Lp409b1

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Ausgabe 4/2009 · Deutschland 4,80 E · Schweiz CHF 9,50 · Ausland 5,00 E · 66566 Magazin für analoges HiFi & Vinyl-Kultur Groß und stark n Plattenspieler von TW Acustic Lieb und teuer n Tonabnehmer von Phasetech Laut und deutlich n Lautsprecher von Voxativ

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Unterthema Thema 1Ausgabe 4/2009·Deutschland4,80E · SchweizCHF9,50 · Ausland5,00E · 66566

Magazin für analoges HiFi & Vinyl-Kultur

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Groß und starkn Plattenspieler von TW Acustic

Lieb und teuern Tonabnehmer von Phasetech

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GRADO Kopfhörerund TonabnehmerGRADO Kopfhörerund Tonabnehmer

HOVLANDVerstärker

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BLADELIUSPlayer und Verstärker

BLADELIUSPlayer und Verstärker

ACTIVE Audio Vertrieb GmbH · Postfach 630044 · D-90227 Nürnberg · Tel.: +49 (0)911 - 880 330 · Fax: +49 (0)9 11 - 8888 530Avalon, Bladelius, dCS, Grado, Graham, Hovland, My Sonic Lab, Pass, Stillpoints, Transparent, Triplanar

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Nein, Sie haben sich nicht vergriffen. Und ja, auch die Ausgabe 4/09 der

„LP“ ist mit Produktionsmethoden des einundzwanzigsten Jahrhunderts ent-standen. Und, auch wenn es der Mitbe-werb hie und da schon so kolportiert: Uns ist nicht das Geld für den Farbdruck ausgegangen – abgesehen davon ist der Preisunterschied heutzutage nur noch marginal.Wir wollten‘s einfach mal probieren, und jetzt war‘s so weit – die aktuelle Ausgabe haben wir komplett in Schwarz-Weiß fo-tografiert. Einfach deshalb, weil wir mal sehen wollten, inwieweit diese betont klassische Ästhetik unserem Thema, das ja auch eher ein konservatives ist, be-kommt. Ob‘s geklappt hat, entscheidet jeder für sich selbst; fest steht (und stand von vornherein), dass Ausgabe 5/09 – übrigens unser mittlerweile alljährlich im Sommer stattfindendes Plattenspie-ler-Spezial – wieder klassisch ausfallen wird.Nächstes Thema: die High End in Mün-chen. Wie in jedem Jahr trifft sich so ziemlich alles, was in Sachen hochwer-tiger Musikwiedergabe Rang und Na-men hat, im Kongresszentrum „M,O,C,“. „Ziemlich“ deshalb, weil ein paar pro-

Farblos

Holger BarskeChefredakteur

minente Namen fehlen werden – was aber nur bedingt tragisch ist, dafür sind etliche neue Anbieter in die Bresche ge-sprungen. Von daher besteht die berech-tigte Hoffnung, dass es in diesem Jahr ein paar spannende Neuheiten zu erspähen gibt, die einer breiteren Öffentlichkeit sonst verborgen bleiben würden. Wir werden natürlich auch da sein; Sie finden uns in Halle 3, Stand B01 – ziemlich nah am Eingang.Und da werden wir Ihnen unter anderem unser neuestes „Baby“ präsentieren, will sagen: Der Brieden Verlag hat ein neues Magazin in der Pipeline, und das halten wir, obschon fast gänzlich „unanalog“, für so spannend, dass wir es einträchtig mit der „LP“ zusammen dulden kön-nen. Es wird „einsnull“ heißen und so etwas wie das digitale Pendant zur „LP“ werden. Es geht um Musikwiedergabe auf hohem Niveau in allen möglichen Darreichungsformen, mit besonderem Augenmerk auf den modernen Online-Formaten; um Musikserver, Musikda-tenspeicherung im Netzwerk – kurz: um all das, was sich da derzeit in Sachen Di-gitaltechnik tut, und das ist eine Menge. Keine Bange: Wir werden der Schallplat-te keinesfalls untreu, aber das, was sich

Editorial 3

da auf vielfältige Art und Weise im „di-gitalen Lager“ tut, hat Zukunft, und das kann friedlich mit der Platte koexistieren – auch die neuen Medien werden das haptische Erlebnis „Schallplatte“ nicht ersetzen können. Vielleicht aber, und danach sieht es aus, erwächst da gerade aus den Tiefen des Internets eine neue Kultur des Musikhörens, und zwar eine, die von qualitativen Aspekten gesteuert wird und nicht in erster Linie von den kommerziellen Interessen der Musik-industrie. Die Anzahl der Hard- und Software-Anbieter, die bereit sind, dieses Neuland zu betreten, wächst jedenfalls täglich, und wenn Sie einen Navigator durchs drohende Gerätedickicht suchen, gedenken wir Sie mit der einsnull exzel-lent zu bedienen.

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A U D I O R E F E R E N C E G M B H A l s t e r k r u g c h a u s s e e 4 3 5 2 2 3 3 5 H a m b u r gT e l . : 0 4 0 / 5 3 3 2 0 - 3 5 9Fa x : 0 4 0 / 5 3 3 2 0 - 4 5 9i n f o @ a u d i o - r e f e r e n c e . d ew w w . a u d i o - r e f e r e n c e . d e

Phono-Vorverstärker PH5 und PH7: … „Es gibt ehrliche und schönfärberische Phonovorstufen, knackige und gemütliche, reduzierte und schwelgerische – und es gibt die Audio Research PH7. Die bringt Sie dahin, wo es wichtig wird: zur Musik. Ganz großes Tennis.“ …LP 4/2008.

Diva II:

„Operation gelungen. Der neue Diva ist günstiger als der alte und gewiss nicht schlechter. Er klingt lebendig und spritzig, aber keinesfalls zu leicht und überschwenglich. Das ist einfach nur ein guter Plattenspieler, und zwar auch in Sachen Verarbeitung und Anfassqualität.“

LP 3/2008

S300i Vollverstärker

Der jüngste Streich der Verstärkermagier von Krell. Mit Technologien aus der Evolution-Refe-renzserie und genug Leistung für praktisch je-den Lautsprecher. Außerdem mit symmetrischer iPod-Schnittstelle.

KLIMT „Der Kuss“:

Der zweite Kunstgriff aus Vienna Acoustics genialer Klimt-Serie. Ab sofort bei Ihrem autorisierten Fach-händler.

NEU

Aus STEREO 6/2008:

… „Der als reiner Hochpegel-Amp ausgelegte Reference 3 markiert die neue Spitze im Ranking der Vorverstärker. Seine Wiedergabe ist gleichermaßen ge-löst und energisch, dass es an ein Wunder grenzt.“ … Neue STEREO-Top-Referenz.

NEU Neu: REF CD8Die ultimative CD-Maschine.

Der Kuss

Diva II:

Liuto

NEU

Musik hören im 21. Jahrhundert: mit Meridian sooloos erleben Sie Netzwerkstreaming auf ultimativem High-End-Niveau, bei zugleich komfortabelster Bedienung und perfekter Übersicht über die Musiksammlung. Egal wie groß diese ist

NEU

NEU

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Phono-Vorverstärker PH5 und PH7: … „Es gibt ehrliche und schönfärberische Phonovorstufen, knackige und gemütliche, reduzierte und schwelgerische – und es gibt die Audio Research PH7. Die bringt Sie dahin, wo es wichtig wird: zur Musik. Ganz großes Tennis.“ …LP 4/2008.

Diva II:

„Operation gelungen. Der neue Diva ist günstiger als der alte und gewiss nicht schlechter. Er klingt lebendig und spritzig, aber keinesfalls zu leicht und überschwenglich. Das ist einfach nur ein guter Plattenspieler, und zwar auch in Sachen Verarbeitung und Anfassqualität.“

LP 3/2008

S300i Vollverstärker

Der jüngste Streich der Verstärkermagier von Krell. Mit Technologien aus der Evolution-Refe-renzserie und genug Leistung für praktisch je-den Lautsprecher. Außerdem mit symmetrischer iPod-Schnittstelle.

KLIMT „Der Kuss“:

Der zweite Kunstgriff aus Vienna Acoustics genialer Klimt-Serie. Ab sofort bei Ihrem autorisierten Fach-händler.

NEU

Aus STEREO 6/2008:

… „Der als reiner Hochpegel-Amp ausgelegte Reference 3 markiert die neue Spitze im Ranking der Vorverstärker. Seine Wiedergabe ist gleichermaßen ge-löst und energisch, dass es an ein Wunder grenzt.“ … Neue STEREO-Top-Referenz.

NEU Neu: REF CD8Die ultimative CD-Maschine.

Der Kuss

Diva II:

Liuto

NEU

Musik hören im 21. Jahrhundert: mit Meridian sooloos erleben Sie Netzwerkstreaming auf ultimativem High-End-Niveau, bei zugleich komfortabelster Bedienung und perfekter Übersicht über die Musiksammlung. Egal wie groß diese ist

NEU

NEU

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6 Inhalt

{One Box Phono 16 Test:PhonovorstufePassXP-15

{Baukasten für große Kinder 20 Test:LautsprecherFiniteElementeModulLS

{Lebenslänglich 26 Test:VollverstärkerDensenB-130

{Zwei Silberlinge 30 Test:VerstärkerkombiChordCPA2500/SPM650

{Big Spendor 36 Test:LautsprecherSpendorST

{Den Bogen raus 40 Test:TonarmSteinmusicMusician

{Der mit dem Kupferkopf 44 Test:PlattenspielerTWAcusticRavenBlackNight

{Erlebnis-Entspannung 50 Test:LautsprecherSonicsAllegra

{Im Tarnanzug 54 Test:VerstärkerkombiMeridianG02/G56

{Kleine S-Klasse 60 Test:RöhrenverstärkerMastersound230S.E.

{Kontraste 64 Test:LautspecherVoxativAura

{Ganz vorn dabei 68 Test:TonabnehmerPhaseTechP-1G

{Editorial 3

{Inhalt 6

{Magazin 8

{Leserbriefe 14

{Händlermarkt 74

{Szene & Events 96 ·WorkshopsundProduktshows

{Heftnachbestellung 98

{Schallplatten & Szene 98 ·Läden,Börsen,Rezensionen,Features

{Aboformular 94

{Vorschau/Impressum 114

{Im Tarnanzug

{Den Bogen raus

Test:VerstärkerkombiMeridianG02/G56 Seite54

Test:TonarmSteinmusicMusician Seite40

Test:RöhrenverstärkerMastersound230S.E. Seite60

{Kleine S-Klasse

Nr_4-2009

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Inhalt 7

{Baukasten für große Kinder

{Zwei Silberlinge

{Ganz vorn dabei

{Der mit dem Kupferkopf

Test:LautsprecherFiniteElementeModulLS Seite20

Test:VerstärkerkombiChordCPA2500/SPM650 Seite30

Test:TonabnehmerPhaseTechP-1G Seite68

Test:PlattenspielerTWAcusticRavenBlackNight Seite44

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8 Magazin

Nr_4-2009

Aus der guten alten Zeit

Der Kelkheimer Hersteller Cayin orientiert sich mit seinen Röhrenver-stärkern in Sachen Gestaltung gerne mal an klassischen Vorbildern ab-seits von verchromten Chassis und freistehenden Röhren. So erinnern auch die wunderschönen 300B-Monos „SP-20M“ an die 50er- Jahre, als Holzgehäuse die Regel waren. Mit 8 Watt Ausgangsleistung gehören die Single-Ended-Verstärker naturgemäß nicht zu den Leistungsriesen, mit passenden Lautsprechern allerdings kann man mit so etwas durch-aus ins klangliche Nirvana reisen. Die „Fahrkarten“ von Cayin kosten 3.980 pro Paar, die passende Vorstufe SP-30S 1.980 Euro. Die Geräte sind in drei verschiedenen Holzausführungen erhältlich.

Vertrieb: Cayin Audio Distribution, KelkheimTelefon: 06198 573806Internet: www.cayin.com

Neues aus Amazonien

Pünktlich zur High End in München hat Hartmut Janßen von Amazon Audio seinen neuen Top-Plattenspieler fertiggestellt. Das Flaggschiff hört auf den Namen „First Choice“ und wuchtet eine ganze Reihe von Superlativen in die Waagschale: Das vierlagige Chassis mit 24 Dämpfungselementen trägt einen 14 Kilo schweren Sandwich-Plattenteller, der sich in einem invertierten Rubin-Stahllager dreht. Die Steuerung des Antriebsmotors übernimmt eine neuartige Motorsteuerung, über die Gesundheit der Akkuversorgung wacht ein Mikrocon-troller. Es lassen sich zwei Arme zwischen 9 und 12 Zoll Länge montieren. Ganz billig geriet das Gerät einsichtigerweise nicht: Die 45 Kilogramm Plattenspieler kosten 26.400 Euro.

Vertrieb: Amazon Audio, OberurselTelefon: 06171 2870835Internet: www.amazon-audio.de

Die Geschäftsidee

Saubere Platten sind dem Musikgenuss zuträglich – so weit die Binsen-weisheit. Aus dieser Erkenntnis heraus versucht Volker Jung aus Saarbrü-cken eine Geschäftsidee zu entwickeln und wäscht Ihnen Ihre Platten. Das macht er mit einer professionellen Loricraft-Waschmaschine und steckt die Schätzchen anschließend in eine neuen Luxus-Innenhülle. Da er dafür eine außerordentlich faire Preisgestaltung andenkt – einen Euro pro Scheibe – wird er nach Erscheinen dieses Heftes wohl gut zu tun haben, zumal es bei größeren Stückzahlen noch Rabatt gibt.

Kontakt: Audioreinigung Jung, SaarbrückenTelefon: 0681 4172729Internet: www.derschallplattenwaescher.com

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Magazin 9

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Bezahlbare Boxen

Die bislang mit günstigen HiFi-Racks extrem erfolgreiche Firma Em pire Deutschland ist im Begriff, sich ein zweites Standbein zu schaffen: Ab so-fort gibt‘s unter dem Label „Empire Audio“ Lautsprecher. Im Vordergrund steht auch hier ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, wie das Einstei-germodell C1 eindrucksvoll demonstriert: Die kompakte Zweiwegebox mit Gewebekalotte, 13er-Tiefmitteltöner und rückseitiger Passivmem-bran ist in echtes Wurzelholzfurnier gekleidet; das alles gibt‘s für 600 Euro pro Paar. Insgesamt acht Modelle sind verfügbar, bis hinauf zum teilaktiven Modulsystem für 6.000 Euro pro Paar.

Vertrieb: Empire Deutschland, DuisburgTelefon: 0203 75999004Internet: www.empire-deutschland.de

von Fischen und Steinen

Der schlichten Kiste sagt die Lautsprechermanufaktur Wilhelm aus dem saarländischen Kirkel den Kampf an. Designer Thilo Wilhelm und Akustiker Volker Wittenmayer setzen unter Zuhilfenahme von Kunststein

auf hochwertige Schallwandler mit der Eleganz eines schönen Möbels. Nach langjähriger Entwicklungsarbeit präsentiert das Duo die „Stone-Fish“. Der Name ist die Symbiose aus Form und Material, die Optik wird von

der Sandsteinoberfläche und dem nussbaumfarbenen Holzständer geprägt. Die Technik kommt ebenfalls nicht zu kurz – aufwendig wurden ein resonanzfreies Gehäuse, paarweise selektierte Breitbänder und viele weitere Details zur Klangskulptur vereint. Die Lautsprecher entstehen vor Ort in Handarbeit, unterstützt von Schreiner-meister Gerhard Pfeifer.

Lautsprecher „Stone-Fish“Preis: 3.800 Euro pro Paar

Vertrieb: High-End Lautsprecher Thilo Wilhelm, KirkelTelefon: 06849 600752Internet: www.wilhelm-audio.de

Viel Neues bei Chario

Beim italienischen Lautsprecherhersteller Chario tut sich einiges. Auf der nahenden High End wird zum Beispiel weltexklusiv der neue Lautsprechers aus der Spitzenserie Academy präsentiert: die Sapphire. Gleichzeitig wächst auch das Programm der edlen HiFi-Geräte von Lector Audio, ebenfalls im Vertrieb von Chario Deutschland, stetig. Fähige Handelsver-treter für diverse Gebiete in Deutschland und Österreich werden gesucht – bei Interesse ab ans Telefon oder E-Mail an den deutschen Verkaufsleiter [email protected] dann wäre da noch der äußerst beruhigende Umstand, dass man sich bei Chario nicht nur mit der Wiedergabe von Musik, sondern auch mit deren Erzeugung beschäftigt. Das „Chario Ensemble“ (siehe Bild) besteht aus insgesamt neun Personen, darunter Chario-Verkaufsleiter Carlo Vicenzetto an der rhythmischen Gitarre und Chario-Chefentwickler Mario Marcello Murace an der kubanischen Per-kussion. Hochprofessionelle Aufnahmen entstehen gerade im eigenen Studio, auf die Ergebnisse sind nicht nur wir äußerst gespannt.

Vertrieb: Chario Deutschland, Swisttal-StrassfeldTelefon: 092251 970043E-Mail: [email protected]: www.chario.it

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10 Magazin

Nr_4-2009

Alica in neuem Gewand

Die beliebten Modelle der Alica-Rackserie des italienischen Herstellers Music Tools, in Deutschland über den B&T HiFi-Vertrieb erhältlich, gibt es ab sofort neben den bisher verfügbaren Oberflächenvarianten Ahorn, Kirsche und Esche-schwarz auch in Wenge oder mit Hochglanz-Lackoberfläche. Verfügbar sind – passend zum Heft – die Farben Schwarz und Weiß. Damit fügen sich die pro Ebene mit 90 kg belast-baren Racks perfekt in jede Wohnlandschaft ein und dienen mit zwei bis fünf Ebe-nen als perfekte Basis für jede Form von Audiokette. Die Preise beginnen bei 690 Euro für die Standardausführung, die neuen Oberflächen gibt es ab 773 Euro.

Music Tools Racks „Alica“Preis: ab 690 Euro

Vertrieb: B&T HiFi-VertriebTelefon: 02104 175560Internet: www.bt-vertrieb.de

Wandschmuck für den Hörraum

Die Hörzone, ein Unternehmenszweig der In Time GmbH mit Sitz in München, hat mit sofortiger Wirkung den deutschlandweiten Exklusivvertrieb für die Produkte des portugisischen Herstellers Vicoustic übernommen. Der befasst sich mit der Herstellung von Elementen zur professionellen Lösung aller raumakustischen Pro-bleme, egal ob Studio, Veranstaltungsraum oder das heimische Hörzimmer. Das Pro-gramm umfasst Absorbtionselemente, Diffusoren und Bassfallen in vielseitigen Designvarianten. Das neueste Produkt ist das 60 x 60 cm große Vari Panel (siehe Bild), bestehend aus dem bewährten Spezialschaum-Absorber Flexi Panel A50 und einer geschlitzten, auf Wunsch abnehmbaren Abdeckplatte aus Holz. Der Preis ist mit 229 Euro für das Dreier-Set auch für den Privatanwender äußerst attraktiv.

Absorberelement Vicoustic Vari PanelPreis: 229 Euro für 3 Stück

Vertrieb: Hörzone / In Time GmbH, MünchenTelefon: 089 7211006Internet: www.hoerzone.de

Edel-HiFi aus dem Herzen Europas

Neu im (weltweiten) Vertrieb der frankfurter hörgesellschaft sind die Geräte des österreichischen HiFi-Herstellers Crayon Audio. Das erste Produkt des Grazer Unternehmens ist der Vollverstärker CFA-1. Der entsteht in mitteleuropäischer Zusammenarbeit: erdacht in

Österreich, gebaut in Deutschland, Schaltnetzteil aus der Schweiz. Das Gerät besitzt 3 Line-Eingänge, 1 MM/MC-Phonoeingang, einen Record-out und na-türlich Lautsprecherausgänge, an denen jeweils bis zu 28 Watt an 8 und 40 Watt an 4 Ohm geliefert werden können. Der Preis für das äußerst hochwertig aus CNC-gefrästem Aluminium gefertigte CFA-1 liegt bei 3.240 Euro.

Vollverstärker Crayon Audio CFA-1Preis: 3.240 Euro

Vertrieb: frankfurter hörgesellschaft, RodgauTelefon: 06106 2677067Internet: www.hoergesellschaft.de

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Der Klang der Röhre wird direkt - also ohne Umweg über meterlange, auf Eisenkerne gewickelte Drahtwindungen - an die Lautsprecher abgegeben. Die volle Bandbreite und Dynamik des musikalischen Signals bleiben erhalten.

Audiophile Gateway Germany www.audioclassica.de

...der schnellste Verstärker der Welt

Die geniale Schaltung des Julius Futterman im modernen Gewand. OTL - Output Transformerless.

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Neuer 845 von Mastersound

Ganz neu vom italienischen Röhrenspezialisten Mastersound ist der Ref. Evolution 845 Vollverstärker. Passend zur Größe der Röhren ist die Ausgangsleistung mit zweimal 55 Watt nicht gerade klein be-messen – aus diversen Tests mit 845er-Röhren wissen wir auch, dass diese eine optimale Klangausbeute mit einer großen Anzahl von Lautsprechern erzielt. Class-A- Betrieb und paralleler Single-Ended-Aufbau sind bei Mastersound eine Selbstverständlichkeit, während man bei der Röhrenabdeckung einen völlig neuen Weg gegangen ist. Die hoch komplexen Ausgangsübertrager müssen eine Menge Leistung verkraften – deswegen auch das Kampfgewicht von 55 Kilogramm.

Mastersound Ref. Evolution 845 Preis: 12.000 Euro

Vertrieb: Friends of AudioTelefon: 06155 831730Internet: www.mastersound.it

Für die stillen Stunden

Harmony Design aus Schweden, die uns schon in unserem Phonovorverstärker-Spezialheft mit einem kleinen, feinen Gerät positiv überrascht haben, bauen ihr Produktportfolio konsequent aus. Neuester Streich ist ein edler Kopfhörerverstärker, der im gewohnten

Kompaktformat daherkommt. Der EAR 90 B ist vollsymmetrisch aufgebaut, ver-fügt über zwei Kopfhörerausgänge, ist mit einem hochwertigen ELMA-Schicht-

widerstandspotentiometer ausgestattet und kostet 1.050 Euro. Zusammen mit einer Harmony-Design-Phonostufe ist damit schon eine minimali-

stische Kleinstanlage für allerhöchste Ansprüche realsisiert.

Harmony Design EAR 90 BPreis: 1.050 Euro

Vertrieb: Applied acousticsTelefon: 030 4614874Internet: www.applied-acoustics.de

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12 Magazin

Nr_4-2009

Die ganz spezielle Note

Audio Note – welchem Analogbegeisterten zaubert dieser Name nicht ein Leuchten aufs Gesicht? Kein Wunder – umgibt die exklusiven Preziosen doch seit jeher die Aura des ganz Besonderen. Eine besondere Scheu muss man aber dennoch nicht haben – der Einstieg in die Welt Audio Notes muss gar nicht teuer sein. Man sollte sich aber im Klaren darüber

sein, dass sich Audio Note als Gesamtsystem versteht, dessen hervorragende Einzel-komponenten erst in der Kombination miteinander zu ganz großer Form auflaufen. Lassen Sie die Bilder hier als erste Impression auf sich wirken – das große Sortiment finden Sie auf den entsprechenden Webseiten.

Vertrieb: Voigt AudiosystemeTelefon: 06195 61003

Internet: www.audio-note-vertrieb.de

Meyer Records exklusiv bei Clearaudio

Stolz kann man bei Clearaudio verkünden, dass neben dem eigenen Sortiment nun auch die hervorragenden audiophilen Produktionen von Meyer Records exklusiv und weltweit vertrieben werden. Damit verfügt Clearaudio neben diversen Klassik- Reissues nun auch über ein ansehnliches Repertoire an zeitgenössischer Jazzmusik.

Vertrieb: ClearaudioTelefon: 09131 59595Internet: www.clearaudio.de

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Magazin 13

LP_4-2009

Vertriebswechsel bei Whest Audio

Um den Deutschlandvertrieb der exzellenten britischen Phono-vorverstärker der Marke „Whest Audio“ – Sie erinnern sich be-stimmt an den Test der überragenden „PS-30R“ – kümmert sich ab sofort Input Audio in Gettorf. Inhaber Bernd Hömke ist Spe-zialist für HiFi britischer Herkunft und führt auch die neue große Whest-Phonovorstufe „MC Ref V“, um die wir uns dringend mal redaktionell kümmern müssen.

Kontakt: Input Audio, GettorfTelefon: 04346 600601Internet: www.inputaudio.de

In der Ruhe liegt die Kraft

Nachdem Karlo Klein bei seinem in-zwischen wohl nicht mehr unter Geheimtipp laufenden Steuerungs-Motor-Konzept kaum noch Verbesse-rungsmöglichkeiten sieht, hat er sich der Spannungsversorgung angenom-men und präsentiert nun das SinusPur Netzteil als ultimative Lösung. An der Kaltgerätebuchse können Netzkabel eigener Wahl angeschlossen werden, während das Versorgungskabel zur Motorsteuerung fest montiert ist. Gegenüber dem Standard-Steckernetzteil konnte der Strom-verbrauch sogar um 40% reduziert werden. Die saubere Versorgung lässt die gesamte Steuerung noch einmal einen Hauch präziser arbeiten, was dem Gleichlauf und somit letztlich dem Klang zugute kommt.

Klein Technik SinusPurPreis: 460 Euro

Hersteller: Klein Technik Telefon: 02602 9990614Internet: www.kleintechnik.de

LP und JPC

Sie suchen noch nach einem weiteren Argument, dieses Magazin endlich zu abonnieren? Dann könnte das hier vielleicht der entscheidende Anstoß sein: „LP“ hat nämlich eine interessante Kooperation mit dem bekannten Musikver-sender „JPC“ geschlossen, von der Sie als Abonnent unseres Magazins direkt profitieren. Wenn Sie bei JPC online Tonträger bestellen und im dafür vorge-sehenen Feld Ihre Abonummer eintragen, wird Ihnen automatisch ein Rabatt von acht Prozent gewährt. Alles Weitere dazu finden Sie im Netz unter www.jpc.de/lp-magazin.de.

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Lieber Herr Barske,

ich bin froh, dass es das LP-Magazin gibt, und ich bin Abonnent. Aber: Vergessen Sie bitte nicht, wie sich Ihre Leserschaft rekru-tiert! Nur ein geringer Prozentsatz kann sich Geräte im Zig-Kilo-Euro-Bereich leisten. Die anderen finden das sicher mal span-nend, auf Dauer aber wird das langweilig. Zudem sind wirklich klare Aussagen (gut oder schlecht) eh nicht gegeben. Das ist auch klar, wenn man weiß, dass auch Sie nicht unabhängig arbeiten. Ich glaube nicht, dass Sie Röhrenverstärker für 63.000 Euro kau-fen, um diese zu testen. Sie werden Ihnen zur Verfügung gestellt. Dass dann kein Verriss erwartet wird, ist wohl klar, ansonsten ist diese Firma für Sie aus dem Geschäft, das nur zur Klarstellung und ohne Wertung! Was mich aber mehr erzürnt, ist der fehlende Respekt zu den Geräten, die eigentlich die Basis für Ihre Zeitschrift bilden: die Plattenspieler. Und zwar die Geräte, die zur Hochzeit der Plat-tenspieler gebaut wurden, also in den 60er bis 80er Jahren, als die Platte noch das Maß aller Dinge war. Wenn Sie dann einen neu-en Thorens TD160HE so sehr über einen ehemaligen Thorens TD160 herausheben, wird es mir suspekt. Denn dieser Thorens wurde seinerzeit als super bewertet, in einer Zeit (als er noch neu war), in der die Konkurrenz auf dem Plattenspielermarkt noch viel größer war als heute. Die Geräte kosteten zwischen 400 und 800 Mark, heute kosten sie über 2.000 Euro. Wie werden wohl die Gummi-Sobothane-Dämpfer in 10 Jahren wirken? Werden sie verhärten oder vielleicht zerbröseln, so wie die Schaumstoff-sicken vieler Lautsprecher? Ich selbst schwöre auf Laufwerke der Firma Lenco, welche reibradgetrieben heute noch nach 40 Jahren (wie alt waren Sie damals, Herr Barske?) ohne jegliche Geräuschentwicklung ihren Dienst versehen. Wenn sie richtig eingestellt sind, das einzige Laufwerk, das ich kenne, welches eine Bremse benötigt, damit der Teller wieder zum Stillstand kommt, sonst läuft er minutenlang nach. Auch ein Zeichen von Qualität. Und wer hat den ULM-Tonarm propagiert? Das war die Firma Dual, auch erwähnenswert. Die Leute früher waren auch nicht unfähig! Die erste High-End-Anlage in Deutschland wurde von der Firma Braun gebaut (1961!), mit Röhrenverstärker, Tonarm von SME (3009) und modifizierten Lautsprecher-Elektrostaten von Quad. Geben Sie bitte Ihre Kritikfähigkeit nicht ganz auf und bleiben Sie glaubwürdig, bleiben Sie vor allem an Ihrer Le-serschaft. Ein Artikel über die Entwicklung der Laufwerke wäre

durchaus interessant. Und warum gibt es keine direktgetriebenen Laufwerke mehr, sind sie für kleine Stückzahlen möglicherweise zu teuer? Verflachen Sie bitte nicht, wie viele Ihrer Konkurrenz-zeitschriften, deren Abonnements habe ich wieder gekündigt. Übrigens: Die erste Ausgabe mit dem Künstler und seinem ei-genwilligen Wohnraum, das hat Spaß gemacht, bestimmt nicht nur mir!

Mit freundlichen GrüßenJ. Gisa

Sehr geehrte LP-Redaktion,

da es ja nun doch schon so einige Ausgaben der LP gibt, wird es quasi monatlich schwieriger, einen bestimmten Test im Archiv zu finden. Daher möchte ich anregen, eine Liste im Heft zu er-stellen, aus der hervorgeht, wann welches Produkt getestet wur-de. Das soll nun keine „Bestenliste“ werden, gegen die Sie sich ja sträuben, sondern einfach eine wertneutrale Liste. Das würde das Nachschlagen nach einem bestimmten Produkt erheblich erleichtern.

Mit freundlichen Grüßen A. Kemptner

Ihr Anliegen ist absolut nachvollziehbar und findet durchaus un-sere Zustimmung. Die Realisation einer solchen Liste im Heft ist allerdings nicht zu erwarten, dafür ist der Platz im Heft einfach zu teuer. Wir werden so etwas aber online anbieten, wenn endlich mal die Zeit da ist, sich gebührend um den Internetauftritt der „LP“ zu kümmern.

Sehr geehrte LP-Magazin-Redaktion,

ich möchte Ihnen zu Ihrem Magazin gratulieren, es steht mit ei-ner Ausnahme relativ alleine im deutschen Blätterwald da. Der einzige Wermutstropfen ist, dass in letzter Zeit jeweils die glei-chen Geräte in den beiden Redatkionen die Runde machen, was etwas ermüdend ist. Ebenso finde ich es bedauernswert, dass die Klassik-Rezensionen seit dem Weggang von Anke-Kathrin Bron-ner stark reduziert wurden. Gerne würde ich auch einen Bericht über den neusten Platten-spieler von Pierre Lurne sehen, welcher ein ziemlich radikales Design hat und sich grundsätzlich von den unzähligen Plexiglas-Masselaufwerken unterscheidet, welche alle paar Wochen in ei-ner neuen Version erscheinen.

Mit freundlichem Gruss P. Kellerhals, Schweiz

Der Rezensionsteil ist nach wie vor ein wenig Baustelle und wo die Reise gerade in Sachen Klassik hingeht, kann ich Ihnen lei-der noch nicht sagen. Pierre Lurne ist ein spannendes Thema, da haben Sie Recht – wir gucken mal, was da geht.

14 Leserbriefe

Nr_4-2009

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Sehr geehrter Herr Barske,

Ich bin Abonnent des LP-Magazines und finde die Beiträge im Großen und Ganzen sehr gut. In der aktuellen Ausgabe 3/2009 bin ich dann wieder auf die Plattenrezensi-onen gestoßen und habe mir aus aktuellem Anlass die Rezension der Patricia Barber – Verse Box von Herrn Gather durchgelesen. Leider muss ich feststellen, dass die Beur-teilung fremd jeder Praxis zu sein scheint. Als Sammelbesteller habe ich für mich und meine Bekannten drei Boxen bestellt. Alle drei Boxen waren nur von durchschnitt-licher Pressqualität. Die Platten hatten durchgängig zu viele „Ticks“ und „Pops“ und rauschten wie die Ostsee bei Nordwestwind. Das Rauschen war besonders bei leisen Passagen und in den Trackzwischenräumen zu hören und störend. Nach Umtausch der Platten waren die „Ticks“ und „Pops“ erträglicher geworden (etwas weniger als vorher), aber das Rauschen war weiterhin vorhanden (zeugt von schlechten Matrizen). Mir tun hier die Plattenhändler leid, die diese Umtauschgeschäfte am Hals haben. Sie als „Testmagazin“ bekommen vermutlich vorselektierte Ware zum Testen und kaufen die Scheiben nicht herkömmlich im Handel. Deshalb sind die Rezensionen aus mei-ner Sicht nur bedingt hilfreich. Komischerweise haben Firmen wie „Speakers Corner“, „Analogue Productions“, „Pure Audiophile“ und einige andere diese Probleme nicht, obwohl einige von ihnen auch bei RTI pressen lassen. Den Kollegen von MoFi habe ich übrigens daraufhin eine Mail geschickt mit der Bitte, die Qualitätssicherung bei RTI doch einmal unter die Lupe zu nehmen. Aber bis heute habe ich keine Antwort erhal-ten. Wie war das noch? - Schweigen heißt Zustimmung.Das, was RTI in der letzten Zeit abliefert (auch die Classic Records sind betroffen) ist gelinde gesagt eine Frechheit – Masse statt Klasse ...Wenn man sich vor Augen führt, dass die Patricia Barber 75 Euro kostet (die Clas-sic Records Scheiben sind auch nicht von Pappe), dann kann man nur sagen: „Hier stimmen Preis und Leistung definitiv nicht.“ Ich kann hier Herrn W. Heises Leserbrief „Genug geschwiegen ...“ aus dem LP-Magazin 1/2009 nur beipflichten.

Mit freundlichen Grüßen,C. Burchardt

Sehr geehrtes Team vom LP-Magazin, sehr geehrter Herr Barske

Ihr Heft 2/2009 war für mich ein echter Volltreffer – nicht nur zu meiner Unterstüt-zung, da ich nach 25 Jahren meinen Plattenspieler „runderneuern“ musste (Rega P3 adé Räke SME olé) und die Auswahl an Phono-Pres natürlich Öl ins Vinyl-Feuer goss – nein, die fantstische Zusammenstellung aller neuen Phonostufen war brilliant – vor allem die unterschiedlichen Konzepte! Ich befinde mich nunmehr schon fast ein Jahr auf der Suche nach der ultimativen und möglichst variablen Lösung für so einige MC-Preziosen (und weigere mich übrigens, allein auf DL103R zu hören, das stört und blockiert meine Sammlerwut ungemein) – worin ich mich noch etwas schwer tat, ist die Vergleichbarkeit mit „Oldies-but Gol-dies“ – zum Beispiel: EAR 834p, Aqvox CI, Plinius Jarrard, Tom Evans Groove(+), um nur einige zu nennen. Als Vorschlag hätt ich da auch gerne eine kurze Übersicht zum Thema der Kompatibilität der getesteten Pre- und Prepres – zu leisen (< 0,3 mV), mitt-leren (> 0,3 und < 0,8 mV)& lauten MCs – das alles aus den Artikeln rauszuklamüsern, ist ein wenig mühsam ...Ohne eine gute Anpassung an ein SPU Meister Silver zum Beispiel ist die schönste Musik futsch, mag die MalValve noch soooo toll sein. Vielleicht eine Anregung fürs nächste (schmerzlich erwartete) Heft? Vielleicht sehen wir ja mal eine gediegene Phono-Pre-Sammlung bei Ihnen auf der nächsten High End in München?

Mit freundlichen Grüßen S. G. Schultz

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Page 16: Lp409b1

16 Test PhonovorstufePassXP-15

Nr_4-2009

Wenn ein international höchst erfolgreiches Gerät nach über

zehn Jahren Produktlaufzeit ein-gestellt wird, dann klettern die

Erwartungen an den Nachfolger ins Uferlose. Somit ist die nagelneue Pass-Phonovorstufe XP-15 eigent-

lich chancenlos. Eigentlich ...

One Box Phono

So kann das doch nichts werden. Die gute alte „XOno“ – so hieß das Vorgänger-

modell der XP-15 – verteilte sich noch über zwei überaus massive Alu-Trutzburgen, die Neue steckt nur noch in einem einzigen Gehäuse. Und schon haben wir den Salat: Wie soll man dem gestandenen Highender, dem wir jahrelang zu erklären versucht haben, dass ausgelagerte Netzteile das ein-zig Wahre sind, eine „Single Box“-Lösung schmackhaft machen? Ohne den Dingen vorgreifen zu wollen: Das geht. Da muss nur jemand ran, der sich damit auskennt. Und der heißt einmal mehr – nein, nicht Nelson Pass, sondern Wayne Colburn. „Papa“ Pass‘ Zauberlehrling, der schon

längst aus dem Schatten des Verstärker-Übervaters herausgetreten ist und die Ent-wicklung neuer Pass-Komponenten schon seit Jahren hauptamtlich vorantreibt. Was nicht heißt, dass sich „NP“ faul im (sicher-lich wohlverdienten) Schaukelstuhl auf der Veranda im kalifornischen Foresthill lüm-melt und den guten Wayne einfach so ma-chen lässt; der Chef hat sich vielmehr da-rauf verlegt, unter seinem Zweitlogo „First Watt“ kleine, extrem reduzierte und sicher-lich nicht massenkompatible Verstärker zu bauen und, so wie es scheint, Colburn mit einer Marschrichtung und ein paar Ideen zu versorgen.

