Liebe Verwandte, Freunde und alle, die sich mit uns ... · Dies hatte uns dann bei der Bewerbung...

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Maria und Hans Schwake [email protected] Tel: +255 759 383 856 P.O. Box 1039 Iringa Tanzania www.neemarehabilition.org Rundbrief Maria und Hans Schwake März 2016 1 Iringa, 07.03.2016 Liebe Verwandte, Freunde und alle, die sich mit uns verbunden wissen! Ihr Lieben, von Herzen grüßen wir Euch aus dem inzwischen grünen Iringa, wo die Bäume auch rote und gelbe Blüten tragen. Die Regenzeit zeigt sich mit fast täglichen kräftigen Regenfällen. Zwischendurch scheint oft die Sonne bei Temperaturen von 25°– 30°C. Der Regen verändert die Landschaft, er bringt Wachstum, reinigt die staubige Luft und gräbt tiefe Canyons in die lehmigen Seitenstraßen, so dass wir uns über unseren Geländewagen sehr freuen. Die Bauern jedoch beklagen sich, dass es zu viel Regen gegeben hat, so dass der Mais nur wenige Früchte ansetzt, der doch hier das Hauptnahrungsmittel darstellt. In einer Teil-Region Iringas mussten sogar Anwohner eines Überschwemmungsgebietes evakuiert werden, die verzweifelt ihre Tiere zurücklassen mussten. Einweihung der Klinik Anfang November 2015 äußerte der Bischof den Wunsch, die Klinik anlässlich der 25-jährigen Jubiläumsfeier des Bestehens der Anglikanischen Diözese von Iringa einzuweihen und seinen Pastören vorzustellen. Die ursprünglich für August geplante Jubiläumsfeier war auf den 15. November gelegt und nun mit einer Synode verbunden worden. Nun hieß es innerhalb von 10 Tagen Außenanlagen fertig zu stellen, undichte Wasseranschlüsse zu reparieren und Fliesenarbeiten zu beenden. Die üblichen Gedenk- und Sponsorentafeln wurden schnell bei der Druckerei bestellt. Als der Strom während unserer letzten Vorbereitungen ausfiel, sahen wir schon unsere Fälle schwimmen, doch dann wurde zu unserer Überraschung schnell mit dem Motorrad ein Generator besorgt – man weiß sich hier zu helfen! Und es heißt: Hamna shida! Kein Problem! Wie konnten wir nur diese hier gültige Lebenseinstellung vergessen! Anschließend konnte gebohrt und das Haus auf Hochglanz gebracht werden. Am Sonntagmorgen um 8 Uhr kamen dann ca. 80 Leute, darunter 3 Bischöfe, viele Pastöre und ein Chor. Es folgten Grußworte, Gebete, stimmvolle Chorgesänge und die feierliche Enthüllung der Tafeln.

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Rundbrief Maria und Hans Schwake März 2016 1

Iringa, 07.03.2016

Liebe Verwandte, Freunde und alle, die sich mit uns verbunden wissen! Ihr Lieben, von Herzen grüßen wir Euch aus dem inzwischen

grünen Iringa, wo die Bäume auch rote und gelbe

Blüten tragen.

Die Regenzeit zeigt sich mit fast täglichen

kräftigen Regenfällen. Zwischendurch scheint oft

die Sonne bei Temperaturen von 25°– 30°C. Der

Regen verändert die Landschaft, er bringt

Wachstum, reinigt die staubige Luft und gräbt

tiefe Canyons in die lehmigen Seitenstraßen, so dass wir uns über unseren Geländewagen sehr freuen.

Die Bauern jedoch beklagen sich, dass es zu viel Regen gegeben hat, so dass der Mais nur wenige

Früchte ansetzt, der doch hier das Hauptnahrungsmittel darstellt. In einer Teil-Region Iringas mussten

sogar Anwohner eines Überschwemmungsgebietes evakuiert werden, die verzweifelt ihre Tiere

zurücklassen mussten.

Einweihung der Klinik Anfang November 2015 äußerte der Bischof den Wunsch, die Klinik anlässlich der 25-jährigen

Jubiläumsfeier des Bestehens der Anglikanischen Diözese von Iringa einzuweihen und seinen Pastören

vorzustellen. Die ursprünglich für August geplante Jubiläumsfeier war auf den 15. November gelegt

und nun mit einer Synode verbunden worden.

Nun hieß es innerhalb von 10 Tagen Außenanlagen fertig zu stellen, undichte Wasseranschlüsse zu

reparieren und Fliesenarbeiten zu beenden. Die üblichen Gedenk- und Sponsorentafeln wurden

schnell bei der Druckerei bestellt. Als der Strom während unserer letzten Vorbereitungen ausfiel,

sahen wir schon unsere Fälle schwimmen, doch dann wurde zu unserer Überraschung schnell mit dem

Motorrad ein Generator besorgt – man weiß sich hier zu helfen! Und es heißt: Hamna shida! Kein

Problem! Wie konnten wir nur diese hier gültige Lebenseinstellung vergessen! Anschließend konnte

gebohrt und das Haus auf Hochglanz gebracht werden.

