M a n u s k r i p t - deutschlandfunkkultur.de · Der gelehrte Franziskanermönch Francis Bacon,...

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Sonntag, 20. April 2014 (20:05-21:00 Uhr), KW 16 Deutschlandfunk / Abt. Musik und Information FREISTIL Deep Impact Kosmische Katastrophen Von Markus Metz und Georg Seeßlen Regie: Uta Reitz Redaktion: Klaus Pilger [Produktion DLF 2014] M a n u s k r i p t Urheberrechtlicher Hinweis Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf vom Empfänger ausschließlich zu rein privaten Zwecken genutzt werden. Die Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Nutzung, die über den in §§ 44a bis 63a Urheberrechtsgesetz geregelten Umfang hinausgeht, ist unzulässig. © - ggf. unkorrigiertes Exemplar -

Transcript of M a n u s k r i p t - deutschlandfunkkultur.de · Der gelehrte Franziskanermönch Francis Bacon,...

Sonntag, 20. April 2014 (20:05-21:00 Uhr), KW 16

Deutschlandfunk / Abt. Musik und Information

FREISTIL

Deep Impact

Kosmische Katastrophen

Von Markus Metz und Georg Seeßlen

Regie: Uta Reitz

Redaktion: Klaus Pilger

[Produktion DLF 2014]

M a n u s k r i p t

Urheberrechtlicher Hinweis Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf vom Empfänger ausschließlich zu rein privaten Zwecken genutzt werden. Die Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Nutzung, die über den in §§ 44a bis 63a Urheberrechtsgesetz geregelten Umfang hinausgeht, ist unzulässig.

©

- ggf. unkorrigiertes Exemplar -

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MUSIK

SPRECHER (Radio, leicht verfremdet)

Meine Damen und Herren,

wie wir soeben erfahren, hat der Asteroid Humboldt X 23 seine Laufbahn beibehalten und

wurde nicht, wie erhofft, abgelenkt. Sein Durchmesser beträgt 1,5 Kilometer, seine mittlere

Geschwindigkeit derzeit 20 Kilometer pro Sekunde. Ein Aufprall auf die Erde ist immer

weniger auszuschließen, hat soeben der wissenschaftliche Sonderrat mitgeteilt, den die

Vereinten Nationen zusammen gerufen haben. Die Kollisions-Wahrscheinlichkeit beträgt

nun 60 Prozent. Dass Humbold X 23 in der Erdatmosphäre verglüht, ist ausgeschlossen.

Bei der Größe und Geschwindigkeit des Meteors ist mit einer ungeheuren Aufprallwucht

zu rechnen. Ein Einschlag im Meer würde zu einer gewaltigen Tsunami-Welle führen, die

mehrmals um den gesamten Globus laufen kann. Aber noch ist es nicht gelungen, den

Einschlagsort zu berechnen. Die Weltbehörden bitten alle lokalen politischen, militärischen

und sozialen Organisationen dringend, das Ausbrechen von Unruhen und Panikreaktionen

zu unterbinden. Für eine Evakuierung der betroffenen Gebiete wird wegen der

Geschwindigkeit des Meteors keine Zeit mehr sein. Zur Gefahrenabwehr werde vom

Sicherheitsrat der UN in New York alles Menschenmögliche in die Wege geleitet,

versicherte ein Sprecher der Weltorganisation und rief die Menschheit zu Zurückhaltung

und Disziplin auf. Noch bestehe Hoffnung darauf, dass die befürchtete Katastrophe

ausbleibe oder zumindest lokal begrenzt. Sobald wir neue Informationen erhalten, melden

wir uns wieder. Bleiben Sie auf Empfang. Bleiben Sie auf Empfang!

DARÜBER GERÄUSCHE (Tumult, Schritte, Schreie)

DARÜBER SPRECHER (nun nah)

Meine Damen und Herren,

aus gegebenem Anlass ändern wir unser Programm. Anstelle unserer heiteren Quiz-Show

„Stadt, Land, Fluss“ bringen wir die Sendung...

MUSIK

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DARÜBER ZITATOR

Deep Impact

Kosmische Katastrophen

Von Markus Metz & Georg Seeßlen

MUSIK HOCH

DARÜBER GERÄUSCH Wuuschhhh

DARÜBER ERZÄHLERIN

Seit die Menschen begannen, ihren Blick nach oben zu richten, sind sie beunruhigt. Weit

oben, wo nicht einmal mehr die Vögel hinfliegen und wo irgendwo die Grenze verläuft

zwischen dem, was sich über die Erde wölbt, und dem, worin die Götter ihren Sitz haben,

geschehen seltsame Dinge.

DARÜBER ERZÄHLER

Die Sterne bewegen sich. Manchmal scheinen sie miteinander zu großen Lichtern zu

verschmelzen, manchmal scheint einer von ihnen hell aufzuleuchten und einen gewaltigen

Feuerschweif hinter sich herziehend zu verglühen. Manchmal will einer gar auf die Erde

herabstürzen, mit verheerenden Folgen für Menschen und Natur.

GERÄUSCH „Weltuntergang“: Explosionen, Zusammenstürze, Schreie

MUSIK

DARÜBER ZITATOR

Phase eins: Die Vorahnung

MUSIK HOCH

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ERZÄHLERIN

Der Begriff Meteor geht auf das griechische Wort meteoros zurück: ‚in der Luft

schwebend’, Himmelserscheinung. Im 5. Jahrhundert vor Christus beschrieb der

griechische Denker Anaxagoras zum ersten Mal einen Einschlag auf der Erde. Er war dem

Ereignis gegenüber ziemlich fassungslos, widerstand aber der Versuchung, es

umstandslos den Göttern anzulasten. Plutarch hingegen schrieb in seiner Geschichte über

den Spartaner Lysander und seinen Sieg in der Seeschlacht gegen die Athener im Jahr 405

vor Christus:

ZITATOR

Manche sagen auch, das Herabstürzen des Steins sei ein Vorzeichen für die Entscheidung

gewesen. Denn ein mächtig großer Stein war – wie die meisten glauben, vom Himmel

herab – auf Aigospotamoi niedergekommen, und er wird auch jetzt noch gezeigt und von

den Bewohnern der Umgegend kultisch verehrt. Es heißt, Anaxagoras habe damals offen

geäußert, wenn es auf einem der Himmelskörper über uns zu einer Art Erdrutsch oder

Erdbeben komme, könne dabei leicht ein einzelner Felsbrocken losbrechen und so auf die

Erde herabgeschleudert werden oder herabstürzen.

ERZÄHLER

Diese Frage hat uns nie wirklich verlassen. Ist ein Meteor, der uns vom Himmel her

besucht, oder gar ein Meteorit, der mit mehr oder weniger absehbaren Folgen die

Erdoberfläche trifft, eine natürliche Erscheinung aus einem Kosmos, dessen Geheimnisse

wir nie ganz und gar entschlüsseln werden?

ERZÄHLERIN

Oder ist es ein Zeichen der Götter, eine Offenbarung, ein Teil der Metaphysik, die uns

nicht minder geheimnisvoll bleiben muss? Natürlich scheinen in unserem

naturwissenschaftlichen Zeitalter die wissenschaftlichen Erklärungen zu obsiegen. Alles

andere gehört in den Bereich obskurer Spinnereien, in theologische Dogmatik-Seminare

oder in die ewigwährenden Phantasmen der Unterhaltung im Allgemeinen, die des Kinos

im Besonderen.

