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ILS-Planungsgruppe Donau-Iller, Revisionsstand: 30.11.2014 Leitfaden Sonderobjektplanung, KBM Schneider 1 ILS-Planungsgruppe Koordination Alarmierungsplanung Leitfaden Sonderobjektplanung zur Einsatzund Alarmierungsplanung im Bereich der ILS DonauIller Stand: November 2014 Für die Einsatzund Alarmierungsplanung im Bereich der ILS DonauIller ist neben der flächendeckenden Alarmierungsplanung auch eine objektund ereignisbezogene Alarmierungsplanung aufzustellen. Die Regelungen hierzu sind der Alarmierungsbekanntmachung zu entnehmen. Dabei ist es auch notwendig, dass im gesamten Bereich der ILS DonauIller eine einheitliche Vorgehensweise angewendet wird, die für alle an den Planungen beteiligten Stellen und Personen, aber auch der Integrierten Leitstelle langfristig händelbar bleibt. Im Grundsatz gilt es zu beachten, dass immer dort, wo eine flächendeckende Planung nicht mehr ausreicht, eine objektoder ereignisbezogene Alarmierungsplanung durchgeführt werden muss. Die Grundsätze der Alarmierungsbekanntmachung, wie beispielsweise das nächstgelegene, geeignete Einsatzmittel zu berücksichtigen, haben auch bei der objektund ereignisbezogenen Alarmplanung Bestand.

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ILS-Planungsgruppe Koordination Alarmierungsplanung

  

 

 

Leitfaden Sonderobjektplanung  

zur Einsatz‐ und Alarmierungsplanung im Bereich der ILS Donau‐Iller Stand: November 2014 

  Für die  Einsatz‐ und Alarmierungsplanung  im Bereich der  ILS Donau‐Iller  ist neben der  flächende‐ckenden Alarmierungsplanung auch eine objekt‐ und ereignisbezogene Alarmierungsplanung aufzu‐stellen. Die Regelungen hierzu sind der Alarmierungsbekanntmachung zu entnehmen.  Dabei  ist es auch notwendig, dass  im gesamten Bereich der  ILS Donau‐Iller eine einheitliche Vorge‐hensweise angewendet wird, die  für alle an den Planungen beteiligten Stellen und Personen, aber auch der Integrierten Leitstelle langfristig händelbar bleibt.  Im Grundsatz gilt es  zu beachten, dass  immer dort, wo eine  flächendeckende Planung nicht mehr ausreicht, eine objekt‐ oder ereignisbezogene Alarmierungsplanung durchgeführt werden muss. Die Grundsätze  der  Alarmierungsbekanntmachung,  wie  beispielsweise  das  nächstgelegene,  geeignete Einsatzmittel zu berücksichtigen, haben auch bei der objekt‐ und ereignisbezogenen Alarmplanung Bestand.  

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Inhalt 

1  Gesetzliche Grundlagen .................................................................................................................. 3 

1.1  Alarmierungsbekanntmachung (ABek) vom 12. Dezember 2005 ........................................... 3 

1.1.1  ABek: 2.3.2 Gebäude und Anlagen .................................................................................. 3 

1.1.2  ABek: 2.3.3 Unbebaute Flächen ...................................................................................... 3 

1.1.3  ABek: 2.3.4 Verkehrswege ............................................................................................... 3 

1.1.4  ABek: 2.3.7 Brandmeldeanlagen ..................................................................................... 4 

1.1.5  ABek: 2.4.5 Katastrophenschutz‐Sonderpläne ................................................................ 5 

1.1.6  ABek: 2.2 Besonderheiten der Alarmierungsplanung im Rettungsdienst ....................... 5 

1.2  Definition Gefahrenpotential, Risikoanalyse ........................................................................... 5 

1.2.1  Erhebliches Gefahrenpotential, erhebliche Gefahr ........................................................ 5 

1.2.2  Risikoanalyse ................................................................................................................... 5 

1.2.3  Risikoidentifizierung ........................................................................................................ 5 

1.2.4  Risikoursachenanalyse und Risikobewertung ................................................................. 5 

2  Bewertung von Objekten ................................................................................................................ 7 

3  Objektarten ..................................................................................................................................... 7 

3.1  Sonderbauten gemäß der Bayerischen Bauordnung (BayBO), Art. 2 „Begriffe“: ................... 7 

3.1.1  Ergänzende Beispiele: Gesundheitswesen und Pflege: ................................................... 9 

3.1.2  Ergänzende Beispiele  Industrie und Verarbeitung: ........................................................ 9 

3.1.3  Ergänzende Beispiele: Energieversorgung, Gefahrstoffe, Lagerstätten, Umschlageplätze: ............................................................................................................................ 9 

3.1.4  Ergänzende Beispiele: Bauwerke .................................................................................... 9 

