Lexikuni WS 2012-13 FH Nordhausen

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Fachhochschule Nordhausen VON STUDENTEN FÜR STUDENTEN HOCHSCHULE UNTERHALTEND INFORMATIV

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Das Hochschulmagazin Lexikuni für die Studenten der Fachhochschule Nordhausen, Ausgabe Wintersemester 2012/13.

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VON STUDENTEN FÜR STUDENTEN

HOCHSCHULE UNTERHALTEND INFORMATIV

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SparkasseMittelthüringen

S

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Hallo liebe Studis,

da ist es nun, das Lexikuni 2012/13. Wir haben für euch wieder die wichtigsten Infos zusammengestellt, ein wenig am Layout geschraubt und unnötigen Ballast abgeworfen.

Da wir nun auch überregional erschei-nen, haben wir uns für eine digitale Vertriebsvariante entschieden. Es ist schneller, effizienter, umweltfreundlicher und natürlich auch kostengünstiger. Damit ihr nicht nur mit Informationen bombardiert werdet, haben wir unseren Unterhaltungs- und Freizeitteil ver-größert und informieren euch auch ab sofort über unseren Blog. Dabei könnt ihr zukünftig auch selbst tätig werden. Schreibt interessante Beiträge für den Blog oder gestaltet gemeinsam mit ande-ren Studierenden aus vielen verschiede-

nen Hochschulen die nächste Ausgabe im Sommer. Videobeiträge, wissenswertes oder einfach nur witziges sehen wir da-bei genauso gern, wie kritische Beiträge über Studium, Hochschulpolitik und was euch außerhalb des Studiums bewegt.

Wir wünschen euch viel Spaß und freuen uns immer auf euer Feedback!

Eure Lexikuni-Redaktion

[email protected]/lexikuni

KONTAKT

Bild: Gabriel Tyner / flickr

Das Vorwort

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DAS VORWORT

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Inhaltsverzeichnis

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Bilder oben links u. rechts: Eric The Fish / flickr / CC by

Bild Mitte links: mibuchat / flickr / CC by-nc-nd

Bild Mitte rechts: WildVanilla (Rob) / flickr / CC by-nc-nd

Bild unten links: Kareen Schlangen / FH Nordhausen

Bild unten rechts: tstoeckigt / flickr / CC by-sa

Das Vorwort

Meine Hochschule

Sport & Kultur

Mobil sein

Rechtsberatung

AbkürzungsVZ

Studienfinanzierung

Sozialver(un)sicherung

Studienkosten absetzen

(Ver)Sichern

Ausland_erfahren

Master machen

Jobeinstieg

Tür auf

Berufsmessen

Impressum

Wohnen & Recht

Ernährungskühlschrank

Freizeit

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Campusplan 08

Kleine Gründerfibel 12

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Willkommen in Nordhausen

Meine Hochschule

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MEINE HOCHSCHULE

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Meine Hochschule

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Steckbrief FH Nordhausen

NAME DER HOCHSCHULEFachhochschule Nordhausen

GRÜNDUNGSJAHR 1997

ANZAHL STUDIERENDE2.548 (Wintersemester 2011/12)

WAS ZEICHNET SICH DIE FHN AUS?Die Hochschule besitzt neueste Techno-logien, praxiserfahrene Professoren und moderne Studiengänge, die den Erforder-nissen des künftigen Arbeitsmarktes ent-sprechen. Durch die Lage der Hochschule ist die Einheit von Forschen und Lehren, Studieren und Leben auf dem Campus möglich. Der 11 ha große Campus gibt genügend Freiraum um sowohl Lehre und Forschung als auch Sport, Kultur und Wohnen darauf zu vereinen. So ist ein Studium der kurzen Wege, der inten-siven Betreuung in kleinen Lerngruppen und in hochmodernen Laboren und Lehrräumen möglich.Die FH ist Mitglied eines europäischen Netzwerks von Hochschulen und hat eine Vielzahl von Hochschulpartnerschaften.

CAMPUSHOCHSCHULE ODER VIELE STANDORTE?Es ist eine Campushochschule am Cam-pus Weinberghof 4.

WELCHE MENSEN GEHÖREN ZUR HOCHSCHULEMensagebäude

WELCHE FAKULTÄTEN GIBT ES?

Fachbereich Ingenieurswissenschaften

Fachbereich Wirtschfts- und Sozialwis-senschaften

WIE IST DER BETREUUNGSSCHLÜSSEL AN DER FH NORDHAUSEN?

1:56 – Auf 45 Professoren/innen kom-men 2548 Studierende

WELCHE WISSENSCHAFTLICHEN EIN-RICHTUNGEN ODER INSTITUTE SIND AN DER HOCHSCHULE VORHANDEN?

Forschungsschwerpunkte

• Systeme zur Energiegewinnung, -über-tragung und -speicherung, insbesondere für Solar-, Geo- und Bioenergie

• Anlagentechnik inklusive Maschinen- und Anlagenbau

• Schließen von Produktions-, Stoffstrom- und Energiekreisläufen

Dekanatsbüro: Simone Krauthöfer, Gebäude 20, Raum 20 0218Tel.: 03631 420-401E-Mail: [email protected]: Frank-Michael Dittes

KONTAKT

Dekanatsbüro: Doris Knies, Gebäude 18, Raum 18 0212Tel.: 03631 420-501E-Mail: [email protected]: Maria Borcsa

KONTAKT

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Meine Hochschule

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• Innovationsmanagement• Soziale und wirtschaftliche Aspekte des

demografischen Wandels• Better Regulation

August Kramer Institut

Lehr und Forschungseinrichtung mit Bezug auf Energie, Stoff und FlächeEs dient der Forschung und Lehre in den Arbeitsfeldern Energiesysteme, Werkstoff- und Verfahrenstechnik sowie Geoengineering

in.RET – Institut für Regenerative Ener-gietechnik

Der nachhaltige und bewusste Um-gang mit den Ressourcen stellt eine der wichtigsten Herausforderungen für die Menschheit dar. Das größte Hand-lungsfeld ist dabei zweifelsohne die Energietechnik mit den drei zentralen Problemen:• Endlichkeit der fossilen und nuklearen

Energieträger,• Verteilung der Ressourcenquellen und

-senken,• Emission klimarelevanter Treibhaus-

gase.

ANSPRECHPARTNER IM STUDIERENDENSEKRETARIAT

Studien Service Zentrum (SSZ)Haus 18, Ebene 1, Räume 18.0105 und 18.0107Tel.: 03631 420-222, -226E-Mail: [email protected]

ANSPRECHPARTNER IM INTERNATIO-NALEN BÜRO/AUSLANDSAMT

Referat für InternationalesGebäude 14, Raum 14.0005Tel.: 03631 420-135E-Mail: [email protected]

WELCHE BIBLIOTHEKEN SIND IN BZW. UM DIE HOCHSCHULE HERUM?

Hochschulbibliothek direkt auf dem Campus

WAS BIETET DIE HOCHSCHULE STUDENTEN MIT KIND AN UND AN WEN KÖNNEN SICH JUNGE ELTERN WENDEN?

Familien- und Gleichstellungsbeauf-tragteProf. Sabine Seibold FreundTelefon: 03631 420-573E-Mail: [email protected]

Die FH bietet zudem die Beantragung einer Family Card für Studierende und Beschäftigte an.Die FH Family Card bietet für Studie-rende und Beschäftigte mit Familien-pflichten Vorteile, die zur Vereinbarkeit von Studium bzw. Beruf und Familie beitragen sollen.Darüber hinaus besitzt die Hochschule noch eine neue Kindertagesstätte auf dem Campus mit 25 Plätzen.

HOCHSCHULINTERNE GREMIEN

Hochschulleitung (Präsidium)

Die Hochschulleitung (Präsidium) setzt sich zusammen aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten für Studium und Lehre, dem Vizepräsidenten für Forschung und Entwicklung sowie dem Kanzler.

Hochschulrat

Der Hochschulrat ist das zentrale Kolle-gialorgan der FHN und nimmt die einem Konzil, Senat oder Kuratorium obliegen-den Aufgaben nach ThürHG wahr. Er ist das höchste Gremium der akademischen Selbstverwaltung an der FHN.

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Meine Hochschule / Campusplan

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Fachbereichsräte der beiden FakultätenDer Fachbereichsrat ist zuständig für die Angelegenheiten im Fachbereich, wie z. B. Wahl des Dekans, Studien- und Prü-fungsordnungen und Berufungen.

Weitere Gremien sind der Forschungsbei-rat, der Bibliotheksbeirat, der Medien-beirat, der Beirat für Internationales, der Beirat für Hochschulfinanzen, der Gleichstellungsbeirat und der Nachhal-tigkeitsbeirat.

KONTAKT ZUR STUDIERENDENVERTRETUNG

StudierendenratHaus 13Tel.: 03631 420-864E-Mail: [email protected]/stura

HOCHSCHULSPEZIFISCHE VERANSTALTUNGEN

23.03. 2013: Hochschulinformationstag November 2013: Tag der Forschung

Bild: www.fh-nordhausen.de/campusplan

Bild unten: BlueLineProductions

Bild oben: USV Erfurt

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SPORT & KULTURin Nordhausen

Sport & Kultur

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Sport & Kultur

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Kulturkonditorei

Was ist die Kulturkonditorei? Die Kulturkonditorei ist ein freies „Sub-Kulturprojekt“ in Nordhausen, das in Eigeninitiative aufgebaut und betrieben wird.Die Kulturkonditorei ist Galerie und Künstlerwerkstatt zugleich. Kreative, kulturelle Süßspeisen können vor Ort bestaunt und erschaffen werden. Die in der Konditorei Tätigen verstehen das Projekt als offenes Angebot und ge-ben mit einer Mischung aus Atelier, Aus-stellung sowie Werkstatt der Kreativität einen Raum. „Wir gestalten die Kultur-konditorei frei nach unseren Wünschen, laden jeden interessierten Menschen ein mitzumachen, uns zu unterstützen und Teil des Projektes zu werden.“

Interessiert? Dann mach mit! Unkonventionell, unverbindlich!

Dieses Projekt wächst mit Menschen, die sich trauen, ihre eigenen Ideen umzusetzen.

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Sport & Kultur

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Du bist auch in einer Hochschulgruppe, Initiative oder Ähnlichem und nicht in der Rubrik vorgestellt worden?Schreib uns an, wir besprechen dann alles Weitere, damit euer Beitrag noch nach-träglich mit aufgenommen wird oder dies spätestens in der kommenden Winterausga-be geschiet.

Zur Info vorab:• Redaktionsschluss WS 2013/14:

31.08.2013• E-Mail: [email protected]• Betreff: Engagement bzw. Sport & Kultur

In eigener Sache

Am Alten Tor 199734 Nordhausen E-Mail: [email protected] (Fragen, Newsletter-Anmeldung)www.kulturkonditorei.de (Bilder, Musik, Infos, Neuigkeiten)

KONTAKT

Bilder (4): Kulturkonditorei / flickr

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Bild oben links: Dell Inc. / flickr

Bild oben rechts: Robert Scoble / flickr

Bild mitte & unten: priceminister / flickr

GRÜNDERFIBELVom Studenten zum Entrepreneur

KLEINE

Kleine Gründerfibel

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Kleine Gründerfibel

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Unter anderem mit diesem Slogan stellt sich die Mikrofinanzagentur Thüringen nach außen dar. Das Konzept Mikrofi-nanzierung, einst mit seinen Ursprüngen in Bangladesh zu finden, unterstützt angehende Selbstständige oder auch bestehende Unternehmungen mit Kleinst-krediten.

Als Projekt der Markusgemeinschaft 2006 ins Leben gerufen, agiert die Agentur in ganz Thüringen. Die Markus-gemeinschaft mit Sitz in Hauteroda bei Heldrungen wurde durch die Arbeit mit behinderten Menschen sowie den Anbau und Vertrieb von Bioprodukten bekannt. Des Weiteren ist Sie an der wirtschaft-lichen Entwicklung Thüringens interes-siert, weshalb dieses Projekt dort seinen Ursprung findet.

Die Mikrofinanzagentur Thüringen agiert als Mittler zwischen Kreditnehmer und der GLS Bank mit Sitz in Bochum. Innerhalb weniger Wochen kommt es zu einer Kreditentscheidung, welches es den (angehenden) Unternehmern in Sachen finanzieller Planung wesentlich einfacher macht. Absicherung findet einerseits durch Bürgschaften oder Sicherungsüber-eignungen statt.

Um effektiver mit den Selbständigen zusammenarbeiten zu können, agiert die Agentur Im Rahmen des Netzwerkes ganz eng mit dem Enterprise Thüringen. Enterprise berät, begleitet und qualifi-ziert seit 2006 junge Menschen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Somit können Gründerinnen und Gründer Be-ratung, Qualifizierung und Finanzierung aus einer Hand erhalten.

10.000 Euro wiegen 42 Gramm

Enge Kontakte bestehen zu ansässigen Ämtern, Kammern sowie dem Thüringer Wirtschaftsministerium und der Thürin-ger Aufbaubank.

Ein wichtiger Aspekt sind die Menschen, die einen Kredit beantragen bzw. in Anspruch nehmen. Sie nehmen in der Mikrofinanzierung eine zentrale Rolle ein. Während der Rückzahlungsdauer findet die Kreditbetreuung statt und die Unternehmer/innen können mit Fragen zu Ihrer Selbstständigkeit jederzeit an die Mitarbeiter herantreten.

Mikrofinanzagentur ThüringenEin Projekt der Markus-Gemeinschaft e. V.Oliver SteinmetzBüro ErfurtBahnhofstraße 4599084 ErfurtTel.: 0361 6546781www.mikrofinanzagentur-thueringen.deE-Mail: [email protected]

KONTAKT

Bild oben links: Dell Inc. / flickr

Bild oben rechts: Robert Scoble / flickr

Bild mitte & unten: priceminister / flickr

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Kleine Gründerfibel

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Allein entscheiden. Sich frei und unab-hängig entwickeln. Unkonventionelle, kreative Wege gehen. Entschlossen eige-ne, visionäre Ideen verwirklichen. All das sind gute Gründe, die für die Gründung eines eigenen Unternehmens sprechen. Innovative Existenzgründungen sind von entscheidender Bedeutung für unsere Volkswirtschaft – sie stehen für neue Ent-wicklungen, sind Motor des Strukturwan-dels, schaffen Arbeitsplätze der Zukunft und sichern damit den Wohlstand der Gesellschaft. Die Unterstützung junger Unternehmensgründungen direkt aus der Wissenschaft ist daher ein wesentliches Anliegen der Thüringer Hochschulen.

Der Weg in die eigene Selbständigkeit !?– Existenzgründung aus der Wissenschaft

Dieses Ziel verfolgen acht Thüringer Hochschulen1 im Rahmen des Thürin-ger Hochschulgründernetzwerkes, um Studierende, Absolventen und wissen-schaftliche Mitarbeiter auf ihrem Weg in die eigene Selbständigkeit zu fordern und zu fördern. Zu den Aufgaben dieses Netzwerkes zählen:

• Die Sensibilisierung für den Karriere-weg der eigenen Selbständigkeit durch eine breite Information und Motivation.

• Die individuelle Beratung, Coaching und Betreuung von Einzel- und / oder Teamgründungen von der Idee bis zum Businessplan.

• Die Weichen- und Antragstellung finanzieller Fördermöglichkeiten, z. B. im Speziellen die EXIST-Förderung für innovative Gründungsideen durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

Text & Fotos: Von Kareen Schlangen

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Kleine Gründerfibel

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• Die Qualifizierung von Kompetenzen durch Planspiele, Workshops und Akademien sowie die Unterstützung bei der Teilnahme an Wettbewerben, z. B. Gründungsideenwettbe-werbe.

• Und die Bereitstellung von Informationsplatt-formen zum gegenseiti-gen Erfahrungsaustausch unter Gleich-gesinnten sowie intensiven Netzwerken unter Gleichgesinnten, Partnern, Unterstützern etc., z. B. durch die Eventreihe „EXIST in Action“.

Richten wir den Scheinwerfer zur Fach-hochschule Nordhausen.

Dort studieren derzeit über 2.500 junge Menschen in unterschiedlichsten Ba-chelor- und Masterstudiengängen, z. B. Innovations- und Changemanagement (M.A.) oder Regenerative Energietech-nik (B.A.). Darunter sind derzeit ca. 60 Studierende und weitere Absolventen, die ein gemeinsamer Gedanke vereint: die Gründung des eigenen Unterneh-

mens. Während manche von Ihnen mit dieser Idee zunächst „schwanger“ gehen, so arbeiten bereits einige Studierende intensiv an ihrer Existenzgründung im Team. Andere wiederum haben bereits mit grandiosem Erfolg gegründet (z. B. BinaryGuys.de GmbH).

An der Fachhochschule Nordhausen ist die Gründungsunterstützung am Referat für Forschung und Wissenstransfer angesiedelt. Hier werden Gründungside-en erarbeitet, Fördermittel beantragt, die Erstellung von Ideenkonzepten und Businessplänen unterstützt, Coachings durchgeführt und Qualifizierungsan-gebote vermittelt. Jeder Gründer bzw. jedes Gründungsprojekt wird fachkundig

Bild kinks: EXIST-gefördertes Team „InnoLife“Bild unten: Landesideenwettbewerb-Gewinner „ITWORX“Bild unten links: EXIST in Action

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Kleine Gründerfibel

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Bild oben: Enrico Franzke

Bild unten: Michaela Kobyakov / sxc.hu

und ganz individuell auf dem Weg in die eigene Existenz begleitet – Mit Erfolg: So wurden bisher zahlreiche Ideen von Studierenden im Rahmen des Nordthü-ringer Gründungsideenwettbewerb prä-miert (www.giw-thueringen.de). Ferner belegten Nordhäuser Masterstudierende den 3. Platz bei einem von der Service Factory am Fraunhofer SCS deutschland-weit ausgerufenem Ideenwettbewerb für nachhaltige Service-Ideen. Im November gewann das Gründerteam „ITWORX“ der Fachhochschule Nordhausen den Lan-desideenwettbewerb und seit Mai 2012 wird das dreiköpfige Team „InnoLife“ durch das EXIST-Gründerstipendium unterstützt.

Neugierige, interessierte Studierende sind herzlich eingeladen, sich zum Thema „Existenzgrün-dung“ eingehender zu informieren.