ERZÄHLER

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Irgendwie, zum Teufel, müssen Kometen, Asteroiden und Meteore doch in die große

moralische Erzählung der Menschen einzubauen sein. Als Warnung vielleicht, als Strafe –

oder wenigstens als Super-Abbildung von Familienkonflikten in der amerikanischen

Provinz wie es John Stoker 1998 in seinem Film „Meteoriten!“ suggeriert.

AUSSCHNITT „Meteoriten!“

„Was ist bloß aus unserem süßen kleinen Engelchen geworden?“ „Die Hormone, Schatz!“ ... „Ich hasse sie, ich hasse sie! Wären Sie doch bloß tot!“ ... „Wir danken dir, mein Herr, für die Gaben, die empfangen werd...“ Donner „Aaaahhhh!“

ERZÄHLERIN

Unfug! Kometen und Asteroiden sind ganz normale Erscheinungen im Kosmos, und in

einem Planetensystem wie dem unseren nicht einmal besonders häufig.

ERZÄHLER

Wir wissen: Die Wahrscheinlichkeit, dass uns ein Asteroid erwischt und regionale oder gar

globale Zerstörung anrichtet, ist nicht sehr groß.

ERZÄHLERIN

Und wir wissen: Es hat in der Geschichte der Erde und in der Geschichte der Menschen

solche seltenen Ereignisse gegeben. Und sie haben ihre Spuren hinterlassen.

ERZÄHLER

Alles beginnt damit, dass der Mensch sich überhaupt traut, das Phänomen zu beobachten.

Die Ta metéora – alles was sich am Himmel abspielte, Kometen, Blitze, Wolken, Sonne,

Mond und Sterne – galt den Griechen als heilig. Sich damit zu beschäftigen, entsprechend

als gotteslästerlich. Denn alles, was sich dort oben abspielte, war einzig und allein Sache

der Götter. Nachdem Anaxagoras in seiner Schrift „Über die Natur“ erklärt hatte, die

Sonne bestehe aus glühendem Eisen und der Mond sei ein Gesteinsbrocken, der von ihr

beschienen werde, konnte er sein Leben nur durch die Flucht aus Athen retten.

ERZÄHLERIN

Viele Jahrhunderte vergingen. Anaxagoras Vorstellungen von den Himmelskörpern

gerieten in Vergessenheit oder wurden gewaltsam verdrängt. Doch ganz konnten es sich

die Menschen nicht abgewöhnen, den Himmel zu beobachten. Misstrauisch, neugierig,

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wissbegierig. Es war ein langer Weg vom magischen und religiösen Weltbild des

Mittelalters, in dem eine allzu nüchterne Beobachtung des Himmels als Ketzerei gelten

konnte, bis zur bürgerlichen Gesellschaft – und für einige Pioniere der Wissenschaft ein

persönlicher Leidensweg.

ERZÄHLER

Der gelehrte Franziskanermönch Francis Bacon, der forderte, die Elemente der Erde und

die Gestirne am Himmel nach Erfahrung und Erkenntnis statt nach dem Willen der Kirche

zu beobachten, musste dafür im 13. Jahrhundert lange Jahre in Kerkerhaft schmoren.

Giordano Bruno wurde im Jahr 1600 als Verfechter des heliozentrischen, kopernikanischen

Weltbildes verbrannt. Galileo Galilei brach seinen Stillhalte-Vertrag mit der Kirche und

verhöhnte öffentlich die Gegner des heliozentrischen Weltbildes, woraufhin man ihn 1633

zu lebenslanger Kerkerhaft verurteilte. Zwar blieb der Kerker Galilei erspart, er verbrachte

aber die letzten zehn Jahre seines Lebens unter Hausarrest.

ERZÄHLERIN

Als sich Klerus und Adel im achtzehnten Jahrhundert mit einer neuen Klasse, dem

Bürgertum, und einem neuen Weltbild aus Aufklärung und Wissenschaft arrangieren

mussten, wurde die Beobachtung eines so reichhaltigen wie berechenbaren Himmels zu

einem wichtigen Bestandteil der Selbstvergewisserung. Der bürgerliche Mensch ist einer,

der auch den Himmel beobachten und berechnen will.

MUSIK

DARÜBER ZITATOR

Etwa vierzig Minuten lang saßen sie eifrig beschäftigt vor ihren Instrumenten. Aufgeregt

drehten sie an den Stellschrauben, um die Instrumente in der gewünschten Richtung zu

halten.

Mit der peinlichsten Aufmerksamkeit suchten sie den Himmel ab. Wollte sich die

Feuerkugel nicht zeigen?

„Nichts, gar nichts!“ sagte Mr. Forsyth, während er sich über die Augen wischte, die die

ihm vor Aufregung schon tränten.

„Nichts!“ sagte auch Omikron wie ein mitleidiges Echo.

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Zu weiteren Beobachtungen war es jetzt bereits zu spät. Wieder bedeckten Wolken den

Himmel. Nichts deutete darauf hin, dass sich das heute noch einmal änderte. Bald begann

es sogar zu regnen. Es half nicht, es gab nichts mehr zu beobachten.

MUSIK HOCH

DARÜBER ERZÄHLER

In Jules Vernes Roman „Die Jagd auf den Meteor“, erschienen 1908, sind zwei angesehene

Bürger des Städtchens Whaston in Virginia derselben Passion verfallen. Sie haben sich in

den Dachböden ihrer Villen Teleskope eingerichtet und beobachten den Himmel.

DARÜBER ZITATOR

„Und doch“, sagte Omikron, „Wir sind uns dessen sicher, ihn gesehen zu haben!“

„Und ob wir dessen sicher sind!“ rief Dean Forsyth und reckte die Arme drohend gen

Himmel.

ERZÄHLERIN

Die Herren Forsyth und Hudelson sehen zunächst einmal in einem Meteor nichts anderes

als einen Beweis für die Gültigkeit der Naturgesetze auch im Weltall und einen glänzenden

Spiegel ihres amateurwissenschaftlichen Ehrgeizes. Sie kämen nie auf die Idee, „ihrem“

Meteor irgendeine metaphysische Bedeutung zuzuschreiben. Denn so wie der Himmel

naturwissenschaftlich immer lesbarer geworden ist, so scheint er mythisch oder

philosophisch immer unlesbarer.

