LiteraturSeiten · Duden zur gemeinsamen Sprachwur-zel des „Festhaltens“ zurück, wenn wir ......

4
LiteraturSeiten Über Bücher, Autoren & Veranstaltungen April 2017 uuu www.literaturseiten-muenchen.de Herausgeber: Münchner Literaturbüro e.V. Kolumne Kalender April Weiter auf Seite 2 uuu Weiter auf Seite 2 uuu Sprachfasten S chon im Wort „Fastenzeit“ schwingt Bedrohliches , denn heißt es nicht in der Bibel (Mat 4,1-11), der Herr ha- be 40 Tage in der Wüste gefastet und sei vom Teufel alias Satan „versucht“ worden? Mancher wüsste so gern, wo- rin die Versuchung bestanden hat, ne- ben Brotwunder und Machtverlo- ckung – war es Magdalenen oder ein Schweinsbraten? Nun, eins ist erwie- sen: Bei Meerschweinchen macht Fas- ten Sinn – sie leben einfach länger, wenn sie weniger fressen. Ob sie auch glücklicher sind, bedarf noch genauer Studien. Nur eins: Der Mensch ist kein Meerschwein, er isst es, und zwar je di- cker desto lieber. Und was heißt schon „macht Sinn“? – Dieser Anglizismus sollte von Sprach-Ästheten mit größter Vorsicht gebraucht werden, zumal er völlig unnötig ist – ganz im Gegensatz zu jenem anderen, sehr verwandten, der sich vor zwei, drei Jahrzehnten hier einzuschleichen begann, dem „Liebe machen“, (make love, not war) von dem wir inzwischen allerdings schon länger nichts mehr gehört haben. Die Deutsche Sprache, die allein in Wahrigs Wörterbuch an die 26.000 „Stichwörter“ umfasst, hat an dieser Stelle eine Lücke. Woran mag es lie- gen, dass der auch literarisch so wich- tige geschlechtliche Vollzug kein eige- nes hochdeutsches Verb in den tiefen Wäldern Germaniens bekommen hat, sodass wir auf diese dann doch etwas steife englische (oder französische) Komposition zurückgreifen müssen? – Oder, wie unlängst bei einer angesehen deutschen Autorin in ihrem 600 Sei- ten-Wälzer „Unterleuten“ zu lesen war, die Protagonisten seien ins Wohnzim- mer gegangen und hätten sich „dort geliebt“ – wie, was, „lieben“? Verstehen wir darunter nicht gern etwas ganz an- deres, Tiefes, Seelisches, Dauerhaftes womöglich usw.? Haben wir Deutsch- sprachler, prüde wie unser Hoch- deutsch nun mal ist, keine Chance, dem Dilemma zu entgehen? Nur mit mehr oder weniger groben umgangssprachli- chen Anleihen in der Vogel-oder Fäkal- welt, die naturgemäß eine feine Auto- rin wie Julie Zeh keinesfalls benützen möchte? Ein wahres Sprach-Fasten al- so, eine unangenehme Enthaltsamkeit, oder sollten wir vielleicht doch beim Nachbarn ganz offiziell anfragen und leihen oder wenigstens tauschen dür- fen: Bieten (z. B.) „Waldsterben“ gegen „faire l’amour“ oder „make love“? Wobei, was heißt schon „fasten“, die- ses so genannte „Fasten“, das kalau- ert uns doch bei jedem Flug nach Ham- burg oder Gran Canaria entgegen als „fasten your seatbelt“ – und tatsäch- lich, führt uns der schlaue Herkunfts- Duden zur gemeinsamen Sprachwur- zel des „Festhaltens“ zurück, wenn wir von „Fasten“ sprechen, also dürfen wir dann auch ganz anglophil „Liebe ma- chen“, während wir den Seatbelt fas- ten, alles hat dieselbe Wurzel, seien wir großzügig, und auch Matthäus wird uns wohl verzeihen – wir haben uns ja im Hochdeutschen bis heute sprachlich absolut enthaltsam verhalten. W.H. V ON K ATRINA B EHREND L ESCH E ine der schönsten Erinnerungen an Wim Wenders’ Film „Der Himmel über Berlin“ ist die Szene in der Biblio- thek, die lesenden Menschen, das Lä- cheln, das über die Gesichter derer zieht, die die schweifenden Engel erkennen, vor allem aber das Wispern und Knis- tern, das Weben und Streben, das Ra- scheln, Zischeln und Flüstern – all die Ge- räusche, die einem den Aufenthalt im Lesesaal einer Bibliothek so lieb und wert machen. Es sieht so aus, als müsse man sich von dieser vertrauten Vorstellung verabschieden. Weil es im digitalen Zeit- alter keine Bücher mehr gibt, jedenfalls keine, die man anfassen und in denen man blättern kann. Weil sich dann jeder seine Lektüre, wissenschaftliche oder un- terhaltende, auf sein Laptop, Tablet oder Smartphone laden kann, und das überall, nur nicht unbedingt mehr in Lesesälen. Dabei präsentiert sich die Gegenwart längst so. Neben den klassischen Druck- werken findet man in unseren Büche- reien digitale Medien, Filme und CDs, internationale Zeitungen werden online gelesen, Bücher elektronisch ausgelie- hen. Statt eng stehender Regale, platz- raubender Karteikästen gibt es Sitz- ecken, schnelles, kostenfreies W-Lan, Samstag, 01. April 2017 14:00 Uhr Führung durch die Sonderausstellung „Mon Oncle. Klaus und Heinrich Mann“. Jeweils samstags. Weitere Termine: 8.4. / 22.4. / 29.4. Die Führungen sind gebüh- renfrei, ohne Anmeldung. Treffpunkt: Glasanbau, Eingang Siebertstr. 2 Monacensia, Maria-Theresia-Str. 23 18:00 Uhr Die Bayerischen Meisterschaften im Poetry Slam: Einzel Halbfinale 3, Infos und Teilnahmebedingungen: bayernslam2017. de. Einlass & Bar ab 17 Uhr, 8/12 . Literaturhaus, Salvatorplatz 1 20:00 Uhr Night & Day: Auf den fiebrigen Spuren von Zelda und F. Scott Fitzgerald – eine szenisch - musikalische Collage basierend auf Therapiegesprächen und dem Brief- wechsel des glamourösesten Ehepaar der Jazz - Ära. Gesang und Rezitation: Susanne von Medvey und Thomas Meinhardt. Regie und musikalische Leitung: Friedrich Rauchbauer. La Cantina, Elisabethstr. 53 20:30 Uhr 21. Deutscher Hispanistentag: „Spanien kontrovers“. Lesung und Gespräch mit der Romanschriftstellerin Almudena Grandes. Begrüßung: Horst Weich. Moderation: Dieter Ingendschay. Lesung der deut- schen Textpassagen: Annette Paulmann. Dolmetscherin: Patricia Viegas-Louro. Veranstaltung in spanischer & deutscher Sprache.12/8 . Literaturhaus, Salvatorplatz 1 Sonntag, 02. April 2017 11:00 Uhr Musikalische Matinée – Alexandra Helmig liest und singt aus „Kosmo & Klax - Freundschaftsgeschichten“, begleitet wird sie von Uli Graner an der Gitarre. Ab 3 Jahren. 5 . Res.: www.lehmkuhl.net/ veranstaltungen Buchhandlung Lehmkuhl, Leopoldstr. 45 14:00 Uhr Führung durch die Dauerausstellungen „Literarisches München zur Zeit von Thomas Mann. Von der Bohème zum Exil“ und „Das Hildebrandhaus – Biografie einer Künstlervilla“. Jeweils sonntags. Weitere Termine: 9.4. / 23.4 / 30.4. Die Führungen sind gebührenfrei, ohne An- meldung. Treffpunkt: Glasanbau, Eingang Siebertstr. 2 Monacensia, Maria-Theresia-Str. 23 17:00 Uhr Mitten in Europa: „Gebrauchsanwei- sung für Populisten“. Heribert Prantl im Gespräch mit Heiner Geißler. Moderation: Bascha Mika (Chefredakteurin Frankfurter Rundschau). 10/7 Literaturhaus, Salvatorplatz 1 19:30 Uhr Schwabinger Schaumschläger (Lese- bühne) mit Lucie Mackert, Dan Richter, Markus Berg und Sven Kemmler sowie den Stammautoren Christoph Theussl, Moses Wolff und Michael Sailer. 8 . Vereinsheim, Occamstr. 8 Montag, 03. April 2017 20:00 Uhr Poetry & Parade: Jeden ersten Montag im Monat laden die Bühnenliteraten Jaromir Konecny und Frank Klötgen Szene-Größen zur Slam- und Lesebühne. Diesmal mit Andreas Limmer mit Schabernack und Kaffeeautomaten – und das wird ge- nutzt. Von Kindern und Jugendlichen, die an den Bildschirmen spielen, von Schülern und Studenten, die sich der Fachliteratur bedienen, von Freiberuf- lern, die an ihren Laptops arbeiten. In unseren Büchereien pulsiert das Leben, sie sind zu Treffpunkten für alle Alters- gruppen und alle sozialen Schichten ge- worden. Die Besucherzahlen klettern in die Höhe, man plädiert für längere Öff- nungszeiten, auch am Wochenende. Was in der Stabi und den Unibibliothe- ken längst Usus, sollte wenigstens am Samstag möglich sein. Münchens städtische Bibliothekenland- schaft kann sich sehen lassen: die zen- trale Bibliothek am Gasteig, dazu 20 Stadtteilbibliotheken, fünf Bücherbus- se, sieben Krankenhausbüchereien, die Juristische Bibliothek im Rathaus und last but not least die kürzlich in neu- em Glanz wieder eröffnete Monacen- sia im Hildebrandhaus. 12,5 Millionen Ausleihen hat man jährlich gezählt, die Downloads elektronischer Bücher nicht gerechnet. Alles schön und gut, aber ge- nügt die vorhandene Ausstattung über- haupt den geänderten Bedürfnissen der Nutzer? Ist die Architektur flexibel ge- nug, sich diesen Anforderungen anzu- passen? Und was werden das zukünftig für Nutzer sein in unserer so rasant sich ändernden Gesellschaft? Diese Fragen, auch hinsichtlich des anstehenden Um- baus des Gasteigs, veranlasste die Stadt- bibliothek zu einem interdisziplinären Symposion. „Public! – Die Stadt und ih- re Bibliotheken. Debatten über Archi- tektur und urbane Öffentlichkeit“ soll- te Fachleuten und interessierten Laien ein umfassendes Bild geben, vor allem auch über die Erfahrungen, die mit den neu gebauten Bibliotheken in anderen Ländern gemacht werden. Und deren Er- folg ist wahrlich beeindruckend. Franci- ne Houbert vom holländischen Architek- turbüro Mecanoo nennt Bibliotheken die Eine Kathedrale der Moderne: der Galeriesaal der Stadtbibliothek Stuttgart Fotos: Martin Lorenz; Mecanoo – Anzeige „Eine Geschichte über einen Mann und eine Million Dollar, die einen gleich mit Haut und Haar ergreift und regelrecht hineinsaugt in die existentielle Bredouille unseres Helden.“ Denis Scheck, druckfrisch „Das mit Abstand beste Buch dieses Frühjahrs.“ Christopher Schmidt, Süddeutsche Zeitung Jonas Lüscher Kraft Roman. 237 S. Geb. € 19,95 ISBN 978-3-406-70531-1 C.H.BECK WWW.CHBECK.DE Schöne neue Bücherwelt Ein interdisziplinäres Symposion in München befasste sich mit der Zukunft der öffentlichen Bibliotheken Die Library of Birmingham des holländischen Architekturbüros Mecanoo