3.2  Unbebaute Flächen ............................................................................................................... 10 

3.3  Verkehrswege ........................................................................................................................ 10 

3.4  Ereignisse ............................................................................................................................... 10 

4  Ermittlung von Sonderobjekten .................................................................................................... 11 

4.1  Vorgehensweise zur Ermittlung von Sonderobjekten ........................................................... 11 

4.2  Arbeitsschritte zur Ermittlung von Sonderobjekten ............................................................. 12 

4.2.1  Erfassungsboden für Sonderbauten .............................................................................. 14 

4.2.2  Erfassungsbogen für sonstige Objekte .......................................................................... 15 

4.2.3  Feststellung der Notwendigkeit einer Sonderobjektplanung ....................................... 16 

4.2.4  Einsatzmittel, Einsatzmitteltypen Erstalarmierung ILS Donau‐Iller ............................... 17 

4.2.5  Dispositionsgruppen (Dispogruppen) ............................................................................ 17 

4.2.6  Planungsbeispiele .......................................................................................................... 18 

5  Sonderobjekt ‐ Datenbank ............................................................................................................ 21 

 

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1 Gesetzliche Grundlagen  

1.1 Alarmierungsbekanntmachung (ABek) vom 12. Dezember 2005  

1.1.1 ABek: 2.3.2 Gebäude und Anlagen Für alle Gebäude und Gebäudekomplexe, die Sonderbauten im Sinn des Bauordnungsrechts sind, ist zu prüfen, ob eine eigene Alarmierungsplanung zu erstellen ist.  Für bauliche Anlagen mit größerem Gefahrenpotenzial und Einrichtungs‐ und/ oder Betriebsgeneh‐migungen nach anderen Rechtsvorschriften als dem Bauordnungsrecht (z.B. Gentechnikgesetz), ist in jedem Fall eine objektbezogene Alarmierungsplanung zu erstellen.  Für sonstige Anlagen ist eine Alarmierungsplanung aufzustellen, wenn erhebliches Gefahrenpotential vorliegt oder besonderes Einsatzpotential erforderlich ist. 

1.1.2 ABek: 2.3.3 Unbebaute Flächen Für unbebaute Flächen (z.B. Wälder, Felder, Wiesen, Brachland)  ist eine allgemeine Alarmierungspla‐nung aufzustellen. Besondere Bedingungen  (z.B. Naturschutzgebiet) und besondere  Schwierigkeiten bei einer Brandbekämpfung oder Hilfeleistung (z.B. im Sumpfgebiet) sind bei der Alarmierungsplanung durch die Einbindung der erforderlichen Einsatzmittel und Maßnahmen zu berücksichtigen.  Für Wälder sind die Richtlinien zur Waldbrandabwehr (Bekanntmachung vom 31. März 2000, AllMBl S. 382) zu berücksichtigen.  Redaktioneller Hinweis: Mittlerweile gilt die Richtlinie zur Waldbrandabwehr vom 09.04.2013, AllMBl S. 189).  

1.1.3 ABek: 2.3.4 Verkehrswege 

1.1.3.1 ABek: 2.3.4.1 Straßen Für Bundes‐, Staats‐ und Kreisstraßen ist eine Alarmierungsplanung zu erstellen, falls dies einsatztak‐tisch erforderlich ist. Sie erfolgt nach den Straßennummern und der Kilometrierung. Werden künftig andere Systeme (z.B. nach einem Netzknotensystem) eingeführt, ist die Planung daran anzupassen.   Soweit die Straßen baulich getrennte Richtungsfahrbahnen haben, erfolgt die Alarmierungsplanung zwischen Anschlussstellen unterschieden nach Richtungsfahrbahnen. 

1.1.3.2 ABek: 2.3.4.2 Bundesautobahnen Für Bundesautobahnen ist eine Alarmierungsplanung zu erstellen. Sie erfolgt nach den Nummern der Bundesautobahnen, unterschieden nach Richtungsfahrbahnen, zwischen Anschlussstellen und nach der Kilometrierung.   Werden künftig andere Systeme (z.B. nach einem Netzknotensystem) eingeführt, ist die Planung da‐ran anzupassen.  

