DAS HILDEGARD VON BINGEN MALBUCH · 2017. 5. 5. · Hildegard von Bingen setzt die Ele-mente,...

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DAS HILDEGARD VON BINGEN MALBUCH Illustrationen von Meni Chatzipanagiotou und Lise Herzog

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DASHILDEGARD VON BINGENMALBUCH

Illustrationen vonMeni Chatzipanagiotou

und Lise Herzog

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„(Hildegard von Bingen) spricht gerade heute mit großer Aktua-lität zu uns. Ihr Mut und ihre Fähigkeit, wach zu sein für die Zeichen der Zeit, ihre Liebe für die Schöpfung, ihre Medizin, ihre Poesie, ihre Musik (…).“1

Papst Benedikt XVI.

Ihr Leben im KlosterDas 12. Jahrhundert in Deutschland ist von Persönlichkeiten wie Hilde-gard von Bingen geprägt. Die 1098 im rheinhessischen Bermersheim nahe Alzey geborene Hildegard stirbt 1179 im hohen Alter von 81 Jahren, obgleich ihre Gesundheit Zeit ihres Lebens nie stabil gewesen ist. Für eine angemes-sene christlich-humane Er ziehung wird sie mit acht Jahren der Obhut ih-rer Lehrmeisterin Jutta von Sponheim anvertraut. Ein kleines Klausurkloster für Frauen entsteht, das der Regel des heiligen Benedikts folgt. Nach Mutter Juttas Tod 1136 wählen ihre Mitschwes-tern Hildegard zur deren Nachfolgerin und Oberin des Frauenkonvents.

Heiliges NacheifernEinige Jahre später gründet Hildegard eine weitere Gemeinschaft bei Bingen, wo sie den Rest ihres Lebens verbrin-gen wird. Ihr Stil, das Amt der Autorität auszuüben, ist für jede Ordensgemein-schaft ein Vorbild und weckt starkes heiliges Nacheifern, Gutes zu tun. Zeit-zeugen schildern, wie sich die Mutter und Töchter in gegenseitiger Achtung übertreffen und wetteifern, einander zu dienen.

Die VisionärinBereits während ihrer Zeit als Oberin im Kloster des heiligen Disibod beginnt Hildegard, ihre mystischen Visionen, die sie seit einiger Zeit empfangen hat, ihrem geistlichen Berater zu diktieren, Wie alle wahren Mystiker will sich auch Hildegard der Autorität weiser Persönlichkeiten unterwerfen, um die Herkunft ihrer Visionen zu erkennen, da sie fürchtet, diese seien die Frucht von Täuschungen und kämen gar nicht von Gott.

Anerkennung durch IhresgleichenSo wendet sich Hildegard an die Person, die zu ihrer Zeit höchste kirchliche Wertschätzung genießt: den hl. Bernhard von Clairvaux. Der Abt beruhigt und ermutigt sie. 1147 erhält Hildegard eine weitere sehr bedeutsa-me Anerkennung, als Papst Eugen III., seinerzeit Vorsitzender einer Trierer Synode, einen von Hildegard diktier-ten Text verliest. Der Papst ermächtigt die Mystikerin, ihre Visionen aufzu-schreiben und öffentlich zu sprechen. Von diesem Moment steigt Hildegards geistliches Ansehen stetig an.

1 Die Texte dieser Seite sind Auszüge einer Katechese von Papst Benedikt XVI. während der Generalaudienz in Castel Gandolfo am 1. September 2010.

IE PERSON HILDEGARD VON BINGEN

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2 Sämtliche Zitate im ersten Teil dieses Buches sind Hildegard von Bingens Niederschrift ihrer Visionen Liber Scivias – Wisse die Wege entnommen.

„Von meiner Kindheit an bis zur gegenwärtigen Stunde, da ich über

siebzig Jahre alt bin, sehe ich immer dieses Licht einzig in meiner

Seele, und ich schaue es weder mit den Augen noch mit dem Körper

noch mit den Gedanken des Herzens, noch durch Vermittlung meiner

fünf äußeren Sinne. Meine Augen jedoch bleiben geöffnet und die übri-

gen leiblichen Sinne sind rege. Dieses Licht, das ich spüre, ist nicht an

den Raum gebunden, sondern unendlich lichter als das der Sonne, und

ich vermag weder Höhe noch Länge noch Breite an ihm zu erkennen.