Dr. Kareen SchlangenReferat für Forschung und Wissen-stransfer, ExistenzgründungsförderungTel.: 03631 420-724E-Mail: [email protected]/existenzgruen-dung.htmlBlog: existenzgruendung.fhnblog.de

KONTAKT

Ihre Ansprechpartnerin an der Fachhochschule Nordhausen ist Dr. Kareen Schlangen – sie freut sich, ambitionierte Studierende auf dem Weg in die eigene Selbständigkeit begleiten zu können!

Bilder (2): Gründercamp Hohenfelden Oktober 2012

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Mobil sein

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MOBIL SEINmit Bus, Bahn und Auto auf Zeit

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Mobil sein

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Die Studierenden der FH Nordhausen kommen mit Zahlung des Semesterbei-trages in den genuss eines günstigen Semestertickets zur Nutzung des DB-Regionalverkehrs (DB Regio).Es können keine Mitfahrer kostenfrei mitgenommen werden.

SEMESTERTICKET DB REGIO:Kosten: 24,90 Euro

Geltungsbereich:In den Zügen der DB Regio (RB, RE) ab und bis zum letzten Bahnhof in Thü-ringen. Fährt man weiter muss ab dem letzten Bahnhof eine eigene Fahrkarte gelöst werden. Das gilt auch bei Nutzung eines Verbundtickets im angrenzenden Bundesland.

Ausgeschlossen ist die Benutzung der Bahnen auf den Strecken: • der Cantus-Bahn (Eisenach - Gerstungen)• der Vogtlandbahn (Gera - Greiz)• der Harzer Schmalspurbahn (Nordhausen

- Eisfelder Talmühle) und• der Oberweißbacher Bergbahn.

Fahrradmitnahme:• kostenfrei solange in den Nahverkehrs-

zügen keine anderslautenden Bestim-mungen eingeführt werden

Rückerstattungsmöglichkeiten:• schwerbehinderte Studenten mit ent-

sprechendem Ausweis• Studenten im Urlausbssemester• Studenten, die sich mind. 21 Wochen

außerhalb Thüringens aufhalten, insbe-sondere im Rahmen einer Abschlussar-beit, eines Auslandsaufenthaltes oder Praxissemesters

Semesterticket

Der Antrag auf Rückerstattung muss bis einen Tag vor Semesterbeginn beim Stu-entenwerk Thüringen erfolgen – www.stw-thueringen.de/deutsch/soziales/se-mesterticket/nordhausen/index.html

Ab 01.03.2013 können auch die Buslini-en des Nahverkehrs Nordhausen durch die Studenten mit ordentlichem Studie-rendenausweis genutzt werden.

Bild: GriinBlog / flickr

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Mobil sein

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Ein Auto ist teuer, einen Parkplatz zu fin-den manchmal noch um einiges schwie-riger. Jedoch spriesen die Alternativen in letzter Zeit; und zu Autovermietung und Carsharing-Angeboten gesellen sich die privaten Carsharing-Plattformen genauso wie die längst erfolgreichen Mitfahrzen-tralen.

Über Carsharing und Autovermietungen kann man günstig Fahrzeuge unter-schiedlichster Klassen auf Zeit mieten. Und auch für Umzüge gibt es günstige Alternativen – wenn mal ein WG-Wech-sel ansteht oder die eigene Hütte mit neuen Möbel eingerichtet werden soll.

Auto auf Zeit

PRIVATES CARSHARINGwww.autonetzer.dewww.nachbarschaftsauto.dewww.rent-n-roll.dewww.tamyca.de

MITFAHRZENTRALENwww.drive2day.dewww.flinc.org (Android, iOS) www.mitfahrgelegenheit.dewww.mitfahrzentrale.de

MITNAHMEZENTRALENwww.umzug-easy.dewww.nochplatz.de

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Rechtsberatung

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RECHTSBERATUNGspeziell für Studenten

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Rechtsberatung

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Bild: Dan4th Nicholas / flickr

Recht haben und Recht bekommen

Jeder hat Rechte und dies bereits von Geburt an. Doch wer von seinen Rechten keine Kenntnis hat, kann diese auch nicht nutzen! Bei Pflichten ist das wiede-rum ganz anders: Mit diesen werden wir tagtäglich konfrontiert.

Aber was genau ist Recht eigentlich? Und was versteht man unter Rechten und Pflichten? In erster Linie ist das Recht nichts anderes als die Regelung unse-res Zusammenlebens. Dabei bedeutet Rechte inne zu haben, einen Anspruch gegenüber einem anderen zu besitzen. Umgekehrt ist eine Pflicht ein Anspruch den ein anderer dir gegenüber besitzt.

Was genau das für dich als Student bedeutet, hängt von vielen Kriterien ab. Als Student befindest du dich gerade auf dem Weg ein eigenverantwortlich handelnder Bürger zu werden. Vom Gesetzgeber wird man jedoch bereits als solcher behandelt. Neben dem Studiums-beginn tauchen viele Fragen zum ersten Mal im Leben auf.

In dieser Situation wirst du dich bei-spielsweise mit Fragen zum Miet- und Wohnrecht rumschlagen müssen. Was muss beim Mietvertrag beachtet werden und auf was solltest du, bei einer WG-Gründung, achten?

Wird dir das beantrage BAföG versagt, musst du nicht sofort den Kopf in den Sand stecken. Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, gegen diesen Bescheid Widerspruch einzulegen. Doch worauf solltest du dabei Acht geben? Was ist wichtig?

Weitere Fragen können sich ergeben, wenn du neben dem Studium einen Job annimmst. Was kann man tun, wenn man vom Arbeitgeber ungerechtfertigt entlassen wird? Was für Rechte hat man als Aushilfskraft?

Wenn du in eine Problemsituation kommst, solltest du dir in jedem Fall fachkundigen Rat suchen. Egal zu welchem Thema du Fragen hast, das Jugendrechtshaus Erfurt e.V. versucht zu helfen und bemüht sich zusammen mit dir einen passenden Lösungsweg zu finden. Im Bedarfsfall vermitteln wir dich auch gern an einen unserer kompetenten Fachpartner weiter.

Bild: Jugendrechtshaus Erfurt

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Rechtsberatung

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Weitere Angebote des Jugendrechts-hauses Erfurt e.V. sind:

Seminare & VorträgeDiese werden von fachkundigen Pra-xisexperten durchgeführt und sind in der Regel kostenfrei.

Beratungshilfe bei rechtlichen FragenSie findet alle 14 Tage statt und bietet die Möglichkeit einer Erstberatung durch erfahrene Anwälte des Erfurter Anwalt-vereins. Für Menschen mit geringem Einkommen sind diese, auf Grundlage des Beratungshilfegesetzes, kostenfrei.

Jugendrechtshaus Erfurt e.V.Magdeburger Allee 499084 ErfurtBürozeiten:• Mo. – Do.: 8:30 – 17:30 Uhr• Fr.: 8:30 – 12:30 UhrTel.: 0361 6020653E-Mail: [email protected]

KONTAKT

Außerdem gibt es einen Rechtsbera-tungsservice des Studentenwerkes. Die Beratungen werden im Auftrag des Studentenwerkes von unabhängigen Rechtsanwälten durchgeführt und finden nur während der Vorlesungszeit statt. Es fallen für die Erstberatung keine extra Kosten an.

Rechtsanwaltssozietät Pohl & WittmannMarktstraße 399084 ErfurtTel.: 0361 789203Sprechzeit nach Vereinbarung

Verbraucherzentrale Thüringen e.V.Beratungsstelle NordhausenAugust-Bebel-Platz 699734 NordhausenTel.: 03631 982219www.vzth.deTerminvereinbarung empfohlen!Öffnungszeiten:• Di.: 9 – 12 Uhr, 13 – 18 Uhr (allg. Verbraucherberatung)• Do. & Fr.: 9 – 12 Uhr, 13 – 16 Uhr

Mietrechtsberatung in Zusammenarbeit mit dem Mieterschutzverein Nordthü-ringenjeden 3. Mittwoch im Monat: 10 – 13 Uhr (15 Min. / 15 Euro)

Infos: www.vzth.de/beratung-vor-ort

weitere Beratungsstellen

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AbkürzungsVz

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ABKÜRZUNGSVZStudentendeutsch erklärt

Erklärung von sprachlichen Besonder-heiten, die für Studenten alltäglich sind, wenn du auf weitere Abkürzungen stößt, dann sende diese bitte an: [email protected]

A; Abk. für den Studiengang ArchitekturAI; Abk. für den Studiengang Allgemeine Informatik

B.A., der; Bachelor of Arts bzw. Bac-calaures Artium, euer Abschluss nach meist sechs Semestern Regelstudienzeit – macht aber nix, wenn es mal ein oder zwei Semester länger dauertB.Eng., der; Bachelor of Engineering; akademischer Grad eines grundständigen technischen StudiumsBib, die; Abk. für Bibliothek,

Bibo, die; ugs. vorrangig in Ostdeutsch-land für Bibliothek; Bologna; Kurzform für die Bologna-Erklärung vom 19. Juni 1999 und den Bologna-Prozess B.Sc., der; Bachelor of Science bzw. Baccalaureus Scientific; akademischer Grad eines forschungsorientierten bzw. naturwissenschaftlichen grundständigen Studienganges

c.t.; lat. Abk. für cum tempore, auch akademisches Viertel genannt, Eure Veranstaltungen beginnen grundsätzlich 15 min nach der vollen Stunde

DiMiDo: neben einigen 3-Tages-Profes-soren gibt es auch jede Menge Studenten die diesem Wochenarbeitsmotto frönen und sonst im Hotel Mama wohnen

Bild: Jean Scheijen / sxc.hu

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AbkürzungsVz

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ECTS; European Credit Transfer System, keine Scheine mehr – nur Leistungspunk-te (siehe LP), soll die Vergleichbarkeit und vereinfachte Abrechnung von Ver-anstaltungen (auch innerhalb Europas) gewährleisten, ist leider nicht immer gegeben

Fara, der; neben FSR die gebräuch-lichste Abkürzung für Fachschaftsrat, deine direkte Interessenvertretung im StudiengangFSR, der; Fachschaftsrat, siehe FaraGE; Abk. für die Gebäude- und Energie-technikerGET; siehe GE

HA (1), die; Abk. für HausarbeitHA (2), der; Abk. für Handapparat, Aus-wahl von Büchern, die der Dozent zurzeit direkt am Lehrstuhl hat; können auch ausgeliehen werden, Nachfrage dafür direkt beim Dozenten/ am Lehrstuhl oder Anforderung über die Ausleihtheke der UBHD, der; Abk. für den akademischen Grad HochschuldozentHIT, der; Hochschulinformationstag an der Uni – eine Orientierung für zukünfti-ge Studenten im Dschungel der Studien-gänge, jährlich stattfindend, meist Ende April oder im Mai HiWi, der; Hilfswissenschaftler oder auch studentische Hilfskräfte genannt, machen oft auch mehr als kopieren und abheftenHSG, die; Abk. für Hochschulgruppe aller ArtHSTR, die; Hauptstudienrichtung

konsekutiv; Bezeichnung für einen Mas-terstudiengang, der auf einen Bachelor-studiengang gleichen Faches aufbaut, entscheidend für eine weiterlaufende BAföG-Förderung; im Gegensatz dazu ein `nicht-konsekutiver` Studiengang, der nicht auf einem fachgleichen Bachelor-studiengang aufbaut

KR; Abk. für den Studiengang Konservie-rung & Restaurierung

LGF; Abk. für Landschaftsarchitektur, Gartenbau und ForstLL.B., der ; Bachelor of Law bzw. Legum Baccalaureus; akademischer Grad für ein absolviertes grundständiges Studium der Rechtswissenschaften nach dem Bologna-SystemLL.M., der ; Master of Law bzw. Magistra Legum; akademischer Grad für eine weiterbildendes rechtswissenschaftliches StudiumLP, die; Leistungspunkte – 1 LP ent-spricht 30 Arbeitsstunden

MA, Bezeichnung eines Masterprogram-mes, welches mit einem M.A. abschließt – zur Unterscheidung: das Studienpro-gramm führt keine Interpunktion, der akademische Abschluss schon; gilt auch für alle anderen Abkürzungen akade-mischer Abschlüsse (B.A., B.Eng., B.Sc., LL.B., LL.M., M.A., M.Eng, M.Sc.)M.A., der; Master of Arts oder lat. Ma-gistra Artium; akademischer Grad für ein zumeist geistes- oder wirtschaftswissen-schaftliches StudiumMBA, der; Master of Business Admi-nistration; ursprünglich ein klassischer praxisorientierter Weiterbildungsstudi-engang für Führungskräfte mit mehr-jähriger Personalverantwortung und Praxiserfahrung welcher von akkredi-tierten Business Schools vergeben wird – abzugrenzen vom gleichabgekürzten konsekutiven Masterprogramm in BWL (Business Administration), welches auch von Fachhochschulen und Universitäten durchgeführt wird M.Eng., der; Master of Engineering; aka-demischer Grad eines weiterbildenden technischen StudiumsM.P.P., der; Master of Public Policy; nicht-konsekutiver StudiengangM.Sc., der; Master of Science bzw. Magis-

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AbkürzungsVz

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tra Scientific; akademischer Grad eines weiterbildenden forschungsorientierten bzw. naturwissenschaftlichen Studien-ganges

NSTR, die; Nebenstudienrichtung, ab und zu bedeutender als die HSTRPD, der; habilitierter Wissenschaftler ohne Professorenstelle (eigenen Lehr-stuhl)

PO, die; Abk. für Prüfungsordnung, aufgeteilt in die allg. Rahmenprüfungs-ordnung (RPO) und die speziellen Prüfungsordnungen für deine Studienfä-cher, bei Fragen, wende dich an deinen Fachschaftsrat (FSR/ Fara), Studienfach-berater oder das Prüfungsamt

OPAC, das; Abk. für Online Public Access Catalogue, deine Online-Büchersuchma-schine in der UB

s.t.; lat. Abk. für sine tempore „ohne zeit“ - hier beginnt man exakt zur ange-gebenen Zeit

Bild: Javier Pico / flickr

SEM, der; Abk. für Semesterapparat, oft stellen die Dozenten in der Bibliothek begleitende Literatur für die Lehrveran-staltungen zur Verfügung; falls Ihr die Nummer vergessen habt, sucht Ihr sie über die alphabetische Suche der UBSR; Abk. für den Studiengang Stadt- und Raumplanung, manchmal auch SuRStuRa, der; Studierendenrat, lustiges Gre-mium aus Studenten plus Mitarbeitern, kann viel bewegen, wenn der Rest der Studenten sich auch beteiligtSTW, das; Studentenwerk

UB, die; statt Bib und Bibo noch kürzere und unmissverständliche Abk. für Uni-versitäts- und Forschungsbibliothek VLV, das; Vorlesungsverzeichnis, dort sind alle Veranstaltungen verzeichnetVLW, die; Abk. für VorlesungswocheVT; Abk. für Verkehrs- und Transport-wesenWP; in einigen Studiengängen gibt es fast ausschließlich Wahlpflicht-Veranstal-tungen

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Studienfinanzierung

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STUDIEN-

über BAföG, Stipendien & Co.

FINANZIERUNG

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Studienfinanzierung

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Auf den nächsten Seiten möchten wir mit dir ein Thema bearbeiten, dass von Vielen als lästig angese-hen wird: Die persönliche Absiche-rung mittels Versicherungen und die (Studien)Finanzierung. Beide Aspekte sind unheimlich wichtig, um nicht am Ende ohne Geld da zustehen oder zu viele Schulden anzuhäufen.

BAföG

Das BundesAusbildungsförderungsGesetz (BAföG) regelt die staatliche Ausbil-dungsförderung. Als Studierender kannst du in den Genuss von BAföG kommen. Entscheidend dafür ist die Höhe des Einkommens deiner Eltern im vorletzten Jahr vor der BAföG-Antragstellung. Die Prüfung erfolgt anhand des Steuerbe-scheides (für 2012 also dem des Jahres 2010). Egal wie hoch die Summe der Einkommen deiner Eltern ist – im Zwei-fel Antrag stellen und prüfen lassen.Der BAföG-Höchstsatz beträgt derzeit 670 Euro im Monat, wovon in der Regel eine Hälfte als Zuschuss und die andere Hälfte als zinsloses Darlehen verge-ben wird. Übersteigt dein persönliches Vermögen 5.200 EUR bewirkt jeder zusätzliche Euro eine Reduzierung des BAföG um 1/12 EUR. Als Studierender hast du jedoch nur An-spruch auf BAföG, wenn du im Bewilli-gungszeitraum deines BAföG-Bescheides (z. B. Oktober 2012 bis September 2013) insgesamt nicht mehr als 4.800 EUR an Einkommen hinzuverdienst (ca. 400 EUR pro Monat). Innerhalb des Bewilli-gungszeitraumes kann dein Einkommen allerdings schwanken.Die Bezugsdauer orientiert sich an der Regelstudienzeit (sechs bzw. sieben Se-mester im BA-Studium). Dafür musst du

nach deinem vierten Semester den dann aktuellen Leistungsnachweis vorlegen. Dieser Leistungsnachweis kann um ein Semester hinaus geschoben werden, wenn dafür triftige Gründe vorliegen, z. B. umfangreiches Engagement in einem gewählten Hochschulgremium im Um-fang von mindestens zwei Semestern bis zum Vorlagedatum, außerdem Krankheit, Schwangerschaft oder Auslandssemester.Entscheidest du dich für ein Auslands-semester solltest du dich rechtzeitig mit dem Bearbeiter in Verbindung setzen. Das zuständige Auslandsförderungsamt findest du unter www.das-neue-bafoeg.de/de/441.php. Für Kanada wendest du dich an das Studentenwerk Thüringen, Standort Ilmenau.

Für Verheiratete und Studenten mit Kindern gelten darüber hinaus besondere Bestimmungen und Zulagen.

Eine besondere Regelung hält § 11 Abs. 3 BAföG bereit, das so genannte elternun-abhängige BAföG. Unter bestimmten Voraussetzungen wird dann nicht mehr das Einkommen der Eltern zur Bestim-mung deines persönlichen BAföG-Satzes herangezogen (Auswahl):• Bei Beginn des Studiums hast du bereits das 30. Lebensjahr vollendet• Nach Vollendung deines 18. Lebens- jahres und Beginn des Studium kannst du bereits fünf Jahre Erwerbstätigkeit vorweisen• Hast du eine dreijährige Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, musst du noch mindestens einer dreijährigen Erwerbstätigkeit nachgegangen sein• Du bist Vollwaise bzw. der Aufenthalts- ort deiner Eltern ist nicht festzustellen Erwerbstätigkeit wird gleichgesetzt mit: Zivil- und Wehrdienst, Freiem Ökologi-schen Jahr bzw. Freiem Sozialem Jahr und sonstigen vergleichbaren Diensten.

