Liebe Liszt-Freunde, DITORIAL · NACHRICHTEN DER FRANZ-LISZT-GESELLSCHAFT E.V. WEIMAR Nº 2 / MÄRZ...

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NACHRICHTEN DER FRANZ-LISZT-GESELLSCHAFT E.V. WEIMAR Nº 2 / MÄRZ 2003 E DITORIAL I NHALT Beiträge 2 Veranstaltungen 4 / 6 Fundstücke 5 Veröffentlichungen Schriften 8 / 13 / 14 Internet 10 Tonträger 11 / 13 Pressenotizen 13 Liebe Liszt-Freunde, die zweite Ausgabe der Liszt-Nachrichten setzt einige Schwerpunkte; dazu gehören die für uns so wertvollen Originalbeiträge (Liszt-Gedenkstätten II), Veranstaltungsbe- richte und Literaturbesprechungen. Dazu natürlich ein we- nig ›Service‹ – soweit unsere 4-köpfige Redaktion ihn der- zeit zu leisten im Stande ist. Die Redaktion blickt jetzt auf ein Jahr der gemeinsa- men Arbeit zurück – ein schönes, fruchtbares Jahr, das uns viele Pläne und neue Ziele gebracht hat. Wir freuen uns darauf, diese auch Tat werden zu lassen. Die Zustimmung, die wir auf der Mitgliederversammlung im Rahmen der 20. Liszt-Tage 2002 erfahren haben, bestärkt uns darin. Natürlich wünschen wir uns für die Zukunft möglichst viele Originalbeiträge, die nicht aus der Redaktion kom- men; wir glauben, dass da in den Reihen der Liszt-Gesell- schaft ein großes Potenzial schlummert... Aber auch die Redaktionsmitglieder schmieden natürlich Pläne zu Seri- en, Potraits, Rezensionen, Glossen... Insbesondere wün- schen wir uns – und wir werden natürlich unseren Teil dazu beitragen – eine vielseitige, interessante und für die Franz-Liszt-Gesellschaft ›repräsentative‹ Herbst-Ausgabe 2003; schließlich kommen vermutlich selten so viele Liszt-Freunde, -Musiker und -Kenner zusammen, wie zum 2. Liszt-Festival mit dem Thema »Liszt und die Moderne« und dem in dieser Zeit ebenfalls stattfindenden 4. Interna- tionalen FRANZ LISZT Klavierwettbewerb. Die Reihe der Ver- anstaltungen (s. S. 7) ist ja ziemlich beeindruckend. Viel- leicht sieht man sich? Mindestens ebenso hilfreich – und zugleich ein Ansporn für uns – sind natürlich Anregungen und Kritik, denn für uns ist es in jedem Falle wichtig, möglichst viele Liszt-Interessierte anzusprechen und Reaktionen zu erhal- ten – schließlich möchte man ja doch wissen, für wen man schreibt… Deshalb freuen wir in Köln, Berlin, Stadt- bergen uns über jeden Brief, jeden Anruf und jede E-Mail. Die Liszt-Nachrichten Nº 2 präsentieren sich in einem etwas veränderten, wie wir hoffen besser lesbaren äuße- ren Gewand, das aber sicher auch noch keine ›gültige‹ Form darstellt. Aber was die stete Bearbeitung eines ein- mal gefassten Gedankens angeht: Haben wir darin nicht auch ein großes Vorbild? Viel Spaß bei der Lektüre wünscht die Redaktion.

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  • NACHRICHTENDER

    FRANZ-LISZT-GESELLSCHAFT E.V.WEIMAR

    Nº 2 / MÄRZ 2003

    EDIT

    OR

    IAL

    INH

    ALT

    Beiträge 2

    Veranstaltungen 4 / 6

    Fundstücke 5

    VeröffentlichungenSchriften 8 / 13 / 14Internet 10Tonträger 11 / 13Pressenotizen 13

    Liebe Liszt-Freunde,

    die zweite Ausgabe der Liszt-Nachrichten setzt einigeSchwerpunkte; dazu gehören die für uns so wertvollenOriginalbeiträge (Liszt-Gedenkstätten II), Veranstaltungsbe-richte und Literaturbesprechungen. Dazu natürlich ein we-nig ›Service‹ – soweit unsere 4-köpfige Redaktion ihn der-zeit zu leisten im Stande ist.

    Die Redaktion blickt jetzt auf ein Jahr der gemeinsa-men Arbeit zurück – ein schönes, fruchtbares Jahr, das unsviele Pläne und neue Ziele gebracht hat. Wir freuen unsdarauf, diese auch Tat werden zu lassen. Die Zustimmung,die wir auf der Mitgliederversammlung im Rahmen der20. Liszt-Tage 2002 erfahren haben, bestärkt uns darin.

    Natürlich wünschen wir uns für die Zukunft möglichstviele Originalbeiträge, die nicht aus der Redaktion kom-men; wir glauben, dass da in den Reihen der Liszt-Gesell-schaft ein großes Potenzial schlummert... Aber auch dieRedaktionsmitglieder schmieden natürlich Pläne zu Seri-en, Potraits, Rezensionen, Glossen... Insbesondere wün-schen wir uns – und wir werden natürlich unseren Teildazu beitragen – eine vielseitige, interessante und für dieFranz-Liszt-Gesellschaft ›repräsentative‹ Herbst-Ausgabe

    2003; schließlich kommen vermutlich selten so vieleLiszt-Freunde, -Musiker und -Kenner zusammen, wie zum2. Liszt-Festival mit dem Thema »Liszt und die Moderne«und dem in dieser Zeit ebenfalls stattfindenden 4. Interna-tionalen FRANZ LISZT Klavierwettbewerb. Die Reihe der Ver-anstaltungen (s. S. 7) ist ja ziemlich beeindruckend. Viel-leicht sieht man sich?

    Mindestens ebenso hilfreich – und zugleich einAnsporn für uns – sind natürlich Anregungen und Kritik,denn für uns ist es in jedem Falle wichtig, möglichst vieleLiszt-Interessierte anzusprechen und Reaktionen zu erhal-ten – schließlich möchte man ja doch wissen, für wenman schreibt… Deshalb freuen wir in Köln, Berlin, Stadt-bergen uns über jeden Brief, jeden Anruf und jede E-Mail.

    Die Liszt-Nachrichten Nº 2 präsentieren sich in einemetwas veränderten, wie wir hoffen besser lesbaren äuße-ren Gewand, das aber sicher auch noch keine ›gültige‹Form darstellt. Aber was die stete Bearbeitung eines ein-mal gefassten Gedankens angeht: Haben wir darin nichtauch ein großes Vorbild?

    Viel Spaß bei der Lektüre wünscht die Redaktion.

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    Liszt-Nachrichten

    Liszt-Gedenkstätten (II)von Ruth-Maria Möller, Berlin (Eisenstadt und Wien, Fotos) & Gerhard Winkler, Eisenstadt (Raiding)

    Unsere Zeitreise zu den Liszt-Gedenkstätten führt unsin dieser Ausgabe nach Österreich: nach Eisenstadt, Wienund Raiding.

    In Raiding, einem kleinen Dorf im Burgenland, 45 kmsüdlich von Eisenstadt gelegen, befindet sich im Geburts-haus des Komponisten ein kleines, aber feines Liszt-Muse-um mit vielen interessanten Informationen und Ausstel-lungsstücken. Unser Mitglied Dr. Gerhard Winkler aus Ei-senstadt stellt in dieser Ausgabe als expert in residenceden Geburtsort näher vor.

    Eisenstadt In der burgenländischen

    Hauptstadt Eisenstadt, derWirkungsstätte so großerKomponisten wie JosephHaydn und Johann Ne-pomuk Hummel, befindetsich direkt gegenüber vomSchloss Esterházy einüberlebensgroßes Denk-mal aus Marmor, das Lisztsitzend auf einer Bankdarstellt. Sein Blick ist aufdas Schloss gerichtet, demheutigen Wahrzeichen der

    Stadt, in dem Franz Liszt als Kind einen seiner ersten er-folgreichen Auftritte hatte.

    Sehenswert in Eisenstadt ist auch der »blaue Salon« imBurgenländischen Landesmuseum. Hierbei handelt es sichum den Lisztschen Musiksalon, der sich ursprünglich imSchottenhof in Wien befand und jetzt im Landesmuseumoriginalgetreu zu besichtigen ist.

    Der Schottenhof in WienDer Schottenhof, ursprünglich ein im Mittelalter von

    Mönchen gegründetes Stift, befindet sich im 1. Bezirk vonWien und ist einriesiges Gebäude-areal mit zwei gro-ßen Innenhöfenund uraltem Baum-bestand. In diesemGebäudekomplex,der schon zu LisztsZeiten aus einer Mi-schung von Woh-nungen, Geschäf-ten, Gasthäusernund Gewerbebetrie-ben bestand, lebte Liszts Onkel Eduard Ritter von Liszt mitseiner Familie. Seit 1869 wohnte Franz Liszt, sooft er nachWien kam, regel-mäßig bei seinenVerwandten imSchottenhof.

    Im ersten gro-ßen Hof neben demEingang zur ehema-ligen Wohnung derFamilie Liszt befin-det sich eine sehrschöne Gedenkta-fel, die an die häufi-gen Aufenthalte desgroßen Komponis-ten in Wien erin-nert.

    Lisztmuseum Raiding (Geburtshaus)Das Haus, in dem Liszt 1811 geboren wurde, war das

    Verwaltungsgebäude einer Meierhofanlage der FürstlichEsterházyschen Schäfereien in Raiding, auf denen LisztsVater, Adam Liszt, zwischen 1808 und 1822 als »Schäfer-ey Rechnungsführer« angestellt war. Die so genannteHerrschaft Lackenbach, zu der Raiding (ungarisch: Dobor-ján) zur Zeit von Liszts Geburt gehörte, unterstand derHoheitsverwaltung der Fürstlichen Domäne und bildeteeinen Teil der umfangreichen Güter und Ländereien, diedie Familie Esterházy am Westrand des damaligen König-reiches Ungarn besaß und die zentral von Eisenstadt ausverwaltet wurden. Heute befindet sich Raiding, 45 kmsüdlich von Eisenstadt gelegen, auf österreichischem Bo-den, und zwar auf dem Gebiet des Burgenlandes, das

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  • nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Weststreifen Ungarnshervorgegangen war und seit 1921 das jüngste der neunBundesländer der Republik Österreich bildet. Die öster-reichisch-ungarische Staatsgrenze, die bis 1989 Teil des sogenannten »Eisernen Vorhangs« war, verläuft heute querdurch die Territorien der ehemaligen Esterházyschen»Herrschaften«, die zu Liszts Zeiten die Basisstrukturender politischen Verwaltung der Region darstellten.

    Liszts Geburtshaus war ein ausgedehnter ebenerdigerKomplex in Form eines ›T‹, den die Familie Esterházy mit-samt dem umliegenden Grundbesitz erst einige Jahre zu-vor gekauft hatte. Das Haus diente gleichzeitig als Verwal-tungs- und Wohngebäude für die Familien der in denSchäfereien beschäftigten Beamten und hatte noch bis ins20. Jahrhundert diese Funktion. (Das Gebäude selbst bzw.dessen Torso befand sich sogar noch bis 1971 imEsterházyschen Besitz.)