O-TON 01 Jochen Wagner

„Ich kann jetzt nur meinen Hausheiligen Walter Benjamin hervorkramen, der mit Konstellationen operiert und die Sternbilder am Himmel zur Chiffrenschrift einer irdischen Lesbarkeit ummünzt. Aber dazusagt, dass wir nicht mehr eingeübt sind in diese Verdoppelung, dass ein Licht oder eine Konstellation am Firmament hinieden die Ankunft einer besonderen Gestalt vorscheinen lässt. Also oben schauen, unten finden wie die drei Weisen aus dem Morgenland.“

ERZÄHLER

– Jochen Wagner, Doktor der Philosophie und Studienleiter an der Evangelischen

Akademie Tutzing im Referat Theologie und Gesellschaft, Interreligiöser Dialog und

Philosophie –

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O-TON 02 Jochen Wagner

„Ich glaube, dass die meisten Menschen in dieser Metaerzählung eines von einem Logos durchwirkten Seins nicht mehr eingeübt sind. Was immer es für Zeichen am Himmel sind, dass es Zeichen sind und nicht Zufälligkeiten. Die Stars, nach Hermann Useners Göttermythologie, die heutigen Augenblicksgötter, stehen nicht mehr für den Stern oben, sondern für kleine Sternlein unten. Ob das reicht, eine Konstellation am Himmel als nachmetaphysische Botschaft zu dechiffrieren, glaube ich nicht. Ich glaube, dass das weg ist. Ich glaube, dass kaum jemand mit Himmelszeichen zumindest heilsfinale Vorstellungen, also ein Happy End verbindet, sondern meistens düster verstanden wird, also apokalyptische Empfindungen auslöst. Es gibt eine Schrift von Auguste Blanqui aus dem 19. Jahrhundert, die Benjamin im „Passagenwerk“ zitiert, wo die Sehnsucht nach einer Theorie des Umschlags zitiert wird: Dass der Einbruch eines kontingenten Steinbrockens die Dekadenz der Bourgeoisie von heute auf morgen über den Haufen schmeißt – nach Baudelaire, man müsse die Dekadenz auf die Spitze treiben, damit in einer Form des sofortigen Umschlags bessere Verhältnisse sich einstellen: Ohne Krieg, Revolution, Politik, Reformation – im Nu kippt alles um.“

ERZÄHLERIN

Der Meteor als Zeichen für die Erlösung, wie zum Beispiel beim Stern von Bethlehem. Der

Meteor als Vorzeichen für den Ausgang der Schlacht. Der Meteor als Verbündeter und

Vorzeichen der Revolution. Der Meteor als Ahnung von Kräften, die größer sind als die der

Menschen und der Gesellschaften, größer als die Erkenntnisse und die Berechnungen. Je

näher uns der Himmelskörper kommt, desto mehr verblassen solche Ahnungen.

MUSIK

DARÜBER SPRECHER

Phase zwei: Entdeckung und Erinnerung

MUSIK HOCH

DARÜBER ZITAOR

Ein Sonnenstrahl lugte durch die Wolken, das Wolkenloch vergrößerte sich, wurde zu

blauem Himmel. Vom Turm herab war Omikrons Stimme zu hören.

„Der Meteor! Mister Forsyth, der Meteor!“

Mr. Dean Forsyth vergaß die übrige Welt und stürzte die Treppe hinauf.

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ERZÄHLERIN

Entdeckerlust und Katastrophenangst lösen sie aus, diese Boten aus dem All, eine enorme

Faszination allemal, selbst in den Zeiten, in denen die Mehrzahl der Menschen in der

Beobachtung von Dschungelcamps, Soap Operas und Olympischen Spielen, kurz in

künstlichen Bedeutungswelten, verschwunden sind. Aber worüber sprechen wir eigentlich?

O-TON 03 Thomas Müller

„Man kennt sehr verschiedene Körper im Sonnensystem und klassifiziert die je nach ihrer Zusammensetzung. Wenn die Körper mehr Eisanteile haben, Eis verdampft in der Nähe der Sonne, dann spricht man eher von Kometen. Wenn es eher Gesteinsbrocken sind, dann spricht man eher von Kleinplaneten oder Asteroiden.“

ERZÄHLER

Thomas Müller ist Spezialist für Infrarot-Astronomie. Er forscht am Max-Planck-Institut für

extraterrestrische Physik in Garching über kleine Körper im Sonnensystem.

O-TON 04 Thomas Müller

„Der Begriff Meteor ist die Lichterscheinung in der Atmosphäre, die man damit beschreibt. Dann gibt es noch zwei weitere Begriffe: Das eine ist der Meteorit mit „t“ am Ende, das ist das kleine Objekt, das man auf der Erde dann findet. Und der andere Begriff nennt sich Meteoroid mit „d“ am Ende, das ist das Objekt, solange es noch im Weltall ist.“

ERZÄHLER

Wer weiß, wie viele dramatische Wendepunkte in der Geschichte unseres Planeten durch

Kometen, Asteroiden und Meteore ausgelöst worden sind. War vielleicht das, wovon die

Bibel uns als Sintflut erzählt, ein gewaltiger durch einen Meteoriten ausgelöster Tsunami?

Ist der Stern von Bethlehem, der den Weisen aus dem Morgenland den Weg zum

Heilsgeschehen wies, ein Komet gewesen?

ERZÄHLERIN

Oder verdanken wir es einem Meteoriten, dass auf unserer Erde statt gewaltiger Saurier

vergleichsweise kleine Säugetiere das Evolutionsrennen gemacht haben?

O-TON 05 Thomas Müller

„Zu dem Einschlag in Zusammenhang mit dem Aussterben der Dinosaurier muss man sagen, es gibt einen großen Krater in Mittelamerika, der etwa vor 65 Millionen Jahren stattfand, dieser Einschlag. Das Objekt hatte schätzungsweise zwischen 10 und 15 km Durchmesser, ein richtig großes Objekt.“

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O-TON 06 Thomas Müller

„Dieser Einschlag hatte ganz sicher globale Auswirkungen gehabt: Man nimmt an, dass der Einschlag selbst globale Schäden verursacht hat, aber er hat sicher sehr stark die Tektonik der Erde beeinflusst, damit auch starken Vulkanismus erzeugt, auch Tsunamis, die mehrfach um die Erde gelaufen sind. Die ganze Ansammlung dieser Ereignisse, durch den Einschlag wurde wahnsinnig viel Material in de Atmosphäre eingetragen, danit verbunden mit einer Abkühlung des Klimas weltweit. Und es könnte sehr wohl sein, dass dieser Einschlag der Auslöser war für das Aussterben der Dinosaurier.“

ERZÄHLER

War dieses Ereignis eigentlich gut oder schlecht, hat es nachträglich Sinn ergeben? So eine

Frage stellt sich erst, seit es Menschen gibt, die von einem kosmischen Ereignis wie einem

Meteoriten betroffen werden können. Angst und Erwartung in Bezug auf einen destruktiven

Himmelskörper entwickelte sich jedenfalls immer ambivalent. Die Götter begehen da

offensichtlich einen Vertrauensbruch.

ERZÄHLERIN

Oder aber: Das ganze naturwissenschaftliche Instrumentarium, das wir uns geschaffen

haben, kann uns am Ende gegen eine Zufallslaune des kosmischen Chaos nicht

beschützen. Wenn der Meteor kommt, nutzt uns weder der Glauben noch das Wissen.

Heimtückischer kann das große Ganze sich gegenüber der irdischen Marginalie nicht

zeigen.