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1.1.3.3 ABek: 2.3.4.3 Eisenbahnen Für Bahnstrecken ist eine Alarmierungsplanung zu erstellen; sie erfolgt dabei  ‐ nach Streckenabschnitten zwischen Bahnhöfen oder Haltepunkten, ‐ nach  Streckennummern  (mehrgleisige  Bahnstrecken  können  verschiedene  Streckennummern 

haben), ‐ nach der Kilometrierung der Bahnstrecken, ‐ unter  Berücksichtigung  topografischer  Gesichtspunkte  (Flüsse mit  Brücken,  Berge mit  Tunnel 

usw.) und ‐ unter Berücksichtigung der Zufahrtsmöglichkeit zu den Bahnstrecken und der einsatztaktischen 

Überlegungen (Stärke und Ausrüstung der Feuerwehren).  Für besondere Bauwerke wie größere Brücken, Tunnels und Bahnübergänge mit erfahrungsgemäß größerem Gefährdungspotential sind zusätzliche Alarmierungsplanungen erforderlich.  Bei der Alarmierungsplanung  im Eisenbahnbereich  ist für alle Einsatzstichwörter dafür Sorge zu tra‐gen, dass als erste Maßnahme die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn Netz AG benachrichtigt wird, um möglichst früh Sicherungsmaßnahmen auf der betroffenen Strecke einzuleiten.  Die Alarmierung der Notfallmanager für Bahnstrecken, für die die Deutsche Bahn AG das Notfallma‐nagement durchführt, erfolgt durch die Notfallleitstellen der Deutschen Bahn AG. 

1.1.3.4 ABek: 2.3.5 Fernleitungen Für  Fernleitungen,  in  denen  gefährliche  Gase  oder  Flüssigkeiten  (brennbar,  giftig,  etc.)  gefördert werden,  ist  ‐ ggf.  im Rahmen von Katastrophenschutzsonderplänen  ‐ eine Alarmierungsplanung  zu erstellen. Sie erfolgt  in Streckenabschnitten zwischen Absperrorganen (Schieber) und nach der Kilo‐metrierung. Bei Bündelung mehrerer Leitungen sind getrennte Alarmierungsplanungen dann vorzu‐sehen, wenn  in  den  Leitungen  Stoffe  unterschiedlicher  einsatztaktischer  Relevanz  (z.B. Gase  oder Flüssigkeiten) transportiert werden. 

1.1.3.5 ABek 2.3.6 Gewässer Für Bundeswasserstraßen und die weiteren Gewässer 1. Ordnung (im Sinn des § 2 Abs. 1 Nr. 1 des Bayerischen Wassergesetzes)  ist eine Alarmierungsplanung zu erstellen. Sie erfolgt bei Bundeswas‐serstraßen und Flüssen nach der Kilometrierung.  Bei den übrigen Gewässern sind geeignete Alarmierungsplanungen zu erstellen, soweit dies aufgrund ihrer Größe, Unübersichtlichkeit und der Zugänglichkeit des Ufers angezeigt ist. 

1.1.4 ABek: 2.3.7 Brandmeldeanlagen Für Gebäude oder Anlagen mit Brandmeldeanlagen ist jeweils eine eigene Alarmierungsplanung auf‐zustellen. Der Betreiber der Brandmeldeanlage soll über den  Inhalt der Alarmierungsplanung  infor‐miert werden.  Brandmeldeanlagen, deren Errichtung nach einer öffentlich‐rechtlichen Vorschrift vorgeschrieben ist oder  angeordnet wurde  (notwendige  Brandmeldeanlagen),  sind  an  die  zuständige  behördlich  be‐nannte alarmauslösende Stelle aufzuschalten. Die Brandmeldung muss automatisch dorthin weiter‐geleitet werden.   

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   Behördlich benannte alarmauslösende Stelle  ist ab dem Zeitpunkt  ihrer Betriebsaufnahme die ört‐lich  zuständige  Integrierte  Leitstelle. Die Aufschaltung nicht notwendiger Brandmeldeanlagen auf die ILS soll gestattet werden, wenn die Alarmübertragungsgeräte den Anforderungen entsprechen, die an notwendige Brandmeldeanlagen gestellt werden (z.B. bezüglich der übermittelten Datente‐legramme). 

1.1.5 ABek: 2.4.5 Katastrophenschutz‐Sonderpläne Die  Katastrophenschutzbehörden  legen  bei  Bedarf  (z.B.  für  bestimmte  Objekte  oder  Ereignisse) Katastrophenschutz‐Sonderpläne  an.  Sie  unterscheiden  sich  von  der  sonstigen  Alarmierungspla‐nung,  insbesondere  im Brandschutz, durch  ihren Umfang und dadurch, dass die Alarmierung von der ILS in jedem Fall entsprechend den Festlegungen in den Katastrophenschutz‐Sonderplänen un‐verändert und vollständig durchzuführen ist.  

1.1.6 ABek: 2.2 Besonderheiten der Alarmierungsplanung im Rettungsdienst Es  ist zu prüfen, ob  für bestimmte Ereignisse oder  für bestimmte bauliche Anlagen, Objekte sowie Straßen mit getrennten Richtungsfahrbahnen oder sonstige Sonderfälle besondere Alarmierungspla‐nungen des Rettungsdienstes aufgestellt werden müssen.  