    Als Liszt, der seit seiner Abreise 1822 während seinesLebens nur einige Male, und dann auf der Durchreise, sei-nen Geburtsort wieder besuchte (1840, 1846, 1848, 1873und 1881) und im April 1881 zum letzten Mal in Raidinganwesend war, war sein Geburtshaus längst Kultstätte ei-ner lokalen Liszt-Verehrung, die in der nahen Stadt Öden-burg (Sopron) ihre feste Basis hatte. (Die Stadt hatte Lisztbereits anlässlich seines ersten Besuches 1840 die Ehren-bürgerschaft verliehen.) Das Fest, das Liszt 1881 in Rai-ding bereitet wurde, ging vor allem auf die Initiative desÖdenburger Vereins für Literatur und Kunst zurück.

    Eine ungarische Gedenktafel an einem der Giebel do-kumentiert dieses Ereignis, das so-zusagen den Beginn der RaidingerLiszt-Pflege markiert. Die lokaleLiszt-Verehrung erhielt noch vordem Ersten Weltkrieg in dem Ge-bäude einen zusätzlichen materiel-len Bezugspunkt, als der RaidingerOrtspfarrer Johann Prikoszovitszum hundertsten Geburtstag desKomponisten 1911 in den ehemali-gen Wohnräumen der Familie Lisztein Liszt-Gedenkmuseum einrich-tete. Prikoszovits trachtete danach,den ›ursprünglichen‹ Zustand derLisztschen Wohnräume wiederher-zustellen und stattete sein Museum

    mit einigen Möbelstücken aus, die der Zeit Liszts entspra-chen oder sich der mündlichen Überlieferung nach indem Besitz der Familie Liszt befunden haben sollen, be-vor sie 1822 nach Wien aufgebrochen war.

    Während die Einrichtung des Museums bis über denZweiten Weltkrieg hinaus keine Änderung mehr erfuhr,stand die Gedenkstätte in mancherlei Weise im Blick-punkt der geschichtlichen Umschwünge. So wurde dasEinweihungsfest der neuen Ortskirche 1925 dazu benutzt,in Gestalt einer zweiten Gedenktafel die kulturpolitischeEinstellung des neuentstandenen Burgenlandes Liszt ge-genüber zu demonstrieren: »Diese Gedenktafel weihtdem deutschen Meister das deutsche Volk« – wobei mitdieser, Wagners ›Meistersingern‹ abgelauschten Diktionauch gleichzeitig die Haltung des jüngsten Bundeslandesgegenüber der neuen Republik, (»Deutsch«-) Österreichmitausgedrückt wurde. (Die beiden Gedenktafeln befin-den sich – nicht nur als Zeugnisse der Liszt-Rezeption,sondern auch als geschichtliche Dokumente der ideologi-schen Wetterlage in der österreichischen ersten Repub-lik – noch heute auf den beiden Torgiebeln des Liszt-Hau-ses.) Kriegs- und Besatzungsschäden trugen schließlich sosehr zur Baufälligkeit des Gebäudes bei, dass nach 1945ein großer Teil der ursprünglichen Anlage abgerissen wer-den musste. Übrig blieb nur der das bisherige Museumselbst umfassende Teil, der der Überlieferung zufolge dieWohnräume der Familie Liszt und das GeburtszimmerFranz Liszts enthält.

    Das Museum enthält heute neben Lisztschen Brief-und Notenautografen (in Faksimile), Dokumenten zur Fa-milie Liszt, Notendrucken von Lisztschen Werken usw. angrößeren Objekten vor allem die alte Raidinger Kirchenor-gel, zu deren Bau Liszt anlässlich seines Besuches 1840einen namhaften Geldbetrag gespendet hat, mehrereLiszt-Büsten (Zumbusch, Tilgner), den Abguss des Taufbe-ckens der Pfarrkirche Unterfrauenhaid, in dem Liszt ge-tauft worden ist und seit 1989 einen Erard-Flügel des Bau-jahrs 1850/51, der zu diversen Anlässen auch als Konzert-instrument dient.

    Die nächste Phase begann 1951, als noch währendder Besatzungszeit unter der Leitung des Wiener Universi-tätsprofessors Erich Schenk (1902-1974) das Museum alsGedenkstätte neu gestaltet und zum Anlass des 140. Ge-

    burtstages Franz Liszts eröffnet wurde.Schenk verzichtete auf die ›originale‹Einrichtung und trachtete danach, dengesamten Lebenslauf Liszts anhand ver-schiedener Objekte zu dokumentieren.Das Museum wurde 1961 einer grund-legenden Revision unterzogen. 1973/74 übernahm das BurgenländischeLandesmuseum in Eisenstadt die Be-treuung der Gedenkstätte, die seit einerneuerlichen Umgestaltung 1979/80 alseine Außenstelle des Landesmuseumsgeführt wird und mit Gegenständen ausden Liszt-Sammlungen der GemeindeRaiding und des BurgenländischenLandesmuseums eingerichtet ist.

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    Liszt-Nachrichten

    Die 20. Weimarer-Liszt-Tage 2002von Ruth-Maria Möller, Berlin

    Wie in jedem Jahr fanden Ende Oktober 2002 wiederdie Weimarer-Liszt-Tage statt. Diesmal zwar nicht zuLiszts Geburtstag am 22. Oktober, sondern etwas zeitver-setzt vom 25. bis zum 27. Oktober. Thematisch standendie Weimarer-Liszt-Tage, die nun schon zum 20. Mal ver-anstaltet wurden, unter dem Motto: »Liszt – zur Interpreta-tion seiner Klavierwerke«.

    Eröffnet wurden die Liszt-Tage mit einem Benefizkonzertim wunderschönen Fürstensaalder Hochschule für Musik FRANZLISZT. Als Interpreten konntender junge Weimarer PianistChristian Wilm-Müller und sein»Liszt-Trio Weimar« gewonnenwerden. Auf ihrem Programmstanden Stücke aus der Annéesde pèlerinage, deuxième année – Italie (LW a55, S161) sowieBrahms’ Klaviertrio H-Dur. DerErlös dieses Konzertes fließt indie Restaurierung der Altenburg,die Franz Liszt vor rund 150 Jah-ren zu einem Zentrum europäi-scher Kultur erhob und die sichnun wieder anschickt, im Glanzder damaligen Zeit zu erstrah-len. Dazu konnte dieses Konzerteinen gelungenen Beitrag leis-ten.

    Eine Premiere erlebte derneue Konzertflügel aus demHause Steingraeber, Bayreuth,der anlässlich des 150. Firmen-jubiläums von Udo Schmidt-Steingraeber eigens für dieseVeranstaltung zur Verfügung ge-stellt wurde. Schmidt-Steingrae-ber, der übrigens auch Mitgliedunserer Gesellschaft ist, wohntediesem Ereignis bei und verfolg-te nicht ohne Stolz das Konzertauf dem neuen»Steingraeber E 272«.

    Abgerundet wurde der erste Abend im Restaurant»Shakespeares«, wo die Mitglieder der Gesellschaft – aberauch zahlreiche Liszt-Freunde – ihr jährliches Wiederse-hen feierten und sich noch lange über das gelungene Auf-taktkonzert unterhielten.

    Fortgesetzt wurden die Liszt-Tage am Samstag mitzwei Meisterkursen zur Interpretation Liszt’scher Klavier-werke, u.a. der Dante-Sonate, die für das musikliebendePublikum hochinteressant waren (s.u.). Hierzu boten dierestaurierten Räumlichkeiten auf der »Altenburg« – auchwenn der weiße Salon noch nicht fertiggestellt ist – denpassenden Rahmen. So ist es Boris Bloch – Pianist undHochschullehrer an der Essener Folkwang-Hochschule –

    durch seine lebhafte Gestaltung dieser Meisterkurse ge-lungen, nicht nur die Meisterschüler, sondern auch die ge-samte Zuhörerschaft in seinen Bann zu ziehen. Unter-stützt wurde Bloch dabei von den MusikwissenschaftlernWolfgang Dömling, Hamburg, und Detlef Altenburg, Wei-mar, die die Meisterkurse mit ihren musikwissenschaftli-

    chen Beiträgen abrundeten.Ihren Abschluss fand die Veran-staltung auf der »Altenburg« miteiner von Rednerpult und Kla-vier aus gestalteten Buchvorstel-lung Christian Ubbers über seinWerk »Liszts Zwölf Etüden undihre Fassungen« (s.a. die RubrikVeröffentlichungen). Das Buchist ja übrigens eine der beidenletztjährigen Jahresgaben derGesellschaft für ihre Mitglieder. Im Anschluss daran fand diejährliche Mitgliederversamm-lung statt. Ein Schwerpunktthe-ma war die Präsentation derLiszt-Nachrichten, die von derRedaktion vorgestellt wurden.Diese ›neue Zeitung‹, die vor al-lem dem Informationsaustauschzwischen Mitgliedern undFreunden der Gesellschaft die-nen soll, wurde allgemein sehrpositiv aufgenommen und wirdzukünftig jeweils im Frühjahrund Herbst erscheinen. E i nweiteres Thema war die denk-malpflegerische Restaurierungder Altenburg. Um dieses Zielzu erreichen, sind nach wie vornoch große finanzielle Anstren-gungen erforderlich. Da sich dieFinanzierung aus staatlichenMitteln insbesondere in diesenZeiten als sehr schwierig er-weist, ist die Gesellschaft hier in

    hohem Maß auf Spenden angewiesen. Einige Mitgliedernahmen die Gelegenheit dankenswerterweise zum Anlass,mit Spenden dieses Ziel zu unterstützen.

    Als Höhepunkt der 20. Weimarer-Liszt-Tage darf dieSonntagsmatinee mit Boris Bloch im überfüllten Liszt-Sa-lon der »Altenburg« betrachtet werden, der mit Klavier-werken von Liszt den neuen Flügel – eine Leihgabe derFirma Steinway – einweihte. Bloch begeisterte durch seingedanklich luzides und atemberaubend virtuoses Klavier-spiel das Publikum und erzeugte im Liszt-Salon eineAthmosphäre, wie sie hier zu Liszts Zeiten, die man heutedas »Silberne Zeitalter« nennt, geherrscht haben muss.

    Die 20. Liszt-Tage 2002 erfüllen alle Teilnehmerschon jetzt wieder mit großer Vorfreude auf die Veranstal-

    Boris Bloch in der »Altenburg« (Foto: DM)

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    Nº 2 / März 2003

    »Das imponirte gewaltig«von Gabriele M. Fischer, Köln

    »… Aber ich bin mit meinen Neuigkeiten noch nichtfertig. Sie werden sich noch viel, viel mehr freuen, wennSie das Weitere hören. Ja, ich behaupte gradezu, daß Sieentzückt sein werden.«

    »Sprecken Sie, sprecken Sie!«Da neigte sich der Capellmeister ihm zu, hob die

    Brauen hoch empor und fragte im wichtigsten Tone:»Kennen Sie einen gewissen Liszt?«Da fuhr der Italiener von seinem Sessel hoch empor.»Liszt! Der Abbé?«»Ja.«»Der Virtuos auf Piano?«»Derselbe.«»Was ßein mit ihm? Was? Schnell, schnell!«»Er kommt auch.«»Nak hier?«»Ja, ja!« klang es beinahe jauchzend.»Als Gast in Bad, aber nicht um ßu spiel!«»Nicht als Gast, sondern um zu spielen.«»Er dock nicht mehr spiel! Er kiebt kein Concert mehr

    jetzt!«»Aber auf ganz besondere Einladung des Königs hat er

    zugesagt, eine Nummer des betreffenden Concertes zuübernehmen, eben weil der König sich selbst unter denHörern befindet.«

    »Das ßein freilik viel, ßehr viel, ßehr! Es ßein kaum ßuklauben, kaum!« (Lieferung 6, 18. September 1886, Bd. I,S. 172.)