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Phonovorstufe Test 17

LP_4-2009

Mitspieler

Plattenspieler:· Acoustic Solid Machine· Transrotor Fat Bob· TW Acustic Raven Black Night

Tonarme:· SME 3500· SME M2-12· Breuer Dynamic

Tonabnehmer:· Clearaudio Goldfinger· MFSL C3.5· Benz Ace L

Vorverstärker:· MalValve preamp three line· Meridian G2

Endstufen:· SymAsym· Chord SPM 650

Gegenspieler

· Malvalve preamp three phono· Clearaudio Balanced

Phono Reference

An der guten Idee zur Verbesserung der XOno dürften die Herren eine Weile geses-sen haben, denn der Klassiker blickt nicht umsonst auf eine so lange Karriere zurück und darf bis zum heutigen Tage mit Fug und Recht als eine der besten Phonovor-stufen überhaupt gelten. Und da darf es als Glücksfall gelten, dass die XP-15 einem eher evolutionären als revolutionären Konstruktionsansatz folgt, will sagen: Das Schaltungskonzept ist das Gleiche, mit ein paar Veränderungen an strategisch wich-tigen Stellen.Rein äußerlich hingegen sind die Zeichen der Zeit unverkennbar: Mit der Phonovor-stufe ist das neue Pass-Design auch beim letzten Gerät auf den Stand der Dinge gebracht worden, bei den Endstufen und Hochpegelvorverstärkern ist der Prozess schon länger abgeschlossen. „Neues De-sign“ bedeutet: Hellsilbernes Aluminium, leicht geschwungene Kanten, eine charak-teristische Nut quer über die Gerätefront. Vom etwas rustikalen Charme der frühen Pass-Jahre (das Unternehmen gibt‘s seit 1991) ist das meilenweit entfernt, und in den hier zur Debatte stehenden Preisklas-sen gehört sich das auch so, denn immer-hin sind für die XP-15 4.750 Euro zu be-rappen.Bedienungselemente an der Gerätefront? Fehlanzeige. Einzig die unvermeidliche blaue Leuchtdiode kündet von der dau-ernden Einsatzbereitschaft des Gerätes, einen Netzschalter gibt‘s nämlich schlicht nicht – weder vorne noch hinten. Öko-logisch sicher nicht unangreifbar, bei 17 Watt Leistungsaufnahme aber verschmer-zbar; wer sich eine Phonovorstufe in die-ser Preisklasse gönnt, der wird auch mit vielleicht 30 Euro Stromkosten im Jahr leben können. Sinn macht diese Form von Purismus gerade bei Pass-Geräten schon: Erfahrungsgemäß sind die Einspiel- und Warmlaufzeiten hier besonders lang.Ungleich Spannenderes tut sich auf der Rückseite: DIP-Schalter. Mäuseklaviere. Wie auch immer Sie sie nennen wollen. Jedenfalls die, an denen man Verstärkung, MM- oder MC-Betrieb und die Tonab-nehmer-Abschlussimpedanz einstellt. Das konnte man bei der XOno genauso vielfältig wie hier auch, allerdings musste man dazu den Deckel des Verstärkers ab-schrauben und im Inneren zu Werke ge-hen. Das Verlegen der Schalterbatterien an

die Rückseite ist ein echter Komfortvorteil, den jeder, der ab und zu mal mit unter-schiedlichen Tonabnehmern spielt, schät-zen lernen wird. Und es gibt eine Menge einzustellen: Die Verstärkung ist zwischen 46 und 76 Dezibel veränderbar; es dürfte wohl keinen Abtaster am Weltmarkt geben, der mit dieser Spreizung nicht klarkommt. Mit der extremen maximalen Verstärkung qualifiziert sich die XP-15 in jedem Falle als Spielpartner auch für extrem leise MC-Abtaster – es gibt durchaus ein paar Exo-ten, die weniger als 100 Mikrovolt liefern. Mangels Vorhandenseins eines solchen Kandidaten konnten wir das leider nicht überprüfen, die exzellenten Rauschwerte des Gerätes sind aber eine Garantie dafür, dass das klappen wird. Angesichts meines wieder erstarkten Interesses für MM-Ton-abnehmer finde ich auch den Umstand, dass man Abschlusskapazitäten in einem weiten Bereich zwischen 100 und 750 Pi-cofarad vorwählen kann, äußerst hilfreich.Der Blick unter den Gehäusedeckel offen-bart typischen „Pass-Style“: Aufgeräumt, kaum Kabelverbindungen, eine flächen-deckende Platine für alles – noch nicht einmal das Netzteil wurde separat aufge-baut. Was nicht weiter schlimm ist, denn

Bei der neuen Phonovor-stufe traut Pass sich, den

Netztrafo mit ins Verstär-kergehäuse zu montieren

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18 Test PhonovorstufePassXP-15M

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Coh

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Gespieltes

Marc CohnMarc Cohn

Verdi, Karajan, Tebaldi, MacNeilAida

BeirutMarch of the Zapotec / Realpeople:

Holland

Deep PurpleMade in Japan

Nr_4-2009

tatsächlich ist die Stromversorgung einer der zentralen Aspekte des neuen Pass-Phono-Pres. Nicht nur, dass die Kalifornier den Trafohersteller gewechselt haben und der ordentlich potente Ringkernumspan-ner für die XP-15 nunmehr exemplarisch leise ist – das gilt sowohl für mechanisches Brummen als auch die Qualität der Aus-gangsspannung – für den deutschen Markt gibt’s einen nochmals spezialisierten Tra-fo. Tatsächlich nämlich verhält sich der 60-Hz-Trafo des US-Modells an unserem 50-Hz-Netz beileibe nicht so untadelig, wie er es sollte – dies nur mal als kleiner Hinweis an diejenigen, die der Meinung sind, das Gerät irgendwo auf der Welt viel billiger besorgen zu können.Die Aufbereitung der Trafospannungen ge-rät ungleich aufwendiger als beim Vorgän-germodell: Irgendetwas jenseits von 100.000 Mikrofarad Siebkapazität glättet Restwel-ligkeiten, danach folgen kanalgetrennte, voll diskret aufgebaute Regelschaltungen, die die eigentlichen Betriebsspannungen für die Verstärkerstufen bereitstellen. Jene Regler entsprechen weitgehend denen, die schon den beiden Hochpegelvorstufen XP-10 und XP-20 (wir berichteten) ein-drucksvoll aufs Fahrrad halfen.Die Verstärkerschaltungen selbst entspre-chen zum großen Teil denjenigen, die auch schon in der XOno hervorragend funkti-onierten. An einigen Stellen wurden neue Halbleiter eingesetzt, weil sich die Liefersi-tuation bei bestimmten Teilen in der Zwi-schenzeit deutlich verschlechtert hat; die JFets, die in der XP-15 stecken, sind aller-dings keinen Deut schlechter als die, die die XOno befeuerten.Was fehlt: Koppelkondensatoren. Mit ein paar Kunstgriffen hat Wayne es geschafft, die dicken Folienkondensatoren zur Gleichspannungsauskopplung loszuwer-den. Das spart nicht nur Geld, sondern

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Unterm Strich …» Optisch dezent, klanglich spektakulär: Der„Einteiler“ von Pass bedient jeden Tonabneh-mer und ktitzelt das Letzte aus ihm heraus.

DieXP-15töntbeeindruckendlockerund dynamisch, extrem ruhig unddetailliert. Das momentane EndederFahnenstange?Zweifellos.

Messtechnik-KommentarDer Frequenzgangschrieb der XP-15 offenba-rt schnörkellose Perfektion: Keine nennens-werten Abweichungen von der RIAA-Kurve von 20 Hertz bis zum oberen Ende des Über-tragungsbereiches bei etwa 70 Kilohertz. Die Fremdspannungsabstände liegen im Bereich dessen, was die XOno auch lieferte, wir maßen 85,4 Dezibel(A) im MM-Betrieb (5 mV) und 74,4 Dezibel(A) im MC-Modus (0,5 mV). Die Kanal-trennung liegt im Bereich der Fremdspan-nungsabstände – besser geht‘s nicht. Auch nicht beim Klirrfaktor: 0,009/0,09 Prozent (MM/MC) sind exzellent. Die nicht mit einem Netzschalter ausgestattete XP-15 verbraucht konstante 17 Watt Leistung aus dem Licht-netz.

Gemessenes

Das aufgehübschte Pass-Design steht auch der XP-15 gut zu Gesicht

Die diskreten Regelschaltungen haben schon in den beiden neuen Pass-Hochpegelvor-

verstärkern eine gute Figur gemacht

Page 19: Lp409b1

erledigt auch die ewige Diskussion über Kondensatorklang. Damit im Zusammen-hang steht auch das „Redesign“ jener Stufe, die das invertierte Signal für den symme-trischen Ausgang besorgt. Alles in allem keine dramatischen Änderungen – zumin-dest auf dem Papier. Dezenter Fortschritt, aber keine Revolution.Ob die XP-15 nun besser ist als eine XOno? Kann ich Ihnen mangels einer solchen nicht sagen. Was hingegen ich beschreiben kann, ist der Eindruck, den die XP-15 nach ein paar Jahren Pass-Phono-Abstinenz hinter-lässt, und der ist, kurz gesagt: Uff. Und das schon nach nur ein paar Tagen Einspielzeit.

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Und dabei war der Griff in den Tonabneh-mer-Tresor doch noch gar kein so tiefer, am 3500er-SME läuft doch nur unser all-seits bewährtes, sicherlich schon mit ersten Verschleißerscheinungen gesegnetes, schon längst durch einen verbesserten Nachfolger ersetztes Benz Ace L. Trotzdem: Uff.Die XP-15 macht aus dem roten Plastik-klotz eine Rakete mit gewaltiger dyna-mischer Spannweite. Mit richtig straffem und enorm tief reichendem Bass, der auch bei hoffnungslos übertriebenen Laut-stärken locker und souverän wirkt. Nicht zu leicht, sondern mit Schmackes. Das sitzt perfekt. Weiterhin fällt auf, dass die XP-15 ihr Werk vor einem extrem ruhigen Hintergrund verrichtet und dadurch ein enormes Maß an Detailreichtum offenba-rt. Das kenne ich in dieser Form noch von einer Ayre P-5xe, aber danach wird’s auch schon dünn. Und wo nichts stört, da funk-tionieren auch Raumabbildung und Plasti-zität: Die XP-15 zeichnet spektakulär tief, perfekt sortiert und hervorragend präzise.Ich will Sie nicht noch seitenweise mit Superlativen langweilen, auch wenn diese traumhafte Phonovorstufe das sicherlich verdient hätte. Wohl empfehle ich Ihnen eindringlich, sich die XP-15 unbedingt anzuhören, wenn Sie auf der Suche nach einer Phonovorstufe an der Grenze des Machbaren sind.

Holger Barske

Endlich muss man zum Ändern von Anschlussimpedanz und Verstärker das Ge-rät nicht mehr aufschrauben: Bei der XP-15 sitzen alle Schalter hinten

Oben: Der ganz Kleine in der Mitte, das ist der Neue – in der XP-15 verstärkt ein neuer Doppeltransistor.Unten: Auch die Eingangstransistoren der MC-Stufe waren bislang andere Typen

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20 Test LautsprecherFiniteElementeModulLS

Nr_4-2009

Passend zur Edelmöbel-Serie gibt‘s bei Finite Elemente nun den passenden Lautsprecher:

den Modul LS. Pfiffige Technik und tolle Optik machten uns neugierig – wir hakten nach

Bau kasten für grosse Kinder

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Lautsprecher Test 21

LP_4-2009

Mitspieler

Plattenspieler:· Acoustic Solid Machine

mit SME M2-12 und Clearaudio Goldfinger

Phono-Vorverstärker:· Malvalve preamp three phono

Vorverstärker:· Malvalve Preamp Three Line

Endverstärker:· SymAsym· Malvalve Poweramp Three Line

Gegenspieler

· B&W Nautilus 803 D· Lumen White Artisan· Sonics Allegra· Voxativ Aura

Bei Finite Elemente ist der Name noch Progamm: Modul. Hier hat der Kunde

die Macht über Form und Funktion seiner hifidelen Möbel, egal ob er ein einfaches Rack, ein System zur Medienaufbewahrung oder direkt eine ganze Multimediawand sucht – Modul bietet eine nahezu unend-liche Zahl an Kombinationsmöglichkeiten. Selbst integrierbare Lautsprecher für die unsichbare Mehrkanalanlage hat Finite Elemente in petto. Fehlte nur noch die ad-äquate Lösung für die hochwertige Stere-owiedergabe – wohlgemerkt, fehlte. Denn die gibt es nun, in Form des Lautsprechers „Modul LS“, der pro Paar ab 17.800 Euro zu erstehen ist. Der muss sich nicht nur in Form und Farbe an die Vorgaben der Mo-dul-Serie halten, sondern auch die extrem hohen Ansprüche und die Philosophie des Unternehmens in Sachen Material, Verar-beitung, Innovation und letztlich natürlich auch Klang widerspiegeln.Dafür setzten die findigen Köpfe hin-ter dem Modul LS auf ein zweiteiliges System, welches nicht nur auf die hausei-gene Optik, sondern auch auf deren Tech-nik zurückgreift. An vorderster Front steht das Mittelhochtonsystem, bestehend aus einem 18-cm-Tiefmitteltöner und einer 28-mm-Hochtonkalotte von Scan Speak. Der Tiefmitteltöner entstammt der be-rühmten Revelator-Serie, unmittelbar an der diagonal geschlitzen und wieder verklebten Papiermembran, die auf diese Weise unerwünschte Resonanzen im Keim erstickt, zu erkennen. Seltener sieht man die schwarz eloxierte Aluminiumkalotte mit dem „Schirmchen“ – zu Unrecht, denn sie ist ein herausragend guter Vertreter ih-rer Gattung. Bewusst entschieden sich die Mannen hinter dem Modul LS in Klang-tests daher für diesen Klassiker und gegen Gewebekalotte oder Ringstrahler. Das Duo darf fast das gesamte Volumen der vorde-ren Säule für sich beanspruchen, nur die edle Frequenzweiche im Fuß zwackt noch ein bisschen Luft für sich ab. Sie sorgt in-des nicht nur für die saubere Trennung

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22 Test LautsprecherFiniteElementeModulLS

Nr_4-2009

Kraf

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Min

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-Max

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Gespieltes

KraftwerkMinimum-Maximum

Jazz at the Pawnshop

Diverse KomponistenWitches‘ Brew

New Symphony Orchestra of London, Alexander Gibson

Katie MeluaPictures

vor. Genau wie bei den Füßen unter der Bodenplatte bringt Finite Elemente hier das bewährte Cera-Konzept zum Einsatz. Dabei findet eine definierte Kopplung zwi-schen zwei Flächen durch ultraharte Kera-mikkugeln statt. Diese finden sich daher sowohl in den Cerabase-Füßen unter der Box als auch zwischen den verchromten Verbindungsplatten wieder, welche die Säule an das Bassabteil koppeln. Damit das funktioniert, müssen natürlich auch die Gehäuse stimmen. Auch hier steckt viel Gehirnschmalz drin: Durch geschickte Konstruktion und Bedämpfung liegen die Eigenresonanzen der Module über (Bass) bzw. unter (Mittelhochton) dem Einsatz-bereich.Für die Mechanik ist gesorgt, kommen wir also zum elektrischen Teil. Der besteht aus einer von hinten ins Bassmodul eingesetz-ten Verstärkereinheit. Diese will neben dem Musiksignal vom Verstärker nur noch mit an die Steckdose. Auf einen Cincheingang zur Einspeisung eines vorverstärkten Si-gnals wurde bewusst verzichtet, das Modul holt sich das Quellenmaterial direkt von den edlen WBT-Polklemmen ab. Das hat neben einfacherer Verkabelung den Vorteil, dass der Gesamtklang der vorgeschalteten Verstärkerkette erhalten bleibt. Einen wei-

zwischen Mittel- und Hochton, sondern entlastet den Revelator auch von der Bürde der Basswiedergabe.Damit stand nur noch die Frage im Raum, wie man mit dem begrenzten Volumen des zweiten Moduls eine technisch wie klang-lich äquivalente Basslösung realisiert – das Restvolumen reicht nach Lehrbuch höch-stens für einen Siebzehner, vielleicht einen Zwanziger. Finite Elemente hat gleich einen Schuh daraus gemacht und in gut 30 Litern geschlossenem Luftvolumen zwei exzel-lente 26-cm-Tieftöner von Scan Speak ver-baut. Den frühen Pegelabfall in Richtung Tiefbass kompensiert die eingebaute Aktiv-elektronik, die pro Chassis zudem 500 Watt Leistung in Form der bestens beleumdeten ICEpower-Schaltverstärkermodule bereit-stellt. Damit sind problemlos 20 Hz drin, wie die Messung eindrucksvoll demons-triert. Durch die zusätzliche mechanische Belastung ist irgendwann natürlich Schluss mit Lustig, allerdings sind vier langhubige Sechsundzwanziger pro Stereopärchen schon ein Wort. Was geht und was nicht mehr geht, klären wir dann im Hörraum.Als sprichwörtliche Basis dient beiden Mo-dulen eine solide Trägerplatte, die wie der gesamte Lautsprecher absolut exzellent ver-arbeitet ist. Jede Fläche, Kante und Fräsung ist absolut präzise ausgeführt, die Ober-flächenbeschaffenheit exzellent. Im Laufe eines Tests guckt man als Redakteur natur-gemäß genauer hin und findet im Laufe der Zeit immer irgendein Eckchen, wo‘s nicht hundertprozentig passt. Der Modul LS ist die rühmliche Ausnahme, hier konnte ich selbst im gnadenlos enthüllenden Fotostu-dio keinerlei Verarbeitungsfehler enthüllen – Respekt!Die erwähnte Bodenplatte trägt – massiv über einen Zwischenblock verschraubt – übrigens nur das Bassgehäuse. Die Mit-telhochtonsäule hängt freischwebend da-

Chassistrio: alle drei Treiber des Modul LS stammen von Scan Speak. Der hoch-

belastbare Bass und der geschlitzte Mitteltöner sind bekannt, die exzellente

Metallkalotte sieht man (zu) selten

Per Netzwerkkabel findet der Bass-Controller jederzeit Anschluss an die Verstärkermodule, die keine eigene Signalzuführung benötigen

Page 23: Lp409b1

teren Anschluss hält das Verstärkermodul allerdings noch bereit: eine Netzwerkbuch-se für die Steuerelektronik. Die kommt in Form eines kleinen Bedienteils, welches mittels der beiliegenden, ohne Probleme bis zum Hörplatz reichenden Kabel (je fünf Meter) mit beiden Lautsprechern ver-bunden wird und gezielten Eingriff in die Bassabstimmung ermöglicht. Dankenswer-terweise werfen die Entwickler nicht groß mit Dezibel und Hertz um sich, sondern schufen die abstrakten Werte Raumgröße und Raumhärte, die dem Lautsprecher mit Zahlen von eins bis acht Auskunft über die Beschaffenheit seiner neuen Heimat geben. Diese Größen werden dann verstär-kerintern in die entsprechenden Korrek-

turen umgemünzt. Zur Verfügung stehen eine einfache Pegelkorrektur von plusmi-nus sechs dB, eine Phasenumkehr für die Tieftöner für korrekte Anbindung an den Mitteltöner, die erwähnte Festlegung von Raumgröße und -härte und ein sowohl per Controller als auch direkt an der Box schalt-bares Subsonicfilter. Letzteres beendet die Bassperformance steilflankig bei gut 30 Hz und sollte zum Schutz der Tieftöner zum Einsatz kommen, wenn besonders hohe

Pegel gefragt sind. Die Einstellung der Raumgröße schraubt hauptsächlich am Tiefbass,

Die aufwendig gestaltete Frequenzwei-che sitzt im Fuß der Mittelhochtonsäule. Sie beeinflusst lediglich den Frequenz-gang von Mittel- und Hochtöner

Die Performance der Bassabtelung lässt sich mittels Basscontroller in weiten Grenzen beeinflussen und an Raum und Geschmack anpassen

Lautsprecher Test 23

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24 Test LautsprecherFiniteElementeModulLS

Nr_4-2009

Messtechnik-KommentarKein Messfehler – der Modul LS reicht dank ak-tiver Entzerrung linear bis unter 20 Hz. Der Fre-quenzgang hat eine leicht steigende Tendenz bei guter Empfindlichkeit von gemittelten 86 dB an 2,83 V. Der Impedanzverlauf ist nicht zu-letzt durch die Filterung im Tiefton verstärker-unkritisch auf 4-Ohm-Niveau. Klirr gibt‘s über den gesamten Frequenzbereich sehr wenig, vor allem K3 hält sich mit unter 0,1 % bei 95 dB angenehm zurück. Ebenso sauber ist das Aus-schwingverhalten des Modul LS – eine absolut fehlerlose Vorstellung

Gemessenes

der in größeren Räumen ru-hig etwas kräftiger ausfallen darf. Die Raumhärte nimmt sowohl auf den Basspegel als auch auf den Tiefbass Einfluss und korrigiert besonders lee-re und damit schallharte als auch besonders üppig eingerichtete und damit schallschluckende Räume. Selbstverständlich ist man an diese Einstellungen nicht gebunden und kann nach Belieben mit den Parametern spielen. Selbiges tat ich dann auch im Hörraum und fand schon nach kurzer Testphase die ideale Einstellung für un-seren Hörpalast: mittelgroßer Raum, mittlere Härte, minus zwei dB Pegel – passt! Hier kann ich aber jedem Modul-LS-Besitzer nur raten, fürs traute Heim die eigene Ab-stimmung zu finden. Einmal

eingestellte Werte bleiben auch nach dem Trennen der Controllerverbindung erhalten, selbst ein Strom-

ausfall hat keine Folgen. Zu-dem lassen sich Ungleichheiten

in der Aufstellung durch die individuelle Einstellung jeder Box auf sehr ange-nehme Weise ausgleichen. Insofern kann ich für die ausgeklügelte, problemfreie Bedienbarkeit einer nicht trivialen Angelegenheit nur Lob aussprechen.Die letzte und vielleicht größte Hürde kommt aber noch: der Klangtest. Und ich muss zugeben, dass ich vorbelastet bin: ich hatte mich bereits auf der letzt-jährigen High End für ein paar Musikstücke bei Finite Elemente niedergelassen und war ob der problema-tischen Raumakustik, mit der alle Aussteller zu kämp-fen hatten, angetan von der hervorragenden Räumlich-

keit, der präzisen Wiedergabe und dem offenen Mittelhochton. Ob der Modul LS diese Tugenden auch in unseren Hörraum transportieren konnte, blieb bis zu diesem Moment das große Rätsel.Und ich möchte auch gar keinen Hehl da-raus machen: er kann! Klassisch im Ste-reodreieck aufgestellt (Bässe nach außen) zeichnet der Modul LS nicht nur einen at-mosphärisch unglaublich dichten, sondern auch äußerst lebensechten Raum zwischen die Lautsprecher. Der unvermeidliche „Jazz at the Pawnshop“ kommt in ungeahnter Intensität, plötzlich wird die Luft im Hör-raum so dick wie im Stockholmer Stam-pen-Club. Szenenwechsel: Konzertsaal. Danse Macabre, Opus 40. An Natürlichkeit ist diese Aufnahme sicherlich noch zu über-bieten, dennoch schätze ich das Stück für seine breit aufgefächerte Instrumentenpa-lette und die satten Dynamiksprünge. Der Modul LS lässt sich auch nicht zwei Mal bitten und präsentiert es mit all seinen Fa-cetten. Die traurig-wimmernde Geige singt unnachahmlich direkt, die einnehmenden Pauken kommen auf den Punkt trocken, die Begleitung erstreckt sich weiträumig über die gesamte Bühne – hervorragend!Selbstverständlich muss der Modul LS auch ganz unten nochmal ran – Zeit für Kraftwerk. Die Live-Doppelscheibe „Mi-nimum-Maximum“ enthält unverschämt

Das Mitteltongehäuse ist nicht mit der Sockelplatte verbunden, es hängt

freischwebend am Bassmodul

500 Watt stehen pro Bass-chassis zur Verfügung, macht

200 Watt und damit reichlich Reserven für das Stereosystem

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tiefe Töne, reicht stellenweise auch un-ter 20 Hz. Erst bei einer Box, die selbiges auch transportieren kann, merkt man, wie viel Rauminformation im subso-nischen Bereich verborgen ist. Das wird beim Zuschalten des gleichnamigen Fil-ters unmittelbar deutlich, diesen Test kann ich – sofern entsprechendes Musik-material vorliegt – daher nur wärmstens empfehlen.Auch Stimmen profitieren von dem sehr offenen und reinen Mittelhochton, wer-den mit ungeschönter Direktheit an den Hörer weitergeleitet. Hier tut sich auch der exzellente Hochtöner her-vor, der glücklicherweise so gar nicht nach Metall klingen mag und die saubere Durchzeichnung von Bass und Mittelton adäquat fortführt. Auch den Tiefton mo-delliert die Box bis zur Selbstverleugnung schlackenfrei und kontrolliert. Durch die gleichmäßige Raumanregung durch meh-rere Schallquellen, die gutmütige geschlos-sene Bauweise und die umfangreichen Ein-stelloptionen sind keine nennenswerten Probleme mit Raummoden zu erwarten.Die hohe Klangreinheit verführt im Ver-bund mit den niedrigen Verzerrungen zum Baden in Extrempegeln. Dank der sauber ausgeführten Technik behält der Modul LS auch dabei in allen Frequenzbereichen die Contenance und zieht gnadenlos durch. Bei sehr hohen Pegeln und richtig gemeinen Stücken kann man das Bassquartett durch-aus an seine Grenzen treiben, ohne Subso-nicfilter wohlgemerkt. Mit wird man sich schwer tun, die Box zu überfahren, bevor die Nachbarn oder die Polizei klingeln. Vor solchen Unwägbarkeiten bin ich im Hör-raum natürlich sicher (und die Nachbarn einiges gewohnt), daher kann ich mich ohne Reue stundenlang den Qualitäten des Modul LS hingeben – wunderbar!

Christian Gather

Die Formensporache des Modul LS orientiert sich an der gleichnamigen HiFimöbel-Serie des Unternehmens.

Auch die Maße des Gehäuses passen zu den Vorgaben der Modul-Bausteine

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Unterm Strich …» ... Der Modul LS ist ein in allen BelangenhochprofessionellesProdukt,welchesdieFor-mensprachederhauseigenenHiFi-Möbelseriegekonnt fortsetzt, technisch das Maximum

aus den gegebenen Möglichkeitenextrahiert und klanglich auf ent-waffnende Offenheit bei absolutproblemloser Auf- und Einstellbar-keitsetzt

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26 Test VollverstärkerDensenB-130

Nr_4-2009

Nein, eine Freiheitsstrafe ist nicht gemeint – obwohl ich mir durchaus vorstellen

kann, dass Leute, die sich den Densen-Vollverstärker ge-

kauft haben, auf einmal nicht mehr so oft draußen auf der

Straße gesichtet werden – das ist aber dann freiwillig

Lebenslänglich

Aber warum lebenslänglich? Nun – ganz einfach: Bei Densen ist man

selbst bewusst genug, um auf die eigenen Produkte nach erfolgter Registrierung eine lebenslange Garantie zu gewähren – das gibt von unserer Seite erst einmal einen Sonderapplaus, haben wir doch schon sündhaft teure Komponenten erlebt, deren Hersteller gerade einmal die gesetzliche Gewährleistungsfrist anbieten.Apropos sündhaft teuer: Der Densen B-130 kostet 2.800 Euro und liegt damit bei tran-sistorisierten Vollverstärkern im, sagen wir einmal, ambitionierten Mittelfeld. Dafür wird aber optisch und haptisch ei-niges geboten: So wie Italien die Heimstatt opulent mit Holz verzierter Lautsprecher und Röhrenverstärker zu sein scheint, kommen aus Skandinavien und dort spe-ziell aus Dänemark eine ganz Reihe von extrem edlen, extrem schlichten Elektro-nikkomponenten, bei deren Innenleben man sich absolut sicher sein kann, voll auf der Höhe der Zeit zu sein. Von außen reiht sich der B-130 – der Nomenkla-

tur nach zwischen dem B-110 und dem „großen“ B-150 angesiedelt – da nahtlos ein: Das Gehäuse aus Vollmetall ist per-fekt gefertigt und bei unserem Testmodell in einem matten Schwarz ausgeführt. Al-leine das Zerlegen des Geräts für unsere Innenfotos hat schon einen Heidenspaß gemacht – da sitzt jede Gehäusewand, je-des Gewinde passt, alle Teile greifen perfekt ineinander. Was ansonsten auffällt: Getreu der Devise „weniger ist mehr“ gibt es auf der Frontplatte kein einziges Potentiome-ter mehr, die komplette Steuerung erfolgt über flache Tasten, natürlich ebenfalls aus Metall. Wer auf gesteigerten Komfort Wert legt, der kann sich für etwa 200 Euro die Systemfernbedienung Gizmo dazu kaufen. Schreit da jetzt jemand auf: „Was, 200 Euro für eine Fernbedienung?“?Mein Rat: Kaufen Sie sie trotzdem: Das Ding ist ein kleines Meisterwerk und je-den Cent wert. Ungewöhnlich lang ge-streckt liegt Gizmo perfekt ausgewogen und schwer in der Hand – Gehäuse und Tasten sind standesgemäß aus Metall und

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Vollverstärker Test 27

Mitspieler

Plattenspieler: · TW Acustic Raven Black Night

mit Breuer Dynamic und PhaseTech P-1G mit T-1

· Acoustic Solid Machine mit SME M2-12 und Denon DL-160

· Denon DP-6000 mit Stax UA7 und Audio Technica AT-20Sla

Phonovorverstärker· Triode Production TRV-EQ3 SE· PS-Audio GCPH modifiziert· Pass XP-15

Lautsprecher:· Spendor ST· Voxativ Aura · K+T Minimonitor Thiel

Gegenspieler

Verstärker· Mastersound 230 S.E.· Malvalve Preamp Three

und Poweramp Three

absolut logisch aufgebaut – so macht Fern-bedienen Spaß! Sinnvolle Detailergänzung: Gizmo braucht keine Batterien, die sowie-so nie zur Hand sind, wenn man mal wirk-lich welche braucht, sondern hat einen fest eingebauten Akku, der sich mit dem beilie-genden Netzteil bequem aufladen lässt.Im Inneren des B-130 geht es genauso aufgeräumt zu, wie es das Äußere vermu-ten lässt: Jede Funktionsgruppe hat ihren eigenen Bereich, alles sitzt aber für kurze Signalwege auf einer Platine – lediglich das optionale Phonoboard wird separat einge-steckt. Unser Testgerät ist übrigens mit der MM-Platine ausgestattet, ein MC-Board gibt es ebenfalls. Die Endtransistoren ver-fügen über genügen Luft und Wärmeablei-tung ans Metallgehäuse – der Trafo ist rie-sig, ansonsten dominiert die SMD-Technik ganz klar. In dieser Grundversion könnte der B-130 sicherlich auch in einem halb so großen Gehäuse untergebracht werden – ABER: Sieht man sich die Densen-Web-seite einmal genauer an, dann entdeckt man ein serien- und geräteübergreifen-

des Modularprogramm, das keine Wünsche offen lässt. So könnte man zum Herauskitzeln der letz-ten Reserven ein exter-nes Netzteil anschließen. Weiterhin ließe sich der Densen mit einer Zusatz-platine zur Schaltzentrale einer kombinierten Ste-reo- und Surroundanlage verwandeln. Das interes-siert Sie jetzt nicht so sehr? Wie wäre es damit: Mit der SAXO-Aktivweiche lässt sich aus dem B-130 und den passenden Densen-Endstufen eine vollaktive Anlage aufbauen, mit der

man völlige Kontrolle über die angeschlossenen Lautsprecher besitzt – gerade bei einer schwierigen Raumakustik ein verlockender Gedanke! Anschlussseitig ist aber auch schon unser Testmodell reichhaltig ausgestattet. Vier Eingänge (davon einer zu Phono umgerüstet), zwei Tapeschleifen und zwei Preamp-outs lassen genügend Signalaustausch mit anderen Geräten zu – wenn diese auch von Densen sind, können sie über das soge-nannte DenLink noch weiter-gehend kommunizieren. Die Lautsprechersignale werden über stabile Polklemmen ab-gegeben.Der B-130 arbeitet wie alle Densen-Verstärker komplett ohne Gegenkopplung, was natürlich eine extreme Sorg-falt beim Schaltungslayout und Bauteiletoleranzen vo-raussetzt. Zudem setzt man auf eine sehr hohe Audi-obandbreite bis über 250 Kilohertz.

Wenn auch optional, so doch absolute Pflicht: Die wunder-schöne Gizmo-Fernbedienung schmeichelt Auge und Hand

Bei aller moderner Schaltungstech-nik: Hubraum ist doch durch nichts zu ersetzen, deswegen ein 500-VA-Trafo und mehr als ausreichend Siebkapazität

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28 Test VollverstärkerDensenB-130Fa

ith

No

Mor

e –

Ang

el D

ust

Gespieltes

Faith No MoreAngel Dust

Jennifer WarnesFamous Blue Raincoat

Tanita TikaramAncient Heart

AC/DCBack in Black

Bruce SpringsteenThe Rising

Johannes BrahmsDie Kammermusik

Antonin DvorákCellokonzert H-Moll,

Mstislav Rostropowitsch, Berliner Philharmoniker,

Herbert von Karajan

Edvard GriegPeer Gynt Suite,

Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan

Patricia BarberCafé Blue

Coleman HawkinsThe Genius of ...

Nr_4-2009

Der skandinavischen Herkunft zuliebe le-gen wir zunächst Edvard Griegs Peer-Gynt-Suiten auf: Beim Densen gehen offenbar Technik, Optik und Klang Hand in Hand: Unglaublich subtil und elegant steigt die Morgenstimmung aus der Stille empor, entfaltet sich langsam mit einer glasklaren Flötenmelodie, in die nach und nach das gesamte Orchester einstimmt. Dieser Stei-gerung vom Solo zum Tutti, vom Pianis-simo zum Forte folgt der B-130 mühelos, ohne dem Klang des Orchesters etwas hinzuzufügen oder gar etwas wegzulassen. Sehr sauber funktioniert die Trennung der Instrumentalisten und Gruppen im Orchester, selbst auf dieser beileibe nicht audiophilen Karajan-Aufnahme. Also: Schön spielen kann der Densen also schon einmal, präzise auch – hat er aber auch die Kraft? Lassen wir Peer Gynt weiterreisen: In der Halle des Bergkönigs marschieren die Trolle als Kontrabässe verkleidet – be-eindruckend, wie der B-130 selbst in die-sen allertiefsten Lagen die Übersicht behält und feindynamisch differenziert. Der Satz steigert sich dann vom tiefen Grummeln bis hin zu wahnwitzigen Tutti – der Densen behält die Kontrolle, zeichnet die großen Bassgeigen auch inmitten des gesamten Orchesters absolut klar und scharf und geht die komplette Lautstärkesteigerung

souverän mit. Die souveräne Spielweise behält der Densen auch bei kleinen Jazzensembles bei, die

Messtechnik-KommentarHervorragend linearer Frequenzgang des B-130 über den gesamten genutzten Frequenzbe-reich – und darüber hinaus. Das eingebaute MM-Phonoteil hat ebenfalls einen ausgewo-genen Verlauf und ein gutes Subsonicfilter. Die Leistung von gut 140 Watt an 4 Ohm ent-spricht knapp den Herstellerangaben. Die Fremdspannungsabstände sind in Ord-nung: -82,2 dB(A) im Line-Betrieb und -74,1 dB(A) für den Phonoeingang. Der Klirrfaktor liegt bei 0,05 %. Der Dämpfungsfaktor ist hoch genug auch für komplexe Lasten – die Leistungsaufnahme erfreulich gering.

Gemessenes

Instrumente werden klar gezeichnet, So-listen haben viel Luft für sich und stehen wie selbstverständlich vor ihren Begleitern. Der Bass hat die ihm nun mal eigenen Di-mensionen, physikalisch wie akustisch, das Klavier variiert zwischen Stakkato und Le-gato in all seinen Klangfarben, das Schlag-zeug swingt mal dezent, um im nächsten Moment wieder das ganze Ensemble ener-gisch anzutreiben.

Auch auf der Phonoplatine dominiert die SMD-Bauweise – der Hinweis bedeutet üb-rigens nicht, dass sich Surround und Analog gegenseitig ausschließen

Im Sinne kürzester Signal-wege liegt fast die gesamte Schaltung auf einer Platine. Hinten ist der Steckplatz für das Phonoboard zu sehen

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Sound Projektoren vonAuf das Maximum reduziert: Mit nur einer Komponente liefert der YAMAHA Digital Sound Projektor echten Mehr-kanal-Surround-Sound und ein neuartiges Hörerlebnis. In gebündelter Form wird der Sound über Wände und Einrichtungen refl ektiert und entfaltet so sein ganzes Volumen. Und das ohne weitere Boxen und Kabel. Hört sich gut an, oder? Weitere Infos bei Ihrem YAMAHA-Fachhändler oder im Internet unter www.sound-projektor.de

Der Front-Rear-Center-Subwoofer-Speaker.