Transcript of LiteraturSeiten · Duden zur gemeinsamen Sprachwur-zel des „Festhaltens“ zurück, wenn wir ......

LiteraturSeitenÜber Bücher, Autoren & Veranstaltungen

April 2017

uuu www.literaturseiten-muenchen.de

Herausgeber: Münchner Literaturbüro e.V.

Kolumne Kalender April

Weiter auf Seite 2 uuuWeiter auf Seite 2 uuu

Sprachfasten

Schon im Wort „Fastenzeit“ schwingt Bedrohliches , denn heißt es nicht

in der Bibel (Mat 4,1-11), der Herr ha-be 40 Tage in der Wüste gefastet und sei vom Teufel alias Satan „versucht“ worden? Mancher wüsste so gern, wo-rin die Versuchung bestanden hat, ne-ben Brotwunder und Machtverlo-ckung – war es Magdalenen oder ein Schweinsbraten? Nun, eins ist erwie-sen: Bei Meerschweinchen macht Fas-ten Sinn – sie leben einfach länger, wenn sie weniger fressen. Ob sie auch glücklicher sind, bedarf noch genauer Studien. Nur eins: Der Mensch ist kein Meerschwein, er isst es, und zwar je di-cker desto lieber. Und was heißt schon „macht Sinn“? – Dieser Anglizismus sollte von Sprach-Ästheten mit größter Vorsicht gebraucht werden, zumal er völlig unnötig ist – ganz im Gegensatz zu jenem anderen, sehr verwandten, der sich vor zwei, drei Jahrzehnten hier einzuschleichen begann, dem „Liebe machen“, (make love, not war) von dem wir inzwischen allerdings schon länger nichts mehr gehört haben.

Die Deutsche Sprache, die allein in Wahrigs Wörterbuch an die 26.000 „Stichwörter“ umfasst, hat an dieser Stelle eine Lücke. Woran mag es lie-gen, dass der auch literarisch so wich-tige geschlechtliche Vollzug kein eige-nes hochdeutsches Verb in den tiefen Wäldern Germaniens bekommen hat, sodass wir auf diese dann doch etwas steife englische (oder französische) Komposition zurückgreifen müssen? – Oder, wie unlängst bei einer angesehen deutschen Autorin in ihrem 600 Sei-ten-Wälzer „Unterleuten“ zu lesen war, die Protagonisten seien ins Wohnzim-mer gegangen und hätten sich „dort geliebt“ – wie, was, „lieben“? Verstehen wir darunter nicht gern etwas ganz an-deres, Tiefes, Seelisches, Dauerhaftes womöglich usw.? Haben wir Deutsch-sprachler, prüde wie unser Hoch-deutsch nun mal ist, keine Chance, dem Dilemma zu entgehen? Nur mit mehr oder weniger groben umgangssprachli-chen Anleihen in der Vogel-oder Fäkal-welt, die naturgemäß eine feine Auto-rin wie Julie Zeh keinesfalls benützen möchte? Ein wahres Sprach-Fasten al-so, eine unangenehme Enthaltsamkeit, oder sollten wir vielleicht doch beim Nachbarn ganz offiziell anfragen und leihen oder wenigstens tauschen dür-fen: Bieten (z. B.) „Waldsterben“ gegen „faire l’amour“ oder „make love“? Wobei, was heißt schon „fasten“, die-ses so genannte „Fasten“, das kalau-ert uns doch bei jedem Flug nach Ham-burg oder Gran Canaria entgegen als „fasten your seatbelt“ – und tatsäch-lich, führt uns der schlaue Herkunfts-Duden zur gemeinsamen Sprachwur-zel des „Festhaltens“ zurück, wenn wir von „Fasten“ sprechen, also dürfen wir dann auch ganz anglophil „Liebe ma-chen“, während wir den Seatbelt fas-ten, alles hat dieselbe Wurzel, seien wir großzügig, und auch Matthäus wird uns wohl verzeihen – wir haben uns ja im Hochdeutschen bis heute sprachlich absolut enthaltsam verhalten. W.H.

V o n K at r i n a B e H r e n d L e s c H

Eine der schönsten Erinnerungen an Wim Wenders’ Film „Der Himmel

über Berlin“ ist die Szene in der Biblio-thek, die lesenden Menschen, das Lä-cheln, das über die Gesichter derer zieht, die die schweifenden Engel erkennen, vor allem aber das Wispern und Knis-tern, das Weben und Streben, das Ra-scheln, Zischeln und Flüstern – all die Ge-räusche, die einem den Aufenthalt im Lesesaal einer Bibliothek so lieb und wert machen. Es sieht so aus, als müsse man sich von dieser vertrauten Vorstellung verabschieden. Weil es im digitalen Zeit-alter keine Bücher mehr gibt, jedenfalls keine, die man anfassen und in denen man blättern kann. Weil sich dann jeder seine Lektüre, wissenschaftliche oder un-terhaltende, auf sein Laptop, Tablet oder Smartphone laden kann, und das überall, nur nicht unbedingt mehr in Lesesälen.

Dabei präsentiert sich die Gegenwart längst so. Neben den klassischen Druck-werken findet man in unseren Büche-reien digitale Medien, Filme und CDs, internationale Zeitungen werden online gelesen, Bücher elektronisch ausgelie-hen. Statt eng stehender Regale, platz-raubender Karteikästen gibt es Sitz-ecken, schnelles, kostenfreies W-Lan,

Samstag, 01. April 2017

14:00 UhrFührung durch die Sonderausstellung „Mon Oncle. Klaus und Heinrich Mann“. Jeweils samstags. Weitere Termine: 8.4. / 22.4. / 29.4. Die Führungen sind gebüh-renfrei, ohne Anmeldung. Treffpunkt: Glasanbau, Eingang Siebertstr. 2

→ Monacensia, Maria-Theresia-Str. 23

18:00 UhrDie Bayerischen Meisterschaften im Poetry Slam: Einzel Halbfinale 3, Infos und Teilnahmebedingungen: bayernslam2017.de. Einlass & Bar ab 17 Uhr, 8/12 €.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

20:00 UhrNight & Day: Auf den fiebrigen Spuren von Zelda und F. Scott Fitzgerald – eine szenisch - musikalische Collage basierend auf Therapiegesprächen und dem Brief-wechsel des glamourösesten Ehepaar der Jazz - Ära. Gesang und Rezitation: Susanne von Medvey und Thomas Meinhardt. Regie und musikalische Leitung: Friedrich Rauchbauer.

→ La Cantina, Elisabethstr. 53

20:30 Uhr21. Deutscher Hispanistentag: „Spanien kontrovers“. Lesung und Gespräch mit der Romanschriftstellerin Almudena Grandes. Begrüßung: Horst Weich. Moderation: Dieter Ingendschay. Lesung der deut-schen Textpassagen: Annette Paulmann. Dolmetscherin: Patricia Viegas-Louro. Veranstaltung in spanischer & deutscher Sprache.12/8 €.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

Sonntag, 02. April 2017

11:00 UhrMusikalische Matinée – Alexandra Helmig liest und singt aus „Kosmo & Klax - Freundschaftsgeschichten“, begleitet wird sie von Uli Graner an der Gitarre. Ab 3 Jahren. 5 €. Res.: www.lehmkuhl.net/veranstaltungen

→ Buchhandlung Lehmkuhl, Leopoldstr. 45

14:00 UhrFührung durch die Dauerausstellungen „Literarisches München zur Zeit von Thomas Mann. Von der Bohème zum Exil“ und „Das Hildebrandhaus – Biografie einer Künstlervilla“. Jeweils sonntags. Weitere Termine: 9.4. / 23.4 / 30.4. Die Führungen sind gebührenfrei, ohne An-meldung. Treffpunkt: Glasanbau, Eingang Siebertstr. 2

→ Monacensia, Maria-Theresia-Str. 23

17:00 UhrMitten in Europa: „Gebrauchsanwei-sung für Populisten“. Heribert Prantl im Gespräch mit Heiner Geißler. Moderation: Bascha Mika (Chefredakteurin Frankfurter Rundschau). 10/7

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

19:30 Uhr Schwabinger Schaumschläger (Lese-bühne) mit Lucie Mackert, Dan Richter, Markus Berg und Sven Kemmler sowie den Stammautoren Christoph Theussl, Moses Wolff und Michael Sailer. 8 €.