O-TON 07 Jochen Wagner

„Man könnte sich mit Hegel dialektisch rausstehlen und sagen: Beim Komet weiß man wenigstens, mit wem man es zu tun hat, der ist nicht diffus, als unbestimmte Angst, sondern der ist konkret als gewusste Furcht.“

ERZÄHLER

– Jochen Wagner, Studienleiter an der Evangelischen Akademie Tutzing –

O-TON 08 Jochen Wagner

Das ist also der mögliche Feind oder Kollisionsgegenstand eines Konflikts im Kosmos, in dem wir herumrasen. Und niemand weiß, ob wir auf stabilen Gesetzen einer Vorsehung agieren oder der liebe Gott, wenn es ihn gibt, hier flippert und wir nicht wissen, welche Kugeln welches Szenario erzeugen. Konstellationen am Himmel als Vorboten oder Epiphanien einer glückenden Fügung am Boden, selbst wenn es so ist, sind beide Male für uns Modelle, wo wir nichts machen können. Ob wir es dann verdient haben, dass es so kommt, ist der nächste Versuch, diese Hyperkontingenz oder dieses Übel einzufangen.

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Die theologische Dogmatik unterscheidet zwischen malum naturale und malum morale, einem Natur-Übel und einem menschlich verursachten Übel. Es wäre schön, wir könnten den Kometen so rationalisieren, dass wir ihn verdient haben, weil dann hätten wir ihn auch vermeiden können.“

MUSIK

DARÜBER ZITATOR

Phase drei: Die Berechnung

MUSIK HOCH

ERZÄHLERIN

Spätestens im 18. Jahrhundert war den Menschen klar geworden, dass mit

Meteoreinschlägen auf der Erde zu rechnen ist, unabhängig davon, ob die Menschheit sich

nun besonders gottlos, unvernünftig oder dekadent aufführen würde. Das war eine

durchaus beunruhigende Auffassung, weshalb sich auch keineswegs alle Menschen zu ihr

bekennen wollten. Der deutsche Astronom August Heinrich Christian Gelpke verfasste 1835

eine Abhandlung „Über die schrecklichen Wirkungen des Aufsturzes eines Kometen auf

der Erde“:

ZITATOR

„Ehe ich die schrecklichen und furchtbaren Wirkungen, welche unser Wohnort sowohl in

seinem innern Baue, als auch auf seiner Oberfläche leiden würde, wenn irgend ein

bedeutender Weltkörper, etwa von der Größe unseres Mondes auf die Erde stürzte,

anführe, muß ich zuvor eine allgemeine Darstellung von der Entstehungsart desselben und

seiner allmäligen Ausbildung zu geben suchen, um danach die furchtbaren Wirkungen des

Kometen, der an unsern Wohnort stoßen, seinen innern Bau zertrümmern und seine

organische Schöpfung zerstören und vernichten würde, richtig beurtheilen zu können“.

AUSSCHNITT „Meteoriten!“

„Die Flugbahn unseres Kometen hat sich geändert. Er kommt viel dichter an der Erde vorbei. Und die Erdanziehungskraft saugt riesige Teile des Kometen direkt in unsere Atmosphäre. Ich hätte nie erwartet, so etwas mal zu erleben.“ „Aber was bedeutet das für uns?“ „Es sieht nicht gut aus. Die Bruchstücke des Kometen verdampfen nicht, wenn sie in die Erdatmospähre eindringen. Wir erhalten Berichte von Einschlägen überall in seiner

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Flugbahn!“ „Bitte sehr, Sir.“ „Mein Gott, alle unterhalb seiner Flugbahn befinden sich in äußerster Gefahr!“

O-TON 09 Thomas Müller

„Es gibt weltweit mehrere Suchprogramme, die ganz gezielt nach diesen kleinen Körpern suchen. Man ist auch sehr erfolgreich, unglaublich viele davon sind inzwischen katalogisiert. D.h., man kennt Bahnen sehr genau, man kann vorhersagen, wann man dieses Objekt mit welcher Helligkeit beobachten kann.“

ERZÄHLER

– Thomas Müller, Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik –

O-TON 10 Thomas Müller

„Im Augenblick sind etwa 650 000 dieser kleinen Körper katalogisiert, wobei die meisten dieser Asteroiden auf Bahnen zwischen Mars und Jupiter laufen und überhaupt keine Gefahr für die Erde darstellen. Etwa 10 000 dieser Objekte kreuzen auch die Erdbahn, wobei auch da nicht alle als gefährlich klassifiziert werden. Natürlich kennt man nicht alle, die die Erdbahn kreuzen. Man schätzt, dass man vielleicht 30 Prozent aller Erdbahnkreuzer, die größer als 100 m sind, überhaupt kennt. Das heißt, es gibt eine große Menge an Objekten, die noch unbekannt sind. Und diese Suchprogramme zielen darauf ab, die zu finden, deren Bahn zu bestimmen und damit auch das Gefahrenpotential zu errechnen.“

ERZÄHLERIN

Selbst wenn er dann doch vorbeizieht, wie es seit langer Zeit der Komet Halley alle 76 Jahre

tut, führt uns jeder dieser kleinen gefährlichen Himmelskörper unsere Ohnmacht vor

Augen.

O-TON 11 Jochen Wagner

„Da könnte man sich wappnen und sagen – so wie im Studium es geheißen hat: ‚Was haben die Hebräer gesagt, als am Roten Meer der Pharao ihnen im Nacken saß: Nur frisch hinein, es wird so tief nicht sein.’ Der Kant würde sagen: Es gibt in der höchsten Not eine Pflicht zur Zuversicht.“

ERZÄHLER

– Jochen Wagner, Studienleiter an der Evangelischen Akademie Tutzing –

O-TON 12 Jochen Wagner

„Ich muss gestehen, dass ich das von meinen Großeltern gelernt habe, dass ich immer denke, ganz so schlimm kommt es doch nicht. Aber das ist ein dogmatischer Schutzschirm, eine Konstruktion, dass dieses kosmische Sein, was in der Bibel als tisis verhandelt wird, als Schöpfung, als Gemachtes von Gott, so mit dem Logos des Schöpfers

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verschwistert ist, dass inmitten noch so großer Zerstörungsangst immer noch größere Heilsverheißung obsiegt. Es ist dogmatisch also nicht vorgesehen, dass ein malum naturale die Schöpfung zerstören kann noch ein malum morale den Bestand des Seins gefährden könnte. Aber das ist philosophisch gesehen ein soziales Artefakt, eine kulturelle Erfindung –mit Wilhelm Busch, dem Schopenhauer-Schüler gesagt: ‚Wer Sorgen hat, hat auch Likör.’ Und wer einen Komet hat, hat Metaphysik im Köcher. Aber das ist auch nur Valiumäquivalent, angesichts des Drohenden durchzuhalten. Aber es gibt da keinen Gelben Engel, es gibt auch keinen Service, nichts was man als Technik anrufen könnte, um gegen Kometen gewappnet zu sein. Sondern das ist wirklich traumatische Schutzlosigkeit, die natürlich der Held absorbieren muss.“

ERZÄHLERIN

Zum Helden wird nicht erst der, der dann den drohenden Asteroiden oder Meteor beherzt

mit einer Bombe oder sonst einer Technologie beseitigt, sondern schon jeder, der die

Fähigkeit besitzt, dem Himmelskörper wenigstens durch die Berechnung seiner Bahn das

Moment der Überraschung zu rauben.

