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Diplomarbeit

Bewegungsgestaltung PSFL mit Kindern im Vorschulalter

Katia StaubKurs 3 2003 - 2007 Heiligberg Institut Winterthur

Ausbildung zur Bewegungspädagogin PSFL mit Diplom BGB und Bewegungs- Tanztherapeutin PSFL

Winterthur im Februar 2007

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Diplomarbeit Katia Staub Heiligberg Institut Kurs III

1. Einleitung zur Diplomarbeit 1

1.1. Angaben zum Aufbau der Arbeit .......................................................................................1 1.2. Mein „Beweggrund“ zur Wahl des Themas „Bewegungsgestaltung für Kinder“................1 1.3. Kinder und Bewegung .......................................................................................................1 1.4. Problematik .......................................................................................................................2 1.5. Fragestellung / Zielformulierung........................................................................................2

2. Die Psychosomatische Funktionslehre (PSFL) 3

2.1. Grundlagen PSFL..............................................................................................................3 2.2. Training PSFL ...................................................................................................................3 2.3. Tanztherapie PSFL ...........................................................................................................3 2.4. Bewegungsgestaltung PSFL .............................................................................................3

3. Bewegungsarbeit mit Kindern 4

3.1.1. Bewegungsgestaltung PSFL mit Kindern im Vorschulalter ............................................4 3.1.2. Stundenbeispiel Bewegungsgestaltung PSFL mit Kindern im Vorschulalter .................5 3.2.1. Kinderturnen...................................................................................................................9 3.2.2. Stundenbeispiel einer Kinderturnstunde ........................................................................9 3.3.1. Psychomotorik - Therapie ............................................................................................10 3.3.2. Stundenbeispiel einer Psychomotorik – Therapiestunde .............................................11 3.4.1. Rhythmik ......................................................................................................................12 3.4.2. Beispiel einer Gruppen-Rhythmikstunde......................................................................13 3.5. Graphische Darstellung der Bewegungsmethoden, Vergleiche und Parallelen..............14

4. Kurse „Bewegungsgestaltung PSFL“ mit Kinder im Vorschulalter 15

4.1.1. Kindergruppe S-chanf ..................................................................................................15 4.1.2. Rahmenbedingungen zum Kinderkurs in S-chanf........................................................15 4.1.3. Themen und Inhalte der Kurse.....................................................................................16 4.1.4. Auswertung, Schlussfolgerung der Kurse in S-chanf ...................................................16 4.2.1. Kindergruppe Pontresina..............................................................................................17 4.2.2. Rahmenbedingungen zum Kinderkurs in Pontresina ...................................................17 4.2.3. Themen und Inhalte der Kurse.....................................................................................18 4.2.4. Schlussfolgerungen und Auswertung der Kurse in Pontresina ....................................18

5. Schlussfolgerung und Auswertung zur Arbeit 19

6. Quellenangabe / Literaturverzeichnis / Bildangaben 20

7. Danksagung 21

Anhänge zur Diplomarbeit I - XXV 22

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1. Einleitung zur Diplomarbeit

1.1. Angaben zum Aufbau der Arbeit Die Arbeit ist in 4 Teile aufgebaut und gegliedert. Der erste Teil besteht aus der Einführung ins Thema. Der zweite Teil der Arbeit besteht aus dem Beschrieb und der Haltung der Methode der Psychosomatischen Funktionslehre. Der dritte Teil der Arbeit beinhaltet die Bewegungsarbeit mit Kindern jeweils mit einem Theo-retischen und einem praktischen Beispiel. Und der vierte Teil beschreibt meine Erfahrungen und Schlüsse aus der Praktischen Bewegungsarbeit mit Kindern. Am Ende der Arbeit hat es Anhänge zur Diplomarbeit, welche mit römischen Zahlen gekennzeichnet sind. Ich habe in meiner Arbeit die feminine Form stellvertretend für beide Geschlechter gewählt.

1.2. Mein „Beweggrund“ zur Wahl des Themas „Bewegungsgestaltung für Kinder“ Der Grundstein der Psychosomatischen Funktionslehre (PSFL) ist die Entwicklung des Kin-des. Die Kinder müssten also die natürlichen Bewegungsabläufe, die Kreativität und die Be-wegungsfreude noch unverfälscht in sich haben. Die Frage der Bewegungsgestaltung mit Kindern begleitete mich seit Beginn der Ausbildung zur Bewegungspädagogin, Bewegungs- und Tanztherapeutin. Nicht zuletzt auch, weil ich mein Erstberuf Kindergärtnerin mit grosser Freude ausgeübt habe und dort schon erste Er-fahrungen mit Kindern „in Bewegung“ und „in Entwicklung“ erleben und begleiten durfte. Ne-ben der täglichen Integration von Bewegungsmomenten war die Rhythmikstunde und Kinder-turnstunde fix im Kindergartenstundenplan. Die Kinder mit Bewegungsauffälligkeiten oder Entwicklungsrückständen erhielten zur Unterstützung Psychomotorik- oder Ergotherapie. Im den zwei Bergdörfern wo ich als Kindergärtnerin arbeitete, hatten die Kinder verschiedene Bewegungsmöglichkeiten und Spielmöglichkeiten in der Natur. Trotzdem erlebte ich Mängel, Entwicklungsrückstände und Auffälligkeiten in der Bewegung, was in den Städten noch dras-tischer sein soll. Als Lehrperson ist es nicht immer einfach mit Kindern, welche Bewegungs-mangel erleben, adipös sind oder Bewegungsentwicklungsrückstände zeigen, in der Klasse integriert zu arbeiten. Das kann dazu führen, dass am Ende alle unter Druck stehen: Die Lehrperson, die Eltern und vor Allem die Kinder. Diese Druckschwelle ist ein weiterer Grund meiner Arbeit, denn ich möchte meine Kurse „Bewegungsgestaltung für Kinder“ unabhängig von der Schule durchführen, so dass die Kinder sich frei bewegen können, ohne Leistungs-druck, ohne Bewertung und ohne Lehrplanvorgaben. Während meiner Ausbildung zur Bewegungspädagogin, Bewegungs- und Tanztherapeutin habe ich mich in eigener Erfahrung mit der PSFL vertieft; meine Kreativität, meine Körper-wahrnehmung, kindliche Anteile und die Möglichkeiten des Ausdruckes mit dem Körper ent-faltet. Im Klinikjahr mit Psychisch Kranken Menschen erlebte ich dann, wie die Einheit von Körper, Geist und Seele gebremst, blockiert und krank sein kann. Stück um Stück musste der Zugang und Umgang mit dem Körper, die Bewegung, die Kreativität, der Ausdruck zu-rückerobert werden. Weit weg davon, was ich in eigener Erfahrung erleben durfte, und weit weg von der Arbeit mit den Kindern. Die Arbeit mit den Psychisch kranken Erwachsenen ist ein weiterer Beweggrund für mich, mit Bewegungsgestaltung für Kinder anzusetzen, damit die Bewegungsfreude, Kreativität, Körpergefühl, Bewegungsexploration usw. nicht schon bei den Kindern verloren geht oder eben von den Kindern erlebt werden kann.

1.3. Kinder und Bewegung Die Bewegung ist Grundlage der Entwicklung, oder anders ausgedrückt, die Bewegung ist der Motor der Entwicklung. Schon die Entstehung des Kindes passiert durch Bewegung. Das Kind bewegt sich im Mutterleib. Bei der Geburt schraubt sich das Kind aus dem Geburtska-nal. Bewegung im emotionalen, geistigen und körperlichen Bereich, entsteht in den Armen der Eltern. Das Kind entwickelt sich weiter, es wächst und reift. Bewegung ist für das Kind etwas natürliches, es macht ihm Spass sich zu bewegen, zu klettern, zu rennen… So lernt das Kind über die Bewegung seinen Körper und seine Umwelt kennen. Die Sinne werden über die Bewegung geschärft und angeregt, das Denken entsteht durch Körper und Bewe-

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gung, die Sprache hat einen Zusammenhang mit der Bewegungsentwicklung und auch sozi-ales und emotionales Lernen geschieht über Bewegung. Die Bewegung begleitet uns Men-schen ein Leben lang von der Entstehung bis zum Tod. Kinder brauchen Bewegung, Kinder brauchen Anregung für Bewegung, Raum für Bewe-gung, Möglichkeit für Bewegung und bewegungsfreudige Vorbilder. Genügend Bewegung in der Kindheit ist auch Gesundheitsförderung, denn die Bewegung stärkt physische Gesundheitsressourcen wie zum Beispiel die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems, Kräftigung der Muskulatur oder Stärkung des Immunsystems. Bewegung beeinflusst auch die Psycho-sozialen Gesundheitsressourcen durch soziale Unterstützung der Gruppe, Vermittlung von Selbstvertrauen und Umgang mit Erfolg und Misserfolg.

1.4. Problematik In Zeitschriften, unter der Lehrerschaft, in Familien und in der Gesellschaft, ist der Bewe-gungsmangel, die gestörte Bewegungsentwicklung sind Bewegungsauffälligkeiten, Körper-haltungsschäden, Körperbeschwerden und dicke Kinder immer wieder und vermehrt Thema. Propaganda für mehr Bewegung und Gesundheitsförderung in den Schulen und in den Fa-milien bestehen bereits. Man geht das Problem also bereits an, jedoch lässt sich die Gesell-schaft nicht so leicht ändern und die Erwachsenen leben etwas Gegensätzliches vor. Es fehlt vielerorts an natürlichen Beweg- und Spielmöglichkeiten wie Höfe, Gärten, freie Plätze, Wälder. Durch die Gesellschaftsveränderung ergeben sich Schwierigkeiten wie: kei-ne Möglichkeit für die Kinder nach Draussen zu gehen, Transportprobleme, Aufsicht der Er-wachsenen, Spiel und Sport nach Terminkalender, Ein-Kind-Familien, Institutionalisierung, Bewegung nur noch im Sportverein, konsumorientierte Spielzeuge, Beschäftigung der Kin-der... Wenn die Kinder keine Möglichkeit haben körperlich-sinnliche Erfahrungen zu machen, führt dies zu Haltungs- und Bewegungsauffälligkeiten. Auch können die Folgen von Bewegungs-einschränkungen zu Konzentrationsstörungen, vermehrten Unfällen, Beeinträchtigung in der Sprachentwicklung, Mangel an Selbstvertrauen und zu einem negativen Selbstbild führen. Die Zivilisationseinflüsse durch Bewegungsmangel und Fehlernährung versperren leider die grundlegenden Entwicklungsprozesse des Kindes im Vorschulalter.

1.5. Fragestellung / Zielformulierung Ausgehend von meiner Arbeit über Bewegungsgestaltung mit Kindern im Vorschulalter be-fasste ich mich mit folgenden Fragen und Zielen: − Beschrieb, Erklärung und Grundhaltung der „Bewegungsgestaltung PSFL“ − Wie kann man die Bewegungsgestaltung PSFL anpassen und / oder verändern für Kin-

der im Vorschulalter? − Welche Themen und Ziele können in der Bewegungsgestaltung PSFL mit Kindern aufge-

nommen und erarbeitet werden? − Was gibt es für andere Angebote in Zusammenhang mit Kind und Bewegung? − Worin unterscheidet sich / grenzt sich die Bewegungsgestaltung PSFL ab zur Psycho-

motoriktherapie, zum Kinderturnen und zur Rhythmik? − Praxisbezug: Kurse leiten „Bewegungsgestaltung mit Kindern im Vorschulalter“. − Haltung der Leiterin / Therapeutin? (Wie Verändert sich mein Leitungsstil?) − Beobachtung der Kinder in der Gruppe:

Spricht diese Art von Bewegung die Kinder, die Eltern an? Verändert sich der Bewegungsausdruck, das Bewegungs- und Gruppenverhalten der Kinder während des Kurses? Was kann ich den Kindern durch die Bewegungsgestaltung PSFL mitgeben?

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2. Die Psychosomatische Funktionslehre (PSFL) Die Psychosomatische Funktionslehre (PSFL) ist eine ganzheitliche Methode, welche Kör-per, Geist und Seele mit einbezieht und integriert. Die Methode wurde in den 50-er Jahren von Bet Hauschild-Sutter entwickelt. Die Beobachtungen der Bewegungsentwicklung des Menschen, das anatomische, das psychologische und anthropologische Wissen hatte auf die Methodenentwicklung, grossen Einfluss. Bet Hauschild-Sutter sieht den Mensch als Individuum und möchte ihm durch die Methode helfen sich selbst zu werden. Zentral zu dieser Selbstfindung benennt Bet Hauschild-Sutter die Atmung, den Spannungsausgleich, sich spüren lernen, den Körper als Ausdrucksmittel und die Bewegungsfreude.

Foto von Paul Senn, „Zwischen den Frühlingswolken“ die Tänzerin Bet Hauschild-Sutter in Arosa, Zürcher Illustrierte Sept. 1935

2.1. Grundlagen PSFL Die Basis der PSFL sind funktionelle Bewegungsabläufe, die „Grundlagen PSFL“ welche in verschiedenen Lagen (im Liegen, Rollen, Sitzen, Stehen und im Gehen) mündlich von der Therapeutin angeleitet werden. Die mündliche Anleitung trägt zur bewussten Eigenwahr-nehmung und Weiterentwicklung der Bewegungs- und Ausdruckmöglichkeit bei.

2.2. Training PSFL Aus den Grundlagen PSFL wurde das Training PSFL entwickelt. Im Training PSFL werden die funktionellen Bewegungsabläufe gesteigert mit Kräftigung, Muskelaufbau, Koordination und mit Dynamischen Bewegungsabläufen.

2.3. Tanztherapie PSFL Die Tanztherapie PSFL ist ein Ausdrucksverfahren mit Bewegungselementen, welche frei sind von technischen Vorschriften und frei von vorgegebenen tänzerischen Formen. Der An-satz der Tanztherapie PSFL ist die Bewegung des Menschen. So kann über die emotionale, über die motorische, über die sensorische, über die kognitive, über die kommunikative, oder über die konfrontative Ebene weitere Bewegung und Entwicklung entstehen.

2.4. Bewegungsgestaltung PSFL Die Bewegungsgestaltung PSFL ist prozessorientiert und besteht aus Improvisation, Explo-ration, Spiel und Sinneswahrnehmungen. Weiter ist die Auseinandersetzung mit sich selbst, dem Du, der Gruppe und dem Material zentral. Bewegungsgestaltung dient somit neuen Er-fahrungen. Die Leiterin gibt Inputs durch ein Thema, durch ein Material oder durch Musik.

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3. Bewegungsarbeit mit Kindern

3.1.1. Bewegungsgestaltung PSFL mit Kindern im Vorschulalter Bewegungsgestaltung beinhaltet in der Wortzusammensetzung eine Menge Kreativität, Mög-lichkeit zur Entfaltung und viele Bewegungsbilder. Genau dies war die Idee der Pionierin die-ser Arbeit, nämlich den Kindern zur Eigenexploration in der Bewegung zu verhelfen. Die Bewegungsgestaltung PSFL für Kinder setzt bei der Bewegung des Kindes an. Das Kind wird im momentanen Entwicklungsstand (motorisch, kognitiv, emotional) von der Therapeutin abgeholt. Durch ein Thema, ein Material oder durch Musik gibt die Therapeutin Hilfestellung / Inputs. Somit wird die Selbsttätigkeit, Sinneswahrnehmung und Improvisationsfähigkeit des Kindes gefördert. Spielerisch, erfinderisch und in Bewegung setzt sich das Kind so mit sich selbst, dem Du und der Gruppe auseinander. Die PSFL enthält eine pädagogische und / oder Therapeutische Haltung, welche je nach Si-tuation / Kind / Gruppe eingesetzt werden kann. Die Ausbildung zur Bewegungspädagogin, Bewegungs- und Tanztherapeutin PSFL beinhal-tet daher Tanz und Bewegung, wissenschaftliche Fächer, künstlerische und musische Fä-cher und ein Praktikum in einer Institution. Bet Hauschild-Sutter entwickelte die Methode der PSFL aus Beobachtungen der Entwicklung der Kinder. Sie beobachtete die Kinder und war mit den Kindern auch bewegungsgestalte-risch tätig. Die Bewegungsgestaltung / Bewegungs- und Tanztherapie PSFL wurde also di-rekt kindnah, auf der Basis der Kinder, entwickelt. Während den Sommermonaten leitete Bet Hauschild-Sutter in Kur- und Ferienorten Bewe-gungsgestaltungsstunden im Freien mit Kindern. Zum Beispiel im Berner Oberland machte Bet Hauschild-Sutter Gymnastik mit Kindern und Erwachsenen. An den Abenden organisier-te sie Aufführungen und Tanzbälle für die Kur- und Feriengäste und die Dorfbewohner.