Bild: images of money / flickr

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Sozialver(un)sicherung

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Kindergeld zählt im Übrigen nicht als Einkommen. Es ist eine Leistung des Staates zur Familienförderung.Für weiter gehende Fragen wende dich bitte an die örtlichen Studentenwerke an deiner Hochschule. Zudem bieten viele Studierendenräte und ASten unabhängi-ge Beratung für BAföG an.

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INFOS IM WEBwww.das-neue-bafoeg.dewww.bafoeg.bmbf.dewww.studis-online.dewww.stw-thueringen.de/menu-oben/finanzenbafoeg/bafoegwww.sozialleistungen.info/con/bafoeg/www.bafoeg-aktuell.de/bafoeg/elter-nunabhaengiges-bafoeg.html

Jobben & Werkstudententätigkeit

Wer BAföG bekommt, sollte darauf ach-ten, dass er innerhalb des Bewilligungs-zeitraumes unter der Grenze von 4.800 EUR bleibt.Die Bezahlung für Nebenjobs ist sehr va-riabel. Genauso wie die Verschiedenheit der möglichen Arbeiten. Informationen bekommst du dazu von deiner Stu-dentenvertretung, schwarzen Brettern, studentischen Zeitungen und aus der örtlichen Presse.Die Tätigkeit als Werkstudent ist nicht so häufig. Oftmals ergibt sich diese aus einem vorherigen Praktikum heraus.

SOZIAL-

Auswirkung auf Praktikum & Nebenjob

Versicherungs- / Beitragsfrei-heit in Kranken- (KV), Pflege- (PV) und Arbeitslosenversiche-rung (AV) liegt vor, wenn:• die Beschäftigung wöchentlich max. 20 Stunden beträgt [oder]• ausschließlich in Semesterferien statt findet [oder]• auf max. zwei Monate befristet ist (bei Überschreitung trotz wider Erwarten tritt Versicherungspflicht ab Überschrei- tung ein bzw. bei Kenntnis, wenn die Überschreitung im Laufe der Beschäfti- gung bekannt wird) [oder]• das Praktikum in der Studien- oder Prüfungsordnung vorgeschrieben ist

Versicherungs- / Beitrags-pflicht in der KV, PV und AV

liegt vor, wenn/ bei:• die Beschäftigung zwei Monate über- steigt [oder]• wöchentlich 20 Stunden übersteigt [oder]

VER(UN)SICHERUNG

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Auswirkung auf Praktikum & Nebenjob

Versicherungs- / Beitragsbe-freiung in der Rentenversiche-rung (RV)

wenn:• die Beschäftigung geringfügig i. S. d. § 8 SGB IV ist• das Praktikum in der Prüfungsordnung vorgeschrieben ist• das Entgelt eines freiwilligen Prakti- kums 400 Euro pro Monat nicht über- schreitet

Familienversicherung

• nicht möglich, wenn ein regelmäßiges Einkommen 360 EUR überschreitet (Ausnahme 450 EUR Minijob)• die Überschreitung der Verdienstgrenze ist in zwei Monaten pro Jahr möglich

Geringfügige Beschäftigung während des Studiums

• eine Dauerbeschäftigung in einem Minijob (max. 450 EUR pro Monat) führt zu einer Pauschalabgabe des Arbeitgebers in Höhe von 13 bzw. 15% des Arbeitsentgelts – dein Entgelt bleibt davon unberührt

Grenzen für den Erhalt von BAföG

• innerhalb eines Bewilligungszeitrau- mes (meist Oktober dieses Jahres bis September des nächsten Jahres) darf dein Gesamteinkommen 4.800 EUR nicht übersteigen• ist dein Einkommen höher, wird es auf deinen BAföG-Satz angerechnet

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INFOS IM WEBwww.bwtw.dewww.generation-praktikum.dewww.studis-online.dewww.studenten-kv.de/krankenkasse_versicherung_im_praktikum.html

• nicht ausschließlich während der Semesterferien statt findet• keine selbstständige Erwerbstätigkeit hauptberuflich ausgeübt wird [oder]• die Beschäftigung im Jahr übersteigt 26 Wochen (Rückrechnung für das Jahr ab Ende der Beschäftigung; Anrechnung aller Beschäftigungen > 20 Stunden pro Woche) [oder]• Fortzahlung eines Arbeitsentgelts (> 450 EUR) für die Zeit des Studiums• das 30. Lebensjahr oder 14. Fachsemes- ter überschritten wurde

Sozialver (un) sicherung

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VER(UN)SICHERUNG

Bild: Armin Hanisch / sxc.hu

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Studienfinanzierung

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gestellten Netzwerk profitieren. Die Höhe des Stipendiums variiert je nach Stipendiengeber.

Die wohl bekanntesten Stipendiengeber sind die elf staatlich unterstützten Förde-rungswerke:• Cusanuswerk. Bischöfliche Studienför- derung (www.cusanuswerk.de)• Evangelisches Studienwerk Villigst (www.evstudienwerk.de)• Konrad-Adenauer-Stiftung (www.kas.de)• Hanns-Seidel-Stiftung (www.hss.de)• Friedrich-Ebert-Stiftung (www.fes.de)• Friedrich-Naumann-Stiftung Für die Freiheit (www.freiheit.org)• Heinrich-Böll-Stiftung (www.boell.de)• Rosa-Luxemburg-Stiftung (www.rosalux.de)• Stiftung der Deutschen Wirtschaft (www.sdw.de)• Studienstiftung des Deutschen Volkes (www.studienstiftung.de)• Hans-Böckler-Stiftung (www.boeckler.de)

Die Stipendien orientieren sich am BAföG-Satz. Zusätzlich gibt es noch 150 EUR-Büchergeld sowie Geld für ein Auslandssemester. Die ideelle Förderung ist eine Besonderheit, von der jeder im höchsten Maße profitieren kann.

Darüber hinaus gibt es über 1.000 Pro-gramme zumeist unbekannter Stiftungen, die nach bestimmten Zwecken ausgerich-tet sind.

Kindergeld

Jedes Kind mit deutscher Staatsbür-gerschaft erhält Kindergeld bis zum vollendeten 25. Lebensjahr. Anpruchsbe-rechtigte sind deine Eltern. Der Anspruch auf Kindergeld bleibt über das vollendete 18. Lebensjahr bestehen, wenn du dich in einer Ausbildung befindest (schulische und berufliche Ausbildung / Studium). Wurde bereits Wehr- oder Zivildienst abgeleistet, wird die Anzahl der Monate hinzu addiert. Seit 01.01.2012 gibt es keine Einkommensgrenze mehr, ab der kein Kindergeldanspruch mehr besteht, wenn du dich in Ausbildung befindest.Seit dem 1. Januar 2010 beträgt das Kindergeld für das erste und zweite Kind jeweils 184 EUR im Monat, für das Dritte 190 EUR und für das vierte und jedes weitere Kind 215 EUR im Monat.

INFOS IM WEBwww.studis-online.de/StudInfo/Studi-enfinanzierung/kindergeld.php

Stipendien

Oftmals verschrien als Finanzierungs-quelle für die bürgerliche und besser-gestellte Schicht, ist die Möglichkeit ein Stipendium zu bekommen weitaus größer als du es dir im Moment vorstel-len kannst. Der Hauptvorteil gegenüber BAföG und Krediten ist wohl, dass du Stipendien nicht zurückzahlen musst. Du kannst deine Bewerbungen inklusive fachlicher Gutachten an mehrere Förde-rungswerke und Stiftungen gleichzeitig versenden. Die Auswahlprozesse nehmen einige Zeit in Anspruch. Nichts desto weniger kann man vom zur Verfügung

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Studienfinanzierung

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• www.e-fellows.net/forms/stipdb• www.stifterverband.de• www.mystipendium.de• www.stiftungsindex.de• www.stiften.info• www.stiftungen.org• www.stipendienlotse.de• www.stipendiumplus.de

STIPENDIEN-LINKS

Weitere Stipendien sind bei Auslands-aufenthalten über den DAAD (z. B. Carlo-Schmid- und Leonardo-Programm), über die Hochschulen (z. B. Fulbright-Stipendien für die USA) und z. B. über die Heinz-Schwarzkopf-Stiftung möglich. Zudem vergeben auch Landesregierun-gen, Verbände und die Zielhochschulen Stipendien.

ERFAHRUNGSBERICHT VON TILL-MANN GRÜNEBERG ZU SEINEM STIPENDIUM DES EVANGELISCHEN STUDIENWERKS E. V. VILLIGSTIch hatte soeben mein Studium in Erfurt begonnen, als – neben einer Fülle an neuen Erfahrungen – ein Freund auf mich zukam: „Hey Tillmann, bewirb dich doch beim Evangelischen Studienwerk um ein Stipendium.“.

Ein Stipendium eines „Begabten“-Förderungswerkes für mich? Das ist doch nichts für mich. Damit können die unmöglich mich meinen. So oder ähnlich denken die meisten, wenn sie von den

Möglichkeiten eines Stipendiums hören (dabei wissen viele noch nicht einmal, dass es dieses Angebot überhaupt gibt). Es hat lange gedauert, bis ich diese Zu-schreibung für mich annehmen konnte: Doch die meinten wirklich mich. Scherz-haft gibt es bei uns in Villigst den „CIA“, den Club der Irrtümlich Aufgenommen. Damit wird ein Gefühl der Unsicherheit beschrieben, in Bezug auf die Frage: „Habe ich das wirklich verdient?“.

Dabei kann man ganz einfach sagen: Je-der der „mehr möchte“ – mehr an inhalt-licher Anregung, mehr an Verantwortung – ist für ein Stipendium geeignet. Ein Sti-pendium ermöglicht dir ohne finanzielle Sorgen (du kannst je nach Einkommen deiner Eltern bis zum BAföG-Höchstsatz erhalten, zudem bekommen alle ein unabhängiges Büchergeld von 150 Euro im Monat) zu studieren und über deine fachlichen und geografischen Grenzen zu gehen (durch interdisziplinäre Seminare, Auslands-und Praktikumsförderung).

Ich habe eben von uns gesprochen: Wir, die Stipendiat_innen, Altvilligster_innen und Mitarbeiter_innen von Villigst, sind eine Gemeinschaft von Menschen die Freude daran haben Dinge zu hinter-fragen, Neugier in Bezug auf andere Menschen und Sichtweisen entwickeln und uns gegenseitig unterstützen und tragen. Uns eint die Auseinandersetzung in und um Kirche in unserer Gesell-schaft und der Wille Verantwortung zu übernehmen. Jeder kann einen Beitrag leisten und vielleicht ist Villigst auch

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Studienfinanzierung

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Studienbeitragsdarlehen und Bildungskredit

Das Studienbeitragsdarlehen gibt es nur in den Bundesländern mit Studiengebüh-ren.

Der Bildungskredit ist kein Studienkredit. Er wird durch die staatseigene Kreditan-stalt für Wiederaufbau (KfW) vergeben. Der Bildungskredit kann neben dem BAföG beantragt werden. Das Einkom-men und Vermögen der Eltern spielt keine Rolle. Er setzt für BA-Studenten eine Leistungs-bescheinigung der Hochschule voraus. Masterstudenten können ihn bereits zu Studienbeginn abschließen. Auch für ein Praktikum kann der Bildungskredit hilfreich sein. Das Praktikum muss aller-dings in Zusammenhang mit dem Studi-um stehen. Die Maximalhöhe beträgt 300 EUR pro Monat und ist auf maximal zwei Jahre begrenzt. Die Rückzahlung erfolgt nach dem Studium. Durch die aktuelle Niedrigzinsphase sind die Zinsen derzeit sehr niedrig.Die Lexikuni-Redaktion: Der Bildungs-kredit ist günstiger als jeder Studien-kredit und auch immer vor diesem zu prüfen.

Studienabschluss- und Überbrückungsdarlehen

Du stehst bereits kurz vor dem Ab-schluss, aber dein Kontostand erscheint bereits dunkelrot? Dann kontaktiere die Mitarbeiter der Förderungsämter der lokalen Studentenwerke und frage (rechtzeitig) nach den Konditionen für die Inanspruchnahme eines Studienab-schluss- oder Überbrückungsdarlehens. Bohre etwas nach. Sie werden nicht auf dem Basar angeboten.

für dich ein Ort, der dir auf diesen Weg Unterstützung und Halt geben kann (z. B. durch die persönliche Betreuung durch die Studienleiter_innen).

Als ich mich damals im ersten Semester beworben habe, war ich ganz schön un-sicher, aber wer sich etwas zutraut, der kann tolle Unterstützung erfahren. Also traut euch, fragt wer euch wie un-terstützen kann und bewerbt euch. Zeigt und lebt eure Begabung(en).

Bewerben kannst du dich jeweils zum 1.3. und 1.9. eines jeden Jahres, nä-here Informationen zu den benötigten Bewerbungsunterlagen findest du auf www.evstudienwerk.de. Das Bewer-bungsverfahren besteht aus Vorauswahl am Studienort (30min Gespräch mit Auswahlkommission) und der Hauptaus-wahl in Villigst (Gruppendiskussionen und fachlichem Auswahlgespräch).

Tillmann Grüneberg, 24 Jahre; MA Bega-bungsforschung und Kompetenzentwicklung an der Universität Leipzig, B.A. Staatswis-senschaften (Rechts- & Sozialwissenschaft) und Erziehungswissenschaften, Universität Erfurt

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Studienfinanzierung

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• www.bva-bund.de• www.bmbf.de• www.studilux.de• www.studis-online.de• www.che-studienkredittest.de• www.deutsche-bildung.de• www.career-concept.de• www.finid.org

INFOS IM WEB

Studienförderung mit Vollrückzahlung

Wenn gar nichts mehr geht, BAföG nicht be-willigt und auch keine Zeit für ein Job da ist, kann man sich noch den Bildungskrediten, Studi-endarlehen, Bildungs- und Studienfonds zuwenden.Die Ausgestaltung der Programme ist dabei sehr vielfältig. Du benötigst Zeit, um dich mit ihnen vertraut zu machen.

Zuerst solltest du dich mit dem Bildungskredit des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vertraut machen. Bis zu 600 EUR pro Monat kannst du hier bekommen. Die Förde-rung erfolgt unabhängig vom Einkom-men und Vermögen des Antragstellers und seiner Eltern. Eine weitere Möglichkeit stellt der KfW-Studienkredit dar, der u. a. über die Studentenwerke vermittelt wird. Der KfW-Studienkredit deckt dabei nur Kosten der Lebenshaltung während des Erststudiums.

Die Bildungskredite der Regional- und Großbanken stellen weitere Säulen der Finanzierung dar. Etwas anders gestrickt sind die Bildungsfonds von Career-Concept und Deutsche Bildung. Nach erfolgreich absolviertem Studium zahlst du über einen festgelegten Zeitraum einen bestimmten Prozentsatz deines Einkommens an den Bildungsfonds. Das jeweilige Programm ist hoch-individuell und nicht verallgemeinerbar.

Bevor du dich entscheidest, schaue dir alle Programme genau an: www.studilux.de bietet eine gute Vergleichsbasis. Mache auch Gespräche mit den Beratern vor Ort. Wenn du ein „Bauchentschei-der“ bist, stelle dich nicht gegen diese Entscheidung. Ist dir der Berater sympa-thisch – auch wie er alles erklärt – dann kannst du den Kredit nach nochmals erfolgter Prüfung deinerseits auch ab-schließen.

Bild: images of money / flickr

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Studienfinanzierung

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Wohngeld, Wohnkostenzu-schuss, ALG II, Sozialhilfe und Sozialgeld

Beziehst du BAföG und wohnst nicht bei deinen Eltern, kannst du keine weitere der genannten Leistung beantragen. Dies könnte erst möglich werden, wenn du die Regelstudienzeit überziehst und BAföG nicht weiter bewilligt wird. Der § 22 SBG XII sieht dies zwar nicht vor, jedoch könnte man auf den Sinn und Zweck der Regelung abstellen, ansonsten bestünde für viele Studenten eine Regelungslücke, die sie über Gebühr benachteiligt. Eine Ausnahme besteht außerdem, wenn der studentische Antragsteller mit seinen Kindern, dem Lebensgefährten und Familienmitgliedern zusammen lebt und diese nicht vom Wohngeld-Empfang aus-geschlossen sind. Eine weitere Ausnahme im Sinne des Sozialgesetzbuches stellen werdende Mütter ab der 13. Schwan-gerschaftswoche dar und Personen, die eine anerkannte Behinderung haben. Die allgemeine Beantragung von ALG II ist für Studenten sehr schwierig bis fast unmöglich. Man sollte versuchen, dass man als Härtefall eingestuft wird. Die Leistungen des SGB II bekommst du dann nur als Darlehen.

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INFOS IM WEBwww.sozialhilfe24.dewww.studentenwerk-oldenburg.de/arbeitslosengeld-ii

Wohnst du bei deinen Eltern, bist du gemäß § 2 Abs. 1a BAföG nicht BAföG-förderberechtigt. So kannst du Leistun-gen nach dem SGB II geltend machen.

Wohnkostenzuschuss kann beantragt werden, wenn man noch bei den Eltern lebt und die notwendigen Ausgaben nicht durch einen Nebenjob gedeckt werden können. Bei Erwerbsunfähigkeit könnten Sozialgeld oder Sozialhilfe bean-tragt werden.

Bild: Alan Cleaver / flickr

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Studienkosten absetzen

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STUDIENKOSTEN

Steuern mindern

ABSETZEN

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Studienkosten absetzen

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Die steuerliche Berücksichtigung von Berufsausbildungs- und Studienkosten wurde mit Wirkung ab dem Veranla-gungszeitraum 2004 grundlegend neu geregelt. Es wurde festgelegt, dass Auf-wendungen für eine erstmalige Berufs-ausbildung bzw. ein Erststudium keine Werbungs¬kosten oder Betriebsausgaben darstellen. Vielmehr handelt es sich hier-bei um Kosten der privaten Lebensfüh-rung, die lediglich als Sonderausgaben (bis zu 4.000 EUR pro Jahr) berücksich-tigt werden können (§§ 12 Nr. 5, 10 Abs. 1 Nr. 7 EStG).

