LMR RLP Novelletto 2017-01 01 · gant und aufregend hört man dieses Stück nicht oft.“, schreibt...
Transcript of LMR RLP Novelletto 2017-01 01 · gant und aufregend hört man dieses Stück nicht oft.“, schreibt...
1
�
Musik, die Geschichte schrieb
Ganz im Zeichen eines Doppeljubi-läums „25 Jahre LandesJugendBlas-Orchester Rheinland-Pfalz“ (LJBO)
und „40 Jahre Landesmusikverband Rhein-land-Pfalz“ (LMV) standen die beiden beju-belten Konzerte des LJBO nach seiner letzt-jährigen zehntägigen Herbstarbeitsphase in der Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz Neuwied/Engers (LMAK) vor ausver-kauften Häusern, dem Stadttheater Idar-
MITTEILUNGEN 01/2017
Umjubelte Konzerte in Idar-Oberstein und Mainz zum Doppeljubiläum
Oberstein am 22. Oktober 2016 und dem Staatstheater Mainz am 23. Oktober 2016.
1991 hatte der damalige Landesmusik-direktor Hans-Albert Schwarz, ein immer schon für diese Idee brennender Geist, die Intension, die zu dieser Zeit noch relativ unbekannte musikalische Gattung der sinfonischen Blasmusik nicht nur jungen Musikern, sondern auch einem breiten Publikum zugänglich zu machen. So kam
es in diesem Jahr zur Gründung des LJBO durch den LMV mit einem ersten Auftritt des Ensembles in Wittlich. Das Orchester konsolidierte sich zusehends. Es erlebte einen beständigen Aufschwung im Niveau der Konzertprogramme sowie bei der An-zahl der Orchestermitglieder und Konzert-besucher und es entwickelte sich in allen Bereichen immer mehr zu einem großen Klangkörper. FORTSETZUNG AUF SEITE 3
S. 16
Ministerin Dr. Stefanie Hubig im Interview
S. 21
Fünf Orchester am 11. Juni 2017 in Mainz
Das 60-köpfi ge
Landesjugend-
blasorchester im
Staatstheater
MainzFoto
© S
tep
ha
n P
ress
er
Foto
© G
eorg
Ba
nek
2
EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Laienmusik oder Amateurmusik, wie sie in jüngster Zeit häufi ger genannt wird, ist eine un-verzichtbare Säule unseres Musiklebens. Nicht nur, dass mehrere hunderttausend Menschen, in Verei-nen und Chören organisiert, in unserem Land aktiv singen und musizieren; die Laienmusikbewegung ist auch ein relevanter gesellschaftlicher und öko-nomischer Faktor. Das soziale Leben in den Dörfern und Städten ist ohne die Aktivitäten der Musikver-eine überhaupt nicht denkbar. Gerade im ländlichen Raum sind die Chöre und Musikvereine Träger des gesellschaftlichen Lebens. Musik verbindet, Musik schaff t Gemeinschaft. Tausende von Ver-anstaltungen (Konzerte, Jubiläen, Feste etc.) fi nden jedes Jahr landauf, landab statt; sie sind Höhepunkte des gesellschaftlichen Lebens.
Die Verbände der Laienmusik unterstützen die musikalische Basisausbildung, sie fördern die musikalische Kompetenz von Kindern und Erwachsenen, sie kooperieren mit den Musikschulen im Land, und sie sind ein wichtiger ökonomischer Motor: Instru-mente sowie Noten und andere Musikalien werden gekauft; In-strumentallehrer, Stimmbildner, Dirigenten werden beschäftigt, Säle angemietet, Fahrten gebucht, Umsatz gemacht.
Man könnte noch sehr viel detaillierter die gesellschaftliche und ökonomische Bedeutung der Laienmusik hervorheben, aber ich will es bei den genannten Faktoren bewenden lassen und mich in diesem Kontext zwei wichtigen Entscheidungen zuwen-den.
Der Landesmusikrat wird in diesem Jahr zusam-men mit den großen Chor- und Instrumentalmusik-verbänden ein zeitlich auf neun Monate angelegtes Projekt zum Thema „Die Zukunft der Laienmusik“ starten. Nachwuchsförderung, Organisationsma-nagement, Ehrenamt, gesellschaftliche Veranke-rung, Integration und kulturelle Vielfalt sind einige der Aufgabenfelder für diesen Prozess, zu dem wir alle einladen, die unser lebendiges und vielfältiges Musikleben fördern und erhalten wollen.
Zu dieser Initiative des LMR passt hervorragend die Meldung, dass das instrumentale Laien- und
Amateurmusizieren in Deutschland durch die UNESCO-Kommis-sion der Kultusministerkonferenz in das „Bundesweite Verzeich-nis des Immateriellen Kulturerbes“ aufgenommen wurde. Diese Entscheidung bestätigt durch einen politischen Akt aller 16 Bun-desländer eindrucksvoll die außerordentliche Bedeutung der Lai-enmusik für unser Gemeinwesen in Deutschland.
In diesem Sinne, liebe Leserinnen und Leser, singen Sie, spielen Sie, tanzen Sie auch im neuen Jahr. Sie fi nden in unseren Verbän-den überall off ene Türen.
Mit den besten Wünschen für 2017
Ihr Peter Stieber
LANDESMUSIKRAT
1 „Jubiläum: Musik, die Geschichte schrieb“
5 60 Jahre Kreismusikverband Bernkastel-Wittlich
6 Ministerpräsidentin Malu Dreyer ehrt die Preisträger der Laienmusikwettbewerbe
8 Fulminanter Abend – tolles Konzert: musikalischer Nachwuchs im Landtag
11 Preisträgerinnen und Preisträger konzertieren
12 Der musikpolitische Kommentar von Peter Stieber
14 Landesmusikrat vergibt erstmals Schülerpreis
15 Nachrichten von der Landesmusikakademie
16 Das aktuelle Interview mit Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig
18 3. Bundeskongress Musikunterricht in Koblenz
CHOR
20 10. Landeschorwettbewerb 2017
ORCHESTER
21 Orchestergipfel 2017
22 Brauchen wir Sinfonieorchester? Ein deutliches „Ja“ anlässlich des 2. Orchestergipfels
23 Luther in Brass 2017
JugendEnsembles
24 Mainzer Premiere von Glucks „Atto d’Orfeo“
25 Ein Garant für Qualität: Albrecht Schneider verabschiedet
26 Kraftvolle Orchesterklänge in Frankreich und Deutschland
27 Festakt 70 Jahre parlamentarische Demokratie
28 „Ensemble der Länder“ privilegiert
29 Phoenix-Power im Herbst: Latin Fever und „Zukunftsmusik“
JAZZ/ROCK/POP
30 Zurück zum Gründungsort: LandesJazzFest
30 Wettbewerbe „Jugend jazzt“ 2017
31 „Mind Trap“ setzt Ausrufezeichen
SPEZIAL
32 Zehn Jahre Demenz & Musik
33 Interview mit Ria Krampitz
ZUM SCHLUSS
36 2017 – Ein besonderes Jahr
RUBRIKEN
34 Termine
36 Impressum
In dieser Ausgabe
3
LANDESMUSIKRAT
Musik, die Geschichte schrieb Umjubelte Konzerte in Idar-Oberstein und Mainz zum Doppeljubiläum
1997 fand es schließlich seine Heimat im Landesmu-sikrat Rheinland-Pfalz (LMR). Die enge Verbindung des LJBO zum LMV hat sich erhalten. Immer wieder sind Synergieef-fekte zu erleben. Teilnehmer und Dozen-ten des „Sommerkurses für sinfonisches Blasorchester“ und anderer Projektorches-ter fi nden sich in den Reihen des LJBO. Das zweimal im Jahr stattfi ndende Probespiel in der Hochschule für Musik Mainz (HfM) wird auch durch Interessenten aus den vom LMV betreuten Kreisorchestern wahr-genommen.
Die Vorbereitung der Konzerte in der LMAK war gekennzeichnet von intensi-ver Register und Tuttiprobenarbeit: an den beiden ersten Tagen aufgeteilt in sie-ben Satzgruppen, dann zusammengefasst in drei Großregistern und ab dem dritten Tag in Tuttistärke, arbeiteten die hoch-motivierten jungen Musizierenden am anspruchsvollen Programm. Den Feuerei-fer konnte auch ein vierstündiger Strom-ausfall nicht stoppen, der mit Kerzen und Handylicht überbrückt wurde. Auch beim Orchestergespräch war das große Engagement al-ler Beteiligten am Gesamtpro-jekt zu spüren.
Durch die intensive Öff ent-lichkeitsarbeit wurde eine entsprechend hohe Präsenz des Orches-terprojekts in den sozialen Netzwerken er-möglicht. Vier Zeitungen berichteten von der Probenwoche. Im SWR Rundfunk warb ein Trailer vor den Konzerten für Aufmerk-samkeit; ebenfalls ein Fernsehbeitrag, der
FORTSETZUNG VON SEITE 1
drei Tage vor den Konzerten am Probenort gedreht worden war.
In seiner Rede beim Empfang im Staats-theater Mainz schaute LMV-Präsident Günther Schartz auf 40 Jahre der Inter-essenvertretung für 32.000 in 804 Mu-
sikvereinen und Spielleute-vereinigungen organisierten Musikerinnen und Musiker zurück, davon die Hälfte unter 27 Jahren. Fünf regionale Mu-sikverbände schlossen sich am 5. Dezember 1976 in der Grün-
dungsversammlung in Mainz zum ge-meinsamen LMV zusammen, dem ersten fl ächendeckenden Landesmusikverband in der Bundesrepublik Deutschland.
„40 Jahre Landesmusikverband heißt Pfl ege und Erhaltung der konzertanten,
traditionellen und modernen Blas- so-wie Spielleutemusik. Der LMV fördert mit den institutionellen Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz sowie den Erlösen aus der GlücksSpirale die Nachwuchsausbildung, die Aus- und Fortbildung von Musikerin-nen und Musikern und Dirigentinnen und Dirigenten sowie die Fortentwicklung der Serviceleistungen für die Mitgliedsverei-ne“, so Schartz.
LMR-Präsident Stieber ging in seinem Grußwort auf die Geschichte der Orches-terentwicklung ein: Nach dem Tod von Hans-Albert Schwarz im Jahr 1997 über-nahm ein Interimsteam die organisatori-sche Betreuung. Als künstlerischer Leiter konnte der japanische Dirigent Kunihiro Ochi gewonnen werden, der es mit Feinge-fühl und großer Geduld verstand, die Qua-lität des Orchesters kontinuierlich weiter zu steigern. Entsprechende Aufnahmen für Rundfunk und Fernsehen und mittlerweile 24 CD-Einspielungen dokumentieren diese Entwicklung. Höhepunkt und zentrales Projekt im Jahr 2001 war die Konzertreise zum „Summer Band Festival“ auf der Insel Jeju in Südkorea. 2011 fand auf Einladung der Universität Graz eine Konzertreise nach Österreich mit drei hervorragenden Konzerten statt. 2012 gastierte das Orches-ter in Luxemburg. Im Jahr 2013 verließ Kunihiro Ochi nach über 15 Jahren erfolg-reicher Zusammenarbeit das Ensemble, um sich neuen Aufgaben zu widmen.
K t P b t
Probespiel:
18. Februar 2017, 9.00 UhrHochschule für Musik Johannes Gutenberg-Universität, MainzInstrumente: Holz- und Blechbläser und Perkussion
Oster-Arbeitsphase 2017„Casanova“Werke von: B. Margolis, J. de Meij, M. Ellerby u.a.Stefan Grefi g – Dirigent
Arbeitsphase:
08. – 17. April 2017Jugendgästehaus Prüm
15. April 2017, 18.00 Uhröff entliche Generalprobe, Karolingerhalle, Prüm
Konzerte:
16. April 2017, 18.00 Uhr großer Sendesaal, SR Funk-haus Saarbrücken
17. April 2017, 18.00 Uhr Jugendstilfesthalle Landau
LandesJugendBlasOrchester
Seit 2015 Chef-
dirigent des LJBO:
Stefan Grefi g
Foto
© S
tep
ha
n P
ress
er
32.000 Musikerinnen und Musiker
4
Nach einer weiteren Interimsphase wurde Stefan Grefi g durch Präsidiums-beschluss des LMR im Herbst 2015 zum neuen Chefdirigent des LJBO ernannt. Er leitete die beiden fulminanten Jubiläums-konzerte, die unter dem Motto „Musik, die Geschichte schrieb“ standen. Die Kompo-nisten Reed, Barnes und de Meij hatten sich mit Themen und Werken großer Kom-ponisten wie Paganini und Tschaikowski
LANDESMUSIKRAT
Der junge Pianist
Franz Rieks
begeisterte im
Solopart von
Gershwins
„Rhapsody in
Blue“
auseinandergesetzt und virtuose, klanggewaltige Metamorphosen dazu erschaff en. Im zweiten Programmteil kam die jüngere musikalische Geschichte zum Zuge. So, wie in George Gershwins „Rhapsody in Blue“ Jazz und konzertante Sinfonik im sogenannten „Third Stream“ eine gekonnte Synthese eingehen, lassen sich Entwicklungen von der Operette hin zum Musical in Leonard Bernsteins „Can-dide“ vernehmen.
Den Solopart der „Rhapsody in Blue“ am Flügel gestaltete der Pianist Franz Rieks, der im jugendlichen Alter von 18 Jahren schon mit einer weitgefächerten künstlerischen Biografi e aufwarten kann. Eindrucksvoll bestätigte er die hohen Erwartungen. „Mit Superlativen gilt es sparsam umzugehen, aber Rieks` Deutung von Gershwins Mu-sik war in vielerlei Hinsicht spektakulär: Ausgefeilt ist seine Technik, diese stellt er aber nicht in den Vordergrund. So ele-gant und aufregend hört man dieses Stück nicht oft.“, schreibt die Allgemeine Zeitung Mainz vom 20. Oktober 2016.
Mehr als 400 Jugendliche spielten in den vergangenen 15 Jahren im LJBO. Etwa die Hälfte davon hat einen musikalischen Beruf ergriff en: Schulmusiker, Instrumen-tallehrer und Musikjournalisten, aber auch zahlreiche Profi musiker sind aus dem LJBO hervorgegangen. Einige beset-zen mittlerweile begehrte Orchesterstel-len in führenden deutschen Orchestern, darunter die Berliner Philharmoniker, das WDR Rundfunkorchester, das Orchester der Deutschen Oper Berlin, das Bayerische Staatsorchester, das Münchner Rund-funkorchester, das Württembergische Staatsorchester und German Brass. WSL
Foto
© S
tep
ha
n P
ress
er
Musikpädagogischer Austausch mit Bildungsministerin Hubig
In seiner Sitzung am 30. No-vember 2016 tauschte sich das Präsidium des Landesmu-
sikrats mit Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig intensiv aus. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die in den 12 Musikpo-litischen Forderungen formu-lierten musikpädagogischen Ziele des Landesmusikrats. Der sehr konstruktive Dialog brach-te einige Ergebnisse mit sich, die schrittweise umgesetzt werden sollen. So bestätigte die Ministerin eine weitergehende Förderung des Fortbildungs-programms MuKi – Musik für Kinder in Grundschule und Kindertagesstätte. Ebenso er-kannte Frau Dr. Hubig die Not-wendigkeit einer Evaluation der Curricula in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erzie-hern mit besonderem Blick auf
den Anteil der Musik. Da in anderen Punkten noch Abstim-mungsbedarf besteht, bot die Ministerin an, regelmäßig im Kontakt zu bleiben und avisier-te ein nächstes Treff en noch im ersten Halbjahr 2017. EE
Aufmerksam verfolgt Bildungs-
ministerin Dr. Stefanie Huber die
Präsidiumssitzung des LMR
5
LANDESMUSIKRAT
60 Jahre Kreismusikverband Bernkastel-Wittlich Am 19. November 2016 hatte der Kreismusik-
verband Bernkastel-Wittlich (KMV) in die
Weinbrunnenhalle von Kröv an der Mosel
eingeladen. Anlass war das 60-jährige Jubiläum
dieses ältesten Kreismusikverbands in Rheinland-
Pfalz, das in einem Festakt feierlich begangen
wurde.
Unter dem Dach des 1956/1957 gegründeten Verbandes sind derzeit 98 Musikvereine von Blasorchestern bis hin zu Volksmusikgruppen zusammengeschlossen. Und mit über
4.400 aktiven Musikerinnen und Musikern ist er der mitglieder-stärkste KMV des Landes. Norbert Sartoris, Vorsitzender des KMV begrüßte die 250 Gäste zu einem bunten Jubiläumsprogramm. Die vielen Ehrengäste, so Sartoris, bezeugten die Verbundenheit und Wertschätzung, die das Kulturgut Musik erfahre. Präsident Günter Schartz überbrachte die Glückwünsche des Landesmu-sikverbands und dankte dem Jubilar für seine jahrzehntelange wirkungsvolle Unterstützung. Und Walter Feltes, ein Urgestein des KMV Bernkastel-Wittlich, führte als Moderator und Chronist kompetent und unterhaltsam durch den Abend.
Als Festredner des Abends hatte der KMV Präsident Stieber ein-geladen, der in seinem Vortrag über die Aufgaben des Landesmu-sikrats als Lobbyist, als Interessenvertreter für die Musik im Span-nungsfeld zwischen Politik und Kultur referierte. Die Aufgabe des
Landesmusikrats im Allgemeinen und dessen Präsidium im Be-sonderen bestehe darin, die Stimme der Musik in Rheinland-Pfalz zu sein. Dies erfolge durch intensive Kontaktpfl ege zur und viel-fältige Dialoge mit der Politik. „Denn“, so Stieber, „musikalische Bildung ist nachweislich konstitutiv für Bildung schlechthin.“ Als Beispiele für die Auseinandersetzung nannte der Präsident den „Runden Tisch Musik“ und den „Runden Tisch Kultur“. Aber auch mit der Zukunftsfähigkeit der Laienmusik „als tragende Säule des Musiklebens“ werde sich der Landesmusikrat im kommenden Jahr verstärkt beschäftigen. „Es muss ein Erneuerungsprozess an-gestoßen werden, damit die Laienmusik auch in der Zukunft ihre Bedeutung für und in der Gesellschaft behält“, so Stieber weiter.
Dass hierbei auch die Förderung der Jugendarbeit eingeschlos-sen ist, ist nicht nur Anliegen des Landesmusikrats, sondern ge-hört auch zu den wesentlichen Aufgaben der Verbandsführung des KMV Bernkastel-Wittlich genauso wie Lehrgangs- und Se-minarangebote. Das Jubiläumsprogramm wurde durch mannig-fache musikalische Beiträge eines Blechbläserensembles, eines Projektorchesters und eines Saxophonquartetts bereichert, was das begeisterte Publikum mit reichlichem Applaus bedachte. UN
Das Projektorchester „Hör mal was ich kann“ unter der
Leitung von Kreisdirigent Dietmar Heidweiler
Geladene Ehrengäste: der stellvertretende KMV-Vorsitzende Hans-
Georg Weber, Marcus Heintel, Bürgermeister der VG Traben-Trarbach,
SWR2-Musikredakteurin Sabine Fallenstein, LMR-Präsident Peter
Stieber und LMV-Präsident Günther Schartz (v. l.)
