LMK Jahresbericht 2012 · eines Bildhauer-Ateliers in Flonheim, die Gründung eines Kinder- und...
Transcript of LMK Jahresbericht 2012 · eines Bildhauer-Ateliers in Flonheim, die Gründung eines Kinder- und...
4 Editorial
7Einblicke – Aufgaben. Bilder. Menschen.
22Organisation und Zusammenarbeit
26Interview mit Renate Pepper
28Versammlung und Ausschüsse
30Aufsicht und Zulassung
35Technik
38Medienkompetenz
45Bürgermedien
52Lagebericht
56
Bilanz
58Gewinn- und Verlustrechnung
59Personalbericht
60Impressum
INHALT
LMK JAHRESBERICHT 20134
EDITORIAL
Die Medienwelt ist wie kaum ein anderer Bereich einem starken
Wandel ausgesetzt: Innovationen bei den technischen Möglichkeiten,
Veränderungen im kommunikativen Verhalten der User, ein Wan-
del des individuellen Verhaltens, aber auch des gesellschaftlichen
Miteinanders. Was bedeutet das für Aufsicht, Technik, Bildung, unser
Verhältnis von Staat und Wirtschaft, für Schule, Eltern, Kinder und
Jugendliche, für das Thema des Lebenslangen Lernens?
Wir möchten Sie mit dem Geschäftsbericht der LMK 2013 einladen,
in die Vielzahl unserer Tätigkeitsbereiche hineinzuschauen, uns zu
begleiten bei den zahlreichen Initiativen und Projekten, die diese große
und spannende Bandbreite unserer Aufgaben und Ziele verkörpern.
Im vergangenen Jahr gab es eine Reihe gelungener Aktivitäten, viele
bewährte und substanzielle Kooperationen, aber auch einige wun-
derbare neue Ideen, deren Realisierung auf den Weg gebracht werden
konnte. Die Gründung eines neuen Gremienausschusses für Digitale
Konvergenz, die Einführung unseres erfolgreichen mec-Kindererzie-
her/innen-Clubs in weiteren Orten des Landes, die Arbeit mit Senioren
im „Silver Surfer“-Programm, ein neues Mediengespräch im Rahmen
eines Bildhauer-Ateliers in Flonheim, die Gründung eines Kinder- und
Jugendbeirates für Internetthemen oder die Veröff entlichung eines
gemeinsam entwickelten Suchmaschinenmoduls mit Google – das
Spektrum unserer Tätigkeiten ist groß und wir stellen uns mit klarem
Blick auf die Aufgaben der Zukunft ein.
Der Jahresbericht erscheint erstmals in neuer Aufmachung. Neben
einer Fülle an Informationen, Statistiken und Zahlen möchten wir in
den kommenden Jahren vor allem auch unsere Mitarbeiter vorstel-
len. Wer steht stellvertretend für bestimmte Schwerpunkte unseres
Hauses? Wer sind die Menschen, die unsere Aufgaben und Zukunfts-
themen anpacken, umsetzen, entwickeln? Was sind unsere Aufgaben?
Die Fotos der Bildstrecke setzen die Menschen unserer Medienanstalt
mit ihren Aufgaben, ihren Emotionen und ihren Themen zueinander
in Beziehung. Gleichzeitig laden wir Sie ein, gemeinsam mit unseren
Mitarbeitern Orte in Rheinland-Pfalz zu entdecken.
Ich wünsche Ihnen viel Gewinn, einige Erkenntnisse, etwas Entdecker-
freude und viel Spaß bei der Lektüre unseres Berichtes.
Renate Pepper
Direktorin
„WIR MÖCHTEN SIE MIT DEM GESCHÄFTSBERICHT DER LMK
2013 EINLADEN, DIE GROSSE UND SPANNENDE BANDBREITE
UNSERER AUFGABEN UND ZIELE ZU ENTDECKEN.“
LMK JAHRESBERICHT 2013 5
Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat die besondere Bedeutung
der Gremien für den Funktionsauftrag des Rundfunks in Deutschland
hervorgehoben. Ausdrücklich hat das höchste deutsche Gericht in
den Mittelpunkt gestellt, dass die Gremien Sachwalter der Interessen
der Allgemeinheit sind. Das BVerfG betonte, dass es letztlich um die
institutionalisierte Teilhabe der Gesellschaft am Rundfunk und die
Sicherstellung des Einfl usses der Gesellschaft auf die Erfüllung des
Programmauftrages gehe. Diese Vorgabe entspricht auch dem Selbst-
verständnis der Mitglieder in der LMK-Versammlung.
Neben den herkömmlichen Aufgaben der LMK-Versammlung rückten
in den vergangenen Jahren auch die Zukunftsperspektiven des
privatwirtschaftlichen Rundfunks in einer zunehmend vom digitalen
Wandel geprägten Medienwelt in den Mittelpunkt.
Mit der Schaff ung des ständigen Ausschusses für digitalen Wandel
und Medienkonvergenz im Dezember 2012 griff die Versammlung der
LMK diese Herausforderung auf, dass sich die Grenzen zwischen den
einzelnen Medienarten wie etwa Radio, Zeitung, Fernsehen, Internet,
Online-Diensten oder auch Computerspielen im Zuge der Digitali-
sierung zunehmend aufl ösen. Dies gilt nicht nur für die technische
Weiter entwicklung der Übertragungswege und Endgeräte, sondern
auch für die dahinter stehenden Geschäftsmodelle der Anbieter und
das sich wandelnde Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer. Gleich-
zeitig durchdringen digitale Medien und Telekommunikationstechno-
logien das alltägliche Leben in einem nie da gewesenen Ausmaß; ein
Ende der Entwicklung ist nicht abzusehen.
Für die Landesmedienanstalten ergibt sich aus all dem die Not-
wendigkeit, sich intensiv mit den aktuellen Entwicklungen und der
absehbaren Zukunft zu befassen und herauszuarbeiten, welche neuen
Fragestellungen bezüglich Aufsicht, Regulierung und Förderung sich
daraus ergeben. Es gilt, die hinter diesen Aufgaben stehenden medien-
und gesellschaftspolitischen Ziele technologieneutral zu erfassen und
angesichts der Veränderungen zu fragen: Was muss heute und in Zu-
kunft getan werden, um diese Ziele auch in einer rasant veränderten
Medienwelt erreichen zu können? Wie können Bürger und Bürgerin-
nen ausreichend informiert werden, sodass sie sich kompetent und
sicher in der Medienwelt bewegen können?
In diesem Sinne soll der vorliegende LMK-Jahresbericht die Arbeit
der LMK und seiner Einrichtungen beleuchten und den interessierten
Leser informieren.
Albrecht Bähr
Vorsitzender der Versammlung
Albrecht Bähr
„DIGITALE MEDIEN DURCH-DRINGEN DAS ALLTÄGLICHE LEBEN IN EINEM NIE DA GEWESENEN AUSMASS.“
AUF DIE BÜHNE
GEBRACHTStephanie Klahn, Referentin EU-Netzwerk und PR,
koordiniert mit klicksafe den jährlich stattfi ndenden Safer Internet Day in Deutschland.
INTERNETKOMPETENZ
LICHT UND SCHATTEN
Doris Westphal-Selbig, Referentin für Jugendmedien-schutz, führt Aufsichtsverfahren bei Medieninhalten aus
Rundfunk und Internet.
JUGENDSCHUTZ
GOOGLEPLUS
GUGELHUPFFlorian Preßmar, Referent für Off ene Kanäle und Medien-
kompetenz, hilft Senioren, sicher im Internet zu surfen.
PARTIZIPATION
MEHRWERT MIT GLOBAL
PLAYERNBirgit Kimmel, Pädagogische Leitung klicksafe, koordinierte das gemeinsame Suchmaschinen-
Modul mit fragFINN, FSM und Google.
NETZWERK
APP DURCH ALTE
GEMÄUERSteff en Griesinger, Medienpädagoge bei medien+bildung.com,
entwickelte mit Jugendlichen des Gymnasiums am Kaiserdom eine App, die junge Menschen für Stadtgeschichte interessieren soll.
INNOVATION
HAUPTMARKT IN TRIER
TÄGLICH FRISCH
AUS DER REGION
Denis Grundler, Mitarbeiter für Materialwirt-schaft und Logistik, liefert die technische
Ausstattung für Bürger, die ihr eigenes Fernsehen produzieren wollen.
BÜRGERMEDIEN
LMK JAHRESBERICHT 201322 ORGANISATION UND ZUSAMMENARBEIT
Die Folgen, die sich aus dem Medienwandel für Politik, Wirtschaft
und Gesellschaft ergeben, standen 2013 im Fokus der Arbeit der
Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK). Welche
Chancen und Möglichkeiten bieten die neuen Medien? Wie können
wir Kinder und Jugendliche schützen und sie gleichzeitig zu einem
selbstbewussten Umgang mit den neuen Medien anleiten? Wie
können wir Eltern, Lehrern und Pädagogen Hilfestellungen für die
Vermittlung eines chancenorientierten Internets bieten? Was können
Senioren tun, damit sie den Anschluss an das digitale Zeitalter nicht
verpassen? Welche Möglichkeiten haben Bürger heute, an der Medi-
enwelt teilzuhaben? Das sind nur einige Beispiele, die verdeutlichen,
wie vielfältig die Herausforderungen des derzeitigen Umbruchs in
der Medienwelt sind. Die Grenzen zwischen den einzelnen Medien-
gattungen Print, Radio, Fernsehen, Internet, Computerspiele, Soziale
Unser Kommunikationsverhalten hat sich in den
vergangenen Jahren radikal verändert: Audiovisuelle
Medien bestimmen heute in großem Maße unseren
Alltag. Mit Smartphones und Tablet-Computern sind
wir immer und überall erreichbar. Auch unterwegs
surfen wir im Internet, schreiben E-Mails und sind in
sozialen Netzwerken aktiv. Künftig wird die weltweite
Vernetzung immer tief greifender in alle Lebensberei-
che vordringen. Daneben gibt es weiterhin klassische
Medien wie Zeitung, Radio und Fernsehen – doch ihre
Rolle in der digitalen Welt wandelt sich.
Netzwerke oder Online-Dienste lösen sich im Zuge der Digitali-
sierung zunehmend auf; die einzelnen Gattungen verschwimmen
miteinander. Die Veränderungen betreff en nicht nur die technische
Weiterentwicklung der Übertragungswege und Endgeräte, sondern
in erheblichem Maße auch die dahinter stehenden Geschäftsmo-
delle der Anbieter und das sich wandelnde Verhalten der Nutzer.
Digitale Medien werden zunehmend interaktiver. Gleichzeitig durch-
dringen digitale Medien und Telekommunikationstechnologien das
alltägliche Leben in einem nie da gewesenen Ausmaß – mit vielen
Chancen, aber auch kritischen Entwicklungen.
ZUSAMMENARBEIT UND ORGANE
Die LMK ist eine Anstalt des öff entlichen Rechts. Ihre Organe sind
die Direktorin und die Versammlung, bestehend aus 42 Mitglie-
dern, die die gesellschaftlich relevanten Gruppen, Vereinigungen,
Verbände, die Kirchen, den Landtag etc. vertreten. Die Direktorin
wird von der Versammlung gewählt. Als Organe angegliedert sind
ihr die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK), die Gremien-
vorsitzendenkonferenz (GVK), die Kommission zur Ermittlung der
Konzentration im Medienbereich (KEK) und die Kommission für
Jugendmedienschutz (KJM).
14 Landesmedienanstalten arbeiten bundesweit zusammen, orga-
nisiert und koordiniert durch eine gemeinsame Geschäftsstelle mit
Sitz in Berlin. Unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft „die medien-
anstalten“ behandeln die Landesmedienanstalten länderübergrei-
fende Fragen der Zulassung, Kontrolle und Entwicklung des privaten
Rundfunks. Hier werden Entscheidungen zu grundsätzlichen und
medienpolitischen Fragestellungen in der Direktorenkonferenz der
Landesmedienanstalten (DLM), der Gremienvorsitzendenkonferenz
(GVK) sowie in der Zusammenarbeit der beiden, in der Gesamtkonfe-
renz (GK), getroff en.
DIE LMK VOR ORT, IM LAND UND EUROPAWEIT AKTIV
LMK JAHRESBERICHT 2013 ORGANISATION UND ZUSAMMENARBEIT 23
Themenverantwortung bei der KJMDie LMK ist in der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM),
einem Organ der Landesmedienanstalten, das die rechtliche
Gleichbehandlung von Rundfunk- und Telemedieninhalten un-
ter Jugendschutzaspekten gewährleisten soll, vertreten. Um eine
Abdeckung aller wichtigen Jugendschutzthemen zu gewährleisten,
wurden eine Reihe von Aufgaben dezentral angesiedelt. Dabei wurde
jedem KJM-Mitglied die Verantwortung für einen oder mehrere
Themenbereiche zugewiesen. Die Direktorin der LMK übernahm
die Themenverantwortung für die Bereiche „Neue Formate Fern-
sehen“, „Bußgeldverfahren“ und „Einbindung jugendschutz.net“ und
setzte entsprechende Arbeitsgruppen ein. Auch im regelmäßigen
Prüfbetrieb übernimmt die LMK wichtige Aufgaben für die KJM.
Ludwigshafen ist einer von vier Orten, an denen die fünfköpfi gen
Prüfgruppen zusammenkommen, um Aufsichtsfälle zu sichten, zu
diskutieren und zu bewerten. Die Leitung der Sitzungen obliegt der
LMK-Jugendschutzreferentin, die die ordnungsgemäße inhaltliche
und technische Vor- und Nachbereitung sowie Durchführung der
Prüfsitzung unter Wahrung der KJM-Spruchpraxis verantwortet.
NETZWERKE UND PARTNER
Neben dem Aufgaben- und Eigenverständnis der LMK als Akteurin
und Macherin in unterschiedlichen Feldern der Medienarbeit ist
der LMK auch die gute Eingebundenheit in Netzwerke, die kreative
Arbeit in Kooperationen und mit Partnern wichtig. Auf allen Ebenen
der LMK – vor Ort, im Land, in Europa – und bei allen Aufgaben der
LMK – ob Jugendschutz, Technik oder Medienkompetenz – steht
das gemeinsame Agieren und Wirken in Partnerschaften sehr weit
vorne. Jenseits der nach dem Gesetz vorgegebenen Zusammenar-
beit entsteht durch diese inhaltlichen und strategischen Allianzen
ein großer Reichtum an Initiativen und Projekten. Darauf wird an
unterschiedlichen Stellen des Jahresberichtes eingegangen.
Das Zusammenwirken mit Landes- und Bundesministerien bei
unterschiedlichen Aufgaben, mit anderen Medienanstalten bei
vielfältigen Kooperationen vom FLIMMO, dem Internet-ABC bis zur
JIM- und KIM-Studie im Medienpädagogischen Forschungsverbund
Südwest (MKFS), mit den Volkshochschulen bei den Silver Surfern,
mit dem öff entlich-rechtlichen Rundfunk bei den Ohrenspitzern,
mit der Fachhochschule Kaiserslautern bei DRM+, mit den privaten
TV-Sendern bei der Ausstrahlung von klicksafe-Spots, mit dem
Grimme-Institut bei den Frankfurter Hörfunkgesprächen, mit RPR.1
beim Mikrofon-Nachwuchswettbewerb, mit einem freischaff enden
Bildhauer bei der Eröff nung eines neuen Mediengespräches, mit
Google bei der Erstellung eines Suchmaschinen-Handbuchs, mit
Facebook als Partner der „Sei Mutig – Stopp Mobbing“-Kampagne
oder mit der Europäischen Kommission bei der Organisation und
Präsentation von internationalen Jugendbeirat-Workshops – all
dies veranschaulicht die Bandbreite und den Reichtum der Arbeit in
Netzwerken und in Partnerschaften.
„Digitaler Wandel und Medienkonvergenz“Um frühzeitig neue Entwicklungen im Medienbereich zu erkennen,
hat die Versammlung der LMK den ständigen Ausschuss „Digita-
ler Wandel und Medienkonvergenz“ eingerichtet. Anfang Januar
2013 tagte er zum ersten Mal. Er befasst sich systematisch mit den
technischen und aus ihnen resultierenden gesellschaftspolitischen
Umwälzungen. Dabei formuliert er die neuen Herausforderungen,
die sich daraus für die Arbeit der LMK sowie die Entscheidungen
der Versammlung ergeben. Ebenso berät er bei Neuerungen und
formuliert die medienpolitischen Themen aus Berlin und Brüssel
für die Landesebene. Der Ausschuss hat die Veranstaltungsreihe
MedienBüff et gegründet, bei der Experten Zukunftsthemen aus dem
Medienbereich diskutieren.