Dessen ungeachtet hat der Bundesfinanz-hof (BFH) in seiner jüngsten Rechtspre-chung mit Urteilen vom 28.7.2011 (VI R 38/10, VI R 5/10 und VI R 7/10) den Abzug als (vorweggenommene) Werbungskosten im Rahmen beruflicher Erstausbildung/Erststudium unmittelbar nach dem Schulabschluss zugelassen. Damit urteilte der BFH unter Aufgabe seiner bisherigen Rechtsprechung mit der Begründung, dass § 12 Nr. 5 EStG kein generelles Abzugsverbot beinhaltet. Insbesondere enthielte diese Norm keine Aussage zu vorweggenommenen Wer-bungskosten, die vorrangig vor Sonder-ausgaben zu berücksichtigen sind.

Die aus den Urteilen resultierende Eu-phorie hielt jedoch nicht lange an. Denn der Gesetzgeber hat bereits im Dezember 2011 im Rahmen einer sog. „Nichtan-wendungsgesetzgebung” in Form des Beitreibungsrichtlinien-Umsetzungs-gesetzes reagiert und zusätzlich in den §§ 4 Abs. 9, 9 Abs. 6 EStG klargestellt, dass – entgegen der BFH-Rechtsprechung – Aufwendungen eines Steuerpflichtigen

Gesetze, Vorschriften, Recht-sprechung

Die Unterscheidung zwischen einem Abzug als Sonderausgaben oder als Wer-bungskosten ist beachtlich. Zum einen ist die Berücksichtigung von Sonderausga-ben pro Jahr betragsmäßig beschränkt. Zum anderen läuft der Sonderausgaben-abzug bei fehlender Ausgleichsmöglich-keit mangels eigener oder nur geringer Einkünfte der Studierenden in dem jeweiligen Jahr ins Leere und geht verlo-ren. Damit können Sonderausgaben nicht zu einem vortragsfähigen Verlust führen, der sich in den Folgejahren, wenn der Studierende im Berufsleben steht und eigene Einkünfte erzielt, steuermindernd auswirkt. Der Abzug als Werbungskosten hat dagegen den Vorteil, dass dieser bei geringem oder keinem Einkommen nicht verloren geht, sondern für die Zukunft konserviert wird und zu vortragsfähigen Verlusten führen kann, die in den Folge-jahren steuerlich nutzbar sind.

Die gute Nachricht vorweg: Studien-kosten können grundsätzlich steuerlich geltend gemacht werden. Einziger Wermutstropfen ist jedoch, dass sich die Berücksichtigung auf den Abzug als Sonderausgaben beschränkt, sofern ein so genanntes Erststudium (ohne Dienstverhältnis) vorliegt. Hingegen kommt ein Werbungskostenabzug bei einem Zweit-/ Aufbaustudium oder Erststudium im Rahmen eines Dienst-verhältnisses in Betracht.

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Studienkosten absetzen

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für seine erstmalige Berufsausbildung oder für ein Erststudium, das zugleich eine sog. „Erstausbildung“ vermittelt, der privaten Lebensführung zugeordnet werden und damit weder Betriebsaus-gaben noch Werbungskosten darstellen. Stattdessen ist insoweit nur ein betrags-mäßig begrenzter Sonderausgabenabzug möglich (§§ 12 Abs. 5, 10 Abs. 1 Nr. 7 EStG). Diese Regelungen sind rückwir-kend ab dem Veranlagungszeitraum 2004 anzuwenden.

Ein Studium im Sinne der einkom-mensteuerlichen Regelungen liegt vor, wenn es sich um ein Studium an einer Hochschule i. S. d. § 1 Hochschulrah-mengesetz handelt. Hierzu zählen Uni-versitäten, Pädagogische Hochschulen, Kunsthochschulen, Fachhochschulen und sonstige Einrichtungen des Bildungswe-sens, die nach Landesrecht staatliche Hochschulen sind. Gleiches gilt für kirch-liche oder private Bildungseinrichtungen.

Ein so genanntes Erststudium ist gem. BFH-Rechtsprechung ein Studium, das zugleich eine „Erstausbildung“ vermittelt und zu einem berufsqualifizierenden Ab-schluss führt. In Abgrenzung dazu ist die Allgemeinbildung (z.B. Abitur) zu verste-hen, der es regelmäßig an der erforderli-chen Berufsbezogenheit fehlt, unabhän-gig davon, dass das Abitur Voraussetzung für den Besuch einer Hochschule ist. Ein Erststudium erfolgt gemeinhin im An-schluss an eine Schulausbildung (Abitur) respektive nach Wehr- oder Ersatzdienst.

Erststudium – Sonderausga-benabzug

Ist einem Studium jedoch ein anderes durch einen berufsqualifizierenden Abschluss beendetes Studium oder ab-geschlossene nichtakademische Berufs-ausbildung vorangegangen, liegt kein Erststudium vor. Ein Studium verlässt das Stadium des Erststudiums, wenn ein examiniertes und anerkanntes Ausbil-dungsstadium erreicht ist, das es erlaubt, unter Hinweis auf diese im Berufsleben anerkannte Qualifikation erwerbstätig zu werden. Jede weitere Höherqualifizie-rung ist kein Erststudium (z. B. Promoti-onsstudium, Masterstudiengänge).

Als Studienkosten kommen insbesondere solche Aufwendungen in Betracht, die durch die Ausbildungsmaßnahme ver-anlasst sind und den Studierenden wirt-schaftlich belastet haben. Studienkosten können beispielsweise sein: Aufwendun-gen für Arbeitsmittel (Sofortabzug der gesamten Anschaffungskosten im Jahr der Verausgabung, wenn der Nettobetrag 410 EUR nicht übersteigt; sonst ggf. nur über Abschreibungen), Fachliteratur, Aufwendungen für das Binden von Abschlussarbeiten, Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer, Fahrten zwischen Wohnung und Ausbildungsort (Entfernungspauschale), Studiengebüh-ren, Zinsen für Ausbildungsdarlehen, Kosten der doppelten Haushaltsführung.

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Studienkosten absetzen

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In Abgrenzung zu einem Erststudium sind die Kosten für ein Aufbau- oder Zweitstudium hingegen stets als Wer-bungskosten oder als Betriebsausgaben abziehbar, sofern Liebhaberei ausge-schlossen werden kann, d. h. es muss ein hinreichend konkreter, objektiv fest-stellbarer Zusammenhang mit später im Inland steuerpflichtigen Einnahmen aus der angestrebten beruflichen Tätigkeit bestehen.

Ein Ansatz von Studienkosten als Werbungskosten bzw. Betriebsausgaben oder als Sonderausgaben im Rahmen der Einkommensteuererklärung der Eltern kommt regelmäßig nicht Betracht (selbst wenn diese das Studium ihrer Kinder teilweise mitfinanzieren), da Studierende grundsätzlich von ihren Eltern unab-hängige, selbstständige Steuersubjekte im Sinne des EStG sind. Daher sind die Aufwendungen, die einem Studierenden aufgrund seines Studiums erwachsen, von diesem steuerlich selbst zu be-rücksichtigen. Vielmehr sieht das EStG verschiedene andere Möglichkeiten vor, „Kinder“ bis zu bestimmten Altersgren-zen entsprechend zu berücksichtigen, wie beispielsweise durch bestimmte Freibeträge (Betreuungs-, Erziehungs-, Ausbildungsbedarf) und Kindergeld. Damit sind etwaige Aufwendungen der Eltern bereits abgegolten.

Ansatz bei den Eltern?

BDO AGWirtschaftsprüfungsgesellschaftGroßer Brockhaus 504103 LeipzigTel.: 0341 9926600Fax: 0341 9926699 E-Mail: [email protected]

KONTAKT

Wie eingangs geschildert, werden Auf-wendungen des Steuerpflichtigen für sein Erststudium, das zugleich eine Erstausbil-dung vermittelt, grundsätzlich als Kosten der privaten Lebensführung angesehen. Diese Aufwendungen sind dann unter den weiteren Voraussetzungen des § 10 Abs. 1 Nr. 7 EStG bis zu einer Höhe von maximal 4.000 EUR als Sonderausgaben absetzbar (ab 2012 bis max. 6.000 EUR).

AUSNAHMEFindet das Erststudium im Rahmen eines Dienstverhältnisses statt (§ 12 Nr. 5 EStG), kommt hingegen ein Abzug der Aufwendungen als (vorweggenom-mene) Werbungskosten oder Betriebs-ausgaben in Betracht. Sofern also die Verpflichtung, sich ausbilden zu lassen, Gegenstand eines Dienstverhältnisses ist (sog. Ausbildungsdienstverhältnis, z. B. Medizin-studium eines Bundeswehrange-hörigen), sind die vom Studierenden zur Erfüllung dieser Pflichten aufgewendeten Kosten als Werbungskosten abzugsfähig.

Zweit-/Aufbaustudium – Wer-bungskosten bzw. Betriebsaus-gaben

In Abgrenzung zu einem Erststudium sind die Kosten für ein Aufbau- oder Zweitstudium hingegen stets als Wer-bungskosten oder als Betriebsausgaben abziehbar, sofern Liebhaberei ausge-schlossen werden kann, d. h. es muss ein hinreichend konkreter, objektiv fest-stellbarer Zusammenhang mit später im Inland steuerpflichtigen Einnahmen aus der angestrebten beruflichen Tätigkeit bestehen.

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Eine Haftpflicht ist Pflicht!

Sie zählt zur Brot-und-Butter-Police. Sie bewahrt dich z. B. davor, dass du nach einem verschuldeten Unfall die Behandlungskosten deines Unfallgegners aus dem eigenen Portemonnaie zahlen musst. Du kennst gewiss die Kosten für Behandlungen und Medikamente in Deutschland. Dementsprechend können die Kosten mit Leichtigkeit in Bereiche schnellen, die du selbst mit harter Arbeit lebenslang nicht mehr aufbringen kannst.

Haftpflichtversicherungen bei Fahrzeu-gen sind Pflicht – ohne diese, kannst du den eigenen Pkw gar nicht anmelden. Der Staat weiß weshalb er diese Hürde eingeführt hat. Du solltest deshalb auch eine private Haftpflicht-Police abschlie-ßen – im eigenen Interesse.Im Normalfall bist du bis zu deinem vollendeten 25. Lebensjahr über die Familien-Haftplichtversicherung abgesi-chert.

Bild: Ken Teegardin / flickr

(ver)sichern

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(VER)SICHERNkurz erläutert

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(ver)sichern

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Unfallversicherung (UV)

Sie ist nicht Pflicht. Wenn man einen Unfall hat, ist sie nicht schlecht. Es ist eine empfehlenswerte Versicherung. Kombiniert kann diese oftmals mit einer Krankenhaustagegeldversicherung. Prüfe verschiedene Angebote und vergleiche die Leistungen.

Berufsunfähigkeits-versicherung (BU)

Seit Jahren in aller Munde, sind die Abschlussquoten der Versicherungen doch gar nicht so hoch. Als Student kommt es stark auf den Studiengang (die Weiterbildung allgemein) an, ob es sich lohnt eine BU abzuschließen. Führt deine Ausbildung gezielt auf einen späteren Job, kann sich bereits in jungen Jahren der Abschluss einer BU lohnen. Ist dein späteres Berufsbild jedoch sehr weit offen, sprich mit mehreren (möglichst unabhängigen) Beratern und vergleiche deren Aussagen. Manchmal ist es vorerst besser eine UV mit einem umfangreiche-ren Krankenhaustagegeld abzusichern.Auch bei der BU gibt es oftmals Kom-binationen mit einer Rentenversicherung.

Riestern

Vorsorgen ist besser als Nachsorgen. Leichter gesagt als getan – besonders wenn man im Studium noch nicht weiß, was man später macht. Für bereits oder kommende Selbstständige bringt ein Riestervertrag wenig bis nichts. Auch zukünftige Großverdiener sollten abche-cken inwieweit andere Vorsorgeformen rentabler sind (ausgenommen Riester Fondssparpläne). Denn sobald du später Rente beziehst, musst du die Erträge versteuern. Je höher also der letzte Satz der Einkommenssteuer war, desto größer ist der zu versteuernde Anteil. Zudem ist sind die Anlagekriterien stark staatlich begrenzt. Die derzeitigen Renditen daher sehr niedrig. Die Abschlusskos-ten vergleichsweise hoch. Es kann eine gute Form sein, mit staatlichen Zulagen kapitalgedeckt für die Zukunft vor zu sorgen. Wer vor hat in ein Eigenheim zu ziehen, der sollte sich die kürzlich noch attraktiver gemachten Riesterverträge für Wohneigentum (Wohn-Riester) näher anschauen. Ein Abschluss ohne intensive vorherige Prüfung und Abwägung ist dennoch nicht zu empfehlen.

• www.stiftung-warentest.de• Verbraucherzentralen www.vzbv.de

TIPPS

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Ein neues Land, eine neue Spra-che, viele neue Menschen, dazu eine Unmenge an Erfahrungen. Diese Möglichkeiten kann man als Student oder Studentin durch ein Praktikum oder ein Semester im Ausland sammeln.Durch einen Auslandsaufenthalt kann sich die Studienzeit geringfü-gig verlängern. Doch die Erfahrun-gen, die man dabei sammelt, wiegen das garantiert wieder auf: man kann ein neues Land, eine andere Kultur sowie eine neue Sprache

kennen lernen oder die bisheri-gen Sprachkenntnisse verbessern, das eigene Studienfach aus einer anderen Perspektive, mit anderen Mitteln und Herangehensweisen betrachten oder durch das Knüpfen von neuen Kontakten im Ausland Grundlagen für den späteren Be-rufseinstieg schaffen. Bezüglich der Planung gibt es einiges zu beachten. So solltest du zeitig genug mit den Vorbereitungen beginnen, denn dafür ist ca. ein Jahr einzurechnen.

Bilder: woody1778a / flickr

AUSLAND_ERFAHRENneue Länder kennen lernen

Ausland_erfahren

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Ausland_erfahren

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Ins europäische Ausland, die USA, Australien oder doch lieber exotischere Gefilde wie Indien, Brasilien oder China? Länder der EU haben durch den Bologna-Prozess den klaren Vorteil, dass man als deutscher Student oder Studentin lediglich dieselben Studiengebühren zahlen muss wie einheimische Studieren-de. Die Entscheidung über das Zielland kann eventuell durch ein Angebot von Partnereinrichtungen deiner Hochschule erleichtert werden. Ist hier jedoch nicht das ausgewählte Land vertreten, lohnt es sich mit Professoren des jeweiligen Fachgebietes in Kontakt zu treten. Diese haben oft Kontakte zu Kollegen ins Ausland. Das internationale Büro oder die jeweiligen deutschen Studentenwerke sind ebenfalls gute Anlaufstellen, hier erhält man neben den gewünschten Infos zu (Partner-)Hochschulen auch Tipps zur Bewerbung. Oft gibt es spezielle Bearbeiter für die jeweiligen Länder, die so eine gute Hilfe darstellen (können). Falls immer noch nichts gefunden wurde, bleibt die Möglichkeit, sich selbst an der gewünschten ausländischen Uni zu bewerben.

Wo soll die Reise hingehen?

Die meisten Studenten und Studentin-nen setzen ihr Auslandssemester am Ende ihres Studiums, etwa vom 5. bis 7. Semester an. Das bietet den Vorteil, dass bereits genügend Erfahrungen mit dem eigenen Studienfach gemacht und eine Menge gelernt wurde. Wenn ein Praktikum im Lehrplan und für einen be-stimmten Zeitpunkt vorgesehen ist, bietet es sich natürlich an, dass Praktikum mit dem Auslandsaufenthalt zu verbinden.

Wann ist ein Auslandsaufent-halt am besten machbar?

Die einfachste Möglichkeit der Finan-zierung ist das Auslands-BAFöG. Dazu ist allerdings ein Mindestaufenthalt von einem Semester nötig. Auch wer in Deutschland nicht gefördert wird, kann einen Antrag stellen. Grund dafür sind die teilweise höheren Lebenskos-ten im Ausland. Ansprechpartner sind die für das jeweilige Land zuständigen BAFöG-Ämter. Mobilitätsbeihilfen der EU werden für Teilnehmer am Erasmus- und Leonardo-Programm gewährt.

ERASMUS richtet sich hauptsächlich an Studierende, aber auch Lehrkräfte, Dozenten und andere Mitarbeiter an Hochschulen. Ziel ist die Steigerung der internationalen Mobilität und somit die Bildung eines Europäisches Hochschul-raums innerhalb des Bologna-Prozesses. Über dieses Programm ist sowohl die Förderung eines Auslandssemesters als auch eines Auslandspraktikums möglich. Die Höhe der Förderung unterscheidet sich je nach Land, ungefähr ist aber mit einem Betrag von 200 Euro monatlich zu rechnen.

LEONARDO ist ein Programm zur beruf-lichen Aus- und Weiterbildung. Es richtet sich an berufsbildende Schulen, außer- und überbetriebliche Bildungsstätten, Unternehmen, Sozialpartner sowie deren Organisationen, Berufsverbände und Kammern. Gefördert werden Auslands-aufenthalte, Partnerschaften, Netzwer-ke, Projekte zur Entwicklung und zum

Wie finanziere ich mein Se-mester oder Praktikum im Ausland?

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Transfer von Innovationen sowie vorbe-reitende Besuche und Kontaktseminare.Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit ist das Stipendium. Als Anlaufpunkt eignen sich hier Stiftungen wie zum Beispiel die Konrad-Adenauer-Stiftung oder die Heinrich-Böll-Stiftung. Außer-dem bietet der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) eine Vielzahl von Förderungsmöglichkeiten weltweit an. Bei Bewerbungen um Stipendien des DAAD ist es wichtig, vorher einen Blick auf die Bewerbungsfristen zu werfen. Wer dennoch keine passende Fördermög-lichkeit gefunden hat, kann beim Bun-desverwaltungsamt einen Bildungskredit beantragen. Dieser kann über 24 Raten mit bis zu 300 € im Monat ausgezahlt werden. Der Nachteil hier ist allerdings, dass die volle Summe am Ende des Studi-ums verzinst zurückgezahlt werden muss.

