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    AbflussAllgemein: Unter dem Einfluss der Schwerkraft auf und unter der Landoberflche sich bewe-gendes Wasser [DIN 4049]. Quantitativ: Was-servolumen aus einem Einzugsgebiet, das den Abflussquerschnitt in der Zeiteinheit durchfliet [DIN 4049].

    AbiotischUnbelebt, ohne Lebensvorgnge

    AbsturzBauwerk, mit dem ein Hhenunterschied in der Sohle eines Gewssers berwunden wird mit lotrechter oder steil geneigter Absturzwand (Ge-flle bis 1:3) [DIN 4047].

    AquatischDen Lebensraum Wasser betreffend

    ATKIS Amtliches Topographisch-Kartographisches Informationssystem, das von der Vermessungs-verwaltung gefhrt wird, mit digitalen Informatio-nen ber die Topographie der Erdoberflche.

    Aue Das von der Gewsserdynamik geprgte Gebiet eines Fliegewssers. Es umfasst die Flchen, die natrlicherweise vom Hochwasser beein-flusst werden, direkt durch berflutung oder in-direkt durch steigende Grundwasserstnde.

    AWB (Artificial Water-Body - Knstliches Ge-wsser )Ein durch den Menschen geschaffenes Oberfl-chengewsser, an Stellen, an denen zuvor noch kein Gewsser vorhanden war, z.B. Baggersee oder Schifffahrtskanal.

    Bearbeitungsgebiet (BG)(Inter)national festgelegtes Flussgebiet als Teil einer Flussgebietseinheit.

    Bestandsaufnahme Beschreibung der Ist-Situation von Oberflchen-gewssern und Grundwasser, berprfung der Auswirkungen menschlicher Ttigkeiten auf ihren Zustand, Verzeichnis der Schutzgebiete, sowie wirtschaftliche Analyse der Wassernut-zung. Die Bestandsaufnahme wird auf Ebene der Flussgebietseinheit bzw. fr deren Teile durchgefhrt.

    Bewirtschaftungsplan Das zentrale Element zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie. Er enthlt die fortzu-schreibende Bestandsaufnahme, angepasste berwachungsprogramme, sowie verbindliche Manahmenprogramme zur Erreichung der Umweltziele. Ab 2009 ist fr jedes Flussgebiet alle sechs Jahre ein Bewirtschaftungsplan auf-zustellen.

    BGW Bundesverband der Gas- und Wasserwirtschaft

    Bioznose Lebensgemeinschaft, Lebensgemeinde

    BMU Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

    BUND Bund fr Umwelt- und Naturschutz Deutschland

    CIS (Common Implementation Strategy)Die EU-Mitgliedstaaten, Norwegen und die EU-Kommission haben im Mai 2001 eine Gemein-same Umsetzungsstrategie fr die Richtlinie 2000/60/EG (Wasserrahmenrichtlinie) erarbeitet. Diese gemeinsame Umsetzungsstrategie zielt vor allem darauf ab, die Umsetzung der Was-serrahmenrichtlinie zu untersttzen, indem fr Schlsselbereiche der Richtlinie ein kohrenter und fr alle Beteiligten gleichermaen verstnd-licher Leitfaden erarbeitet wird.

    CORINE CoORdination of INformation on the Environ-ment (Land Cover). Via Satellit europaweit er-hobene Landnutzungsdaten, die 44 Klassen der Bodenbedeckung unterscheiden. Erfassungs-mastab 1:100.000.

    Deckschicht Natrlicher Schutz des Grundwassers durch oberste Bodenschichten, die in der wasserunge-sttigten Zone liegen. Die natrliche Schutzwir-kung der Deckschichten ist gegenber anthro-pogenen Einwirkungen begrenzt.

    DGK5Deutsche Grundkarte im Mastab 1: 5.000

    Glossar

  • GEWSSER IN RHEINLAND-PFALZ162

    Diffuser Eintrag Stoffeintrag, der nicht aus definierten Punkt-quellen stammt, sondern ber grere Flchen erfolgt.