Europaweit vernetzt: Verbindungsbüro in BerlinDie Nutzung digitaler Angebote macht an den Landesgrenzen nicht
halt. Die besonderen Fragestellungen, die die neuen Medien aufwer-
fen, dürfen deshalb nicht mehr nur im nationalen Rahmen diskutiert
LMK JAHRESBERICHT 201324 ORGANISATION UND ZUSAMMENARBEIT
AUFGABEN DER LMK
- Zulassung, Beratung und Aufsicht der privaten Rundfunkveranstalter
- Aufsicht Telemedien
- Regelung der Belegung rheinland-pfälzischer Kabelnetze und Aufsicht über deren Betreiber
- Förderung des Bürgerfernsehes
- Förderung der landesrechtlich gebotenen technischen Infrastruktur zur terrestrischen Versorgung des Landes
- Initiierung und Begleitung von Projekten im Bereich Medienkompetenz
RECHTSGRUNDLAGEN
- Landesmediengesetz (LMG) vom 4. Februar 2005 (GVBl. p. 23) i. d. F. vom 17. Juni 2008 (GVBl. p. 83).
- Rundfunkstaatsvertrag
- Jugendmedienschutzstaatsvertrag
- Satzungen der LMK unter www.lmk-online.de
werden. Vielmehr erhält die Medienregulierung zunehmend eine
europäische und globale Dimension. Gleichzeitig ist die Kommuni-
kation mit internationalen Medienunternehmen unabdingbar. Die
Konsequenz für „die medienanstalten“: Eine Gemeinsame Geschäfts-
stelle der Landesmedienanstalten wurde in der Berliner Friedrich-
straße eröff net. Hier hat die LMK mit Safer Internet DE im Verbund
des EU-Safer-Internet-Programms sowie mit der EU-Initiative
klicksafe seit Ende 2013 ein Verbindungsbüro. Das Büro nimmt pri-
mär europäische Aufgaben wahr. Damit ist die LMK Rheinland-Pfalz
näher am Geschehen – näher an Partnern, an bestehenden und an
neuen Kontakten. Das macht die Netzwerkarbeit vor Ort, im Land,
im Bund und in Europa noch eff ektiver. Insbesondere die vielen
EU-weiten Kontakte, die mit den EU-Projekten entstehen, lassen
sich von der Hauptstadt aus besser koordinieren. Die Eröff nung des
Verbindungsbüros war ein wichtiger Schritt für die LMK: Sie kann
künftig neue Entwicklungen noch frühzeitiger erkennen und Hand-
lungsstrategien entwerfen.
Austausch von Kunst und Politik – Flonheimer AteliergesprächeAktuelle Medienthemen mit Bürgern zu diskutieren, deren Fragen zu
beantworten, Denkanstöße zu geben – auch diesem gesellschaftspo-
litischen Auftrag widmet sich die LMK Rheinland-Pfalz mit großem
Engagement. So führt sie seit 2013 gemeinsam mit Professor Eber-
hard Linke – einem Bildhauer, den die Frage des Einfl usses digitaler
Medien auf die bildenden Künste beschäftigt – sowie der Landeszent-
rale für politische Bildung (LpB) die neue Reihe „Flonheimer Atelier-
gespräche“ durch. Die Veranstaltungsreihe will Raum für öff entliches
Nachdenken schaff en und die Folgen sowie die Zukunft unserer
„Übergangsgesellschaft“ beleuchten. Zu verschiedenen Themen wer-
den jeweils Fachleute als Diskussionspartner eingeladen.
„Mediengeneration im Dialog – von einer Filmproduktion zur Produ-
ser-Kultur“ war das Thema der Auftaktveranstaltung im Mai, die auf
große Resonanz stieß. Im Gebäude der „Stiftung Barbara und Eber-
hard Linke“ in Flonheim diskutierten Alexander Kluge, der vielfach
ausgezeichnete Filmemacher und Autor, sowie Markus Beckedahl,
Blogger von netzpolitik.org und Mitveranstalter der re:publica-Kon-
ferenzen. So gibt es in Zeiten des Internets die traditionelle Trennung
zwischen dem Produzenten (Producer) und dem Nutzer (User) nicht
mehr – vielmehr gibt es den „Produser“, der gleichzeitig Sender und
Empfänger ist. Die beiden Experten beschäftigten sich mit der Frage,
inwiefern sich die Gesellschaft dadurch grundlegend wandle und
welche Auswirkungen das auf die betroff enen Künstler und Produ-
zenten habe. Auch die Auswirkungen auf das politische und soziale
System sowie auf Kunst und Kultur wurden thematisiert. Weitere
Veranstaltungen zu medienpolitischen Themen im inspirierenden
Rahmen der Atelierräume und des Skulpturengartens der Stiftung
sind geplant.
Flonheimer Ateliergespräche
LMK JAHRESBERICHT 2013 ORGANISATION UND ZUSAMMENARBEIT 25
ABTEILUNG IIJustiziariat, Zulas-sung und Aufsicht,Verwaltung und Rechtsangelegen-heiten
ABTEILUNG IVMedienkompetenz/ OK-TVKommunikations-forschung /BZBM
MEDIEN+BILDUNG.COM GGMBH
ABTEILUNG IGremienbüro, Fragen der Medienkonver-genz, Haushalt und Finanzen, Veranstal-tungsorganisation, Besucherbetreuung
Johannes Graßl Harald Zehe Joachim Lehnert Peter BehrensGeschäftsführerin Katja Friedrich
VERSAMMLUNG
Albrecht Bähr VorsitzenderDr. Bernhard Braun, Ruth Scherer Stv. Vors.
DIREKTORIN
Renate PepperHarald Zehe Stv. Direktor
STRUKTUR DER LMK
STABSSTELLE
Presse und KommunikationLeitung DirektionsbüroDr. Joachim Kind
STABSSTELLEZukunft der BildungKatja Friedrich
Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) Renate Pepper
Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) Renate Pepper
Gremienvorsitzen-denkonferenz (GVK) Albrecht Bähr
Kommission zur Ermitt-lung der Konzentration im Medienbereich (KEK)
ABTEILUNG IIITechnik
LMK JAHRESBERICHT 201326 ORGANISATION UND ZUSAMMENARBEIT
Die Welt der Medien wandelt sich – so schnell und so grund-legend wie nie zuvor. Was bedeutet das für die Arbeit der LMK? In der Tat befi nden wir uns in einem Epochenwandel. Das lineare
Medienprogramm weicht einer interaktiven Informations- und
Kommunikationswelt rund um die Uhr. Dies hat zwangsläufi g Aus-
wirkungen auf das Verhalten der Nutzer. Und es verändert unsere
Arbeit auf vielen Ebenen.
Was bedeutet das für das Selbstverständnis der LMK?Die LMK war früher in erster Linie Aufsichtsbehörde. Auch heute
noch beobachten wir das Programm 24 Stunden lang. Bei einem
Verstoß gegen die Jugendschutzbestimmungen oder Werbeverbots-
regelungen kann die Versammlung Beanstandungen aussprechen
oder Bußgelder verhängen. Das gehört zu unserem Kernauftrag.
Doch im Internet sind große internationale Konzerne aktiv, die nicht
deutschem, sondern europäischem oder gar weltweitem Recht
unterliegen. Es ist äußerst schwierig, die Werbung in Webradios zu
kontrollieren. Wie kann ich Jugendschutz einfordern, wenn Face-
book, Google oder Twitter ihren Sitz nicht in unserem Land haben?
Wie kann ich eine gesellschaftliche Mit-Verantwortung der Industrie
erreichen? Hier gehen wir neue Wege. Die Aufsichtsbehörde wird
auch Ideengeber, Moderator, Inhalte-Anbieter und Partner.
Wie begegnet die LMK diesem Wandel? Wie sieht das konkret aus?Wir prüfen beispielsweise neue Formate wie Connected-TV schon in
der Planungsphase mit den Jugendschutzbeauftragten der Sender.
Die LMK ist bundesweit dafür zuständig. Wir befassen uns mit neuer
Technik, dem Einfl uss von algorithmengesteuerten Maschinen auf
unser Entscheidungsverhalten oder der Arbeit mit 3-D-Druckern.
Wir arbeiten in bewährten und neuen strategischen Partnerschaf-
ten. So erarbeiten wir gemeinsam mit Google ein Lehrerhandbuch
für Suchmaschinen oder kooperieren mit den Volkshochschulen bei
der Einführung des „Silver Surfer“-Programms in Rheinland-Pfalz.
Außerdem liefern wir die Inhalte für eine gemeinsam mit Facebook
international ausgerufene Stop-Bullying-Kampagne im Netz. All das
sind Beispiele für eine völlig neue Arbeitsweise unserer Medienan-
stalt. Die „verstaubte Behörde“ waren wir nie, aber heute mehr denn
je sind wir eine moderne, innovative Public-Service-Einrichtung und
bundes-, ja europaweit ein gefragter Partner.
Hat das Auswirkungen auf das Anforderungsprofi l Ihrer Mitarbeiter?Unbedingt. Wir brauchen nach wie vor kompetente Fachleute in
den Aufsichtsbereichen. Das ist unerlässlich. Aber Verbote allein
nützen in der Internetwelt gar nichts. Es gibt Grenzen einzuhalten
bei Missbrauch, Gewalt, Pornografi e, beim Frauenbild. Das ist klar
und hier sind wir erfolgreich. Daneben erfordert dieser Wandel der
Kommunikationswelt ein permanentes Sichten, ein Leben in und mit
den Medien: Wir versuchen, den Medientrends einen Schritt voraus
zu sein. Hier haben wir ein gutes, sehr breit aufgestelltes Team: Ob
in Kindergärten, Schulen oder in der Erwachsenenbildung – unsere
Mitarbeiter sind geschätzte Medien-Coaches. Bei den Bürgermedien
arbeiten unsere Mitarbeiter nah mit den Menschen vor Ort zusam-
men. Ob in der Region, im Land oder im Bund – unsere Leute sind
gefragte Fachleute bis hin zu den europäischen Programmen zur In-
ternetkompetenz auf internationaler Bühne. Und damit diese Stärke
durch Vielfalt im Team auch weiter gewährleistet ist, bildet die LMK
konsequent aus. Im Moment beschäftigen wir sechs Auszubildende in
unterschiedlichen Berufssparten unserer Medienanstalt.
Was war 2013 der größte Erfolg der LMK?Das lässt sich nicht auf ein Ereignis reduzieren. Wir haben den
Anspruch, an den Themen dran zu sein, den Bürgern Auskunft und
Orientierung zu geben. Wir haben im vergangenen Jahr einen neuen
Ausschuss zu Zukunftsfragen der digitalen Konvergenz geschaff en.
Wir investieren in Bildung, Medienbildung, Medienkompetenz, In-
ternetkompetenz. Unsere Konzepte haben die Kleinsten im Kinder-
garten ebenso im Blick wie die Senioren. Unsere Materialien fi nden
reißenden Absatz und bundesweit Anerkennung bei Menschen,
die in der Praxis beim Thema Medienkompetenz Unterstützung
suchen. Die preisgekrönte Kaiserdom-App der medien+bildung.
com ist Vorbild für viele Internetsuchspiele; die Elternratgeber und
Lehrerhandbücher der EU-Initiative klicksafe sind bis 2013 mehr
als drei Millionen Mal versandt worden. Ein weiterer Erfolgsfaktor
sind unsere zahlreichen Partnerschaften. Um diese inhaltlichen und
strategischen Kooperationen noch besser leben zu können, haben
wir im vergangenen Jahr ein Verbindungsbüro in Berlin eröff net.
All diese Beispiele machen deutlich: Wir sind eine Einrichtung mit
Unternehmergeist und Nachfrage.
MEDIENTRENDS EINEN SCHRITT VORAUS SEININTERVIEW MIT RENATE PEPPER, DIREKTORIN DER LMK
LMK JAHRESBERICHT 2013 ORGANISATION UND ZUSAMMENARBEIT 27
„HEUTE SIND WIR MEHR DENN JE EINE MODERNE,
INNOVATIVE PUBLIC-SERVICE- EINRICHTUNG UND LANDES-,
JA EUROPAWEIT EIN GEFRAGTER PARTNER.“
LMK JAHRESBERICHT 201328 VERSAMMLUNG UND AUSSCHÜSSE
MITGLIEDER
Dr. Allroggen-Bedel, Agnes Landesfrauenbeirat Rheinland-Pfalz im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen
Bach, Torsten Deutscher Beamtenbund Rheinland-Pfalz
Benrath, Niklas Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU)
Bläsius, Lukas Deutscher Gewerkschaftsbund - Landesbezirk Rheinland-Pfalz
Bonewitz, Sabine Stiftung Lesen, Mainz
Bothe, Karin Arbeitsgemeinschaft der Bauernverbände Rheinland-Pfalz
Delfeld, Jacques Verband Deutscher Sinti & Roma - Landesverband Rheinland-Pfalz
Diel, Franz-Josef Landkreistag Rheinland-Pfalz
Dörzapf, Richard Verbände aus dem Bereich der Behinderten einschließlich der Kriegsopfer und ihrer Hinterbliebenen
Dötsch, Josef Landtag Rheinland-Pfalz
Frühauf, Frank Städtetag Rheinland-Pfalz
Frühauf, Hermann ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz
Gremp, Günther Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände Rheinland-Pfalz
Dr. Gärtner, Michael Evangelische Kirchen im Lande Rheinland-Pfalz
Haas, Wolfgang Südwestdeutscher Zeitschriftenverleger-Verband
Haller, Martin Landtag Rheinland-Pfalz
Herrmann-Karch, Lore Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
Höfer, Heinz-Joachim Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz
Klamm, Hannelore Landtag Rheinland-Pfalz
Klein, Arnulf Landesverband der Freien Berufe Rheinland-Pfalz
Knauer, Wolfgang Landesjugendring Rheinland-Pfalz
Kohnle-Gros, Marlies Landtag Rheinland-Pfalz
Laubenheimer, Anne Verband der Zeitungsverleger in Rheinland-Pfalz und Saarland
Lohrengel, Hans Otto Verbände aus den Bereichen Kunst und Kultur
Dr. Mittrücker, Norbert Landtag Rheinland-Pfalz
Neyses-Wimmer, Heidi Deutscher Journalistenverband - Landesverband Rheinland-Pfalz
VORSITZENDER
Bähr, Albrecht Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspfl ege Rheinland-Pfalz
STELLVERTRETENDE VORSITZENDE
Dr. Braun, Bernhard Landtag Rheinland-Pfalz
Scherer, Ruth Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Rheinland-Pfalz
VERSAMMLUNG UND AUSSCHÜSSE
LMK JAHRESBERICHT 2013 VERSAMMLUNG UND AUSSCHÜSSE 29
Noppenberger, Dieter Landessportbund Rheinland-Pfalz
Rott-Otte, Jeanette Deutscher Kinderschutzbund - Landesverband Rheinland-Pfalz
Scharp, Birgit Landeselternbeirat Rheinland-Pfalz
Dr. Scherer, Hanno Landesverband Einzelhandel Rheinland-Pfalz
Schmitt, Astrid Landtag Rheinland-Pfalz
Vanderheiden, Elisabeth Landesbeirat für Weiterbildung in Rheinland-Pfalz
Vincente, Miguel Landesbeauftragter für Ausländerfragen zur Vertretung der ausländischen Arbeitnehmer und ihrer
Familienangehörigen
Dr. Waldmann, Peter Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz
Weidemann, Heidelind Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland - Landesverband Rheinland-Pfalz
Weinert, Stefan ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz (IG Medien/Fachgruppe Journalismus)
Dr. Weißer, Thomas Katholische Bistümer in Rheinland-Pfalz
Weyel, Herman-Hartmut Landesfachbeirat für Seniorenpolitik Rheinland-Pfalz im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit,
Familie und Frauen
Dr. Zimmer, Stefan Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern Rheinland-Pfalz
Ausschüsse, gebildet zur Vorbereitung der Entscheidungen der Versammlung Mitglieder Sitzungen im Jahr 2013
Rechts- und Zulassungsausschuss 15 6
Ausschuss für Jugendschutz und Medieninhalte 15 5
Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft und Finanzen 9 2
Rechnungsprüfungsausschuss 9 3
Ausschuss für Medienkompetenz, Off ene Kanäle und Rundfunktechnik 9 5
Ausschuss für Digitalen Wandel und Medienkonvergenz 11 5
Hauptausschuss 9 11
Versammlung 42 5
VERTRETER DER LANDESREGIERUNG
Dr. Hammann, Harald Staatskanzlei Rheinland-Pfalz
LMK JAHRESBERICHT 201330 AUFSICHT UND ZULASSUNG
Die technischen und digitalen Weiterentwicklungen bei Empfangs-
und Wiedergabegeräten wie auch der Wandel der Verbreitungs-
wege von Medien unterschiedlichster Art eröff nen Anbietern von
Medieninhalten eine Vielzahl an Möglichkeiten, ihren Content zum
Nutzer zu bringen. Internetfähige Fernsehgeräte und rundfunkfähi-
ge Computer gehören zum Standard in vielen Haushalten. Ebenso
zum Standard gehören mobile Endgeräte, in denen Individual- und
Massenkommunikation miteinander verschmelzen.