Sound Projektoren vonAuf das Maximum reduziert: Mit nur einer Komponente liefert der YAMAHA Digital Sound Projektor echten Mehr-kanal-Surround-Sound und ein neuartiges Hörerlebnis. In gebündelter Form wird der Sound über Wände und Einrichtungen refl ektiert und entfaltet so sein ganzes Volumen. Und das ohne weitere Boxen und Kabel. Hört sich gut an, oder? Weitere Infos bei Ihrem YAMAHA-Fachhändler oder im Internet unter www.sound-projektor.de

Heimkino_YAM_210x90_Fron-Rear_1c.indd 1 05.09.2008 18:02:13 Uhr

Vollverstärker Test 29

Densen B-130

· Preis ca. 2.800 Euro· Fernbedienung “Gizmo” ca. 200 Euro· Vertrieb Connect Audio, Bad Camberg· Telefon 06434 5001· Internet www.connectaudio.de· Ausführungen Silber, Schwarz

Unterm Strich …»DerDensenB-130 istderperfekteAllround-Vollverstärker: Technisch ausgeschlafen,

klanglich modern und dabei hoch-musikalisch.Dazukommteinefastbeliebige Ausbaufähigkeit und dielebenslange Garantie – was willmannochmehr?

Ok – machen wir Ernst: Jetzt darf der B-130 auch mal den ein bisschen weniger audiophilen Bereich der Rockmusik betre-ten – und siehe da, er kann auch anders: Die MFSL-Reissue von Faith No Mores Meisterwerk „Angel Dust“ klingt bissig und dramatisch, als hätte der Densen nicht eben noch in ganz anderen musikalischen Gefilden geglänzt. Man kann sagen, was man will: Ich finde, man hört die kom-plett gegenkopplungsfreie Schaltung des Densen heraus – er ist einer der agilsten Vollverstärker, den ich je gehört habe. Ge-rade im Hochtonbereich beeindruckt er mit einer unglaublich subtilen Kraft, die auch noch die feinsten dynamischen Ab-stufungen klar differenzierbar macht und dennoch niemals plump oder nervend wirkt. Im Gegenteil: Große Kraft und Kon-trolle bedeuten klangliche Disziplin. Und die wiederum bedeutet unangestrengtes Langzeithören – und genau deswegen wird man den neuen Densen-Besitzer wie gesagt eher seltener draußen sehen.

Thomas Schmidt

Reichhaltig: Der B-130 verfügt über genügend Anschlüsse, um auch in einer großen Anlage als Schaltzentrale zu fungieren

Schlicht und einfach: Die edle Front bietet alles an Bedienelementen, was man für den normalen

Betrieb benötigt – das dezente Display informiert über das Wesentliche

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30 Test VerstärkerkombiChordCPA2500/SPM650

Nr_4-2009

Der Hersteller tituliert diese beiden Geräte mit „Entry

Level“ – Einstiegsklasse. Das halte ich, mit Verlaub, für

eine ziemliche Frechheit

Zwei Silberlinge

So, so. Einsteigergeräte. Müsst ihr mir unbedingt mit sowas auf den Nerv

gehen? Einsteigergeräte sind so schwer zu testen. Es ist immer irgendwie anstren-gend, den gut gemeinten Billigheimern ihre Qualitäten abzuringen, ihnen trotz der Tatsache, dass die zum Vergleich herange-zogenen Spitzenkomponenten erheblich besser klingen, gerecht zu werden und sie nicht unfair zu bewerten. Von daher spie-len Einsteigerkomponenten in meiner

privaten Realität zwar eine entscheidende Rolle (das richtig fette Zeugs werde ich mir einfach niemals leisten können), vom rein beruflichen Standpunkt her will ich aber die dicken Dinger – wozu leugnen.Hmm. So sieht Einstiegsklasse beim bri-tischen Hersteller Chord aus? Massives Aluminium, ein hübsch gestyltes Geräte-trägersystem, über jeden Zweifel erhabene Daten und ein exzellenter klanglicher Ruf? Ach so, Einstieg bedeutet in diesem Falle,

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Verstärkerkombi Test 31

LP_4-2009

Mitspieler

Plattenspieler:· Transrotor Fat Bob· TW Acustic Raven Black Night

Tonarme:· SME 3500· Breuer Dynamic

Tonabnehmer:· MFSL C3.5· Benz LP

Lautsprecher:· Lumen White Artisan· Klang + Ton CT230

Gegenspieler

Vorverstärker:· MalValve preamp three line· Meridian G2

Endstufen:· Meridian G56· SymAsym

freundliche 8.000 Euro vom Spielzeugkon-to zu buchen. Das hört sich nach einem gewissen Maß von Selbstsicherheit bei der Gestaltung der – übrigens nicht eben klei-nen – Produktpalette an und darf zumin-dest als Indiz dafür gelten, dass man bei Chord kein Freund von halben Sachen ist: wenn schon Verstärker, dann richtig. Auch bei den „kleinen Modellen“.Konkret bedeutet das, dass sowohl der Hochpegelvorstufe CPA 2500 für 4.000 Euro als auch der Endstufe SPM 650 für 4.000 Euro nicht viel von dem fehlt, was den großen Modellen viel Ruhm rund um den Globus eingebracht hat. Wo Letzterer herkommt kann ich gut verstehen. Bereits in meinem letzten Leben hatte ich einige Male Chord-Verstärker in der Mache und kann bestätigen, dass die mit modernster Schaltnetzteiltechnologie (zumindest die Endstufen) ausgerüsteten Verstärker ganz vorne mitspielen. Und auch in Sachen Digitaltechnik hat der Hersteller ein paar Duftmarken gesetzt, … aber das wollen Sie an dieser Stelle ja gar nicht wissen.Chord – das ist vor allem erst einmal Fir-mengründer und -lenker John Franks. Ein gestandener Industrieprofi, der vor seinem Entschluss, sein Geld mit Unterhaltungs-elektronik zu verdienen, eine echte Grö-ße in der professionellen Elektronik war und das Abenteuer Firmengründung mit allerfeinstem Knowhow anging. Das ist jetzt 20 Jahre her, und Chord gibt’s nicht nur immer noch, sondern darf sich da-mit rühmen, technologisch an vorderster Front mitzuspielen – irgendwas muss John Franks also richtig gemacht haben.Ganz ohne Zweifel hat er das bei der Ge-staltung seiner Geräte. Und zwar schon lange. Jedes Chord-Gerät ist schon von Weitem als solches zu identifizieren, denn niemand sonst zwingt Aluminium in diese Form. Bei den großen Geräten geht’s noch einfacher, weil alle Lüftungsöffnungen von unten mit einer Vielzahl von roten und blauen Leuchtdioden angestrahlt werden, was den Geräten den Anschein gibt, frisch aus den Warp-Gondeln der Enterprise „E“ ausgebaut worden zu sein. Tatsächlich ent-stehen alle Chords in weit malerischerem Ambiente, nämlich im wunderschönen historischen „Pumphouse“ in Maidstone in der Grafschaft Kent – optimale Voraus-setzungen, um mit Ruhe und Gelassenheit Elektronik der Spitzenklasse zu bauen.

Sehen wir uns mal die neue Vorstufe CPA 2500 an. Wie bei allen normalformatigen Chord-Komponenten (es gibt auch eine Edelmini-Baureihe) fällt hier zunächst einmal das seitlich angebrachte Träger- system auf, das, wenn man’s drauf anlegt, die Unterbringung in einem Rack über-flüssig macht – man kann auf diesem Wege nämlich eine ganze Reihe von Geräten auf-einander stapeln – zumindest so weit, bis die Statik der Höhe des Turms Grenzen setzt. Das System besteht aus zwei massiven Alustreben auf jeder Seite des Gerätes, die zwischen den Überständen von Front und Rückwand befestigt sind. Auf diesen Stre-ben sitzen dicke Aluzylinder mit Gummi-füßen (unten) und dazu passenden Ausfrä-sungen (oben). Das funktioniert einerseits super und ist vom Hersteller in der Höhe so berechnet, dass genügend Luft zwischen den Komponenten bleibt, um thermische Probleme zu verhindern. Die Bedienung des Gerätes scheint auf den ersten Blick tri-vial – ist sie aber nicht. Mit Lautstärke- und Balancesteller kommt man noch klar, bei den drei Drucktastern wird’s schon speziell. Tatsächlich gibt’s zwei Eingangswahlschal-ter (die Taster „A“ und „B“), die zwei weit-gehend getrennte „Busse“ bedienen. Diese der Studiotechnik entliehene Signalfüh-rung kann völlig unabhängig voneinander Signale auf die beiden Tape-Ausgänge und die Hauptausgänge „routen“. Eingänge gibt es sechs Stück, alle im Cinch-Format. Ausgangsseitig sieht’s wiederum etwas ungewöhnlich aus: Es gibt drei Ausgänge. Zweimal XLR, einmal Cinch. Die beiden sym-metrischen Anschlüsse kann man gleichzeitig nutzen (Bi-Amping), einen symmetrischen und den un-symmetrischen jedoch nicht (gleich-zeitig). Überhaupt verwundert der Umstand etwas, dass es zwar gleich zwei XLR-Ausgänge, aber keinen symmetrischen Eingang gibt. Der ist nämlich dem größeren Modell CPA 3000 vorbehalten. Und weil wir gerade beim Meckern sind: Bei un-serem Testgerät war der Knopf des Balancestellers so schief montiert, dass das Klangbild in Mittelstellung eindeutig rechtslastig war;

Mit dem Chord-Vorverstärker deutlich unterfordert: der mitgelieferte Infrarotgeber

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32 Test VerstärkerkombiChordCPA2500/SPM650

Nr_4-2009

Ver

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Gespieltes

Verdi, Karajan, Tebaldi, MacNeilAida

Rickie Lee JonesPirates

TotoIV

AC/DCDirty Deeds Done Dirt Cheap

besorgt, ist Chord besonders stolz – die folgt nämlich einmal nicht ausgetretenen Lehrbuchpfaden. Was man hier vergebens sucht, ist ein Schaltnetzteil. Die CPA 2500 bezieht ihre Versorgungspannungen aus einem konventionellen Ringkerntrafo und einer Vielzahl von integrierten Spannungs-reglern. Der Aufbau wirkt durchdacht, die Signalwege sind kurz – das findet so weit alles unsere Zustimmung.Etwas leichter als die Vorstufe präsentiert sich die Endstufe SPM 650. Aus dieser Tatsache und dem Umstand, dass dieses hübsche Verstärkerchen deutlich dreistelli-ge Ausgangsleistungen erreichen soll, darf

außerdem muss an der Software, die die Taster abfragt, noch etwas Feinschliff er-folgen: Mitunter nimmt’s der steuernde Mikrocontroller zu genau und überspringt einen Eingang beim Durchschalten. Al-les nicht so wild, aber nichts, das man in dieser Preisklasse tolerieren sollte. Zu den erfreulichen Dingen gehört ein gut ables-bares Klartext-Display, das die eingestellte Lautstärke und den gewählten Eingang anzeigt. Im Inneren des Gerätes dominiert integrierte Schaltungstechnik: Die Signale werden von Operationsverstärkern der bes-seren Sorte bearbeitet; auf die Ausgangs-stufe, die die Symmetrierung der Ausgänge

Schaltnetzteile sind kompakt? Hier nicht. Bei der SPM 650 okkupiert es das halbe Gehäuse

Die Vorstufe wir konventionell versorgt, Laut-stärke und Balance per Motorpoti eingestellt

Das Anschlussfeld bietet XLR- und Cinchanschlüsse – nur nicht bei den Vorverstärkereingängen; hier geht‘s nur unsymmetrisch

Page 33: Lp409b1

Ehrliche Lautsprecher.

Ehrliche Lautsprecher.

Ehrliche Lautsprecher

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1/09

Absolute Spitzenklasse

10/08

2/09

man schließen, dass hier in der Tat ein Schaltnetzteil zum Einsatz kommt und kein dicker Trafo das Herunterspan-nen der Netzversorgung übernimmt. Dessen Einsatz ver-dankt die SPM 650 einem Kunstgriff, den der Entwickler „Dynamic Coupling“ nennt. Dabei wird dafür gesorgt, dass die beiden Betriebsspannungshälften immer genau die gleiche Amplitude haben: Sollte der Lautsprecher aus-steuerungsbedingt also plötzlichen „Durst“ bei positiver negativer Aussteuerung haben und die jeweilige Betriebs-spannung deshalb in die Knie gehen, regelt das Netzteil die andere Stromversorgungshälfte blitzartig um den gleichen Betrag zurück. Das hat den Vorteil, dass man den Strom-fluss über das Bezugspotenzial (Masse) ungleich besser im Griff hat und eine Verschlechterung des Störabstandes an dieser Stelle verhindert wird. Wesentlich einfacher als diese Zusammenhänge ist die Rückwand des Gerätes zu begrei-fen: Netzeingang, zwei Cinch-, zwei XLR- und zwei Paar Lautsprecherklemmen – das war’s.Auch wenn’s ein leichtgewichtiges Schaltnetzteil ist – im Inneren nimmt auch hier die Versorgung den Löwenan-teil des Platzes ein. Die komplexe Versorgung ist eine der wenigen Lösungen dieser Art, die eigens für den Einsatz in einem solchen Gerät entwickelt wurden und keine zu-gekaufte Universalware. Trotzdem sollte man die Endstufe selbst nicht unterschätzen – sie ist durchaus potent, aller-dings extrem kompakt aufgebaut. In jedem der per Win-kelprofil an die Rückwand geflanschten Transistorgehäuse stecken gleich zwei leistungsfähige Mosfets. Chord gönnt sich den Luxus, diese Transistoren eigens fertigen zu las-sen.Und wir gönnen uns den Luxus, mal eine Endstufe oben auf eine Vorstufe zu stapeln und mit diesem unüblichen und gänzlich „unaudiophilen“ Aufbau einfach Musik zu hören. Und das geht wirklich ausgezeichnet, sofern man den beiden Maschinen vielleicht 20 Minuten Zeit lässt, bis sich alle Arbeitspunkte stabilisiert haben. Dann allerdings geht’s los, und das nicht zu knapp: Die beiden Chords sind keine Kinder von Traurigkeit und reihen sich klanglich nahtlos in die Riege exzellenter Verstärker ein, die ich über die Jahre aus diesem Hause hören durfte. Der Tenor geht in Richtung Akkuratesse, Transparenz und Kraft – definitv

Hightech im hübschen Gewand: Verzichtet man auf das exklu-sive Trägersystem, kann man rund 600 Euro pro Gerät sparen

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34 Test VerstärkerkombiChordCPA2500/SPM650

Nr_4-2009

Chord CPA 2500 / SPM 650

Preis: 4.000/4.000 EuroGarantie: 2 JahreVertrieb: WOD Audio, NidderauTelefon: 06187 900077Internet: www.wodaudio.deB x H x T 420 x 88 x 355 mmGewicht: 10/9 kg

Unterm Strich …» Chords Einsteiger-Duo ist von der dyna-mischen und transparenten Sorte. Die tollgestylten Verstärkerspielen imVerbundsehr

gut, die Endstufe kann noch vielmehrundfühltsichauch ineinemUmfeld wohl, das garantiert einanderes Prädikat verdient als „Ein-stiegsklasse“.

keine schönfärbenden Verstärker, aber da-für solche mit Übersicht: Das hat schon Klasse, mit welcher Übersicht und Präzisi-on sich die Kombi durch die Karajan-Aida schlängelt und auch die Chor-Passagen mühelos in alle vorhandenen Stimmen zer-legt. Im Bass gerät die Darbietung überaus abgezirkelt, mit vielen farblichen Nuancen, aber nicht mit zu viel Härte – da steckt ohne Zweifel sorgfältige Abstimmungsar-beit drin. Die Kombi macht traumhaft tiefe Räume auf, staffelt sehr präzise in der Brei-te – das ist schon richtig gut, was die beiden Silberlinge hier abliefern. Das lässt über-haupt keinerlei Wünsche offen, zumindest so lange man sich nicht damit auseinan-dersetzt, was die Geräte unabhängig vom Spielpartner können. Und das förderte in diesem Falle eine ziemlich Überraschung zutage: Die Endstufe ist nämlich zu Hö-herem berufen. Verbandelt man sie (sym-metrisch) mit einer echten Spitzenvorstufe (in diesem Falle die MalValve preamp three line), dann geht da noch einiges mehr: Der

Klang legt gerade am oberen Endes des Spektrums deutlich zu; die Wiedergabe wirkt weniger „silbrig“, eigentlich minimal dunkler, aber dennoch viel besser: Es gibt einfach eine Menge mehr Informationen, die Abbildung wird nochmals plastischer, das Geschehen wirkt geschlossener und ruhiger. Hier nämlich tritt ein großer Plus-punkt der SPM 650 in den Vordergrund: Ich habe selten einen Endverstärker gehört, der so störgeräuschfrei ist. Damit meine ich nicht, dass Endverstärker normalerwei-se rauschen, brummen und prasseln, son-dern die Art von Geräuschen, die man erst bemerkt, wenn sie plötzlich weg sind. So wie hier. Und damit den Weg frei machen für ein deutlich gesteigertes Maß an musi-kalischem Inhalt. Die Vorstufe ist gut, gar keine Frage. Die Endstufe allerdings kriegt von mir den ultimativen Geheimtipp-Sti-cker ans Revers geheftet – auch wenn’s jetzt kein Geheimtipp mehr ist …

Holger Barske

Messtechnik-KommentarMesstechnisch sehen die beiden Chords sehr gut aus. Die Vorstufe glänzt mit einem Fremd-spannungsabstand von 94,8 Dezibel(A) und einer ebenso hohen Kanaltrennung. Der Klirr liegt bei lediglich 0,005 Prozent. Interessant ist der Umstand, dass der CP 2500 das Prädikat „Vorverstärker“ kaum verdient – asymmetrisch beträgt die maximale Verstärkung gerade mal zwei Dezibel, symmetrisch derer acht. Hört sich seltsam an, ist in der Praxis aber völlig ausrei-chend. In Sachen Energiebilanz ist die Vorstufe genügsam: Sie verbraucht 14 Watt.Die Endstufe schafft einen Fremdspannungs-abstand von 81,9 Dezibel(A) und eine Kanal-trennung von immerhin noch 70 Dezibel – in Ordnung. Sie klirrt mit 0,036 Prozent bei fünf Watt und leistet 122 Watt an acht respektive 166 Watt an vier Ohm. Die Leerlauf-Stromauf-nahme von 25 Watt ist recht gering und spricht für wenig Ruhestrom.

Gemessenes

Die ziemlich versteckt montierten Leistungstransistoren sind Son-

deranfertgungen für Chord

Die müssen schwitzen, die Jungs: Die Leistungsschalter des Schaltnetzteils

Der Ringkerntrafo des Vorverstär-kers sollte mit der Versorgung

sicherlich nicht überfordert sein

Page 35: Lp409b1

D i e g a n z e L a u t s p r e c h e r - W e l t f ü r H e i m k i n o • M u l t i m e d i a • H i F i w w w . t e u f e l . d eLautsprecher Teufel GmbH • Gewerbehof Bülowbogen • Bülowstr. 66 • 10783 Berlin • Telefon (030) 300 9 300

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Page 36: Lp409b1

36 Test LautsprecherSpendorST

Nr_4-2009

Wer sagt denn, dass britische Lautsprecher immer ausse-

hen müssen wie professi-onelle Studio-Werkzeuge? Die Konstrukteure von der Insel können nämlich auch

ganz anders – und wenn ein Hersteller von der Insel das wissen muss, dann mit

Sicherheit Spendor

Big Spendor

Page 37: Lp409b1

Lautsprecher Test 37

LP_4-2009

Mitspieler

Plattenspieler· Luxman PD-444

mit Fidelity Research FR64fx und Phase Tech P-1G

· Acoustic Solid machine mit SME M2 12 und Clearaudio Goldfinger

· TW Acustic Raven Black Night mit Breuer Dynamic und Benz ACE L

Phonovorstärker· Trigon Advance· Pass XP-15· PS Audio GCPH modifiziert· Malvalve Preamp Three Phono

Verstärker· Densen B-130· Mastersound 230 S.E.· MalValve Preamp Three Line

und Poweramp Three

Gegenspieler

Lautsprecher· Finite Elemente Modul LS· Voxativ Aura · Sonics Allegra

Als einer der Hersteller, die rechtmä-ßig in die Fußstapfen der legendären

BBC-Monitore getreten ist, hält Spendor natürlich die Fahne der klassischen bri-tischen Bauweise ganz hoch – und dafür ist die Marke auch immer noch weit über die Grenzen der Insel hinaus bekannt. Der Lautsprecher unserer Wahl im Redaktions-büro ist übrigens ein Spendor-Monitor.Aber zur ST: Mitten aus dem Einspiel-vorgang haben wir sie herausgerissen, die beiden brandneuen Boxen, quasi fast di-rekt aus dem Karton. Stefan Becker vom BT-Hifi-Betrieb berichtete noch wunder-same Dinge, die sich während der Ein-spielzeit zugetragen haben: Die Box hatte wohl sämtliche Variationen von „spitz und aggressiv“ bis „mumpfig und höhenarm“ durchlebt, um dann in unserem Hörraum schon einen guten Start zu erwischen und sich dann im Laufe unserer Hörsessions – so viel kann ich ja schon ausplaudern – zu großer Form aufzulaufen. Im Ensemble mit den anderen Lautspre-chern, die wir in dieser Ausgabe versam-melt haben, wirkt die Spendor ST fast ein bisschen langweilig – die anderen Konzepte wirken außergewöhnlicher und spannender. Nun, davon sollten wir uns nicht blenden lassen – Langzeitqualitäten erschließen sich eben – nomen est omen – nach einer gewissen Weile. Wichtig an dieser Stelle finde ich die Tat-sache, dass die Spendor ST momentan das Spitzenmodell der britischen Marke darstelt und dafür mit einem Paarpreis von 8.000 Euro zwar nicht billig ist, aber eben auch nicht völlig jenseits von Gut und Böse.

Eine kurze Tour rund um die Box offen bart keine Innovationen – die ST ist einfach eine recht kompakte und ausgesprochen hübsche Dreiwege-Standbox mit einer perfekten schwarzen Klavierlack-Ober-fläche und einem Echtholz-Inlay in der Frontplatte. Wer möchte, kann die Chassis hinter drei passenden Einzelabdeckungen verbergen – wir möchten nicht. Der Bass-reflexkanal mündet hinten knapp über dem Boden, darüber sitzen hochwertige WBT-Terminals – ohne jedes Bi-, Tri- oder Was-weiß-ich-Wiring. Spendor setzt hier mehr auf das Konzept „Verstärker-Kabel-Lautsprecher – fertig“.Dass man Wert aufs Detail legt, zeigen bei-spielsweise die Befestigung der Spikes, die nicht einfach in den Boden eingeschraubt werden – nein, sie sitzen auf einer runden Trägerplatte, die ihrerseits gegenüber dem Gehäuse leicht entkoppelt ist. Im Inneren der ST geht es extrem aufgeräumt zu: Je-des einzelne Dämpfungselement hat sei-nen fest zugewiesenen Platz, die Verstei-fungen sind passgenau maschinengefräst; die Befestigung der Treiber erfolgt nicht mit einfachen Holzschrauben, sondern mit Gewindebuchsen, Maschinenschrauben und zusätzlichen passgenauen Dichtringen – absolut hochklassig!Die Chassis sind auf ihrem jeweiligen Ge-biet Spezialisten: Während der Hochtöner noch relativ leicht als 29-mm-Kalotte vom norwegischen Chassis-Spezialisten Seas zu identifizieren ist, sind der Tief- und der Mitteltöner Eigentwicklungen, die in Kooperation mit Seas von Spendor selbst gefertigt werden. Der Tieftöner ist eine Spezialkonstruktion mit Kevlarmembran und einer extrem großen Dustcap – Maß-nahmen, die der schwingenden Fläche eine extreme Steifigkeit verleihen und somit die

Die vier eingeschraubten Spikes bieten der Spendor ST sicheren Stand. An der

Unterkante kann man den unglaublich hohen Verarbeitungsstandard erahnen

Auch innen sitzt jede Kleinigkeit genau an ihrem Platz: Man kann sich richtig vortstellen, wie die Ingenieure jedes Stück Dämpfungsma-terial getestet haben

Feine Details wie die haargenau passenden Dicht- und Distanzringe tragen ihren Teil zum positiven Gesamteindruck bei

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38 Test LautsprecherSpendorSTW

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Gespieltes

Wagner, Chopin, CanningThe Houston Symphony Orchestra,

Leopold Stokowski

RadioheadThe Best of

Elvis Costello & The ImpostersThe Delivery Man

Deep PurpleIn Rock

Franz LisztKlaviersonate h-moll, Oleg Maisenberg

Antonin DvorákCellokonzert H-Moll,

Mstislav Rostropowitsch, Berliner Philharmoniker,

Herbert von Karajan

Ludwig van BeethovenSämtliche Sinfonien,

Gewandhausorchester Leipzig, Franz Konwitschny

Patricia BarberCafé Blue

Miles DavisSketches of Spain

Oscar Peterson TrioWe Get Requests

Nr_4-2009

Basspräzision fördern. Der Tieftöner hat ein Nettovolumen von gut 40 Litern zur Verfügung, laut Spendor gut für eine un-tere Grenzfrequenz von 47 Hertz. Das mag im Vergleich zu den Katalogangaben an-derer Hersteller etwas mager erscheinen – aufgrund unserer Messerfahrung spenden wir an dieser Stelle Sonderapplaus für eine wirklich realistische Angabe. Beim Mittel-töner wird es dann doch sehr britisch: Die Membran ist aus einem Polymer-Material wie schon bei den BBC-Monitoren und allen ihren Nachfolgern. Ansonsten ist das Chassis, das ab etwa 700 Hertz eingesetzt wird, seinem Tieftonkollegen sehr ähn-lich: stabiler, strömungsgünstig geformter Gusskorb, kräftiges Magnetsystem und ein recht großer linearer Hub lassen einen dynamischen und verzerrungsarmen Auf-tritt erwarten. Der Hochtöner übernimmt erst ab 4 Kilohertz – in dieser Kombinati-on ein ungewöhnlich hoher Wert – sieht man sich aber das Rundstrahlverhalten des kompletten Lautsprechers einmal an, dann sieht man ein nahezu perfektes Rundstrahl-verhalten, das vor allem auch zu hohen Frequenzen hin schön gleichmäßig aufge-fächert ist. Der Frequenzgang ist minimal britisch: Vom kräftigen Grundtonbereich fällt der Schalldruckpegel zu den Höhen hin minimal ab. Den Eindruck „ganz normal, aber extrem hochwertig“ konnte die Spendor ST auch im abschließenden Hörtest untermauern: War der erste Gedanke noch „nichts Beson-deres“, so konnte sich die britische Schön-heit nach und nach ins Gehör spielen.

Messtechnik-KommentarAusgewogener Frequenzgang mit einer leicht britischen Tendenz. Hervorragendes Rund-strahlverhalten. Der Wasserfall zeigt im Tief-ton- und Grundtonbereich ein paar gut kon-trollierte Nachschwinger. Das Klirrverhalten der Box ist auch bei hohen Pegeln ausgezeich-net und das sogar bis in den Tiefbass hinein. Die Werksangabe des Wirkungsgrads wird im Freifeld um knapp 2 Dezibel verpasst – der Im-pedanzverlauf ist mit einem Minimum von gut 4 Ohm unkritisch – lediglich mit schwachen Single-Ended-Verstärkern dürfte die Spendor nicht optimal harmonieren.

Gemessenes

Die Abstimmung ist einfach so ausgewo-gen, dass das Gehör spontan nichts findet, woran es sich festhalten kann – also muss man sich notgedrungen mit dem gesamten Klang auseinandersetzen, was natürlich et-was länger dauert. Nach ein paar Stunden ist man dann so weit, die ST angemessen zu würdigen: Worte wie „elegant“, „sauber“ könnten in einer Kurzbeschreibung stehen, aber auch „dynamisch“ und „schnell“ oder „präzise“ und „räumlich“. Im Bass tut die ST genau das, was die Herstellerangaben versprechen: Der Achtzehner geht nicht ultratief herunter, dafür erledigt er seinen Job mit großer Genauigkeit und hohen dy-

Der Reflexkanal mündet dicht über dem Boden und ermöglicht eine optimale Tiefbassausbeu-te, die Klemmen sind standesgemäß von WBT

Speziell ist die „Subchassiskonstruktion“ mit enkoppelten Spike-Trägerplatten – so kann nichts dröhnen oder rappeln

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Paarpreis: 8.000 Euro Vertrieb: BT Hifi-VertriebTelefon: 02104 175560Internet: www.bt-vertrieb.deGarantie 2 JahreH x B x T 970 x 200 x 330mmGewicht: 28 kgAusführungen: Klavierlack schwarz mit Echtholz-Inlay

Unterm Strich …»…sogutkann„ganznormal“sein.DieSpen-dor ST protzt nicht mit irgendwelchen tech-nischen oder optischen Auffälligkeiten – sie

ist aber in allen Details auf einemso hohen Niveau, dass ich mir imMomentkeineausgewogenereundlangzeittauglichere Box vorstellenkann.

namischen Reserven. Durch die clevere An-kopplung des Reflexkanals an den Boden hat man in kleinen bis mittleren Raum-größen genügend Tiefbass, der sich durch wandnahe Aufstellung noch etwas regeln lässt – mir persönlich reichte das Tiefton-fundament schon bei freier Aufstellung völlig – durch seine Verzerrungsarmut und Präzision wirkt der Bass ohnehin deutlich tiefer und souveräner, als es die reinen Messwerte vermuten lassen. Der Mitteltö-ner schließt übergangslos an seinen Tief-tonkollegen an und findet einen idealen Kompromiss zwischen freundlicher Wär-me und einer präzisen Informationsdichte

– typisch britisch eben. Die große Hoch-tonkalotte setzt die Glanzlichter auf diese extrem ausgewogene Darbietung, sorgt für feine Akzente und die letzten Feinin-formationen der räumlichen Abbildung, die – man möchte schon fast sagen selbst-verständlich – ausgezeichnet funktioniert.Die Tiefe wie die Breite der Bühne wirkt fast komplett unabhängig von den Laut-sprecherboxen, die eher zufällig inmitten des musikalischen Geschehens zu stehen scheinen, das unangestrengt und souverän einfach stattfindet.Bei auf Wohlklang getrimmten Schallplat-ten lässt es sich mit der Spendor vortreff-lich in der Musik baden, so wunderschön kann die ST mit entsprechendem Material spielen – sie kann aber auch anders. Das Houston Symphony Orchestra unter Leo-pold Stokowski lebt in einer über 50 Jahre alten Aufnahme auf, als wären die Musiker live zu Gast im Hörraum. Die Platte mit eher unbekannten und teilweise neu arran-gierten Stücken von Wagner, Chopin und Canning hat klanglich Ecken und Kanten und einen ab und an recht rauen Orches-terklang, den die Spendor fein aufdrö-selt und nicht in einem undifferenzierten Streicherbrei absaufen lässt. Im Gegenteil: die Einzelmusiker lassen sich genau verfol-gen, inklusive einzelner harscher Kratzer von Geigenbögen oder knarzender Stühle – ganz viel Atmosphäre also. Mit Rockmu-sik – natürlich am liebsten von der Insel – zeigt die Spendor dann richtig Zähne: Bei Deep Purples „In Rock“, – seit jeher nicht unbedingt ein Beispiel völligen Wohklangs, beißt sie so richtig zu und spuckt auch Feuer, wenn Ritchie Blackmore seine wei-ße Strat misshandelt oder Jon Lord an der Hammond B-3 richtig Gas gibt. Die Spen-dor ST ist im besten Sinne ein neutrale Box – sie ändert nichts, fügt nichts hinzu, lässt nichts weg und wenn man sie fordert, dann tut sie ganz selbstverständlich das, was man von ihr erwartet.

Thomas Schmidt

Die drei Chassis werden in Zusammenarbeit mit einem der renommiertestenHersteller der Welt entwickelt und gebaut

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40 Test TonarmSteinmusicMuscian

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Wer heute die Wahl eines Tonarms hat, der sieht sich tatsächlich der sprichwörtlichen Qual ausgesetzt. Das Angebot ist im

Zuge des boomenden Analogmarkts wieder richtig groß geworden – dabei überwiegen natürlich die klassischen Bauweisen.

Wir präsentieren Ihnen hier einmal etwas GANZ anderes

Den Bogen raus

Holger Stein ist ein HiFi-Besessener. Und wir dürfen das live miterleben

– oft genug steht der aus der Nachbarstadt Mülheim stammende Tüftler plötzlich im Redaktionsbüro, greift in seine Tasche und zieht einen heillosen Kabelsalat heraus, der mich schmerzlich daran erinnert, dass ich unter meinem Schreibtisch mal wieder aufräumen müsste. Bei Holger Stein dage-gen stellt sich so ein Objekt dann als Röh-renvorverstärker heraus, der zwar keinerlei Gehäuse besitzt und jeden VDE-Ingenieur in eine spontane katatonische Starre ver-setzen würde – dafür macht diese Spontan-entwicklung wirklich Musik – und das gar nicht mal schlecht!Das Gute daran ist: Wenn auch viele dieser Projekte immer im Prototypenstatus ver-bleiben, so fallen für die Serienproduktion

der tatsächlich käuflich zu erwerbenden Produkte viele Ideen ab, die dem Klang und damit dem Endkunden zugute kom-men. Und mal ehrlich: So ein bisschen be-sessen muss man in unserem Metier schon sein.Eine Produktlinie Holger Steins tut mir als Musiker immer ein bisschen weh: Der Mann baut Musikinstrumente zu HiFi-Ge-räten um – als bekennender Breitbänderfan setzt er beispielsweise Lautsprecherchassis in Gitarren ein und nutzt so den Korpus und die Saiten (!!!) als Resonatoren. Und so musste es passieren, dass diese Umbau-lust eines Tages auch in den analogen Pro-duktbereich Holger Steins Einzug halten würde.Die Geschichte lehrt uns, dass in Mülheim eine längere Zeit mit Tonarmrohren aus Kohlefaser experimentiert wurde, bis Hol-ger Stein den abgebrochenen Geigenbogen eines befreundeten Musikers in die Fin-ger bekam und daraus ziemlich spontan einen Tonarm baute, der alle vorherigen Versuchsmodelle in den Schatten stellte – geboren waren die außergewöhnlichen

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Tonarm Test 41

LP_4-2009

Mitspieler

Plattenspieler· Luxman PD-444 · Scheu Premier III

Tonabnehmer· Ortofon 2M Red· Benz Ace L und L2 Wood· Van den Hul The Condor

Phonovorverstärker· Trigon Advance· Quad Twentyfour P· PS Audio GCPH· Malvalve Preamp Three Phono

Verstärker· Magnat RV-1· MalValve Preamp Three Line

und Poweramp Three

Lautsprecher· Spendor ST· Klang + Ton Mini Monitor TS · Voxativ Aura

Gegenspieler

Tonarme· Rega RB250· SME 309· Ortofon AS212

Steinmusic Tonarme. Arme aus Holz sind übrigens durchaus nichts ungewöhnliches – schon die legendären Grace G-714 und ADC Pritchard hatten „Armrohre“ aus Holz. Unter uns: Den Pritchard habe ich seit langer Zeit zu Hause und höre sehr gerne damit Musik. Der Musician wird in der 9-Zoll-Version zu einem Einstandspreis von 698 Euro an-geboten – die 10- und die 12-Zoll-Version kosten 70 beziehungsweise 100 Euro mehr.Für das Geld bekommt man auf den ersten Blick – um es einmal salopp auszudrücken – einen abgesägten Geigenbogen und ein paar Metallteile. Tatsächlich sind einige Bestandteile des Konzepts umfunktio-nierte Spikes bzw. Unterstellscheiben aus vernickeltem Messing, deren relativ Mas-se den Absichten des Erfinders sehr weit entgegenkam. Dreh- und Angelpunkt des Musician ist aber ein Einpunktlager mit Spitze und Pfanne aus nitriergehärtetem Edelstahl – diese Komponente stammt aus der Fertigung mechanischer Uhren und genügt höchsten Ansprüchen an Präzision und Festigkeit.Der Arm selbst ist ein Fragment eines Gei-genbogens aus Pernambucoholz und damit vor allem eines: gebogen – will heißen: Die Basis muss ein gutes Stückchen höher sein als üblich, um dem System vorne einen kor-rekten VTA zu ermöglichen. Ausreichend aufschraubbare Distanzstücke liegen dem Tonarm bei. Die Montage des Arms auf ei-ner jungfräulichen Basisplatte ist denkbar einfach: Man benötigt nichts weiter als eine Sechs-Millimeter-Bohrung, durch die man

das Gewinde der Basis steckt und von un-ten kontert. Der Unterbau mündet oben in dem bereits erwähnten Lagerdorn, et-was weiter unten sitzt an einem höhen-verstellbaren Kragen die Armauflage samt Lift – mit diesem Teil wird der Musician sogar richtig komforta-bel! Optional bietet Holger Stein für einen geringen Aufpreis Basen mit den Standardmaßen für Rega-, Linn- und SME-Bohrungen an. Die Einstellung der Auflagekraft hat ein Geigenbogen schon mit an Bord: Mit einer Rän-delschraube verschiebt man einen Schlitten – den so genannten Frosch – der ursprünglich zur Einstellung der Spannung des Bogens diente. Durch diesen Schlitten hat Holger Stein ein Ge-winde geschnitten und eine Gewindestan-ge eingeschraubt, an deren Enden je ein Messingspike sitzt – mit einer beherzten Drehung lässt sich so der Schwerpunkt seitlich verschieben. Diese Gesamteinheit dient als Gegen- und Lateralgewicht – die Einstellung funktioniert damit erfreulich schnell und einfach. Man muss nur immer im Kopf haben, dass jede Verstellung eines der beiden Parameter auch eine Änderung des anderen nach sich zieht. Andererseits muss ich der Konstruktion ein Kompli-ment machen: sie sieht gefährlicher aus, als sie es wirklich ist – der Schwerpunkt liegt

Durch die einzelnen Ringe lässt sich die Höhe des Arms beliebig anpassen - die Armauflage-Lift-Einheit er-laubt komfortables Arbeiten

Antiskating wie früher – den Ausleger hat der Autor dieser Zeilen übrigens selbst gebogen

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42 Test TonarmSteinmusicMuscian

Nr_4-2009

Radi

ohea

d –

The

Best

of

Gespieltes

RadioheadThe Best of

Elvis Costello & The ImpostersThe Delivery Man

B.B. King

The White StripesElephant

Franz LisztKlaviersonate h-moll, Oleg Maisenberg

Antonin DvorákCellokonzert H-Moll,

Mstislav Rostropowitsch, Berliner Philharmoniker,

Herbert von Karajan

Ludwig van BeethovenSämtliche Sinfonien,

Gewandhausorchester Leipzig, Franz Konwitschny

Patricia BarberCafé Blue

Miles DavisSketches of Spain

Oscar Peterson TrioWe Get Requests

schön tief, so dass keinerlei unkontrollierte Taumelbewegungen zu befürchten sind. Direkt oberhalb der Lagerpfanne ist der Ausleger für das Antiskating angebracht, nach klassischer Art mit Faden und Gewicht ausgeführt. Für den eleganten Schwung des Antiskatingbügels zeichnet übrigens der Verfasser dieser Zeilen verantwortlich – da Holger Stein nicht wusste, welche Bauhö-he ich für meinen Plattenspieler brauchte, hat er mir das Element sozusagen als Roh-ling mitgeliefert – wenn die Höhe vorher bekannt ist, wird der AS-Bügel natürlich schon vorkonfektioniert. Nicht ganz trivial wird bei einem Vollholz-arm das Thema Kabelführung – die dün-nen Headshell-Käbelchen werden im Arm in einer Kupferabschirmung geführt, die in einer Nut an der Unterseite eingeklebt ist. Diese Leitung wird in der Nähe des Arm-drehpunkts heraus- und zum Anschluss-terminal geführt, das für die Verschrau-bung an der Rückseite eines Plattenspielers konzipiert ist. An dieser Stelle ist etwas Vorsicht geboten, da ein versehentlich ver-drehtes Kabel sehr schnell zu unschönen

Bewegungs- und Neigungstendenzen des gesamten Arms führen kann – hier lieber einmal mehr als einmal weniger nachprü-fen, ob sich der Arm frei bewegen kann. Viele freie Parameter bietet der Tonarm auch bei der Montage des Head-Shells – die im Wesentlichen aus zwei Metallplätt-chen besteht, die auf dem abgeflachten Kopfstück des Arms verschoben und ver-dreht werden können; darunter sitzt der Tonabnehmer. Habe ich Ihnen jetzt Angst gemacht? Nun, die müssen Sie nicht haben. Der Musician ist durch sein ungewöhnliches und gna-denlos einfaches Konzept nur unglaublich frei in seinen Einstellmöglichkeiten. Hat man aber mithilfe der angegebenen Werte und der Schablone alles ordentlich eingestellt, dann wird das Handling des Musician plötzlich erstaunlich alltags-tauglich.