Fotos: Paul Senn, Im Berner Oberland mit Bet Hauschild-Sutter, Zürcher Illustrierte Nr.36 vom September 1935

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3.1.2. Stundenbeispiel Bewegungsgestaltung PSFL mit Kindern im Vorschulalter (Protokoll 11.Nov.2006) Inhalt der Stunde: Geschichte „Carnaval des Animaux mit Musik von Camille Caint Saens“ als Bewegungsin-put. Teil1. Jedes Kind für sich, Teil 2. mit einer Partnerarbeit, Teil 3. mit der Gruppe, Teil 4. Ruhi-ger Teil. Ziele / Schwerpunkte: Kreativ sein in der Bewegung mit Tierbildern, in Bewegung kommen, auch zur Ruhe kom-men, Eigenbewegung in die Gruppe bringen und andere Bewegungsimpulse aufnehmen, Sozialaspekt. Material / Medien: CD von Carnaval des Animaux, Bilder mit Tieren drauf, Papier und Farbstifte, grosses Schwungtuch. Kinder: Mädchen 3 1/2J, Mädchen 4J, Mädchen 4J, Mädchen 4J, Knabe 4J. Knabe 5J Bewegungstherapeutische Haltung der PSFL: Den Menschen dort abholen, wo er steht. Ihm helfen und ihm Unterstützung geben um sich selbst zu werden. Ganzheitliches Denken von Körper-Geist-Seele. Bewegungsgestalterische Haltung der PSFL: Begleitung, Unterstützung und Möglichkeiten geben für den körperlichen Ausdruck für die Improvisation, das Bewegungsspiel, den Prozess und für die Bewegungserfahrung alleine, zu zweit und in der Gruppe. Aufbau der Stunde: Einleitung zum Thema geben Auf dem Kissenkreis begrüsse ich die Kinder. Zum Einbewegen evtl. „Wenn du froh und zfride bisch denn klatsch i’d Händ“ in Kreisform in der Mitte des Bewegungsraumes. Einleitung zum Thema geben. Lieblingstiere fragen, diese Tiere im Raum nachahmen, evtl. Ratespiel welches Tier wird gezeigt? Verlauf des Einstieges: Beim Lied machen die Kinder aktiv mit und bringen Ideen welche Bewegungen wir machen könnten. Austausch über Lieblingstiere. Lieblingstier von Ti ist ein Dinosaurier, klar ausgedrückt „Ste-gosaurus“. La’s Lieblingstier ist ein Pony.

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Tiere in Bewegung umsetzten und erraten. Ich flüstre einem Kind ein Tier ins Ohr, welches im Raum gezeigt werden soll. Die Kinder raten und erraten. Lara stellt einen „Frosch“ dar, Sa einen „Tiger“, Ti einen „Wurm“ und Li einen „Vogel.

Hauptteil der Stunde: Geschichte des „Carnaval des Animaux“ beginnen zu erzählen. „Einmal im Jahr feiern die Tiere im Tierreich ein grosses Fest, der Karneval der Tiere, wo sich viele Tiere treffen um Kunststücke vorzutragen.“ Zu jedem Tier ein grosses Bild zur Veranschaulichung. Elefant. Aquarium mit grossem blauem Tuch, wir halten sozusagen das Aquarium und schicken Wel-len zu Musik. Schwan. Graziöse Bewegungen zur Musik. Die Affen, Partnerarbeit. Zu zweit sich haltend durch den Raum springen, tanzen… Löwe. Die Löwen laufen zur Musik stolz eine Runde im Raum. Hühner zur Musik mit Händen auf Boden pickend. Zuerst auf dem Kissenkreis sitzend begin-nen und dann in den Raum. Ruhigerer Teil, Kinder dürfen sich hinlegen, immer wenn sie ein Kuckuck in der Musik hören, dies mit einer Bewegung darstellen. Verlauf des Hauptteiles: Kinder hören dem Beginn der Geschichte aufmerksam zu. 1 Kind nimmt das Sitzkissen auf den Kopf. Die anderen ahmen nach, wir alle versuchen ob wir das Kissen auf dem Kopf balancieren können.

Elefant. Wie macht man bloss den Rüssel. Mutig wird ausprobiert. Aquarium. Die Kinder schicken rhythmische Wellen welche Ti leitend ansagt. Nachher darf das Kind, welches will, einmal unter das Tuch liegen um die Wellen von unten zu betrachten und wahrzunehmen. Jedes Kind will mal unter das Tuch liegen.

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Schwan. Den Input, elegant zu schwimmen und auch mal zu fliegen nehmen die Kinder auf, bis am Ende alle mit ihren Armen ausgebreitet durch den Raum fliegen oder auf den Sims stehen um den Flug des Schwanes zu starten. Kurze Pause, Durst und Müdigkeit kommt auf. Gebe den Kinder, welche wollen, ein Glas Wasser. Affen. Die Partnerarbeit klappt nicht bei allen, aber das Affenspielen macht ihnen Spass. Es wird gelacht während dem Tanz und als sie das Bild des Affen sehen. Plötzlich wird das Pi-rouetten drehen zum Thema. Alle Kinder versuchen eine Pirouette zu machen. Löwen. Könige der Tiere. Die Kinder sind beeindruckt vom Bild und versuchen das Tier so nachzuahmen. Die Kinder laufen mächtig und langsam durch den Raum, fauchen und brül-len wie ein Löwe. Hühner. Auch bei diesem Bild wird gelacht. Die Kinder wirken etwas müde. Ein Kind sitzt auf dem Fenstersims. Ich gebe ihnen die Möglichkeit, auf den Kissen sitzend wie Hühner mit den Fingern auf den Boden zu klopfen. Kuckuck. Sa macht mir vor, wie normale Vögel zwitschern. Dies ist jedoch ein besonderer Vogel welcher „kuckuck“ singt. Wir horchen auf die Musik. Die Kinder dürfen sich ein Plätz-chen suchen im Raum und sich hinlegen und jedes Mal, wenn sie in der Musik den „kuckuck“ hören ein Zeichen geben. Die Kinder kommen zur Ruhe und mir scheint wirklich, dass sie horchen.

Abschluss, Ausklingen der Stunde: Zur Musik, als krönender Abschluss der Stunde, dürfen die Kinder auf ein Papier eine Zeich-nung machen: das Tier, welches sie am liebsten getanzt haben. Dies am Ende allen zeigen und mitteilen. Verlauf des Abschlusses: Die Kinder zeichnen engagiert drauflos, zeigen und erklären mir immer wieder, was sie ma-len. Ein „Stegosaurus“, eine Giraffe, Vögel, ein Löwe, ein Boot und „irgendöppis“.

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Beobachtung der Kinder: Li ahmt sofort die Kinder nach welche aktiv etwas zeigen, versteht es jedoch, wenn ich sie bete zurückzukehren, hat Freude an der Pirouette und an den Vogelbewegungen, malt am Ende auch Vögel auf ihre Zeichnung. Da war auch heute etwas zurückhaltend aber schon weniger als letztes Mal. Er traute sich ein Tier vor allen vorzuzeigen und am Ende zeigte er uns sein Bild. Ti war wieder sehr aktiv. Er wollte Heute ein Dinosaurier sein, schon zu Beginn der Stunde war dies Aktuell. Manchmal liess er sich auf andere Tiermusikstücken und Nachahmungen ein, manchmal war er einfach ein Dinosaurer. Einmal sprang er so aktiv durch den Raum, dass er sich am Bein weh tat, und wollte darauf heim. Ich konnte dann auf ihn eingehen; Sein bequemes Plätzchen geborgen auf den Kissen half. La scheint sich gut wehren zu können wenn ihr etwas nicht passt, kann sich eingeben. Sa bekam heute auch Platz zum Erzählen, dies brachte sie zum Strahlen. Letztes Mal schien mir fast, dass sie etwas in der aktiveren Stunde „unterging“. Gruppenbeobachtung: Ti ist noch immer sehr leitend, er ist auch der älteste. Gewisse Momente ist er sehr aktiv und alle finden es lustig und ahmen ihn nach. Das Trinken wollen, steckte die ganze Gruppe an aber es gab auch eine Pause und einen Moment für die anderen bei sich zu sein. Heute schien mir, dass sich die Gruppe schon besser zusammengefunden hat. Auch hatten alle Kinder Gelegenheit, mir etwas zu erzählen.

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3.2.1. Kinderturnen Ziel des Kinderturnens im Kindergarten ist es, motorische Fähigkeiten wie Koordination, Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Ausdauer und Kondition zu schulen und zu stärken. E-benso sollen die Bewegungsgrundformen / Bewegungsfertigkeiten wie Gehen, Laufen, Springen, Kriechen, Rollen, Schieben, Ziehen, Hängen, Steigen, Tragen, Werfen und Fan-gen im Sportunterricht integriert werden. Das Kinderturnen gehört zur Pädagogik, wird in Kindergruppen (nicht Einzel) unterrichtet und ist integriert im Lehrplan des Kindergartens und der Primarschule. Die Ausbildung zur Kinderturnlehrerin kann über die Sportlehrerausbildung, über den Schweizerischen Turnverband oder integriert in der Pädagogischen Fachhochschule absol-viert werden. Arbeitsgebiete der Kinderturnlehrerin sind Schulen, Kindergärten und Turnvereine.

3.2.2. Stundenbeispiel einer Kinderturnstunde Inhalt der Stunde: Spielerziehung mit Bewegungsspielen. Spiel alleine, spiel zu zweit, spiel in der Gruppe Ziel der Stunde: Motorische Fertigkeiten wie Ball tragen, rollen, werfen, fangen und prellen. Material / Medien: Tennisbälle, Reifen, Instrument als Signal. Kinder: 8 Kindergartenkinder Pädagogische Haltung der Kinderturnlehrerin: Leiten, Lehren, Erklären, Beobachten und Handeln. Bewegungsgrundformen, Bewegungs-fertigkeiten und motorische Fähigkeiten im Unterricht über die Bewegung vermitteln. Aufbau der Stunde: Eintreffen der Kinder. Auf dem Kreis mitten in der Turnhalle trifft sich die Gruppe zu Beginn, am Ende der Stunde und auch dazwischen für Erklärungen. „Nestchenspiel“ mit Reifen. Kinder hüpfen, kriechen, rennen in der Turnhalle bis sie das Sig-nal hören, dann sitzen sie so schnell wie möglich in einen Reifen. Wiederholen. Spiele alleine: Jedes Kind bekommt einen Tennisball und soll versuchen den Ball innerhalb des Reifens entlang zu rollen. Tennisball in den Reifen prellen und wieder fangen. Tennisball an die Wand werfen, so dass Abpraller in den Reifen trifft. Mit Reifen den Tennisball durch den Raum ziehen/rollen. Spiele zu zweit: 1 Kind hält den Reifen seitwärts, ein anderes Kind versucht den Tennisball durch den Reifen zu werfen. Wechseln. 1 Kind prellt den Tennisball auf den Boden, ein anderes Kind versucht den Ball dann durch den Reifen aufzufangen. Wechseln. 1 Kind rollt den Reifen, anderes Kind versucht mit dem Tennisball den Reif zu treffen, so dass er auf den Boden kippt. Wechseln. 1 Kind rollt den Reifen, ein anderes Kind versucht den Tennisball hindurch zu schiessen. Wechseln. Miteinander – Gegeneinander: Balltransport Stafette. Reifen ausräumen und einräumen. Abschluss mit einem Austausch damit die Kinder mitteilen können, was ihnen am besten ge-fallen hat.

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3.3.1. Psychomotorik - Therapie Der Begriff "Psychomotorik" beschreibt die Wechselbeziehung zwischen seelisch-psychischen und körperlichen Vorgängen. Psychomotorik versteht die Bewegung des Men-schen als Ausdruck einer Wechselbeziehung zwischen Sinnesempfindung, Denken, Fühlen und Handeln. In der Schweiz ist die Psychomotorik-Therapie seit 1970 ein heilpädagogischer Beruf. Der Funktionale Ansatz der Psychomotorik kommt von Susanne Naville, der Leiblich-Szenisch-Verstehende- Tiefenpsychologische Ansatz von Aucoutier Seewald. Mögliche Ansätze der Psychomotorik-Therapie kann auch Handlungsorientiert sein. Die Psychomotoriktherapie gehört zur Heilpädagogik / Sonderpädagogik, arbeitet und koor-diniert jedoch mit pädagogischen Institutionen wie Schulen und Eltern. Das Therapieangebot richtet sich an Kinder mit verschiedenen Auffälligkeiten in der Bewe-gung, im sozialen und im emotionalen Bereich. Störungen der Psychomotorik können sich als Wahrnehmungsprobleme, Bewegungs- sowie Verhaltensauffälligkeiten zeigen und werden von der Psychomotoriktherapeutin abgeklärt. Darauf folgt ein Gespräch mit Eltern, Lehrkraft und Therapeutin, in welchem der Leidens-druck des Kindes eruiert wird. Die Anmeldung zur Psychomotorischen Abklärung erfolgt durch die Ärzteschaft, den Schul-psychologischen Dienst, durch die Schulgemeinde, oder andere Therapiestellen. Die kosten werden durch den Trägerverein, die Schweizerische Ausgleichskasse IV und vereinzelt durch die Krankenkasse getragen. Das wichtigste therapeutische Mittel der Psychomotorik ist die Bewegung und die Bezie-hung. Spielerisch mit dem Kind alleine oder in Gruppen wird an den drei Bereichen der Psy-chomotorik, der Feinmotorik, Grobmotorik oder an der Graphomotorik gearbeitet. Es werden verschiedene Mittel eingesetzt wie Sprossenwand, Trampolin, Langbank, Bodenmatten, Tü-cher oder Bastelmaterial. Die Ausbildung zur Bachelor of Arts HFH Psychomotorik-Therapeutin, kann von praxis-erfahrenen Personen mit pädagogischer Berufsausbildung (mit Mittelschulabschluss und So-zialpraktikum) angetreten werden. Das drei- bis vierjährige Vollzeitstudium wird in der Schweiz an drei Eidgenössisch anerkannten Ausbilungsinstitutionen in Basel, Zürich und Genf angeboten. Die Ausbildung baut auf Kenntnissen aus der Pädagogik (Erziehen, Leh-ren) auf und es werden Theorien aus der Heilpädagogik (Behinderung), der Psychologie (Verhalten, Entwicklung und Beziehung) und Medizin (Krankheit und Störung) vermittelt. Persönliche Bildung und Eigenerfahrung in Bewegungsschulung, Musik, Zeichnen und Ma-len sind ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Je nach Ausbildungsort werden auch Ein-blicke in angrenzende Berufsgebiete wie Atemtherapie, Spieltheater, Bewegungsanalyse, Tanztherapie, integrative Bewegungstherapie etc. geboten. Arbeitsangebot und Arbeitsstellen der Psychomotorik-Therapeutinnen sind in Heilpädagogi-sche Zentren, in Sonderschulen, Kinderkliniken, Therapiestellen oder auch in Medizinischen Praxen.

