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Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2017 liegt hinter uns und hat für Sportvereine, die sich im Bereich der Integration zuge- wanderter und sozial benachteiligter Mitbürger engagieren, viele Veränderungen mit sich gebracht. Anders als in den Vorjahren stand nicht mehr die kurzfristige Einbindung neuer Mitbürger im alleini- gen Vordergrund. Hier hat die politische Handlungsebene durch die Schließung der Fluchtrouten eine „Entspannung“ herbeigeführt. Dass die Fluchtursachen und der Leidensdruck jedoch keines- wegs aus dem Weg geräumt sind, wird sich in den kommenden Jahren noch zeigen. Im Sportverein ging es 2017 vor allem darum, die erste Begeisterung der Beteiligten aufrechtzuer- halten, Frustrationen zu begegnen und die neuen Vereinsmitglieder in Abläufe des Vereins einzube- ziehen. Es stellte sich also die Frage: „Gut angekommen – was jetzt?“ Zentrale Punkte waren die Gestaltung neuer Angebote oder die Anpassung alter Gruppen sowie die Vermittlung der Bedeutung von Ehrenamt und Gemeinschaft. Integration kann nur dann gelingen, wenn auch die jeweilige Zielgruppe bereit ist, sich zu engagieren, sowie Rechte und Pflichten für alle gleich sind. Viele der in 2017 umgesetzten Projekte des Programms „Integration durch Sport“ hatten aus diesem Grund nicht mehr die rein sportliche Betreuung im Blick, sondern die Einbeziehung auch abseits des Sportplatzes. Hier spielt der Familiennachzug der in den letzten Jahren ein- gereisten Menschen mit Fluchterfahrung eine große Rolle. Stützpunktvereine des Programms „Integration durch Sport“ im Saarland haben nicht nur den jungen Männern sinnvolle Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung gegeben, sondern vielfältige Bewegungsangebote und Freizeitbeschäftigungen für Frauen und Kinder einge- richtet, von denen auch alteingesessene Mitglieder profitieren. Unabhängig von kulturellen Unterschieden steht für alle Menschen die eigene Familie immer an erster Stelle. Daher wird eine Einrichtung wie der Sportverein, der allen Alters- gruppen gerecht werden kann, auch nie „aus der Mode“ kommen oder von gesellschaftli- chen Veränderungen überrollt werden, solange wir selbst bereit sind, dies zu erkennen und uns dafür zu engagieren. Suchen wir also nicht nach dem, was uns trennt, sondern danach, was uns verbindet: Familie, Sport und Verein! Ihr Simon Kirch INTEGRATION DURCH SPORT 9 Infos Das Programm „Integration durch Sport“ widmet sich der Aufgabe, Men- schen mit Migrationshintergrund sowie sozial Benachteiligte mittels gemeinsa- mer sportlicher Aktivitäten mehr in die Gesellschaft einzubinden. Durch den gemeinsam betriebenen Sport können sprachliche und kulturelle Bar- rieren auf spielerische Weise abgebaut werden. „Integration durch Sport“ wird bundesweit als Programm vom Deut- schen Olympischen Sportbund (DOSB) koordiniert und auf Landesebe- ne vom Landessportverband für das Saarland (LSVS) eigenverantwort- lich durchgeführt. Programmleiter und Ansprechpartner ist Simon Kirch. Anfragen können über Telefon 0681 3879 153 oder per Mail [email protected] gestellt werden. Weitere Infos gibt es unter www.lsvs.de unter der Rubrik Sportwelten sowie unter www.integrati- on-durch-sport.de.

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Liebe Leserinnen und Leser,

das Jahr 2017 liegt hinter uns und hat für Sportvereine, die sich im Bereich der Integration zuge-wanderter und sozial benachteiligter Mitbürger engagieren, viele Veränderungen mit sich gebracht.Anders als in den Vorjahren stand nicht mehr die kurzfristige Einbindung neuer Mitbürger im alleini-gen Vordergrund. Hier hat die politische Handlungsebene durch die Schließung der Fluchtrouteneine „Entspannung“ herbeigeführt. Dass die Fluchtursachen und der Leidensdruck jedoch keines-wegs aus dem Weg geräumt sind, wird sich in den kommenden Jahren noch zeigen.