Das Uhrmacherlager in der Nahauf-nahme – das Kabel verläuft in einer

Nut an der Unterseite des Arms

Gut zu sehen ist hier die ursprüng-liche Form des Geigenbogens – so

muss der Arm natürlich hinten um einiges höher als die Headshell

Page 43: Lp409b1

Steinmusic Musician

· Preis: 698 Euro 768 Euro (10-Zoll) 798 Euro (12-Zoll) 28 Euro (Basis nach Rega, Linn, SME)· Vertrieb: Steinmusic, Mülheim· Telefon: 0208 32089· Internet: www.steinmusic.com· Garantie 2 Jahre

· Effektive Länge 233,2 mm· Montageabstand 215,4 mm· Überhang 17,3 mm· Gesamtlänge 330 mm· Montagebohrung 6 mm

Unterm Strich …»…etwasUmdenkensbedarfesschon,umsichmit dem Steinmusic Musician anzufreunden–zusehrhebtsichder in jedemDetailhand-gefertigteHolzarmvonderindustriellenMas-senware ab. Wer sich mit den Eigenheiten in

SachenOptikundHaptikarrangiert,dem ermöglicht dieser einzigartigeTonarm hervorragendes Musikhö-ren–undgarantierteExklusivität

einem unbedämpften Einpunkt-Ton-arm nicht unbedingt erwartet hätte. Im Hochtonbereich nehmen sich die beiden Arme nicht viel, was aber auch an den durch das System gesetzten Grenzen liegen mochte. Mit unserem gerne verwendeten Benz ACE L ging die Post auch in Sachen Feinauflösung ab – gegen den klar de-finierenden Musician klingt so man-cher klassische Tonarm mit Metallrohr auf einmal unnatürlich und effekt-haschend. In Sachen Räumlichkeit kommt dem Holzarm seine Präzision und Unaufgeregtheit sehr zugute, Grö-ße und Konturen passen einfach und

Beim Tonarmkabel ist unbedingt da-rauf zu achten, dass keine Dreh- und Hebelkräfte auf den Arm wirken

Auflagekraft und Lateralbalance werden über den verschiebbaren Schlitten hinter dem Lager eingestellt

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Mit dem einfachen Ortofon 2M Red wollten wir zuerst einmal eine klangliche Abgrenzung gegenüber dem Dauerläufer unter den Tonarmen, dem Rega RB250 schaffen: Der Stein Musician spielt gegen-über dem britischen Klassiker etwas wär-mer und erstaunlicherweise kontrollierter und präziser im Bassbereich, was ich von

wirken zudem im Gesamtbild sehr organisch. Was die Neutralität angeht, macht der Stein seine Sache ebenfalls sehr ordentlich, allerdings geht es bei ihm in den Mitten durchaus etwas in Richtung Wärme und Vollmundigkeit – wogegen wir überhaupt keine Ein-wände haben. Seinen Meister findet der Musician erst auf dem Level eines SME 309 – wahrlich keine schlechte Leistung für ein Stück Holz und ein paar Schrauben!Vor allem Musikliebhabern, die sich innerhalb ihrer Hörsituation etwas mehr Charakter an Bord holen wollen, bietet der Holzarm eine interessante Alternative zur Einheitskost – wer sich dem etwas aufwendigeren Auf- und Einstellungsprozedere stellt – und es ist nun wirklich kein Hexenwerk – der wird durch den sehr musikalischen Auftritt des Charakterkopfs reich be-lohnt.

Thomas Schmidt

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44 Test PlattenspielerTWAcusticRavenBlackNight

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Herne entwickelt sich immer mehr zu einem Ort, an dem nennens-werte Mengen Metall zu Plattenspielern umgearbeitet werden, und Schuld daran ist Tom Woschnick, der umtriebige Chef von TW Acustic

Der mit dem

Kupferkopf

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Plattenspieler Test 45

LP_4-2009

Mitspieler

Tonarme:· SME 3500· Breuer Dynamic

Tonabnehmer:· Jan Allaerts MC1 B· MFSL C3.5· Benz Ace L· Benz LP

Phonovorstufen:· Pass XP-15

Vorverstärker:· MalValve Preamp three line· Meridian G02

Endstufen:· Meridian G56· SymAsym

Lautsprecher:· Lumen White Artisan· Klang + Ton CT230

Gegenspieler

Plattenspieler:· Acoustic Solid Machine· Transrotor Fat Bob· Clearaudio Statement

So etwas war zu erwarten. Nicht unbe-dingt genau so, aber etwas in der Art.

Nachdem sich Tom Woschnick in der jün-geren Vergangenheit in erster Linie mit der Abrundung seiner Produktpalette nach unten beschäftigt hatte und den „Raven One“ ins Leben gerufen und erfolgreich am Markt etabliert hat, musste so etwas kommen. Das dicke Ding. Der Riesen-Rabe. Der, über den man als Konstrukteur nachdenkt, während man Einsteigergeräte fertigt. Und gerade Tom Woschnick, der sowieso nie still sitzen kann und die Dinge vorantreiben muss – wenn er das nicht tun kann, dann ist er nicht glücklich.

Als die ersten Bilder durchs Internet gei-sterten, hatte ich sofort den Hörer in der Hand und verabredete einen Test des neuen Laufwerks, das den schon fast poe-tischen Namen „Raven Black Night“ trägt. Auch wenn man‘s nicht auf Anhieb sieht: Tom Woschnick ließ bei der Konstruktion dieses Wahnwitz-Drehers fast keinen Stein auf dem anderen; außer der Zargenform und ein paar Bauteilen ist der Black Night eine Neukonstruktion, und zwar eine, die es in sich hat. Etwas unangenehmer Nebe-neffekt Woschnick‘scher Kompromisslo-sigkeit: der Preis. 29.000 Euro. Ohne Arm.

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46 Test PlattenspielerTWAcusticRavenBlackNight

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JJ C

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l On

Gespieltes

JJ CaleRoll On

Rickie Lee JonesRickie Lee Jones

Miles DavisKind Of Blue

Katie MeluaPiece By Piece

wirkt wie die üblicherweise verwendete Kugel. Nur, dass die punktuelle Belastung für den Lagerspiegel hier nicht so groß ist, denn nach dem unvermeidlichen „Einar-beiten“ des Radius in den Spiegel ergibt sich eine relativ große Lagerfläche, die auch einen so extremen Teller wie den hier trägt. Teflon als Material für den Lagerspiegel ist allerdings aus dem Rennen, TW setzt hier auf einen Kunststoff mit der spannenden Bezeichnung „S-Grün“.War die Lagerbuchse beim Raven AC noch quasi fester Bestandteil des Tellers, wird beim Black Night eine massive Bronze-büchse mit zwei O-Ringen in den Teller ge-presst. Die beiden Gummis sorgen für eine gewisse Entkopplung zwischen Teller und Lagerbuchse. Im Zweifelsfalle ist die Buchse

Einen solchen lieferte TW unserem Test-muster allerdings mit: unseren Black Night ziert eine Rarität von Breuer Dynamic aus der Schweiz. Ich muss gestehen, dass ich nicht allzu viel darüber weiß – was aber kein Hinderungsgrund war, das edle Stück auch zu benutzen.Konzentrieren wollen wir uns jedoch auf diese insgesamt 65 Kilo schwe-re Unglaublichkeit von Laufwerk. Die beiden optisch auffälligsten Details sind sicherlich die ausladende Motordose und der Plattenteller. Jener nämlich leuchtet in einem sehr charakteristischen Farbton: kupferrot. Was beim Raven AC noch eine fest mit dem Kunststoff-/Edelstahlteller verbundene Matte mit ein paar Millime-tern Stärke war, gibt‘s jetzt volle vier Zen-timeter dick: Kupfer. Aber nicht nur. Unter dem Kupfermonster sitzt noch eine 20 mm dicke Lage aus TWs „Spezialkunststoff“, einer leicht gegenüber dem Originalre-zept veränderten „POM“-Art. Die ist fest mit dem Teller verschraubt, so dass ein quasi massiver Block von 20 Kilogramm Gewicht dabei herauskommt. Dieser Tel-ler dürfte zu einem nicht kleinen Teil zur Preisgestaltung des Drehers beitragen, und das nicht, weil Kupfer so sündhaft teuer ist. Vielmehr liegt es daran, dass es ungeheuer schwierig spanabhebend zu bearbeiten ist. TW hat mir Horrorgeschichten von durch die Werkstatt fliegenden Kupfertellern er-zählt; und das passiert nicht deshalb, weil der Dreher seinen Job nicht versteht, son-dern weil die geringste Unachtsamkeit hier sofort zur Blockade führt. Einmal den Vor-schub auch nur eine Winzigkeit zu schnell gestellt, und es wird lebensgefährlich. Bei Alu oder Stahl passiert das nicht, aber da-für sind die auch nicht so schwer und ha-ben keine so hohe innere Dämpfung.Das Lager. Immer noch setzt TW auf eine invertierte Konstruktion mit einer dicken Hartmetallachse; oben am 16 mm starken Stift ist ein Radius angeschliffen, der so Ein Traum von VTA-Verstellung: Der

große drehbare Ring besorgt das super-präzise über einen Bereich von 10 mm

Vier Zentimeter Kupfer und zwei Zenti-meter Kunststoff bilden den Teller; das

16-mm-Lager ist von invertierter Bauart

Die mächtige Antriebsein-heit beherbergt gleich drei drehmomentstarke Motoren

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Plattenspieler Test 47

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auswechselbar, auch wenn das sicherlich kein Spaß ist: Die Endbearbeitung des La-gers erfolgt, wenn es bereits an Ort und Stelle sitzt. Nur so allerdings lassen sich die Toleranzen erreichen, die Tom Woschnick beim Rundlauf für unabdingbar hält.Eine derart fürstliche Teller-/Tellerlager-kombination will natürlich angemessen gelagert werden, und dieser Job kommt der Zarge zu. Beim Black Night wird sie aus einem massiven 60-mm-Aluminiumblock gefräst; die Form mit den vier ausgestellten Ecken kennen wir vom Raven AC. Für die mattschwarze Farbgebung sorgt ein ent-sprechendes Eloxal. Das war‘s aber noch nicht. Nacktes Aluminium ist dank seiner Schwingneigung kein optimaler Werk-stoff an dieser Stelle, also kommt wieder einmal eine der unnachahmlichen TW-Sandwich-Konstruktionen zum Einsatz: Alublock knapp 25 mm tief ausfräsen, ent-sprechendes Kunststoff-Inlay fräsen und bombenfest miteinander verschrauben. Resultat: eine 30 Kilo schwere, akustisch mausetote Laufwerksgrund-platte. Und weil bekannterma-ßen alles, was man nicht selber macht, sowieso nichts taugt, fertigt TW nunmehr auch sei-ne Gerätefüße selbst. Die fein in der Höhe verstellbaren Ele-mente arbeiten mit federbe-lasteten Kugeln.Wie beim AC auch, lassen sich beim Black Night maximal vier Tonarme montieren – an jeder

Ecke einer. Als Material für die Ausleger kommt hier standardmäßig Bronze zum Einsatz; neuerdings gibt‘s auch eine einge-baute VTA-Verstellung. Die nun wieder ist das Großartigste, was ich in dieser Hinsicht je gesehen habe: Per massivem Rändelring unter der Basisplatte lässt sich ein Zylinder, der die eigentliche Armbasis bildet, um zehn Millimeter in der Höhe verdrehen. Superkomfortabel, spielfrei, reproduzier-bar und überaus stabil. Tolles Ding.Links vom Laufwerk steht etwas, das man auf den ersten Klick fast mit einem zweiten Laufwerk verwechseln könnte, die Grund-form ist dieselbe. Der Begriff „Motordose“ will aber nicht so recht passen, denn hier gibt‘s drei Motoren zu beherbergen. Was ja an und für sich nichts allzu Aufregendes ist, immerhin gibt‘s auch den Raven AC in einer Version mit drei Antriebsaggregaten. Die sind dann allerdings mehr oder weni-ger gleichmäßig um das Laufwerk verteilt, was hier nicht der Fall ist: Die drei Mo-toren sitzen quasi in einem Dreieck unmit-

Tolles Stück Feinmechanik: das kar-danische Lager des Breuer-Tonarms

Plattenspieler-Monument: Der Raven Blck Night hat nicht mehr viele Gegner zu fürchten

Gegenüber früheren Versionen hat die neue Motorsteuerung mächtig an Wertigkeit zugelegt

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48 Test PlattenspielerTWAcusticRavenBlackNight

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telbar aneinander und treiben den Teller über einen gemeinsamen Riemen an. Jener umschlingt die drei Motorpulleys quasi im Zickzack. Der Sinn dessen ist nicht sofort zu einzusehen, aber ein paar Vermutungen kann man trotzdem anstellen: Da wäre auf alle Fälle das dreifache Drehmoment, das nun am Teller angreift – Riemenschlupf au-ßen vor. Dann wäre da noch der Umstand, dass der mittlere der drei Motoren anders herum läuft als seine beiden Kollegen. Möglicherweise neutralisiert sich dadurch ein Teil des Polruckens der Motoren, was zu einem insgesamt ruhigeren Lauf füh-ren könnte. Die Sache mit dem dreifachen Drehmoment funktioniert jedenfalls ziem-lich sicher; es ist schon beeindruckend, mit wie viel Gewalt der Antrieb beim Einschal-ten den 20-Kilo-Teller auf Nenndrehzahl reißt. Für die Unterbringung der Motoren kam abermals nur ein 60 mm dicker Alu-block in Frage, der fest mit den Motoren verschraubt ist. Den oberen Abschluss bil-det eine Glocke aus Kunststoff, und hier steckt ein kleines Problem: Diese Glocke funktioniert nämlich auch als solche, will sagen: Der Antrieb des Black Night ist rela-tiv laut. Je nach Musik und Pegel kann das durchaus stören.Die Steuerung für die drei umfangreich modifizierten Industriemotoren steckt in

einem soliden Alugehäuse, zur Bedienung braucht‘s sechs große Edelstahltaster. Im Inneren steckt ein Akkupack, eine intelli-gente Ladeschaltung steuert dessen Ener-giegehalt. Der Motor läuft immer über den Akku; die Elektronik bestimmt, wie viel Strom von hinten nachgeschoben wird: Entweder nur so viel, um den Akku zu la-den oder so viel, um die Motoren noch mit anzutreiben.Wer sich ernsthaft für dieses Laufwerk inte-ressiert, der hat erst einmal ein kleines Un-terbringungsproblem zu lösen: Der Raven Black Night will einen satte 80 Zentimeter breiten Stellplatz, da sind herkömmliche Racks meist überfordert, vom Gewicht ein-mal ganz abgesehen. Es gibt allerdings eine recht zuverlässige Möglichkeit, solcher-lei Problemchen schnell zur Nebensäch-lichkeit zu degradieren. Tom Woschnick schickte mir dankenswerterweise zusätz-lich zum Breuer-Arm eine SME-Basis, auf der der bewährte SME 3500 nebst Benz Ace L Platz fand. Vielleicht etwas unter der Würde des Black Night, aber bewährt und bekannt.Der erste Eindruck war, wieder einmal, das genaue Gegenteil von dem was ich er-wartet hatte. Eigentlich ist Katie Meluas „Piece By Piece“ bei uns so „durch“ wie eine Platte nur sein kann, und wir verwen-den sie eigentlich nur noch selten – und dann als bessere Einstellplatte. So auch dieses Mal, aber unmittelbar nach dem Absenken des Arms horchte ich auf: Mono. Du hast irgendwo Mist verkabelt, du Idiot. Ach nee, doch kein Mono. Da kommt ja was von links und rechts. Nur die Stimme, die ist Mono. Ist sie natürlich nicht, aber sie sticht so ungeheuer klar und präzise aus der exakten Mitte zwischen den Laut-sprechern heraus, dass es klingt wie Kurz-schluss zwischen den Kanälen. Oha. „Blues In The Night“ läuft. Eigentlich ein Titel, der bei mir sonst wenig Chancen hat. Aber

Funktioniert hervorragend, ist aber nicht ganz geräusch-

los: die Motoreinheit

Der Breuer Dynamic ist ein traumhaft schöner Tonarm, der auch klanglich eine exzellente Figur machte

Früher gab‘s da Probleme, heut-zutage passen auch breitere Ton-

abnehmer ins Breuer-Headshell

Page 49: Lp409b1

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Unterm Strich …»InAnbetrachtdesUmstandes,dassschonder„normale“RavenACzudenbestenLaufwerkenamMarktgehörtüberraschtes,dassesTWge-lungenist,nochmalseinechteSchippedrauf-

zulegen. Der Black Night spielt sosouveränundplastisch,dassdieAn-zahl der ernsthaften Konkurrentenwohlmarginalseindürfte.

Plattenspieler Test 49

das hier? Das hat ja auf einmal so richtig Atmosphäre, der schleppende Blues schien mir komischerweise noch nie so gelungen wie jetzt gerade. Ja, okay, könnte daran lie-gen, dass das Schlagzeug auf einmal richtig Punch hat, dass Katies zweifellos hübsche Stimme mehr Sex hat als jemals zuvor ... okay, lassen wir laufen.Diese extreme Aufgeräumtheit und Plasti-zität ist das auffälligste klangliche Merk-mal dieses Über-Drehers. Mitunter wird es einem ein wenig Angst und Bange, wenn

wieder einmal weitgehend unerwartetes aus irgend einer Raumecke auf einen ein-stürmt. Tonalität, Dynamik, das interessiert dieses Laufwerk wenig. Das sind Dinge, die Arm und Abtaster liefern müssen. Wie viel da möglich ist, zeigt zum Beispiel das MFSL C 3.5 im Breuer: Diese Kombi hat eine immens dynamische Gangart, spielt aber trotzdem weich und fließend. Und das auf eine so unaufgeregte, gleichzeitig aber total transparente Art und Weise, dass man sich hier ruhigen Gewissens wieder einmal eine Grundsatzfrage stellen kann: Was ist eigentlich alles drauf auf einer Schallplat-te, von dem wir nichts wissen? Der Raven Black Night ist jedenfalls ein geeignetes Werkzeug, Platten auf einem Niveau ab-zuspielen, das vielleicht noch eine Hand-voll Laufwerke auf dem Weltmarkt schafft. Glückwunsch nach Herne.

Holger Barske

Motorelektronik: Der Chip in der Mitte wacht über die Drehzahl

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50 Test LautsprecherSonicsAllegra

Nr_4-2009

Fast wie am Fließband vermag Sonics-Gründer Joachim Gerhard

Lautsprecher zu entwickeln. Und doch erzählt jeder einzelne davon seine eigene Geschichte,

die es stets wert ist, gehört zu werden

Erlebnis-Entspannung

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Lautsprecher Test 51

LP_4-2009

Mitspieler

Plattenspieler:· Acoustic Solid Machine mit SME

M2-12 und Clearaudio Goldfinger

Phono-Vorverstärker:· Malvalve preamp three phono

Vorverstärker:· Malvalve Preamp Three Line

Endverstärker:· SymAsym· Malvalve Poweramp Three Line

Gegenspieler

· B&W Nautilus 803 D· Finite Elemente Modul LS· Lumen White Artisan· Voxativ Aura

In diesem Fall handelt die Geschichte von der Allegra, die im Programm des Bri­

loner Unternehmens mit 6.400 Euro pro Paar preislich schon weit oben steht und nur noch durch die größere Allegria und das Flaggschiff Passion übertroffen wird. Die Allegra als ausgewachsene Standbox zu bezeichnen, wäre dennoch übertrieben, dafür ist das hübsche Konstrukt schlicht und ergreifend zu zierlich: Ihr zweiteiliges Gehäuse erreicht an der höchsten Stel­le gerade den üblichen Meter, Breite und Tiefe sind ebenso überschaubar. Für die ansprechende Optik sorgen auch die di­versen Echtholzoberflächen, die just durch die Furniersorten Markassar, Vogelaugen­ahorn und Kirsche – andere Sorten auf Anfrage gegen Aufpreis – ergänzt wurden. Und das ist nicht die einzige Neuerung bei Sonics: wenn Sie diese Zeilen lesen, hat die GmbH ihre Pforten bereits geschlossen und firmiert am selben Ort als „Quan­tummusic“ weiter. Der Name Sonics geht in die USA (wir berichteten in LP 2/2009) und lebt dort als Sonics LLC in Berkeley in Kalifornien weiter. Dazwischen steht eine enge Kooperation beider Unternehmen, die technische Kompetenz bleibt zudem im Lande. Aber zurück zur Allegra ...Das Volumen des Sockels teilen sich zwei 20­cm­Bässe, im fest montierten Aufsatz arbeitet ein Gespann aus 13er­Mitteltöner und Hochtonkalotte, allesamt von Seas aus Norwegen. Der Membranmaterialmix ist durchaus als außergewöhnlich zu bezeich­nen: Tief­ und Hochton setzen auf Alumi­nium (beim Hochtöner plus Magnesium), der Mitteltöner auf das klassische Papier, in diesem Fall stark nawiförmig (nicht ab­wickelbar = stark gewölbt) und zweifach per Hand beschichtet. Die Hochtonkalotte ist ebenfalls keine „25er“ von der Stange, sondern eine mit 19 mm Durchmesser un­gewöhnlich kleine Kalotte, eingefasst von einer breiten Gewebesicke und damit qua­si eine clevere Mischung aus Ringstrahler und gewöhnlicher Kalotte. Die geringen Maße schieben die Materialresonanz der Metallkuppel weit über den Übertragungs­bereich, die schallerzeugende Sicke gleicht den Flächen­ und damit Dynamikverlust zu großen Teilen aus. Zudem wird die Membran durch das umliegende Gewebe gut bedämpft und verhält sich daher äu­ßerst gutmütig. Der Mitteltöner orientiert sich in Sachen Membran an klassischen Vorbildern, setzt ansonsten allerdings auf aktuelle Technik wie einen luftig gestal­

Der Hochtöner ist eine exotische Symbiose aus kleiner Metallka-lotte und breiter Gewebesicke

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52 Test LautsprecherSonicsAllegra

im Bassabteil, welche die größeren Flächen gezielt bedämpfen. Die Rechnung geht of­fensichtlich auf, denn die Allegra kann mit einem sehr kontrollierten und natürlichen Tiefton aufwarten. Hohe Pegel steckt das Bassquartett ebenfalls klaglos und ebenso kontrolliert weg. Das erinnert mich un­mittelbar an die Wiedergabe eines groß­en Bass­Dipols: extrem sauber, dröhnfrei und sehr gut durchgezeichnet. Die Allegra addiert als I­Tüpfelchen noch den nötigen Druck, der dem Dipol zumindest in vielen Fällen abgeht.Und auch die unterschiedlichen Membran­materialien harmonieren perfekt. Meine anfängliche Angst, dass der Papiermittel­töner gegen seine Alumitstreitern nicht anstinken kann, erweist sich als völlig un­begründet. Im Gegenteil, bilden die Chas­sis der Allegra doch eine äußerst stimmige Kombination, bei der sich in Detailwieder­gabe und Raumabbildung keinerlei Dis­harmonien einstellen. Dem hilft auch der

Pink

Flo

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Gespieltes

Pink FloydWish you were here

Diverse KomponistenWitches‘ Brew

New Symphony Orchestra of London, Alexander Gibson

Depeche ModeSounds of the Universe

AirTalkie Walkie

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teten Korb ohne bremsende Luftpolster. Die bewegte Masse ist gering, der Antrieb kräftig, der Frequenzgang linear und sehr breitbandig – perfekte Voraussetzungen für den Einsatz im Mittelton. Und auch die unscheinbare Aluminiummembran der Tieftöner verdient Aufmerksamkeit. Seas klassifiziert den Zwanziger bewusst als rei­nen Tieftöner und optimiert die Membran daher auf Steifigkeit. Die typischen Mem­branresonanzen des Metalls treten daher sehr deutlich in Erscheinung, beginnen allerdings erst oberhalb von 3,5 kHz und damit weit außerhalb des Einsatzbereichs. Manchmal ist weniger eben mehr, in die­sem Fall ist weniger Mitteltonqualität bes­serer Bass.Um den Rest kümmert sich die ausge­fuchste Frequenzweiche mit viel Know­how. Sie berücksichtigt alle einflussneh­menden Faktoren wie die Frequenzgänge der Chassis im Gehäuse inklusive Beugung, Brechung und Reflexion an Kanten und Flächen und den räumlichen Versatz der Chassis. Zusätzlich sind die Flankensteil­heiten und Filtertypen für jeden einzelnen Übergang gezielt gewählt. Dass dabei nur ausgesuchte Bauteile hoher Qualität zum Einsatz kommen, ist selbstverständlich.Der Ideenreichtum des quirligen Laut­sprechergurus Joachim Gerhard hört hier jedoch noch lange nicht auf. Das Gehäu­se der Allegra ist sowohl in Form als auch in Material clever gemacht. MDF ist im Lautsprecherbau zwar gängig, kommt dem Mann in dieser Klasse aber nicht ins Haus. Das mehrschichtige Multiplex ist das Mit­tel der Wahl, weil leicht, steif und mit guter innerer Dämpfung. Die Beschichtung mit Schwerfolie erledigt den Rest. Und auch für das Bassgehäuse dachte sich der kluge Kopf etwas Besonderes aus. „Das Gehäuse darf nicht zu steif sein“, so Joachim Gerhard, „sonst wirkt es klanglich tot. Das richtige Maß an Dämpfung muss es sein.“ Das kommt in Form von aufgeklebten Kacheln

Messtechnik-KommentarDie Allegra misst sich sehr ausgewogen und ist mit 89 dB an 2,83 V ungewöhnlich wirkungs-gradstark. Bass und Mittelton haben minimal Vorzug vor den Höhen, die kleine Senke bei 4 kHz ist unkritisch, da sie unter Winkel „aufge-füllt“ wird. Der Bass reicht tief und fällt wohn-raumfreundlich leicht ab. Klirr bleibt sehr ver-halten, bei 95 dB stehen sowohl K2 als auch K3 erst kurz vor der magischen 1-Prozent-Marke. Das Ausschwingverhalten ist absolut tadel-los. Nur die Impedanz verlangt mit einigen Bereichen knapp unter 3 Ohm nach stabilen Verstärkern.

Gemessenes

Eine Sockelplatte mit Zwischenlage dient dem Basskorpus als Basis. Ein-stellbare Spikes koppeln definiert an den Boden

Das fest angebrachte Mittel-hochton-Gehäuse ist zwecks

Korrektur des mechanischen Ver-satzes nach hinten geneigt

Page 53: Lp409b1

mechanische Versatz der Chassis auf die Sprünge, der für korrektes Timing sorgt und die Wieder gabe deutlich spürbar auf den Punkt bringt. Auch wenn sich die Konkurrenz ebenfalls durch eine hervor­ragende räumliche Abbildung behaupten konnte, so setzt die Allegra doch noch ei­nen drauf. Aufgestellt nach persönlicher Empfehlung vom Joachim Gerhard – rela­tiv nah am Hörplatz, weit auseinander und recht stark eingewinkelt – ist die klangliche Bühne einfach das kleine Quäntchen rea­listischer und genauer ausbalanciert, was spürbar einen Unterschied macht. So man­chem Titel, der vorher nur gut war, wird plötzlich ein ganz anderes Maß an Leben eingehaucht. Trotz der Ausgewogenheit der Box stellt sich daher ein sehr involvie­rendes, erfahrbares Erlebnis ein. Minimal tendiert die Allegra tonal ins Dunkle, wirkt dadurch aber nur umso edler, angenehm gesetzt und bei allen Pegeln schubkräftig. Leisehörer werden an dieser Box explizit Spaß haben, denn sie transportiert auch weit unter Zimmerlautstärke das kom­plette Spektrum mit allen Details.Mittel­ und Hochtöner treten klanglich vollständig in den Hintergund und ver­schreiben sich uneigennützig der Musik­wiedergabe ohne eigenen Stempel. Das unterstreicht die zeitlich wie tonal große Harmonie der Treiber, die mit geschlos­senen Augen unmittelbar zu einem Ganzen verschmelzen. Und gerade weil sie die Ge­schlossenheit nicht mit Langeweile erkauft, kann die Allegra jeden Tag aufs Neue be­geistern – Erlebnis­Entspannung eben.

Christian Gather

Lautsprecher Test 53

Sonics Allegra

· Preis 6.400 Euro (Paar)· Vertrieb Quantummusic, Brilon· Internet www.sonicsonline.de· Gewicht 26 kg· Garantie 3 Jahre· Chassis 2 x 200 mm Tieftöner 1 x 130 mm Mitteltöner 1 x 22 mm Ringstrahler· B x H x T 225 x 1020 x 345 mm

Unterm Strich …»...DieSonicsAllegraisteinsehrangeklärter,audiophilerLautsprecher,welcherdankseinerhohen Neutralität alle musikalischen Vorlie-benbedient.DasexzellenteGespürfürTimingunddieausgeprägteDetailwiedergabebilden

einensehrstimmigenKontrastzurUniversalität und machen aus derAllegra einen absolut exzellentenAllrounder.

Die beiden Tieftöner arbeiten in einem bewusst schwach bedämpften Gehäuse mit Ge-häusewänden, die per Kachel gezielt stabilisiert wurden

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54 Test VerstärkerMeridianGo2/G56

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Meridian? Sind das nicht die, die mit Horden von Signalprozessoren Heimkinos mit perfektem Surroundsound ausstatten? Für die Sachen wie digitale Raumkorrektur und DSP-Aktivlautsprecher zum täglichen Brot gehören?

Im Tarnanzug

Ja. Stimmt schon. Tatsächlich ist es in erster Linie die nicht zu leugnende Ex-

pertise im Bereich modernster digitaler Signalverarbeitung, die Meridian seinen exzellenten Ruf eingebracht hat. Und der war ein hartes Stück Arbeit, denn immer-hin haben die beiden Firmengründer Alan Boothroyd und Bob Stewart schon in den frühen Siebzigern angefangen, ihre HiFi-Geräte selbst zu bauen; der eine war Indus-triedesigner, der andere Elektronikprofi –

keine ganz unerquickliche Kombination. Und so war der Schritt zur Firmengrün-dung nicht mehr weit. Mittlerweile steht eine unüberschaubare Anzahl von Preisen im Regal, die Liste mit „We did it first“-Lö-sungen ist mittlerweile endlos lang. Bei uns haben es in der Vergangenheit vor allem die Meridian-CD-Spieler zu Ruhm und Ehre gebracht, die es dank massiven Ein-satzes von Hirnschmalz immer wieder ver-standen, sich vom Mitbewerb abzusetzen.

