Liebe 7a und 7b, hier findet ihr Aufgaben für katholische Religion ... · Während man einem...

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Liebe 7a und 7b, hier findet ihr Aufgaben für katholische Religion. Bitte lest beide Texte durch und füllt das Arbeitsblatt aus. Das Arbeitsblatt sollte ausgedruckt und in die Mappe geheftet werden. Liebe Grüße, Eva Stretz

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Liebe 7a und 7b,

hier findet ihr Aufgaben für katholische Religion. Bitte lest beide Texte durch und füllt das

Arbeitsblatt aus. Das Arbeitsblatt sollte ausgedruckt und in die Mappe geheftet werden.

Liebe Grüße,

Eva Stretz

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Francesco e Chiara di Assisi

Franz von Assisi (*1181/1182)stammt aus einer reichen Kaufmannsfamilie

Klara von Assisi (*1193/1194)stammt aus einer reichen Adelsfamilie

Ausgangslage

Einschnitt

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„Bau mein Haus wieder auf.“ „Wer keinen Besitz hat ist frei.“

Äußeres Zeichen für den Beginn des neuen Lebens

Anhänger

Die radikale Nachfolge Christi in Armut verbindet Francesco und Chiara zutiefst.

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Chiara di AssisiChiara Offreduccio wird in eine alteingesessene Familie aus einem der reichen Adelsgeschlechter Assisis, denOffreduccio di Bernadino, 1193 oder 1194 geboren. Ihr Großvater ist Senator und gehört damit zum Adelsrat der Stadt,der Assisi bis 1198 regiert. Als die Bürgerpartei mit einem Sturm auf die Burg des Herrn von Assisi, Konrad von Lützen,die Macht nach dessen Vertreibung übernimmt, muss auch der Senator Offreduccio fliehen. Er flieht in dieNachbarstadt Perugia in derTiberebene. Allen reichen Adeligen, die in Assisi an der Macht gewesen waren, ist klar: Sie wollen die Macht und damitdie Vorteile für sich und ihre Familien zurück. Es gibt auch arme Adelige, die spielen in diesem Machtkampf höchstensals bezahlte Ritter eine Rolle. Die junge Chiara nimmt all diese Kämpfe – auch wenn sie als Mädchen damit nichts zu tun hat, das machen dieMänner unter sich aus – sehr genau wahr. Und sie fragt sich: Haben Menschen das Recht, für andere Menschenwichtige Entscheidungen zu treffen? Über deren Köpfe hinweg? Doch eigentlich ist die Beantwortung dieser Frageletztlich nicht so wichtig. Sie ist eine Adelige. Eine Adelige zu sein heißt: Man braucht nicht zu arbeiten, das tun dieDienstmägde und Knechte. Das beginnt schon am Morgen: Ein Dienstmädchen legt ihr die schönsten Kleider vor. Undseit sie kein kleines Mädchen mehr ist, wählt sie selber aus, lässt sich ankleiden und überprüft die Wirkung. Betont daslange Kleid die Hüfte genug? Was ist mit dem Ausschnitt? Ist es nicht schön, im Sommer die bloße Schulter zu zeigen?Die Mutter ist davon gar nicht begeistert. Doch da gibt es das Schultertuch. Und erst recht mit den wunderbar farbigenStoffen aus Frankreich, aus der Provence. Erst so kommt das lange Haar zur Geltung, weit über die Schultern undvielleicht mit Blumen oder hineingeflochtenen Perlenketten. Oder man flicht einen langen Zopf und legt ihn am Halsentlang nach vorn. Und zu Festtagen dann die Hauben aus gestärktem Tuch, mit im Wind tanzenden Bändern. Sobekommt man, wenn man kein kleines Mädchen mehr ist, die Blicke der Jungen. Doch Chiara weiß: Diesesparadiesische Leben – und gar wenn man mit Schwestern und älteren Frauen zu