    Direkteinleiter Direkteinleiter sind alle kommunalen und indus-triellen/gewerblichen Betreiber von Abwasserbe-handlungsanlagen (Klranlagen), die das gerei-nigte Abwasser direkt in ein Gewsser einleiten.

    Durchgngigkeit Auch biologische Durchgngigkeit genannt. Sie bezeichnet in einem Fliegewsser die Wande-rungsmglichkeit fr Tiere. Querbauwerke, wie Stauwehre, unterbrechen die Durchgngigkeit. Umgehungsbche stellen die Verbindung wieder her.

    Einzugsgebiet Fr jede Stelle eines Gewssers lsst sich das Gebiet angeben, aus dem alles oberirdische Wasser dieser Stelle zufliet. Fr Untersu-chungen des Wasserhaushalts wird zustzlich zwischen oberirdischem und unterirdischem Einzugsgebiet unterschieden. Besonders in Karstgebieten stimmen diese oft nicht berein. Die Grenze des Einzugsgebiets wird durch die Wasserscheide markiert.

    Emission Ablassen oder Aussto fester, flssiger oder gasfrmiger Stoffe, welche Menschen, Tiere, Pflanzen, Luft, Wasser oder andere Umweltbe-reiche schdigen.

    EPER Europisches Schadstoffemissionsregister; das EPER geht zurck auf Artikel 15 (3) der Richt-linie 96/61/EG ber die integrierte Vermeidung der Umweltverschmutzung (IVU-Richtlinie). In der Entscheidung der Kommission vom 17.07.2000 ber den Aufbau eines Europi-schen Schadstoffemissionsregisters (EPER) 2000/479/EG (EPER-Entscheidung) sind die Anforderungen an Inhalt und Form des EPER konkretisiert (http://www.eper.de).

    EU Europische Union

    EW Einwohnerwert (z.B. Bemessungsgrundlage fr Klranlagenausbau)

    Fauna Gesamtheit aller Tierarten eines Gebietes

    FFH-Richtlinie Fauna (Tierwelt) - Flora (Pflanzenwelt) - Habitat (Lebensraum) - Richtlinie; EG-Richtlinie zum Aufbau eines Netzes von natrlichen und na-turnahen Lebensrumen und von Vorkommen gefhrdeter Tier- und Pflanzenarten, um so das europische Naturerbe fr kommende Generati-onen zu bewahren.

    Flussgebietseinheit Grte zu bewirtschaftende Raumeinheit nach WRRL, die jeweils einem Flussgebiet entspricht. Fr Deutschland wurden 9 Flussgebietseinhei-ten festgelegt.

    Gewsserbett Umfasst die Gewssersohle und das Ufer bis zur Bschungsoberkante.

    Gewssergte Nach vorgegebenen Kriterien bewertete Qua-litt eines Gewssers. Unterschieden werden nach der derzeitigen Gewsserberwachung die biologische und die chemisch-physikalische Gewssergte.

    Gewsserstrukturgte Kennzeichnung der kologischen Qualitt der Gewsserstruktur im Vergleich zum potenziellen natrlichen Zustand. Die Gewsserstrukturgte zeigt an, inwieweit ein Gewsser in der Lage ist, in dynamischen Prozessen sein Bett zu ver-ndern und als Lebensraum fr aquatische und amphibische Organismen zu dienen.

    Gewssertypen Gewssertypen sind die Grundlage fr die Be-wertung des kologischen Zustands der Ober-flchengewsser nach gewsserspezifischen Lebensgemeinschaften.

    Grundwasserabhngiges LandkosystemUnter einem grundwasserabhngigen kosys-tem wird ein grundwasserabhngiger Biotoptyp bzw. Lebensraumtyp verstanden, dessen Bio-znose durch den Standortfaktor Grundwasser bestimmt wird.

    GK 200 Geologische bersichtskarte im Mastab 1: 200.000

    GWK Grundwasserkrper ( Wasserkrper)

    HMWB (Heavily Modified Water-Body - Er-heblich verndertes Gewsser)Durch den Menschen in seinem Wesen erheb-

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    lich verndertes Oberflchengewsser.