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Im Tarnanzug Verstärker Test 55

LP_4-2009

Mitspieler

Plattenspieler:· Transrotor Fat Bob· TW Acustic Raven Black Night

Tonarme:· SME 3500· Breuer Dynamic

Tonabnehmer:· MFSL C3.5· Benz LP

Lautsprecher:· Lumen White Artisan· Klang + Ton CT230

Lautsprecher:· Ayon Eagle

Gegenspieler

Vorverstärker:· MalValve preamp three line· Chord CPA 2500

Endstufen:· Chord SPM 650· SymAsym

Und jüngst haben die in – wo sonst – Cam-bridge beheimateten Briten mächtig Auf-merksamkeit dadurch erregt, dass sie ein amerikanisches Hightech-Unternehmen namens „Sooloos“ gekauft haben, dass dadurch Aufmerksamkeit erregt hat, dass es ein hochwertiges wie einfach zu bedie-nendes, netzwerkbasiertes Musikwiederga-besystem gebaut hat. Das System halte ich für so spannend, dass ich ihm seinerzeit ein Editorial gewidment habe – wohlgemerkt hier, in der „LP“. Freut mich, dass die Meri-dian-Jungs meine Einschätzung teilen.Ich könnte noch seitenlang über Meridian und Digitaltechnik schwadronieren, aber natürlich ist es nicht das, worum es hier gehen soll. Die Basis alles Digitalen ist das Analoge, und das weiß man bei Meridian

sehr genau. Eben deshalb steckt man dort viel Aufwand in die Entwicklung der ana-logen Signalverarbeitung. Und so gibt es in der hypermodernen Produktpalette auch diese zwei Komponenten: den Vorverstär-ker G02 für 2.900 Euro und die Endstufe G56 für 2.600 Euro. Von der Endstufe ist noch eine leistungsstärkere Version lie-ferbar, angsichts von konservativ ange-gebenen 100 Watt Ausgangsleistung pro Kanal erschien uns die G56 aber mehr als ausreichend.Vor- und Endstufe sind exakt gleich groß und tragen unzweifelhaft die Handschrift eines Gestaltungsprofis. Die Aufmachung geriet extrem wertig, hat aber nicht diese typische „Porno-HiFi-Anmutung“. Will sagen: Hier gibt‘s zwei überaus schlichte schwarze Quader ohne sichtbare Kühl-körper, ohne Tastengräber, und – endlich: ohne blaue Leuchtdioden, die einen spon-tan erblinden lassen, wenn man unvorsich-tig ins Licht guckt. Zwar hat die G56 zwei blaue Leuchtdioden, aber die sind erstens satt tiefblau und zweitens mit ausreichend großen Vorwiderständen gesegnet – vielen Dank dafür.Die Vorstufe wird über sieben Taster und den Lautstärkesteller (der hat auch einen Taster eingebaut) bedient. Nur zwei der

Luxus-Werfer: Die Meridian-Pult-fernbedienung ist auch unter un-günstigen Bedingungen bedienbar

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56 Test VerstärkerMeridianGo2/G56

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Gespieltes

Klaus JäckleUna Hora Espanola

BeirutMarch Of The Zapotec /

Realpeople: Holland

Neil YoungLive At The Fillmore East

Kari BremnesReise

wenn man das braucht. Hinzu gesellen sich jede Menge Anschlüsse, die dem Kom-fort und der Integration des Gerätes in ein modernes Multimedia-Ambiente dienen. RS-232 und USB für den Anschluss an den Computer, das hauseigene Kommunikati-onssystem – so was halt. Uns interessiert vielmehr der Umstand, dass das Gerät tat-sächlich mit einer Phonoplatine ausgerü-stet werden kann; wahlweise gibt‘s eine für MM- oder MC-Abtaster.Das Geräteinnere offenbart einen ziemlich konsequenten Doppelmono-Aufbau, jeder Kanal hat seine eigene Signalverarbeitungs-platine. Beide sind übereinander direkt an der Rückwand angeordnet, das schafft mi-nimale Signalwege zu den Buchsen. Bei Me-

Taster haben eine feste Beschriftung („Home“ und „More“), die anderen ha-ben die Funktion, die das unmittelbar darüber angebrachte VFD (Vakuum-Floureszenz-Display) ihnen zuweist. So kann man auch alle sieben vorhan-denen Eingänge bedienen. Fünf sind direkt im Zugriff, die restlichen beiden über die „More“-Taste. Simpel, selbster-klärend – gefällt mir außerordentlich gut. Und was passiert, wenn man den halbkugelförmigen Lautstärkesteller antippt? Ist doch klar: Das Gerät schal-tet stumm. Genau da muss die Funkti-on hin. Zusammen mit der flexiblen und bestens ablesbaren Anzeige ist das mit das Beste, was mir in Sachen Vorverstärkerbe-dienkonzept je untergekommen ist. Gefällt mir fast noch besser als die Meridian-ty-pische gewaltige Pultfernbedienung. Auch die sieht natürlich nicht ohne Grund so aus und ist so dimensioniert, dass auch Leute ohne Adleraugen zielsicher die rich-tige Taste treffen.Das Anschlussfeld der G02 wuchtet vier unsymmetrische und drei symmetrische Eingänge in die Waagschale. Hinzu gesel-len sich ein symmetrischer und ein un-symmetrischer Hauptausgang plus zwei Aufnahmeausgänge – das ist mal ziemlich luxuriös, zumal sich die Tape-outs auch noch symmetrisch konfigurieren lassen,

Strikter Doppelmono-Aufbau in der Vorstufe: Jeder Kanal hat eine eigene

Signalverarbeitungsplatine. Man sieht‘s hier kaum, weil sie übereinander sitzen

Anschlussvielfalt in jeder Hinsicht: Neben mehr als ausreichend vielen

Audio-Anschlüssen hat die G02 jede Menge Kommunikationsanschlüsse

In Sachen Bedienung absolut nar-rensicher: Die G02 ist mit Blick fürs Wesentliche gestaltet

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ridian ist man Freund symmetrischer Signalverarbeitung, und deshalb werden ankommende Signale auch gleich, so asymmetrisch, in ihr symmetrisches Pendant überführt und weiterverarbeitet. Daraus resultiert ein relativ hoher Schaltungsaufwand, jede Stufe muss doppelt vorhanden sein. Das gilt auch für den Lautstärkesteller, der hier kon-sequent per Chip realisiert wurde; wegen der Symmetrie hat jeder Kanal seinen eigenen Stereo-Pegelsteller. Auch die Verstärkung obliegt weitgehend integrierten Baustei-nen, einzig am Ende des Signalweges scheint eine diskrete Ausgangspufferstufe Einzug gehalten zu haben. Der spei-sende Ringkerntrafo sitzt möglichst weit von der Signal-verarbeitung entfernt und wirkt dadurch etwas verloren – Sinn macht die Anordnung aber in jedem Falle. Was es sonst noch gibt, ist eine Platine für Gleichrichtung und Siebung und eine mit der Digitaltechnik für die Steue-rungsfunktionen. Da wusste jemand ziemlich genau, was er tut – kann man so lassen.Das gilt auch für die Endstufe G56. Mit 108 Watt an acht und 162 Watt an vier Ohm lässt sie sich auch von schwie-rigen Lautsprechern nicht ärgern und kann bei Bedarf noch mehr: Die beiden Verstärkerzüge sind so stabil, dass sie sich zu einer Monoendstufe im Brückenbetrieb ver-schalten lassen. Zu bedienen gibt‘s an der Endstufe nicht viel: Der Netzschalter sitzt hinten, vorne gibt‘s nur einen Standby-Taster. Damit deaktiviert, genehmigt sich das Gerät immer noch elf Watt aus der Steckdose, hält dafür aber ständig einen Teil der Schaltung unter Spannung, was zu minimalen Warmlaufzeiten führen soll.

Die Endstufe ist ein ordentliches Kraftpa-ket. Die Endstufenschaltungen für jeden Ka-nal sitzen direkt auf den Kühlkörpern

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58 Test VerstärkerMeridianGo2/G56

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Meridian Go2/G56

Preis: 2.900/2.600 EuroGarantie: 3 JahreVertrieb: Audio Reference, HamburgTelefon: 040 53320359Internet: www.audio-reference.deB x H x T 440 x 350 x 90 mm Gewicht: 8,5/13,5 kg

Unterm Strich …»VonwegenDigitalspezialisten:Meridianlie-fert mit dieser Verstärkerkombi ein analogesStatementderExtraklasse:DiebeidenGeräte

spielenüberausmusikalisch,homo-gen und gänzlich „undigital“. Einexzellentes Bedienkonzept gibt‘saußerdem.

Anschließen kann man symmetrische wie unsymmetrische Signale, für Lautsprecher gibt‘s zwei Paar ordentliche Klemmen, die so ziemlich mit allem fertig werden, was der Kabelmarkt im Angebot hat. Ein biss-chen Steuergedöns gibt‘s auch, wenn auch nicht so exzessiv wie bei der Vorstufe. Ein Blick ins Innere offenbart, dass auch Me-ridian nicht zaubern kann und es auch hier nicht ohne Kühlkörper geht. Diese werden aber nur mit moderater Verlust-leistung beaufschlagt und müssen deshalb keine Unmengen von Wärme durch die dezenten Lochreihen im Gehäusedeckel ableiten. Daraus dürfen wir folgern, dass es sich hier um ein Konzept mit nicht all-zu viel Ruhestrom handelt, die gemessene Leerlaufstromaufnahme von 36 Watt gibt dem Recht. Das verwundert insofern, als Meridian von einem Schaltungsdesign mit wenig Gegenkopplung spricht. und damit das verzerrungsarm funktioniert, braucht‘s in aller Regel viel Strom. Hier anscheinend nicht, was wiederum dafür spricht, dass hier jemand sein Handwerk versteht – die Verzerrungsmesswerte sind exzellent.Die Meridian-Kombi klingt merklich an-ders als erwartet. Ich will nicht bestreiten, dass ich ein technisch korrektes, sehr gut durchhörbares und strammes Bild erwar-tet hatte, aber den „Gefallen“ tat mir die-se Kombi nur bedingt. Vor allem zeichnet sie sich nämlich dadurch aus, dass Härte und vordergründige Dynamik überhaupt nicht ihr Ding sind. Die Meridians spielen zart, fast ein wenig vorsichtig und über-haupt nicht vorlaut. Das klingt richtig toll und verwundert insofern, als ich mir nicht vorstellen kann, dass so eine Abstimmung das Richtige für aufwendige Heimkino-Setups ist, in denen diese Verstärkertech-nik eigentlich beheimatet ist. Uns soll‘s recht sein, wir erfreuen uns lieber daran, mit wie viel Gefühl die Meridians Klaus Jäckles spanische Gitarrenmomente in den Hörraum tupfen. Das ziemlich genaue Gegenteil von tupfen tut der herrlich alt-modische Elektronik-Track „No Dice“ von der zweiten Scheibe des hervorragenden Beirut-Albums „March of the Zapotec“: Das muss stampfen und rumsen, sonst ist da was falsch. Hier ist nix falsch, die Me-ridians kneten die Bassmembranen höchst überzeugend. Auch hier gilt: Keine Spur

Messtechnik-KommentarWenig Auffälligkeiten gab‘s beim Labordurch-gang der Meridians. Die Vorstufe schafft einen Fremdspannungsabstand von 87,2 Dezibel(A) und eine Kanaltrennung von 86,4 Dezibel. Sie klirrt mit 0,008 Prozent bei einer Ausgangs-spannung von 0,775 Volt. Die maximale Ver-stärkung beträgt 20 Dezibel, die Leistungsauf-nahme erfreulich niedrige 9 Watt.Die Endstufe G56 leistet 108/162 Watt an acht/vier Ohm und glänzt mit einem Fremd-spannungsabstand von 93,1 Dezibel(A) und ei-ner Kanaltrennung von 88,5 Dezibel. Der Klirr-faktor beträgt 0,006 Prozent bei fünf Watt Ausgangsleistung. Im Leerlauf verbraucht das Gerät 36 Watt.

Gemessenes

Die Ausgangsstufe verfügt über diskret aufgebaute Treiberstufen

Kompaktbauweise: Meridian gönnt der G56 acht Leistungs-

transistoren pro Kanal

Die Endstufen kommen mit erstaun-lich wenig Siebkapazität aus ; Lei-

stung gibt‘s trotzdem mehr als genug

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von Härte, von Analyse – die britischen Understatement-Verstärker integrieren das Ganze zu einem höchst vergnüglichen und stimmigen Gesamteindruck. Ein-fach nur Musik machen, ohne Auffälligkeiten, ohne ins Ohr springende Besonder-heiten, das ist es, was diese Verstärker auszeichnet. Die Raumabbildung gerät ein bisschen breiter als üblich, die Präzision leidet aber nicht darunter, zumal sich der Klang hervorragend von den Lautsprechern löst. Sehr gut kann man das bei der Classic-Records-Ausgabe von Neil Youngs lengendärem Konzert im Fillmore East feststellen: Zwar findet hier ziemlich viel Ping-Pong-Stereo statt, aber kein Ping und kein Pong kommt genau aus den Boxen - die sind akustisch nämlich nicht mehr ortbar – sehr gut.Die Qualitäten sind übrigens recht gleichmäßig über Vor- und Endstufe verteilt: Beide sind sich tonal und dynamisch ziemlich ähnlich, man kann durchaus von Familienklang sprechen. Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Hier weiß jemand ganz genau, was er da tut.Bleibt uns noch, dem eingebauten Phonomodul eine Chance zu geben. In Anbe-tracht des Umstandes, dass bis jetzt die Pass XP-15 die Tonabnehmersignale aufbe-reitete, war ein gewisser Rückschritt zu befürchten – und den gab‘s auch. Die eher simpel gestrickte Lösung kann weder dynamisch noch in Sachen Auflösung mit einer guten externen Phonovorstufe mithalten, außerdem limitiert die fest einge-stellte Eingangsimpedanz von 220 Ohm etwas. Trotzdem behaupte ich, dass das für Leute, die nur ab und zu mal eine Platte abspielen wollen, völlig in Ordnung ist. Im Gegensatz zum Gesamteindruck dieser Verstärkerkombi: Mit einem nicht

zu zurückhaltenden Lautsprecher kombiniert, kann das ein klangliches Highlight sein.

Holger Barske

Schlichtheit dominiert bei der Endstufe. Endlich gibt‘s hier mal zwei blaue Leucht-dioden, die nicht viel zu hell sind

Die G56 kann symmetrisch oder unsymme-trisch angesteuert werden, ein zweites Paar Lautsprecherterminals erlaubt Biwiring

Ordentlich, aber nicht sensationell: Die optionalen Phonomodule für die G02 kosten moderate 280 Euro

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60 Test RöhrenverstärkerMastersound230S.E.

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Ein paar von Ihnen werden sich noch erinnern: Der Mercedes 230 SE war Mitte der 60er-Jahre der Einstieg in die Mercedes S-Klasse: Solide Großserientechnik mit einem fantastischen Sechszylinder-motor und dem Komfort und Ambiente der Luxusklasse. Einen ähnlichen Anspruch hat sein Namensvetter bei den Vollverstärkern

Kleine S-Klasse

Bei Mastersound steht die Bezeichnung 230 nicht für den Hubraum, sondern für die zweimal 30 Watt Leistung, die der Verstärker abzugeben in der Lage

ist. „S.E.“ bedeutet „Single Ended“ – die Endröhren arbeiten ohne jegliche Ge-genkopplung, dazu aber noch später. Mastersound – die 16 Jahre junge italie-nische Röhrenverstärker-Manufaktur aus Vicenza – offeriert eine recht große Auswahl an Verstärkern, die alle eines gemeinsam haben: Klassische Röhrenkon-zepte werden behutsam dem aktuellen Stand der Technik angepasst, klanglich optimiert und dann in elegante Gehäuse eingepasst und mit den Holzappli-kationen versehen, die in den letzten Jahren ein Markenzeichen italienischer HiFi-Geräte geworden sind. Neben den großen Geräten mit 845- oder 300B-Endstufenröhren, von deren grandioser Musikalität wir uns gerne verführen ließen, bietet Mastersound aber auch kleinere Verstärkerkonzepte, die auch im preisgünstigeren Bereich kompromisslos auf Eigenständigkeit und Klang set-zen. Beste Beispiele hierfür sind die beiden kleinen Vollverstärker 220 und 230

S.E., den wir uns an dieser Stelle genauer ansehen und -hören. Für gerade einmal 2.750 Euro erhält man einen wertigen und eleganten Röh-renverstärker, der sich, ohne einen einzigen Ton gespielt zu haben,

schon einmal sehr gut im HiFi-Rack macht – edles Holz und per-fekte Verarbeitung bereiten dem Besitzer ebenso viel Stolz und Freude wie ein schönes Auto.

Die zwei Endröhren pro Seite arbeiten nicht etwa im Push-Pull-Betrieb, sondern agieren parallel

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Röhrenverstärker Test 61

LP_4-2009

Mitspieler

Plattenspieler· TW Acustic Raven Black Night

mit Breuer Dynamic und Benz ACE L

· Acoustic Solid Machine mit SME M2-12 und Clearaudio Goldfinger

Phonovorverstärker· Triode Production TRV-EQ3 SE· PS-Audio GCPH modifiziert· Pass XP-15

Lautsprecher· Spendor ST· Voxativ Aura · K+T Minimonitor Thiel

Gegenspieler

Verstärker· Densen B-130· Malvalve Preamp Three

und Poweramp Three· Magnat RV-1

Im Inneren des schweren Geräts steckt ei-nen Menge Eisen: Rechts sitzt unter einer eigenen Abdeckung das Netzteil mit einem entsprechend schweren Trafo – hinten am Gerät unter den charakteristisch runden Abdeckhauben die beiden Ausgangsüber-trager, die natürlich nach einem streng ge-heimen Rezept selbst gefertigt werden. Ob-wohl die beiden „kleinen“ Vollverstärker optisch fast identisch sind und über eine automatische Bias-Schaltung verfügen, die den Ruhestrom selbstständig regelt, hat man sich für den Bau zweier Verstärker entschieden – es würde zwar grundsätzlich funktionieren, alle möglichen Pentoden in einer Schaltung zu betreiben (so etwas ha-ben wir auch schon gesehen) – der Kom-promiss schien den Verantwortlichen bei Mastersound aber als zu mittelmäßig. Und so gibt es eben den kleinen 220 S.E. mit der EL34 und den etwas größeren 230 S.E. mit der KT88 – die Ausgangsübertrager sind für die jeweilige Röhre optimiert. Das macht auch Sinn, denn die beiden Ver-stärker arbeiten parallel single-ended ohne Gegenkopplung. Mit der Parallelschaltung zweier Röhren erzielt man höhere Leistung als mit einer einzelnen Röhre – gegenüber einem Push-Pull-Konzept, bei dem je eine Röhre die positive beziehungsweise die ne-gative Halbwelle des Signals übernimmt, verliert man jedoch an möglicher Leistung. Erschwerend kommt hinzu, dass man sich in Vicenza absolut treu ist in der Einstel-lung bezüglich der Gegenkopplung: Es gibt keine. Klar: Ein Konzept ohne Feedback wird in der Regel am offensten und musi-kalischsten agieren – andererseits erfordert eine solche Schaltung erstens eine hohe Bauteilqualität möglichst ohne Toleranzen und zweitens eine hohe Fertigungsqualität. Beides – das wissen wir – ist bei Master-sound in hohem Maße gegeben – ein Blick in das Innere des „DueTrenta“ untermau-ert es eindrucksvoll: sauber. Der eine oder andere Fan der ganz klassischen Röhren-schaltungen mag eine freie Verdrahtung vermissen – mir gefallen die aufgeräumtem und sauber bestückten Platinen sehr gut – die einzelnen Funktionsgruppen sind so perfekt aufgeräumt, und in einem eventu-ellen Servicefall kann schnell und einfach repariert werden. Die Vorverstärkung er-ledigen zwei ECC82-Doppeltrioden, die Endverstärkung zwei Paare KT88, deren Ruhestrom wie erwähnt von einer kleinen intelligenten Schaltung geregelt wird – auch

das mag den einen oder anderen Puristen verärgern, ich persönlich ziehe es aber tat-sächlich vor Musik zu hören, anstatt mit Schraubenzieher und Multimeter im Inne-ren eines Verstärkers herumzufuhrwerken oder mich des Öfteren über den Klang mei-ner Anlage zu wunderen, der schon wieder zerfasert, weil die Endstufenröhren einem natürlichen Alterungsprozess unterworfen sind und deswegen ihre Parameter ändern. Mit all diesen kleinen Nickeligkeiten muss man sich dank der Regelung nicht mehr herumschlagen. Eingangsseitig bietet der 230 S.E. vier Line-Kanäle, die Lautstärke kann über einen kleinen Geber im passenden Walnuss-holzgewand sogar ferngesteuert werden. An den sehr edlen und soliden Klemmen können Lautsprecher mit vier und acht Ohm Nenn impedanz angeschlossen wer-den – und das wollen wir jetzt auch einfach mal tun.Mit der ab Werk vorgesehenen KT88-Bestückung legt die DueTrenta ordentlich los – an jedem einigermaßen mit Wir-kungsgrad gesegneten Lautsprecher lässt der italienische Beau kein Auge trocken: Opulent und satt musiziert er, kraft- und prachtvoll. Bei Röhrenverstär-kern und gerade bei Single-Ended-Konzepten kann ich mir nicht helfen: Ich höre immer zuerst auf den Tiefbassbereich: Rächt sich hier das Konzept? Genügt die Leistung oder wird es zu dünn? Um es kurz zu machen: Der 230 S.E. gibt sich keine Blö-ße, er lässt die Bässe rol-len und die Bassdrum knallen – Dynamik und Kontrolle gehen Hand in

Klassische Technik auf dem neuesten Stand: Der

Mastersound setzt auf Platinen statt auf freie

Verdrahtung – das dient der Übersicht und ist

allemal servicefreundlicher

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62 Test RöhrenverstärkerMastersound230S.E.Ca

lexi

co/I

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ine

- In

the

Rein

s

Gespieltes

Calexico/IronWineIn the Reins

Jennifer WarnesFamous Blue Raincoat

Tanita TikaramAncient Heart

AC/DCBack in Black

Bruce SpringsteenThe Rising

Johannes BrahmsDie Kammermusik

Antonin DvorákCellokonzert H-Moll,

Mstislav Rostropowitsch, Berliner Philharmoniker,

Herbert von Karajan

Enrique GranadosToday Playing his 1913 Interpretations

Patricia Barber Café Blue

Coleman HawkinsThe Genius of ...

Nr_4-2009

Hand. Oberhalb des farbenreichen Mittel-tonbereichs gibt der DueTrenta auch noch mal richtig Gas: Das schmatzt und flirrt, dass es eine wahre Freude ist – Glanz ist in Hülle und Fülle vorhanden, ohne dass der Verstärker die Feinheiten unterschlägt, die für den Informationsgehalt von Musik so wichtig sind. Im Großen und Ganzen spielt der Mastersound so, wie man sich das von einem richtigen Röhrenverstärker erwartet – viril, satt, opulent, fast ein bisschen über-lebensgroß und immer sehr spannend und unterhaltsam. Dass zwei Seelen in seiner Brust, habe ich durch einen Tipp des deut-schen Vertriebs Rainer Israels erfahren, der mir empfohlen hat, doch einmal einen Satz KT66-Röhren zu probieren, den er mir praktischerweise gleich mitgeliefert hat. Mit der russischen Endröhrenbestückung klingt der DueTrenta ein gutes Stück an-ders als mit den KT88: Jetzt überwiegt eine trockene, fast asketische Präzision, die dem Mastersound ausgesprochen gut zu Gesicht steht. Die Opulenz ist einer Sehnigkeit ge-wichen, die immer noch kraftvoll zu Werke geht, die nicht selbst dafür sorgen möchte,

Messtechnik-KommentarSehr linearer Frequenzgang des 230 S.E. über den gesamten genutzten Frequenzbereich. Der leichte Abfall in Bass und Höhen ist un-kritisch. Ebenfalls hervorragend lesen sich die Werte für Fremdspannungsabstand von knapp 90 dB(A) und Kanaltrennung von 70 dB(A).Der Mastersound bietet an 4 und 8 Ohm bis etwa 10 Watt Leistung einen sehr geringen Klirrfaktor von unter zwei Prozent. Darüber steigen die Verzerrungen lange Zeit sehr mä-ßig an. Für einen Röhrenverstärker im Single-Ended-Betrieb ist dies ein hervorragender Wert! Die Leerlauf-Leistungsaufnahme des DueTren-ta liegt bei 260 Watt, im Betrieb ist dieser Wert allerdings nicht höher.

Gemessenes

Nichts Neues auf der Rückseite, dafür ungemein solide und hochwertig. Die Laut-sprecherklemmen erlauben den Abgriff für 4- und 8-Ohm-Boxen

Ganz klassisches Röhrenverstärkerdesign aus Italien, sauber verarbeitet und mit den traditionellen Holzseitenteilen

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dass es gut klingt, sondern das Wesentliche der Musik aber noch etwas besser freilegt. Der Bass ist dabei etwas schlanker – wohl der etwas geringeren Ausgangsleistung geschuldet, dafür immer noch sehr tief-reichend und präzise. Die Mitten bleiben ausdrucksstark, während die Höhen etwas defensiver kommen als mit den „größeren“ Röhren. Über alles betrachtet finde ich di-ese etwas knochigere Spielweise auf Dauer interessanter und „ehrlicher“ – die Unter-schiede finden jedoch auf so hohem Niveau statt, dass beide Interpretationen volle Be-rechtigung haben – abgesehen davon ist es eigentlich egal, vier Röhren sind innerhalb einer Minute gewechselt, so dass man mit einer überschaubaren Investition in einen Satz Endröhren über zwei verschiedene hervorragende Verstärker verfügt.

Thomas Schmidt

musikalische Perfektion in Vollendung

Lautsprecher aus Stein - musikalische Perfektion

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Robert-Bosch-Strasse 3 50181 Bedburg Tel.: 02272 - 90 49 00Robert-Bosch-Strasse 3 50181 Bedburg Tel.: 02272 - 90 49 00

Röhrenverstärker Test 63

Mastersound 230 S.E.

· Preis 2.750 Euro 2.850 Euro in Klavierlack schwarz· Vertrieb Friends of Audio, Griesheim· Telefon 06155 831732· Internet www.friends-of-audio.de· B x H xT 430 x 200 x 330 mm· Gewicht 30 kg· Ausführungen: Walnuss Klavierlack schwarz

Unterm Strich …»…zeigtderMastersound230S.E.eindrucks-vollseineFamilienzugehörigkeit:Sogehtzeit-gemäßer Röhrenverstärkerbau, der mit den

MittelnheutigerTechnikdieeinzig-artigeFaszinationderglimmendenGlaskolben absolut erschwinglichwerdenlässt.EineechteS-Klasse!

Die kleine Platine ist das Komfort-Herzstück des Mastersound: Hier

wird der Ruhestrom der Röhren automatisch nachgeregelt

Passend zu den Holzapplikationen gibt es eine Funkfernbedienung im gleichen Finish

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64 Test LautsprecherVoxativAura

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Was wir an Lautsprechern in die Finger bekommen, ist üblicher­weise zwei­ oder dreiwegig. Selten verirrt sich auch mal ein Noch­mehr­Wegler in die Redaktion. Und dann gibt es da noch das andere Extrem: Breitbänder. Ungefiltert. Im Horn.

Kontraste

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Lautsprecher Test 65

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Mitspieler

Plattenspieler:· Acoustic Solid Machine

mit SME M2­12 und Clearaudio Goldfinger

Phono-Vorverstärker:· Malvalve preamp three phono

Vorverstärker:· Malvalve Preamp Three Line

Endverstärker:· SymAsym· Malvalve Poweramp Three Line

Gegenspieler

· B&W Nautilus 803 D· Finite Elemente Modul LS· Lumen White Artisan· Sonics Allegra

Gerade Letzteres übt auf den Audio-philen eine ähnliche Anziehungskraft

aus wie die sündige Seele auf den Teufel. Ein hundertprozentig purer Schallwandler, ohne Weiche, ohne Aufteilung der Musik auf mehrere Chassis. Einfach nur Breitbän-der – und Musik. Selbiges beim Gehäuse: weder Energievernichtung durch geschlos-senes Gehäuse noch schwingende Luftsäu-le durch Reflexabstimmung, sondern ein Horn, welches zwischen Treiber und Umge-bungsluft vermittelt (für die Profis: ein Im-pedanzwandler). Einfach nur Lautsprecher pur, so wie es der Verstärker herausgibt. Zu bauen ist so etwas einfach. Die Kunst liegt darin, alle Einzelteile so aufeinander abzu-stimmen, dass sich ein harmonisches Gan-zes ergibt, schließlich fehlen verglichen mit einem konventionellen Mehrwegler fast alle Eingriffsmöglichkeiten zur Nachkor-rektur. Das erfordert größte Sorgfalt und viel Geduld beim Abstimmen jeder einzel-nen Komponente.Genau die ließ Voxativ-Geschäftsführerin und Diplom-Ingenieurin Inès Adler bei der Entwicklung des breitbandbestückten Backloaded-Horns namens Aura walten, welches für 12.500 Euro pro Paar zu erste-hen ist. Unter anderem für die absolut ex-zellente Lackqualität zeichnet ein bekannter deutscher Klavierhersteller verantwortlich, dessen Erfahrungen in Sachen Klangkörper ebenfalls ins Projekt Aura einflossen: Statt den Hornverlauf komplett rund zu gestal-ten, wurde er bewusst in viele kleine, gerade Stücke aufgeteilt. Das vermindert stehende Wellen im Horn, die in einem runden Ver-lauf nicht zu bändigen gewesen wären. Ins-besondere der Bassbereich soll laut Voxativ dadurch gewinnen – ich bin gespannt. Die Grundidee zur Form der Aura fußt auf einem Klassiker der Rearloaded-Hörner, dessen Form und Verlauf in langwierigen Versuchen mit zahllosen Prototypen opti-miert wurde. Zusätzlich hielt der berühmte goldene Schnitt Einzug in das Horn.Hier hört die Kunst allerdings noch lange nicht auf, denn auch die Wahl des Breit-bänders entscheidet über Wohl und Wehe. Auch hier ließ Inès Adler nichts anbrennen und entwickelte den 20-cm-Breitbänder kurzerhand selbst. Für ihn dienten als Basis ebenfalls bekannte Konstruktionen, und auch er wurde in zeitaufwendigen

Versuchen Schritt für Schritt perfektio-niert. Die aktuelle Version namens AC-2.5 basiert auf einem früheren Treiber aus dem Hause Voxativ, der schon so manchem Horn zu einem deutlich besseren Bass ver-holfen hatte. Der AC-2.5 hat ihm eine noch größere Hubfähigkeit und einen erstarkten Neodymmagneten voraus. Für ideale An-triebsverhältnisse sorgen die Unterhang-Schwingspule und die antriebsinterne Unterbindung von unerwünschten Wirbel-strömen. Eine äußerst interessante Idee ist zudem die Zentrierspinne aus Gummi. Sie sorgt nicht nur für die definierte Ruhelage der Membran, sondern verhindert durch sanfte Dämpfung auch das Anschlagen des Spulenträgers bei großen Auslenkungen. Dank hoher Materialqualität gibt Voxativ 10 Jahre Garantie aufs Material, zudem hat es bis dato noch keinen einzigen durch Überlast zerstörten Treiber gegeben.Der Breitbänder wird von Voxativ in di-versen Antriebsvarianten gefertigt, vom modernen Neodym über das sagenumwo-bene AlNiCo bis hin zum äußerst exotischen und hoch spannenden Elektromagneten. Die gelbliche Membran aus Büttenpapier konnte durch gezielte Eingriffe in die Ge-ometrie um den Faktor 20 versteift wer-den, ohne deren Gewicht von nur wenigen Gramm nennenswert zu erhöhen. Selbiges erfuhr auch der Hochtonkegel. Das hat den Frequenzgang des Zwanzigers insbe-sondere im kritischen Mitteltonbereich wesentlich verbessert. Beschichtet wurde das Papier mit einem selbst entwickelten, organischen Lack.

Verschiedene Ausführungen: Der Voxativ-Breitbänder ist mit diversen Antrieben zu haben. Im Vordergrund die Version aus der Aura, links der riesige Elektromagnet-Antrieb

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66 Test LautsprecherVoxativAura

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John

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IV

Gespieltes

Johnny CashAmerican Recordings IV

Patricia BarberCompanion

The WhoWho are you

Kari BremnesLy

Voxativ Aura

· Preis 12.500 Euro (Paar)· Vertrieb Voxativ, Berlin· Telefon 0 30 / 20 29 14 84· Internet www.voxativ.de· Gewicht 45 kg· Garantie 3 Jahre· Chassis 1 x 210 mm Breitbänder· B x H x T 400 x 1100 x 350 mm

Unterm Strich …»...DieVoxativAurastellteineinallenBelangenverbesserte Version des klassischen Rearloa-ded-Hornsdar.DerBreitbänderistzivilisierterundvielseitigergeworden,dasnochkompakteHorngehäuse stellt seine Vorteile deutlicher

herausundseineEigenartenindenHintergrund. Die Kombination istein hochtalentiertes Produkt, des-sen lockere Art zu gleichen TeileninsOhrundinsBeingeht

Messtechnik-KommentarDie Aura ist einer dieser Lautsprecher, die sich deutlich anders messen, als sie klingen. Vom starken Frequenzganganstieg auf Achse ist im Hörraum daher wenig zu spüren, auch von der naturgemäß ausgeprägten Bündelung merken die Ohren weniger als das Mikrofon. Die Hö-hendosis am Hörplatz kann durch das gezielte Einwinkeln „eingestellt“ werden. Der Wir-kungsgrad ist mit 95 dB im Mittel sehr hoch, die Impedanz mit hoher Linearität und 12 Ohm Nennwert extrem gutmütig. Das Ausschwing-verhalten ist horntypisch durchwachsen, wird dafür aber von keinerlei hartnäckigen Reso-nanzen heimgesucht. Klirr gibt es vor allem an K3 wenig, zudem steigt er zumindest bei hifi-delen Pegeln noch nicht an.

Gemessenes

Das Zentrum des Treibers ziert ein vollme-tallenes Phaseplug, das in die Schallabstrah-lung einbezogen wurde und daher auch von leidenschaftlichen Chassis-Fummlern tunlichst in Ruhe gelassen werden sollte. Spätestens hier wird der enorme Aufwand deutlich, der in diesem Treiber steckt. Je-des Einzelteil wurde akribisch untersucht und anschließend optimiert. Dass dabei kein Part mehr von der Stange eines Groß-serienherstellers stammt, versteht sich von selbst, der AC-2.5 ist komplett aus speziell gefertigten Einzelteilen zusammengesetzt und „Made in Germany“.Was an Peripherie noch übrig bleibt, sind die Reinkupferklemmen von Mundorf und die interne Verkabelung von Silent Wire. Ansonsten besteht die Aura nur noch aus ein wenig Dämmung hinter dem Breitbän-der. Und Lack. Dass ein Klavierhersteller seine Finger im Spiel hatte, wird angesichts von 0,6 mm Schichtstärke deutlich, das Voxativ-Logo unterhalb der Hornöffnung liegt als Intarsie unter der Klarlackschicht. An Farben ist zudem alles, was in der RAL-Palette eine Nummer hat, machbar. Und Holzoberflächen gehen natürlich auch.Angesichts des auf die Spitze getriebenen Aufwands für ein Einwegsystem bleibt der Verkabelungstipp von Frau Adler dan-kenswerterweise human: QED Classic-79 für vier Euro pro Meter, versehen mit ver-goldeten Bananensteckern nach Wahl. An

Verstärkern geht alles ab 1 Watt Aus-gangsleistung pro Kanal, egal ob sie von einem Transistor oder einer Röh-re erzeugt werden. Letzteres liegt na-türlich nahe und findet dank hohem Wirkungsgrad und sehr gutmütigem Impedanzverlauf einen perfekten Spielpartner.Wir probierten beides und waren an der Röhre angetan vom sahnigen Schmelz. Ich persönlich hatte aber auch am Schub des knackigen Tran-sistors meinen Spaß. Horntypisch entfacht die Aura im Hörraum auf Anhieb ein loderndes Feuer – im übertragenen Sinne natürlich. Dabei schafft sie den Spagat, gleichzeitig erstaunlich human und zivilisiert zu wirken und sich die typischen Pro-bleme eines Breitbänders im Horn zu verkneifen. Tonal wirkt die Aura weitaus basskräftiger und ausgewo-gener als die Messung vermuten lässt. Wer noch mehr Schub braucht, stellt

Ein Breitbänder, ein Horn und ein bisschen Zubehör – mehr

braucht es für hervorragende Musikwiedergabe offensicht-

lich nicht

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sie weiter Richtung Wand, ansonsten hat Voxativ auch noch weitere Breitbänder im Programm, die mehr bzw. weniger Bass in der Aura generieren – der Kunde entscheidet.Ich war mit der erstaunlich tiefen und ausgewogenen Basswiedergabe sehr zufrie-den, auch in der eher freien Aufstellung in unserem Hörraum. Zudem schüttelte die Aura auch bei niedrigen Lautstärken diesen angenehm lockeren, federleichten

Tiefton aus dem Ärmel, der ein gutes Horn auszeichnet. Selbi-ge Mühelosigkeit zog sich durch den gesamten Wiedergabebereich bis hoch zu den erstaunlich sanften, runden und gut aufgelösten Höhen. Der Stimmbereich kommt breitbandtypisch sehr direkt und prägnant am Hörplatz an, ohne sich frech vorzudrängeln. Die Tonalität ist nach kurzem Einhören, insbesondere für einen ungefilterten Breitbänder, als exzellent einzustufen. Selbst im direkten Vergleich mit superlinearen Standboxen kann sie problem-los bestehen und stempelt diese mit ihrer dy-namischen, musikalischen Ader kurzerhand zum Langweiler ab. Wer seine Musik ohne Filter bevorzugt, ist bei der Aura daher be-stens aufgehoben und findet gleichzeitig einen sehr vielseitigen und unkapriziösen Spielpartner, der einfach nur gut Musik macht.

Christian Gather

Die Schallwand des Horns wurde nach oben verlängert. Für ein Rearloaded-Horn mit der ansprechenden Bassperformance ist die Aura zudem sehr kompakt

Die Mundorf-Reinkupferklemmen sitzen ungewöhnlicherweise oben am Gehäuse. Das ermöglicht einen kurzen Weg zum Chassis ohne Umwege durch den Hornverlauf

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68 Test TonabnehmerPhaseTechP-1G

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Manchmal passiert es doch: Der Anruf, von dem man als

HiFi-Redakteur träumt. Ob ich mit dem ersten in Deutschland

eingetroffenen Phase Tech P-1G spielen möchte? Da muss ich doch gleich mal überhaupt

nicht nachdenken ...