1.2 Definition Gefahrenpotential, Risikoanalyse 

1.2.1 Erhebliches Gefahrenpotential, erhebliche Gefahr Eine erhebliche Gefahr ist eine Gefahr für ein bedeutsames Rechtsgut, z.B. den Bestand des Staates, das  Leben, die Gesundheit, die  Freiheit, nicht  unwesentliche Vermögenswerte und  andere  straf‐rechtlich geschützte Güter.  Eine erhebliche Gefahr  liegt  insbesondere dann nicht vor, wenn  lediglich geringfügige Schäden an genannten Rechtsgütern zu befürchten sind. 

1.2.2 Risikoanalyse Eine Risikoanalyse findet in allen Lebensbereichen Anwendung und stellt damit ein wichtiges Mittel zur Bewertung bestimmter Situationen, Vorhaben, Ereignisse oder Systeme dar. 

1.2.3 Risikoidentifizierung Es wird eine Liste der verschiedenen Risiken erstellt. 

1.2.4 Risikoursachenanalyse und Risikobewertung Für  jedes Risiko werden mögliche Ursachen  identifiziert und die  sich ergebenden Häufigkeiten ge‐schätzt.  Das Risiko  ergibt  sich  aus der Multiplikation der  Schadenshöhe mit der  Eintrittswahrscheinlichkeit bzw. der Gefährdungsrate,  je nachdem, ob es  sich um ein  zeitlich begrenztes Wagnis oder um ein fortdauerndes Risiko handelt, summiert über die verschiedenen Gefährdungen.  Für  die  Bewertung  des  Risikos  können  verschiedene  Beurteilungsmethoden  (z.B.  einsatztaktische Beurteilungen, örtliche Verhältnisse) verwendet werden.  

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2 Bewertung von Objekten  Grundsätzlich bedeutet die Bewertung von Objekten eine Risikoanalyse, die objektiv durchzuführen ist. Die Risikoanalyse umfasst die Beschreibung des möglichen Gefahrenpotentials entsprechend den örtlichen Verhältnissen. Bei der Bewertung gilt daher nicht die alleinige Betrachtung des Objekttyps, es müssen auch einsatztaktische Beurteilungen bzw. Grundsätze berücksichtigt werden.  Ergibt die Risikoanalyse, dass von einem konkreten Objekt ein erhebliches Gefahrenpotential ausgeht oder  im  Schadensfall  besonderes  Einsatzpotential  zur  Abarbeitung  notwendig  ist,  bedarf  es  einer Sonderobjektplanung.  

3 Objektarten  

3.1 Sonderbauten gemäß der Bayerischen Bauordnung (BayBO), Art. 2 „Begriffe“: 

 (4) Sonderbauten sind Anlagen und Räume besonderer Art oder Nutzung, die einen der nachfolgen‐den Tatbestände erfüllen:  

1. Hochhäuser (Gebäude mit einer Höhe nach Abs. 3 Satz 2 von mehr als 22 m),  

2. bauliche Anlagen mit einer Höhe von mehr als 30 m,  

3. Gebäude mit mehr als 1600 m² Fläche des Geschosses mit der größten Ausdehnung, ausge‐nommen Wohngebäude und Garagen, 

 4. Verkaufsstätten, deren Verkaufsräume und  Ladenstraßen eine  Fläche  von  insgesamt mehr 

als 800 m² haben,  

5. Gebäude mit Räumen, die einer Büro‐ oder Verwaltungsnutzung dienen und einzeln mehr als 400 m² haben, 

 6. Gebäude mit Räumen, die einzeln für eine Nutzung durch mehr als 100 Personen bestimmt 

sind,  

7. Versammlungsstätten a) mit Versammlungsräumen, die insgesamt mehr als 200 Besucher fassen, wenn diese Ver‐sammlungsräume gemeinsame Rettungswege haben,  b)  im Freien mit Szenenflächen sowie Freisportanlagen  jeweils mit Tribünen, die keine  flie‐genden Bauten sind und insgesamt mehr als 1000 Besucher umfassen 

  

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8. Gaststätten mit mehr als 40 Gastplätzen  in Gebäuden oder mehr als 1 000 Gastplätzen  im Freien, Beherbergungsstätten mit mehr als zwölf Betten und Spielhallen mit mehr als 150 m², 

 9. Gebäude, mit Nutzungseinheiten  zum Zweck der Pflege oder Betreuung von Personen mit 

Pflegebedürftigkeit oder Behinderung, deren Selbstrettungsfähigkeit eingeschränkt ist, wenn die Nutzungseinheiten 

 a) einzeln für mehr als sechs Personen bestimmt sind, 

 b) für Personen mit Intensivpflegebedarf bestimmt sind oder 

 c) einen gemeinsamen Rettungsweg haben und für insgesamt mehr als zwölf Personen be‐     stimmt sind, 