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3.3.2. Stundenbeispiel einer Psychomotorik – Therapiestunde (Protokoll von Hospitation 14.7.2006) Inhalt der Stunde: Bewegungsschulung im vom Kind selbst gestalteten Spielumfeld. Körperwahrnehmung. Ziele / Schwerpunkte des vergangenen Semesters: Körperwahrnehmung. Spannung aushalten. Selbstsicherheit. Selbstständigkeit. Soziales Ler-nen. Die motorischen Schwierigkeiten spielerisch angehen. Material / Medien: Klavier, Trampolin, Baukissen, Kissen, Murmeln, Stäbe, Kletterwand, Matratzen, Ball... Kinder: Mädchen 7J, 2.Kg. Einschränkungen in der Bewegungskoordination, im Gleichgewicht, im Körper-Thonus, Mühe Spannungen auszuhalten. Mühe im Umgang mit schwierigen Situatio-nen. Knabe 9J, Einführungsklasse, kommt nach den Ferien in die 1.Klasse. Entwicklungsrück-stand in der Sprache, Mühe mit der Kraftdosierung, motorische Schwierigkeiten. Therapeutische Haltung der Psychomotorik-Therapeutin: Beziehung schaffen. Begleitung der Eigenhandlung, der Selbständigkeit, der Eigenideenent-wicklung, Planung und Umsetzung der Ideen der Kinder. Spielerisch und Sensorisch an den jeweiligen Entwicklungsstufen orientiert. Aufbau der Stunde: Eintreffen der zwei Kinder. Wortwechsel mit Mutter. Begrüssung und Anfangsritual im Kreis. Zur Abschlussstunde dürfen die Kinder sich eine Glasmurmel aussuchen und sich einen Wunsch ausdenken als Symbol der Murmel. Die Kinder wünschen sich Trampolinspringen und können das Trampolin und die Matten rundherum fast selbständig aufstellen. Die Therapeutin gibt Hilfestellungen. Die Kinder dür-fen abwechslungsweise und zusammen springen. Aufbau des Spielumfeldes und Spiel im selbst gestalteten Umfeld. Das Mädchen baut sich einen Zaun, da sie ein Fjordpferd sein möchte. Der Knabe möchte ein Jäger sein und baut sich ein Haus aus Stäben und Matten. Auch bauen die Kinder einen Geheimgang an der Sprossenwand. Das Klettern wird eingeführt und integriert ins Spiel. Die Kinder besprechen mit der Therapeutin die Spielrollen und Regeln. Die Therapeutin leitet die Geschichte ein mit einem kurzen Klavierspiel und sagt dazu „Wir spielen nun die Geschichte vom Fjordpferd, vom Jäger und dem Dinosaurier.“ Der Dinosau-rier versucht das Fjordpferd und den Jäger zu erreichen, diese versuchen den Dinosaurier mit dem Ball zu treffen. Abschluss finden. Das Mädchen wünscht als Abschluss, dass der Dinosaurer an einer Bee-renvergiftung stirbt, der Knabe wünscht, den Dinosaurier mit dem Ball zu treffen als Befrei-ung. Beides wird dann gespielt. Gemeinsames Aufräumen mit Hilfestellung der Therapeutin. Körperwahrnehmung auf dem Trampolin. Die Kinder liegen in Rückenlage auf dem Trampo-lin mit geschlossenen Augen. Die Therapeutin bewegt das Trampolin und die Kinder heben den Arm hoch wenn sie keine Bewegung des Trampolins mehr spüren. Verabschiedung.

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3.4.1. Rhythmik Den Grundstein der „Rhythmisch–Musikalischen Erziehung“, kurz genannt „Rhythmik“ hat Emile Jaques-Dalcroze (1885-1950) gelegt. Im Pädagogischen und Sonderpädagogischen Bereich weiter entwickelt wurde die Rhythmik von zwei bedeutende Rhythmikpersönlichkei-ten, ebenfalls Schülerinnen von Emile Jaques-Dalcroze waren Elfriede Freudel (1881-1966) und Mimi Scheiblauer (1899-1968). Rhythmik ist eine pädagogische Arbeit, welche auf die Entwicklung der Persönlichkeit in ih-ren motorischen, affektiv-sozialen und kognitiven Fähigkeiten ausgerichtet ist. Sie geht vom ursprünglichen Bedürfnis des Menschen nach Bewegung aus. Als erzieherische Mittel wird Musik, Stimme, Sprache und Material eingesetzt, um Lernprozesse in Gang zu bringen. Die-se Lernprozesse werden im Besonderen in den drei Bereichen wirksam: Sinneserziehung (Sensibilisierung der Sinne) Sozialerziehung (Soziales Lernen) Kunsterziehung (Entwicklung kreativer Fähigkeiten) Wichtige und strukturierende Elemente der Rhythmik sind Zeit-Kraft-Raum und Form, welche in der Bewegung sowie in der Musik in Verbindung gesetzt werden können. Rhythmik ist eine weit verbreitete musikpädagogische Methode, welche Musik und Bewe-gung immer als Einheit behandelt. „Klassische“ Rhythmikmaterialien sind Rasselbüchsen, Schlaghölzer, Holzkugeln, Schellen-bänder, bunte Schnüre, Luftballons, Naturmaterial, Sammelmaterial, Reifen, Rechtecktücher, Seile, Legestäbchen und Bälle. Der Studiengang zur Rhythmiklehrerin „Bachelor of Arts in Musik und Bewegungspädagogik“ dauert drei Jahre und kann in der Schweiz in Biel, Luzern, Zürich und Genf absolviert wer-den. Die Ausbildung umfasst theoretische, praktische, künstlerische sowie pädagogische Fächer. Innerhalb des Studiums treten die Studierenden mehrmals in öffentlichen musikali-schen und szenischen Produkten auf. Voraussetzungen des Studienganges sind eine gute Musikalität, Begabung für Bewegung, Interesse an Musikpädagogik, hohe Sozialkompetenz und Freude am Umgang mit unter-schiedlichsten Menschen. Neben guten Kenntnissen des Klavierspiels, einem guten Gehör, Rhythmusempfinden und musiktheoretischen Grundkenntnissen braucht eine Studierende, Selbständigkeit, Teamfähigkeit, Flexibilität, Einfühlungsvermögen und die Bereitschaft, ein umfangreiches Pensum zu bewältigen. Arbeitsstellen der Rhythmiklehrerinnen sind je nach Neigung und Eignung im musikalischen, bewegungsmässigen, allgemein pädagogischen und heilpädagogischen Bereich, zum Bei-spiel im Kindergarten in der Schule, in Musikschulen, Hochschulen oder in freiberuflicher Tä-tigkeit.

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3.4.2. Beispiel einer Gruppen-Rhythmikstunde Lernziel der Stunde: Sensibilisierung der Sinne, Reagieren auf zeitliche Gegebenheiten in Musik und Bewegung. Material / Medien: Diverse Musikinstrumente, Bälle und Reifen. Kinder: Kindergartenkinder( 5-7Jahre ) Pädagogische Haltung der Rhythmiklehrerin: Kreative-, Soziale und Sinneslernprozesse über Musik und Bewegung in Gang setzen. Erziehen, Leiten und Begleiten. Ursprünglich menschliches Bedürfnis nach Bewegung steht im Vordergrund. Aufbau der Stunde: Reagieren auf akustische Eindrücke. Die Leiterin spielt auf einem Instrument unterschiedli-che Tempi, z.B. langsam und schnell, die Kinder bewegen sich im Tempo der Musik durch den Raum. Reifen liegen verteilt im Raum. Jedes Kind prellt einen Ball in einen Reifen. Die Leiterin be-gleitet dazu mit der Singstimme. Bei einem lang anhaltenden Ton wird der Ball im Reifen ge-rollt. Die Leiterin spielt abwechselnd auf verschiedenen Instrumenten, Die Kinder passen ihre Bewegungen dem Charakter der Geräusche an. Reagieren auf visuelle Eindrücke. Die Leiterin führt die Gruppe mit Handzeichen in unter-schiedlichem Tempo durch den Raum. Die Leiterin rollt den Ball durch den Raum. Die Kinder begleiten die Bewegung des Balles mit der Stimme. Ein Kind bewegt sich in verschiedenen Bewegungsarten durch den Raum. Die anderen Kin-der begleiten mit Rasseln. Reagieren auf Taktile Eindrücke. Die Kinder stehen zu zweit hintereinander. Ein Kind legt die Hände auf die Schultern des anderen und gibt mit leichtem Druck an, in welchem Tempo sich das Kind fortbewegen soll. Die Kinder halten sich mit geschlossenen Augen an einem Reifen fest, der vom Leiter in un-terschiedlichem Tempo bewegt wird. Ein Kind mit geschlossenen Augen wird von einem anderen in unterschiedlichem Tempo durch den Raum geführt.

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3.5. Graphische Darstellung der Bewegungsmethoden, Vergleiche und Parallelen

Rhythmik − Für Kinder verschiedenen Alters. − Pädagogische / Erzieherische Haltung:

Musik und Bewegung als Einheit. Kreative-, Soziale und Sinneslernprozesse in Gang setzen. Erziehen, Leiten und Begleiten. Ursprünglich menschliches Bedürfnis nach Bewegung steht im Vordergrund.

− Gruppen − Pioniere:

Mimi Scheiblauer, Elfriede Friedel. − Ziele:

Sinnes-, Sozial- und Kunsterziehung. − Ausbildung:

Bachelor of Arts in Musik und Bewegungspäda-gogik.

Kinder und

Bewegung

Kinderturnen − Für Kinder verschiedenen Alters. − Pädagogische Haltung:

Leiten, lehren, Erklären, Beobachten und Han-deln. Bewegungsgrundformen, Bewegungsfertigkei-ten und Motorische Fähigkeiten im Unterricht über die Bewegung vermitteln.

− Gruppen − Pioniere: - − Ziele:

Motorische Fähigkeiten, Bewegungsformen und Bewegungsfertigkeiten schulen.

− Ausbildung:

Sportlehrerin, Lehrerin, Kindergärtnerin.

Bewegungsgestaltung − Für Kinder verschiedenen Alters. − Pädagogische und therapeutische Haltung: − Das Kind dort abholen, wo es steht. Ihm helfen

und ihm Unterstützung geben um sich selbst zu werden. Körper-Geist-Seele Denken.

− Möglichkeiten geben für den körperlichen Aus-druck, Improvisation, Ausdruck, Bewegungs-spiel, Prozess und für die Bewegungserfahrung.

− Kleingruppen und Einzel. − Pionierin:

Bet Hauschild-Sutter. − Ziele:

Prozessorientiert, Improvisation, Selbsttätigkeit, Bewegungsrepertoir erweitern...

− Ausbildung:

Bewegungspädagogin, Bewegungs- und Tanz-therapeutin PSFL.

Psychomotorik − Für Kinder mit Einschränkungen im Vorschulal-

ter. − Heilpädagogische, sonderpädagogische, thera-

peutische Haltung: − Beziehung und Bewegung. Begleitung der Ei-

genhandlung, der Selbständigkeit, Entwicklung eigener Ideen, Planung und Umsetzung der I-deen der Kinder.

− Spielerisch und sensorisch an den jeweiligen Entwicklungsstufen orientiert.

− Kleingruppen und Einzel. − Pioniere:

Susanne Naville, Aucoutier Seewald. − Ziele:

Umgang oder Linderung der Bewegungsein-schränkungen und Bewegungsstörungen.

− Ausbildung:

Bachelor of Arts HFH Psychomotorik-Therapeutin.

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4. Kurse „Bewegungsgestaltung PSFL“ mit Kinder im Vorschulalter

4.1.1. Kindergruppe S-chanf Für den Kurs „Bewegungsgestaltung für Kinder im Vorschulalter“ in S-chanf habe ich Kontakt aufgenommen mit der Kindergärtnerin, welche mir eine Adressliste der Kindergartenkinder gegeben hat, um die Kinder des Dorfes persönlich anzuschreiben. Auch verschickte ich Prospekte an den Kindergarten Zuoz. Das Resultat der Anmeldung war sehr erfreulich, es wurden 9 Kinder angemeldet: 6 Mädchen und 2 Knaben von 5-7 Jahren, ein Kind aus La Punt, ein Kind aus Chapella und 7 Kinder aus S-chanf.

4.1.2. Rahmenbedingungen zum Kinderkurs in S-chanf Das Engadinerdorf S-chanf, welches ich als Kursort gewählt habe, präsentiert sich mit noch intakten Bauernhäusern. In den Gassen und an den Stammtischen der schmucken „Usteri-as“ wird romanisch gesprochen. Von S-chanf aus mündet das Val Trupchun in den Schwei-zerischen Nationalpark. S-chanf ist der Zielort des Engadin Skimarathon und des Inline Ma-rathon. Weiter ist das Dorf bekannt wegen dem Zeughaus der Flugzeugabwehr mit militäri-schem Stützpunkt. Das Dorf liegt 1673 m. ü. M, besitzt 13790 ha Land und zählt 662 Einwohner, welche vor Al-lem in der Land und Forstwirtschaft, Industrie und Gewerbe und im Dienstleistungssektor tä-tig sind.

Beim Ausschau halten bezüglich des Raumes wandte ich mich an den Schulhausabwart und konnte so den Theatersaal für die Bewegungsstunde und den Kindergarten für das Umzie-hen benützen. Der Saal ist mit Parkett belegt, hat grosse Fenster, an der Wand sind Tische und Stühle auf-einander gestellt. Toiletten sind vorhanden im oberen Stockwerk. Neben dem Saal hatte ich die Möglichkeit, die Kindergartengarderobe zum Umziehen für die Kinder zu benutzen sowie den CD-Player und kleinere Materialien vom Kindergarten. Meine Ausstattung für den Kinderkurs im Saal in S-chanf war ein CD-Player mit CD’s, für je-des Kind ein Kissen, die Adresslisten der Kinder, Material für die Bewegungsanregung, Ver-bandmaterial und ein Mobiltelefon.

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4.1.3. Themen und Inhalte der Kurse 1.Bewegungsgestaltungsstunde: Kennenlernen von Raum, Leitung und Kinder. Körperteil-Erfahrung mit dem Thema Hände. 2.Bewegungsgestaltungsstunde: Gegensatzthema leicht / schwer. Material-Erfahrung mit einem leichten (Federn) und einem schweren (Steine) Material. 3.Bewegungsgestaltungsstunde: Thema Farben: Rot, Gelb, Blau mit Materialeinsatz grosser Tücher. 4.Bewegungsgestaltungsstunde: Material-Erfahrung und kreative Bewegung mit Zeitung. Andere wichtige Inhalte der Stunden: Die Kinder in der Entwicklung dort abholen, wo sie stehen und ihnen Unterstützung geben sich selbst zu werden. Ganzheitliches Denken von Körper-Geist und Seele. Begleitung und Unterstützung sowie Möglichkeiten geben für den körperlichen Ausdruck, für die Improvisation, den Ausdruck, das Bewegungsspiel und den Prozess. Struktur, Rituale, Klarheit und einen sicheren Rahmen für die Bewegungsstunden. Bewegungsrepertoire erweitern, Ideen der Kinder aufnehmen. Arbeit für sich alleine, Partnerarbeit und Gruppenarbeit. Erfahrung ohne Material, ohne Musik, Erfahrung mit Material, mit Musik. Aktive Bewegung, sanfte Bewegung und Entspannung. Kontakt mit den Eltern.

4.1.4. Auswertung, Schlussfolgerung der Kurse in S-chanf Beim Leiten der Bewegungsgestaltungsstunde in S-chanf wurde mir bald schon bewusst wie wichtig die Struktur auf verschiedensten Ebenen ist. Wenn ich bei dieser Kindergruppe nicht Regeln und Rituale eingebracht hätte, wäre es ziemlich chaotisch zu und her gegangen. Trotzdem versuchte ich, der Gruppe genügend Freiraum für die Entfaltung und Kreativität in der Bewegung zu gewährleisten. Die Gruppe hatte zu Beginn der Kurse, grosser Bewegungs- und Aktivitätsdrang. Auch beo-bachtete ich, ein Rangen in der Gruppendynamik. Im Verlaufe der Kurse war es dann wirk-lich möglich, Ideen der Kinder aufzunehmen und das Bewegungsrepertoire zu erweitern. Sie wurden aufmerksamer auf Musik und Inputs, rannten nicht mehr einfach durch den Raum zur Musik und mit dem Material, sondern gingen achtsamer damit um und ihre Bewegungen wurden tänzerischer. Eine gute Basis um weiter zu arbeiten.

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4.2.1. Kindergruppe Pontresina Für den Kurs „Bewegungsgestaltung“ in Pontresina habe ich Prospekte an verschiedene Kindergärten und der Kinderkrippe versendet. 5 Mädchen wurden für den Kurs angemeldet. Kinder aus Pontresina und Celerina, manche Eltern kannten mich, verhaltener Andrang, je-doch Wille weiter zu kommen im November.