• www.lebenslanges-lernen.eu• eu.daad.de/eu/

INFOS IM WEB

Abhängig ist dies Hauptsächlich von der Wahl des Landes und der Hochschu-le – werden Vorlesungen auf Deutsch, Englisch oder in der jeweiligen Landes-sprache gehalten? Viele Hochschulen verlangen standardisierte Tests wie TOEFL oder IELTS für Englisch, DALF für Französisch oder die Prüfungen des Europäischen Referenzrahmens. Generell kann man sagen, dass gute Kenntnisse der Unterrichtssprache zum Studiener-folg im Ausland beitragen, daher solltet ihr euch da so gut wie möglich vorbe-reiten.

Welche Sprachkenntnisse sind erforderlich?

Damit die erbrachten Leistungen auch anerkannt werden können, müsst ihr euch von eurer Gasthochschule ein soge-nanntes „Transcript of Record“ ausstellen lassen. Das ist ein Formular, in dem die absolvierten Lehrveranstaltungen und Ergebnisse dargestellt sind, so dass man diese an eine andere Hochschule über-tragen kann. Die meisten europäischen Hochschulen verwenden das „European Credit Transfer System (ECTS)“, welches ebenfalls zur leichteren Übertragbarkeit dient.

Was ist sonst noch wichtig?

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David ist seit 2007 Student der „Sozialen Arbeit“ an der FH Erfurt. Vom Oktober 2009 bis zum Juni 2010 absolvierte er im Rahmen seines Studiums ein Praktikum in 2 Waisenhäusern in Kenia. Wir führten ein Interview mit ihm zu seinen Beweggründen für und seinen Erlebnissen während seines Auslandspraktikums.

Lexikuni: Hallo David. Aus welchen Gründen hast du beschlossen, dein Prak-tikum im Ausland zu absolvieren?David: Potentiell bin ich ins Ausland gegangen, weil ich nicht in Deutschland soziale Arbeit betreiben wollte. Durch das Studium hatte ich schon Erfahrungen gesammelt und konnte in verschiedene Bereiche „reinschnuppern“, wollte aber viel lieber wissen, wie das dann in der großen weiten Welt funktioniert und internationale Erfahrungen sammeln.

Lexikuni: Und warum hast du dich dann speziell für Kenia entschieden?David: Weil Ich vorher bereits für eine Organisation aus Kenia gearbeitet habe, die in Deutschland ihren Sitz hat und für die zum Beispiel Benefizkonzerte organisiert habe. Ich wollte das dann auch vor Ort machen – schauen, wie das unter den kenianischen Verhältnissen läuft, da es kein so hoch industrialisiertes Land ist. Vor allem wollte ich etwas total Konträres sehen, erfahren wie Menschen unter anderen Umständen leben und mit anderen Gegebenheiten zurechtkommen.

Lexikuni: Wann hattest du die Idee, ins Ausland zu gehen und wann hast du mit deiner Planung angefangen?David: Den Gedanken hatte ich schon im 1. Semester, weil ich bereits zu diesem Zeitpunkt für das Projekt tätig war. Von da an hatte ich noch zwei Jahre Zeit, um mich um die Planung zu kümmern.

Lexikuni: Hast du Planungstipps für andere Interessenten?David: Man sollte spätestens ein Jahr vorher anfangen. So sollte man schauen, dass man günstige Flüge erwischt und eine passende Auslandskrankenversiche-rung abschließt. Wenn man nicht das Glück hat und stipendiatisch gefördert wird, so wie es bei mir war, und sich dann beim DAAD bewirbt, sollte man das schon ein Jahr vorher machen. Auch wenn man sich um Auslands-BAföG be-wirbt, sollte man sich zeitig genug damit auseinander setzen. Denn sonst kann es passieren, dass man das Geld erst später als Nachzahlung bekommt. Und man sollte versuchen, sich mit der Kultur, auf die man dann trifft, vertraut zu machen. Allerdings ist es auch wichtig, immer die Menschen hinter der Kultur zu beachten. Letzten Endes kann es aber in der Pla-nung immer wieder zu Schwierigkeiten kommen, denen man sich vorher nicht bewusst ist.

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Lexikuni: Was waren denn deine konkreten Tätigkeiten während deines Praktikums?David: Ich war in zwei Waisenhäusern beschäftigt. Das erste habe ich verlas-sen, weil es mir zu korrupt war. Von sozialer Arbeit konnte man daher eher im zweiten Waisenhaus sprechen. Da hab ich versucht, für die Kinder Angebote außerhalb ihrer schulischen Tätigkeiten zu bieten. Zum Beispiel bin ich ein paar Male früher aufgestanden, um mit den Jungen vor der Schule angeln zu gehen. Ich habe Hausaufgabenhilfe betrieben und sogar Deutschunterricht gegeben. Auch war ich eine Ansprechperson bei Problemen und habe geschaut, dass im Haus immer eine gewisse Ordnung herrscht, dass Speisepläne vorhanden sind oder die Arbeit, die die Kinder zu erledigen hatten, zuvor abgeklärt war. Außerdem war ich in der Verwaltung tätig, musste Fallberichte schreiben und war häufig in Kontakt mit dem örtlichen Social Service. Dann habe ich meine zwei eigenen Projekte gestartet. Einmal habe ich einen Kindergarten in dem Waisenhaus integriert. Und ich habe in einem externen Projekt zusammen mit dem Social Service versucht ein Dorf mit einer Armutsquote von 99 % mit Lebens-mitteln zu unterstützen. Damals waren es noch drei Wochen bis zur Ernte. Und es galt, diese Zeit zu überbrücken.

Lexikuni: Gibt es Erlebnisse aus deiner Zeit in Kenia, die dir besonders im Kopf geblieben sind?David: Es waren ganz häufig Erlebnisse mit Armut, die mir widerfahren sind. Das waren nicht einmal Sachen, die speziell mit meiner Arbeit zu tun hatten, weil es denen, die ich betreut habe, weitest-gehend gut ging. Wenn man dann mal außerhalb war und das Elend gesehen hatte, war es schlimm. […]

Lexikuni: Also war es für dich schon eine Art „Kulturschock“?David: Ja, auf jeden Fall. Ich war die ersten vier Wochen erst mal wie bene-belt. Schon allein das Klima war ja etwas ganz anderes. Aber auch das menschliche Klima war einfach so ambivalent. Irgend-wie waren die Leute ganz locker drauf, aber sobald der „weiße Mann“ kam, riefen die Leute „Hey Mzungu, Mzungu“ (Mzungu = Weißer) und wollten mir et-was verkaufen. Das war auch eine krasse Erfahrung mit dem positiven Rassismus, wie ich es genannt habe. Denn ich wurde nicht runter-, sondern eher hochgestuft und dadurch halt auch diskriminiert. Weil man dort davon ausgeht, dass Wei-ße nun mal Geld haben.Aber der richtige Kulturschock kam dann hier in Deutschland. Es ist komisch, wenn man auf einmal wieder alles hat, aber eigentlich auch nix hat. Das, was in Kenia mit menschlicher Nähe ausgefüllt wird, wird hier mit materiellen Dingern versucht zu füllen.

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Lexikuni: Würdest du sagen, dass dich die Zeit in Kenia nachhaltig sehr verän-dert hat?David: Schon, ja. Kenia hat mich mein System viel kritischer reflektieren lassen. Dabei bin ich so teilweise so an meine Grenzen gestoßen, dass ich nach neuen Methoden und Varianten fürs Leben gesucht hab. Deshalb hab ich mich auch seit meiner Zeit in Deutschland sehr stark verändert, ich wurde viel konsum-kritischer. Alles zu haben ist für mich nicht erstrebenswert. Wer braucht schon im Winter eine Birne aus Argentinien um glücklich zu sein?Es war wichtig für mich, diese Erfahrung zu machen, denn mir wurden dadurch auch die Augen geöffnet.

Lexikuni: Willst du irgendwann wieder mal nach Kenia?David: An sich schon, ja. Nur nicht wie-der für eine so lange Zeit, denn dafür ist die Welt zu groß. Aber allgemein würd ich das nicht verneinen, schon um zu sehen, wie es den Kindern geht, wie sich alles entwickelt hat und um rauszukom-men, das Fernweh zu stillen.

Lexikuni: Danke für das Interview. David: Gern, ich bedanke mich auch.

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Master machen

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MASTER MACHENüber Zeitpunkt, Kosten und vieles mehr

Der Master muss sich nicht auto-matisch direkt an den Bachelor anschließen. Ein Jahr Praktika, Reisen und Sprachkurse sind ebenso möglich wie einige Jahre Arbeit. Doch was sind die Vor- und Nach-teile?

Einen Master machen – gute Idee, nur wann?

DIREKT NACH DEM BACHELOR Für diese Lösung spricht viel: Ihr steckt gedanklich tief in der jeweiligen wissen-schaftlichen Disziplin und habt dadurch zu Anfang des Masterstudiums keine Rei-bungsverluste. Eure akademische Leis-tungskraft ist hoch. Wer darüber hinaus bereits klare Vorstellungen hat, was er

oder sie beruflich tun möchte und wäh-rend des Bachelors verschiedene Praktika gemacht hat, ist mit einem sofortigen Master gut beraten. Hinzu kommt: Durch die Studierendenschwemme wird der Kampf um gute Masterstudienplätze von Jahr zu Jahr härter.

NACH EINEM JAHR PAUSE Wem noch etwas die berufliche Orientie-rung fehlt, sollte möglicherweise ein Jahr warten. Ein Mix aus Praktika, Reisen und Sprachkursen kann einerseits Spaß machen und andererseits neue Perspekti-ven eröffnen.

Bild: ivanwalsh.com / flickr

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Master machen

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Durch den engen Zeitplan bietet das Bachelorstudium meist nicht die Gele-genheit, längere Praktika zu absolvieren. Ein Praktikumsjahr zwischen Bachelorab-schluss und Masterstudium gibt euch die Gelegenheit herauszufinden, in welche Richtung ihr beruflich gehen möchtet. Für Praktika im europäischen Ausland ist gibt es Stipendien vom Leonardo da Vinci-Programm der Europäischen Union.

Weitere Alternativen sind Sprachkurse, die man besonders günstig an ausländi-schen Universitäten machen kann. Der DAAD listet auf seiner Seite viele Institu-tionen auf. Auch Freiwilligenarbeit kann für Lebenslauf wie für die persönliche Entwicklung förderlich sein. Interes-sant sind in diesem Zusammenhang der Europäische Freiwilligendienst sowie das Weltwärts-Programm der Bundesregie-rung.

NACH EINIGEN JAHREN ARBEIT Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, erst nach einigen Jahren im Berufsleben ein Masterstudium zu beginnen. Meist handelt es sich dann um weiterbildende und praxisorientierte Programme wie dem Master of Business Administration (MBA). Die Möglichkeit einer Promotion oder des Eintritts in den höheren öffent-lichen Dienst ist dann in der Regel nicht gegeben.

Natürlich kann man auch einen wissen-schaftlichen Master nach einigen Jahren Arbeit machen – hier haben aber viele Leute Schwierigkeiten, sich wieder ins wissenschaftliche Arbeiten hineinzuden-ken.

INFOS IM WEBLeonardo da Vinci Programm — www.na bibb.deDeutscher Akademischer Austausch-dienst — www.daad.deInformationen zum Euro päischen Frei-willigendienst — www.go4europe.deWeltwärts — www.weltwaerts.de

• Sebastian Horndasch: „Master nach Plan – Erfolgreich ins Masterstudium“

BUCHTIPP

Der Auslandsmaster – eine lohnende Investition

Überfüllte Hochschulen in Deutschland? Dann ab ins Ausland! Europa bietet hervor-ragende Hochschulen. Und die gewonnenen Sprach- und Kulturkenntnisse sind weitere gewichtige Argumente.

Die Bewerbung für den Master im Aus-land ist nur ein klein wenig komplizierter als im Inland. Und es lohnt sich! Hier eine kurze Anleitung zum Finden des richtigen Masters im Ausland:

1. DIE WAHL DES LANDESDie Wahl des Ziellandes hat immer mit den Sprachen zu tun, die man spricht. Ohne Französisch ist ein Studium in Paris wenig sinnvoll, ohne Spanisch seid ihr in Madrid aufgeschmissen. Doch es gibt Ausnahmen: So bieten viele Länder eine große Anzahl an Masterprogrammen auf Englisch an. Dazu gehören unter ande-rem die Niederlande und Skandinavien, die über hervorragende Universitäten verfügen. Viele gute Länderinfos gibt es auf www.studis-online.de.

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Master machen

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2. AUSWAHL DER ZIELHOCHSCHULEN Hat man sich auf ein oder zwei Länder festgelegt, beginnt die Suche nach einem passenden Programm an einer guten Hochschule. Dabei geht man ähnlich wie in Deutschland vor: Rankings studie-ren, Programme anschauen, intensiv recherchieren. Dabei helfen die beiden Europaweiten Suchmaschinen www.xstudy.eu und www.mastersportal.eu. Ach-tung: Beide Portale sind nicht komplett vollständig.

Wenn man sich für eine oder zwei Hoch-schulen besonders interessiert, lautet der wichtigste Ratschlag: Hinfahren, auch wenn es Geld und Zeit kostet. Denn nichts ist so entscheidend wie der per-sönliche Eindruck.

3. BEWERBUNGBewerbungsverfahren sind im Ausland von Uni zu Uni ähnlich unterschiedlich wie in Deutschland (siehe nächster Ar-tikel). Hinzu kommen allerdings immer Sprachzertifikate wie der TOEFL oder der DALF. Die Bewerbung sollte idealerweise ein Muttersprachler gegenlesen.

Bei eher mittelmäßigen Noten hat das Auslandsstudium einen Vorteil: Noten-systeme unterscheiden sich von Land zu Land. Bei einer Bewerbung im Ausland wird man daher stärker auf die Leis-tungsbeurteilung in den Gutachten Ihrer Professoren sowie auf das Motivations-schreiben achten. Tipps zur Bewerbung gibt es auf www.horndasch.net.

Sehr wichtig: In vielen Ländern enden die Bewerbungsfristen für Masterpro-gramme deutlich früher als in Deutsch-land!

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INFOS IM WEBStudis Online — www.studis-online.deDeutscher Akademischer Austausch-dienst — www.daad.deXstudy — www.xstudy.eu Mastersportal — www.mastersportal.euTOEFL — www.de.toefl.euDALF — www.ciep.fr/de/delfdalf/

Die Masterbewerbung – die wichtigsten Tipps

Die meisten Masterprogramme verlangen Motivationsschreiben und Professorengut-achten – und manche sogar noch mehr. So bewirbt man sich richtig.

DER BEWERBUNGSPROZESSAn erster Stelle steht die Analyse des Bewerbungsprozesses. Dabei müssen zunächst die formalen Kriterien erfüllt werden. Dazu gehören Dinge wie Mindestnoten, Leistungszertifikate (zum Beispiel TOEFL, DALF, DELE), das Layout des Lebenslaufes (beispielsweise ein oder mehrere Seiten, tabellarisch oder nicht), die Anzahl der Ausfertigungen der Be-werbung sowie die Bewerbungsfrist. Wer sich nicht an diese Dinge hält, hat wenig Chancen.

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Master machen

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Inhaltliche Kriterien (ähnlicher Fachbe-reich, ausgeprägtes Forschungsinteresse etc) sind dagegen dehnbar. Im Zweifel kann man auch mit Rechtswissenschaften als Nebenfach einen Master in internati-onalem Recht studieren – wenn man gut argumentiert.

DIE BEWERBERMAPPEDie Bewerbermappe muss in der Regel neben den verlangten Zeugnissen und Zertifikaten ein kurzes Anschreiben, ein Motivationsschreiben, einen Lebenslauf sowie Professorengutachten enthalten. Besonders wichtig sind dabei Motivati-onsschreiben und vor allem das Professo-rengutachten.

Im Motivationsschreiben muss der Be-werber zeigen, was er akademisch kann. Dabei stehen das bisherige Studium, der angestrebte Master sowie das persönliche Forschungsinteresse im Mittelpunkt. Man sollte gute Kenntnisse über den Aufbau des Masterstudiengangs nachweisen kön-nen. Seine Motivation sollte man durch Fakten belegen und nicht durch leere Formeln. Eine Anleitung zum Schreiben eines guten Motivationsschreibens gibt es auf www.horndasch.net/tag/motivati-onsschreiben.

Das Professorengutachten ist ein häufig unterschätzter Bestandteil der Bewer-bung. Inhaltlich geht es dabei um eine fachliche Einschätzung des Bewerbers. Klar aus dem Schreiben hervorgehen muss, dass der Gutachter den Studenten für geeignet hält. Je fachlich anerkannter

BLOGTIPPwww.horndasch.net/tag/motivations-schreiben

der Professor ist, desto besser für die Bewerbung. Idealerweise bestimmt man den Inhalt des Professorengutachtens mit, indem man es beispielsweise selber vorformuliert oder dem Gutachter zu-mindest ausführliche Stichpunkte liefert. Wie ein gutes Gutachten aussehen muss, steht im Ratgeber „Master nach Plan“.

DAS VORSTELLUNGSGESPRÄCHManche Hochschulen führen Auswahlge-spräche durch. Diese dauern mit 20 bis 30 Minuten meist nicht lang. Wichtig ist den Auswahlkommissionen vor allem, dass der Bewerber fachlich zum Master passt, Interesse hat und motiviert ist. Fiese Fallen werden in der Regel nicht gestellt. Wichtig ist, dass man überzeu-gend darlegen kann, warum man (a) für den Studiengang geeignet ist und warum man ihn (b) unbedingt studieren möchte.

WEITERE DINGEMitunter werden Essays, Hausarbeiten oder die Beantwortung von Fragenka-talogen verlangt. Der wichtigste Tipp dabei klingt trivial, wird aber allzu oft missachtet: Man sollte die Aufgabenstel-lung lesen. Und zwar gründlich. Viele Bewerbungen scheitern an Antworten, die an der Frage vorbei gingen.

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Master nach Plan

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Der Master kann teuer werden – denn neben oft höheren Ausgaben, zum Beispiel beim Auslandsmaster, bleibt weniger Zeit zum Arbeiten. Wie also finanzieren?

Am Anfang steht natürlich die Frage, wie viel Geld ihr eigentlich braucht. Dies ist von Ort zu Ort verschieden – sowohl in Deutschland, als auch außerhalb. Hierzu-lande vergleicht das Studentenmagazin Unicum dankenswerterweise die Kosten in den verschiedenen Städten. Eine Idee der Kosten im Ausland liefert der Länder-check des CHE.