So begrüßenswert und positiv der technische Fortschritt im media-
len Bereich für eine moderne Gesellschaft ist, so schwierig gestaltet
sich dessen Aufsicht, wenn Verantwortliche nicht mehr auszuma-
chen sind oder Inhalte dem Regime unterschiedlicher Gesetze und
verschiedenen Aufsichtsinstitutionen unterworfen sind. Hier steht
die Medienordnung vor neuen Herausforderungen.
RUNDFUNKLIZENZEN
Aufgabe der LMK ist es, Fernseh-und Hörfunkprogrammen in
Rheinland-Pfalz ihre rundfunkrechtliche Zulassung zu erteilen. In
den vergangenen Jahren hat eine Vielzahl an Sendern eine solche
Lizenz erhalten (siehe Liste zugelassener Sender). Von besonde-
rer Bedeutung für Rheinland-Pfalz sind hierbei insbesondere die
zahlreichen regionalen beziehungsweise lokalen Fernseh- und
Hörfunkprogramme, die dem Publikum spezifi sche Informationen
aus dem jeweiligen Sendegebiet bieten. Auch die landesweiten
Hörfunkangebote RPR1, bigFM und Rockland Radio haben deut-
liche inhaltliche Bezüge zu Rheinland-Pfalz. Bei den von der LMK
lizenzierten bundesweiten Fernsehangeboten ist der Sender Sat.1
hervorzuheben. Um dessen Programmvielfalt zu sichern, sind die
Angebote der unabhängigen Drittanbieter „dctp.tv“ und „News and
Pictures Fernsehen“ sowie das „Regionalfenster 17.30 Sat.1 live“ in
die Sendefolge integriert.
Vergabeverfahren für DrittsendezeitenNach einer verwaltungsgerichtlichen Aufhebungsentscheidung im
Vorjahr hatte die LMK das Vergabeverfahren für Drittsendezeiten
im Programm von Sat.1 wieder aufgenommen. Mit der Zulassung
von „dctp.tv“ und „News and Pictures Fernsehen“ wurde die Ver-
gabe im Juli 2013 verwaltungsseitig abgeschlossen. In den erneut
angestrengten verwaltungsgerichtlichen Hauptsacheverfahren der
konkurrierenden Bewerber und des Hauptprogrammveranstalters
stehen abschließende Entscheidungen ebenso aus wie in den dazu-
gehörigen Eilverfahren.
Die gerichtlichen Auseinandersetzungen um die Frage, ob während
einer laufenden Lizenzperiode bei unverändertem Programmange-
bot ein Wechsel der Zulassungsanstalt möglich ist, sind derzeit beim
Oberverwaltungsgericht (OVG) Schleswig anhängig. Das Gericht
wird als nächstes über die beantragte Zulassung der Berufung
gegen die erstinstanzliche Entscheidung zu befi nden haben.
Unzulässiges Product Placement, Drittsende zeiten,
Reality-TV-Formate oder die Auswirkungen von
Online-Werbung – das sind nur einige Themen, mit
denen sich die LMK in ihrer Funktion als Medienauf-
sichtsbehörde im Jahr 2013 befasste. Insbesondere die
Digitalisierung und Internationalisierung des Medi-
en- und Kommunikationssektors haben die Bedingun-
gen gesellschaftlicher Medienaufsicht entscheidend
verändert. Die einzelnen Medien sind sowohl inhaltlich
als auch verbreitungstechnisch stark miteinander
verfl ochten.
AUFSICHT VOR NEUEN HERAUSFORDERUNGEN
LMK JAHRESBERICHT 2013 AUFSICHT UND ZULASSUNG 31
Neben der Erteilung von drei Zulassungen für regionale TV-Ange-
bote und einer Lizenzerteilung für ein landesweites Hörfunkpro-
gramm war die LMK mit Inhaber- und Beteiligungsveränderungen
beim Veranstalter Sat.1 befasst, die sich aus der Umwandlung
stimmrechtsloser Vorzugsaktien in stimmberechtigte Namensaktien
sowie aus diversen Aktienverkäufen bei der ProSiebenSat.1 Media
AG ergeben hatten.
KabelnetzbelegungIn weiterer Funktion beaufsichtigt die LMK die Belegung rhein-
land-pfälzischer Kabelnetze, was insbesondere in analoger Technik
betriebene Anlagen betriff t. Erstmals war über Belegungsänderun-
gen in Kabelnetzen zu entscheiden, bei denen analoge Kapazitäten
zugunsten der digitalen Nutzung von Kabelanlagen so weit reduziert
werden sollten, dass das nach Landesmediengesetz (LMG) und
Satzung vorgesehene Pfl ichtangebot nicht mehr vollständig hätte
abgebildet werden können. Trotz der geringen Zahl betroff ener
Wohneinheiten gab es ein erhebliches Echo bei Veranstaltern, die
einen Präzedenzfall befürchteten. Die gestattende Belegungsent-
scheidung der LMK erwuchs dennoch in Bestandskraft.
Programmanalyse verdeutlicht Vielfalt des Program m angebotsDie LMK untersucht regelmäßig die Programme aller in Rhein-
land-Pfalz lizenzierten lokalen und regionalen Rundfunkveran-
stalter. Die Untersuchungen haben zum Ziel, die lizenzrechtlichen
Vorgaben zu überprüfen. Mit der sozialwissenschaftlichen Methode
der Inhaltsanalyse werden die Programme in kleine Einheiten
zerlegt und quantitativ ausgewertet. Durch einen Vergleich mit den
Ergebnissen aus dem Vorjahr lassen sich somit auch Programment-
wicklungen feststellen. Darüber hinaus werden die Programme
qualitativ erfasst und bewertet. Die so festgestellten Verstöße gegen
die rundfunkrechtlichen Bestimmungen werden dann in gesonder-
ten Verfahren weitergeführt.
2013 hat die LMK zehn Programme einer solchen aufsichtsrechtli-
chen Bewertung unterzogen. Neben einigen bundesweit ausgestrahl-
ten iranischen Fernsehsendern waren auch lokale und regionale
Fernseh- und Hörfunkprogramme Gegenstand der lizenzrechtlichen
Prüfung. Ein besonderes Augenmerk der Untersuchung richtete sich
auf den Anteil der lokalen und regionalen Inhalte. Die Ergebnisse
zeigten deutlich, wie die einzelnen Veranstalter die unterschiedlichen
Programmkonzepte umgesetzt haben und wie sie hierdurch zur Viel-
falt des Programmangebots in Rheinland-Pfalz beitragen.
MEDIENAUFSICHT
Der Grundgedanke des dualen Systems ist die Annahme, dass sich der
Wettbewerb zwischen öff entlich-rechtlichen und privaten Anbietern
positiv auf die öff entliche und individuelle Meinungsbildung auswirkt.
Die Kontrolle über private Fernseh- und Radioprogramme und seit
2003 auch über Telemedien obliegt den Landesmedienanstalten der
jeweiligen Bundesländer. Als Aufsichtsbehörde für Rheinland-Pfalz
achtet die LMK dabei auf die Einhaltung der spezifi schen rundfunk-
rechtlichen Vorgaben für die privaten Hörfunk- und Fernsehveran-
stalter. Zudem kontrolliert sie die Ausstrahlung von privaten Rund-
funkprogrammen im Sinne der Meinungsvielfaltssicherung.
Seit der Einführung des dualen Rundfunksystems hat sich die
Medienbranche rasant entwickelt. Neben dem klassischen Rund-
funkangebot aus Fernsehen und Radio ist das Internet zu einem
wesentlichen Bestandteil unserer Medienlandschaft geworden.
Damit haben sich auch die Kontrollaufgaben der LMK erweitert. Sie
prüft unter anderem, ob die ausgestrahlten Programme gegen die
Menschenwürde verstoßen, ob sie den journalistischen Grundsätzen
entsprechen und die zulässige Werbemenge sowie die Vorgaben
zur Trennung von Werbung und Programm einhalten. Im Bereich
des Jugendschutzes erstreckt sich die Aufsichtstätigkeit der LMK
auch auf Telemedien wie das Internet, soweit Anbieter aus Rhein-
land-Pfalz betroff en sind. Bei Anhaltspunkten für Gesetzesverstöße
LMK JAHRESBERICHT 201332 AUFSICHT UND ZULASSUNG
leitet die LMK unter Einbeziehung der Kommission für Zulassung
und Aufsicht (ZAK) respektive der Kommission für Jugendmedien-
schutz (KJM) aufsichtsrechtliche Verfahren ein. Festgestellte Verstö-
ße ahndet die LMK durch den Ausspruch einer förmlichen Bean-
standung. In schweren Fällen erlässt sie Untersagungsverfügungen
oder verhängt Bußgelder. Neben der Sicherung der Einhaltung der
Gesetze führt die regelmäßige und anlassbezogene Prüfung von
Sendungen zur Kenntniserweiterung über neue Progammformen
und Trends im Medienbereich. Im Folgenden sind Fälle aufgeführt,
die deutlich machen, vor welche neuen Herausforderungen Gesell-
schaft und Medienaufsicht durch neue Formate gestellt sind.
Vermeintliche RealitätScripted-Reality-Formate prägen zunehmend das Nachmittags- und
Vorabendprogramm vieler Privatsender. Mit Laiendarstellern, Wa-
ckelkameras und groben Schnitten lassen sich die Formate schnell
und billig produzieren. Die nach Drehbuch inszenierten Nachbar-
schaftsstreitigkeiten, Gerichtsverhandlungen oder Liebesbeziehun-
gen erwecken gerade bei jugendlichen Zuschauern den Eindruck,
realen Geschehens. Dass Personen und Handlungen frei erfunden
sind, erfährt der Zuschauer meistens im Abspann der Sendung.
Die mediale Kritik an den Formaten und der breite gesellschaftliche
Diskurs darüber führten nicht zu einem zahlenmäßigen Anstieg der
Prüfverfahren. Zwar zeigte sich insbesondere Sat.1 sehr experi-
mentierfreudig und führte eine Vielzahl an neuen Scripted-Reali-
ty-Formaten ein; Zuschauerhinweise hierzu gingen jedoch kaum ein.
Auch die kontinuierliche Programmprüfung, die die Sichtung und
Bewertung von mindestens drei Folgen eines jeden neuen Formats
sicherstellt, ergab keine problematischen Anhaltspunkte. Zuschau-
erbeschwerden gingen vor allem zur Sendung „Promi Big Brother“
ein, da hier der Schauspieler Martin Semmelrogge nackt unter der
Dusche und beim Abtrocknen zu sehen war. Darüber hinaus störten
sich Zuschauer an dem Format „Die strengsten Eltern der Welt“,
wobei weniger die Sorge um das Schicksal der Jugendlichen im
Mittelpunkt der Kritik stand als vielmehr der Umgang mit Tieren.
Kennzeichnung von SponsoringZentrales Thema im Bereich des Hörfunks war die Gestaltung von
Sponsorenhinweisen. Der Gesetzgeber hat hierzu sehr genaue Vor-
gaben gemacht, die jedoch nicht von allen Veranstaltern eingehalten
wurden. In mehreren Verfahren ließen sich Verstöße feststellen, die
die LMK teilweise mit einem Bußgeld ahndete. Durch ihre Bewer-
tungen stieß die LMK auch eine bundesweite Diskussion über die
Gestaltung von Sponsorenhinweisen an. In Kooperation mit anderen
Medienanstalten entwickelte sie eine Checkliste für Veranstalter, die
die gesetzlichen Vorgaben mit unzulässigen und zulässigen Bei-
spielen übersichtlich darstellt. Im Ergebnis zeigte sich das Papier
für die Veranstalter als sehr hilfreich und trug zu einer Klarstellung
der Rechtslage bei. Dennoch bleibt die Überprüfung der Sponsoren-
hinweise ein beständiges Thema, nicht zuletzt, um eine einheitliche
Aufsichtspraxis sowohl landes- als auch bundesweit zu gewährleisten.
Product Placement2013 hat das OVG Koblenz die LMK in einer grundlegenden werbe-
rechtlichen Entscheidung bestätigt. Im vorliegenden Fall ging es um
eine Produktplatzierung beim bundesweit ausgestrahlten Sender
Sat.1 im sogenannten „Männercamp“. Der Veranstalter hatte im
Rahmen einer Liveschaltung in das „Männercamp“ eine Biermarke
nach Auff assung der LMK zu stark herausgestellt und damit gegen
die gesetzlichen Vorgaben zur Produktplatzierung verstoßen. Diese
besagen, dass Produktplatzierung nur ausnahmsweise und unter
bestimmten Voraussetzungen zulässig ist. Dem Fall kommt eine
besondere Bedeutung zu: Erstmals hat ein Gericht somit die Zuläs-
sigkeitsvoraussetzungen einer Produktplatzierung geklärt. Sat.1 hat
gegen die Entscheidung des OVG Koblenz Revision eingelegt. Der
Fall liegt nun dem Bundesverwaltungsgericht zur Entscheidung
vor. Der Ausgang des Verfahrens ist maßgeblich für die zukünftige
Bewertung von Produktplatzierungen. Das Urteil ist noch nicht
rechtskräftig.
Bordelle im Internet (Jugendschutz in Telemedien)Die LMK befasste sich über einen langen Zeitraum mit dem Inter-
LMK JAHRESBERICHT 2013 AUFSICHT UND ZULASSUNG 33
Regelmäßig überprüft die LMK Sendungen der von ihr zugelas-senen Sender. Die Überprüfung setzt sich zusammen aus kon-tinuierlicher Sichtung und Stichproben aber auch Zuschau-erhinweisen. Bei Anhaltspunkten für Gesetzesverstöße sichert und dokumentiert die LMK Sendeausschnitte. Dies passiert auch bei Telemedienangeboten. Ein aufsichts-rechtliches Verfahren kann dann unter Einbeziehung der Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) respektive der Kommission für Jugendmedien-schutz (KJM) eingeleitet werden. Nur ein sehr kleiner Teil der geprüften und gesichteten In-halte führt zu aufsichtsrechtlichen Verfahren, förmlichen Beanstandungen oder anderen eingreifenden Maßnahmen. Ergebnisse der regelmäßigen und anlassbezoge-nen Prüfungen fl ießen dennoch in Kenntnisstand und Debatte über die Programmlandschaft mit ein.
AnlassbezogeneEinzelprüfungen
Anlassunabhängige, regelmäßige
Überprüfungen
600 (32) 32 (29) 32 (24)
664
1350+1300
(davon Zuschauerhinweise)
Sendestunden Programmanalyse
Jugendschutz
Programmgrundsätze
Werbung/Lizenz überprüfung
Gesamt
AUFSICHT
Verfahren
3 4 1017
LMK JAHRESBERICHT 201334 AUFSICHT UND ZULASSUNG
netauftritt eines Speyerer Bordells und stellte Verstöße gegen die
Bestimmungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages fest. Die
Internetseite war geeignet, unter 18-Jährige in ihrer Entwicklung zu
einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlich-
keit zu beeinträchtigen. Das Angebot präsentierte jungen Nutzern ein
problematisches Frauenbild und eine stereotype Geschlechterrollen-
zuweisung, die Jugendliche in ihrem Verhältnis zu Sexualität und Kör-
perlichkeit hätte verunsichern können. Der Anbieter hatte seine Seite
mit einem Label versehen, das für ein Filterprogramm auslesbar war.
Dieses führte jedoch zum damaligen Zeitpunkt noch nicht zu einer
Privilegierung und somit zur Freistellung von Sanktionen nach dem
JMStV. Denn die KJM hatte bis dahin lediglich Anerkennungen für
zwei Filterprogramme bis zur Altersstufe 16 Jahre ausgesprochen. Das
vom Bordellbesitzer angestrebte Gerichtsverfahren führte zu keiner
inhaltlichen Entscheidung, sondern erledigte sich durch die Tatsache,
dass die Filterprogramme von 1. Juni 2014 an auch die Anerkennung
für die Altersstufe 18 Jahre erhalten. Das folglich korrekt implemen-
tierte Label schloss weitere Maßnahmen nach dem JMStV aus.