4.2.2. Rahmenbedingungen zum Kinderkurs in Pontresina Der Oberengadiner Tourismusort Pontresina liegt auf 1800 m. ü. M. und zählt ca. 1850 Ein-wohner (in der Saison kommen ca. 6'700 Personen dazu.) Die Gletscherortschaft liegt am Fusse des Piz Bernina und des Piz Palü, verfügt über das höchstgelegene Kongresszentrum Europas und die grösste Bergsteigerschule der Schweiz. Ich selbst bin in Pontresina aufge-wachsen und kenne noch einige einheimische Pontresinerinnen. Dies ein Grund, hier einen Kurs „Bewegungsgestaltung für Kinder im Vorschulalter“ anzubieten.

Den „Bewegungsraum Joy“ konnte ich von G. Knecht, Gymnastiklehrerin, Kunst und Aus-druckstherapeutin ISIS, jeweils am Samstag für eine Stunde mieten. Garderobe und Toilet-ten sind im Gebäude vorhanden, ebenso hat es Parkplätze. Der Raum ist mit Parkett belegt, hat zwei Fenster, Ein Vorhangkasten, Musikanlagegestell und ein Lavabo. Kissen, gewisse Materialien und die Musikanlage durfte ich mitbenutzen. Meine Ausstattung für den Kinderkurs in Pontresina war die Adresslisten der Kinder, Material für die Bewegungsanregung, Verbandmaterial, Mobiltelefon, andere Materialien.

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4.2.3. Themen und Inhalte der Kurse 1.Bewegungsgestaltungsstunde: Kennenlernen von Raum, Leitung und Kinder. Körperteil-Erfahrung mit dem Thema Hände. 2.Bewegungsgestaltungsstunde: Gegensatzthema leicht / schwer. Material-Erfahrung mit einem leichten (Federn) und einem schweren (Steine) Material. 3.Bewegungsgestaltungsstunde: Thema Farben: Rot, Gelb, Blau mit Materialeinsatz grosser Tücher. 4.Bewegungsgestaltungsstunde: Material-Erfahrung und kreative Bewegung mit Zeitung. 5.Bewegungsgestaltungsstunde: Material-Erfahrung, kreative Bewegung mit Ballonen. 6.Bewegungsgestaltungsstunde: Geschichte „Karneval der Tiere“ in Bewegung darstellen. 7.Bewegungsgestaltungsstunde: Gegensatzthema Gross / Klein. Andere wichtige Inhalte der Stunden: Die Kinder in der Entwicklung dort abholen, wo sie stehen und ihnen Unterstützung geben sich selbst zu werden. Ganzheitliches Denken von Körper-Geist und Seele. Begleitung und Unterstützung sowie Möglichkeiten geben für den körperlichen Ausdruck, für die Improvisation, den Ausdruck, das Bewegungsspiel und den Prozess. Struktur, Rituale, Klarheit und einen sicheren Rahmen für die Bewegungsstunden. Bewegungsrepertoire erweitern, Ideen der Kinder aufnehmen. Arbeit für sich alleine, Partnerarbeit und Gruppenarbeit. Erfahrung ohne Material, ohne Musik, Erfahrung mit Material, mit Musik. Aktive Bewegung, sanfte Bewegung und Entspannung. Kontakt mit den Eltern.

4.2.4. Schlussfolgerungen und Auswertung der Kurse in Pontresina Die ersten vier Male Bewegungsgestaltung in Pontresina mit den fünf Mädchen waren für mich die reinste Harmonie. Diese Mädchen liessen sich unglaublich gut ein auf die Themen, Inputs, auf die Musik, auf die Aufgabestellung, auf die Bewegung und den Tanz. Die letzten drei Male kamen drei neue Kinder dazu und die Gruppendynamik veränderte sich. Die Gruppe war grösser, die Altersunterschiede ebenfalls, zwei Knaben und vier Mäd-chen, und es wurde auf positive Weise lebendiger, kreativer und individueller.

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5. Schlussfolgerung und Auswertung zur Arbeit Durch das Recherchieren, mich befassen, erklären und darstellen der Methode der PSFL, und der anderen Methoden, hab ich noch mehr zu meiner eigenen therapeutischen Haltung gefunden. Diese Grundhaltung hat immer wieder Struktur gegeben während Tiefs der Arbeit, während Vermischungen und Unklarheiten der Methoden und vor allem während dem Kurse leiten. Die Anpassung und Veränderung der Bewegungsgestaltung PSFL für Kinder im Vorschulal-ter besteht vor allem aus der bildlichen Vorstellung, kurzen Erklärungen, aktiv werden lassen im gestalterischen und kreativen Bereich, sowie den Regeln, Ritualen und Struktur gebenden Ansätzen. Sonst braucht es genau den gleichen Ansatz wie mit Erwachsenen, auch die ver-schiedensten Themen können dem Entwicklungsstand des Kindes angepasst angewendet werden. Das Angebot in Zusammenhang mit Kind und Bewegung hab ich im zweiten Teil der Arbeit beschrieben. Jeweils mit einem theoretischen und einem praktischen Teil. Vergleiche und Prallelen sind nochmals zusammengefasst auf Seite 14. Die Kurse „Bewegungsgestaltung mit Kindern im Vorschulalter“ vorzubereiten und zu leiten hat mir grosse Freude bereitet. Mein Leitungsstil hat sich verändert, da ich eine grosse Kom-petenz und Sicherheit empfand durch meine zwei Ausbildungen. Ich konnte deshalb ganz anders an diese Aufgabe heran gehen. Ich hatte meine Grundhaltung, konnte diese Grund-haltung vertreten und genoss es, keinen Lehrauftrag zu haben. Beobachtungen der Kindergruppen konnte ich auch einige machen. Es war sehr interessant wie die Gruppenstunden in S-chanf und in Pontresina verschieden abliefen und wie ich die Stunden deshalb anders gestalten musste trotz gleichen Themen. Dies bestätigt das Abho-len des Menschen, da wo er steht und macht es auch Möglich, flexibel zu bleiben und zu re-agieren. Eltern und Kinder hat die Art, wie ich die Kursstunden gestaltet habe angesprochen. Manche mehr und manche weniger, Aber im Grossen Ganzen bekam ich viele positive Rückmeldun-gen und Interesse an weiteren Kursen. Ich denke, dass ich den Eltern und Kindern einiges mitgeben konnte über die Bewegungs-kurse, obwohl laut meiner Beurteilung ein Weiterarbeiten oder sogar Einzelarbeiten angesagt wäre. Ich kann mir sehr gut vorstellen in Zukunft wieder Bewegungsgestaltungskurse für Kinder im Vorschulalter zu leiten. Die Arbeit mit den Kindern und die Bewegung, ist und bleibt mein Element, warum sie also nicht in Zukunft miteinander kombinieren?!

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6. Quellenangabe / Literaturverzeichnis / Bildangaben Schriftliches Dokument des Radio Interview’ s mit Bet Hauschild - Sutter. Unterlagen der Methode Bewegungsgestaltung, Bewegungs- und Tanztherapie PSFL „Handbuch der Psychomotorik“, Renate Zimmer, Herder Verlag, ISBN 3-451-26621-0 „Erziehung durch Musik und Bewegung“, Gertrude Schindler und Elenore Witoszynskyj, Klett Verlag, ISBN 3-264-83063-9 „Wie tönt grün?“ Rhythmik als Wahrnehmungsförderung, Sabine Hoffmann Muinschneek, SVSF Produktion, ISBN 3908236-08-8 „Kursbuch Bewegungsförderung“, Renate Zimmer, Unsere gesunde Kita, ISBN 3-7698-1488-6 „Kinder müssen sich bewegen“ Spielend lernen und wachsen, Helmut Köckenberger, Ra-vensburger Verlag, ISBN 3-332-01033-6 „Bewegung ist ein Kinderspiel“ Die Entwicklung ihres Kindes fördern, Dr. Dieter Breithecker, Mosaikverlag, ISBN 3-576-11558-7 „Bewegungsspiele für Kinder“ Körpererfahrung und Bewegungsförderung für jeden Tag, Andrea Erkert, Don Bosco Verlag ISBN 3-7698-1306-5 „Heisse Füsse, Zaubergrüsse“ Tanzgeschichten für Kinder von 4-10 Jahren, Ulrike Meyer-holz und Susi Reichle - Ernst, Zytglogge Werkbuch, ISBN 3-7296-0565-8 Fotos schwarz-weiss von Bet Hauschild-Sutter: Zürcher Illustrierte September 1935 Fotograf Paul Senn, Fotos aufgenommen in Arosa. Fotos farbig von den Kindern, Protokolle Bewegungsgestaltung mit Kindern im Vorschulalter in Pontresina. Fotos aufgenommen von Katia Staub. Fotos farbig von den Ortschaften S-chanf und Pontresina unter www.engadinmedia.ch www.psychomotorik-therapie.ch www.psymo.ch www.rhythmik.ch www.heiligberg.ch/

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7. Danksagung Ein herzliches Dankeschön an die Schulleiterin Frau Henriette Bezzola, welche die Diplom-arbeitsbetreuung übernommen und mir bei der Arbeit Unterstützung und Inputs gegeben hat. Weiter möchte ich mich bei der Psychomotoriktherapeutin Evelyne Müller bedanken, bei welcher ich zwei Psychomotorik-Therapiestunden hospitieren durfte und welche mir über den Beruf der Psychomotoriktherapie berichtet hat. Ein grosses Dankeschön an die Kindergruppen in S-chanf und in Pontresina. Danke an de-ren Eltern für ihr Vertrauen und ihr Interesse am Angebot „Bewegungsgestaltung für Kinder im Vorschulalter“. Besten Dank an die Kindergärtnerinnen im Oberengadin, für das Prospekte verteilen, beson-ders an Madlaina Falett, welche sich engagiert hat für den Kinderkurs in S-chanf. Ein weiteres „Grazcha“ an die Gemeinde S-chanf und den Schulhausabwart Ervin Lenz für das benutzen des Theatersaales in S-chanf. Für die Mietmöglichkeit des mit Liebe eingerichteten Bewegungsstudio Joy und die gute Zu-sammenarbeit möchte ich mich herzlich bei Gabriella Knecht bedanken. An Marco Cadonau ein grosser Dank Für die Hilfe bei der Grafik, im Umgang mit dem Com-puter, für die Geduld und Unterstützung im Allgemeinen. Bei der engagierten Primarlehrerin und Freundin Geraldine Fischer möchte ich mich für das lesen und für die Korrekturen der Arbeit bedanken. Für das Interesse, Unterstützung und für die Begleitung meiner Zweitausbildung inklusive Diplomarbeit, möchte ich mich bei meiner Familie, meinen Freundinnen, meinen Kolleginnen und Bekannten bedanken.

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Anhänge zur Diplomarbeit

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Anhang zur Diplomarbeit Katia Staub Heiligberg Institut Kurs III

Anhang Kursausschreibung

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Anhang zur Diplomarbeit Katia Staub Heiligberg Institut Kurs III

Anhang Protokolle Vorbereitung / Verlauf Bewegungsgestaltung PSFL mit 9 Kindern in S-chanf Freitag 1.September 2006: Inhalt der Stunde: (Körperteilerfahrung) Tanzen und Bewegen mit den Händen Ziele / Schwerpunkte: Kennen lernen von Raum, Kinder, Leitung. Körperteilerfahrung. Material / Medien: CD Projection Privee, Mitmachtänze Kinder: 6 Mädchen und 2 Knaben. S (7J), A (5J), K (6J), N (6J), M (6J), G (7J), S (5J), F (7J) Bewegungstherapeutische / Bewegungsgestalterische Haltung der Therapeutin: Das Kind dort abholen wo es steht. Dem Kind helfen und ihm Unterstützung geben um sich selbst zu werden. Ganzheitliches Denken von Körper-Geist-Seele. Begleitung, Unterstützung und Möglichkeiten geben, für den körperlichen Ausdruck für die Improvisation, das Bewegungsspiel, der Prozess, und für die Bewegungserfahrung alleine, zu zweit und in der Gruppe. Aufbau der Stunde: Einleitung und Kennen lernen: • Auf dem Kissenkreis begrüsse ich die Kinder. Geste machen zu einem anderen Kind und eigener

Namen sagen. • „Wir werden hier zusammen vier Mal tanzen und uns bewegen, wer hat schon mal getanzt von

Euch?“ Austausch. • Sitzendes ein bewegen, wie können wir die Füsse bewegen sitzend, Tanzen lassen? Was können

wir noch tanzen lassen, kreisen? • Handzeichen und Gesten. Heute werden wir vor Allem mit den Händen tanzen und uns bewegen.

Mit den Händen kann man auch anderes machen wie Winken, Zeichen geben, Faust machen, Grüezi sagen, Beten, Mai - mai... Austausch und gleich ausführen.

• Stempeln, Raum erfahren. „Stellt euch vor eure Hände seien Stempel“. Stempeln auf dem Körper, dann durch den Raum auf den Boden stempeln und an der Wand, auf Materialien... Musik Projection Privee Nr. 4 und 5. (auf Betonung der Musik Stempeln)

Verlauf und Beobachtung des Einstieges: • Namenrunde. Die Kinder sind aufmerksam und schauen gespannt. • Der Bewegungsdrang ist gross, das sitzende Einbewegen schränkt ein und die Kinder fühlen sich

schon nach kurzem bewegen warm und bereit zum Tanzen. • Gesten und Zeichen bringen die Kinder zum Lachen. Sie bringen lustige Vorschläge und alle

machen diese Vorschläge gerne nach. • Das Stempeln wird von gewissen Kindern sehr aktiv ausgeführt. Der Raum wird genutzt und vor

Allem auch die Wände, Vorhänge und Tische werden mit grosser Freude mit einbezogen. Raum Erfahrung pur also.

Hauptteil der Stunde: • Als Schlange an den Händen durch den Raum tanzen, Hopserschritt und Spirale.

Musik Mitmachtänze Nr. 1 • Hand tanzt durch den Raum Zur Musik eine Hand durch den Raum tanzen lassen, Ideen

aufnehmen und ausprobieren, bei Musikstopp Handgeste behalten bis Musik wieder weiter geht. Dito 2 zusammen bei Musikstopp und Hände aufeinander legen. Dito zwei zusammen und Hände halten. Musik Projection Privee Nr. 11

• W Form im Kreis. Im Kreis Handfläche aufeinander seitlich, so tanzen re und li schwanken, als Schlange durch den Raum. Musik Projection Privee Nr. 13

• Partnerarbeit Visavis. Zu zweit Handflächen aufeinander wie angeklebt, welcher Tanz ist so möglich? Musik Mitmachtänze Nr. 12

• Klatschen im Kreis. Mit den Händen können wir klatschen. Ausprobieren.. Klatsch weitergeben.

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Anhang zur Diplomarbeit Katia Staub Heiligberg Institut Kurs III

• Papierhände basteln und zur Anregung der Bewegung einsetzen. Papierhände. Hand auf Papier nachfahren mit Stift, ausschneiden. Verschiedene farbige Hände. Hände auf Boden verteilen, Um Hände tanzen, bei Musikstopp Hand auf eine Papierhand legen. Musik Mitmachtänze Nr. 16

Verlauf des Hauptteiles: • Als wir als Schlange, uns an den Händen haltend durch den Raum gingen, musste ich klare

Regeln durchgeben weil gewisse Kinder zerrten. • Gewisse Kinder lassen ihre Hände durch den Raum tanzen, andere sind sehr abgelenkt und

springen durch den Raum. Die Aufgabe scheint fast zu offen zu sein?! Ich bin gefordert um die Gruppe zusammen zu behalten.

• Ich bringe etwas Neues ein. ein Kind darf durch den Raum mit der Hand tanzend voran gehen, die anderen versuchen dies nachzuahmen. Dies macht den Kindern Freude und sie bringen vielseitige Ideen.

• Handflächen aufeinander zu zweit und in der W-Form als Gruppe gelingt gut mit dem Bild „Wie angeklebt sein aneinander“, wie auch die W-Form als Gruppe.

• Das Klatschen bringt grosse Konzentration und Aufmerksamkeit in die Gruppe. Dies hat die Gruppe wieder gesammelt.

