MABEL HANDBALL-EM BLUE MAN GROUP HEIWEH-FERNWEH …€¦ · Queen-Sängers Freddie Mercury...

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MABEL HANDBALL-EM BLUE MAN GROUP HEIWEH-FERNWEH KIEFER SUTHERLAND EISHOCKEY-WM Zurück – und voller Courage! Der Weltstar im event.-Interview. Mit 70 so frisch und stark wie eh und je. Wie er das schafft. Die Querschlägerin stellt die Pop-Welt auf den Kopf. CÉLINE DION PETER MAFFAY POPPY HEISS AUF ART ON ICE | ALOE BLACC | 9 772234 948007 01 Nr. 1, Januar / Februar 2020 | CHF 5.– S. 36 S. 26 S. 40

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  • MABEL HANDBALL-EM

    BLUE MAN GROUPHEIWEH-FERNWEH

    KIEFER SUTHERLANDEISHOCKEY-WM

    Zurück – und voller Courage! Der Weltstarim event.-Interview.

    Mit 70 so frisch undstark wie eh und je. Wie er das schafft.

    Die Querschlägerin stellt die Pop-Welt auf den Kopf.

    CÉLINE DION

    PETER MAFFAY

    POPPY

    HEISS AUFART ON ICE

    |ALOE BLACC|

    9 772234 948007

    01Nr. 1, Januar / Februar 2020 | CHF 5.–

    S. 36

    S. 26

    S. 40

  • event. 3|

    5 NEWSROOM Zahlen, Daten, Fakten 6 ACTS & FACTS Was Läuft, was kommt10 PROMI TALK mit Bryan Adams22 STARRADAR Talente am Start26 PETER MAFFAY fit wie eh und je30 HANDBALL EM Helden im Porträt 34 5 FACTS ZU Blue Man Group

    36 CÉLINE DION beweist Courage 40 POPPY Klamauk oder Kunst?42 TIPPS/MERCH Nützlich wie immer48 AUSBLICK Wer wo was macht64 HEIWEH FERNWEH Hit-Muscial 66 DAS LETZTE WORT hat Feel Good Comedian Joël von Mutzenbecher

    Als neues Teenie-Idol stellt Mabel sogar ihre berühmte Mutter Neneh Cherry und ihren Onkel Eagle-Eye Cherry in den Schatten.

    Wir sprachen mit dem Musiker, der mit Stars wie Rebecca Ferguson, Bastian Baker, Bligg und Marco Rima für das Jubiläums-programm von Art on Ice sorgt – zusammen mit Eiskunst-Koryphäen.

    Der CEO der Eishockey-WM 2020 verrät im Interview, was ihn an seiner Aufgabe begeistert – und was uns im Mai in Zürich und Lausanne erwartet.

    12 ALOE BLACC

    Ein Hollywood-Star kommt ans Country Music Festival im Schützenhaus Albisgüetli:

    Der Schauspieler und Rodeo-Reiter sitzt auch als Musiker fest im Sattel.

    60 KIEFER SUTHERLAND

    62 MABEL

    Die Musikerin liebt es, ihre Gefühle in ihren Songs und auf der Bühne offenzu-legen – und damit andere zu begeistern.

    18 ELIANEGLATTEISLiebe Leserin, lieber Leser

    Es gibt Popstars, die sich nicht neu erfin-den müssen. Im Gegenteil – bei Peter Maffay (Seite 26), Udo Lindenberg und Céline Dion oder auch den Ärzten und den Toten Hosen freuen wir uns, wenn sie ihre bekannten Hits auf die Bühne brin-gen. Sie überraschen mehr mit der Fri-sche und dem Schwung, den sie in all den Jahren beibehalten haben – und wie sie es versiert verstehen, ihre Fans in ihren Bann zu ziehen. Ich freue mich, sie bei ihren Konzerten 2020 wiederzusehen. Ebenso bin ich aber gespannt auf neue Künstler wie Poppy (Seite 40), die alles, was wir kennen und woran wir glauben, erneut auf den Kopf stellen – und so ganz neue Impulse ins Spiel bringen. Wer Neues wagt, wird oft belächelt, verachtet oder zumindest nicht ernst genommen. Aber erinnern wir uns an die Anfänge von Künstlern, die heute längst als Legenden gelten, wie Elvis Presley oder die Beatles. Nicht gerade als umstritten, doch zumin-dest als ungewöhnlich galt auch die Idee von Oliver Höner und Reto Caviezel, als sie sich 1995 mit Art on Ice (Seite 12) zum ersten Mal aufs Glatteis wagten, im wahrsten Sinne. Die Show, in der Pop- und Rockmusiker im Duopack mit Eis-kunstlauf-Stars auftreten, hat sich längst etabliert. Kaum zu glauben, dass es diese Produktion erst seit 25 Jahren gibt!  Herzlichst

    Christoph SoltmannowskiChefredaktor

    44 GIAN GILLI

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    IMPRESSUM

    7 Millionen Mal wurde Falcos Song

    «Der Kommissar» verkauft. Das Leben der 1998 mit knapp 41 Jahren verstorbe-nen österreichischen Pop-Legende gibt

    es am 16. und 17.5.20 in Zürich als Musical.

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    Mal wurde der Song «Even Flow» von Pearl Jam aufgenommen, bis die Band endlich zufrieden war und ihn 1992 veröffentlichte.

    Jahre alt war Star-Gitarrist Carlos Santana (72), als er begann, Violine zu spielen. Am 15.3.20 tritt er in Zürich auf.

    5

    SHORT NEWS

    70

    ANDREAS GABALIER WILL VOR200 000 LEUTEN SPIELEN

    Das gibt eine Gaudi. Zu seinem «Volks-Rock ’n’ Roller-Festival» erwartet Andreas Gabalier am 15.8.20 nicht weniger als 200 000 Besucher auf dem Münchner Mes-segelände. Neben dem Konzert auf einer 120-Meter-Bühne wird mit einer Fanmeile, einem Vergnügungspark, mit Biergärten, Trachtenständen und speziellen Attraktio-nen für Kinder ein umfangreiches Rah-menprogramm geboten.

    DAS FREDDIE-METER ZEIGT: WER SINGT SO GUT WIE MERCURY?

    Künstliche Intelligenz machts möglich: Das Freddie-Meter zeigt an, wie nah Ihre Stimme an die Stimmlagen des legendären Queen-Sängers Freddie Mercury heran-kommt, indem es Tonlage, Klang und Melo-die analysiert und eine Punktzahl zwischen 0 und 100 bestimmt. Mehr auf freddieme-ter.withyoutube.com. Youtube, Google Creative Lab und Google Research entwi-ckelten das System zusammen mit Queen (die ja am 28.6.20 mit Adam Lambert nach Zürich kommen).

    Alben veröffentlichte Elton John während nur einem Jahr – in seiner produktivsten Phase zwischen 1970 und 1971. Am 6. und 7.10.20 spielt er in Zürich.

  • |6 event.

    Mo 16.12.19, Kaufleuten Zürich; Fr 20.12. Volkshaus Basel; Do 23.1.20 DAS ZELT Zug, Fr 24.1. Kofmehl Solothurn und weitere Orte

    FEDERLEICHTER BLUESPHILIPP FANKHAUSER

    Seit 33 Jahren steht Philipp Fankhauser auf der Bühne. Einmal mehr ist der Musiker mit einem neuen Album und seinem federleichten Blues zurück. Mit seinen 55 Jahren ist der Thuner noch immer im Schuss. Aber das Älterwer-den bringt Philipp Fankhauser zum Nachdenken.

    Im Videoclip zur aktuellen Single «The Dark Comes Down» steht ein alter Mann zwischen Häuserschluchten. Im Zeitraffer zieht der Verkehr an ihm vorbei. Das neue Album «Let Life Flow» verkörpert, was Fankhauser zurzeit durch den Kopf geht. «Die Welt scheint sich immer schneller um mich herum zu

    drehen. Manchmal überkommt mich eine leichte Ohnmacht, ein Gefühl, dass ich immer langsamer und bedächtiger werde, währenddem die jüngere Generation einem mit unwahrschein-lichem Tempo um die Ohren rast», sagt der 55-jährige Blues-musiker.

    Von Müdigkeit ist auf dem aktuellen Album nichts zu spüren. Die Bluestracks sind ganz Fankhauser-like frisch und leicht wie eh und je. Live präsentiert der Thuner Musiker seine Songs mit einer legeren Eleganz. Seit 2003 ist er ohne Unterbruch unter-wegs. Pro Jahr spielt Fankhauser 80 bis 100 Konzerte. lcb

    Do 13.2.20, Bierhübeli Bern; Sa 15.2.20, Volks-haus Zürich; So 16.2.20, Lausanne

    Sa 7.3.20, KKL Luzern

    Giorgio Napolitano, Michail Gorbatschow und sogar der Papst sind Fans von Giovanni Allevi. Der italienische Pianist ist ein Wunderkind der zeitgenössischen klassischen Musik. Allevi ge-hört zu den wichtigsten Komponisten der internati-onalen Szene. Seine Werke sind die perfekte Mi-schung aus Klassik und Moderne. Auch in den renommiertesten Theatern der Welt tritt Allevi in Jeans, T-Shirt und Turnschuhen auf und bleibt so sich selbst. Der Pianist ist echt wie seine Musik und eine Inspiration für viele andere Komponisten. lcb

    Wer «Always» gehört hat, bekommt ihn nicht mehr aus dem Ohr. Gavin James brennt sich mit jedem Song ins Gehirn seiner Fans ein. Bereits mit der ersten Single «Say Hello» holte der Ire den «Song of the Year»-Award. Um auch live alles zu geben, singt sich Gavin James jeweils be-reits backstage auf dem Weg zur Bühne ein. Mit seiner sympathischen Art wickelt er das Publikum schon beim ersten Takt um den Finger. Dieses be-steht inzwischen aus Tausenden Leuten, die Song für Song mitsingen. Seit einem halben Jahr ist das irische Talent unterwegs. Im Februar beglückt Gavin James mit seinen Hits die Schweiz. lcb

    GAVIN JAMES

    ALLEVI

    DAS PUBLIKUM IST IHM HÖRIG

    WUNDERKIND

    Do 5.3.20, Samsung Hall Zürich

    MYSTISCHE MUSIKAGNES OBEL

    Für alle, die sich nicht zwischen Folk und Klassik entscheiden können, gibt es Agnes Obel. Die Dänin vereint beide Musikstile zu einem schö-nen Ganzen. Bei der aktuellen Single «Island of Doom» macht Agnes Obel dort weiter, wo sie aufgehört hat. Ihre engelsgleiche Stimme legt sie über klas-sische Klavierklänge und singt eine Folkmelodie. Auch live schafft die Sängerin mit ihren Songs eine hallend-schöne Mystik. Im Schummerlicht begleitet von elektronischen Beats und Cello setzt die Dänin noch einen drauf. Kurz vor der Show in der Schweiz erscheint das neue Album «Myopia». Darauf gibt es noch mehr verwunschenen, nebelverhangenen Piano-Pop zu hören. Am Kon-zert gilt: Augen schliessen, zuhören, abschalten. lcb

  • |8 event.

