Allah hat mir die versprochenen Söhne durch diese Frau gegeben, welche zu den Zeichen Allahs zählen. Deswegen gebührt ihr unsere Fürsorge, und deshalb ist es verpflichtend, in solchen Angelegenheiten auf sie zu hören.“

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra S. 110)

Hadhrat Amma Jaansra Stellung ist so erhaben, dass Allah ihre Erwähnung mit einem Ausdruck größter Liebe schätzt, und dazu auffordert fortwährend über sie zu berichten. Jeden Aspekt ihres Lebens in einem Aufsatz unterzubringen, ist gar nicht möglich. Dennoch werden wir versuchen, eine Reise durch dieses glanzvolle und herznahe Tal zu unternehmen, in welchem Hadhrat Amma Jaanra mit dem Imam der Zeit, dem Verheißenen Messiasas, in der Obhut der Engel ihr Leben geführt hat. Die Segnungen von Hadhrat Amma Jaanra : Der Ehrenwürdige Maulvi Muhammad Ibrahim Sahib, der mit der Leitung von Jamia- al Mubashareen Qadian betraut war, schreibt über die Segnungen von Hadhrat Amma Jaanra folgendes: Siera, als Stellvertreterin des Verheißenen Messiasas, war den Kindern und der Jamaat gegenüber stets gnädig, beruhigend und zuversichtlich bis zu 40 Jahren treu geblieben. Wenn die Kleider des Verheißenen Messiasas segenreich sind, und darüber folgende Offenbarung gemacht wurde: „Könige werden Segen durch deine Kleidung ersuchen“, dann kann das Wesen von Hadhrat Amma Jaanra durch die Verbindung mit dem Verheißenen Messiasas ebenfalls eine Quelle unendlicher Segnungen sein. Ihr Wesen war der Spiegel des Charakters des Verheißenen Messiasas und wurde so für die Menschen ein Weg der Segnungen und Gnade. Ihrera Persönlichkeit war auch dadurch für die Kinder und die Jamaat segenreich, da sie durch ihre unzähligen Gebete auch eine Hilfe darbot. Ihrera Segnungen werden durch die gesegneten Nachkommen der Menschheit bis zum Tag des Jüngsten Gerichts erhalten bleiben.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 467-468)

Allah hat Hadhrat Amma Jaanra ebenfalls als Zeugin der Offenbarungen des Verheißenen Messiasas erwählt: Hadhrat Mirza Bashir Ahmad Sahibra schreibt in Seerat-ul-Mahdi, „Hadhrat Amma Jaanra berichtete, dass es sich begab, dass als einmal der Verheißenen Messiasas in dem Haus von Mir Hamid Shah Sahibra in Sialkot schlief, ich aus seinemas Munde einen Satz hörte. Ich dachte, er hätte eine Offenbarung, also fragte ich ihnas als erwachte, ob er eine Offenbarung erhalten hätte. Eras bejahte dies und fragte, wie ich dies bemerkt hätte. Ich antwortete Ihmas, dass ich Seineas Stimme gehört hatte.“ Allah eröffnete ihr auch viele Offenbarungen des Verheißenen Messiasas: Die Spiritualität von Hadhrat Amma Jaanra war durch das erhabene Wesen des Verheißenen Messiasas und Allahs Gnade dermaßen ausgeprägt, dass Allah ihrra vieles so offen legte, wie er es dem Verheißenen Messiasas offen legte. Hieraus kann man ersehen, welche Ähnlichkeit die Seele des Verheißenen Messiasas mit der Seele Hadhrat Amma Jaansra hatte… Der Verheißene

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Messiasas erzählte, dass es sogar einige Male geschah, dass auch seine Ehefrau dieselben Träume oder Offenbarungen erhielt, wie er selbst. Am 18. Oktober erzählte der Verheißene Messiasas: „Heute habe ich in der späten Nacht eine Offenbarung erhalten. Übersetzung: Ich werde jeden Anhänger/Gläubigen beschützen und dies den Menschen als Zeichen setzen. Wir werden Gnade walten lassen. Diese Sache ist beschlossen. Allein bei mir liegt die Heilung. Ich habe sofort die Offenbarung niedergeschrieben und danach meine Ehefrau (Hadhrat Amma Jaanra) gefragt, ob sie einen Traum hatte? Daraufhin antwortete sie, dass sie soeben davon geträumt hat, dass ein Paket von Sheikh Rahmatullah ausgeliefert wurde, welches Medikamente beinhaltete. Außerdem waren die Ehefrau des Hakeem Fazal Deen und die Hebamme Mariam in der Nähe. Als das Paket geöffnet wurde, war es bis zum Rand mit Medikamenten gefüllt. Ich erzählte ihr, dass ich diese Offenbarung erhalten hatte. Ich zeigte ihr daraufhin die aufgeschriebene Offenbarung. Es liegt in der Macht/Natur Gottes, dass hier auf der einen Seite „rahmatan minna“ (Gottes Gnade auf uns) offenbart wurde. Auf der anderen Seite wurde im Traum gezeigt, dass Rahmatullah dies geschickt/gesandt hat und dann noch die Anwesenheit des Hakeem Fazal Deen und Mariam. Dies alles ist eine frohe Botschaft… Die frohe Botschaft dieser Offenbarung und des Traums wurden durch den Einsatz der Homöopathie, welchen durch den vierten Khalifa angewandt wurde, wahr und weiter erfüllt.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 75-77)

Hadhrat Amma Jaansra Beziehung zu Allah Der Verheißene Messiasas reflektiert die Qualitäten vom Heiligen Prophetensaw, und der Heilige Prophetsaw reflektiert die Attribute von Allah. Hadhrat Sayyada Nusrat Jahan Begum Sahibara folgte ihren zwei Geliebten Vorbildern, und liebte Gott von ganzem Herzen und vertraute nur auf seine Hilfe… Hadhrat Amaajaan glaubte felsenfest an die Existenz des lebendigen Gottes, deshalb glaubte sie auch an die Wirkung und Erfüllung der Gebete. Sie verrichtete ihre Gebete pünktlich und nach der Sunna.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 88) Ihr fester Glaube in die Gebete des Verheißenen Messiasas Hadhrat Khalifatul-Massih IV.rh schreibt im Buch 'Sawanah Fazle Umar': Dieses Haus hatte soeben seinen geliebten Vater und Heiligen Imam verloren und er hatte weder die Erbschaft als Oberhaupt noch weltliche Reichtümer hinterlassen jedoch, so wie seine Mutter schon sagte, als sie alle Kinder zusammenrief: Kinder, wenn ihr das Leere Haus seht, denkt nicht das euer Vater euch nichts hinterlassen hat, er hat für euch einen großen Schatz an Gebeten im Himmel hinterlassen, der euch zu gegebener Zeit zu Nutze kommen wird. Hadhrat Mirza Bashir Ahmadra schreibt: Hadhrat Amma Jaansra Art und zu beruhigen war nicht nur eine rein traditionelle Aussage, um in der Zeit großer Trauer ihre Kinder zu beruhigen, vielmehr war es ein Ruf Gottes und das Echo jener Offenbarung des Verheißenen Messiasas (Übersetzung aus dem Arabisch) Ist Gott denn nicht genug für seinen Menschen? Und von diesem Augenblick an bis zum heutigen Zeitpunkt haben die Gebete des Verheißenen Messiasas uns begleitet und Allahs Segnungen waren immer mit uns.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 99-100) Gottes Wohlgefallen, das Ziel Ihrer Bemühungen und ihrera Inbrunst für sein Wohlgefallen Alle Handlungen von Hadhrat Amma Jaanra waren einzig und allein für Allah, auch wenn manche Dinge ihr schwerfielen, tat sie diese mit Freude, um das Wohlgefallen Gottes zu erlangen. … Sie richtete ihr Augenmerk stets auf Gottes Segnungen und Gaben. Einmal gegen Mittagszeit kam unsere Verehrte Tante Rahmani nach Qadian … Im Scherz sagte sie: Amma Jaan! Man muss die Engländer einfach dafür lieben, was sie für wunderbare Dinge