6
„Freude und Können sind der Landesregierung
ein Anliegen“. Mit diesen Worten begrüßte die
rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu
Dreyer das Publikum im voll besetzten Festsaal
der Staatskanzlei in Mainz. Dorthin hatte sie in
Kooperation mit dem Landesmusikrat Rheinland-
Pfalz am 18. November 2016 die Preisträgerinnen
und Preisträger der Laienmusikwettbewerbe mit
ihren Angehörigen sowie den Lehrerinnen und
Lehrern eingeladen.
Der hohe politische Stellenwert dieser Veran-staltung wurde durch die Anwesenheit von Staatsminister Prof. Dr. Konrad Wolf und von
Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Salvatore Barbaro be-sonders unterstrichen. Musik verbinde und vermittle Lebensfreude, die die Musiker und Musikerinnen von der eigenen Person auf andere Menschen übertragen. Das gälte für die vielen Musikvereine im Land, bei de-nen die Landesjugendensembles unter dem Dach des Landesmusikrats eine Spitzenposition einnähmen,
so Dreyer weiter. Auch in Zeiten schwieriger Finanz-lage wolle die Landesregierung Gewähr dafür tragen, dass Musikmachen möglich bleibe. Stellvertretend für den Landesmusikrat richtete die Ministerpräsiden-tin ihren Dank an Präsident Stieber, dass der Landes-musikrat eine breite Förderung im Land unter seiner Trägerschaft garantiere. Zuvor hatte das Querfl öte-nensemble „fl autastique“ aus dem Landesmusikgym-nasium Montabaur die Veranstaltung musikalisch eröff net. Unter der bewährten Leitung von Karoline Schaeferdiek spielten die Preisträger des „Deutschen Orchesterwettbewerbs“ 2016 Ian Clarcks „Within…“.
Wegen Erkrankung des Pianisten konnten die Lan-dessieger von „Jugend jazzt“ 2016, das Jazztrio des Peter-Cornelius-Konservatoriums der Stadt Mainz unter Leitung von Simon Zimbardo, leider nicht kon-zertieren. Die beiden anwesenden Musiker des Trios erhielten ebenso wie alle anderen preisgekrönten Musikerinnen und Musiker die Kulturkarte der „Gene-raldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz“ aus der Hand der Ministerpräsidentin als Dank und Anerken-nung für das musikalisch Geleistete.
Paul Strauch-Erb, auf dem Klavier begleitet von An-dreas Sorg, trug „Tzigane“ von Maurice Ravel vor. Der hochbegabte Violinist hatte vom Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ 2016 in Kassel einen ersten Preis mit nach Hause gebracht.
Die Ministerpräsidentin im Kreis der Preisträgerinnen und Preisträger der
Laienmusikwettbewerbe in Rheinland-Pfalz
LANDESMUSIKRAT
Ministerpräsidentin Malu Dreyer ehrt
Laienmusikwettbewerbe
7
Foto oben: Die Ministerpräsidentin unterstreicht die
Bedeutung der Musik für die Gesellschaft
Foto unten: Erstpreisträger Paul Strauch-Erb, am
Flügel begleitet von Andreas Sorg
LANDESMUSIKRAT
Foto oben Die Ministerpräsidentin unterstreicht die
In seiner Ansprache gratulierte Präsident Stieber der Ministerpräsidentin zum Amt der Bundesratsprä-sidentin. Weiter sagte er: „Dass die Ministerpräsiden-tin zum vierten Mal die Tore der Staatskanzlei öff net und den Moderationspart übernimmt, zeugt von der Wertschätzung für die musizierenden Menschen im Land.“
Der hohe Stellenwert, den die Landesregierung der Musik und der Kultur, auch bei der Integration von Flüchtlingen, einräume, käme in der Regierungser-klärung vom 1. Juni 2016 zum Ausdruck. Dort sei die „Musikalische Früherziehung“ als Aufgabe für die Zu-kunft verankert und die Bedeutung der Musikschulen im Land würde herausgestellt. Den Eingangsgedan-ken der Ministerpräsidentin aufgreifend sprach Stie-ber vom Leistungsaspekt beim gemeinsamen (Laien-)Musizieren und betonte weiter: „Es geht aber auch um Freude, um Verbundenheit.- Musik verbindet, Musik ist Medizin, Musik macht Gesellschaft.“
Die Pop-Rock-Formation „Vela Blast“, die unter ih-rem ehemaligen Namen „Fofo Tank“ den „Rockbuster Newcomer Contest“ 2015 gewonnen hatte, beschloss das musikalische Programm. Mit den beiden Eigen-kompositionen „Samsara“ und „When I grow old“ ent-ließ sie die Zuhörer beschwingt in das Wochenende; – fast.
die Preisträger der
Noch einmal ergriff Malu Dreyer das Wort, um Mona Weidner vom Helmholtz-Gymnasium Zweibrücken und Christoph Müller von der IGS Contwig zu ehren. Die beiden Schüler hatten den Landespreis des „63. Eu-ropäischen Wettbewerbs“ in der Kategorie Musik für sich entschieden. Dreyer richtete stellvertretend vor den anwesenden Jugendlichen einen eindringlichen Appell an alle musizierenden Menschen im Land, In-teresse an der Politik zu entwickeln und sich politisch zu engagieren. „Denn“, so die amtierende Bundesrats-präsidentin, „zusammen sind wir Deutschland!“ UN Fo
tos
© S
taat
ska
nzl
ei R
LP/
Ma
rtin
a P
ipp
rich
8
Musikalischer Nachwuchs des Landesmusikgymnasiums im Landtag
Am 8. November 2016 gehörte der Ple-narsaal des rheinland-pfälzischen Landtags für einen halben Tag der
Musik. Dorthin hatte Landtagspräsident Hendrik Hering zum Konzert „Musik im Landtag – Musikalischer Nachwuchs stellt sich vor“ ehemalige und aktuelle Schü-lerinnen und Schüler des Landesmusik-gymnasiums Montabaur anlässlich des 25-jährigen Jubiläums (wir berichteten) eingeladen. Die mittlerweile 19. Veranstal-
tung dieser Konzertreihe fand in Koope-ration des Landtags Rheinland-Pfalz mit dem Landesmusikrat Rheinland-Pfalz und der SWR2 Landesmusikredaktion Rhein-land-Pfalz statt.
Landtagspräsident Hendrik Hering be-grüßte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig, die anwesenden Landtagsabgeord-neten, die Musikredakteurin von SWR2 Sabine Fallenstein, den Präsidenten des Landesmusikrats Peter Stieber und das dieses Mal besonders zahlreich erschiene-ne Publikum.
Er hob das beispielhafte und bewun-dernswerte Engagement und die Disziplin hervor, mit denen die Musikerinnen und
Musiker hervorragende musikalische Leistungen erzielen. Gleichzeitig zoll-te er der Schule seine An-erkennung für den Raum, den sie jungen Menschen zur Förderung und Wei-terentwicklung ihrer mu-sikalischen Fähigkeiten bietet.
Präsident Stieber schloss sich den Glückwünschen des Landtagspräsidenten an. Er bedank-te sich bei dem Hausherrn für die lange Tradition dieser Konzertreihe. Hier werde einerseits dem musikali-schen Nachwuchs eine wunderbare
Präsentationsmöglichkeit geboten. Andererseits begegneten sich an einem solchen Abend Musik und Politik auf wun-derbare Weise, so Stieber. Aber er betonte auch, dass das einzige Musikgymnasium im Land keine eigene Konzertaula hätte,
„fl autastique“
– die fantasti-
schen Flöten
LANDESMUSIKRAT
MLte
„fl „fl flfl„flfl„fl„fl flautauautautautauutastastastaststststttsttt
– – d– d– d– d–– dd– d– – ddd– ddddiiieieie iie e ie ie iie f nffanfanfanfananfananfanffannananfanfanaaafaanafaaafafanaaffafaaaafafaafaaaaaaffaaaan
schscschschschschsschsschs eeeeeennnenneneneeeeeeeeneenneeneennnnnnnne FFFFFF Fulminanter Fulminanter Abend – Abend –
TollesTolles Konzert Konzert
sondern nur eine unzureichende Sporthal-le als Probe- und Konzertort zur Verfügung stünde. Stieber appellierte an die Politik, hier möglichst bald Abhilfe zu schaff en.
Den musikalischen Reigen eröff nete das Querfl ötenensemble „fl autastique“ („fantastische Flöten“) unter Leitung sei-ner Gründerin Karoline Schaeferdiek. Das zwölfk öpfi ge Ensemble spielte in der Be-setzung Piccolo bis Bassfl öte bearbeitete Werke von William Boyce, Pjotr Iljitsch Tschaikowski und der zeitgenössischen Komponisten Samantha Cook. Lediglich
Ian Clarkes „within…“ wurde original für Querfl ötenen-semble komponiert. „Generell spielen wir lieber Original-werke als Bearbeitungen, weil diese fl ötenspezifi sche Beson-derheiten berücksichtigen“, so Karoline Schaeferdiek.
„In unsere Arbeit beziehen wir junge talentierte Gitarristen ab der sechsten Klasse ein, um sie frühzeitig an die En-semblearbeit heranzuführen und zu in-tegrieren“, äußerte Volker Höh am Rande des Konzerts. Höh, selbst einer der renom-miertesten und vielseitigsten Gitarristen Deutschlands und internationaler Kul-turbotschafter für das Goethe-Institut, ist Gründer und Leiter des Gitarrenensembles „cantomano“ („Gesang der Hände“). Die vorgetragenen Werke stammten aus der
Lange Tradition der Konzertreihe
im Landtag
Das junge Geigentalent Ferdinand Ries
9
LANDESMUSIKRAT
Feder von Michael Praeto-rius, Pharell Williams, Jürg Kindle und Meghan Trai-nor. Dabei kamen neben Gitarren in verschiedenen Stimmlagen und weiteren Zupfi nstrumenten ein vielfältiges Per-kussionsinstrumentarium bei den 20 Ins-trumentalistinnen und Instrumentalisten zum Einsatz.
Im Zentrum des Programms standen mit Irmke von Schlichting (Gesang) und Ferdinand Ries (Violine) zwei ehemalige Absolventen des Landesmusikgymnasi-ums. Irmke von Schlichting tritt seit ihrem Abschluss an der Hochschule für Musik in Köln 2013 regelmäßig bei Konzert- und Lie-derabenden auf. Stets einfühlsam auf der Gitarre begleitet durch Volker Höh sang sie zunächst mit „Heidenröslein“ (F. Schubert), „Das Veilchen“ (W. A. Mozart) und „Lore-ley“ (F. Silcher) drei deutsche Kunstlieder. Die Sängerin trug die volksliedhaften Kompositionen schlicht und schnörkellos vor. Anders bei den „Siete canciones po-pulares españolas“, eine der beliebtesten Liederzyklen von Manuel de Falla. Hier brachte von Schlichting die auff allend vielfältigen Stile und Provenienzen der sieben Lieder musikalisch deutlich vonei-nander absetzend zum Ausdruck.
Ein rein solisti-sches Programm bot der junge Violi-nist Ferdinand Ries dar. Ries, mehrfa-cher Preisträger bei „Jugend musiziert“ und ehemaliges Mitglied des Lan-desJugendOrches-ters Rheinland-Pfalz studiert im achten Semester an der Musikhochschule Lübeck. Mit dem „Recitativo und Scherzo-Caprice“ von Fritz Kreisler, der „Sarabande“ aus Bachs d-Moll-Partita und der Georg Ene-scu gewidmeten „Ballade“ aus Eugène Ysaÿes sechs Sonaten op. 27 brachte Ries drei hochkarätige Werke der Sololiteratur für Violine überzeugend zu Gehör. Dies dankte ihm, wie allen Akteurinnen und Akteuren des Abends, das Publikum mit lang anhaltendem und kräftigem Applaus.
Den Abschluss des anspruchsvollen und kurzweiligen Programms bildete eine Zu-Fo
tos
© D
r. A
nd
rea
s Li
nse
nm
an
n
gabe von „cantomano“. Bei Meghan Trai-nors „All about that Bass“ bewies die erst 17-jährige Maren Rogawski ihr stimmli-ches Talent und entließ das Publikum be-schwingt in den Abend. UN
Das Konzert wurde vom SWR aufgezeich-net und wird zu einem späteren Zeitpunkt im Hörfunkprogramm von SWR2 gesendet.
„cantomano“, „Gesang der Hände“ nennt
sich das Gitarrenensemble des LMG
Irmke von Schlichting, auf der Gitarre
begleitet von Volker Höh
Lebendiger Diskurs – Runder Tisch der Kulturverbände mit Staatsminister Wolf
Im Jahre 2014 wurde gemeinsam mit den Kulturverbänden des Landes und dem zuständigen Ministerium der Runde
Tisch zur Kulturpolitik in Rheinland-Pfalz initiiert. Seither treff en sich Landesre-gierung und Verbände zu regelmäßigen, sehr produktiven Gesprächsrunden. Ver-besserungen, wie z.B. die Bewilligung von Abschlagszahlungen für institutionell geförderte Einrichtungen und Verbände zu Beginn eines Jahres, basieren auf Anre-gungen aus diesen Gesprächen.
Zum ersten Mal nahm der neue Kultur- und Wissenschaftsminister Prof. Dr. Kon-rad Wolf an diesem Treff en am 1. Dezember 2016 teil, um sich vorzustellen sowie mit den Kulturverbänden in den Austausch zu kommen. Minister Wolf machte klar, dass das grundlegende Konzept der Kulturpo-litik des Landes, das laut Wolf auf einer ausgeglichenen Förderung der Hoch- und
Breitenkultur in Städten und auf dem Land fuße, auch in Zukunft beibehalten wer-den solle. Als Garant der Breitenförderung nannte der Minister den Kultursommer Rheinland-Pfalz, dessen Geschäftsführer Prof. Dr. Hardeck ebenfalls an dem Ge-spräch teilnahm.
Intensiv diskutiert wurde die neue Rah-menrichtlinie Kulturförderung Rheinland-Pfalz, zu der die Kulturverbände bereits Anmerkungen und Wünsche eingereicht hatten. Inwiefern auf diesen Katalog von Vorschlägen eingegangen werden kann, der unter anderem die Anerkennung von Eigenleistungen und die Rücklagenbil-dung bei institutioneller Förderung the-matisiert, konnte seitens des Ministeriums noch nicht beantwortet werden. Doch wird in künftigen Gesprächen, sobald die Richt-linie hausintern weiterentwickelt wurde, genauer darauf eingegangen.
Minister Wolf machte klar, dass der Runde Tisch auch in Zukunft fortgesetzt werden würde und man den Dialog mit den Kulturverbänden als äußerst frucht-bar und zielführend ansehe. Ein nächstes Treff en wird im 1. Halbjahr des Jahres 2017 erfolgen. EE
Zur Fortsetzung des Dialogs bereit: Staats-
minister Wolf vom MWWK
10
Runder Tisch Musik unter neuer Leitung fortgesetzt
Zum ersten Mal wurde der Runde Tisch Musik, der seinerzeit von Minis-
terpräsident Kurt Beck ein-gerichtet wurde, vom neuen Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Salvatore Barbaro geleitet. Das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) hat sich dafür ausge-sprochen, auch zukünftig die-ses Gremium beizubehalten, da es sich von allen Seiten als positives Konstrukt des Dialogs und Weiterentwicklung mu-sikalischer Themen erwiesen hat. Im Mittelpunkt der ersten Sitzung unter neuer Leitung am 30. November 2016 stan-den die vereinbarten Themen. Die Inklusion in der Musik, zu der Geschäftsführer Etienne Emard und der Landesbeauf-
tragte für Menschen mit Be-hinderung Matthias Rösch aus der Steuerungsgruppe be-richteten, nahm einen großen Raum in der Debatte ein. Erste Gespräche mit Aus- und Fort-bildungsinstitutionen sowie die Entwicklung eines Wett-bewerbs zum Thema sind in der Arbeitsgruppe behandelt worden. Der konzipierte Akti-onsplan wird nach und nach abgearbeitet und ergänzt. Auch die Vertreterinnen und Vertre-ter der Universitäten begrüß-ten diese Initiative sehr und ergänzten durch Berichte aus Projekten in den Hochschulen, wie zum Beispiel der von der Deutschen Bläserjugend ini-tiierten Forschungsarbeit zur Thematik „Inklusion in der Blä-serklasse“.
LANDESMUSIKRAT
Auch die Zukunft der Lai-enmusik, die von einer Steu-erungsgruppe beim Lan-desmusikrat betreut wird, wurde ausführlich diskutiert. Die Planungen zu verschiede-nen Veranstaltungen bis hin zur Entwicklung von Hand-lungsempfehlungen werden in den Jahren 2017/2018 mit Unterstützung einer Agentur vorangebracht.
Staatssekretär Prof. Dr. Salvatore Barbaro im Gespräch mit den Mitgliedern
des Rundens Tischs Musik
UNESCO-Konvention Kulturelle Vielfalt nutzen
In einer Pressemitteilung vom 19.12.2016 gab der Deutsche Musikrat bekannt, dass die Kultusminis-terkonferenz unter Leitung der Bremer Bildungsse-
natorin Dr. Claudia Bogedan und der Staatsministerin für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters bestätigt hat, die Orchester- und Theaterlandschaft Deutsch-lands für die internationale UNESCO-Liste des Imma-teriellen Kulturerbes zu nominieren. Sie folgte damit der Empfehlung der Experten der Deutschen UNESCO-Kommission.
Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deut-schen Musikrats (DMR), begrüßte im Namen des Prä-sidiums des DMR die Nominierung. Weiter sagte er: „Noch verfügt unser Land über eine beispiellose Kulturelle Viel-falt. Um sie wei-terhin zu schützen und zu fördern, müssen nicht nur die Rahmenbedingungen verbessert werden, sondern auch das Bewusstsein für den Wert dieser einmaligen Kulturlandschaft gestärkt werden.“ Dieser für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft hohe Wert er-schließe sich oft mangels eigener Erfahrung nicht je-dem.