→ Vereinsheim, Occamstr. 8

Montag, 03. April 2017

20:00 UhrPoetry & Parade: Jeden ersten Montag im Monat laden die Bühnenliteraten Jaromir Konecny und Frank Klötgen Szene-Größen zur Slam- und Lesebühne. Diesmal mit Andreas Limmer mit Schabernack und

Kaffeeautomaten – und das wird ge-nutzt. Von Kindern und Jugendlichen, die an den Bildschirmen spielen, von Schülern und Studenten, die sich der Fachliteratur bedienen, von Freiberuf-lern, die an ihren Laptops arbeiten. In

unseren Büchereien pulsiert das Leben, sie sind zu Treffpunkten für alle Alters-gruppen und alle sozialen Schichten ge-worden. Die Besucherzahlen klettern in die Höhe, man plädiert für längere Öff-nungszeiten, auch am Wochenende. Was in der Stabi und den Unibibliothe-ken längst Usus, sollte wenigstens am Samstag möglich sein.

Münchens städtische Bibliothekenland-schaft kann sich sehen lassen: die zen-trale Bibliothek am Gasteig, dazu 20 Stadtteilbibliotheken, fünf Bücherbus-se, sieben Krankenhausbüchereien, die Juristische Bibliothek im Rathaus und

last but not least die kürzlich in neu-em Glanz wieder eröffnete Monacen-sia im Hildebrandhaus. 12,5 Millionen Ausleihen hat man jährlich gezählt, die Downloads elektronischer Bücher nicht gerechnet. Alles schön und gut, aber ge-nügt die vorhandene Ausstattung über-haupt den geänderten Bedürfnissen der Nutzer? Ist die Architektur flexibel ge-nug, sich diesen Anforderungen anzu-passen? Und was werden das zukünftig für Nutzer sein in unserer so rasant sich ändernden Gesellschaft? Diese Fragen, auch hinsichtlich des anstehenden Um-baus des Gasteigs, veranlasste die Stadt-bibliothek zu einem interdisziplinären Symposion. „Public! – Die Stadt und ih-re Bibliotheken. Debatten über Archi-tektur und urbane Öffentlichkeit“ soll-te Fachleuten und interessierten Laien ein umfassendes Bild geben, vor allem auch über die Erfahrungen, die mit den neu gebauten Bibliotheken in anderen Ländern gemacht werden. Und deren Er-folg ist wahrlich beeindruckend. Franci-ne Houbert vom holländischen Architek-turbüro Mecanoo nennt Bibliotheken die

Eine Kathedrale der Moderne: der Galeriesaal der Stadtbibliothek Stuttgart

Foto

s: M

artin

Lor

enz;

Mec

anoo

– Anzeige

„Eine Geschichte über einen Mann und eine Million Dollar, die einen gleich mit Haut und Haar ergreift und regelrecht hineinsaugt in die existentielle Bredouille unseres Helden.“ Denis Scheck, druckfrisch

„Das mit Abstand beste Buch dieses Frühjahrs.“ Christopher Schmidt, Süddeutsche Zeitung

Jonas Lüscher Kraft Roman. 237 S. Geb. € 19,95 ISBN 978-3-406-70531-1

C.H

.BE

CK

ww

w.c

hB

ec

k.d

e

Schöne neue Bücherwelt

Ein interdisziplinäres Symposion in München befasste sich mit der Zukunft der öffentlichen Bibliotheken

Die Library of Birmingham des holländischen Architekturbüros Mecanoo

ww

w.li

tera

turs

eite

n-m

uenc

hen.

de LiteraturSeiten

Fortsetzung „Schöne neue Bücherwelt“ Kalender (Fortsetzung)

LiteraturSeitenApril 2017

Münchens literarische Orte (Folge 10)

In unsere Reihe „Münchens Literarische Orte“ stellten wir bislang vor: Substanz, Autorengalerie, La Cantina, Vereinsheim, Streitfeld, Haidhauser Literaturbox1, Von-Parish-Kostüm- bibliothek, die Tolstoi-Bibliothek und Lesefüchse.

Wassermadl und Bäckermeister

Foto

s: Sa

mm

lung

Caf

e Lu

itpol

d &

Arc

hiv

Das Café Luitpold – Treffpunkt von armen und reichen Poeten V o n i n a K u e g L e r

Es ist warm, die Räume sind elektrisch erleuchtet, junge Mädchen schenken

kostenlos Wasser aus – ein idealer Platz für arme Poeten. Sie ließen sich vor hun-dert Jahren sogar ihre Post herschicken. Die Adresse ist nobel: München, Brienner Str. 11, seit 1888 Domizil eines europa-weit gerühmten Restaurants: Cafe Luit-pold. In seinen glanzvoll ausgeschmück-ten Festsälen haben 1200 Gäste Platz. Schriftsteller fühlen sich hier wohl. So schreibt Hans Carossa über das Luitpold: „Ich schritt verhaltenen Schrittes durch diese heiligen Hallen, um die Göttinnen, die von den Gewölben lächelten, nicht zu stören“. 1944 wird der Luitpoldblock bei einem Luftangriff fast völlig zerstört, nur die Außenmauern bleiben stehen. An die glorreiche Vergangenheit erinnert seit 2004 ein kleines Museum – es soll Mün-chens kleinstes sein.

Knapp 40 Quadratmeter umfasst der Ausstellungsraum im 1. Stock über dem Cafe. An den Wänden und in großforma-tigen, herausziehbaren Schüben hängen

historische Fotos, die die Geschichte der Kaffeehauskultur und die Entwicklung des Cafe Luitpold dokumentieren. Origi-nale Ausstellungsstücke sind rar gesät: etliche Kaffeelöffel oder eine lädierte Stuck-Rosette lassen erahnen, was für ei-ne Pracht im 50minütigen Bombenhagel am 17. Dezember 1944 zerstört wurde. Eine kleine Kostbar-keit in einer Vitrine: das Skizzenbuch des Münch-ner Malers Wilhelm Mor-genstern zeigt ein soge-nanntes Wassermadl, das im Luitpold Wasser nach-schenkt. Historische Ton-aufnahmen (zu hören per Kopfhörer) lassen in die 20er und 30er Jahre ein-tauchen: An der Brienner Straße gastiert unter an-deren Barnabas von Geczy, der Paganini des Fünf-Uhr-Tees. Bei den Krönungsfei-erlichkeiten 1937 in London tritt der Geiger einmal auf, im Cafe Luitpold gleich mehrfach, et-wa mit dem Schmachtfetzen „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“.

Dieses Musikwunder erklingt in einem „Raumwunder“, wie es die „Illustrier-te Zeitung“ im September 1888 nennt: Neun Monate zuvor war das „Cafe und Restaurant Luitpold“ eröffnet worden. Namensgeber ist Prinzregent Luitpold von Bayern. Mit 120 Festsälen und mär-chenhaftem Interieur zählt das Luitpold zu den berühmten Palastcafes in Euro-pa. Im Billardsaal stehen 16 Tische. In den Weinrestaurants Francaise werden Hummer und Champagner gereicht. 1929 eröffnen – an das Cafe angrenzend – die Luitpold-Lichtspiele mit 1245 Sitz-plätzen und einer Wurlitzer-Kinoorgel.

In all diesem Glamour und in all die-ser Pracht haben sich auch Künstler ge-troffen, Kaffee getrunken, diskutiert, gezeichnet, geschrieben. Um die Jahr-hundertwende sind es unter anderen Franziska von Reventlow, Henrik Ibsen, Stefan George, Erich Mühsam, Ludwig Ganghofer, Henrik Ibsen und die Crew um den Münchner „Simplicissimus“ Tho-

mas Theodor Heine, Albert Langen und Frank Wedekind. Stammgäste in späte-ren Jahren sind Erich Kästner, Sigi Som-mer, Loriot und Anatol Regnier, die das neue, 1962 generalsanierte Cafe mit 500 Plätzen besuchen. In den späten 20er und den 30er Jahren hat das Luitpold auch andere Gäste. So schreibt Klaus

Mann in seinem „Wendepunkt“: „Das Cafe Luitpold war zum Treffpunkt der

SA und SS geworden. Ein anständi-ger Mensch verkehrte dort nicht

mehr“. Klaus Mann weicht in die gegenüberliegende

Carlton-Teestube aus und beob-achtet dort, wie

Adolf Hitler ein Erdbeertörtchen

nach dem ande-ren verschlingt.

Seit 1989 besteht das neue Luitpold in ers-

ter Line aus dem Palmengarten mit einer zwölf Meter hohen Glaskuppel. Um das Cafe herum gruppieren sich die Läden, Praxen und Büros des Luitpoldblocks, in den 2010 auch die Stiftung Federkiel ein-zieht. 2016 erhält die Stiftung in unmit-telbarer Nähe des Palmengartens einen Arbeitsraum, in dem immer wieder Aus-stellungen und andere Veranstaltungen stattfinden. So wie auch im „Salon im Ca-fe Luitpold“, in dem Pächter Dr. Stephan Meier, seines Zeichens Konditor und Bä-ckermeister, zu Lesungen oder Diskussi-onen einlädt. Gäste waren schon Chris-toph Keller, Barbara Vinken, Clemens Meyer, Michael Krüger oder Albert Os-termaier. Am 10. Mai gibt es einen Poe-try Slam - zusammen mit einem 3-Gang-Überraschungsmenü.