    »… Am Vormittage war die Hauptprobe abgehaltenworden, mit außerordentlich günstigem Erfolge, wie manleise zu hören bekam. Dann war der Altmeister Liszt an-gekommen und im feinsten Hotel abgestiegen. Er hattenur eine einzige Nummer vorzutragen und dennoch sicheinen besonderen Flügel mitgebracht. Das imponirte ge-waltig.« (Lieferung 19, 4. Dezember 1886, Bd. II, S. 441.)

    Von der nächsten Ausgabe der Liszt-Nachrichten anmöchten wir in einer neuen Rubrik vorstellen, was be-kannte – und vor allen Dingen weniger bekannte – Leuteüber Franz Liszt gesagt, geschrieben und ›gedichtet‹ ha-ben.

    Den Anfang soll ein deutscher Schriftsteller machen,der als Zeitgenosse Liszts zu gelten hat. Doch währendLiszt, der viel und weit gereiste Weltbürger, in mehrerenLändern gleichermaßen ›zu Hause‹ war, gilt unser Autoreher als pfahlbürgerlicher Sachse, der erst sehr spät jeneLänder besuchte, über die er zu diesem Zeitpunkt schoneine ganze Reihe viel gelesener Bücher verfasst hatte.Oben stehende Auszüge stammen aus einem seiner frü-hen Werke, das als Lieferungsroman – stets 24 Seiten imAbstand von rund 14 Tagen – in einem Kolportage-Verlagherauskam. Es handelt sich um »Der Weg zum Glück«von – Karl May, ein König Ludwig-Roman, den der Schöp-fer Winnetous wenige Wochen nach dem Tode Ludwigs II.von Bayern († 13.6.1886), vermutlich bereits im August,begann – und damit auch knapp nach Liszts Tod, der am31. Juli des selben Jahres gestorben war. Was es im Einzel-nen mit diesem literarischen Werk Mays auf sich hat, wer-den wir in der Herbst-Ausgabe etwas ausführlicher dar-stellen.

    Bei dieser Gelegenheit richten wir die Bitte an alleMitglieder und Leser: Wenn auch Sie ›Fundstücke‹ überFranz Liszt aus dem Munde oder der Feder anderer mehroder weniger bekannter Menschen kennen oder gesam-melt haben – und zwar jenseits der bekannten Sammlun-gen zeitgenössischer Stimmen, wie sie sich beispielsweisein vielen Biografien und der Sekundärliteratur wiederfin-den –, dann wären wir für eine entsprechenden Hinweisoder Zusendung dankbar. Wir geben sie gern an unsereLeser weiter.

    tungen dieses Jahres. Die 21. Weimarer-Liszt-Tage 2003versprechen mit dem 4. Internatonalen FRANZ LISZT Kla-vierwettbewerb und dem »2. Liszt-Festival« mit dem The-ma »Liszt und die Moderne» ein absolutes ›Highlight‹ zuwerden – und vielleicht ist dieser Beitrag für manchen Le-

    ser ein Anreiz, in diesem Jahreinmal die dann »21. WeimarerLiszt-Tage« zu besuchen und anden hochkarätigen Veranstaltun-gen teilzunehmen.

    Boris Bloch, Wolfram Huschke (Foto: DM)

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    EN Boris Blochs Meisterkurse im Rahmen der 20. Weimarer Liszt-Tage 2002von Axel Schröter, Weimar

    Liszts Klavierwerke bedürfen auch heute noch der be-sonderen Reflexion. Denn nur, wenn man Liszts Noten-text mit Liebe betrachtet, sich über jede Schattierungs-möglichkeit des vordergründig oft so stereotyp wirkendenMaterials klar wird, wenn man darüber hinaus einen Blickfür die Disposition des Ganzen bekommt und die pianisti-sche Technik zur Nebensache wird, dann bewahren dieseWerke das, was sie groß macht: einen hinreißenden Cha-rakter, dem man sich nicht entziehen kann.

    Im Rahmen der 20. Weimarer Liszt-Tage bekamen vierStudierende der Musikhochschule Weimar die Möglich-keit, ihr Liszt-Spiel zu vertiefen. Bruce Pass, AlexanderKaatz, Gusal Hilbertz-Enikeewa sowie Viktoriya Jermolye-va gehörten zu den Auserwählten, die aktiv an den Meis-terkursen teilnehmen durften, die Boris Bloch (Essen) inKooperation mit Wolfgang Dömling (Hamburg) und Det-lef Altenburg (Weimar/Jena), im Liszt-Salon der »Alten-burg« gab.

    Liedbearbeitungen, die Wasserspiele der Villa d‘Estesowie die Dante-Sonate standen auf dem Programm. Da-bei zeigte insbesondere der von Boris Bloch gemeinsammit Detlef Altenburg zu den Interpretationen der Lieder

    Mignon (Beethoven/Liszt) und Der Müller und der Bach(Schubert/Liszt) gehaltene zweite Kurs, wie hilfreich dieZusammenarbeit zwischen Vertretern der musikalischenPraxis einerseits und Musikwissenschaftlern andererseitssein kann. Denn wer ist sich schon bewusst, welch unter-schiedliche Bearbeitungstechniken Liszt bei seinenLiedtranskriptionen anwendete.

    Wie sehr die Impulse Blochs unmittelbar auf die Teil-nehmer wirkten, mochte man vor allem am Spiel ViktoriyaJermolyevas erleben, die unter der Anleitung Blochs das»Inferno« der Dante-Sonate am Ende mit einer Bravour er-klingen ließ, die gespannt macht auf die Entwicklung, diediese junge Pianistin vollziehen wird.

    Ingolf Wunder spielt Liszts TranszendenteEtüden en bloc. Herausragende Matinéeim Liszt-Salon der »Altenburg« (15. Dez.2002)von Axel Schröter

    Was der siebzehnjährige, derzeit in Wien studierendeIngolf Wunder vollbringt, ist inkommensurabel. Er spieltLiszts »Transzendente Etüden« in der Fassung von 1851en bloc, Werke, deren technische Schwierigkeiten soenorm sind, dass sie gemeinhin eher abschrecken als he-rausfordern. Der risikofreudige Michael Ponti hat sie inden 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts einigeMale als Zyklus live vorgestellt, ansonsten muss man sichgemeinhin mit höchstens zwei Stücken der Sammlung imKonzertsaal begnügen. Und Liszt selbst hätte sie als Sieb-zehnjähriger wohl nicht bewältigt, wenn man als Ver-gleichsbasis den technischen Stand seiner Kompositionenaus dieser Zeit heranzieht.

    Für Ingolf Wunder scheinen indes Kategorien wie Risi-ko und Diffizilität gar nicht zu existieren. Er spielt die»Grandes Etudes d' exécution transcendante« offenbar,weil sie ihm gefallen, und er präsentiert sie, wie im Rah-men der jüngsten Matinée in der »Altenburg« geschehen,mit einer jugendlichen Frische und Souveränität, die auch

    bedeutende Lisztinterpreten nicht übertreffen. WundersTechnik ist stupend, seine Tempi sind mitunter extremrasch (»Mazeppa«), die Ruhepunkte, die diese Etüden ent-halten, kostet er aus, ohne zu sehr zu verweilen, und beiStücken wie der 7. Etüde, der so genannten »Eroica«, de-monstriert er eine Entwicklungslogik, die zwingend ist,und die so vielen pianistischen Grüblern abhanden geht.Ingolf Wunder beweist, dass diese Etüde ewiges Werdensymbolisiert, das Thema immer wieder erneut gleichsamimprovisatorisch suchend hingeworfen wird, bis esschließlich, nach abenteuerlichen Metamorphosen gegenEnde seine feste Formung bekommt.

    Man wird lange suchen und warten müssen, bis einesolche Konstellation wieder eintreten wird. Oder viel-leicht doch nicht? Wunder braucht nur zu bewahren, waser kann. Und er muss die Nerven behalten, das im Liszt-Salon der »Altenburg« Gezeigte in den großen Konzertsä-len dieser Welt vorzuführen. An Zuhörern wird es ihmdann dort nicht mangeln.

    Viktoriya Jermolyeva (stehend), Boris Bloch am Klavier (Foto: DM)

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    Nº 2 / März 2003

    Das 2. Liszt-Festival Weimar und der 4. Internationale FRANZ LISZT KlavierwettbewerbWeimar 2003

    Das 2. Liszt-Festival unter dem Titel »Liszt und die Mo-derne«, das vom 4. Internationalen FRANZ LISZT Klavier-wettbewerb umrahmt wird, bietet ein äußerst interessan-tes Programm. Neue Werke von Liszt-Stipendiaten, einStudio für Neue Musik (das Lisztsche Kammermusik undWerke zeitgenössischer Komponisten vereint), Transkripti-onen aus Liszts Années de pèlerinage (1re année) (LWA159, S160), Musik des 20. und 21. Jahrhunderts mit demPariser Ensemble Intercontemporain sowie nicht zuletztein wissenschaftliches Symposion im Hochschulzentrumam Horn, das sich mit Liszt und der Moderne befasst– das sind die Eckpunkte des diesjährigen Festivals. AlleVeranstaltungen finden zwischen dem 22. Oktober unddem 2. November in Weimar statt. Von diesem Festival-Programm wird hoffentlich ein starker Impuls für die Dis-kussion und Aufführung der Musik Liszts wie auch moder-ner zeitgenössischer Musik ausgehen, hat Liszt doch nichtnur das kompositorische Schaffen unterschiedlichster Zeit-genossen befördert, sondern auch eine ganze Reihe vonKomponisten der Gegenwart zur Auseinandersetzung mitseinen Kompositionen und Kompositionstechniken ange-regt. In diesem Rahmen finden auch noch eine Anzahlweiterer Veranstaltungen Raum; so etwa eine Lesung mitHerbert Rosendorfer und die Aufführung des LisztschenGesamtwerks für Violoncello und Klavier mit GuidoSchiefen und Eric Le Van (s.a. die Rubrik Tonträger).

    Als in der Tradition des »Lehrers, Hofkapellmeisters,Musikschriftstellers und Kulturpolitikers« Liszt stehend se-hen sich die Ausrichter des diesjährigen, in Weimar statt-findenden 4. FRANZ LISZT Klavierwettbewerbs. Insbesonde-re Liszts in seinen Plänen zu einer Weimarer Goethe-Stif-tung (»De la Fondation-Goethe á Weimar«) niedergeleg-ten Forderung nach einem friedlichen Wettstreit der Küns-te sieht man sich verpflichtet.