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erfunden haben, wie zum Beispiel das Radio … Sie hatte bis dahin auf ihrem Bett gelegen, aber sie setzte sich in dem Moment auf und sagte: „ Man muss diesen Gott lieben, der den Menschen erschuf und ihm solche Intelligenz gab.“ Dies war ihre Art, wie sie ständig der Gaben Gottes gedachte.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 131-132) Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra sagte: „Der Verheißene Messiasas war bereits verstorben und meine Verehrte Mutter nahm mich in den Gebetsraum (Bait-ud-Dua), legte das Buch mit den Offenbarungen des Verheißenen Messiasas vor mich und sagte: 'Ich denke, dies allen ist dein größtes Erbe.' Ich schaute mir die Offenbarungen an und sah, dass darin eine der Offenbarungen für seine Kinder lautete 'Recht, Nachkommen nach Nachkommen'. Recht, Nachkommen nach Nachkommen bedeutet tatsächlich, dass ich in den Köpfen deiner Kinder die Begabung gelegt habe, dass wenn immer sie ihre Begabung einsetzen, werden sie immer die Führung erlangen und dies ist die Erbschaft, die wir deinen Nachkommen auf ewig gegeben haben.“ So wurden zwei Söhne des Zweiten Khalifenra, Hadhrat Mirza Nasir Ahmadrh und Hadhrat Mirza Tahir Ahmadrh zum Dritten und Vierten Oberhaupt der Gemeinde gewählt und im Sinne von Nachkommen nach Nachkommen wurde nun Hadhrat Mirza Masroor Ahmadatba zum Fünften Oberhaupt gewählt. Auch Mirza Muzzaffar Ahmad erlangte in diesem Sinne eine Führung in dieser Welt und so ging die Offenbarung 'Recht, Nachkommen nach Nachkommen' auf diese Weise in Erfüllung und wird auch in Zukunft auf verschiedene Weisen erfüllt werden.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 175) Also sieht man, dass jenes Erbe, welches Hadhrat Amma Jaanra ihrem Sohn übergab, ein altes Buch mit Offenbarungen war und sie sagte dass dies sein größtes Erbe sei. Wie sie mit vielen Gebeten und mit großer Aufopferung ihren Kinder und auch der gesamten Gemeinde beistand, um die Mission des Verheißenen Messiasas voranzutreiben, ist beispielhaft für uns.

(Persönliche Anmerkung)

Ihr Augentrost im Gebet Ihre Verehrte Tochter Hadhrat Sahibzadi Nawab Mubarka Begum Sahibara schreibt: Hadhrat Amma Jaanra verrichtete das Gebet mit großer Hingabe, Demut und mit großer Liebe. Ich habe niemals erlebt dass sie das Gebet eilig verrichtete. Auch das Tahajjud und Ischraq Gebet verrichtete sie regelmäßig, solange ihre Gesundheit dies zuließ. … Sie verrichtete das Gebet mit großem Verlangen und Inbrunst. … Eine Begebenheit aus meiner Kindheit ist mir ganz besonders in Erinnerung geblieben, dass an den Tagen, wenn Siera das Gebet nicht verrichtete, Siera die Zeit nach dem Gebetsausruf nicht mit reden verschwendete, vielmehr nutzte Siera diese Zeit, um zurückgezogen spazierend Gebete zu sprechen und Gottes zu gedenken. Ich habe diese Angewohnheit immer beobachtet. Sahibzadi Hadhrat Nasira Begum Sahiba (Verehrte Mutter des Fünften Khalifen) schreibt: Hadhrat Amma Jaanra wartete nach dem Wudhu (rituelle Waschung vor dem Gebet) auf den Ausruf zum Gebet, obwohl sie eigentlich ständig im Wudhu Zustand war. Sobald sie den Aufruf zum Gebet vernahm, sagte sie vor dem Beginn des Gebets: Ich werde nun das Gebet verrichten, Mädchen steht auf und verrichtet jetzt auch das Gebet. Dies war ihre Art uns auf das Gebet aufmerksam zu machen. Ihre Enkelin Sahibzadi Amtul Qayoom Sahiba, Ehefrau von Sahibzada Mirza Muzaffar Ahmadra schreibt: An einige Begebenheiten mit Hadhrat Amma Jaanra erinnere ich mich noch als würde ich sie soeben beobachten. Zum einen ist es, wie sie das Gebete verrichtete, ich kann ihren Zustand im Gebet nicht in Worte fassen, ihre Hingabe und Demut war so offensichtlich, als würde sie tatsächlich zu Gottes Füßen liegen und ihn anflehen. Man kann diesen Zustand zwar fühlen aber ich fühle mich nicht in der Lage, diesen Zustand in Worte zu fassen. Amina Begum Sahiba, Ehefrau von Herrn Nek Muhammad Khan, der die Ehre zuteil wurde Hadhrat Amma Jaanra zu dienen, schreibt: Sie war zu jeder Zeit im Wudhu- Zustand, sogar in Krankheit und in großer Schwäche verrichtete sie das Gebet zu Beginn der Gebetszeit und in der Zeit in Qadian verrichtet sie die Nawafil im Bait-du-Dua. Vom Zeitpunkt des Maghrib

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Gebets bis zum Zeitpunkt des Ishaa Gebets beschäftigte sie sich mit Gebeten. Sie hatte ständig die Gebete: (Übersetzung aus Arabisch) Heilig ist Allah und ihm gebührt aller Preis, Heilig ist Allah, der Große.' Und auch: 'Oh Lebender, Oh Selbstbestehender, ich ersuche Hilfe durch deine Gnade.' auf den Lippen. Diese Angewohnheit habe ich auch in ihren Töchtern und Nachkommen gesehen, dass sie sowohl das Maghrib Gebet als auch das Ischaa Gebet sehr ausgiebig verrichteten.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 133-135) Ihre Liebe zum Heiligen Qur-ân Hadhrat Amma Jaanra rezitierte den Heiligen Qur-ân sehr häufig. Als ihr das Lesen schwerfiel, bat sie jemanden, ihr aus dem Heiligen Qur-ân vorzulesen. Hadhrat Mirza Wassiem Ahmad berichtet in diesem Zusammenhang: Mir wurde die Ehre zuteil, Ihrra nach dem Fajr Gebet aus dem Qur-ân zu rezitieren. Die Ehefrau von Hadhrat Maulana Ghulam Nabi berichtet: Wann immer Hadhrat Amma Jaanra durch eine Begebenheit an den Verheißenen Messiasas erinnert wurde, begann sie den Qur-ân zu rezitieren. Diese Angewohnheit sollte uns allen ein Beispiel sein. Hadhrat Dr. Sahibzada Mirza Munawar Ahmad schreibt: Auch während ihrer letzten Krankheit bat sie uns, dass man den Qur-ân für sie rezitieren sollte, sogar am Tag als sie verstarb, sagte sie am Morgen: 'Lest mir aus dem Qur-ân vor.' Worauf Mahmood Ahmad den Qur-ân rezitierte und auch eine Stunde vor ihrem Tod bat sie: ‘Lest mit aus dem Qur-ân vor.‘ Worauf Mir Muhammad Ahmad den Qur-ân rezitierte. […] Sie wollte die Liebe zum Qur-ân auch in die Herzen anderer einflößen. Auf Hochzeiten schenkte sie der Braut oft einen Qur-ân.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 138-140) Ihre tiefe Liebe für den Heiligen Prophetensaw Hadhrat Amma Jaanra empfand eine tiefe Liebe für den Heiligen Prophetensaw, war sie doch die Ehefrau jenes Liebenden, der als einziger der Liebe zum Heiligen Prophetensaw gerecht wurde. Hadhrat Amma Jaanra mochte es immer über den Heiligen Prophetensaw zu hören und im Herzen war sie ständig damit beschäftigt, ihn zu lobpreisen. Mit der Regelmäßigkeit, wie sie der Rezitation des Qur-ân lauschte, bat sie ihre Söhne auch, ihr täglich aus den Hadith Büchern vorzulesen.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 141) Ihre Gebete wurden im Hofe Allahs erhört Das Leben des Verheißenen Messiasas hatte eine so große Wirkung auf sie, dass ihr Glaube an Allah sich sehr vertiefte. In jedem Ihrer Worte und ihrer Handlungen war ihre tiefe Liebe, Zuneigung und Vertrauen zu Allah offensichtlich. Hadhrat Sayyada Nawab Mubarqa Begum Sahibara schreibt: Sie betete für die gesamte Gemeinde wie eine wahrhafte Mutter es tut, und sie gedachte aller Ahmadi Kinder in ihren Gebeten. Sehr oft betete sie weinend für solche Menschen, an die sich niemand erinnerte. […] Sie liebte alle Gemeinde-Mitglieder aus tiefstem Herzen. Vielleicht ist es ihnen gar nicht bewusst, aber vertrauen sie mir, wenn ich sage, dass sie die Gebete einer Mutter verloren haben, die besser als eintausend Mütter war.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 416-417) Frau Amtul Quyyum, Mutter von Herrn Tahir Ahmad, der die große Ehre zuteil wurde dass sie eine lange Zeit in Hadhrat Amma Jaansra Gesellschaft verbrachte, schreibt aus Deutschland: Ich war noch sehr jung als ich begann, zum Haus des Verheißenen Messiasas zu gehen und ich sah Hadhrat Amma Jaanra dort. Ich erinnere mich noch immer an jedes einzelne Zimmer dieses Hauses und diese Erinnerungen sind in meinem Herzen eingeschlossen, die Orte wo