Ganz vorn dabei

Das ist jetzt natürlich auch ein bisschen gemein. Schon das P-3G ist ein so

grandioser Tonabnehmer geworden, dass ich mir gerade zu dem fairen Preis kaum einen besseren Abtaster vorstellen kann. Natürlich liegt das P-1G mit 3.800 Euro da noch einmal deutlich in einer anderen preislichen Liga – dafür muss es aber auch spürbar besser sein. Ich möchte an dieser Stelle noch anmerken, dass ich – im Ge-

gensatz zum Test des P-3G – nicht auf das Vorgänger- beziehungsweise Schwester-modell zurückgreifen kann, sondern den Vergleich unter anderem mit den beiden kleineren Modellen durchführe, die mir dankenswerterweise zur Verfügung stehen. Das erste exportierte System in den Hän-den zu halten, das hat schon etwas. Ob-wohl: Der kleine „Transportkoffer“ aus Kunststoff, in dem das P-1G fertig mon-

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Tonabnehmer Test 69

LP_4-2009

Mitspieler

Plattenspieler· TW Acoustic Raven Black Night

mit Breuer Dynamic · Luxman PD-444

mit Fidelity Research FR64fx· Scheu Premier III mit SME 309

Phonovorstärker· Triode Production · Quad Twentyfour P· PS Audio GCPH· Malvalve Preamp Three Phono

Verstärker· Mastersound 230 S.E.· Densen B-150· MalValve Preamp Three Line

und Poweramp Three

Lautsprecher· Spendor ST· Klang + Ton Mini Monitor TS · Voxativ Aura

Gegenspieler

Tonabnehmer· Phase Tech P-3G· Benz L2 Wood· Miyabi Standard· Van den Hul The Condor

tiert auf der Headshell angeliefert wurde, ist schon ein bisschen seltsam – ich schrei-be dies der Tatsache zu, dass es sich um ein Vorführmodell handelt und gehe jede Wette ein, dass Phase Tech wie immer eine standesgemäße Behausung für die Serien-modelle ihres neuen Flaggschiffs liefern wird – eine schicke Holzschatulle wird es mindestens sein. Vergleicht man die technischen Daten des P-1G mit dem ersten P-1, dann fällt die et-was höhere Compliance bei gesunkenem Eigengewicht auf – nun, das würde ja gut zusammenpassen. Die Daten deuten au-ßerdem darauf hin, dass der Generator des P-1G eine enge Verwandtschaft zum P-3G besitzt – die elektrischen Werte sind nahe-zu identisch. Die Basisplatte ist dafür aus Titan gefräst, der Korpus aus Ebenholz, während man beim ursprünglichen P-1 rotes Sandelholz verwendet. Der Holzkor-pus trägt maßgeblich zu dem gegenüber den P-3-Modellen um 2 Gramm redu-zierten Eigengewicht bei, was gerade in Verbindung mit dem hauseigenen Head-shell aus Duraluminium recht sinnvoll ist – beim P-3 kommen so nämlich vorne am Tonarm gerne mal gut 25 Gramm Masse zusammen. Wie beim P-3G und dem P-1 wird Samari-um-Kobalt als Magnetmaterial verwendet. Phase Tech wendet sich also konsequent wieder hin zu Magneten aus seltenen Er-den – für das „japanische“ Klangdesign sicher keine schlechte Entscheidung. Das Magnetjoch ist aus Permendur, einer Ei-sen-Kobalt-Legierung, die erst sehr spät in die Sättigung gerät und somit das Ver-halten des Magnetfelds nicht beeinflusst. Durch die Optimierung der Geometrie des Magnet-Joch-Systems und dem daraus re-sultierenden stärkeren Magnetfeld konnte die Windungszahl der Spulen noch einmal etwas reduziert werden, was sich im von 5 auf 4 Ohm gesunkenen Innenwiderstand niederschlägt. Dennoch beträgt die Aus-gangsspannung für ein so niederohmiges System gesunde 0,27 Millivolt. Der Nadel-träger aus Bor trägt einen Diamanten, der im Line-Contact-Schliff (0,03 x 0,003mm) ausgeführt ist. So weit die Technik – es folgt die Praxis: An dieser Stelle möchte ich mein übliches Ge-nöle in Richtung Phase Tech loswerden: Die Montage eines Systems ohne eingeschnit-tenes Gewinde ist wie immer recht hakelig, weil man eigentlich drei Hände bräuchte,

um das 3.800-Euro-System ohne beschleu-nigten Puls zu montieren. Nun, wenn man die Schraube von unten durchsteckt und die Kontermutter von oben aufschraubt, dann geht es einigermaßen. Natürlich soll auch das übliche Lob nicht fehlen: Der Na-delschutz Phase Techs ist nach wie vor der massivste, den ich kenne – dazu ist er auch noch völlig problemlos aufzustecken und lässt einen wirklich ruhig schlafen. Die Justage des P-1G ist durch den geraden Korpus recht einfach – möchte man sich am Nadelträger orientieren, muss man eben ein bisschen tiefer in die Knie gehen, da er recht weit hinter der Vorderkante sitzt. Zum Übertrager: Hier möchte ich mich eigentlich kurz fassen – Phase Tech bietet für die P-3-wie für die P-1- Systeme ei-nen jeweils passenden Übertrager an, der nach meinen bisherigen Erfahrungen auf ganz hervorragende Art mit dem ange-schlossenen Tonabnehmer harmoniert. Viel steckt in dem edlen Gehäuse aus Holz und Metall nicht drin – das wahre Herz des Übertragers, die verschachtelten Trans-formatorwicklungen kann man ohnehin nicht sehen. Die erste Runde des Hörtests verlief rela-

Standesgemäß ist auch die Verpa-ckung des großen Übertragers T-1 , mit dem das P-1G perfekt harmoniert

Der komplett überarbeitete Generator des Phase Tech, verpackt in edlem Ebenholz

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70 Test TonabnehmerPhaseTechP-1G

noch ein bisschen wohler: Die Wiedergabe hat auf einmal noch etwas mehr Ecken und Kanten, der Raum gewinnt an Konturen und wirkt noch etwas plastischer und überzeugender – einfach „echter“. Tonal nehmen sich die beiden Phase Techs auch hier kaum etwas, das P-3G ist einen Hauch kerniger, rauer, während das P-1G die et-was verbindlichere, fließendere Spielweise bevorzugt – sehr elegant, sehr unaufdring-lich und dabei unglaublich fein auflösend. Der deutlichste Unterschied zwischen den beiden Markenkollegen ist aber die wun-derbare Feindynamik des neuen P-1G, gegen die das P-3G einfach etwas grober, weniger differenziert wirkt. Kari Bremnes wunderbare Scheibe „Svarta Björn“, deren verzauberte Stimmung viel von fein diffe-renzierten Zwischentönen lebt, wird zum Heimspiel für den neuen Tonabnehmerstar aus Japan, ebenso komplexe Klavierstücke der Spätromantik – die H-moll-Sonate von Franz Liszt hat mich ja schon mit dem P-3G von Stuhl gerissen, mit dem P-1G ist sie einfach atemberaubend und zum Nie-derknien schön. Wieder einmal zeigt sich, dass die letzten paar Prozent Leistung teuer erkauft sind: Das ganz hervorragende Pha-se Tech P-3G kostet nicht einmal die Hälfte des P-1G. Und doch: Die kleinen Nuancen, die das P-1G dem kleinen Schwestermo-dell voraus hat, machen einen ganz großen Tonabnehmer aus.

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Gespieltes

Element of CrimeMittelpunkt der Welt

Kari BremnesSvarta Björn

RadioheadThe Best of

Elvis Costello & The ImpostersThe Delivery Man

Franz LisztKlaviersonate h-moll, Oleg Maisenberg

Antonin DvorákCellokonzert H-Moll, Mstislav Rostro-

powitsch, Berliner Philharmoniker, Herbert von

Karajan

Ludwig van BeethovenSämtliche Sinfonien, Gewandhausor-

chester Leipzig, Franz Konwitschny

Miles DavisSketches of Spain

Oscar Peterson TrioWe Get Requests

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tiv unspektakulär – kein Wunder, musste sich doch das P-1G mit dem P-3G messen, das wie gesagt zumindest recht ähnlich konstruiert ist. Am SME 309, einem un-serer meistgenutzten Test-Tonarme, und direkt mit der MC-Phonostufe verbunden spielt das P-1G unaufgeregt und mit dieser charmanten Lässigkeit, die nur aus großer Souveränität entspringt. Bevorzugte tonale Bereiche gibt es dabei ebenso wenig wie ein Faible für bestimmte Musikrichtungen. Klar: Je anspruchsvoller eine Aufnahme ist, desto mehr Fähigkeiten kitzelt sie aus einem Tonabnehmer heraus, was letztlich doch immer wieder dazu führt, dass ich mit einem sehr guten Tonabnehmer am lieb-sten großorchestrales Material höre, weil ich es einfach mag, dem Spielfluss eines guten Orchesters zu folgen und gleichzeitig nach Lust und Laune die einzelnen Instru-mente herauszupicken und zu verfolgen. Beide Phase Techs erledigen ihre Aufgabe mit gleicher Übersicht und Präzision – tonal fast identisch, das P-1G vielleicht ei-nen Hauch dynamischer und leichtfüßiger. An einem schwereren Tonarm – ich habe hierzu meinen Fidelity Research FR64fx herangezogen – fühlen sich die Phase Techs

Der Übertrager ist – wie bei Phase Tech nicht anders zu erwarten – aus edlen Mate-rialien und hervorragend verarbeitet

Auch die Anschlusspins des P-1G sind beson-ders massiv ausgeführt – die edlen Signale wollen einen standesgemäßen Kontakt

Durch die Kombination von Holz und Titan beim Gehäuse liegt die Masse des Phase Tech bei nur 10 Gramm

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Hören Sie, fühlen Sie die Wiederentdeckung des natürlichen

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unter den Lautsprechern. Ihr Prinzip: Rückbesinnung und

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Line Contact 0,03 x 0,003 mm· Compliance 8 um/mN· Ausgangsspannung

0,27 mV (1 kHz, 5 cm/sek)· Übertragungsbereich 10 Hz -30 kHz· Kanalabweichung bei 1 kHz 1 dB· Empfohlene Auflagekraft

20 mN (17 - 20 mN)· Abschlussimpedanz ab 40 Ohm· Einspielzeit etwa 50 Stunden

Unterm Strich …»…gehtwiedermaleinRiesenkomplimentinRichtungFernost:DieehemaligenDigital-Spe-zialistenhabenunterdemNamenPhaseTech

inzwischeneineindrucksvollesAna-logsortiment geschaffen, dessenunangefochtenes Flaggschiff nunP-1Gheißt.

Auch, wenn es mir verdammt schwer fällt, es zuzugeben: Das P-1G gefällt mir sogar besser als mein altes Mark-Levinson-Miya-bi – vom Charme und der Spielfreude neh-men sich die beiden großen Japaner nichts – von der Definition her, der Genauigkeit und dem Kontrast, ist das Phase Tech eine Nasenlänge vorn. Schließt man den passenden Übertrager Phase Tech T-1 noch in den Signalweg, dann ändert sich die Tonalität ein kleines Stück: Die Höhen wirken minimal dunkler, dafür entfaltet die Phase-Tech-Kombinati-on noch etwas mehr Charisma, Charme und Charakter – vor meinem geistigen Auge entsteht das Bild eines Hörraums mit schweren, englischen Ledermöbeln, Platten- und Bücherregalen aus dunklem Holz und einem offenen Kamin. Verzeihen Sie mir bitte diese weit hergeholte Assozi-ation – aber so stelle ich mir das passende Ambiente für das Hören mit dem P1-G vor – ein in sich absolut stimmiger Genuss auf allerhöchstem Niveau.

Thomas Schmidt

So einfach lässt man sich bei Phase Tech nicht in die Karten schauen – wir genü-gen aber an dieser Stelle der Chronistenpflicht

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Loricraft, EarmarkStockfisch, ATR Mastercut

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Ausgabe Anzeigenschluss Erscheinungsdatum

5/2009 15. 06. 09 17. 07. 09

6/2009 17. 08. 09 18. 09. 09

1/2010 12. 10. 09 13. 11. 09

Termine 2009

LP Markt 4-09 22.04.2009, 16:37 Uhr92

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Händlermarkt 93

LP_4-2009

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Aktuelle Infos unter www.wbt-muenster.deAktuelle Platten unter www.meyerrecords.com

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LP Markt 4-09 22.04.2009, 14:11 Uhr93

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Diese Angebote gelten nur innerhalb Deutschlands, solange der Vorrat reicht. Die Auslieferung der Prämie erfolgt nach Zahlungseingang. Sollte die Prämie vergriffen sein, erhalten Sie eine andere, gleich-wertige Prämie. Mehrfachabos sind nicht möglich. Testabo nur in Deutschland erhältlich. Der Rechts-weg ist ausgeschlossen.

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AntwortAbo-Service LPPostfach 100331D-20002 Hamburg

Telefon: 0 40/4 68 60-52 07Fax: 0 40/34 72 95 17E-Mail: [email protected]

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Eine aus TausendDavid Bowie, die Beach Boys, Harry Belafonte, Black Sabbath, Genesis, Milva, Meat Loaf, Status Quo und Frank Zappa – die Liste von Top-Acts des Musikver-anstalters Sunrise aus Hamburg ist lang. 1973 startete das Familienunterneh-men eine beispiellose Erfolgsgeschichte, die Sunrise einen Platz unter den fünf international führenden Konzertveranstaltern sicherte. Ein Vierteljahrhundert großes Musikgeschäft hat bei Gründer Werner Kuhls aufregende Spuren hinter-lassen: eine riesige Vinyl-Sammlung mit Musik aus den 70ern, 80ern und 90ern! Sie als Abonnent bekommen einen Schatz aus der großen Truhe mit eintausend (gespielten) Platten als Dankeschön. Aber ein bisschen Neugier muss sein: Sie wissen nicht, welchen.

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Page 96: Lp409b1

96 Szene&Events

Nr-4-2009

Termine · Workshops · Produktpräsentationen

Technikabende bei PhonoPhono in BerlinAuch 2009 lädt PhonoPhono zum Technikabend ein: Jeden Freitagabend von 17 Uhr bis 19 Uhr. Geboten werden interessante Vorführungen rund um den Plat-tenspieler und HiFi-Technik. Fachleute geben Einblick in die Welt hochwertiger Musikwiedergabe. Zahlreiche Hörbeispiele machen hochwertige Analogtechnik erfahrbar. Die Technikabende wenden sich ebenso an interessierte Einsteiger wie an erfahrene Profis. Natürlich können Sie auch Tricks erfahren und Tipps bekom-men, um Ihren Plattenspieler noch besser klingen zu lassen. Der Eintritt ist frei.

Termine:

08.05. Phono-Vorverstärker – Phono-Pres unterschiedlicher Preisklassen von führenden Herstellern im Vergleich plus Kombinationsmöglichkeiten

15.05. Alt gegen Neu – Vergleich älterer Plattenspieler mit aktuellen Modellen. Bilden Sie sich Ihre Meinung und hören Sie alte Geräte gegen aktuelle Laufwerke vergleichbarer Preislage

22.05. High-End für Kenner und Genießer – Elektronik, Lautsprecher, Plattenspieler. Wir verführen Sie ins Reich großartiger Musikwiedergabe.

29.05. Plattenspieler justieren – Experten von PhonoPhono zeigen Tricks & Tipps und geben praktische Hörbeispiele 05.06. Preiswerte Plattenspieler im Vergleich – guter Geschmack muss nicht teuer sein 12.06. Tuning-Tips für Plattenspieler – Verbesserungsmöglichkeiten bei Plattenspielern für jeden Geldbeutel und Geschmack 19.06. Neuvorstellungen im PhonoPhono Programm – Erleben Sie unsere Neuzugänge. Wir führen vor und vergleichen mit

bekannten Geräten 26.06. Vinyl gegen CD, SACD & moderne Digital-Formate – Was klingt besser? Analoge Plattenspieler oder

digitale CD-Player? Sind SACD-Player eine Alternative? Was können die neuen Download-Formate? 03.07. Aus Alt mach Neu – Verjüngungskur für Ihren alten Plattenspieler. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit einfachen Mitteln

Ihren (älteren) Plattenspieler klanglich verbessern – mit demonstrierten Tricks und Tipps 10.07. Moderne Plattenspieler im Vergleich – Erleben Sie hochwertige Plattenspieler namhafter Hersteller im direkten

Vergleich. Wir spielen für Sie eine Auswahl aktueller Geräte aus unterschiedlichen Preis- und Qualitätsklassen

Ort: PhonoPhonoBergmannstraße 17 / 1. OG.10961 Berlin (Kreuzberg) Kontakt:Telefon: 030 79741835E-Mail: [email protected]: www.phonophono.de

Linn-Workshop bei HiFi GoglerAm Samstag, dem 20.06.09, geht es bei HiFi & Video Technik Gogler in Freiburg in Zusammenarbeit mit Linn um Musik-Streamer und Schallplattenspieler. Von 10 bis 14 Uhr demonstriert Manuel Neitzel von Linn die Vorzüge der beiden grund-verschiedenen Techniken. Plattenfreunde können sich an diesem Tag zudem an Hunderten von neuen und gebrauchten Schallplatten aus dem großen und gut sor-tierten Angebot von HiFi Gogler erfreuen, welches es zu Sonderkonditionen gibt. Zusätzlich werden (u.a. unverkäufliche) LPs, Zubehör und Linn-SACDs unter allen Teilnehmern verlost. Weitere Infos gibt‘s über die nebenstehenden Kontaktmög-lichkeiten.

Termin:Samstag, 20. Juni 2009, 10.00 – 14.00 Uhr

Ort:HiFi & Video Technik GoglerNiemensstraße 9 79098 Freiburg i. Brsg.

Kontakt:Telefon: 0761 26666Fax: 0761 286251E-Mail: [email protected]: www.hifi-gogler.de

Page 97: Lp409b1

Szene&Events 97

LP_4-2009

Hören im „Hamburger Musikzimmer“Der Schwerpunkt des Angebots liegt beim Wohnraumstudio „Hamburger Musikzimmer“ auf der analogen Musikwiedergabe. Neben hochwertigen Plattenlaufwerken mit adäqua-ten Tonarm-/Tonabnehmerkombinationen werden im Musikzimmer unter anderem Röh-renverstärker, Breitband-, Koaxial- und Elektrostatenlautsprecher (vor-)geführt. Folgende

Marken bilden den Schwerpunkt des An-gebotes: die Produkte vom Auditorium 23 (inkl. Nouvelle Platine Verdier, EMT und A23-Übertrager), Tannoy, Quad Musikwie-dergabe, Rega, Thöress, Ortofon SPU und noch mehr.Daneben ist auch für „Software“ gesorgt, denn es gibt eine reichhaltige Auswahl an Schallplatten (ca. 17.000 Stück). Mit ca. 10.000 Exemplaren nimmt die Klassik-Sparte hierbei den größten Anteil ein. Ter-mine zum Probehören gibt‘s jederzeit nach Vereinbarung.

Analog Spezial zu 20 Jahren Hifi Galerie

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Hifi Galerie Saarbrücken lädt Albert Geissler zu einem Analog Spezial am 30.05.09 in die Hifi Galerie in Saarbrücken ein. Auf dem Pro-gramm stehen Hörvergleiche diverser Plattenspieler aller Preisklassen, unter anderem Re-

son, Rota 1, RH1, Rega P3, Project Anniversery, Music Hall MMF 9 und Linn LP 12. Darüber hinaus dreht sich das Analog Spezial um sinnvolles Zubehör, rich-tige Aufstellung und Justage der Dreher. Alle Interes-senten können ihren Plattenspieler zum Hörvergleich und zur kostenlosen Überprüfung mitbringen.Der Hörvergleich findet an drei hochwertigen Ana-logketten, bestehend aus Almarro Triodenverstärker an Tocaro Breitbandlautsprechern, DNM Elektronik an Rethm 2 1-Weg-Hörnern und Crimson Elektro-nik an Epos Lautsprechern, statt.

Termin:Samstag, 30. Mai 2009, 13.00 – 19.00 Uhr

Ort:Hifi Galerie Albert GeisslerDudweilerstraße 1366111 Saarbrücken

Kontakt:Telefon / Fax: 0681 64030E-Mail: [email protected]: www.hifigalerie.de

Termine:Samstag, 16. Mai 2009, 10.00 – 14.00 UhrSonntag, 17. Mai 2009, 10.00 – 14.00 Uhr

Ort:AUDIOARTS GMBHBäderstraße 754290 Trier

Kontakt:Telefon: 0651 40386Fax: 0651 9940386E-Mail: [email protected]

Air Tight & Odeon bei Audioarts TrierJürgen Fusenig von der Audioarts GmbH in Trier verbindet feinste handgefertigte Pentho-den- und Trioden-Röhrenverstärker von Air Tight mit den eleganten, dynamisch-schnellen

Hornlautsprechern von Odeon und präsentiert das hochmusikalische Ergebnis zusammen mit dem Vertrieb von Air Tight, Axiss Europe, am 16. und 17. Mai in der Bäderstraße 7. Besonders freut sich nicht nur der Veranstalter auf Atsu-shi Miura, das Mastermind von Air Tight, der an beiden Tagen mithören und -reden wird! Herzlich eingeladen ist jeder, der Ohren hat zu hören.Zu weiteren Informationen und der Anmeldung per E-Mail oder Telefon geht‘s über die neben-stehenden Kontaktmöglichkeiten.

Ort:Hamburger MusikzimmerStrohredder 322587 Hamburg

Kontakt:Tel: 040 35714580E-Mail: [email protected]: www.hamburgermusikzimmer.de

Page 98: Lp409b1

98 Plattenbörsen

PlattenbörsenTermine auf einen Blick

Quelle: Vinylnet.deLP verwertet Plattenbörsentermine von Vinylnet.de,

der Online-Informationsquelle rund um Schallplatten und Börsentermine

Datum Land/Ort Location Uhrzeit

Mai 200910-05-09 D – Bonn Brückenforum Beuel 11.00 – 16.00

16-05-09 D – Karlsruhe Badnerlandhalle 11.00 – 17.00

17-05-09 D – Herne Akademie Mont Cenis 11.00 – 16.00

17-05-09 D – Trier Europahalle 10.00 – 16.00

24-05-09 D – Köln Wideroom 10.00 – 16.00

31-05-09 D – Kaiserslautern Kammgarn 11.00 – 17.00

Juni 200901-06-09 D – Frankfurt Jahrhunderthalle 10.00 – 16.00

06-06-09 D – Mannheim Rosengarten 11.00 – 17.00

07-06-09 D – Düsseldorf WBZ 11.00 – 16.00

21-06-09 D – Gießen Kongresshalle 10.00 – 16.00

28-06-09 D – Leverkusen Neuland-Park 11.00 – 19.00

28-06-09 D – Oberhausen Revierpark Vonderort 10.00 – 16.00

Juli 200925-07-09 D – Köln Tanzbrunnen 14.00 – 22.00

LP_4-2009

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Dieses Konzert spielte Neil Young 1971 in seiner Heimatstadt Toronto ein, und zwar alleine. Damit unterscheidet sich diese Aufnahme wesentlich vom 1970er-Konzert im Fillmore East, wo seine Weggefährten von Crazy Horse mit von der Partie

waren. Vielleicht liegt‘s an der Sicherheit der heimischen Umgebung, vielleicht am Songmaterial, vielleicht auch einfach daran, dass Neil Young solo damals wie heute einfach ein Erlebnis war/ist: Dieses Konzert ist meiner bescheidenen Meinung nach so ziemlich das großartigste, was der an großen Momenten nicht eben arme Neil Young je veröffentlicht hat. Die Intimität und Nachdrücklichkeit, mit der er das Publikum hier in seinen Bann zieht, gab es später nicht mehr in diesem Maße. Ein Argument, das allein den Kauf dieses Doppelalbums rechtfertigt: „A man needs a maid“ und „Heart of gold“. Zwei Tracks, die erst später mit dem Erscheinen des Studioalbums „Harvest“ zu Klassikern der Rockgeschichte wurden. Hier sind sie noch unschuldig und unverbraucht. Mehr als eine Gitarre oder ein Klavier braucht Young nicht, um das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Und er-freulicherweise haben wir hier eine so gelungene Produktion vorliegen, dass der Funke auch per HiFi-Anlage überspringt. Die Aufnahme geriet perfekt rauscharm, mit viel Dynamik, super ausbalancierten Klangfarben – kurz: eine der realistischsten Live-Einspielungen in Sachen Rockmusik, die mir je untergekommen sind. So etwas presst man in bewährter Classic Records-Manier in 200 Gramm schweres Quiex-Vinyl; das ist zwar so ziemlich das Teuerste, was man in dieser Hinsicht tun kann, aber hier lohnt sich der Luxus, zumal die Pressqualität makellos ist.

hbu Nie war er so gut wie damals: Neil Young zu Beginn seiner Karriere, auch klanglich überragend

x Reprise

Bestellnr.:43328-1

Neil Young – Massey Hall 1971{ Rock

Rock Plattenrezensionen 99

Polly Jean Harvey – eine Musiker-Persönlichkeit, die zu sperrig ist, um im breiten Mainstream-Musikbusiness große kommer-zielle Erfolge zu feiern. Dennoch: Sie kann auf eine inzwischen recht lange und eindrucksvolle Karriere zurückblicken, solo

oder eben mit ihrem langjährigen musikalischen Partner und Freund John Parish, mit dem sie seit den 80er-Jahren immer wieder musiziert. Viele Fans werden die erste offizielle Zusammenarbeit seit 13 Jahren begrüßen, sorgt doch der Multiinstrumentalist Parish für den nötigen Rockdrive, den viele auf dem letzten PJ-Harvey-Album vermisst haben – White Chalk wurde zwar auch von Parish produziert, war aber vielen zu klavierlastig und nicht konsequent genug.Auf „A Woman A Man Walked By” geht es da schon weitaus ordentlicher zur Sache: Schon „Black Hearted Love“, der Opener, rockt gut los – für Harveys Verhältnisse schon fast eingängig und melodiös – so ein bisschen Björk auf Rock, wenn ich mir den Ver-gleich erlauben darf. Aber keine Sorge, es geht durchaus verstörender und dissonanter weiter. Dabei zeigt die Sängerin die ganze gewaltige Palette ihrer Ausdrucksmöglichkeiten vom lockenden Schnurren bis hin zu vokalen Gewalteruptionen. Und trotzdem – nicht immer können es Harvey und Parish verhindern, dass die kompositorisch schwächeren Songs stellenweise einfach nur nerven – hier ist dann trotz allen Charismas die Kantigkeit zum Selbstzweck geworden und erzeugt keine Faszination mehr beim Hörer. Dennoch, die positiven Eindrücke überwiegen, vor allem auch klanglich – Künstler wie Parish und Harvey haben es nicht nötig, den allgemeinen Loudness War mitzumachen und haben deswegen ein richtig packend dynamisches Album abgeliefert.

tsu PJ Harvey und John Parish rocken wieder – nicht durchgehend auf allerhöchstem Niveau,

aber immer noch so verstörend und faszinierend wie einst

x Label: Universal Island Records

Bestellnr.: LC00407

PJ Harvey & John Parish – A Woman A Man Walked By

Von Neil Young sagte Starpoduzent Rick Rubin unlängst, er sei der größte lebende Musiker; das ist mal eine Aussage von einem Mann, der sie alle kennt, gekannt hat und mit vielen von ihnen höchst erfolgreiche Alben eingespielt hat. Von Classic

Records gibt es derzeit zwei Live-Aufnahmen des frühen Neil Young, anhand derer sich ziemlich gut festmachen lässt, was der Mann schon in jungen Jahren drauf hatte. Da wäre zuerst der Auftritt mit seiner langjährigen Begleitband „Crazy Horse“ im New Yorker Fillmore East anno 1970. Auch wenn man‘s vermuten könnte – das ist keine simple Wiederauflage eines lange aus den Regalen verschwundenen Klassikers, sondern eine relativ neue Bearbeitung von Material aus Neil Youngs persönlichem Besitz, das es zuvor nie als Tonträger gegeben hat. Neil Young anno 1970 – das war in den Köpfen der Leute zunächst erst einmal Crosby, Stills, Nash & Young; dass der Mann auch ohne seine gewohnten „Arbeitskollegen“ begeistern konnte, war ein Umstand, an den sich das Publikum erst gewöhnen musste. Was Young und die damals noch deutlich von Country-Einflüssen geprägten Crazy Horse nicht daran hinderte, im Fillmore East ein Feuerwerk abzubrennen. Das Konzert war seinerzeit in zwei Sessions aufge-teilt, diese Einspielung allerdings spart den Teil aus, bei dem es nichts außer Neil Young solo mit akustischer Gitarre gab. Das macht gar nichts, denn die „lautere“ Session füllt die 200-Gramm-Platte aus Quiex-Vinyl mühelos. Krönender Abschluss: eine 14-Minuten-Version von „Cowgirl In The Sand“.Neil Young gilt als Musiker, dem die Klangqualität seiner Tonträger viel bedeutet. Hier zeigt sich, was er damit meint: Die Scheibe klingt hervorragend, und das ist bekanntermaßen selten, wenn‘s rockig wird – und dazu auch noch live. Trocke, durchhörbar ruhig – so geht das. Von ein paar Fingerabdrücken abgesehen, ist die Scheibe makellos gefertigt und kann bedingungslos emp-fohlen werden.

hbu Der erste einer ganzen Reihe von legendären Live-Auftritten, exzellent eingefangen.

x Reprise

Bestellnr.: 44429-1

Neil Young & Crazy Horse – Live at the Fillmore East 1970

{ Independent Psycho-Rock

{ Rock

LP_4-2009

Page 100: Lp409b1

Nr_4-2009

Rock 100 Plattenrezensionen

Ist ein Musikpreis für ein Album nun Fluch oder Segen? Zu hoffen ist Letzteres, denn mit fünf Auszeichnungen – unter an-derem für das „beste Album“ und die „beste Single“ – war dieses Album der Abräumer der Grammy Awards 2009. Das Ge-

meinschaftsprojekt des ehemaligen Led-Zeppelin-Frontmanns Robert Plant und der Sängerin und Produzentin Alison Krauss entstand wie so oft aus dem Zufall heraus: Man lernte sich bei der gemeinsamen Vorbereitung auf ein Tribute-Konzert zu Ehren des US-amerikanischen Bluessängers Leadbelly kennen. Aus dieser Zusammenarbeit entstand das Album „Raising Sand“ mit insgesamt 13 Songs. Dessen Grundtenor ist eher die Ballade, ab und an lässt sich das Duett aber auch zur flotteren Gangart ver-leiten. Gerade in der heutigen Zeit angenehm ist die durchgängig hohe Substanz der Songs. Mal sind Plants Einflüsse der 60er zu spüren, mal nehmen die Country-Wurzeln von Miss Krauss spürbar Einfluss. Das macht die Songauswahl angenehm bunt und breit, ohne hier wie dort zu sehr in persönliche Vorlieben der Beteiligten abzugleiten. Die vielseitige Stimme von Krauss und das eher hoch angesiedelte Organ von Plant treffen sich zudem auf angenehme Weise in der Mitte und bilden eine äußerst anregende Mixtur.Die Qualität der Aufnahme ist zudem sehr gut. Im direkten Vergleich mit audiophilen Spitzenproduktionen kommt zwar hörbar der Limiter zum Einsatz, für sich genommen ist die „Raising Sand“ jedoch absolut rund und stimmig. Zudem stimmt auch die Anfassqualität: sehr großzügige Schnittbreite, edle Innenhüllen und ein hochwertiges Klappcover mit Liedtexten.

cg

u Ein besetzungstechnisch wie musikalisch gleichermaßen ungewöhnliches wie interessantes Album eines alten Hasen und eines weiblichen Profis des Musikbusiness

x Rounder

Bestellnr.: 11661-9075-1

Robert Plant und Alison Krauss – Raising Sand

Na, wenn das mal nicht wieder schwer Mecker aus der Leserschaft gibt – aber es nützt nichts. Es ist Pop. Verhältnismäßig öder, streckenweise erschütternd flacher Pop. Und das von Ian Gillan. Eben jenem Ian Gillan, der vor etwa 37 Jahren mit seiner Band mit dem nicht gänzlich unbekannten Namen Deep Purple der Welt höchst eindrucksvoll gezeigt hat, wie man Japan rockt. „Made in Japan“ – für mich immer noch eine der besten Live-Aufnahmen aller Zeiten. Okay, bei „Change my ways“ blitzt ganz kurz mal so etwas wie eine echte Stromgitarre auf, für Sekunden auch mal ein Keyboard-Riff, das wenigstens entfernt an die Tastenarbeit von Rick Wakeman erinnert. Die Hoffnung macht „Girl goes to show“ im Anschluss aber sofort wieder zunichte, das Ding kann gar nichts. Schon fast versöhnlich: „Better days“, ein verhältnismäßig geradliniger Blues. Wiederum erstickt der nächste Track, „Deal with it“, aufkeimende Hoffnung. Ian Gillan macht auf Mark Knopfler, und zwar schlecht. Besser wird‘s auch bis zum Ende von Seite zwei nicht. Die Einspielung ist eigentlich ganz in Ordnung, die Fertigungsqualität der Platte hingegen nicht. Was mich etwas erschreckt, denn ich kenne die Fertigung bei Optimal in Röbel an der Müritz (wir hatten mal ein großes Feature darüber im Heft) und ich weiß, dass die das eigentlich können. Unser Rezensionsexemplar kam so versifft aus dem Cover, dass es auch nach einem halben Dutzend Waschgänge noch nicht ganz sauber ist. Das Mittelloch ist so groß, dass ich nicht sagen kann, ob die Platte korrekt zentriert ist. Die Label sind total schief geklebt. Der äußere Rand der Platte ist zu dick, erst ca. 1,5 Zentimeter weiter innen scheint die normale Materialstärke erreicht zu sein. Sehen wir‘s positiv: Immerhin gibt‘s keinen nennenswerten Höhenschlag. Dafür aber auch keine Texte und keine nennenswerten Line Notes. hbu Nee. Gar nicht. Diese Scheibe ist in jeder Hinsicht ein absolutes Trauerspiel.

x e-a-r music

Bestellnr.: 0195371ERE

Ian Gillan – One Eye to Morocco

{ Pop

{ Pop

Studioalbum Nummer sieben der schwedischen Pioniere des mordernen 80er Metal Sounds. So steht‘s auf der Homepage vom Hammerfall. Eine interessante Aussage, wenn man bedenkt, dass die Band 1993 gegründet wurde. Aber sie wird diesem

Anspruch durchaus gerecht. Schon die Aufmachung von „No Sacrifice No Victory“ gefällt: Ein schön illustriertes Klappcover auf dessen Innenseiten sich neben Portraits der Band sogar Songtexte finden. Musikalisch gibt es wenig Neues zu vermelden. Auch dieses Album klingt wie Hammerfall seit dem ersten Album klingen. Mir gefällt der Sound allerdings. Das Album ist insgesamt sehr melodisch, die Riffs sind eingängig, der Rhythmus zwingt zum Fußwippen. Das hat Hitpotenzial! Glücklicherweise kann man Vinyl schlecht im Auto hören, sonst wären spätestens bei Stück vier der Führerschein weg. Das hymnenhafte „Legion“ geht herrlich nach vorn und macht richtig Spaß! Nicht, dass bei den ersten drei Stücken Langeweile aufkommen würde. Im Gegenteil. Mit „Between two Worlds“ hat es an fünfter Position dann aber doch ein ruhiges Stück auf das Album geschafft. Insgesamt geht es danach minimal ruhiger und etwas weniger melodisch weiter. Zum Abschluss gibt es eine Coverversion des the Knack-Titels „My Sharona“. Ein zugegeben sehr dankbares Stück für derartige Unterfangen. Speziell dieses hier hält sich recht genau an die Vorlage, kommt aber, wie nicht anders zu erwarten, im Metal-Gewand daher. Solches Füllmaterial lasse ich mir gern gefallen.Leider wurde auch hier wieder zu einer recht harten Kompression gegriffen. Auch wenn der Erfolg des Albums – es ist auf Platz sieben der deutschen Albumcharts eingestiegen – scheinbar Recht gibt, machen Bands wie Manowar vor, dass es auch anders geht. Die Pressqualität geht in Ordnung, und auch die Zentrierung. Letztere ist zwar nicht perfekt, bleibt aber im Rahmen. msu Macht Spaß, kann man kaufen ... sofern man kein Hardcore-Metaller ist.

x Label: Nuclear Blast

Bestellnr.: 2266-1

Hammerfall – No Sacrifice No Victory{ Power Metal

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Rock

LP_4-2009

Plattenrezensionen 101

Wenn man es sich einmal genauer überlegt: Es gibt tatsächlich keinen anderen Gitarristen auf dieser Welt, der über einen so langen Zeitraum so vielen erfolgreichen Popsongs seinen unnachahmlichen Sound wie Carlos Santana verliehen hat.

Sicher gab es auch Karriere-Durchhänger, aber Santana ist generationsübergreifend populär: Betrachten die älteren der Fans wohl „Black Magic Woman“ als seine bekannteste Nummer, dann kontert die jüngere Generation (die den Klassiker vielleicht gar nicht kennt) mit „Smooth“ oder „Maria Maria“ – und beide haben wohl Recht.Nun aber zu dem 1974er-Live-Album „Lotus“, das lange Zeit vergriffen war und nun als extrem aufwendige Reissue wieder zu ha-ben ist. Wie im Original ist es eine Dreifach(!)-LP geworden, mit einem extrem aufwendigen Klappcover, an dem man erst einmal eine Weile konzentriert herumfalten und -klappen kann, bis man in alle Ecken vorgedrungen ist. So lasse ich mir diese Editionen gefallen, allerdings wird die Scheibe dadurch recht teuer.Musikalisch umfasst die Aufnahme von Carlos und seiner New Santana Band einen guten Querschnitt durch das bisherige Schaf-fen. „Oye como va“ und natürlich das erwähnte „Black Magic Woman“ aus der Feder Peter Greens dürfen da nicht fehlen, machen aber nicht den Hauptteil des Albums aus, das sich eher in langen psychedelischen Improvisationsstrecken ergeht und manchmal leider auch verliert – aber was soll‘s – authentisch ist es allemal. Der Klang des Albums entspricht dem damaligen Stand der Technik – für meinen Geschmack etwas zu hallig, aber immer räumlich und recht druckvoll. Die Pressqualität ist perfekt.

tsu Carlos Santana auf dem ersten Höhepunkt seiner Karriere – dokumentiert in einem epischen Live-Dreifach-Album

x Label: Sony/CBS

Bestellnr.: CBS 66325

Carlos Santana – Lotus

Na, diese Stimme kennen wir doch irgendwoher, da hat er doch noch tiefer gesungen! Richtig: Alex Chilton. Sagt Ihnen nichts? Vielleicht der Name seiner ersten Band: The Box Tops. Na, klingelt es langsam? „The Letter“ hieß die Nummer, mit der Chil-

ton als gerade einmal Siebzehnjähriger seine Gesangskarriere begann. Der Song ist für alle Zeiten geblieben – sonst konnte nicht mehr so viel ans Licht der breiten Öffentlichkeit gelangen.