    HQ Hchster Abfluss im Beobachtungszeitraum

    HQ200 200jhrliches Hochwasser

    HUK 200Hydrogeologische bersichtskarte im Mastab 1: 200.000

    Immission Das Einwirken von Luftverunreinigungen, Schadstoffen, Lrm, Strahlen, u. . auf Men-schen, Tiere, Pflanzen, Luft, Wasser und andere Umweltbereiche.

    IKSR Internationale Kommission zum Schutz des Rheins

    IVU-Richtlinie Richtlinie 96/61/EG ber die integrierte Vermei-dung der Umweltverschmutzung.

    Kf-WertDurchlssigkeitsbeiwert; der Kf-Wert kennzeich-net die Durchlssigkeit und Permeabilitt von Bden. Sie hngt von der Bodenart und der La-gerungsdichte des Bodens ab.

    LAWA Lnderarbeitsgemeinschaft Wasser.

    LGW Landesverband der Gas- und Wasserwirtschaft

    LUWG Landesamt fr Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht

    LWG Landeswassergesetz

    Makrophyten Hhere Wasserpflanzen im Gegensatz zu den Mikrophyten.

    Makrozoobenthos Mit dem bloen Auge erkennbare wirbellose Tiere, die auf oder in der Gewssersohle leben.

    Manahmenprogramm Wesentlicher Teil des Bewirtschaftungsplans. Enthlt fr alle Wasserkrper, welche die Ziele der WRRL nicht erreichen, Manahmen zur Ziel-erreichung.

    Morphologie Allgemein die Lehre von den Gebilden, Formen, Gestalten, Strukturen. Hier: die Laufgestalt ei-nes Flusses; seine Breite und Tiefe, seine Sohle und Ufer sowie die angrenzende Beschaffenheit des Gelndes.

    MHQ Mittlerer hchster Abfluss im Beobachtungszeit-raum

    MNQ Mittlerer niedrigster Abfluss im Beobachtungs-zeitraum

    MQ Mittlerer Abfluss im Beobachtungszeitraum

    MRMittelrhein

    MSMosel / Saar

    MUF Ministerium fr Umwelt und Forsten

    N Stickstoff

    NABU Naturschutzbund Deutschland

    NATURA 2000 Europische Naturschutzkonzeption, in der sich die Staaten der Europischen Union die Erhal-tung der biologischen Vielfalt zum Ziel gesetzt haben. NATURA 2000 ist der berbegriff fr die FFH- und Vogelschutzrichtlinie.

    nFKdBnutzbare Feldkapazitt des durchwurzelbaren Bodenraums

    Nges Gesamt-Stickstoff

    NO3 Nitrat

    NRNiederrhein

    NRW Nordrhein-Westfalen

    OROberrhein

  • GEWSSER IN RHEINLAND-PFALZ164

    OWK Oberflchenwasserkrper ( Wasserkrper)

    PgesGesamt-Phosphor

    PCB Polychlorierte Biphenyle

    PSM Pflanzenschutzmittel

    Phytoplankton Pflanzliches Plankton (Bezeichnung fr die im Wasser treibenden und schwebenden Mikroor-ganismen).

    Pliozn Oberste (jngste) Zeitstufe im Erdzeitalter des Tertir. Es liegt etwa 3 bis 5 Millionen Jahre zu-rck.

    Porengrundwasserleiter Sind vorwiegend in Lockergesteinen (z.B. san-digem oder kiesigem Untergrund) zu finden. Sie weisen ein relativ engmaschiges Hohlraumsys-tem mit einem Porenvolumen von 10 bis 20 Pro-zent auf. Wegen dieser engen Hohlrume legt das Grundwasser dort nur wenige Zentimeter bis maximal einige Meter pro Tag zurck.

    Prioritre Stoffe 33 Schadstoffe, die nach WRRL fr die Be-stimmung des guten chemischen Zustands der Oberflchengewsser relevant sind. Ihr Eintrag ist schrittweise zu reduzieren, bis der gute che-mische Zustand erreicht ist. Ein Teil dieser Stof-fe wird als prioritr gefhrlich eingestuft. Deren Eintrag ist bis 2020 ganz einzustellen.