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ich Hadhrat Amma Jaanra spazieren gehen sah, wo sie ihre Gebete verrichtete. Diese Augenblicke sind noch immer vor meinen Augen als wäre es erst gestern gewesen. Das ist nun schon eine Ewigkeit her und wenn ich jetzt die auf ihre Nachkommen herabregnenden Segnungen sehe, vermehrt sich die Liebe und Zuneigung für sie noch mehr und ich erkenne noch weiter, welch hohen Rang sie doch hatte. Auch an die Tage mit Hadhrat Amma Jaanra in Rabwah erinnere ich mich noch gut als sie noch in einem instabilen Haus lebte.

(Zitat aus einer Rede von Frau Amtul Qayyum Sahiba) Weiter schreibt Frau Amtul Qayyum Sahiba: Den größten Teil ihrer Zeit verbrachte sie mit Gebeten und im Gedenken Allahs. […] Sie redete sehr wenig, aber wenn sie sprach, waren ihre Aussagen sehr gewichtig. Oft war sie still im Gedenken Allahs beschäftigt. […] Ich besuchte sie einmal bei ihr zu Hause in Rabwah, es war im Sommer und sie hatte ein nasses Taschentuch auf ihr Gesicht gelegt, um der enormen Hitze etwas zu entkommen. Ihre Bedienstete war damit beschäftigt, einen Deckenventilator zu betätigen. Ich fragte die Bedienstete mit Handzeichen ob Hadhrat Amma Jaanra denn schlafe, sie bejahte dies. Als ich mich umdrehte, um zu gehen fragte Hadhrat Amma Jaanra plötzlich: Wer ist da? Ich erwiderte Amma Jaan ich bin es, Amtul Quyyum. Sie blieb ruhig, wodurch ich merkte, dass sie im Gebet vertieft war. Sie betete selbst sehr viel und forderte auch andere dazu auf, zu beten.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 427) Allah erfüllte, was Hadhrat Amma Jaanra aussprach Frau Amtul Qayyum, Mutter von Herr Tahir Ahmad, schreibt aus Deutschland: Als meine jüngere Schwester geboren wurde, nahm meine Tante (Frau des Onkels mütterlicherseits) sie mit zum Zweiten Khalifenra, um für einen Namen für sie zu bitten. Als sie dort ankam, fragte Hadhrat Amma Jaanra was denn der Grund ihres Besuchs sei? Sie antwortete, dass Zainab eine Tochter geboren habe und man den Zweiten Khalifenra um einen Namen bitten möchte. Sie sagte mit fröhlicher Stimme: Geh und sag zu Zainab, dass sie das Mädchen Buschra nennen soll, Allah wird ihr einen Sohn schenken. Der großmütige Gott, der sie sehr liebte, hat durch seine Großzügigkeit gemäß ihrer Weissagung nach zweieinhalb Jahren [Zainab] einen Sohn geschenkt, Aller Preis Gebührt Allah. Als man um einen Namen fragte, hat Allah ein großes Zeichen der Erfüllung von Hadhrat Amma Jaanra Gebeten gesetzt. Als unser verehrter Vater, Miyan Abdul Azeezra, Gefährte des Verheißenen Messiasas, nach dem Freitagsgebet zum Zweiten Khalifenra ging, gab er meinem Bruder den Namen Abdul Samie (Samie- Der Allhörende). […] Also hatte Allah das Gebet jener Person erhört, die seiner am meisten gedachte und es war einzig und allein die Frucht der Gebete von Hadhrat Amma Jaanra, die unserer Mutter gewährt wurde.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 439-440)

Liebe und Vertrauen zum Khalifat Hadhrat Amma Jaanra hatte für das Khalifat großes Vertrauen und Verehrung in ihrem Herzen. Nach dem Tod des Verheißenen Messiasas war die Wahl des Khalifen eine große Herausforderung, hierbei wurde die Meinung von Hadhrat Amma Jaanra sehr hoch geschätzt. Als Vertreter der Jamaat fragte Khawaja Kamaluddin Hadhrat Amma Jaanra über den Kalifen, sie nannte den Namen von Hadhrat Maulvi Nuruddin Sahibra. … Die Frauen gaben auch das Treuegelübde zum Kalifat, die erste unter ihnen war Hadhrat Amma Jaanra. … Hadhrat Khalifatul Massih der erstera erwähnte sehr oft, dass die Verehrte Ehefrau (Hadhrat Amma Jaanra) ein Beispiel für die Gehorsamkeit und Ehrerweisung mir gegenüber ist. Aus dieser Aussage des Ersten Khalifenra wird ersichtlich, dass Hadhrat Amma Jaanra ihn so sehr ehrte, weil Erra der Khalifa der Zeit war und sie schickte für die Instandhaltung des Langar Khaana eine bestimmte Summe und schickte auch noch weiteres Geld für den Ersten Khalifenra selbst. Herr Sayyad Mahmood Alim Sahibra (ein Gefährte des Verheißenen Messiasas) berichtet, dass der erste Khalifra erzählte, dass Hadhrat Amma Jaanra einmal dem Ersten Khalifenra sagte: „Ich