Das Nominierungsdossier wird im Frühjahr 2018 bei der UNESCO eingereicht. Der Zwischenstaatliche Ausschuss zum Immateriellen Kulturerbe entscheidet dann im Winter 2019. UN
Kulturstaatsministerin eröff net Mitgliederversammlung
Mit einer Grundsatzrede eröff nete die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, am 21. Oktober 2016 den öff entlichen Teil der diesjährigen Mitgliederver-
sammlung des Deutschen Musikrats (DMR). Im Abgeordnetenhaus von Berlin, wo die Mitgliederversammlung tagte, unterstrich sie die Bedeutung der kulturellen Vielfalt für den Zusammenhalt der Ge-sellschaft in Deutschland, zu der der DMR einen wertvollen Beitrag leiste.
Am Folgetag begrüßte Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des DMR, Vertreterinnen und Vertreter von über 100 Dachverbänden des Musiklebens in Deutschland zum vereinsrechtlichen Teil. In diesem Rahmen wurde folgende, an die türkische Regierung gerichtete Re-solution einstimmig verabschiedet:
„Unter dem Eindruck der gegenwärtigen Frankfurter Buchmesse solidarisiert sich die Mitgliederversammlung des DMR in Berlin mit den Schriftstellern, Journalis-ten und allen Künstlerinnen und Künstlern in der Türkei. Die Mitgliederversammlung des DMR ruft die türkische Regierung auf: Geben Sie Ge-dankenfreiheit! Demokratie braucht Meinungsvielfalt.“
Der Landesmusikrat Rhein-land-Pfalz wurde bei der Mitgliederversammlung von Präsident Stieber und Ge-schäftsführer Emard vertre-ten. UN
Ansprache von Staatsministerin Prof.
Monika Grütters vor der Mitgliederver-
sammlung des DMR
Foto
© S
tep
ha
n R
öh
l
Abschließend forderten die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter des Musiklebens die Einrichtung einer Koordi-nationsstelle für den Runden Tisch beim MWWK. Nur so können die zahlreichen Aufga-ben, die aus der Arbeit des Gre-miums hervorgehen, kontinu-ierlich verfolgt und gesteuert werden. EE
11
Die BASF richtete ein Konzert für rheinland-pfälzische Bundespreisträgerinnen
und -preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert” am
Sonntag, dem 27. November 2016 aus.
Jedes Jahr dürfen Bundespreisträgerinnen und -preisträger des Wettbewerbs “Jugend musiziert” auf Einladung der BASF im dortigen Festsaal des
Gesellschaftshauses spielen. Der prachtvolle und zu diesem Konzert gut besuchte Saal in Ludwigshafen schaff te eine besondere Atmosphäre für die jungen Musikerinnen und Musiker und bot den passenden Rahmen für die eindrucksvollen Präsentationen. Den Jugendlichen gelang es – zum Teil sogar wiederholt – beim diesjährigen Bundeswettbewerb “Jugend mu-siziert” in Kassel erste, zweite oder dritte Preise zu erreichen. Wir gratulieren noch einmal herzlich dazu!
In Ludwigshafen spielten:
Preisträgerinnen und Preisträger
konzertieren
Adriana Musiol und Johanna Köpp (Duo Gitarre), Lisa Lainsbury und Cyxuan To (Duo Klavier und ein Holz-blasinstrument), Paul Stauch-Erb (Violine), Julianna Townsend (Gesang Pop), Felix Hüttel und Sophie Kor-gitzsch (Duo Klavier und ein Blechblasinstrument) so-wie Cornelia Machuletz und Kathleen Bischoff (Violi-ne und Klavierbegleitung).
Im Frühjahr 2017 geht der Wettbewerb “Jugend mu-siziert” in die 54. Runde. Die Termine der rheinland-pfälzischen Regionalwettbewerbe im Januar und
Februar 2017 fi nden Sie unter der Rubrik „Termine“ in dieser Ausgabe des Novelletto und im Internet unter www.jumu-rheinland-pfalz.de. CG
LANDESMUSIKRAT
Stolz präsentieren sich die vortragenden Bundespreisträger von „Jugend musiziert“ der Kamera
12
So lautet eine Kapitelüberschrift im „Bericht der Bundesregierung zur Le-bensqualität in Deutschland“. Diese
rund dreihundert Seiten umfassende Stu-die, Ende 2016 erschienen, durchleuchtet das gesamte zivilgesellschaftliche Leben in Deutschland. Aus der Analyse des bürger-schaftlichen Engagements fol-gert die Studie, dass Deutsch-land ohne die ehrenamtliche Betätigung der rund 30 Milli-onen Menschen, die sich in al-len Sektoren des zivilen Lebens unentgeltlich engagieren, vor enormen Problemen stünde. Die Anzahl der ehrenamtlich engagierten Menschen ist ein Indikator für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Lebensqualität in Deutschland. Die Studie bestätigt damit, was wir in Rheinland-Pfalz längst wis-sen: Das Ehrenamt ist konstitutiv für das demokratische Gemeinwesen. Verglichen mit Erhebungen von 1999, ist die Anzahl der über 14-jährigen, die sich freiwillig en-gagieren, um rund 10% gestiegen. Auch in der Kultur und Musik ist ein deutlicher An-stieg zu verzeichnen.
Anhand des Zahlenwerts dieser bundes-weiten Untersuchung könnte man sich er-freut zurücklehnen und zur Tagesordnung übergehen. Aber Bund ist nicht gleich Land, wie Stadt auch nicht gleich Dorf ist. Heruntergebrochen auf Rheinland-Pfalz muss die Situation des Ehrenamts sehr viel
diff erenzierter betrachtet wer-den. In Rheinland-Pfalz liegen die Vereinsdichte, die Mitglie-derzahlen und die Zahl der sich engagierenden Menschen noch über dem Bundesdurch-schnitt. Aber dennoch sind im
ländlichen Raum – und Rheinland-Pfalz ist ein ländlich strukturiertes Flächen-land – deutliche Erosionserscheinungen bei den Mitgliederzahlen und der Anzahl der Vereine feststellbar. Dieses Phäno-men betriff t alle Vereine, Verbände und Organisationen, aber insbesondere den Musikbereich. In der Musik fi nden wir die ältesten Vereine und Chöre und auch die problematischste demographische Struk-tur. Wir erleben eine tendenzielle Überal-terung und parallel dazu einen Mangel an Nachwuchs. Einhergehend mit dem Mit-
LANDESMUSIKRAT
„Ehrenamt wichtiger denn je!“gliederschwund sinkt auch die Zahl derer, die ehrenamtliche Verantwortung auf sich nehmen wollen. Um diese Abwärtsspirale aufzuhalten, bedarf es der Einleitung eines großen Veränderungsprozesses in Verei-nen, Chören und Verbänden.
Wir wissen alle, wie sehr das gesell-schaftliche Leben in den Dörfern, Gemein-den und Kleinstädten von den Vereinen ge-tragen wird. Um dieses Gleichgewicht des sozialen Lebens und der Lebensqualität zu erhalten, müssen wir werben, überzeugen und politisch agieren. Es kann nicht sein, dass auf der Website der Landesregierung unter der Rubrik „Ehrenamt in Rheinland-Pfalz“ Musik und Kultur überhaupt nicht vorkommen, obwohl es alleine in der Musik Tau-sende von ehren-amtlich tätigen Menschen gibt. Die Politik muss die Infrastruktur für die Vereine und das Ehrenamt verbessern. Bürokratische Hür-den müssen verschwinden, und die in
30 Millionen Menschen im
Ehrenamt
Politik muss die Infrastruktur für die Vereine und
das Ehrenamt verbessern
Konferenz der Landesmusikräte in Magdeburg
Die 16 Präsidenten der Landesmusikräte be-schlossen die Entwick-
lung des „Monitors musikali-sche Bildung in Deutschland“, einer Darstellung des quali-tativen Vergleichs der Länder bezüglich des Fachunterrichts Musik an allgemeinbildenden Schulen.
Weiter verständigte sich die Konferenz über die vielfälti-gen musikkulturellen Projekte in den Ländern, die Migranten helfen, sich in das soziale und kulturelle Leben Deutschlands zu integrieren und sie forderte Bund, Länder und Kommunen auf, solche Projekte ausrei-chend zu unterstützen.
Erstmalig in Magdeburg tagte die Konferenz der Landesmusikräte (KdLMR) unter Vorsitz von Dr. Ulrike Liedtke am 8./9. September 2016.
Im Zusammenhang mit dem Freihandelsabkommen CETA positionierte sich die Konfe-renz mit klaren Worten für eine Demokratisierung des Verfahrens.
Auf der Tagesordnung stan-den auch medienpolitische Themen, so die Forderung, in jedem Rundfunkrat einen stän-digen Sitz für jeden zum Sende-gebiet gehörenden Landesmu-sikrat zu schaff en. Außerdem wurden die unverzichtbare Be-deutung und die Situation der kommunalen Orchester erör-tert – insbesondere in Hinblick auf die kommunalen Finanzie-rungsanteile - ebenso wie die Wichtigkeit der Orchester, Chö-
re und Big Bands des öff entlich rechtlichen Rundfunks für die regionale Musikkultur. UN
Das Wahrzeichen der Stadt:
der Magdeburger Dom
13
LANDESMUSIKRAT
Rheinland-Pfalz, verglichen mit anderen Bundesländern, besonders niedrige öff ent-liche Förderung für Vereine und Verbände muss deutlich erhöht werden. Auch die mo-netäre Verbesserung des Eh-renamts darf kein Tabuthema sein.
Die Musikverbände werden zusammen mit dem Landes-musikrat eine Kampagne zu-gunsten des Ehrenamts in der Musik starten. – Man muss ja nicht gleich das berühmte Zitat des amerikanischen Prä-sidenten John F. Kennedy zu seinem Slogan machen, der in seiner Antrittsrede forder-te: „Frag’ nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern frage, was du für dein Land tun kannst.“ – Aber ein Appell an weniger Egoismus und mehr Gemeinsinn ist durch-aus legitim, und da ist bereits in der Schule anzusetzen. Denn es macht ja auch Freude, sich für das Gemeinwesen zu engagieren,
Musikpolitischer
Kommentar
von Peter Stieber
„Musikschule zeigt Wirkung!“
Fünfundvierzig Musikschul-leiterinnen und -leiter be-schäftigten sich dort mit
dem Themenkomplex „Steuern mit Wirkungszielen“. Zunächst lenkten die beiden Referen-tinnen der „Kommunalen Ge-meinschaftsstelle für Verwal-tungsmanagement“ (KGSt) den Blick der Teilnehmenden auf langfristiges zielorientiertes Handeln und das damit ver-bundene Erreichen geplanter Ziele. In einem zweiten Schritt wandten die Musikschulpä-dagoginnen und -pädagogen das Prinzip der wirkungsorien-tierten Steuerung an verschie-denen Handlungsfeldern aus dem Musikschulalltag in Grup-penarbeit an.
Zu diesem Thema veranstaltete der Landesverband der Musikschulen in Rheinland-Pfalz e. V. (LVdM) seine Arbeitstagung am 16./17. September 2016 in Vallendar.
Nachdem am Vormittag des zweiten Tags die digitale Zu-kunft von Musikschulen im Fokus stand, begrüßte der Vor-sitzende des LVdM Christoph Utz als Gäste Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf und den Präsidenten des Landesmu-sikrats Rheinland-Pfalz und sprach einführende Worte zum Tagungsthema und zu den Aktivitäten und Wirkungsfel-dern der Musikschulen in einer sich wandelnden Gesellschaft. Staatsminister Prof. Dr. Wolf seinerseits informierte sich nach einem Grußwort über die Arbeit der Musikschulen. An-schließend bestand die Mög-lichkeit, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Zum Bedauern der
Musikschulverantwortlichen stellte Wolf keine Erhöhung des Landeszuschusses in Aussicht.
Hier sieht der Landesverband der Musikschulen weiterhin
Diskussionsbedarf mit der Lan -desregierung, um die Qualität einer für Alle zugänglichen Musikschullandschaft in Rhein-land-Pfalz zu sichern. UN
Staatsminister Prof. Dr. Wolf (2. v. r.) zu Gast bei der Arbeitstagung des
LVdM in Vallendar
man wird reich beschenkt durch wun-derbare Konzerte, durch Feste und Feiern und die Einbindung in eine solidarische Gemeinschaft. Der berufl iche Karriereweg muss nicht unter dem Ehrenamt leiden, Fa-
Illustration © RABE
milie und Ehrenamt lassen sich durchaus vereinbaren.
In der Tat, liebe Leserinnen und Leser, die Autoren der Bundesstudie haben recht: Das Ehrenamt ist wichtiger denn je. PS
14
Seit Septem-ber 2016 un-terstützt Lisa
Roßmann den Lan -desmusikrat Rhein-land-Pfalz im Rah-men eines Freiwilli-gen Sozialen Jahres Kultur. 2012 bestand sie ihr Abitur am Schuldorf Bergstra-ße in Hessen. Anschließend zog sie nach Marburg, um den Bachelorstudiengang „Medi-enwissenschaft“ zu studieren. Durch die Mithilfe bei dem Kurzfi lmfestival „Open Eyes 2014“ konnte sie bereits Einbli-cke in die Veranstaltungsorga-nisation erhalten. Erste prakti-sche Erfahrungen sammelte sie durch Praktika. Während eines
Redaktionsprak-tikums bei dem Radiosender „Hit Radio FFH“ erlebte sie den Redakti-onsalltag hautnah mit. Darüber hin-aus absolvierte sie ein Praktikum bei „LUKAS – Interna-tionales Festival für
junge Filmfans“, das vom Deut-schen Filminstitut ausgerichtet wird. Dort war sie ebenfalls mit der redaktionellen Arbeit be-traut.
Sie freut sich auf ein Jahr mit abwechslungsreichen und spannenden Aufgaben und be-sonders darauf, den „Orchester-gipfel Rheinland-Pfalz 2017“ in Mainz mit zu organisieren. LR
Für die Berei-che „LandesJu-gendOrchester“
(LJO) und „Jugend musiziert” wird der L a n d e s mu s i k r a t seit Oktober 2016 von Clarissa Groth als neue Volontärin unterstützt. Nach ihrem Abitur in Kelkheim (Taunus) mit den Leis-tungsfächern Musik und Eng-lisch zog sie nach Saarbrücken, um Musikmanagement an der Universität des Saarlandes zu studieren. Ihre Bachelorarbeit schreibt sie zu dem Thema „Be-sucherforschung und -bindung als Mittel zur Zukunftssicherung des klassischen Konzertbetriebs in Deutschland“.
Praxiserfahrung sammelte sie im Rahmen eines Prak-tikums im Kultur-management bei der „Orchestra & Choral Society Freiburg e. V.“ (ORSO), wo sie sowohl im Orches-ter- als auch im Chor-management mitar-
beitete. Außerdem organisierte sie für das „Musikmanagement-Netzwerk der Universität des Saarlandes“ eine Konferenz un-ter dem Titel „Stadt, Land, Kultur – Musicals im Diskurs“ in Neun-kir chen (Saar). In ihrer Freizeit widmet sich Clarissa Groth der Musik – sie spielt gerne Klavier, Trompete und Gitarre, singt im Chor und ist sportlich aktiv. CG
Der „Schülerpreis des Landesmusikrats“ wird vom
Landesmusikrat Rheinland-Pfalz an Schüler(innen) für
außergewöhnliche Leistungen im Fach Musik vergeben.
Mit dem Preis werden Schülerinnen und Schüler aller allgemeinbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet, die während des Schuljahres konstant sehr gute Leistungen im Fach Musik erbracht haben. Doch auch
ein besonderes Engagement, das über den regulären Unterricht hinausgeht, etwa die Teilnahme in einem Schulorchester oder einer Musik AG, sowie außerschulische musikalische Aktivitäten (z.B. im Chor, Musikverein etc.) werden bei der Preisverga-be berücksichtigt.
Am Ende der Schulzeit erhalten die Gewinner(innen) eine Urkunde und dank der Unterstützung durch die Stecker-Stiftung einen Gutschein im Wert von 15 €, der im Onlineshop von Schott Music International eingelöst werden kann. Welche(r) Schüler(in) den Preis erhalten soll, wird durch die Fachkonferenz Musik der jeweili-gen Schule entschieden. Die Entscheidung wird anschließend dem Landesmusikrat mitgeteilt und die Urkunde und der Gutschein an die Schule gesandt. Weitere Infor-mationen sowie das Meldeformular fi nden Sie unter: www.lmr-rp.de LR
Landesmusikrat vergibt
erstmals Schüler- preis
LANDESMUSIKRAT
Neu beim Landesmusikrat
15
Kooperation Landesmusikakademie –
Hochschule für Musik Mainz
Die Verantwortlichen der Hochschule für Musik Mainz (HfM) und der Landesmusikakademie (LMAK) haben beschlossen, die ohnehin schon bestehende Zu-sammenarbeit zwischen beiden Institutionen weiter auszubauen. Die Kooperation soll auf verschiedenen Ebenen stattfi nden: zum einen sollen die Ensembles und andere Gruppierungen der Hochschule die Lan-desmusikakademie stärker als bisher als Standort für Arbeitsphasen nutzen, zum anderen soll auch die pro-grammatische Arbeit enger verzahnt werden, indem in einigen Bereichen Kursinhalte und Dozenten abge-stimmt und dadurch Synergie-Eff ekte erzielt werden können. Durch die Zusammenarbeit soll in Zukunft auch die Anzahl der gemeinsam zertifi zierten Kurse steigen, was einen zusätzlichen Anreiz für Kursteil-nehmer aus dem Bereich der Laienmusik bietet. Im laufenden Kursprogramm do-kumentieren bereits die fünf-teiligen Kurse für „Elementare Musikpädagogik“ und für „Lei-ter von Bläserklassen“ sowie die Beteiligung einiger Dozen-ten aus dem Bereich (Jazz-)Ge-sang, so z. B. der Hochschulleh-rer Alexander Gelhausen und Hans-Christoph Begemann, die gute Zusammenarbeit.
Nachrichten von der Landes-musikakademie
LANDESMUSIKRAT
Gründung des „Freundeskreises der
Landesmusikakademie“
Am 8. Dezember 2016 haben sich Vertreter der Poli-tik sowie aus Kirche und Gesellschaft in der Landes-musikakademie getroff en, um den „Freundeskreis der Landesmusikakademie“ aus der Taufe zu heben. Dem Gründungsvorstand gehören Arno Gattschau (1. Vorsitzender), Anja Ensch und Jürgen Scholz an. Der Freundeskreis soll die Arbeit der LMAK wohlwollend begleiten, indem er bei öff entlichen Veranstaltungen unterstützend zur Seite steht, punktuell die Anschaf-fung von Musikinstrumenten oder im Einzelfall die Kursteilnahme von fi nanziell benachteiligten Men-schen oder auch Arbeitsphasen von Ensembles aus Rheinland-Pfalz unterstützt. Die Mitgliedschaft im Freundeskreis kann ab sofort gegen einen frei wähl-baren Jahresbeitrag erworben werden. Informationen sind bei der Geschäftsstelle der Landesmusikakade-
mie erhältlich. Sie erreichen uns telefonisch
unter 02622-90520 oder über unsere E-Mail-Adresse [email protected]. RE
Die Abteilung Schulmusik der HfM bei einer
Arbeitsphase in der Landesmusikakademie
16
Das aktuelle Interview – Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig
Welche Musik hören Sie gerne und bei welchen Gelegenheiten hören Sie Musik?