Forschungsergebnisse zur Auswirkung von Online-WerbungIm Nachgang zu einer Schwerpunktuntersuchung gab die LMK die
Studie „Mit Kindern unterwegs im Internet: Beobachtungen zum
Surfverhalten – Herausforderungen für die Medienaufsicht“ in
Auftrag. Ein interdisziplinäres Forscherteam aus fünf verschiedenen
Fachbereichen der Hochschule der Medien in Stuttgart arbeitete un-
ter der Leitung von Professor Petra Grimm an dem Projekt und be-
leuchtete das Themenfeld aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Die
Forscher untersuchten, wie Werbung im Internet präsentiert wird
und von redaktionellem Inhalt unterscheidbar ist. Zudem gingen sie
den Fragen nach, ob Kinder Werbung im Internet erkennen und wie
sie auf derartige Werbeangebote reagieren. Auch das medienregu-
latorische Ungleichgewicht zwischen Fernsehen und Internet war
Gegenstand der Untersuchung.
Das Ergebnis zeigte, dass es jungen Nutzern schwerfällt, werbliche
von redaktionellen Elementen zu unterscheiden. Insbesondere auf
VON DER LMK LIZENZIERTE UND BEAUFSICHTIGTE TV- UND HÖRFUNKPROGRAMME
FERNSEHENBundesweit verbreitete Programme:dcptIran Beauty TVIran Music TVKhatereh TVMohajer International TV NEWS AND PICTURES Sat.1
Regionalprogramme:17:30 Sat.1 LiveCampus TV Koblenz (noch nicht auf Sendung)
Koblenz 1Koblenz TV (noch nicht auf Sendung)
Mosel TV (noch nicht auf Sendung)
Rheinahr TV RNF Life RNF TV Mittelrhein Westerwald-Wied-TV
HÖRFUNKLandesweit verbreitete Programme:bigFM Rockland Radio RPR 1
Regionalprogramme:AllaudioAntenne Bad KreuznachAntenne KaiserslauternAntenne KoblenzAntenne LandauAntenne MainzAntenne PfalzCity Radio TrierEifel Radio DaunMetropol FMRadio Idar-ObersteinRadio PirmasensRadio TeddyRadio WittlichStudio Nahe
den Internetseiten der TV-Veranstalter erschweren Mischformen
aus klassischer Produktwerbung und den Werbeangeboten der
Sender die Erkennbarkeit der Werbeabsicht. Aber auch gekennzeich-
nete Werbung stellt junge Rezipienten vor Schwierigkeiten, da die
Bezeichnungen die Werbeintention nicht immer eindeutig wiederge-
ben. Zudem erschweren ungünstige Gestaltungsarten die optische
Erkennbarkeit. Besonders auff ällig war, dass mehr als die Hälfte der
werblichen Elemente auf externe Internetseiten weiterleiten. Dieses
erschwert eine Rückkehr auf das Ursprungsangebot. Hinsichtlich
der Werbekompetenz ließ sich feststellen, dass die jungen Rezipien-
ten bei Spielen die Verknüpfung mit werblichen Elementen nicht
sicher erkannten. Zudem waren sie bereit, persönliche Daten für eine
Spielteilnahme preiszugeben.
Aufgrund der Ergebnisse sieht das Forscherteam dringenden Hand-
lungsbedarf hinsichtlich der Werbekompetenzförderung in Schulen,
aber auch in der elternpädagogischen Arbeit. Erforderlich erscheint
zudem eine Verständigung von Internetwirtschaft und Medienpo-
litik über werbeethische Normen. Daneben könnten Richtlinien für
Werbung im Internet der eingeschränkten Werbekompetenz von
jungen Nutzern Rechnung tragen. Die Ergebnisse der Studie wurden
im NOMOS-Verlag veröff entlicht.
LMK JAHRESBERICHT 2013 TECHNIK 35
ZUKUNFTSORIENTIERT MIT NEUEN TECHNOLOGIEN
Das digitale Fernsehen wird immer mehr zu einem vernetzten Me-
dium. Viele Zuschauer empfangen ihr Fernsehprogramm über ein
Smart-TV-Gerät, das mit dem Internet verbunden wird. Damit wird
nicht nur Fernsehen geschaut, sondern es werden auch Online-In-
halte der Programmanbieter abgerufen. Mediatheken ergänzen das
lineare Fernsehen; elektronische Programmführer und ein erwei-
terter Videotext bieten den Zuschauern zusätzlichen Komfort. Diese
Smart-TV-Angebote werden überwiegend über Hybrid Broadcast
Broadband TV (HbbTV) übertragen und durch das Drücken des
„Roten Knopfes“ auf der Fernbedienung aktiviert.
Das digitale Radio nimmt langsam Fahrt auf. Große Hörfunkanbie-
ter verbreiten ihre Programme zusätzlich zu UKW bundesweit oder
landesweit über DAB (Digital Audio Broadcasting). Neue Programme,
die ausschließlich digital verbreitet werden, sind ebenfalls über DAB
empfangbar. Viele private Veranstalter sind aber noch sehr zögerlich,
ihre Programme digital auf DAB auszustrahlen, da noch nicht sehr
viele DAB-Radios genutzt werden. Der Hauptverbreitungsweg bleibt
bis auf Weiteres UKW. Insbesondere für die lokalen Radios ist DAB
nicht der geeignetste Weg in die digitale Welt. Für die kleinen Radio-
macher könnte DRM+ das digitale Hörfunksystem sein, durch das die
großen DAB-Netze im lokalen Bereich ergänzt werden könnten.
DIGITALER HÖRFUNK
Der digitale Hörfunk wird in Rheinland-Pfalz derzeit über zwei
DAB-Sendernetze übertragen. Landesweite Verbreitung fi nden
neben dem privaten Anbieter „bigFM Worldbeats“ alle Programme
des SWR. In einem bundesweit ausgestrahlten DAB-Bouquet können
drei Programme von DeutschlandRadio und zehn private Program-
me empfangen werden.
Von Ende 2014 an wäre es möglich, ein zweites landesweites
DAB-Bouquet für private Hörfunkprogramme zur Verfügung zu
stellen, sodass die digitale Programmvielfalt erhöht werden könnte.
Im Juli 2013 lud die LMK die privaten Hörfunkveranstalter zu einem
„Runden Tisch“ ein, um zu klären, ob dieses zusätzliche DAB-Bouquet
mit bis zu 16 Programmplätzen ausgeschrieben werden solle. Aus
wirtschaftlichen Gründen, insbesondere wegen der noch fehlenden
DAB-Endgeräte in relevanter Menge, äußerten die Veranstalter jedoch
kein aktuelles Interesse an einer DAB-Verbreitung. Daher wird dieses
zweite landesweite DAB-Bouquet vorerst nicht umgesetzt. Einzig das
schon jetzt über DAB verbreitete Programm „bigFM Worldbeats“ wird
weiterhin digital in Rheinland-Pfalz zu hören sein.
Digitale Informations- und Kommunikationstech-
nologien eröff nen Hörfunk- und TV-Sendern völlig
neue Möglichkeiten, ihre Programme zu produzieren
und ihre Nutzer zu erreichen. So lassen sich Sendun-
gen ortsungebunden produzieren und mit speziellen
Internetangeboten vernetzen. Die LMK setzt daher
auf eine moderne Kommunikationsinfrastruktur.
Ihre technische Abteilung kümmerte sich im vergan-
genen Jahr schwerpunktmäßig darum, den digitalen
Hörfunk weiter zu verbreiten und die Bürgermedien
in Rheinland-Pfalz (OK-TV) mit digitaler Produk-
tions- und Studiotechnik auszustatten.
LMK JAHRESBERICHT 201336 TECHNIK
Unabhängig von der Entscheidung der privaten Anbieter schaff t die
LMK derzeit die technischen Voraussetzungen für eine vereinfachte
Programmverbreitung des digitalen Hörfunks. In einem Koopera-
tionsprojekt mit der TU Kaiserslautern wurde ein kostengünstiger
und portabler DAB-Sender in einer studentischen Arbeit aufgebaut.
Die FH Kaiserslautern und das Fraunhofer-Institut für Integrier-
te Schaltungen in Erlangen unterstützten das Projekt zusätzlich.
Der DAB-Sender basiert auf einer Open-Source-Software für den
DAB-Multiplexgenerator und einem günstigen Frequenzumsetzer
mit einem VHF-Verstärker kleiner Leistung (ca. 10 W), der eine loka-
le DAB-Versorgung gewährleistet. Nach insgesamt sechsmonatiger
Arbeit wurde das Projekt im März 2014 erfolgreich abgeschlossen.
Zusätzlich zur Übertragung mittels DAB lassen sich über die neue
Sendeeinheit auch digitale Hörfunkprogramme via DRM (Digital
Radio Mondiale) ausstrahlen. Die Weiterentwicklung des digitalen
Hörfunksystems DRM im Modus E (DRM+) weist ähnliche Eigen-
schaften wie das DAB-System auf, besitzt jedoch eine kleinere
Übertragungskapazität für maximal zwei Hörfunkprogramme. Es
eignet sich daher insbesondere zur digitalen Abbildung von lokalen
Verbreitungsgebieten mit wenigen Programmen.
Chancen zur Markteinführung von DRM+Seit 2012 ist das Hörfunksystem DRM+ technisch und regulatorisch
für einen Einsatz im VHF-Band III standardisiert. Die LMK entwickelt
derzeit Ideen zur Markteinführung des Systems. In einem Bericht für
die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) wurde
aufgezeigt, dass die Nutzung von DRM+ in Ergänzung zum DAB-Sys-
tem einen entscheidenden Beitrag zur Digitalisierung des lokalen
Hörfunks leisten kann. Dies gilt insbesondere für bestehende oder
neue lokale und regionale Angebote, für Bürger- und Ausbildungs-
medien sowie für Gebiete mit geringem Kapazitätsbedarf, beispiels-
weise ländliche Regionen. Jedoch sind vor einer Markteinführung
von DRM+ noch Fragen zur aktuellen europäischen Marktentwick-
lung zu beantworten.
Im Rahmen des Deutschen DRM-Forums diskutierte die LMK mit
internationalen Experten die Einführung von DRM+ im europäischen
Umfeld. Zudem thematisierte sie die möglichen Perspektiven zur
digitalen Umstellung des UKW-FM-Bands auf DRM+. Der Bau des
portablen digitalen Hörfunksenders hat einen bedeutenden Beitrag
zur Verbesserung der Marktchancen von DRM+ geleistet. Insbeson-
dere für die rheinland-pfälzischen UKW-Hörfunkveranstalter, die
ihre lokalen Verbreitungsgebiete wegen fehlender DAB-Frequenz-
ressourcen nicht mit DAB in die digitale Welt überführen können, ist
DRM+ das geeignete Hörfunksystem. Perspektivisch gesehen lassen
sich hiermit neben den landesweiten und regionalen auch digitale
Verbreitungsgebiete im lokalen Bereich ergänzen.
TECHNISCHE INNOVATIONEN FÜR DIE BÜRGERMEDIEN
Die fortschreitende Digitalisierung im Einklang mit der Innovati-
onsfreude und Technologieoff enheit der Nutzer sinnvoll zu nutzen,
ist eine der größten Herausforderungen für die LMK. Die rhein-
land-pfälzischen Bürgermedienangebote sind hierfür ein Bei-
spiel. Hier wurde die 2010 begonnene Umstellung auf zeitgemäße
HD-Produktionstechnik abgeschlossen. Mit den neuen Camcordern
lassen sich Videoaufnahmen im Format 16:9 und in hochaufl ösender
Qualität produzieren. Als Speichermedium dienen SD-Karten. Zu-
dem sind alle OK-TV mit moderner Schnitttechnik zur Bearbeitung
des HD-Filmmaterials ausgerüstet.
Digitale Studiotechnik ermöglicht fl exible ProduktionDie neuen HD-Camcorder ermöglichen ortsunabhängige Studiopro-
duktionen. Damit bieten sie einen deutlichen Vorteil gegenüber den
stationären Kameras, die bisher in den OK-TV-Studios eingesetzt
wurden. In einem ersten Projekt hat die LMK den OK-TV Haßloch/
LMK JAHRESBERICHT 2013 TECHNIK 37
Böhl-Iggelheim mit einer vollständig neuen Studiotechnik ausge-
stattet. Mithilfe der HD-Camcorder lassen sich Aufzeichnungen oder
Live-Sendungen von der Studio-Regie vollständig digital verar-
beiten. Das Studio ist nicht länger an einen festen Ort gebunden.
Möglich ist neben dem Aufbau in den Räumen der OK-TV auch die
Verwendung des „Produktions-Mobils“ (ProMo). In Form eines ge-
schlossenen Kfz-Anhängers bietet das ProMo ausreichend Platz für
die komplette Studiotechnik und das Bedienpersonal. Professionelle
Beiträge lassen sich somit sehr fl exibel an beliebigen Produktions-
orten erstellen.
In ihrem Bericht über die regionalen Medienplattformen („Bürger-
medien 3.0 – Regionale Medienplattformen in Rheinland-Pfalz“)
thematisiert die LMK die Weiterentwicklung in der Verbreitung von
Beiträgen und Programmen der OK-TV. Der Schwerpunkt richtet sich
dabei auf den Zugang zu neuen Distributionswegen. Erste Maßnah-
men zur attraktiveren Gestaltung von Distributionsformen wurden
eingeleitet. Hierzu gehört es, eine Server-Plattform zu schaff en,
über die sich Video-Beiträge auf den Server laden und von allen
OK-TV abrufen lassen. Zudem legte die LMK ein Konzept für die
Smart-TV-Anwendung (HbbTV) vor.
HbbTV – Verknüpfung von TV- und Online-AngebotenFernsehen wird für die Nutzer immer interaktiver. Die bundesweit
agierenden öff entlich-rechtlichen und privaten Fernsehanbieter
nutzen seit einiger Zeit die Smart-TV-Anwendung HbbTV. Auf einem
mit dem Internet verbundenen TV-Gerät lassen sich die ausge-
strahlten Fernsehprogramme mit dem Online-Angebot der Veran-
stalter verknüpfen. Zu Letzterem zählt beispielsweise die Mediathek
oder der HD-Teletext. Auch die OK-TV können HbbTV-Anwendungen
mithilfe einer Applikation in ihr Programm einbinden und darü-
ber spezielle Internet-Angebote bereitstellen. Zur eigenständigen
Programmierung einer HbbTV-Applikation hat die LMK in einem
weiteren Kooperationsprojekt mit der TU Kaiserslautern den Aufbau
einer HbbTV-Testumgebung in Auftrag gegeben. Die Arbeiten stehen
kurz vor dem Abschluss. Nach ihrer Fertigstellung wird die Testum-
gebung interessierten OK-TV für eigene HbbTV-Entwicklungen zur
Verfügung gestellt werden.
Weitere Neuerungen in den BürgermedienUm mit der rasanten technischen Entwicklung Schritt zu halten,
diskutiert die LMK mit Experten der OK-TV und des Landesverbands
für Off ene Kanäle in Rheinland-Pfalz e. V. (LV OK-TV) gemeinsam
über die Konzeptionierung und Umsetzung technischer Neuerungen.
Die Zusammenarbeit gewährleistet einen bedarfs- und nutzungsge-
rechten Einsatz der technischen Komponenten. Regelmäßige Treff en
fi nden als Technikkonferenz (TechKon) des LV OK-TV in Zusammen-
arbeit mit dem Bildungszentrum BürgerMedien (BZBM) statt, auf
der technische Themen besprochen und auf den Weg gebracht wer-
den. Beispielsweise ist ein gemeinsames Servicekonzept von LMK
und BZBM angedacht. Dieses soll die gegenseitige Unterstützung
im technischen Service weiter verbessern und die Ausfallsicherheit
im technischen Produktions- und Sendebereich der OK-TV erhöhen.
In diesem Zusammenhang wurde der Servicebereich der LMK neu
aufgestellt und konsolidiert.
LMK JAHRESBERICHT 201338 MEDIENKOMPETENZ
Die LMK besitzt klare Zuständigkeiten im Bereich des Jugendschut-
zes, fordert zusätzlich aber auch die Verantwortung der Anbieter
ein. Darüber hinaus ist Medienkompetenz ein unerlässliches
Handwerkszeug für das Leben in der Informations- und Kommuni-
kationsgesellschaft. Im Folgenden werden die Initiativen im Land,
länderübergreifende und bundesweite Initiativen sowie in Europa
angestrengte Initiativen vorgestellt.