    ACTS & FACTS

    Di 25.2.20, Volkshaus Zürich; Mi 18.3.20, Hallenstadion Zürich

    ENDLICH IN ECHTDIE DREI ???

    Seit 40 Jahren sind die Hörspiele von «Die drei ???» nicht aus den Kinderzimmern wegzudenken. Nun gibt es die Stimmen der Kultdetektive endlich in echt. Die Original-sprecher von Justus Jonas (Oliver Rohrbeck), Peter Shaw (Jens Wawrczeck) und Bob Andrews (Andreas Fröhlich) tauschen das Tonstudio gegen die Bühne ein. Zum 40-Jahr-Jubiläum gehen die Sprecher mit «Die drei ??? und der dunkle Taipan» live auf Tournee. Und darum geht es in der neusten Geschichte: Eine alte Bekannte bittet die drei ???, auf ihren Hund aufzupassen. Doch aus dem anfangs harmlosen Hunde-Sitting entwickelt sich ein mysteriöser Fall. Dieser bringt die drei Detektive an geheimnis-volle Orte und in mehr als brenzlige Situationen. Als ihnen klar wird, wer hinter den Kulissen die Fäden zieht, ist es bereits zu spät. Die drei ??? befinden sich in akuter Lebensgefahr. Ob auf Kassette, CD, als MP3 oder als Streaming: Die beliebte Jugend-krimireihe erreichte als Hörspiel bereits 1979 Kultstatus. lcb

    14.–19.1.20, Musical Theater Basel

    FRISCH GEDUSCHT IN DIE ACHTZIGERJAHRE

    FLASHDANCE

    Das Musical «Flashdance» bringt den Kultfilm und somit das Lebens-gefühl der 80er-Jahre auf die Bühne. Über 35 Jahre nach Kinostart sind die Geschichte über den Traum vom Tanzen und Ohrwürmer wie «What a Feeling», «Maniac» oder «I Love Rock ’n’ Roll» immer noch top aktuell. Die 18-jährige Alex Owens stammt aus der Arbeiterklasse und hat wenig Aussicht auf ein besseres Leben. Tagsüber arbeitet sie als Schweisserin, nachts als Tän-zerin in zwielichtigen Bars. Doch eigentlich träumt die junge Frau von einer klassischen Tanzausbildung an der Shipley. Ihr Chef Nick verhilft Alex zum Vortanzen. Schafft die Autodidaktin den ersten Schritt in Richtung Lebens-traum? Der Film «Flashdance» eroberte 1983 die Herzen der Tanzfans. Das Musical fokussiert noch mehr auf die Musik- und Tanzszenen. Die Messlatte hängt bei «Flashdance» in Sachen Tanzen, Singen und Schauspielern noch höher als bei anderen Musicals. Die Darsteller schaffen diese Herausforderung mit Leichtigkeit. Alle Ensemble-Tanznummern überzeugen durch Perfektion, Tempo und Synchronität – angereichert mit beeindruckendem Gesang. lcb

    Fr 12.3.21, Volkshaus Zürich

    Dr. Pop weiss Bescheid. Er ist Arzt für das Musikalische. Radiomoderator Markus Henrik therapiert mit Samples und witzigen Musikfakten. Sein Wissen verbreitet der Komiker online und auch auf der Bühne. In seinem neuen Live-Programm «Hitver-dächtig» verrät Dr. Pop, wie man eine Party, eine Beziehung oder sogar ein ganzes Le-ben retten kann. Welche Musik steigert die Libido? Welche Musik macht schlau, welche geistig taub? Seine Ideen verdeutlicht er mit Musiksamples vertrauter und neuer Hits aus Hip-Hop, Rock, Pop, Schlager bis hin zu Klassik und Jazz. lcb

    DR. POP

    MUSIK FÜR JEDE LEBENSLAGE

  • ACTS & FACTS

    Am 13. Dezember 2019 wird Bryan Adams im Hallen-stadion Zürich die Songs seines neuen Albums «Shine A Light» vorstellen – wir haben mit ihm gesprochen.

    Du bist im November 60 geworden. Mit Mitte 30 hast du behauptet, «18 Till I Die» zu sein, also 18 bis zum Tod. Passt dieser Vorsatz noch zu deinem Leben?Ja. «18 Till I Die» ist eine Metapher für mein Leben. Wer will denn schon alt werden und sich auch noch wie ein alter Mensch benehmen? Ich ganz bestimmt nicht. Danke schön! (auf Deutsch).Auf deinem neuen Album «Shine A Light» ist mal wieder so ziemlich alles drauf: Rock, Pop, Soul, Country, Rocka-billy. Wolltest du so etwas wie das Gesamtbild von Bryan Adams malen?Ach, seien wir ehrlich, alle meine Alben klingen doch irgend-wie ganz schön ähnlich. Es ist meine Stimme, die den ganzen Laden zusammenhält. Du könntest jeden Song des neuen Albums nehmen und ihn auf «Reckless» packen, das 1984 rauskam.Du präsentierst dich auf dem Album-Cover mit nackter Brust. Macht es dir Spass, der Welt zu zeigen, wie schlank und fit du aussiehst?So habe ich das bis jetzt gar nicht betrachtet. Aber ja, da du es nun erwähnst: Doch, doch, ich mag es, mich zu präsentieren. Ich glaube, ich bin ganz vorzeigbar. Und der ernste Teil der Ant-wort: Vielleicht kann ich mit meinem Äusseren ein bisschen Werbung für gesunden Lebenswandel machen. Langsam ver-schiebt sich in der Gesellschaft ja einiges zum Besseren, und immer mehr Menschen erkennen, wie gefährlich Alkohol, Fleisch und Fisch für uns sind.Was tust du, abgesehen von veganer Ernährung, für deinen Körper? Ich versuche, jeden Tag meine Gymnastik zu machen. Stret-ching und so, bisschen Ausdauer dazu. srü

    «ICH BIN GANZ VORZEIGBAR»

    PROMI-TALK MIT BRYAN ADAMSPOP-ROCK-STAR

    PROTOTYP DER MODERNEN RAPPER

    SHINDY

    Fr 21.2.20, Samsung Hall Zürich

    Vorbild einer ganzen Generation und immer wieder Stress mit dem Gesetz und Kollegen: Kein anderer verkörpert die Mischung aus Sympathie und Ignoranz besser als er. Shindy ist der neue Superstar der deutschen Hip-Hop-Szene und Proto-typ der modernen Rapper. Besessen von Perfektion, arbeitet der Deutsche mit griechischen Wurzeln so lange an seinen Songs, bis Texte und Sounds komplett miteinander harmonieren. In den Videos bedient Shindy mit schönen Frauen, fetten Schlitten und Bling-Bling-Schmuck alle Hip-Hop-Klischees. Er ist ein richtiger Gangsta-Rapper. Für seine zwei Soloalben gabs Gold. Aber auch Stress zwischen seinen ehemaligen Plattenbossen Bushido und Arafat Abou-Chaker, die sich um ihren Goldjungen stritten. Zwei Jahre war Ruhe bei Shindy. Bis er unter seinem selbst gegründe-ten Label das aktuelle Album «Drama» veröffentlichte – und wie-der auf Platz eins der Charts landete. Vorher funkten aber noch die Behörden dazwischen. Shindy kassierte wegen eines illegalen Autokennzeichens eine Anzeige. Nun zündet er auch live wieder ein Hip-Hop-Feuerwerk. Der Bling-Bling-Rapper tourt durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. lcb

  • ALOE BLACC

    «Ich wollte unbedingt bei Art on Ice mitmachen. Aber ich hatte Angst, dass ich Schlittschuh laufen muss.»

    «ICH KOMME GERNE. ABER ICH WAGE MICH NICHT AUFS EIS!» event. 13|

    ART ON ICE

    Für Konzerte und Ferien kommt Aloe Blacc immer wieder gerne in die Schweiz. Im Februar aus einem be-sonderen Grund: Er ist Star-gast von Art on Ice. Das pas-se perfekt, sagte uns der Sänger, auch wenn er kein Eisläufer sei. Interview: Benedikt Lachenmeier

    Aloe Blacc weiss: Nur mit Leiden-schaft klappt es in der Musikwelt.

    event.: Sie sind Stargast bei Art on Ice. Wie kam es dazu? Aloe Blacc: Die Organisatoren suchten nach einem bekannten Musiker. Als sie mich anfragten, wollte ich unbedingt mitmachen. Ich hatte nur Angst, dass ich Schlittschuh laufen sollte. Aber sie sagten: Alles, was du tun musst, ist singen. Ich dachte: Perfekt, dann mache ich es.Können Sie nicht Schlittschuh laufen? Ich habe es ein bis zwei Mal ausprobiert. Aber ich glaube nicht, dass ich gleichzeitig singen und eislaufen könnte. Warum passen Art on Ice und Aloe Blacc dennoch gut zusammen?Ich glaube, weil ich Songs in verschiedenen Stilrichtungen habe – von Balladen bis zu Dancesongs. Ein paar sind gefühlvoll, andere poppig und energiegeladen. Das passt perfekt zur Show.Lenkt es Sie nicht ab, wenn die Eiskunstläufer vor Ihrer Nase tanzen, währenddem Sie singen? Das wird lustig und ist nicht anstrengend. Was anders ist als sonst: Das Publikum sitzt. Sonst stehen die Leute an der Bühne, singen mit und tanzen. Diese Energie kommt dafür von den Eiskunstläufern und den grossartigen Musikern, mit denen ich auftreten werde. Apropos Musiker: Sie haben zusam-men mit der Bieler Band Pegasus einen Song geschrieben. Stimmt. Wir trafen uns am Energy Air 2017. Wir hatten eine gute Zeit und beschlossen, zusammen einen Song zu schreiben. Sänger Noah Veraguth besuchte mich dann in Los Angeles. Heraus kam «The Greatest Show on Earth». Es war eine gute Gelegenheit, mit einem grossartigen Künstler zusammenzuarbeiten und meine Beziehung zur Schweiz zu erweitern. Was verbindet Sie mit der Schweiz? Ich trat bereits mehrmals an Schweizer Festivals auf und besuchte Städte wie Bern, Lausanne oder Zürich. Übrigens schrieb ich den Text von «Wake Me Up», dem gemeinsamen Song mit Avicii, auf einem Rückflug aus der Schweiz.