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möchte ihnen aushelfen, um Allahs Wohlgefallen zu erlangen.“ Hadhrat Khalifatul Massih Ira schickte eine zerrissene alte Decke eines Studenten, um sie reparieren zulassen. Hadhrat Amma Jaanra reparierte sie eigenhändig mit großer Freude und schickte sie zurück. Es gehörte zu ihrer Gewohnheit, dass sie immer den Ersten Khalifenra um Erlaubnis bat, wenn sie eine andere Stadt besuchen wollte und diese Angewohnheit pflegte sie auch in der Zeit des zweiten Khalifenra. Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra war ihr Sohn aber nachdem er zum Khalifen gewählt wurde, ehrte sie ihn genauso, wie es einem Khalifen gebührt. Frau Amtul Quyyum Sahiba, Mutter von Tahir Ahmad aus Deutschland, schreibt: „Wenn Hadhrat Amma Jaanra mit anderen Menschen über den Zweiten Khalifenra sprach, so nannte sie ihn „Hadhrat Sahib“ aber wenn sie selbst mit ihm sprach, dann nannte sie ihn liebevoll „Mian“.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 485 – 489, 574) Finanzielle Opfer von Hadhrat Ummul Momineenra für die Jamaat Sowohl zu der Zeit des Verheißenen Messiasas als auch zu der Zeit der Khalifen war sie eine der Ersten, die den Anweisungen Folge leistete. Es gibt keinen Spendenaufruf, in dem sie nicht großzügig teilgenommen hätte. Sei es für Moscheen, für Tabligh Missionen, für das Langar Khaana, Tehrikat der Lajna Imaillah, London Moschee, Berliner Moschee, das Drucken der Zeitung Al- Fazl, der Bau des Minaratul Massih oder Tehrike Jadid. Was immer es war, die Spendenaufforderung begann mit ihrer Spende. Minaratul – Massih und Hadhrat Ummul Momineenra Hadhrat Maulvi Abdul Karim Sahibra, schrieb in einem Brief: „Durch Allahs Gnade ist ein Grundstück für das Minarett gefunden worden, die verehrte Ehefrau (gemeint ist damit Hadhrat Amma Jaanra) hat versprochen, eintausend Rupien zu spenden. Sie hat ein Haus in Delhi, dieses soll verkauft werden und der Erlös wird als Spende dienen.“ Ihre Opfergabe für die Veröffentlichung der Zeitung Al-Fazl Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra sagte: „Hadhrat Amma Jaanra hat ein Grundstück, welches für eintausend Rupien verkauf wurde, für Al-Fazl gespendet.“ Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra sagte über ihre Spende für Berlin: „Unter den großen Summen, die gespendet wurden, war eine große Summe in Höhe von fünfhundert Rupien von Hadhrat Amma Jaanra. Von unserem Grundstück ist ein Teil verkauft worden und ihr Anteil betrug fünfhundert Rupien und sie spendete die gesamte Summe. Ich weiß, dass sie zu diesem Zeitpunkt nur diese Summe in Bargeld besaß“

(Geschichte der Lajna Imaillah Band 2, S. 318 – 322) Hadhrat Amma Jaanra als Lajna Mitglied Hadhrat Ummul Momineenra war die Lehrerin der Lajna Imaillah. Sie war die das erste Mitglied von den zu Beginn nur 14 Mitgliedern. Unter dem Dokument 'Zielen der Lajna Imaillah' unterschrieb sie als erste. Die allererste Sitzung der Lajna Imaillah (Ijlas) fand unter ihrer Leitung statt. Als in Qadian für die Bildung der Mädchen eine Schule „Madrassa tul Banat“ eröffnet wurde, stellte Hadhrat Amma Jaanra sehr großzügig ihre beiden Vorhöfe für diese Mädchenschule zur Verfügung.

(Tareekh Lajna Imaillah Band 2, S. 323-324) Ihre vollkommenen Eigenschaften Die Person, welche für den Verheißenen Messiasas als Lebenspartner erschaffen wurde, sollte

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die höchsten moralischen Eigenschaften in sich tragen. Es gibt sehr wenige Frauen, die mit der zweiten Ehefrau des Mannes liebevoll umgehen. Bevor der Verheißene Messiasas sie heiratete, war er bereits verheiratet gewesen. Hadhrat Ummul Momineenra behandelte sie in keiner Weise schlecht, sondern stets liebevoll und freundlich.

(Geschichte der Lajna Imaillah Band 2, S. 309 – 310) Der liebevolle Umgang mit Bediensteten Mukarrama Mai Imam Bibi, die Frau von Herrn Muhammad Akbar Sahib, berichtet: „So gut wie sie die Bediensteten behandelte, habe ich es in keinem anderen Haus beobachtet. Ich habe nie gesehen, dass sie mit irgendjemandem geschimpft hätte oder einem Bediensteten böse war. Auch wenn jemandem eine Fehler unterlief, schaute sie darüber hinweg. Sie zog viele Arme und Bedürftige bei sich auf. Es gab auch arme Mädchen, die niemand neben sich sitzen lassen würde, aber Hadhrat Amma Jaanra achtete nicht auf ihre stinkende Kleidung und machte selbst ihre Köpfe sauber.“ Frau Hassan Bibi Sahiba berichtete: „Als ich nach Qadian kam, übernachtete ich im Haus des Verheißenen Messiasas. Hadhrat Amma Jaanra sorgte sofort dafür, dass ich mich umziehen konnte und gab mir sogar ihre eigenen Kleider zum Anziehen und suchte mit eigenen Händen ein Kopftuch für mich aus.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 164 -174) Gastfreundschaft Hadhrat Sayyada Choti Apa schreibt: „Zu Beginn war keine bestimmte Organisation der Frauen vorhanden, welche für die Gäste zuständig wäre. Hadhrat Amma Jaanra war die eigentliche Gastgeberin. Unter ihrer Leitung betreuten auch andere Frauen der Familie die weiblichen Gäste.“ Herr Maulana Zahoor Hussain Sahib Muballigh aus Russland und Bucharas schreibt: „Zu Beginn als es noch kein Langar Khaana gab, kümmerte Siera sich selbst um die Gäste. Siera organisierte das Essen mit großem Eifer und war nie besorgt, auch wenn Gäste zu jeder erdenklichen Tages- oder Nachtzeit eintrafen […] Das Haus des Verheißenen Messiasas war stets ein Ort der Besucher und Hadhrat Amma Jaanra erfüllte ihre Pflicht mit besonderer Gastfreundlichkeit.“

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 278 – 281) Spenden und Almosen Hadhrat Sahibzada Mirza Bashir Ahmadra berichtet: “Almosen geben und den Armen zu helfen, gehörte auch zu den besonderen Eigenschaften von Hadhrat Amma Jaanra. Es gibt sehr wenige Menschen die so häufig spendeten wie Hadhrat Amma Jaanra es tat. Manchmal half sie den Menschen versteckt, so dass niemand davon erfuhr. Häufig schickte sie auch Essen an die Häuser der Waisenkinder.“

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 674 – 675) Unterstützung durch Geldverleih Hadhrat Mirza Bashir Ahmadra erzählte: „Wenn jemand Geld ausleihen wollte, so gab sie auch mit großem Herzen. Jedoch achtete sie darauf, ob dieser Mensch nicht aus Gewohnheit Geld ausleiht und später nicht zurückzahlt. Sie nahm sich in Acht vor solchen Menschen, auch deshalb, damit diese Menschen ihre Gewohnheit loswerden.“

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 674) Korrektheit mit den Finanzen

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Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra berichtete: „Als der Verheißene Messiasas starb, hatte er einige offene Schulden. Hadhrat Amma Jaanra ging damit nicht zu den Jamaat Mitgliedern, damit diese die Schulden begleichen, sondern sie verkaufte den Schmuck, den sie besaß und beglich mit dem Erlös die Schulden.“

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 666)