Am Sonntagmorgen um 8 Uhr kamen dann ca. 80 Leute, darunter 3 Bischöfe, viele Pastöre und ein Chor. Es folgten Grußworte, Gebete, stimmvolle Chorgesänge und die feierliche Enthüllung der Tafeln.

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Im Anschluss an die halbstündige Feierlichkeit luden wir alle Gäste zur Besichtigung der Klinik bei Soda und Keksen ein. Dem Bischof war der Stolz sehr deutlich anzumerken, denn er erntete von den Anwesenden viel Anerkennung.

Um 10 Uhr war dann der große Festgottesdienst in der

Kirche mit 10 Chören, der über 7½ Stunden gedauert hat.

Uns hatte man Ehrenplätze in der ersten Reihe gegeben,

so dass wir auch nicht zwischendurch rausgehen konnten.

Zum Abschluss schließlich durften wir dann auch noch ein

paar Grußworte sagen und uns und NeemaRehabilitation

vorstellen. Ein wichtiger Schritt, das Projekt mehr und

mehr innerhalb der Diözese zu verankern und bekannt zu

machen!

Registrierung der Klinik Nach der Einweihung standen Anfang Januar 2016 die Vorbereitung der Abnahme der Klinik durch den

staatlichen Gesundheitsdienst an. Dazu gehören

kleinere Arbeiten, wie z.B. das Anbringen vom

Feuerlöscher, aber auch das Ausfüllen eines

ausführlichen Antragsformulars und die Kopie

aller Zeugnisse einschließlich Beglaubigungen.

Wir haben den Regional Medical Officer RMO Dr.

Salim (2.v.li.) gesprochen, der uns den Weg durch die diversen Instanzen der Registrierung erklärt hat:

Vom RMO zum zuständigen Arzt für private Gesundheitseinrichtungen, dann zum Municipal Medical

Officer MMO, der schließlich mit seinem Team die Abnahme durchführen wird und einen Bericht

schreibt, der dann wiederum die Instanzen hochläuft. Von unserer Arbeit war Dr. Salim sehr angetan

und vollkommen überzeugt, wie notwendig unser Angebot für die Bevölkerung hier ist. Schon vor zwei

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Jahren stellten wir ihm das Projekt vor und er gab uns ein offizielles Empfehlungsschreiben für das

Projekt. Dies hatte uns dann bei der Bewerbung bei deutschen Organisationen gedient.

Dieser Prozess verlangte von uns besonders viel Geduld, da es vor allem schwierig ist, Verabredungen

zu treffen, um mit jemandem ins Gespräch zu kommen: Auch wenn wichtige Leute eine Sekretärin

haben, so hat diese dennoch nicht die Übersicht über den Terminkalender ihres Chefs, geschweige

denn die Befugnis, Termine zu vergeben. So warteten wir drei Wochen auf diesen ersten

Gesprächstermin. Als Trost sagte uns ein Freund: „Wenn ich ein Buch über Tansania schreiben sollte,

würde ich es „subiri“, das Land des Wartens nennen.“

Anfang Februar - nach einer neuen SUBIRI-Zeit von vier

Wochen - war es endlich soweit, dass ein fünf-köpfiges Team

unsere Klinik begutachtete. Doch dann trat das eigentliche

Problem auf, denn eine offizielle Check-Liste, was eine Klinik

für Rehabilitation vorweisen soll, fehlte. Bis jetzt gibt es keine

Klinik für Rehabilitation in Tansania.

Allgemein gab es viel Anerkennung für das gut renovierte

saubere Gebäude und mit Respekt begutachteten sie einige neue ihnen unbekannte Materialien, mit

denen Hans demnächst arbeiten wird.

Als Ergebnis der Inspektion sollen wir verhindern, dass Hühner

verschiedenster Nachbarn auf unserem Gelände sich tummeln. Ein

Zaun soll Abhilfe schaffen. Üblicherweise laufen hier die Hühner stets

frei herum, da es zu kostspielig wäre, sie in einem Gehege zu halten

und sie mit Futter zu versorgen.

Stellte uns das Inspektionsteam zuerst in Aussicht, nach einer Woche eröffnen zu können, wissen wir

nun, dass die Ärzte sich zurzeit schlau machen. So heißt es mal wieder seit 3 Wochen –„ SUBIRI!“

Container und Sachspenden Eine besondere Chance bietet sich durch eine andere Organisation, die hier in Iringa tätig ist. Sie will

einen Container von Holland aus nach Iringa schicken, der noch Lagerraum hat, und hat uns die

Möglichkeit zur kostenlosen Zuladung angeboten. Wir haben durch befreundete Ärzte und Sanitäts-

häuser in Deutschland einige wertvolle Sachspenden erhalten, z.B. Rollstuhl, Elektrotherapiegeräte

und andere Hilfsmittel, wofür wir sehr dankbar sind. Wir danken auch unseren Freunden vom

Förderverein, die nun die Zuladung organisieren. Dank ausreichender Spendengelder werden wir auch

über den Förderverein ein Ultraschallgerät bekommen, das uns hier in der Diagnostik sehr gute und

wertvolle Dienste tun wird. Allen Spendern einen herzlichen Dank!