 10. Krankenhäuser, 

 11. sonstige Einrichtungen zur Unterbringung von Personen sowie Wohnheime, 

 12. Tageseinrichtungen für mehr als zehn Kinder sowie Menschen mit Behinderung und alte 

Menschen,  

13. Schulen, Hochschulen und ähnliche Einrichtungen,  

14. Justizvollzugsanstalten und bauliche Anlagen für den Maßregelvollzug  

15. Camping‐ und Wochenendplätze,  

16. Freizeit‐ und Vergnügungsparks,  

17. fliegende Bauten, soweit sie einer Ausführungsgenehmigung bedürfen, sowie Fahrgeschäfte, die keine fliegenden Bauten und nicht verfahrensfrei sind, 

 18. Regale mit einer Oberkante Lagerguthöhe von mehr als 7,50 m, 

 19. bauliche Anlagen, deren Nutzung durch Umgang mit oder Lagerung von Stoffen mit Explosi‐

ons‐ oder erhöhter Brandgefahr verbunden ist,  

20. Anlagen und Räume, die  in den Nrn. 1 bis 19 nicht aufgeführt und deren Art oder Nutzung mit vergleichbaren Gefahren verbunden sind, ausgenommen Wohngebäude, die keine Hoch‐häuser sind. 

       

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3.1.1 Ergänzende Beispiele: Gesundheitswesen und Pflege:  

Laboratorien 

Medizinische Zentren 

Praxiskliniken, Ärztehäuser  

3.1.2 Ergänzende Beispiele  Industrie und Verarbeitung:  

Druckbehälter (Dampfkesselanlagen) 

Hochregallager 

Klärwerke (Kläranlagen) 

Müllverbrennungsanlagen, Mülldeponien 

Spezielle Fertigungsverfahren (Temperatur, Schmelze) 

Stationäre Krananlagen 

Wertstoffanlagen (Recycling)  

3.1.3 Ergänzende Beispiele: Energieversorgung, Gefahrstoffe, Lagerstätten, Umschlage‐plätze: 

 

Bäder, Thermen (Chlor) 

Biogasanlagen 

Gas‐Lager (Gashändler, Gasdepots, Flüssiggasbehälter, Flüssiggastankstellen) 

Hackschnitzelanlagen 

Farbenlager 

Fernleitungen 

Flüssiggasbehälter 

Kernkraftwerke 

Lackierereien 

Lagerhäuser (Düngemittellager) 

Mineralöllager (Tanklager) 

Molkereien (Ammoniakaustritt) 

Photovoltaikanlagen (großflächige, kommerziell genutzt) 

Speditionen mit Gefahrstoffen 

Umspannwerke und Trafostationen 

Windkraftanlagen  

3.1.4 Ergänzende Beispiele: Bauwerke  

Burgen und Schlösser 

Lichtspielhäuser, Theater 

Museen 

Parkhäuser, Tiefgaragen  

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3.2 Unbebaute Flächen  

Gemeindefreie Gebiete 

Naturschutzgebiete 

Waldgebiete 

Wasserschutzgebiete 

Seen, Baggerseen, Flüsse  

3.3 Verkehrswege  

Bahnstrecken 

Bundesautobahnen (auch Raststätten) 

Schnellstraßen 

Flug‐ und Landeplätze   

3.4 Ereignisse Bei  einem  Ereignis  handelt  es  sich  um  zufällig  eintretende,  also  nicht  vorhersehbare  Vorkommnisse,  deren negative Folgen zu einem Schaden führen.  Unter einem Ereignis versteht man beispielsweise eine Veranstaltung (neudeutsch: Event), aber auch kritische Zustände wie Betriebsstörungen, Explosionen, Unfälle oder Brände in Objekten und Anlagen. Ereignisse können auch unabhängig von einem konkreten Ort auftreten.  Beispielhafte Aufzählung Veranstaltungen:  

Festumzüge 

Feuergefährliche Handlungen (Pyrotechnikeinsatz 

Flugtage/Flugshows 

Große Zeltlager/Zeltstädte 

Konzerte/Open Air 

Messen/Ausstellungen 

Motorsportveranstaltungen 

Straßen/Volksfeste 

Zirkusveranstaltungen  Beispielhafte Aufzählung Naturereignisse  

Erdrutsch/Murenabgang 

Hochwasser 

Starker Schneefall 

Sturmwetterlagen 

Unwetter (Gewitterfronten)   

 

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4 Ermittlung von Sonderobjekten  Bei der Ermittlung von Sonderobjekten zur Einsatz‐ und Alarmierungsplanung im Bereich der ILS Do‐nau‐Iller geht es nicht um die Erhebung eines Brandschutzbedarfsplanes. Vielmehr soll die flächende‐ckende Alarmierungsplanung  gemäß  der Alarmierungsbekanntmachung  auch  auf  eine  objekt‐  und ereignisbezogene Alarmierungsplanung erweitert werden.  