O-TON 13 Thomas Müller

„Unser Sonnensystem ist im Augenblick ein extrem stabiles Sonnensystem. Diese Phasen, wo sehr viele kleine Objekte Sonnensystem gekreuzt haben und sehr viele Einschläge erzeugt haben, ist schon 4 Milliarden Jahre her. Seitdem ist unser Sonnensystem sehr leer und ruhig und die Bahnen, auf denen die Kleinkörper und auch die Planeten laufen, extrem stabil. Da wird auch die nächsten Jahrmilliarden kaum etwas passieren. Trotzdem werden immer wieder kleine Objekte in Richtung Erde abgelenkt und gebracht, aber das ist eine sehr kleine Zahl. Die Ursache dieser Bahnänderungen sind häufig Kollisionen oder kleine, nichtgravitative Kräfte, die das Objekt ganz leicht auf ihrer Bahn verschieben, bis sie letztendlich in Resonanz mit den Planeten treffen. Dann geht alles sehr schnell, dann wird die Bahnstörung sehr groß. Und das betrifft vor allem ganze kleine Objekte von ein paar hundert Metern, die werden dann auch z.T. in Richtung Erde geschleudert und werden dadurch zur Gefahr für die Erde.“

ERZÄHLERIN

Sollte uns das nun beruhigen oder doch eher in Unruhe versetzen?

ERZÄHLER

Die Berechnung der Meteor-Bahn ist das Versprechen, eine Gefahr theoretisch zu

kontrollieren. Praktisch kann die Wissenschaft das nicht unbedingt einhalten, wie Tim und

Struppi in „Der geheimnisvolle Stern“ erleben müssen.

AUSSCHNITT Tim und Struppi: „Der geheimnisvolle Stern“

„Ich habe es doch gewusst: Sie sind unfähig! Gehen Sie mir aus dem Weg, Sie elender Versager! ... Idiot! Hält sich für einen Wissenschaftler und kann nicht mal richtig

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addieren!“ „Was hat er denn getan, Professor?“ „Der Dummkopf hat alle Zahlen durcheinander gebracht – und damit sind alle meine Berechnungen falsch!“ „Aber woher kommt das Erdbeben?“ „Ach, der Meteorit ist 50 0000 km an der Erde vorbeigerast. Ein Stück hat uns getroffen, aber die erhoffte Katastrophe ist ausgeblieben.“

MUSIK Buddy Craig: The Meteor Song

DARÜBER ZITATOR

Phase vier: Erregung und Ernüchterung

MUSIK HOCH

AUSSCHNITT „Deep Impact“

„Sind wir auf Sendung?“ „Ja, Mr. President.“

ERZÄHLERIN

Die dramatischsten Meteor-Erzählungen handeln von einem Verhängnis, das den

Menschen bekannt ist, dem sie aber trotzdem hilflos ausgeliefert sind. Auch in dem Film

„Deep Impact“, 1998 von Mimi Leder inszeniert, wird, was Hobby-Astronomen entdeckt

haben, zur apokalyptischen Bedrohung.

AUSSCHNITT „Deep Impact“

„Der abgesprengte kleine Komet wird vor der Küste in den Atlantik stürzen, und zwar in nicht mal 12 Stunden. Die Folgen des Aufpralls werden verheerend sein. Es wird sich eine Flutwelle von gigantischem Ausmaß bilden und durch den Atlantik fegen. Sie wird über 30 m hoch sein und sich mit über 1700 km/h fortbewegen. Wenn die Welle flaches Wasser erreicht, wird sie zwar langsamer, kann sich aber bis zu einer Höhe von 300 bis 500 Metern auftürmen. Die Welle wird unsere Hauptstadt nach 40 Minuten erreichen, New York, Boston, Philadelphia, Atlanta werden komplett untergehen. Falls Sie die Absicht haben, vor der Welle aus den betroffenen Gebieten zu flüchten – tun Sie es jetzt.“

ERZÄHLERIN

Die Kollision mit dem Kometen ist nun nicht länger Ahnung und Erwartung, sie ist

Gewissheit. Was ist nun zu tun? Wie bei allen Katastrophen scheint es auch hier um eine

Bewährung für die Menschen zu gehen. Für die Kultur und die Werte ebenso wie für jeden

Einzelnen.

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O-TON 14 Thomas Müller

„Kleine Körper, die potentiell gefährlich sind für die Erde, fangen etwa bei 100 Meter Durchmesser an. Unter 100 Meter gibt es natürlich auch die Effekte und Schäden mit Schall- und Druckwellen, die Zerstörung anrichten können, eventuell auch kleinere Körper, die, wenn sie in die Meere fallen, auch Tsunamis mit entsprechenden Sekundärschäden erzeugen können. Aber erst ab einer Größe von etwa 100 Meter spricht man von Einschlägen oder Szenarien, die wirklich auch regional Auswirkungen hätten. Oder wenn man wirklich in Richtung von 200, 300 Meter Größe geht, würden diese Einschläge globale Auswirkungen haben.“

GERÄUSCH Wuuusschhh

ERZÄHLER

Die Himmelskörper, die sich unserem Planeten nähern, werden in aller Regel als

Bedrohungen dargestellt. Sie bringen den Tod, und die Menschen versuchen verzweifelt,

der kommenden Katastrophe wenigstens einen Sinn zu geben. Sehr selten ist die

Phantasie von Himmelskörpern, die statt der Zerstörung ein Geschenk aus den Tiefen des

Alls bringen. Dabei ist es doch wahrscheinlich, dass auch das Leben auf der Erde durch ein

solches Meteoritengeschenk begann.

O-TON 15 Thomas Müller

„Asteroiden werden in Filmen immer nur als lebensbedrohlich dargestellt. Aber es ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein Lebensbringer: Diese kleinen Körper sind notwendig gewesen, um Wassereis auf die Erde zu bringen. Die Erde war ursprünglich so nah an der Sonne, dass Wassereis keine Chance gehabt hätte. D.h. die Erde ist sehr heiß entstanden, später abgekühlt, und das Wasser, das wir jetzt auf unserer Erde haben, ist sicher zu einem späteren Zeitpunkt von außen eingetragen worden. Man nimmt an, dass das eben durch Kometen und Asteroiden gebracht wurde und mit diesem Wasser eventuell auch organische Moleküle, organische Verbindungen, die dann als Initialzündung für das Leben angesehen werden.“

MUSIK

DARÜBER ZITATOR

Wenn trotz der sorgfältigen Beobachtungen doch noch manche Fragen offen sind, ist es

dem Pariser Observatorium immerhin gelungen, festzustellen, woraus der Meteor besteht.

Genauere Aufschlüsse darüber brachte uns die vorgenommene Spektralanalyse.

Der Kern des Meteors, den eine glänzende Hülle umgibt, besteht nicht aus Gasen,

sondern aus einem festen Körper. Er besteht weder aus Magneteisen noch aus einer der

vielen chemischen Zusammensetzungen.

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Der Meteor besteht aus Gold, aus reinem Gold, und wenn man seinen Wert bisher nicht

hat bestimmen können, dann liegt das nur daran, dass es unmöglich ist, die Größe des

Kerns mit hinreichender Genauigkeit anzugeben“.

