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Lernwerkstatt Modul Ohr Unterrichtsmaterial für die Grundschule und die Klassen 5/6 zum Thema Ohr sowie Recht auf Gesundheit Für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte

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Lernwerkstatt Modul Ohr

Unterrichtsmaterial für die Grundschule und die Klassen 5/6 zum Thema Ohr sowie Recht auf Gesundheit

Für Lehrkräfte und

pädagogische

Fachkräfte

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CBM-Lernwerkstatt „Das Ohr“ 2

Materialübersicht

Arbeitsblatt 1:

Das Ohr – unser Hörorgan

Arbeitsblatt 2:

Mit den Händen sprechen

Aktionskarte 1:

Mit Händen und Füßen ca. 10‘

Aktionskarte 2:

Das Finger-Alphabet ca. 10‘

Aktionskarte 3:

Was der Schall kann ca. 10‘

Kompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler …

Erkennen

• kennen den Aufbau des Ohrs und verstehen, dass sie das empfindliche Gehör schützen müssen.

• wissen, dass gehörlose Menschen weltweit in der

Gebärdensprache kommunizieren.

Bewerten

• versetzen sich in die Situation gehörloser Menschen und reflektieren durch den Perspektivwechsel, was eine Beeinträchtigung des Hörsinnes bedeutet.

• würdigen den Wert alternativer Kommunikations-

formen, wie z. B. des Finger-Alphabets.

Handeln

• erproben Handlungsmöglichkeiten, um als hörende Menschen mit gehörlosen Menschen kommunizieren zu können.

Das Ohr

Rund 466 Millionen Menschen weltweit leben mit einem mittelgradigen bis starken Hörverlust.1 Wer ein gutes Gehör besitzt, kann sich kaum vorstellen, wie es möglich ist, ohne Lautsprache miteinander zu kommunizieren und Informationen aus der Umwelt aufzu nehmen. Dabei gibt es ein anerkanntes Sprachsystem, mit dem Kommunikation möglich ist und auf das die Gehörlosengemeinschaft zu Recht stolz ist: Die Gebärdensprache ist ein komplexes System aus Gestik, Mimik sowie lautlosen Wörtern und erlaubt gehörlosen Menschen die Kommunikation miteinander. Wie bei der gesprochenen Sprache gibt es auch hier eigene Sprachvarianten – je nach Land und sogar Region. Weil der Hörverlust starke Beeinträchti-gungen in der Kommunikation mit hörenden Menschen nach sich ziehen kann, können gehörlose Menschen von sozialer Ausgrenzung betroffen sein. Der Grund dafür ist nicht ihre mangelnde Kommunikationsfähigkeit, sondern vielmehr, dass hörende Menschen nur selten die Gebärdensprache beherrschen, es zu wenige Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetscher gibt und die Gesellschaft noch nicht genug an die Belange von gehör-losen Menschen denkt. 89 Prozent der gehörlosen Menschen leben in den sogenannten Entwicklungsländern.2 Sie haben oftmals keinen Zugang zu Bildung und weder sie selbst noch ihre Familien und Freunde beherrschen die Gebärdensprache. Die Folgen sind Diskriminierung, Ausschluss vom gesellschaftlichen Leben und der wirtschaft lichen Selbstständigkeit. Die Lernenden sollen in diesem Modul der Lernwerkstatt sowohl für die Gesunderhaltung und den Schutz ihres eigenen Hörsinnes sensibilisiert werden als auch für alternative Kommunikations- formen, wenn das Hören beeinträchtigt ist.

Quellen: 1 WHO (2018): Global estimates on prevalence of hearing loss; 2

WHO global estimates onprevalence of hearing loss, 2012, http://www.who.int/pbd/deafness/WHO_GE_HL.pdf?ua=1

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3CBM-Lernwerkstatt „Das Ohr“

Unser Ohr nimmt Geräusche und Stimmen wahr. Das nennen wir „hören“. Wenn wir etwas hören, ist das eigentlich schwingende Luft. Sie heißen „Schallwellen“. Bis wir etwas hören, laufen zuerst viele Schritte im Ohr ab:

Die Ohrmuschel fängt die Schallwellen auf. Sie gelangen zum Trommelfell. Die Schall-wellen machen, dass das Trommelfell schwingt. Hinter dem Trommelfell sind die Gehör -

knöchelchen. Sie leiten die Schwingungen an das Innenohr weiter. Hier be findet sich die Schnecke. Die Schnecke schickt Signale

an das Gehirn weiter. Das Gehirn sagt uns dann, was wir hö ren. Von deinem Ohr siehst du nur die Ohrmuschel und den äußeren

Gehörgang. Im Ohr ist auch der Gleichgewichtssinn. Er hilft uns, das Gleichgewicht zu halten – wenn wir zum Beispiel auf einem Bein stehen. Probier es aus!