INITIATIVEN IN RHEINLAND-PFALZ
Die LMK hat ein umfangreiches und systematisches Angebot entwi-
ckelt, um die Kompetenz im Umgang mit den unterschiedlichen Me-
dien zu fördern. Es zielt insbesondere auf präventiven Jugendschutz,
ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt und auf vielfältige Themengebiete
und Zielgruppen abgestimmt.
MedienKompetenzNetzwerke (MKNs) und OK-TVEin Teil der Kompetenzförderung in Rheinland-Pfalz wird neben den
MedienKompetenzNetzwerken (MKNs) und dem Bürgerfernsehen,
sprich: den Off enen Kanälen (OK-TV), von der LMK-Tochtergesell-
schaft medien+bildung.com (m+b.com) geleistet. Die MKNs sind eine
Kooperation aus sieben regionalen Netzwerken und bieten Schulun-
gen, Workshops und Veranstaltungen im Bereich der praktischen
Medienarbeit an, in denen die Teilnehmer die anwenderorientierte
Vermittlung von Medienkompetenz erlernen. Wichtiger Bestandteil
sind die OK-TV. Hier haben Bürger die Möglichkeit, eigene Inhalte zu
bestimmen und mit Unterstützung der OK-TV selbst zu produzieren.
Neben den klassischen Medien wie Hörfunk und Fernsehen bieten
diese eine Vielzahl digitaler Möglichkeiten zum Produzieren und
Ausstrahlen der Bildungsbei träge. Ziel ist die nachhaltige Förderung
aller Bevölkerungsschichten. Ob Schülerprojekte, Medienscout-Aus-
bildungen oder Elternabende – die Bildungsangebote sind speziell
auf die Zielgruppen zugeschnitten. Zudem führen qualifi zierte
Medienpädagogen Menschen mit Migrationshintergrund und Seni-
oren, die wenige bis gar keine Vorkenntnisse im Umgang mit neuen
Medien haben, an die Nutzung dieser Medien heran.
medien+bildung.comErgänzend zu ihrem eigenen Angebot hat die LMK die Tochtergesell-
schaft medien+bildung.com (m+b.com) gegründet. Sie ist speziali-
siert auf Praxisprojekte für Radio, Fernsehen und Multimedia und
fungiert als Träger und Partner bei langfristigen Kooperationen, zum
Beispiel bei der Medienarbeit an Ganztagsschulen. Ihre Angebote
richten sich an Menschen jeden Alters: Kinder, Schüler, Jugend-
liche, Studierende, Lehrende, Erwachsene. Sie bietet ein breites
medienpädagogisches Angebot vor allem im Rahmen von Projekten
und Seminaren für Kindertagesstätten, Ganztagsschulen, Schulen,
Jugendarbeit, Universitäten und Fachhochschulen, Erwachsenenbil-
dung und Studienseminare. m+b.com ist in die regionalen Kommu-
nikationsstrukturen im Bildungsbereich eingebunden, zum Beispiel
auch als Partner in den sieben MKNs in Rheinland-Pfalz. Die
Projekte von m+b.com zielen darauf ab, vorbildliche und öff entlich-
Digitale Medien sind heute fester Bestandteil des
Alltags – ob bei Kindern und Jugendlichen, Erwach-
senen oder Senioren, ob zu Hause, im Beruf oder in
der Schule. Das bietet viele Chancen, birgt aber auch
Risiken. Sich den Medien zu verweigern, ist keine
Lösung. Vielmehr ist Medienkompetenz gefragt. Wer
frühzeitig einen sinnvollen Umgang mit den neuen
Medien erlernt, kann deren Vorteile für sich nut-
zen und Gefahren vermeiden. Es ist der gesetzliche
Auftrag der LMK, Medienkompetenz zu fördern. Dies
gehört zu ihren Kernaufgaben.
LMK FÖRDERT MEDIENKOMPETENZ
LMK JAHRESBERICHT 2013 MEDIENKOMPETENZ 39
keitswirksame Medienbildung im schulischen und außerschulischen
Alltag zu verankern.
Die gemeinnützige Gesellschaft m+b.com beschäftigt ein Team aus
qualifi zierten Medienpädagogen, das Angebote zur praktischen
Medienbildung in Bildungs- und Kultureinrichtungen in Rhein-
land-Pfalz erarbeitet. Die Umsetzungslösungen sind individuell
zugeschnitten und lassen sich Lehrkräften („Training-on-the-job“)
und Eltern sowie Jugendlichen in Form von praktischen Übungen
sehr anschaulich vermitteln. Die Mitarbeiter von m+b.com können
direkt vor Ort Hemmschwellen im Umgang mit digitalen Medien
abbauen und deren Potenziale aufzeigen. So gestalten Schüler
beispielsweise selbst Elternabende, um ihr neu erlerntes Wissen
im Umgang mit dem Internet zu vermitteln. Über den Praxisbezug
fördert m+b.com zugleich den kritischen Umgang der Anwender mit
digitalen Medien. Die Programmentwicklung von m+b.com nimmt
alle Sparten und Technologien der Medienwelt unter dem Aspekt in
den Blick, inwieweit sie für den Einsatz in der schulischen und au-
ßerschulischen Bildungsarbeit geeignet beziehungsweise relevant
sind. Die erprobten Konzepte der Medienbildung werden evaluiert
und für den Transfer aufbereitet.
Frühkindliche Medienerziehung im mec Im Juli 2008 startete m+b.com in Kooperation mit der Stiftung Lesen
ein Pilotprojekt im Bereich der frühkindlichen Medienerziehung.
Der „Medienpädagogische Erzieher/innen-Club“ (mec) verknüpft
die Lese- und Medienkompetenz beider Partner, um neue Wege der
Medienbildung und des medienpädagogischen Kompetenztransfers
in Kindertagesstätten zu erproben. In Zusammenarbeit mit Fachbe-
ratungen und Weiterbildungsträgern bietet der mec pädagogischen
Fachkräften zertifi zierte Fortbildungsseminare an. Zudem erhalten
Club-Mitglieder vielfältige Materialien zur praktischen Medienar-
beit. Der vierteljährlich erscheinende mec-Newsletter und eine pro-
jekteigene Website informieren regelmäßig über aktuelle Themen
der frühkindlichen Bildung. Der kontinuierliche Erfahrungsaus-
tausch baut Hemmschwellen ab.
Innovation durch Jugendliche: die Kaiserdom-AppEin weiteres Bildungsprojekt von m+b.com ist die „Kaiserdom-App“.
Sie ist ein Beispiel dafür, wie sich moderne Medien nutzen lassen,
um junge Menschen für Geschichte zu begeistern. Zusammen mit
Jugendlichen des Gymnasiums am Kaiserdom Speyer entwickel-
te ein Medienpädagoge von 2011 bis 2012 eine spezielle App. Sie
enthält ein historisches Quiz in Form eines „Mobile Games“, das den
Nutzer spielerisch über die Speyerer Altstadt informiert. Zu den För-
derern des Projektes gehörten die vormalige Stadtsparkasse Speyer,
die Stadtwerke Speyer und das Unternehmen Mann+Hummel.
Zudem erhielten die Schüler Unterstützung vom Stadtmarketing
Speyer. Das Projekt hat zahlreiche Preise gewonnen und wurde zu
einem Open-Source-Angebot unter dem Namen „Placity“ weiterent-
wickelt.
„Silver Surfer“Neben Kindern und Jugendlichen sind auch Senioren eine wichtige
Zielgruppe der Medienförderung. Die LMK erarbeitet dafür zusam-
men mit verschiedenen Partnern in Rheinland-Pfalz unterschiedli-
che Projekte. Ein Beispiel hierfür ist das Bildungsprogramm „Silver
Surfer“, das die LMK gemeinsam mit dem MKN Mainz-Rheinhessen,
der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, dem Landesverband
der Volkshochschulen und der Landesseniorenvertretung Rhein-
land-Pfalz ins Leben gerufen hat. Seit 2011 können landesweit ältere
Menschen Seminare an Volkshochschulen und in Verbraucherzen-
tralen besuchen, die gezielt die Computer- und Internetkompetenz
von Menschen über 60 Jahren fördern. Denn auch Senioren nutzen
das Internet zunehmend als Informationsquelle, Einkaufsmöglich-
keit oder Plattform für soziale Kontakte. Da sie häufi g nicht sehr
vertraut im Umgang mit dem PC und dem Internet sind, können sie
in den Kursen grundlegende Kompetenzen erwerben und bereits be-
stehende Kenntnisse erweitern. So erlangen sie die nötige Sicherheit
im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien,
die ihnen den Alltag erleichtern.
LMK JAHRESBERICHT 201340 MEDIENKOMPETENZ
Tatort EifelZum Thema Medien und Wirklichkeit fördert die Stiftung Medien-
Kompetenz Forum Südwest (MKFS) in den Bundesländern Rhein-
land-Pfalz und Baden-Württemberg eine Vielzahl von Projekten
in den Bereichen Audio/Hörfunk, TV/Video/Film sowie Internet/
Multimedia und vernetzt diese mit den OK-TV und den MKNs. Ein
Beispielprojekt ist der Schreibwettbewerb „Tatort Eifel – Junior
Award“, der sich an Kinder und Jugendliche zwischen neun und 20
Jahren richtet. Der Wettbewerb fi ndet alle zwei Jahre statt und ist an
das Krimifestival „Tatort Eifel“ angebunden. Die Gewinner können
ihre Geschichte mit professioneller Unterstützung verfi lmen.
„Leben in der Medienwelt“ – das 14. Forum Medienkompetenz Zu den besonderen Veranstaltungen 2013 gehörte das 14. Forum
Medienkompetenz mit Kooperationspartnern wie dem SWR, der
Staatskanzlei und dem Pädagogischen Landesinstitut Rhein-
land-Pfalz. Unter dem Thema „Leben in der Medienwelt“ standen
die Herausforderungen und Perspektiven, die der Medienwandel
im Alltag mit sich bringt, im Fokus: Was bedeutet es für Kinder,
Jugendliche, Eltern oder Senioren, in einer sich ständig wandelnden
Medienwelt zu leben? Den rund 170 Teilnehmern der Veranstaltung
wurde im Mainzer SWR Funkhaus eine umfassende Projektschau
geboten, die sich diff erenziert mit Formen der Medienkompetenzver-
mittlung in unterschiedlichen Altersstufen und medialen Lebens-
welten auseinandersetzte. Die Medienbildungsprojekte orientier-
ten sich an ihrer konkreten Einsetzbarkeit in Kindertagesstätten,
Schulen und weiteren Bildungsinstitutionen. Neben der Vielfalt an
Vermittlungsmöglichkeiten zeigte sich hier eindrucksvoll die ebenso
umfangreiche wie eff ektive Arbeit der LMK mit ihren Kooperations-
partnern.
BUNDESLÄNDERÜBERGREIFENDE KOOPERATIONEN DER LMK
Zur eff ektiven Förderung von Medienkompetenz sind Kooperationen
auch über die Landesgrenzen hinweg unerlässlich. Die LMK arbeitet
daher bundesländerübergreifend mit diversen Medienanstalten
und Unternehmen zusammen. So bietet das Bildungszentrum
BürgerMedien e.V. (BZBM) Seminare, Workshops und Projekte mit
vielfältigen thematischen Schwerpunkten an. Ziel ist es, Produzen-
ten im Fernsehen und Radio qualifi zierte Weiterbildungsangebote
zur Verfügung zu stellen. Das BZBM sorgt so für eine kontinuierliche
Verbesserung des Gesamtprogramms der OK-TV. Die Träger der
länderübergreifenden Bildungsagentur sind die Landesmedienan-
stalten in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und im
Saarland sowie die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Belgiens und die Stadt Ludwigshafen.
Gemeinsam mit der Landesanstalt für Kommunikation Ba-
den-Württemberg (LFK) und dem SWR betreibt die LMK die
Sitftung MKFS. Diese Kooperation aus zwei Landesmedienanstalten
und einem öff entlich-rechtlichen Rundfunksender ist deutsch-
landweit einzigartig.
Eine weitere Kooperation der LMK mit der LFK ist der Medienpä-
dagogische Forschungsverband Südwest (mpfs). Die bekannten
und repräsentativen KIM- und JIM-Studien werden hier heraus-
gegeben und geben Einblick in das Medienverhalten von Kindern
und Jugendlichen. Sie gehören dank ihres herausragenden Rufes
nicht allein zum Handwerkszeug für Pädagogen, Wissenschaftler
und Journalisten, sondern bilden auch maßgeblich die Grundlage
für die Entwicklung von Medienkompetenzaktivitäten der LMK und
ihrer Partner.
www.junior-award.de
LMK JAHRESBERICHT 2013 MEDIENKOMPETENZ 41
Mediennutzung von Kindern und JugendlichenSie treff en Freunde auf Facebook, schauen sich bei YouTube die
neuesten Videos an oder teilen Bilder via Instagram: Für Ju-
gendliche ist das Internet ein fester Bestandteil ihres Alltags. Im
Durchschnitt sind Zwölf- bis 19-Jährige in Deutschland täglich
179 Minuten online. Um Entwicklungen und Trends im Bereich der
Mediennutzung kontinuierlich abbilden zu können, führt der mpfs
seit 1998 die JIM-Studie durch. JIM steht für Jugend, Information
und Multimedia. Die Langzeitstudie dokumentiert das Medienver-
halten von Jugendlichen. Die kontinuierliche Darstellung aktueller
Nutzerdaten und die Untersuchung von spezifi schen Bereichen
erleichtert insbesondere die Entwicklung und Überprüfung neuer
Konzepte zur Vermittlung von Medienkompetenz.
Während die JIM-Studie sich dem Medienverhalten der Zwölf- bis
19-Jährigen widmet und jährlich erscheint, erforscht die KIM-Stu-
die den Stellenwert der Medien im Alltag von Sechs- bis 13-Jähri-
gen im Abstand von zwei Jahren. Das Fernsehen ist nach wie vor
das wichtigste Medium für die jüngere Zielgruppe, aber auch hier
wächst der Anteil an Internetnutzern stetig. JIM- und KIM-Studie
sind bundesweit die Referenzuntersuchungen, wenn es um aktuelle
Daten zum Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen geht.
„handysektor“Um auch auf die Gefahren der mobilen Mediennutzung aufmerk-
sam zu machen, hat der mpfs zusammen mit der Landesanstalt
für Medien NRW (LFM) das Projekt „handysektor“ ins Leben
gerufen. Insbesondere für Jugendliche sind Mobiltelefone ein
unabdingbares Kommunikationsmittel. Sie chatten, verschicken
Bilder oder telefonieren stundenlang mit ihren Freunden. Neun
von zehn Jugendlichen besitzen nach der JIM-Studie 2013 ein
internetfähiges Handy. Auch der Anteil der Smartphonebesitzer
unter den Zwölf- bis 19-Jährigen beläuft sich bereits auf mehr
als 70 Prozent. Auf der werbefreien Webseite (www.handysektor.
de) werden den Jugendlichen Informationen zu Themen wie
versteckte Kostenfallen, Cybermobbing, Datenschutz und krea-
tiver Nutzung geboten. Für Eltern und Pädagogen gibt es einen
gesonderten Bereich.
