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SRF macht Bundesbern greifbar Seite 4 SRG.D Mitgliederanlass bei den Swiss Indoors 2011: Möchten auch Sie dabei sein? Seite 7 SRG SSR Wahlen: Raymond Loretan wird knapp neuer SRG-Präsident. Seite 8 Publikumsrat «Schawinski»: Ein doppelter «Aeschbacher» in der halben Zeit. Seite 10 Ombudsstelle Politik statt Predigt? Beanstandung gegen «Wort zum Sonntag». Seite 12 Carte blanche Jürg Seiberth: Zerstreute Wahrnehmung. Seite 13 Bild: ImagoPress / Patrick Lüthy Zürich Schaffhausen «Auf einmal stehst du im Rampenlicht.» Seite 14 Hinter den Kulissen von «Persönlich». Seite 16 Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz Ausgabe 7/2011

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SRF macht Bundesbern greifbar Seite 4

SRG.DMitgliederanlass bei den Swiss Indoors 2011: Möchten auch Sie dabei sein? Seite 7

SRG SSR Wahlen: Raymond Loretan wird knapp neuer SRG-Präsident. Seite 8

Publikumsrat«Schawinski»: Ein doppelter «Aeschbacher» in der halben Zeit. Seite 10

OmbudsstellePolitik statt Predigt? Beanstandung gegen «Wort zum Sonntag». Seite 12

Carte blancheJürg Seiberth:Zerstreute Wahrnehmung. Seite 13

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Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG DeutschschweizAusgabe 7/2011

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2 Ausgabe 7/2011

Aktuell

editoriAl

Alexander Krombholz, CEO technology and production center switzerland ag (tpc), wird sich im Lauf des Jahres 2012 aus der operativen Unternehmensführung zurückziehen, sobald seine Nachfolge ge­regelt ist. Krombholz hat in den sechs Jah­ren seiner Amtszeit die Firma vom klassi­schen Fernsehproduktionshaus zu einem trimedial produzierenden, innovativen Unternehmen umgebaut und damit fit gemacht für die multimediale Medien­zukunft. Krombholz geht zurück nach Deutschland und wird sich unter anderem gemeinsam mit seiner Ehefrau in gemein­nützigen Projekten engagieren.

SRF bei den Leuten «Jeder Rappen zählt» hat es vorgelebt: das gemeinsame Zusammenspannen von Radio, Fernsehen und Online in einem grösseren Projekt. Neun Monate nach dem Start des fusionierten Unternehmens verleiht die Informationsabteilung von Schweizer Radio und Fernsehen mit dem Grossevent «Treffpunkt Bundesplatz» dem Begriff der Konvergenz wieder ein Gesicht. Auch wenn sich die zwei Projekte «JRZ» und «Treff-punkt Bundesplatz» inhaltlich unterscheiden, eines haben sie neben dem konver-genten Arbeiten gemeinsam: Vor Ort bei den Leuten sein schafft eine emotionale Nähe, die abstrakte Themen etwas greifbarer macht. So auch auf dem Bundesplatz, wo sich Medienleute, Politiker, Schulklassen und Neugierige während zehn Tagen begegneten: «Wie bei den alten Griechen», wie es Oskar Freysinger (SVP) auf den Punkt brachte. LINK war live vor Ort – lesen Sie den Bericht auf Seite 4 – 6.

Apropos Politik: Bei den Wahlen um das SRG-Präsidium am 22. September 2011 schlugen die Wellen hoch. Erst im dritten Wahlgang erhielt Raymond Loretan eine Stimme mehr als sein Gegenkandidat Viktor Baumeler, SRG.D-Präsident. LINK berichtet auf Seite 8 – 9.Pernille Budtz.

Neue Moderation beim «Club»: Mona Vetsch (links) und Karin Frei.

Die Redaktionsleitung und die Moderati­on beim «Club» sind neu geregelt: Karin Frei übernimmt als Nachfolgerin von Christine Maier die Redaktionsleitung und die Moderation. Die zweite Moderations­stelle besetzt Mona Vetsch in der Nachfol­ge von Röbi Koller. Die 1969 geborene

«Club» neu mit Karin Frei und Mona Vetsch Alexander Krombholz tritt als CEO tpc zurück

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Verabschiedet sich von tpc: CEO Alexander Krombholz.

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Regionalvorstand SRG.D wird vergrössertDer Regionalrat SRG.D hat auf Antrag des Regionalvorstands die Statuten der SRG.D revidiert. Neu wird der Regionalvorstand elf Mitglieder umfassen, darunter die Prä­sidentinnen und Präsidenten der sechs Deutschschweizer Mitgliedgesellschaften.

Dafür wird die Präsidentenkonferenz auf­gelöst. Weitere fünf Personen, darunter die Präsidentin oder der Präsident, werden vom Regionalrat gewählt. Die Zuwahl von Personen von aussen in den Regionalvor­stand ist damit weiter möglich.

Karin Frei arbeitet seit 1992 für Schweizer Radio DRS, unter anderem als Gastgeberin der Talksendung «Persönlich» auf DRS 1. Die 36­jährige Mona Vetsch ist seit 1997 sowohl fürs Radio als auch fürs Fernsehen als Moderatorin und Redaktorin tätig («Fernweh» auf SF 1, «Focus» auf DRS 3).

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Das Mitgliederforum der SRG Deutsch-schweiz ersetzt zwar den SRF-Kunden-dienst nicht, manchmal werden aber Fra-gen in den virtuellen Raum gestellt, die viele interessieren. Zum Beispiel im Fall vom Mitglied Christian Engweiler, Wald AR, der sich auf den Film «Akte X» auf SF zwei gefreut hat – und stattdessen Roger Federer an den US Open angebo-ten bekam. Hier einige Kommentare aus dem Forum und eine Erklärung der SRF-Verantwortlichen:

«Letzten Samstag (3. September 2011, Red.) freuten wir uns schon früh über den Film ‹Akte X›, der am Abend um 20 Uhr auf SF zwei programmiert war. Welche Enttäuschung dann, als unangekündigt Roger Federer übertragen wurde. Wenn es denn wirklich ein wichtiger Match gewe­sen wäre, hätten wir noch Verständnis da­für gehabt. Obwohl ich eigentlich sehr sportaffin bin, stören diese unangekündig­ten Übertragungen. Warum kann man sie nicht auf SF info platzieren? Ich wage mir gar nicht vorzustellen, was Menschen dazu denken, die Sport überhaupt nicht mögen.»

Christian Engweiler, Wald

«Ich bin mit den Äusserungen von Christian Engweiler einverstanden: Es geht nicht um

sportlich oder nicht, es geht um unange­kündigte Übertragungen, welche keine wichtigen und interessanten Entscheidun­gen bringen.»

Kurt Edelmann, Zollikofen

«Dass ein Zuschauer verärgert ist, wenn ein vorgesehenes Programm kurzfristig ge­ändert wird, kann ich voll und ganz nach­vollziehen. Dennoch: Sämtliche Filme kön­nen als Wiederholung jederzeit und mehrmals ausgestrahlt werden, eine Sport­übertragung hingegen ist nur live interes­sant! Haben Sie Verständnis gegenüber der Liveübertragung des Matches . Ich fin­de es sowieso tragisch, dass SRF bloss die­jenigen Spiele überträgt, in denen Roger Federer spielt. Und ja, es gibt halt auch Zu­schauer, die sich eher für Sport als für Mord interessieren.»