Als „Schatten des Lebendigen Lichtes“ wird es mir bezeichnet. Und

wie Sonne, Mond und Sterne sich in Wassern spiegeln, so leuchten

mir die Schriften, Reden, Kräfte und Werke der Menschen in diesem

Lichte auf.“ 2

Die sechs farbigen, zu Beginn dieses Buches vorgestellten Illustrationen sind von Hildegard von Bingen persönlich angefertigt (auf einigen ist sie übrigens selbst dargestellt). Die Illustrationen entstammen der Handschrift Sanctae Hildegardis Revelationes aus dem 13. Jahrhundert, die in der staatlichen Bibliothek von Lucca, Italien, aufbe-wahrt ist und das Wesentliche ihrer Visionen übermittelt.

Diese Zeichnungen nähern sich in ihrer geistigen Symbolik den Manda-las. Sie versinnbildlichen natürliche und übernatürliche Welten und führen uns Phänomene vor Augen, die im

Zusammenhang mit der Schöpfung des Makrokosmos (Universum) und Mi-krokosmos (Mensch) stehen. Auf diese Weise bringt die Klosterfrau Interpre-tationen ihrer eigenen spirituellen, philosophischen und medizinischen Grundlagen zum Ausdruck.

Hildegard von Bingen setzt die Ele-mente, Winde, Gestirne und Geschöpfe in Bilder um, wobei sie häufig den Menschen ins Zentrum stellt. In Erläu-terungen schildert sie, welche Einflüs-se oder Auswirkungen diese Elemente auf die irdische Kreatur haben können, insbesondere auf das Gleichgewicht des menschlichen Gemütslebens.

IE VISION ALS GRUNDLAGE DER ILLUSTRATION

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Das Universum wird dargestellt durch das Firmament, die Dreieinigkeit und den Menschen, der im Zentrum dieses Kosmos steht.

„Ich erblickte im Geheimnis Gottes inmitten der südlichen Lüfte eine wunder-schöne Gestalt. Sie hatte ein menschliches Aussehen. Ihr Antlitz war von solcher Schönheit und Klarheit, dass es leichter gewesen wäre, in die Sonne zu blicken als in dieses Gesicht. (...)“

„Die Dreieinigkeit ist ewige Bewegung, ewige Tätigkeit und besitzt dreifache Ener-gie. Die Ewigkeit ist der Vater, das Wort ist der Sohn und der diese beiden verbin-dende Hauch ist der Heilige Geist. Gott hat sie im Menschen verkörpert: Es gibt tatsächlich Körper, Seele und Intelligenz. (...) Wenn (die Dreieinigkeit) in Gestalt eines Menschen erscheint, so hat sich der Sohn Gottes mit Fleische bekleidet, um den verlorenen Menschen im Dienst der Liebe zu erlösen.“

„In der Mitte des Kosmos steht der Mensch, denn er ist bedeutsamer als alle übri-gen Geschöpfe, die von der Welt abhängig sind. Obgleich von kleiner Statur, ist der Mensch jedoch gewaltig an Kraft seiner Seele. Sein Haupt ist nach oben gerichtet und seine Füße ruhen auf festem Grund. So vermag er alles in Bewegung zu set-zen, sowohl die höchsten als auch die niedrigsten Dinge.“

DER MENSCH IM ZENTRUM DES UNIVERSUMS

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Der Mensch steht im Zentrum des Kosmos. Er ist wie ein normaler Mensch dar-gestellt und empfängt die Einflüsse der Winde, die Hildegard von Bingen später als „Gemütsregungen“ bezeichnet.

„Und ich schaute: Da sah ich den Ostwind und den Südwind, die mit ihren Sei-tenwinden durch energisches Wehen das Weltgewölbe umwälzten über die Erde hinweg, von Osten bis Westen. Dann sah ich den Westwind und den Nordwind und ihre Seitenwinde, wie sie dasselbe Weltgewölbe auffingen, wehend voranbliesen und von Westen nach Osten unter der Erde zurückwarfen.“

„Gott hat sein gesamtes Werk in den Menschen gelegt. Der runde Schädel ist Zeichen seiner Kraft, das Gehirn steuert die Gesamtheit seines Organismus. Die Haare symbolisieren seine künstlerischen Fähigkeiten, über die er verfügt, und die Augen offenbaren sein vorausschauendes Wissen. Die Ohren verweisen auf die Musik der ruhmreichen, geheimnisvollen Engelscharen und die Nase auf seine ausströmende Weisheit, die als feine Ordnung in all seinen Kunstwerken ruht. Sein Mund schließlich ist mit dem Wort Gottes verbunden, durch das dieser alles erschaffen hat.“