Hadhrat Amma Jaansra vorbildliches Verhalten beim Krankenbesuch Hadhrat Sahibzada Mirza Bashir Ahmadra berichtet: Wenn immer Hadhrat Amma Jaanra von der Krankheit einer Ahmadi Frau hörte, ging sie selbst zu dieser Frau, um sich um sie zu kümmern, ganz gleich ob sie arm oder reich war. Aus diesem Verhalten folgte, das diese Ahmadi Frauen zu Hadhrat Amma Jaanra eine innige Liebe entwickelten, die zumeist sogar die zu ihren eigenen Müttern übertraf. Hadhrat Amma Jaansra Liebe und Zuneigung war für die Ahmadi Frauen eine Quelle der Glückseligkeit, Segnungen und Erleichterung. Über den Schneider Hasseen Sahib berichtet Khalifa Sabahu-din Sahib: Aufgrund der vielen Beschäftigung wegen des bevorstehenden Eid Festes arbeitete er die ganze Nacht hindurch. Mitten in der Nacht sah er den Zweiten Khalifenra begleitet von seiner Mutter, mit einer Laterne in der Hand, vorbeilaufen. Muhammad Hasseen Sahib begann ihnen zu ihrem Schutz zu folgen und fragte sich, wohin diese zwei respektablen Personen zu dieser Zeit wohl unterwegs seien? Später erfuhr er, dass sie sich aufgrund der Benachrichtigung über den verschlechterten Gesundheitszustand von Dr. Khalifa Rasheed-ud-din Sahib, sich sofort auf dem Weg machten, um sich um ihn zu kümmern.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 158-160) Hadhrat Amma Jaansra vorbildliche Kindererziehung In Bezug auf jedes der gottgegebenen Kinder des Verheißenen Messiasas gibt es göttliche Offenbarungen, jedoch hat Hadhrat Amma Jaanra in ihrer Erziehung einen beträchtlichen Beitrag dazu geleistet, wie der Vierte Khalifrh in seinem Buch Sawaneh Fazl-e-Umar über die Erziehung vom zweiten Khalifenra berichtet: Neben der Erziehung des Verheißenen Messiasas hat die Erziehung seiner Verehrten Mutter Hadhrat Amma Jaanra auch tiefe Spuren hinterlassen. Abneigung gegenüber Lüge Der Vierte Khalifrh berichtet während der Jalsa Salana in Indonesien in einer Ansprache, die an die Lajna gerichtet war, über die Leitgedanken Hadhrat Amma Jaansra Erziehung: Die allererste Sache, die Hadhrat Amma Jaanra ihren Kindern beibrachte, war die Abneigung gegenüber Lüge. Von frühster Kindheit an erklärte sie ihren Kindern, das egal welchen Fehler sie auch begangen haben, sie durch Lügen keinesfalls einer noch so schlimmen Strafe zu entkommen versuchen sollten. Im Qur-ân wird die Lüge der Gotteslästerung gleichgesetzt. Wer durch eine Lüge einer Sache entkommen möchte, begeht Gotteslästerung. Am wichtigsten war für Hadhrat Amma Jaanra die Abneigung gegenüber der Lüge. Konzentration auf das Gebet Hudhurra berichtet über die Erziehung von Hadhrat Amma Jaanra, dass sie sich sehr stark auf das Gebet konzentrierte. Die Entwicklung ihrer Kinder auf spiritueller Ebene ist auf diese Gebete zurückzuführen, und diese lernte sie vom Verheißenen Messiasas. Die Gewohnheit zu gehorchen

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Hadhrat Amma Jaanra brachte ihren Kindern schon in frühster Kindheit bei, zu gehorchen. Ihre Devise war es, das man zwar kleine Scherze machen darf, aber seinen Eltern sollte man stets gehorchen. Wenn Kinder dies zur Gewohnheit machen, werden alle Erziehungsprobleme gelöst und wenn diese Angewohnheit schon von klein auf gefestigt wird, begleitet einen dieses Verhalten durch das gesamte Leben. Ihr Vertrauen zu Kindern Hadhrat Nawab Mubarqa Begum Sahibara schreibt: Wann immer es um irgendein Verhalten unsererseits ging, sagte sie mit großem Vertrauen: Meine Kinder Lügen nicht. Dieser Satz hatte sich so sehr in unsere Herzen eingeprägt. Ich erinnere mich, wie ich als Kind empfand, dass wir in gar keinem Fall jemals lügen dürfen, das gehört sich für uns gar nicht. Sie hatte vollkommenes Vertrauen zu uns. Dies war das auch das Verhalten des Verheißenen Messiasas, er war niemals misstrauisch oder argwöhnisch. Er machte sein Vertrauen zu Kindern offensichtlich und die Scham, sein Vertrauen zu missbrauchen, lies uns niemals gegen seinen Willen handeln. Genauso konnten wir auch nichts vor ihm verstecken […] Also soll man den Kindern richtige Verhaltensweisen vortragen und dann so auf ihr Verhalten achten, dass man zwar nicht ständig ihre Fehler hervorhebt, aber trotzdem aufmerksam bleibt. Und wenn immer es etwas zu erklären gibt, sollten sie es dem Kind alleine erklären, anstatt dass man das Kind ständig und vor allen ausschimpft, was dem Kind seine Selbstwürde nimmt. Die Erziehung des ersten Kindes Auf ein Prinzip legte sie großen Wert. Sie sagte, dass man sich auf die Erziehung des ersten Kindes besonders konzentrieren sollte und die anderen Kinder dann dem Vorbild des ersten Kindes folgen werden. Hadhrat Amma Jaanra erzog ihre Kinder mit sehr viel Weisheit. Sahibzadi Amtul Mateen Sahiba, Frau von Sayyad Sir Mehmood Ahmad Sahib erzählt: „Wenn Mittags alle Kinder in der Villa in Dhalhoti (eine Stadt in Indien) spielten, rief mich Hadhrat Amma Jaanra in ihr Zimmer. Sie mischte ungekochte Linsen und Reis in eine Schüssel und forderte mich auf, diese zu trennen. Ich beeilte mich mit dem Trennen. Aber Hadhrat Amma Jaanra mischte beides erneut und wiederholte das 3-4-mal und erlaubte mir erst dann, spielen zu gehen. Ich beschwerte mich niemals.“

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 584-592) Hadhrat Amma Jaanra erzog ein vorbildliches Kind für die nächsten Generationen Hadhrat Amma Jaanra pflegte immer zu sagen: „Es ist wichtig, der Erziehung des ersten Kindes sehr viel Aufmerksamkeit zu schenken.“ Sie hat außer ihren von Gott versprochenen Kindern auch Hadhrat Sahibzada Mirza Nasir Ahmad Sahibrh (der dritte Khalif) erzogen und hat ihn für die nächsten Generationen durch ihre Gebete und der guten Erziehung zu einem Vorbild gemacht. Hadhrat Mirza Nasir Ahmadrh berichtet in seiner ersten Ansprache: „Die Mutter, die ich bekam, also Hadhrat Amma Jaanra, die mich erzogen hat, solch eine Mutter hat nach den Frauen des Heiligen Propheten Mohammadsaw, niemand bekommen. Sie hatte solche Erziehungsmethoden, dass nicht einmal Spezialisten auf dem Gebiet der Psychologie so gut erziehen könnten.“ Bescheidenheit, Schamgefühl, das Dienen der Religion etc. ist ein Resultat der Erziehung von frühster Kindheit durch seine Verehrte Großmutter, Hadhrat Amma Jaanra. Aus dem folgenden Bericht, den Hadhrat Mirza Nasir Ahmad Sahibrh selbst erzählt, geht hervor, wie Hadhrat Amma Jaanra ihn zum Einhalten der Gebete erzog. Er berichtet: „Es ist ein Ereignis aus meiner Kindheit. Hadhrat Amma Jaanra wollte, dass ich die Gebete in der Aqsa Moschee verrichte. Als ich die Treppen der Mubaraq Moschee hinab stieg, war die Straße immer sehr dunkel. Eines Tages ging ich die Treppen hinab und genau in dem Moment passierten die Schüler der Jamea Ahmadiyya die Straße und es war dunkel. Ich habe mich in