Ich höre gerne E und U: Pop und Jazz und genauso gerne klassische Musik. Musik höre ich bei möglichst vielen Gelegenhei-ten: zuhause, im Konzert und unterwegs, früher mit Walkman, heute mit Handy.
Welche Rolle spielt Musik in Ihrem Leben? Sind oder waren Sie selbst in irgendeiner Art und Weise musikalisch aktiv?
Musik ist mir wichtig und macht mich glücklich. Ich habe als Kind im Chor ge-sungen und – wie viele Kinder – Blockfl öte gelernt. Für Weihnachtslieder reichen mei-ne Kenntnisse heute gerade noch. Vor fünf Jahren habe ich begonnen, Klavier zu ler-nen, leider ruht das momentan – ich habe einfach zu wenig Zeit für Unterricht und Üben.
Was war die letzte musikalische Veranstal-tung, die Sie besucht haben?
Das Konzert des Landesmusikgymnasiums im Landtag in Mainz – ein ganz tolles Kon-zert! Ich war begeistert von den künstleri-schen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler und der Ehemaligen. Eine wirklich beeindruckende Leistung von allen Mit-wirkenden, vor allem auch der Lehrkräfte.
Ihr Arbeitsschwerpunkt lag bisher im Bereich der Justiz. Welche Ziele haben Sie sich als zuständige Ministerin hinsicht-lich der Musikalisierung von Kindern und Jugendlichen im Land Rheinland-Pfalz gesetzt?
Je früher Kinder mit Musik in Kontakt kommen, desto besser. Kinder sollten ein Instrument lernen und von Anfang an ans Musizieren herangeführt werden.
„Wir wollen das Angebot der musikali-schen Früherziehung ausbauen.“, ist im Koalitionsvertrag nachzulesen. Dazu sind Anstrengungen bei der Ausbildung von ErzieherInnen und GrundschulpädagoIn-nen erforderlich. Wie möchte die Bildungs-ministerin diese in Hinblick auf die Musik realisieren?
Wir tun da schon einiges: Im Lehrplan für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern ist Musikalisierung in verschie-denen Modulen verankert. Sie gehört zum Pfl ichtkanon der Ausbildung. Als Ergän-zung zum Lehrplan wurde 2012 die Hand-reichung „Musikalisierungsprozesse in der Fachschule Sozialwesen und der Hö-heren Berufsfachschule Sozialassistenz“ herausgegeben. Im Rahmen der Arbeits-gemeinschaft der Musiklehrkräfte in der Fachschule Sozialwesen und der Höheren Berufsfachschule Sozialassistenz beim Pä-dagogischen Landesinstitut werden mehr-mals im Jahr Fortbildungsveranstaltungen für Musiklehrkräfte im sozialpädagogi-schen Bereich angeboten.
Alle angehenden Grundschullehrkräfte erwerben im Studium und im Vorberei-tungsdienst Kompetenzen zur Integration von Musik bzw. musikalischer Elemente in den Alltag der Schule. Die musikalische Ausbildung qualifi ziert dazu, Schülerinnen und Schülern Freude und Begeisterung an
„Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern gehört
zum Pfl ichtkanon“
der Musik zu vermitteln – entweder als Fachlehrkraft für das Fach Musik oder im Rahmen der täglichen Unterrichtsgestal-tung. Ob und was wir noch mehr tun kön-nen, prüfen wir derzeit.
Umfassende musikalische Bildung junger Menschen ist mit Kostenaufwand ver-bunden. Andererseits möchte die aktuelle Koalition in Rheinland-Pfalz bis 2020 die „schwarze Null“ erreichen. Geht dieses Ziel nicht zu Lasten der Bildung?
Wir werden unseren Beitrag zu den Ein-sparaufl agen erbringen. Das bedeutet aber nicht, dass an der Bildung gespart wird. Welch hohen Stellenwert Bildung für uns hat, können Sie daran erkennen, dass ein beträchtlicher Teil des Landeshaushalts
für Bildung ein-gesetzt wird. Die Bildungsausgaben sind von 3,49 Mrd. in 2015 auf 3,69 Mrd. Euro in 2016 angestiegen. Der größte Teil davon sind Personalaus-
gaben. Und wir werden auch im Doppel-haushalt 2017/18 die Mittel vorsehen, die erforderlich sind, um die im Koalitionsver-trag verankerten Ziele umzusetzen. Dabei kommt der kulturellen Bildung insgesamt, insbesondere aber auch der musikalischen Bildung eine wichtige Rolle zu.
Dem Thema „Inklusion“ widmet der Koalitionsvertrag nur einen kurzen Passus.
LANDESMUSIKRAT
Der musikalischen Bildung kommt eine wichtige Rolle zu
17
Bildungsministerin
Dr. Stefanie Hubig
LANDESMUSIKRAT
Die musikalische Bildung wird gar nicht erwähnt. Auch bei den Ganztagsschulen vermisst der Landesmusikrat die Musik als Schwerpunkt, der mit außerschulischen Kooperationspartnern ausgebaut werden soll. Ist die Musik das „fünfte Rad“ am Wagen der Bildungseinrichtungen?
Die musikalische Bildung ist alles andere als ein fünftes Rad, im Gegenteil: Sie ist im Koalitionsvertrag mehrfach an pro-minenter Stelle genannt. Viele Schulen setzen sie erfolgreich um. Besonders aus-geprägt ist das zusätzliche Musikangebot an den mehr als 600 Ganztagsschulen insbesondere durch die Kooperation mit Musikschulen und Musikvereinen. So hat der Landesverband der Musikschulen in Rheinland-Pfalz bereits im April 2002 eine Rahmenvereinbarung mit dem Land Rheinland-Pfalz geschlossen und ist somit nicht nur Vertragspartner der ersten Stun-de, er gehört auch zu den erfolgreichsten Anbietern unter den außerschulischen Ko-operationspartnern. Dies gilt auch für den Landesmusikrat als Interessenverband der Chöre und Orchester. Rund zwei Drittel aller Ganztagsschulen bieten neben dem eigentlichen Musikunterricht zusätzli-che Musikangebote über außerschulische Partner an. Um diese Zusammenarbeit weiter zu befl ügeln, informiert das Bil-dungsministerium die Schulen regelmä-ßig über die Kooperationsmöglichkeiten im Bereich Musik.
Wann erhält das Landesmusikgymnasium in Montabaur eine Konzertaula und muss
den Schülern und dem Publikum nicht Konzerte in der Turnhalle zumuten?
Die Errichtung einer „Konzerthalle“ am Pe-ter-Altmeier-Gymnasium ist ein lang ge-hegter Wunsch der Schule, das wissen wir. Die Schule ist derzeit in der Lage, ihre mu-sikalischen Auff ührungen durchzuführen. Sie nutzt dafür Räumlichkeiten der Schule, u.a. die Turnhalle, und Räumlichkeiten der Stadt Montabaur, bei denen es sich aber nicht um spezielle Konzerträume handelt.Der Bau einer Konzerthalle würde nach Berechnung des Landes ca. 14 – 15 Mio. Euro kosten. Pla-nungen für ein solches Gebäude existieren schon seit einigen Jah-ren. Das Land sieht für eine Re-alisierung eines solch ambitio-nierten Projekts, vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage, mittelfristig jedoch keine Perspektive. Wir sind aber mit der Schulleitung im Gespräch, um über Al-ternativen nachzudenken.
Weitere Wünsche des Peter-Altmeier-Gymnasiums wie ein Unterrichtsgebäude speziell für den musikalischen Schwer-punkt sowie die Zusage an die Schule zur Errichtung eines neuen Internatsgebäudes und der Umbau des bestehenden Internats konnten weitgehend erfüllt werden. Die entsprechenden Baumaßnahmen haben begonnen.
Der Landesmusikrat als Dachverband für das Musikleben in Rheinland-Pfalz vertritt auch die Interessen der Musikschulen. Zur Förderung der kulturellen Bildung sollen diese fl ächendeckend mit den Kinderta-gesstätten kooperieren. Wie unterstützt die Bildungsministerin die Musikschulen konkret bei diesem Vorhaben?
Es gibt zahlreiche und sehr erfolgreiche Kooperationen zwischen Kindertagesstät-ten und Musikschulen. Die Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für rheinland-pfälzische Kindertagesstätten widmen dem Thema „Musik“ einen eigenen Bil-dungsbereich und ebnen somit entspre-chenden Kooperationen mit Musikschulen den Weg. Auch darüber hinaus sind För-derungen des Landes möglich. Das Auf-greifen des Themas sowie die tatsächliche Ausgestaltung der Kooperationsformen liegen jedoch in den Händen der Träger vor Ort. Zahlreiche rheinland-pfälzische Kindertagesstätten und Musikschulen ko-operieren bereits.
Warum sollte ein Land stark in Musik bzw. musikalische Bildung investieren?
Musik und die Möglichkeit zum musikali-schen Ausdruck haben eine positive Wir-kung auf die Entwicklung von Kindern.
Dem Musikunterricht kommt eine be-sondere Bedeutung zu, denn er fördert und weckt die intellektuellen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler, aber auch ihre kreativen Kräfte, ihr ästhetisches Empfi n-den und ihre Ausdrucksfähigkeit.
Was ist die für Sie wichtigste Eigenschaft von Musik?
Diese Frage möchte ich mit einem Zitat be-antworten: „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ Victor Hugo (1802-85) UN
Foto
© G
eorg
Ba
nek
Zwei Drittel aller Ganztagsschulen bieten zusätzlich
Musikangebot an
18
Ein musikpädagogisches Großereignis zu Gast in Rheinland-Pfalz. Ein Gastbeitrag von
Dr. Joachim Junker, Präsident des BMU – Landesverband Rheinland-Pfalz
Vom 21. bis 25. September 2016 fand in Koblenz der vom Bundesverband Musikunterricht (BMU) veranstaltete „Dritte Bundeskongress
Musikunterricht“ statt. Bei dieser Veranstaltung han-delt es sich um die europaweit größte Begegnung von Musiklehrerinnen und -lehrern, an der auch in diesem Jahr rund 1.300 Lehrkräfte teilgenommen haben. Wie bei den vorausgegangenen Kongressen in Weimar (2012) und Leipzig (2014) lag der Schwerpunkt auch in Koblenz auf einem umfangreichen Fortbildungs-angebot für die versammelten Musikpädagogen. Aus über 400 Kursen konnten sie nach ihren Bedürfnissen und Interessen auswählen, wobei die Spannweite des Programms ein äußerst breites Spektrum abdeckte. Es umfasste alle Altersstufen allgemeinbildender Schulen von musik-praktisch orientierten Workshops zum Singen, zum Instrumentalspiel und zu elektronischer Klangerzeugung über Kur-se zu einzelnen Lehrwerken und didak-tisch-methodischen Konzepten bis hin zu Problemen wie dem Verhältnis von Musiktheorie und Musikpä-dagogik oder Anwendungsszenarien professioneller Audiosoftware. Das dafür erforderliche Raumangebot verteilte sich auf drei Campusbereiche, die neben der
„Dritter Bundeskongress Musikunterricht“ in Koblenz
LANDESMUSIKRAT
Rhein-Mosel-Halle auch das Mercure-Hotel, das Wein-dorf, das Rathaus und vier Koblenzer Gymnasien um-fassten. Als Publikumsmagnet und Begegnungsstätte erwies sich einmal mehr die große Verlagsausstellung in der Rhein-Mosel-Halle, an der auch der Fidula-Verlag (Boppard) und der Schott-Verlag (Mainz) aus Rheinland-Pfalz vertreten waren. Außerdem steuer-ten Schülerinnen und Schüler von Schulen aus dem Einzugsbereich des Kongresses sehr überzeugende, teilweise geradezu professionell anmutende musikali-sche Beiträge zum Rahmenprogramm bei. Im Rahmen der Veranstaltung fanden auch zahlreiche Preisver-leihungen statt, zu denen das „teamwork!-Preisträ-
gerkonzert“, das Preisträgerkonzert des 13. Bundeswettbewerbs „Schulpraktisches Klavierspiel“ und die Verleihung des BMU-Medienpreises gehörten. Das vollständige Kongressprogramm kann derzeit noch nachgelesen werden unter: http://bkmu.bmu-musik.de.
Für den Musikunterricht an rheinland-pfälzischen Schulen erwies sich der Veranstaltungsort Koblenz als Glücksgriff : Einerseits konnten so zahlreiche Fachkol-leginnen ohne größere Anreise von dem umfangrei-chen Fortbildungsangebot profi tieren; andererseits
400 Kurse für 1.300 Lehrkräfte
an 5 Tagen
Teilnehmende eines Rhythmik-
Workshops bei der Arbeit
19
3. BUNDESKONGRESS
Musikunterricht Koblenz, 21.‒25. September 2016
Bildung • Musik • Kultur
Musik erleben ‒ Musik reflektierenInfos unter www.bk-mu.de
LANDESMUSIKRAT
konnte der BMU, Landesverband Rheinland-Pfalz, die Chance nutzen, auf gegenwärtige Probleme im Musik-unterricht an rheinland-pfälzischen Schulen aufmerk-sam zu machen. Neben dem hohen strukturellen Un-terrichtsausfall und dem Mangel an Fachlehrkräften vor allem im Grundschulbereich handelt es sich dabei um die Gefährdung entsprechender Ausbildungska-pazitäten und Fortbildungsmöglichkeiten sowie um die mangelnde Gleichberechtigung von Musik als Abiturfach. Auch die Begegnung „Schulen musizie-ren“ müsste im Interesse eines Dialogs zwischen den Schulen auf einer gesicherten fi nanziellen Grundlage wiederbelebt werden.
Der BMU-Landesverband hatte anlässlich des Bun-deskongresses eine gedruckte Sonderausgabe seines „Newsletters“ herausgegeben, die umfangreiche Hin-tergrundinformationen zu diesen Punkten enthält, aber auch gelungene Beispiele musikpädagogischer Praxis an Schulen in Rheinland-Pfalz vorstellt. Au-ßerdem bildet der Bereich der Konzertpädagogik, vor allem der Zusammenarbeit zwischen den professi-onellen Orchestern und den Schulen des Landes, ei-
„teamwork! neue musik (er)fi nden“
Anlässlich des 3. Bun-deskongresses Musik-unterricht fand am 22.
September 2016 das Preisträ-gerkonzert des 9. „teamwork“-Wettbewerbs in der Aula des Eichendorff -Gymnasiums Ko-blenz statt. Dieser vom Bun-desverband Musikunterricht (BMU) initiierte Wettbewerb richtet sich an Ensembles und Schulklassen, die im Team mit Musik experimentieren. Er wird gefördert durch die „Stif-tung Apfelbaum“.
Aus 18 eingereichten Projek-ten hatte eine Fachjury unter Vorsitz von Prof. Dr. Ortwin Nimczik, Präsident des BMU, vier Preisträger ausgewählt. Zwei Klassen der Orientie-rungsstufe, ein Oberstufenkurs und eine AG Neue Musik freu-ten sich über Urkunden und
Geldpreise zur Förderung der musikalischen Arbeit an ihrer jeweiligen Schule und bedank-ten sich beim Publikum mit der Auff ührung ihres preisge-krönten Stücks. Die Modera-toren Silke Egeler-Wittmann und Ortwin Nimczik lobten
den Einfallsreichtum der Mu-sizierenden, das Einbeziehen von Gelerntem aus dem Fach-unterricht und die Kooperation mit Komponistinnen bzw. ört-lichen Hochschulen.
Ehrengast der Veranstal-tung war der Komponist Die- ter Schnebel. Gefragt, welchen
Wunsch er an die Schulmusik habe, antwortete Schnebel, dass diese die unglaubliche Po-lyphonie der Musik kennenler-nen möge.
Den musikalischen Rahmen der Preisverleihung bildete Schnebels Werk „Movimento“ (UA 2015), komponiert in zwei Teilen, das die „AG Neue Mu-sik“ des Leininger-Gymnasi-ums Grünstadt in nahezu pro-fessioneller Manier darbot.
Weitere Infos zum „team-work“-Wettbewerb fi ndet man unter www.bmu-musik.de. UN Vier Urkunden – vier glückliche Preisträgergruppen
nen Schwerpunkt des Hefts. Der News-letter steht im Internet zur Verfügung unter: http://rp.bmu-musik.de/service/p u b l i k a t i o n e n / b m u - n e w s l e t t e r -rheinland-pfalz.html
Es bleibt zu hoff en, dass vom „Dritten Bundeskongress Musikunterricht“ in Ko-blenz positive Signale für die Zukunft der
musikpädagogischen Szene in Rheinland-Pfalz ausge-hen. Dazu gehört, dass die Lehrkräfte, die an den zahl-reichen Fortbildungsangebo-ten teilgenommen haben, die gewonnenen Erkenntnisse praktisch umsetzen und da-durch Wege zu einer quali-tativen Verbesserung des an den Schulen des Landes er-teilten Musikunterrichts bei-tragen können.
Noch wirkungsvoller wäre es aber, wenn sich die mu-sikpädagogisch tätigen Per-sonen und Institutionen besser vernetzen würden. Es ist wünschenswert, dass Schulen, Musikschulen, Hochschulen, professi-onelle Orchester und alle anderen an musikalischen Bildungsprozessen Beteiligten in Zukunft enger zu-sammenarbeiten, um Kindern und Jugendlichen auch weiterhin eine zeitgemäße und nachhaltige musikali-sche Bildung vermitteln zu können.
Auftritt der „Laumäxe“ aus Koblenz (Max-von-
Laue-Gymnasium) bei der Kongressparty in der
Rhein-Mosel-Halle
20
Bereits zum zehnten Mal fi ndet am 18. und 19. No-vember 2017 der Landes-
chorwettbewerb Rheinland-Pfalz (LCW) statt, und zwar in der neu errichteten „kING – Kul-tur- und Veranstaltungshalle Ingelheim“. Dieser Wettbewerb wird alle vier Jahre vom Lan-desmusikrat Rheinland-Pfalz als Fördermaßnahme für die Chormusik ausgerichtet. Die-jenigen Chöre, die beim LCW in ihrer Kategorie die erfor-derliche Punktzahl ersingen, werden zum 10. Deutschen Chorwettbewerb 2018 (DCW) weitergeleitet, der vom 5. – 13. Mai 2018 in Freiburg im Breis-gau stattfi ndet.