Das war die Mitteilung, die die ganze Welt entgegennahm. Welche Wirkung sie

hervorbrachte, lässt sich leichter vorstellen als beschreiben. Eine goldene Kugel, eine

Masse aus dem kostbarsten Metall, deren Wert sich auf viele Milliarden belaufen musste,

umkreiste die Erde! Was für Träume wurden auf einmal geträumt! Welche Begierden

wurden erweckt, und besonders hier in Whaston, wo der Meteor entdeckt worden war.

ERZÄHLERIN

Der Meteor wird einerseits zum großen Versprechen des Reichtums für alle. Gleichzeitig

aber bedroht er das gesamte ökonomische System der Welt, das zu Jules Vernes Zeiten

noch auf dem Goldstandard basierte. Der natürliche Reichtum aus dem Weltall wird den

relativen Reichtum der irdischen Ökonomie ad absurdum führen. Wenn das keine

treffende Metapher ist!

AUSSCHNITT „Melancholia“

„Bist Du schon wieder Online gewesen? Claire, Du hast es versprochen!“ „Ich fürchte mich vor diesem dummen Planeten.“ „Dieser dumme Planet. Diesen wundervollen Planeten meinst du! Erst war er schwarz, jetzt ist er blau. Er verdeckt Antares und versteckt sich hinter der Sonne. Liebling, das wird das erstaunlichste Ereignis, das wir in unserem Leben erfahren werden! In fünf Tagen wird er uns erreichen, aber er wird uns nicht treffen. Genauso wenig wie den Merkur, da wussten wir es auch vorher. Und dass er die Venus nicht trifft, war auch vorhersehbar. Also wird er auch die Erde nicht treffen, das wissen wir bereits.“

ERZÄHLER

In dem Film „Melancholia“ von Lars von Trier nähert sich ein Meteor der Erde. Man will

ihn beobachten, die Männer sind sicher, dass er an der Welt vorbei ziehen wird, schließlich

ist alles berechnet, alles unter Kontrolle. Aber diese Rationalisierung ist nur die halbe

Wahrheit. Die andere Hälfte liegt eher auf der Seite der Frauen. Sie erkennen, nein sie

empfinden etwas anderes, nicht die materielle Gefährdung, sondern eine tiefere spirituelle

Erfahrung.

AUSSCHNITT „Melancholia“

„Claire, du musst den Wissenschaftlern Vertrauen schenken.“ „Sie sagen, dass er die Erde treffen wird.“ „Nein, echte Wissenschaftler sagen das nicht. Weltuntergangspropheten vielleicht, die wollen Aufmerksamkeit erregen. Aber wahre Wissenschaftler sind sich einig,

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dass Melancholia an uns vorbeiziehen wird. Das wird der überwältigendste Anblick überhaupt. Ich wünschte, wir beide könnten das durchs Teleskop beobachten!“ „Nein, ich glaube, ich sollte das nicht tun.“

ERZÄHLERIN

So lange sie noch unterwegs sind, die Kometen, die Meteore, die Himmelskörper, sind sie

voller Drohungen und Verheißungen, erregen, inspirieren, hysterisieren sie. Aber dann

kommt der Punkt, an dem sie entweder wieder verschwinden, sang- und klanglos, und uns

ratlos zurücklassen, oder an dem sie wirklich eingeschlagen sind. Wenn sie nicht gar zu

zerstörerisch gewütet haben, verändern sie dann höchstens noch das eine oder andere

Weltbild. Und sei es das einer Sennerin in den bayerischen Bergen, von der Ludwig

Ganghofer in seinem 1904 erschienenen Roman „Der Hohe Schein“ erzählt:

MUSIK

DARÜBER ZITATOR

„D' Stern sind keine Lichter, d' Stern sind Steiner. Dös hab ich aussibracht.“

Mathild schüttelte den Kopf. „Die Sterne sind Sterne. Wem sie leuchten, dem sind sie

Trost und Freude.“

„D' Stern sind Steiner!“ wiederholte die Sennin. „Gestern auf d' Nacht, da hock ich vor der

Hütten und schau, wie's glanzt da droben, und denk mir allweil: da droben muss's Glück

hausen, weil's auf der Welt kein' Platz hat, und da droben muss alles von Gold sein! Da

macht's an Sauser in die Luft, und gahlings fallt a Sterndl abi gegen meiner. Gnau hab ich

mir den Platz gmerkt, wo's einigrumpelt is in Almboden. Im Wasen is an Endstrumm Loch

gewesen. Ich denk mir schon, jetzt hab ich an Brocken Gold, und fahr eini mit der Hand.

Ja, Schnecken! Die Pratzen hab ich mir verbrennt. Und mein Sterndl is a Kohlstein gwesen.

Da, schau her!“ Sie zog aus der Rocktasche einen faustgroßen schwärzlichen Klumpen und

hielt ihn auf der Hand. „Kannst ihn schon anrühren, jetzt brennt er nimmer.“

(…) Die Hirtin kratzte mit dem Daumennagel an ihrem „Stern“ und roch an ihm. „Nix als

Ruß und Kohlstein! Z'erst plagst dich wie a Narr. Und bringst ebbes aussi, so is nix

dahinter. Da herunt is alls a Schmarren, und droben is auch nix! Überall 's gleiche! Fahr

zum Tuifi!“ Mit diesem Segenssprüchlein schleuderte sie den Meteoriten in den Weiher

hinaus.

MUSIK

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DARÜBER SPRECHER

Phase fünf: Die Katastrophe

MUSIK HOCH

GERÄUSCH Wuusschhhh

ERZÄHLERIN

Der Meteor, das ist eine der wenigen Konstanten in den Katastrophenphantasien, ist eine

Apokalypse mit Ansage. Ob er in Wirklichkeit plötzlich und unerwartet einschlagen wird, in

den Erzählungen haben die Menschen immer noch Zeit, das Schrecklichste und des Beste

in sich zu offenbaren, zwischen Opfermut und Niedertracht zu wählen, Angst oder Gier zu

zeigen oder sich ins Unvermeidliche zu fügen.

ERZÄHLER

Wenn es noch etwas zu retten gibt, dann wird es nicht ohne das Opfer abgehen. Und

natürlich ist das freiwillige Opfer etwas ganz besonderes, eine Heldentat, die noch die

sinnlose chaotische Zerstörungskraft eines kosmischen Geschosses überdauern kann.

Während die einen noch sinnloserweise versuchen, aus dem kommenden Geschehen

Profit zu ziehen und die anderen, sich in trügerische Sicherheit zu bringen, setzen die

Helden ihr Leben ein, um den Untergang unserer Welt abzuwenden.