Dies gilt leider auch für Chiltons Band Big Star, die Anfang der 70er-Jahre gerade einmal drei Alben veröffentlichte, bevor sich die Wege der vier Musiker wieder trennten. Wie es so oft der Fall ist: Später, viel später wurde der künstlerische Wert Big Stars dann doch noch entdeckt: Zahlreiche Künstler der unterschiedlichsten Musikrichtungen haben Songs der Band gecovert (die Palette reicht da von Garbage über Jeff Buckley bis hin zu Vanessa Paradis) – das Rollings Stone Magazine hat die drei Scheiben in die Liste der 500 besten Alben aller Zeiten aufgenommen. Und es gibt sogar so etwas wie ein Happy End: Mit „In Space“ erschien 2005 ein neues Album der Band, im Jahr darauf folgte ein Tribute-Album namhafter Künstler.

Das 1972 aufgenommene #1 Record (die Doppeldeutigkeit dieses Titels wirkt im Nachhinein angesichts der Erfolglosigkeit der Band fast schon tragisch) enthält vor allem eines: Rock´n´Roll. Allerdings nicht in seiner einfachsten, ursprünglichen Version, sondern deutlich verschachtelter, mit zahlreichen, sehr versierten Breaks durchzogen. Dazu gibt es ausgefeilte Gesangsarran-gements, die Assoziationen zu den großen britischen Bands der 60er-Jahre erwecken. In epischeren Momenten wie bei „In the Street“ oder „The India Song“ meint man auch streckenweise die frühen Eagles herauszuhören – die Liste von Anklängen ist bliebeig lang und man beginnt zu begreifen, warum die Band von so vielen Kollegen als wichtiger Einfluss genannt wird. Als be-sonderen Promotion-Gag hat man sich zu einer Pressung auf transparentem Vinyl entschlossen, was mich eher etwas skeptisch machte – die Pressqualität geht aber in Ordnung, die Aufnahme ist für ihr Alter erstaunlich frisch und aufgeräumt.

Gleiches gilt für den Zweitling „Radio City“ aus dem Jahre 1974 – ebenfalls auf transparentem Vinyl. Und auch hier dominiert am Anfang der rockige Stil, es gibt aber auch epische Nummern, die durchaus auch mal an Pink Floyd erinnern („Daisy Glaze“). Im Verlauf des Albums besinnt sich der nach dem Ausscheiden des Co-Bandleaders Chris Belle inzwischen weitgehend allein komponierende Chilton auf perfektes Pop-Songwriting und haut eben mal zwei absolute Klassiker wie „September Gurls“ und „I´m in love with a girl“ raus. Es wird jetzt aber auch wirklich Zeit, diese Band kennenzulernen.

tsu Hochwertige Reissues einer der wichtigsten unbekannten Bands aller Zeiten –

die Suche nach später von anderen Musikern gecoverten Titeln ist wirklich unterhaltsam

x Label: Ardent Records

Bestellnr.: ADS 2803 (#1 Record),

ADS 1501 (Radio City)

Big Star – #1 Record, Radio City

{ Latin Rock

{ Rock

Page 102: Lp409b1

Nr_4 -2009

Rock

Interessante Dinge passieren in vielen Fällen genau dann, wenn sie von jemandem getan werden, der überhaupt nichts mehr tun muss, geschweige denn irgend etwas beweisen. JJ Cale ist so einer. Von vielen prominenten Muikern geradezu kultisch

verehrt, gilt er er als einer der einflussreichsten Rock‘n‘Roller der letzten 30 Jahre. Und das, obwohl er in all der Zeit nur einen ein-zigen nennenswerten Hit hatte – die Rede ist natürlich von „Cocaine“. Und so ist es durchaus möglich, dass das Schaffen dieses Mannes für viele Leute weitgehend im Dunkeln liegt. „Roll On“ wäre da eine hervorragende Gelegeheit, diese Bildungslücke zu schließen. Ist das ein typisches JJ-Cale-Album? Ja und nein. Ja, weil es so gelassen daherkommt, als ob er es im Schlaf eingespielt hätte. Hier ist jemand am Werk, der muss über seine Musik nicht nachdenken, der macht einfach. Das strahlt eine so ungeheure Gelassenheit aus, das muss man einfach gutfinden, auch wenn man musikalisch sonst in anderen Ecken zu Hause ist. Untypisch ist dieses Album deshalb, weil es verspielter und breitbandiger ist als seine Vorgänger. Es geht mit Jazz-Elementen los, und das ist schon ungewöhnlich für JJ Cale. Das legt sich aber schnell wieder, dann wird der Roch‘n‘Roll Folklastiger, aber dichter, inten-siver, als man das so gewohnt ist. Und wenn man sich gerade daran gewöhnt hat, kontert der Mann mit waschechtem Funk. Auch das dauert nicht allzu lange, dann gibt‘s sogar kleinere Ausflüge in die Pop-Welt.Was die Sache rund macht: Die Platte klingt außerordentlich gut. Die Aufnahme hat Drive und Biss, tönt im Bass straff und oben klar und transparent – das erlebt man selten in der weiten Welt der Popmusik. Die Pressung ist zudem ohne Fehl und Tadel, so dass man diese Scheibe rundherum empfehlen kann.

hbu Das ist ein klares „Muss“. Musikalisch souverän, klanglich top.

x Because Music

Bestellnr.: BEC577247

JJ Cale – Roll On

102 Plattenrezensionen

Ein neues U2-Album wird immer sehnlich erwartet – diesmal haben sich die Mannen um Bono vier Jahre Zeit gelassen seit „How to Dismantle an Atomic Bomb“. Zusammen mit den legendären Musikern und (inzwischen vor allem) Produzenten Brian Eno und Daniel Lanois hat man sich wieder zusammengefunden und „No Line on the Horizon“ eingespielt. Wer jetzt befürchtet, das Produzententeam und der Albumtitel stünden stellvertretend für ein episches Cinemascope-Rock-Album für ältere Herren, der sieht sich angenehm enttäuscht. Sicher, auch diese Elemente finden sich wieder auf der neuen Scheibe – Gitarrist The Edge spielt immer noch gerne mit seinem heiß geliebten Echogerät. Aber es gibt eben auch ganz viele mutige Experimente auf „No Line on the Horizon“, für die man U2 auch als Nicht-Fan Beifall spenden muss. So entspannt hat man die Band wohl noch nie gehört, man zitiert sich durchaus selbst, nutzt diese Zitate aber als Basis für neue kreative Prozesse und entwickelt Ideen auf eine Art und Weise weiter, die zu ihrer Zeit wohl einfach nicht möglich war. Mastermind Bono nimmt sich und seinen Weltrettungsauftrag erfreulich weit zurück und das eine oder andere Mal sogar auf die Schippe – wer hätte gedacht, dass der Mann über so etwas wie Humor verfügt? Zwischen heftig produzierten Krachern wie dem Titeltrack blitzen immer wieder spartanische Kleinode wie das vertrackte und fast improvisiert wirkende „Fez – Being Born“ heraus – die Scheibe bleibt durchgehend abwechslungsreich und voll überraschender Wendungen. Erfreulich auch, dass das erfahrene Produktionsteam um Brian Eno sein Knowhow so eingesetzt hat, dass neben komplexen Arrangements auch zumindest noch eine gewisse Dynamik aus den Rillen tönt. Die Pres-squalität ist einwandfrei.

tsu Nicht nur für U2-Verhältnisse ein sehr spannendes und hochkreatives Album – so darf es gerne weitergehen

x Label: Universal Island

Bestellnr.: LC 00268

U2 – No Line on the Horizon

Puuhh, wann habe ich mir die letzte Whitesnake-Platte gekauft ... das muss so Mitte der Achtziger gewesen sein, als sich meine Deep-Purple-Leidenschaft auch auf sämtliche Nachfolgebands ausgeweitet hatte. Aber ernsthaft: David Coverdale hat

damals ein paar bemerkenswerte Alben eingespielt, meiner Meinung nach vor allen anderen die grandiose „Live ... in the Heart of the City“ – auf der ohnehin die halbe Deep-Purple-Mk.III-Besetzung mitmischt. Ab dem 1987er-Album hat die Kommerziali-sierung und damit der künstlerische Abstieg begonnen, trotz namhafter Mitstreiter wie Steve Vai. In den letzten Jahren war es ruhig geworden um David Coverdale; Gerüchte, der Kettenraucher hätte seine Stimme verloren, machten die Runde.2008 meldete sich die Bluesrockröhre eindrucksvoll zurück: „Good to be bad“ heißt das jetzt auch auf Vinyl erhältliche Album, auf dem Coverdale mit neuer Mannschaft sein Comeback feiert. Vor allem Gitarrist Doug Aldrich bringt mit seinen knüppelhar-ten Bluesriffs ordentlich Schwung in die Bude – die obligatorischen Schmachtballaden haken wir dagegen als Quotenbringer ab, wenn auch sie es voraussichtlich wieder sein dürften, die nach und nach als Single und Video veröffentlicht werden oder wurden. Ansonsten knüpft man an die Wurzeln Whitesnakes an – will heißen: Viel Bluesrock, wenig allzu glatter Mainstream, was leider nicht für den Sound des Albums gilt, der teilweise arg leblos durch zuviel Kompression wirkt. Schade, denn die Pressqualität ist recht ordentlich. tsu David Coverdale besinnt sich in reiferen Tagen auf seine Bluesrock-Wurzeln und lässt die ganz

schlimmen Tage des Mainstreams hinter sich.

x Label: Steamhammer

Bestellnr.: SPV 98131

Whitesnake – Good to be Bad

{ Ein bisschen Rock

{ Gereifter Stadionrock

{ Schweine-Bluesrock

Page 103: Lp409b1

Rock Plattenrezensionen 103

Das Jahr 1969 stellte eine Zäsur in der Karriere des amerikanischen Musikgenies dar. Seine Stammformation Mothers of In-vention schickte Zappa bis auf zwei Musiker in den Zwangsurlaub und nahm mit Freunden und Studiomusikern das Album

„Hot Rats“ auf, das sich auch musikalisch deutlich von früheren Alben abhebt. Bemerkenswert für den technisch Interessierten: „Hot Rats“ ist eines der ersten Alben überhaupt, das mit einer 16-Spur-Bandmaschine aufgenommen wurde. Zappa nutzte dies auch ausgiebig für die Bläserarrangements, die einige der Nummern garnieren. Ansonsten handelt es sich um sechs mehr oder weniger lupenreine Jazzrocknummern mit ausgedehnten Improvisationsteilen, in denen der Meister selbst zeigt, was für ein unglaublich versierter Gitarrist er sein konnte. Fünf der Stücke sind rein instrumental, während in „Willy the Pimp“ niemand Geringeres als Captain Beefheart für die „Titelrolle“ gewonnen werden konnte, der mit seiner unnachahmlichen Stimme einem Kunden sein Mädchen anpreist. Die vorliegende Reissue von Classic Records ist aufwendig gestaltet: originales Klappcover, Pres-sung auf 200-Gramm-Vinyl. Das Album wurde natürlich remastered und natürlich von niemand Geringerem als Bernie Grund-man, der aus dem immerhin 40 Jahre alten Mastertape einen erstaunlich frisch und dynamisch klingenden Sound holt. Die Pressqualität ist ohnehin einwandfrei.

tsu Erste ernst zu nehmende Jazzrockexkursion Zappas, musikalisch und klanglich voll auf der Höhe

x Label: Barkin Pumpkin records

Bestellnr.: RS6356

Frank Zappa – Hot Rats

Dieses Album stellt auf zweierlei Weise einen großen Einschnitt in der Geschichte von „The Who“ dar: Nur drei Wochen nach der Veröffentlichung verstarb die Schlagzeug-Ikone Keith Moon, was den Sound der Band grundlegend verändern sollte.

Zudem weist „Who are you“ einige der komplexesten Songs auf, die Townshend jemals für das Quartett schrieb (Anspieltipps: Had enough, Music must change, Guitar and pen), eine Melange aus den verschiedenen Rockmusikstilen Ende der 70er. Auch bei den Fans kam das Album sehr gut an, erreichte im Erscheinungsjahr 1978 gleich Platz zwei der US-Billboard-Charts.Moons schwindende Gesundheit macht sich auf einigen Tracks bereits bemerkbar, und doch knüpft der kraftstrotzende Titel-song „Who are you“ an Moons Leistungen von früher an, übertrifft sie gar. TV-Junkies wird der Song vor allem als Titelmusik der TV-Serie CSI – Las Vegas etwas sagen.Alles in allem hinterlässt das Album den Eindruck, dass „The Who“ sich nach „The Who by numbers“ (1975) und diversen Soloprojekten musikalisch ein ganzes Stück weiter bewegen und die Fühler in verschiedene Rockmusikrichtungen ausstrecken. Townshend experimentiert unter anderem mit Streicherarrangements, Daltreys Gesang ist je nach Charakter des Songs mal zu-rückhaltend („Love is coming down“), mal äußerst kraftvoll („Who are you“). Der Tod Keith Moons setzt der Experimentierfreude ein jähes Ende, von dem sich die Band mit den Anfang der 80er-Jahre erscheinenden Nachfolgealben „Face Dances“ und „It‘s hard“ nicht mehr wirklich erholt. So weht über dem Albumcoverfoto der noch vollzähligen „Who“ ein Hauch von Endlichkeit.Nicht nur für Fans der britischen Truppe ist „Who are you“ daher absolut Pflicht, insbesondere in dieser äußerst edlen 200-g-Pressung von Classic Records.

kgu Ein denkwürdiger Meilenstein der früheren Mods und heutigen Rocker

x Polydor

Bestellnr.: 2490 147

The Who – Who are you

{ Jazzrock

{ Rock

Die große Auswahl für den Analogfan!

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jpc_LP_0409 14.04.2009 12:13 Uhr Seite 1

Page 104: Lp409b1

Nr_4-2009

Pop

Über ein Live-Album zu schreiben, ist immer etwas schwierig. Es gibt in aller Regel keine neuen Stücke und wenig neue Erkennt-nisse. So auch hier. „Made in Hong Kong ...“ ist das erste Nightwish-Live-Album mit der neuen Sängerin Anette Olzon und mehr als professionell gemacht. Die Live-Tracks wirken so routiniert, dass es schon fast langweilig wird. So richtig Stimmung will jedenfalls nicht aufkommen. Das mag, zumindest teilweise, an der recht gründlichen Summenkompression liegen.Lediglich die ersten acht Tracks sind live, wobei auch diese nicht allzu sehr danach klingen. Das Publikum ist sehr in den Hin-tergrund gemischt, vom Raum ist auch wenig zu hören. Schade. Die abschließenden drei Studiotracks beinhalten ebenfalls nur Material, das bereits vom letzten Studioalbum „Dark Passion Play“ beziehungsweise der Singleauskopplung „Amaranth“ (While Your Lips Are Still Red) bekannt ist. Wenigstens versucht die „neue“ Sängerin sich nicht an Stücken, die für Tarja geschrieben wurden. Das, da bin ich mir ziemlich sicher, würde gründlich schiefgehen. Ich will keinen Hehl daraus machen, dass ich kein Fan von Anette bin. Dieses zierliche Stimmchen kann mit Tarja einfach nicht mithalten. Aber gut, Vorurteile beiseite geschoben, Plat-te auf den Dreher, ein gründlicher Rechtsdreh am Lautstärkeregler und ... oh je, da hätte ich die Vorurteile auch gleich draußen lassen können. Der Gesang von Anette Olzon klingt teilweise so sehr nach Pop, dass man meinen könnte, die Gute wäre aus einer dieser neumodischen Castingshows entsprungen. Da hilft auch die markant düstere Stimme von Marco nicht mehr viel.

msu Für ein Livealbum geht die Qualität der Aufnahme mehr als in Ordnung. Die Pressqualität ist sehr gut, die Scheiben sind

eben und die Zentrierung stimmt. Ein positives Beispiel für die Pressqualität aktueller LPs. Wenn da nur nicht die anderen Macken wären.

x Label: Nuclear Blast

Bestellnr.: 1196-1

Nightwish – Made in Hong Kong (and various other Places)

104 Plattenrezensionen

Klaus Jäckle ist unter Fans der Konzertgitarre kein Unbekannter. Der Nürnberger mit klassischer Ausbildung und einem Faible für südamerikanische und spanische Werke gilt als exzellenter Techniker, der mit seinem Können dem Vernehmen nach

schon Herbert von Karajan und die Prinzessin von Tonga beglückte. Neben zahllosen Auftritten überall auf der Welt zeugen mittlerweile siebzehn Alben vom umtriebigen Schaffen des Künstlers. Unlängst kam eins dazu, und das lag daran, dass Erlan-gen nicht weit von Nürnberg entfernt ist – Clearaudio-Chef Peter Suchy entdeckte den Gitarristen und beschloss alsbald, den Virtuosen auf Vinyl zu bannen. Gemeinsam mit Aufnahmeleiter Heinz Wildhagen fand man sich im Herbst 2008 im Reitstadl in oberpfälzischen Neumarkt ein, um Jäckle aufs Analogband zu bannen: pur, ohne große Studiotricks, unverfälscht. Jäckle stellte zu diesem Zweck ein Programm aus vorwiegend spanischer Musik zusammen. Es einfach „Flamenco“ zu nennen wäre wohl unpassend, zu vielfältig ist das, was Jäckle dort eingespielt hat. Tatsächlich präsentiert er einen interessanten Stilmix, der zwar immer von andalusischer Impulsivität, aber durchaus von anderen Einflüssen als dem Flamenco geprägt ist. Das ist keinesfalls schwer verdauliche Kost und zeigt ziemlich gut, wie viel Raum ein so kompaktes Instrument wie eine Konzertgitarre füllen kann. Die Aufnahme geriet dynamisch sehr gut, für meinen Geschmack hätte es noch in bisschen weniger Hall sein dürfen. Ich will aber nicht ausschließen, dass der vom Aufnahmeort kommt und nicht elektronisch hinzugefügt wurde. Wie bei den Clearaudio-Pro-duktionen üblich, ist die Fertigungsqualität der 180-g-Platte makellos, einzig das Grundrauschen dürfte etwas niedriger sein.

hbu Reife Meisterleistungen spanischer Provenienz auf der Konzertgitarrex Clearaudio LP83051

Klaus Jäckle – Una Hora Espanola

Dass der Film zu diesem Soundtrack schon einige Jährchen auf dem Buckel hat, tut der Qualität dieser limitierten 180-Gramm-Edition keinen Abbruch. Das isländische Drama „Angels of the Universe“ aus dem Jahr 2000, welches mehr als die Hälfte

der isländischen Bevölkerung in die Kinos lockte, erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der langsam in den Wahnsinn abgleitet. Der Filmmusik-Komponist Hilmar Örn Hilmarsson begleitet den Abstieg mit ruhigen, getragenen Melodien, garniert mit psychedelischen Elementen. Musikalisch bewegen sich die Inhalte mit teils naturbelassenen, teils elektronisch bearbeiteten Instrumenten und dezenten Synthesizer-Soundteppichen irgendwo zwischen handgemacht und Elektro. Das ist auch ohne Film interessant, weil inhaltlich abwechslungsreich und substanziell genug, um mehr als nur Begleitung zu sein. Manchmal ziehen einem die traurig singenden, elektronisch zum Leiden verdammten Violinen und wild zwischen den Lautsprechern springende Schlagzeugattacken aber die Plomben aus den Zähnen – man mag‘s oder man mag‘s nicht, aber es lässt auf keinen Fall kalt. Ein Wörtchen mitzureden haben dabei auch die durchgehend sehr gute Klangqualität und Dynamik der Scheibe.Interessant wird es zudem nochmal bei den letzten beiden Stücken des Soundtracks. Hier kommt der stilistisch ähnlich ope-rierende Sigur Rós mit seinem elfenähnlichen Gesang und seinen typischen Post-Rock-Elementen mit ins Spiel. Hardcore-Fans kennen die Stücke „Bíum bíum bambaló“ und „Death announcements and funerals“ bereits von der B-Seite der Singelauskopp-lung des Songs „N batterí“ von Sigur Rós. Auch er hält die traugrig-getragene Note des Soundtracks aufrecht – ein Erlebnis der etwas anderen Art.

cg

u Psychedelischer Esoterik-Soundtrack zu isländischem Drama als limitierte Vinyl-Version

x Fat Cat

Bestellnr.: FATOST-LP01X

Hilmar Örn Hilmarsson & Sigur Rós – Angels of the Universe

{ Symphonic Metal

{ Akustikgitarre

{ Psychedelik-Esoterik

Page 105: Lp409b1

2LP Direct to Disc 45rpm GN 1041

PERCUSSION DIRECTLarry Karush Ensemble/Bill Cunliffe & Paulihno Da Costa

Vertrieb und Händlernachweis für Deutschland: Fenn Music Service GmbHBundesstr.4 • 21521 Dassendorf • T:04104/96 00 11 • F:04104/96 00 13 • E:[email protected]

2LP 45 rpm GN 1043

JUNG TRIODvorak Trio in F Minor,Opus 65

2LP 33 rpm GN 1042

JACINTHAThe Best Of Jacintha

1LP 33 rpm GN 1038

IKE QUEBECBossa Nova Soul Samba

1LP 33 rpm GN 1039

STANLEY TURRENTINE &THE THREE SOUNDSBlue Hour

2LP 45 rpm GN 1040

JACINTHAGoes To Hollywood

2LP 45 rpm GN 1028

RAY BROWNThe Red Hot Ray Brown Trio

2LP 45 rpm GN 1029

ERNESTINE ANDERSONNever Make Your Move Too Soon

2LP 45 rpm GN 1035

ANTHONY WILSONNONETPower Of Nine

2LP 45 rpm GN 1037

LAUREN WHITEAt Last

2LP 45 rpm GN 1001

JACINTHAHere's To Ben

2LP 33+45rpm GN 1002

ROY GAINESI Got The T-Bone Walker Blues

2LP 33+45rpm GN 1005

JAY McSHANNWhat A Wonderful World

2LP 45 rpm GN 1020

STAN GETZSpring Is Here

2LP 45 rpm GN 1022

EDEN ATWOODThis Is Always

2LP 45 rpm GN 1026

JACINTHAThe Girl From Bossa Nova

GROOVE NOTE True AudiophileDiese und viele andere audiophile Tonträger präsentieren wir auchauf der High End in München vom 21.–24. Mai 2009. Besuchen Sieuns in Halle 3, Stand B008 sowie jederzeit auf www.fenn-music.de.

WE’RE ONLY IN IT FOR THE MUSIC!

Page 106: Lp409b1

Nr_4-2009

Pop

Und noch ein Musician´s Musician: Antony Hegarty ist für den Insider der wohl schillerndste Sänger, der momentan Tonträ-ger veredelt – die Liste seiner Kooperationen der letzten fünf Jahre reicht von Boy George über Lou Reed bis hin zu Herbert

Grönemeyer (!). Dass da vier Jahre seit dem letzten Album seines eigenen Bandprojekts ins Land gingen, ist nur zu verständlich. Nun, das Warten hat ein Ende und vielleicht wird jetzt auch in Deutschland ein paar mehr Leuten deutlich, warum Antony unter Audiophilen in Großbritannien schon lange als heißer Anspieltipp gilt. Seine Songs sind sehr behutsam mit einer fast klassischen Besetzung instrumentiert, fast immer sehr langsam und fast zerbrechlich arrangiert. Darüber entfaltet sich der einzigartige Gesang Antonys: Meist im Falsett, immer etwas knödelig und voll Vibrato – wer dies nicht ertragen kann, für den bleiben Antony and the Johnsons für immer verbotenes Terrain. Alle anderen werden mit absoluter Sicherheit hingerissen sein von der verletz-lichen Offenheit und Schönheit des Gesangs, der Texte und der Musik, die ätherisch, feinsinnig und anrührend aus den Boxen perlt. Das ist Musik für einsame Abende in dunklen Räumen, für lange nächtliche Autofahrten, ohne jemals anzukommen. Antonys Texte sind es ebenfalls wert, genauer betrachtet zu werden – man hat immer das Gefühl, einen Menschen ohne jeden Filter zu betrachten. Das Album ist wie gewohnt liebevoll und künstlerisch gestaltet – klanglich ist es ohnehin allererste Sahne; aufnahme-, produk-tions- und presstechnisch gibt es absolut nichts auszusetzen, außer, dass es viel zu kurz ist.

tsu Auch der Zweitling von Antony and the Johnsons bietet wunderschöne minimalistische Perlen der Popmusik.x Label: Rough Trade

Bestellnr.: RTRADLP443

Antony and the Johnsons – The Crying Light

106 Plattenrezensionen

Bill Callahan lässt sich durchaus mit dem an anderer Stelle in diesem Heft rezensierten Bonnie „Prince“ Billy vergleichen – nur, dass Billy schon von Johnny Cash gecovert wurde. Auch Callahan hat unter verschiedenen Namen veröffentlicht, auch er ist

ein Pionier des LowFi-Sounds und liegt mit seinen Kompositionen meist auf der eher dunklen Seite des Lebens.Und auch sein aktuelles Werk wirkt im Vergleich zu den meisten Vorgängern opulent und bei aller melancholischer Grundstim-mung deutlich positiver.Dabei hört man zwischen den Zeilen, die Callahan-typisch wieder eher spärlich ausfallen, wenn man will, immer noch die ganze musikalische Geschichte des inzwischen 42-jährigen Musikers heraus – das Ganze ist nur zu einem neuen Gesamtklang zusam-mengewachsen, der reifer und gelassener wirkt als auf den früheren Smog-Alben. Mit seinen musikalischen Mitstreitern schafft Callahan eine schwebende, immer leicht melancholische Atmosphäre, in der er mit seiner sonoren Stimme seinen Gedanken Ausdruck verschafft – die Texte sind in all ihrer Kargheit beispiellos schön und intel-ligent – her lohnt das genaue Hinhören! Vielleicht wird Rick Rubin ja durch diese Scheibe auch auf Bill Callahan aufmerksam und lässt Neil Diamond einen Song covern – verdient hätte er es allemal. Klanglich wird die Platte den feinen Arrangements gerecht, das ist sauber produziert und behält einen durchsichtigen Klang. tsu Reifes Werk eines nachdenklichen Musikers, der langsam mit sich selbst ins Reine kommt

x Label: Drag City

Bestellnr.: DC385

Bill Callahan – Sometimes I wish we were an Eagle

Eine Doppel-LP von einer der richtig großen Bands direkt zur Erstveröffentlichung – das ist nicht alltäglich. Und direkt zum Ein-stieg in den ersten Titel „In chains“ zeigen Depeche Mode auf ihrem frisch erschienenen „Sounds of the Universe“ nicht nur,

wie sie die Meister des ernsthaften Elektropop geworden sind, sondern auch, dass sie es auch nach fast 30 Jahren immer noch drauf haben. Abwechslungsreiche Elektro-Elemente, eingängige Melodien und treibende Beats kombiniert das englische Trio unverwechselbar und immer mit so viel Anspruch, um im schnelllebigen Pop-Markt souverän den Kopf über Wasser zu halten. Daran wird auch dieses Album nichts ändern, nicht zuletzt dank der Mitarbeit von Produzent Ben Hillier, der schon das erfolg-reiche „Playing the angel“ produzierte. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger wirkt „Sounds of the Universe“ allerdings ein gutes Stück flüssiger und treibender. 13 Titel im bekannten Depeche-Mode-Stil machen auf Anhieb an, nicht zuletzt unterstützt durch massiv-tiefe Bässe, vielseitige Klang- und Stimmenspielereien – Anspieltipp: „Little soul“. Und wer hätte gedacht, dass ein Album zu Zeiten der schon mehrfach totgesagten Schallplatte mal als Vinyl-Version mit beiliegender CD kommt? Das Klappcover nutzt die Band für ein paar Infos und große Bilder, Songtexte gibt es auf den Innenhüllen der beiden Scheiben. Meist drei, maximal vier Songs pro Seite sind zudem äußerst großzügig für eine am Massenmarkt orientierte Produktion – mehr davon!Depeche-Mode-Fans kaufen sowieso und werden nicht enttäuscht, auch allen Neueinsteigern und Elektro-Fans kann ich die Musik des Trios aber nur wärmstens ans Herz legen – eine stimmigere Mischung von Pop- und Elektro-Elementen findet man sonst nirgends.

cgu Ein rundum stimmiges Release der Elektropop-Größen in technisch wie klanglich toller Qualität - kaufen!

x Mute / Stumm

Bestellnr.: 300

Depeche Mode - Sounds of the Universe

{ Kammer-Popmusik

{ Independent Pop

{ Edel-Elektro

Page 107: Lp409b1

Pop

LP_4-2009

Plattenrezensionen 107

Erlend Oye ist Musikfreunden ein Begriff. Der Chef der Kings of Convenience hat vor einem Jahrzehnt maßgeblich an der New-Folk-Bewegung mitgestrickt und ein paar wunderbare Alben veröffentlicht. Seine geografische Wahlheimat heißt in-

zwischen Berlin, seine musikalische „The Whitest Boy Alive“, mit der er nun den Zweiteing „Rules“ präsentiert. Was ist das nun für eine Musik, die uns das Quartett da präsentiert? Zulässig sind auf jeden Fall Assoziationen zur Lounge Musik, die uns mehr oder minder originell des Nächtens von diversen Radiosendern präsentiert wird – die Arrangements sind bei „Rules“ allerdings sparsamer (auf Overdubs wurde komplett verzichtet!) und nicht so einfach konsumierbar – Zuhören ist angesagt. In manchen Momenten fühle ich mich an „Neon Golden“ von The Notwist erinnert, ohne allerdings deren Verschrobenheit in den Arrange-ments zu erreichen.„Rollercoaster Ride“ ist ein Paradebeispiel für das Album: Sehr langsam, eigentlich mehr Zwischenräume als Töne und doch sehr tragfähig durch extrem wandlungsfähige Instrumentalisten und nicht zuletzt die charismatische Stimme Oyes.„Rules“ ist ein Album für das konzentrierte Zuhören – und das durchaus für viele Male, man wird durch immer neue, feine Details belohnt. Die sparsame Instrumentierung und die saubere Produktion lassen das Vinylalbum trotz der sehr ruhigen Grundstim-mung dynamischer erscheinen als die meisten aktuellen Pop-Produktionen. Die Pressqualität geht in Ordnung.

tsu Handgemachte Lounge-Musik mit Gitarre – charismatisch und auch nach dem zehnten Mal Anhören interessant

x Label: Bubbles

Bestellnr.: LP002

The Whitest Boy Alive – Rules

Ghetto Paradise – klingt nach der neuesten Katastrophe des aktuell angesagten Pseudo-Gangsterrappers. Halt – nicht weiter-blättern! Ghetto Paradise ist das bereits ‚99 erschienene, aber erst jetzt auf Vinyl veröffentlichte dritte Studioalbum des ita-

lienischen Gitarristen Antonio Forcione. Auch die Platte kommt selbstverständlich vom nicht nur für gute Musik, sondern auch für guten Klang bekannten Label Naim. Für die Inhalte holte Forcione ‚98 bei September Sounds in London zwei weitere Stars ihres Genres ins Boot: den exzellenten indischen Perkussionisten Trilok Gurtu und den deutschen Bassisten Kai Eckhardt, die bei-de bereits mit namhaften Größen der Musik spielten. Angesichts der auf früheren Alben bewiesenen Songwriter-Qualitäten des Italieners konnte also nicht mehr viel schiefgehen. Apropos Inhalte: Der Name des Albums ist positiv zu verstehen und umreißt das verträumte, familienorientierte Leben in dem Dorf Montecilfone, in dem Forcione aufwuchs.Musikalisch orientiert sich Ghetto Paradise mal am flotten, sonnigen Leben am Stiefel, mal an den stillen, nachdenklichen Nach-mittagen. Selbstverständlich werden die acht Titel nicht nur vom oben genannten Trio, sondern zusätzlich von einer Reihe wei-terer Musiker garniert, welche das Geschehen rund um die Hauptdarsteller sehr adäquat ergänzen. Das gesamte Album geht daher direkt ins Blut, vollkommen unabhängig von der gerade angeschlagenen Tonart. Das liegt nicht zuletzt an der exzellenten Klangqualität des Albums, die mal die intime Atmosphäre von Forciones Gitarre, mal den treibenden Rhythmus von Gurtus Percussion in den Fokus rückt. Auch wenn sich diese Scheibe daher durch die Bank als Demomaterial anbietet, wäre sie nur dafür genutzt ein verschenkter Schatz im Plattenregal.

cgu Exzellente, handgemachte Instrumentalmusik von absoluten Meistern ihres Fachs mit viel Gefühl und Verve

x Naim

Bestellnr.: NaimLP 128

Antonio Forcione – Ghetto Paradise

Das ist wieder so eine Scheibe, vor der man sicherheitshalber ein gewisses Maß von Angst haben sollte. Ein Album, das von einer – Entschuldigung, Miss Faithfull – alternden Ex-Berühmtheit aufgenommen wurde. Zu oft hat die jüngere Vergangen-

heit gezeigt, dass so etwas gründlich in die Hose gehen kann. Bei diesem Album ist das zum Glück nicht so. Die Lady mit der Reib-eisenstimme hat immer noch das, was sie zu ihrer Hochzeit ausmachte: eine spezielle Art von Verruchtheit. Die auch noch funk-tioniert, obwohl die Dame gute 60 ist. Vielleicht hilft hier der Umstand, dass dieses Album für Marianne Faithfull kein Comeback nach Äonen ist, sondern einfach nur eine neue Platte nach gut vier Jahren. Entsprechend routiniert tönt das, was sie dort mit den 18 gecoverten Tracks anstellt; zusätzliche Spannung schafft der Umstand, dass sie sich viel prominente Unterstützung ins Studio geholt hat – jawohl, sogar Keith Richards, mit dem sie sehr gelungen den Merle Haggard-Titel „Sing Me Back Home“ eingespielt hat. Und dann wären da noch Rufus Wainwright und Nick Cave – um nur die bekanntesten Gäste zu nennen. Natürlich sind hier keine großen Momente der Musik entstanden, aber das Ganze entbehrt nicht eines gewissen Charmes. Der Untertitel „18 Songs For Music Lovers“ trifft die Sache durchaus, denn hier gibt‘s ein paar besondere Interpretationen von Klassikern.Klanglich geht das Ganze in Ordnung, wenn‘s auch keine Bäume ausreißt. Der Kompressionsregler blieb auf zivilisierten Werten, außerdem rauscht das Doppelalbum erfreulich wenig. An der Pressqualität gibt‘s nichts zu rütteln, lediglich die Ausstattung geriet etwas dünn: Innen gibt‘s nur schlichte weiße Papier-Innenhüllen, sonst nichts.

hbu Recht gelungener Versuch, 18 Klassikern neues Leben einzuhauchen.

x Naive

Bestellnr.: NV814461

Marianne Faithfull – Easy Come, Easy Go

{ Handgemachte Lounge Music

{ Pop

{ Pop

Page 108: Lp409b1

Nr_4-2009

Pop

„Ly“ ist eines dieser Alben, das erst beim zweiten Hören richtig zündet – dann aber gewaltig. Die Norwegerin Kari Bremnes er-zählt in ihrem neuesten Album in elf vielschichtigen Titeln viel über sich selbst – mal über Augenblicke, mal Lebensabschnitte. Bis auf wenige Ausnahmen geht es inhaltlich erstaunlich substanziell und entsprechend schwermütig zur Sache. Dennoch ver-mag die Mittfünfzigerin ihre Botschaft ohne drückenden Schwermut zu vermitteln – man leidet nicht, man fühlt lediglich mit. Die Stimmung von „Ly“ (zu Deutsch „Schutz“) passt daher viel mehr zum Herbst als zum unaufhaltsam nahenden Frühling. Nichtsdestotrotz kann man sich mit diesem Album auch hervorragend mit einem heißen Tee vor einem zugigen, nasskalten Apriltag im trauten Heim verziehen und sich von Kari Bremnes für eine gute Stunde entführen lassen.Elf Lieder plus Bonustrack finden sich auf dem Doppelalbum, großzügig auf vier Seiten Edel-Vinyl verteilt. Eine Überraschung halten die Innenhüllen bereit: Sie bieten sowohl die kompletten Liedtexte als auch deren deutsche Übersetzung. Auch wenn sich die norwegische Sprache zu großen Teilen entziffern lässt, so sorgt erst diese Ergänzung für das vollständige Verständnis von „Ly“, was das Gesamterlebnis spürbar intensiviert.Was die Klangqualität angeht, sind die Produktionen der Kirkelig Kulturverksted und Frau Bremnes sowieso über alle Zweifel erhaben: Die schwarzen Bässe und das sehr dynamische und lockere Drumherum vermitteln, garniert mit einer hervorragend durchhörbaren Stimme, eine sehr dichte und intime Atmosphäre, die hervorragend zur Stimmung des Albums passt.

cgu Ein Seelenstriptease der Norwegerin, der wegen der schonungslosen Ehrlichkeit mit sich

selbst unter die Haut geht. Klanglich Bremnes-typisch ein Highlight

x Indigo

Bestellnr.: 927641

Kari Bremnes – Ly

108 Plattenrezensionen

Unbestritten ist, dass Linda Ronstadt zu ihrer Hochzeit in den Siebzigern eine der erfolgreichsten und einflussreichsten Sän-gerinnen in den Vereinigten Staaten war. Richtig ist aber auch, dass der Erfolg nicht in gleichem Maße nach Europa hinüber-schwappte, und dafür gibt‘s einen Grund: Das ist Country und Western der urwüchsigen Art, und damit hat hier bei uns außer Truck Stop noch keiner wirklich einen Blumentopf gewonnen – auch Linda Ronstadt nicht. Auch heute muss man schon Fan der härteren Sorte sein, um wegen dieser Platte zu zerfließen. Was allerdings nichts an der Tatsache ändert, dass Lind Ronstadt eine überaus talentierte Sängerin ist und das auf „Prisoner in Disguise“ eindrucksvoll unter Beweis stellt. So weiß ihre Interpretation von Neil Youngs „Love is a Rose“ zu gefallen, von zwei ihrer größten Hits einmal ganz abgesehen: „Heat Wave“ und „Tracks of My Tears“. Beides sind Motown-Klassiker und nicht gar so typische Country-Titel – das funktioniert auch bei uns. Für mich die schönste Nummer des Albums ist der Dolly-Parton-Titel „I Will Always Love You“ – das hat schon was. Keine Platte, die ich jeden Tag rauf und runter hören muss, aber durchaus eine mit Gehalt. Erleichternd wirkt sich dabei der Umstand aus, dass die MFSL-Leute hier wieder einmal einen exzellenten Job gemacht haben. Das Half-Speed-Remaster klingt dynamisch und rauscharm, mit guter Raumabbildung und ordentlicher Dynamik. Die Verarbeitung der 18o-g-Scheibe ist makellos, und auch das Drumherum verdient Lob: Das Klappcover ist hochwertig gefertigt, zudem gibt‘s Texte und wenigstens ein paar Hintergrundinfos.

hbu Für Fans ein Muss, für „Normalsterbliche“ zumindest interessant, zumal das Remaster sehr gut klingtx MFSL

Bestellnr.: 1-306

Linda Ronstadt – Prisoner in Disguise

So – 83 Jahre ist der Mann alt? Offenbar ist bei so etwa 80 Jahren eine Grenze, ab der japanische Tonabnehmerbauer und Blues-Musiker noch einmal so richtig in Schwung kommen. Gesanglich hört man dem Altmeister jedenfalls seine 8 Dekaden nicht

an, ebenso wenig seinem typisch flüssigen und eleganten Gitarrenspiel.In den 12 Songs des Albums erweist er Bluesgrößen der letzten fünf Jahrzehnte Reminiszenz, begleitet von so prominenten Musikern wie Dr. John oder Jim Keltner, um nur einige zu nennen. Unzweifelhaft handelt es sich bei „One Kind Favor” um ein Spätwerk – anders als bei Johnny Cash klingt aber nicht der wehmütige Abschied aus jedem Akkord – der 83-jährige B.B. King verströmt immer noch Kraft und Lebensfreude – auch wenn der Blues ja durchaus auch die negativen Seiten des menschlichen Gefühlslebens besingt. Die Kompositionen, unter anderem von Howlin´ Wolf, T-Bone Walker oder John Lee Hooker bilden dabei ein breites Spektrum, die den Zuhörer mitnehmen auf eine Reise durch die Bluesmusik – historisch wie emotional. „I get so weary“ setzt den Akzent in Richtung kraftvoller urbaner Blues, während die Slow-Blues-Fraktion bei den verschleppten „Get these Blues off me“ oder „Backwater Blues“ voll auf ihre Kosten kommt. Ein interessantes Stilmittel hat man bei der Produktion angewendet: Die Platte ist technisch und klanglich absolut auf der Höhe der Zeit; alleine der Gesang scheint mit Vorkriegstechnik aufgenommen worden zu sein – man fühlt sich manchmal tatsächlich an die alten Robert-Johnson-Aufnahmen erinnert. Hat man sich daran gewöhnt, dann passt diese „Stimme der Vergangenheit“ hervorragend zu diesem Album. Nicht so schön: Das ansonsten sauber gepresste Album musste ich erst einmal gründlich vom Staub befreien, um es abspielen zu können. tsu B.B. Kings Reise durch die Bluesgeschichte, auch mit über 80 Jahren kraftvoll wie eh und je

x Label: Geffen

Bestellnr.: LC 07266

B.B. King – One Kind Favor

{ Melancholie-Pop

{ Pop

{ Blues – sonst nix!