Zur Finanzierung gibt es neben den eigenen Eltern und Arbeit drei Quellen: Kredite, Stipendien sowie BAföG. Aus-führliche Informationen zur Studien-finanzierung findet man im Ratgeber „Dein Weg zum Stipendium“ sowie in „Master nach Plan“.

KREDITESo manch einen schreckt die Aussicht, mit Schulden ins Berufsleben zu starten. Doch ein guter Abschluss wiegt die Schuldenlast allemal auf. Der bekanntes-te Kredit ist der Studienkredit der KfW: Hierbei handelt es sich um einen norma-len Kredit zu Marktzinsen von bis zu 650 Euro pro Monat.

Viel besser: Der Bildungskredit der KfW. Klingt ähnlich, hat aber weitaus studie-rendenfreundlichere Konditionen: Hier erhältst du bis zu zwei Jahre 100-300 Euro pro Monat– und das zu unschlagbar günstigen Zinsen.

Ebenfalls spannend ist der Modell von Bildungsfonds wie Career Concept, bei denen man nach dem Studium einen fes-

Wer soll das alles bezahlen? Den Master finanzieren

Sebastian Horndasch studierte an der Universität Erfurt und der Nottingham University und ist Autor der Bücher „Ba-chelor nach Plan“ und „Master nach Plan – Erfolgreich ins Masterstudium“. Letzteres zeigt den Lesern, wie sie ihr Masterstudium auswählen, sich erfolgreich bewerben - und es dann auch finanzieren. Daneben enthält das Buch umfangreiche Informationen zum Master im Ausland. Den Lesern helfen dabei viele Weblinks, Praxistipps sowie Beispielschreiben auf Deutsch, Englisch und Französisch. Aktuelle Infos findet ihr in seinem Blog www.horndasch.net.

Bild: Sebastian Horndasch

ten Prozentsatz des Lohnes zurückzahlt und damit kein Überschuldungsrisiko hat.

Eine Übersicht über alle Kreditangebote gibt der CHE Studienkredit-Test.

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STIPENDIENDie großen Stipendiengeber wie die Friedrich-Ebert-Stiftung oder die Konrad-Adenauer-Stiftung fördern Master im In- und Ausland. Doch es gibt viele Bewer-ber. Wer sich zum Ende des Bachelors noch nicht beworben hat, hat schlechte Chancen, denn es liegt den Stiftungen viel an einer langen Förderdauer. Aber: Schaden kann eine Bewerbung keines-falls.

Der DAAD vergibt für den Master im Ausland daneben Reisestipendien. Diese sind in der Regel großzügig bemessen und die Aufnahmequote ist gut – man muss sich allerdings früh bewerben. Auf der Seite des DAAD findet ihr daneben eine Übersicht über weitere Auslandssti-pendien.

Master machen

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• Squeaker.net: „Dein Weg zum Stipen- dium“

BUCHTIPP

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INFOS IM WEBUnicum — www.unicum.de/geld/le-benshaltungskostenCHE Ländercheck — www.che-con-sult.de/cms/?getObject=702&getLang=de&map&infomapBildungskredit — www.bildungskredit.deCareer Concept AG — www.career concept.deCHE Studienkredit-Test — www.che studienkredit test.deStipendienlotse der Bundesregierung — www.stipendienlotse.deStipendiendatenbank des DAAD — www.daad.de

Das Wirtschaftsministerium des Freistaates Thüringen fördert die individuelle Fortbildung Thüringer Be-schäftigter. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte können ihr berufsbeglei-tendes Masterstudium zu 50 % der Teilnahme- und Prüfungsgebühren gefördert bekommen. Die maximale Fördersumme beträgt 6.000 Euro.Der zu Fördernde muss ein abge-schlossenes Bachelorstudium und eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit vorweisen können. Der Arbeitgeber beantragt die Förderung vor Beginn des Masterstudiums bei der Gesellschaft für Arbeits- und Wirtschaftsförderung des Freistaates Thüringen (GFAW).

Tel.: 0361 22230www.gfaw-thueringen.de

FINANZ-TIPPBesonders interessant sind kleine Stipen-diengeber, da diese meist weniger Bewer-ber haben. Man kann sie unter anderem beim Stipendienlotsen finden, einer Suchmaschine der Bundesregierung. Besonders empfehlenswert ist dabei das Buch „Dein Weg zum Stipendium“, das mit vielen Details und hervorragenden Recherchen glänzt.

BAFÖGDas BAföG wird im Master genauso gezahlt wie im Bachelor. Die Regelungen sind dabei die gleichen. Wer im Ausland seinen Master machen möchte, profitiert besonders vom BAföG: Studiengebüh-ren bis 4.600 Euro werden für ein Jahr übernommen, daneben gibt es Zuschläge für Reisekosten und erhöhte Lebenshal-tungskosten.

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JOBEINSTIEGFertig zum Entern

Die Einen machen es aus Interesse, die Anderen, weil Mamis Portmonee nicht so locker sitzt: Neben dem Studium arbeiten. Viele bringt das in Organi-sationsprobleme mit ihrem Studium. Trotzdem gibt es eine Vielzahl von Studierenden, die nebenher jobben, als wissenschaftliche Hilfskraft tätig sind oder sich anderweitig engagieren. Leider sind Bezahlung, Umgang und arbeitsrechtliche Umstände bei studentischen Jobs häufig suboptimal. Andererseits kannst du in einigen Jobs auch viel lernen und etwas Sinnvolles abseits des Studierens tun.

Beschäftigungsarten

WISSENSCHAFTLICHE HILFSKRAFTAls „Hiwi“ bist du zumeist direkt an einem Lehrstuhl der Universität beschäf-tigt. Damit bekommst du Einblicke in die wissenschaftliche Praxis, die internen Ab-läufe der Institute / Seminare und nicht zuletzt wichtige Kontakte. Das geläufige Vorurteil, Hiwis müssten nur kopieren und abheften, stimmt nicht in jedem Falle. Allerdings kannst du auch nicht immer erwarten, direkt in die hohen Sphären der Wissenschaft einzusteigen.Hilfskraftstellen sind sehr begehrt und oftmals werden sie nur über Kontakte zu den Lehrstühlen vergeben oder von den Dozenten direkt besonders auffälli-gen StudentInnen angeboten. Überdies wird man mitunter nicht sonderlich gut

Bilder: Neil Smith / sxc.hu

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entlohnt. Die Bezahlung variiert je nach Hochschule und Bundesland. Solltest du trotzdem Interesse an einem Hiwi-Job haben, heißt es Augen und Ohren offen halten: Manchmal werden Stellen in den Newslettern der Fach-schaftsräte ausgeschrieben oder auf den entsprechenden Seiten der Hochschul-Website veröffentlicht.

NEBENJOBEin typischer Studierendenjob in jeder Stadt ist wohl das Kellnern. Die Arbeits-zeiten sind oftmals studierendenfreund-lich und flexibel – und Kneipen bzw. Cafés gibt es in größeren Hochschulstäd-ten an vielen Ecken. Meist helfen Kontakte, aber auch an Jobbrettern der Studierendenräte/ASten und den Fakultäten kannst du fündig werden. Erfahrungsgemäß hilft es selbst in Kneipen unterwegs zu sein, um entsprechende Angebote zu sehen. Die Bezahlung ist nicht üppig, aber dafür kann man einige Leute kennen lernen.

PRAKTIKUMIn den aktuellen Studienordnungen sind Praktika häufig als Teil des Studiums vorgesehen. Je nach Studienfach gestal-tet sich die Suche nach einem Praktikum leichter oder schwieriger.Auf jeden Fall dienen Praktika dazu, Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen zu machen. Dabei solltest du dich bei der Auswahl der richtigen Stelle genau fragen, welche Tätigkeiten du ausführen willst, welche Bereiche du kennen lernen möchtest usw. Ein wenig Vorarbeit gehört also dazu.

Einige Anregungen zum Praktikum

ÖRTLICHE SUCHE Möchtest du lieber vor Ort bleiben oder auch im gesamten Bundesgebiet Erfah-rungen sammeln? Internationale Praktika sind ebenfalls möglich. Oftmals wird dabei zur Voraussetzung gemacht, dass man bereits beim gleichen Unternehmen in Deutschland ein Praktikum absolviert hat.

DAUERDie Zeitdauer eines Pflichtpraktikums ist meist in der Prüfungsordnung festge-schrieben. Außerdem haben die Instituti-onen und Unternehmen, in denen du als PraktikantIn arbeiten wirst, bestimmte Vorstellungen, wie lange dein Praktikum dauern sollte. Klar ist: Je länger du in ei-nem Umfeld arbeitest, desto stärker wirst du mit verantwortungsvollen Aufgaben vertraut gemacht und desto mehr kannst du über die Tätigkeit und das Unterneh-men lernen. Viele schieben ihre Praktika in die Semesterferien, um keine Zeit zu verlieren. Einen tiefgehenden Einblick kannst du in der kurzen Zeit allerdings

WERKSTUDENTUm deinen wissenschaftlichen Fahigkei-ten noch praktische Erfahrungen beizu-fügen und längerfristig während deiner Studienzeit einem Unternehmen verbun-den zu bleiben, ist eine Werkstudenten-tätigkeit genau das Richtige. Mitunter werden diese den Studenten nach einem erfolgreichen Praktikum angeboten. Die Vergütung ist meist höher als bei einem normalen Praktikum. Die Arbeitszeit be-trägt maximal 20 h pro Woche während der Vorlesungszeit, außerhalb derer auch bis zu Vollzeitniveau.

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nicht erwarten. Die sechs bis zehn Wochen sind schneller um als gedacht. Wenn es die Studienordnung vorsieht oder du es zeitlich einräumen kannst, mache ein Praktikum über ein Semester (ca. drei bis fünf Monate). Hinsichtlich eines tieferen Einblicks in die Materie und der Interaktion mit dem gesamten Team wird dich das enorm voranbringen.

ZWISCHEN BACHELOR UND MASTERDie Zeit nach dem Bachelor eignet sich gut, um erste Berufserfahrungen zu sammeln, schließlich gilt der BA-Ab-schluss bereits als berufsqualifizierend. Somit bietet die Zeit nach dem B.A. Gelegenheit, praktische Erfahrungen zu sammeln. Die Chancen, ein faires und gut bezahltes Praktikum zu bekommen, steigen mit dem ersten Abschluss. Also: Verkaufe dich nicht unter Wert!

BEZAHLUNG UND ARBEITSRECHTEDas strittigste Thema überhaupt. Denn auch hier gibt es keine einheitliche Linie. In den wirtschafts- und rechtswissen-schaftlichen Praktika wird nahezu immer eine Vergütung gezahlt. Für eine Orien-tierung solltest du die Vergütungshöhe anhand verschiedener Kriterien prüfen. Dazu gehören u. a. die Unternehmen-sausrichtung (Profit- oder Non-Profit-Organisation), der Sektor (öffentlich oder privat), Branche, Tarifverträge, Unter-nehmensgröße und manchmal auch die Dauer deines Praktikums.Generell aber gilt: Lasse dich nicht als billige Arbeitskraft ausbeuten! So einfach wie es klingt, ist das leider nicht. Einen Überblick über deine Rechte, Möglich-keiten und eine Bewertungsplattform von Firmen, die Praktika anbieten, findest du unter: www.dgb-jugend.de/studium/praktika.

Die Junge Karriere (Verlagsgruppe Handelsblatt) startete 2004 den Fair Company Guide. Heute verpflichten sich bereits 1.300 – vor allem größere – Unternehmen zum fairen Umgang mit den Mitarbeitern von morgen und der Bezahlung von mindestens 300 Euro im Monat. Nach oben sind dem fast keine Grenzen gesetzt. Auch der Fair Company Guide gibt einen guten Überblick über die Unternehmen, deren Tätigkeitsfeld und die gesuchten Studenten. Dabei sind nicht nur StudentInnen der klassischen Fächer BWL / VWL oder Naturwissen-schaften gefragt. Nein, besonders die Studierenden der so genannten Orchide-enfächer stellen für Unternehmen durch ihre anderen Denk- und Arbeitsweisen eine wirkliche Bereicherung dar. Du musst nur nachfragen!

EIN ZEUGNIS ZUM ABSCHLUSSDir steht ein qualifiziertes Zeugnis zu. Wenn du es selbst formulieren sollst, dann informiere dich über die Sprach-stile. Ansonsten verbaust du dir mehr, als es dir bringen wird. Das Gleiche gilt selbstverständlich auch für deinen ne-benjob oder Werkstudententätigkeit.

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INFOS IM WEBwww.dgb-jugend.de/studium/praktika www.bwtw.dewww.uni-tuebingen.de/cs/PDF/JP- boersen.pdf www.blogaboutjob.de/371/kleine- ubersicht-der-praktikaborsen/ www.praktika.de/suche/erweitert www.ikom.tum.de/jobwall.html www.s-a.uni-muenchen.de/studieren-de/jobboerse/index.html

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TÜR AUFBewerben, vorstellen, überzeugen

Der Weg zur Bewerbung

Bewerbungsschreiben sind wie Semi-nararbeiten – sie benötigen etwas Zeit und haben meist mehrere Überarbei-tungsschleifen nötig. Aktualisiere deinen Lebenslauf ungefähr aller zwei bis drei Monate, um nicht kurz vorm Praktikum krampfhaft eine Bewerbung zusammen-stellen zu müssen. Zudem entdeckst du dann Schreib- und Formulierungsfehler eher und kannst den Lebenslauf besser an deine Persönlichkeit anpassen. Das heißt, dass du auch mit farblichen und akzentuierenden Elementen arbeiten kannst, so lang diese den Inhalt betonen und nicht überlagern. Lasse Anschreiben und Lebenslauf außerdem von FreundIn-nen und KommilitonInnen gegenlesen, um Feedback zu bekommen.

Bevor du dich auf ein Praktikum, einen Nebenjob oder eine Festanstellung be-wirbst, ist es manchmal sinnvoll bei der Institution/dem Unternehmen anzurufen, um mehr über die ausgeschriebene Stelle zu erfahren. Noch besser ist es, wenn du dir zuvor bereits das Unternehmen im In-ternet angeschaut hast und einige Fragen stellen kannst, die für dein Anschreiben hilfreich sein könnten. Möglicherweise erfährst du dadurch sogar den richtigen Ansprechpartner mit passender E-Mail-Adresse für deine Bewerbung. Damit könntest du umgehen, die Bewerbung per Post zuzusenden oder über ein Online-Bewerbungsportal der Institution/des Unternehmens abzuwickeln.

Bilder: the cv inn / flickr

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Für das Anschreiben gelten Standard-formalia. Diese haben sich selbst in den letzten Jahren kaum verändert. Diverse Hilfestellungen findest du außerdem im Internet über die bekannten Suchmaschi-nen.Im Aufbau des Lebenslaufes gibt es so viele Standardwerke wie Variationsmög-lichkeiten.

TIPPS ZUM CVDer Lebenslauf sollte max. drei Seiten umfassen, auch wenn du deinen Lebenslauf mit einem Deckblatt und persönlichen Angaben versiehst.Er ist im Normalfall tabellarisch und rückwärts-chronologisch aufgebaut (eine ganz neue Version des Lebens-laufes gibt es auf dem Karriereblog von Svenja Hofert: www.bit.ly/xelmsb). Nach Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) musst du kein Foto mehr beifügen, in Westeuropa ist es aber dennoch üblich und sollte professionell foto-grafiert sein.U. a. musst du ebenfalls nicht ange-ben: Familienstand und Staatsange-hörigkeit. Gib eine E-Mailadresse an, die keinen Freizeitcharakter hat (z. B. [email protected]).Deine einzelnen Stationen sollten strukturiert aufgeführt sein: z. B. Ausbildung, Berufserfahrung & Prak-tika, gesellschaftliches Engagement, Zusatzqualifikationen, Interessen.Schreibe bei Praktika und / oder deinem Engagement kurze Berichte zu deinen Tätigkeiten, das erleichtert es dir, ein roten Faden zu weben, den der / die PersonalchefIn aufnehmen kann.

Bedenke auch, dass sich ein/e Personal-chefIn im besten Falle fünf Minuten Zeit für deine Bewerbung nimmt. Sie sollte dementsprechend so ansprechend wie nötig gestaltet sein.

TIPPS ZUM

Es ist keine Wiedergabe oder Kurzfas-sung deines Lebenslaufes!Die Ansprache erfolgt an eine direkte Person.Der Wille zur Tätigkeit sollte deutlich werden - etwas Empathie hilft dabei.Die Anforderungen des Unternehmens werden mit den eigenen Kenntnissen und früheren Tätigkeiten verwoben.Wie möchtest du das Unternehmen voranbringen, wobei unterstützen?Du verwendest keine Konjunktive!

ANSCHREIBEN

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Tür auf

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Vorstellungsgespräch und Etikette

Ein Blick sagt mehr als tausend Worte. Das kann besonders beim Vorstellungsge-spräch nach hinten los gehen. Auch wenn der Inhalt wichtig ist, bildet das äußere Erscheinungsbild deine Eintrittskarte zum folgenden Bewerbungsgespräch. Deshalb benötigst du für deine äußere Erscheinung etwas Aufmerksamkeit.Bewirbt man sich nicht auf einem krea-tiven Job, sollte man gedeckten Farben den Vorrang geben. Besonders die Farbe Rot sollte dezent eingesetzt werden. Je konservativer die Branche eingeschätzt wird, desto dunkler sollten die

KOSTÜME / HOSENANZÜGE UND ANZÜGE gewählt werden. Zu den konservativen Branchen zählen die Juristerei, Banken und Beratungshäuser. Schwarz wird nur zu feierlichen Anlässen getragen und scheidet damit als Anzugsfarbe aus (Aus-nahme: Schwarz mit Nadelstreifen). Anzüge werden grundsätzlich geschlos-sen getragen, zum Setzen geöffnet und nicht mit Handy oder Portemonnaie be-laden. Beim Einreiher-Zweiknopf-Sakko wird der obere Knopf geschlossen, beim Dreiknopf-Sakko der Mittlere oder die beiden Oberen. Beim Zweireiher werden alle Knöpfe geschlossen.In der Freizeit werden oft taillierte oder anliegende Kleidungsstücke getragen. Das sollte auch für Anzüge gelten. Leider bekommt man passende Anzüge selten im Kaufhaus nebenan Ein Ausweg kön-nen Verleiher darstellen, Schlussverkäufe oder ein Einkauf im Outlet-Store. Eine Anprobe ist enorm wichtig, schließlich sollst du dich in deinem Zwirn wohl fühlen. Man sieht es Personen sofort an, wenn sie sich in die Kleidung „gepresst“ fühlen.