Durch die vielen verschie-denen Kategorien beim LCW wird es den unterschiedlichs-ten Chören ermöglicht, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Eine Neuerung stellt dabei die off ene „Kategorie I“ dar, die 2017 beim LCW in Rheinland-Pfalz angeboten wird. Sie bietet insbesondere innovativen und unkonventionellen Chören Raum zur Teilnahme. In dieser Kategorie kann jeder Chor star-ten, der sich nicht in eine der anderen Kategorien einord-nen lässt. Somit hat beim LCW Rheinland-Pfalz jeder Chor die Chance, sein Können unter Be-weis zu stellen. Die „Kategorie I“ wird allerdings ausschließ-lich auf Landesebene angebo-ten.
Die Ausschreibung sowie weitere Informationen zum LCW fi nden Sie auf unserer Homepage unter www.lmr-rp.de.
10. Landeschorwettbewerb
2017
Anmelde-schluss
1. Juli 2017
10. Landeschor-wettbewerbfür Laienchöre in Rheinland-Pfalz18./19. November 2017Kultur- und Veranstaltungshalle/ Ingelheim
AUSSCHREIBUNG
CHOR
21
ORCHESTER
In Zusammenarbeit mit den fünf professionellen Orchestern
aus Kaiserslautern, Koblenz, Ludwigshafen, Mainz und
Trier veranstaltet der Landesmusikrat am 11. Juni 2017 zum
zweiten Mal den Orchestergipfel Rheinland-Pfalz. In der
Landeshauptstadt Mainz kommen die Orchestermusiker und
-musikerinnen zusammen und präsentieren den Reichtum der
Orchesterlandschaft in Rheinland-Pfalz.
Der Orchestergipfel wird um 14 Uhr auf dem Gu-tenbergplatz mit einer Bläserfanfare feierlich eröff net. Anschließend verwandelt sich die
Mainzer Innenstadt in eine große Bühne und die or-chesterinternen Ensembles verteilen sich auf rund 14 verschiedene Spielorte, darunter Cafés, Museen und Kirchen. So verschieden wie die Ensembles selbst, sind auch die Musikstile, die sie darbieten werden. Von Jazz über Salon- und Kammermusik bis hin zu Weltmusik und Neuer Musik ist alles dabei. Auf einem entspann-ten Rundgang durch Mainz erhalten die Besucherin-nen und Besucher so einen Einblick in die enorme Vielfalt der Orchestermusik.
Auch die jüngsten Musikfans kommen auf ihre Kosten. In Kindergärten und Schulen werden die Orchester Education-Programme vorfüh-ren. Dabei haben die Kleinen die Möglichkeit, verschiedene Musikinstrumente kennen-zulernen und werden durch Auff ührungen spielerisch an klassische Musik, Oper und Or-chester herangeführt.
Höhepunkt des Orchestergip-fels bilden die Wandelkonzerte am Abend. An fünf Spielstätten werden die Orchester in voller
Orchestergipfel 2017 bringt Musik in die Mainzer Innenstadt
Orchesterbesetzung ihren individuellen Charakter und spezifi schen Klang präsentieren. Die Konzerte dauern je etwa 30 Minuten und werden einmal wie-derholt. Besucher und Besucherinnen haben daher die Möglichkeit, zwischen den Spielstätten zu wandeln und jedes Orchester in vollem Umfang zu erleben. Da-mit der Ortswechsel reibungslos und unkompliziert klappt, steht ein kostenloser Shuttle-Service der MVG bereit.
Der Orchestergipfel richtet sich mit seinem ab-wechslungsreichen Programm nicht nur an Liebhaber der Orchestermusik, sondern an alle, die Lust haben, großartige Musiker und Musikerinnen in einer un-vergleichlichen Atmosphäre zu erleben. Im Vorder-
grund stehen die Freude an der Musik und der Austausch zwischen Musizierenden und Zuhörern und Zuhörerinnen. Das Projekt wird ermöglicht aufgrund der freundlichen Unterstützung durch die GVL, den Kultursommer Rhein-land-Pfalz, Lotto Rheinland-Pfalz, der Schott AG und der Sparkasse Mainz.
Weitere Informationen fi n-den Sie in der nächsten Aus-gabe des Novelletto. LR
Die vollbesetzte Mainzer
Rheingoldhalle anlässlich
des Orchestergipfels 2013
Im Herzen von Mainz: Die Christuskirche
22
Ein Gastbeitrag von Andreas Hauff , Journalist und Fachlehrer für Musik und Geschichte
Lange, vielleicht zu lange, glaubten wir, die Existenz eines öff entlichen Sinfo-nieorchesters sei eine Selbstverständ-
lichkeit. Selbst als in der ehemaligen DDR unter wirklichem oder angenommenem Spardruck ein Theater und Orchester nach dem anderen fusioniert oder geschlossen wurde, fühlte man sich hier im Westen noch relativ sicher. In Rheinland-Pfalz sogar ziemlich lange, bis 2003 die Pläne des damaligen Kultusmi-nisters Jürgen Zöllner zu einer Orchesterstrukturre-form bekannt wurden. Der öff entliche Protest sorgte damals dafür, dass die ge-plante Fusion der Orches-ter in Mainz und Ludwigshafen und die deutliche Schrumpfung der Rheinischen Philharmonie Koblenz unterblieben. Die personelle Reduzierung der Planstellen in allen drei Orchestern bleibt allerdings bis heute ein Problem. 2007 mussten sich dann leider die Rundfunkorchester in Kaiserslautern und Saarbrücken zur Deut-schen Radio-Philharmonie Saarbrücken/ Kaiserslautern zusammenschließen.
Wenn diese Krise im letzten Jahrzehnt etwas Gutes hatte, dann das: In der Öff ent-lichkeit entwickelte sich eine Stimmung zugunsten der Orchester; mehr als 100.000 Menschen unterstützten durch ihre Unter-
Brauchen wir die Sinfonieorchester?
Ein deutliches „Ja“ anlässlich des 2. Orchestergipfels
schrift den Protest gegen die Zöllner‘sche Orchesterreform. Und die Orchester ihrer-seits erkannten, dass ihre Existenz kein Selbstläufer war und sie die Kommunika-tion mit ihrem Publikum brauchten. Insbe-sondere in Mainz und Koblenz ging spür-bar auf dem Podium ein Ruck durch die Reihen. Als dann 2013 der Landesmusik rat die fünf Sinfonieorchester des Landes erst-mals nach Mainz zu einem Orchestergip-
fel lud, fanden sich auch über 10.000 Zuhörer in der Landeshauptstadt zu-sammen. Vor allem für das Trierer Orchester, das just in jenem Jahr zum Opfer städtischen Spardrangs zu
werden drohte, bedeutete es eine große Er-mutigung, eine bis auf den letzten Platz be-setzte Mainzer Christuskirche mit einem begeisterten Publikum zu erleben.
Allerdings wird das Publikum nicht jün-ger, und was wird, wenn die Generation der begeisterten Unterstützer durch Alter und Tod allmählich dahinschrumpft? Da ist es naheliegend, auf Nachwuchsförde-rung im Publikum zu setzen, und so ent-schließt sich ein Orchester nach dem ande-ren zu Education-Projekten. (Wobei bislang nur die Staatsphilharmonie in Ludwigsha-fen dafür eine Stelle besetzen durfte.) Gele-gentlich hört man den Vorwurf, den Musi-
kerinnen und Musikern gehe es dabei um ihre eigene Bestandserhaltung. Als negativ ankreiden kann dies aber eigentlich nur jemand, der die Existenz der Sinfonieor-chester und die Pfl ege klassischer Musik-traditionen als überholt ansieht. Tatsäch-lich wird der klassischen Musik immer wieder der Vorwurf des Elitären gemacht – viel weniger übrigens als der Literatur, der Bildenden Kunst oder der Architektur. Dabei war es ja gerade die große Errun-genschaft des 19. Jahrhunderts, dass Mu-sik nicht mehr exklusiv zum Adel sprach, sondern tatsächlich zum Bürgertum und zumindest ideell zu allen Menschen. Nicht von ungefähr vertonte Beethoven Fried-rich Schillers „Ode an die Freude“ mit der markanten Zeile „Alle Menschen werden Brüder“. Nicht von ungefähr wird seine „Neunte Sinfonie“ heute noch mit Vorlie-be bei festlichen Gelegenheiten gespielt, nicht von ungefähr wurde die „Ode an die Freude“ (in einer Instrumentalfassung) 1985 zur EU-Hymne erkoren. Selbst die gro-ßen sinfonischen Filmmusiken eines John Williams zehren noch vom sinfonischen Pathos eines Ludwig van Beethoven. – Und welchen Sinn ergibt es, dass die UNESCO vor zwei Jahren das Autograph von Jo-hann Sebastian Bachs „h-Moll-Messe“ ins „Weltdokumenten-Erbe“ aufgenommen hat, wenn es eines Tages niemanden mehr
ORCHESTER
Aus bdpm wird bdfm
Mehr als 100.000 Unterschriften gegen
Orchesterreform
Auf seiner Bundesversammlung am 19. März 2016 in Hannover hat der „Bundesverband Deutscher Privatmusikschulen“ eine Neufi rmierung be-
schlossen: mit Wirkung vom 20. Juli 2016 treten die Umbenennung in „Bundesverband der Freien Mu-sikschulen e. V.“ (bdfm) und eine entsprechende Sat-
zungsänderung in Kraft. Dieser Schritt war notwendig geworden wegen der zu-nehmenden Vielfalt der im Verband ver-tretenen Musikschulen, von gemeinnüt-zigen Einrichtungen bis hin zu privaten Musikschulen. UN
23
ORCHESTER
gibt, der diese Musik zum Klingen bringen oder hörend mitverfolgen und verstehen kann?
Es ist an der Zeit, sich die große Chance der Institution „Sinfoniekonzert“ für unse-re krisengeschüttelte Gegenwart vor Au-gen zu halten. Hier kommen Menschen als Hörer zusammen, die nicht sofort ihr Han-dy zücken, nicht sofort Position für oder ge-gen etwas beziehen, die keine Parolen ru-fen, sondern sich auf etwas einlassen, sich schweigend und lauschend ihre Eindrücke bilden - bevor sie sich dann mit anderen austauschen und reagieren. Inmitten der durch die (a-)sozialen Medien geschürten Aufgeregtheiten und Hasstiraden bedeu-tet das Musikhören im Konzert geradezu eine Schule zivilen Verhaltens. Und inmit-ten der sich immer noch verschärfenden Beschleunigungsspirale des Alltags ist es für den Einzelnen eine Chance, zur Ruhe und wieder zu sich zu kommen. Die lang-jährige Mainzer Generalmusikdirektorin Catherine Rückwardt formulierte 2009
2. rheinland-pfälzisches Blechbläser-Festival in Bad Kreuznach
Das Spitzenensemble „Genesis Brass“ aus Berlin, musikalische Werke von und über Martin Lu-ther, Workshops und weitere Konzerte mit 500
Blechbläserinnen und -bläser: das ist „Luther in Brass 2017“ im Rahmen der Eröff nung des Kultursommers Rheinland-Pfalz vom 5. – 7. Mai 2017 in Bad Kreuznach.
Zum ersten Mal fand „Luther in Brass“ 2012 statt. Damals versammelten sich Blechbläserinnen und -bläser der verschiedenen Posaunenchorverbände, Musikschulen und Musikverbände in Worms, um ge-meinsam Musik zu machen. In Bad Kreuznach/Bad Münster am Stein und auf der historischen Ebernburg – mitten in Rheinland-Pfalz und gut erreichbar – fi n-
Luther in Brass 2017
anlässlich eines Romantik-Schwerpunktes sehr treff end: „Die Musik im Konzert zu er-leben, bedeutet, um 20 Uhr vielleicht mit Kummer, Schwermut, Zweifeln oder Un-gewissheit beladen ins Konzert zu gehen und nach der Auff ührung ein kleines Stück geheilt zu sein. Der von den Krisen unserer Gegenwart überwältigte Verstand nutzt die Brücke der Musik. Unser Unterbewusst-sein kann Denkprozes-se neu ordnen und uns neue Lösungen und Ansätze entdecken las-sen.“
Im antiken Athen war das Theater eines der drei wichtigsten Organe der Demokra-tie – neben der Agora (dem Marktplatz) und der Pnyx (dem Ort der Volksversamm-lung). Im Theater spielten die Dichter in Tragödien und Komödien durch, was die Gesellschaft als Ganzes bewegte; es war Ehrensache der Bürger, hinzugehen, und Ehrensache der Vermögenden, die Auff üh-
rungen zu fi nanzieren. Dass unsere Rat-häuser in Zukunft wieder mehr als Orte der Demokratie wahrgenommen werden, wollen wir hoff en, und auch, dass der in-nerstädtische Handel nicht weiter durch das Internet ausblutet. Wer aber den Städ-ten ihre Theater und ihre Orchester nimmt, dünnt nicht nur ihre Urbanität weiter aus,
sondern sägt letztlich auch am dritten Standbein einer demokratischen Öff entlich-keit. Und selbst wenn der Orchester-Alltag mit seinen internen Hierarchien dem Ideal nicht immer stand-
hält: Dass Menschen unterschiedlichster Herkunft, Hautfarbe, Religion und Über-zeugung, verschiedenen Alters und Ge-schlechts hier eine beachtliche Breite von Instrumenten einbringen und in kreativer und disziplinierter Weise an einem großen Ganzen arbeiten, macht die Institution Or-chester im Grunde zum Symbol einer ge-lingenden Demokratie.
det jetzt das zweite große über-regionale Treff en der blech-blasbegeisterten Musikerinnen und Musiker des Landes statt.
Das Programm ist für das Publikum mindestens ebenso spannend wie für die Musike-rinnen und Musiker. Es werden Konzerte mit unterschiedlichen Formationen zu hören sein, u. a. ein großes Eröff nungskonzert mit einer Urauff ührung in der Pauluskirche in Bad Kreuznach und ein Refor-mations-Ständchen auf der Ebernburg. Highlight des
Festivals wird das Open-Air-Konzert am 5. Mai 2017 im Kurpark Bad Münster am Stein sein. „Genesis Brass“ und rund 500 Blechbläser werden gemeinsam musizie-ren und den Kurpark zum Beben bringen. Hier werden unter anderem für diesen An-lass arrangierte Werke erklingen, die sich mit Martin Luther und seinen Chorälen auseinandersetzen.
Während des Festivals werden auch Workshops mit Tipps für alle Leistungsstu-fen angeboten, bei denen Mitglieder von „Genesis Brass“ als Dozenten dabei sein werden. Informationen zum Programm und zur Möglichkeit der aktiven Teilnah-me gibt es im Internet unter www.luther-in-brass.de. UN Das Spitzenensemble von „Luther in Brass 2017“: Genesis Brass
Theater eines der drei wichtigsten Organe
der Demokratie
24
Am 15. und 16. September 2016 führte der LandesJugendChor Rheinland-Pfalz (LJC) gemeinsam mit dem
Mainzer Kammerorchester und drei Solis-tinnen des künstlerischen Exzellenzpro-gramms „Barock Vokal“ an der Hochschu-le für Musik Mainz (HfM) die Oper „Atto d’Orfeo“ konzertant auf. Beide Auff üh-rungen standen unter der musikalischen Gesamtleitung von Christian Rohrbach. Das Werk aus der Feder von Christoph Wil-libald Gluck feierte in der so genannten „Parma-Fassung“ seine Premiere in Mainz.
Kooperationspartner war die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (AdW), die das Notenmaterial für beide Konzerte noch vor der Drucklegung zur Verfügung stellte. Unter der Projektleitung von Dr. Gabriele Buschmeier, Prä-sidiumsmitglied im Landesmusikrat, ent-steht dort eine historisch-kritische Gluck-Gesamtausgabe.
Gluck hatte die aus mehreren Einaktern bestehende Oper „Le feste d’Apollo“ als Auftragswerk für eine Fürstenhochzeit in Wien komponiert; einer davon der „Atto d’Orfeo“. Gegenüber einer älteren Vorlage des „Atto“ hatte der Komponist notwendi-ge Änderungen für die später in Parma ge-
spielte Variante der Oper vorgenommen, so z. B. in der Instrumentierung und durch Transposition der Titelpartie des Orfeo vom Alt in den Sopran. Besonders letzte-re Änderung beurteilte Dirigent Christi-an Rohrbach in einem Interview mit der „Allgemeinen Zeitung“ (AZ) sehr positiv: „Durch die Verlagerung der Titelrolle […] gewinnt das Stück meines Erachtens in vielen Momenten an Intensität und Dra-matik.“
Vor den mit Spannung erwarteten Kon-zerten stand zunächst intensive Probenar-beit. Rund 20 Mitglieder des LJC absolvier-
ten vom 20. – 28. August 2016 in Traben-Trarbach eine Arbeitsphase; die 107. seit Bestehen des Ensem-bles. Unter der Leitung von Andreas Ketelhut, Chordirektor des „Philhar-monischen Chors Erfurt“,
erarbeiteten die jungen Sängerinnen und Sänger die in die Oper eingestreuten Chor-partien so, dass sie diese bei den Auff üh-rungen auswendig vortragen konnten.
Nachdem Chor, Orchester und Solistin-nen alleine geprobt hatten, setzten die drei musikalischen Fraktionen die Puzzleteile des Werkes zwei Tage vor der Erstauff üh-rung in der HfM Mainz zusammen. In le-diglich zwei Gesamtproben studierten sie
das gut einstündige Werk bis zur Konzert-reife ein. Eine enorm kurze Zeit, die für die hervorragende Vorbereitung und die hohe Qualität der daran beteiligten Musikerin-nen und Musiker spricht.
Am Abend des 16. September 2016 traten die musikalischen Akteurinnen und Ak-teure in der bis auf den letzten Platz aus-verkauften Kirche St. Peter in Mainz vor das Publikum.
Der LJC sang die Chorpartien der Oper mit großer Ausdrucksstärke. Er konnte dem „Anspruch …voll und ganz gerecht“ werden und dem Geschehen eine „noch stärkere Dramatik ein(zu)hauchen“, ur-teilte die Konzertkritik der AZ. Auch die drei Sopranistinnen Tabea Graser (Orfeo), Angela Shin (Euridice) und Maria Dehler (Amore) verstanden es, nicht nur das Pub-likum zu begeistern. Sie „destillierten aufs Anmutigste die Essenz der Figuren“ her-aus, kommentierte die AZ deren solistische Leistungen. Das Mainzer Kammerorches-ter trug die Sängerinnen und Sänger „teils mit machtvollen Impetus, der sehr schön mit jenen Stellen kontrastierte, an wel-chen [erg. der Gesang des Orfeo] von der Harfe begleitet wurde.“
Das Publikum bedankte sich bei den Künstlerinnen und Künstlern für die ge-zeigte musikalische Leistung mit lang an-haltendem Applaus. LR
Der LandesJugendChor Rheinland-Pfalz überzeugt bei der Auff ührung der Parma-Fassung der Oper
Mainzer Premiere von Glucks
„Atto d’Orfeo“
JUGENDENSEMBLES
Komponiert für eine Fürstenhochzeit
in Wien
Vor der prachtvollen Kulisse der
Kirche St. Peter in Mainz prä-
sentieren LandesJugendChor,
Mainzer Kammerorchester und
die Solistinnen des Abends
Glucks „Atto d‘Orfeo“
25
JUGENDENSEMBLES
20 Jahre leitete Albrecht Schneider den LandesJugendChor (LJC) Rheinland-Pfalz
Am 15. Oktober 2016 fand in der Aula des Sophie-Hedwig-Gymnasiums in Diez ein denkwürdiges, beeindruckendes und hochemotionales Konzert zum Abschied von Albrecht
Schneider als Leiter des LandesJugendChores Rheinland-Pfalz statt. Gleich vier hochkarätige Chordirigenten erwiesen ihm die Ehre dieses Abschiedskonzert zu dirigieren.