Im Sportverein ging es 2017 vor allem darum, die erste Begeisterung der Beteiligten aufrechtzuer-halten, Frustrationen zu begegnen und die neuen Vereinsmitglieder in Abläufe des Vereins einzube-ziehen. Es stellte sich also die Frage: „Gut angekommen – was jetzt?“

Zentrale Punkte waren die Gestaltung neuer Angebote oder die Anpassung alter Gruppen sowie dieVermittlung der Bedeutung von Ehrenamt und Gemeinschaft. Integration kann nur dann gelingen,wenn auch die jeweilige Zielgruppe bereit ist, sich zu engagieren, sowie Rechte und Pflichten füralle gleich sind.

Viele der in 2017 umgesetzten Projekte des Programms „Integration durch Sport“ hatten ausdiesem Grund nicht mehr die rein sportliche Betreuung im Blick, sondern die Einbeziehungauch abseits des Sportplatzes. Hier spielt der Familiennachzug der in den letzten Jahren ein-gereisten Menschen mit Fluchterfahrung eine große Rolle.

Stützpunktvereine des Programms „Integration durch Sport“ im Saarland haben nicht nurden jungen Männern sinnvolle Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung gegeben, sondernvielfältige Bewegungsangebote und Freizeitbeschäftigungen für Frauen und Kinder einge-richtet, von denen auch alteingesessene Mitglieder profitieren.

Unabhängig von kulturellen Unterschieden steht für alle Menschen die eigene Familieimmer an erster Stelle. Daher wird eine Einrichtung wie der Sportverein, der allen Alters-gruppen gerecht werden kann, auch nie „aus der Mode“ kommen oder von gesellschaftli-chen Veränderungen überrollt werden, solange wir selbst bereit sind, dies zu erkennen unduns dafür zu engagieren. Suchen wir also nicht nach dem, was uns trennt, sondern danach, wasuns verbindet: Familie, Sport und Verein!

Ihr Simon Kirch

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InfosDas Programm „Integration durchSport“ widmet sich der Aufgabe, Men-schen mit Migrationshintergrund sowiesozial Benachteiligte mittels gemeinsa-mer sportlicher Aktivitäten mehr in dieGesellschaft einzubinden. Durch dengemeinsam betriebenen Sport können sprachliche und kulturelle Bar-rieren auf spielerische Weise abgebaut werden.„Integration durch Sport“ wird bundesweit als Programm vom Deut-schen Olympischen Sportbund (DOSB) koordiniert und auf Landesebe-ne vom Landessportverband für das Saarland (LSVS) eigenverantwort-lich durchgeführt. Programmleiter und Ansprechpartner ist SimonKirch. Anfragen können über Telefon 0681 3879 153 oder per [email protected] gestellt werden. Weitere Infos gibt es unterwww.lsvs.de unter der Rubrik Sportwelten sowie unter www.integrati-on-durch-sport.de.

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onsarbeit für die Verantwortlichen des Bas-ketballclubs. Der Vorsitzende Vitali Boldt,gebürtig in Kasachstan, kennt selbst dieProblematik der jungen Einwanderinnenund Einwanderer. Er ist das perfekte Bei-spiel dafür, wie gut die Integration über denSport funktioniert, verbesserte damit seineSprachkenntnisse und sozialen Kontakte.

Beim Stützpunktverein BorussiaMerzig beträgt der Anteil anAusländern knapp zwei Drittel.Viele davon sind Aussiedler ausRussland, Kasachstan, der Tür-

kei und der Ukraine, hinzu kommen zahlrei-che Flüchtlinge aus Syrien. Das bedeutetkulturelle Vielfalt, aber auch viel Integrati-

Dasselbe wollen er und seine Familie, dieebenfalls im Verein mithilft, auch den Spie-lerinnen und Spielern weitergeben.Die Borussia legt viel Wert auf gemeinsa-

me Aktivitäten außerhalb des Sports, zumBeispiel beim Sommerfest und bei der Weih-nachtsfeier. Dann gibt es immer eingemeinsames Weihnachtsessen und ein

Mit einer bunt gemischtenTruppe zum Erfolg

Das Team von Borussia Merzig.

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kleines Weihnachtsturnier. Zudem bietet der Verein zahl-reiche Workshops für seine jungen Mitglieder. In diesen

gemeinsamen Projekten liegt der Grundsteinzum Erfolg des Vereins und des

harmonischen Miteinan-ders seiner Mitglieder.

Mit dem 20-jäh-rigen Feras Ora-bi Albidanisteht demmehrspra-chigenTrainer-personalmittler-weileauch einsyrischerÜbungs-leiter zurVerfügung.