Ein weiteres Kriterium bildet die richtige Hosen- bzw. Rocklänge: Die Hosen sitzen auf den Schuhen und berühren nicht den Boden, sondern die hintere Sohlenober-kante. Röcke sollten das Knie bedecken.

HEMD UND KRAWATTEDie Hemden sollten anliegend geschnit-ten und mit einem gewöhnlichen Kragen (Kent / New Kent / Haifisch) versehen sein. Button-Down-Hemden (zusätzlicher Knopf fixiert den Kragen) sehen zwar schick aus, sind aber für die Freizeit ge-dacht und werden ohne Krawatte getra-gen. Die Krawatte sollte auf das Hemd und den Anzug abgestimmt sein. Bei der Vielzahl an Krawattenknoten muss man nicht alle kennen, den kleinen Windsor und einen einfachen Knoten sollte man aber beherrschen. Die Krawatte sitzt di-rekt am Hemdkragen (alle Hemdknöpfe sind geschlossen) und ihre Spitze endet in der Mitte der Gürtelschnalle.

Bild: Glans Galore / flickr

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www.karrierebibel.dewww.karriereblog.svenja-hofert.dewww.christophburger.dewww.e-fellows.net g Karrierewissen g Bewerben www.e-fellows.net g Karrierewissen g Job-Skills

TIPPS IM WEB

SCHUHE UND STRÜMPFEDie Farbe der Schuhe stimmt mit der des Gürtels überein. Zu einem grauen oder schwarzen Anzug gehören schwarze Schuhe. Zu einem grünen, braunen oder blauen Anzug können auch braune Schu-he getragen werden. Die Herrenschuhe haben eine flache Sohle (Leder oder Gummi) mit Absatz. Die Strümpfe sind so lang, dass man beim Hinsetzen kein Bein sieht. Frauen können Schuhe mit bis zu sechs Zentimeter Absatz tragen (die Zehen sind nicht sichtbar) und dazu Strümpfe.

ACCESSOIRESEs sollten maximal fünf bis sechs Ac-cessoires sichtbar getragen werden. Die Brille gilt ebenfalls als Accessoire.

Impressum

HerausgeberBlueLineProductions GbRMeyfartstraße 1899084 Erfurtwww.blueline-productions.de

Projektleitung / V. i. S. d. P.Sebastian Risse

RedaktionKatja Borrmann, Rike Lehmann, Tina Morgenroth, Annegret Peschel, Sandra Schumacher, Marisa „Dr. Städtisch“ Ur-ban, Andree Hochbach, Sebastian Risse

Eine Portion Extra-Dank anTamara Baptista, Mathias Bauer, Willy Bilke, Andreas Busch, Julius Dürrfeld, Denis Wanic

Layout & SatzSebastian Risse

AnzeigenvertriebSebastian Risse, Andree Hochbach

Bilder (wenn nicht am Bild bezeichnet)flickr: Cover (Wegweiser) – George Chadwick;

BeitragsurheberDie Inhalte des Beitrages „Meine Hochschule“ wurde der Website der FH Nordhausen www.fh-nordhausen.de entnommen. AnzeigenpartnerBaptista-Deign, Hays, Messe Leipzig, Sparkasse Mittelthüringen

Onlineabrufwww.lexikuni.de

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Berufsmessen

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BERUFSMESSENorientieren, kontakten, Fuß in der Tür haben

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Berufsmessen

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Unternehmen begeben sich gern auf Messen um sich selbst und ihre Produk-te vorzustellen. Bei Berufsmessen ist es nicht anders: Sich den potentiellen Arbeitnehmern vorstellen.

WESHALB DAS WICHTIG FÜR DICH IST Einerseits bietet es die Möglichkeit ver-schiedene Unternehmen versammelt an einem Ort anzutreffen. Je nach Fokus der Berufsmesse kannst du neben regionalen Firmen auch überregionale und interna-tional agierende Unternehmen vorfinden. Du kannst auf den Messen unkompliziert Kontakte zu deinem potentiellen zukünf-tigen Arbeitsplatz und deren Ansprech-partnern knüpfen.

Dabei solltest du nicht ausschließlich zu den Veranstaltungen aus deinem Fach-gebiet gehen. Ebenso viel kannst du auf fachfremden Foren erleben und lernen. Oftmals bekommt man auf diesen fach-fremden Messen auch Ideen und Anreize für den späteren Berufsweg. Manchmal werden für spezifische Unternehmens-teile Arbeitnehmer gesucht, um aber auf eine darauf spezialisierte Berufsmesse zu gehen, fehlt den Unternehmen das Geld oder die Manpower. Deshalb kann sich der Besuch einer Ingenieurmesse z. B. auch für Wirtschafts- oder Geisteswissen-schaftler lohnen.

Auf allen Berufsmessen kannst du gezielt Firmen und deren Vertreter ansprechen. Damit bist du schon näher dran als jemand mit einer Onlinebewerbung je kommen muss. Zuvor aber bereits eine Vorauswahl der Unternehmen zu treffen, die du unbedingt ansprechen möchtest, ist empfehlenswert. Dadurch unterbin-

dest du dich einfach nur kreuz-und-quer über die Messe zu bewegen und am Ende bis auf Kulis und Gummibärchen kein Gespräch geführt zu haben.

Mitunter kannst du durch Gesprä-che erste Beziehungen aufbauen oder sogar dein Netzwerk erweitern. Dieser geknüpfte Kontakt ist gerade bei deiner zukünftigen Bewerbung ein optimales Sprungbrett. So hast du nicht nur einen guten Einstieg für die Formulierung deines Anschreibens, auch bringst du dich dem Ansprechpartner wieder positiv in Erinnerung.

Pre-Checklist

Nutze den kostenlosen Messe-Infoser-vice. Damit erhältst du stets neueste Infos über das Messeprogramm, die Unternehmen und Special-Events!Stelle die Agenda für die Messetage zusammen: 1. Firmenprofile und Jobangebote der teilnehmenden Unternehmen anschauen. 2. Welche Unternehmen und Fir- menvorträge besuche ich an welchem Tag? 3. Welche Veranstaltungen im Rahmenprogramm will ich nicht verpassen?Lebenslauf oder Kurzprofil erstellen bzw. aktualisieren.Ein paar kurze prägnante Sätze zu sich selbst vorformulieren: Wer bin ich? Was will ich? Wo will ich hin? So können die Firmenvertreter dich besser und individuell beraten. Outfit vorbereiten: Gepflegte Klei-dung, in der du dich wohl und sicher fühlst.

Bild: Official GDC / flickr

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Ist kein LebenslaufSoll des Bewerbes „Schokoladenseite“ hervorhebenInhalte: Tätigkeitsfelder, Aufgaben-schwerpunkte, KompetenzenFormat: A5, A4 oder DIN lang Falt-blatt, evtl. höhere Papiergrammatur (120 - 160g) wählen, um es griffiger zu machenQuintessenz: Visualisiere die eigene Persönlichkeit!

KURZPROFIL

Messetag-Checklist

Rechtzeitig ankommen, Stau und Zugverspätungen einplanen.Die kostenlose Garderobe für Jacken, Taschen und Koffer nutzen: Nur das Nötige mitnehmen.Zum Warm-Up: Einen Rundgang durch die Messehallen machen.Am Messestand: Mit einer kurzen persönlichen Vorstellung starten und dann offene und ehrliche Fragen stel-len. So kann dein Gesprächspartner gezielt antworten. Signalisiere, dass du dich bereits über das Unterneh-men informiert hast. Gespräch nicht mit dem Mitnehmen von Give-aways beenden (das kann den guten Eindruck zerstören). Give-aways lieber am Ende der Messe in einer Extra-Tour mitnehmen. Nach jedem Gespräch Stichworte zu Ablauf, Ansprechpartner und Kontakt (z. B. auf der Visitenkarte des Ansprechpartners) notieren. Spä-ter ist es häufig schwer, sich an ein-zelne Gesprächsinhalte zu erinnern. Pausen nicht vergessen. Dafür bietet sich das Besucher-Café oder der Au-ßenbereich an.Tagesabschlussrunde machen: Wo mittags viel Andrang war, hat man abends vielleicht mehr Zeit für dich.

Post-Checklist

Unterteile die gewonnenen Kontakte ein: Für jetzt und für später.Reflektiere die Ergebnisse der Ge-spräche: Sowohl über das Unter-nehmen als auch über dich selbst. Sei ruhig kritisch, daraus kannst du lernen. Bedanke dich per E-Mail bei deinen Ansprechpartnern für das gute Gespräch. Eventuell kannst du darauf hinweisen, dass eine Bewerbung später erfolgt. Bewerbe dich mit Bezug auf das Gespräch.

Natürlich ist es wichtig, dass du deinen eigenen Rhythmus findest. Nimm dir im-mer die Zeit die du benötigst und hetzte dich nicht. Der Besuch auf Berufsmessen ist kein Wettlauf. Nicht der Schnellste ist auch gleichzeitig der Beste - Qualität steht hier eindeutig vor Quantität.

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45. KALENDERWOCHE06.–07.11.2012meet@h_daDarmstadt→ www.iqb.de/new/events.html

06.–08.11.2012konaktiva DortmundDie Jobmesse im RuhrgebietDortmund→ www.konaktiva-dortmund.de

08.11.2012Zwickauer Wirtschafts- und Industrie-kontakte ZWIK Zwickau→ www.wikway.de/zwik

09.–10.11.2012Jobmesse Medizin und GesundheitKontakt- und Recruitingforum für Fachärzte und -ärztinnen, examinier-tes Pflegepersonal, Pflegekräfte mit Fachweiterbildung, Altenpflegekräfte sowie Studierende und Absolventen der Humanmedizin, der Gesundheits- und PflegewissenschaftenGelsenkirchen→ www.j-m-g.de

Messeüberblick November / Dezember 2012 46. KALENDERWOCHE

13.11.2012Absolventenmesse MitteldeutschlandDein Einstieg in Unternehmen in Sach-sen, Sachsen-Anhalt und ThüringenLeipzig→ www.absolventenmesse-mittel-deutschland.de

13.–14.11.2012bonding FirmenkontaktmesseBraunschweig→ www.bonding.de

14.–15.11.2012meet@hochschule-rheinmainWiesbaden u. Rüsselsheim→ www.iqb.de/new/events.html

17.–18.11.2012jobmesse berlinBerlin→ www.jobmessen.de

47. KALENDERWOCHE19.–20.11.2012bonding FirmenkontaktmesseHamburg→ www.bonding.de

21.11.2011T5 JobMesse MünchenMünchen→ www.t5-futures/jobmessen/münchen

21.–22.11.2012akademika AugsburgAugsburg→ www.akademika.de

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DEZEMBER / 49. KALENDERWOCHE03.–04.12.2012Career Venture womenFrankfurt/Main→ www.career-venture.de

04.12.2012meet@uni-frankfurtFrankfurt/Main→ www.iqb.de/new/events.html

07.12.2012JOBday ConsultingMünchen→ www.iqb.de/new/events.html

48. KALENDERWOCHE27.11.2012meet@fh-frankfurtFrankfurt/Main→ www.iqb.de/new/events.html

28.11.2012meet@htw-dresdenDresden→ www.iqb.de/new/events.html

28.–29.11.2012AbsolventenkongressDeutschlands größte Jobmesse für Studenten, Absolventen und Young ProfessionalsKöln→ www.absolventenkongress.de

03.–05.12.2012bonding FirmenkontaktmesseAachen→ www.bonding.de

06.12.2012JOBcon IT Die Personalmesse der IT-Branche mit EinzelgesprächenKarlsruhe→ www.iqb.de/new/events.html

50. KALENDERWOCHE11.12.2012JOBcon Finance MünchenDie Personalmesse der FinanzbrancheMünchen→ www.iqb.de/new/events.html

11.–12.12.2012bonding FirmenkontaktmesseMünchen→ www.bonding.de

12.12.2012academix ThüringenThüringer Unternehmen stellen sich vorErfurt→ www.academix-thueringen.de

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Die Wohnung und das Wohnen ist neben dem Studium allgemein ein sehr wichtiger Bestandteil für dich. Denn du schaffst dir ein „zu Hause“ in dem du dich wohlfühlen und nach einem stressigen Studienalltag entspannen möchtest. Genauso ist die richtige Wohnung ein Ort an dem du für anste-hende Prüfungen lernen kannst.Aber was für dich richtig ist kannst nur du selbst entscheiden. Wir möchten dir die Vor- und Nachteile verschiedener Wohnmöglichkeiten erläutern und allgemeine Tipps zum Mieten geben.

Das Wohnheim

Ein großer Vorteil an dem Studentenwohnheim ist sicherlich, dass alles vor Ort ist. Somit hast du nur einen Ansprechpart-

ner bei Problemen beispielsweise mit Stromausfällen oder Schwierigkeiten mit der Internetverbindung. Auch deine Nachbarn sind gute Adressaten bei all deinen Fragen rund um die Uni und das Studieren. Denn hier sind nur Studenten anzutreffen, die genau wie du lernen, leben und feiern. Einen weiteren positiven Nutzen kannst du aus dem Wohnheim ziehen. Es gibt Wohnheime, welche bereits möbliert sind, so dass eine Grundausstattung be-reits vorhanden ist und du dir diese nicht erst anschaffen musst. Zu der vorhande-

Wohnen & Recht

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WOHNEN & RECHTDie drei Ws: Wohnheim, Wohnung oder WG?

Bild: Francois Philipp / flickr

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Wohnen & Recht

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nen Einrichtung kommt noch hinzu, dass die Zimmer in den Studentenwohnungen oftmals günstiger sind als bei privaten Wohnungen. Du kannst also viel Geld sparen für andere Sachen. Die Nähe zur Uni und zum Campus ist meist ebenso vorteilhaft wie die finanzi-ellen Einsparungen. Dadurch hast du nur kurze Wege zu deinen Veranstaltungen.

Doch nicht immer er-gatterst du sofort einen Wohnheimplatz und wirst auf die Warteliste gesetzt. Daraus ergibt sich, dass du

dich dann noch um eine andere Wohn-möglichkeit kümmern musst, was dir Zeit und Nerven kostet. Hast du dann endlich ein Zimmer bekommen, musst du das nehmen, was da ist. So kann es natür-lich sein, dass deine Mitbewohner nicht nach deinen Vorstellungen sind oder die Einrichtung nicht deinen stilistischen Ansprüchen entspricht. Aussuchen ist meist leider nicht. Dazu kann noch kommen, dass es eine Mindestmietdauer gibt und das Mietver-hältnis nur zum Semesterende kündbar ist. Hier gibt es aber auch Ausnahmen – findest du einen Nachmieter, wird die Mietdauer verkürzt und du kannst früher ausziehen.Ein anderer wichtiger Punkt könnte der fehlende Abstand zur Hochschule darstel-len. Durch die Nähe kannst du eventuell nicht richtig „abschalten“ und entspan-nen. Alles erinnert dann an die Uni und die anstehenden Prüfungen setzen dich zusätzlich unter Druck.Dann hilft nur noch der Umzug in ein WG-Zimmer oder eine eigene Wohnung.

Die eigene Wohnung

Die Vorteile einer eigenen Wohnung sind, dass du es immer relativ ruhig hast und damit dich nichts vom Lernen ablenkt.

Außerdem kannst du frei entscheiden, wann du Besuch haben möchtest und welche Person du in deine Wohnung lässt. Weiterhin hast du die Möglichkeit Frühs zu jeder Zeit ins Badezimmer zu gehen und musst nicht warten bis deine WG Mitbewohner fertig sind. Dies sind klare Vorteile gegenüber einer Wohnge-meinschaft oder eines Wohnheims. Ein weiterer, nicht zu unterschätzen-der Vorteil ist, dass du deine eigene Wohnung immer kündigen kannst, ohne dabei auf irgendwelche Mitbewohner zu achten oder Rücksicht aus sie zu nehmen.

So schön das alleine wohnen auch ist, so hat es doch einen entschei-denden Nachteil – die Kosten. Meist ist eine

eigene Wohnung kostenintensiver als ein WG-Zimmer. Du musst die Miete, welche meist höher als in einem WG-Zimmer ist, und die Nebenkosten alleine tragen und bist bei Problemen auf dich alleine gestellt.

In Zusammenarbeit mit Jugendrechtshaus Erfurtwww.jugendrechtshaus-erfurt.deDas Jugendrechtshaus in deiner Stadt:www.jugendrechtshaus.deBilder (4): J. Henning Buchholz / sxc.hu

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Wohnen & Recht

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Bei WGs gibt es drei mögliche Konstellationen des Mietvertrages

GEMEINSAMER MIETVERTRAGAlle Mitmieter haben die gleichen Rechte und Pflichten. Zahlt einer die Miete nicht, kann sich der Vermieter von jedem das Geld holen. Eine Kündigung ist nur gemeinsam möglich bzw. es muss ein Nachmieter durch die Mieter gefunden werden.

EIN HAUPTMIETERAlle anderen WG-Mitglieder sind Un-termieter. Der Hauptmieter haftet im Außenverhältnis für Alles: Mietrückstän-de, Renovierungen, Polizeibesuche. Er hat aber die alleinige Gestaltungsfreiheit (Kündigung der Wohnung, Mietzins usw.) gegenüber den Untermietern.

ALLE WG-MITGLIEDER HABEN EINEN EIGENEN MIETVERTRAGJeder ist hier für sich selbst verantwort-lich. Die Mieter sollten sich allerdings ein Mitspracherecht bei der Neuvermietung einräumen lassen.

• Wie werden die Miete und Nebenkosten aufgeteilt – nach Quadratmetern oder Köpfen?• Zahlen Wochenendheimfahrer genauso viel wie Dauerbewohner?• Wie ist das Mitspracherecht der Mitbe- wohner bei der Suche nach Zwischen- mietern?• Wer zahlt, wenn kein Nach- oder Zwi- schenmieter gefunden wird?