Unsere aktuelle Arbeit Zurzeit entwickeln wir Informationsmaterial über die möglichen verschiedenen Krankheiten der Kinder

mit Behinderungen und übersetzen dieses von Englisch ins Kiswahili. Wir besorgen Lehrmaterial,

Schilder für den Weg zur Klinik und nähen letzte Vorhänge. Ferner bauen wir unser Netzwerk hier in

Iringa aus, wir besuchen Dispensaries, also Gesundheitsstationen der Diözese und treffen uns mit

Organisationen vor Ort, um eine mögliche Zusammenarbeit zu klären.

Wie geht es Tansania nach der Wahl des neuen Präsidenten? In der Tat war es interessant zu sehen, wie eine Wahl in einem Land abläuft, das immerhin auch schon über 50 Jahre unabhängig ist. Zwei große Parteien traten gegeneinander an. Hatte zwar in Iringa die

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Opposition gewonnen, so hat Tansania im Ganzen die bisherige Partei CCM gewählt. 2 Tage nach der Wahl sahen wir in der Stadt vor dem Büro der Stadtverwaltung Parteianhänger der Oppositionspartei, die die Anerkennung ihres Kandidaten in der Direktwahl forderten. Dabei fielen offensichtlich auch Schüsse. Der Verlierer von CCM wurde von der Polizei zu Hause abgeholt und ins Rathaus gebracht, um offiziell seine Niederlage anzuerkennen. Es folgten weitere 2 Tage der Unruhen, da vor allem in Sansibar bei der Auszählung der Stimmen für das Gesamtergebnis Unregelmäßigkeiten auftraten. Schließlich wurden die Wahlen in Sansibar für ungültig erklärt, aber dennoch der Kandidat Magufuli zum neuen Präsidenten erklärt. Viele Leute, die auf einen Wechsel gehofft hatten, sahen sich zunächst enttäuscht. Doch Magufuli startete sehr gut in seine neue Amtszeit und erntete auch von der Opposition viel Beifall: Unangemeldet spazierte er am Tag nach seinem Amtsantritt in ein Verwaltungs-gebäude und bemerkte, dass 17 Beamte nicht an ihren Schreibtischen waren und forderte alle auf, gewissenhafter zu arbeiten. Am Frachthafen besuchte er das Gate Nr. 5, das für Korruption berüchtigt war und schaffte dort Ordnung. Ministerposten ließ er zunächst 2 Monate unbesetzt und sparte dadurch viel Geld. 6 Wochen später, am Tag der Unabhängigkeit, änderte er das Landesmotto „Freiheit und Arbeit“ um in: „Freiheit ist Arbeit“. Statt großer Feierlichkeiten, wo sich die Politiker in Daressalam bisher getroffen hatten, verordnete er, dass der Tag der Unabhängigkeit genutzt werden sollte, um

vor Ort zu bleiben und aufzuräumen und zu säubern – usafi day! So gab es landesweit ein großes Reine-machen. Selbst der Anführer der Oppositions-partei machte mit. (siehe rechts Mitte) Von dem gesparten Geld wird eine wichtige Straße in Dar vierspurig ausgebaut.

Magufuli day in unserer Straße

Vor unserem Wohnhaus wuchs auf dem freien Grundstück

allmählich ein Müllabladeplatz. So entstand bei uns die Idee,

statt alleine dort aufzuräumen, für den Feiertag die Nach-

barn einzuladen und mit ihnen gemeinsam den Platz zu

säubern. Auch weil wir den Verdacht hatten, dass es

möglicherweise

die Hausangestell-

ten der Nachbarn selbst sind, die ihren Müll dort entsorgen.

Hans ging mit unserer Haushaltshilfe Sofia von Haus zu Haus

um die Nachbarn zu der Aktion einzuladen. Die Reaktion

war durchweg positiv. So haben wir dann 2 Stunden lang

miteinander den Platz gereinigt. Zum Abschluss luden wir

alle Helfer zu Kuchen und Soda ein. Letztendlich war nicht

nur das Grundstück gesäubert, sondern vor allem neuen

Beziehungen gewachsen.

Von Herzen gern sind wir mit Euch verbunden, danken Euch für Eure Gebete und ermutigende Unterstützung und freuen uns, auch von Euch zu hören.

Liebe Grüße Eure Maria und Hans ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wir brauchen weiterhin Unterstützung für uns oder für das Projekt und danken jedem sehr herzlich! Personal: Christliche Fachkräfte International; IBAN: DE13 5206 0410 0000 415901; BIC: GENO DEF1EK1; Verwendungszweck: H. und M. Schwake Tansania Projekt: NeemaRehabilitation e.V.; IBAN: DE49 4825 0110 0007 1744 77; BIC: WELA DED1 LEM (bitte denkt an eine Absenderangabe für die Spendenquittung, vielen Dank!)