Unsere Ohren sind sehr empfindlich. Wir müssen sie schützen, um keinen Hör-schaden zu bekommen. Lärm, zu schrille und laute Töne – zum Beispiel eine Kranken-

wagen-Sirene – sind nicht nur unangenehm für uns. Lärm schadet den Ohren auf Dauer sehr.

Ohrmuschel

Trommelfell

äußerer Gehörgang

Gehörknöchelchen Gehirn

Schnecke

Gleichgewichtssinn

Innenohr

Das Ohr – unser Hörorgan

Zeichne den Weg der Schallwellen in das Ohr-Bild ein!

Wo gibt es Lärm und Krach? Sammelt zu zweit Situationen in eurem Alltag, die für

eure Ohren sehr laut sind. Schreibt mindestens drei Ideen auf, wie ihr eure Ohren

schützen könnt!

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Das Ohr | Arbeitsblatt 1

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4CBM-Lernwerkstatt „Das Ohr“

Wenn ihr in der Klasse Internet habt, schaut euch eines der Videos auf

www.guckmich.tv an.

Beschreibt, was ihr seht. Schaut das Video dann nochmal an. Merkt euch ein Wort

oder einen Satz in Gebärdensprache. Macht euer Wort den anderen vor. Ihr könnt

daraus auch ein Ratespiel in der Klasse machen. War es einfach oder schwer?

Wie sprechen Menschen, die nichts hören können? Gehörlose Menschen benutzen keine Töne, aber sprechen trotzdem. Sie haben eine eigene Sprache: die Gebärdensprache. Sie funktioniert über die Hände, den Gesichts ausdruck und über die Körperhaltung. Es gibt nicht nur eine Gebärdensprache. Sie ist in jedem Land unterschied-lich. Also genauso, wie wir in Deutschland Deutsch und die Franzosen Französisch sprechen. Um Gebärdensprache richtig zu lernen, braucht man viel Zeit und Geduld. Man muss dazu viele Sachen gleichzeitig können. Gehörlose Menschen sind stolz auf ihre Sprache.

Auto, Kuh, Elefant, Giraffe, schlafen, Fußball spielen, schwimmen, Banane, Verkehrspolizist, Zahnarzt, Schulbus, Taschenlampe

• Bildet Paare! Stellt die Wörter im Kasten rechts dar! Ihr dürft nicht spre-chen, sondern nur Hände, Füße oder das Gesicht benutzen. Wechselt euch beim Beschreiben und Raten ab!

• Was war schwerer: die Wörter erklären oder erraten? Oder war es leicht?

• Könnt ihr euch vorstellen, dass euch Pantomime im Gespräch mit gehör losen Menschen hilft? Was kann noch helfen? Sammelt eure Ideen!

Könnt ihr ohne gesprochene Worte etwas sagen?

Probiert es aus!

Mit den Händen sprechen

Chris schaut hin

Stell dir vor: Weltweit gibt es 70 Millionen gehörlose Menschen. Das sind fast so viele Menschen, wie in Deutschland wohnen. In den ärmsten Ländern der Welt geht nur eins von zehn gehörlosen Kindern regelmäßig zur Schule. Denn diese Kinder können ohne Unterstützung oder Gebärdensprache nicht verste-hen, was die Lehrkraft sagt. Zählt mal durch: Wie viele Kinder von euch könn-ten dann die Schule besuchen?

Das Ohr | Arbeitsblatt 2

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Tauscht euch aus: • War es schwer oder einfach? • Wie konntet ihr die Aufgabe lösen?

Sortiert euch nach eurer Körpergröße!

Sortiert euch nach eurem Alter!

Sortiert euch in Gruppen nach eurer Lieblingsfarbe!

Sortiert euch alphabetisch nach dem Anfangsbuch -staben eurer Vornamen!

Wenn ihr zusammen spielt, dann redet ihr, sprecht euch ab oder erklärt euch gegenseitig die Spielregeln. Es gibt gehörlose Menschen, mit denen ihr euch nicht so einfach verständigen könnt. Hier müsst ihr kreativ werden. Probiert es aus!

Kontrolliert nach jeder Aufstellung: Steht ihr richtig da? (Jetzt dürft ihr sprechen.)