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die Reihe gemischt. Mein Fuß traf die Sandale eines Schülers, der vor mir lief. Dieser dachte, dass ein Junge einen Streich wagte, also drehte er sich um und verpasste Hadhrat Mirza Nasir Ahmad Sahibrh eine Backpfeife. Er wusste nicht, wem und warum er gerade eine Backpfeife verpasst hatte, denn es war dunkel. Ich dachte, dass es ihm sicherlich peinlich sein wird, wenn er erfährt, wen er gerade geschlagen hatte, also stellte ich mich an die Seite und als 15-20 Jungen vorbei liefen, mischte ich mich wieder in die Reihe, damit es diesem Jungen nicht peinlich wurde.“

(Khitab Bad Khilafat, November 1965. Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S.603-607) Sie war gegen jeder Art von Bräuchen Hadhrat Amma Jaanra war gegen jegliche Bräuche. In kleineren Veranstaltungen, die zur Freude der Kinder dienten, (z.B. das Beenden des Qur-âns oder das Aqeeqa) nahm sie jedoch teil. Genauso wie es der Verheißene Messiasas auch zu tun pflegte. Hadhrat Sheikh Yaqoob Ali Irfani Sahib berichtet: „In Veranstaltungen, die zur Freude der Kinder dienten, nahm er (der Verheißene Messiasas) teil. Es gab Veranstaltungen zur Beendigung des Qur-âns und dort wurde wahre Freude gezeigt und die wahre Lobpreisung Allahs wurde gezeigt.“ Diese waren jedoch alltäglich. Er mochte es auf gar keinen Fall, dass auf solchen Veranstaltungen irgendetwas etwas geschah, dass gegen die islamischen Gesetze war oder gegen das Vorbild des Heiligen Prophetensaw verstoß. Es fanden Veranstaltungen von Aqeeqa statt und zur Beendigung des Heiligen Qur-ân und die Freude strahlte sich durch das Nazam der Kinder aus. Und dass diese Veranstaltungen voller Segen sind, ist ja nun offensichtlich. Sie hat auf der Hochzeit ihrer Kinder keine Bräuche zugelassen Hadhrat Amma Jaanra war aus Delhi, wo bei Freude, bei Trauer, bei Hochzeiten, Geburt und auch bei Tod sehr viele Bräuche angewandt wurden. Aber durch das Leben mit dem Verheißenen Messiasas lernte sie viel Schlichtheit und diese Schlichtheit und die Würde, die sie angenommen hatte, begleitete sie ihr ganzes Leben lang.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 343-344) Hadhrat Amma Jaanra beendete Bräuche Hadhrat Nawab Mohammad Ali Sahibra berichtet über seine eigene Hochzeit:„ Die Hochzeit fand sehr schlicht statt. Hadhrat Amma Jaanra brachte Nawab Mubarka Begumra selbst zu mir nach Hause. Da ich zu diesem Zeitpunkt jedoch in der Moschee war, musste sie sehr lange warten. Als ich dann nach Hause kam, sagte Hadhrat Amma Jaanra in einer sehr sanften Stimme zu mir: „Ich übergebe dir mein Waisenkind.“ Danach wurde sie sehr emotional und sie verabschiedete sich. Mögen Sie bitte in Betracht ziehen, dass die Mutter, die zugleich auch die Khadija von Gott war (Ilham-e-Khadija), die geliebte Tochter des Verheißenen Messaisas, die selbst von den „Ait-Allah“ (Vers Gottes) war, ihre Tochter selbst zum Haus des Gatten brachte. Es gab kein Diskutieren, kein Streit, keine Beharrlichkeit darauf, dass ich mit einer Barat zu ihnen kommen soll, da bei uns in Delhi die Barat mit viel Prunk kam. Wie großartig diese Frau doch war, die von Nawab Mohammad Alira nicht erwartete, dass er mit Baraat kam und ihre Tochter in aller Würde mitnahm, denn was würde die Welt denken, wenn er dies nicht tue. Es war ein Brauch der Menschen, die in Malew Kawele lebten, dass der Bräutigam samt der Barat im Hause der Braut zum Essen kamen. Um diesem Brauch ein Ende zu setzen, entschied Hadhrat Nawab Mohammad Ali Khan Sahib keine Barat mitzubringen. Und die Leute in Delhi legten viel Wert darauf, dass der Bräutigam die Braut mit einer prachtvollen Barat abholte. Tat er dies nicht, so wurde das als Beleidigung der Ehre angesehen. Bemerkenswert, dass diese Frau es nicht zu einer Sache ihrer Ehre machte, dass der Bräutigam kein Barat holte. Und Friede sei auf Hadhrat Sayyada Nawab Mubarka Begumra, die es selbst nicht als Beleidigung ihrer Ehre empfand. Solche großartigen Vorbilder können nur Menschen Gottes vorzeigen, denn die Welt würde es nicht wagen, auch nur einen Brauch zu verwerfen. Sie tragen einen Halsband voller Bräuche.

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(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S.555-557) Hadhrat Amma Jaanra als Mutter der Waisen Nach den Lehren des Heiligen Qur-âns zog Hadhrat Amma Jaanra viele Waisen auf und zwar mit sehr viel Liebe und Zuneigung. Sie kümmerte sich so gut um sie, dass niemand diese Kinder für Mitleid bedürftig hielt. Dies ist eine so erhabene Charaktereigenschaft, dass sie nur sehr selten vorkommt. Hadhrat Mirza Nasir Ahmad Sahibrh bezeugte dies: „Sie behielt die Waisenkinder bei sich und erzog sie. Immer wenn sie erfuhr, dass in einem Haus ein Waisenkind lebt, holte sie es zu sich und kümmerte sich darum. Sie kümmerte sich um die Bildung des Kindes und nahm alle Kosten auf sich. Ich erinnere mich, dass Hadhrat Amma Jaanra sich um zwei Waisenkinder, die Geschwister waren, selbst kümmerte. Sie hat diese Geschwister selbst gefüttert, gebadet und sogar ihre Läuse selbst entfernt. Ich erinnere mich noch an diesen Raum, in dem Hadhrat Amma Jaanra einen Art Teppich auf dem Boden ausbreitete und die Kinder zum Essen bat. Ich weiß nicht mehr genau, was mir in dem Moment durch den Kopf ging, aber ich wollte mich nicht zu diesen Kindern setzen. Zur Strafe bekam ich nichts zu essen. Erst am Abend fragte ich selbst nach Essen. Die Lektion war, dass Waisen auch Gottes Kinder sind. Es ist unsere Pflicht, sie zu schützen.“ Sahibzadi Amtul Mateen berichtet: „Einmal in der Woche lud Hadhrat Amma Jaanra blinde Kinder und Waisenkinder zum Essen ein. Es wurde eine Art Teppich ausgelegt. Ich erinnere mich noch genau, dass es immer Reis mit Fleisch gab.“