Feras stammtaus Damaskus

und hilft im Verein,wo er nur kann. Neben

seiner Ausbildung enga-giert er sich als Trainer der zwei-

ten Mannschaft – dafür legte er eine Grundlagenausbil-dung ab – sowie als Spieler der ersten Mannschaft aktiv.Zudem legte er im vergangenen Jahr die Schiedsrichter-ausbildung ab. tkl

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Nach zweieinhalb Jahren „sehrintensiver Flüchtlingsarbeit“soll eine kurze konstruktiv-kriti-sche Zwischenbilanz versuchtwerden. Nach dem Einstiegsprojektmit unbegleiteten männlichen Flücht-lingen folgte beim TC Nunkirchen sehrbald ein zusätzliches Anschlussprojekt für sechsalleinversorgende Mütter und ihre Kinder. Programm beibeiden Gruppen: Integration durch Sprache und Sport(über Tennis hinaus) und Hilfeleistungen bei den Alltags-anforderungen. Nach einem Jahr war von der recht „unzuverlässig teil-nehmenden Männergruppe“ nur noch ein kleiner „harterKern“ übrig, und nach dem Ramadan 2016 und dem Aus-laufen der Residenzpflicht blieb nur noch eine Familie inNunkirchen. In Absprache mit dem DOSB-Projektleiterkümmerten wir uns stärker um die Schulen in Nunkirchen(Berufsbildungszentrum und Grundschule mit Ganztags-betreuung) und meine neue Ausrichtung erfolgte mehr inRichtung „gesamtgesellschaftliche Teilhabe“. NebenSchulprojekten wurde durch Sponsoring der Schulhof ineinen „Sportschulhof“ umgewandelt (Aufbau einer Klet-terwand, Einrichtung von Kleinfeldern für Rückschlagspie-le und Anschaffung diverser Sportgeräte), der auch füroffene Sportgruppen der Kommune zur Verfügung stehensollte.Fazit: Die anfängliche Flüchtlingsarbeit in den Vereinenhat in der Stadt Wadern sehr wenig Nachhaltigkeit erzielt,und dies gilt nicht nur für den Bereich des Sports, son-dern aus meinen Erfahrungen in unterschiedlichenNetzwerken auch ganz generell für die Integrationsar-beit. Wenn Integration insgesamt gelingen soll, unddem Ausbrennen des ehrenamtlichen Betreuungs-und Unterstützungspersonals entgegen gewirkt wer-den soll, muss meines Erachtens nach einer sehr dif-ferenzierten Analyse ein Perspektiven- und Strategie-wechsel erfolgen, und dies auf allen gesellschaftli-chen Ebenen. Peter Koch

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Seit mehr als 25 Jahren gehören die Bereiche Inklusion, Familie und Inte-gration zu den Aushängeschildern des Christlichen Jugenddorfes in Hom-burg (CJD). Den Verantwortlichen ist es ein wichtiges Anliegen, Möglich-keiten zu schaffen, wo Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsamSport treiben können. Dies zeigen zahlreiche Veranstaltungen, die jedesJahr im CJD/Homburg und bundesweit stattfinden, so wie beispielsweise dasSportfestival oder der Fohlenhoflauf. Bei letzterem können alle Menschen teil-nehmen. Die Auswahl der Disziplinen verdeutlicht dies, für jeden ist etwas dabei.Jung oder Alt, Kinder oder Senioren, Breitensportler oder Hochleistungssportler, sogarfür Rollstuhlfahrer, Wanderer und Nordic Walker. Dieser Volkslauf, an dem jedes Jahr mehrereHundert Sportler teilnehmen, wurde erstmals 1993 als „integrative“ Sportveranstaltung gestar-tet. Heute ist der im Saar-Pfalz Raum einmalige Fohlenhoflauf alljährlich im Veranstaltungskalen-der des Deutschen Leichtathletikverbandes ausgeschrieben und eine geförderte Veranstaltungdurch die DOSB-Kampagne „Integration durch Sport“. Ein Beleg dafür, dass das CJD bei den zuAnfang genannten Themen zu den Vorreitern gehört. Regina Raskopp

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Schon seit länge-rem engagiertsich der Saarlän-dische Tischten-nisbund für die

