LERNFELD 5 Endodontische Behandlungen begleiten...(Endometason, Kalziumhydroxid, usw.) und Zementen...

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1 All Copyrights by P.-A. Oster ® LERNFELD 5 Endodontische Behandlungen begleiten 08 Therapie der Pulpenerkrankungen 2 All Copyrights by P.-A. Oster ® Die Wurzelkanalbehandlung: Instrumente Die Instrumente für die Wurzelkanalbehandlung: Die Endo- Box All Copyrights by P.-A. Oster ® Die Instrumente für die Wurzelkanalbehandlung: Der Gatesbohrer: Der Gatesbohrer dient zur großzügigen Erweiterung der Kanaleingänge, nachdem die Kanaleingänge mit dünnen Reamern gefunden wurden. Man beachte die stumpfe Spitze des Bohrers

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LERNFELD 5

Endodontische Behandlungen

begleiten08 Therapie der

Pulpenerkrankungen 2

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Die Wurzelkanalbehandlung:

Instrumente

Die Instrumente für die Wurzelkanalbehandlung:

Die Endo -

Box

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Die Instrumente für die Wurzelkanalbehandlung:

Der Gatesbohrer:

Der Gatesbohrer dient zur großzügigen Erweiterung der Kanaleingänge,

nachdem die Kanaleingänge mit dünnen

Reamern gefunden wurden.

Man beachte die stumpfe Spitze des Bohrers

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Der Reamer und die Kerr -Feile:

Der Reamer ist das gebräuchlichste Instrument zur Erweiterung der Kanäle

Die Kerr -Feile dient auch zum Erweitern der Kanäle und zum Glätten der Kanalwände.

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Der Unterschied zwischen Reamer + Kerr -Feile:

Die Kerr -Feile entspricht in der Form dem Reamer, die Windungen der Schneiden sind jedoch wesentlich enger zusammen!

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Die Hedströmfeile:

dient zum besonderen Abtragen von Dentinsubstanz an den Kanalwänden, wenn die Kanäle nicht rund sind.

Die scharfen Schneiden sind spiralförmig schräg nach oben geneigt.

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Die Exstirpationsnadel (auch 'Nervnadel' genannt):

hat Widerhaken am Schaft, um das Pulpengewebe in den Kanälen zu exstirpieren (herauszuziehen).

Die Kanäle müssen schon etwas erweitert sein, damit sich die Nadel nicht in gekrümmten Kanälen verhakt und nur mit großen Schwierigkeiten zu entfernen wäre.

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Die Rattenschwanz -Feile:

hat kräftige Widerhaken am Schaft,

um Gewebereste und infizierte Kanalwände zu entfern en

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Der Unterschied zwischen Exstirpationsnadel und der Rattenschwanzfeile:

Die Rattenschwanzfeile besitzt mehr, enger gestaffelte und kräftigere Widerhaken , als die Exstirpationsnadel.

Die Widerhaken an der 'Nervnadel' sind länger .

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Der Lentulo:

ist ein spiralförmig gewundener glatter Draht,

um pastenartige Medikamente in die Wurzelkanäle blasenfrei einzurotieren.

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Der Plugger:

ist ein konisch zu laufendes glattes Instrument

und dient zum Verdichten der Gutta -Percha in

vertikaler (senkrechter) Richtung in den

Wurzelkanälen.

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Der Spreader:

ist ein konisch zu laufendes glattes Instrument und dient zum Verdichten und Anpressen der

Gutta -Percha in lateraler (seitlicher) Richtung

an die Kanalwände.

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Der Unterschied zwischen Plugger und Spreader:

Der Plugger ist an der Instrumentenspitze abgeflacht ,um die Gutta -Percha an die Wurzelspitze zu drücken,

während der Spreader spitz zuläuft, um die Gutta -Percha an die Kanalwände zu pressen.