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 153,146,145) Die verschiedenen schönen Seiten von Hadhrat Amma Jaanra Die vorbildliche Ehefrau des Verheißenen Messiasas Hadhrat Amma Jaanra war sich über die Stellung des Verheißenen Messiasas bewusst und auch über ihre eigene Stellung, die ihr durch die Bindung zum Verheißenen Messiasas gewährt wurde. Einmal brauchte der Verheißene Messiasas etwas Geld für eine religiöse Angelegenheit. Er sagte Hadhrat Amma Jaanra, dass er plante, einen Kredit aufzunehmen. Hadhrat Amma Jaanra erwiderte daraufhin: „Nehmen Sie keinen Kredit auf, ich habe noch 1000 Rupien und etwas Schmuck. Verkaufen Sie den Schmuck.“ Obwohl Frauen ihren Schmuck sehr gerne haben, bat sie dem Verheißenen Messiasas diesen ohne zu zögern an. Hadhrat Amma Jaanra wusste von dem innigen Wunsch des Verheißenen Messaisas das Hajj zu vollziehen Bescheid. Nach dem Tod des Verheißenen Messiasas gab sie Hafiz Ahmad-Ullah Khan Sahib sehr viel Geld, damit er das Hajj für den Verheißenen Messiasas vollzog. Mai Amma Bibi berichtet:„ Ich habe noch nie erlebt, das Hadhrat Amma Jaanra jemals wütend auf den Verheißenen Messiasas war. Sie respektierte ihn sehr und sorgte immer dafür, dass er glücklich war. In Qadian befand sich ihr Bett vor der Tür des „Bait-ud-Dua“ auf der Veranda. Es schien so, als ob sie von dort aus die Nähe zu ihm spürte, denn in dem Raum betete der Verheißenen Messiasas zu Gott und erhielt dort auch Offenbarungen von Gott.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 505-511) Eine wunderbare Tochter Hadhrat Amma Jaanra hat ihre zwei Brüder und Eltern für lange Zeit in ihr Haus aufgenommen. Sie sorgte sich so sehr für ihre Mutter, dass meines Erachtens kein weitere Person zumindest in Indien sich so um ihre Mutter kümmern kann. Auch kümmerte Sie sich um die nicht Ahmadi Gäste ihrer Mutter. Sie respektierte ihren Vater auch sehr. Dies tat auch der Verheißene Messiasas.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 521-523) Eine sehr gnädige Mutter Hadhrat Sayyada Nawab Mubarka Begum Sahibara schreibt: So viel Liebe und Fürsorge hat vielleicht kaum ein Kind seitens seiner Mutter erfahren. Ihre Liebe und das Achten auf jedes unserer kleinsten Bedürfnisse. Allein durch unseren Anblick

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wurde ihr klar, ob uns etwas fehlt und wurde sehr unruhig. Ich kann sie niemals vergessen und auf dieser Welt kann sie niemand ersetzen. Frau Asfa Masuda Begum Sahiba schreibt: Als mein Vater verstarb und die Zeit des Iddat abgelaufen war, lud Hadhrat Amma Jaanra meine Mutter zu sich nach Hause ein, zog ihr mit eigenen Händen Armreifen an und sagte, dass die Trauer nun beendet sei und es ihr erlaubt sei, sich gut anzuziehen und auch zu schminken. Dadurch setzte sie auch der Tradition, eine Witwe dürfe sich nicht hübsch machen, ein Ende.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S.567-577) Eine gnädige Schwiegermutter Hadhrat Amma Jaanra ist sehr liebevoll mit ihren Schwiegertöchtern umgegangen, eine Liebe, die sie auch bei ihren Eltern nicht erfahren hätten. Sie hat sie nie unterdrückt oder sich beschwert, sondern ähnlich wie ihren eigenen Töchtern Freiheiten gegeben. Sie nahm sie immer zu Spaziergängen mit und kümmerte sich um jede ihrer Bedürfnisse. Dies macht nicht jede Schwiegermutter. Sahibzadi Amtul Rashied Sahiba, die Frau von Mian Abdul Rahim Sahib, erzählte, dass Hadhrat Amma Jaanra nie auf ihre Schwiegertöchter eine Last zukommen ließ. Für ihre persönlichen Arbeiten hatte sie eine Bedienstete angestellt. Auch erledigte sie alles selbst, um niemanden, weder Sohn noch Schwiegertochter, zu stören. Sie war auch gegenüber ihrer Schwiegertöchter sehr liberal. Es kam nie vor, dass sie sich bei ihren Söhnen über sie beschwerte. Hadhrat Sayyada Choti Apa, die Frau des Zweiten Khalifenra, berichtet: Als ich verheiratet wurde, konnte ich kaum Hausarbeiten erledigen. Hadhrat Amma Jaanra lehrte mir all dies ohne es mir anmerken zu lassen. Sie fragte mich nie, ob ich etwas kochen kann, sondern schlug etwas vor, dass wir dann gemeinsam kochten oder erledigten. Ich setzte mich dann neben sie und schaute ihr bei der Arbeit zu und ich lernte alles wie von selbst. […] Sie erklärte mir auch viele Dinge sehr liebevoll, wie ich etwas tun sollte, wie ich mich kleiden sollte. Sie gab mir mehr Liebe als meine eigene Mutter. Hadhrat Sayyada Mehr Apa, Frau des Zweiten Khalifenra, schreibt: „Sie mochte es, wenn alle ihre Schwiegertöchter sehr schön und hervorragend gekleidet waren und auch Schmuck trugen. Ganz besonders mochte sie bunte Kleidung, Armreifen und Henna. […] Einmal ging es mir während einer Reise nicht gut und ich verpasste die Mahlzeit. Sie war so besorgt um mich, dass sie für mich Pae (pakistanisches Gericht) holen ließ und dann nach Milch für mich fragte und dann den Arzt wieder und wieder beteuerte, dass er sich bitte um Buschra kümmern solle da es ihr nicht gut ginge. […] Wir konnten schlafen gehen, wann wir wollten und aufwachen, wann wir wollten. Sie hat sich niemals eingemischt. Ihr einzige Aufforderung war immer, dass wir uns gut kleiden sollten und auch auf andere Gottesgeschöpfe achten sollten.“ Dies was sicherlich Hadhrat Amma Jaansra Zuwendung und Liebe, dass auch alle Schwiegertöchter sich mehr um sie kümmerten als sie es für ihre eigenen Mütter taten. Dies war auch der Grund, warum alle Schwiegertöchter sie zwei bis dreimal am Tag besuchten.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S.543-552) Sie war eine wunderbare Schwägerin Sie war eine wunderbare Schwägerin für die Frauen ihrer Brüder. Sie liebte alle drei Schwägerinnen als seien sie ihre eigenen Schwestern und auch die Schwägerinnen achteten und liebten sie sehr. So schreibt Frau Amtul Quyyum: Hadhrat Momanijaan (Tante, Frau des Onkels Mütterlicherseits) Saleh Begum, die Frau von Hadhrat Mir Muhammad Ishaq Sahibra, kam in Rabwah fast täglich am Abend zu Hadhrat Amma Jaanra. Sie setzte sich zu ihr auf das Bett und die beiden unterhielten sich so liebevoll als hätten sie sich heute zum ersten Mal getroffen. Während ihrer letzten Krankheit wurde Hadhrat Momanijaan sehr unruhig, sie rief alle Frauen in der Schule zusammen und leitete zweimal ein hingebungsvolles gemeinsames

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Gebet. (Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S.529-531)