Sortiert euch in der richtigen Reihenfolge! Ihr dürft dabei nicht sprechen!

Aber: Ihr könnt euch mit Händen und Füßen verständigen.

Mit Händen und FüßenDas Ohr | Aktionskarte 1

Überlegt gemeinsam: Wofür könntet ihr das Finger-Alphabet in eurem Alltag nutzen? Sammelt Ideen.

Beim Finger-Alphabet formt man Buchstaben mit den Fingern. Mönche haben es erfunden. Sie wollten nicht sprechen, aber anderen trotzdem etwas mitteilen. Das Finger-Alphabet dient dem Buchstabieren von Namen und schwierigen Wörtern. Das Finger-Alphabet von A bis Z

Sucht zwei andere Wörter, die ihr euch

gegenseitig buchstabiert. Die Wörter

dürfen nicht zu schwer sein. Welche

Buchstaben waren besonders schwer

zu buchstabieren oder zu verstehen?

Eine Aufgabe zu zweit: Buchstabiert

nacheinander den Vornamen von

eurer Mama oder eurem Papa.

Kann dein Lernpartner oder deine

Lernpartnerin den Namen erraten?

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Das Finger-AlphabetDas Ohr | Aktionskarte 2

Quelle: ©2012, Lassal, www.fingeralphabet.org

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Überlegt gemeinsam: • Was passiert mit den Reiskörnern? • Vergrößert den Abstand der Trommeln!

Was verändert sich? Warum ist das so?

Ihr seid fertig? Wenn ihr die Lösung nachlesen wollt, dreht diese Lösungskarte auf den Kopf!

Die Töne, die wir hören, sind eigentlich schwingende Luft. Man nennt die schwingende Luft auch Schallwellen. Damit wir etwas hören können, müssen die Schallwellen das Trommelfell zum Schwingen bringen. Schallwellen können das: Sie breiten sich in der Luft aus. Schall ist eigentlich unsichtbar. Aber ihr könnt ihn sichtbar machen.

Ihr braucht:

• zwei Handtrommeln • Reiskörner • einen Schlägel oder Kochlöffel

Macht ein Experiment! Streut Reiskörner

auf eine Trommel!

Haltet die zweite Trommel dicht daneben, ohne

die erste zu berühren!

Schlagt auf die zweite Trommel!

Lösung: Je weiter sich der Reis von der Quelle des Schalls – der anderen Trommel und dem Schlägel – ent-fernt, desto schwächer sind die Schallwellen. Der Reis bleibt auf der ersten Trommel liegen.

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Was der Schall kannDas Ohr | Aktionskarte 3

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Weitere Module der Lernwerkstatt „Schau mal!“

Alle Module der Lernwerkstatt „Schau mal!“ auf der CBM-Website zum Download : www.cbm.de/lernwerkstatt

CBM Deutschland e.V. Ansprechpartnerin: Andrea Müller, Teamleitung Bildungsarbeit Stubenwald-Allee 5 · 64625 Bensheim Telefon: (0 62 51) 131- 2 93 · Fax: (0 62 51) 131- 2 99 E-Mail: [email protected] www.cbm.de

Spendenkonto IBAN: DE46 3702 0500 0000 0020 20 · BIC: BFSWDE33XXX

V.i.S.d.P.: Dr. Rainer Brockhaus, Dr. Peter Schießl · Das Logo und die Marke CBM sind rechtlich geschützt · Mit jeder Spende an die CBM helfen Sie, das Leben von Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Gebieten der Erde zu verbessern. Ihre Spende setzen wir für den von Ihnen angegebenen Zweck ein oder dort, wo sie am dringendsten gebraucht wird. · Ihre Daten werden durch die CBM erhoben und gemäß dem evangelischen Datenschutzgesetz elektronisch verarbeitet und genutzt, um Ihnen über Ihre Spenden eine Zuwendungsbestätigung zu erstellen. Zudem verwenden wir Ihre Kontaktdaten, um Sie wei-ter über die Arbeit der CBM schriftlich, telefonisch oder per E-Mail zu informieren. Ihre Daten werden nicht an Dritte zu Werbezwecken weitergegeben. Sie können dieser Nutzung Ihrer Daten für weitere In-formationszwecke jederzeit widersprechen. Konzept und Redaktion: Andrea Müller, Carolin Runte, Teresa Dolle (CBM); Eric Meyer, Charlotte Höhn (Eduversum Verlag und Bildungsagentur, Wiesbaden) Grafik: Anja Malz, Inette Kreis Illustrationen: Anja Malz, Oliver Sasse

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