Leseprobe aus: Die sanfte Kraft des Yoga von … · Mit den Körperhaltungen, den sogenannten...

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Leseprobe aus: Die sanfte Kraft des Yoga von Stephanie Schönberger und Christina Loy-Birzer. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages. Alle Rechte vorbehalten. Hier geht’s zum Buch >>Die sanfte Kraft des Yoga

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Page 1: Leseprobe aus: Die sanfte Kraft des Yoga von … · Mit den Körperhaltungen, den sogenannten Asanas, den Pranayama genann-ten Atemtechniken und den Stilleübungen setzen wir auf

Leseprobe aus: Die sanfte Kraft des Yoga von Stephanie Schönberger und Christina Loy-Birzer.

Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages. Alle Rechte vorbehalten.

Hier geht’s zum Buch >>Die sanfte Kraft des Yoga

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InhaltDie Tradition des sanften Yoga 9

Die sanfte Kraft des Yoga 11

Sri Krishnamacharya – Vater des modernen Yoga 12

Üben in der Tradition Sri Tirumalai Krishnamacharyas 21

Heilsames Üben für Körper, Geist und S� le 31

Yoga – eine Reise zu uns selbst 33

Übungen, die uns durch den Tag begleiten 37

Den Tag begin en – Kraft schöpfen 44

Inseln der Entspan ung im Al tag 50

Der Tag klingt aus – bei uns sein, zur Ruhe kom en 60

Körper, Geist und S� le im Einklang 73

Jetzt – der ewige Augenblick 75

Stabilität und Leichtigkeit 91

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Zufriedenheit 101

Freundlichkeit – uns selbst und anderen gegenüber 111

Yoga – Lebensthemen 121

Die Kraft der Mit e – Leben in Gleichgewicht und Balance 123

Achtsame Ruhe 133

Der Mut des Helden 143

Die Säule, die uns trägt 153

Die Kraft der Sti� e – den Blick nach i� en richten 163

Ein kleines Meditationsprogram 165

Der in ere Ort des Glücks und des Friedens 171

Die Kraft der Präsenz – kleine Übungen für jeden Augenblick des Tages 173

Inspirierende Literatur 174

Danksagung 174

Über die Autorinnen 175

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Die sanfte Kraft des Yoga 11

Die sanfte Kraft des Yoga

Sanfte Kraft. Diese Wortverbindung klingt zunächst wie ein Widerspruch. Weil

wir Kraft mit Stärke, mit etwas Dominantem, Aktivem, mit dem männlichen

Prinzip assoziieren. Das Wort sanft dagegen setzen wir mit seinem weiblichen

Gegenpart gleich, mit etwas Weichem, Nachgebendem, Behutsamem und

Passivem. Aber so wie der Gott Shiva ohne seine Göttin Shakti, das Yang ohne

das Yin, die Sonne ohne den Mond, das Ha ohne Tha unvollständig wären,

verhält es sich auch mit der sanften Kraft. Jeder Aspekt kann zwar für sich

alleine stehen, doch in der Verbindung ergänzen sie sich.

Die sanfte Kraft des Yoga entfaltet sich durch unsere Bereitschaft, einem Weg

Schritt für Schritt nach innen zu folgen. Yogapraxis bedeutet verändern wollen,

etwas in Bewegung setzen wollen, ein Ziel verfolgen können und dieses

unabhängig von äußeren Umständen nicht aus den Augen zu verlieren. Die

Yogapraxis ist auch ein achtsames Spüren, ein Wahrnehmen-Können auf allen

Ebenen, ein friedvolles und sanftes Umgehen mit uns selbst. Bringen wir

diese beiden Pole – das kraftvolle Wollen und das sanfte Wahrnehmen und

Spüren von innen heraus – in Verbindung, so entsteht eine wunderbare Kraft,

die uns sanft in die richtige Richtung lenkt.