AUSSCHNITT „Armageddon“

„Um welche Größenordnung geht es da?“ „Etwa die Größe von Texas, Mr. President.“ „Und so etwas sehen wir nicht kommen?“ „Verzeihen Sie, unser Beobachtungsetat erlaubt es uns nur, etwa 3 Prozent des Himmels zu beobachten. Und der Himmel ist... schweinegroß.“ „Wird dieser Asteroid die Erde treffen? Mit welchem Schaden müssen wir rechnen?“ „Schaden? Totalschaden, Sir. Das bezeichnen wir als globalen Killer. Das Ende der Menschheit. Es kommt nicht darauf an, wo er einschlägt. Da würde nichts überleben, nicht einmal Bakterien.“ „Mein Gott, was sollen wir tun?“

MUSIK

DARÜBER ERZÄHLERIN

In Michael Bays Film „Armageddon“ bleibt nur eine einzige Möglichkeit, um die Welt zu

retten: Man muss den Asteroiden zu sprengen. Zwei Space Shuttles, die Freedom und die

Independence, machen sich auf den Weg. Nach vielen Gefahren und Opfern scheint die

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Mission zu glücken. Fatalerweise aber versagt der Zeitzünder, so dass ein durch das Los

bestimmtes Besatzungsmitglied die rettende Bombe per Hand zünden soll. Doch was ein

richtiger Held ist wie der Ölbohrexperte Harry Stamper alias Bruce Willis, der nimmt am

Ende die Sache doch selber in die Hand. Und das Opfer des Helden ist nicht umsonst.

AUSSCHNITT „Armageddon“

„Die beiden Hälften verfehlen uns um gut 100 000 Kilometer!“ „Houston: Wir kommen nach Hause!“ „Verstanden, Freedom.“ Jubel

ERZÄHLER

Die Katastrophe, die wir mit dem Meteor verbinden, ist zugleich eine drastische

Erinnerung an die Entstehung der Welt. Meteore bringen vielleicht Chaos und Verderben,

vor allem aber erinnern sie die Menschen daran, dass sie unbedeutende, vielleicht

zufällige, vor allem aber sterbliche Wesen sind.

O-TON 16 Jochen Wagner

„Der Komet ist ein Außen, das uns daran erinnert, dass die Erde als atmosphärisches kleines Kügelchen eben keine absolute Immanenz ist. Ich kenne Gedanken von Gilles Deleuze, der gemeint hat, wenn der Himmel leer sei, verdichtet sich das Dasein auf dem Globus zu einer ausweglosen verdichteten Immanenz. Jetzt ist der Komet das falsche Außen, eben nicht der liebe Gott, sondern irgendein Brocken, ein Irrläufer im All. Da macht es keinen Spaß, Schiffbruch mit Zuschauer zu erleiden, wenn der uns aus der Bahn schleudert.“

ERZÄHLERIN

Angesichts der kosmischen Bedrohungen arbeitet die Menschheit längst daran,

Abwehrmaßnahmen zu entwickeln. Mit Heldentaten à la Bruce Willis, auf einem

heranrasenden Meteor zu landen, um ihn mit einer Atombombe unschädlich zu machen,

hat die Menschheit noch keine praktischen Erfahrungen machen können. Für die nahe

Zukunft plant die NASA deshalb, einen Asteroiden mit einem Roboterraumschiff

einzufangen und ihn in eine Erdumlaufbahn zu bringen. Astronauten sollen darauf landen,

um den Asteroiden zu erkunden und Erkenntnisse zu gewinnen, um die Erde vor solchen

Himmelskörpern zu schützen. Etwa indem man deren Flugbahn beeinflusst.

O-TON 17 Thomas Müller

„Man spricht hinsichtlich von Ablenkung eher von kleinen Körpern in der Größe von 100-200 m Durchmesser. Diese abzulenken, ist sicher möglich, hängt aber ganz stark davon ab, wieviel Vorlaufzeit man hat und welche Geschwindigkeiten sie haben.“

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ERZÄHLER

– Astronom Thomas Müller –

O-TON 18 Thomas Müller

„z.B. Eiskörper wie Kometen sind leichter abzulenken, haben eine niedrigere Dichte, allerdings haben die unglaublich hohe Geschwindigkeiten und machen deswegen sehr große Schwierigkeiten. Gesteinsbrocken oder Asteroiden haben mehr Masse bei gleicher Größe, die könnte man schon ablenken, wenn man genügend Vorlaufzeit hat. Diese Bahnen müsste man wirklich nur ein ganz kleines Stück bewegen, dass sie die Erde knapp verpassen. Solche kleinen Ablenkungen sind technisch möglich: Wenn man etwa Ionentriebwerke oder ganz starke Triebwerke anbringen würde und die über Jahre laufen lassen könnte, dann wäre es denkbar, dass man ein Objekt von 100 m Größe ablenken kann, so dass es die Erde verfehlt. Die Vorlaufzeit spielt eine ganz entscheidende Rolle: Wenn ich nur noch 3 Wochen Zeit habe, dann ist es unmöglich. Aber im Normalfall, wenn man die Bahnen gut kennt, hat man oft Jahrzehnte Vorlaufzeit, dann sind solche Szenarios durchaus denkbar und werden auch bei allen Weltraumorganisationen durchgespielt.“

ERZÄHLER

Derzeit ist eine Raumsonde der NASA unterwegs, um Ceres zu kartographieren, den

größten bekannten Asteroiden mit einem Durchmesser von 1000 Kilometern. Die

europäische Sonde Rosetta war zehn Jahre unterwegs, um erstmals einen Kometen zu

besuchen. Im Sommer 2014 setzt Rosetta auf dem Kometen P67 Tschurjumow-

Gerasimenko eine Tochtersonde ab. Dabei kommt man vielleicht auch drei großen Fragen

näher: Gibt es Leben auf anderen Planeten und transportiert es sich womöglich durch

Kometen und Asteroiden? Wird man eines Tages einen perfekten Schutzschild zur Abwehr

unerwünschter Himmelskörper errichten können? Und lassen sich Asteroiden, auf denen

etwa Seltene Erden als Rohstoffe vermutet werden, einmal so ausbeuten wie der blaue

Planet selbst?

MUSIK

DARÜBER SPRECHER

Phase sechs: Wir machen weiter

MUSIK HOCH

O-TON 19 Jochen Wagner

„Ich vermute, dass der Kosmos und was im Kosmos passiert, ein letztes Außen für unseren Globus ist. Dass es Gott nicht geben könnte, das hat man im europäischen

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Abendland über die Aufklärung halbwegs verinnerlicht, diese Lukac’sche Theorie von der transzendentalen Obdachlosigkeit ist zumindest bei Feuilletonlesern und halbwegs religionskritischen Menschen vertraut: Der Himmel könnte leer sein.“

ERZÄHLER

Ganz leer? Nein, kleine tückische Eis- und Felsklumpen rasen ungeordnet und sinnlos

durch das All. Nach aller Wahrscheinlichkeit wird unser blauer Planet alle fünfzig bis

siebzig Jahre von einem von ihnen ernsthaft geschädigt.

MUSIK

DARÜBER ZITATOR

Genau zu der von Zephyrin Xirdal errechneten Zeit, sechs Uhr siebenundfünfzig Minuten

und fünfunddreißig Sekunden, zeigte sich ein blendender Lichtschein über dem Norden

der Insel. Gleichzeitig ertönte ein dumpfes Donnerkrachen, und die Erde erzitterte unter

dem Aufprall des Meteors.

Der Meteor war herabgestürzt.

Als Zephyrin Xirdal und Robert Lecoeur wieder sehen konnten, nahmen sie fünfhundert

Meter von sich entfernt den gewaltigen Block gleißenden Goldes wahr.

„Es brennt!“, stammelte Lecoeur voller Erregung.

„Ja“, antwortete Zephyrin Xirdal, mehr vermochte er nicht zu sagen.