Integration, bietet Akti-onstage und Schnupper-kurse für Flüchtlinge anund arbeitet eng mitdem LSVS sowie demProgramm „Integrationdurch Sport“ zusammen.Auch der 1. FC Saar-

brücken Tischtennis folgtdiesem Beispiel. Die syri-schen ZwillingsschwesternNinar und Samar spielenseit 2016 beim 1. FCS TT. Bei-

de gehörten in ihrer Heimat 15Jahre lang dem Nationalkader an

und Ninar durfte 2010 mit der Mannschaftsogar den zweiten Platz bei den arabischenMeisterschaften feiern.Gemeinsam mit ihren Mannschaftskame-

radinnen beim FCS unterstützen sie dieJugend- und Integrationsarbeit ihres Ver-eins wie auch anderer saarländischen Verei-ne. So halfen sie beispielsweise dem TVMerchweiler bei der Flüchtlingsintegrationim Jugendbereich.Neben diesem vorbildlichen Engagement

sind die Zwillingsschwestern Ninar undSamar auch bei Aktionen des STTB dabei. Sovermittelten sie bei den Schnuppertagender TTG Marpingen-Alsweiler den Kinderndie Freude an ihrem Sport. Für sie bedeutetTischtennis Familie. Der 1. FCS TT unter-stützt die Schwestern dabei nach Kräftenund möchte auch in Zukunft sportlich alsauch in der Integrationsarbeit aktiv sein tkl

Doppelte Power im Tischtennis

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Im Jahr 2017 stand für uns das Thema Sport und Familie im Mittelpunkt.Unter dem Motto „Grenzen überwinden! Mit Musik, Tanz und Sport aufdem Weg zur Inklusion“ setzten wir uns als Netzwerkpartner für Vereineund Familien ein. An unserem inklusiven Sportfest für die ganze Familiebrachten wir Kinder und Jugendliche unabhängig von sozialer bzw. kultu-reller Herkunft oder einer Behinderung und ihre Familien mit Sportvereinenzusammen. Während die Teilnehmenden verschiedene Sportarten ausprobier-ten, konnten sich die Erwachsenen über die Angebote wohnortnaher Vereineinformieren und mit Vereinsvertretern ins Gespräch kommen. Zudem veranstalteten wirim Herbst einen inklusiven praxisorientierten Workshop zum Thema „Selbstbehauptung gibt dirMut und Kraft“. Wir motivieren unsere Teilnehmer und unterstützen sie auf der Suche nach geeigneten Möglich-keiten der sozialen oder sportlichen Teilhabe. Bei Bedarf helfen wir ihnen dabei, einen wohnort-nahen Verein zu finden und übernehmen auch die Assistenz vor Ort bei denjenigen, die eineBehinderung haben und Unterstützung brauchen. Andrea Becker

(„MLL“, Miteinander Leben Lernen gGmbH)

und arbeiten eigenständig. Bei der Arbeit anden Grundschulen wird, wenn möglich, einVerein vor Ort mit eingebunden, damit dasPersonal sensibilisiert wird. Auf diese Weisesoll Nachhaltigkeit bei Schulen und Vereinengleichermaßen erzeugt werden. Zudem wer-

Regelmäßig sind die beiden mitGeräten vollgepackten Sportmo-bile an den Grundschulen im Saar-land unterwegs. Zehn Einheitenpro Woche schaffen die sechs

Übungsleiter, die mit den Mobilen vor Ortsind. Hinzu kommen Aktionstage, Wochen-end- und Ferienaktionen, die ebenfalls zumAngebot gehören.Die Sportmobile sind dabei eine perfekte

Brücke zwischen den Schulen und den Sport-vereinen. Zum einen suchen die Vereine hän-deringend nach Nachwuchs, um die Jugend-abteilungen zu füllen. Zum anderen hat Sportzahlreiche positive Auswirkungen: Die moto-rische und kognitive Entwicklung der Kinderwird gefördert, die Gesundheit gestärkt,Selbstvertrauen aufgebaut und soziales Ver-halten verbessert.Die Angebote der Sportmobile sollen allen

Kindern zukommen, richten sich aber schwer-punktmäßig an Kinder aus sozialen Brenn-punkten, mit Migrationshintergrund und mitFluchterfahrung. Sämtliche Übungsleiter sinderfahren, haben die nötige interkulturelleKompetenz und sportfachliche Qualifikation

den Beratung und Schulung angeboten.Denn nichts ist frustrierender als in einemVerein zu sein, wenn man sich den falschenSport ausgesucht hat. Kinder müssen in die-jenigen Vereine begleitet werden, die ihreTalente fördern und fordern. tkl