    Wie kamen Sie auf die Idee, im Flugzeug einen Songtext zu schreiben?Ich werde überall wie ein König behandelt. Diese Erfahrung machte ich auch in der Schweiz. Auf dem Flug waren alle sehr freundlich zu mir. Da wurde mir wieder einmal bewusst, dass ich es vom IndependentKünstler zum Popstar geschafft habe. Also habe ich gleich diesen Songtext geschrieben. Werden Sie eigentlich auch in der Schweiz auf der Strasse erkannt?Nein, ich kann mich frei bewegen. Ich bin auch nicht so erpicht darauf, meine Person in Szene zu setzen. Ich möchte vor allem meine Musik bekannt machen. Was ist Ihr grösster Traum? Mein Traum ist es, weiterhin von der Musik leben zu können und andere Künstler zu inspirieren, dasselbe zu tun. Was braucht es, um als Musiker das eigene Ding durchzuziehen? Der beste Rat ist, sich auf seine Leidenschaft zu fokussieren. Dann fühlt sich Arbeit nicht mehr wie Arbeit an. Singen und Songs schreiben war zuerst nur mein Hobby. Als ich den Job in einer Beratungsfirma verlor, setzte ich alles auf die Musik. Und so klappte es mit der Karriere. Sie sind Vater von zwei kleinen Kindern. Wie bringen Sie Familie und Musikkarriere und einen Hut? Ich reise nur, wenn ich wirklich muss. Und wenn ich auf Tour gehe, nehme ich die Familie mit. Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? 2020 erscheint neue Musik von mir. Anfang Jahr eine Single und im Sommer dann das Album. ■

    Mehr zu Art on Ice 2020auf den folgenden Seiten ›

    ART ON ICE 2020■ 6. bis 16.2.20, in Zürich,

    Lausanne, Basel und Davos

  • |14 event.

    ART ON ICE

    REBECCA FERGUSON: Die britische Sängerin überzeugt mit Blues, Pop, Soul und R&B

    WELTSTARS UND HEIMISCHE GRÖSSEN IN DER JUBILÄUMS-SHOWDie 25-Jahr-Jubiläums-Ausgabe der erfolgreichen Show Art on Ice soll zu einem ganz besonderen Erlebnis werden. Mit Aloe Blacc und Rebecca Ferguson sind diesmal gleich zwei namhafte internationale Stars dabei, zudem werden als nationale Showgrössen Bligg, Bastian Baker und Marco Rima in Zürich, Lausanne, Basel und Davos für Unterhaltung sorgen – und natürlich die Eiskunstlaufkoryphäen. Text: Sidonia Maurer

    Neben Aloe Blacc ist mit Rebecca Ferguson auch eine Soulkönigin am «Art on Ice» vertreten: Den Durchbruch gelang der Britin vor neun Jahren beim «X Factor». Experten ver-gleichen die geprüfte Justizsekretärin mit Grössen wie Amy Winehouse und Adele. Ihr zuletzt veröffentlichtes Album trägt den Namen «Superwoman»: «Ich habe gelernt, meine Verletzlichkeit zu akzeptie-ren und sie als Stärke zu sehen», erklärt Ferguson ihren aktuellen Albumtitel.

    Drei Schweizer Stars

    Wie in jedem Jahr dürfen auch bei der Jubiläums-Show zum 25. Geburtstag vom Art on Ice Schweizer Stars nicht fehlen: Bastian Baker und Bligg sind die Musik-Acts, Komiker Marco Rima die lustige und poetische Hauptfigur der Show.

    Alina Zagitova:Die 19-jährige Olympiasiegerin von 2018 und Weltmeisterin von 2019 ist eine tatarische Muslimin und stammt aus Ischewsk in Udmurtien.

    Mit dem Eiskunstlauf begann die aktuell wohl beste Läuferin der Welt im Alter von fünf Jahren.

    Auch dieses Jahr präsentiert Art on Ice nur die Besten der Besten: Es wimmelt von Olympia-und Weltmeister-Titeln. Doch dahinter stecken interessante Menschen mit spannenden Geschichten. Unter ihnen auch die 13-jährige Kimmy Repond, ein Talent mit grosser Zukunft.

    EISKUNSTLAUF-STARS VON WELTRANG – UND NEUE TALENTE ©

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    Marco Bliggensdorfer alias Bligg ist einer der bedeutendsten Mundart-Musiker der Schweiz.

    Der Zürcher rasierte sich erst kürzlich für sein neues Akustik-Album den Bart ab und erklärte in einem Interview: «Wir spie-len alles unplugged: intim, ehrlich, nackt. Und wenn man mich schon nackt hören kann, dann soll man mich auch nackt sehen.» Gerade umgekehrt handhabt es Bastian Baker: «Nackt» und 18-jährig startete der Romand seine Karriere am Montreux Jazz Festival, nachdem er vom legendären Claude Nobs in einer Bar in Zermatt entdeckt wurde. Mittlerweile ist Baker ein etablierter Künstler und in ganz Europa wie auch in Übersee bekannt.

    Der Kabarettist und Schauspieler Marco Rima steht seit mehr als 30 Jahren auf der Bühne und ist einer der beliebtesten Enter-

    tainer der Schweiz. Für Rima ist alles «No Problem»: «Ich werde bei Art on Ice in einer neuen Rolle zu sehen sein – mich also für Art on Ice neu erfinden.» So geht er nächstes Jahr mit seinem neuen Programm #NoProblem!? auf Schweizer Tournee.

    Natürlich sind auch wieder versierte internationale Eiskunstlauf-stars mit von der Partie: Art on Ice ist hundert Prozent «Swiss made»: Erfunden und seit 25 Jahren in der Schweiz pro-duziert, ist es mehr als eine Eiskunstlauf-Gala: Die Macher ver-sprechen das perfekte Zusammenspiel von Musikern auf der Bühne und Eiskunstläufern auf dem Eis. Zudem kündigen sie an: «Wir werden kurze Sequenzen der Highlights aus der Geschichte von Art on Ice sehen. Das wird sicher sehr emotional.» ■

    Was die Macher Reto Caviezel und Oliver Höner sagen ›

    BLIGG, BASTIAN BAKER, MARCO RIMA: Drei Schweizer Stars freuen sich, beim nächsten Art on Ice dabei zu sein. Der Zürcher Musiker, der Lausanner Singer-Songwriter und der Zuger Komiker versprechen Unterhaltung auf allen Ebenen.

    Tatiana Volosozhar & Maxim Trankov:Das Ehepaar aus Russland ist das Eiskunstlaufpaar schlechthin. Sie sind die Doppel-Olympiasieger von Sotschi (2014) und Weltmeister von 2013. Seit ihrem Rücktritt vom Wettkampfsport, 2014, laufen Tatiana Volosozhar & Maxim Trankov weiterhin Shows – und dies auf weiterhin grandiosem Niveau.

    Javier Fernandez:Der Spanier ist der Weltmeister von 2015 und

    2016, ist der Olympia-Bronzegewinner von 2018 und ist siebenmaliger Europameister. Nach den

    EM von 2019 in Minks trat Fernandez als Wettkampfläufer zurück. Fernandez lebt in Madrid, läuft weiterhin weltweit Shows und

    organisiert in seiner Heimat selber Eisgalas.

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    ART ON ICE

    Kimmy Repond:Die 13-jährige Baslerin ist das Küken an Bord von Art on Ice 2020. Kimmy ist dreifache Schweizer Meisterin in verschiedenen Junioren-Kategorien – und, die Experten sind sich einig: Sie ist die grosse Schweizer Zukunftshoffnung.

    Vanessa James & Morgan Ciprès:Die Franzosen, die in Kanada geborene Vanessa und ihr Partner Morgan, laufen seit 2010 zusammen. 2019 gewannen sie Paarlauf-Gold bei den EM in Minsk. Bei den WM 2018 ergatterten die Olympiafünften von Pyeongchang die Bronzemedaille.

    ART ON ICE 2020■ 6. bis 9.2. Hallenstadion Zürich■ 11.2. Vaudoise Aréna Lausanne■ 13. und 14.2. St. Jakobshalle Basel■ 15. und 16.2. Eishalle Davos

    event.: Hätten Sie vor 25 Jahren mit diesem Erfolg gerechnet?Reto Caviezel: Dass wir nach 25 Jahren alljährlich gegen 100 000 Zuschauer in der Schweiz begrüssen dürfen und die Show auch in vielen Ländern ausserhalb der Landesgrenzen Anklang findet, damit hätten wir damals nicht im Traum gerechnet. Oliver Höner: Es hat sich auch gezeigt,

    dass die Vermischung von lokalen und internationalen Stars funktioniert. Da kommt nichts «ab Stange».Was waren für Sie persönlich die grössten und erfreulichsten Momente in 25 Jahren Art on Ice?Caviezel: Da gibt es so viele, dass diese den Rahmen sprengen würden. Dazu gehören aber sicher die allerersten Shows im Zürcher Hallenstadion.

    Macht es immer noch so viel Spass wie am Anfang?Höner: Immer mehr. Da ist unglaublich viel Qualität, Talent und Kreativität in der Show, welche ich zu einer Einheit zusammenführen darf. Was ist heute die grösste Herausfor-derung?Caviezel: Einerseits die Show stetig weiterzuentwickeln. Andererseits Jahr für Jahr die Finanzierung sicherzustellen. Die Produktionskosten haben sich in den 25 Jahren mehr als verzehnfacht. Höner: Die Herausforderung ist gleich- zeitig unser Ziel: weiter innovativ zu bleiben. Was ist für die Zukunft geplant?Caviezel: Die Reise ist noch lange nicht zu Ende. Art on Ice ist schon heute nicht einfach ein Abenderlebnis, sondern eine Show, welche den Besucher über längere Zeit vor und nach dem eigentlichen Event-Besuch begleitet. Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen. ■

    «JEDES JAHR MACHT ES NOCH MEHR SPASS» 25 Jahre ist es her, dass Oliver Höner und Reto Caviezel mit Art on Ice gestartet sind. Sie sagen, was sie heute noch motiviert – und was sie weiter vorhaben.