Festen mit Musik und Tanz eingeladenwird – währt nicht lange. Während man einem Jungen nachschaut, haben die Eltern schon längst einen anderenJungen, den Sohn einer befreundeten Familie, als zukünftigen Mann erkoren. Da geht es um Besitz, der von beidenFamilien zusammengebracht wird, um Weinberge, um Häuser und Vorrechte. Und der zukünftige Mann kann auch vielälter sein. Und ob er ihr durchs Leben helfen wird?Wenn er reich ist, dann wird das Leben leichter sein. Das Leben als Frau eines Adeligen hat auch schwere Seiten. Unterden Augen der Schwiegermutter lernt man, den Haushalt zu führen, die Mägde und Knechte zu befehligen, und manwird oft schwanger sein. Es braucht einen Sohn, um das Adelsgeschlecht fortzusetzen. Sie selber hat schon gespürt,dass sie nur ein Mädchen ist. Ihr Vater hat nur drei Töchter, sie und die jüngeren Schwestern Agnes und Beatrice. EinSohn, der bringt der Familie Ehre. Er wird Ritter, Troubadour, Politiker und Mächtiger im Land – dabei hat die Frau denMann zu unterstützen. Wird das auch ihr Leben sein? Darf ein anderer einfach so entscheiden, was mit ihrem Lebengeschieht? Über ihren Kopf hinweg? Sie hat das ihre Mutter Ortolana gefragt. Die Mutter liebt sie. Mit ihr geht siesonntags und an den Festen der Heiligen in die Kirche und danach sitzen sie gerne zusammen im Garten ihres großenHauses und sie erzählen sich, was sie erlebt haben, was sie bedrückt.Ihre Mutter kennt ihre Fragen und sie kennt auch den geheimen Wunsch von Chiara, ihren Traum: frei zu fliegen wieein Vogel, die ganze Welt zu sehen, zu sehen, wie die Menschen woanders leben. Viel zu wenig weiß sie von denMenschen. Wie leben die Bauernmädchen, die nicht wie sie morgens von ihrer Mutter und einer Privatlehrerin inSprachen und Lebenskunst unterrichtet werden? Wie leben die Kinder der Tagelöhner? Welche Freuden, welcheLeiden haben sie, die, die nichts haben außer den Kleidern am Leib und die von früh bis spät arbeiten müssen?Werden die einfach so verheiratet? Oder nehmen die sich einfach einen Jungen zum Mann?Manchmal macht sie die Augen zu und es ist ihr, ihr, die nicht ohne Begleitung auf die Straße darf, dass ihre Augen aufWanderschaft gehen, als seien die Augen ein Vogel, den sie durch die Gassen fliegen lassen kann. Dann ist ihr, als sähesie das, wovor sie die dicken Mauern des häuslichen Gartens eigentlich bewahren sollen. Dann ist ihr, als sähe sie auchdiesen Bettler bei den einfachen Leuten stehen, diesen Bettler, der eigentlich der tolle Sohn des reichen TuchhändlersBernadone ist. Da kauft sie mit ihrer Mutter die schönen Stoffe aus Frankreich. Und es gibt noch ein anderes Leben alsFrau. Eine Verwandte ihrer Mutter ist Nonne. Die haben keinen Mann, der ihnen sagt, was sie zu tun haben – aber esgibt eine Oberin.

An den Sonntagen betet Chiara in der Kirche: „Herr, was wird mein Leben sein?“Und sie stellt der Mutter an diesemSonntagmittag im Garten zwei große Fragen: Soll eine Frau einen Mann ohne Liebe nur wegen des Besitzes heiraten?Was wäre, wenn ich nicht heiraten will und mich stattdessen wie Großvater der Politik widme?

Arbeitsauftrag:1. Was wird von Chiara als adlige junge Frau erwartet?2. Welche Vorstellungen hat Chiara für ihr eigenes Leben?

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Francesco di Assisi

Arbeitsauftrag:1. Was war Francesco in seinem Leben wichtig?2. Welche Erlebnisse verändern Francescos Leben?