Myrta Müller, Bern

Wir lassen die Frage von Christian Engweiler nicht im Raum stehen, son-dern haben eine Erklärung von Schweizer Radio und Fernsehen SRF eingeholt:

«Die Länge eines Spiels im Tennis ist gene­rell nur schlecht vorhersehbar. Spielfilme werden zwar eingeplant, können aber kurzfristig entfallen, wenn – wie zum Bei­spiel am erwähnten Samstag – ein Spiel länger dauert. Das Spiel zwischen Roger Federer und Marin Cilic war kein unbe­deutendes Spiel und wurde vorangekün­digt; es handelte sich um das Spiel in der dritten Runde an den US Open. Alle Spiele mit Federer an den US Open wurden live übertragen. Generell ist es so, dass wir aus rechtlichen Gründen nur dann Sportereig­nisse auf SF info ausstrahlen dürfen, wenn auf SF zwei bereits Sport übertragen wird.»

Forum

Unangekündigt in der guten Stube: Roger Federer statt «Akte X».

«Lieber Sport als Mord!»

Was meinen Sie? Diskutieren Sie im Forum entweder zu bestehenden Themen mit oder eröffnen Sie selbst eine Diskussion unter www.srgd.ch > Forum (Login erforderlich).

WettBeWerB

Auflösung und Gewinner aus LINK 6/11

Für viele eine Überraschung: Die SRG SSR ist nicht öffentlich­rechtlich organisiert, sondern ist ein Verein. Dieser bildet die Trägerschaft für die unternehmerische Tätigkeit der SRG, steht im Dienste der Allgemeinheit und verfolgt keinen Gewinnzweck. Erich Lütolf aus Knutwil hat die Antwort gewusst und gewinnt zwei Tickets für die Livesendung «Benissimo».

Talon bis 17. Oktober 2011 einsenden an: SRG Deutschschweiz, Redaktion LINK, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich

Wann wurde das Radio- und Fernsehstudio im Bundeshaus eingeweiht?

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SRG-Rätselfragen

Karten für «Benissimo» zu gewinnen!

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4 Ausgabe 7/2011

Nach neun Monaten Schweizer Radio und Fernsehen SRF war es an der Zeit für ein erstes medienübergreifendes Projekt des fusionierten Unternehmens: Im Vorfeld der Wahlen wurde der Bundesplatz in Bern in ein grosses Radio- und Fernsehstudio verwandelt. «Treffpunkt Bundesplatz» kam gut an – bei den Verantwortlichen, den Wählern und auch bei den Politikern selbst. LINK war live dabei.

«Wie bei den alten Griechen»

SrF-Grossprojekt auf dem Bundesplatz

Politik zum Anfassen: Mit dem Grossprojekt «Treffpunkt Bundesplatz» sollte gezeigt werden, dass Politik nichts Abstraktes ist.

Auf dem Bundesplatz riecht es kurz nach Mittag köstlich. Bei strahlendem Sonnen­schein geniessen Mitarbeitende von SRF, Politiker und Bürger original Saucisson Vaudois und andere Waadtländer Speziali­täten. Wer keinen Platz an den Tischen des SRF­Bistros gefunden hat, kauert – den Tel­ler auf den Knien – im Schatten. Andere balancieren ihr Zmittag mit den Händen, die Augen auf das gläserne Radiostudio

gerichtet. Sie wollen nichts von der vor Ort produzierten Sendung «Treffpunkt Bun­desplatz – Das Magazin» verpassen. Und auch nicht von den darauf folgenden. Wer einmal hier ist, bleibt länger.

«Den Spiess umdrehen»

Während zehn Tagen fühlen Radio­ und Fernsehmoderatorinnen und ­moderato­

ren den bei den diesjährigen National­ und Ständeratswahlen kandidierenden Po­litikern und ihren Parteien auf den Zahn. Dies direkt im politischen Zentrum der Schweiz, mitten auf dem Bundesplatz, im eigens dafür errichteten Container­Village, das aus einem Fernseh­ und einem Radio­studio, einem Infostand sowie einer Foto­ und Videobox besteht. Neben Dis­kussionen, politischem Hintergrund und

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Unterhaltung präsentieren die geladenen Kantone im täglichen Wechsel kulinari­sche sowie kulturelle Spezialitäten. Heute hat die Westschweiz ihre Zelte auf dem Platz vor dem Bundeshaus aufgeschlagen. Direkt daneben wirbt die SVP um Wähler­stimmen. Morgen werden es Freiburg, Jura und Neuenburg sowie die Partei CSP sein.

Die Idee zu dem gemeinsam von Radio und Fernsehen organisierten Grossprojekt «Treffpunkt Bundesplatz» kam erstmals Ende 2010 auf, sagt Projektleiter Peter Lippuner. Zwar habe es auch vor früheren Abstimmungen so genannte Vorwahlsen­dungen gegeben, doch bislang mussten die Politiker dafür in die Landesstudios reisen. «Dieses Mal wollten wir den Spiess umdrehen – und zu den Politikern kom­men.» Die Entscheidungsträger von SRF seien sofort von dem Projekt überzeugt gewesen. Denn die dafür notwendige enge Zusammenarbeit von Radio, Fernse­hen und Online verleiht dem abstrakten Begriff der Konvergenz ein Gesicht.

Gelebte Konvergenz

Damit während der zehn Tage alles rei­bungslos funktioniert, mussten alle Beteilig­ten in den vergangenen neun Monaten Hand in Hand arbeiten: Der pensionierte TV­Journalist Lippuner kehrte eigens für «Treffpunkt Bundesplatz» in den Beruf zurück. Er koordinierte die Vorbereitungen, unterstützt von Co­Projektleiter Alexander Sautter (Radio), dem stellvertretenden Radio­Chefredaktor Peter Bertschi sowie den Fernsehleuten Dominik Stroppel und Silvan Lerch. Die Berner Eventagentur Appalooza steuerte ihrerseits ihr organisa­torisches Know­how bei. Und die Mitarbei­tenden der technology and production center switzerland ag (tpc) sorgen auch noch während der Veranstaltung dafür, dass die Technik funktioniert. Über 50 Personen sind täglich vor Ort.

«Das alles unter einen Hut zu bekommen, ist keine einfache Aufgabe», sagt Sautter. «Denn die Bedürfnisse der einzelnen Mit­streiter sind ganz unterschiedlich.» So hät­ten sich beispielsweise die TV­Designer ei­nen Holzboden für das Studio gewünscht. Die Radiomacher hingegen befürchteten, dass darauf jeder einzelne Schritt zu hören sei und stören würde. Heute ziert ein roter Teppich mit Schweizer Kreuz den Studioboden. «Konvergenz heisst eben auch, wie in einer guten Beziehung Kompromisse einzugehen», so Sautter.

«Treffpunkt Bundesplatz» am 19. September noch im Aufbau.

Co-Projektleiter Alexander Sautter (Radio) und Projektleiter Peter Lippuner (Fernsehen, rechts).

Lieber früher als später: Stimmbürger der Zukunft machen sich im «Zambo»-Studio politisch schlau.

Heute auf dem Bundesplatz-Menü: original Saucisson Vaudois und Politik auf allen Kanälen.

LINK-Autorin Fee Riebeling sucht Antworten beim SVP-Politiker Oskar Freysinger.

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Diskutieren Sie mit! «Treffpunkt Bundesplatz»: Verschwen­dung von öffentlichen Geldern oder Service public, wie er sein muss? Ihr Feedback zum Grossprojekt interessiert uns – diskutieren Sie im Mitgliederforum mit unter www.srgd.ch > Forum (Login erforderlich).