    Punktueller Eintrag Stoffeintrag an einer genau bestimmten Stelle.

    Quartr Jngste Periode der Erdgeschichte. Das Quar-tr folgt dem Tertir und wird in die Epochen Pleistozn und Holozn eingeteilt.

    ReferenzzustandHier: Zustand eines Oberflchengewssers bei weitgehendem Fehlen von Beeintrchtigungen durch menschliche Ttigkeiten.

    Renaturierung Hier: Rckfhrung einer durch menschliche Einwirkung naturfernen Flusslandschaft in einen naturnahen Zustand, vor allem durch Wieder-herstellung bzw. wesentliche Verbesserung der

    Gewsserstruktur.

    Retentionsraum Flche, meist in der natrlichen Flussaue, die Hochwasser zwischenspeichert und dadurch die Hochwasserwelle abflacht. Retentionsrume knnen durch Aufstauen bzw. berfluten akti-viert werden.

    RLPRheinland-Pfalz

    RS WABRegionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirt-schaft, Bodenschutz

    Saprobie Die Saprobie ist ein Ma fr Abbauprozesse in Gewssern. Sie ist geeignet, Belastungen mit biologisch leicht abbaubaren Stoffen anzu-zeigen, die besonders durch die Einleitung von Abwasser auftreten.

    SCG (Strategic Coordination Group)Die Europische Kommission ist an einer ein-heitlichen Umsetzung der WRRL interessiert und hat zur Umsetzung der Anforderungen die Strategische Koordinierungsgruppe gegrndet (Strategic Coordination group = SCG), welche diverse Arbeitsgruppen und Expertenforen zur Implementierung der Vorgaben der WRRL steu-ern soll.

    Sedimentation, (Fluss-)Sediment Ablagerung von Verwitterungsprodukten der Erdkruste. In Gewssern: Steine, Gerll, Sand lagern sich in langsam flieenden Bereichen ab.

    SGDStruktur- und Genehmigungsdirektion

    TrinkwVOTrinkwasserverordnung

    Trophie Die Trophie ist ein Parameter fr die Strke des Pflanzenwachstums (Intensitt der photo-autotrophen Primrproduktion im Gewsser). Gewsser mit geringer Nhrstoffbelastung und geringer Pflanzenentwicklung werden oligotro-phe Gewsser genannt. Sie werden von klarem Wasser mit einer hohen Sichttiefe durchstrmt. Starkes Pflanzenwachstum deutet auf eine hohe Nhrstoffbelastung hin, die Gewsser sind im allgemeinen trbe (geringe Sichttiefe). Diese Gewsser nennt man polytroph. Findet eine berdngung der Gewsser mit Nhrstoffen statt, spricht man von Eutrophierung.

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    Wasserkrper (WK) Kleinste zu bewirtschaftende Einheit; Nachweis-raum fr die Umweltziele der WRRL (compliance checking unit); es werden Oberflchenwasser-krper und Grundwasserkrper unterschieden.

    UNESCO (United Nations Educational, Scien-tific and Cultural Organization)Organisation der Vereinten Nationen fr Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation.

    Wasserdienstleistungen ffentliche oder private Dienstleistungen (auch von Nutzern selbst durchgefhrte Handlungen) zur Entnahme, Aufstauung, Speicherung, Be-handlung und Verteilung von Oberflchen- oder Grundwasser, sowie Anlagen zur Sammlung und Behandlung von Abwasser. Als Wasserdienstleistungen sind vor allem die ffentliche Wasserversorgung sowie die kom-munale Abwasserentsorgung relevant, fr die bei der Wirtschaftlichen Analyse der Kosten-deckungsgrad in drei Pilotprojekten berechnet wurde.

    WassernutzungenWasserdienstleistungen oder jede andere Hand-lung, die signifikante Auswirkungen auf den Wasserzustand haben. Als relevante Wasser-nutzungen wurden entsprechend der Definition der LAWA die ffentliche Wasserversorgung und kommunale Abwasserentsorgung, die industri-elle Eigenfrderung und Direkteinleitung, die landwirtschaftliche Bewirtschaftung sowie die Nutzungen der Energiegewinnung, Schifffahrt und Freizeit/Erholung betrachtet.

