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SRF auf Facebook und Twitter – mit System SRF Warum SRF keinen Halt vor Facebook und Co. macht. Seite 4 SRF Medienanwalt Rudolf Mayr von Baldegg im Porträt. Seite 7 SRG SSR So tickt die Messung der Radionutzung. Seite 8 Publikumsrat Beobachtungen: SF 1 «Tagesschau» DRS 1 «Schnabelweid». Seite 10 Ombudsstelle Das Publikum schützen – und die Medienfreiheit achten. Seite 12 Carte blanche Timur Acemoglu: Soziale Netzwerke als Garanten für Demokratie? Seite 13 Bild: istockphoto.com (Montage) Zürich Schaffhausen Die Prosumenten kommen – Radio und TV im Wandel. Seite 14 Neuer Korrespondent für Zürich und Schaffhausen. Seite 16 Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz Ausgabe 2/2011

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SRF auf Facebook und Twitter – mit System

SRFWarum SRF keinen Halt vor Facebook und Co. macht. Seite 4

SRF Medienanwalt Rudolf Mayr von Baldegg im Porträt. Seite 7

SRG SSRSo tickt die Messung der Radionutzung. Seite 8

PublikumsratBeobachtungen: SF 1 «Tagesschau»DRS 1 «Schnabelweid». Seite 10

OmbudsstelleDas Publikum schützen – und die Medienfreiheit achten. Seite 12

Carte blancheTimur Acemoglu:Soziale Netzwerke als Garanten für Demokratie? Seite 13

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Die Prosumenten kommen – Radio und TV im Wandel. Seite 14

Neuer Korrespondent für Zürich und Schaffhausen. Seite 16

Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG DeutschschweizAusgabe 2/2011

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Grosser Andrang herrschte am Donnerstag-abend des 20. Januars. Im altehrwürdigen Konzertsaal des Radiostudios Zürich staun-ten rund 100 Teilnehmende, darunter eine ganze Schulklasse, was in naher Zukunft in der medialen Welt alles auf uns zukom-men wird. Bertram Gugel, ein junger Vi-deo- und Medienspezialist, erklärte leicht nachvollziehbar und untermalt mit Bei-spielen, wie sich die Medienwelt um uns herum immer schneller dreht und dabei zu neuen Formen findet. Es war ein gelun-gener Anlass, mit dem die SRG Zürich Schaffhausen bewusst ein junges und jung gebliebenes Publikum ansprach. Es darf behauptet werden, dass das Ziel, die Teil-

Die Prosumenten kommen – Radio und TV im Wandel

Informationsanlass im Radiostudio Zürich

Besichtigung des trimedialen «Zambo»-Studios. Mit dem Kinderprogramm werden auch zukünftige mediale Möglichkeiten ausprobiert.

nehmenden zur Wahrnehmung dieser grossen Umbrüche zu sensibilisieren, er-reicht werden konnte. Eine Zusammenfas-sung der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Referat von Bertram Gugel:

Aus dem Referat Gugels

«Lange Zeit hat der Nutzer lediglich konsu-miert. Es gab auch kaum andere Möglich-keiten, denn der klassische Rundfunk (Radio, TV) ist ein Broadcast-Medium, das sendet, aber keinen Rückkanal bietet. In den letzten Jahren stellte sich aber ein fun-damentaler Wandel ein. Jetzt ist es nicht mehr nur der Konsum, der zählt, sondern

Die Medienwelt durchlebt einen immer grösseren Wandel. Technologien, Inhalte, Konzepte ändern, aus Konsumenten werden Produzenten oder eben Prosumenten. Wohin uns der Weg führt und wie überraschend weit wir schon sind, davon über-zeugten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des abendfüllenden Seminars der SRG Zürich Schaffhausen.

plötzlich sollen viele weitere Nutzerbedürf-nisse befriedigt werden.