    RETO CAVIEZEL (links) und OLIVER HÖNER: Die beiden Art-on-Ice-Erfinder und Organisatoren sind auch heute noch Feuer und Flamme für ihr erfolgreiches Showpaket.

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    IM GESPRÄCH MIT ...

    event.: Welcher Song auf deinem neuen Album bedeutet dir persönlich am meisten?Eliane: Das ist der letzte auf dem Album – «For You». Es geht darum, Abschied zu nehmen. Hat dieses Lied einen Bezug zu einer bestimmten Person?Es geht um meinen Onkel, der in den letzten sechs Jahren mein Manager war. Er war zu einem ganz engen Freund und einer Bezugsperson für mich geworden. Je näher man einer Person steht, desto mehr stellt sich die Frage nach dem Warum und Wieso, der man nicht ausweichen kann. Das ist halt schon sehr präsent. Man muss halt lernen, damit umzugehen. Es ist sicher der nachdenklichste Song auf dem Album.Bald gehst du auf Tour. Was machst du lieber – Songs aufneh-men oder auf der Bühne spielen?Schon, auf der Bühne zu sein. Die Songs im Studio einzusingen, hat in diesem Moment viel weniger mit Emotionen zu tun. Wenn ich aber auf der Bühne meine Geschichte

    erzähle und meinen Song dazu singe, kann ich die Emotionen mit dem Publikum direkt teilen.Bist du jemand, der seine Gefühle gerne offenlegt?Ich würde sagen, dass ich es schon nicht ungern habe, im Mittelpunkt zu stehen. Sonst würde ich mich auf der Bühne nicht wohl fühlen. Da ist ein Teil von mir, das war bei mir schon als Kind so. Im Kindergarten war ich für manche der Clown, ich habe Witze erzählt und Chaschperlitheater einstudiert. Dann hast du mit deiner Musik-Karriere deinen Lebenstraum verwirklicht? Nein, habe ich nicht. Das war nie mein Traum, ich wollte nie Musik zu meinem Beruf machen. Ich habe immer gesagt, Musik soll mein Hobby bleiben, als Beruf würde ich die Freude daran verlieren. Du bereust es aber nicht?Nein.Hegst du denn einen anderen grossen Traum? Einer meiner grossen Lebensträume ist ganz klar, Familie zu haben und Kinder.

    «SCHÖN, WENNMEINE MUSIK DIE LEUTE BERÜHRT»

    |ELIANE MÜLLER|

    Soeben ist Elianes neues Album erschienen – es heisst schlicht «Eliane» und ist schon das fünfte seit ihrem Sieg bei «Die grössten Schweizer Talente» im Jahr 2012. Ab Januar ist sie wieder live zu erleben. Uns verriet die Hochdorferin, warum sie gerne auf der Bühne steht – aber auch gerne ganz normal im Büro arbeitet. Text: Christoph Soltmannowski

    Eliane am Piano: Ab Januar 2020 wieder live

    zu erleben – und auch auf dem neuen Album

    «Eliane».

    event. 19|

    «Ich habe es schon nicht ungern, im Mittelpunkt zu stehen. Sonst

    würde ich mich auf der Bühne nicht so wohl fühlen.»

  • |20 event.

    IM GESPRÄCH MIT ...

    Bist du gespannt, wie deine neuen Songs auf der Bühne ankommen? Erhältst du oft Reaktionen, mit denen du nicht gerechnet hättest?Ja, bei manchen Songs, die ich nicht für so enorm emotional halte, kommen Rückmeldungen von Leuten, die mir sagen, dass diese sie emotional sehr berührt hätten und dass sie sich zu hundert Prozent damit identifizieren können. Wie wirkt solches Feedback auf dich? Das gibt mir extreme Befriedigung. So merke ich, dass das Ziel erreicht ist. Zumindest für mich ist das Ziel des Musikmachens, die Leute zu berühren und etwas zu teilen.Gelingt dir das immer?Eigentlich bei jedem Konzert. Wenn ich in die Runde schaue und sehe, dass gewisse Leute Tränen in den Augen

    haben oder an der anschliessenden Autogrammstunde sagen: «Hey, ich hatte fast zwei Stunden lang Hühnerhaut», dann ist das jedes Mal wieder eine Freude und Befriedigung, wenn ich merke, dass ich die Musik nicht nur für mich selber mache. Sondern, dass ich den Leuten tatsächlich zwei Stunden lang Freude bringen kann. Den meisten sogar noch länger, wenn sie dann auch noch das Album mit heimnehmen und meine Musik in ihren Alltag mit einbauen.Du stehst nicht nur gerne auf Bühne, sondern warst im Sommer auch längere Zeit mit einem Campingbus unterwegs – wie war das? Es ist sehr befreiend, einfach in ein Fahrzeug nur die Sachen zu laden, die man gerade braucht, loszufahren und sich so vom Alltag komplett loszulösen – um die Welt zu erkunden.

    Was hast du dabei erlebt? Ich war fast sechs Wochen unterwegs, in Skandinavien, es ist eine unglaublich schöne Gegend, mit vielen Weiten, den Wäldern und dem Meer. Es war ein wunderschöner Sommer. Ich habe extrem viele gute Leute getroffen und etwa acht Lieder geschrieben. Und ich habe mich um meine Masterarbeit gekümmert. Du sagtest Masterarbeit – dann bist du beruflich auch noch auf einer anderen Ebene unterwegs? Ja, ich habe gerade meinen Master zum Thema Kommunikation und Manage-ment im Gesundheitswesen abgeschlos-sen. Ab Frühling habe ich eine Teilzeit-stelle mit 40-Prozent-Pensum zum Marketing und Kommunikation bei einem Versicherungsbroker – das macht mir extrem Freude. Das ist ein sehr guter Ausgleich für mich, es bringt mir die lang ersehnte Struktur, die ich neben der Musik immer haben wollte. Hat dir neben dem Musikmachen die Struktur gefehlt?Ja, da sieht jeder Tag und jede Woche anders aus. Aber ich bin ein sehr struktu-rierter Mensch, deshalb tut mir die An- stellung irgendwie gut. Ich habe so auch wieder einen gewöhnlichen Alltag. Und kann in einer gewöhnlichen Rolle sein, wo ich nicht Eliane die Künstlerin bin, sondern einfach eine Angestellte, die ihre Aufgaben und Projekte erlediget. ■

    Eliane (29) fühlt sich am Piano wohl – aber ebenso auch bei einem Job im Büro: «Das gibt mir Struktur.»

    ELIANE & BAND LIVE IN CONCERT ■ Fr 24.1.20, KKL Luzern■ Sa 29.2.20, Volkshaus Zürich■ Sa 7.3.20, Schadausaal Thun■ Sa 21.3.20, Casino Frauenfeld ■ Sa 9.5.20, National Bern■ Sa 14.11.20, Chesselhus

    Pfäffikon ZH■ Sa 12.12.20, Braui Hochdorf

  • Waterglow greifen tief in die 80er-Jahre-Kiste. Die Winterthurer Zwillinge haben gut hingehört. Synthie-Hookmelodien beherrschen sie aus dem Eff-eff. Seit 2018 feilen Diego und Rico Colombarolli an ihrem Sound. Inzwi-schen sind schon einige spannende Wavepopsongs entstanden. Nach vielen Jahren gemeinsamer Konzerte und dem Ausprobieren diverser Genres sind Waterglow auf dem Dancefloor gelandet. Die Zwillinge sind bekennende Fans der Talking Heads. Beim Duo machen sich Einflüsse von verschiedenen Bands aus den Achtzigern bemerkbar. Gerade deshalb haben es die Waddys geschafft, ihren eigenen Stil zwischen Indie-Elektrorock und Wavepop zu kreieren. Live setzt das Duo seine Songs mit Gesang, Gitarre, Keyboard und Drumcomputer um. Für eine Eighties-Live-Show braucht es keine komplette Band. lcb

    Auf dem Dancefloor gelandetWATERGLOW

    Sa 18.1.20 Wash-Bar Bern; Sa 1.2.20, Indy-Stage Laax; Mi 5.2.20, Brick Zürich

    mx3.ch/penelopeathena

    Sich festlegen? Nein, das will Penelo-pe Athena nicht. Von souligem Elekt-rorock bis Dancepop mit deutschen Texten liegt alles drin. Hauptsache Popmusik. Das ist das Motto der Zürcher Sängerin und Songschreiberin. Im aktuel-len Track «Turn the Music Up» gibt sich Penelope Athena als Partyqueen auf dem Danceflor. Der Song «Grazie Princessa» hat eine sou lige Strophe, mündet aber schliesslich in Elektropop. Und live kommt alles zusammen. lcb

    HauptsachePopmusik

    PENELOPE ATHENA

    |22 event.

    Mit Talent und Jö-Faktor wurde Lennon Stella im Alter von 13 Jahren zum Youtube-Star. Die heute 20-Jährige ist drangeblieben. Die Kana-dierin startet gerade international als Sängerin durch.