    WATECO (Water Framework Directive Econo-mics)Europische Arbeitsgruppe zu den konomi-schen Fragen der Wasserrahmenrichtlinie.

    WHG Wasserhaushaltsgesetz

    WRRL (Europische Wasserrahmenrichtlinie)Richtlinie des Rates zur Schaffung eines Ord-nungsrahmens fr Manahmen der Gemein-schaft im Bereich der Wasserpolitik - Wasser-rahmenrichtlinie (2000/60/EG)

    WSG Wasserschutzgebiet

    _Inhaltsverzeichnis.pdf

  • _Vorwort.pdf

  • 5

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    neben ihrer generellen kologischen Bedeutung dienen unsere Ge-wsser unterschiedlichen Nutzungen, wie zum Beispiel zur Versor-gung mit Trink- und Brauchwasser. Der Schutz der Gewsser als wichtige Bestandteile des Naturhaushaltes ist daher zur Sicherung der Gesundheit der Bevlkerung, zur Erhaltung der natrlichen Le-bensgrundlagen sowie auch als Grundlage fr die wirtschaftliche Ent-wicklung nachfolgender Generationen unverzichtbar.In dieser Hinsicht ist bereits vieles geleistet worden. In Rheinland-Pfalz waren bis zu Beginn der 80er Jahre noch ber 30 Prozent der Oberflchengewsser in Folge fehlender oder unzureichender Abwas-seranlagen stark oder bermig verschmutzt. Flora und Fauna der Gewsser waren entsprechend stark beeintrchtigt. Inzwischen erreichen fast alle Gewsser im Land wieder die Gewssergteklasse II. Erreicht wurde dies durch das Engagement der verantwortlichen Kommunen in Rheinland-Pfalz mit dem Ergebnis, dass landesweit mehr als 98% der ca. 4 Millionen Einwohner an vollbiologische Klranlagen angeschlossen sind. Ebenso haben auch die Abwassermanahmen in Industrie- und Gewerbebetrieben einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wasserqualitt geleistet.Neben der Verbesserung der Wasserqualitt wird in Rheinland-Pfalz seit 1994 mit der Aktion Blau ein Programm zur Wiederherstellung natrlicher oder naturnaher Gewsser einschlielich der Auenland-schaft verfolgt und ist dank der konstruktiven Untersttzung durch die Kommunen , die Landwirtschaft sowie des ehrenamtlichen Engagements zahlreicher Brgerinnen und Brger sehr erfolgreich. Mit der Europischen Wasserrahmenrichtlinie werden die Anforderungen an die Gewsser erheblich er-weitert und zum ersten Mal europaweit verbindlich geregelt. Mit ihr wird nach den vielen sektoralen eu-ropischen Richtlinien der vergangenen Jahrzehnte das erste Mal ein ganzheitlicher fachlicher Ansatz einer einheitlichen europischen Wasserpolitik verfolgt. Ziel ist, die Gewsser zuknftig unter Einbezie-hung von kologischen, konomischen sowie regionalen und sozialen Zielsetzungen in ihren natrlichen Einzugsgebieten - ber administrative Grenzen hinweg - zu bewirtschaften.Mit dieser Broschre werden die Ergebnisse einer ersten Bestandsaufnahme der rheinland-pflzischen Gewsser nach den Anforderungen der Europischen Wasserrahmenrichtlinie, wie sie der Kommission im Mrz 2005 vorgelegt worden sind, der breiten ffentlichkeit vorgestellt. Es handelt sich zunchst um eine Ersteinschtzung, die sich im Zuge der weiteren Umsetzung, insbesondere nach Durchfhrung der zweijhrigen Monitoring-Programme und erstmaliger Anwendung der noch europaweit zu entwickelnden Bewertungsverfahren verndern kann. Der relativ hohe Anteil von Gewssern, welche die anspruchsvol-len Ziele der Richtlinie bereits heute erfllen, belegt eindrucksvoll die Wirkungen der bisherigen Gews-serschutzmanahmen. Fr die Gewsser, die durch Nutzungen wie z. B. die Schifffahrt erheblich ver-ndert sind, gelten weniger strenge Umweltziele. Das bedeutet, es wird das gute kologische Potential entwickelt, ohne die Nutzung als solche aufzugeben. Die Gewsserbewirtschaftung im Rheineinzugsgebiet wird auch zuknftig Lnder- und Staaten bergrei-fend - wenn auch jetzt verbindlich vorgeschrieben - erfolgen. Die grenzberschreitende Zusammenarbeit hat fr Rheinland-Pfalz bereits lange Tradition, z.B. in den Kommissionen zum Schutz des Rheins sowie von Mosel und Saar. In Rheinland Pfalz setzen wir die Europische Wasserrahmenrichtlinie mit intensiver Beteiligung und Kooperation mit den Gewssernutzern und dem verbandlichen Umwelt- und Naturschutz um. Von Anfang an wurde die Umsetzung vom eigens dafr eingerichteten Beirat des Ministeriums fr Umwelt und Forsten, dem die im Wesentlichen zu beteiligenden Verbnde, Kammern und Landesbe-hrden angehren, im Einvernehmen begleitet. Die gute Zusammenarbeit wird auch bei den weiteren Umsetzungsschritten unter Einbeziehung der zwischenzeitlich gebildeten regionalen Beirten fortgefhrt werden.