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«Konvergenz heisst eben auch, wie in einer guten Beziehung Kompromisse einzugehen.» (Sautter). Im Bild Mario Torriani, DRS 3, und ein tpc-Kameramann.

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Peter Lippuner ergänzt: «Das Verständnis für das jeweils andere Medium wächst – auch während des Projekts.»

Mittendrin statt nur dabei

Für die beiden Koordinatoren ist die Ar­beit mit Abschluss der Planung noch lan­ge nicht getan. Zwar liegt die heisse Phase hinter ihnen, doch trotzdem müssen sie tagtäglich auf dem Bundesplatz präsent sein – teilweise von fünf Uhr in der Früh bis in die Nacht. Denn so lange senden Radio und Fernsehen. Und währenddes­sen können jederzeit Fragen auftauchen oder verbesserungswürdige Dinge ins Auge fallen: Bei einem Rundgang regist­riert Alexander Sautter beispielsweise, dass die Tür zum gläsernen Studio quietscht: «Sie sollte repariert werden.»

Von den Aktivitäten im Hintergrund be­kommen die Besucher der Veranstaltung kaum etwas mit. Für sie zählt lediglich das, was auch aus Sicht der Verantwortlichen in den letzten beiden Septemberwochen im Vordergrund steht: die Politik. Nicht nur können sie hier die Wahlkampfbemühun­gen der Parteien vor Ort live verfolgen, sondern diese auch im Fernsehen und Radio nochmals erleben oder das Ganze online kommentieren. Nach dem Auftritt von SVP­Nationalrätin Natalie Rickli bei

DRS 3 geht es auf Facebook, Twitter und YouTube hoch her. Dank der konvergenten Möglichkeiten können sich die Bürgerin­nen und Bürger direkt am politischen Diskurs beteiligen.

Positive Reaktionen

Auch Gymnasiastin Jenny Bruder, die ge­meinsam mit ihren Klassenkameraden am Morgen das Bundeshaus besucht hat, nutzt diese Chance: Sie hat die Fotobox für sich entdeckt und lässt sich zusammen mit ihrer Freundin mit den dort ausliegenden Statements fotografieren. Obwohl sie laut

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eigener Aussage bisher nur wenig Ahnung von Politik hat, hält sie das «L’état, c’est moi»­Schild hoch. Ihr Urteil: «Treffpunkt Bundesplatz senkt die Hemmschwelle und macht Bundesbern greifbar. Das finde ich super.» Die anderen Besucher blasen ins gleiche Horn. Ebenso die Parteien.

Nur eine hätte sich im Vorfeld negativ über das Grossprojekt geäussert, sagt Peter Lippuner: In einem Communiqué schimpf­te die SVP, die Partei des heutigen Tages, «Treffpunkt Bundesplatz» als eine «Ver­schwendung von öffentlichen Geldern». Doch so schlecht könne das erste gemein­same Baby von Radio und Fernsehen nicht sein. Schliesslich zeigte sich SVP­ Nationalrat Oskar Freysinger vor Ort rest­los begeistert: Demokratie pur sei das, was SRF in Bern ermögliche: «Damit folgt das Schweizer Radio und Fernsehen den Tra­ditionen der alten Griechen.» Denn in der Antike hätte Politik auch auf freien Plätzen stattgefunden. Es scheint, SRF hat alles richtig gemacht.

Fee Riebeling

«L’état, c’est moi»: Gymnasiastin Jenny Bruder (rechts) mit Freundin in der Fotobox auf dem Bundesplatz.

Hinweis für Mitglieder Weitere Fotos vom Bundesplatz befinden sich in der Fotogalerie unter: www.srgd.ch > Mitgliedschaft > Fotogalerie (Login erforderlich).

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7Ausgabe 7/2011

Das grosse Tennisfinale live erlebenexklusiver mitgliederanlass

Vom 29. Oktober bis 6. November 2011 präsentieren die Swiss Indoors Basel im Rahmen der ATP World Tour 500 einmal mehr Tennis vom Feinsten. Beim schweize­rischen Tennishöhepunkt und drittgröss­ten Hallenturnier der Welt treffen die welt­besten Racketkünstler aufeinander. Roger Federer wird an seinem Heimturnier den Titel erneut verteidigen wollen. An den sieben Tagen des Hauptturniers werden über 70 000 Zuschauer erwartet – darunter auch einige Mitglieder der SRG Deutsch­schweiz.

Als Event des Jahres haben sich die Swiss Indoors zum sportlichen und gesellschaft­lichen Höhepunkt für weite Kreise aus Wirtschaft, Kultur und Sport entwickelt. Wer nicht live in Basel präsent ist, profitiert von der Fernsehübertragung des Grossan­lasses. Die SRG SSR und die Swiss Indoors Basel haben nämlich ihren Vertrag um vier Jahre bis und mit 2014 verlängert. Beide Parteien dokumentieren mit diesem Schulterschluss den Willen zur nachhalti­gen medialen Abdeckung des beliebten Schweizer Sportanlasses. An diesem pro­duziert die SRG SSR das Fernsehsignal für die weltweite Distribution im Rahmen des ATP TV World Pools 500. Das Turnier er­reicht eine Projektion auf allen fünf Konti­nenten in 180 Ländern der Welt.

Aber warum in die Mattscheibe schauen, wenn man live dabei sein kann – und zwar im exklusiven Rahmen eines SRG.D­Mitgliederanlasses? Hier werden Sie zudem mit einem feinen Apéro riche vor dem Doppel­ und dem Einzelfinalmatch verwöhnt und Gelegenheit erhalten, sich mit anderen tennisinteressierten Mitglie­dern zu unterhalten.

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Alljährlich versammelt sich die Tennisweltelite in der prächtigen St. Jakobshalle in Basel für eines der grössten Hallenturniere der Welt, die Swiss Indoors Basel. Mit etwas Glück sind auch Sie am Finaltag am 6. November 2011 dabei.

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Mitgliederanlass am Finaltag der Swiss Indoors Basel 2011 Möchten Sie am grossen Finaltag in der St. Jakobshalle in Basel bei den zwei Finalspie­len (Doppel und Einzel) live dabei sein? Datum und Zeit: Sonntag, 6. November 2011, ab 11.00 bis ca. 18.00 Uhr. Nehmen Sie an der Verlosung der beschränkten Anzahl Plätze teil! Achtung: nur für Mitglieder.

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Ich komme allein. Wir kommen gerne zu zweit. (Zutreffendes bitte ankreuzen)

Anmeldetalon bis spätestens 15. Oktober 2011 einsenden an: SRG Deutschschweiz, Mitgliederservices, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich

Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich benach rich­tigt. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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8 Ausgabe 7/2011

Hauchdünner Wahlsieg für Raymond Loretan

SRG-Wahlen 2011

Raymond Loretan wird in seinem neuen Amt Weitsicht und diplomatisches Gespür brauchen.

Zwei Wahlgänge lang lagen Viktor Baumeler und Raymond Loretan mit jeweils 20 Stim-men Kopf an Kopf. Dann unterbrach der amtierende SRG-Präsident Jean-Bernard Münch die Versammlung und bat die De-legierten, sich nochmals zu besprechen. Bei einem dritten Gleichstand hätte ge-mäss Reglement das Los entscheiden müssen. Oder die Wahl wäre verschoben worden. Doch so weit kam es dann doch nicht: In der dritten Runde entschied der 56-jährige Westschweizer das Rennen mit 21 zu 19 Voten für sich. Das Zünglein an der Waage war – bei einer Enthaltung – eine einzige Stimme. Ein Achtungserfolg für den knapp unterlegenen Deutsch-schweizer Kandidaten. Immerhin.