→ Cafe Luitpold, Brienner Str. 11, www.cafe-Luitpold.de

Das Café Luitpold um 1900

Skizzenbuch des Münchner Malers Wihelm Morgenstern

wichtigsten öffentlichen Gebäude und vergleicht sie mit Kathedralen. Sie hat Europas größte Bibliothek in Birming-ham, 2015 eröffnet, als einen „Palast fürs Volk“ entworfen, in dem sich jedermann willkommen fühlen soll. Und das Publi-kum strömt, an einem Samstag waren es 15.000 Besucher. Sie streifen durch die Dachgärten, konsumieren im Café, hö-ren Musik, lesen oder sitzen einfach rum. Solch eine Wohlfühlatmosphäre müsse die Bibliothek von morgen ausstrahlen, sagt auch Rob Bruijnzeels vom Ministry of Imagination der Niederlande. Kein Mi-nisterium aus der Welt von Harry Potter, obwohl es einem wie Zauberei vorkom-men mag, dass die neue Zentralbiblio-thek in Gouda seit ihrer Eröffnung im Februar 250.000 Besucher verzeichnen kann, eine Steigerung von 30 Prozent. Nicht das gleiche besser, sondern anders machen ist Bruijnzeels‘ Leitsatz. Die Bib-liothek als physischer Ort, als Lern- und Lebenswelt. So sind nur etwa 30 Prozent der Fläche für die Bücher da, der Rest be-steht aus individuell genutzten Arbeits-plätzen, eine Medien-, eine Druck- und eine Kinderwerkstatt sowie ein Café.

Die 2011 eröffnete Zentralbibliothek in Stuttgart am Mailänder Platz, vom ko-reanischen Architekten Eun Young Yi entworfen, versteht sich als ein Ort der Freiheit, obwohl der quadratische Glas-würfel, von außen wenig einladend, sofort den Namen „Stammheim II“ verpasst bekam. Im Inneren, ein kon-templativer kirchenhoher Saal in Zart-grau mit Lichtauge an der Decke, herr-schen klar die Bücher vor, dennoch gilt der Ort als coole Location für Werbefil-me, Fotoshootings, Hochzeiten – allzu vielem Remmidemmi müsse allerdings ein Riegel vorgeschoben werden, sagt die Leiterin Christine Brunner, wenn auch nicht ohne Stolz.

Besonders intensiv haben sich die neu-en Bibliotheken in Skandinavien die-sem Konzept verschrieben, nämlich nicht mehr in erster Linie für die Bü-cher, sondern für die Menschen da zu sein. Gerade eröffnet wurde das Dokk1 genannte Haus in Aarhus, Dänemarks zweitgrößter Stadt, von den Architek-ten Schmidt Hammer og Lassen als Ort des Austauschs, multikultureller Treffpunkt und Symbol für die Wis-sensgesellschaft realisiert. Es gibt gro-ße Spielflächen für die Kleinsten, eine Lounge-Area für Teenager, tatsäch-lich aber auch Lesesäle, in denen Ru-he herrscht. Ein großer Mehrzwecksaal dient für Konzerte, Theatervorstellun-gen, Vorträge und Bürgerversammlun-gen. Und die neue Zentralbibliothek Helsinki setzen auf Bürgerbeteiligung, „weil Besucher/Nutzer etwas machen wollen, abgesehen von Lesen“, sagt Maija Berndtson, ehemalige Leiterin der Bücherei und in die Planung invol-viert. Das Haus soll 2018 fertig sein, und es wird sicherlich ein Erfolgsrezept.

Dass man in den Bibliotheken der Zu-kunft nach wie vor Bücher finden wird, daran wollen die Bauherren nicht rüt-teln, aber sie sollen darüber hinaus mul-tifunktionell sein, den Zweck von Kul-tur- und Bildungsstätten erfüllen, für Theateraufführungen, Konzerte, Aus-stellungen und Sonstiges zur Verfügung stehen. Sie sollen dem Mainstream der Nutzervielfalt folgen, als architektoni-sche Wahrzeichen glänzen, der Event-kultur einen Tummelplatz bieten, und alle sollen sich wohlfühlen. Ob man in dieser schönen neuen Bücherwelt noch die Gedanken schwirren hört – wer weiß? n

fundierten Ratschlägen, wie man in Stadt und Land überlebt, Sven „Seven“ Kemmler, Fachgröße für Komik & Dichtung, aus Stuttgart kommt Liedermacher und Slam-Poet Nikita Gorbunov. 8/10 €.

→ Seidlvilla, Nicolaiplatz 1 b

Montag, 03. April 2017

20:00 Uhr Jaroslav Rudis, Autor des Roman „Natio-nalstraße“, diskutiert in der Reihe „Mitten in Europa“ mit Alfred Grosser über den Begriff Heimat. Moderation: Sonja Zekri (Süddeutsche Zeitung).10/7 €.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

Dienstag, 04. April 2017

19:00 Uhr„Mopsa Sternheim und Gottfried Benn – Die Obsession eines Lebens“. Mopsa Sternheim, Tochter von Thea und Carl Sternheim, dem erfolgreichen Bühnen-autor, ist sicher, dass nur Gottfried Benn ihr das geben kann, was in ihrer Familie fehlt: Halt und Verlässlichkeit. Damit nimmt in Brüssel eine Liebesgeschichte ihren Anfang, wie sie kälter und heißer nicht sein könnte. Mopsa ist von Gottfried Benn wie besessen. Seine Lyrik wird der Soundtrack ihres Lebens. Buchvorstellung und Gespräch mit Lea Singer. Moderation: Judith Heitkamp. 5 €.

→ Monacensia, Maria-Theresia-Str. 23

20:00 Uhr„Sehen wir uns noch?“ – Ryszard Krynicki liest aus seinem neuen Band, dazu präsentiert er die „Gesammelten Ge-dichte“ von Zbigniew Herbert (polnisch / deutsch). Eine rare Gelegenheit, zu-sammen mit Michael Krüger und Renate Schmidgall ein geistiges Zwillingsgestirn polnischer Lyrik in München zu erleben. 7/5 €. Mitglieder frei.

→ Lyrik Kabinett, Amalienstr. 83a

20:00 UhrJan Schomburg stellt sein Debüt „Das Licht und die Geräusche“, einen einfühlsamen Coming-of-Age-Roman, vor. Schomburg ist Filmregisseur und Drehbuchautor, zusammen mit Maria Schrader schrieb er das Script zum Film „Vor der Morgenröte“. Im Literaturhaus diskutiert er mit Maria Schrader. Moderation: Norbert Joa (Bayeri-scher Rundfunk). 12/8 €.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

20:00 Uhr (Einlass 18:30 Uhr)Nicola Förg präsentiert zusammen mit Michaela May ihren jüngsten Alpenkrimi „Scharfe Hunde“. Ein neuer Fall für Irmi Mangold und Kathi Reindl. 12 €. Res.: [email protected]

→ Theater Drehleier, Rosenheimer Str. 12

Mittwoch, 05. April 2017

17:00 UhrLiteraturkreis LesArt: Offener Lesekreis für begeisterte TextkonsumentIinnen unter dem Motto „Lesen ist Kino für den Kopf“. Vorgestellt wird diesmal „Wer die Nachti-gall stört“.4 €.

→ Seidlvilla, Nicolaiplatz 1 b

19:00 UhrFeierabendführung durch die Ausstellung „Refugees – eine Herausforderung für Europa“ mit Herlinde Koelbl. Teilnahme ausschließlich mit Voranmeldung möglich (Tel.: 089- 29 19 34-27) 10/ 7 € (inkl. Aus-stellungseintritt).

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

19:30 Uhr„Der Tod so kalt“ – Der neue in Südtirol spielende Alpenkrimi von Luca d’Andrea. Drei grausame Morde, ein schweigen-des Dorf und ein Fremder, besessen von der Wahrheit. Italienisch und Deutsch. Moderation: Elisabetta Cavani. Lesung des deutschen Textes: Gabriel Raab. 10/8 €. Res.: Alpines Museum und muenchen-ticket.de

→ Alpines Museum, Praterinsel 5

19:30 Uhr„Der weiße Freitag“ – Goethes zweite Schweizer Reise 1779 hätte gut die letzte des damals Dreißigjährigen sein können, und der „Werther“ sein einziges be-kanntes Werk. Aber er hatte es auf den kürzesten Weg zu seinem heiligen Berg, dem Gotthard, abgesehen, seinen acht Jahre jüngeren Landesfürsten Carl August mitgenommen und alle Warnungen in den Wind geschlagen. Adolf Muschg liest diesen 12. November, den „weißen Freitag“, die Wette Goethes mit seinem Schicksal, als Gegenstück zu Fausts Teufelswette und zugleich als Kommentar zum eigenen Fall eines gealterten Mannes, der mit einer Krebsdiagnose konfrontiert ist. Muschg hat mit dieser Doppelbelichtung zweier Reisen sein persönlichstes Buch geschrie-ben – mit immer noch offenem Ende. 7/5 €. Res.: 089 129 06 77.

→ Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b

19:30 UhrBuchvorstellung mit Daniel Lang: „Nicht auf der Rasenkante gehen!“ Das Landhaus der Familie Mann in Bad Tölz (1908-1917). Festakt zur Eröffnung des Tölzer Thomas-Mann-Jahrs 2017. Den Festvortrag hält Dirk Heißerer. Eintritt frei.