DER MENSCH ALS MITSCHÖPFER

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„Ich sah das Firmament mit all seinen Gebilden: Es war von derselben Dichte, von einem Rand zum anderen über die Erde hinweg, wie die Dichte der Erde in ihrem gesamten Durchmesser. Ich sah auch das obere Feuer am Firmament: Bisweilen aufflackernd stieß es Glutasche wie Schuppen auf die Erde aus (…). Ich sah auch einen Nebel aus dem schwarzen Feuer aufsteigen, der sich über den Erdboden legte. Er dörrte alles Grün der Erde und vertrocknete die Feuchte des Ackerlandes. Aber der Äther voller Reinheit stellte sich diesen Schuppen und Nebeln entgegen; er verhinderte, dass den erwähnten Geschöpfen nicht über das Maß Unheil zu-gefügt würde. Ebenso stieß eine weiße Luft, dicht und leuchtend, einen anderen Nebel zu den Böden aus. (...) Die wasserhaltige Luft widersetzte sich diesem Ne-bel; sie milderte ihn, damit er den Geschöpfen keine übermäßigen Verletzungen zufügte. Ich sah auch eine Feuchte, die sprudelnd aus der zarten Luftschicht her-vorquoll und sich auf der Erde ausbreitete: Sie erweckte alles Grüne und brachte alle Früchte zum Keimen; oberhalb trug sie auch manche Wolken, die alle höhere Schichten hielten, und diese Schichten wiederum festigten von oben (…). “

„Du stellst fest, dass das Firmament mit seinen Gebilden und die Erde von genau der gleichen Dichte sind. Damit sei dir, oh Mensch, Folgendes gezeigt und gedeutet: So groß der Leerraum der Luft von der Erde bis zu den oberen Grenzen, so groß ist auch der Leerraum der Luft unter der Erde bis zu den unteren Grenzen, und so auch der Leerraum der Luft nach Süden und nach Norden von der Erde zum Firmament. Dies besagt: Der innere Geist des Menschen macht seine Kräfte im Irdischen wie auch im Himmlischen offenkundig. So wendet des Menschen Leib seine Energien an diesen beiden Orten an. Wo nämlich Seele und Leib in rechter Übereinstimmung leben, da erfahren sie in einmütiger Freude höchsten Lohn.“

DAS FIRMAMENT UND DIE IRDISCHEN GESCHÖPFE

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„Siehe da, in den geheimnisvollen himmlischen Höhen, die zwei Heerscharen er-habener Geister, welche in großer Herrlichkeit leuchten. (...) Die Geister der ersten Heerschar tragen Flügel an ihrer Brust (...): Es sind dies die Engel, die das Verlan-gen nach Einsicht tief in sich tragen. Die Geister der zweiten Heerschar (...) sind die Erzengel, die in der Sehnsucht ihrer Erkenntnis den Willen Gottes betrachten und die Schönheit der Vernunft an sich offenbaren (...). Beide Scharen umgeben die fünf anderen im Kranze: Dies bedeutet, dass der Leib und die Seele des Men-schen mit allen Kräften die fünf menschlichen Sinne umfassen, die durch die fünf Wunden meines Sohnes gereinigt wurden; und sie müssen all ihre Mühen auf die Erfüllung der inneren Gebote richten.

Aus diesem Grunde tragen die Geister der ersten Schar menschliche Züge; und sie erstrahlen in großem Licht, von der Schulter abwärts: Es sind dies die Tugen-den, die in den Herzen der Gläubigen aufsteigen (...).

Die der zweiten Schar leuchten mit solcher Helligkeit, dass du sie nicht anblicken kannst: Es sind dies die Mächte (...).

Die der dritten Schar erscheinen wie weißer Marmor und tragen ein menschliches Antlitz, von dem Feuerstrahlen ausgehen; und von den Schultern abwärts sind sie von eisernem Gewölk umgeben: Es sind dies die Fürsten (...).

Die der vierten Schar, mit menschlichen Gesichtern und Füßen, tragen Helme auf ihren Häuptern und sind in marmorne Tuniken gehüllt. Es sind dies die Herr-schaften (...).