Ohren auf und zugehörtEinem Hörspiel aufmerksam zu lauschen, ohne sich von äuße-
ren Einflüssen ablenken zu lassen, fällt Kindern nicht immer
leicht. Das Projekt „Ohrenspitzer“ soll ihnen daher die Freude am
Zuhören vermitteln. In diesem Zusammenhang stellt die Stiftung
MKFS Kindern und Jugendlichen im Alter von drei bis 16 Jahren
ein vielfältiges Angebot aus aktuellen Hörspielen und Audio-
guides zur Verfügung. Mit moderner Technik und maßgeschnei-
derten Konzepten unterstützt das Projektteam den Prozess des
bewussten Hörens und des respektvollen Umgangs der Kinder
und Jugendlichen miteinander. Als Markenzeichen des Projekts
fungiert ein roter Hörkoffer, der prall gefüllt ist mit umfassen-
dem Lehr- und Lernmaterial. Den Hörkoffer erhalten Lehrkräfte
und pädagogische Mitarbeiter an beteiligten Medienzentren in
Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Er bietet die Möglich-
keit, Formen moderner Zuhörförderung in den Unterrichtsalltag
von Schulen und Ganztagesbetreuung zu integrieren. Als Aner-
kennung für die Förderung eines selbstbestimmten und kompe-
tenten Umgangs mit Medien und Kommunikationstechnologien
erhielt das Projekt Ohrenspitzer im November 2013 den Dieter
Baacke Preis der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommu-
nikationskultur (GMK).
klick-tipps Mit der Webseite www.klick-tipps.net bietet das MKFS ein speziell
auf Kinder zugeschnittenes Online-Angebot. Von hier aus können
sie sich auf altersgerechte Internetseiten mit beliebten Kinderthe-
men weiterleiten lassen. Die neue Struktur der Seite enthält
verschiedene Rubriken wie die „Top 100 Kinderseiten“ und das
„Klick-Spezial“ sowie das Bewertungstool „Klick des Monats“. Diese
Funktion ermöglicht den Kindern, Inhalte zu kommentieren und
die Auswahl der klick-tipps mitzubestimmen. Weil auch Kinder mit
steigender Tendenz über ein internetfähiges Handy oder Smart-
LMK JAHRESBERICHT 201342 MEDIENKOMPETENZ
phone verfügen, stellt www.klick-tipps.net seit 2013 monatlich eine
Auswahl an empfehlenswerten Kinder-Apps zusammen. Die Apps
werden nach medienpädagogischen Kriterien ausgewählt, von
Kindern getestet und präsentiert. Eine weitere Neuerung auf der
Seite ist, dass es nun neben den Kinderangeboten auch einen klar
abgegrenzten Bereich für Eltern und Pädagogen gibt.
INITIATIVEN DER LMK – BUNDESWEIT UND IN EUROPA
Die Kompetenzen der LMK kommen nicht nur in Rheinland-Pfalz
zum Tragen. Neben der bundesländerübergreifenden Zusammen-
arbeit mit diversen Medienanstalten und Unternehmen bestehen
zahlreiche Kooperationen mit bundesweiter Zielsetzung sowie im
europäischen Verbund. Ein Beispiel hierfür ist die Website www.
internet-abc.de. Das werbefreie Online-Angebot ist speziell auf die
Bedürfnisse von Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren ausgerich-
tet. In einem virtuellen Lexikon lassen sich beispielsweise die wich-
tigsten Begriff e von A bis Z nachschlagen, die die Kinder zum Thema
Internet interessieren könnten. Zudem bietet die Webseite einen
gesonderten Bereich für Eltern und Pädagogen. Die LMK ist Mitglied
im Vorstand des Trägervereins, zu dessen Mitgliedern nahezu alle
Medienanstalten Deutschlands zählen.
Was können Kinder gucken? Die FLIMMO-AppUm Eltern und Erziehenden eine Orientierungshilfe bei der Fern-
seherziehung ihrer Kinder an die Hand zu geben, hat der Verein
Programmberatung für Eltern e. V. den Programmratgeber FLIM-
MO entwickelt. Dieser erscheint dreimal jährlich als Printversion
im gesamten Bundesgebiet. Die Länderausgabe Rheinland-Pfalz,
bei der die LMK das Editorial verfasst, hat eine Aufl age von über
66.000 Exemplaren. Darüber hinaus erhielten über 33.000 Famili-
en in Rheinland-Pfalz eine Sonderbroschüre zum Schulstart. Seit
Mai 2013 gibt es das aktuelle Wochenprogramm ebenso wie ein
umfangreiches Sendungsarchiv auch für mobile Endgeräte. Die
FLIMMO-App ist kostenlos und erfreut sich großer Resonanz. Bereits
zweimal erhielt sie die Auszeichnung als beste familiengerechte App
von der Zeitschrift ELTERNfamily.
Das „Safer Internet“-Programm – Für mehr Sicherheit im Netz Seit 1999 gibt es das von der EU initiierte „Safer Internet“-Pro-
gramm. Schwerpunkte sind die Bekämpfung von illegalen und
schädlichen Inhalten im Internet sowie die Aufklärung von Kin-
dern und Erwachsenen zur Vermeidung möglicher Risiken. Im
Rahmen des „Safer Internet“-Programms koordiniert die LMK in
Deutschland das „Safer Internet Center“. Diesem Verbund gehören
neben dem Awareness Center klicksafe die Internet-Hotlines www.
internet-beschwerdestelle.de und www.jugendschutz.net sowie der
Verein Nummer gegen Kummer an. Die Webseite www.saferinternet.
de bietet einen Überblick über dieses Beratungsangebot.
EU-Initiative klicksafeTeil des „Safer Internet“-Programms ist die Initiative klicksafe. Seit
2004 ist die LMK für die Koordination und Leitung von klicksafe
zuständig. Neben der Webseite www.klicksafe.de zur Förderung
von Medienkompetenz im Umgang mit dem Internet und digitalen
Medien gehört die Erarbeitung zahlreicher Handbücher zu aktuellen
Internet-Themen wie Cybermobbing, Datenschutz oder Pornografi e
zum ständigen Arbeitsauftrag. Zudem bilden bundesweite Kampa-
gnen und öff entlichkeitswirksame Veranstaltungen einen Teil des
EU-Aufgabenschwerpunktes.
Der Safer Internet Day, zu dem einmal jährlich Veranstaltungen
und Aktionen rund um das Thema „Sicherheit im Netz“ stattfi nden,
ist ein Höhepunkt auf der Agenda. Rund 100 Länder beteiligen sich
an diesem Aktionstag, der 2013 bereits sein 10-jähriges Jubiläum
feierte. klicksafe setzte in diesem Jahr zunehmenden Rechtsex-
tremismus im Netz als Schwerpunktthema. Insgesamt fanden
LMK JAHRESBERICHT 2013 MEDIENKOMPETENZ 43
deutschlandweit über 150 Aktionen auf dem von klicksafe initiier-
ten Aktionstag statt.
IGF – Weltweit vernetzt für ein besseres Netz Mit den gesellschaftspolitischen Auswirkungen der globalen
Internet- und Kommunikationsgesellschaft setzte sich das Internet
Governance Forum (IGF) im Oktober 2013 auf Bali in Indonesien
auseinander. Mehr als 1.200 Fachleute aus 190 Ländern trafen sich
dort, um über die Themen Nachhaltigkeit und Wandel sowie Ver-
antwortung und Privatsphäre im Netz zu diskutieren. Das IGF fand
bereits zum achten Mal statt. Die LMK war 2013 auch Mitglied einer
offi ziellen EU-Delegation, die auf dem Weltforum mit Veranstaltun-
gen und einem Messestand die eigenen Konzepte für mehr Internet-
kompetenz vorstellte. Vorbereitend hatte klicksafe im Rahmen des
internationalen Forums zusammen mit Jugendlichen aus Ludwigs-
hafen einen Workshop organisiert. Die Jugendlichen hatten hier
neben persönlichen Erfahrungen ihre Vorstellungen und Wünsche
zu einem besseren Internet der Zukunft im Gespräch mit Vertretern
aus Politik und Wirtschaft einbringen können.
Wie fi nde ich, was ich suche? Suchmaschinen sind das Tor zum Internet. Für jüngere Internetnut-
zer ist es wichtig, altersgerechte Online-Angebote aufzurufen und so
positive Erfahrungen mit dem Internet zu sammeln. Dazu müssen
die Heranwachsenden lernen, die unzähligen Inhalte, die sie über
Suchmaschinen fi nden, zu beurteilen. Gemeinsam mit der Freiwilli-
ge Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter e. V. (FSM), der Kin-
dersuchmaschine fragFINN und Google Deutschland hat klicksafe
2013 daher ein Unterrichtsmodul veröff entlicht, das Kindern und
Jugendlichen dabei helfen soll, Suchmaschinen verantwortungsvoll
und kompetent zu nutzen.
Suchtgefahr im InternetDie ständige Verfügbarkeit des Internets macht es zu einer bedeu-
tenden Größe im Alltagsleben von Heranwachsenden. Das Ent-
decken vielseitiger Angebote und ungeahnter Möglichkeiten der
Kommunikation, Bildung und Unterhaltung kann insbesondere bei
Kindern und Jugendlichen zu einer erhöhten Suchtgefahr führen.
Die exzessive Nutzung des Internets kann sich negativ auf schuli-
sche Leistungen und das psychische Gleichgewicht auswirken und
geht häufi g mit Depressionen und einem gesteigerten Gefühl von
Einsamkeit einher. Das Forschungsprojekt EU NET ADB befasste
sich daher intensiv mit dem Internetsuchtverhalten Jugendlicher
und dessen Folgen: In sieben europäischen Ländern (Deutschland,
Griechenland, Island, Spanien, Polen, Rumänien und den Nieder-
landen) wurden von insgesamt 14.000 Jungen und Mädchen im
Alter von 14 bis 17 Jahren quantitative und qualitative Daten über
das Internetnutzungsverhalten erhoben. Psychologen befragten
zudem Jugendliche, bei denen bereits ein Internetsuchtverhalten
festgestellt worden war, in semi-strukturierten Interviews. Die LMK
veröff entlicht die Ergebnisse der Studie auf der Webseite www.
klicksafe.de.
PARTNERANGEBOTE
RHEINLAND-PFALZ
MedienKompetenzNetz-werke Rheinland-Pfalz (MKN)www.mkn-online.de
medien+bildung.com (m+b.com)www.medienundbildung.com
BUNDESLÄNDERÜBER-GREIFEND
Bildungszentrum Bürger-Medien e. V. (BZBM)www.bz-bm.de
Stiftung Medienkompetenz Forum Südwest (MKFS)www.mkfs.de
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs)www.mpfs.de
handysektorwww.handysektor.de
Mediendaten Südwestwww.mediendaten.de
BUNDESWEIT UND EUROPA
FLIMMOwww.fl immo.de
Internet-ABCwww.internet-abc.de
saferinternet.dewww.saferinternet.de
klicksafewww.klicksafe.de
I-KiZ / Zentrum für Kinderschutz im Internet www.i-kiz.de
POSCON www.positivecontent.eu
LMK JAHRESBERICHT 201344 MEDIENKOMPETENZ
Positive Inhalte fördern Da immer mehr jüngere Kinder das Internet nutzen, wächst auch
das Onlineangebot für die kleinen Nutzer stetig. In diesem Zusam-
menhang erarbeitet das thematische Netzwerk POSCON („Positive
Online Content and Services for Children in Europe“) Vorschläge
zur besseren Förderung und Verbreitung von positiven Onlinein-
halten für Kinder. Auf der Webseite www.positivecontent.eu sind die
aktuellen Ergebnisse, zum Beispiel eine Checkliste und Richtlinien
für positive Angebote, abrufbar. Das Netzwerk besteht aus über 20
internationalen Institutionen und Unternehmen. Die LMK koordi-
niert das von der EU fi nanzierte Expertennetzwerk.
Zur Auszeichnung hochwertiger Onlineangebote für Kinder und
Jugendliche im Alter von vier bis zwölf Jahren gibt es den Europä-
ischen KinderOnlinePreis. Dieser prämiert neben Webseiten auch
Blogs, Videos und Apps. Allen gemein ist, dass sie Kinder und Ju-
gendliche weiterbilden, informieren und deren Phantasie anregen.
Die Auszeichnung ist Teil des „Safer Internet“-Programms der Eu-
ropäischen Kommission. klicksafe führt den Wettbewerb in Koope-
ration mit fragFINN und www.klick-tipps.net durch. 2013 gingen 54
Beiträge ein, aus denen die Jury die Gewinner auswählte.
„Sei Mutig. Stopp Mobbing“Mobbing ist ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem. Soziale
Netzwerke jedoch geben dem Phänomen eine neue Dimension.
Cybermobbing hat fatale Folgen: Neben Schlaf- und Konzentrati-
onsstörungen leiden viele Betroff ene unter seelischen oder kör-
perlichen Erkrankungen. Hinzu kommt häufi g die Angst vor dem
Schulbesuch. Auch Facebook stellt sich diesem Thema. Gemeinsam
mit klicksafe als Inhaltepartner und www.bild.de als Medienpart-
ner hat das Soziale Netzwerk die deutschlandweite Kampagne „Sei
Mutig. Stopp Mobbing“ gestartet. Im Zentrum der Aktion stand eine
interaktive App, mit der Facebook-Nutzer weltweit ihr Engagement
gegen Mobbing kundgetan haben. Deutschland war nach Großbri-
tannien das zweite europäische Land, indem diese internationale
Anti-Mobbing-Kampagne durchgeführt wurde.
LMK JAHRESBERICHT 2013 BÜRGERMEDIEN 45
ENGAGEMENT FÜR BÜRGERMEDIEN
MÖGLICHKEIT DER PARTIZIPATION
Die Vorteile der Ehrenamtlichkeit liegen auf der Hand: Das frei-
willige Engagement schaff t eine besondere lokale Identität und
Authentizität. Jeder kann sich mit seinen Anliegen und Meinungen
an die Öff entlichkeit wenden, kann lokale und regionale Ereignisse
direkt zu den Menschen vor Ort bringen. Im Zeitalter der globa-
len Informationen bieten Bürgermedien eine gute Möglichkeit
zur Partizipation: Ob Einzelperson oder Gruppen – jeder kann auf
eigene Initiative und in eigener Verantwortung Fernsehsendungen
produzieren und ausstrahlen.
OK-TV feiern runde Jubiläen Zu Gründungszeiten der OK-TV hätte niemand geglaubt, dass es
möglich sein würde, Bürgerfernsehen kontinuierlich ehrenamtlich
zu organisieren und weiterzuentwickeln. Heute zeigen die zahlrei-
chen Jubiläen, dass das Konzept aufgegangen ist. So feierte der OK
Worms 2013 seinen 25. Geburtstag. Ebenso alt ist der OK-TV Süd-
westpfalz. Seit seiner Gründung hat sich der Regionalsender mit
seinen Studios stetig weiterentwickelt und ermöglichte zahlreichen
Bürgern einen Zugang zur Welt der Medien.
Engagement würdigen – OK-TV-Tag und BürgermedienpreisUm den OK-TV-Mitarbeitern für ihr Engagement zu danken, ver-
anstaltet die LMK seit 2002 jährlich den OK-TV-Tag. 2013 fand er
in Idar-Oberstein statt. Mehr als 250 OK-TV-Macher und -Interes-
sierte trafen sich zum Erfahrungsaustausch. Sie diskutierten über
das Thema „Bürgerbeteiligung durch Bürgermedien“. Eines der
Ergebnisse der Tagung: Immer mehr junge Menschen übernehmen
beim Bürgerfernsehen eine aktive Rolle. Ob zur Berufsorientie-
rung, als Sprachrohr oder Experimentierfeld – Bürgermedien sind
junge Medien geworden. Und sie gewinnen in Deutschland – ins-
besondere in Rheinland-Pfalz – zunehmend an Bedeutung für die
demokratische Gesellschaft.
Freien Zugang zu Medien – das gibt es nicht erst seit
der Verbreitung des Internets. Bereits vor 30 Jahren
bekamen Bürger die Möglichkeit, vom Fernsehzu-
schauer zum Produzenten zu werden. Damals ging in
Ludwigshafen am Rhein der erste Off ene Kanal (OK)
Deutschlands auf Sendung – Fernsehen von Bürgern
für Bürger. Heute sind die semiprofessionellen Fern-
sehsender fester Bestandteil des rheinland-pfälzischen
Medienangebots. Zu den Aufgaben der LMK gehört es,
die Arbeit des Bürgerfernsehens sowohl fi nanziell als
auch mit technischem Know-how zu unterstützen.
In Rheinland-Pfalz betreiben Trägervereine ehrenamtlich die OK-TV.
Die Ehrenamtlichkeit ist ein zentraler Baustein des medienpoliti-
schen Gestaltungskonzepts des Landesgesetzgebers. 20 OK-TV-Trä-
gervereine gibt es derzeit im Land, an 20 Standorten mit insgesamt
über 2.000 Mitgliedern. Sie teilen sich zehn Sendeplattformen, die
insgesamt 675.000 Kabelhaushalte digital erreichen. Die nichtkom-
merziellen Sendeprogramme können die Zuschauer in allen Teilen
von Rheinland-Pfalz empfangen. Die Arbeit in den Vereinen ist mit
einem großen Engagement verbunden. Allein die Fernsehbeiträge
zu planen und zu realisieren, verlangt den Mitwirkenden viel Zeit
und Bereitschaft ab. Darüber hinaus müssen sie sich stetig weiter-
bilden, um auf dem neuesten Stand in Sachen Fernsehproduktion
zu bleiben – insbesondere im Bereich der Technik gibt es häufi ge
Neuerungen.