    Bis jetzt war Lennon Stella in Europa ein Geheimtipp. Spätestens mit der gemeinsamen Welttour mit The Chainsmokers wird sich das nun ändern. 2019 landete die kanadische Sängerin zusammen mit dem Future-Bass-Duo den Hit «Takeaway» und wächst langsam zum internationalen Star heran. Seit 2018 ging jeder Popsong von Lennon Stella durch die Decke. Angefan-gen hatte ihre Karriere bereits im Kinderzimmer. Bereits als Fünfjährige lernte sie Gitarre spielen. Später kamen Klavier und Schlagzeug dazu. Inspi-riert von ihren Musiker-Eltern begann die Kanadierin zusammen mit ihrer Schwester Maisy schon früh, Songs zu schreiben. Als The Stellas trat die Familie bei verschiedenen Shows und Festivals auf. Folglich gelang den beiden Schwestern der Durchbruch auf Youtube – mit einer Coverversion von Robyns Song «Call Your Girlfriend». Da sich Maisy mehr für die Schauspie-lerei interessierte, machte Lennon als Solokünstlerin weiter. Mit Erfolg. lcb

    Vom Kinderzimmer in die weite Welt hinaus

    LENNON STELLA

    So, 16.2.20, Kaufleuten Zürich

    Eigentlich wollte Ben-Giacomo Wortmann Fussballprofi werden. Stattdessen schrieb er Songs und spielte Samy Deluxe einen Pass zu. Von der Mischung aus eingängigem Pop und kna-ckigen Hip-Hop-Beats war der Rapper sofort be-geistert – und lud den jungen Musiker nach Ham-burg ein. Die Folge: ein Plattenvertrag mit dem neuen Label KunstWerkStadt von Samy Deluxe. Erstmals unter professionellen Bedingungen ent-stand 2015 so die EP «Unterwegs». Mit seinem Sound sprengt Ben-Giacomo Wortmann alias Bengio die Genregrenzen. Nach Auftritten als Support von Wincent Weiss und Namika bringt ihn seine erste Headlinertour in die Schweiz. lcb

    Sound jenseits vonGenregrenzen

    BENGIO

    Fr 20.3.20, Komplex 457 Zürich

  • STARRADAR

    «Davon will man unbedingt mehr hören», sagen die wohlgesinnten Kritiker von Alexander Krichel. Der deutsche Pianist verzaubert mit seinem Klavierspiel die Klassikfans auf der ganzen Welt. Elbphilharmo-nie Hamburg, St. Martin in the Fields London – es gibt kaum renommierte Orte, an denen Alexander Krichel nicht spielte. Zu Gast war der Hamburger in seiner bisherigen Karriere auch in Tokio, Kapstadt oder New York, um Orchester auf der Bühne zu begleiten. Aus seinem bereits sechsten Album «An die ferne Geliebte» präsentiert der Pianist Werke von Beethoven, Schu-mann, Kreisler und Wagner. Der 30-Jährige CD-Einspielungen mit einem kla-ren Anschlag und facetteneichen Klangfarben. Live taucht Alexander Krichel tief in sein Klavierspiel ein, und das Publikum folgt ihm dabei. Nach Konzer-ten in China und Rumänien besucht der Pianist nun auch die Schweiz. lcb

    Selbstironisch, crazy, tabulos. So lernte die Social-Media-Welt Lele Pons kennen. Mit ihrer Selbstdarstellung wurde die Venezolanerin auf dem Videoportal Vine zur erfolgreichsten Frau. Jetzt versucht sie sich als Sängerin. In kurzen Videos veräppelt Lele Pons sich selbst und alle Klischees, die eine 20-Jährige ausmachen. Ge-nauso locker-flockig wie sie selbst sind auch ihre Songs. «Celoso» und «Bloqueo» sind rhythmische und unterhaltsame Popnummern, die ins Ohr gehen. Diese durfte die Social-Media-Queen be-reits unter anderem an den Latin American Music Awards präsentieren. Singen kann Lele Pons also auch. lcb

    Mit einem alten Keyboard, einer elektrischen Gitarre und beschränkten musikalischen Kennt-nissen starteten Caroline Feder und Fabian Aiolfi ihr Dream-Pop-Projekt «Schöni Frau». In der Bio des Duos steht: «Vielleicht nicht die beste Band, die du diesen Nachmittag hörst. Aber eine zum Gernhaben.» Die Beschreibung passt. Die etwas melancholischen Songs plätschern angenehm vor sich hin und führen die Zuhörer in eine Traum-welt. Inzwischen hat das Zürcher Duo geübt und bringt seine Songs nun auch auf die Bühne. lcb

    In Pianoklänge eintauchenund geniessen

    Eine Band zum Gernhaben

    Aus Social-Media-Star wird Popsängerin

    SCHÖNI FRAU

    LELE PONS

    ALEXANDER KRICHEL

    Mi 15.1.20, Tonhalle Maag Zürich

    instagram.com/lelepons

    Do 12.12.19, Tibits Basel

  • |26 event.

    IM GESPRÄCH MIT ...

    Mit 70 blickt Peter Maffay nicht zurück, sondern nach vorn: Er feiert sein 50-jähriges Bühnenjubiläum mit neuen Songs.

    event. 27|

    event.: In «1000 Wege» singst du: «Wir müssen nicht immer bloss geradeaus laufen.» Was waren deine bisherigen knapp 70 Lebensjahre für ein Weg?Da war wirklich alles dabei. Ich bin gesprungen, untergetaucht, gestolpert, auf die Schnauze gefallen, Kurven waren dabei, manche Strecken verliefen auch durchaus schön gerade. Ich habe vieles gesucht, einiges auch gefunden und weiss, dass die Suche nicht wirklich aufhört. Die ersten tausend Wege kenne ich. Die nächsten Wege kenne ich nicht, ich weiss auch nicht, wie viele es sein werden. Wenn ich aus der zurückgeleg-ten Strecke ein paar Rückschlüsse ziehe, dann die, dass ich es zukünftig vermeiden möchte, einen allzu kurvigen Weg zu laufen. Wonach suchst du?Nach Deutlichkeit, Unmissverständlich-keit, Effizienz, Befriedigung mit den Dingen, die man tut, nach Unverbogen-heit – wohl wissend, dass der Kompro-miss oft sinnvoller als alle anderen Lösun-gen ist. Ich glaube, bis zum Tod wird es immer etwas geben, wonach man suchen kann. Dein Sohn Yaris ist 16. Kommt er sehr nach dir?Nicht wirklich. Er ist einen halben Kopf grösser als ich (lacht).Ist Musik für ihn ein Thema?

    Er fängt damit an. Er lebt in Spanien, und wir verbringen nur limitiert Zeit zusammen. Wenn er bei mir ist, dann nehme ich ihn mit ins Studio. Er hat auch mit seinen Kumpels eine Band. Ich pushe ihn aber nicht, er muss seine Entscheidungen selber treffen. Aber er bekommt von mir, wenn er will, jede Unterstützung. Ich habe schon den Eindruck, dass ihn das interessiert.Würde es dich freuen, wenn er in deine Fussstapfen tritt?Ich würde mich freuen, wenn Yaris Musik zum Teil seines Lebens macht. Er ist kontaktfreudig, ihn interessiert Technik. Er ist ein bisschen wie ein Schwamm, so war ich früher auch. Mir war es mit 14, 15 klar, dass ich nichts anderes machen will als Musik. Ob mein Sohn dann später von der Musik lebt, ist nicht so entscheidend. Wichtiger ist, dass er mit der Musik lebt. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es mit besser geht als ohne. Ich wüsste nicht, wie ein Leben ohne Musik aussieht.Deine Tochter ist neun Monate alt. War es eine lange Überlegung, in eine Welt, die so grausam ist wie in deinem «Morgen»-Video gezeigt, einen jungen Menschen zu setzen?Du hast mich gefragt, ob ich Pessimist bin. Nein! Ich bin eher Optimist. Ich glaube, dass es eine positive Perspektive

    gibt. Aber ich weiss, dass es sie nicht gibt, wenn wir uns nicht bewegen. Bist du als Vater entspannter gewor-den? Das glaube ich schon. Weil vieles, worauf ich Zeit verwandt habe, erledigt ist. Im Grunde genommen entsteht da ein Freiraum, den ich gern mit den beiden ausfülle. Die Kinder haben so viel Power, die inspirieren mich extrem. Hast du nach der Geburt deiner Tochter eigentlich so etwas wie Elternzeit genommen?Ach, die sind zu Hause manchmal ganz froh, dass ich Leine ziehe und ins Studio gehe. Wir organisieren uns als Familie anders. Meine Lebenspartnerin Hendri-kje und ich, wir besprechen sehr vieles. Wir teilen uns schon die Zeit ein und unternehmen ernsthaft den Versuch, dass die Zeit füreinander dabei nicht zu kurz kommt. Aber gerade jetzt in dieser Phase geht es nicht anders, als Vollgas zu geben. Ich kann die Kleine jetzt nicht im Schlepptau mitnehmen, das wäre für keinen von uns gut.Du hast Hendrikje als die «Frau deines Lebens» bezeichnet. Wie meinst du das? Wir sind uns begegnet. Wir haben uns sehr schnell gefunden, was jetzt ja auch schon wieder vier Jahre her ist. Und es ist so spannend wie am ersten Tag – nein, noch spannender. Ich fühle mich in dieser Beziehung total richtig und wohl. Und ich hoffe, dass es ihr auch so geht. Wir sprachen am Anfang über deinen Lebensweg. Würdest du gerne wissen, wie der von hier ab weiter verläuft?In mancher Hinsicht wohl. Wenn ich wüsste, auf welchem Weg zum Beispiel Gesundheit zu finden ist oder Kraft, Zuversicht und Hoffnung, dann würde ich diesen Weg nehmen. Ich kann nur hoffen, dass auf dem Weg, für den ich mich entscheide, diese Qualitäten liegen. Wenn irgendwo ein Schild stünde «Langes Leben«, dann würde ich den Weg wählen. Auf der anderen Seite: Würde ich das Ergebnis bereits kennen, würde ich mich nicht mehr so anstren-

    NUR NOCHGERADE WEGE

    |PETER MAFFAY|

    Alle fünf Jahre muss und möchte Peter Maffay (70) zeigen, wo der Hammer hängt, und ein Rockalbum rausbringen. Das neueste heisst prägnant und auf den Punkt gebracht «Jetzt!» – es klingt verdammt lebendig. Jetzt ist er mit den 17 neuen Songs auf Tournee – und kommt bald auch in die Schweiz.Interview: Steffen Rüth

  • |28 event.