Der Meteor glühte tatsächlich. Seine Temperatur mochte über tausend Grad betragen,

damit war sie nicht weit vom Schmelzpunkt des Goldes entfernt. Deutlich zeigte sich auch

die poröse Struktur des Meteors, die die Sternwarte in Greenwich zutreffend mit einem

Schwamm verglichen hatte.

Eine Explosion übertönte das Geschrei der Zuschauer. Gleichzeitig fegte eine Luftwoge

über die Insel, die alles ohne Ausnahme zu Boden warf.

Der Meteor war geplatzt. Wasser war durch die poröse Oberfläche in das Innere

gedrungen, die Hitze hatte es in Dampf verwandelt, und das hatte den Meteor gesprengt.

Die einzelnen Trümmerstücke fielen unter betäubendem Brausen und Zischen ins Wasser.

Das Meer schäumte hoch auf. Eine gewaltige Woge rollte an die Uferwand heran. Voller

Entsetzen ergriffen die Neugierigen, die sich so weit vorgewagt hatten, die Flucht und

rannten zu den höher gelegenen Teilen der Insel. Alle erreichten ihr Ziel nicht.

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Völlig verschwunden jedoch war der Meteor. Wohl suchten noch einige Leute nach einem

Überrest, nach einem winzigen Stück, uns sei es noch so klein. Aber keine Unze mehr war

übriggeblieben, von den schönen fünftausensiebenhundertachtundachtzig Millionen.

ERZÄHLERIN

Aus der Traum vom goldenen Meteor. Die Katastrophen, die in seinem Schatten

geschahen, waren samt und sonders menschengemacht. Der Meteor des Jules Verne hatte

vor allem eine Aufgabe: Die Schwächen der Menschen zum Vorschein zu bringen. Was

bleibt, sind Spuren der Verwüstungen wie die des sibirischen Tunguska-Ereignisses, wo

1908 wahrscheinlich ein Asteroid in zehn Kilometer Höhe explodierte und 2000

Quadratkilometer Wald zerstörte. Was bleibt, sind Legenden. Was bleibt, sind Bruchstellen

in den philosophischen und religiösen Weltbildern.

O-TON 20 Jochen Wagner

„Wenn der Komet kommt, dann gibt es einen Einschlag des materiellen Denkens. Es gibt die Welt als kleine blaue Perle in einem unendlichen Kosmos, den man vielleicht gedanklich nicht bewältigen kann, wo wir drin herumrasen und es scheinbar Verkehrsregelungen gibt, die nichts mit grüner oder roter Ampel zu tun haben. Mit dem Komet kann man nicht kommunizieren, der Komet ist freudianisch oder lacanianisch ein stummes Schreckgespinst, ein stummes Phantasma: Der reagiert nicht, der haut rein. Und dann ist die Welt entweder kaputt oder verwundet oder nicht. Vielleicht ist das ein Relikt aus archaischen oder religiösen metaphysischen Beständen, dass die Welt untergehen könnte.“

ERZÄHLER

Eine Welt, die untergehen kann, nicht nur durch die Sünden der Menschen, sondern durch

einen Boten aus dem All, die muss doch unzweifelhaft wirklich sein, oder? Was der Meteor

des 21. Jahrhunderts enthalten könnte, ist nicht mehr Gold. Der Reichtum ist doch längst

eine Illusion unter anderen geworden. Der Meteor des 21. Jahrhundert würde als kostbaren

Kern „Wirklichkeit“ enthalten. Spürbare, sichtbare, furchtbare und tröstende Wirklichkeit.

Aber dieser Meteor namens Wirklichkeit will und will nicht kommen. Das furchtbarste, was

man von einem Meteor in unseren Tagen sagen könnte, das wäre, das sein Kommen die

Mehrzahl der Zeitgenossen weder erschüttern noch vereinigen, weder läutern noch

erheben könnte. Er wäre Futter für Sondersendungen, Schlagzeilen, Tickermeldungen. Er

wäre, wenn’s hoch kommt, ein Spektakel – und sei’s das letzte von allen.

GERÄUSCH Wuusschhhh

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ERZÄHLERIN

Der Meteor taucht auf, strahlt hell, verlischt oder verschwindet. Daher ist er, so sehr wie

der Meteorit ein Bild für die kontingente Kraft von Zerstörung und Erneuerung im Kosmos

ist, ein Bild für die Blendung, den Schein und die Vergänglichkeit. Meteore nannte man im

achtzehnten Jahrhundert Menschen, die so rasch aufstiegen wie sie verglühen mussten.

Und man musste Ideen festigen, damit sie nicht seien wie die Meteore.

MUSIK

DARÜBER ZITATOR

„Die philosophischen Erkenntnisse haben mehrentheils das Schicksal der Meinungen und

sind wie die Meteoren, deren Glanz nichts für ihre Dauer verspricht. Sie verschwinden,

aber die Mathematik bleibt. Die Metaphysik ist ohne Zweifel die schwerste unter allen

menschlichen Einsichten; allein es ist noch niemals eine geschrieben worden. Die Aufgabe

der Akademie zeigt, dass man Ursache habe, sich nach dem Wege zu erkundigen, auf

welchem man sie allererst zu suchen gedenkt“.

ERZÄHLER

Schrieb Immanuel Kant ins seiner „Untersuchung über die Deutlichkeit der Grundsätze der

natürlichen Theologie und der Moral“.

ERZÄHLERIN

Und wieder hat uns der Meteor nichts anderes als Ambivalenz beschert. Eindeutig konnte

er uns mit seiner Gewalt und den Spuren, die er hinterließ, an die Existenz einer

übergeordneten materiellen Wirklichkeit erinnern. Und gleichzeitig verschwindet der

Meteor so rasch und effektvoll, dass sich keine nachhaltige Erkenntnis hinter den Augen

bilden kann, denen sowieso nicht zu trauen ist. Aber wir haben...

GERÄUSCH Jingle

SPRECHER

Meine Damen und Herren,

Wir unterbrechen unsere Sondersendung für eine wichtige Sondermeldung. Wie wir

soeben erfahren, hat der Asteroid Humboldt X 23 seine Bahn durch einen von den

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Wissenschaftlern noch nicht erklärbaren Impuls verändert und wird nun die Erde in einer

Entfernung von knapp einer Million Kilometern passieren. Der kosmische Katastrophenfall,

hat der Sonderrat der Vereinten Nationen gerade mitgeteilt, sei damit abgewendet. Dem

beherzten Eingreifen von Politik und Wissenschaft sei zu verdanken, dass sich die

Bevölkerung besonnen verhalten habe und es kaum zu Unruhen und Panikreaktionen

gekommen sei. Wir schalten nun um zu unserem beliebten Quiz „Stadt, Land, Fluss“...

MUSIK

DARÜBER ZITATOR:

Das war

„Deep Impact“

Kosmische Katastrophen

Von Markus Metz & Georg Seeßlen

Es sprachen: Lisa Jopt, Robert Steudtner, Martin Bross und Walter Gontermann

Regie: Uta Reitz

Technische Realisation: Kiwi Hornung und Wolfgang Rixius.

Redaktion: Klaus Pilger

Produktion: Deutschlandfunk 2014

ENDE