4.1 Vorgehensweise zur Ermittlung von Sonderobjekten  

Schritt 1: Sind im eigenen Zuständigkeitsbereich einer Feuerwehr Sonderobjekte bzw. besondere Ob‐jekte vorhanden, die dem Punkt „3 Objektarten“ zugeordnet werden können? 

 

Schritt 2: Sind für festgestellte Sonderobjekte Einsatzpläne vorhanden? 

 

Schritt 3: Wurde für festgestellte Sonderobjekte ein Ermittlungs‐ und Richtwertverfahren angewen‐det? 

 

Schritt 4: Geht von einem konkreten Objekt ein erhebliches Gefahrenpotenzial aus (ggf. Auswertung von Einsätzen)? 

 

Schritt 5: Wie hoch ist die Gefahr bei einem konkreten Objekt? 

 

Schritt  6: Ist bei einem konkreten Objekt eine Einsatzplanung notwendig (Objektbegehung, Einsatz‐plan, Einsatzübung)? 

 

Schritt 7: Ist für ein konkretes Objekt eine gesonderte Alarmierungsplanung notwendig (Überprüfung der vorhandenen Einsatzschlagworte/Einsatzstichwörter im Bereich der ILS Donau‐Iller)?  

Hinweis: Nur wenn  festgestellt wird, dass die  in den  Einsatzmittelketten  vorhandenen  Einsatzmittel  für  ein konkretes Objekt  im Einsatzfall nicht ausreichend  sind,  ist eine Erhöhung der Einsatzmittel  für das konkrete  Objekt  notwendig  (ausgenommen  Objekte,  für  die  eine  Sonderobjektplanung  gesetzlich vorgeschrieben ist, z.B. Objekte mit Brandmeldeanlagen, Bundesautobahnen usw.).  Beispiel für konkretes Objekt mit Brandmeldeanlage: Ein Objekt  ist mit einer Brandmeldeanlage (BMA) ausgestattet, die direkt zur ILS geschaltet  ist. Hier muss die Standard‐Einsatzmittelkette für das Einsatzstichwort B BMA (4 x Atemschutzgeräte, 400 ltr. Löschwasser) mit zusätzlichen Einsatzmitteln ausgestattet werden. 

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4.2 Arbeitsschritte zur Ermittlung von Sonderobjekten  

  Arbeitsschritte  Zuständig 

 1. 

 a)  Sind  im  eigenen  Zuständigkeitsbereich  (Wachbereichszonen(n) besondere  Objekte  vorhanden,  die  dem  Bereich  „3  Objektarten“ zugeordnet werden müssen?  b) Für welche besonderen Objekte  liegen die Ergebnisse eines Er‐mittlung‐ und Richtwertverfahren vor?  

 Ortskommandant  

 2. 

 a)  Sind  im  eigenen  Zuständigkeitsbereich  (Wachbereichszonen(n) besondere Objekte  vorhanden, bei denen  im  Schadensfall  von  ei‐nem  erheblichen  Gefahrenpotential  ausgehen  kann  bzw.  wo  es bereits zu Einsätzen kam?  b) Welche(s) Ereignis(se) muss eintreten, um bei einem besonderen Objekt von erheblichen Gefahren auszugehen? (z.B. Brand, Explosi‐on, Schadstoffaustritt, Panik usw.)  

 Ortskommandant mit  Unterstützung  durch den zuständigen Kreis/Stadtbrandmeister, Kreis/Stadtbrandinspektor Kreis/Stadtbrandrat 

 3. 

 Zum Punkt 2. b): Wie hoch ist das Risiko bei zu erwartenden, erheblichen Gefahren?  Risiko  ist  das  Produkt  (die  Fläche)  von  Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß  (R = E x S). Die Fläche  lässt sich  in folgender Tabelle darstellen und ablesen:  

Risikomatrix 

Risiko groß (3) 

Risiko groß (6) 

Risiko extrem (9) 

Risiko mittel (2) 

Risiko groß (4) 

Risiko groß (3) 

Risiko klein (1) 

Risiko mittel (2) 

Risiko groß (3) 

Eintrittswahrscheinlichkeit (E) Die Kategorien minimal, mittel, groß und extrem können immer nur geschätzt werden.  Dazu  ein  Beispiel mit  Ammoniakaustritt  in  ei‐nem Freibad mit vielen Menschen und Gefahrstoffausbreitung:  Eintrittswahrscheinlich = mittel (2) Schadensmaß = groß (3) R = 2 x 3 = Risikozahl 6 = Risiko groß 

 Ortskommandant mit  Unterstützung  durch den zuständigen Kreis/Stadtbrandmeister, Kreis/Stadtbrandinspektor Kreis/Stadtbrandrat          

Sch

aden

sau

smaß

(S

)

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  Arbeitsschritte  Zuständig 

 4. 