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Die unterschiedlichen Querschnitte der Wurzelkanal -Instrumente:

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Die Wurzelkanalbehandlung kann auch mit den entsprechenden Instrumenten maschinell erfolgen:

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Die Normung der Wurzelkanalinstrumente

erfolgt nach ISO -Nummern , (normal im Gebrauch 15 bis 40)gekennzeichnet mit Farben

weiß - gelb - rot - blau - grün - schwarz

Die Nummer der Instrumenten -Stärke gibt den Durchmesser an der Instrumentenspitze wieder:

also ein Reamer mit der ISO -Größe 15 = weiß

hat einen Durchmesser von

0,15 mm

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Zum Instrumentariumfür die Wurzelkanalbehandlung gehört auch die Glaskolbenspritze mit einer abgerundeten Spitzean der Kanüle zum Spülen und Desinfizieren der Kanäle!

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Zum Instrumentariumfür die Wurzelkanalbehandlung gehört auch die Längenmesslehre , die Plastikstopper,das Sicherheitskettchen ,und der Kofferdam

Die Längenmessung kann auch elektronisch erfolgen!

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Die Terminologie der Endodontologie:

Trepanation: Eröffnung (eines Zahnes oder Knochenh öhle)

Devitalisation: Abt ötung (der Zahnpulpa)

Vitalamputation: Entfernung der vitalen Kronenpulpa, wobei die erhal tene Wurzel pulpa mit einem Medikament abgedeckt wird

Mortalamputation: Entfernung der Kronenpulpa eines vorher devitalisie rten Zahnes, wobei die erhaltene Wurzel pulpa mit einem Medikament abgedeckt wird (nur bei Milchz ähnen)

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Vitalexstirpation:

vollst ändiges Entfernen einer vitalen Pulpa

Mortalexstirpation:

Die Terminologie der Endodontologie:

vollst ändige Entfernung einer vorher mit einem Medikament devitalisierten Pulpa

Gangr änbehandlung: mehrmalige Wurzelbehandlungen an einem gangr änösen Zahn.

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Die Wurzelkanalbehandlung:

grundsätzliche Vorgehensweise

1. Eingehende klinische Untersuchung des Zahnes einschließlich Vitalitätsprobe.

2. Röntgendiagnostik zur Feststellung des Kanalverl aufs und evtl. vorhandene Knochenveränderungen.

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4. Der Kanaleingang wird mit dem dünnsten (ISO 10 oder 15) REAMER (Kerr -Bohrer, Wurzelkanalerweiterer) gesucht und großzügig erweitert, bei mehreren Kanälen alle Kanaleingänge durchgängig machen

3. Den Zahn großzügig präparieren und trepanieren , damit man bei guter Sicht die Kronenpulpa entfernen kann und die Eingänge zu den Wurzelkanälen findet. (eventl . Lupenbrille oder Mikroskop benutzen)

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5. Exstirpation des Pulpengewebes aus den Wurzelkanälen mit Exstirpationsnadeln

6. Es erfolgt entweder mit der Handnadel taktil ode r mit einem optischen Kanallängenmessgerät das Ausmessen der Kanallänge.Erstellen einer sogenannten Röntgenmessaufnahmemit eingesetzten Kanalinstrumenten und eingestellte m 'Stopper' (Nachweispflicht!)

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7. Aufbereiten der Wurzelkanäle mit Reamern und FeilenDer oder die Kanäle werden nun nach und nach mit

steigender ISO -Größe entweder mit der Hand oder maschinell mit Kerr -Feilen, Hedströmfeilen oder „Rattenschwanzfeilen“ möglichst bis ISO 40 oder 45 bis zur Wurzelspitze aufbereitet

Dabei ist zu beachten, dass der oder die Kanäle bis zur Wurzelspitze aufbereitet werden!

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8. Zwischendurch werden die Kanäle mit

Desinfektionslösungen

(H2O2 , Chlorhexidindigluconat, Natriumhypochlorit)

gespült,gereinigt, desinfiziert

und mit Papierspitzen getrocknet .