«Röschtigraben» ist ein Klischee

Wenn Münch das Wort «Röschtigraben» hört, sträuben sich bei ihm alle Nacken-haare. «Im Verwaltungsrat gibt es keinen Graben zwischen den Sprachregionen», sagte er am Rande der Medienkonferenz im Anschluss an die Wahl. Die sprachregio-nale Zusammensetzung des VR sei jedoch, neben einem optimalen Kompetenzenmix, von zentraler Bedeutung. Heute sitzen fünf Deutschschweizer und vier Vertreter der lateinischen Schweiz im Neuner-Gremium.

Warum sprach sich der VR gegen Baumeler aus, einen Vertreter der Trägerschaft und als VR-Mitglied ein Kandidat aus den eigenen

Reihen? Nach jahrzehntelanger Präsident-schaft aus der lateinischen Schweiz wäre die Deutschschweiz ohnehin wieder einmal an der Reihe gewesen, die SRG zu präsidie-ren. Warum nominierte der VR mit Loretan einen externen Kandidaten? «Die Träger-schaft ist mit ihren vier Regionalpräsiden-ten ausreichend im VR vertreten», entgegnet Münch, «einen Anspruch aufs Präsidium besteht nicht. Für die künftigen Aufgaben braucht es eine kommunikative Persönlich-keit, die gegen aussen wirken kann.»

Als Münch selber 2002 – damals noch vom Bundesrat – zum SRG-Präsidenten er-nannt wurde, habe man (wie immer) ex-tern einen Medienspezialisten gesucht,

Nervenkitzel pur erlebten die 41 SRG-Delegierten am 22. September, dem Tag der Wahl des neuen SRG-Präsidenten. Mit nur einer Stimme Unterschied unterlag der SRG.D-Präsident Viktor Baumeler seinem Westschweizer Kontrahenten Raymond Loretan.

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der eine richtige Governance einführen konnte. Da er von früher das Unterneh-men von der operativen Seite her kannte, war er in der Lage, die SRG SSR auch orga-nisatorisch zu reformieren. «Dieser Prozess ist nun weitgehend abgeschlossen und die Anforderungen sind anders gewor-den», sagt Münch. Deshalb und weil er ge-gen zu lange Mandate sei, habe er sich dazu entschlossen, nach neun Jahren nicht mehr zu kandidieren. Baumeler sei ein SRG-Insider, der sich bei der Reform verdient gemacht habe und dessen Kom-petenz im VR unbestritten sei. «Aber der VR gewichtete Loretans diplomatische und innenpolitische Erfahrung sowie sein Netzwerk in Wirtschaft und Bundesbern höher», erklärt er.

Enttäuschte Delegierte

Natürlich wäre er gerne SRG-Präsident ge-worden, sagt Baumeler zum knappen Ent-scheid, aber den Bettel schmeisse er trotz-dem nicht hin: «Ich bleibe Präsident der SRG Deutschschweiz. Im Verwaltungsrat ar-beite ich weiterhin loyal und mit vollem Einsatz mit.» Weiter mag er die Wahl nicht kommentieren.

Niggi Ullrich, Präsident der SRG Region Basel und SRG.D-Vize macht keinen Hehl aus seiner Enttäuschung und spricht von einem «Achtungs-Misserfolg». «Wir haben den Entscheid zu akzeptieren. Zu hadern bringt nichts, es warten dringende und gros-se Aufgaben auf die SRG.D, die wir jetzt und in Kooperation mit dem neuen Präsidenten angehen müssen.» Dennoch: Nicht im Raum stehen lassen möchte er die Äus-serung des VR im Vorfeld der Wahl, dass die Deutschschweizer Präsidenten mit ihrem Antrag einen unschweizerischen Machtanspruch hätten demonstrieren wol-len. «Mit 18 Deutschschweizer Repräsentan-ten der 41-köpfigen Deligiertenversamm-lung sind wir klar in der Minderheit. Fast macht es den Anschein, als ob ein VR-Präsi-dium SRG SSR aus dem Kreis der Deutsch-schweizer Trägerschaft seit 46 Jahren (!) ein geradezu groteskes Ding der Unmöglich-keit wäre.»

Auch Evi Rigg, Präsidentin der SRG Zürich Schaffhausen und Chefin der Deutsch-schweizer Präsidentenkonferenz, bedauert das Wahlergebnis: «Herausforderungen wie die anstehende Revision des Radio- und Fernsehgesetzes kommen auf uns zu. Es wäre gut gewesen, einen Insider und pro-funden Kenner der SRG an der Spitze des Unternehmens und des Vereins zu haben.»

Grossbaustellen warten

Mit Loretan erhält die SRG einen Präsiden-ten, der die Vereinsstruktur des Unterneh-mens als Stärke sieht und die Bedeutung der Trägerschaft hochhält, wie er an der Medienkonferenz zu seiner Wahl durchbli-cken liess. Die Trägerschaft stehe ein für die Unabhängigkeit der SRG SSR, für die Qualität der Programme und für deren Ver-ankerung in der Gesellschaft. «Gerade im auf uns zukommenden Diskurs über Auf-gabe und Definition des Service public ist eine starke Basis unabdingbar.»

Gesetzesrevision und Service-public-De-batte sind aber nur zwei Baustellen, die den neuen Präsidenten ab 1. Januar 2012 beschäftigen werden. Von der Finanzie-rung ganz abgesehen. Rüsten muss er sich auch für den Grabenkampf zwischen der SRG und den Verlegern im Online-Bereich. Hier wird er sein ganzes diplomatisches Geschick benötigen, denn UVEK-Vorstehe-rin Doris Leuthard möchte, dass sich die Branche selber einigt.

Loretan, der bilingue deutsch und franzö-sisch ist, signalisiert Dialogbereitschaft auf allen Ebenen, – mit den Verlegern, mit Bundesbern, aber besonders auch mit der Basis: «Die SRG muss durch die Träger-schaft in der Bevölkerung breit und solide verwurzelt sein.»

Christa Arnet

Vom Weltbürger zum SRG- Präsidenten

Ein Hauch von Glamour umgibt den neu-en SRG-Präsidenten, der von 2002 bis 2007 Schweizer Generalkonsul im Bot-schaftsrang in New York war. Schon vor-her war Raymond Loretan fünf Jahre lang Schweizer Botschafter in Singapur und im reichen Sultanat Brunei Darussalam. Wie eine magische Zahl zieht sich die Fünf durch seine berufliche Laufbahn: 1993 bis 1998 war er CVP-Generalsekretär. Seit 2007 betreibt er in Genf als Partner das Beratungsbüro Fasel Balet Loretan. Just fünf Jahre später, am 1. Januar 2012, tritt er sein neues Teilzeitamt an der SRG- Spitze an.

Vor seiner Zeit in der Diplomatie war der studierte Jurist mit Diplom in internatio-nalem Recht zweimal fünf Jahre lang – von 1983 bis 1993 – in der Eidgenös-sischen Verwaltung tätig, und dies gleich in drei Departementen (als Sekretär im Aussenministerium und als persönlicher Berater von alt Bundesrat Arnold Koller im Militär- sowie im Justiz- und Polizeide-partement). Doch all dies ist nur ein klei-ner Teil im beruflichen Rucksack des agilen 56-Jährigen.