    Das diesjährige Programm des 4. InternationalenFRANZ LISZT Klavierwettbewerbs sieht für die Wettbewerberneben Werken Liszts auch solche der Wiener Klassik, ins-besondere Haydns, sowie der Neuen Wiener Schule(Schönberg, Berg, Webern) und des Komponisten GyörgiLigeti vor. Mit diesem Pflichtprogramm soll universellespianistisches Können und besonderes musikalisches Aus-drucksvermögen unter Beweis gestellt werden. Unter Vor-sitz des Weimarer Professors Rolf-Dieter Arens gehörender Jury neun Juroren an. Bisher stehen folgende fest: Pe-

    ter Cossé, Koos Groen, Michael Obst, Konstantin Scherba-kow, Erik T. Tawaststjerna, Maria Tipo und Dénes Varjon.

    Vom 24. Oktober bis zum 2. November haben sichdie Bewerber durch ein anspruchsvolles Programm zuspielen. In der 1. Runde wartet eine der 12 Etudesd‘exécution transcendante (LW A172, S139) oder derGrandes études d‘après Paganini (LW A172 , S141), eineLigeti-Etüde nach Wahl sowie die Jeux d‘eau à la Villad‘Este (LW A283, S163). Wer in die 2. Runde kommt, hatneben einer Haydn-Sonate auch ein Werk der NeuenWiener Schule zu interpretieren. Von Liszt sind hier dieBénédiction de Dieu dans la solitude (LW A158, S173),die Ungarische Rhapsodie Nº 16 oder 19 (LW A132,S244) und die Bagatelle sans tonalité (LW A338, S 216a)Pflicht; schließlich ein eigens für den Wettbewerb kompo-niertes Werk von 5 bis 7 Minuten Dauer – das für Spieler,Komponisten und Jury wohl eine große Herausforderungdarstellen dürfte.

    Die verbliebenen Teilnehmer der 3. Runde könnensich ganz auf die h-moll-Sonate (LW A179, S178) konzen-trieren. Das Finale schließlich gipfelt im Es-Dur- oder A-Dur-Konzert (LW A4, A6, S124, S125), das der Preisträgermit der Weimarischen Staatskapelle unter dem seit 2002amtierenden Hofkapellmeister Jac van Steen vorträgt.

    Außer den drei regulären Preisen des Wettbewerbs(10.000, 6.000 bzw. 4.000 EUR) sind drei Sonderpreiseausgelobt. Neben einem Stipendium für den begabtestenosteuropäischen Teilnehmer (ein Semester an der Weima-rer Musikhochschule) hat die Fa. Steingraeber & Söhne,Bayreuth, für die beste Interpretation der Bénédiction deDieu dans la solitude ein dotiertes Konzertengagement imBayreuther Rokokosaal zugesagt; gespielt wird auf demhistorischen Steingraeber-Liszt-Flügel. Die Franz-Liszt-Ge-sellschaft schließlich hat einen Sonderpreis für die besteInterpretation der h-moll-Sonate von 1.000 EUR nebst ei-nem Engagement für eine Sonntags-Matinee auf der »Al-tenburg« ausgeschrieben. Darüber hinaus erwarten diePreisträger Anschlussproduktionen im Tonstudio sowie mitmdr und DeutschlandRadio Berlin.

    Informationen zu den Veranstaltungsterminen und -or-ten geben neben der Redaktion und der Geschäftsstelleder Franz-Liszt-Gesellschaft (Kontakt s. Impressum) auchdie Hochschule für Musik (Telefon 03643-555159 [email protected]). (MS)

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    VeranstaltungstermineDas C. Bechstein Centrum Berlin veranstaltet die

    »Bechstein-Konzerte« im Berliner stilwerk forum – anläss-lich des 150-jährigen Firmenjubiläums auch eine Reihevon Jubiläums-Konzerten. In diesem Rahmen findet dortam 10.10.2003 auch die Buchpräsentation der BiografieLazar Bermans aus dem Staccato-Verlag statt; Bermanwird Werke von Liszt und Mussorgski spielen.

    Im Steingraeber-Haus Bayreuth findet am 27.07.2003eine Liszt-Soirée an zwei Klavieren statt. Prof. WolfgangManz musiziert mit Studenten der Nürnberg-AugsburgerMusikhochschule u.a. Liszts & al. Hexaméron (LW C2,S654). Weitere Veranstaltungstermine können unter 0921-64049 und http://www.steingraeber.de erfragt werden (s.a.die Rubrik Tonträger). (MS)

    http://www.steingraeber.de

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    Liszt-Nachrichten

    Christian Ubber: Liszts zwölf Etüden und ihre Fassungen (1826 – 1837 – 1851), mit einem Geleitwort von DetlefKraus. 367 Seiten, zahlreiche Notenbeispiele und Abbildungen. Laaber: Laaber-Verlag 2002, (Weimarer Liszt-Studien;Bd. 4). ISBN 3-89007-528-2.

    Das Etüdenwerk Franz Lisztsstellt, wie Detlef Kraus im Geleit-wort zu Christian Ubbers Buchunterstreicht, einen Sonderfall imSchaffen unserer großen Meisterdar: Über 25 Jahre lässt sich dasEntstehen, Überarbeiten, Verän-dern und Verfeinern dieser Klavier-stücke verfolgen. Die erste auf unsgekommene Fassung von 1826stammt noch aus Liszts Jugendzeit,die erste Überarbeitung nahm erzu Beginn seiner Virtuosenkarrierevor (1837); die endgültige Form er-hielten die zwölf Stücke in derWeimarer Zeit (1851). Im erstenTeil der vorliegenden Arbeit erläu-tert Ubber die Entstehungsge-schichte(n) der drei Fassungen undgibt einen Überblick über dieKompositionen. Im zweiten Teilwerden die drei Fassungen dereinzelnen Etüden im Detail analy-siert und miteinander verglichen.Hier gibt der Autor einleitend ei-nen kleinen Überblick über die musikgeschichtliche Stel-lung der Klavieretüde, die im zweiten Viertel des 19. Jahr-hunderts eine Blütezeit erlebte, und ordnet Liszts Etüden-schaffen darin ein. Abgerundet wird die Untersuchungdurch ein Quellen- und Literaturverzeichnis.

    1926 entstanden in Paris die Etude[s] pour le Piano-Forte en quarante-huit exercices (Fassung I, LW A8, S136) – ein Jahr nach der Oper Don Sanche (LW O1, S1) undzu einer Zeit, als Liszt zwar Kompositions- aber schonlängere Zeit keinen Klavierunterricht mehr nahm. 1822hatte er bekanntlich in Wien bei Carl Czerny und AntonioSalieri studiert, wo er neben technischer Schulung vor al-lem das Vom-Blatt-Spielen und Improvisieren übte. ImUnterschied zu Czerny konnte Liszt es sich bei seinen ei-genen Etüdenkompositionen leisten, diese »ohne Rück-sicht auf didaktische Problemstellungen individueller zugestalten« (S. 46). Er schrieb nicht, um eigene Schüler zuunterrichten, sondern konzentrierte sich ganz auf denKlang und die Musikalität seiner ›Übungen‹. Dabei lehnter sich eher an das Etüdenschaffen Johann Baptist Cramersan: »In Liszts Etüden sollen kaum technische Floskeln ein-geübt werden, die später Anwendung im Literaturspiel fin-den – dafür geht die Phantasie mit Liszt zu oft durch, [ent-fernt er sich] zu schnell von einer Problemstellung (Etüden1, 2, 5, 9, 11); statt dessen rücken klanglich-musikalischeFragen in den Vordergrund (Etüden 3, 4, 7, 9, 11, 12)«

    (S. 49). Dabei berücksichtigt er je-doch immer, was die Instrumenteseiner Zeit zu leisten vermögen:»Liszts frühe Werke klingen (…)immer gut, da sie ganz aus denMöglichkeiten des Instrumentesheraus erfunden sind« (S. 53).

    Kurz nach Entstehung der erstenFassung der Etüden endet auch dieerste Schaffensperiode Liszts miteinem vierjährigen Rückzug ausder Öffentlichkeit (1828-1832).Dann jedoch kommt es, »als Folgedreier wichtiger Begegnungen, zueiner Schaffensexplosion« (S. 56).Eine dieser Begegnungen ist dasErlebnis eines Paganini-Konzertesam 22. April 1832, in dessen Fol-ge Liszt mit dem Ausbau seinerTechnik am Klavier beginnt undtäglich vier bis fünf Stunden übt.In den letzten Monaten des Jahres1837 entstanden die 24 GrandesEtudes (LW A39, S137), veröffent-

    licht wurden sie – d.h. die ersten zwölf, mehr umfassteder Zyklus nie – jedoch erst 1839. Bereits ein Jahr zuvorhatte Liszt das Konzertieren wieder aufgenommen und da-mit seine große Virtuosenlaufbahn begonnen. Es ent-täuschte ihn sehr, dass seine Kompositionen von Publikumund Kritik nicht gut aufgenommen wurden. Sein alter Leh-rer Carl Czerny kann sich mit dem »wüsten« und »verwor-renen« Spiel des einstigen Schülers gar nicht anfreunden.»In dieser Äußerung zeigt sich das Unverständnis gegen-über einer Klaviertechnik, die dem Instrument neuartigeKlangwirkungen abgewinnen will, während Schumanndie grundlegende Änderung in Liszts Klavierspiel objekti-ver erfasst, wenn er neutral vom ›Unterschied zwischensonstiger und jetziger Clavierspielweise‹ spricht« (S. 59).Neu an dieser Fassung II sind insbesondere Formexperi-mente, die vorher in Liszts Schaffen nicht anzutreffensind: »Es ist auffällig, in welchem Ausmaß Liszt mit simul-tanen Überlagerungen verschiedener Formtypen kompo-niert und welche Varianten er dem Sonatensatz abge-winnt« (S. 60). Dabei basieren die Etüdenkompositionenauf einer nur minimalen Motivgrundlage. Es sind vor al-lem die nicht-pianistischen Anregungen, also dem Or-chester oder der Oper abgelauschte Klangeindrücke, diedas Neue dieser Musikstücke ausmachen. Doch nicht nur›Orchesterfarben‹ im allgemeinen, sondern einzelne In-strumentengruppen kann Ubber in den Etüden ausma-chen. Besonders Violin-Anspielungen – und damit eineV

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    Nº 2 / März 2003

    direkte Reminiszenz an Paganini – sind vor allem in derEtüde Nº 2 zu spüren: »Der Vordersatz des Themas ahmt –die r. Hand allein betrachtet – paganiniartige Hexereiendurch Imitation eines Linke-Hand-Pizzicatos nach«(S. 67). Andere Etüden, wie z.B. 7, 8, 9, und 11, besitzeneine so große Vielfalt an pianistischen Anforderungen,dass sie kaum mehr als Etüden, also ›Übungen‹ zu be-zeichnen sind: »Der Schritt von der Schul- zur Konzertetü-de ist in dieser Hinsicht nirgendwo deutlicher nachzuvoll-ziehen als in Liszts Etüden von 1837« (S. 60).