• Für das Papierhände basteln bleibt keine Zeit mehr. Abschluss, Ausklingen der Stunde: • Spiel mit Händedruck in V-Form im Kreis. Telefonkette mit Händedruck noch im Stehen. • Abschiedsgesten. Gesten mit der Hand des Auf Wiedersehens sagen weitergeben im Kreis. Verlauf des Abschlusses: • Wir machen zum Schluss Handgesten des Auf Wiedersehens sagen und die Kinder hüpfen und

springen vergnügt aus dem Raum. Gruppenbeobachtung: • Eine Gruppe mit grossen Verschiedenheiten der Kinder. Unterschiede vom Alter, vom

Bewegungsdrang, von den Bedürfnissen. • Die Kinder waren sehr aktiv, und rannten viel. Eine grosse Konzentration kam bei den

Klatschrhythmen. Die Kinder folgen den Leitkindern, auch in der Bewegung. • Die Gruppenzusammensetzung, die Leitung, der Raum... alles war neu für die Kinder, die

Gruppendynamik muss sich erst noch einstellen. Beobachtung meiner Haltung als Therapeutin: Ich habe nach Hauschild ohne Material gearbeitet. Meine Haltung war vor Allem „sammelnd“ und reagierend auf die Kindergruppe. Wohlwollend. Strukturierend. Geduldig.

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Anhang zur Diplomarbeit Katia Staub Heiligberg Institut Kurs III

Vorbereitung / Verlauf Bewegungsgestaltung PSFL mit 9 Kindern in S-chanf Freitag 15.September 2006: Inhalt der Stunde: Gegensatz Thema: Schwer und Leicht über die Bewegung erleben. Ziele / Schwerpunkte: Die Leichte Bewegung und die schwere Bewegung wahrnehmen über den Körper und über die Materialien. Struktur geben mit Ritual und Regeln. Material / Medien: 10 Steine, 10 Federchen, CD Carneval der Tiere Nr.28, Nr.12 und Nr. 24. Zauberfüsse Nr.16 Kinder: 7 Mädchen, 2 Knaben. S (7J), A (5j), K (6J), N (6J), M (6J), G (7J), S (5J), F (7j), L (5j) Bewegungstherapeutische / Bewegungsgestalterische Haltung der Therapeutin: Das Kind dort abholen wo es steht. Dem Kind helfen und ihm Unterstützung geben um selbst zu werden. Ganzheitliches Denken von Körper-Geist-Seele. Begleitung, Unterstützung und Möglichkeiten geben, für den körperlichen Ausdruck für die Improvisation, das Bewegungsspiel, der Prozess, und für die Bewegungserfahrung alleine, zu zweit und in der Gruppe. Aufbau der Stunde: Einleitung: • Auf dem Kissenkreis begrüsse ich die Kinder und erkläre nochmals klar dass dieser Kreis, Ort der

Besammlung ist wo wir austauschen und wo ich erzähle und erkläre. • Namenrunde. Wir legen ein Federchen in die Hand eines Nachbars und sagen unseren Namen. • Einbewegen durch Körper abklöpfeln mit den Händen. Verlauf und Beobachtung des Einstieges: • Die Feder wirkt Wunder. Sanft und sorgfältig wird die Feder weitergereicht, jedes Kind möchte

dieses sanfte Ding halten. • Das Klöpfeln wird sehr individuell ausgeführt. Die Kinder Klopfen ihr Körper langsam, schnell,

stark, schwach... Hauptteil der Stunde: • Jedes Kind bekommt eine Feder. Qualität der Feder herausfinden und im Kreis erzählen. • Mit der Feder im Raum. Die Feder auf der Hand, auf dem Kopf, auf der Schulter... tragen. • Zur Musik leicht wie eine Feder tanzen. Evtl. Bild eines Vogels mitgeben. • „Was gibt es für Tiere oder Gegenstände welche leicht wie eine Feder sind?“ • Das Gegenteil von leicht? = Schwer. Was ist alles schwer? • Mit dem Stein im Raum. Den Stein auf der Hand, auf dem Kopf, auf der Schulter... tragen und so

tanzen. Steine im Tanz weitergeben, austauschen. • Sich ein schweres Tier ausdenken und dies tanzen zur Musik. • Austausch „Welches Tier warst du?“ Verlauf des Hauptteiles: • Sanfte Bewegung des Themas ist klar zu erkennen und die Kinder zeigen sich als Tier welches

sich sanft bewegt. (Schmetterling, Maus, Vogel, Hase, Plüschtier...) • Mit der Feder wird sorgfältig umgegangen und durch den Raum getanzt. Auch finden die Kinder es

lustig die Feder zu verstecken damit die anderen Kinder raten können wo die Feder versteckt ist. • Die Bewegung mit dem Stein wird deutlich aktiver als mit der Feder. Bei gewissen Kindern fallen

die Steine auf den Boden so dass ich nochmals erklären muss wie die Aufgabe lautet. • Viele Ideen zum Thema Schwer, die Kinder wollen zeigen welches Tier sie sind. • Zur Musik welche wechselt mal ein schweres Tier und mal ein leichtes Tier tanzen macht ihnen

offenbar spass, Bewegungsfreude kommt auf. Die Musik finden sie cool, sie tanzen plötzlich „wie in der Disco“.

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Anhang zur Diplomarbeit Katia Staub Heiligberg Institut Kurs III

Abschluss, Ausklingen der Stunde: • Zur Musik von Zauberfüsse Nr.16. Sitzend im Kreis mit den Materialien in der Hand. Bei Musikteil 1

mit Feder leicht tanzen, bei Musikteil 2 mit Stein schwer tanzen. • Jedes Kind darf den Stein oder die Feder in die Kreismitte legen und etwas dazu sagen um zu

zeigen welcher Gegensatz ihm am besten gefallen hat. Verlauf des Abschlusses: • Sitzend auf den Kissen zur Musik das Federchen oder den Stein in der Luft tanzen lassen klappt

sehr gut. Die Kinder horchen der Musik und erkennen den sanften Teil welcher zur Feder passt und den Teil welcher zum Stein passt.

• Grosse Freude dass sie den Stein und die Feder mitnehmen dürfen. Die Kinder teilen mit was ihnen am besten gefallen hat während der Stunde. Am Meisten wird die Musik und das Tier spielen erwähnt.

Beobachtung der Kinder: • M bewegt sich als Dirigent zum Thema Leicht, nicht ein Tier sondern ganz bewusst ein Dirigent. • S weint zu Beginn, sie wollte die "Turntäppelis" anziehen und nicht die Antirutschsocken. Wir

finden eine Lösung und S ist beruhigt. S ist aufmerksam und freudig im Geschehen, braucht manchmal Unterstützung.

• A wirkt zerbrechlich dadurch dass sie einen sehr feinen Körperbau hat und sehr klein ist, aber konnte Heute sehr vif sein und schien motiviert.

• L kam Heute zum ersten Mal. Ebenfalls eine kleines und zierliches Mädchen welches es jedoch lustig findet etwas „Blödes“ nachzuahmen.

• F befolgt die Struktur, einmal hält sie sogar die Hand hoch um etwas zu fragen. • K rannte vor der Stunde auf dem Pausenplatz hin und her und wirkte sehr aufgedreht, ihn muss

man führen, denn heute tat er sich weh beim rennen. Während der Stunde liess er sich dann auch wirklich führen. Seine Mutter hatte Freude als ich ihr Rückmeldung gab.

• N nahm Heute ein "Plüschtierli" mit und bewegte sich als leichtes Tier wie ihr Plüschtier. Der Erzähldrang von N. war wieder gross, legte sich jedoch durch die Bewegung, evtl. fand der Erzähldrang Ausdruck in der Bewegung?!

• S war Heute sehr wiff und auch zu Spässen aufgelegt. • G wirkte Heute als „Grosses Mädchen“. Verstand und folgte dem Ablauf der Stunde. Gruppenbeobachtung: • Gruppe hat sich schon etwas gefunden. Nicht mehr solch ein grosser Kampf um Aufmerksamkeit

wie letztes Mal. • Die Regeln und Struktur wirken sich auf die Gruppe aus, die Kinder hören und schauen anderen

zu, nehmen Inputs auf aber bringen auch eigene Ideen. Beobachtung meiner Haltung als Therapeutin: Gegensatzthema nach PSFL. Inputs und Freude am Thema vermitteln, Eigene Bewegungsfreude vermitteln, Struktur gebend, klar, Wohlwollend.

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Anhang zur Diplomarbeit Katia Staub Heiligberg Institut Kurs III

Vorbereitung / Verlauf Bewegungsgestaltung PSFL mit 9 Kindern in S-chanf Freitag 22. September 2006: Inhalt der Stunde: Die drei Grundfarben: Rot, Gelb und Blau als Thema Ziele / Schwerpunkte: Farben in die Bewegung integrieren und zusammenhänge der Farben mit Bewegung und Alltagsgegenständen finden. Materialerfahrung. Material / Medien: 3 Tücher, CD Carneval des animaux. CD Linard Bardill. Kinder: 6 Mädchen und 2 Knaben. S (7J), A (5J), K (6J), N (6J), M (6J), G (7J), S (5J),L (5J) Bewegungstherapeutische / Bewegungsgestalterische Haltung der Therapeutin: Das Kind dort abholen wo es steht. Dem Kind helfen und ihm Unterstützung geben um selbst zu werden. Ganzheitliches Denken von Körper-Geist-Seele. Begleitung, Unterstützung und Möglichkeiten geben, für den körperlichen Ausdruck für die Improvisation, das Bewegungsspiel, der Prozess, und für die Bewegungserfahrung alleine, zu zweit und in der Gruppe. Aufbau der Stunde: Einleitung: • Auf dem Kissenkreis begrüsse ich die Kinder. • „Was ist eure Lieblingsfarbe?“ • Spiel „Ich sehe etwas was ihr nicht seht und das ist rot“ • Einbewegen noch sitzend im Kreis. Verlauf und Beobachtung des Einstieges: • Erzähldrang der Lieblingsfarbe ist gross. • Beim Farben Ratespiel ist grosse Hilfsbereitschaft beobachtbar. Die älteren Kinder unterstützen die

jüngeren. Und das Spiel macht den Kindern spass. Hauptteil der Stunde: • Gelb. Was ist alles gelb? Zitrone, Sonne, Banane, Sand, Haare... • Sonnensstrahl – Tanz zum Lied von Linard Bardill. Als Zentrum liegt in der Kreismitte das gelbe

Tuch in Kugelform gerollt. (Melodie in V-Form nach re tippelnd laufen dann nach li tippelnd laufen. Zum Gesangsteil 2x frontal zur Mitte zueinander schreiten und wieder auseinander. Beim Zwischenteil sich vom Kreis lösen und bei einem Kind mit dem Ellebogen einhaken um so zu tanzen. Ganzer Ablauf nochmals wiederholen.)

• Blau. Was gibt es alles Blaues? (Himmel, Meer, Pflaume, Jeans...) • Das Blaue Tuch signifiziert das Wasser. Alle Kinder halten sich am Rand des Tuches und wir

schicken sanfte und starke Wellen. Musik Aquarium. • Rot. Was ist alles rot? Sammeln (Feuer, Blut, Apfel, Tomate...) • Spiel des Feuerfunkens. Ein Kind ist Fänger mit dem roten Tuch um die Schulter und kann die

andern Kinder fangen bis sich das Feuer vergrössert und die Kinder eine Kette bilden. Verlauf des Hauptteiles: • Die Kinder zählen Ideen auf was alles Gelb ist, gewisse Kinder werden unruhig. • Der Tanz macht 2 Mädchen besonders Freude weil sie das Lied kennen. Ganz innig singen sie

beim Tanzen mit. Nicht alle Kinder sind so dabei wie die zwei Mädchen, die Aktivität der Kinder passt nicht zum Tanz und es wird schwierig, die Gruppe spaltet sich.

• Ich versuche die Kinder nach einer weile Bewegung durch den Raum zu "sammeln" und rufe sie zurück in den Kreis.

• Blau gefällt gewissen Kindern besonders gut. Erzählen sogar von den Ferien am Meer. • Mit dem blauen Tuch gibt es einen ruhigen Moment, es klappt ein sanftes Meer zu Wiederspiegeln

mit dem Tuch. Dann einen kraftvollen Moment mit starken Wellen.

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• Rot wie das Feuer kommt schnell in die Runde. Wir versuchen ein Feuer in Bewegung darzustellen. Die Kinder "trolen" als Funken durch den Raum, springen und tanzen.

• Beim Feuerfunkespiel kommen die Kinder ins rennen, eifern und lachen. M. hat das Feuerfunkenspiel so gut gefallen dass er es für nächstes Mal nochmals wünscht.

Abschluss, Ausklingen der Stunde: • Alle drei Tücher sind im Raum ausgebreitet. Zur Musik tanzen. Bei Musik stopp schnell zu dritt zu

einem Tuch, dieses Halten und schwingen. • Austausch was hat euch am besten gefallen? Verlauf des Abschlusses: • Wild und individuell herumtanzen war für gewisse Kinder zum Schluss noch ganz gut. • Beim Austausch was am besten gefallen hat kommt verschiedenes. Das Feuerfunkespiel, das

Wellen schicken mit dem blauen Tuch und der Sonnentanz zur Musik von Linard Bardill. Gruppenbeobachtung: • Die Gruppe war Heute wieder sehr aktiv. Es war schwierig sie zu „päckeln“. • Fragen ob zu viele Kinder, zu lange Dauer, "Störefreide", zu grosser Raum gehen mir durch den

Kopf. Gute Planung für die nächste Stunde ist wichtig. • Mir schien dass es Momente gab bei denen ich die Kinder Heute nicht ganz dort abholen konnte

wo sie standen. Teils war meine Aufmerksamkeit vor Allem bei zwei Kindern, dadurch wurden auch andere Kinder gebremst und abgelenkt in der Bewegung.

• Momente der Konzentration, Momente der Hilfsbereitschaft und Kreativität waren trotzdem vorhanden.

Beobachtung meiner Haltung als Therapeutin: Strukturierend, Klar, Begleitend, Beobachtend, Zuhörend, reflektierend und intervenierend.

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Vorbereitung / Verlauf Bewegungsgestaltung PSFL mit 9 Kindern in S-chanf Freitag 29. September 2006: Inhalt der Stunde: Kreative Bewegung mit Zeitung, Materialerfahrung Ziele / Schwerpunkte: Bewegungserfahrung und Bewegungskreativität mit dem Material Zeitung. Alleine, zu zweit und in der Gruppe. Gestaltung von einem Zeitungsfächer. Material / Medien: Zeitung, Klebstreifen, Farben, CD „Bewegen-darstellen-tanzen“, CD Zauberfüsse. Bewegungstherapeutische / Bewegungsgestalterische Haltung der Therapeutin: Das Kind dort abholen wo es steht. Dem Kind helfen und ihm Unterstützung geben um selbst zu werden. Ganzheitliches Denken von Körper-Geist-Seele. Begleitung, Unterstützung und Möglichkeiten geben, für den körperlichen Ausdruck für die Improvisation, das Bewegungsspiel, der Prozess, und für die Bewegungserfahrung alleine, zu zweit und in der Gruppe. Kinder: 5 Mädchen und 1 Knabe. K (6J), N (6J), G (7J), S (5J), F (7J), L (5J) Aufbau der Stunde: Einleitung: • Auf dem Kissenkreis begrüsse ich die Kinder • Ich rolle einem Kind einen Zeitungsball zu, sage meinen Namen.... • Jedes Kind bekommt eine Zeitung. Experimentieren und Exploration des Materials. Jedes Kind

zeigt eine Idee und wir versuchen alle dies nachzumachen. (Fernrohr, falten, reissen, rascheln...) Verlauf und Beobachtung des Einstieges: • Viele Ideen entstehen. Vor Allem gefällt es den Kindern die Zeitung als Kopfbedeckung auf den

Kopf zu legen. Zusammen schauen wir wie viele male wir die Zeitung falten können und die Kinder zählen laut mit. Das Material spricht offenbar an.

Hauptteil der Stunde: • Bewegung mit dem Zeitungsblatt im Raum. Exploration jedes Kind alleine für sich mit der Zeitung.