→ Stadtmuseum Bad Tölz, Marktstr. 48

19:30 Uhr Poetry Slam: Moderation Ko Bylanzky und Carmen Wegge

→ Theater der Jugend am Elisabethplatz, Franz-Joseph-Str. 47

20:00 Uhr„Ellbogen“ – Warmherzig und wild erzählt Fatma Aydemir von der siebzehnjährigen Hazal Akgündüz. Eigentlich könnte aus ihr eine gewöhnliche Erwachsene werden. Nur dass ihre aus der Türkei eingewander-ten Eltern sich in Deutschland fremd füh-

len. Und dass Hazal auf ihrer Suche nach Heimat fatale Fehler begeht. Moderation: Dieter Heß. 7 €. Res.: www.lehmkuhl.net/veranstaltungen

→ Buchhandlung Lehmkuhl, Leopoldstr. 45

20:00 Uhr„Wo läufst du hin? Der Himmel ist in dir.“ Zum 10. Todestag der französischen Schriftstellerin Christiane Singer lesen Evelyn Plank und Titus Horst aus diesem Werk, dazwischen werden Ausschnitte aus dem Film „Passion - Hommage à Christia-ne Singer“ von Carola Mair gezeigt. 7/5 €. Mitglieder frei.

→ Lyrik Kabinett, Amalienstr. 83a

20:00 Uhr„Na ja – am liebsten mache ich Liebe. Aber dann kommt gleich das Schreiben.“ Die Chile-Romane Isabel Allendes – Vortrag

Kurzgeschichte

Foto

: Pix

abay

.com

Der Friedhof von GstödingX

Heute ging ich wieder einmal mit ei-nem leeren Setzkasten die Fried-

hofstreppe hinunter durchs Blumenge-schäft ins dahinter gelegene Treibhaus, um dort Vergißmeinnichtpflänzchen zu besorgen. Ich wandelte an den Früh-beeten vorbei ins Treibhaus, das mit einem Strohdach bedeckt ist, den lan-gen Mittelgang entlang, und ging durch das blumenüberfüllte Treibhaus hin-durch; ganz hinten sah ich bereits den schwarzhaarigen, großäugigen Kopf der Blumenverkäuferin Linda, die meiner seit einigen Tagen vielleicht doch ge-harrt hatte. Sie zog mich, indem sie mir den Setzkasten aus der Hand nahm und auf einem Blumentisch abstellte, auf ei-nen der im Eck des Treibhauses stehen-den Torfmullballen hinab. Rasch zog sie ihre weißen Schuhe, ihre schwar-zen Strümpfe und das wiederum wei-ße Unterhöschen aus, doch danach, als sie mich empfangen hatte, wurde sie fast geistesabwesend langsam. Auch ich war apathisch, wie ich sagen muß. Die längste Zeit dachte ich an die gewohn-ten Bilder der Arbeit: Dregensteg, Zacher, Girchl und ich schaufeln ein Doppelgrab aus und stehen zuerst bis in Bauch-, danach bis in Brusthöhe im Grab drinnen. Endlich sehen nur noch unsere Köpfe aus dem Familiengrab he-raus. Gut, daß ich das jetzt so von außen betrachten konnte; ich schlief mit Linda, um mit ihr sonst nichts zu tun zu haben. Sogleich tauchten philosophische Denk-sprüche in meinem Kopf auf: »Willig sterben ist das Vorrecht des Resignier-ten«, darauf »Das Gestell west als die Gefahr«. Kragleber durfte mich dabei nicht erwischen. Er war es doch, der herrisch von mir gefordert hatte, ganz im Totengräberberuf aufzugehen. Nun wurmte es mich, daß ich dabei über-haupt hatte denken müssen; Linda und ich waren beide fertig. Als sie sich ihre rote Schürze zuknöpfte und sich die Haare aus dem Mittelscheitel strich, sagte die Blumenverkäuferin ruhig:

20:30 UhrJeden zweiten Dienstag im Monat lädt wieder die „Rationalversammlung“ alle neugierigen Zuhörer ein. Denn die Auto-ren und Musiker Heiner Lange, Bumillo, Philipp Scharrenberg, Elena Anais und Angela Aux präsentieren ihre neuesten Poeme, Songs, Kurzgeschichten und Minidramen. 8 €.

→ Import Export Dachauer Str. 114

Mittwoch, 12. April 2017

20:00 UhrAndreas Altmann liest „Gebrauchsanwei-sung für das Leben“. Aus den Erfahrungen, die Altmann auf seinen Reisen gemacht hat, aus Erlebnissen und Beobachtungen ist ein Buch entstanden über Liebe und Schmerz, über Abenteuer und Freund-schaft, Einsamkeit, Religion und Tod, über Heimat und Sprache, kurzum: Das Leben. Und das will belohnt werden, hat es doch gerade mich ausgesucht. 12 €.

→ Residenztheater, Max-Joseph-Platz

Freitag, 14. April 2017

19:30 UhrIm Gedenken an Wolfgang Weinkauf: Es werden Texte von Wolfgang Weinkauf gelesen.

→ Münchner Literaturbüro, Milchstr. 4

Sonntag, 16. April 2017

19:00 UhrSchwabinger Schaumschläger (Lesebühne) mit Ruth Herzberg, Stefan Unser, Christian Schiegl und Björn Puscha sowie den Stammautoren Christoph Theussl, Moses Wolff und Michael Sailer. 8 €.

→ Vereinsheim, Occamstr. 8

Mittwoch, 19. April 2017

20:00 UhrDidier Eribon stellt seinen Bestseller „Rück-kehr nach Reims“ vor. Am 23. April finden in Frankreich die Präsidentschaftswahlen statt. Wie ist es möglich, dass ein großer Teil der französischen Arbeiterschaft zu Marine Le Pen und zum Front National übergelaufen ist. Eribon diskutiert mit Britta Sandberg (Der Spiegel.). Lesung der deutschen Textpassagen: René Dumont. Veranstaltung in französischer und deut-scher Sprache.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

Donnerstag, 20. April 2017

20:00 Uhr„nemo – zum zehnten Jubiläum!“ Das literarische Quiz des BR zu Gast im Lyrik Kabinett. 10 Jahre nemo! Der Unbekannte lebe hoch – zur geistigen Bereicherung und Freude des Publikums. Neben Elisa-beth Tworek und Andreas Trojan erweisen ihren literarischen Spürsinn die Lyrikerin Elke Schmitter und der Romancier Norbert Niemann. Rezitation: Stefan Wilkening. Moderation: Antonio Pellegrino. Wieder mit Live-Rätsel für das Publikum! 7/5 €. Mitglieder frei.

→ Lyrik Kabinett, Amalienstr. 83a

Freitag, 21. April 2017

19:30 Uhr AutorInnen stellen sich mit ihren Texten der Diskussion mit einem sachkundigen Publikum. Näheres unter: www.muench-ner-literaturbuero.de, facebook: www.facebook.com/MlbMunchnerLiteraturburo und LiteraturSeiten München: www.literaturseiten-muenchen.de

→ Münchner Literaturbüro, Milchstr. 4

20:00 UhrDurch die französische Gesellschaft zieht sich ein Bruch. Der renommierte Soziolo-

»Vo de Lebadn mußd as hoin, von de Doudn kriagsd as nimma.« Dabei sah sie durch mich hindurch. Dann wickelte sie die Vergißmeinnichtpflänzchen in das Zeitungspapier ein, steckte sie in meinen Setzkasten, worauf ich mit der nun vollen Kiste das Treibhaus verlas-sen konnte. –

Wieder auf den Friedhofsplatz hinaus- gekommen, bemerkte ich die hoff-nungsvollen Väter, die oben, unter dem so lauten Säuglingsheim standen, rote und weiße Rosen, wie es sich schickt, in Händen hielten. Sie gingen oben ein wenig verstört auf und ab, sie sahen abwechselnd mich an, abwech-selnd auf den Friedhofsplatz hinüber, an meiner vergißmeinnichttragenden Person vorbei.

Fast jedesmal in der letzten Zeit, wenn ich durchs Friedhofstor trete und die In-schrift des ersten Grabsteines »Michael Kantinger, 1880 – 1940« lese, rutscht mir ein Satz des Philosophen Immanuel Kant durch den Kopf; heute dieser: »Al-lein ein Hinzukommen zum Möglichen kenne ich nicht. Denn was über dassel-be noch gesetzt werden sollte, wäre un-möglich.« Zum Glück hatte ich keine Zeit, über die Stelle aus der »Kritik der reinen Vernunft« nachzudenken, denn schon war Girchl mit einem Handkulti-vator aufgetaucht; er bleckte mich ein-mal kurz, mit seinen Goldzähnen an, steckte seine Zigarre (er rauchte eine Dannemann) wieder in den Mund und führte mich rechtschaffen schnauben-den Schrittes zum Grab hinüber, wo ich die Vergißmeinnicht aus dem Setzkas-ten einpflanzen sollte. –

XI[…]Am Friedhof scheint immerhin etwas im Schwange zu sein. Im »Schwan« hieß es beispielsweise gestern, der hiesige Gemeinderat wolle an Allerseelen über die Erweiterung des Friedhofs vorläu-fig endgültig beschließen. Der Kaschpar meinte, das Henning-Haus müsse abge-rissen werden. Gleich darauf sagte der Schwankl, das Haus Tante Alwines müs-se eigentlich stehen bleiben. Ich selbst hatte keine Angst vor dem Abbruch des Hauses, der mir einen triftigen Grund in die Hand spielte, von Gstöding weg-zuziehen. Nur davor fürchtete ich mich, daß Kragleber, der die von uns Toten-gräbern ausgesetzen Maulwürfe inzwi-schen vergiftet hat, meine Eskapaden mit der Blumenverkäuferin entdecken könnte. Wegen ihr und meiner Flucht-gedanken kann ich Kragleber ohnedies nicht mehr in die Augen sehen – nur auf seine modernden Zähne noch. –

H a n s -K a r L F i s c H e r ( au s : „d e r F r i e d H o F Vo n g s t ö d i n g “ ,

L i e F e r B a r ü B e r : P. K i r c H H e i m V e r L a g , m ü n c H e n )

zu ihrem 75. Geburtstag. „Sie sind eine furchtbare Journalistin und eine wunder-bare Geschichtenerzählerin“. Das ließ sich Isabel Allende nicht zweimal von Pablo Neruda sagen und setzte sich bald an ihren ersten Roman.