Volker Hempfl ing aus Köln, Michael Reif aus Köln, Andres Ke-telhut aus Erfurt und Jan Schumacher aus Diez, beziehungsweise Frankfurt, wechselten sich in ihren Dirigaten ab und gestalteten ein kontrastreiches und anspruchsvolles Programm mit Chormu-sik aus fünf Jahrhunderten.
Zum Ende des Konzerts ließ es sich Albrecht Schneider nicht nehmen „seinen“ LJC einmal selbst zu dirigieren, was er in den zwei Jahrzehnten seiner Leitung nie tat, sondern immer Gastdi-rigenten den Vortritt ließ. Die vollbesetzte Aula des Gymnasiums verwandelte sich in einen Hexenkessel, so überwäl-tigend war der Applaus und der Dank für die groß-artige Arbeit, die Albrecht Schneider für den LJC, aber auch für das Gymnasium in Diez geleistet hat, wo er neben seiner Aufgabe als Leiter des LJC rund 40 Jahre als Musiklehrer tätig war. Die Mitglieder des LJC hatten über das Konzertprogramm hinaus noch eine Reihe von witzigen, virtuosen und ironi-schen Stücken einstudiert, die im Anschluss an den offi ziellen Teil das gesellige Beisammensein zu einem weiteren Höhepunkt des langen Nachmittags und Abends werden ließen.
Albrecht Schneider war in seinem musikalischen Leben immer off en für alle Gattungen und Stile. Deshalb war ihm der Jazz ge-nauso nahe wie die Musik der Renaissance oder die großen Werke der Klassik und Romantik. Im Jahr 1996 übernahm er als Gesamt-leiter den LandesJugendChor - der Schule blieb er mit einem ver-minderten Deputat erhalten. Die folgenden Jahre waren nun ge-
Ein Garant für Qualität
prägt durch intensive Konzertarbeit und wunderbare Reisen, zum Beispiel nach Schweden, Frankreich, Argentinien, Spanien, Eng-land, Irland. Alles erfolgreiche Konzertreisen innerhalb der ersten 10 Jahre seiner Tätigkeit. Und so ging es auch weiter, die Schweiz, Polen, Italien und wieder Frankreich waren Gastgeberländer für die Projekte der Folgejahre.
Mit der Übernahme der Gesamtleitung des LandesJugendCho-res trat Albrecht Schneider als Dirigent in den Hintergrund und widmete sich verstärkt dem Management und der Betreuung des Chores. Er war sozusagen die Seele des Unternehmens und ließ mit der ihm eigenen Bescheidenheit anderen den künstlerischen Vortritt.
Angesichts der überbordenden Fülle an Konzerten und Projek-ten aus 20 Jahren, ist aus Platzgründen nur ein Blick auf die letzten zwei Jahre möglich, in denen sich Höhepunkt an Höhepunkt reih-
te. Da war zum Beispiel die musiktheatralische In-szenierung „Zauber der Nacht“, ein multimediales Spektakel, das alle Zuhörenden verzauberte, eben-so die Mitwirkenden. Ein weiteres großes Konzer-tereignis des Jahres 2015 waren drei Auff ührungen von Guiseppe Verdis Requiem in den Domen von Mainz und Speyer, sowie in der Konstantin Basili-ka in Trier. Das LandesJugendOrchester spielte un-ter der Leitung des Mainzer GMD Hermann Bäu-
mer und der LandesJugendChor sang verstärkt vom Kammerchor Rheinland-Pfalz. Dreimal ausverkaufte Konzerte und begeisterte Resonanz im Publikum und in den Medien.
So hätte seine Ära eigentlich glanzvoll zu Ende gehen können mit zwei großartigen Konzertreihen. Aber, es folgte in der Saison 2015/2016 noch ein weiterer absoluter Höhepunkt in der Geschich-te des LandesJugendChores: Er wurde für ein Jahr zum Patenchor des SWR Volksensembles Stuttgart gewählt, von einer Jury unter
der Leitung des SWR-Chefdirigenten Mar-cus Creed. Und diese Ehre und Auszeich-nung kann eigentlich nur ermessen, wer in der Chorszene einigermaßen zu Hause ist. Dass die Wahl auf den LandesJugendChor Rheinland-Pfalz fi el ist zu großen Teilen Albrecht Schneiders Verdienst, sozusagen die Frucht einer langen kontinuierlichen Aufb auarbeit.
Ja, und dann im Sommer 2016 sozusagen das I-Tüpfelchen als Rundung seiner Arbeit: Der LandesJugendChor sang in zwei beein-druckenden konzertanten Auff ührungen in Mainz in Kooperation mit der Akade-mie der Wissenschaft und der Literatur den Chorpart in Christoph Willibald Glucks Oper „Atto d‘Orfeo“. Auch hier wieder eine fabelhafte Leistung, die von allen Seiten hochgelobt wurde.
Das Präsidium des Landesmusikrats spricht Albrecht Schneider Dank und Aner-kennung aus für die großartige Arbeit, die er für den musikalischen Nachwuchs und für das Musikleben in unserem Land geleis-tet hat. PS Albrecht Schneider verabschiedet sich musikalisch von „seinem“ LandesJugendChor
In den letzten zwei Jahren reihte sich
Höhepunkt an Höhepunkt
26
Die Herbst-Arbeitsphase führte das LandesJugendOrchester
Rheinland-Pfalz auf Konzertreise nach Dijon.
Die 131. Arbeitsphase des LandesJu-gendOrchesters (LJO) fand vom 8. bis 23. Oktober 2016 statt. Zunächst
führte die Reise die rund 80 Jugendlichen für eine Woche voller Proben in die Lan-desmusikakademie Rheinland-Pfalz nach Neuwied-Engers. Auf dem Programm stan-den in diesem Herbst Rihms „Brahmsliebe-walzer“, Brahms’ „Klavierkonzert Nr. 1“ und in der zweiten Konzerthälfte die „Sinfoni-schen Tänze“ von Rachmaninoff . Die Musi-kerinnen und Musiker des LJO wurden von sieben französischen Studierenden des „Pôle d‘Enseignement Supérieur de la Mu-sique en Bourgogne“ aktiv unterstützt. Der junge Dirigent Niklas Benjamin Hoff mann
Kraftvolle Orchesterklänge in Frankreich und Deutschland
stand dem LJO die gesamte erste Woche über als künstlerische Assistenz zur Seite. Zusammen mit dem Trierer GMD Victor Puhl und dem Solisten Caspar Frantz fand sich ein sehr kompetentes musikalisches Team zusammen.
Gut vorbereitet verließ das LJO am 15. Oktober 2016 die Landesmusikakademie, um für zwei Konzerte nach Frankreich zu fahren. Bereits am nächsten Tag wur-den die Proben in Frankreich fortgesetzt. Nach einem gemütlichen Filmeabend, der Generalprobe und dem offi ziellen Emp-fang im Rathaus von Dijon am Dienstag-vormittag war es plötzlich schon so weit: Der erste Konzertabend stand vor der Tür.
132. Arbeitsphase Ostern 2017In Kooperation mit dem Philhar-monischen Staatsorchester Mainz
ProgrammGioachino Rossini: Ouvertüre zur Oper „Wilhelm Tell“Daniel Schnyder: Konzert für Alphorn und OrchesterRichard Strauss: Eine Alpensinfo-nie op. 64
Hermann Bäumer – DirigentArkady Shilkloper – Alphorn
JUGENDENSEMBLES
Es war dem LJO eine Ehre, in dem sehr gut gefüllten „Auditorium de Dijon“ mit hervorragender Akustik und viel Raum zur Klangentwicklung das erste Konzert der Konzertreise absolvieren zu dürfen. Ohne lange Erholungspause begab sich das Orchester am nächsten Tag auf die eineinhalbstündige Fahrt nach Mont-ceau-les-Mines, dem zweiten Konzertort. Noch vor der Anspielprobe im Konzertsaal „L’Embarcadère“ wurden alle sehr herzlich empfangen und durften das beeindru-ckende Kulturzentrum der Stadt, die „Ate-liers du jour“, besichtigen. Trotz des im Gegensatz zu Dijon kleineren Konzertsaals war der Abend ein großer Erfolg und das Publikum drückten seine Begeisterung mit stehenden Ovationen aus.
Der Donnerstag bot eine musikalische Verschnaufpause. Gemeinsam wurde
Arbeitsphase
13. bis 23. April 2017Jugendherberge Wiesbaden
Konzerte
21. April 2017, 20.00 UhrGroßes Haus, Staatstheater Mainz
22. April 2017, 20.00 UhrGroßes Haus, Staatstheater Mainz
23. April 2017, 18.00 UhrEventum Wittlich
Termine LandesJugendOrchester
Foto
© P
eter
Sey
del
Benefi zkonzert der Lotto-
Initiative „Kinderglück“ im
CongressForum Frankenthal
Foto
© P
eter
Sey
del
27
JUGENDENSEMBLES
Für die musikalische Umrahmung dieser Feierstunde hatte sich Landtagspräsident Hendrik Hering junge Musikerinnen und jazzige Musik gewünscht. Beides fand er bei der „Phoenix
Foundation“, dem LandesJugendJazzOrchester Rheinland-Pfalz. Das Landesensemble fühlte sich geehrt, stellvertretend für alle musizierenden Menschen in Rheinland-Pfalz bei diesem feierli-chen Anlass spielen zu dürfen. Die „Phoenix Combo“, eine kleine Formation aus Musikern der „Phoenix Foundation“, gestaltete das historische Ereignis musikalisch. Mit „St. Thomas“ von Sonny Rol-lins, dem Jazzwaltz “My Favorite Things” und mit “Have you met Miss Jones” traf die „Phoenix Combo“ den richtigen Ton bei die-sem Anlass.
Zum Festakt waren prominente Gäste und Zeitzeugen einge-laden, unter ihnen der Präsident des Europaparlamentes Martin Schulz, der das Geschehen vor dem Hintergrund aktueller Ereig-nisse einordnete und mögliche und nötige Wege in die Zukunft wies. UN
Festakt 70 Jahre parlamentarische Demokratie
tagsüber die Stadt erkundet oder sich ein-fach im Hotel ausgeruht. Der Bunte Abend im Haus Rheinland-Pfalz war sowohl der sozialen Interaktion des Orchesters als auch der Partnerschaft zum kulturellen Austausch gewidmet. Mit dem LJO feier-ten unter anderem auch der Solist Caspar Frantz, der Leiter des Mobilitätsbüros des Hauses Rheinland-Pfalz Bernhard Schaupp
und die französischen Musikstudentinnen und -studenten. Noch in derselben Nacht reiste das Orchester ab und fuhr mit vielen schönen Erinnerungen in Richtung Mann-heim, wo die dortige Jugendherberge als nächste Unterkunft wartete.
Das erste Konzert auf deutschem Boden fand am 22. Oktober 2016 im CongressFo-rum Frankenthal statt. Als Benefi zkonzert der Lotto-Initiative „Kinderglück“ fl ossen die Erlöse direkt in die musikalische Ar-beit mit Flüchtlingskindern. Schirmherrin Ministerpräsidentin Malu Dreyer konn-te leider nicht persönlich zum Konzert kommen. Sie wurde von Kulturstaatsse-kretär Salvatore Barbaro vertreten. „Die Rheinpfalz“ spricht dem LJO „rhythmische Präzision“ und „kraftvolle Dynamik“ zu.
Das Abschlusskonzert fand am Folgetag im Theater Trier statt – ein Heimspiel für Victor Puhl, der gleichzeitig Generalmusikdirektor des Theaters ist. Besonders viele El-tern, Freunde und Bekannte waren zu diesem Anlass gekommen. Der emotionale Abschied nach dem letzten Konzert und zwei Wochen des engen Zusammenlebens und Musizierens fi el keinem leicht. Umso mehr können sich die Ju-gendlichen nun auf die nächsten Arbeitsphasen in 2017 freuen. CG
Das Auditorium der Opéra de Dijon
Foto © Gilles Abegg Opéra de Dijon
Am 22. November 2016 feierte der Landtag
Rheinland-Pfalz das Landesjubiläum mit einem
Festakt im Koblenzer Stadttheater. 70 Jahre zuvor
war an diesem Tag zum ersten Mal die Beratende
Landesversammlung zusammengetreten, um
eine Verfassung für das neu gegründete Land zu
erarbeiten.
Beim Festakt 70 Jahre parlamentarische Demokratie vertrat die „Phoenix
Combo“ alle musizierenden Menschen aus Rheinland-Pfalz
© L
an
dta
g R
hei
nla
nd
-Pfa
lz, F
oto
: Ste
fan
F. S
äm
mer
Freuten sich über das gelungene Benefi zkonzert:
Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner, Landtags-
abgeordnete Giorgina Kazungu-Haß und Kultur-
staatssekretär Salvatore Barbaro (v. l.)
28
JUGENDENSEMBLES
Auf der Bühne des Schlosstheaters Rheinsberg präsentieren 30 junge, talentierte Musikerin-nen und Musiker aus unterschiedlichen Bun-
desländern ein gemeinsam erarbeitetes Programm. Der Name des Ensembles: „Ensemble der Länder“ für Neue Musik; darunter 14 Instrumentalistinnen des JugendEnsembleNeueMusik Rheinland-Pfalz/Saar (JENM).
„Ensemble der Länder“
privilegiert
39. Arbeitsphase:
8. bis 11. Februar 2017TUFA Kultur- & Kommunikations-zentrum, Trier
Konzerte:
10. Februar 2017, 12.00 Uhrfür Trierer GymnasienTUFA Kultur- & Kommunikations-zentrum, Trier
10. Februar 2017, 19.00 UhrEröff nung von „OPENING 17, In-ternationales Festival für Aktuelle Klangkunst“, TUFA Kultur- & Kom-munikationszentrum, Trier
Arbeitsphase „Ensemble der Länder“:
17. bis 22. April 2017Jugend- und Kulturzentrum „mon ami“, Weimar mit Mitgliedern der Jugendensembles für Neue Musik aus Thüringen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz/Saar sowie Verena Marisa & Band
Konzert:
21. April 2017, 19.30 Uhr„18. Frühjahrstage für zeitgenössi-sche Musik“, Jugend- und Kultur-zentrum „mon ami“, Weimar
1991 gegründet war das JENM unter dem Dach des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz bundesweit ein Vor-reiter und Vorbild für das Entstehen weiterer Jugend-ensembles seiner Art. Außerdem war es maßgeblich am Aufb au des „Ensemble der Länder“ beteiligt, das 2013 als Pilotprojekt des Deutschen Musikrats (DMR) unter Federführung von Dr. Ulrike Liedtke, Vizeprä-sidentin des DMR, aufgebaut wurde. (Siehe: Artikel „Junge Künstler – junge Musik. Das „Ensemble der Länder wächst“, in: Musikforum 1-2015)
Nach dem Konzert im Schlosstheater Rheinsberg vereinbarten die Verantwortlichen in der Abschluss-besprechung auf Vorschlag von Dr. Ulrike Liedtke, für das „Ensemble der Länder“ einen Antrag auf „Privile-gierte Partnerschaft“ an den Deutschen Musikrat zu richten. Diesem Antrag stimmte das Präsidium des DMR bei seiner Sitzung in Bonn im September 2016 einstimmig zu.
Hierzu äußerte Prof. Martin Maria Krüger, Präsi-dent des DMR: „Mit der Privilegierten Partnerschaft des Deutschen Musikrats mit dem ‚Ensemble der Län-der‘ möchten wir über eine gemeinsame mediale und musikpolitische Kommunikation die Zeitgenössische Musik als wesentlichen Bestandteil der Kulturellen Vielfalt in Deutschland verstärkt im öff entlichen Be-wusstsein verankern.“
Das „Ensemble der Länder“ ist neben dem „Deut-schen Jugendkammerchor“ das zweite Projekt, das vom DMR für zwei Jahre ideell gefördert wird.
Probe des „Ensemble der Länder“ unter Leitung
von Juri Lebedev in der Musikakademie Rheins-
berg 2016
Termine JugendEnsembleNeueMusik
Konstituierende Sitzung
Am 12. November 2016 trafen sich Verantwort-liche der bestehenden Landesensembles für Neue Musik zu einer ersten Beratung über das
mit der Privilegierten Partnerschaft des Deutschen Musikrats ausgezeichnete „(Bundes-)Ensemble der Länder“ in Fulda.
Auf der Tagesordnung stand neben der Erörterung grundsätzlicher Fragen die Vorbereitung der ersten Arbeitsphase in der Thüringer Landesmusikakademie in Sondershausen. Diese wird vom 10. - 14. Oktober 2017 stattfi nden und endet dort mit der Präsentation der Arbeitsergebnisse in einer Matinee im Rahmen der Konzertreihe „Noten mit Dip“ am 15. Oktober 2017. Ein Folgekonzert ist bei „OPENING 18 – Internationa-les Festival für Klangkunst“ im Februar 2018 in Trier vorgesehen.
Bereits im Februar 2017 wird das JugendEnsemble-NeueMusik Rheinland-Pfalz/Saar, dessen Mitglieder auch am „Ensemble der Länder“ beteiligt sind, das „OPENING“-Festival in Trier eröff nen. UN
29
semble im BuJazzO, ein recht hoher Anteil und ein Indikator dafür, dass die Arbeit der „Phoenix Foundation“ qualitative Spitzen-Wirkung erzielt.
Drei davon wirkten im Frankfurter Hof mit und bildeten den ersten solistischen Schwerpunkt des Programms. Bei “Brush taps” von Oliver Nelson stieg Marvin Frey mit einem Trompetensolo ein. Bei “Mo-ments Notice” von Coltrane zeigte Dani-el Buch, dass man am Bariton-Saxofon gestochen scharfe und zugleich logisch fl ießende Hardboplinien spielen kann. Schließlich legte Marko Mebus, Student an der Musikhochschule Mainz, bei “Evil ways” im Arrangement von Michael Moss-man ein virtuoses High-Note-Solo auf der Trompete hin. Der musikalische Fokus der „Phoenix Foundation“ lag an diesem Abend auf Musik von Michael Philipp Mossman. Besonders hervorzuheben „Bo-livian Fantasy“, ein Titel, den er anlässlich der Bolivienreise für die Phoenix Founda-tion geschrieben hatte.