    Margit Conrad Ministerin fr Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz

    Kapitel 01.pdf

  • Kapitel 02.pdf

  • Kapitel 03.pdf

  • Kapitel 04.pdf

  • Kapitel 08.pdf

  • Kapitel 09.pdf

  • Kapitel 10.pdf

  • Kapitel 5.1.pdf

  • Kapitel 5.2.pdf

  • Kapitel 5.3.pdf

  • Kapitel 5.4.pdf

  • Kapitel 6.1.pdf

  • 61

    6.1 Vorgehensweise

    Bei der Bestandsaufnahme (Artikel 5) wurde mit-tels vorliegender Gtebewertungen und auf die Gewsser wirkender Belastungen festgestellt, welche der Gewsser bereits jetzt in einem gu-ten Zustand sind und welche Gewsser dieses Ziel wahrscheinlich noch nicht erreicht haben.

    Dazu wurden alle Oberflchenwasserkrper auf Gtedefizite und anthropogene Einwirkun-gen hin untersucht. Auf der Grundlage dieser Einschtzung erfolgte dann die Zuordnung der Oberflchenwasserkrper in die Gruppen (Stand 2005):

    Zielerreichung wahrscheinlich oderZielerreichung unwahrscheinlich.

    Die Zuordnung Zielerreichung unwahrschein-lich bedeutet zunchst keine akute Gefhrdung; es liegen lediglich der Ist-Zustand und der Soll-Zustand so weit auseinander, dass die Zielerrei-chung guter Zustand im Jahr 2015 ohne weite-re Manahmen nicht zu erwarten ist.

    Die Bestandsaufnahme der Oberflchengews-ser umfasst insgesamt: Typisierung der Oberflchengewsser in

    Rheinland-Pfalz und Ableitung der typ-spezi-fischen Referenzbedingungen,

    Kategorisierung der Gewsser (Fliegews-ser, stehende Gewsser, Kstengewsser und bergangsgewsser),

    Lage und Abgrenzung der Oberflchenwas-serkrper (OWK),

    Ermittlung und Beurteilung der Belastungen sowie

    Bewertung der Wahrscheinlichkeit, dass die Wasserkrper die Ziele der EU-WRRL errei-chen.

    6.2 Typisierung der Oberfl-chengewsser und Ablei-tung der typspezifischen Referenzbedingungen

    Die Oberflchengewsser werden gem EU-WRRL in folgende Kategorien unterteilt: Fliegewsser (Flsse, Bche), Stehende Gewsser (Seen), Kstengewsser und bergangsgewsser.

    In Rheinland-Pfalz sind naturgem nur flieen-de und stehende Gewsser vorhanden.