Heute ist er neben seiner Beratungstätig-keit Verwaltungsratspräsident der Genolier Swiss Medical Network sowie der Groupe Société Suisse des Explosifs, sitzt im Ver-waltungsrat der Cave Vins des Chevaliers und ist Mitglied der «Assemblée constituante de la République et canton de Genève». Loretan ist verheiratet, hat drei Kinder und wohnt im Kanton Waadt.

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Raymond Loretan im Jahr 2006 als singender Gastgeber in seiner Residenz in New York mit den Gästen Christine Rhomberg (Sponsoring Lucerne Festival) sowie Isabelle und Jürg Reinshagen (damals Präsident Lucerne Festival, v. l.).

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Der SRG-Verwaltungsrat besteht aus neun Mitgliedern. Vier davon sind von Amtes wegen die Präsidenten der vier Regionalge-sellschaften, zwei sind vom Bundesrat und weitere zwei sowie der Präsident werden von der Delegiertenversammlung ernannt.

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10 Ausgabe 7/2011

Ein doppelter «Aeschbacher» in der halben Zeit

«Schawinski» auf SF 1

Temporeich und intensiv: der neue Talk von Roger Schawinski

Das hohe Talk-Tempo, welches Roger Schawinski in den ersten drei Sendungen anschlug, wurde vom Publikumsrat als sehr anstrengend beurteilt. «Ein doppelter Aeschbacher in der halben Zeit», fasst ein Ratsmitglied den Gesamteindruck pas-send zusammen. Schawinski lasse seine Gäste jeweils kaum aussprechen, wodurch zwar viele Themen angeschnitten, aber nicht vertieft werden, so die Kritik der an der Sitzung teilnehmenden Ratsmitglieder.

Steigerungspotenzial erkennbar

Bereits im Verlauf der ersten bis zur dritten Sendung sei allerdings eine po-sitive Steigerung erkennbar gewesen: «In der ersten Sendung wurde die hoch ge-legte Latte heruntergerissen, in der zwei-

ten hat sie noch gewackelt und in der dritten ist sie souve rän liegen geblieben», lautete das Fazit eines Ratsmitglieds.

Blick hinter die Fassade

Diego Yanez, Chefredaktor Fernsehen, und Roger Schawinski verteidigten den tempo-reichen Talk-Stil: «Wenn man die Gäste aussprechen und ausschweifen lässt, wür-de die Sendung an Spannung und Intensi-tät verlieren», hält Yanez fest. «Wir wollen nicht, dass die Gäste Gelegenheit haben, ihre Schokoladenseiten zu präsentieren, sondern wir wollen hinter die Fassade blicken», so Schawinski weiter. Dies gelin-ge nur, indem er die Gäste mit ihren eige-nen Widersprüchen konfrontiere und sie unter ständigen Druck setze: «Um einen

Spannungsbogen zu erzeugen, nehme ich jeweils bewusst die Gegenposition ein.» Genau diese Spannung und Intensität wird von den Ratsmitgliedern geschätzt und soll unbedingt beibehalten werden. «Was? Waren das schon fünf Minuten?», fragte ein Ratsmitglied nach einer kurzen Sendesequenz aus «Schawinski» erstaunt und lieferte so den besten Beweis dafür, was die Sendung ausmacht. Mit der kurz-weiligen, intensiven Unterhaltung und der Fokussierung auf einen einzelnen Gast un-terscheide sich «Schawinski» von anderen Talk-Sendungen des SRF, wie beispielswei-se dem «Club» oder der «Arena», und stel-le somit eine wertvolle Ergänzung im SRF-Programm dar, so das abschliessende Fazit des Publikumsrats.

Jasmin Rippstein

Die Latte für den «Schawinski»-Talk war sehr hoch gelegt, die Erwartungen durch SRF und Roger Schawinski selbst noch höher getrieben. Die Gefahr des Scheiterns war also gross. Trotzdem überzeugte die Sendung mehrheitlich.

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Ausgabe 7/2011

Der «Donnschtig-Jass» ist eine traditionsreiche Sommersendung, die bereits seit 1992 jeden Sommer erfolgreich im Programm von SRF läuft. Nach über 20 Jahren beurteilte der Publikumsrat erstmals das Sendeformat.

Insbesondere der neue Moderator, Roman Kilchsperger, überzeugte durchwegs. «Roman Kilchsperger als Moderator hat mich trotz anfänglicher Skepsis sehr posi-tiv beeindruckt», hält eine Publikumsrätin an der Sitzung fest. Auch Christoph Gebel, Abteilungsleiter Unterhaltung, gesteht: «Der Moderationsentscheid war nicht einfach, aber wir sind sehr glücklich, dass es geklappt hat und der Moderator gut ankommt.»

Sanfter Wandel – Schritt für Schritt

Dass Roman Kilchsperger mehrheitlich gut ankommt, bestätigt auch Rolf Tschäppät, Be-reichsleiter Comedy und Quiz: Seit dem Mo-derationswechsel habe man einen markan-ten Marktanstieg bei den 15- bis 29-Jährigen erreicht, ohne dabei die bisherigen Zu-schauer zu verlieren. Dies bestätige den sanften Wandlungsprozess, in welchem man die Sendung Schritt für Schritt modernisie-ren und einem breiteren Publikum zugäng-

lich machen wolle, ohne dabei die langjähri-gen Zuschauer zu verlieren.

Telefonjasser und die Tücken der Technik

Dass der Telefonjasser nicht – wie von Roman Kilchsperger öfters suggeriert – zuhause sitzt, sondern jeweils vor Ort aus einer Kabine zugeschaltet wird, war nicht allen Ratsmitgliedern bewusst und sorgte für Irritationen. Rolf Tschäppät erklärte, dass es aufgrund der Verbreitung des digitalen Fernsehens nicht mehr möglich gewesen sei, eine Livesendung auf altbe-währte Weise zu produzieren: «Der Telefon-jasser muss neu vor Ort sein, damit Gleich-zeitigkeit garantiert ist.» Christoph Gebel räumte aber ein, dass Roman Kilchsperger den Zuschauern nicht suggerieren dürfe, dass die Telefonjasser von Zuhause aus zugeschaltet werden. Dies müsse er in Zu-kunft unterlassen.

Jasmin Rippstein

Petra Meier Marbacher aus Stans, Kanton Nidwalden, wurde 1968 geboren und ist verheiratet. Nach der Maturität für Er-wachsene studierte sie auf dem zweiten Bildungsweg Rechtswissenschaften an der Universität Luzern. Im Anschluss an das Praktikum erwarb sie im Jahr 2010 das Anwaltspatent und arbeitet seitdem als juristische Mitarbeiterin bei der Zentralschweizer BVG- und Stiftungs-aufsicht (ZBSA) in Luzern.

Meier Marbacher ist Mitglied der SRG Nidwalden und trat im Juni an Marlène Wirthner-Durrers Stelle im Publikumsrat. Zu ihrer neuen Tätigkeit meint sie: «Als Medieninteressierte schätze ich die Gele-genheit, Sendungen kritisch zu reflektie-ren und meine Sichtweise im Publikums-rat sowie den SRG-Programmschaffenden darlegen zu können. Dabei verstehe ich mich insbesondere als eine Vertreterin des nicht in der Medien branche tätigen Publikums.»

Einen Überblick über alle Publikumsräte der SRG Deutschschweiz finden Sie unter www.srgd.ch > Über uns > Publikumsrat

Publikumsrätin Petra Meier Marbacher.