Zeitung einklemmen, balancieren, blasen... • Zur Musik tanzen und bei Musik-stopp Zeitung aufheben, draufstehen... Ideen von Kindern

aufnehmen. • Partnerarbeit mit einer Zeitung. Gegenüber an den 4 Zeitungsecken halten und sich so durch den

Raum führen. • Fächer gestalten mit der Zeitung. Gemeinsam falten wir Fächer. • Fächertanz lernen zur Musik Zauberfüsse. Verlauf des Hauptteiles: • Mit der Zeitung im Raum entsteht viel Kreatives. Die Bewegung wird angeregt. Beim zerreissen der

Zeitung erfindet ein Kind dass man so wie beim Schlittschuhlaufen gleiten kann. Das Rennen damit die Zeitung durch den Gegenwind am Körper klebt, macht den Kindern ebenfalls grossen Spass.

• Beim Tanzspiel bei Musik-stopp eine Idee mit der Zeitung zeigen, sind die Kinder voller Ideen, wir verwirklichen von jedem Kind ein Beispiel.

• Wahrnehmend gehen die einen an die Partnerarbeit, bei anderen klappt es gar nicht gut. • Noch immer als Paare sich gegenüber an einer Zeitung haltend gehen wir oben und unten durch

wie über und unter Zeitungsbrücken, als Gruppe. Konzentration und Vorsicht ist zu beobachten. • Beim Fächergestalten muss ich viele Hilfestellungen geben und gewisse Kinder helfen ebenfalls.

Die Kinder sind sehr geduldig, lassen sich zeit bis es klappt oder bis jemand eine Hilfestellung gibt. • Beim Fächertanz beeindruckt die Kinder vor Allem die Chinesische Musik! Abschluss, Ausklingen der Stunde: • Sitzend auf den Kissen im Kreis. Die Kinder schliessen die Augen das Kind welches ein

Fächerwind spürt darf die Augen öffnen und einem anderen Kind Wind zufächern.... • Verabschiedung.

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Verlauf des Abschlusses: • Die Kinder lassen sich sehr gut ein auf diesen Schlussteil und kommen zur Ruhe. • Freudig zeigen sie den Fächer den Eltern. K. freut sich, dass er den Zeitungsball welcher wir zu

Beginn einander zugerollt hatten, mitnehmen darf. Gruppenbeobachtung: • 3 Kinder wurden entschuldigt. Die Gruppe war also kleiner as die letzten Male. • Hilfsbereitschaft von den Kindern war diese Stunde immer wieder zu Beobachten. • Das Material sprach die Kinder an, sie hatten etwas in der Hand, waren damit im Umgang und so

auch bereit auf eigene Art meine Inputs aufzunehmen. • Die Kinder liessen sich ein auf konzentrierte Teile, auf bewegte Teile, auf die Partnerarbeit aber

auch auf den sehr ruhigen Schlussteil. Mir schien dass da während den letzten Bewegungsgestaltungsstunden etwas entstanden ist so dass ich gerne mit den Kindern weiterarbeiten würde.

Meine Haltung als Therapeutin: Hilfestellung gebend, Begleitend, Zuversichtlich, Unterstützend, Wohlwollend, Leitend, Klar und Strukturierend.

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Vorbereitung / Verlauf Bewegungsgestaltung PSFL mit 5 Kindern in Pontresina Samstag 2. September 2006: Inhalt der Stunde: Tanzen und Bewegen mit den Händen, Körperteilerfahrung Ziele / Schwerpunkte: Kennen lernen von Raum, Kinder, Leitung... Material / Medien: CD Projection Privee, Mitmachtänze Kinder: (4 Mädchen) Lo 5J, Sa 4J, Ma 5J, La 4J Bewegungstherapeutische / Bewegungsgestalterische Haltung der Therapeutin: Das Kind dort abholen wo es steht. Dem Kind helfen und ihm Unterstützung geben um selbst zu werden. Ganzheitliches Denken von Körper-Geist-Seele. Begleitung, Unterstützung und Möglichkeiten geben, für den körperlichen Ausdruck für die Improvisation, das Bewegungsspiel, der Prozess, und für die Bewegungserfahrung alleine, zu zweit und in der Gruppe. Aufbau der Stunde: Einleitung und Kennen lernen: • Auf dem Kissenkreis begrüsse ich die Kinder. Eine Geste machen zu jemandem und der eigene

Namen sagen. • „Wir werden hier zusammen 4 Mal tanzen und uns bewegen, wer hat schon mal getanzt von

Euch?“ Austausch. • Sitzendes ein bewegen, wie können wir die Füsse bewegen sitzend? Tanzen lassen? Was können

wir noch tanzen lassen, kreisen? • Handzeichen und Gesten. Heute werden wir vor Allem mit den Händen tanzen und uns bewegen.

Mit den Händen kann man auch anderes machen wie Winken, Zeichen geben, Faust machen, Grüezi sagen, Beten, Mai - mai... Austausch und gleich ausführen.

• Stempeln, Raum erfahren. „Stellt euch vor eure Hände seien Stempel“. Stempeln auf dem Körper, dann durch den Raum auf den Boden stempeln und an der Wand, auf Materialien... Musik Projection Privee Nr. 4 und 5. (auf Betonung der Musik Stempeln)

Verlauf und Beobachtung des Einstieges: • Die 4 Mädchen sind aufmerksam und schauen mit grossen Äuglein. Eher noch zurückgezogen

sagen sie ihre Namen mit einer Handgeste. Bei La gebe ich Unterstützung. • Beim Einbewegen bringt Ma viele Ideen. Die andern ahmen diese Einbewegideen aufmerksam

nach. • Beim Gesten und Zeichen ausprobieren wirkt die Gruppe Experimentierfreudig auf sanfte- feminine

Art. • Das Stempeln mit den Händen finden die 4 Mädchen lustig, sie bestempeln alles im Raum was sie

finden. Hauptteil der Stunde:

• Als Schlange sich an den Händen haltend durch den Raum tanzen, Hopserschritt, Spirale... Musik Mitmachtänze Nr. 1

• Hand tanzt durch den Raum Zur Musik eine Hand durch den Raum tanzen lassen, Ideen aufnehmen und ausprobieren, bei Musikstopp Handgeste behalten bis Musik wieder weiter geht. Dito 2 zusammen bei Musikstopp und Hände aufeinander legen. Dito zwei zusammen und Hände halten. Musik Projection Privee Nr. 11

• W Form im Kreis. Im Kreis Handfläche aufeinander seitlich, so tanzen re und li schwanken, als Schlange durch den Raum... Musik Projection Privee Nr. 13

• Partnerarbeit Visavis. Zu zweit Handflächen aufeinander wie angeklebt, welcher Tanz ist so möglich? Musik. Musik Mitmachtänze Nr. 12

• Klatschen im Kreis. Mit den Händen können wir klatschen. Ausprobieren.. Klatsch weitergeben. • Papierhände basteln und zur Anregung der Bewegung einsetzen. Papierhände. Hand auf Papier

nachfahren mit Stift, ausschneiden. Verschiedene farbige Hände. Hände auf Boden verteilen, Um Hände tanzen, bei Musikstopp Hand auf eine Papierhand legen. Musik Mitmachtänze Nr. 16

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Verlauf des Hauptteiles: • Als wir als Menschenschlange/Kette, uns an den Händen haltend durch den Raum gehen, zeigen

die Mädchen Freude an einer Spirale. Wir machen 4 Spiralen, jedes Mädchen darf mal zu vorderst sein.

• La ist sehr anhänglich, kommt immer wieder zu mir, möchte auch mal zuschauen... Dies hat gut platz, ist OK.

• Die Kinder lassen ihre Hände vorsichtig durch den Raum tanzen, brauchen jedoch immer wieder Inputs von mir oder anderen Kindern.

• Partnerarbeit Handflächen aufeinander „Wie angeklebt sein aneinander“ Die Mädchen geben sich grosse Mühe und sind aufmerksam und Achtsam dabei.

• Das Rhythmen-Klatschen schien schwierig für die zwei 4 Jährigen Kinder, wir machten es deshalb nur kurz.

• Papierhände basteln hat gut Zeit, ich kann den Kindern Unterstützung geben im Ausschneiden. Ma und Lo machen es ganz alleine.

Abschluss, Ausklingen der Stunde: • Spiel mit Händedruck in V-Form im Kreis. Telefonkette mit Händedruck noch im Stehen. • Abschiedsgesten. Gesten mit der Hand des Auf Wiedersehens sagen weitergeben im Kreis. Verlauf des Abschlusses: • Das Telefonkettenspiel haben wir nicht gemacht. • Mit den Papierhänden und mit grossem Stolz gehen die Kinder aus dem Raum zu ihren Eltern. • Sa sagt zum Schluss in die Runde: „Vielleicht tanzen wir nächstes Mal mit den Füssen!“ Ma sagt

darauf:„Oder vielleicht mit dem Kopf oder Bauch!“ Beobachtung der Kinder: • Ma bringt viele Ideen, fragt nach, erzählt wie sie es im Kindergarten machen, wirkt aktiv und wach. • La wurde manchmal sehr anhänglich und müde. Ich schenkte ihr dann meine Aufmerksamkeit und

dann konnte sie wieder einsteigen in die Bewegung. • Lo ist sehr aufmerksam, wirkt zufrieden und macht gut mit. • Sa ist sehr konzentriert und geht den Anleitungen nach, wie wenn sie auf eine Entdeckungsreise

gehen würde. Gruppenbeobachtung: • Die Kinder waren offen und Empfangsbereit für diese Bewegungsstunde. Sie verstanden die

Regeln, liessen sich auf die Aufgabestellungen und Inputs ein und waren Explorativ und Lernbegierig.

• Die Gruppendynamik zeigte sich so dass ein Kind sehr wach und aktiv und eher eine leitende Stellung einnahm, ein weiteres Kind wirkte wach auf eine ruhige art und zwei Kinder noch eher schüchtern und Unterstützung suchend.

Beobachtung meiner Haltung als Therapeutin: Ohne Material gearbeitet. (Methodenah) Meine Haltung war sanft reagierend, wohlwollend, begleitend und ich war auch Bezugsperson.

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Anhang zur Diplomarbeit Katia Staub Heiligberg Institut Kurs III

Vorbereitung / Verlauf Bewegungsgestaltung PSFL mit 5 Kindern in Pontresina Samstag 16. September 2006: Inhalt der Stunde: Das Gegensatzthema Schwer /= Leicht über die Bewegung erleben. Ziele / Schwerpunkte: Die Leichte Bewegung und die schwere Bewegung wahrnehmen mit dem Körper und über die Materialien. Struktur geben mit Ritual und Regeln. Material / Medien: 10 Steine, 10 Federchen, CD Carneval der Tiere Nr.28, Nr.12 und Nr. 24. Zauberfüsse Nr.16 Kinder: (5 Mädchen) Lo 5J, Sa 4J, Ma 5J, La 4J, La 4J Bewegungstherapeutische / Bewegungsgestalterische Haltung der Therapeutin: Das Kind dort abholen wo es steht. Dem Kind helfen und ihm Unterstützung geben um selbst zu werden. Ganzheitliches Denken von Körper-Geist-Seele. Begleitung, Unterstützung und Möglichkeiten geben, für den körperlichen Ausdruck für die Improvisation, das Bewegungsspiel, der Prozess, und für die Bewegungserfahrung alleine, zu zweit und in der Gruppe. Aufbau der Stunde: Einleitung: • Auf dem Kissenkreis begrüsse ich die Kinder und begrüsse Lau welche neu zu uns in die Gruppe

kommt. • Namenrunde. Wir legen ein Federchen in die Hand eines Nachbars und sagen unseren Namen. • Einbewegen durch Klöpfeln. Verlauf und Beobachtung des Einstieges: • Die Mädchen treffen ein, setzen sich auf die Kissen, wir plaudern kurz und warten auf Lau welche

wir alle noch nicht kennen. • Das Federchen wird von den Mädchen behutsam und ganz konzentrativ weitergegeben, kurz nach

dem Einstieg sind die Mädchen angekommen. • Weil die Kinder so beeindruckt sind von der Feder lasse ich das Klöpfeln aus und leite gleich die

Aufgabe ein. Hauptteil der Stunde: • Jedes Kind bekommt eine Feder. Qualität der Feder herausfinden und im Kreis erzählen. • Mit der Feder im Raum. Die Feder auf der Hand, auf dem Kopf, auf der Schulter... tragen. • Zur Musik leicht wie eine Feder tanzen. Evtl. Bild eines Vogels mitgeben. • „Was gibt es für Tiere welche leicht wie eine Feder sind?“ „Andere Gegenstände?“ • Das Gegenteil von leicht? = Schwer. Was ist alles schwer? • Mit dem Stein im Raum. Den Stein auf der Hand, auf dem Kopf, auf der Schulter... tragen und so

tanzen. Steine im Tanz weitergeben, austauschen. • Sich ein schweres Tier ausdenken und dies tanzen zur Musik. • Austausch „Welches Tier warst du?“ Verlauf des Hauptteiles: • Kaum haben die Mädchen das Federchen in der Hand experimentieren sie damit und zeigen was

man damit machen kann. Von kitzeln, zum verstecken bis zum streicheln. • Die Exploration im Raum geschieht ebenso phantasievoll. • Das balancieren, durch den Raum tragen der Feder fasziniert die Kinder und sie zeigen mir und

den anderen Kindern jede neue Variante. • Im Kreis berichten die Kinder über kleine und leichte Tiere welche sie dann gleich auch durch den

Raum spielen. • Das Gegenteil von leicht finden die Kinder nicht heraus, finden den Stein als Gegenstand aber

auch spannend und lassen sich sofort ein auf die Exploration. • Vorsichtig und Kreativ bewegen sich die Mädchen mit dem Stein im Raum. Als mal ein Stein runter

fällt ist es Ma gar nicht recht weil wir dem Raum ja sorge halten wollen.

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Anhang zur Diplomarbeit Katia Staub Heiligberg Institut Kurs III

• Bei Begegnungen, klöpfeln wir mit dem Stein auf den Stein des anderen Kindes, und dies bis alle bei allen waren.

• Ein schweres Tier, der Elefant. 1 Kind darf wie ein Elefant in der Mitte stehen und die anderen versuchen den Elefant vom Platz zu schieben. Grosses Gelächter entsteht vor Allem als sie den schwersten Elefant (Ich) wegschieben wollen.

Abschluss, Ausklingen der Stunde: • Zur Musik von Zauberfüsse Nr.16. Sitzend im Kreis mit den Materialien in der Hand. Bei Musikteil 1

mit Feder leicht tanzen, bei Musikteil 2 mit Stein schwer tanzen. • Jedes Kind darf den Stein oder die Feder in die Kreismitte legen und etwas dazu sagen um zu

zeigen welcher Gegensatz ihm am besten gefallen hat. Verlauf des Abschlusses: • Sanft und konzentrativ war der Abschluss. Die 5 Mädchen fanden heraus, welche Musik zum Stein

und welche eher zur Feder passt. • Die 5 Mädchen konnten sagen ob ihnen das tanzen mit der Feder oder dem Stein besser gefiel. • Zum Schluss dürfen die Mädchen die Augen schliessen und ich streife mit der Feder über die Hand

eines Kindes welches die Augen öffnen kann und einem weiteren Kind mit der Feder über die Hand streifen...

• Freude dass sie den Stein und die Feder mitnehmen dürfen. Beobachtung der Kinder: • La war wieder recht anhänglich, 60 Minuten sind lange für eine Vierjährige?! Das ab und zu mir

kommen oder sich aufs Kissen zu legen, ich konnte so auf sie eingehen ohne dass es die Gruppe störte, dies hatte platz diese Stunde.

• Lau kam Heute neu dazu und war vif und wollte tanzen und zeigen und erzählen. • Ma wirkte Heute einen Moment etwas nervös oder kribblig. Sie rutschte hin und her auf dem

Kissen. In der Bewegung da bringt sie viele Ideen, so dass diese kribbeligkeit in die Ideenvielfalt umgesetzt werden konnte.