    IM GESPRÄCH MIT ...

    gen. Den Weg nicht zu kennen, ist also auch ein Ansporn. Also mache ich ordentlich Liegestützen und Kniebeugen (lacht).Was tust du sonst für die Gesundheit?Ich lebe nicht militant nach Plan. Ich versuche, nicht zu viel und einigermassen gesund zu essen, und ich weiss, was mir nicht bekommt.Was wäre das?Naja, meine Erfahrungen mit Alkohol und Zigaretten waren heftig. Also lasse ich das. Fehlt dir der Exzess von früher manchmal? Nein. Gar nicht. Ich hau mir manchmal so ein fettes Eis rein oder Schokolade. Das merke ich sofort. Ansonsten halte ich mich relativ zurück. Ich treibe ein bisschen Sport, aber auch nicht exzessiv. Was für Sport machst du?Auf Tour das, was halt geht. Gymnastik, und manchmal bekomme ich ein paar Hanteln aufs Zimmer. Ich habe oft zwei Stöcke dabei, für Escrima, eine Kampf-

    technik, ähnlich wie Tai Chi, nur mit Stöcken. Das ist eine superschöne Art, sich zu bewegen, du lernst Koordination, und sie erhöht schön gleichmässig die Beweglichkeit der Fingermuskulatur. Du hast ungefähr den Körper eines Mittdreissigers, oder? Ich komme für mein Alter ganz gut zurecht. Ich fahre zum Beispiel gern Fahrrad. Ich liebe ja Motorräder, doch die stehen von Jahr zu Jahr länger in der Garage. Mir ist das Fahrrad inzwischen viel wichtiger, auch weil es meditativer ist. Ich bin Frühaufsteher. Wenn ich um 6 Uhr aus den Federn komme, sitze ich um Viertel nach auf dem Rad und fahre 10 bis 15 Kilometer. Anschliessend hole ich Brötchen beim Bäcker, wir frühstü-cken zu Hause zusammen, und dann gehe ich arbeiten.Beschäftigt dich mit 70 die eigene Sterblichkeit? Ja, die beschäftigt mich schon. Vieles von dem, was wir hier besprechen, mache ich, um sie noch nicht zum Thema

    werden zu lassen. 70 ist eine Ansage, darüber bin ich mir im Klaren. Mein Vater ist 93 Jahre alt, wie der denkt und sich verhält, das ist erstaunlich. Körper-lich hat er Schwierigkeiten, aber geistig ist er phänomenal. Auch er ist ein disziplinierter Mensch gewesen, und ich glaube, dass man mit Überlegtheit und Disziplin zumindest die Voraussetzungen schaffen kann, eine solche Strecke zurücklegen zu können. Das werde ich auch müssen. Denn wenn meine Tochter Anouk ihr Abitur macht, werde ich Ende 80 sein. Wirst du so lange Musik machen, wie du kannst?Das ist abhängig von meiner Leiden-schaft und meinem Interesse für Musik. Es kann ja durchaus sein, dass andere Prioritäten entstehen, von denen ich jetzt noch nichts weiss. ■

    «Meine Erfahrungen mit Alkohol und Zigaretten waren heftig. Also lasse ich das.»

    PETER MAFFAY LIVE■ Mi 11.3.20, Hallenstadion Zürich

    70 Jahre und kein bisschen leise. Peter Maffay verspricht: «Es wird laut auf meiner Tour!»

  • |30 event.

    DAS SIND UNSERE NEUEN

    STARS

    |HANDBALL-EM|Die Schweizer Fussballer, die im Ausland spielen, kennen wir. Die Schweizer Handball-Stars treten diesen Januar an der EM ins Rampenlicht. Wir stellen die neun Legionäre im Team von Nationaltrainer Michael Suter kurz vor. Text: Thomas Rickenbach

    Für die Schweiz bald an der EM: Lukas von Deschwanden, auch genannt «Uri».

    PORTRÄT

    S ie ist #CHarakterSTARK und setzt auf #TEAMWORK – die Schweizer Handball-Nati-onalmannschaft, die im Januar so richtig im Fokus stehen wird. Denn 2020 ist nicht nur im Fussball ein EM-Jahr, sondern auch im Handball. Erst-mals seit 14 Jahren ist die Schweiz wieder dabei. Sie findet vom 9. bis am 26. Januar in Norwegen, Schweden und Österreich statt. Die Schweizer Gruppe trägt ihre Spiele im schwedischen Göteborg aus: Gegner sind Gastgeber Schweden, Slowe-nien und Polen. Doch weshalb #CHarak-terSTARK und #TEAMWORK? Beides sind Aktionen, die als Ideen direkt in der Nati entstanden sind. Unter dem Begriff #CHarakterSTARK stellt sich das Team in diesen Wochen mit speziellen Porträts den Fans vor. Ziel ist es, die verschiedenen Nationalspieler in der Bevölkerung bekannt zu machen. Die hier gezeigten Porträt-Bil-der stammen aus dieser Kampagne. Und: Wer auf handball.ch/teamwork seinen Vor- und Nachnamen eingibt und etwas Glück hat, wird mit seinem Namen auch auf den offiziellen EM-Trikots der Schwei-zer Nati präsent sein. Die Originaltrikots werden nach dem Turnier unter den Teil-nehmern verlost. Hauptprobe vor Heim-kulisse für die EM ist der traditionsreiche Yellow Cup vom 3. bis am 5. Januar in Winterthur. (Tickets bei Ticketcorner.)

    Nikola Portner – der Torhüter

    Die Geschichte eines Handball spielenden Vaters war Ursprung: Zlatko Portner war Star der Nationalmannschaft Jugoslawi-

    ens und liess seine Karriere in der Schweiz ausklingen. Im Gegensatz zu seinem Vater hat sich Sohn Nikola für die Tor-hüter-Position entschieden. Bei seinem Verein Montpellier spielt der 26-Jährige in der starken französischen Liga hinter diversen Weltmeistern und wurde gar als bislang einziger Schweizer Handballer Champions-League-Sieger, weshalb er Anfang 2019 Interview-Gast im «Sport-panorama» war.

    Lenny Rubin – ganz wie der Vater

    Der Sohn eines Bundesliga-Handballers ist … Bundesliga-Handballer. Lenny Rubin kam 1996 im deutschen Dormagen zur Welt, als sein Vater Martin dort spielte. Mittlerweile ist der Rückraumspieler selbst in Wetzlar aktiv. Papa Rubin war bei Wacker Thun bereits der Trainer des Juni-ors und bezeichnete ihn in einem Inter-view mit SRF als «ganz einfach talentierter als ich».

    Andy Schmid – der Messi des Handballs

    Die «NZZ» titelte vor drei Jahren: «Messi des Handballs». Das zeigt den Stellenwert des Luzerners bei Kennern. Seit Jahren gehört er zu den besten Spielern der Welt.

    Mit einem Problem: Der 36-Jährige ist kein Däne oder Franzose und hat deshalb mit seinem Nationalteam keinen WM-Final erreichen können. «Ich mache mit dem Ball Sachen, die nicht jedem anderen gelingen», sagte Schmid vor ein paar Jahren dem «Tages-Anzeiger». Dies bestä-tigte der Rückraum-Stratege unter ande-rem im März in einer Bundesligapartie seiner Rhein-Neckar Löwen mit einem Geniestreich, den Kommentator und Handball-Legende Stefan Kretzschmar als «Pass des Jahrhunderts» bezeichnete.

    Lucas Meister – gut beratener Kreisläufer

    Andy Schmid war es höchstpersönlich, der den 23-Jährigen letztes Jahr beraten hat – in jener Phase, als Meister den Wechsel in die Bundesliga plante. Schmid «hat sich mehrmals Zeit genommen und mir diverse

  • |32 event.

    PORTRÄT

    Dinge erklärt. Einen besseren Ratgeber gibt es kaum», sagte Meister im «Blick». Der Kreisläufer spielt seit diesem Sommer beim ostwestfälischen GWD Minden.

    Roman Sidorowicz – der Rückraumspezialist

    Er begann als Notnagel. Sidorowicz zog Ende 2018 leihweise von Pfadi Winterthur in den deutschen Luftkurort Melsungen, als in der dortigen Mannschaft VerletzungsNot herrschte. Der Rückraumspezialist spielte so gut, dass er nach der Saison bleiben durfte. Was dabei auch geholfen haben könnte: Coach des 28Jährigen ist Heiko Grimm – der deutsche ExInternationale kennt «Sido» aus seiner Zeit als Trainer bei KriensLuzern.

    Samuel Röthlisberger –wichtig im Innenblock

    «Ich sage immer: Die Innenblockspieler sind die wichtigsten Akteure», meinte NatiTrainer Michael Suter vor einigen Monaten in der «Schweiz am Wochenende». Dabei ging es um den 23jährigen Röthlisberger. Er ist in dieser Funktion so etwas wie der Abwehrchef des Teams. KlubHandball spielt er seit drei Jahren in Stuttgart.

    Alen Milosevic – nach Rücktritt zurück

    Schon 2007 debütierte der heute 29Jährige als Talent für die Schweizer Nati, zwischenzeitlich gab der Kreisläufer seinen Rücktritt, seit letzter Saison ist Milosevic wieder dabei. Er spielt in Leipzig und ist der Sohn von Andjelko «Alex» Milosevic, der als Handballer aus ExJugoslawien in die Schweiz kam und hier seit Jahren als Trainer tätig ist.

    Lukas von Deschwanden – wertvoller Torschützenkönig

    Sie nennen ihn «Uri», denn da kommt der 30Jährige her: Der RückraumAkteur wurde in Altdorf geboren, spielte mehrere Jahre in Thun, zuletzt eine Saison in

    Stuttgart und jetzt beim französischen Cupsieger Chambéry, unweit von Genf. In der Schweiz war er Meister, Torschützen könig und wertvollster Spieler geworden.

    Marvin Lier – unterstütztden deutschen Meister

    Der 27Jährige hat bei Pfadi Winterthur einen Vertrag bis 2021. Eigentlich. Denn beim amtierenden deutschen Meister SG FlensburgHandewitt verletzte sich im Herbst StammLinksaussen Hampus Wanne, worauf Lier kurzerhand für drei Monate ausgeliehen wurde. Nach der EM sollte Lier nach Winterthur zurück kehren. ■

    HANDBALL-EM■ 9. bis 26.1.20, Norwegen, Schweden, Österreich

    Thriller Live27. – 31.12.2019 Salle Métropole Lausanne

    Art on IceAb 06.02.2020 Diverse Spielorte

    Jamie Cullum15.05.2020 Samsung Hall Zürich

    Slava‘s SnowshowAb 27.12.2019 Théâtre du Léman Genève

    PapaRoach21.02.2020 Halle 622 Zürich

    One Vision of QueenAb 29.01.2020 Basel & Zürich

    Mabel25.02.2020 Plaza Zürich

    MarcoMengoni13.12.2019 Samsung Hall Zürich

    Stars on StageAb 21.11.2020 DAS ZELT Diverse Spielorte

    HANDBALL-EM■ 9. bis 26.1.20, Norwegen, Schweden, Österreich

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    BLUE MAN GROUP

    Die Show der Blue Man Group ist rund um den Globus bekannt. Aber es gibt ein paar spannende Facts, die nicht mal die grössten Fans kennen. Text: Benedikt Lachenmeier

    Glatzköpfe aus Latex. Rund eine Stunde dauert es, bis die blaue Gum-miglatze aus Latex montiert ist. Das restliche Gesicht wird mit stark fett-haltiger, blauer Schminke abgedeckt. Da dieses Make-up nie trocknet, wir-ken die drei blauen Glatzköpfe wäh-rend der gesamten Show klebrig.