Eine positive und eine negative Überraschung

«Donnschtig-Jass» auf SF 1

Neu im Publikumsrat

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Aller anfänglichen Skepsis zum Trotz: Roman Kilchsperger überzeugte durch und durch.

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Der Publikumsrat setzt sich aus 26 Mitgliedern zusammen. Durch Feststellun gen und An re-gun gen begleitet er im Austausch mit den Verantwortlichen die Programmarbeiten von Schweizer Radio und Fernsehen SRF (vgl. auch www.publikumsrat.ch).

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12 Ausgabe 7/2011

Dürfen in der Sendung «Wort zum Sonntag» Kommentare zu aktuellen politischen und kontroversen Fragen vorgebracht werden? Diese nicht einfache, grundsätzliche Bewertung hatte die Ombudsstelle kürzlich vorzunehmen.

Politik statt Predigt?

Beanstandungen gegen «Wort zum Sonntag»

Gegenstand von nicht weniger als acht Beanstandungen war der Kommentar vom evangelisch-reformierten Pfarrer Andreas Peter in der Sendung «Wort zum Sonntag» vom 13. August 2011 über die Einführung einer Erbschaftssteuer in der Schweiz. Die Sendung sei für politische Propaganda missbraucht worden. Anstatt ethisch-christ-liche Gedanken vorzubringen, hat der Pfarrer eine politische Rede gehalten, ohne seine Botschaft in ein religiöses Umfeld zu stellen. Ein Zusammenhang zwischen sei-nem Kommentar und der drei Tage später lancierten Volksinitiative sei evident. So die wesentlichen Kritiken.

Plädoyer für eine Erbschaftssteuer

Die heftige Reaktion soll nicht überraschen und ist an sich nachvollziehbar. Denn tat-sächlich hat Pfarrer Andreas Peter in der Sendung unmissverständlich für die Einfüh-rung einer nationalen Erbschaftssteuer plä-diert. Eine solche Steuer sei die gerechteste Steuer, die man sich vorstellen könne. Gerechtigkeit und Frieden würden eine solche Steuer geradezu fordern, so unter anderem seine Argumentation. Wurde da-durch das Sendegefäss «Wort zum Sonntag» missbraucht? Wurden damit die geltenden Programmbestimmungen verletzt?

Den Vorgaben wurde entsprochen

In seiner Stellungnahme verneint der «Sternstunde»-Redaktionsleiter diese Fra-gen. Norbert Bischofberger erinnert daran, dass das «Wort zum Sonntag» seit über 50 Jahren fester Bestandteil des Programms des Schweizer Fernsehens sei. Dabei han-delt es sich nicht um eine «Predigt im Kleinen» mit Verkündigungscharakter, son-dern soll ausdrücklich ein «Kommentar aus christlicher Sicht» sein. In der zwi-schen Radio/Fernsehen und den Kirchen getroffenen Vereinbarung aus dem Jahr 2002 heisst es denn auch, dass «die Spre-cherinnen und Sprecher im eigenen Na-men und Überzeugen durch ihre Person, durch einen profilierten Text und durch die Relevanz ihres Themas» reden. Diesen Vorgaben sei auch am 13. August entspro-chen worden. Pfarrer Peter hat wiederholt auf die christlichen Grundwerte «Gerech-tigkeit», «Frieden» und «Solidarität» hin-gewiesen. Zudem hätten sowohl der Sprecher als auch die Redaktion keine Kenntnis über den Zeitpunkt der Lancie-rung der Volksinitiative gehabt.

Deutlich erkennbare Kommentare sind erlaubt

Trotz Verständnis für die geäusserte Kritik kam die Ombudsstelle zur Auffassung, dass der Kommentar von Pfarrer Peter als rechtlich zulässig zu betrachten sei. Kom-mentare, auch über politisch kontroverse Fragen, sind am Fernsehen grundsätzlich legitim und als elementarer Bestandteil des Informationsauftrags zu betrachten. Voraussetzung dafür ist aber, dass Ansich-ten und Kommentare als solche erkenn-bar sind. Diese gesetzliche Vorgabe wird

durch die Sendung das «Wort zum Sonn-tag» erfüllt, denn sie wird eindeutig und transparent als Ort für persönliche Gedan-ken zu drängenden Themen der Gegen-wart angekündigt.

Dass das Argumentarium von Pfarrer Peter ziemlich genau demjenigen der am 16. Au-gust lancierten Volksinitiative «Millionen-Erbschaften für unsere AHV besteuern (Erbschaftssteuerreform)» entspricht, soll nicht überraschen. Dieselben Argumente bringt nicht nur das Initiativkomitee hervor, sondern wurden bereits vor zwei Jahren von der Nationalkommission für sozialethi-schen Fragen «Justitia et Pax» der Schwei-zer Bischofskonferenz vertreten. In seinem Kommentar hat Pfarrer Peter somit diese Haltung übernommen. Es wäre meines Er-achtens deshalb falsch, von einer Bevorzu-gung einzelner Parteien zu sprechen.

Was den Zeitpunkt der Sendung betrifft – drei Tage vor der offiziellen Lancierung der längst angekündigten Volksinitiative – hätte die Redaktion von diesem Zusammenhang wissen müssen, denn die Einladung für die Pressekonferenz wurde bereits zehn Tage früher verschickt. Doch dies ist für mich nicht massgebend. Der Kommentar von Pfarrer Peter wäre rechtlich nur problema-tisch gewesen, wenn über das behandelte Thema eine Abstimmung angesetzt wäre. In Bezug auf die Frage der Erbschaftssteuer ist dies aber nicht der Fall. Auch in dieser Hin-sicht habe ich das «Wort zum Sonntag» von Pfarrer Andreas Peter als rechtlich zulässig erachtet.

Achille Casanova

Ombudsstelle SRG.D, Kramgasse 16,3011 Bern, www.ombudsstelledrs.ch

OmBuDSStelle

Pfarrer Peter polarisierte, sein Kommentar war aber rechtlich zulässig.

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Zerstreute WahrnehmungDie Medien verbinden die Menschen; sie überbrücken geografi-

sche und historische Distanzen. Das Telefon verbindet uns mit

den Verwandten in Australien, das geschriebene Wort mit der

Antike. Die Medien sind immer nahe beim Leben, sie bilden es

ab, sie formen es, und manchmal ersetzen sie es auch.

In den letzten zweihundert Jahren haben sich die Medien ex-

plosiv entwickelt. Wie begrenzt und eindimensional war um 1830

der Morseapparat, wie weit und vieldimensional ist heute das

World Wide Web. Der Mensch hat sich parallel dazu kaum verän-

dert. Seine Anliegen, Inhalte und Werte sind fast gleich geblie-

ben. Zum Vergleich: Den Faustkeil benutzte der Mensch eine

Million Jahre lang, ohne ihn gross zu verändern; parallel zu die-

sem technischen Stillstand des Faustkeils hat sich der Urmensch

vielfältig verändert und ist zum Homo sapiens geworden.

Die neuere Mediengeschichte wird angetrieben vom

Fortschritt der Technik und vom Streben nach Vielfalt.

Die Haltung des Publikums wandelt sich dabei von

der konzentrierten zur zerstreuten Wahrnehmung.

Auch mich faszinieren Technik und Zerstreuung, aber

manchmal sehne ich mich nach konzentriertem,

prägnantem und vor allem überzeugendem

Inhalt. Diese Faszination und diese Sehn-

sucht prägen unsere Medien. Sie streben

nach inhaltlicher Konzentration (aktuell,

innovativ, kurz, prägnant), aber sie schaf-

fen oft nur technische Zerstreuung

(zeitlos, repetitiv, und vieldeutig).