→ MVHS im Gasteig Rosenheimer Str. 5

20:00 UhrMitten in Europa: „Fremde Freunde“. Ein Abend mit Albena Dimitrova, Hans Magnus Enzensberger und Hédi Kaddour. Modera-tion: Olga Mannheimer. Veranstaltung in französischer & deutscher Sprache. 12/8€.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

20:00 Uhr Leserei mit Geige: Sechs Autoren präsen-tieren einen bunten Strauß aus Texten verschiedener Genres mit musikalischer Umrahmung.

→ La Cantina, Elisabethstr. 53

Donnerstag, 06. April 2017

17:30 UhrÖffentliche Führungen der Münchner Volkshochschule in der Monacensia im Hildebrandhaus durch die neu sanierten Räume. Jeweils donnerstags. Weitere Termine: 13.4. / 20.4. / 27.4. Die Führungen sind gebührenfrei, ohne Anmeldung. Treff-punkt: Glasanbau, Eingang Siebertstr. 2

→ Monacensia, Maria-Theresia-Str. 23

18:30 UhrSchwabinger Schreibwerkstatt: Ad-hoc-Texte zu einem vorgegebenen Thema schreiben, anschließend gemeinsam lesen und diskutieren. 4 €. (auch am 27.4.)

→ Seidlvilla, Nicolaiplatz 1 b

20:00 UhrMitten in Europa: „Europäische Werte – Rhetorik und Wirklichkeit“. Hat Europa ein Glaubwürdigkeitsproblem? Diskussion mit Düzen Tekkal, Barbara Lochbihler & Michael Reder Moderation: Sybille Giel (Bayerischer Rundfunk). 10/7 €.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

20:30 UhrAlma Larsen liest aus ihrem siebenten Gedichtband „Nase Stimme Haut“ – wollte ich wegbereitend sein ritt ich nackt durchs grammatik-dickicht könnte mir keiner ei-nen schein heimlich in die tasche stecken lenkte ich meinen Pegasus unbehelligt ohne einfluss fände er den weg zur quelle mit traumwandlerischer sicherheit – Ein-führung: Gudrun Bouchard. Eintritt frei!

→ Autoren Galerie 1, Pündterplatz 6/IV

Freitag, 07. April 2017

19:30 UhrOffener Abend wie an jedem ersten Frei-tag im Monat. Jeder kann Prosa oder Lyrik bis zu 10 Minuten vorlesen ohne Anmel-dung! Eintritt frei. Das Publikum wählt den Abendsieger. Aus den Abendsiegern wird im Finale der Haidhauser Werkstattpreis ermittelt. Heute ist die 1. Vorrunde zum 24. „Haidhauser Werkstattpreis“.

→ Münchner Literaturbüro, Milchstr. 4

Samstag, 08. April 2017

20:00 Uhr46. Haidhauser LiteraturBox1: Rupprecht Mayer liest einige seiner bizarren bis lyrischen Prosaminiaturen. Als Kenner der alten chinesischen Literatur, Dolmetscher und Übersetzer schätzt er das Knappe und Konzise. Richard Westermaiers Texte, die Christiane Blumhoff vortragen wird, sind in Bayern verankert, oft skurril oder absurd, manchmal literarisch, andere sind Spiel-szenen, die erst noch verfilmt werden. 6 €.

→ KiM Kino, Einsteinstr. 42

Sonntag, 09. April 2017

17:00 UhrVerleihung des Carl-Amery-Literaturprei-ses 2017 an Thomas von Steinaecker. Wie die Jury urteilt, verbindet Steinaecker mit Romanen wie „Das Jahr, in dem ich aufhör-te, mir Sorgen zu machen, und anfing zu träumen“ (2012) und „Die Verteidigung des Paradieses“ (2016) auf „einzigartige Weise die Beobachtung von gesellschaftlicher Gegenwart und das Möglichkeitsdenken der Literatur“. Der Preis soll an den Münch-ner Schriftsteller Carl Amery (1922-2005) und erinnern. Laudatio: Fridolin Schley. Eintritt frei.

→ Literaturhaus, Saal, Salvatorplatz 1

17:00 Uhr„Umhüllt den Planeten Erde“ – Texte über die Schönheit und Zerbrechlichkeit unseres Heimatplaneten, gesprochen von Gisela Marlier-Heil, musikalisch begleitet von Andreas Lichey.

→ Sophienkirche, Messestadt Riem, Platz der Menschenrechte 1

19:30 UhrSchwabinger Schaumschläger (Lesebüh-ne) mit Uli Mauk, Franziska Wanninger, Calippo Schmutz und Ahne sowie den Stammautoren Christoph Theussl, Moses Wolff und Michael Sailer. 8 €.

→ Vereinsheim, Occamstr. 8

ge und Islamwissenschaftler Gilles Kepel analysiert seit Jahren den islamistischen Terrorismus und seine politischen und sozialen Ursachen. In seinem neuen Buch „ Der Bruch“ zeigt er, dass es das Ziel der Dschihadisten ist, die Gesellschaft in ei-nen Bürgerkrieg zu treiben. Veranstaltung in französischer und deutscher Sprache. 10/7 €.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

Samstag, 22. April 2017

20:00 UhrAutor und Kabarettist Werner Gerl liest aus seinem neuen Krimi „Mord auf Entzug“. In diesem wird der Besitzer einer noblen Entzugsklinik für Reiche und Prominente am Starnberger See ermordet aufgefunden. Kommissarin Irene Rosen wird gemeinsam mit ihrem neuen Kolle-gen Andrea Popolo auf den Fall angesetzt. Res.: 089-55 29 19 72 oder [email protected]

→ Atelierwerkstatt MachWerk, Schulstraße 1

Sonntag, 23. April 2017

19:00 UhrMIR – Zentrum russischer Kultur e.V.: „Lass uns sein wie die Sonne“. Literarisch-musika-lische Hommage an den Dichter Konstan-tin Balmont (1867-1942), Begründer des „Silbernen Zeitalters“ der russischen Lyrik. Balmont war Zeitzeuge und begeisterter Befürworter der Februarrevolution. Seine populäre Lyrik wurde von 170 Komponis-ten, darunter Strawinsky und Prokofjew, vertont. Mitwirkende: Arthur Galiandin, Sergej Iwanow und Michael Tschernow (Re-zitation), Ludmila Shikhova (Gesang), Artur Medvedev (Geige), Jekaterina Medvedeva (Klavier) u. a. 10/15 €. Res.: 089-351 69 87

→ Seidlvilla, Nicolaiplatz 1 b

19:30 Uhr10. Geburtstag: Schwabinger Schaum-schläger (Lesebühne) mit Eva Niedermeier, Philipp Gramlich, Dominik Erhardt und Jaromir Konecny sowie den Stammauto-ren Christoph Theussl, Moses Wolff und Michael Sailer. 8 €.

→ Vereinsheim, Occamstr. 8

HigHligHts im Deutschen theater München | schwanthalerstraße 13 | tiCKEts: 089 – 55 234 444 | www.deutsches-theater.de

D o n ’ t c r y f o r m e A r g e n t i n A

11.04. — 23.04. 25.04. — 14.05. 22.08. — 27.08.

Robert BattleArtistic Director Masazumi Chaya Associate Artistic Director

– Anzeige

Lyrische Kostprobe

wir liegen da, erschöpft, geköpft kein mund, der küsst und worte spuckt kein auge, das in bildern zuckt .. erst ohne kopf sind wir vollendet scheints: ein fuchs im bau zusammengerollt, hellrot und weich .. die hundemeute, die sich still entfernt –

Carl-Christian Elze, aus: diese kleinen, in der luft hängenden,

bergpredigenden gebilde, Verlagshaus Berlin, 2016

20:00 Uhr Deutschlands legendärster Poetry Slam. Diesmal kommt es zur großen Revanche der Deutschsprachigen Meisterschaften, wenn der aktuelle Champion Philipp Scharrenberg (München) auf den knapp geschlagenen Vizemeister Nik Salsflau-sen (Esslingen) trifft. Musikalisch wird der Abend von DJ Misanthrop begleitet. Einlass: 19:00Uhr.7 €.

→ Substanz, Ruppertstr. 28

Montag, 10. April 2017

10:30 Uhr„Kain – Der tötende Mensch“ - Studientag mit dem Referenten Prof. Dr. Dr. h.c. Daniel Krochmalnik (Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg). Diese Erzählung um die Negativfigur Kain hat viele Denker ins-piriert, so auch Lord George Byron, Charles Baudelaire und Hermann Hesse. 20 €. Res.: 089-202400-491 oder [email protected]

→ Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

20:00 UhrRita Falk präsentiert ihren neuen Franz-Eberhofer-Krimi „Weißwurscht-Connec-tion“. Special Guest: Christian Tramitz. Moderation: Florian Wagner. 18 €. Res.: muenchenticket.de

→ Circus Krone Bau, Marsstr. 43

Dienstag, 11. April 2017

19:30 UhrTitus Müller liest aus seinem Buch „Der Tag X“ – Ein Roman über den Aufstand am 17. Juni 1953, als für 24 Stunden alles möglich schien. 5 €.