Mietvertrag genau lesen – nicht überfliegen!Unbedingt bei Ungereimtheiten nach-fragen – keiner verlangt dass du ein Experte bistAchte immer auf Kündigungsfristen – meist drei MonateKaution ist nicht Courtage / Provi-sion – Kaution bekommst du nach Mietende wieder und dient lediglich als Sicherheit für den Vermieter; Courtage / Provision ist der Lohn für den Makler (zzgl. Steuern!)Die Wohnung / Zimmer vorher anschauen, wenn es möglich ist – du kaufst auch sonst nicht die „Katze im Sack“Bei privater Wohnung — habe immer eine Übersicht: Wer ist für Welches Problem mein Ansprechpartner?Ummelden bei örtlichen Meldebehör-den (Einwohnermeldeamt / Bürgerbü-ro) nicht vergessen!Bei einem Nebenwohnsitzstatus wird meist eine Steuer fällig – Informiere dich vor der Ummeldung darüber

TIPPS

Regeln erleichtern das Zusammenleben in Wohngemeinschaften

• Was ist mit längeren Urlauben oder Auslandssemestern?• Zu welchem Zeitpunkt wird die Kaution zurückgezahlt?• Haben die Untermieter ein Mitsprache- recht, wenn der Hauptmieter kündigt?• ...

Bild: Marc Jones / flickr

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Ernährungskühlschrank

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ERNÄHRUNGS-

Wenn es anfängt zu leben, läuft etwas schief

KÜHLSCHRANK

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Ernährungskühlschrank

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Name: Nicole Alter: 25Hochschule/Studiengang/Beruf: Uni Leipzig,1 Kommunikations- und Medien-wissenschaften

WAS DARF NIE IM KÜHLSCHRANK FEHLEN? UND WARUM?Mais. Weil ich sonst sterbe.

WELCHE SELTSAMEN ESSENSANGE-WOHNHEITEN HAST DU?Was ist schon „seltsam“? Ich esse zu jeder Tages- und Nachtzeit, auch aus Langeweile und über den Hunger hinaus sowieso.

WAS KOMMT AUF KEINEN FALL AUF DEN TISCH?Totes Tier.

WAS WAR DAS LECKERSTE/AUSSER-GEWÖHNLICHSTE/EKELHAFTESTES ESSEN, DAS DU JE GEKOCHT HAST?Ne fette gefüllte Weihnachtsente mit allem drum & dran.

WELCHES GERICHT GELINGT DIR IMMER?Gemüsecurry.

WAS SCHMECKT EINFACH ZU HAUSE IMMER NOCH AM BESTEN?Mein Leibgericht: Spinat, Kartoffeln und Ei!

Name: Willy Alter: 19Hochschule/Studiengang/Beruf: Prak-tikant im Bereich Booking / Eventma-nagement

WAS DARF NIE IM KÜHLSCHRANK FEHLEN? UND WARUM?Das Licht. Weil es sonst nachts ziemlich schwierig ist zu naschen.

WELCHE SELTSAMEN ESSENSANGE-WOHNHEITEN HAST DU?Ich esse ab und zu sehr unregelmäßig. Manchmal nur einmal am Abend einen Döner, weil mein Kühlschrankfach leer ist, ich zu faul bin mir was zu machen oder es ganz einfach vergesse – bis mich dann mein Magen anbrüllt. Der Döner gegenüber befriedigt ihn dann am schnellsten. Oder meine lieben Mitbewohner, die mich dann mit etwas leckerem Verwöhnen oder ich Mülleimer spielen darf und die Reste von ihnen verdrücke.

WAS KOMMT AUF KEINEN FALL AUF DEN TISCH?Leichenteile von Tieren.

WAS WAR DAS LECKERSTE/AUSSER-GEWÖHNLICHSTE/EKELHAFTESTES ESSEN, DAS DU JE GEKOCHT HAST?Leckerste: Gemüsecurry -WELCHES GERICHT GELINGT DIR IMMER?Tiefkühlpizza mit coolem Ketchup

WAS SCHMECKT EINFACH ZU HAUSE IMMER NOCH AM BESTEN?Spargelsuppe

Der Blick in den Kühlschrank erübrigt jede weitere Vermutung. Wir haben uns mal an einigen studentischen Kühl-schränken satt gesehen. Weitere Folgen zu gegebenem Anlass erhaltet ihr auf unserem Blog: www.lexikuni.wordpress.com.

Bild: Willy Bilke

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Ernährungskühlschrank

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Name: JuleAlter: 20Hochschule/Studiengang/Beruf: Uni Leipzig, Kommunikations- und Medien-wissenschaften

WAS DARF NIE IM KÜHLSCHRANK FEHLEN? UND WARUM? Sojamilch, weil ich ohne mein Matsche-pampemüsli den Tag nicht überleben würde.

WELCHE SELTSAMEN ESSENSANGE-WOHNHEITEN HAST DU? Jedes mal tausend Tode zu sterben, wenn ich mir vor Hunger viel zu viel ins Gesicht gestellt habe.

WAS KOMMT AUF KEINEN FALL AUF DEN TISCH? Tier und größten Teils auch alle anderen Sachen aus und vom Tier.

WAS WAR DAS LECKERSTE/AUSSER-GEWÖHNLICHSTE/EKELHAFTESTES ESSEN, DAS DU JE GEKOCHT HAST? Leckerste: Chilli sin Carne Außergewöhnlichste: Eine Bambusspros-senkokospfanne bei der ersten Ich-lerne-kochen Stunde bei meinem OpaEkelhaftestes: Pilze mit Aubergine und Soße aus allen Flüssigkeiten, die ich noch im Kühlschrank finden konnte.

WELCHES GERICHT GELINGT DIR IMMER? Alles, wenn ich nur genügend Geduld habe.

WAS SCHMECKT EINFACH ZU HAUSE IMMER NOCH AM BESTEN? Majorankartoffelsuppe

Bild: Willy Bilke

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Freizeit

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„Wir sind hier beim Paintball

FREIZEITund nicht auf dem Laufsteg“

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Freizeit

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Was macht ein Großteil der BlueLine-Mitarbeiter an einem wunderbar sonnig-kalten Sonntagnachmittag? Richtig – sie fahren zum Paintball spielen nach Schwarza bei Rudolstadt! Getreu nach dem Motto „make Paintball not war“ war es an der Zeit einen in Deutschland noch selten anzutreffenden Teamsport zu testen.

Schon der Aspekt, dass es als Sport bezeichnet wird, ließ von vorherein hitzige Diskussionen entstehen. Immer wieder wird es in Zusammenhang mit Kriegsspiel gebracht und Freunde nutzen den Ausdruck gewaltverherrlichender, militanter Aggressionsabbau. Tatsäch-lich informiert wird sich selten. Daher standen für uns drei Aspekte im Raum: Ausprobieren. Gespräche führen. Eigene Meinung bilden.

Ein kleiner Einblick in die Debatte zeigt die Kontroversen des Sportes. In Deutsch-land wird Paintball in mehreren Ligen gespielt, sogar bis zur Bundesliga. Die Betreiber der Anlage in Schwarza spielen selbst in der Regionalliga Ost. Internatio-nal betrachtet gibt es vier große Events, bei denen die besten Mannschaften ihr Können zeigen und teilweise damit sogar ihr Geld verdienen. Dies zeigt, dass die sportliche Anerkennung von Paintball in anderen Ländern weit ausgeprägter ist. Einerseits steht die Tätigkeit des „Schie-ßens“, auch wenn es korrekterweise „markieren“ heißt, im Verruf, dass es die Hemmschwelle für Gewalt senken könne und das Töten simuliere. Daher wurde vor einigen Jahren das Verbot des Spielens diskutiert. Mit dem Ergebnis eines Vergleiches vom Stuttgarter Ver-waltungsgericht im Jahre 2007, dass das „Abschießen“ von Mitspielern nicht der ausschließliche Zweck des Spiels“ sein darf. Genau genommen müssten laut des

Vergleiches selbst Spiele wie Völkerball verboten werden. Beim Paintball wird die Bedingung beispielsweise durch die Spielweise „Capture the flag“ (wird spä-ter noch erklärt) verwirklicht.

Auf der anderen Seite sind Sportarten, zu denen auch Fechten gehört, seit über 100 Jahren olympisch und Schützenver-eine genießen in Deutschland paradoxer-weise gesellschaftliches Ansehen.

Im Endeffekt könnte man die Debatte auch auf die umstrittenen Computerspie-le bzw. Ego-Shooter übertragen. Durch häufige Ausübung gewaltverherrlichen-der Taten würden die Spieler persönlich abstumpfen. Tatsächlich kommt es auch beim Paintball darauf an, wie man das eigene Spielen reflektiert und sich über den sportlichen Charakter im Klaren ist. Dazu kann die Festlegung einer Alters-grenze (derzeit bei 18 Jahren) beitragen, welche von den Betreibern der Anlage kontrolliert wird.

Da wir selbst diesen Vorurteilen nicht einfach beipflichten wollten, sollte ein Praxistest zeigen, ob wir nach dem Spiel ein erhöhtes Aggressionspotential verspüren und uns mit dem gegnerischen Team die Haare raufen.

Um den Teamcharakter zu erhöhen, fuh-ren wir mit zwei Autos nach Schwarza. Alternativ ist Schwarza auch mit der Bahn erreichbar und die Strecke für Studierende aus Thüringen kostenlos mit dem Semesterticket erreichbar. Nach einer Stunde Fahrt, eingepfercht im Auto, aber umrahmt von lustigen Gesprächen und idyllischer Landschaft, kamen wir in Schwarza an und wurden ins Freie entlassen. Inspiriert davon, ließen sich Redaktionsmitglieder zu romantisierenden Äußerungen verleiten:

Bild: Annegret Peschel

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Freizeit

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„eine traumhafte Kulisse hier, wenn ich 50 Jahre älter wär, würd‘ ich jetzt hier auch wandern gehen“.

Damit unser Selbstversuch möglichst re-präsentativ wurde, waren wir mit unter-schiedlichen Voraussetzungen gestartet: Leute mit und ohne Paintballerfahrung, große und kleine SpielerInnen, ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern und noch viel wichtiger der studierendentypische Anteil übermüdeter Redakteure.

Bevor das Vergnügen losgehen konnte, war zuerst das eigene Verpacken ange-sagt. Die Vorbereitung des Spiels konnte beginnen. Wir zogen unzählige Schich-ten an, hüllten uns in Handschuhe und Mützen, bevor wir unsere Outfits mit den formschönen blauen Schlumpf-Overalls veredelten. Spätestens hier war jegliche Assoziation von Kriegsspiel verflogen, ebenso Tarnmöglichkeiten. Dafür trat der Spaß in den Vordergrund. Bestens gepolstert vor Treffern und den damit verbundenen Schmerzen, fehlten noch Maske und Markierer mit 500 Farbku-geln.

Die Maske selbst schützt das Gesicht und muss auf dem Spielfeld immer getragen werden. Sollte man dies vergessen, wird man von Andreas Krone mit freundlich-ernstem Geschrei „mach die Maske aufs

Gesicht“ daran erinnert. SpielerInnen, die das nicht ernst nehmen, wird aus Sicherheitsgründen der Markierer ent-zogen. Immerhin fliegen die Farbkugeln 130 km/h durch die Luft.

Nun teilten wir uns in zwei Teams. Entgegen vieler Vorstellungen, geht es nicht darum, einfach drauf los zu ballern, sondern um einen Teamsieg. Sobald ein Spieler getroffen und damit sichtbar „markiert“ wird, scheidet dieser für das laufende Spiel aus und muss das Spielfeld verlassen. Damit sinkt die SpielerInnen-anzahl des jeweiligen Teams. Gewonnen hat das Team mit noch vorhandenen Feldspielern. Das dauert nicht allzu lang, nach ein paar Minuten ist die erste Sequenz gespielt und die ein oder andere Person schneller als gedacht ausgeschie-den. Vorteil an diesen kurzen Episoden ist, dass man zwischendurch Masken reinigen sowie Farbkugeln und Luftdruck des Markierers auffüllen kann. Gleich in der ersten Runde sah ich anstatt des Spielfeldes nur noch gelb. (Foto) Die Farbkugeln bestehen zwar aus unbedenk-licher Gelatine und Lebensmittelfarbe, im eigenen Blickfeld sind sie allerdings suboptimal.

Die Sonne wich der Kälte und unser Atem beschlug beständig die Visiere. Die Maske musste auf dem Kopf bleiben, also stellten wir uns dieser Herausforderung. Darum irrten wir eher ziellos umher, wodurch sich die Trefferquote der Geg-nerInnen erhöhte.

Das spürte ich am eigenen Leib, als ich mich plötzlich in einer face-to-face Situ-ation mit einem „Gegner“ wiederfand. Uns trennte nur ein Stapel Gummireifen – zwei Armlängen. Ich war geschockt. Er nutzte die Situation natürlich aus und traf zielsicher meinen Arm – autsch.

Bilder: Annegret Peschel

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Daher Memo für das nächste Spiel: Bei Temperaturen ab ca. 10°C spielen. Dann ist die Sicht frei und die GegnerInnen besser zu sehen!

Die Verletzungsgefahr beim Spiel ist gering. Außer ein paar blauen Flecken wurde niemand ernsthaft durch Farbku-geln oder GegnerInnen verletzt. Den Be-treibern ist nur eine Schulterverletzung eines Profispielers bekannt, welcher beim Sprung mit seinem Markierer zusammen-stieß. Allen tollpatschigen Interessierten sei gesagt: Obacht bei Koordinations-schwierigkeiten des eigenen Körpers!Eines unserer Redaktionsmitglieder lässt normalerweise fast keine Verletzung aus. Umso erstaunlicher war, dass er bis zum Schluss von Verletzungen und Treffern verschont blieb. Man darf nicht außer Acht lassen, dass wir alle leuchtende Overalls trugen und damit bestens sicht-bar waren. Ein Beleg, dass Paintball auch für unerfahrene SpielerInnen geeignet ist.Irgendwann wurde das hin- und her-laufen, abducken, kriechen und rennen ziemlich anstrengend. Zu Beginn hatten noch einige darüber gelacht, dass Paint-ball anstrengender sei als Fußball spielen – insofern man es „richtig“ betreibt. Manche Techniken wie das Sliden auf

dem Rasen, muss man erst lernen und vorzugsweise rutschfördernde Kleidung tragen. Nun spürten wir am eigenen Leib, dass die zahlreichen Baumwoll-Kleidungsschichten schwerer wurden und für diese Technik und die Tempe-raturregulation etwas ungünstig waren. Aber jegliches Jammern wurde von Kro-ne direkt abgewehrt: „Wir sind hier beim Paintball und nicht auf dem Laufsteg!“. Recht hatte er – mit Laufsteg hatte das Spiel so gar nichts zu tun. Also ging es mehr oder weniger munter weiter.

Abwechslung brachten uns die verschie-denen Spielfelder. Zuerst tobten wir uns auf im Outdoor-Bereich aus, welcher mit Holzhindernissen, Hütten, Reifenstapeln und Tunneln gespickt ist. Danach nutzten wir die bunten Quader im Indoor-Feld, welches beleuchtet ist und bei jeder Wetterlage bespielt werden kann. Trotz Beleuchtung sahen wir aufgrund der beschlagenen Visiere nicht allzu viel. Zusätzlich gibt es noch das im Sommer bespielbare Supair-Feld. Hier wird auf bestem Kunstrasen gespielt. Das Feld ist symmetrisch angeordnet. Beide Mann-schaften sollten deshalb gleiche Voraus-setzungen haben. Die blauen Hindernisse sind mit Luft gefüllt. Dies ermöglicht es, sich an und um die Hindernisse herum-zuschmeißen, ohne sich zu verletzen. Die blauen Hindernisse sind mit Wasser ge-füllt. Im Zusammenspiel von Kunstrasen, der richtigen Kleidung und vorhandener Körperstilistik, kannst du dich an und um die Hindernisse herumschmeißen. Hier lässt sich auch das bekannte „capture the flag“ spielen, bei dem der Buzzer am Startpunkt der gegnerischen Mannschaft gedrückt werden muss. Im Gegensatz zum sonstigen Spielen, kann hier allein durch Strategie gewonnen werden, unab-hängig davon, ob man viele gegnerische SpielerInnen trifft.

Bilder: Annegret Peschel

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Aufgrund der niedrigen Temperaturen waren die blauen Hindernisse auf dem Supair-Feld bereits abgebaut. Während wir dies bedauerten, dürfte sich ein im Alter fortgeschrittener Anwohner darüber freuen. Tatsächlich beschwerte sich ein Rentner beim Ordnungsamt. Wer jetzt an die Geräuschkulisse als Be-schwerdegrund denkt, hat weit gefehlt. Die blaue Farbgebung der Hindernisse erregte sein Gemüt.

Außer solchen Lappalien haben die Jungs von der Arena wenig Ärger. Zwar gibt es immer wieder Skeptiker, aber tatsächliche Probleme traten dadurch

noch nicht auf. Nicht zuletzt, weil sich das Gelände in einem Gewerbegebiet befindet und niemand von eventuellem Lärm belästigt wird.

Besonders heraus zu heben ist das sich auf dem Gelände befindliche 160 Quadratmesser große überdachte „Frei-luftwohnzimmer“. Hier kann man sich vor, während und nach dem Spiel auf der Couch oder rund um die Feuerstelle niederlassen.Zusätzlich lädt nach dem Spiel die Grill-stelle ein, den Abend ruhig ausklingen zu

lassen – durch die vorhandene Soundan-lage auch in musikalischer Hinsicht. Für Geburtstage, Junggesellenabschiede oder die regelmäßig durchgeführten Anfän-gerturnieren wird diese Möglichkeit gern in Anspruch genommen.

Auch am Tag unseres Spiels. Leider war es uns zeitlich nicht möglich das Ganze ausgiebig zu nutzen. So traten wir mit dem Duft von Gegrilltem den Heimweg an. Nicht ohne noch einen Essensstop einzulegen und den Tag auszuwerten. Eines war klar: Wir hatten alle einen abwechslungsreichen Nachmittag verbracht, Lust das Spiel bei besseren

Witterungsbedingun-gen zu wiederholen und, wie sich ein paar Tage später heraus-stellte, den ein oder anderen blauen Fleck. Die anfängliche Sonne wich der Dunkelheit des Abends. Zusätzlich waren wir doch ziem-lich ausgepowert, Kevin sollte Recht behalten, als er meinte „man soll ja nicht vergessen, dass es Sport ist“. Es stellte

sich große Müdigkeit ein und so wurde die Rückfahrt um einiges stiller und be-ruhigter. Da behauptet noch mal jemand, Paintball würde aggressiv machen…

Bilder: Annegret Peschel

Bilder: Sebastian Hufeld Photography

Paintballarena RudolstadtHumboldtstraße 24OT Schwarza07407 RudolstadtTel.: 0170 3670070www.paintball-arena-rudolstadt.defb: paintballarena rudolstadt

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