Die beste Großmutter Obwohl Hadhrat Amma Jaanra eine sehr würdevolle und respektvolle Persönlichkeit war, ging sie mit ihren Enkelinnen sehr sanftmütig um. So schreibt ihre Enkelin Sahibzadi Appa Asifa Masuda Begum: Es herrschte eine liebevolle Offenheit uns gegenüber. Manchmal zehrte ich ihr wunderschön gebundenes Kopftuch vom Kopf und bat sie, es mir zu geben. Sie lächelte erst verneinend, gab es mir aber doch. Oder ich zog ihren Ring vom Finger und wollte ihn haben. Oftmals schlief sie (angeblich) ein Tuch ihr Gesicht bedeckend, ich ging zu ihr hin und fragte nach Süßigkeiten, sie stand auf und gab mir welche und legte sich dann wieder hin. Was für eine liebevolle Persönlichkeit. (Möge Allah sehr viele Segnungen auf sie senden). Sie kümmerte sich immer um die Emotionen der jungen Mädchen. Sahibzadi Amtul Nasir Begum Sahiba (Tochter des Zweiten Khalifenra schreibt: Als Hadhrat Amma Jaanra zu uns zur Hochzeitsfeier von Bruder Munawar kam, waren alle dabei, Kleider zu nähen. Sie holte speziell für mich ein rotes Dupatta Kameez und grünes Pajama, dann lies sie Achi Amma (Mutter von Hadhrat Choti Appa) kommen und bat sie, es für mich zu nähen und lies es dann mit schimmernder Borte schmücken und gab es mir am Hochzeitstag.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S.580-582) Die einfache und vornehme Lebensweise von Hadhrat Amma Jaanra Hadhrat Amma Jaanra war sehr ordnungsbewusst und reinlich. Das Ergebnis ihrer Erziehung konnte man in ihren Töchtern und den Frauen der ganzen Familie sehen. Apa Qudsia Begum Sahiba (Tochter von Hadhrat Nawab Amtul Hafeez Begum Sahiba) schreibt über die Fähigkeiten und Geschicklichkeit von Hadhrat Amma Jaanra: Der Speisetisch von Hadhrat Amma Jaanra war voller Segnungen. Ich kann mich an keine vollen Schüsseln erinnern. Aber auch nicht daran, dass das Essen nicht ausgereicht hätte. Meine Mutter und Großmutter (Hadhrat Nawab Mubarka Begum Sahibara) und alle anderen die kamen, konnten essen, bis sie satt waren. Das Essen hat sehr geschmeckt, Achaar, die Saucen usw. Das Essen wurde entweder auf dem Boden oder auf kleine Hocker serviert und alle haben gemütlich gegessen. (...) Es ist Allahs Segen, dass in unserer Familie der Glaube außergewöhnlich stark verankert ist. Auch ihren Ordnungssinn kann man auf keinste Weise bemängeln. Meine Mutter hatte in sehr jungem Alter geheiratet. Obwohl sie so jung war, hat sie ihre Kleider so aufbewahrt, dass auch ich im Jahez Ummi´s Kleider bekommen habe mit ein wenig Umänderung und auch meine Tochter hat in ihrem Jahez dieselben Kleider bekommen, die Änderungen wurden sehr ordentlich vorgenommen. Als meine jüngste Tochter geheiratet hat, wurden dieselben Kleider gemäß der Mode verändert und es wurden sehr schöne Kleider daraus. Ich hoffe, dass meine Tochter diese Kleider weiter an ihre Tochter gibt, denn diese Kleider sind jetzt einzigartig und voller Segen. Die Enkelin von Hadhrat Amma Jaanra, Sahibzadi Amtul Quyuum Sahiba, Ehefrau von Mirza Muzaffar Ahmad Sahib, schreibt: Hadhrat Amma Jaanra hat nie etwas weggeworfen. Auch für alte Sachen, die unnütz geworden waren, fand sie einen Weg, um sie weiterzuverwenden. […] Alte Hosen, auch wenn sie verschiedenfarben waren, wurden zusammengenäht und es entstanden wunderschöne Borten daraus. Das Vorbild und die Ratschläge von Hadhrat Amma Jaanra hatten solch eine Wirkung auf uns, dass wir uns bei der Anfertigung von etwas Neuem nicht so sehr freuten, wie darüber, wenn wir etwas Altes veränderten und zu etwas Neuem zu machen. Vom Ordnungssinn von Hadhrat Amma Jaanra hat jeder Haushalt in Qadian profitiert.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 317-325) Die vollkommenen Tage und Nächte von Hadhrat Amma Jaanra Ihre Spaziergänge: Hadhrat Amma Jaanra war an regelmäßige Spaziergänge gewohnt, ihre Spaziergänge waren in Wirklichkeit Gebete. Was waren diese Spaziergänge? Wie eine

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liebevolle Mutter war sie über alle Häuser informiert und besorgt um deren Erziehung und Bildung. Passend zu jedem Haushalt gab sie ihnen Anweisungen bezüglich der Sauberkeit der Häuser und Kleider. Sie pflegte mit der ganzen Jamaat sehr innige und persönliche Kontakte. Frau Amtul Rashid Sahiba berichtet, dass es zu Hadhrat Amma Jaansra Gewohnheiten zählte, zum Tahajjud Gebet aufzustehen. Das Fajr Gebet haben wir alle Töchter und Frauen im Hof von Hadhrat Amma Jaansra Haus mit den Betenden in der Mubarak Moschee verrichtet. Dann ließ sie von einem Mädchen mit schöner Stimme den Heiligen Qur-ân rezitieren. Nach dem Frühstück ging sie spazieren. Sie überlegte sich schon vorher, welche zwei bis vier Häuser sie besuchen würde. Wenn sie diese besuchte, ermahnte sie diese, ihre Häuser sauber und ordentlich zu halten. Aufgrund der wiederholten Besuche war die Lebensweise in ganz Qadian sehr ähnlich.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 265-267) Frau Amtul Qayuum Sahiba aus Deutschland schreibt: Ich habe Hadhrat Amma Jaanra nie über ihre Töchter oder Schwiegertöchter beschweren hören und sie hat sich nie in deren Angelegenheiten eingemischt. Die Häuser der ganzen Familie des Verheißenen Messiasas waren mit dem Haus von Hadhrat Amma Jaanra verbunden, abends waren alle Häuser voller Leben und es glich dem Paradies. Das Haus, dass Hadhrat Khalifatul-Massih II.ra an dem Tag besuchte, war am lebendigsten. Alle Familienmitglieder respektierten Hadhrat Amma Jaanra sehr. Sie hat die ganze Familie an einem Strang zusammengehalten.

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 356) Es ist nicht möglich, die Frömmigkeit und Gottesfurcht der Ehefrau des Verheißenen Messiasas Hadhrat Sayyada Nusrat Jahan Begum Sahibara in Worte zu fassen. Über die gesegnete Persönlichkeit von Hadhrat Amma Jaanra haben ihre Töchter, Schwiegertöchter, Enkelinnen & die älteren Frauen der Jamaat berichtet, damit wir von dem reinen Charakter und der Gottesfurcht von Hadhrat Amma Jaanra lernen und dieser wegweisend und voller Segnungen für uns ist. Amin Allahumma Amin. ------------------------------------------------------------------------------------------------------- Es folgt die Vorstellung der Bücher mit deren Hilfe das obige Referat zusammengetragen wurde: Buchvorstellung „Seerat Hadhrat Ummul Momineenra“, geschrieben von Mahmood Ahmad Irfanira Sahib Der Gefährte des Verheißenen Messiasas Hadhrat Shaikh Yaqoob Ali Sahib Irfanira ist der erste Autor der Ahmadiyyat. Als sein Sohn Mahmood Ahmad Irfani sich entschied, das Buch Seerat Hadhrat Ummul Momineenra zu verfassen und das seinem Vater Shaikh Yaqoob Ali Irfani Sahib mitteilte, sagte dieser: „Möge Allah dich befähigen. Schreib sehr ausführlich. Das ist ein Gebet, das ist der Weg deiner und unserer Errettung.“

(Seerat Hadhrat Amma Jaanra, S. 13-14) Buchvorstellung „Seerat o Sawaneh Hadhrat Amma Jaanra“, geschrieben von Prof. Sayyada Naseem Saeed Sahiba Prof. Sayyada Naseem Saeed Sahiba hat mit großer Anstrengung und Fleiß das Buch Seerat o Sawaneh Hadhrat Amma Jaanra verfasst. Begum Naseem Saeed Sahiba gehört einer gebildeten und wissenschaftlichen Familie an. Ihr Vater Mir Shafi Ahmad Sahibra Dehlwi ist der Neffe von Hadhrat Amma Jaanra. Einen großen Teil ihres Lebens hat Begum Naseem Saeed Sahiba mit dem Unterrichten und Schreiben verbracht. Derzeit schreibt sie über den Charakter der „Khawateene Mubarka“. Möge Allah ihre Dienste annehmen und ihre Bemühungen segnen. Amin.