    1848 trat Liszt in Weimar die Stellung eines Hof-kapellmeisters an und beendete seine Virtuosenlaufbahn.In den folgenden Jahren widmete er sich vor allem dersinfonischen Musik. Es entstanden die Sinfonischen Dich-tungen, die Dante- und die Faust-Symphonie. Die Zahloriginaler Klavierkompositionen nahm seit Mitte der 40-erJahre ab; Anfang der 50-er jedoch unterzog er »sein bishe-riges Klavierschaffen einer gründlichen Sichtung und Re-vision, indem er neue und endgültige Fassungen seinerGrandes Etudes, der Paganini-Etüden« (S. 78/79) und an-derer Werke veröffentlichte. 1851 erschienen die Etudesd'éxecution transcendante (LW A172, S139). Diese III.Fassung lehnt sich eng an die II. an, einige Etüden jedoch(z. B. 4, 10 und 12) erfahren er-hebliche Veränderungen in derAusgestaltung von Details, andere – manchmal radikale – Kürzun-gen (3, 7, 8, 10, 11 und 12). DieGrundzüge der Kompositionenbleiben jedoch erhalten (vgl.S. 80). Kürzungen betreffen vor al-lem den Bereich der Durchfüh-rung, die dem Sonatensatz ge-schuldet war, aber für Liszt »nichtmehr mit dem Stand des Kompo-nierens von 1851 zu vereinbarenwaren« – ein weiterer Hinweis aufdie Emanzipation der gesamtenGattung ›Etüde‹, die sich inzwi-schen auch im Konzertsaal durch-gesetzt hatte (vgl. S. 82). »DerSchwerpunkt der klanglichen Um-arbeitung liegt auf dem Ausdün-nen des Klaviersatzes, vor allemim Baß [… .] Der Diskant bleibtzumeist unverändert, bisweilenwird er auch, als Gegengewichtzum Baß, vollgriffiger« (S. 84). Vongrößerer Erfahrung und Praxisnähe zeugt insbesondereLiszts Notation: Einerseits vermittelt diese nun mehr musi-kalische Feinheiten; »andererseits kommt Liszt in III demInterpreten durch ein übersichtlicheres Notenbild entge-gen« (S. 89). Ehemals extreme Vortragsbezeichnungen hatLiszt in seiner Fassung III weggelassen, womit die Stücke»teilweise ihren Sturm- und Drang-Charakter« verlieren

    (S. 98). Dafür werden jetzt, bis auf zwei, alle Etüden mitprogrammatischen Überschriften versehen, die den Cha-rakter unmissverständlich herausheben und zugleich alsVortragshinweis dienen. Auch dadurch erhält der Zykluseine größere inhaltliche Geschlossenheit (vgl. S. 101).

    In einem Exkurs zur Entwicklung des Klavierbauesskizziert Ubber die in diesen Jahren vollzogenen bauli-chen Veränderungen der Instrumente, die dazu führten,dass das Klangvolumen sich vergrößerte, aber das Spielauf den Instrumenten auch schwerer geworden sein dürf-te: Der längere Hammerweg brachte zwar eine größereDynamik und Ausdrucksbreite, musste aber mit höhererSchwergängigkeit bezahlt werden. So bevorzugte Lisztzum Üben eine eher schwergängige Mechanik, währender im Konzert auf leichtere Mechanik setzte (vgl. S. 94).Liszt befand sich in engem Austausch mit vielen Klavier-bauern seiner Zeit, insbesondere seine engen Beziehun-gen zur Firma Erard sind vielfach belegt. An der Verbesse-rung der Instrumente wirkte er so aktiv mit, und in seinenKompositionen trug er dem entsprechend Rechnung:»Liszt hat in seiner letzten Etüdenfassung von 1851 genaudiesen Schritt vollzogen: Im Baßbereich ist der Klaviersatzausgedünnt, die Töne sind gleichmäßiger über die Lagen

    des Instruments verteilt, undKlangballungen in tiefer Lage wer-den vermieden. Dies zeigt, dassdie klanglichen Verbesserungender Letztfassung auch durch dieVeränderungen der Instrumentemotiviert gewesen sein dürften«(S. 93).

    Ubbers Arbeit setzt sich fort in ei-ner detaillierten Analyse der ein-zelnen Etüden in ihren drei Fas-sungen. Insgesamt liegt mit dieserUntersuchung ein Werk für einenbreiten Interessentenkreis vor: In-terpreten von Liszts Klaviermusikkönnen darin wichtige Anregun-gen und Hinweise für das Spielder Etüden finden; Musikwissen-schaftlern liegt die kompetente Ar-beit über eine Rarität der Musikge-schichte vor, nämlich die Darstel-lung eines 25-jährigen Schaffens-prozesses an einem einzigenWerk; für den Liszt- und den Kla-

    viermusik-Liebhaber überhaupt hat Ubber ein spannendund unterhaltsam zu lesendes Buch vorgelegt, in demman gern stöbert. Es ist Detlef Altenburg zu danken, dassUbbers Arbeit als Band 4 in die »Weimarer Liszt-Studien«der Franz-Liszt-Gesellschaft aufgenommen wurde unddieser wiederum dafür, dass sie die Arbeit als Jahresgabe2002 ihren Mitgliedern anbot. (GMF)

    Christian Ubber, Detlef Altenburg anlässlich derBuchpräsentation in der »Altenburg« im Rahmender 20. Weimarer Liszt-Tage 2002. (Foto: DM)

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    Liszt-Nachrichten

    Zunächst zwei Adressen zur Vertiefung unserer Reihe»Liszt-Gedenkstätten«. Die Burgenländischen Landesmu-seen sind unter der Adresse http://www.burgenland.at/lan-desmuseum/12_museen.htm zu erreichen. Dort findensich Kontaktadressen und Verknüpfungen zur burgenländi-schen Kulturszene – was sich insbesondere zur Vorberei-tung eines Besuches dort lohnen dürfte.

    Der in Raiding / Burgenland ansässige »LisztvereinRaiding« kann unter http://www.lisztverein.at/ besuchtwerden. Der Zweck des 1968 gegründeten Vereines ist– laut seiner dort abgedruckten Statuten – »die Förderungdes Interesses an dem großen Sohn der Gemeinde Rai-ding, dem weltberühmten Tonkünstler Franz Liszt, seinenWerken und seiner humanen Ideale im In- und Ausland.«Die Seiten bieten manch‘ Informatives und Verschmitztes;außer über Werk und Person Liszts kann man sich bei-spielsweise unter dem Titel »Franz Liszt – Der Freimaurerals Abbé« über das Freimaurertum informieren… Übri-gens wird man auch über die Veranstaltungen des dasigenMännergesangsvereines unterrichtet.

    Zur Geschichte des Schottenhofs lassen sich im Inter-net zurzeit keine aussagekräftigen Informationen finden.Eine entsprechende Eingabe in die Suchmaschine lässt al-lerdings vermuten, dass in dem alten Kloster nach wie vorunterschiedlichstes säkulares Leben blüht…

    Bekanntlich hat fast jeder Fußballstar, Autorennfahreroder Politiker mit kleinen Schuhgrößen mittlerweile sei-nen eigenen Internetauftritt. Das gilt natürlich auch für diemeisten bekannten Pianisten. So haben beispielsweise– um nur einige aus vorliegendem Heft zu nennen – Les-lie Howard, Boris Bloch, Johannes & Eduard Kutrowatzoder Ingolf Wunder ihre ›Knoten› im weltweiten Netz.

    Via http://www.lesliehowardpianist.com/welcome.htmerreicht man Leslie Howards Startseite, auf der ihm im-merhin Queen Elizabeth die Krawatte richtet. Von da ausführen Verknüpfungen zu Howards Diskografie, seinerKonzert- und Forschungstätigkeit, erhaltenen Auszeich-nungen usw. Entsprechend ausgerüstet kann man dortauch ein paar Aufnahmen mit Howard hören.

    Der Pianist und Dirigent Boris Bloch ist unter der Ad-resse http://www.borisbloch.net/ vertreten, die allerdingsnoch nicht vollständig fertiggestellt zu sein scheint, wieeine Reihe von Fragezeichen vermuten lässt. Die Seite be-eindruckt durch eine Vielzahl von Fotos und Zitaten, dieBlochs weit gespannte Tätigkeit illustrieren; vertieft wirddieser Eindruck durch die Auflistung seiner Konzerte undOperndirigate. Leider fehlt eine Diskografie.

    Auch das Klavierduo Johannes & Eduard Kutrowatz istim Internet zu erreichen. Unter der Adresse http://www.duokutrowatz.com/main.html findet man eine schö-ne (leider ladezeitinsensive) Seite mit einer Menge Infor-mationen, durch die man mit Hilfe einer klingenden Kla-viatur navigiert.

    Auch der 1985 geborene Ingolf Wunder wartet mit ei-ner eigenen Seite auf: http://www.ingolfwunder.at/ . Er-wartungsgemäß ist die Rubrik »Lebenslauf« noch nichtsonderlich umfangreich, aber immerhin erfährt man dort,

    dass der junge Wunder sich erst im Alter von 14 ernsthaftfür das Klavierspiel begeistern konnte... Beeindruckenddagegen der Umfang des ›offiziellen‹ Repertoires des heu-te 17- oder 18-jährigen.

    Alle hier vorgestellten Seiten bieten übrigens die Mög-lichkeit, zumindest indirekten Kontakt zu den Künstlernaufzunehmen. Wenn Sie nach dem letzten Konzert alsosprachlos waren: Hier können Sie tippen.

    Mehr als solche offiziellen Fan-Seiten interessierenvielleicht die Seiten der Gesellschaft für selbstspielendeMusikinstrumente (GSM). Einen Einstiegspunkt in die ei-gene Welt der selbstspielenden Instrumente bietet die Sei-te http://www.geocities.com/Vienna/2831/ . Von hier auskann man über die Mitglieder-Seite – http://www.geocities.com/Vienna/2831/Lnk_gsm.htm – die fas-zinierende Welt dieser Instrumente entdecken. Zu denMitgliedern der Gesellschaft gehören Sammler und Muse-en in aller Welt, garantiert finden Sie auch eine Adresse inIhrer Nähe. Nicht nur die Welte-Mignon- oder die Ampi-co-Klaviere (für diese sog. »Player-Pianos« komponierteConlon Nancarrow) gehören zu dieser Welt, auch Kirmes-und andere selbstspielende Orgeln, Flötenuhren, Walzen-werke, selbstspielende Violinen und vieles mehr. Einigeder Mitglieder bieten Aufführungen an, die gebucht oderbesucht werden können. Man kann sich aber auch zu-nächst mit einem virtuellen Museumsrundgang – http://www.bruchsal-xl.de/KULTUR/MUSEEN/MMM/index.htm – oder Tonbeispielen begnügen. Übrigens ist es faszinie-rend, wie viele berühmte Pianisten sich auf selbstspielen-den Klavieren verewigt haben: Neben Bernhard Stavenha-gen und Ferruccio Busoni z.B. auch Richard Strauss undIgnaz Paderewski, Sergej Rachmaninov, Edward Grieg, Eu-gen d‘Albert, Rudolf Serkin, Emil von Sauer… Und fastimmer gehörten Liszt-Werke zum Repertoire.

    Abschließend noch zwei Hinweise. Die Hochschulefür Musik FRANZ LISZT in Weimar – http://www.hfm-weimar.de/v1/index.php – hat ihren Internet-Auftrittgründlich renoviert. Wenn dieser Umbau auch noch nichtvollständig abgeschlossen ist, lässt sich doch schon erken-nen, dass hier weniger mehr ist. Eine verbesserte, dreiteili-ge Navigationsstruktur sowie zusätzliche Informations-quellen, die z.T. auch geladen und also offline gelesenwerden können, zeigen, wie man eine so komplexe Insti-tution wie eine Musikhochschule klar, überschaubar, da-bei schick und nicht zuletzt für den Anwender kosten-günstig, da ohne Schnickschnack, präsentieren kann. DerFirma internet + Design KG, Weimar, gebührt dafürein großes Lob, ebenso der Internet-Redaktion der Hoch-schule. Vielleicht gelingt ja auch der Liszt-Gesellschafteinmal ein solcher Auftritt?