Sportmobile on tour

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ler den Jugendförderpreis des Saarländi-schen Fußballverbandes und des Saar-basars für soziales Engagement undIntegration, zudem wurde man vonder Egidius-Braun-Stiftung des DFBausgezeichnet. 2016 folgten derHermann-Neuberger-Preis fürSoziales und Integration des Lan-dessportverbandes für das Saar-land und der Willkommenspreisdes Saarlandes. 2017 dann kammit dem Integrationspreis des DFBdie bislang wichtigste Ehrung hinzu.Neben den zahlreichen Mitglie-

dern, die den Vorstand unter dem Vor-sitzenden Stefan Kunz unterstützen, wosie nur können, gibt es weitere wichtigehelfende Hände. Eine Stütze für den Vereinist beispielsweise Dr. Nabil El Beituni. Dergebürtige Palästinenser lebt seit vielen Jah-ren in Deutschland und gilt nicht nur durchseine Arbeit als studierter Islam-, Politik-und Literaturwissenschaftler als Brü-ckenbauer des Vereins. Auch Dr. GhifarTaher Agha, selbst Flüchtling und einIntegrationsbeauftragter des Ver-eins, packt mit an, um die Integra-tionsarbeit zu bewältigen. Er durfteim Sommer 2017 beim Gedenktagfür die Opfer von Flucht und Vertrei-bung in Berlin stellvertretend für alljene sprechen, die in DeutschlandSchutz und eine neue Heimat gefun-den haben. tkl

Mit dem FV Gonnesweiler stehtein Vorzeigebeispiel in denReihen der Vereine, die imProgramm „Integrationdurch Sport“ im Saarland

beheimatet sind. Von 2015 bis 2017 war derFVG als Stützpunktverein gemeldet und hatseither mit seinen knapp 500 Mitgliedernzahlreiche große und kleine Integrations-projekte initiiert und angetrieben.Für diese engagierte und vorbildliche

Arbeit in der Integrationsarbeit kann derSportverein bereits auf eine Reihe von nam-haften Auszeichnungen und Ehrungen

zurückblicken. 2015erhielt der FV

Gonnes-wei-

VorzeigevereinFV Gonnesweiler

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Du bist sportinteressiert?Du wolltest schon immer wie ein Weltmeister an der Hermann-Neuberger-Sportschule trainieren?

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Freitag, 25. Mai 2018

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Bewegung für Luca,

Angriff ins Leben für

Stefan Schmidt

Mittlerweile sind viele der in den saarländischen Sport-vereinen untergekommenen Flüchtlinge gut inte-griert und haben so viel Vertrauen in ihr Umfeldgefasst, dass sie sich auch an weiterführende Aufga-ben in den Vereinen heranwagen. Auf diese Weise

bringen sie sich in die Gemeinschaft mit ein, geben einen Teil derHilfsbereitschaft zurück und erweitern ganz nebenbei ihren Sprach-schatz.Als Übungsleiter beispielsweise ist die Sprachbarriere relativ

niedrig, die Kommunikation verläuft einfach. Allerdings fehlt es vie-len Flüchtlingen an den nötigen Qualifikationen, denn um alsÜbungsleiter tätig zu werden, bedarf es unter anderem eines Erste-Hilfe-Kurses. Dieser wiederum setzt ein ganz anderes sprachlichesNiveau voraus und macht es Interessierten nahezu unmöglich, sichin ihrem Verein als Übungsleiter zu engagieren.Bereits 2016 ging Integration durch Sport im Saarland dieses

Problem an und veranstaltete einen Erste-Hilfe-Kurs speziell fürFlüchtlinge. In Kooperation mit den Maltesern in der GemeindeNohfelden wurde das Pilotprojekt in Nohfelden durchgeführt. DerTestlauf war für Vereine und Teilnehmer vollkommen kostenfrei undwurde klasse angenommen. „Der Erste-Hilfe-Kurs ist wichtig für dieAusbildung im Regelbetrieb eines Sportvereins“, erklärt Programm-leiter Simon Kirch.Mithilfe von Dr. Taher Ghifar, einem promovierten Arzt aus Syrien,

konnte die Sprachbarriere überwunden werden. Dr. Ghifar ist enga-giertes Mitglied des Landkreises St. Wendel und unter anderem Vor-sitzender des interkulturellen Vereins, der mit dem SV Gonnesweilerkooperiert, und engagiert sich bei den Kursen als Dolmetscher wieauch als fachkundiger Mediziner.

Engagiert im Vereindurch Erste Hilfe