    Nonstop-Show. 100 Minuten Show ohne Pause – das ist der Erfolgsfaktor der Blue Man Group. Nur so ist es möglich, das Publikum perfekt in die Performance miteinzubeziehen.

    Blue-Room-Suite in Berlin. Seit der Show in Berlin im März 2014 gibt es im dortigen Hotel Indigo eine Blue-Room-Suite. Das Zimmer ist mit Requisiten ausgestattet. Unter ande-rem mit Drumsticks, Marshmallows sowie im Badezimmer mit einem Ori-ginal-Splashkunstwerk aus der Show.

    Hommage an die Kunstwelt. In ver-schiedenen Nummern ist die Kunst bekannter Maler und Bildhauer zu erkennen – von Jackson Pollock und Jasper Johns bis hin zu Mark Rothko.

    Begehrter Arbeitgeber. Jährlich stel-len sich bis zu 1000 Darsteller und Musiker vor. Die 15 besten Bewerber werden nach New York zum Casting eingeladen. Maximal die Hälfte davon wird eines Tages tatsächlich ein Blue Man. Zum Anforderungsprofil gehö-ren Rhythmusgefühl, Schauspielta-lent und Reisebereitschaft. ■

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    BLUE MAN GROUP LIVE ■ 21. bis 26.1.20, Musical Theater Basel■ 13. bis 17.5.20, Arena Genève Genf

    Seit 1991 begeistert die glatzköpfi-ge Blue Man Group mit einem Mix aus Konzert, Clownerie und Hightech-Performance.

    Nonstop-Show, Latex-Glat

    zköpfe und Hotel-Suite

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    «VIELLEICHT VERLIEBE ICH MICH NIE WIEDER»

    |CÉLINE DION|

    Soeben ist Céline Dions neues Album «Courage» erschienen. Es ist das erste seit sechs Jahren, und die lange Pause hat einen traurigen Grund: 2016 starb Rene Angelil, Célines Entdecker,

    Manager und fast 30 Jahre lang ihr Lebenspartner, mit 73 Jahren an Krebs. Interview: Steffen Rüth

    200 Millionen verkaufte Alben – 800 Millionen Franken geschätztes Vermögen – Céline Dion ist ein Weltstar.

    event. 37|

    IM GESPRÄCH MIT ...

    bei der Arbeit immer an ihn gedacht – ach, ich denke sowieso immer an ihn. Bei jedem Song, den ich aufnahm, schaute ich nach oben und sagte: «Du wirst diesen Song lieben.» Ich war also, auch wenn er nicht mehr da war, in engem Austausch mit ihm. Und ich wusste irgendwann, dass ich es alleine schaffen kann, alleine schaffen werde. René hat so viel für mich getan, ich habe meinen Manager, meinen besten Freund, meinen Geliebten, meinen Ehemann, den Vater meiner drei Kinder verloren – das war ein unbeschreiblicher Verlust. Auf diesem neuen Album, das für mich sehr wichtig ist, wollte ich mir, aber auch René etwas beweisen. Ich wollte ihm zeigen, dass ich auch ohne ihn weiterma-chen kann. Er war immer für mich da, seit meiner Jugend, und ich wollte ihm sein Vertrauen zurückgeben.Was genau wollten Sie mit «Courage» beweisen?Dass ich, bei aller Trauer, das Leben nicht aus den Augen verliere. Wir alle verlieren geliebte Menschen, das gehört zum Leben dazu. Jeder Mensch macht niederschmetternde und traurige Erfahrungen; so ist es nun einmal, Dinge passieren. Aber was dann? Fallen wir hin, geben wir auf ? Nein. Ich werde immer trauern, ich werde René immer vermis-sen und immer lieben, aber ich habe mich dazu entschlossen, mich aufzurap-peln und mein Leben fortzusetzen.Ihre Kinder werden so schnell erwachsen, René-Charles ist 18, die Zwillinge Nelson und Eddy sind gerade neun geworden. Wie geht es den Jungs so?Alle drei sind aktuell daheim, sie werden zu Hause unterrichtet. Wissen Sie was: Mein Grosser hat jetzt eine Freundin. Das finde ich total klasse. Ich war ja überrascht, wie lange er gewartet hat.

    Ich dachte immer, René-Charles schleppt mir die Mädels schon ins Haus, sobald er 13 ist. Hat er aber nicht. Jetzt ist da dieses Mädchen, und sie ist so süss. Ich meine, ich kann ja für die Jungs keine Entscheidungen treffen. Es ist ihr Leben, sie sollen machen, was immer sie möch-ten, man hat als Mutter bloss ein Seil, an dem man ein bisschen ziehen kann. Die Kinder ziehen am anderen Ende, und hoffentlich hältst du alles in der Balance. Sie singen auf Ihrem Album das Lied «Falling In Love Again». Ist eine neue Liebe für Sie selbst überhaupt schon ein Thema? Du weisst nie, was passiert. Im Moment verliebe ich mich neu in das Leben.Und wären Sie bereit für einen neuen Mann?Im Moment habe ich keinen Freund. Ich suche auch keinen. Auch in der näheren Zukunft kann ich es mir nicht vorstellen, wieder mit jemandem zusammen zu sein. Doch vielleicht trifft mich eines Tages der Blitz. Und wenn es wahre Liebe ist, dann kannst du sowieso nicht auf die Suche gehen. Dazu kommt auch die Frage: Liebt mich derjenige, weil ich der Mensch bin, der ich bin? Oder liebt er mich, weil ich Céline Dion bin, die berühmte Sängerin? Das ist ein bisschen komplex und ein weiterer Grund, warum ich besonders vorsichtig sein muss, bevor ich vielleicht wieder jemanden in mein Leben aufnehme. Vielleicht verliebe ich mich nie wieder. Doch vielleicht finde ich irgendwann wieder einen Partner. Sie kommen im Sommer nach Europa und auch in die Schweiz. Welche Lieder werden Sie bei der Tournee im Programm haben? So viele wie möglich. Ich werde alle Klassiker, alle Hits singen. Und dazu drei, vier, fünf neue Songs. Ich freue mich jedenfalls unheimlich auf meine Konzerte bei euch im nächsten Jahr. ■

    event.: Céline, Sie sehen super aus. Wie geht es Ihnen?Céline Dion: Vielen Dank. Ich fühle mich wirklich fantastisch. Ich bin sehr stolz auf mein neues Album, es hat eine Weile gedauert. Zeitweise hatte ich grosse Freude daran, Songs auszusuchen und zu singen, andere Momente waren sehr hart und emotional.Ihr Ehemann René Angelil starb im Januar 2016.Ja. «Courage» ist mein erstes englisch-sprachiges Album ohne René. Ich habe

    CÉLINE DION LIVE■ Di 2.6. und Mi 3.6.20, Hallenstadion Zürich

    «Ich habe mich dazu entschlossen, mich aufzurappeln und mein Leben fortzusetzen.»

  • |38 event.

    PORTRÄT

    keiten mit der Urfassung: Sein ursprünglicher Beruf war Lastwagenfahrer – das war ebenfalls der erste Beruf des «echten» Elvis. Veranstalter Martin Tscharner holt das Musical für 14 Vorstellungen in die Schweiz. Begleitet wird das Ganze vom legendären The Stamps Quartet, in dem der Zeitzeuge und Sänger Ed Enoch mitwirkt. Den Rahmen des Musicals bilden Spielszenen, Originalfilmsequenzen und Fotoprojektionen und führen so durch alle wichtigen Stationen in Elvis’ Leben. Natürlich werden Elvis’ grösste Hits wie «Love Me Tender», «Hound Dog» oder «Jailhouse Rock» gespielt. Showgirls und die siebenköpfige Las Vegas Showband runden das Programm ab. Das Musical präsentiert ein Stück Musikgeschichte: Eine MusicalBiografie, gewidmet dem unsterblichen King of Rock ’n’ Roll. ■Mittlerweile gibt es Tausende ElvisImitatoren auf der ganzen Welt. Der Ire Grahame Patrick (47) gilt als weltweit der beste und erfolgreichste. Grahame studierte und übte jede Bewegung, jedes Zucken, der Mundwickel, der Blick – ja fast

    jeden Atemzug, um Elvis richtig und echt imitieren zu können. «Es steckt Ehrlichkeit dahinter. Alles kommt direkt aus dem Herzen und der Seele. Ich bin ein Fan», ergänzt Grahame. Im Alter von 23 Jahren startete Grahame seine Karriere als ElvisImitator. Er hat nicht nur äusserlich und stimmmässig Ähnlich

    ELVIS – DAS MUSICAL■ Ab 20.3.20, diverse Orte, siehe ticketcorner.ch

    FAST BESSER ALSDER ECHTE «KING»

    |ELVIS – DAS MUSICAL|

    Vor rund 42 Jahren starb Elvis Aaron Presley in Memphis, Tennessee. Doch für seine Fans lebt er noch immer weiter. Nun kommt das beliebte Elvis-Musical wieder in die Schweiz – mit dem besten Imitator seit dem Original: Grahame Patrick. Text: Sidonia Maurer

    Dem echten Elvis Presley überraschend ähnlich: Star-Imitator Grahame Patrick.

  • |40 event.

    PORTRÄT

    Wenn Poppy die Bühne betritt, kommt es vor, dass Veranstalter ner-vös in der Google-Bildsuche nach-schauen, ob hier wirklich die richtige Künstlerin auftritt – oder nur eine andere Frau, die sich als Poppy ausgibt.

    Denn immer wieder überrascht Poppy mit neuen Looks. Und hat gerade diese zu ihrem Markenzeichen gemacht.

    Längst vorbei ist die Zeit, als sich Poppy als von Mangas und Japan-Pop inspirierte Cyberqueen und «Internetpersönlichkeit» schubladisieren liess. Dabei ist es nicht mal fünf Jahre her, dass Feuilletonisten sie und ihre Videos als «Kommentare über die Gesellschaft, die die Ängste des modernen Lebens berühren», hochpriesen – und sie dabei in einem Atemzug mit Mystery-Regisseur David Lynch, Film-Fabulierer Tim Burton und sogar Pop-Gott Andy Warhol nannten.

    Willkommen in der «Church of Poppy»!