 Folgende  einsatztaktischen  Maßnahmen  müssen  bei  der  Einsatz‐Vorplanung und der Alarmierungsplanung getroffen werden:  

Objektbegehung für Ortskenntnis.  

Erstellung  eines  Einsatzplanes  (Feuerwehrplan  nach  DIN 14095,  siehe  auch Merkblatt  Nr.  4.2  Einsatzpläne  für  die Feuerwehren Bayerns. Hinweis: Ein  Formular  „Feuerwehrplan“  steht  unter  www.ils‐planungsgruppe.de  in  der  Rubrik  „Sonderobjekte“  zum Download bereit. 

 

Durchführung von Einsatzübungen.  

Sonderobjektplanung: Überprüfung  der  vorhandenen  Einsatzschlagworte/Ein‐satzstichwörter für das konkrete Objekt.  Dazu nochmals der Hinweis: Nur wenn festgestellt wird, dass die in den Einsatzmittelket‐ten vorhandenen Einsatzmittel für ein konkretes Objekt  im Einsatzfall  nicht  ausreichend  sind,  ist  eine  Erhöhung  der Einsatzmittel  für  das  konkrete  Objekt  notwendig  (ausge‐nommen Objekte, für die eine Sonderobjektplanung gesetz‐lich  vorgeschrieben  ist,  z.B.  Objekte mit  Brandmeldeanla‐gen, Bundesautobahnen usw.). 

 

 Ortskommandant mit  Unterstützung  durch den zuständigen Kreis/Stadtbrandmeister, Kreis/Stadtbrandinspektor Kreis/Stadtbrandrat  

                 

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4.2.1 Erfassungsboden für Sonderbauten  

   Download unter www.ils‐planungsgruppe.de, Rubrik „Sonderobjekte“.  

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4.2.2 Erfassungsbogen für sonstige Objekte  

   Download unter www.ils‐planungsgruppe.de, Rubrik „Sonderobjekte“.  

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4.2.3 Feststellung der Notwendigkeit einer Sonderobjektplanung  

   Download unter www.ils‐planungsgruppe.de, Rubrik „Sonderobjekte“.  

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4.2.4 Einsatzmittel, Einsatzmitteltypen Erstalarmierung ILS Donau‐Iller  

Einsatzmittel  Absturzsicherung Auf‐/Abseilgerät Beleuchtungssatz (komplett) CSA Typ II (Körperschutz ABC Form 3) Ex‐Warngerät Gerüstsystem Einsatz (Rettungsplattform) Hebekissensatz Heumesssonde/‐gerät Hydr. Rettungssatz Infektionsschutzanzug (Körperschutz BC Form 2) Kontaminations‐Anzug (Körperschutz A Form 2) Löschwasser Messtruppausrüstung A Messtruppausrüstung C Pressluftatmer Rettungszylinder Schaummittel Schleifkorbtrage Schnelleinsatzzelt 

Einsatzmittel  Sprungpolster (Sprungretter) Tauchpumpe Überdrucklüfter Wärmebildkamera Wasserwerfer Werkzeugsatz Türöffnung  Einsatzmitteltypen ABC Löschpulver (P 250) Boot Dekon‐Fahrzeug Druckschlauch, B‐ (Transporteinheit 500 m) ELW Erkundungskraftwagen ABC GW‐G MZF RW/HLF TS 8/8 PF PN 10‐1000  

(Begriffe werden in 2014 angepasst)  

4.2.5 Dispositionsgruppen (Dispogruppen)  

Dispogruppe „Wasserförderung“  Suchfolge gemäß Bereichsfolge: 1 x Druckschlauch, B‐ (Transporteinheit 500 m) 1 x TS 8/8 PF PN 10‐1000   

Dispogruppe „Löschwasser 4.800 ltr.“  Suchfolge für 4.800 ltr. in Bereichsfolgen: LF 16/12 LF 20/16 HLF 20/16 Sonstige LF TLF 8/18 TLF 16/25 TLF 24/48 bzw. TLF 24/50 Sonstige TLF Abrollbehälter Löschwasser  Aktualisiert: 30.11.2014     

 

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4.2.6 Planungsbeispiele  Grundlage: Einsatzschlagwort „Brand Bauernhof“, Einsatzstichwort B 4  Einsatzmittelkette B 4: 

3 x     TS 8/8/PFPN 10‐1000 16 x     PA 3000 ltr.  Löschwasser 120 ltr.    Schaummittel 1 x     Wärmebildkamera 1 x    Absturzsicherung 1 x    Ex‐Warngerät 2 x     Überdrucklüfter  1 x    Drehleiter 1 x     MZF 1 x                       ELW 