    Fliegewsser

    Die Oberflchengewsser weisen aufgrund ihrer geografischen Lage, der klimatischen Randbe-dingungen und der geologischen Bedingungen eine unterschiedliche Flora und Fauna auf. Ziel der EU-WRRL ist es deshalb unter anderem, typspezifische Umweltziele fr die Gewsser europaweit festzulegen und diese soweit wie mglich zu erreichen.

    Zur Schaffung allgemeiner Beurteilungskriterien wurden die Gewsser mit hnlichen gemeinsa-men biologischen Merkmalen zu reprsentativen Typen zusammengefasst. Jedem Gewssertyp wurde ein Referenzzustand zugeordnet.

    Die in Referenzgewssern fr jeden Gews-sertyp festgestellte biologische Lebensgemein-schaft charakterisiert den sehr guten kologi-schen Zustand, der dem kaum oder gar nicht vernderten Gewsser entspricht. Von diesem sehr guten kologischen Zustand lassen sich die weiteren Gteklassen fr diesen Gewsser-typ ableiten. Damit wird die Grundlage fr das

    6 Ergebnisse der Bestandsaufnahme fr die Oberflchengewsser

    Kapitel 6 | Ergebnisse der Bestandsaufnahme fr die Oberflchengewsser

    Karlstalschlucht bei Trippstadt (Moosalbe)

    Kapitel 6.2.pdf

  • Kapitel 6.3.pdf

  • 65

    6.3 Lage und Abgrenzung der Oberflchenwasserkrper (OWK)

    Die EU-WRRL fordert eine integrierte Bewirt-schaftung der Oberflchengewsser innerhalb von kleinen bewirtschaftbaren Einheiten, den so-genannten Oberflchenwasserkrpern (OWK).

    Ein OWK im Sinne der EU-WRRL ist ein einheit-licher und bedeutender Abschnitt eines Oberfl-chengewssers, z. B. ein See, ein Speicherbe-cken, ein Fluss oder Kanal, ebenso ein Teil ei-nes Flusses oder Kanals, sowie ein bergangs-gewsser oder ein Kstengewsserstreifen.

    Der Begriff einheitlich fhrte zu folgenden Be-dingungen, die bei der Abgrenzung von Oberfl-chenwasserkrpern zu bercksichtigen sind:

    Keine berlappung von OWK,

    Abgrenzung beim bergang von einer Ge-wsserkategorie (Fluss, Stehgewsser, bergangsgewsser, Kstengewsser) zur nchsten,

    Abgrenzung beim bergang von einem Ge-wssertyp zum nchsten,

    Abgrenzung bei wesentlichen nderungen physikalischer (geographischer und hydro-morphologischer) Eigenschaften,

    Abgrenzung beim Wechsel zwischen natr-lichem, mglicherweise erheblich vernder-tem und knstlichem Gewsser (-abschnitt),

    Abgrenzung, wenn sich der Zustand signifi-kanter Gewsser(-abschnitte), die nach den o.a. Kriterien einem OWK zugeordnet wr-den, ndert, sowie

    Abgrenzung beim bergang von einem geschtzten zu einem nicht besonders ge-schtzten Gebiet.

    OWK sind nach ihrer Gewssertypzugehrigkeit und nach den oberirdischen Einzugsgebiets-grenzen auf der Basis des gewsserkundlichen Flchenverzeichnisses festgesetzt.

    Aufgrund der naturrumlichen Festlegung der Wasserkrper reichen sie auch ber die Landes-grenzen hinaus. In Abstimmung mit Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Wrttemberg, dem Saarland sowie mit Frankreich, Luxemburg und Belgien (Wallonien) sind in Rheinland-Pfalz ins-gesamt 338 OWK fr die beiden Kategorien

    - Fliegewsser (326 Wasserkrper)- Stehgewsser (12 Wasserkrper)

    abgegrenzt worden:

    Die Flchengre der OWK variiert zwischen 5,8 und 629,5 km; ihre mittlere Flchengre betrgt 69,4 km2.

    Im Folgenden wird die OWK-Kategorie der Fliegewsser betrachtet (siehe nebenstehende Abbildung).