Beobachten wir zum Beispiel den

aktuellen Wahlkampf in den Medien,

so ist der allgemeine Wirbel überzeugender als die einzelnen

Statements. Damit bilden die Medien unser Leben ab, unsere

Umbruchzeit, die hektische und wenig erfolgreiche Suche nach

Erklärungen fürs Scheitern und nach Modellen fürs Gelingen.

Zurzeit werden die Karten neu gemischt und – trotz gegenteili-

ger Beteuerungen – kennt noch niemand das Blatt, das wir dem-

nächst in der Hand halten werden.

Walter Benjamin hat sich 1935 in seinem epochalen Aufsatz ‹Das

Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit›

mit diesem Thema befasst. Ich interpretiere ihn so, dass der

Nutzen der technischen Medienentwicklung nicht die Vermitt-

lung von feststehenden Inhalten ist, sondern das Einüben der

‹zerstreuten Wahrnehmung›. Sozusagen das Schärfen der Sinne

der Menschen, damit ganz neue Erkenntnisse gewon-

nen und die Fundamente für eine andere –

hoffentlich bessere – Gesellschaft gelegt

werden können.

Jürg Seiberth, Publikumsrat

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CARte BlAnChe

13Ausgabe 7/2011

Kommentare zur Carte blanche:[email protected]

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14 Ausgabe 7/2011

«Hautnah bei den Stars», so könnte das Po-diumsgespräch der SRG Zürich Schaffhau-sen auch genannt werden. Denn nach dem Live-Talk mit Andi Melchior, Leiter Kommission für Öffentlichkeitsarbeit SRG ZH SH, blieben alle jungen TV-Stars zum anschliessenden Apéro, mischten sich un-ter das Publikum und standen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung – was auch rege genutzt wurde. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass sich eine Mitgliedschaft bei der SRG Zürich Schaffhausen lohnt, er-hält man doch Mehrwerte, die man sonst nirgends in dieser Form bekommt.

Rund 100 Besucherinnen und Besucher be-grüssten zusammen mit Moderator Andi Melchior die vier jungen TV-Promis: Cornelia Boesch moderiert neu die Hauptausgabe der «Tagesschau», Corinne Waldmeier die Gesundheitssendung «Puls», Tobias Müller taucht als «Einstein»-Moderator in die Welt

Auf einmal stehst du voll im Rampenlicht

Podiumsgespräch mit jungen TV-Persönlichkeiten

der Wissenschaft und Urs Wiedmer stemmt sich gegen den steifen Wind der Politsendung «Arena».

Baldrian auf dem Nachttisch

Corinne Waldmeier hatte genau am Mon-tagabend zuvor ihre Premiere bei «Puls». Sie löste Nicole Westenfelder ab, die sechs Jahre lang die Sendung prägte und Mass-stäbe setzte. Dass sie daran gemessen wer-de, sei ihr klar. Doch sie äusserte sich auch gegenüber den Medien bisher nur sehr zu-rückhaltend dazu. Denn es brauche ein paar Sendungen, bis man sich eingearbei-tet habe, Routine bekomme und sich das Publikum an das neue Gesicht und somit den neuen Charakter der Sendung ge-wöhnt habe. Diese Meinung teilte auch Urs Wiedmer, der in der «Arena» oft einem be-sonders harten Wind ausgesetzt ist. Die volle Konzentration auf den Verlauf der Dis-

Ob als «News Anchor» in «Tagesschau», «Dompteur» in «Arena», «Frau Doktor» vor der «Puls»-Kamera oder als «Düsentrieb» im «Einstein»-Studio – wer im Fernsehen als neu angepriesen wird, weckt Erwartungen, steht im Rampenlicht und erntet nicht nur Lorbeeren. Wie gehen junge Menschen mit diesem Druck um? Wie erlebten sie ihr erstes Mal vor der Kamera? Andi Melchior befragte vier junge TV-Persönlichkeiten im Fernsehstudio am Leutschenbach.

kussionen und Gespräche sei für ihn noch eine der grössten Herausforderungen. Wiedmer erzählte von einem besonderen Vorfall, der dies veranschaulicht. In einer «Arena»-Sendung wurde eine Schülerin aus den Zuschauerreihen ohnmächtig, genau hinter Doris Leuthard. Er musste gleichzei-tig verfolgen, was mit der jungen Frau ge-schieht und was im selben Moment Doris Leuthard erzählte. In zwei Jahren werde er sicher routinierter mit solchen Situationen umgehen, die ja sonst eher aussergewöhn-lich seien, aber doch typisch für eine Sen-dung, in der oft mehrere Redner gleichzei-tig ihre Meinung kundtun möchten. Eines seiner Ziele für die «Arena» sei, die «Gehäs-sigkeiten» aus der Sendung zu verbannen. Einfach wird dies nicht werden, denn be-reits hört man vereinzelt Reaktionen, die Sendung sei nur noch eine «Kuschelarena». Aber allen recht machen kann man es ohnehin nicht. Ob er aufgeregt gewesen sei

SRG ZüRich SchaffhauSen

V. l. n. r.: Urs Wiedmer («Arena»), Corinne Waldmeier («Puls»), Moderator Andi Melchior (SRG ZH SH), Cornelia Boesch («Tagesschau»), Tobias Müller («Einstein»).

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einer Augenentzündung nicht vor die Kamera treten konnte und kein anderer Ersatz aufzutreiben war, wurde sie ange-fragt, spontan einzuspringen. «Da blieb keine Zeit mehr, nervös zu werden», meinte Boesch, die somit ihre Premiere unerwar tet vorverschieben konnte. «Was ist denn anders gegenüber der normalen ‹Tagesschau›?», wollte der Moderator wissen. Die «Tagesschau»-Haupt ausgabe fühle sich ganz anders an als eine «normale» Ausga-be, es ist immerhin die meist gesehene Sen-dung im Schweizer Fernsehen. «Das macht auch stolz», er gänzte Cornelia Boesch.

Noch keine Premiere-Gefühle hatte Tobias Müller, der neue «Einstein»-Moderator. Sei-ne erste Sendung folgte erst zwei Tage nach der Podiumsdiskussion. Doch er freue sich auf seinen ersten Auftritt, wenn auch die Flasche Baldrian noch auf seinem Nacht-tisch stehen würde, meinte der jüngste Ge-

Ausgabe 7/2011

vor seiner ersten Sendung vor rund einem halben Jahr, wollte Moderator Andi Melchior wissen. Ja sehr, Baldrian habe jedenfalls nicht mehr gewirkt. «Mir wäre lieber gewe-sen, wenn ich auch schon vor dem offiziel-len Beginn spontan als Ersatz hätte ein-springen können, so wie Cornelia Boesch», meinte Wiedmer. Cornelia Boesch, ein be-reits bekanntes Gesicht aus der «Tages-schau» zu Randzeiten, hätte eigentlich erst am 12. September zur Hauptausgabe wech-seln sollen. Doch als Katja Stauber wegen

sprächsteilnehmer dieser Runde. Immerhin habe er die Möglichkeit, auf Insider-Tipps zurückzugreifen, mutmasste Andi Melchior. So könne die Freundin Sara Hildebrand be-stimmt von ihrem ersten Mal bei «glanz & gloria» berichten. Mit solchen Fragen zum Privatleben machen sich die Journalisten übrigens nicht gerade beliebt, auch wenn für die grossen Medienhäuser gerade Homestorys von Fernseh-Newcomern wohl der Quotenrenner wären. Da waren sich alle vier Moderatorinnen und Moderatoren

einig und setzten Grenzen. Cornelia Boesch brachte es auf den Punkt: «Homestorys sind so lange zulässig, wie sie von öffentli-chem Interesse sind, nicht aber, wenn sie nur der Befriedigung öffentlicher Neugier dienen». Den Schutz verstärken könne ein verständnisvoller Chef sowie einfache Massnahmen wie die Telefonnummer aus dem Telefonbuch streichen zu lassen, er-gänzte die «Tagesschau»-Sprecherin.