LMK JAHRESBERICHT 201346 BÜRGERMEDIEN
Seit 1991 schreibt die LMK jährlich einen Preis für besonders
auszeichnungswürdige Beiträge im OK-TV aus, um die Idee des Bür-
gerfernsehens, die Qualität und die Kreativität zu fördern. Für 2013
wurden insgesamt 160 Sendebeiträge zum Wettbewerb eingereicht.
Die LMK verlieh den Preis erstmals im Rahmen des OK-TV-Tages.
Aus der Perspektive der BürgerDie Zahl der Fernsehbeiträge, die im OK-TV ausgestrahlt werden,
hat sich ebenso kontinuierlich erhöht wie deren Vielfalt. Und auch
die Qualität der Beiträge hat sich stetig verbessert. 2013 haben
die Bürgerfernsehsender über 4.700 neu produzierte Sendebei-
träge mit Informationen aus der Nachbarschaft, der Stadt oder
der Region ausgestrahlt: Von Reportagen, Dokumentationen über
Magazine und Spielfi lme bis hin zu Nachrichten und Videoclips
reicht die Bandbreite der Genres – und alle aus der Perspektive der
Bürger. Mittlerweile können die Sendungen nicht mehr nur über
das analoge und digitale Kabelnetz der Region empfangen werden,
sondern auch über das Internet per Livestream, das heißt, die
Ausstrahlung im Internet läuft zeitgleich zur Ausstrahlung über
Kabel beziehungsweise Kabel digital. Zusätzlich gibt es an sieben
Standorten lokal verankerte Mediatheken.
Um die Fernsehmacher bei ihren Vorhaben zu unterstützen, gibt es
acht LMK-Referenten beziehungsweise -Koordinatoren, die in den
Regionen schwerpunktmäßig tätig sind. Neben ihrer Funktion als
Ausbilder für angehende Mediengestalter und FSJler sind sie für die
ehrenamtlichen Trägervereine Ansprechpartner bei technischen und
journalistischen Fragen. Als Koordinatoren für die lokalen Medien-
KompetenzNetzwerke (MKN) sind sie zudem die erste Adresse bei
Projektanfragen für Schulen und Kindergärten.
Medienkompetenz fördernNeben der Möglichkeit der Partizipation haben die OK-TV noch eine
weitere wichtige Funktion: Sie fördern die Medienkompetenz von
Bürgern aller Altersstufen. Hierzu nutzt die LMK Kooperationen
auf lokaler und regionaler Ebene und bindet die Bürgermedien in
MKNs ein. An diesem innovativen Konzept beteiligen sich über 60
Kooperationspartner aus ganz Rheinland-Pfalz, unter anderem
Gebietskörperschaften, Kultureinrichtungen, Wirtschaftsverbände
und Hochschulen. Vor acht Jahren wurde das erste MKN gegründet;
inzwischen gibt es eine solche Einrichtung an sieben Standorten:
Südwestpfalz, Koblenz, Trier, Kaiserslautern, Speyer, Mainz und
Ludwigshafen. Die MKNs unterstützen die medienpädagogische
Arbeit von Kindergärten und Schulen sowie die außerschulische
Jugendmedienarbeit, zum Beispiel mit aktiver Radio- und Fernseh-
arbeit, Multimediaworkshops oder kreativen Filmprojekten. Zudem
realisieren die Kooperationspartner gemeinsam zu bestimmten
Themenschwerpunkten Projekte, Seminare und Vorträge für ver-
schiedene Zielgruppen.
Ausbildung beim OK-TVIn den Medien, insbesondere beim Fernsehen, zu arbeiten, ist das Ziel
vieler junger Menschen. Die OK-TV bietet ihnen die Chance, Medien-
berufe unter realen Bedingungen und Anforderungen kennenzuler-
nen. 2013 wurden fünf Ausbildungsplätze zum „Mediengestalter Bild
und Ton“ angeboten. Die Ausbildung ist derzeit an fünf Standorten
möglich: Ludwigshafen, Trier, Koblenz, Südwestpfalz und Mainz.
Weitere Ausbildungsstandorte sind in Planung. Zudem sind bei den
OK-TV neun Stellen im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres
(FSJ) besetzt – für viele die ideale Vorbereitung auf eine berufl iche
Karriere in der Medienbranche.
Qualitätssicherung mittels OK-TV-IndikatorenDie LMK hat ein Qualitätssicherungssystem entwickelt, das die konti-
nuierliche Fortentwicklung der OK-TV seit 2006 in einem zweijährigen
Rhythmus prüft und evaluiert – die „OK-TV-Indikatoren“. Dabei han-
delt es sich um eine umfassende Erhebung, innerhalb derer überprüft
wird, ob die OK-TV-Sender ihrer Aufgabe, die lokale und regionale
Kommunikation zu fördern, nachkommen. Die nächste Erhebungs-
runde ist für 2014 geplant.
LMK JAHRESBERICHT 2013 BÜRGERMEDIEN 47
LEGENDE
Leitungsanbindung
ausspielender OK
angebundenes Kabelnetzdigitale und analoge Verbreitung
20 OK-TV, 20 Trägervereine12 ausstrahlende bzw. ausspielende OK -TV
angebundenes Kabelnetzdigitale Verbreitung
MedienKompentenz-Netzwerk
STUDIO
STUDIO
NEUWIED
KISSELBACH
IDAR-OBERSTEIN KIRCHHEIM-BOLANDEN
WORMS
KAISERS-LAUTERN
ANDERNACH
ADENAU
BITBURG
BAD KREUZNACH
HASSLOCH
SPEYER
BÜRGERMEDIEN IN RHEINLAND-PFALZ
MAINZ
LUDWIGSHAFEN
LANDAU
NEU-STADT
RODALBEN
WITTLICH
TRIER
KOBLENZ
LMK JAHRESBERICHT 201348 BÜRGERMEDIEN
Weiterbildung für Medienschaff endeUm alle bei den OK-TV Aktiven zu qualifi zieren, bietet das BZBM
regelmäßig Möglichkeiten zur Weiterbildung an. 1995 gegründet,
ist es als Agentur und Knotenpunkt für Fort- und Weiterbildung
anerkannt. Die Einrichtung tragen die Landesmedienanstalten der
Länder Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Saarland
sowie die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens
und die Stadt Ludwigshafen. Das BZBM bietet rund 100 Seminare
und Workshops pro Jahr an den 20 OK-TV-Standorten an. Diese sind
auf die Bedürfnisse der jeweiligen Einrichtungen zugeschnitten. Zu
den Zielgruppen gehören Produzenten, Mitglieder der Trägervereine,
haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter sowie lokale und regionale
Kooperationspartner.
HÖHEPUNKTE DES JAHRES 2013
Ein Hauch von Jauch – Schüler diskutieren über BundestagswahlIm September produzierte der OK Kaiserslautern eine Wahlspezial-
Sendung, die in Eigenregie von der Jugendredaktion entwickelt und
umgesetzt worden war. In der Sendung diskutierten sechs Schüler
in professioneller Studioatmosphäre über Themen und Inhalte zur
Bundestagswahl 2013. Das Wahlspezial wurde live geschnitten und
richtete sich insbesondere an Erstwähler. Die Macher erklärten
den Zuschauern den Ablauf einer Bundestagswahl und motivierten
die jungen Erwachsenen dazu, ihre Stimmen abzugeben. Studio-
technik inklusive Kulisse, Dekoration und Lichtsetzung hatten die
OK-TV-Mitglieder im Albert-Schweitzer-Gymnasium in Kaiserslau-
tern aufgebaut, an die lokalen Gegebenheiten angepasst und so ein
professionelles Studioambiente geschaff en. Die durchweg positive
Resonanz auf die Sondersendung motivierte die Macher dazu, den
Beitrag beim Bundeswettbewerb für Video und Animation, dem
Deutschen Jugendvideopreis 2014, einzureichen.
Turnfest in Bild und TonDie spektakulären Sprünge und die faszinierende Akrobatik der
Turner beim Internationalen Deutschen Turnfest in Mannheim
festzuhalten und zu präsentieren – hierfür hatte der OK-TV Lud-
wigshafen 2013 ein spezielles Ausbildungsprojekt ins Leben gerufen.
Anlässlich der Eröff nungsveranstaltung des Turnfestes produzier-
ten die Auszubildenden Mediengestalter Bild und Ton 24 exklusive
Videoclips. Die kurzen Einspieler waren wesentlicher Bestandteil der
Feierlichkeiten auf der Augustaanlage am Mannheimer Wasserturm.
Sie präsentierten die zahlreichen Spielorte des Turnfestes in der Me-
tropolregion Rhein-Neckar. 40.000 Zuschauer verfolgten die Clips
auf Großbildleinwänden.
Musik verbindetVerschiedene Kulturen und Nationalitäten durch Musik zu verbinden
– das gelingt dem wöchentlichen Musikmagazin „Kubic“ des OK-TV
Südwestpfalz. Die deutsch-französische Gemeinschaftsproduktion,
bei der Musiker, Sänger und Tänzer beider Nationen auftreten, prä-
sentiert kulturelle und kreative Strömungen in ihrer ganzen Vielfalt.
Zusammen mit den französischen Partnersendern Mosaik TV, TV8
und TV Cristal zeichnen das MKN Südwestpfalz und OK-TV Südwest-
pfalz die einzelnen Ausgaben – moderiert von einer zweisprachigen
Mitarbeiterin – im Museum „Les Mineurs Wendel“ in Petite-Rosselle
auf. Bisher wurden 72 Sendungen produziert, von denen 50 bereits
ausgestrahlt wurden. Bis zum Projektende im Dezember 2014 sind
insgesamt 96 Sendungen vorgesehen.
Frauen unter sichFilm ist eine sehr emotionale Ausdrucksform und bietet Einblicke
in verschiedene Lebenswelten. Das Filmfestival „Girls go Movie“
richtet sich ausschließlich an Frauen und bietet ihnen eine Bühne,
um ihr fi lmisches Schaff en zu präsentieren. „Girls go Movie“ ist ein
in Deutschland einzigartiges Projekt. Mädchen und Frauen im Alter
von zwölf bis 27 Jahren können hier ohne Vorbehalte und Ängste
künstlerisch tätig werden. Der OK-TV Ludwigshafen unterstützte
das Videofi lmfestival, das einmal im Jahr in Mannheim stattfi ndet,
LMK JAHRESBERICHT 2013 BÜRGERMEDIEN 49
2013 erneut mit Produktionstechnik. Zudem stellte das OK-TV die
Siegerfi lme im Rahmen einer Studiosendung vor und strahlte diese
im laufenden Programm regelmäßig aus.
Kultfi guren zum Leben erwecktKleine, von Kindern heiß geliebte Plastikfi guren spielten in einem
Speyerer-Ludwigshafener Gemeinschaftsprojekt die Hauptrolle:
Anlässlich der Ausstellung „40 Jahre Playmobil“ veranstaltete das
Historische Museum der Pfalz in Speyer einen Trickfi lm-Wettbewerb.
In den Filmen sollten die bunten Figuren als Darsteller in kleinen
Szenen agieren. Die Projektgruppe, bestehend aus MKN Speyer,
MKN und HdM Ludwigshafen, OK Speyer und OK-TV Ludwigshafen,
plante und begleitete den Wettbewerb. Im Oktober 2013 organisierte
sie zudem einen Workshop, bei dem Teilnehmern und interessierten
Trickfi lmmachern die Kunst des sogenannten Stop-Motion-Ver-
fahrens nähergebracht wurde. Die Gewinnerbeiträge wurden im
Frühjahr 2014 von einer Fachjury prämiert und waren bis zum Ende
der Ausstellung im Museum zu sehen.
Playmobil Trickfi lm-Wettbewerb
LMK JAHRESBERICHT 201352 FINANZBERICHT
LAGEBERICHT 2013
I. DARSTELLUNG DES GESCHÄFTSVERLAUFES
1. Entwicklungen im Medienbereich mit Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf: Der Umstieg von der Rundfunkgebühr auf den RundfunkbeitragDas Berichtsjahr 2013 ist das erste Jahr unter Geltung des mit dem
15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag vollzogenen Umstiegs von
der gerätebezogenen Rundfunkgebühr zur haushaltsbezogenen
Abgabe in Form des Rundfunkbeitrages. Diese Änderung bei der
Finanzierung des öff entlich-rechtlichen Rundfunks und der Landes-
medienanstalten trat planmäßig zum 1. Januar 2013 in Kraft.
Im Laufe des Berichtsjahres verstärkte sich die Diskussion über
mögliche Auswirkungen dieser Umstellung auf die Finanzausstat-
tung des öff entlich-rechtlichen Rundfunks. Im Frühherbst veröf-
fentlichte die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfes der
öff entlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (KEF) das Ergebnis ihrer
Berechnungen; danach fl ießen den Landesrundfunkanstalten bei
Beibehaltung der aktuellen Beitragshöhe von 17,98 € im Verlauf der
vierjährigen Beitragsperiode allein durch die Umstellung etwa 1,145
Mrd. € an zusätzlichen Einnahmen zu, verglichen mit der bisheri-
gen, gleichhohen Erhebung als Rundfunkgebühr. Die KEF schlug
vor, etwa die Hälfte dieses Mehrertrages den Rundfunkanstalten als
Reserve zu belassen; die andere Hälfte des rechnerischen Mehrer-
trages solle durch eine Verminderung des Rundfunkbeitrages um
73 Cent/Monat dem Beitragszahler erspart und so gar nicht erst
erhoben werden.
Die Landesrundfunkanstalten räumten aufgrund der starken
öff entlichen Erörterungen und des Kürzungsvorschlages der KEF
die Möglichkeit von Mehreinnahmen ein, allerdings in geringerer
Höhe als die Kommission; sie rechnen mit bis zu rund 880 Mio. €
in vier Jahren. Zudem wies der öff entlich-rechtliche Rundfunk auf
die erheblichen Unsicherheiten bei der Abschätzung der künftigen
Einnahmen hin. Denn es sei noch nicht verlässlich absehbar, wie
hoch die Zahl der beitragspfl ichtigen Haushalte letztlich wirklich
sein werde; dabei ist die Zahl der möglichen Befreiungen von der
Beitragspfl icht ein noch kaum einschätzbarer Faktor. Zu nennen
sind weiter zahlreiche anhängige Rechtsmittel von Einzelpersonen
gegen den Rundfunkbeitrag als solchen wegen seiner vorgeb-
lich unzulässigen Eigenschaft als allgemeine Steuer und damit
fehlender Zuständigkeit der Länder; das bekannteste Beispiel ist
eine Popularklage vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof. Es
gibt außerdem die Klagen wegen der ungleich höheren Zahlungs-
pfl ichten von Unternehmen mit einer ausgeprägten Filialstruktur
gegenüber gleich großen Unternehmen mit lediglich einem oder
wenigen Firmensitzen.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichtes besteht ein
Grundsatzbeschluss der Ministerpräsidentenkonferenz vom 13. März
2014, dem zufolge Landesparlamente eine Absenkung des Rund-
funkbeitrages um 48 Cent beschließen möchten.
2. Landeszentrale für Medien und KommunikationNach einer verwaltungsgerichtlichen Aufhebungsentscheidung im
Vorjahr hatte die LMK das Vergabeverfahren für Drittsendezeiten
im Programm von SAT.1 wieder aufgenommen. Mit der Zulassung
von dctp und News and Pictures wurde die Vergabe im Juli 2013
verwaltungsseitig abgeschlossen. In den erneut angestrengten
verwaltungsgerichtlichen Hauptsacheverfahren der konkurrie-
renden Bewerber und des Hauptprogrammveranstalters stehen
abschließende Entscheidungen ebenso noch aus wie in den parallel
laufenden Eilverfahren.
Die gerichtlichen Auseinandersetzungen über die Frage, ob während
einer laufenden Lizenzperiode bei unverändertem Programmange-
bot ein Wechsel der Zulassungsanstalt möglich ist, sind derzeit beim
Oberverwaltungsgericht (OVG) Schleswig anhängig. Das Gericht
wird als nächstes über die beantragte Zulassung der Berufung ge-
gen die erst-instanzliche Entscheidung zu entscheiden haben.
LMK JAHRESBERICHT 2013 FINANZBERICHT 53
Neben diesen beiden Sachverhalten, die erhebliche Ressourcen
binden, hat die LMK auch im Berichtsjahr neben zahlreichen
Veränderungen von Inhaber- und Beteiligungsverhältnissen bei
Veranstaltern ihre Aufsichtstätigkeit über den privaten Rundfunk
und im Jugendschutz auch bei den Telemedien wahrgenommen; die
Verfahren betrafen werberechtliche Fragen ebenso wie solche des
Jugendschutzes.