• Sa war wieder sehr konzentriert und befolgte die Aufgaben sanft und aufmerksam. • Lo war vertieft in die Bewegungserfahrung mit Feder und mit dem Stein. Macht auch kräftige

Bewegungen. Gruppenbeobachtung: • Im Kreis, jeweils wenn wir uns hin setzen um die nächste Aufgabe zu erklären, ist Bedürfnis da zu

erzählen. Die Kinder berichten von Tieren, vom tanzen, davon was sie am Nachmittag machen... • Neue Gruppensituation. Die Kinder sind hilfsbereit und geduldig für Erklärungen. • Verschiedene Ebenen wurden einbezogen und haben den anderen Kindern neue Inputs gegeben. Beobachtungen meine Haltung als Therapeutin: Gegensatzthema leicht – schwer, Methodennahe. Begleitend, Beobachtend, Unterstützend, Inputs gebend, Wohlwollend, sanft reagierend.

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Anhang zur Diplomarbeit Katia Staub Heiligberg Institut Kurs III

Vorbereitung / Verlauf Bewegungsgestaltung PSFL mit 5 Kindern in Pontresina Samstag 23. September 2006: Inhalt der Stunde: Die drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau als Thema Ziele / Schwerpunkte: Farben in die Bewegung integrieren und zusammenhänge der Farben mit Bewegung und Alltagsgegenständen finden. Material / Medien: 3 Tücher, CD Carneval des animaux. CD Linard Bardill. Kinder: (5 Mädchen) Lo 5J, Sa 4J, Ma 5J, La 4J, La 4J Bewegungstherapeutische / Bewegungsgestalterische Haltung der Therapeutin: Das Kind dort abholen wo es steht. Dem Kind helfen und ihm Unterstützung geben um selbst zu werden. Ganzheitliches Denken von Körper-Geist-Seele. Begleitung, Unterstützung und Möglichkeiten geben, für den körperlichen Ausdruck für die Improvisation, das Bewegungsspiel, der Prozess, und für die Bewegungserfahrung alleine, zu zweit und in der Gruppe. Aufbau der Stunde: Einleitung: • Auf dem Kissenkreis begrüsse ich die Kinder. • „Was ist eure Lieblingsfarbe?“ • Spiel „Ich sehe etwas was ihr nicht seht und das ist rot“ • Einbewegen noch sitzend im Kreis. Verlauf und Beobachtung des Einstieges: • Lieblingsfarben benennen bringt bei zwei Kindern Unsicherheit, bei anderen zwei Kindern bringt

dies Erzähllust. • Das Farbenratespiel gefällt den Kindern. Alle 5 Kinder kommen an die Reihe. • Das Einbewegen bringt den Kindern Wunder, was wir sonst noch machen Heute. Hauptteil der Stunde: • Gelb. Was ist alles gelb? Zitrone, Sonne, Banane, Sand, Haare... • Sonnensstrahl – Tanz zum Lied von Linard Bardill. Als Zentrum liegt in der Kreismitte das gelbe

Tuch in Kugelform gerollt. (Melodie in V-Form nach re tippelnd laufen dann nach li tippelnd laufen. Zum Gesangsteil 2x frontal zur Mitte zueinander schreiten und wieder auseinander. Beim Zwischenteil sich vom Kreis lösen und bei einem Kind mit dem Ellebogen einhaken um so zu tanzen. Ganzer Ablauf nochmals wiederholen.)

• Blau. Was gibt es alles Blaues? (Himmel, Meer, Pflaume, Jeans...) • Das Blaue Tuch signifiziert das Wasser. Alle Kinder halten sich am Rand des Tuches und wir

schicken sanfte und starke Wellen. Musik Aquarium. • Rot. Was ist alles rot? Sammeln (Feuer, Blut, Apfel, Tomate...) • Spiel des Feuerfunkens. Ein Kind ist Fänger mit dem roten Tuch um die Schulter und kann die

andern Kinder fangen bis sich das Feuer vergrössert und die Kinder eine Kette bilden. • Zu Zweit an einem Tuch halten und so sich durch den Raum bewegen, tanzen... Verlauf des Hauptteiles: • Die Mädchen bringen Ideen was alles Gelb ist, und zwar nicht nur Banane... sonder auch das

Kleidungsstück von La und mein Ball zu Hause und das Auto von Onkel.... • Zusammen machen wir den Sonnenstrahltanz ohne Musik dann zur Musik, die Kinder sind

aufmerksam und geben sich grosse Mühe. Weil es so gut klappt frag ich die Kinder ob sie es mal alleine versuchen wollen und darauf lassen sie sich gewillt ein. Es klappt sehr gut. Ma hilft den kleineren wenn sie nicht mehr weiter wissen.

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• Auch viele Ideen zum Thema Blau. • Alle Kinder halten sich am blauen Tuch, wir schicken wellen, wir machen einen Sturm, wir lassen

das Tuch tanzen. Die Kinder gehen sehr sorgfältig mit dem Tuch um, vor Allem wenn ein Kind unter das Tuch liegen darf. Auch sag ich, dass die Kinder stopp sagen dürfen wenn sie nicht mehr wollen oder sie sich nicht mehr wohl fühlen. Sa ruft mal stopp und die anderen Mädchen reagieren sofort darauf, ohne dass ich als Leiterin eingreifen muss.

• Auch viele Ideen zum Thema rot. • Das Spiel des Feuerfunkens hat nicht grossen Anklang. Lau will sich hinsetzen, dann La ebenfalls

und Sa auch. Wir spielen zu dritt das spiel, alle Kinder lachen und sind vergnügt. Die Spieler und die Zuschauer.

• Bei der Partnerarbeit sind die Kinder wieder sehr konzentriert, behutsam tragen sie das Tuch durch den Raum. Paarweise machen die Kinder mit den Tüchern Brücken oder Tunells wo man unten oder oben durch steigen kann.

Abschluss, Ausklingen der Stunde: • Die 3 Farben / Tücher sind im Kreis. Austausch was hat euch am besten gefallen? Verlauf des Abschlusses: • Die Kinder zeigen auf das farbige Tuch und sagen was ihnen gefallen hat. Vor Allem der

Sonnenstrahltanz und unter das blaue Tuch liegen als Hit genannt. Gruppenbeobachtung: • Die Gruppe zeigt sich als Dynamisch, engagiert und gegenseitig unterstützend. Z.B. bei der Frage

ob die Kinder den Tanz alleine machen wollen, war dies ganz klar dass die Kinder einander halfen. Beobachtungen meiner Haltung als Therapeutin: Wohlwollend, Inputs gebend, Raum gebend, Vertrauen gebend, Unterstützend. Als Mitspielerin beim Spiel.

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Vorbereitung / Verlauf Bewegungsgestaltung PSFL mit 5 Kindern in Pontresina Samstag 30. September 2006: Inhalt der Stunde: Kreative Bewegung mit Zeitung, Materialerfahrung Ziele / Schwerpunkte: Bewegungserfahrung und Bewegungskreativität mit dem Material Zeitung. Alleine, zu zweit und in der Gruppe. Gestaltung von einem Zeitungsfächer. Material / Medien: Zeitung, Klebstreifen, Farben, CD Bewegen-darstellen-tanzen, CD Zauberfüsse, Kinder : (5 Mädchen) Lo 5J, Sa 4J, Ma 5J, La 4J, La 4J Bewegungstherapeutische / Bewegungsgestalterische Haltung der Therapeutin: Das Kind dort abholen wo es steht. Dem Kind helfen und ihm Unterstützung geben um selbst zu werden. Ganzheitliches Denken von Körper-Geist-Seele. Begleitung, Unterstützung und Möglichkeiten geben, für den körperlichen Ausdruck für die Improvisation, das Bewegungsspiel, der Prozess, und für die Bewegungserfahrung alleine, zu zweit und in der Gruppe. Aufbau der Stunde: Einleitung: • Auf dem Kissenkreis begrüsse ich die Kinder • Ich rolle einem Kind einen Zeitungsball zu, sage meinen Namen.... • Jedes Kind bekommt eine Zeitung. Experimentieren und Exploration des Materials. Jedes Kind

zeigt eine Idee und wir versuchen alle dies nachzumachen. (Fernrohr, falten, reissen, rascheln...) Verlauf und Beobachtung des Einstieges: • Das Zurollen des Balles bringt Bewegung und Hilfestellung in die Gruppe. Lau steht auf um den

Ball zu holen und Ma hilft Sa den Ball zu werfen. • Die Exploration mit der Zeitung geschieht automatisch sehr strukturiert. 1 Kind bringt einen

Vorschlag und wir alle probieren diesen aus. Wir versuchen dann die Zeitung zu falten und dies gefällt den Kindern, sie zeigen und rufen...

Hauptteil der Stunde: • Bewegung mit dem Zeitungsblatt im Raum. Exploration jedes Kind alleine für sich mit der Zeitung.

Zeitung einklemmen, balancieren, blasen... • Zur Musik tanzen und bei Musik Stopp Zeitung aufheben, draufstehen... Ideen von Kindern

aufnehmen. • Partnerarbeit mit einer Zeitung. Visavis an den 4 Zeitungsecken halten und sich so durch den

Raum führen. • Fächer gestalten mit der Zeitung. Gemeinsam falten wir Fächer. • Fächertanz lernen zur Musik Zauberfüsse lernen. Verlauf des Hauptteiles: • Es entsteht grosse Explorationsfreude und grosse Kreativität mit der Zeitung. • Das Bewegungsspiel mit dem Musikstopp wollen die Kinder fast nicht mehr aufhören, sie bringen

immer wieder neue Ideen was wir mit den Zeitungen beim Musikstopp machen könnten. • Zu zweit mit einer Zeitung. Paarweise machen die Kinder Brücken oder Tunells wo man unten oder

oben durch steigen kann. Dies wird wiederholt und ausgebaut von den Kindern. • Das Fächer gestalten ist für die Kinder sehr herausfordernd. Lo ist konzentriert und faltet den

Fächer ganz alleine, Ma teils alleine und den anderen 3 Mädchen muss ich grosse Hilfestellung geben. Geduldig, teils etwas stürmend, warten sie mit der Hoffnung bald einen schönen Fächer in der Hand zu halten.

• Beim Fächertanz sind die Kinder sehr zaghaft dass der Fächer nicht kaputt geht und sie befolgen konzentriert den Ablauf des Tanzes.

Abschluss, Ausklingen der Stunde: • Sitzend auf den Kissen im Kreis. Die Kinder schliessen die Augen das Kind welches ein

Fächerwind spürt darf die Augen öffnen und einem anderen Kind Wind zufächern.... • Verabschiedung.

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Verlauf des Abschlusses: • Die Kinder schliessen mit Spannung die Augen und freuen sich darauf einen Windhauch zu spüren

um ihn dann nachher einem anderen Kind zufächern zu dürfen. • Mit Freude fächern sie, mit dem Fächer in der Hand aus dem Raum zu den Eltern. Gruppenbeobachtung: • Zu Beginn schien die Gruppe sehr strukturiert und hilfsbereit. Während der Stunde zeigten die

Kinder ihre Kreative und Erfinderische Seite. Die Bewegung erschien frei und geräumig, teils als Miteinander aber teils auch konzentriert für sich.

Beobachtung meiner Haltung als Therapeutin: Beobachtend, Begleitend, Hilfestellung gebend wenn nötig, Möglichkeiten bietend zur Kreativität, Wohlwollend.

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Vorbereitung / Verlauf Bewegungsgestaltung PSFL mit 6 Kindern in Pontresina Sa 04. Nov. 2006: Inhalt der Stunde: Kreative Bewegung im Umgang mit Ballonen und Musik. Teil Jedes Kind für sich alleine ohne Ballone, Jedes Kind für sich mit Ballonen, Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Ruhiger Teil. Ziele / Schwerpunkte: Neue Gruppenkonstellation. Kennen lernen von Raum, anderen Kindern, Therapeutin. Kreativ sein, mit dem Material Ballon, in Bewegung kommen, auch zur Ruhe kommen, Eigenbewegung in die Gruppe bringen und andere Bewegungsimpulse aufnehmen. Material / Medien: CD „ Zauberfüsse“, Ballone Kinder: Mädchen 3 1/2J, Mädchen 4J, Mädchen 4J, Mädchen 4J, Knabe 5J, Knabe 5J Bewegungstherapeutische / Bewegungsgestalterische Haltung der Therapeutin: Das Kind dort abholen wo er steht. Ihm helfen und ihm Unterstützung geben um selbst zu werden. Ganzheitliches Denken von Körper-Geist Seele. Begleitung, Unterstützung und Möglichkeiten geben, für den körperlichen Ausdruck für die Improvisation, den Ausdruck, das Bewegungsspiel, der Prozess, und für die Bewegungserfahrung alleine, zu zweit und in der Gruppe. Aufbau der Stunde: • Einleitung und Kennen lernen: • Auf dem Kissenkreis begrüsse ich die Kinder. Ballon jemandem zurollen und eigener Name sagen. • Regeln bekannt geben. • Ich berichte dass wir Heute mit Ballonen spielen und tanzen. • In der Mitte bewegen wir uns ein. (federn, hüpfen, schütteln…) Verlauf und Beobachtung des Einstieges: • Namenrunde. Gruppe muss sich offenbar neu einleben mit zwei Knaben. Mit aktiveren Kindern,

scheuen Kindern und Kindern mit Erzähldrang. • S. wirkt Heute sehr scheu, sie fragt ob sie ihr Plüschtier mitnehmen darf. • Die Kreisform einzuhalten in der Mitte des Raumes ist schwierig, entweder wollen sich die Kinder

an den Händen halten oder der Kreis verformt sich so dass gewisse Kinder sich weg bewegen oder näher zum Zentrum.

• Beim Einbewegen ruft T: „Ich kann am höchsten springen, schaut“ Hauptteil der Stunde: • Jedes Kind bekommt einen Ballon. Experimentieren im Raum. • „Wir sind ein Ballon“ • Tanz mit zwei Teilen mit dem Ballon. Verlauf des Hauptteiles: o Experimentieren für sich im Raum. Das Propellerschwingen mit dem Ballon bringt ein Kind als Idee

ein, dies nehmen die Kinder auf und tanzen durch den Raum.

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o Wir sind ein Ballon als Gruppe und blasen diesen auf… Die Kinder haben Freude und wollen diesen

Vorgang des „zusammensurrens“ wie ein Ballon oder dass der Ballon platzt und alle Kinder auf den Boden rollen, wiederholen.

o Ein Ballon sein und im Raum herumfliegen oder rollen, dies war eine schwierige Vorstellung für gewisse Kindern. ( Entwicklungsstand ) Das Nachahmen der anderen kam dann in Vordergrund.

o Kleine Tanzkombination: bei ersten Musikteil, den Ballon in der Hand haltend beim Tanzen, beim zweiten Musikteil, den Ballon auf dem Boden mit dem Fuss tschutten. Nicht allen Kindern gefällt das tschutten! Angst vor dem Zerplatzen des Ballons.

Abschluss, Ausklingen der Stunde: • Ruhiger Teil mit dem Ballon. • Wir probieren einiges aus, Kopf auf Ballon legen, Füsse auf Ballon legen… • Wie es einem bequem ist auf den Boden liegen, den Ballon in eine Hand nehmen und zur Musik

den Ballon in der Luft tanzen lassen. • Die Kinder dürfen erzählen was ihnen am besten gefallen hat. Verabschiedung.

Verlauf des Abschlusses: o Zuerst scheint es schwierig zu werden dass sich die Kinder bequem im Raum hinlegen oder Hin

sitzen! Plötzlich mit einem Moment geduld, ist es ganz gut möglich. Die Kinder schwenken ruhig und zur Musik den Ballon.

Beobachtung der Kinder: o Verständigungsproblem mit Li, dem chinesisch sprechenden Mädchen. Sie bewegt sich aktiv und

kreativ. o Da ist sehr zurückhaltend und schüchtern, schaut mit grossen Augen und richtet sich nach La.