Den zweiten Teil des Konzertes be-stritt das Bundesjazzorchester unter der Leitung von Niels Klein mit seinem „Zukunftsmusik“-Programm, zusammen-gestellt aus Titeln eines Kompositions-wettbewerbs junger deutscher Nach -wuchskomponisteninnen und -kompo-nisten. Auch von Komponistenseite kann eine Verbindung zur „Phoenix Founda-tion“ gezogen werden: Peter Klohmann, ehemaliger Saxofonist, lieferte mit seinen “Bouncing B’s” einen kompositorischen Beitrag zum Programm des Abends.
Mit der Vocal Group, die der Gründer und langjährige Leiter des BuJazzO Peter Herbolzheimer eingeführt hatte, wurden die Klänge zum Ende des Konzerts hin ent-spannter und harmonischer und rundeten den Abend mit Musik der Zukunft ab. FR
Vorsicht, Latin Fever! 20. Novem-ber 2016, Bürgerhaus in Urbar: die „Phoenix Foundation“, das Landes-
JugendJazzOrchester Rheinland-Pfalz, hat-te zum Abschlusskonzert seiner Herbstar-beitsphase eingeladen. Besonderer Clou: Latin-Spezialist Michael Philip Mossman aus den USA konnte als Gast gewonnen werden und fl og eigens für die Arbeitspha-se aus New York ein; nicht um das Fieber zu senken, sondern um zusammen mit den jungen Jazzern dem Publikum weiter ein-zuheizen. Vorsicht Ansteckungsgefahr!
Bei der Arbeitsphase wurde wie üb-lich mit zwei Besetzungen geprobt, mit der „Phoenix Foun-dation“ und mit deren Nachwuchsformation. Michael Philipp Moss-mann, US-amerikani-scher Jazz-Trompeter, Flügelhornist und Di-rektor für Jazz am Queens College in New York, erarbeitete mit „Phoenix“ seine neuesten Arrangements. Die Leitung der Nachwuchsformation lag in den bewähr-ten Händen des Dresdner Posaunisten und Arrangeurs Michael Winkler. Letztere übernahmen dann auch bestens aufgelegt den Beginn des Konzerts. Die junge Truppe zeigte selbstbewusst, wohin der Weg führt, sowohl im Zusammenspiel der ganzen Band als auch bei den einzelnen Solobei-trägen.
Nach der Pause war „Showtime” mit Michael Philipp Mossman angesagt. Den Anfang des Konzerts bildete „Chachanita“, ein klassischer Cha-Cha mit kubanischem Flair. Es folgte „Tanganova“ mit lässig-geschmackvollem Pianosolo von Felix
Phoenix-Power im Herbst – Latin Fever und „Zukunftsmusik“
Hastrich. Bei „Oklupaka“, ein Anagramm zu Duke Ellingtons „Akapulko“, erklärt Mossman mit Hilfe von Drummer Jonas Kaltenbach den Unterschied zwischen Afro-Cuban- und Latin-Rhythmus. Heraus-ragende Solisten des Abends waren Alex-ander Scott am Altsaxofon und Benedikt Jäckle am Tenor. Auch Mossman griff bei Kenny Durhams „Una mas“ zur Trompe-te und zeigte eindrucksvoll seine instru-mentale Herkunft. Klar, dass die Musiker nach einem solchen Konzert nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen wurden: “Sir Duke”, Stevie Wonders Verneigung vor Duke Ellington, im Arrangement von Mi-
chael Mossman.Das zweite Konzert
im Rahmen der Herb-starbeitsphase fand eine Woche später am 27.11.2016 im Frankfur-ter Hof in Mainz statt;
ein Gemeinschaftskon-zert mit dem Bundesjaz-zorchester „BuJazzO“. Ti-tel: „Zukunftsmusik“.
Dominik Seidler, Pro-jektleiter des BuJazzO, hatte den Landesjugend-jazzorchestern bundes-weit das Angebot zu einem Gemeinschafts-konzert unterbreitet und damit bei der „Phoenix Foundation“ off ene Tü-ren eingerannt. Bilden diese doch einen wichti-gen Musiker-Pool für das BuJazzO. Zurzeit spielen vier aus dem Landesen-
JUGENDENSEMBLES
Zu Gast war Latin-Spezialist Michael Philip Mossman
aus den USA
Großes Finale des BuJazzO
im Frankfurter Hof in Mainz
Michael Philip Mossman heizt der „Phoenix-Foundation“ ein
30
LandesJazzFest 2016 in Mainz
Das 7. LandesJazzFest der LAG Jazz fand vom 9. – 11. September 2016 wieder am Gründungsort Mainz
statt, wo es 2010 seinen Anfang genom-men hatte. Weitere Stationen waren u. a. Koblenz (BUGA), Trier, Bad Bergzabern und Idar-Oberstein.
Mit insgesamt sieben beteiligten Mitveranstaltern und vor allem in Zu-sammenarbeit mit dem Kultursommer Rheinland-Pfalz konnte an drei Tagen ein anspruchsvolles Programm zusammen-gestellt werden, das von jungen professi-onellen Nachwuchsmusikern (Haberecht 4) über arrivierte bekannte Gruppen, Echo-preisträgerinnen, der Fernsehband „Heavy Tones“ bis zu rheinland-pfälzischen Lan-desensembles reichte. Ziel des LandesJazzFests ist es, einmal jährlich in verschiedenen Regi-onen des Landes hochkarätige rheinland-pfälzische Gruppen zu präsentieren. Mainz bot sich daher zum zweiten Mal an, da durch die Jazzabteilung der Hochschule für Musik (HfM) seit einiger Zeit ein reges Angebot an Jazzkonzerten in Mainz ent-standen ist. Die LAG Jazz möchte mit den LandesJazzFesten immer den Anstoß zu eigenen Jazz aktivitäten in den entspre-chenden Städten geben, was in der Vergan-genheit auch öfter gelungen ist. So über-legt man jetzt auch in Mainz, ein eigenes Jazzfestival zu installieren. Motor dieser Aktion ist dort u. a. Prof. Sternal von der HfM, der auch mit der Band „Grand Cen-tral“ um den Gitarristen Jörg „Doc“ Heu-ser von der Jazzinitiative Mainz e. V. (JIM) beim LandesJazzFest mitgewirkt hat. Wei-tere Gruppen waren die Bachband (Trier), das Ditzner-Lömsch Duo (Pfalz), Leona Ber-
Zurück zum Gründungsort lin & Band (Mainz), das Alexandra Lehmler Quartett (Lahn), Triowabohu (Koblenz), das Daniel Stelter Quartett (Ingelheim), Daem-gen-Fischer-Thewes (Mainz/Saarbrücken), das Christof Thewes Quartett (Saarbrü-cken), The New Richie Beirach Trio (Pfalz) und Jan Felix May & Band (Mainz).
Die „Phoenix Foundation“, das LandesJu-gendJazzorchester Rheinland-Pfalz, spielte am Samstagnachmittag open air auf dem Karmeliterplatz. Unter der Leitung von Frank Reichert stellte sie ihr Sommerpro-gramm 2017 vor, das den Fokus auf Mu-sik von Gordon Goodwin und Michael Philipp Mossman legt. Letzterer arbeitete im Herbst persönlich mit der „Phoenix Foundation“. Nicht zuletzt dank der Un-
terstützung des begeisterten Publikums liefen die Phoenix-Musiker im sommerlichen Ambiente zur Hochform auf.
In der bis auf den letzten Platz gefüllten Karmeliterkir-che präsentierte das Senio-
renJazzOrchester Rheinland-Pfalz „Seven Steps to Heaven“ unter der Leitung von Ulrich Adomeit das „Sacred Concert“ von Duke Ellington, das dieser zur Einweihung der Grace Cathedral in San Francisco 1965 komponiert hatte. Der Gesangspart wur-de vom Kammerchor Alzey unter seinem Leiter Hartmut Müller übernommen. Das war bereits die dritte erfolgreiche Zusam-menarbeit zwischen dem Chor und der Big Band, die das Werk in den Jahren davor bereits in Alzey und Koblenz vorgestellt haben.
Insgesamt war es ein erfolgreiches Fes-tival, bei dem alle Konzerte erfreulicher-weise sehr gut besucht waren. Und so darf man sich auf das 8. LandesJazzFest am 9.
Wettbewerbe „Jugend jazzt“ 2017
33. Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ für Solisten am 14. Mai 2017 in der Hochschu-le für Musik in MainzAnmeldeschluss ist der 30. April 2017. Aus den Preisträgerinnen und Preisträgern wird eine „Preisträgerband“ (Combo) ge-bildet, die unter Anleitung eines Jazzdo-zenten ein Programm erarbeitet, das auf der „8. Koblenzer Jazznight“ am 17. Juni 2017 vorgetragen wird. Außerdem dürfen die Preisträger ein Solo beim Headliner der Jazznight, der „SWR Big Band“, spielen. Zu-sätzlich können preisgekrönte Musikerin-nen und Musiker von der „Phoenix Foun-dation“, dem LandesJugendJazzOrchester, eingeladen werden.
32. Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ für Jazzorchester am 24. Juni 2017 beim Jazzfestival „Bingen swingt“ in BingenAnmeldeschluss ist der 30. Mai 2017. Der Landessieger wird Rheinland-Pfalz bei der Bundesbegegnung „Jugend jazzt“ für Jazzorchester 2018 in Nordrhein-Westfa-len vertreten.
JAZZ/ROCK/POP
und 10. September 2017 in Zweibrücken freuen. UA
Treff punkt für Nachwuchs und Profi s
Foto
© H
erm
an
n N
ah
rin
gs
Zu Gast beim LandesJazzFest 2016 in Zu Gast beim LandesJazzFest 2016 in
Mainz: die Phoenix Foundation unter Mainz: die Phoenix Foundation unter
Leitung von Frank ReichertLeitung von Frank Reichert
31
JAZZ/ROCK/POP
Gleich zwei Jurys küren die drei jungen Musiker zur besten
Nachwuchsband 2016
Zum 22. Mal jährte sich ROCKBUSTER, der Newcomer-Contest in Rheinland-Pfalz. Zum 22. Mal wurden über das Land ver-teilt in vier Vor- und einer Zwischenrunde die Finalteilneh-
mer ermittelt. Und zum 22. Mal fand das ROCKBUSTER-Finale statt: am 22. Oktober 2016 im stimmungsvollen Ambiente des Kuppelsaals der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz.
„Joleen“, „5er WG“, „Elastiq“, „Mind Trap“, „Indianagefl üster“ und „in Polaroid“ hießen die sechs Bands, die ab 19.00 Uhr in der gut gefüllten Location die Stimmung einheizten und um die Gunst des Publikums und der Juroren spielten.
Interessant, dass neben bandtypischem Instrumentarium auch zwei Violinen und zwei Celli aus dem ‚klassischen‘ Instrumenta-rium mitrockten; auff allend, dass unter den 28 Bühnenakteuren mit Laura Tserea („in Polaroid“) nur eine einzige Musikerin auf der Bühne stand.
Der Wettbewerb wird alljährlich von der LAG Rock & Pop im Auftrag des Landes und unter der Schirmherrschaft von Minis-terpräsidentin Malu Dreyer ausgerichtet. Er wendet sich an Nach-wuchsbands in und aus Rheinland-Pfalz und möchte jungen Rock-musikern ein breites Auftrittsspektrum verschaff en. Dabei ist die Stilistik der Beiträge keineswegs auf Rockmusik beschränkt, was sich anhand der bunten musikalischen Vielfalt am Finaltag zeig-te: die Bandbreite der vorgetragenen Arrangements reichte von Pop über Indie bis hin zu ‚klassischem‘ American Rock.
Den drei Erstplatzierten winkt alljährlich eine attraktive Förde-rung, deren Höhe bei insgesamt ca. 20.000 Euro liegt und bei der jede der drei Bands gleichermaßen bedacht wird. Sie umfasst Vi-deo- und CD-Aufnahmen, Workshops und Coachings.
Über die Vergabe dieser umfangreichen Förderpreise entschei-det eine mehrköpfi ge Jury aus Branchenfachleuten. In diesem Jahr vergab sie unter Vorsitz von Tim Kosmetschke (Rhein-Zeitung Ko-blenz) den ersten Platz mit der Bezeichnung „Beste Nachwuchs-
„Mind Trap“ setzt Ausrufezeichen!
band aus Rheinland-Pfalz 2016“ an „Mind Trap“ (Bad Kreuznach), die ihren Sound als Akustik-Indie-Pop bezeichnen. „‘Mind Trap‘ setzte mit ihrem teilweise introvertierten, aber dennoch höchst präsenten Auftritt ein Ausrufezeichen“, äußerte der geschäfts-führende Vorsitzende der LAG Rock & Pop und Vizepräsident des Landesmusikrats Markus Graf nach dem Juryentscheid.
Auf den Plätzen zwei und drei folgten „Indianagefl üster“ (Kas-tellaun) und „Elastiq“ (Prüm). „Indianagefl üster“ konnte mit gu-ten Texten, der technischen Brillanz ihres Sängers und stimmi-gem Zusammenspiel überzeugen. „Elastiq“ verdiente sich den dritten Platz mit einem gekonnten Mix aus verschiedenen Stilen.
Insgesamt kann der 22. ROCKBUSTER Newcomer-Contest in Rheinland-Pfalz auf einen großartigen Verlauf und ein überaus erfolgreiches Finale zurückbli-cken. Man darf auf die 23. Staff el in 2017 gespannt sein.
Für „Mind Trap“ war es mit einem Erfolg noch nicht genug. Bereits zwei Wochen später wur-de das Trio erneut im Kulturhaus Salzwedel ausgezeichnet. Dort präsentierte es sich mit zwölf weiteren Bands am 5. November 2016 beim diesjährigen Bundes-fi nale von „Local Heroes“, für welches die Band sich durch den Gewinn des Rockbuster-Contests qualifi ziert hatte, den rund 800 Besuchern und wiederum einer Jury. Das zehnköpfi ge Gremium sah die Band aus Bad Kreuznach am Ende eines langen Abends ebenso als „Beste Nachwuchsband 2016“, diesmal allerdings von ganz Deutschland.
Viel Lob erhielten die jungen Musiker für ihre Leistung von der Scout- und Marketing-Expertin Asli Kaymaz (Chimperator Live GmbH): „Ihre Bühnenpräsenz war super. Sie haben den Raum gut gefüllt. Es hat Spaß gemacht, ihnen zuzusehen!“ Und Coach David Pfeff er kommentierte das Abschneiden von „Mind Trap“ so: „In meinen Augen sind sie ein sehr würdiger Sieger
mit einem sehr ausgewogenen Sound; sehr zeitgemäß, schön zu hören. Es ist eigentlich alles da, was eine gute Band braucht, um zu bestehen.“
Für die drei Musi-ker von „Mind Trap“ war die Marschrich-tung nach dem Sieg klar: „Wir werden im nächsten Jahr rich-tig Gas geben.“ Der Support von „ROCK-BUSTER“ und „Local Heroes“ wird ihnen bei ihren Vorhaben sicherlich behilfl ich sein. UN
der Bühne stand. ci
eB
wfi
ROCKBUSTER-Gewinner „Mind Trap“ rockten auch das Bundesfi nale „Local
Heroes“ sehr erfolgreich
Die Zweitplatzierten bei ROCKBUSTER:
„Indianagefl üster“
Die Zweitplatzierten bei ROCKBUSTER:
Foto
© C
hri
sto
ph
Eis
enm
eng
er
Foto
s ©
An
n-S
op
hie
Heu
er
Attraktive Förderung der Erstplatzierten mit
rund 20.000 Euro
32
Fachtag „Beziehungen schaff en zu Menschen mit Demenz“
Ich war schon am Ster-ben, aber als ich Musik gemacht habe, habe ich
das vergessen.“ Mit diesen ergreifenden Worten zitier-te Prof. Dr. Hans Hermann Wickel in seinem Einfüh-rungsvortrag „Demenz und Musik“ eine an Demenz erkrankte Patientin und umriss damit das Tagungs-thema und die bedeutende Rolle der Musik.
Am 14. September 2016 hatte die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz (LZG) zu ihrem diesjährigen Fachtag „Demenz und Musik“ in das Konferenzzentrum Schloß Waldt hausen des Sparkas-
senverbands Rheinland-Pfalz eingeladen, einer Jubiläumsveran-staltung. Denn seit zehn Jahren bietet die LGZ gemeinsam mit der Fachhochschule Münster die Weiterbildungsreihe „Demenz und Musik – Musik schaff t Beziehungen“ für Fachkräfte im Bereich der Pfl ege an Demenz erkrankter Menschen und deren Angehö-rige an. Der Fachtag, der in Kooperation mit der Fachhochschule
Münster und dem Landesmusikrat Rheinland-Pfalz stattfand, bot den Besucherinnen und Be-suchern eine spannende Mischung aus Theorie und Praxis für den Berufsalltag.
In seiner Begrüßung erinnerte Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der LZG, an die Anfänge dieser zertifi zierten Fortbildungsreihe. Im Jahr 2006 sei sie eine Initiative der FH Münster mit
Alleinstellungsmerkmal gewesen, die seitdem in der Landesmu-sikakademie Rheinland-Pfalz in Neuwied-Engers durchgeführt wird. Er dankte der anwesenden Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie Sabine Bätzing-Lichtenthäler für die zehnjährige Unterstützung des Projekts durch das Ministeri-um (MSAGD), das wichtige Akzente gesetzt habe. Die Ministerin verlieh als Schirmherrin des Fachtags ihrer Freude Ausdruck über die gute Zusammenarbeit mit der LZG. Es sei der Landesregierung seit zwölf Jahren ein wichtiges Anlie-gen, Demenzstrategien zu entwickeln, um erkrankte Menschen und deren An-gehörige zu begleiten. Erst jüngst (2015) sei das „Landesgremium Demenz“ durch das MSAGD ins Leben gerufen worden, um sozialräumliche Hilfestel-lungen zu stärken und Netzwerkstruk-turen zu entwickeln.