    Immerhin wieder online – wenn auch offenbar nur inrecht sparsamer Form – ist die American Liszt Society.Die Seite http://www.americanlisztsociety.org/ präsentiertdas diesjährige Festival der Society, es werden danebenaber auch Informationen zu Geschichte, Aktivitäten undPublikationen angeboten. Und auch der Service kommtnicht zu kurz. Ein einfacher, aber nützlicher Auftritt. (MS)

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    http://www.burgenland.at/landesmuseum/12_museen.htmhttp://www.lisztverein.at/http://www.lesliehowardpianist.com/welcome.htmhttp://www.borisbloch.net/http://http://www.ingolfwunder.at/http://www.geocities.com/Vienna/2831/http://http://http://www.hfmweimar.de/v1/index.phphttp://www.americanlisztsociety.org/

  • Franz Liszt: Works for Organ. Volume 1 (The Organ Encyclopedia), Andreas Rothkopf(Orgel) – Naxos 2001 – CD, DDD, 62:17 – 8.554544Franz Liszt: Works for Organ. Volume 2 (The Organ Encyclopedia), Andreas Rothkopf(Orgel) – Naxos 2002 – CD, DDD, 63:12 – 8.555079

    Mit einer Neueinspielung der Lisztschen Orgelwerkedurch Andreas Rothkopf wartet das Label Naxos auf. Diebeiden ersten Bände, produziert von dem OrganistenWolfgang Rübsam, sind 2001 bzw. 2002 erschienen. Bei-de wurden auf Instrumenten von Wilhelm Sauer (Frank-furt / Oder) eingespielt.

    Band 1 ertönt auf der großen Sauer-Orgel in St. Peterin Bremen (1894), einem nach vielen Umbauten 1996von der Fa. Scheffler (Frankfurt / Oder) restaurierten Instru-ment. Andreas Rothkopf präsentiert darauf Präludium undFuge über B-A-C-H (LW E3, S260), die Evocation à laChapelle Sixtine (LW E15, S658), drei Consolations (LWE22, S172), die erste der beiden Legenden (LW A219/1,S175/1) und die Variationen über Weinen, Klagen, Sorgen,Zagen (LW E17, S180).

    Band 2 wurde auf dem 1992/93 restaurierten und er-weiterten Sauer-Instrument der Ev. Stadtkirche Bad Hom-burg (1908) eingespielt und enthält neben Fantasie und

    Fuge über den Meyerbeer-schen Choral ›Ad nos, ad sa-lutarem undam‹ (LW E1,S259) Les morts, oraison (LWE7, S268/2), die Bearbeitungdes Orpheus (LW E11, S98),eine Bearbeitung der 3. derConsolations von A. W.Gottschalg sowie das Prälu-dium zu Weinen, Klagen,Sorgen, Zagen in der Bear-beitung von A. Winterberger(LW A198, S179).

    Die Booklets enthaltenneben den Orgeldispositio-nen auch Anmerkungen zuden gespielten Werken vonKeith Anderson. (MS)

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    Nº 2 / März 2003

    Liszt: Sinfonische Dichtungen für zwei Klaviere, Eduard & Johannes Kutrowatz, (Klavier),Organum Classics, 2001 – CD, DDD 24 Bit, 57:11 – ogm 980050

    Die von den GebrüdernEduard & Johannes Kutro-watz auf Bösendorfer-Impe-rial-Flügeln eingespielte CDenthält neben den drei sinfo-nischen Dichtungen LesPréludes (LW C11, S637),

    Mazeppa (LW C13, S640) und Orpheus (LW C12, S638)in den Fassungen für zwei Klaviere auch die UngarischeRhapsodie Nº 2 (LW B41 Nº 4, S621) für vier Hände.

    Die Aufnahme der aus dem österreichischen Burgen-land stammenden Brüder besticht durch zupackende Fri-sche und Virtuosität bei gleichzeitig dramaturgischer

    Duchdachtheit des Spiels, die das musikalische Materialder Orchester- und Soloklavierversionen noch einmal inneuem Licht erscheinen lässt.

    Erwähnenswert ist auch die Aufnahmequalität der CD.Nicht allein die 24-Bit-Technologie der Aufnahme, son-dern vor allem das transparente und reiche Klangbild derfein intonierten Bösendorfer-Flügel erlauben hervorragen-de Durchhörbarkeit des Anschlags noch in den wildestenPassagen von Mazeppa.

    Der im Beibuch enthaltene Aufsatz »Bearbeitungen alsschöpferische Leistungen« von Peter Cossé – der auch derJury des 4. Internationalen Franz-Liszt-Klavierwettbewerbs2003 angehören wird – rundet die CD ab. (MS)

    Franz Liszt: Transkriptionen eigener Klavierlieder, Thomas Hitzlberger (Klavier), Cybele/Bayerischer Rundfunk, 2000 – CD, DDD, 62:21 – Cybele 150.301

    Das Unternehmen ›his-torische Aufführungspraxis‹und seine Suche nach dem›Originalklang‹, so ThomasHitzlberger in seinem Be-gleittext zu dieser Aufnah-me, habe u.a. der Klavier-

    transkription – zuvor eher als Gegenteil historischerKlang- und Bearbeitungstreue begriffen – zu neuer Exis-tenzberechtigung verholfen, und er stellt fest, gerade beiEigentranskriptionen entfalle die Frage nach der Berechti-gung einer Bearbeitung.

    Demgemäß hat Hitzlberger dankenswerterweise Lisztsrecht selten gespieltes, auf zwei Bände angelegtes Buchder Lieder für Piano allein (Band I LW A97, S531 (1843/

    44); Band II LW A139 (1847, 1985 erstmals im Druck, -NLE I,18)) eingespielt. Beide Bücher bestehen aus jeweils6 Transkriptionen eigener Lieder für Gesangsstimme undKlavier (Buch I auf Texte von Heine, Goethe, Cesare Bo-cella; Buch II auf Texte von Victor Hugo).

    Im Sinne der Suche nach dem ›Originalklang‹ hat Tho-mas Hitzlberger Liszts Zyklus auf dem von Eduard Stein-graeber 1873 erbauten »Liszt-Flügel« eingespielt, auf demder Meister selbst noch spielte und unterrichtete. Trotz sei-nes Alters klingt das Instrument in dieser künstlerisch wietechnisch reifen Aufnahme sehr charakteristisch und hältden unterschiedlichen Anforderungen der Transkriptionensehr gut stand.

    Das Beibuch enthält Anmerkungen Hitzlbergers zurInterpretation, zu den Werken und zum Instrument. (MS) T

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    Liszt-Nachrichten

    Franz Liszt: Complete Works for Cello and Piano, Guido Schiefen (Violoncello); Eric LeVan (Klavier) – Arte Nova / Bayerischer Rundfunk 2000 – CD, DDD, 51:11 – Arte Nova74321 76809 2

    Obwohl mittlerweile mehr-fach eingespielt, gehörtLiszts späte Kammermusikfür Violoncello und Klavierzu den Raritäten. Eine imJahr 2000 erschienene CD

    mit Guido Schiefen und Eric Le Van bringt sie als Gesamt-einspielung – ergänzt um zwei Bearbeitungen für dieseBesetzung: Eine vor wenigen Jahren von Eberhardt Jüdtbesorgte Fassung des Sonetto 123 del Petrarca (LW A102,S158, rev. 1858) sowie die von dem Cellisten Jules deSwert (1843-1891) stammende, Liszt bekannte Fassungder Consolations (nach LW A111b, S172). Für de SwertsFassung komponierte Liszt einen eigenen Übergang vonNº 1 zu Nº 4 (LW D11).

    Reizvoll ist die Aufnahme nichtallein durch die dichte, oft quasi-im-provisatorische Interpretation derWerke, sondern auch durch den Ein-satz des Steingraeber-Flügels von1873, der mit seinem schlanken,obertonreichen Klang sehr gut mitdem Cello harmoniert. Über die Wer-ke, ihre Interpretation und den FügelEduard Steingraebers informiert dasBooklet.

    Das Duo Schiefen / Le Van soll übrigens im Rahmendes 2. Liszt-Festivals »Liszt und die Moderne« am 26. Ok-tober 2003 mit dem Gesamtwerk Liszts für Cello und Kla-vier auf der »Altenburg« gastieren. (MS)

    Die Elite der Pianisten des frühen 20. Jahrhunderts auf Welte Mignon I. Teil – H. Braun /GSM 2001 – CD, DDD, 72:35 – HB 80300

    Die Freiburger Firma M.Welte & Söhne hat im Jahre1904 mit dem Welte-Mig-non-Reproduktionsklavierein revolutionäres Verfahrenzur Aufzeichnung des Kla-vierspiels entwickelt, das bis

    heute nicht im Detail erforscht ist (die Unterlagen wurdenbei einem Fabrikbrand vernichtet). Allerdings existierennoch recht viele der Aufzeichnungen in Form papiernerLochstreifen-Rollen sowie einige Abspielgeräte; pneuma-tisch-mechanische Vorsatzgeräte mit 80 mit Filz belegtenhölzernen Fingern, die über die Klaviatur eines beliebigenKlavieres geschoben werden. Die Lochstreifen steuern

    den Winddruck, mit dem die ›Finger‹ die Tasten anschla-gen. Das Ergebnis ist erstaunlich.

    Viele berühmte Pianisten haben seinerzeit Welte-Mig-non-Aufnahmen gemacht, und so können wir auf dieserCD u.a. Bernhard Stavenhagen, Ferruccio Busoni und Ar-tur Nikisch hören – auf einem neuen Steingraeber-FlügelE-272 und in moderner Aufnahmequalität. Ein mitunter et-was gespenstisches, aber zugleich faszinierendes Erlebnis.

    Stavenhagen ist mit Liszts Ungarischer RhapsodieNº 12 cis-moll (LW A132, S244), Busoni mit dessen Polo-naise Nº 2 E-Dur (LW A 171 Nº 2, S223) vertreten. Außer-dem sind Werke von Schubert (Schnabel, Backhaus: Wan-dererfantasie), Chopin (Pugno, Carreño, Bloomfield-Zeis-ler) und Brahms (Nikisch) zu hören. (MS)

    E. Steingraebers »Liszt-Flügel« (1873)

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    »… mein lieber Schwan!« Erinnerungen an Richard Wagners »Lohengrin« – Hans-JürgenSchatz (Rezitation), Holger Groschopp (Klavier) – Deutsche Grammophon 2001 – CD,DDD, 75:13 – 471 984-2 / ISBN 3-8291-1160-6

    Hinter dem etwas flapsi-gen Titel verbirgt sich einewirklich zauberhafte Hom-mage an die wohl bekann-teste Oper Richard Wagners.Der Schauspieler Hans-Jür-

    gen Schatz wählte eine Reihe Texte über die »Schwanen-ritter«-Oper – gleichermaßen Kritiken zur Uraufführung(Eduard Genast, Eduard Hanslick) wie Anmerkungen desKomponisten (aus Wagners Briefen an Liszt) und allgemei-nere Bemerkungen bekannter Nachgeborener (ThomasMann, Mark Twain, Heinrich Mann).