Die der fünften Schar, rot glänzend wie die Morgenröte, lassen keine menschliche Form erkennen. Es sind dies die Throne (...).“

DIE ENGEL KÜNDEN IM CHOR DIE WUNDERWERKE, DIE GOTT IN DEN SEELEN DER SELIGEN SCHAFFT.

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“Hernach sah ich ein riesiges rundes und dunkles Gebilde, eiförmig, das oben schmaler war, in der Mitte breiter und unten spitz zulief. Die äußere Schicht war ein funkelnder Lichtkreis, darunter lag eine düstere Hülle. Und in diesem Flam-menkreis befand sich eine lodernde Kugel von solcher Größe, dass die gesamte Sphäre davon erhellt wurde. Darüber waren drei Sterne ordentlich aufgereiht, die mit ihrer schmelzenden Feuerkraft die Kugel festhielten, damit dieses Gebilde nicht allmählich herabfiele (...).“

„Denn dieses riesige runde und dunkle Gebilde wie ein Ei, oben schmaler, in der Mitte breiter und unten spitz zulaufend, bedeutet im Glauben den allmächtigen Gott, unfassbar in seiner Majestät und unschätzbar in seinen Geheimnissen, die Hoffnung aller Gläubigen. (...) Über ihm sind drei Sterne ordentlich aufgereiht, welche die Kugel an ihren Flammenstrahlen festhalten. Das ist die Dreieinigkeit, der alle Dinge unterworfen sind. Sie verweisen darauf, dass der Gottessohn, der vom Himmel zur Erde niederstieg und die Engel im Himmel zurückließ, sogar denjenigen Menschen, die einen Körper und eine Seele haben, die himmlischen Dinge offenbarte.“

DIE SPHÄRE DES SCHÖPFERS

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„Ich sah ein überhelles Licht und darin eine saphirblaue Menschengestalt, die in glühendem und sanftem Feuer brannte; und dieses helle Licht durchdrang das ganze glühende Feuer und das glühende Feuer ergoss sich in das helle Licht. Und das helle Licht und das glühende Feuer durchdrangen die ganze Menschengestalt, sie bildeten nur ein einziges Licht in derselben Stärke und Leuchtkraft. (...)“

„Deshalb siehst du ein überhelles Licht, das keinen Ursprung hat und dem nichts entkommt: Es bezeichnet den Vater. Und darin eine saphirfarbene Menschenge-stalt ohne Spur von Unvollkommenheit, Begierde und Unbill: Sie bezeichnet den Sohn. Gezeugt vor der Zeit vom Vater, seiner Gottheit nach, doch dann in der Zeit, der Menschheit nach, auf Erden Fleisch geworden. Sie brennt ganz in glühendem und sanftem Feuer, das nicht von trockener und düsterer Sterblichkeit befallen ist. Es bezeichnet den Heiligen Geist, dessen eingeborener Sohn Gottes, dem Fleisch nach empfangen und von einer Jungfrau in der Zeit geboren, das Licht der wah-ren Herrlichkeit über die Welt ausgoss.“

EIN GLÜHENDES UND SANFTES FEUER

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Hildegard von Bingen vermittelt uns eine ganzheitliche Vision des mensch-lichen Körpers. Dabei stützt sie sich sowohl auf ihre Beobachtungen aus der Umwelt als auch auf das, was sie in ihren Visionen empfangen hat. In ihren Werken beschreibt die Äbtissin die ihr eigene Psychotherapie: Sie offenbart uns die außergewöhnlichen Lebens- und Heilkräfte, über die unse-re Seele verfügt.

Die folgenden zwanzig Mandalas zum Ausmalen sind von Bildern und Texten Hildegard von Bingens inspiriert. Im Zentrum stehen ihr mystisches Uni-versum, ihre Kosmos-Wahrnehmung, der Platz von Mensch und Natur im Universum sowie die natürlichen und übernatürlichen Phänomene aus ihren Visionen.

Kreislauf des Mondes und Körpersäfte„In jedem Menschen mehrt und min-dert sich das Blut gemäß Zunehmen und Abnehmen des Mondes. Ist der Mond nämlich am Wachsen, dann ver-mehrt sich das Blut im Menschen, und nimmt der Mond wieder ab, vermin-

dert sich das Blut. So ist es fortwäh-rend, bei der Frau und bei dem Mann. Würde sich das Blut im Menschen nach der Zunahme nicht mindern, so könnte es der Mensch nicht ertra-gen und würde vollständig vergehen.