Zum Beispiel das Handy. Bisher war klar, dass ein Handy zum Telefonieren und SMS-Schreiben gedacht war. Die Geräte waren entsprechend gebaut, Zifferntasten waren das dominierende Element. Mit Ein-führung des iPhones hat sich das gewan-delt. Diese sogenannten Smartphones sind so konzipiert, dass jetzt Internet und ande-re Services die zentralen Elemente eines Handys bilden. Deswegen wird nicht etwa weniger telefoniert. Aber die gestiegene Gesamtnutzungszeit geht zulasten der zur Verfügung stehenden Zeit des Konsumen-ten, was dazu führt, dass weniger klassischer Rundfunk konsumiert wird.

Internet als Videokanal

Einen deutlichen Einfluss auf den klas-sischen Rundfunk üben auch neue Nut-zungsszenarien der letzten Jahre aus. So hat sich die Online-Videosehdauer 2009 verdoppelt und die steigt rasant weiter. Im deutschsprachigen Raum werden heute bereits über 35 Minuten Videokon-sum im Web pro Tag gezählt! Und es gibt keine Anzeichen, dass diese Entwicklung abreisst.

Die persönliche Radiostation

Neben Videos haben sich persönliche Ra-diostationen etabliert, die dem Nutzer das

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nen werden mehr Feedback auf ihre In-halte bekommen und das oftmals in Echtzeit, so dass sie sich in Zukunft über-legen werden, wie sie dieses Feedbacks live in die Sendungen einbauen können.

Auch die Inhalte werden nicht die glei-chen bleiben. On-Demand-Nutzung, In-teraktion und natürlich auch Eigenpro-duktionen werden dazu führen, dass andere Inhalte und vor allem auch neue Inhalte in den Rundfunk kommen.»

Gerade der letzte Punkt wird sehr spannend, denn wir stehen erst am Anfang, wenn es darum geht, Inhalte und Geschichten über verschiedenen Medien hin zu erzählen.

Und auf, in die reale Zukunft!

Beeindruckt von der präsentierten media-len Zukunft folgte im Anschluss an die Fragen an Bertram Gugel die Vorstellung und Besichtigung des «Zambo»-Studios. Dieses erste trimediale Studio wurde in ei-nem ehemaligen Konzertsaal des Radio-studios Zürich eingerichtet. Hier werden Radio-, Fernsehen und Internetbeiträge von den gleichen Machern unter dem sel-ben Dach produziert und verbreitet. «Das Kinderprogramm ‹Zambo› dient auch als Modell im Kleinen, was die SRG SSR mit der Medienkonvergenz im grossen Stil vor hat bzw. wie an deren Umsetzung gearbei-tet wird», erklärte Christoph Gebel, der SRG-Unterhaltungschef.

Zusammengefasst von Oliver Schaffner

Ausgabe 2/2011

Musikprogramm zusammenstellen, das er gerne hören will. Zum Beispiel die 50 Mil-lionen Nutzer auf Pandora, die selbst defi-nieren, welche Lieder sie hören möchten. Daraufhin spielt Pandora entsprechend verwandte Musik in einem automatisch generierten Programm.

Chance und Gefahr für Radio und TV

Wenn Rundfunkanbieter Inhalte auf den neuen Geräten und Plattformen verfügbar machen, können sie ihr Publikum deutlich erweitern. Auf der anderen Seite können auf bisher klar zugeordneten Empfangsge-räten zunehmend auch andere als klassi-sche Rundfunkinhalte konsumiert werden. So etwa Applikationen, die bisher nur über Internet, Smartphones oder Tablets zugänglich waren. Und wer einmal einen Internet-Fernseher bedient hat weiss, dass YouTube nicht mehr Klicks entfernt ist als der eine Sender vom nächsten. Somit er-wächst eine gänzlich neue Konkurrenz für Rundfunkanbieter im Fernseher. Dies auch aus inhaltlicher Sicht, wie YouTube und Co. zeigen. Die Nutzer konsumieren nicht mehr nur vorgegebene Sendungen, son-dern lernen, dass sie eine Wahl haben. Sie können sich ihr Programm selbst zusam-menstellen und Inhalte auswählen.