→ BUCH & BOHNE Buchhandlung, Cafe, Kapuzinerplatz 4

ww

w.li

tera

turs

eite

n-m

uenc

hen.

de LiteraturSeiten

Kalender (Fortsetzung)

LiteraturSeitenApril 2017

Rezension

Montag, 24. April 2017

19:00 UhrDas literarische Kabinett – Glück, Lesung und Literaturgespräch, Res.: [email protected] und Abendkasse.

→ Görreshof, Görrestr.38

19:30 Uhr„We’re not amused“ – Ein Abend von Shakespeare bis Brexit. Europa und Groß-britannien befinden sich im Trennungs-jahr. Bevor sich die Insulaner endgültig scheiden lassen, fragen wir uns: Warum tut das so weh? Was schätzen wir an den Briten? Und was nicht? Julia Cortis, Anatol Regnier, der Kabarettist Florian Hoffmann. die englische Sängerin Jenny Evans und der Bassist Alex Haas entdecken auf ihrer fröhlichen Zeitreise durch 500 Jahre „Britishness“ liebgewonnene Skurrilitäten,

Gentlemen und Exzentriker, Königinnen und Bedienstete, Satire und Nonsens. Der Abschiedsschmerz wird mit Liebeslyrik und Londoner Cockney Songs versüßt. It’s time to say goodbye. Isn’t it? 12€. Res.: [email protected] oder 0170 323 1634.

→ Künstlerhaus am Lenbachplatz

20:00 Uhr„Europa gegen die Juden. 1880 – 1945“ – Das neue, große Werk des bekannten Historikers Götz Aly gibt erstmals einen gesamteuropäischen Blick auf den Antise-mitismus und den Weg in den Holocaust. Ohne die Schuld der deutschen Täter zu mindern, zeigt Götz Aly, wie Rivalität und Neid, Diskriminierung und Pogrome vie-lerorts in Europa dazu beigetragen haben, den Boden für die Deportationen und die Massenmorde der Nationalsozialisten zu bereiten. Anschließend wird Karl Schlögel, Kenner russischer und ukrainischer Ge-schichte, ein Gespräch mit Götz Aly führen.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

Martin A. Klaus führt Thomas Verhal-ten auf seine ungeliebte Kindheit zu-rück. Der Vater Max – Oberförster in Vor-derriss – starb früh an den Folgen seiner Trunksucht; die Mutter Katharina ver-suchte Ludwig zu einer Laufbahn als Pfarrer zu zwingen und entzog ihm ih-re Zuneigung, als sie feststellen musste, dass der Junge sich widersetzte. Thomas einzige Waffe gegen alle Ungerechtig-keiten seines Lebens war die spitze Fe-der. Und wie viele seiner schreibenden Kollegen hat er aus seinem Leben ge-schöpft.

Klaus’ Hauptkritik an Thoma ist dessen Opportunismus und sein unterschwel-liger Hang zum Nationalistischen, der sich in seinen späten Jahren vollends in den anonymen Briefen an den Mies-bacher Anzeiger niederschlug. Wahllos drosch er darin auf Juden und Kommu-nisten ein. Klaus geht sogar soweit zu behaupten, dass sich Hitler und Thoma in den Anfangszwanzigern gekannt ha-ben müssen, was er aber nicht belegen kann. Und das ist auch – neben Klaus’ genereller Abneigung gegen Thoma – die größte Schwäche des Buches. Klaus leistet sich etliche Mutmaßungen, die sich nicht beweisen lassen, sondern – seiner Meinung nach – zwingende Schlussfolgerungen seien. So ist es nicht verwunderlich, dass es bei der ersten Autorenlesung in Dachau zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem Autor Klaus und anwesenden Histori-kerInnen kam.

Trotzdem verdient Klaus’ Thoma-Bio-grafie größte Aufmerksamkeit. Und Dachau wird sich überlegen müssen, wie es mit dem Namensgeber seines größten Veranstaltungshauses in Zukunft umgehen will.

m i c H a e L B e r Wa n g e r

Martin A. KlausLudwig Thoma – Ein erdichtetes LebenBiografie, gebunden, 300 Seitendtv, München 201626 Euro

Dienstag, 25. April 2017

18:00 UhrKrimisoiree im Rathaus. Agatha-Christie-Preisträger Claus Probst präsentiert seinen neuen Thriller „Die Jagd“. 8 €. Res.: 089-233 92 709.

→ Juristische Bibliothek im Rathaus, Marienplatz 8/III

19:00 UhrWozu noch Literatur? Schriftsteller und Literaturkritiker im Gespräch. Begrüßung: Hans Pleschinski, Vortrag Karl-Heinz Ott. Diskussion mit Sigrid Löffler, Roman Bu-cheli, Sybille Lewitscharoff, Hans Pleschin-ski und Karl-Heinz Ott. Eintritt frei.

→ Bayerische Akademie der Schönen Künste, Residenz, Max-Joseph-Platz 3

20:00 UhrWelttag des Buches 2017: Szenische Lesung mit der Schauspielerin Karin Wirz aus „Am Anfang war die Frau. Die Frauen russischer Genies“ (J. Bulgakowa, A. Dostojewskaja, S. Tolstaja, I. Schostako-witsch u. a.). 7/5 €.

→ Buchhandlung Literabella Isabellastr. 49 (Eingang Hohenzollernstr.)

20:00 UhrJostein Gaarder stellt sein neues Buch „Ein treuer Freund“, einen philosophischen Schelmenroman und eine herrlich schräge Liebesgeschichte, vor. Moderation: Günter Keil. Lesung der deutschen Textpassagen: Axel Milberg. Veranstaltung in englischer und deutscher Sprache.12/ 8 €.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

Mittwoch, 26. April 2017

19:00 Uhr Pegasus – Verein für kreatives Schreiben e.V., Autorenstammtisch, Textvorstellung mit Besprechung.

→ Münchner Frauenforum, Rumfordstr. 25

19:00 Uhr Feierabendführung durch die Ausstellung „Refugees – eine Herausforderung für Europa“ mit Herlinde Koelbl. Teilnahme ausschließlich mit Voranmeldung möglich (Tel.: 089-29 19 34-27) 10/ 7 € (inkl. Ausstel-lungseintritt).

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

20:00 Uhr„Kraft“ – Komisch, furios und böse erzählt Jonas Lüscher in diesem klugen Roman von einem Mann, der vor den Trümmern seines Lebens steht, und einer zu jedem Tabubruch bereiten Machtelite, die scheinbar nichts und niemand aufhalten kann. Moderation: Ijoma Mangold. Philosophische Gesprächs-runde mit Lisa Herzog. 10/7 €.

→ Literaturhaus, Saal, Salvatorplatz 1

Donnerstag, 27. April 2017

19:00 UhrMarcin Wiatr stellt seinen Literarischen Reiseführer Oberschlesien vor. Eintritt frei.

→ Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5

Donnerstag, 27. April 2017

19:00 UhrUnter der Leitung des Münchner Schrift-stellers Pierre Jarawan haben sieben Münchner GymnasiastInnen sieben Geflüchtete zu einem Tandem-Ferienwork-shop eingeladen. Es ging um Träume und Identität, Fremde und Heimweh und um all das, was Menschen auf der Flucht be-wegt. Die große Abschlussveranstaltung, die die Gruppe selbst gestaltet, lädt ein zur Auseinandersetzung mit den ganz großen Fragen. Eintritt frei. Res.: 089-29 19 34-27.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

19:00 Uhr Odysseus. Held und Erzähler. Begrüßung: Hans Pleschinski, Vortrag Jonas Grethlein, Lesung: Thomas Loibl. Eintritt frei.

→ Bayerische Akademie der Schönen Künste, Residenz, Max-Joseph-Platz 3

19:30 Uhr„Steckbriefe. Gegen Eisner, Kurt u. Genos-sen wegen Landesverrats. Ein Lesebuch über Münchner Revolutionärinnen und Revolutionäre im Januar 1918“. Rund 8.000 ArbeiterInnen der Rüstungsindustrie und Munitionswerke hatten Ende Januar 1918 die Nase voll vom Gemetzel an der Front. Sie streikten für Frieden und Volksherr-schaft. Aber dafür mussten sie zunächst teuer bezahlen. Im Berliner Bundesarchiv

Martin A. Klaus

Ein erdichtetes LebenNeue Biografie zum 150. Ge-burtstag von Ludwig Thoma

Wer nach Dachau fährt, stößt un-weigerlich auf Ludwig Thoma.

Er findet dort eine Ludwig Thoma Wie-se, eine Ludwig-Thoma-Straße und das Ludwig-Thoma-Haus; die Ludwig-Tho-ma-Schule schließt diesen Sommer. Den Dachauern gilt Thoma als Dorfhei-liger, auch wenn er kaum drei Jahre dort verbracht hat. Aber seine bekann-testen Bühnenstücke und Romane spielen in und um Dachau. Der Ruepp – Andreas Vöst – Erster Klasse etc. An der Rückwand des Foyers im Ludwig- Thoma-Haus steht der Satz „Wenn ich zurückdenk’, am schönsten war es doch in Dachau“. Das schrieb Thoma am Ende seines Lebens in einem Brief an seine Geliebte Maidi von Liebermann.

Dabei war Dachau ursprünglich nur Thomas zweite, ja dritte Wahl. So be-schreibt es der Münchner Journalist und langjährige SZ-Redakteur Martin A. Klaus in seiner Biografie „Ludwig Thoma – Ein erdichtetes Leben“. Thoma, der von 1867 bis 1921 lebte, hatte sich nach seinem Jurastudium und einem Rechtspraktikum in München niederlas-sen wollen, fürchtete aber dort die über-mächtige Konkurrenz. Erding – seine zweite Wahl – stellte sich als wenig er-giebig dar, nur Dachau galt als streitlus-tige Gegend, wo man gern „advokatisch“ wurde. Dort ließ er sich 1894 breitspurig im Rauffer-Haus in Dachaus Zentrum nieder, obwohl ihm eigentlich die Mittel dazu fehlten.