Die LMK war auch im Jahr 2013 Koordinator eines Konsortiums,
das im Rahmen der EU-geförderten Initiative die Aktivitäten für ein
sicheres Internet für Deutschland steuert. Die LMK war zudem an
weiteren europäischen Projekten beteiligt.
Die in der „medien+bildung.com gGmbH – Lernwerkstatt für
Rheinland-Pfalz“ (m+b.com) konzentrierten Aktivitäten der LMK zur
praktischen Medienbildung und zur Medienkompetenzvermittlung
in verschiedenen Bildungssektoren wurden auch 2013 durchgeführt.
Die LMK war außerdem über ihre Tochtergesellschaft LPR-Träger-
gesellschaft für jugendschutz.net gGmbH für die wirtschaftlichen,
organisatorischen und arbeitsrechtlichen Arbeitsbedingungen der
länderübergreifenden Stelle jugendschutz.net verantwortlich.
II. FINANZIERUNGSGRUNDLAGEN, ERTRAGSLAGE
Die LMK ist nach der Umstellung auf die haushaltsbezogene
Abgabe Rundfunkbeitragsgläubiger i.S.d. § 10 des Rundfunkbei-
tragsstaatsvertrages. Sie erhält damit einen Anteil von gut 1,9%
am Rundfunkbeitrags aufkommen in Rheinland-Pfalz. Im Jahr
2013 machten dies rund 90 % ihrer Erlöse aus. Die Finanzierung der
LMK erfolgt also auch nach dem Umstieg auf die Haushaltsabgabe
vorrangig aus diesem Aufkommen.
Daneben erhebt die LMK Gebühren und erziehlt sonstige Einnahmen.
Dies sind insbesondere die Gebühren und Auslagen, die die LMK für
Amtshandlungen nach dem Landesrundfunkgesetz festsetzt. Die
Gebührentatbestände und die Gebührenhöhe ergeben sich aus der
entsprechenden Satzung der LMK. Die LMK ist darüber hinaus im
Hinblick auf die Ordnungswidrigkeitenverfahren nach dem LMG die
zuständige Behörde i.S.d. § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes über Ord-
nungswidrigkeiten; ihr stehen die von ihr verhängten Bußgelder zu.
Im Wirtschaftsjahr 2013 erzielte die LMK Erlöse und Erträge (Umsatz-
erlöse, sonstige betriebliche Erträge, Zinserträge) in einer Gesamt-
höhe von 8.052.610,26 € (2012: 7.776.424,52 €). Davon entfi elen
7.156.000,00 € (2012: 7.049.000,00 €) auf den Anteil am Rundfunk-
beitrag. Daneben waren Gebührenerlöse aus Nachzahlungen für das
Vorjahr in Höhe von 79.097,12 € zu verzeichnen (2012: 72.220,33 €).
Die übrigen 817.513,14 € (2012: 655.204,19 €) setzten sich wesentlich
zusammen aus Erlösen im Rahmen des von der LMK koordinierten
EU-Projektes „Safer Internet Action Plan“; die Projektkoordination
erstreckt sich dabei auch auf die Entgegennahme und die Weiter-
leitung der Projektgelder für die Partner. Das Projekt wird seit dem
Geschäftsjahr 2007 in der Gewinn- und Verlustrechnung der LMK
ausgewiesen; es fi elen im Jahr 2013 Erlöse in Höhe von 621.961,40 €
(2012: 507.264,05 €) an. Periodenfremde Erträge fi elen wie im Vor-
jahr nicht an.
LMK JAHRESBERICHT 201354 FINANZBERICHT
Die LMK erzielte weitere Erlöse durch die Erhebung von Gebühren
in Höhe von 39.440,06 € (2012: 39.578,56 €) und als Ausgleich für
die Geschäftsführung von „jugendschutz.net“ (38.800,00 €; unver-
ändert zum Vorjahr) sowie sonstige betriebliche Erträge in Form
von Grundstückserträgen von 16.385,91 € (2012: 16.005,46 €). An
sonstigen Erträgen sind Zinsen mit 36.673,99 € (2012: 14.659,64 €)
angefallen. Einnahmen aus Bußgeldern waren mit 3.600,00 € zu
verzeichnen (2012: 0,00 €); die Versicherungsentschädigungen
betrugen 7.975,23 € (2012: 17.836,08 €).
Den Erlösen und Erträgen stehen Aufwendungen (Personalkosten
einschl. Sozialabgaben, Abschreibungen, sonstige betriebliche
Aufwendungen) in Höhe von 7.593.210,13 € (2012: 7.636.175,57 €)
gegenüber. Wesentliche Positionen sind hier die Personalausgaben
mit 3.507.205,35 € (2012: 3.459.089,26 €); der Anstieg ist überwigend
auf die tarifl iche Gehaltssteigerung zurückzuführen. Hinzu kommen
die Kosten für Aufwandsentschädigungen, Reisekosten der Gremien-
mitglieder und der Mitarbeiter sowie Sitzungsgelder und Repräsen-
tationsaufwendungen mit 283.425,62 € (2012: 289.313,00 €) und die
Abschreibungen mit 375.676,85 € (2012: 426.224,33 €); im Berichts-
zeitraum 2013 waren Forderungsverluste von 625,00 € zu verzeich-
nen (2012: 700,00 €).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf
3.426.277,31 € (2012: 3.460.848,98 €). Die größten einzelnen Verän-
derungen zum Vorjahr bei den Mehraufwendungen entstanden bei
der Unterhaltung der Grundstücke (+38 Tsd. €). Nach einer deutli-
chen Absenkung im Vorjahr konnten die Ausgaben für Medienfor-
schung und Medienanalyse wieder angehoben werden (+ 60 Tsd. €).
Ebenfalls wie schon im Vorjahr wurden auch im Berichtsjahr die
Zuschüsse zu Ausbildungsprojekten (+ 15 Tsd. €) und die Förderun-
gen im Bereich der kommunikationstechnischen und der regionalen
Rundfunkstruktur (+11 Tsd. €) erweitert.
Bei Reisekosten (- 3 Tsd. €) und Fahrzeugkosten (- 5 Tsd. €) konnten
geringe Einsparungen erzielt werden.
Die wesentlichen Einsparungen und damit Minderausgaben gab es
beispielsweise im Bereich des EU-Projektes (- 71 Tsd. €), allerdings
gab es dabei eine teilweise Verlagerung zum weiteren EU-Projekt
POSCON (+ 36 Tsd. €). Nachdem der neue Signalzuführungsvertrag
für die Off enene Kanäle schon im Vorjahr Einsparungen in beachtli-
cher Höhe (- 119 Tsd. €) brachte, konnten dort die Kosten um weitere
74 Tsd. € abgesenkt werden.
Rückstellungen bestehen in Höhe von rund 2,567 Mio. € (2012:
2,376 Mio. €). Davon entfallen auf Pensionsrückstellungen rund
2,102 Mio. € (2012: 1,986 Mio. €). Die Rückstellungen für Pensionen
entsprechen den BilMoG-Regelungen in vollem Umfang; Nach-
holungen sind nicht erforderlich. Die Rückstellung für bestrittene
Forderungen beläuft sich wie im Vorjahr auf knapp 89 Tsd. €. Die
restlichen Rückstellungen von zusammen rund 375 Tsd. € (2012:
300 Tsd. €) entfallen insbesondere auf bilanzielle Rückstellungen
für Urlaubslöhne (104 Tsd. €; Vorjahr 110 Tsd. €) und angefallene
Überstunden (8 Tsd. €), für Jahresabschlußkosten (36 Tsd. €; unver-
ändert) sowie für Prozeß- bzw. Anwaltskosten mit 169 Tsd. € (Vorjahr
96 Tsd. €). Für das Vergabeverfahren für Drittsendezeiten wurde
bereits im Vorjahr eine eigene Rückstellung gebildet (43 Tsd. €;
unverändert).
Das Jahresergebnis der LMK für 2013 beträgt vor Zuführung zur
satzungsmäßigen Rücklage 459.400,13 € (2012: 140.248,95 €). Das
Jahresergebnis wird in vollem Umfang der satzungsmäßigen Rück-
lage zugeführt.
Die Finanzlage der LMK ist geordnet. Zahlungsverpfl ichtungen
konnten jederzeit erfüllt werden.
LMK JAHRESBERICHT 2013 FINANZBERICHT 55
III. KÜNFTIGE ENTWICKLUNG, ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN
Mit dem 1. Januar 2013 wurde die LMK - wie die anderen Landes-
medienanstalten – Rundfunkbeitragsgläubigerin nach § 10 Abs. 1
des Rundfunkbeitragsstaatsvertrages; dieser Beitragsstaatsvertrag
ersetzt den früheren Gebührenstaatsvertrag. Die Höhe des Anteils
setzt § 10 Abs. 1 des Rundfunkfi nanzierungsstaatsvertrages für die
Landesmedienanstalten mit 1,8989 % des Beitragsaufkommens
in ihrem Land fest. Der Rundfunkbeitrag (§ 8 des Rundfunkfi nan-
zierungsstaatsvertrages) mit 17,98 €/Monat entspricht der zuletzt
erhobenen Rundfunkgebühr. Der Anteil der Landesmedienanstal-
ten ergibt sich – wie bisher bei der Rundfunkgebühr – auch beim
Rundfunkbeitrag mit 0,341 €/Monat und Beitragszahler.
Die LMK sieht ihre derzeitige Mittelausstattung als aufgabengerecht
an. Sie wird allerdings ihre Einsparbemühungen konsequent fort-
führen, um weitere Handlungsspielräume zu gewinnen. So konnte
nach 2012 wiederum ein positiver Abschluss erreicht werden, der
eine satzungsgemäße Vorsorge für absehbare bauliche Erneuerun-
gen ermöglicht.
Für die weitere Einnahmenseite ist aber auch festzuhalten, dass die
letztlich lediglich rechtliche Umstellung von Gebühr auf Beitrag
zunächst nichts am Anteil der LMK am einzelnen Beitrag, der
bezahlt wird, ändert. Dies konnte schon im Vorjahresabschluss so
festgestellt werden.
Darüber hinaus bleibt es aber dabei, dass verlässlicher, nicht nur
auf Schätzungen beruhende Zahlen erstmals bei der Abrechnung
des ersten Beitragsjahres, also nach der Jahresmitte 2014 vorliegen.
Bis dahin liegt voraussichtlich die Entscheidung des Bayerischen
Verfassungsgerichtshofes vor. Nach der mündlichen Verhandlung
ist davon auszugehen, dass die Entscheidung noch im ersten Halb-
jahr 2014 erwartet werden kann. Das Urteil wird zwar formal nur für
Bayern gelten, aber dennoch – wegen des einheitlichen Rundfunk-
beitrages – bundesweite Auswirkungen haben.
Vorausgesetzt, dass nicht die Grundlage des Rundfunkbeitrages als
solche in Frage gestellt wird, sind sodann die Auswirkungen einer
möglichen Absenkung des Rundfunkbeitrages abzuschätzen, wie sie
in dem Grundsatzbeschluss der Ministerpräsidentenkonferenz ange-
legt ist. Von den öff entlich-rechtlichen Anstalten wurde im Rahmen
einer Selbstverpfl ichtung erklärt, auch die weiteren Mehreinnahmen
gegenüber der früheren Rundfunkgebühr zunächst unangetastet zu
lassen. Hier wird die Entwicklung abzuwarten sein, wie dies von den
Landesmedienanstalten gehandhabt werden wird.
Ungeachtet dessen ist für die künftigen Jahre von einer Minderung
der Erlöse schon aus demographischen Gründen auszugehen. Dies
wiederum würde gleichermaßen die Einnahmesituation der LMK
betreff en. Dies gilt umso mehr, als beabsichtigt scheint, den Rund-
funkbeitrag bis 2020 unverändert zu lassen.
Die LMK wird also auch künftig darauf achten müssen, Einsparpo-
tentiale zu erschließen, um einerseits allfällige Kostensteigerungen
und andererseits die absehbaren Erlösrückgänge auszugleichen.
Ludwigshafen, 16. April 2014
LMK JAHRESBERICHT 201356 FINANZBERICHT
AKTIVA Geschäftsjahr Vorjahr
EUR EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 25.229,00 15.766,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 4.319.295,45 4.448.891,45
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 654.439,77 673.700,75
4.973.735,22 5.122.592,20
III. Finanzanlagen
Beteiligungen 1.072.583,76 1.072.583,76
6.071.547,98 6.210.941,96
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 742.205,27 912.359,86
II.Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 4.487.209,73 3.609.004,04
5.229.415,00 4.521.363,90
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 40.337,95 35.175,15
D. AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSVERRECHNUNG 39.579,00 49.813,00
SUMME DER AKTIVA 11.380.879,93 10.817.294,01
BILANZZUM 31.12.2013
LMK JAHRESBERICHT 2013 FINANZBERICHT 57
PASSIVA Geschäftsjahr Vorjahr
EUR EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Kapitalrücklage 7.882.045,42 7.882.045,42
II. Satzungsmäßige Rücklagen 599.649,08 140.248,95
III. Jahresüberschuss 0,00 0,00
8.481.694,50 8.022.294,37
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.102.998,00 1.986.141,00
2. sonstige Rückstellungen 463.648,04 389.388,04
2.566.646,04 2.375.529,04
C. VERBINDLICHKEITEN 79.067,77 150.619,05
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 253.471,62 268.851,55
SUMME DER PASSIVA 11.380.879,93 10.817.294,01
LMK JAHRESBERICHT 201358 FINANZBERICHT
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGFÜR DIE ZEIT VOM 1.1.2013 BIS 31.12.2013
Geschäftsjahr Vorjahr
EUR EUR
1. Umsatzerlöse 7.988.947,33 7.717.623,34
2. Sonstige betriebliche Erträge 26.988,94 44.141,54
3. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 2.952.928,08 2.902.502,67
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
554.277,27 556.586,59
3.507.205,35 3.459.089,26
4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlage-vermögens und Sachanlagen sowie auf aktivierte Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebs 375.676,85 426.224,33
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.612.303,93 3.659.371,98
6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 36.673,99 14.659,64
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 98.024,00 91.490,00
8. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 459.400,13 140.248,95
9. Jahresüberschuss 459.400,13 140.248,95
10. Entnahmen aus satzungsmäßigen Rücklagen 23.085,20 0,00
11. Einstellungen in satzungsgemäßige Rücklagen 482.485,33 140.248,95
12. BILANZGEWINN 0,00 0,00
LMK JAHRESBERICHT 2013 FINANZBERICHT 59
PERSONALBERICHT
Der Personalstand bei der LMK stellt sich zu den beiden letzten Bilanzstichtagen gemäß Stellenplan 2013 wie folgt dar:
Arbeitnehmer mit befristeten Arbeitsverträgen, die nur vorübergehend beschäftigt werden, sind in der Aufstellung nicht enthalten. Die Anstalt bildet seit September 1998 in den Beru-fen Kauff rau/Kaufmann für Bürokommunikation sowie Mediengestalter/in Bild und Ton aus. Zum 31. Dezember 2013 sind insgesamt sechs Ausbildungsplätze besetzt.
SOLL 2013 IST 2013 IST 2012
Direktorin/Direktor 1 1 1
Abteilungsleiter 4 4 4
Stv. Abteilungsleiter 4 4 3
Stabsstellen 2 2 2
Referenten 15 15 18
Sachbearbeiter 14 11,27 10,77
GESAMTSTAND 40 37,27 38,77
IMPRESSUM
HerausgeberLandeszentrale für Medien und
Kommunikation (LMK)
Turmstraße 10, 67059 Ludwigshafen
Verantwortlich Dr. Joachim Kind
Renate Fehrenbach (Finanzteil)
Redaktion Annika Willers
Konzeption, Redaktion, GestaltungPublik. Agentur für Kommunikation GmbH
Rheinuferstr. 9, 67061 Ludwigshafen
Fotografi eBen van Skyhawk, Mannheim
Druckabcdruck, Heidelberg
Mit herzlichem Dank für die freundliche Unterstützung an das Theater Koblenz
den Kaiserdom zu Speyer
das Dom-Café in Mainz
das Google Offi ce in Berlin
Geschlechtsneutrale FormulierungAus Gründen der einfacheren Lesbar-
keit wird auf die geschlechtsneutrale
Diff erenzierung, z. B. Mitarbeiter/-innen,
verzichtet. Entsprechende Begriff e gelten
im Sinne der Gleichbehandlung grund-
sätzlich für beide Geschlechter.