Sony hat damit tausende Dollar verdient

Einige Nutzer wollen selbst etwas produ-zieren und verwenden dazu bestehende Inhalte, die sie verändern. Eine Studentin hat etwa Harry-Potter-Filme mit witzigen Sprüchen neu synchronisiert. 60 Millionen Mal wurden diese in YouTube gesehen, und das, obwohl der Filmproduzent Warner aus Copyright-Gründen die Videos laufend wieder löschen liess. Dass solche «Eigenproduktionen» gar zum Nutzen der Urheberrechte-Inhaber sein könnten, verdeutlicht das Beispiel eines privaten Hochzeitsvideos. Es zeigt Tanzszenen in einer Kirche mit Musik von Chris Brown. Das Video wurde auf YouTube millionen-fach abgerufen, worauf der Song einen

zweiten Frühling erlebte und noch einmal in die Charts kam. Sony wäre dumm ge-wesen, das Video zu verbieten.

Immer leichter selber produzieren

Auch die Anzahl der Nutzer, die eigene Inhalte selber produzieren, nimmt zu, denn die Technik wird laufend einfacher, besser und günstiger. Es geht sogar ohne eigenes Zutun, für jedermann auszuprobieren: Einfach auf qwiki.com den Suchbegriff «Zürich» eingeben, worauf sofort ein Video aus automatisch zusammengestellten In-formationen produziert wird. Über die Qualität kann man streiten, aber es zeigt, wohin der Trend läuft.

Fazit

Wenn wir über den Wandel von Fernsehen und Radio sprechen, müssen wir überle-gen, welche Auswirkungen diese Verände-rungen auf den Rundfunk haben: Rundfunk wird auf immer mehr Plattfor-men nachgefragt und kann nicht mehr nur im Radio- oder TV-Gerät, sondern muss genauso auf einen Smartphone oder einem iPad und natürlich im Inter-net stattfinden. Dazu muss sich der Rundfunk auch an die neuen Gegeben-heiten des Internets anpassen. Die Inhal-te und auch die technische Infrastruktur werden sich dahingehend ändern.

Wir werden immer mehr Interaktion mit und im Rundfunk erleben. Die Redaktio-

Bertram Gugel lässt in die mediale Zukunft blicken.

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Sektionsversammlungen 2011Sektion 1: 13. April, 18.30 Uhr, Radiostudio, ZürichSektion 2: 15. April, 18.30 Uhr, Restaurant Dörfli, UitikonSektion 3: 23. März, 19.30 Uhr, Stiftung Wagerenhof, UsterSektion 4: 8. April, 18 Uhr , Restaurant Strauss, Winterthur

Montag, 21. März, 18.00 –21.00 UhrRadio und TV auf Computer und Handy. Pädagogische Hochschule Zürich, Stampfen-bachstr. 121, Zürich. Kosten: CHF 20.–

Computer für Einsteiger, ZürichKurs I: 19./26. April, 3./10./ 17. Mai, 9.30 –11.30 UhrKurs II: 3./10./17./24./31. Mai, 14.00–16.00 UhrPädagogische Hochschule Zürich, Stampfen-bachstr. 121, Zürich. Kostenanteil: CHF 200.–

Computer für Einsteiger, SchaffhausenDaten: 17./24./27./31. Mai, 7./10./14./ 17./21./24. Juni, 9.00 –11.30 Uhr Amsler-Laffonstr. 1 D, Schaffhausen Kostenanteil: CHF 200.–

Mittwoch, 20. April, 19.00–20.30 Uhr«Lesen Sie mal Fernsehen». Wie werden Sendungen untertitelt? Fernsehstudio, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich

Anmeldungen/Infos: Tel. 044 366 15 44, [email protected]

Nach erfolgreich absolviertem Stage in den Redaktionen von «10vor10» und «ECO» ist Stephan Rathgeb seit dem 1. März 2011 als Korrespondent in Zürich tätig. Es folgt eine interne Einführungsphase, so dass er ab Mitte Mai aus den Kantonen Zürich und Schaffhausen berichten wird. Rathgeb er-setzt beim SRF Jonas Projer, der zur Kor-respondentenstelle in Brüssel wechselt.