    Die Lesungen von Schatz werden ergänzt durch LisztsParaphrasen über den »Lohengrin«, vorgetragen von Hol-ger Groschopp am Liszt-Flügel (1873) im Steingraeber-Haus in Bayreuth, so z.B. »Festspiel und Brautlied« sowie

    »Elsas Traum und LohengrinsVerweis an Elsa« (LW A185S 446). Zu danken ist derFirma Steingraeber, die dieEntstehung dieser Literatur-CD bei der DeutschenGrammophon unterstützthat.

    Wer das Duo Schatz /Groschopp live erlebenmöchte, hat dazu am 29.Juli 2003 im Bayreuther Ro-kokosaal Gelegenheit. Unterdem Titel »Die Frist ist um«geht es dann um den »Fliegenden Holländer«. – Ist hiereine weitere CD in Vorbereitung? (GMF)

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    Nº 2 / März 2003

    TonträgerEin überaus interessantes Programm für den Liszt-Fan

    bietet die Organum Musikproduktion Klaus Faika. ZurJahresmitte 2003 wird eine Aufnahme der Weinen-Kla-gen-Variationen mit Stefan Schmidt (Düsseldorf) an derhistorischen Seifert-Orgel von St. Quirinius in Neuss er-scheinen. Im kommenden Mai wird der Pianist JulianEvans in der Londoner Wigmore Hall sein für Organumeingespieltes Liszt-Programm vorstellen. Dazu gehörenneben der h-moll-Sonate die Werke über B-A-C-H, dieWeinen-Klagen-Variationen, die Benédiction und die Jeuxd‘Eau. Eine der nächsten Einspielungen Evans‘ für Orga-num soll die große Sonate des Liszt-Schülers Julius Reub-ke sowie Liszts Petrarca-Sonette und die Dante-Sonateumfassen. Bereits im Jahr 2000 ist eine CD des OrganistenTobias Frankenreiter mit einer Orgelfassung der h-moll-Sonate Liszts bei Organum erschienen.

    Die Fa. Naxos hat eine CD mit Orchesterwerken vonJoachim Raff – dem Schüler und Mitarbeiter Liszts – in ihr

    Programm aufgenommen. Unter Leitung von Urs Schnei-der spielt das Slovakische Staatsorchester die SinfonienNº 3 op. 153 ›Im Walde‹ und Nº 10 op. 213 ›Zur Herbst-zeit‹ (Naxos 8.555491).

    Die Fa. Steingraeber & Söhne hat zusammen mit derFa. BKL für die Jahresmitte eine CD mit dem PianistenCord Garben angekündigt. Garben trägt Liedtranskriptio-nen von Otto Singer nach Franz Liszt, Carl Loewe undHugo Wolf auf dem Steingraeber-Flügel E-272 vor.

    Die von der Fa. Hyperion angekündigte CD von Marc-André Hamelin wird wegen ›Lieferschwierigkeiten‹ späterbesprochen. Hamelin präsentiert darauf die 6 GrandesÉtudes de Paganini (LW A173, S141) und Franz SchubertsMärsche für das Pianoforte übertragen (LW A123, S426)(Hyperion CDA 67370).

    Die neueste CD (2002) von Leslie Howard: New LisztDiscoveries, L (Hyperion CDA67346) wird ebenfalls erstin der kommenden Herbst-Ausgabe besprochen werden. V

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    DruckschriftenEin »unverzichtbares Paganini-Buch!« nennt das Fono-

    Forum (01/03, 44) den Titel: Fuld, Werner, PaganinisFluch – Die Geschichte einer Legende, Frankfurt a.M.:Schöffling 2001.

    Hupfer, Thomi, Franz Liszt als junger Mann. Eine Le-serei, Bern u.a.: Peter Lang 2001 – ISBN 3-906767-30-2.Aus der Verlagsankündigung: »[In Hupfers Buch] entstehtnicht ein ›Liszt-Bild der Zeitgenossen‹; erkennbar wirdaber die Machart, die Textur der Texte. Daraus ergebensich Antworten auf die Frage, wie damals [um 1840] überFranz Liszt […] geschrieben worden ist.«

    Noch nicht erreicht haben die Redaktion die folgen-den Literturtitel:

    Walker, Alan, The Death of Franz Liszt Based on theUnpublished Diary of his Pupil Lina Schmalhausen,

    Ithaca & London: Cornell University Press 2002.Arnold, Ben (Hg.), The Liszt-Companion, Westport

    Conn.: Greenwood Press 2002 – ISBN 0-313-30689-3.Für den des Englischen mächtigen Leser soll im Hin-

    blick auf das hier vorgestellte Buch Christian Ubbers(s. die Rubrik Druckschriften) der im März erscheinendeTitel Samson, Jim, Virtuosity and the Musical Work – TheTranscendental Studies of Liszt, Cambridge: CambridgeUniversity Press 2003 – ISBN 0521814944 hingewiesenwerden.

    In der Reihe der Klavierbauer-Jubiläen 2002/03 stehtauch die Fa. Bösendorfer. Zum 175-jährigen Firmenjuilä-um 2002 erschien der Titel Kunz, Johannes; Bräu Ferdi-nand, Bösendorfer – Eine lebende Legende, Wien: Mol-den 2002.

    PressenotizenNorbert Sticht vom Bonner Generalanzeiger gedenkt

    der Bonner Abschlussveranstaltung der Beethoven-Liszt-Ausstellung (16.02.2003). Er stellt mutig fest: »Kaum einMusiker des 19. Jahrhunderts stand nicht in einer Bezie-hung zu Beethoven. Insofern darf es nicht überraschen,dass sich auch Franz Liszt zu ihm hingezogen fühlte undsich als sein Botschafter verstand.« Aha. »Zum Schlussspielte Bálint Zsoldos die Sonate h-Moll, an der deutlichwird, dass Liszt kein Epigone Beethovens ist, sondern alsKomponist einen sehr eigenen Stil fand.« Danke, HerrSticht. Setzen. – Die Ausstellung geht nun nach Budapest.

    Neben dem Blätter- und Zungenrauschen, das derDurchzug von Jewgenij Kissin durch Deutschlands Phil-harmonien jüngst verursachte und das einer eigenen Be-trachtung gegenwärtiger ›Rezensionskultur« wert wäre,war es vor allem die designierte Intendantin des WeimarerKunstfestes Nike Wagner, die die kulturelle Öffentlichkeitbewegte und vermutlich weiter bewegen wird. HellmutSeemann, Präsident der Stiftung Weimarer Klassik und

    2003 Interimsintendant des Kunstfestes, wurde z.B. vomDeutschlandRadio Berlin gleich mehrfach zu diesemCoup interviewt (08.10. & 20.11.2002). Liszt-Freundekönnen sich freuen: Wagner stellt das erste von ihr gelei-tete Musikfest unter das Motto »Pèlerinage« – Pilgerfahrt.Liszts in und für Weimar entwickelte Programmatik willWagner wieder aufgreifen: »Deshalb haben wir uns Lisztals Schutzpatron, Ahnherr, Richtschnur und ›Logo‹ desneuen Kunstfestes erkoren«, das die 57-jährige Kulturwis-senschaftlerin 2004 und 2005 mit einem 1,1 Mio. Euro-Etat leiten wird. Waren auf den Weimarer Kunstfesten bis-lang alle Künste (mit Schwerpunkt Tanz) vertreten, so solles unter ihrer Ägide vor allem ein Musikfest werden. ImMittelpunkt des »kleinen und intelligenten Festivals, dasWeimar nach Europa und Europa nach Weimar bringenmöchte«, soll der Versuch stehen, sich mit Weimars klassi-scher Tradition auseinanderzusetzten. Wenn das gelänge!(Quellen: DeutschlandRadio, Saarland online, Berliner Ta-gesspiegel, dpa – alle Januar 2003.)

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    Liszt-Nachrichten

    Wolfram Huschke: »… von jener Glut beseelt«. Geschichte der Staatskapelle Weimar, mit Essays von Detlef Altenburgund Nina Noeske. Jena: Glaux 2002 – ISBN 3 931743-50-5

    Anlass dieses Buches ist das im Jahr 2002 begangeneJubiläum der 400-jährigen Ansässigkeit der heutigenStaatskapelle in Weimar. Als Hofkapelle des ernestinisch-sächsischen Kurfürsten Friedrich III. datiert ihre Gründungin das Jahr 1491, sie konnte also bereits 1991 auf einestolze 500-jährige Geschichte zurückschauen – damals je-doch unterblieb eine solche festliche Rückschau in denUnwägbarkeiten und Unsicherheiten der Wiedervereini-gungsära.

    Wolfram Huschke holt diese Rückschau – verbundenmit einem Ausblick auf die Zukunft (nicht nur) der Staats-kapelle – nun gewissermaßen nach, indem er den Gangdurch die Geschichte eben nicht erst im Jahre 1602 be-ginnt, sondern folgerichtig bereits mit der etwa 100-jähri-

    gen Zeit der ›Wander-schaft‹ der Hofkapelledurch die Residenzendes ernestinischenSachsen bzw. Sachsen-Weimars, zu denen ne-ben der späterenHauptresidenz Weimarvor allem Wittenbergund Torgau zählten.Huschkes Buch, zudem Detlef Altenburgund Nina Noeske fünfwertvolle Essays beige-steuert haben, ist inmehrfacher Hinsichtbemerkenswert undverdient nicht nur denKennern und Bewun-derern der Staatskapel-le Weimar, sondern je-

    dem musikgeschichtlich Interessierten – und Liszt-Freun-den insbesondere – ans Herz gelegt zu werden.

    Aus dem Reichtum der in diesem Werk ausgebreitetenGeschichte können hier nur wenige Momente herausge-griffen werden. So ist es beispielsweise spannend zu ver-folgen, wie sich im Laufe der Jahrhunderte das Verhältnisder Kapelle zu den herrschaftlichen Institutionen entwi-ckelte, an die sie ja stets gebunden war. Bis zur Abdan-kung Großherzog Wilhelm Ernsts im November 1918 wardas Orchester »Hofkapelle« in kurfürstlichen, herzog-bzw. großherzoglichen Diensten, hatte zunächst aus-schließlich dem höfischen Leben und der Kirchenmusikzu dienen und war von den unterschiedlichen Neigungenund Interessen seiner jeweiligen Herrschaft abhängig, wasmitunter zur zwischenzeitlichen Verkleinerung oder garAuflösung der Hofkapelle führte. Erst nach 1755 hatte dasstädtische Bürgertum Zutritt zum Hoftheater, in dem dieHofkapelle den Orchesterdienst versah. Das Musiktheaterblieb von dieser Zeit an übrigens ein ständiger und be-deutender Bestandteil der Tätigkeit des Orchesters und hates bis heute wesentlich geprägt. Öffentlich wurde das

    Weimarer Hoftheater gar erst 1791; im 19. Jahrhundertnahm die Zahl der exklusiven nichtöffentlichen Veranstal-tungen im Dienst des Großherzogtums schließlich immermehr ab. Erst von den Anfängen der Weimarer Republikan war das Orchester nur noch der Allgemeinheit ver-pflichtet. Aber auch als »Staatskapelle«, eng verbundenmit dem Deutschen Nationaltheater, blieb das Orchestermehr oder minder obrigkeitlichen Interessen unterworfen;zunächst in der Weimarer Republik, dann unter der Nazi-diktatur. Den schwierigen Nachkriegsjahren folgte dieSED-Herrschaft, die das Orchester ebenfalls mit ideologi-schen Ansprüchen konfrontierte, bis schließlich die Wie-dervereinigung die Staatskapelle – nunmehr wie in den20-er Jahren eine Körperschaft des Freistaats Thüringen –zur Neuorientierung zwang, ein Prozess, der noch nichtabgeschlossen scheint.