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9. Zum Schluss wird der Kanal (Kanäle) luftdicht verschlossen .

Dies geschieht je nach Vorz ügen mit röntgenssichtbaren

Medikamenten (Endometason), die mit Lentulo

und/oder mit Gutta Percha -Stiften , die mit Spreader

und Plugger

eingebracht werden.

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10. Zum Abschluss wird eine

Röntgen -Kontroll -Aufnahme

angefertigt!

(Nachweispflicht)

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Spezielle Methoden der Wurzelkanal -Behandlung

Ist bei der klinischen Untersuchung eines Zahnes die Vitalit ätspr üfung positiv +, kann man zwei Wege gehen:

1. die Devitalisation mit folgender Mortalexstirpation

2. die Vitalexstirpation

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Die Devitalisation (DEV) mit folgender Mortalexstirpation

Wenn die Pulpa durch die er öffnete Kavit ät frei liegt, kann man ein pulpent ötendes Medikament(z.B. Depulpin) ohne Druck in den Zahn einbringen

und das Medikament unter einem Wattepellet und eine m provisorischen Verschluss 14 Tage liegen lassen .

Ist die Pulpa dann nekrotisch, wird die eigentliche Wurzelkanalbehandlung durchgef ührt.

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Die Mortalexstirpation (Dev):

das bedeutet, dass die Pulpa nach vorangegangener Devitalisation (Abt ötung) vollst ändig entfernt wird.

Für die Mortalexstirpation ben ötigt man mindestens 2 Sitzungen, während bei der Vitalexstirpation man meistens nur ei ne Sitzung ben ötigt.

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Die Mortalexstirpation (Dev):

Nach Vitalit ätsprobe und R öntgendiagnostik wird der Zahn pr äpariert und trepaniert.

Auf die Trepanationsstelle wird

ein devitalisierendes Medikament

und ein weiches Wattepelett

ohne Druckaufgelegt, um die Pulpa zu nekrotisieren (z.B.: Depulpin, 'Toxavit').

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Die Mortalexstirpation (Dev):

Die Kavit ät muss nun provisorisch, aber

dicht verschlossen werden (z.B. Cavit),

damit das devitalisierende Medikament

nicht an die Gingiva

oder anderes Gewebe gelangt.

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Die Mortalexstirpation (Dev):

In der 2. Sitzung

wird die prov. F üllung, das Medikament und

die Kronenpulpa vollst ändig entfernt. (z.B.: Rosenbohrer)

Die Wurzelkan äle werden mit den bekannten Schritten

aufbereitet, gereinigt, desinfiziert, getrocknet und wurzelgef üllt.

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Die Vitalexstirpation:

Die Vitalexstirpation wird mit einer Lokalan ästhesie eingeleitet.

Bei der VitE ist besonders darauf zu achten, dass un ter aseptischen Kautelen (keimfreien Bedingungen) gearbeitet wird.

Das hei ßt, möglichst unter Kofferdam oder mindestens unter absoluter Trockenlegung mit Watterollen .

Es darf kein Speichel in die Kavit ät gelangen und neue Keime in die Kan äle eingeschleppt werden!!

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Alle Wurzelkanalinstrumente m üssen immer mit einer

sterilen Pinzette

aus den Boxen entnommen werden!!

Es folgen nun 8 schon beschriebenen Schritte der Wurzelkanalbehandlung :

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Den Zahn gro ßzügig pr äparieren, damit man bei guter Sicht die Eing änge des Wurzelkanals oder der Wurzelkan äle findet. (eventl. Lupenbrille oder Mikroskop benutzen)

Der Kanaleingang wird mit dem d ünnsten (ISO 10 oder 15) REAMER (Kerr -Bohrer, Wurzelkanalerweiterer) gesucht und durchg ängig gebohrt, bei mehreren Kan älen alle Kanaleing änge durchg ängig machen.

Den oder die Kan äle mit einem Kanaleingangserweiterer (sog. Gates -Bohrer) aufbohren und mit Exstirpationsnadeln Geweb e entfernen. Zwischendurch sp ülen!