Kräuter sammelnWenn edle und gute Kräuter bei zunehmendem Mond geschnitten oder mit der Wurzel aus der Erde gezogen werden, stehen sie im vollen Saft und eignen sich besser für Latwerge, Sal-ben und Medizin, als wenn man sie bei abnehmendem Mond sammelt.

Früchte erntenGleiches gilt für Gemüse und Früchte, geerntet bei zunehmendem Mond, ebenso wie für Tierfleisch im Moment des Tötens. Sie sind nahrhafter, denn sie stehen voller Saft und Blut, anders als würden sie bei abnehmendem Mond geerntet oder gepflückt. Außer wenn sie lange aufbewahrt werden sollen. Weil sie durch den abneh-menden Mond ausgetrocknet werden, sollen Früchte und Gemüse bei abneh-mendem Mond geerntet werden, um sie länger haltbar zu machen.

SIND DIE UMWELT, NATURZYKLEN UND EIN FLÜSSE DER GESTIRNE

AS ZENTRUM DER VISIONEN UND SCHRIFTEN HILDEGARD VON BINGENS

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Steine und KristalleN ach Hildegard von Bingen sind die Mineralien und edlen Steine am ersten Tag der Schöpfung entstanden. Die himmlische Energie wurde zu Materie und verwandelte diese in Träger der Energie, die fortan durch Schwingun-gen nützliche und heilende Energien freisetzen. Für die Äbtissin veran-schaulichen die Edelsteine auch das subtile Gleichgewicht zwischen Feuer (Trockenheit) und Wasser (Feuchtig-keit). So nimmt Hildegard von Bingen Bezug auf die Dualität der Schöpfung, nach der das harmonische Leben, Gesundheit, Erfüllung und Glück im-mer dann gegeben sind, wenn unsere beiden Lebenspole ihr Gleichgewicht finden. 3

„Die edlen Steine entstehen aus Feuer und Wasser. Daher haben sie Wärme und Feuchtigkeit in sich. In ihnen konzentrieren sich Wirksam-keiten und Kräfte, die für vielerlei Dinge nützlich sind. (...) Die Natur dieser edlen Steine bringt sie dazu, nur Gutes und Nützliches zu bewirken und nichts Gemeines oder Schädliches.“ Das Buch von den Steinen

Harmonien und Loblieder„Loblieder, Abbilder der himmlischen Harmonie, sind durch den Heiligen Geist in der Kirche verwurzelt. Der Leib ist das Gewand der Seele und die Stim-me der Seele ist Leben. Es soll sein, dass der Leib die Gottespreisungen mit der Seele singt, dank seiner Stimme.“

3 Diese vier Absätze entstammen dem Werk Secrets et remèdes d’Hildegarde de Bingen, Sophie Macheteau, éditions Rustica, 2016. 4 Die Zitate, welche die Mandalas im zweiten Teil dieses Buches begleiten, sind den Hauptwerken Hildegard von Bingens entnommen: Liber Scivias - Wisse die Wege und Physica (auch Liber simplicis medicinae)

„Ein Licht mit Blitzesleuchten kam vom offenen Himmel hernieder,

durchglühte meinen ganzen Geist, mein ganzes Herz und mein ganzes

Sein, gleich einer wärmenden, nicht verbrennenden Flamme, so wie die

Sonne den Gegenstand erwärmt, auf den sie ihre Strahlen legt.“ 4

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GEMÜTSREGUNGGLEICH WELCHER ART SICH INS ÜBER-MASS STEIGERT, IST DER MENSCH IN GEFAHR .

WENN EINE

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DAS PARADIESIST EIN ORT DER LIEBLICHKEITEN, REICH AN ÜPPIGEN BLUMEN UND PFLAN-ZEN INMITTEN KÖSTLICHER, ERLESE-NER WOHLGERÜCHE, EIN ZUR FREUDE DER SELIGEN VERSCHÖNERTER ORT.

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DER FLUSSFLIESST NICHT ZU DEN MENSCHEN, DIE IHN GEWISS KENNEN, ABER NICHT ZU IHM KOMMEN WOLLEN. SIE MÜSSEN SELBER ZU IHM GEHEN, WENN SIE VON SEINEN WASSERN TRINKEN MÖGEN.

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FIRMAMENT.

DER KÖRPER DES MENSCHEN IST MIT SEINEM HAUPTE VERBUNDEN. EBENSO HÄNGT AUCH DIE ERDE MIT ALL IHREN ERGÄNZUNGEN FEST AM

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DER KÖRPERIST DIE WERKSTATT DER SEELE .