    Aber nicht diese großen Linien der Geschichte alleinsind es, die das Buch zu einer spannenden Lektüre ma-chen. Vielmehr ist es die detailreiche Schilderung derkünstlerischen Arbeit des Orchesters, seiner Mitgliederund seiner Hofkapellmeister, das immer erneute Ringenum eine künstlerische Qualität, die zugleich die eigeneTradition behaupten und im Vergleich zu den Hauptstadt-orchestern Bestand haben konnte.

    Einen wesentlichen Anteil daran hatten – und ha-ben – die Weimarer Hofkapellmeister, deren Liste sichbeeindruckend liest. Adam Rener (1507-17), Johann Her-mann Schein (1615-16), Johann Ernst Bach (1756-58),Ernst Wilhelm Wolf (1761-92), August Eberhard Müller(1810-17), Johann Nepomuk Hummel (1819-37), AndréHippolyt Chélard (1840-51), Franz Liszt (1848-58), Edu-ard Lassen (1858-95), Bernhard Stavenhagen (1895-98),Rudolf Krzyzanowski (1898-1911), Peter Raabe (1907-20), Hermann Abendroth (1945-56), Peter Gülke (1981-83) – um nur einige zu nennen. Mitunter standen die Ka-pellmeister jedoch im Schatten berühmter Komponisten,Virtuosen, Sänger und Dichter, die der Hofkapelle ver-pflichtet waren. Hier ist der bedeutendste zweifellos Jo-hann Sebastian Bach, der von 1708 bis 1717 als Hoforga-nist und »Concert-Meister« am Weimarer Hof engagiertwar – bis er nach knapp 4-wöchiger Inhaftierung wegenVertragsbruches im Dezember 1717 »ungnädig« entlassenwurde. Altenburg weist in einem Essay zu Recht daraufhin, dass trotz dieser 10-jährigen Schaffensperiode in Wei-mar (in der u.a. das »Orgelbüchlein«, Werke für Tastenin-strumente und eine Reihe von Kantaten entstand) dieStadt sich nie als Bach-Stadt verstanden hat, was eigent-lich unverständlich bleiben muss. Aber nicht nur Bach, indessen Tradition sich die Weimarer Konzertmeister bis aufden heutigen Tag sehen dürfen, wirkte an der Hofkapelle.Immer wieder verstärkten bedeutende Künstlerpersönlich-keiten (wie z.B. Christoph Martin Wieland, der als Prota-gonist der Weimarer Mozart-Verehrung gelten kann) alsLibrettisten oder Solisten die Hofkapelle.

    Mit der kunstliebenden und künstlerisch gut ausgebil-deten Herzogin Anna Amalia nahm die Hofkapelle in der

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    Nº 2 / März 2003

    ›klassischen‹ Zeit Weimars einen erneuten Aufschwung.Huschke und Altenburg gelingt es eindrucksvoll darzustel-len, dass das gesamte Weimarer Theater jener Epoche imwesentlichen Musiktheater war; nicht nur Oper und Sing-spiel, für das sich Goethe in den 1770er Jahren besondersengagierte, sondern ebenso die Schauspielmusik stellteein bedeutendes Arbeitsfeld der Hofkapelle dar. DieserUmstand wird leider meist übersehen und bedarf der his-torischen Aufarbeitung. Er ist mitverantwortlich für diejahrzehntelangen Auseinandersetzungen um den Vorrangvon Oper und Schauspiel, die bereits unter Goethes Ägideam Hoftheater begannen und mit den Querelen zwischenLiszt und Franz Dingelstedt nicht abgeschlossen waren.

    Es ist hier nicht der Ort, die mit der »klassischen« Zeitnach 1755 einsetzende und bis heute anhaltende Dichteder Ereignisse und Dokumente zu würdigen, die Huschkemit Ausführlichkeit, aber auch mit Sinn für das Wesentli-che – die künstlerische Arbeit der Hofkapelle nämlich –verfolgt. Abschließend sei vielmehr noch ein Blick auf je-nes Kapitel geworfen, das sich mit dem »Silbernen Zeital-ter« befasst, jener nachklassischen Periode, die durch dasWirken Franz Liszts als Weimarer Hofkapellmeister ge-prägt war.

    Als Liszt 1848 sein Amt in Weimar antrat, war er sichder Bedeutung der durch Bach, Goethe, Schiller, Hummelund andere geprägten Tradition bewusst. Bereits 1842zum »Kapellmeister in außerordentlichen Diensten« inder von Auseinandersetzungen geprägten Ära Chélard er-nannt, hatte er Weimar und die Hofkapelle kennen ge-lernt. In intensivem Briefwechsel mit Erbgroßherzog CarlAlexander entwickelte Liszt die Überzeugung, Weimarhabe die Traditionen der »klassischen« Zeit fortzusetzen.Dass er sich selbst dazu berufen fühlte, zeigt sich amdeutlichsten in dem »großen Kulturkonzept« (101) einernationalen Kulturstiftung (De la Fondation-Goethe à Wei-mar, 1849), aber auch an der intensiven musik- und kul-turschriftstellerischen Tätigkeit jener Jahre. Liszts fortge-setzte Versuche, ein neues Kulturkonzept für Weimar, ein»Neu-Weimar« zu entwickeln, fanden ihren Ausdruckauch in der künstlerischen Arbeit mit der Hofkapelle, dieunter seiner Leitung wieder überregionale, jainternationale Beachtung fand. Huschke weist aber zuRecht darauf hin, wie falsch es wäre, Liszts Weimarer Tä-tigkeit auf »die Förderung Wagners, Berlioz‘ und eigenerWerke zu reduzieren. Eine Übersicht über WeimarerOpern-Erstaufführungen zwischen September 1848 undDezember 1858 zeigt 23 Werke […]; dazu kommen zehnUraufführungen« (102). Liszt, der als Pianist und als Diri-gent in Weimar sofort vollständige Anerkennung gefundenhatte, fand sie als Komponist nicht. Jenes symbolträchtigeKonzert während des ersten Weimarer Kunstfestes am 5.September 1857, das zum 100. Geburtstag GroßherzogCarl Augusts stattfand (am Vortag war Rietschels Goethe-Schiller-Denkmal enthüllt worden), erklangen Liszts »Andie Künstler«, »Die Ideale« (nach Schiller) sowie »Überallen Gipfeln ist Ruh« und »Eine Faust-Sinfonie« (nachGoethe), abschließend »Weimars Volkslied« (nach Corne-lius). Die sich in diesen Festlichkeiten und seinem Pro-gramm manifestierende Vision Liszts wurde – wie seine

    Werke – höflich zur Kenntnis genommen. Jene von Lisztgeforderten jungen Geister, »die sich von jener Glut be-seelt fühlen, ohne die es fast besser ist, überhaupt nichtsanzufangen« (114), hatten sich im Bemühen um die kultu-relle Tradition und Zukunft Weimars aufgerieben, ein-schließlich er selbst. Mit dieser Glut, die Liszt selbst aus-strahlte, »wurde ein Maßstab gesetzt, der Segen und Fluchzugleich war: An die große künstlerische Vorgabe konnteunter den nach wie vor völlig unzureichenden Rahmen-bedingungen kaum erfolgreich angeknüpft werden« (121),wie Huschke im Kapitel »Tiefenwirkungen der Ära Liszt«feststellt. Dabei blieb Liszt in seiner zweiten bzw. drittenWeimarer Phase zwischen 1869 und 1886 ein »bohren-der Stachel im Fleisch beruhigter Routine« (ebd.).

    Für den Liszt-Interessierten sind die folgenden unterdem Titel »Liszt-Nachfolgen« stehenden Teile des Buchesdie vielleicht interessantesten. Wo die Liszt-BiografienWeimar in der Perspektive Liszts in seiner »vie trifurquée«zeigen, ist in Huschkes Buch die Perspektive umgekehrt:Obwohl als »Stachel im Fleisch«, als ›Kraftfeld‹ stets prä-sent, ist er nur in seinen Wirkungen sichtbar.

    Die Reihe der Liszt-Nachfolger im Hofkapellmeister-amt zwischen 1861 und 1898: Carl Stör, Eduard Lassen,Carl Müllerhartung, Richard Strauss, Hans von Bronsartund Bernhard Stavenhagen ging – von Stör und Straussabgesehen – aus dem Liszt-Kreis bzw. seiner Schülerschafthervor. Sie alle – übrigens auch die Konzertmeister jenerZeit – standen unter großem Druck, galt es doch einer-seits, das künstlerisch-musikalische Niveau der Liszt-Ärazu halten, andererseits, die künstlerische Erneuerung fort-zusetzen – dies alles in beschränkten Verhältnissen undunter den Augen Liszts, der auch nach seiner ›aktiven‹Zeit noch viele Fäden zog und Schüler heranbildete. Dassund wie das gelang, ist eindrucksvoll zu verfolgen. Wennauch mit dem »Hofpianisten» Eugen d‘Albert, der sich ne-ben Stavenhagen um das Hofkapellmeisteramt beworbenhatte, ein bedeutender Musiker und Liszt-Schüler Weimarverließ, so sind doch insgesamt die künstlerischen Leis-tungen jener etwa dreißigjährigen Periode erstaunlich,wie sich vor allem an den von Huschke präsentierten Pro-grammen und Spielplänen ablesen lässt. Mit dem Endeder Regierungszeit Großherzog Carl Alexanders 1898 en-det auch das »Silberne Zeitalter« – glücklicherweise je-doch nicht die »Geschichte der Staatskapelle«.

    Wolfram Huschke legt mit seinem vorzüglich ausge-statteten Buch nicht nur ein musik- und kulturgeschichtli-ches Werk vor, das zudem mit einer solchen Fülle an Bil-dern, Zeugnissen und Zeitdokumenten versehen ist, dassdas Buch darüber zu einer Quellensammlung wird, dieeine eigene Lektüre erfordert. Huschke hat auch ein Zu-kunftsbuch geschrieben – wozu die Essays von Altenburgund Noeske (»Wo Wächter ihr Wachhaus bauen: VomKampf um die Macht der Klänge«) ganz entscheidend bei-tragen. Liszts Forderung nach einer nationalen Kulturstif-tung in Weimar, die Frage nach Tradition und Zukunft vonKultur und kultureller Identität in einem vereinten Europahat die Autoren bewegt. Man muss nicht lange zwischenden Zeilen dieses Buches lesen, um darauf Antworten zufinden. (MS)

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    Mitarbeiter an dieser AusgabeDr. Axel Schröter, Weimar, Dr. Gerhard Winkler, Eisenstadt.

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