Den Kanal oder die Kan äle mit den d ünnsten REAMERN bzw. KERR FEILEN aufbereiten und Gewebe entfernen. Zwischendu rch wieder spülen.

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Jetzt erfolgt entweder mit der Handnadel taktil oder mit einem optischen Kanall ängenmessger ät das Ausmessen der Kanall änge.Es wird eine R öntgenmess -Aufnahme (R ö-mess) angefertigt. (Nachweispflicht!)Dabei ist zu beachten, dass der oder die Kan äle bis zur Wurzelspitze aufbereitet werden!

Der oder Kan äle werden nun nach und nach mit steigender ISO -Größe entweder mit der Hand oder maschinell mit Kerr -Feilen, Hedstr ömfeilen oder „ Rattenschwanzfeilen“ möglichst bis ISO 40 oder 45 bis zur Wurzelspitze aufbereitet.

Zum Abschluss wird der Kanal (Kan äle) luftdicht verschlossen. Dies geschieht je nach Vorz ügen mit r öntgensichtbaren Medikamenten oder Gutta Percha -Stiften, die mit Lentulo oder Spreader und Plugger eingebracht werden.

Beendet wird die Wurzelkanalbehandlung mit einer R öntgen -Kontrollaufnahme (R ö-Ko)

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Nach der Vitalexstirpation wird der Zahn

endg ültig mit einer

Füllung oder mit Zahnersatz versorgt.

Der Erfolg einer Wurzelbehandlung ist davon abhängig,

ob es erreicht wird, dass der Wurzelkanal ( -kanäle) absolut keimfrei sind

und der Zahn dann luftdichtvon der Wurzelspitze bis zu den Kanaleing ängen verschlossen wird!!

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Die Gangr änbehandlung:

1. Schritt:

Durch breite Trepanation der Pulpahöhle entweichen die druckerzeugenden fauligen Gase !

Durch den Zugang von Luft (vor allem des Sauerstoff s) sterben sofort die anaeroben Fäulnisbakterien ab !

Von einer Gangr änbehandlung spricht man,

wenn eine Wurzelbehandlung

an einem pulpentoten Zahn mit faulig zerfallener Pulpa durchgef ührt wird.

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Die Gangr änbehandlung:

2. Schritt

Bevor eine Wurzelf üllung erfolgen kann,

muss der Zahn mehrmals in verschiedenen Sitzungen

mit einer desinfizierenden medikament ösen Einlage

versorgt werden.

Medikamente: H 2O2, Natriumhypochlorit, Chlorhexidin -Digluconat (Chlorhexamed, Corsodyl)

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Die Gangr änbehandlung:

Die Wurzelkanalbehandlung erfolgt nach den

grunds ätzlichen Methoden der Aufbereitung,

Desinfektion, Sp ülung und Trocknung.

Das Abf üllen der Wurzelkan äle darf erst nach Keimfreiheit der Kan äle erfolgen!!

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Wurzelfüllmaterialien:

Bei den Wurzelfüllmaterialien unterscheidet man:

> temporäre Materialien (sie werden meist als medikamentöse Einlage [med] verwendet)

> definitive (endgültige) Materialien

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Wurzelfüllmaterialien: Anforderungen an die Wurzelkanalmaterialien:

>> bakteriendichter, blasenfreier Verschluss muss gewährleistet sein

>> absolute biologische Gewebeverträglichkeit (besonders im apikalen Bereich)

>> Sterilität

>> Sichtbarkeit im Röntgenbild (Strahlendichtigkeit )

>> Unlöslichkeit in Gewebeflüssigkeiten

>> gute Handhabung

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Wurzelfüllmaterialien: Neben den verschiedenen Pasten(Endometason, Kalziumhydroxid, usw.) und Zementen können

Stifte aus

Gutta -Percha,

Kunstharz,

Keramik und

Metall verwendet werden.