Bewegungen sind langsam und sanft. o Ti wirkt manchmal sehr zapplig. Er scheint mühe zu haben mit Anweisungen, hat seine eigene

Ideen! Beim Abschlussteil kam er jedoch gut zur Ruhe. o La kümmerte sich um Da, sie zeigte ihm wie es so läuft hier in der Bewegungsstunde. Mir wollte sie

immer wieder etwas erzählen, dies hatte auch platz. o Sa wirkte Heute etwas schüchtern, brachte ihr Plüschkäfer mit. Sie befolgte jede Aufgabe und

bewegte sich sanft und vertieft. Gruppenbeobachtung: o Altersunterschied ist bemerkbar. Zwei sehr schüchterne Kinder. Erzähldrang. Geschwister, Bruder

zeigt der Schwester was wie wo und umarmt sie. Beobachtung der Haltung als Therapeutin: Wohlwollend. Kinder dort abholen wo sie stehen. Inputs und Unterstützung geben. Den Kindern Bewegungsmöglichkeit und Platz für Kreativität bieten.

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Vorbereitung / Verlauf Bewegungsgestaltung PSFL mit 6 Kindern in Pontresina Sa 11. Nov. 2006: Inhalt der Stunde: Geschichte „Carnaval des Animaux mit Musik von Camille Caint Saens“ als Bewegungsinput. Teil1. Jedes Kind für sich, Teil 2. mit einer Partnerarbeit, Teil 3. mit der Gruppe, Teil 4. Ruhiger Teil. Ziele / Schwerpunkte: Kreativ sein in der Bewegung mit Tierbildern, in Bewegung kommen, auch zur Ruhe kommen, Eigenbewegung in die Gruppe bringen und andere Bewegungsimpulse aufnehmen, Sozialaspekt. Material / Medien: CD von Carnaval des Animaux, Bilder mit Tieren drauf, Papier und Farbstifte, grosses Schwungtuch. Kinder: Mädchen 3 1/2J, Mädchen 4J, Mädchen 4J, Mädchen 4J, Knabe 4J. Knabe 5J Bewegungstherapeutische Haltung der PSFL: Den Menschen dort abholen, wo er steht. Ihm helfen und ihm Unterstützung geben um sich selbst zu werden. Ganzheitliches Denken von Körper-Geist-Seele. Bewegungsgestalterische Haltung der PSFL: Begleitung, Unterstützung und Möglichkeiten geben für den körperlichen Ausdruck für die Improvisation, das Bewegungsspiel, den Prozess und für die Bewegungserfahrung alleine, zu zweit und in der Gruppe. Aufbau der Stunde: Einleitung zum Thema geben Auf dem Kissenkreis begrüsse ich die Kinder. Zum Einbewegen evtl. „Wenn du froh und zfride bisch denn klatsch i’d Händ“ in Kreisform in der Mitte des Bewegungsraumes. Einleitung zum Thema geben. Lieblingstiere fragen, diese Tiere im Raum nachahmen, evtl. Ratespiel welches Tier wird gezeigt? Verlauf des Einstieges: o Beim Lied machen die Kinder aktiv mit und bringen Ideen welche Bewegungen wir machen könnten. o Austausch über Lieblingstiere. Lieblingstier von Ti ist ein Dinosaurier, klar ausgedrückt

„Stegosaurus“. La’s Lieblingstier ist ein Pony.

o Tiere in Bewegung umsetzten und erraten. Ich flüstre einem Kind ein Tier ins Ohr, welches im Raum

gezeigt werden soll. Die Kinder raten und erraten. Lara stellt einen „Frosch“ dar, Sa einen „Tiger“, Ti einen „Wurm“ und Li einen „Vogel.

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Hauptteil der Stunde: Geschichte des „Carnaval des Animaux“ beginnen zu erzählen. „Einmal im Jahr feiern die Tiere im Tierreich ein grosses Fest, der Karneval der Tiere, wo sich viele Tiere treffen um Kunststücke vorzutragen.“ Zu jedem Tier ein grosses Bild zur Veranschaulichung. Elefant. Aquarium mit grossem blauem Tuch, wir halten sozusagen das Aquarium und schicken Wellen zu Musik. Schwan. Graziöse Bewegungen zur Musik. Die Affen, Partnerarbeit. Zu zweit sich haltend durch den Raum springen, tanzen… Löwe. Die Löwen laufen zur Musik stolz eine Runde im Raum. Hühner zur Musik mit Händen auf Boden pickend. Zuerst auf dem Kissenkreis sitzend beginnen und dann in den Raum. Ruhigerer Teil, Kinder dürfen sich hinlegen, immer wenn sie ein Kuckuck in der Musik hören, dies mit einer Bewegung darstellen. Verlauf des Hauptteiles: o Kinder hören dem Beginn der Geschichte aufmerksam zu. o 1 Kind nimmt das Sitzkissen auf den Kopf. Die anderen ahmen nach, wir alle versuchen ob wir das

Kissen auf dem Kopf balancieren können.

o Elefant. Wie macht man bloss den Rüssel. Mutig wird ausprobiert. o Aquarium. Die Kinder schicken rhythmische Wellen welche Ti leitend ansagt. Nachher darf das Kind,

welches will, einmal unter das Tuch liegen um die Wellen von unten zu betrachten und wahrzunehmen. Jedes Kind will mal unter das Tuch liegen.

o Schwan. Den Input, elegant zu schwimmen und auch mal zu fliegen nehmen die Kinder auf, bis am Ende alle mit ihren Armen ausgebreitet durch den Raum fliegen oder auf den Sims stehen um den Flug des Schwanes zu starten.

o Kurze Pause, Durst und Müdigkeit kommt auf. Gebe den Kinder, welche wollen, ein Glas Wasser. o Affen. Die Partnerarbeit klappt nicht bei allen, aber das Affenspielen macht ihnen Spass. Es wird

gelacht während dem Tanz und als sie das Bild des Affen sehen. Plötzlich wird das Pirouetten drehen zum Thema. Alle Kinder versuchen eine Pirouette zu machen.

o Löwen. Könige der Tiere. Die Kinder sind beeindruckt vom Bild und versuchen das Tier so nachzuahmen. Die Kinder laufen mächtig und langsam durch den Raum, fauchen und brüllen wie ein Löwe.

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o Hühner. Auch bei diesem Bild wird gelacht. Die Kinder wirken etwas müde. Ein Kind sitzt auf den

Fenstersims. Ich gebe ihnen die Möglichkeit, auf den Kissen sitzend wie Hühner mit den Fingern auf den Boden zu klopfen.

o Kuckuck. Sa macht mir vor, wie normale Vögel zwitschern. Dies ist jedoch ein besonderer Vogel welcher „kuckuck“ singt. Wir horchen auf die Musik. Die Kinder dürfen sich ein Plätzchen suchen im Raum und sich hinlegen und jedes Mal, wenn sie in der Musik den „kuckuck“ hören ein Zeichen geben. Die Kinder kommen zur Ruhe und mir scheint wirklich, dass sie horchen.

Abschluss, Ausklingen der Stunde: Zur Musik, als krönender Abschluss der Stunde, dürfen die Kinder auf ein Papier eine Zeichnung machen: das Tier welches sie am liebsten getanzt haben. Dies am Ende allen zeigen und mitteilen.

Verlauf des Abschlusses: o Die Kinder zeichnen engagiert drauflos, zeigen und erklären mir immer wieder, was sie malen. Ein

„Stegosaurus“, eine Giraffe, Vögel, ein Löwe, ein Boot und „irgendöppis“. Beobachtung der Kinder: o Li ahmt sofort die Kinder nach welche aktiv etwas zeigen, versteht es jedoch, wenn ich sie bete

zurückzukehren, hat Freude an der Pirouette und an den Vogelbewegungen, malt am Ende auch Vögel auf ihre Zeichnung.

o Da war auch heute etwas zurückhaltend aber schon weniger als letztes Mal. Er traute sich ein Tier vor allen vorzuzeigen und am Ende zeigte er uns sein Bild.

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o Ti war wieder sehr aktiv. Er wollte Heute ein Dinosaurier sein, schon zu Beginn der Stunde war dies Aktuell. Manchmal liess er sich auf andere Tiermusikstücken und Nachahmungen ein, manchmal war er einfach ein Dinosaurer. Einmal sprang er so aktiv durch den Raum, dass er sich am Bein weh tat, und wollte darauf heim. Ich konnte dann auf ihn eingehen; Sein bequemes Plätzchen geborgen auf den Kissen half.

o La scheint sich gut wehren zu können wenn ihr etwas nicht passt, kann sich eingeben. o Sa bekam heute auch Platz zum Erzählen, dies brachte sie zum Strahlen. Letztes Mal schien mir

fast, dass sie etwas in der aktiveren Stunde „unterging“. Gruppenbeobachtung: o Ti ist noch immer sehr leitend, er ist auch der älteste. Gewisse Momente ist er sehr aktiv und alle

finden es lustig und ahmen ihn nach. Das Trinken wollen, steckte die ganze Gruppe an aber es gab auch eine Pause und einen Moment für die anderen bei sich zu sein. Heute schien mir, dass sich die Gruppe schon besser zusammengefunden hat. Auch hatten alle Kinder Gelegenheit, mir etwas zu erzählen.

Beobachtung der Haltung als Therapeutin: Wohlwollend, Kinder dort abholen wo sie stehen. Inputs und Unterstützung geben. Den Kinder Bewegungsmöglichkeit und Platz für Kreativität bieten.

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Vorbereitung / Verlauf Bewegungsgestaltung PSFL mit 6 Kindern in Pontresina Sa 18. Nov. 2006: Inhalt der Stunde: Gegensatzthema gross-klein Ziele / Schwerpunkte: Gegensätze Gross und Klein in der Bewegung wahrnehmen und von der Vorstellung umsetzen, Exploration zu Tierbilder, Einen Moment der Gruppe sagen was man will, Moment der Stille erleben. Material / Medien: CD Carneval des Animaux, Zauberfüsse, Elephantbild, Zauberstab, Plüschmaus-handpuppe Kinder: Mädchen 3 1/2J, Mädchen 4J, Mädchen 4J, Knabe 5J, Knabe 5J Bewegungstherapeutische / Bewegungsgestalterische Haltung der Therapeutin: Das Kind dort abholen wo es steht. Dem Kind helfen und ihm Unterstützung geben um selbst zu werden. Ganzheitliches Denken von Körper-Geist-Seele. Begleitung, Unterstützung und Möglichkeiten geben, für den körperlichen Ausdruck für die Improvisation, das Bewegungsspiel, der Prozess, und für die Bewegungserfahrung alleine, zu zweit und in der Gruppe. Aufbau der Stunde: • Einleitung zum Thema geben • Auf dem Kissenkreis begrüsse ich die Kinder • Zum Einbewegen singen und tazen wir nochmals zum Lied „Wenn du froh und zfride bisch“ • Thema gross und Klein bekannt geben. Wir machen mit dem Arm kleine Bewegungen dito grosse,

dann mit dem Bein, dann mit dem kopf, Po, Bauch... Verlauf des Einstieges: o Sa kommt weinend, ob sie trotzdem mitmachen dürfe obwohl sie abgemeldet war. Ich nehme sie

wohlwollend in den Raum und biete ihr ein Platz an. o Beim Lied bringen die Kinder gute Ideen von hüpfen, drehen, stampfen, schwingen. Dies nehme ich

gleich mit auf dass wir durch den Raum verschiedene Bewegungen machen und nachahmen von anderen Kindern.

Hauptteil der Stunde: • Die Maus-Fingerpuppe ist versteckt. Ratespiel, welches kleine Tierchen könnte unter meinem

Pullover stecken? • Die Maus-Fingerpuppe sagt den Kindern hallo. • Wir bewegen uns wie die kleine Maus, machen uns ganz klein und tanzen zur Musik als kleine

Mäuse. • Sammeln welche kleine Tiere oder Gegenstände es sonst noch gibt. Die Kinder können zur Musik

tanzen, bei Musikstopp ein kleines Tier sein, wieder zur Musik tanzen... • Frage zu den Kindern „Kennt ihr grosse Tiere, grosse Gegenstände?“ Elefantenbild zeigen. • Die Kinder dürfen wählen welches grosse Tier sie in Bewegung ausdrucken wollen. • Die Kinder können zur Musik frei tanzen, bei Musikstopp ein grosses Tier oder ein grosser

Gegenstand sein, wieder zur Musik tanzen... • Kombination von Gross und klein. Ein Kind darf der Zauberer sein. „Abrakadabra Simsalabim, alle

Kinder sind jetzt grosse Elefanten“ Wenn der Stab weitergegeben wird dürfen die Kinder sich wieder zurückverwandeln. Wechseln bis alle Kinder an der Reihe waren.

Verlauf des Hauptteiles: o Aufmerksamkeit für die Maus-Fingerpuppe. Alle Kinder sind total konzentriert und in dieser

Geschichte. Sie bewegen sich wie eine Maus durch den Raum und machen sogar das gepiepse einer Maus.

o La stürmt bald, sie habe Hunger und durst. Nach einer Sequenz leite ich dann eine kurze Pause ein, dass die Kinder welche durst haben zu mir ein Glas Wasser trinken können.

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o Die Bewegungsübung mit dem Musikstopp braucht Zeit, bis die Kinder voll dabei sind. Dann versetzten sich die Kinder sich in Tierpositionen wenn die Musik ausgeschaltet wird.

o Grosse Tiere, grosse Gegenstände; La möchte eine grosse Prinzessin sein, was sie ganz klar auch verkörpert und tanzt.

o Das Bewegungsspiel mit dem Zauberstab ist sehr beliebt, vor Allem der Zauberstab und die Führungsposition. Einmal gibt es einen kleinen Konflikt. Sa verzaubert alle Kinder in einen Elefant, Ti möchte keinen Elefant sein und sagt er könne den Zauber wieder wegschmeissen, Sa bleibt jedoch hartnäckig und wiederholt den Zauberspruch 2 Mal. Ti verzaubert uns in Bäume und er zeigt uns auch wie diese Bäume auszusehen haben.

Abschluss, Ausklingen der Stunde: • Die Kinder dürfen sich einen Ort im Raum aussuchen wo sie sich mit Kissen einrichten. Zu einer

sanften Musik können sie mit einem Arm oder Bein grosse oder kleine Bewegungen in die Luft zeichnen.

• Abschluss im Kreis. Jedes Kind darf zurückmelden was ihm am besten gefallen hat. Verlauf des Abschlusses: o Es dauert relativ lange bis alle Kinder einen Platz gefunden haben und sich hinlegen konnten, dann

aber scheinen sie gut bei sich. Dann konnte ich die Aufgabe mitgeben sich zu überlegen was ihnen am besten gefallen hat.

o Ich lege einem Kind die Maus-Fingerpuppe in die Hand und dieses Kind darf sagen was ihm am besten gefallen hat. Als Rückmeldung wird die Maus erwähnt.

Beobachtung der Kinder: o Sa kommt weinend und verlegen, während der Stunde scheint sie jedoch sehr aufzublühen, sie

kann sogar energisch sein beim Zauberspiel und dran bleiben bei dem was sie möchte. o Ti bringt Heute ein Spielauto mit, er hatte Gestern Geburtstag. Die Abmachung ist, das Auto an der

Seite zu lassen was ihm manchmal etwas schwer fällt. o Da war Heute noch immer zurückhaltend und ruhig aber sehr aufmerksam. Wenn ich ihm

Unterstützung gegeben habe etwas zu zeigen oder zu sagen machte er dies. Mir schien, dass er dies mit Wonne machte und ganz stolz darauf.

o Li drückte sich auch Heute auf Chinesisch aus. Mit dem Zauberstab verwandelte sie die Kinder in Vögel! Das Wort „Vogel“ sagte sie auch zum Schluss der Stunde. Sie bewegte sich graziös und tänzerisch.

o La schien Heute müde zu sein. Sie wollte mal zurück auf das Kissen sitzen, dann hatte sie durst... Am Ende meldet sie zurück dass das Ausruhen am Ende das schönste für sie war.

o L war Heute nicht dabei. Gruppenbeobachtung: o Heute erschien mir die Kindergruppe Mutig. Mutig in Bezug auf das Ausprobieren aber auch vor der

Gruppe als „Zauberer“ zu stehen. Beobachtung meiner Haltung als Therapeutin: Begleitend, Unterstützend, Inputs gebend, Eingreifend in Situationen bei denen ein Kind Unterstützung braucht, Raum für Kreativität gebend, Bewegung und Individualität gebend.

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