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DIE BÄUMESIND FRUCHTBAR UND SOL-CHE, DIE ECHTE FRÜCHTE TRAGEN, WIE DIE BÄUME DES WALDES, SIND EHER KALT ALS WARM. DOCH DIE BÄUME DES WALDES, DIE MEHR UND GRÖSSERE FRÜCHTE ALS DIE ANDEREN TRAGEN, SIND WÄRMER ALS DIE ÜBRIGEN BÄUME DES WALDES. 

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DER BESONDEREN ART AUS DER ERDE ENT- NOMMEN: DIES IST DER MENSCH. UND ALLE ELE-MENTE WAREN IHM UN TER TAN, WEIL SIE FÜHL-TEN, DASS DIESER VOLLER LEBEN WAR. UND SIE HAL-FEN IHM IN ALLEN SEINEN BEMÜHUNGEN UND ER HALF IHNEN EBENSO. UND DIE ERDE SPENDETE IHRE LEBENSKRAFT, JE NACH ART, NATUR, LEBENSWEI-SE UND DER GANZEN UM-GEBUNG DES MENSCHEN .

BEI DER ERSCHAFFUNG DES MENSCHEN WURDE

EINE ERDE

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IN KRAFTVOLLER BEHARR-LICHKEIT ERKLIMMEN UND DEN HOCHMUT SEINER HABSUCHT VERACHTEN, DER DIE LASTERHAFTEN IRRWEGE NÄHRT. MÖGE ER IN ZURÜCKGEZOGENHEIT MEDITIEREN DARÜBER, WAS SEINER SORGEN WÜR-DIG IST, NACHDEM ER DAS STADIUM DER KINDLICHEN SITTEN DURCHSCHRITTEN HAT.

MÖGE (DER GLÄUBIGE MENSCH) DIE KINDLICHEN SITTEN HINTER SICH LAS-SEN, DEN GIPFEL DER

TUGENDEN

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DER MENSCH SOLLE SEINE LEBENS-GEWOHNHEITEN DER

JAHRESZEITANPASSEN .

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HIMMELUND DIE ERDE. MACHE AUS DIESER WELT EINEN HIMMEL AUF ERDEN.

OH MENSCH, DU TRÄGST IN DIR DEN

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DIE ERDEVERS INNB ILDL ICHT DEN MENSCHEN ... ZUM HEIL SEINER SEELE WIRD ER HINGEFÜHRET DURCH DIE FÜNF SINNE, DIE IHN BELEBEN ZU AL-LEM, WAS ER BRAUCHT.

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DIE SEELEIST EINE SYMPHONIE .

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DER SONNE, DAS GLÄNZEN DES MONDES UND DAS HELLE FUNKELN DER STERNE WERDEN ZUWEILEN NACHLASSEN, UM DAS HERZ DER MENSCHEN ZU ERSCHÜTTERN.

VOM HELLEN FUNKELN DER STERNE WERDEN DIE MENSCHEN ERLEUCHTET.

DIE STRAHLEN

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Bildnachweise

Die sechs Illustrationen in Schwarz-Weiß im ersten Teil des Buches (angelehnt an Illustrationen von Hildegard von Bingen) sind von Lise Herzog.

Die zwanzig Illustrationen in Schwarz-Weiß im zweiten Teil des Buches (neben den Zitaten) sind von Meni Chatzipanagiotou.

Die sechs ganzseitigen Illustrationen in Farbe sowie die Zierbuchstaben und Schlussornamente sind von: D. R.

© Rustica éditions

Originaltitel: Les mandalas d`Hildegarde à colorier

ISBN 978-2815309202

Redaktionsleitung: Élisabeth Pegeon

Konzeption und Redaktion: Dominique Pérot-Poussielgue

Künstlerische Gestaltung und Bildrecherche: Mathieu Tougne

Layout: Éditédito

Herstellungsleitung: Thierry Dubus

Herstellungskontrolle: Florence Bellot

© der deutschen Ausgabe: Ullmann Medien GmbH

Übersetzung aus dem Französischen: Dagmar Brenneisen

Satz: Dagmar Brenneisen

Sonderausgabe

Gesamtherstellung: Ullmann Medien GmbH, Potsdam

Printed in Hungary, 2017

ISBN 978-3-7415-2207-9

10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

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