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Pop

LP_4-2009

Plattenrezensionen 109

Schon auf dem Cover wird klar, wo es langgeht: Gereifter Blues von einem Mann, der sein Leben intensiv gelebt hat – seit drei Jahrzehnten ist Richard Bargel in und um Köln herum musikalisch unterwegs, mal in kleiner Besetzung, mal – wohl am lieb-

sten – alleine. Dabei haben er und seine Stimme wohl den einen oder anderen Kratzer abbekommen, aber das tut seiner Musik und seinem Charisma keinen Abbruch, im Gegenteil.„Bones“ ist ein Album, das wohl am besten mit „back to the roots“ beschrieben wird: Einfacher Blues, nur getragen von Bargels Stimme und der Begleitung mit Akustikgitarre und Dobro – viel einfacher geht es nicht, viel authentischer übrigens wohl auch nicht. Delta Blues in Reinkultur ist das, intensiv gelebt von der dunklen Stimme und dem versierten Spiel an den sechs Saiten – Songs über Verlierer und Wehmut, sieben Mal aus der Feder Bargels, ergänzt durch drei Traditionals.Die Produktion von Meyer Records ist sauber und gewohnt gekonnt aufgenommen – gerade bei einer solch minimalistischen Besetzung macht es natürlich viel Spaß, sich den Musiker live in den Hörraum zu holen, was dank der druckvoll-transparenten Aufnahme hervorragend gelingt – besser geht es fast schon nicht. Die Pressqualität steht dem in nichts nach. Dankenswerter-weise hat man der Platte ein Textblatt beigelegt, so dass man die originellen Verse mitlesen kann. Im Handel ist zurzeit noch eine handsignierte Auflage von „Bones“ zu haben, also: Zugreifen!

tsu Traditioneller Delta-Blues, als würde Köln eben doch am Mississippi liegen

x Label: Meyer Records

Bestellnr.: 151

Richard Bargel: Bones

„The Decemberists“ sind eine hoch interessante Band aus Portland, Oregon, die mit „The Hazards of Love“ ihr fünftes Album vor-legen. Was als relativ „normale“ Folk-Band startete, ist spätestens seit diesem Album zu einem einmaligen, Genre-übergreifen-den Experiment geworden. Die siebenköpfige Truppe (drei Damen, vier Herren) wagen den Spagat zwischen Folk und – jawohl: Metal. Aber nur ein bisschen. Nicht so wie bei Nightwish und Artverwandten, hier dominiert der Folk-Anteil ganz eindeutig. Das ist in der Realität weit weniger sperrig, als man vielleicht vermuten würde und auch für weniger belastbare Naturen bestens konsumierbar. Außerdem exhumieren The Decemberists mit diesem Album die bedauerlicherweise quasi verlorengegangene Idee des Konzeptalbums: Schon fast in Shakespeare-Manier wird die bittersüße Liebesgeschichte von Margaret und William vorgetragen. Das hat zweifelsohne Längen, wenn man sich aber einmal darauf eingelassen hat, taucht man in eine faszinierende Welt aus mittelalterlichen Motiven ein, die „metallischen“ Momente garnieren das Geschehen mit einem Schuss Würze aus der Horror-Ecke. Wer mit der „Herr der Ringe“-Trilogie im Kino etwas anfangen konnte, der wird sich auch hier zurechtfinden. Ein sol-ches Werk verdient eine adäquate Aufmachung, und die hat es bekommen: Die zwei 180-Gramm-Scheiben stecken in aufwendig illustrierten Innenhüllen, es gibt sogar Texte auf der Innenseite des Klappcovers. Die Aufnahme geht in Ordnung und liegt in Sachen Kompression merklich unterhalb des heutzutage üblichen Levels. Praktisch perfekt sind die beiden Platten gefertigt: Trotz ihrer Dicke gibt‘s keinen Höhenschlag, beide sind sauber zentriert – nix zu meckern.

hbu Keine Musik für die Gartenparty, aber ein spannendes Crossover-Experiment.x Rough Trade

Bestellnr.: RTRADLP556

The Decemberists – The Hazards Of Love

{ Blues

{ Metal-Folk

Smokey Robinson war mit seiner Band „The Miracles” das erste Signing von Berry Gordys Tamla Records – damals firmierte die Gruppe noch unter dem Namen „The Matadors”. Das vorliegende Album von 1965 „Going To A Go-Go“, war das erste, was

nicht unter „The Miracles“, sondern unter „Smokey Robinson And The Miracles“ herauskam. Als Vize-Präsident von Tamla konn-te Smokey das natürlich gut steuern. Musikalisch finden wir auf der Scheibe einige Paradebeispiele des Tamla-Motown-Sounds wieder: Man legte großen Wert auf Perfektion sowie musikalischen Glattschliff. Typisch für Motown-Produktionen wurden Hits, die ins Ohr gingen und deren Schema im Wesentlichen aus einer möglichst intensiven Wiederholung von Schlüsselmelodie und Refrain bestand. Die Texte waren eher oberflächlich gehalten. Sie orientierten sich ebenfalls vorwiegend an den Bedürfnissen des Popmarkts – nicht unbedingt am eigentlich näherliegenden RnB Markt . „The Sound of Young America“, wie er auch genannt wurde, wusste schwarze wie auch gleichermaßen weiße Jugendliche zu begeistern. Gleich vier der Top 20 Songs, die die Gruppe insgesamt hatte, befinden sich auf diesem Album: „Ooo Baby Baby“, „The Tracks of My Tears“, „Going to a Go-Go“ und „My Girl Has Gone“. Das von Schwarzen geführte Label hatte im Jahr 1966 seinen Durchbruch: 75 Prozent aller Motown-Singles gelang der Durchbruch in die Top 100 der US-amerikanischen Charts. Die Qualität dieser Aufnahme ist sehr gut – Berry Gordy hatte für Top-Studios gesorgt. Die Vinyl lässt auch keinerlei Wünsche übrig: 185 Gramm wiegt das Schätzchen, schmiegt sich sanft in die gefütterte Innenhülle und wird letztlich vom starken Karton des 60s-Covers umhüllt. Anekdote am Rande: In den 1970er-Jahren hatte Smokey Robinson eine Auseinandersetzung mit der britischen Band Smokey, da er nicht wollte, dass sie seinen Vornamen als Bandnamen benutzten. Sie benannten sich um in Smokie und wurden unter diesem Namen eine der erfolgreichsten Bands der 1970er-Jahre.

dnu Wer auf klassischen Soul steht und eine der wegweisenden Produktionen aus diesem

Genre erstehen möchte, ist mit „Going To A Go-Go“ bestens beraten.

x Label: Tamla

Bestellnr.: 276

Smokey Robinson and the Miracles – Going To A Go-Go{ Motown-Soul

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Nr_4-2009

Pop

Beirut ist angesagt. Bis zu dieser Scheibe hatte ich keine Ahnung, um was es bei dieser mysteriösen Band eigentlich geht, ich habe sie einfach deshalb geordert, weil sie hip ist. Mittlerweile darf ich sagen: aus gutem Grund. Beirut, das ist eigentlich ein

Ein-Mann-Projekt des in New Mexico geborenen Elektronik-Tüftlers Zach Condon, und diese Scheibe ist sein mittlerweile drittes Album. Eigentlich ist es noch nicht einmal ein Album, sondern eine Doppel-EP mit vollkommen unterschiedlichen musikalischen Inhalten. „March of the Zapotec“ ist herrlicher, mit einer neunzehnköpfigen mexikanischen Band eingespielter ... schwer zu sagen. Ein bisschen Marschmusik, ein bisschen orientaliche Folklore, ein bisschen Osteuropa – in erster Linie „Blasmusik“. Und zwar von der spannenden Sorte. Das ist ein so buntes und schräges Treiben, dass sich ein Vergleich mit dem, was wir hier in Mitteleuropa unter dem Logo kennen, von vornherein verbietet. Das ist ein wilder Tanz zwischen Trübsinn und Polka, mal mit Tuba, mal mit Okulele. Großartig. Die zweite EP hingegen präsentiert Elektronisches. Eingängiges mit ein bisschen Achtziger-Patina, aber gerade das macht‘s interessant: eine große Melange aus Klassikern vergangener Tage, absolut geschickt kombiniert. Verbindendes Element ist – sagen wir mal: Gesang. Er klingt so, als ob man eine Single mit 33 Umdrehungen abspielt. Hört sich schlimm an, ist es aber nicht – irgendwie passt sogar dieses Element ins Treiben.Technisch ist das Album gut gemacht. Ein paar Dezibel Dynamik hätten gerade den Bläsern nicht geschadet, aber tragisch ist das nicht. Da wir es hier mit zwei EPs zu tun haben, gibt‘s auch zweimal Vinyl, an dessen Fertigungsqualität es rein gar nichts auszusetzen gibt.

hbu Schräg, bunt, einfallsreich, frisch, lebendig. Klasse Album.

x Pompeii Records

Bestellnr.: pomp 01

Beirut – March of the Zapotec / Realpeople Holland

110 Plattenrezensionen

Für ihr erstes Soloalbum nach der Trennung von den Supremes im Jahre 1970 erwarteten die versammelten Kritiker von Diana Ross nicht allzu viel – hatte die Sängerin vor dem durchschlagenden Erfolg mit den Supremes doch nur begrenzte Qualitäten

bewiesen. Und doch konnte die gebürtige Detroiterin mit dem nach ihr benannten Album nicht nur jene Kritiker, sondern auch die Käufer überzeugen. Die erste Singleauskopplung – das Gospel-orientierte „Reach out and touch (Somebody‘s hand)“ – schaff-te es zwar nur auf Platz 20 der amerikanischen Billboard-Charts, weiter ging es jedoch mit dem Cover des Marvin-Gaye-Tammi Terrell-Hits „Ain‘t no mountain high enough“ von 1967. Dieses wurde international zum Hit, Diana Ross‘ erste Solo-Nummer-1 und heimste eine Nominierung für den begehrten Musikpreis Grammy ein. Auch die neun restlichen Songs auf „Diana Ross“ sind überzeugend eigenständig und von einem breitbandigen, treibenden Sound geprägt, der die weitere Arbeit der Sängerin nicht nur auszeichnete, sondern auch durchaus Einflüsse auf die gesamte Musikszene der 70er hatte.Obwohl dieses Reissue seine fast 50 Jahre zurückliegenden Wurzeln auch klanglich nicht verleugnet, ist die akustische Qualität durchgängig als sehr gut zu bewerten. Eine sauber platzierte, durchhörbare Diana Ross wird von einer vielseitigen, intimen bis breiten, leicht zurückhaltenden Begleitung eingefasst. Insgesamt eher in Richtung schlank bietet die durchweg hoch ange-siedelte Klangqualität ob des stolzen Alters keine ernsthaften Kritikpunkte. Klanglich wie inhaltlicher Anspieltipp abseits der bekannten Klassiker: das abwechslungsreiche „Keep an eye“ auf Seite 2.

cgu Das gelungene Solo-Debüt einer späteren Pop-Ikone in sehr ansprechender Qualität

x Motown

Bestellnr.: MS-711

Diana Ross – Diana Ross

Bonnie Prince Billy ist nur der bekannteste von vielen Künstlernamen, unter denen das amerikanische Allroundtalent Will Oldham veröffentlicht. Der arbeitswütige Musiker aus Tennessee hat dabei nicht nur diverse Bandprojekte, sondern produ-

ziert auch Filmsoundtracks, schauspielert ab und an oder fotografiert. Sein musikalischer Output ist dagegen in Europa kaum bekannt, was auch an seiner ehemaligen Produktionstechnik liegt: „LowFi“ heißt die Methode, mit bewusst spartanischen Mit-teln aufzunehmen – das kann dann durchaus auch einmal mit dem Kassettenrekorder am Küchentisch sein. Nun, seit etwa fünf Jahren produziert Oldham mit massengeschmackkompatiblen Mitteln und hat prompt seinen Geheimtippstatus hinter sich gelassen – mit Recht: Seine New-Country-Kompositionen sind allesamt Perlen. Die melancholisch-getragene Grundstimmung harmoniert hervorragend mit der charismatisch-brüchigen Stimme Oldhams – manchmal fühle ich mich ein bisschen an Grant Lee Buffalo erinnert, wobei der Bonnie Prince noch ein bisschen konsequenter in Richtung klassische Country-Instrumentierung geht, die aber wie in „There is something I have to say“ absolut minimalistisch bleibt – zwischendurch darf aber gerne auch mal eine Jazztrompete ihren Teil beisteuern – dogmatisch ist Oldham da nicht.Die Abkehr vom LowFi der früheren Tage beschert uns eine blitzsaubere und gut durchhörbare Produktion, der auf der anderen Seite Überraschungsmomente etwas fehlen. Die dynamische Bandbreite könnte höher sein, geht aber angesichts der meist ruhigen Musik in Ordnung. Die Pressqualität ist einwandfrei.

tsu Mit „Beware“ bleibt sich Bonnie Prince Billy alias Will Oldham stilistisch treu, wird aber durch seine Songwriterqualitäten (hoffentlich) wieder ein Stück von seinem Geheimtippstatus verlieren

x Label: Drag City

Bestellnr.: WIGLP233

Bonnie „Prince“ Billy – Beware

{ Elektro-Folk-Gehupe

{ Pop

{ Avantgarde-Country

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Klassik

LP_4-2009

Plattenrezensionen 111

Für Clearaudio Records ist Gerhard Oppitz seinem Prinzip untreu geworden, am liebsten komplette Werkzyklen eines Kompo-nisten einzuspielen. Für die vorliegende Aufnahme, die an nur drei Tagen im Reitstadel in Neumarkt unter der Leitung des

legendären Klangzauberers der Deutschen Grammophon Heinz Wildhagen natürlich analog eingespielt wurde. Romantische Tänze also – da kann ein Name natürlich nicht fehlen: Chopin, dessen Walzer und Mazurken einen Hauptteil der Platte ausmachen. Weiterhin gibt es drei Walzer von Dvorak und noch je ein Stück von Liszt, Smetana und Debussy.Gerhard Oppitz trägt die Tänze trotz ihres technisch teilweise extrem hohen Anspruchs mit einer zauberhaften Leichtigkeit vor, die aber nie ins belanglose „Easy Listening“ abrutscht, sondern dem hohen Niveau dieser Klassiker der Klavierliteratur voll und ganz entspricht. Die Aufnahmequalität – Ehre, wem Ehre gebührt – ist ganz ausgezeichnet, das Flair einer rein analogen Produk-tion ist eben immer noch etwas ganz Besonderes. Wer bei der fast einstündigen Laufzeit der Schallplatte befürchtet, dies könne zu Lasten der Klangqualität gehen, der sieht sich angenehm enttäuscht: Das Vinyl ist absolut sauber produziert, die Dynamik der Einspielung bleibt voll erhalten. Die Pressqualität ist wie gewohnt einwandfrei.

tsu Analoge Neueinspielung, die sowohl für verträumte Stunden als auch

konzentriertes Musikhören gleichermaßen geeignet ist

x Label: Clearaudio

Bestellnr.: LP 83050

Danses romantiques – Gerhard Oppitz, Klavier

Eine ganz spezielle Reihe von Aufnahmen gibt es von Everest Records – der Name der Firma lässt schon einiges erahnen: Hier hat man versucht, die Grenzen der Aufnahmetechnik zu erweitern, und das nicht nur ein bisschen. Für die 1958 unvor-

stellbare Summe von über 20.000 Dollar pro Gerät ließ der Gründer der Firma Harry Belock Westrex-Maschinen für 35-mm-Magnetfil zu Dreispur-Audiorekordern umrüsten, die den damaligen Halbzoll-Maschinen deutlich überlegen waren. Immerhin fast 100 Aufnahmen schaffte das Label, bis es von Mercury geschluckt wurde – die Technik verschwand wenige Jahre später. Classic Records hat eine der Westrex-Maschinen restaurieren lassen und Bernie Grundman gewinnen können, das Remastering zu übernehmen.Leopold Stokowski war einer der Interpreten, der immerhin über zehn Platten mit dem Label veröffentlichte. Die hier vorliegende Kompilation beinhaltet neu arrangierte Auszüge aus Wagners „Walküre“, für Orchester transkribierte Klavierstücke Chopins und die selten gespielten „Variations on a Hynm Theme“ von Thomas Canning. Während Erstere und Letzteres hervorragend interpretiert werden und einen eindrucksvollen Beweis für die grandiose Klangqualität der damaligen Technik liefern, so sind die Chopin-Transkriptionen die wahren Leckerbissen des Albums. Der Klavierpurist mag sich mit Grauen wenden – aber Stokowski ist eben nicht übers Ziel hinausgeschossen, sondern bleibt so nah an den ursprünglichen Klavierkompositionen wie nötig und setzt gleichzeitig den musikalischen Gehalt kongenial in die überlegene Klangfarbenpalette des Orchesters um. Die Press- und Klangqualität sind hervorragend und absolut auf der Höhe der Zeit – das Orchester wird sehr differenziert und präzise eingefangen.

tsu Nicht nur aus musikhistorischen Gründen sehr empfehlenswerte Aufnahme.

x Label: Everest

Wagner, Chopin, Canning, Houston Symphony Orchestra, Stokowski

Heitor Villa-Lobos ist für die brasilianische Musik das, was europäische Komponisten ein Jahrhundert vor ihm für ihre Heimat-länder gewesen sind: Bewahrer und Vertreter ihrer heimatlichen Klänge. In seinen „Bachianas Brasileiras“ lässt sich Villa-

Lobos von den einheimischen Melodien und Rhythmen inspirieren, die er kompositorisch in eine strenge Form passt – hier ist das von ihm bewunderte Genie Johann Sebastian Bach unbedingtes Vorbild. Interessant ist das allemal, vor allem das Arrangement des um einige brasilianische Perkussionsinstrumente erweiterten Orchesters. Konservativer geht es auf der zweiten Seite der Platte zu: Zwei Ballettmusiken des eher unbekannten argentinischen Komponisten Alberto Ginastera sind konservativer „klas-sisch“ als Villa-Lobos, in ihrer Melodik aber durchaus eigenständig und dramatisch sehr geschickt augebaut.Das von Eugene Goossens geleitete London Symphony Orchestra klingt auf der remasterten Aufnahme frisch und hoch dyna-misch. Die Interpretation der oft recht fremdartigen Stücke klingt spannend und vor allem interessiert – es wird nicht einfach Repertoire „abgerissen“; hier könnte sich durchaus die eine oder andere Plattenfirma von heute eine Scheibe abschneiden und es wagen, zeitgenössische Musik zu veröffentlichen. Die Qualität der Scheibe ist sehr gut, nur hat den Jungs bei Classic Records mal jemand gesagt, wie miserabel man ihre Innenhüllen wieder ins Cover bekommt?

tsu Tondichtung einmal ganz exotisch – interpretatorisch und klanglich hervorragend eingefangen

x Label: Everest

Bestellnr.: SDBR 3041

Villa-Lobos, Ginastera – London Symphony Orchestra, Eugene Goossens

{ Romantische Klaviermusik

{ Romantische Orchestermusik

{ Spätromantische Orchestermusik

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Nr_4-2009

Jazz

Noch ein Hardbop-Quintett, noch eine Blue-Note-Produktion, noch einmal aus dem Jahr 1960. Diesmal ist der Bandleader allerdings kein Trompeter oder Saxofonist, sondern der Pianist Horace Harlan, der mit den Gebrüdern Tommy und Stanley

Turrentine das vorliegende Album einspielte – ergänzt von George Tucker am Bass und Al Harewood am Schlagzeug. Bemerkens-wert ist auch, dass fünf der sechs Stücke, die auf dem Album zu finden sind, von den Musikern selbst stammen – man ruht sich also nicht auf fremdem Material aus. Parlan war zum Zeitpunkt der Aufnahme erst 27 Jahre alt und dennoch bereits seit acht Jahren Profimusiker. Während dieser Zeit hat er in wechselnden Besetzungen des Öfteren die Turrentine-Brüder begleitet – so war es eine klare Sache, dass die beiden für Parlan auf seinem Soloprojekt spielen würden. Vielleicht liegt es am Bandleader am Klavier, das „Speakin´ my piece“ zu einem so entspannt swingenden Album geworden ist – die Musiker geben sich gegenseitig in fast blindem Verständnis den Raum und die Zeit, die sie zur Entwicklung ihrer Solopas-sagen brauchen. Gerade Stanley Turrentine und Parlan spielen hier wie echte Seelenverwandte – im Zusammenspiel ergibt sich ein unverschämt lässiger Groove, der das Zuhören zu einem wahren Vergnügen macht. In langsameren Passagen dominiert der klassische Blues, den jeder der Protagonisten auf seine Weise schon gelebt zu haben scheint. Die Produktion schafft es kongenial, die intime Atmosphäre der Aufnahmesessions einzufangen und auf die Platte zu transportieren. Die Pressqualität ist sehr gut, die Platte sauber und nebengeräuschfrei.

tsu Entspannte, lässige Produktion von Musikern, die alle die Souveränität besitzen,

sich selbst im Dienst der Musik zurückzunehmen

x Label: Blue Note

Bestellnr.: 4043

Horace Parlan Quintet – Speakin´my Piece

112 Plattenrezensionen

Die dritte Blue-Note-Scheibe beschert uns das dritte Hardbop-Quintett dieser Ausgabe. Auch Horace Silver ist ein Bandleader am Klavier – kommt aber ursprünglich vom Tenorsaxofon, was das große Verständnis für seine solierenden Mitmusiker

erklärt, das er an den Tag legt. Stilistisch hat sich Silver nie auf einen Stil festlegen lassen, zu vielschichtig sind seine persönlichen und musikalischen Wurzeln. Von den Chefs auf den drei hier vorgestellten Blue-Note-Alben ist Horace Silver zum Aufnahmezeitpunkt (auch 1960) der Älteste. Ob es daran liegt oder an seiner strukturierteren Persönlichkeit: Die Stücke – mit Ausnahme von „Without you“ allesamt Eigen-kompositionen – wirken straffer organisiert und von der Dramaturgie her geplanter als auf den beiden anderen Alben von Ho-race Parlan und Freddie Hubbard. Natürlich bekommen die jungen Mitstreiter von Silver genügend Räume zum Improvisieren – müssen sich aber auch immer dem Song und seiner Stimmung unterordnen, was „Horace-Scope“ zu einem auch für unerfahrene Jazzhörer zu einem sehr guten Einstieg macht. Durch diese Verlässlichkeit und Disziplin ist Horace Silver zu einem der Top- Stars bei Blue Note geworden und hat im Laufe seiner Karriere mit fast allen namhaften Größen des Jazz zusammengearbeitet. Das Album ist wie die anderen Blue-Note-Platten sauber produziert und kann und will sein Alter nicht verbergen – die Pressung ist hingegen up to date und zaubert den Jazz-Hexenkessel New York des Jahres 1960 ins Wohnzimmer. tsu Von den drei Blue Note Records die produktionstechnisch ausgereifteste und musikalisch vielseitigste Scheibe

x Label: Blue Note

Bestellnr.: 4042

Horace Silver Quintet – Horace-Scope

Der 1923 geborene Milt Jackson ist neben Lionel Hampton der bekannteste Jazz-Vibrafonist. Jackson studierte Musik am Mi-chigan State College. Er kam durch Dizzy Gillespie, der ihn entdeckte und im Jahre 1946 in sein Sextett aufnahm, nach New

York. Er sammelte schnell Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den wichtigsten Persönlichkeiten des Jazz in jener Zeit, da-runter Dinah Washington, Lucky Thompson, Howard McGhee, Coleman Hawkins, Charlie Parker und Thelonious Monk. Vor Jackson gab es eigentlich nur zwei bekannte Vibrafonisten: Lionel Hampton und Red Norvo. Milt Jackson überholte sie beide: nicht nur in ihrer Bedeutung für den Jazz, auch in Hinblick auf die Popularität. Über fünfzig Jahre spielte er (Spitzname: Bags) er-folgreich Bob, Blues und Balladen. Jackson veränderte die Einstellungen des Motors seines Vibrafons so, dass er ein langsameres Vibrato bekam und das Instrument dadurch einen expressiven, schimmernden Klang hervorbrachte.Auch Miles Davis wurde so auf Jackson aufmerksam und buchte ihn für Studio-Recordings – 1955 entstand das gemeinsame Album „Miles Davis and Milt Jackson Quintet/Sextet“. Im Jahr 1962 lud Milt Jackson seine Kollegen Kenny Dorham (Trompete), Jimmy Heath (Tenorsaxofon), Tommy Flanagan (Piano), Ron Carter (Bass) und Connie Kay (Schlagzeug) zu einem All-Star-Sextett ein. Diese Kombo spielte in einer dreitägigen Session für das Label Riverside die LP „Invitation“ ein. Somit ist eine swingende, harmonische Jazz-Aufnahme entstanden. Durch die Breite des Repertoires – unter anderem Thelonious Monks „Ruby, My Dear“ – macht der Hörgenuss sehr viel Spaß!Und nach dem MFSL- Re-Mastering sind nun auch kleinste Details dieser zeitlosen Session hörbar. dnu Diese 180-g-LP wurde bei MFSL von Rob LoVerde Half-Speed gemastert und erscheint im sehr schweren und aufwendigen

durchnummerierten Klappcover. Es gibt weltweit nur 2.000 Exemplare! Wer jetzt nicht kauft, wird sich später ärgern, deut-lich mehr dafür berappen zu müssen

x Label: Mobile Fidelity Sound Lab

Bestellnr: MFSL 1-298

Milt Jackson Sextet – Invitation

{ Hardbop

{ Hardbop

{ Bop

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Jazz

LP_4-2009

Plattenrezensionen 113

Der 1909 geborene Benjamin Francis Webster sollte eigentlich Violine lernen. Viel lieber spielte er Songs, die er im Radio hörte, auf dem Piano nach – er hatte ein absolutes Gehör. Insofern fiel ihm dies sehr leicht – sehr zum Missfallen seiner

Mutter. Bis zum Anfang der 30er-Jahre schlug er sich als Jazzpianist durch – eher er dann zum Alt- und Tenorsaxofon griff.Später kam es zu Studioaufnahmen mit Lionel Hampton sowie zur Aufnahme von Duke Ellington in die Band. In der Jazzkritik ist man sich einig, dass Ben Webster mit Beginn der 50er- bis in die 60er-Jahre seinen künstlerischen Höhepunkt erreicht hatte. Nach dem abflauenden Interesse am Bebop ergaben sich wieder bessere Arbeitsbedingungen für ihn durch den sich entwi-ckelnden Mainstream-Jazz. Norman Granz verpflichtete Webster exklusiv für seine Label Norgran und Verve. Seine große mu-sikalische Reife zeigt sich in Alben wie „King of the Tenors” (1953), „Music with Feeling” und „Music for Loving” (1954) oder Ben Webster with Strings (1955). Wenn es eine LP gibt, bei der die hohe Schule des Swing-Tenorsax-Spiels studiert werden kann, dann „Ben Webster And The Associantes“! Allen Liebhabern des satten Tons, gepaart mit flüssiger Stilistik dürften in den 60ger-Jahren die Ohren geklungen haben, als diese LP herauskam. Ben Webster mit dem mittönendem Vibrato ist klar unter den 3 Saxofonen herauszuhören. Die fünf Titel spiegeln die Spontanität wider, mit der die Session 1959 stattfand: Ein Ellington-Klassiker, meister-haft von allen drei neu interpretiert, drei ad hoc entstandene Kompositionen, die eigentlich Improvisationen sind, und ein Balla-denklassiker, den Ben Webster alleine durch-„haucht“. Leonard Feather beschreibt in seinen Liner notes die Musik als melodiös schön, rein und wahrhaftig – eben als Jazz, unabhängig vom Zeitgeschmack und technischen Absonderlichkeiten.

dnu Eine noch nach 50 Jahren hörenswerte LP. Auch weil diese Neupressung die zwischenzeitlich

erschienenen Nachpressungen in technischer Hinsicht weit hinter sich lässt.

x Nilva Records

Bestellnr.:NQ 3405

Ben Webster And The Associates

Die Original Recordings Group hat mit Diana Krall noch einiges vor: In diesem Moment stehen bereits zwei weitere Alben der Kanadierin in den Startlöchern. Zuerst ist aber die Wiederveröffentlichung des 2001 im Pariser Olympia-Theater ent-

standene „Live in Paris“ dran. Die Doppel-LP war seinerzeit die erste Live-Auskopplung der großen Blonden mit der dunklen Stimme, die auch hier wieder verzaubern kann. Hauptsächlich eingefasst von Piano, Gitarre, Bass und Schlagzeug – mal dezent und getragen, mal mit reichlich Swing – bringen die Band und das Orchestre Symphonique Europeen eine bunte Auswahl des Krall‘schen Repertoires zu Gehör.Die Nähe zu Sängerin und Instrumentarium und das durchaus vorhandene, aber eher zurückhaltend eingestreute Publikum opfert ein bisschen Live-Atmosphäre zugunsten einer so selten gehörten, weil fast studiogleichen Klangreinheit. Die Herren an den Geräten verstehen zudem ihr Handwerk und leisten sich keinerlei Fehltritte. Nichtsdestotrotz ist „Live in Paris“ nicht mit einer Studioaufnahme zu verwechseln, denn die Atmosphäre des Olympia-Theaters ist trotz aller räumlichen Zurückhaltung deutlich zu spüren.Die zwei Mal 180 Gramm Vinyl des Albums kommen im dickwandigen Klappcover. Drei Songs pro Plattenseite können sich angenehm breitmachen, die dadurch häufiger nötige Handhabung der Scheiben versüßen die mehrlagigen, antistatischen Edel-Innenhüllen.Für Fans sowieso ein Muss, ist diese Edelproduktion auch für die Freunde der gepflegten Live-Aufnahme ein echter Tipp: So gute Klangqualität bekommt man bei Mitschnitten nur selten geboten.

cgu Höchstwertiges Reissue von Diana Kralls erster Live-Veröffentlichung mit perfekt-intimem Live-Sound

x Original Recordings Group

Bestellnr.: ORG 003

Diana Krall – Live in Paris

Ein trauriger Anlass beschert uns diese Platte: Freddie Hubbard verstarb unlängst an den Folgen eines Herzinfarkts – Grund genug, den Trompeter zu würdigen und noch einmal ganz an den Beginn seiner Karriere ins Jahr 1960 zurückzugehen. „Open

Sesame“ ist sein erstes Album als Bandleader – und das im zarten Alter von 22 Jahren. Das Quintett ist mit Ausnahme des 35-jährigen „Veteranen“ Sam Jones am Bass ohnehin sehr jung – alle am Anfang ihrer Karriere. Das Album lebt vom kongenialen Zusammenspiel Hubbards mit dem Tenorsaxofonisten Tina Brooks, der auch zwei Kompositionen beigesteuert hat. Auf Blue Note gibt es übrigens auch ein Album mit Brooks als Leader und Hubbard als Mitmusiker – die Zusammenarbeit der beiden ist also durchaus gleichberechtigt. Natürlich kann man den jungen Musikern noch die eine oder andere Unfertigkeit anhören, ist das Zusammenspiel noch nicht traumwandlerisch sicher – gerade Hubbard hat in den Folgejahren einige Alben aufgenommen, die „Open Sesame“ in dieser Hinsicht in den Schatten stellen – und doch gibt es auch hier mehr als nur Andeutungen, zu welch großer Form Hubbard als Solist und Bandleader und Brooks als Komponist später auflaufen sollen. Der Klang der alten Blue-Note-Scheibe ist wie von dem Label gewohnt, erstklassig. Natürlich hat eine knapp ein halbes Jahrhundert alte Aufnahme etwas Patina angesetzt – ich finde aber, das passt ganz hervorragend zur Musik und trübt das Hörvergnügen nicht im Geringsten. Die Pressqualität ist einwandfrei, die Scheibe sauber, wie es sich gehört.

tsu Mehr als nur bemerkenstwertes Debüt eines ganz großen Bandleadersx Label: Blue Note

Bestellnr.: 4040

Freddie Hubbard – Open Sesame

{ Jazz

{ Jazz

{ Hardbop

Page 114: Lp409b1

114 Vorschau Impressum

Nr_4-2009

Aus einer Ecke, mit der keiner gerechnet hat, kommt ein ganz neues Lauf-werk – mit einer Technik, mit der keiner gerechnet hat: Der Plattenteller ist luftgelagert und wird per Luft angetrieben – mehr verraten wir exklusiv, wenn es so weit ist.

Damals war er von Kritik und Publikum gleichermaßen als einer der Besten erachtete Plattenspieler: Der Well Tempered Record Player, der etliche technische Innovationen in sich vereinte. Heute ist er zurück und immer noch innovativ – wie gut er ist, finden wir heraus

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{Die nächste Ausgabe von LP erscheint am 17. Juli 2009

Das lesen Sie in der Ausgabe 5/2009:

• Der neue große Avid-Plattenspieler Acutus Reference• Ein Dutzend Laufwerke von bezahlbar bis Luxus pur• Nachlese zur High End 2009

{Außerdem

{Radikal verändert

Die Namensgebung der neuen LP12-Motorsteuerung passt. Es kommt schon fast einer Revolution gleich, wenn Linn nach fast vier Jahrzehnten in seinen LP12 einen Gleichstrommotor pflanzt und die Geschwindigkeit am Teller mit einer Tachoscheibe abtastet. Damit nicht genug: Das Radikal-

Netzteil, das im Akurate- oder Klimax-Gehäuse zu kaufen ist, kann auch das neue Urika-MC-Phonoteil versorgen, das für kürzeste Signalwege direkt in den LP12 eingebaut wird. Das

Komplettpaket packen wir in unserem Plattenspieler-Spezial aus.

{Wiederbelebt

{Streng geheim

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bauer audio · Tel. 089 / 719 39 80 · www.bauer-audio.de

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Das andere HiFi Studio61184 Karben

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Audiophil78315 Radolfzell

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