An vielem interessiert

Schon mit 15 Jahren, noch während der Gymnasialzeit, konnte Stephan Rathgeb als freier Journalist für den «Tages-Anzei-ger», «Zürcher Oberländer» und «die Nach-richten» aus Greifensee schreiben. Als er Chefredaktor der Jugendzeitung «Toaster» wurde und später auch für «Das Magazin», «Weltwoche», «Schweizer Familie», «Schweizer Journalist» und «Annabelle» schrieb, schien seine journalistische Lauf-

bahn klassisch vorgezeichnet. Doch es kam anders. Rathgeb liess sich an der Päda-gogischen Hochschule Zürich zum Se-kundarlehrer ausbilden, war Gunther von Hagens’ Pressesprecher für dessen Anato-mieschau «Körperwelten» und wurde schliesslich selbständiger Unternehmer mit einer Donut-Bäckerei.

Die Idee entstand, während er weiter als freier Journalist für «Das Magazin» in Texas eine aufwändige Reportage über die Todes-strafe schrieb. Ein Abstecher in eine Donut-Bäckerei liess ihn dann nicht mehr los. Die «Berliner mit Loch» hatten es ihm so stark angetan, dass er beschloss, sie auch in der Schweiz einzuführen. Dort kannte man die luftigen Teigringe nämlich noch wenig. Zur Umsetzung fand Rathgeb im Fernsehjour-nalisten Gian Meyerhofer einen Partner, der sich von der Idee ebenso anstecken liess. Nach ersten Versuchen mit der Haushalts-fritteuse wurden die Ergebnisse schon bald runder in Gestalt und feiner im Geschmack. In Obermeilen fand Rathgeb schliesslich eine leer stehende Bäckerei, die er für sei-ne Zwecke umbaute. Während sich Gian Meyerhofer aber bald schon wieder seiner ursprünglichen Tätigkeit zuwandte, baute Rathgeb seine Donatli GmbH weiter aus. Doch inzwischen hat auch Stephan Rathgeb wieder auf seine ursprüngliche journalisti-sche Laufbahn eingespurt. Und die Donatli GmbH wird von einem Ehepaar als Fran-chise-Betrieb weitergeführt.

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Aus der Donut-Bäckerei zurück in die Redaktion

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neuer Korrespondent für Zürich und Schaffhausen

Journalisten sind vielseitig interessiert. Ihre Neugierde verführt manche sogar dazu, ihren Job an den Nagel zu hängen, um Tramführer oder Donut-Bäcker zu werden, so wie Stephan Rathgeb. Und einige finden wieder zurück, so wie Stephan Rathgeb.

Sc2011030801 (swissclimate.ch)

SRG ZüRIch SchaffhauSen

Ausgabe 2/2011 (März 2011),erscheint neun Mal jährlichHerausgeberschaft: Publikumsrat und Mitgliedgesell-schaften der SRG Deutschschweiz Redaktion (S. 1–13): Kurt Nüssli (kn), Pernille Budtz (pb), Denise Looser Barbera (dlb), Christa Arnet (cha)Mitarbeitende dieser Ausgabe (S. 1–13):Florian Blumer, Markus Knöpfli, Fee Riebeling, Achille CasanovaKontakt: SRG Deutschschweiz, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich, Tel.: 044 305 67 03,E-Mail: [email protected], Internet: www.srgd.chRedaktion SRG Zürich Schaffhausen(S. 14–16): Oliver Schaffner (os), Tel.: 044 994 16 61,E-Mail: [email protected]änderung an: SRG Zürich Schaffhausen,Postfach, 8042 ZürichGestaltung und Produktion: Medianovis AG, Kilchberg/ZHDruckvorstufe: Küenzi & Partner mediacheck, AdliswilKorrektorat: Ingrid Essig, WinterthurDruck: rdv Rheintaler Druckerei und Verlag AG, BerneckAuflage: 15 186 Expl. (WEMF-beglaubigt)

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März ist Zügeltermin! Melden Sie uns Ihre neue Adresse an

SRG Zürich Schaffhausen RFZ,

Brunnenhofstrasse 22, 8042 Zürich, oder

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Wieder im Beruf. Stephan Rathgeb wird neuer Kor respondent für Zürich und Schaffhausen.