KBM KBI KBR FB THW  1 x RTW ELRD 

 

4.2.6.1 Planungsbeispiel für Wachbereichszone  Der Ort Verteilerhausen, Wachbereichszone Verteilerhausen 01, Gemeinde Verteilerhausen, liegt auf ca. 750 m NN. Örtlich zuständig ist die FF Verteilerhausen.  Der örtliche Löschwasserbedarf ist bei einem Bauernhofbrand gemäß Ermittlungs‐ und Richtwertver‐fahren auf  zwei Stunden nicht gesichert. Es  ist eine Wasserförderung über  lange Schlauchstrecken notwendig, das Wasser muss etwa 700 m weit von einem unterhalb des Ortes liegenden Baches zur Ortsmitte gepumpt werden.  Für eine doppelte B‐Leitung werden gemäß Ermittlungs‐ und Richtwertverfahren benötigt:  2 x  TS 8/8 PF PN 10‐1000 an der Wasserentnahmestelle 3 x Druckschlauch, B‐ (Transporteinheit 500 m)  Somit werden für die Wachbereichszone Verteilerhausen 01 generell auf alle Einsatzschlagworte zum Einsatzschlagwort B 4 zusätzlich additiv hinterlegt:  2 x Dispogruppe „Wasserförderung“ 1 x Druckschlauch, B‐ (Transporteinheit 500 m)  Hinweis: Sollte zudem ein weiterer Bedarf an Löschwasser für den Erstangriff bestehen, kann auch eine Dispo‐gruppe „Löschwasser 4.800 ltr.“ additiv hinterlegt werden. In diesem Fall werden weitere wasserfüh‐rende Löschfahrzeuge per Routing disponiert.  Allerdings ist dies sehr sorgfältig zu prüfen und abzuwägen!  

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4.2.6.2 Planungsbeispiel für Ortsbegriff  Der  Ort  Rohrbach  liegt  in  der Wachbereichszone  Verteilerhausen  01,  Gemeinde  Verteilerhausen. Örtlich zuständig für Rohrbach ist die FF Verteilerhausen.  Der örtliche Löschwasserbedarf bei einem Bauernhofbrand gemäß Ermittlungs‐ und Richtwertverfah‐ren auf zwei Stunden ist in Verteilerhausen selbst gesichert. Im Ort Rohrbach jedoch ist eine Wasser‐förderung über  lange  Schlauchstrecken notwendig, das Wasser muss etwa 400 m weit  von einem Löschwasserteich nach Rohrbach gepumpt werden.  Für eine doppelte B‐Leitung werden gemäß Ermittlungs‐ und Richtwertverfahren benötigt:  2 x Druckschlauch, B‐ (Transporteinheit 500 m)  Somit werden für den Ortsnamen „Rohrbach“ in der Wachbereichszone Verteilerhausen 01 generell auf alle Einsatzschlagworte zum Einsatzschlagwort B 4 zusätzlich additiv hinterlegt:  2 x Druckschlauch, B‐ (Transporteinheit 500 m)   Hinweis: Die beiden vorgenannten Planungsbeispiele gelten zur Orientierung. Es ist an dieser Stelle nicht mög‐lich, unendliche Beispiele für die Sonderobjektplanung zu dokumentieren.  Grundsätzlich gilt:  Zusätzliche Einsatzmittel und Einsatzmitteltypen können hinzugefügt werden bei Sonderobjekten  ‐ mit Hausnummernkoordinaten (Gebäude), ‐ Wachbereichszonen, ‐ Ortsnamen (sofern im Leitsystem hinterlegt).   Für eine individuelle steht die jeweilige Kreisbrandinspektion zur Verfügung, für Grundsatzfragen die ILS‐Planungsgruppe.             

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5 Sonderobjekt ‐ Datenbank  Im  Auftrag  der  vier  Kreisverwaltungsbehörden  im  Bereich  der  ILS Donau‐Iller wurde  eine Online‐Datenbank programmiert. Diese  steht allen Feuerwehren  im Bereich der  ILS Donau‐Iller kostenfrei zur Verfügung, um ihre Sonderobjektplanungen zentral hinterlegen zu können.  

    Die  Webseite  kann  über  www.ils‐planungsgruppe.de,  Rubrik  „Sonderobjekte“  oder  direkt  über https://www.ils‐objekte“ aufgerufen werden.  Online‐Zugänge und Einweisungen werden von den zuständigen Fachberatern EDV in den jeweiligen Kreisbrandinspektionen erteilt.   Dieser  Leitfaden  wird  den  Erfordernissen  nach  aktualisiert,  Anregungen  usw.  gerne  entgegenge‐nommen: kbm.schneider@kfv‐info.de.   gez. Hans‐Peter Schneider Kreisbrandmeister  

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