Klaus beschreibt Thoma als schüchter-nen Menschen gegen Fremde und der-ben Grobian gegen Bekannte. Er wirft ihm einen angemaßten Doktortitel vor, den er nie erhalten habe und zählt sei-ne Intrigen auf gegen alle, denen er an-geblich nicht gewachsen war. Besonders gelte das für seine Zeit beim „Simplicis-simus“, dem Thoma ab 1897 angehörte. Beim Verleger Albert Langen habe er sich unentbehrlich gemacht, indem er ihm – der im Pariser Exil ausharren musste –als Zuträger diente. Dadurch habe er es geschafft, seine Widersacher Frank We-dekind und Korfiz Holm –Prokurist des Verlags – auszustechen und selbst Chef-redakteur zu werden. In 20 Jahren seines Wirkens beim Simpl habe sich Thoma mit allen verkracht. Letztendlich auch deswegen, weil er 1914 in den allge-meinen Hurra-Patriotismus einschwenk-te, wo er zuvor alles Militaristische und Preußische gegeißelt hatte.

ImpressumHerausgeber (zugleich Anschrift der Redaktion): Münchner Literaturbüro e. V., Haidhauser Werkstatt (MLB)Milchstraße 4, 81667 München, www.muenchner-literaturbuero.de

LiteraturSeiten München Tel. 089-189 753 50 www.literaturseiten-muenchen.de

Redaktion: Ina Kuegler (V. i. S. d. P.) / [email protected]

Anzeigen: Hellmuth Lang, Wolfram Hirche 0170-582 43 35 [email protected]

Preisliste: Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 5 www.literaturseiten-muenchen.de/mediadaten

MitarbeiterInnen: Katrina Behrend Lesch, Michael Berwanger, Stefanie Bürgers, Hans-Karl Fischer, Wolfram Hirche, Ina Kuegler, Antonie Magen, Ursula Sautmann

Lyrische Kostprobe: Hans-Karl Fischer

Termine: [email protected]

Gestaltung/Realisierung: TausendblauwerkMichael Berwanger Schleißheimer Str. 21, 85221 Dachau [email protected] www.tausendblauwerk.de

Druck: druckhaus köthen Friedrichstraße 11/12, 06366 Köthen www.koethen.de

Mit Förderung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.

LandeshauptstadtMünchenKulturreferat

Titelvignette: Lea Brantl / Tausendblauwerk.de Redaktionsschluss für die Ausgabe Mai 2017: 17. April 2017

Foto

: Die

ter B

rum

shag

en

Samstag, 29. April 2017

19:00 UhrArchiv der Münchner Arbeiterbewegung: „Oskar Neumann – Leben und Wirken“. Neumann wäre am 30. April 2017 hundert Jahre alt geworden. Die Veranstaltung beleuchtet sein Leben: vom Widerständler und KZ-Häftling zum Stadtratsmitglied und KPD-Funktionär. Ab 1968 war er aktiv in der DKP und gab die Literaturzeitschrift „Kürbiskern“ mit heraus. Im Institut für Zeitgeschichte sind Dokumente über sein politisches Wirken, die Monacensia besitzt seine Bibliothek. Eintritt frei.

→ Seidlvilla, Nicolaiplatz 1 b

19:00 UhrDer Träger des 24. Haidhauser Werk-stattpreises wird, wie es im Münchner Literaturbüro Tradition ist, vom Publikum bestimmt. Es werden die Tagessieger der „Offenen Abende im Münchner Literatur-büro“ der letzten 12 Monate lesen. Diese Offenen Abende finden immer am ersten Freitag des Monats statt.6/5 €.

→ Gasteig, Vortragssaal der Bibliothek, Rosenheimer Str. 5

Sonntag, 30. April 2017

11:00 UhrSuchers Leidenschaften: Flaubert – mit Max Simonischeck, Leon Haller und C. Bernd Sucher. 20 €.

→ Akademietheater im Prinzregententhe-ater, Pinzregentenplatz

13:00 UhrGegen die Strömung: Ein literarisches Festival zum 200. Geburtstag des Dichters, Historikers und Diplomaten, Alexej Kons-tantinowitsch Tolstoj. 13:00 Uhr Film „Iwan der Schreckliche“, 16:00 Uhr : Vortrag der Literaturwissenschaftlerin Dr. Natalja Reber. 17:00 Uhr: Tolstoj, als Übersetzer von Goethe, Schiller und Heine. Ein Vortrag von Johan Häusler, Nürnberg. 18:00 Uhr: Unter dem Pseudonym Kosma Prutkow schrieb Tolstoj in Zusammenarbeit mit seinen Cousinen, den Brüder Schemtschuschni-kow parodistisch-literaturkritische Texte – ein Vortrag von Dmitri Milinski. 20:00 Uhr: szenische Lesung mit Musik und Liedern.

→ Gasteig, Carl-Amery-Saal, Rosenheimer Str.5

19:30 Uhr Schwabinger Schaumschläger (Lesebühne) mit Verena Richter, Masha Potempa und Felix Bonke sowie den Stammautoren Christoph Theussl, Moses Wolff und Michael Sailer. 8 €.

→ Vereinsheim, Occamstr. 8

befinden sich Akten, die die Bespitzelung, Festnahmen und Verhöre der Streikaktivis-tInnen dokumentieren. Szenische Lesung mit den Herausgebern Cornelia Naumann und Günther Gerstenberg. Musik Maria Dafka und Dine Doneff.

→ EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80

19:30 UhrLiteraturhaus trifft Matthäuskirche: „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir./ Herr, höre meine Stimme!/ Lass deine Ohren merken/ auf die Stimme meines Flehens!“ Ungewohnte Verse in einer literarischen Lesung. Aber entscheidend für den Schriftsteller und Büchner-Preisträger Arnold Stadler. Mit ihm diskutieren Uwe Kolbe, Sibylle Lewitscharoff, Gila Lustiger, Feridun Zaimoglu, SAID und Landesbischof Bedford-Strohm. Musik: Nicholas Hariades (Gesang) & Rudi Spring (Flügel) Moderati-on: Cornelia Zetzsche. 15/10 €.

→ Matthäuskirche, Sendlinger- Tor- Platz

20:00 UhrEntre nous – Buchempfehlungen. Wir haben schon viele der kommenden Neu-erscheinungen gelesen und stellen Ihnen gerne unsere aktuellen Lieblingsbücher vor. Darunter sind leidenschaftliche, span-nende, schräge, aufwühlende, traurige und erstaunliche Geschichten. Wein und Le-ckerbissen gehören natürlich dazu! Sehen wir uns? Eintritt: frei - Wir bitten dennoch um Voranmeldung. 089 38 01 50-0

→ Buchhandlung Lehmkuhl, Leopoldstr. 45

Freitag, 28. April 2017

19:30 UhrSimon Gerhol liest aus dem historischen Roman „Limes“ und aus „Die Unterseite der Dinge“ (die göttliche Komödie in Prosa und einmal anders). Limes und die Unter-seite der Dinge Teil 1: Limes (historischer Roman) Süddeutschland im 3. Jhr. n. Chr.: Zur Zeit Kaiser Diokletians kämpft Arion, Sohn eines germanischen Sklaven und einer römischen Adeligen, um sein Über-leben und seine Identität. Teil 2: Fegefeuer. Der erfolglose Schriftsteller Herr P. findet sich nach einem durchzechten Abend just am Eingang zum Inferno wieder, wo ihn Goethe empfängt.

→ Münchner Literaturbüro, Milchstr. 4

20:00 UhrDer Tenor Rolando Villazon stellt seinen zweiten Roman „Lebenskünstler“ vor. Moderation: Ijoma Mangold (DIE ZEIT). Le-sung der deutschen Textpassagen: Stefan Wilkening. 15/10 €.

→ Literaturhaus, Salvatorplatz 1

Lyrik Kabinett

Empfohlene Lyrik

Welche Gedichtbücher sind beson-ders bemerkenswert, interessant,

überraschend? Die Liste mit den dies-jährigen Lyrik-Empfehlungen ist jetzt unter www.lyrik-empfehlungen.de ver-öffentlicht. 22 Gedichtbände wurden aus den Neuerscheinungen von Anfang 2016 bis März 2017 ausgewählt.

Volker Braun: Handbibliothek der Unbe-hausten. Suhrkamp, Berlin 2016.Lydia Daher / Warren Craghead III: Klei-ne Satelliten. MaroVerlag, Augsburg 2016.Mara Genschel: Cute Gedanken. rough-books, Berlin/New York/Schupfart 2017.Orsolya Kalász: Das Eine. Brüterich Press, Berlin 2016.Birgit Kreipe: Soma. kookbooks, Berlin 2016.Christine Lavant: Gedichte aus dem Nachlass. Wallstein, Göttingen 2017.Steffen Popp: 118. kookbooks, Berlin 2017.Marion Poschmann: Geliehene Land-schaften. Suhrkamp, Berlin 2016.Ilma Rakusa: Impressum: Langsames Licht. Droschl, Graz 2016.Hans Thill: Dunlop. roughbooks, Berlin/New York/Schupfart 2016.Levin Westermann: 3511 Zwetajewa. Matthes & Seitz 2017.

Bei diesen Empfehlungen handelt es sich um eine Initiative der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Stiftung Lyrik Kabinett und des Hau-ses für Poesie. r e d