Präsident Stieber unterstrich in sei-nem Grußwort die Wichtigkeit des Themas „Demenz und Musik“ für den Landesmusikrat als Dachverband der Musik in Rheinland-Pfalz, auch vor
Zehn Jahre Demenz & Musik!
dem Hintergrund, dass sich die Zahl der an Demenz er-krankten Menschen seit 2006 verdoppelt habe. Er war sich mit der Ministerin einig darin, dass die heilsame Wirkung der Musik zur Schaff ung von Freude und Glücksmomenten für Erkrankte beitra-ge. In seinem oben genannten Einführungsvortrag schloss sich Hans Hermann Wickel den Äußerungen Peter Stiebers an: Musik erreiche dementiell veränderte Menschen in wunderbarer Weise und könne positiv zu ihrer Lebenszufriedenheit und Le-bensqualität beitragen. Aus diesem Grund bedauere er es sehr, dass Kunst und Kultur als Pfl ege der Seele in einem köper- und medizinorien-tierten System nur marginal etwa durch Pfl egeergän-zungsleistungen abgedeckt seien.
Im zweiten Vortrag des Vormittags beschäftigte sich Prof. Dr. Eckhart Altenmül-ler mit Musik und Demenz unter neurobiologischen As-pekten. Er erarbeitete sechs Kernerkenntnisse zum The-menkomplex Musik/Thera-pie/Geragogik (siehe Kasten)
Auch der dritte Referent des Vormittags, Prof. Dr. Theo Hartogh, ging auf den Begriff der Lebensqualität ein. Er sprach von subjektiver Gesundheit, die der objektiven, mess- und beobachtbaren sowie medizinisch diagnostizierbaren Gesundheit gegenüberstehe. Die subjektive Gesundheit gewinne im Alter an Bedeutung, wobei Musikhören und Musizieren als Selbstbehandlung zur Steigerung der subjektiven Lebensqualität beitragen könne.
Der Nachmittag gehörte Workshops zu den Themen „Musik und … Bewegung, Instrumente, Rhythmik, die Stimme und unser Gehirn“. Aus diesem breiten Spektrum konnten die Interessierten aus der ambulanten und stationären Pfl ege, der Sozialen Arbeit oder der Medizin Anregungen für ihren Berufsalltag mit nach
Hause nehmen. Eine musi-kalische Verabschiedung be-schloss den Fachtag, von dem man sich aufgrund der gesell-schaftlichen Relevanz eine jährliche Fortsetzung wün-schen würde. Online-Präsen-tationen zu den drei Vorträgen des Fachtags „Demenz und Musik“ fi ndet man auf der Internetseite der LZG unter: https://www.lzg-rlp.de/de/angebote-fuer-fachkraefte.html UN
SPEZIAL
Aufmerksame Zuhörer: Eckhardt Altenmüller, Theo Hartogh,
Monika Bittmann, Hans Hermann Wickel, Peter Stieber, Ingeborg
German, Etienne Emard, Matthias Krell (v. l.)
Die Schirmherrin des Fachtags „Zehn
Jahre Demenz & Musik!“: Staatsminis-
terin Sabine Bätzing-Lichtenthäler
Demenz erkrankte seit 2006 verdoppelt
Sechs Kernerkenntnisse zum Themenkomplex Musik/Therapie/Geragogik von Prof. Dr. Eckhart Altenmüller
1. Musik ist der stärkste Reiz für Neuroplastizität und Musizie-ren fördert in allen Lebensaltern Plastizität
2. Musizieren fördert auch im hohen Erwachsenenalter die kognitiven Fertigkeiten
3. Musik legt multiple Repräsenta-tionen von Gedächtnisinhalten an und kann so bei nachlassen-der Leistungsfähigkeit des Zen-tralen Nervensystems Ausfälle kompensieren
4. Musik kann emotionale Ge-dächtnisinhalte aktivieren
5. Musik hebt die Lebensqualität von Demenzerkrankten
6. Musizieren kann Demenz vor-beugend wirken
33
SPEZIAL
Lisa Roßmann im Interview mit Ria Krampitz, der Leiterin des Seniorenbüros der Stadt Speyer
Welche Idee steckt hinter der Reihe „Kon-zert am Nachmittag“, die das Seniorenbü-ro Speyer veranstaltet?
Zu meinen Aufgaben im Seniorenbüro gehört es, darauf aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren, dass die demogra-phische Entwicklung Auswirkungen auf alle Bereiche unserer Gesellschaft hat. So natürlich auch auf die Kultur. Es gibt im-mer mehr Menschen, die abends nicht mehr aus dem Haus gehen wollen oder können. Daher muss es auch am Nachmit-tag gute Kulturveranstaltungen geben. Das hat mich 2007 veranlasst, die Konzertreihe zu initiieren und seitdem organisiere ich vier Konzerte im Halbjahr.
Können Sie das Konzept der Konzerte erläutern?
Das Seniorenbüro ist keine reine Kultu-reinrichtung und hat dementsprechend keinen Etat für solche Veranstaltungen. Ich habe mir also Gedanken zu einem re-alisierbaren Konzept gemacht. Die Stadt unterstützt die Idee, indem wir den sehr schönen Konzertsaal, den Historischen Ratssaal in Speyer nutzen dürfen und der Förderverein des Seniorenbüros fi nanziert die Werbung. Die Künstlerinnen treten unentgeltlich auf und erhalten dafür die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Bei den Konzerten stellen wir eine Spendenbox auf. Die Einnahmen werden komplett an die Künstler gezahlt. Auf diese Weise können beide Seiten von der Zusammenarbeit profi tieren.
Welche Künstlerinnen treten auf?
Zunächst habe ich eng mit den Musikhoch-schulen in Mannheim, Saarbrücken und Karlsruhe zusammengearbeitet. Gerade junge Künstler sind auf Auftrittsmöglich-keiten angewiesen und nehmen das Ange-bot dankend an. Über die Jahre hat sich das Konzept herumgesprochen und seither kommen die Musiker auch auf mich zu. Sie sind alle sehr talentiert und begabt, wes-halb die Konzerte eine sehr hohe Qualität haben.
Welches Publikum kommt zu den Nach-mittagskonzerten?
Selbstverständlich hat sich über die Jahre eine Kerngruppe von Besucherinnen ent-
„Emotionen sind bis zum Lebensende vorhanden“
wickelt, die regelmäßig dabei sind. Aber es kommen immer auch viele neue Leute. In ers-ter Linie zählen Seniorinnen zum Publikum. Mir ist es sehr wichtig, dass auch Menschen aus stationären Einrichtungen die Konzerte erleben können. Daher sind die ersten Stuhlrei-hen immer für die Schwachen und jene mit eingeschränkter Mobilität reserviert.
2011 haben Sie die Konzertreihe weiterentwickelt. Was hat sich geändert?
Seit 2011 spielen wir auch Kon-zerte auf der Palliativstation und im sta-tionären Hospiz. Darüber hinaus ist das fünfte Konzert im Halbjahr speziell für Menschen mit Demenz und ihre Angehö-rigen, aber auch für alle, die Musik lieben. Diese Konzerte sind besonders berührend. Ziele sind dabei, die Lebensqualität und die Teilhabe auch diesen Menschen bis zum Lebensende zu ermöglichen.
Welche Rolle spielt Musik für Menschen mit Demenz?
Musik spricht die Emotionen an. Emotio-nen sind bis zum Lebensende vorhanden, auch bei Menschen mit Demenz. Selbst wenn sie nicht mehr sprechen können, kommt es vor, dass Melodien mitgesummt oder der Takt mitgeklatscht werden kann. Prof. Andreas Kruse vom Institut für Ge-rontologie in Heidelberg hat formuliert, dass Menschen mit Demenz aus unserer Welt „fallen“. Es gibt jedoch immer wieder „Inseln des Selbst“. Musik kann helfen, die-se Inseln zu besteigen und Erinnerungen zu wecken.
Welche Rückmeldungen erhalten Sie zu den Konzerten?
Die Rückmeldungen sind durchweg posi-tiv. Die Besucherinnen verlassen die Kon-zerte stets mit strahlenden Gesichtern und bedanken sich. Bei einem Konzert wurde Neue Musik gespielt. Junge Künstler ha-ben ihre eigene Musik mit eigenen Texten aufgeführt. Ich war selbst sehr gespannt, wie die Besucherinnen darauf reagieren würden. Nach dem Konzert hat mir eine
Dame in einem Brief gedankt, dass ich den Senioren ein solches Programm zugetraut hätte, denn häufi g würden Menschen ab einem gewissen Alter klein gemacht und unterschätzt.
Nächstes Jahr besteht die Reihe schon seit 10 Jahren. Wird das Jubiläum besonders gefeiert?
Ich habe mir überlegt, wie man die Flücht-lingsthematik im weitesten Sinne mit einbeziehen kann, denn Musik verbindet und kann Menschen verschiedener Kul-turen zusammenführen. Daher stehen die Konzerte des ersten Halbjahres unter dem Motto „Weltmusik“. Das hatten wir in die-ser Form bisher noch nicht. Deshalb bin ich sehr gespannt, auf die Reaktionen der Besucher.
Wünschen Sie sich mehr Unterstützung, etwa von Seiten des Landes?
Das Land unterstützt uns sehr gut und wir arbeiten sehr eng zusammen. Allerdings muss sich die Gesellschaft insgesamt be-wegen und erkennen, wie wichtig Kultur ist. Auch in diesem Bereich werden die Finanzen ständig gekürzt. Kultur gehört zu unserem Leben und trägt erheblich zur Lebensqualität bei. In unserer Gesellschaft zählt das Ökonomische, aber für die Kultur darf man nicht um jeden Euro kämpfen müssen. Ich wünsche mir, dass die Ent-scheidungsträger dafür sensibler werden.
Frau Krampitz, wir danken Ihnen für das Interview! LR
.
Ria Krampitz
34
TERMINE
Jugend musiziert
Regionalwettbewerbe Rheinland-Pfalz 2017
27. bis 29. Januar 2017Rheinhessen (Mainz)
27. bis 29. Januar 2017 Vorderpfalz (Ludwigshafen)
28. Januar 2017Neuwied
28. Januar 2017Nahe (Idar-Oberstein)
28. bis 29. Januar 2017Trier
28. bis 29. Januar 2017Westpfalz (Kaiserslautern)
4. bis 5. Februar 2017Montabaur
4. bis 5. Februar 2017Südpfalz (Germersheim)
Landeswettbewerb Rheinland-Pfalz 2017
30. März bis 2. April 2017Johannes Gutenberg-Universität, Hochschule für Musik, Mainz
Jugend jazzt
33. Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ für Solisten
14. Mai 2017, 10.00 UhrHochschule für Musik, Mainz(Anmeldeschluss: 30. April 2017)
32. Wettbewerb „Jugend jazzt“ für Jazzorchester
24. Juni 2017, 10.00 Uhrim Rahmen des Jazzfestivals „Bingen swingt“, Bingen(Anmeldeschluss: 30. Mai 2017)
15. Bundesbegegnung „Jugend jazzt“ für Combos
15. bis 18. Juni 2017SaarbrückenTeilnehmende Combo aus Rhein-land-Pfalz: „PCK-Jazztrio“, Mainz
Phoenix Foundation
Frühjahrsarbeitsphase
2. bis 5. Juni 2017Landesmusikakademie Hessen, Schlitz
Konzerte
10. Juni 2017Nassau, in Kooperation mit „Lahn-Sinfonie“, Blasorchester Nassau
11. Juni 2017, 11.00 UhrKurpark, Bad Bergzabern, in Ko-operation mit der Big Band „de Luxe“ der IGS Bad Bergzabern; Leitung Peter Kusenbach
14. Juni 2017Stadthalle, Boppard
JugendEnsembleNeueMusik
39. Arbeitsphase
8. bis 11. Februar 2017TUFA Kultur- & Kommunikations-zentrum, Trier
Konzerte
10. Februar 2017, 11.00 Uhrfür Trierer GymnasienTUFA Kultur- & Kommunikations-zentrum, Trier
10. Februar 2017, 18.00 UhrEröff nung von „OPENING 17, Internationales Festival für Aktuelle Klangkunst“, TUFA Kultur- & Kommunikations-zentrum, Trier
Arbeitsphase „Ensemble der Länder“:
17. bis 22. April 2017Jugend- und Kulturzentrum „mon ami“, Weimar mit Mitgliedern der Jugendensembles für Neue Musik aus Thüringen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz/Saar sowie Verena Marisa & Band
Konzert
21. April 2017, 19.30 Uhr„18. Frühjahrstage für zeitgenössi-sche Musik“, Jugend- und Kultur-zentrum „mon ami“, Weimar
LandesJugendChor
109. Arbeitsphase
10. bis 15. April 2017Landesmusikakademie, Neuwied-EngersVorbereitung einer CD-Produktion
LandesJugendOrchester Rheinland-Pfalz
132. Arbeitsphase Ostern 2017In Kooperation mit dem Phil-harmonischen Staatsorchester Mainz
ProgrammGioachino Rossini: Ouvertüre zur Oper „Wilhelm Tell“Daniel Schnyder: Konzert für Alphorn und OrchesterRichard Strauss: Eine Alpen-sinfonie op. 64 Hermann Bäumer – DirigentArkady Shilkloper – Alphorn
Arbeitsphase
13. bis 23. April 2017Jugendherberge Wiesbaden
Konzerte
21. April 2017, 20.00 UhrGroßes Haus, Staatstheater Mainz
22. April 2017, 20.00 UhrGroßes Haus, Staatstheater Mainz
23. April 2017, 18.00 UhrEventum Wittlich
LandesJugendBlasOrchester
Probespiel
18. Februar 2017, 9.00 Uhr,Hochschule für Musik, Johannes Gutenberg-Universität, MainzInstrumente: Holz- und Blech-bläser und Perkussion
Oster-Arbeitsphase 2017„Casanova“Werke von: B. Margolis, J. de Meij, M. Ellerby u.a.Stefan Grefi g – Dirigent
Arbeitsphase
08. – 17. April 2017Jugendgästehaus Prüm
15. April 2017, 18.00 Uhröff entliche Generalprobe, Karolingerhalle, Prüm
Konzerte
16. April 2017, 18.00 Uhr großer Sendesaal, SR Funkhaus Saarbrücken
17. April 2017, 18.00 Uhr, Festhalle Landau
Rockbuster Newcomer Contest 2017
Vorrunde Ludwigshafen
5. Mai 2017dasHaus
Vorrunde Trier
12. Mai 2017TuFa
Vorrunde Koblenz
26. Mai 2017Lahneck Live Festival Lahnstein
Vorrunde Mainz
4. Juni 2017Open Ohr Festival
Finale Koblenz
14.Oktober 2017 Festung Ehrenbreitstein
Sonstige Termine
Mitgliederversammlung
21. März 2017, 16.00 UhrLotto Loge in der Opel Arena, Mainz
Orchestergipfel 2017
11. Juni 2017, ab 14.00 UhrEröff nung: Gutenbergplatz, Mainz
8. Koblenzer Jazz Night
17. Juni 2017, 18.30 UhrFestung Ehrenbreitstein, Koblenz mit der SWR Big Band
2. Landeskongress Musikunterricht/BMU
19. bis 20. Juni 2017 Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz Neuwied-Engers
35
Die GlücksSpirale unterstützt unsere Verbände seit vielen Jahren. Wir sagen „DANKE“.
en.
40 Jahre Landesmusikverband Rheinland-Pfalz Nur einer von vielen Verbänden aus dem Bereich „Musik“.
36
ZUM SCHLUSS
Sehr geehrte Leserinnen und Leser des Novelletto,
nachdem wir bewusst aus Kosten- und Umweltschutzgründen auf Weihnachtsgrüße in Papierform verzichtet haben, ist es uns ein Anliegen, Ihnen mit diesem ersten Novelletto 2017 alles Gute für das neue Jahr zu wünschen!
Dem Landesmusikrat steht ein spannendes und ereignisrei-ches Jahr bevor. An erster Stelle sei hier der Orchestergipfel mit den fünf professionellen Orchestern des Landes genannt, der am 11. Juni zum zweiten Mal nach 2013 in Mainz stattfi nden wird. Selbstverständlich sind auch unsere Landesjugendensembles in gewohnter Weise im Land mit ihren Konzerten aktiv und in den Wettbewerben „Jugend musiziert“ und „Jugend jazzt“ werden wieder viele Nachwuchsmusikerinnen und -musiker im fried-lichen Wettstreit musizieren. Außerdem bietet der Landeschor-wettbewerb im November den Laienchören von Rheinland-Pfalz eine ganz besondere Plattform: im neu errichteten Kultur- und Veranstaltungszentrum in Ingelheim werden unsere Chöre mit klanglicher Finesse und Stimmgewalt vor einer hochkarätigen Jury um die begehrten Plätze beim Deutschen Chorwettbewerb, der 2018 in Freiburg stattfi ndet, wetteifern.
Außerdem wird im Jahr 2017 die Zukunft der Laienmusik ein herausragendes Thema des Landesmusikrats und der Laienmu-sikverbände sein. Wir werden zusammen mit unseren Mitglie-dern die drängendsten Fragen zur Zukunftsfähigkeit des Ama-teurmusizierens unter Anleitung einer professionellen Agentur diskutieren. Wir freuen uns schon heute auf Ihr reges Interesse!
2017 – Ein besonderes Jahr
Auch intern ist das Jahr 2017 für den Landesmusikrat ein Be-sonderes. Nachdem Albrecht Schneider nach 20-jähriger Tätigkeit vom Landesmusikrat verabschiedet wurde, übernimmt Matiss Druvins ab Februar die Gesamtleitung des LandesJugendChors.
Am 21. März 2017 stehen turnusgemäß nach drei Jahren in der Mitgliederversammlung Präsidiumswahlen an. Der inhaltliche Teil wird von unserem neuen Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf gestaltet, der zum Thema „Kulturpolitik in Rheinland-Pfalz“ referieren wird.
Sie sehen, verehrte Leserinnen und Leser, dem Landesmusikrat steht ein besonderes Jahr bevor. Und ein besonderes Jahr wün-schen wir auch Ihnen und Ihren Familien gepaart mit Gesund-heit, Glück und berufl ichen Erfolg.
Für die Mitglieder des Präsidiums und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle
Peter Stieber Etienne EmardPräsident Geschäftsführer
Herausgegeben vomLandesmusikratRheinland-Pfalz e.V.GeschäftsstelleKaiserstraße 26–3055116 MainzTel. +49(0) 61 31-22 69 12Fax -22 81 [email protected], www.lmr-rp.de
RedaktionUlrich Adomeit (UA), Jens Bastian (JB), Etienne Emard (EE), Markus Graf (MG), Clarissa Groth (CG), Ulrich Nilles (UN), Frank Reichert
Gefördert vom
Partner und Förderer derMusikKultur in RLP
MINISTERIUM FÜRWISSENSCHAFT, WEITERBILDUNGUND KULTUR
(FR), Lisa Roßmann (LR), Walter Schumacher-Löffl er (WSL), Peter Stieber (PS)
Gestaltung und LayoutGedankensprung KommunikationMarc BockholtFreiligrathstraße 1755131 MainzTel. +49 61 31 / 50 18 08, Fax -09E-Mail [email protected]
Aufl age 2.000 Exemplare