Die Besucherinnen und Besucher dieses besonderen Anlasses der SRG Zürich Schaffhausen werden nun wohl aufmerk-sam verfolgen, wie sich die Jungmoderato-ren behaupten und entwickeln werden. Denn «heute top, morgen flop», wie Andi Melchior in seiner Fragerunde bemerkte, ist in der Medienwelt ein nicht unrealisti-sches Risiko. Mit diesem Druck muss jeder, der vor einer Kamera postiert, umgehen können. Die vier Gesprächsteilnehmer ha-ben jedenfalls alle ihre eigene Strategie dazu angelegt. «Wir drücken allen die Daumen und wünschen viel Erfolg», so-Melchior. Das bekräftigte auch Evi Rigg, Präsidentin der SRG Zürich Schaffhausen, bei ihrem Schlussvotum.

Oliver SchaffnerBegegnungen beim Apéro. Urs Wiedmer (Mitte) im Gespräch mit Besuchern.

Cornelia Boesch (links) beantwortet persönliche Fragen.

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16 Ausgabe 7/2011

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Montag, 17. Oktober 2011, 19.15 UhrLive-Aufzeichnung «Literaturclub» auf SF 1. Papiersaal Sihlcity, 8045 Zürich. Mitglieder aller Sektionen. Tickets für Plätze im Publikum unter: www.literaturclub.sf.tv oder Tel. 044 305 66 11.

Mittwoch, 26. Oktober 2011, 18.00 – 21.00 UhrBasisseminar: Geschichte und Tätigkeits-gebiet der SRG Zürich Schaffhausen. Fernsehstudio Leutschenbach, Zürich. Mitglieder aller Sektionen. Info/Anmeldung: SRG ZH/SH, Tel. 044 366 15 44 oder www.rfz.ch

Sonntag, 6. November 2011Mitgliederanlass. Finale der Swiss Indoors 2011 in Basel. Siehe Seite 7.

Montag, 14. November 2011, 18.00 – 21.00 UhriPod-Kurs: Radio- und TV-Sendungen auf Computer und Handy abonnieren. Päda-gogische Hochschule Zürich, Roland Egli.Info/Anmeldung: SRG ZH/SH, Tel. 044 366 15 44 oder www.rfz.ch

Donnerstag, 24. November 2011, 17.00 – 19.00 UhrFührung durch die Studios des Schweizer Fernsehens. Fernsehstudio Leutschenbach, Zürich. Mitglieder der Sektion 1. Anmel-dung: Oliver Meili, Glärnischstrasse 5, 8442 Hettlingen, E-Mail: [email protected]

Sonntag, 10. Juli, morgens um sieben Uhr im Ritterhaus Bubikon im Zürcher Ober-land: Tontechniker Martin Weidmann und seine beiden Kollegen sind bereits vor Ort. Aufgrund der unsicheren Wetterlage muss entschieden werden, ob die Sendung drin-nen oder draussen im Hof aufgezeichnet wird. Der Entscheid fällt für den Hof und sogleich werden Kabel verlegt, Boxen in-stalliert und das Mischpult aufgebaut. Das Signal werde zweigeteilt, erklärt Weidmann. Der Hof wird für das Publikum beschallt und gleichzeitig wird der Ton zum Über-tragungswagen und von dort digital zum Radiostudio geleitet. Knapp eine Stunde vor Sendebeginn ist die Technik installiert. Die Gäste nehmen Platz. Auch die Modera-torin Katharina Kilchenmann erscheint und begrüsst ihre beiden Gesprächspart-ner: Margrit Honegger führt seit zwanzig Jahren Besucher durch das Ritterhaus und Tobias Loosli ist Zauberer und Besitzer ei-nes Puppentheaters.

Noch eine halbe Stunde bis zur Sendung. Martin Weidmann informiert, dass wegen der Windgeräusche Handmikrofone anstel-le der Headsets verwendet werden. Um

9.45 Uhr erklärt die Moderatorin dem Pub-likum den Ablauf: «Wir hören die Nach-richten, dann unsere Erkennungsmelodie. Gleich anschliessend werde ich meine Gäste vorstellen. Nach dieser Einleitung bitte ich Sie um Applaus.» Es ist kurz nach 10 Uhr, die Spannung steigt, nach den Nachrichten kommt der Wetterbericht und los gehts. Alles läuft wie geplant, das Publi-kum applaudiert, die Technik funktioniert. Eine weitere Ausstrahlung der erfolgreichs-ten Talk-Sendung von DRS 1 wird von rund 475 000 Zuhörern live mitverfolgt.

Die Sendung vom 10. Juli in Bubikon kann unter www.drs1.ch nachgehört werden.

Oliver Schaffner

Live-Talk im Hof des Ritterhauses in Bubikon.

«Nach der Einleitung bitte ich um Applaus»

Mit «Persönlich» live im Zürcher Oberland

Jeden Sonntag aus einer anderen Region kommend, erzählen in «Persönlich» Menschen über sich selbst, ihr Leben, ihre Wünsche und Träume. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, was es braucht, damit jeden Sonntag um 10 Uhr rund eine halbe Million Zuhörer den Live-Talk auf DRS 1 mitverfolgen können.

Sc2011092605 (swissclimate.ch)

SRG ZüRich SchaffhauSen

iMPReSSuMAusgabe 7/2011 (Oktober 2011),erscheint neun Mal jährlichHerausgeberschaft: Publikumsrat und Mitgliedgesell-schaften der SRG Deutschschweiz Redaktion (S. 1–13): Kurt Nüssli (kn), Pernille Budtz (pb), Jasmin Rippstein (jr), Christa Arnet (cha)Mitarbeitende dieser Ausgabe (S. 1–13):Fee Riebeling, Achille CasanovaKontakt: SRG Deutschschweiz, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich, Tel.: 044 305 67 03, E-Mail: [email protected], Internet: www.srgd.chRedaktion SRG Zürich Schaffhausen(S. 14–16): Oliver Schaffner (os), Tel.: 044 994 16 61,E-Mail: [email protected]änderung an: SRG Zürich Schaffhausen,Postfach, 8042 ZürichGestaltung und Produktion: Medianovis AG, Kilchberg/ZHKorrektorat: Ingrid Essig, WinterthurDruckvorstufe: Küenzi&Partner, Langnau/ZürichDruck: rdv Rheintaler Druckerei und Verlag AG, BerneckAuflage: 15 186 Expl. (WEMF-beglaubigt)

Wer «Persönlich» live erleben will, kommt einfach vorbei. Türöffnung ist um 9.00 Uhr, Sendebeginn um 10.00 Uhr. Die Veran-staltung ist öffentlich und der Eintritt frei. Die nächsten Sendungen im Raum Zürich/Schaffhausen: 9. Oktober 2011, CoalMine, Turnerstr. 1, Winterthur, und 11. Dezem-ber 2011, Restaurant Terroir, Rämistr. 32, Zürich. Weitere Übertragungsorte und Infos: www.drs1.ch

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