    Die Stehgewsser (natrliche- Stau- und Bag-ger-Seen sowie Altrheinarme) werden ab Seite 102 nher beschrieben.

    Kapitel 6 | Ergebnisse der Bestandsaufnahme fr die Oberflchengewsser

    Kapitel 6.4.pdf

  • Kapitel 6.5.pdf

  • Kapitel 6.6.pdf

  • Kapitel 7.1.pdf

  • 107

    7 Ergebnisse der Bestandsaufnahme fr das Grundwasser

    7.1 Vorgehensweise

    Das Grundwasser ist Teil des Wasserkreislaufs von Niederschlag, Abfluss und Verdunstung. Das Sickerwasser sammelt sich auf weniger durchlssigen Gesteinsschichten und fllt die unterirdischen Hohlrume der grundwasser-fhrenden Gesteine (Grundwasserleiter) aus. Grundwasser kann auch in Stockwerken, durch hydraulisch durchlssige Barrieren (Tone und Schluffe) getrennt, vorkommen. In nieder-schlagsarmen Zeiten bestimmt das Grundwas-ser die Wasserfhrung in den Oberflchenge-wssern.

    Das Grundwasser fliet extrem langsam, sodass es je nach hydrogeologischen Verhltnissen Jahre bis Jahrzehnte dauert, bis die Grundwas-serleiter vollstndig durchstrmt sind. Somit kn-nen Grundwasserverunreinigungen auftreten, deren Ursachen bereits Jahre oder Jahrzehnte zurckliegen.

    Gefhrdungen des Grundwassers knnen auf-grund von

    Eintrgen - flchenhafter Art (Nitrat (Dngung) und

    Pflanzenschutzmitteln aus Landwirt-schaft, sowie aus Siedlung und Verkehr)

    - punktueller Art (aus unsachgemem Umgang mit wassergefhrdenden Stof-fen und durch Altlasten)

    berbeanspruchung durch Entnahmen

    entstehen.

    Die EU-WRRL fordert eine integrierte Bewirt-schaftung des Grundwassers in Betrachtungs-einheiten, den sogenannten Grundwasser-krpern (GWK). Sie stellen ein abgegrenztes Grundwasservolumen innerhalb eines oder

    mehrerer Grundwasserleiter als kleinste Bewer-tungseinheit dar.

    In der Bestandsaufnahme wurden alle GWK hin-sichtlich ihres aktuellen Zustandes (Stand: Mrz 2005) Zielerreichung wahrscheinlich bzw. Ziel-erreichung unwahrscheinlich beschrieben. Fr die Grundwasserkrper, die mit Zielerreichung unwahrscheinlich eingestuft werden, ist ab 2006 ein Monitoring bis 2009 durchzufhren, um zu verifizieren, inwieweit sich die GWK in einem guten oder schlechten Zustand befinden.

    Die Bestandsaufnahme fr das Grundwasser umfasst die folgenden Inhalte: Abgrenzung und Beschreibung der Grund-

    wasserkrper Charakterisierung der schtzenden Deck-

    schichten ber dem Grundwasser Ermittlung von Belastungen des Grundwas-

    sers einschlielich Bewertung Schadstoffquellen

    - punktueller Art - diffuser Art

    Mengenzustand- durch Entnahme - durch Anreicherung

    Ermittlung der grundwasserabhngigen Oberflchengewsser und Landkosysteme.

    7.2 Abgrenzung und Be-schreibung der Grund-wasserkrper (GWK)

    In Rheinland-Pfalz wurden die GWK mit den oberirdischen Einzugsgebietsgrenzen der Fluss-gebiete auf der Basis des gewsserkundlichen Flchenverzeichnisses gleichgesetzt. Auf diese Weise wurden insgesamt 117 GWK abgegrenzt. Ihre Flchengre variiert von 16 bis 531 km.

    Wasserentnahme am Rheinufer

    Kapitel 7 | Ergebnisse der Bestandsaufnahme fr das Grundwasser

    Kapitel 7.2.pdf

  • Kapitel 7.3.pdf

  • Kapitel 7.4.pdf

  • Kapitel 7.5.pdf