Die Wirkungen des Yoga

Mit den Körperhaltungen, den sogenannten Asanas, den Pranayama genann-

ten Atemtechniken und den Stilleübungen setzen wir auf der körperlichen und

psycho-mentalen Ebene an. Die Weisheitstexte können uns helfen, unseren

Geist und unser Alltagsverhalten besser zu verstehen und unsere Sichtweisen

und unser Handeln zu verändern. Eine der wichtigsten Schriften dabei ist das

Yoga-Sutra des indischen Gelehrten Patanjali, das vor etwa 2000 Jahren

entstand und in 195 Sutren (Versen) die Essenz des Yogawegs darlegt. Und

unseren Seelenfrieden können wir auch durch die Hingabe an ein akzeptiertes

höheres Prinzip finden, wie immer wir das auch definieren mögen. Gelingt es

uns, all diese Aspekte in unser Üben zu integrieren, wirkt die sanfte Kraft des

Yoga gleichermaßen auf Körper, Geist und Seele und kann zu einer ganzheitli-

chen Heilung führen.

>> Haltet das Licht

seiner Lehren am

Leuchten. Deshalb

übt bi� e weiter.

La� t das Licht

bre� en, bre� en,

bre� en.<<

B. K. S. Iyengar über

Sri T. Krishnamacharya

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40 Heilsames Üben für Körper, Geist und Seele

1. Über den Atem verbinden wir uns mit prana, der universellen Lebensener-

gie, und damit mit allem, was uns umgibt.

2. Über den Atem schaffen wir die Brücke von Körper, Geist und Seele.

3. Durch die Konzentration auf den Atem zentrieren wir unseren Geist.

Atem und Bewegung in der Yogapraxis

Der Atem bewegt den Körper bei jedem Atemzug. Wir nutzen diese natürliche

Atembewegung in der Asanapraxis, indem wir bewusst den Atem mit der

Bewegung verbinden. Der Atem führt die Bewegung und unterstützt uns bei

jedem einzelnen Bewegungsablauf. Im zweiten Kapitel des Yoga-Sutra von

Patanjali, erfahren wir, welche Qualität der Atem während der Praxis haben

sollte. Der Atem sollte dirgha und suksmah lang, gleichmäßig und fein fließen

(Yoga-Sutra 2.50).

Parsvakonasana – die

Flankendehnung lässt den

Atem tief in Bauch und

Seite fließen.

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64 Heilsames Üben für Körper, Geist und Seele

3c Einatmend strecken Sie das Bein gerade zur Decke, der Fuß ist geflext.

Ausatmend beugen Sie das Knie, ziehen den Oberschenkel Richtung Ober-

körper und pointen den Fuß.

5-mal wiederholen.

3d Halten Sie das Bein für 5 Atemzüge gerade zur Decke gestreckt. Ziehen

Sie die Zehen sanft Richtung Körper. Mit der Einatmung lassen Sie das Bein

Richtung Decke wachsen. Ausatmend dehnen Sie die Beinrückseite. Wieder-

holen Sie zur anderen Seite.

3e Legen Sie sich auf den Rücken, strecken Sie die Beine aus. Spüren Sie

nach.

4 Stellen Sie die Füße eng nebeneinander und atmen Sie vorbereitend aus.

Einatmend öffnen Sie die Knie zur Seite und führen die Arme hinter den

Kopf. Lassen Sie Becken und unteren Rücken mit in die Bewegung gehen.

Ausatmend schließen Sie die Knie und führen die Arme neben den Körper

zurück. Der untere Rücken senkt sich wieder zum Boden.

5-mal wiederholen.

Öffnen Sie einatmend die Knie und bleiben Sie für 5 bis 8 Atemzüge. Drü-

cken Sie dabei die Fußsohlen sanft aneinander, um die Dehnung nicht zu

groß werden zu lassen. Sie können die Öffnung mit Decke oder Kissen unter

den Oberschenkeln unterstützen.

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Den Tag ausklingen las en 65

Ausatmend Oberschenkel

zum Oberkörper ziehen

Einatmend Bein zur Decke

strecken, Fuß ist geflext

Rückenlage, Beine aufgestellt,

vorbereitend einatmen

Einatmend Knie zur Seite öffnen,

Arme über den Kopf führen

Ausatmend zurück in die

Ausgangsposition kommen

Rückenlage, Beine aufgestellt,

vorbereitend ausatmen

Bein zur Decke strecken, Fuß ist

geflext, 5 Atemzüge halten

Rückenlage, Beine gestreckt,

nachspüren

3c

4

3d 3e