    Inzwischen ist sie wieder ganz Mensch, wenn auch nicht das nette Girl von nebenan – Poppy will vergöttert werden. Sie sieht sich als religiöse Führerin, ihrer Church of Poppy kann man im Internet beitreten. Vorerst. Denn eigentlich plant Poppy, ihr eigenes Internet zu starten. Das weltumspannende Datennetz,

    so wie wir es kennen, hat sie bekannt gemacht – und wie sie sel-ber sagt: «Das Internet war mein Lehrer.» Jahrelang hat sie es benutzt, mal um auf Youtube Interviews mit Topfpflanzen zu führen oder auch um selbst komponierte Ambient-Musik zu ver-breiten. Da arbeitete sie mit einer Technik namens Autonomous Sensory Meridian Response, die glasklare Geräusche direkt aus Hirnströmen erzeugt – und liess sich von Schlafforschern bera-ten.

    Wissenschaft, Kunst oder Satire? Wir wissen es nicht. Und Poppy ist es vielleicht egal. Sie wirft Fragen auf, für die es keine Antwort

    DISRUPTIV UND ABGRUNDTIEFPROVOKATIV

    |POPPY|

    Wer ist Poppy? Cyberqueen oder Comicfigur? Performance-Artis-tin oder Influencer-It-Girl-Tussi? Mensch oder Roboter? Viele Fra-gen, auf die es noch mehr, aber keine eindeutigen Antworten gibt.Text: Christoph Soltmannowski

    Poppys neuester Look – schon

    morgen kann sie wieder ganz anders

    aussehen.

    gibt. So auch in ihrem neuen Video «I Disagree», wo sie Platten-bosse mit Benzin übergiesst und anzündet – eine Absage an die Musikindustrie? Im Song «Concrete» fantasiert Poppy davon, in Beton eingegossen zu werden, schaufelt dann im Latex-Anzug auf dem Friedhof und singt dabei zuckersüss über Glace und Tee. Die Musik bewegt sich zwischen felsigen Heavy-Metal-Riffs und fröhlich-beschwingten Country-Melodien. Poppy wechselt die Genres und Stile schneller, als man auf einer Fernbedienung zappen kann.

    Wäre das alles nicht so vielschichtig kombiniert und voller raffi-nierter Anspielungen angelegt, könnte man es elegant als Attitü-den einer aufmerksamkeitsgierigen Instagram-Tussi abtun. So aber präsentiert die disruptive Künstlerin die Quadratur der

    Pop-Provokation, die Lady Gaga alt und Madonna uralt ausse-hen lässt – sogar die aktuell allerorten lobgepriesene Billie Eilish wirkt neben ihr wie eine biederernste Emo-Spassbremse.

    Mittlerweile sollen sich sogar die Rolling Stones als Poppy-Jün-ger geoutet haben, und Schock-Rocker Marilyn Manson lud die alle Klischees auf den Kopf stellende Pop-Greta sogar an die Feier seines fünfzigsten Geburtstags ein. Die Schweizer Poppy-Gemeinde freut sich auf das kommende Konzert im Zürcher Plaza – bestimmt wird die charismatische Künstlerin auch in der Zwingli-Stadt neue Gläubige dazugewinnen. ■

    POPPY LIVE■ Fr 27.3.20, Plaza Zürich

    «Es fühlt sich für mich gut an, mich nicht gut zu fühlen.» Ein typisches Poppy-Zitat.

  • |42 event.

    TIPPS

    MOIRA › ANOTHER

    PET SHOP BOYS › HOTSPOT

    MEGHAN TRAINOR ›TREAT MYSELF

    INDIE-POP

    POP

    GENRE

    Sängerin und Multi-Instrumentalistin Moira verarbeitet Lebenserfahrungen zu tanzbarem Pop mit Ukulele, Bläsern, Drums, Synthies und einer vielseitigen Stimme, mal zart, mal wild.

    Wer Neil und Chris kennt, weiss, dass sie auch auf ihrem 14. Stu-dioalbum wieder überraschen werden, mal mit Elektro-Beat, mal mit Wandergitarre.

    Um Selbstliebe geht es nach eigenen Angaben auf Meghans drittem Album; Lennon Stella und Sasha Sloan unterstützen sie.

    Für Dorian Lauduique et César de Rummel, die erfolgreichen Jugendfreunde aus Paris, ist der Sommer noch nicht vorbei – zumin-dest ihr Song verbreitet chillige Wärme.

    MAIK BRÜGGEMEYER › POP – EINE GEBRAUCHSANWEISUNG

    SACHBUCH

    Was ist Pop eigentlich? Wer ist bedeutender, die Rolling Stones oder die Beatles? Kann Bob Dylan singen? Musikjournalist Brüggemeyer stellt Fragen, die er schlüssig wie auch augen-zwinkermd beantwortet. Spass für Pop-Nerds.

    «Under the Graveyard» ist ein Vorgeschmack auf Ozzy Osbournes neues Album «Ordinary Man», das Anfang 2020 erscheinen wird. Unterstützt wird er dabei von Produzent Andrew Watt an der Gitarre, Duff McKagan (Guns N’ Roses) am Bass und Chad Smith (Red Hot Chili Peppers) an den Drums. Gerade fröhlich klingt der «Prinz der Finsternis» auch auf diesem Song nicht. Ist es eine Warnung oder eine Ermutigung, wenn er zum Schluss singt «Wir alle sterben allein»? Am 24.11.20 spielt der dann endlich wieder live im Hallenstadion Zürich.

    Hip-Hop, Rock, Country – einfach alles! Shooting Star Halsey verspricht viel, wenn es um ihr neues Album «Manic» geht. Sie lässt sich Zeit und gibt sich Mühe. Eine erste Single-Auskopplung gabs schon im Mai, das Album mit 16 Titeln soll am 24. Januar erscheinen. Mit grossem Aufwand wird daran

    gearbeitet, sogar Legenden wie Trevor Horn («Video Killed the Radio Star») wirken als Songwriter mit, auch beim ebenfalls schon veröffentlichten Song «Nightmare», den das Fachmagazin «Billboard» für seinen mutigen Ausdruck von Autonomie, Selbstbehauptung und Angriff aufs Patriarchat rühmte.

    OZZY OSBOURNE UNDER THE GRAVEYARD

    HALSEY› MANIC

    ROCK

    POP

    ALBEN

    BÜCHER SINGLES

    OFENBACH › INSANEDANCE-POP

    Das Buch von Talking-Heads-Frontmann ist schon zum Stan-dardwerk geworden – jetzt gibt es den Bestseller auf Deutsch. Byrnes Bibel ist das kleine Einmal-eins für alle, die sich für die moderne Musikwelt interessieren, mitreden wollen oder selber Musik machen. Hier werden die Mecha-nismen des Marktes aufgezeigt, geschichtliche, psychologische und

    soziologische Hintergründe erläutert, immer mit anekdotischen Anmer-kungen eines innovativen Musikers. Die deutsche Ausgabe beleuchtet auch neueste Trends wie Spotify und Co.

    DAVID BYRNE › WIE MUSIK WIRKT

    SACHBUCH

    event. 43|

    Hut, Sonnenbrille und eine stets nuschelnde Stimme – so ist Udo Lindenberg zur Musik-Ikone geworden. Und so spielt ihn auch Jan Bülow. Der Film zeigt «Uns Udos» ganze Geschichte. Bekanntes und Unbekanntes. Von den Anfängen als hochbegabter Jazz-Drummer über seinen Durchbruch 1973 in Hamburg bis hin zum Auftritt in der liby-schen Wüste. Der echte Udo kommt im Juni in die Schweiz.

    UDO LINDENBERG – MACH DEIN DINGBIOPIC

    FILME

    STAR WARS –THE RISE OF SKYWALKER

    CHARLIE’S ANGELS

    SCIENCE-FICTION

    ACTION

    Endliche Weiten: Mit dieser neunten Episode schliesst J. J. Abrams die «Star Wars»-Saga ab, welche 1977 mit «A New Hope» begann. Ab 18. Dezember

    Weiter gehts mit Hollywoods Retro-Welle. So erhalten auch die drei Engel für Charlie im Update neue Gesichter und Ein-sätze. Ab 2. Januar 2020

    Nicht nur Insider kapieren, um wen es hier geht: Es ist das Cäp der guten Hoffnung auf tolle Ärzte-Konzerte am 21. und 22. 12.20 im Hallenstadion Zürich.

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    Mit dem eigenen Songtitel erinnert

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  • Gian Gilli und das Organisationsteam freuen sich schon jetzt auf die WM.

    event. 45|

    IM GESPRÄCH MIT ...

    event.: Sie sind der «Mister Grossan-lass» im Schweizer Sport (siehe Box). Was macht die Organisation von Grossevents so reizvoll?Gian Gilli: Die Emotionen während dieser Events. Einerseits beim Sportler: Ich weiss, wie sie auf solche Anlässe hinfiebern. Aber auch die Emotionen bei den Fans. Das gilt ganz besonders bei einer Eishockey-WM, da ist dieser interkulturelle Austausch, immer völlig friedlich. Aber da ist auch diese grosse Vorfreude, die ich bei meinen Mitarbei-tern spüre.Die Emotionen bedeuten auch Stress. Bei einem Grossanlass läuft selten ganz alles nach Plan. Weshalb tun Sie sich diesen Druck an?Es geht auch darum, gefordert zu werden. Als ich einst damit anfing, war ich vielleicht teils auch überfordert. Aber man lernt, belastbarer zu werden und mit dem Druck umzugehen. Druck ist für mich positiv, er gibt mir Energie.Die WM beginnt am 8. Mai. Wann begann die Organisation?Ich startete 2015 mit einem 20-Prozent-Pensum, habe an den Grundlagen gearbeitet und erste Verträge gemacht. Das Team begann 2018 so richtig zu arbeiten. Mittlerweile sind wir in Zug 13 Vollangestellte, die besonders in zentra-len Bereichen arbeiten, zum Beispiel Marketing und Ticketing. Gleichzeitig haben wir in Zürich und Lausanne auch schon insgesamt rund zwei Dutzend Leute involviert.Es dauert noch sechs Monate. Was

    sind jetzt, Ende 2019, die dringends-ten Themen auf der Agenda?Das eine Thema sind die Einnahmen, da sind wir im Budget. Hier ist der Ticket-verkauf entscheidend, denn 80 Prozent der Gelder kommen über die Eintritte. Der andere wichtige Punkt ist das Thema Operation. Wir haben jetzt lange geplant und Konzepte geschrieben. Jetzt geht es von der Konzeption in die Operation. Das heisst: immer mehr Integration der lokalen Mitarbeiter in Lausanne und Zürich, Definition von Prozessen und das

    Durchspielen von möglichen Turniersitu-ationen unter Einbezug aller relevanten Abteilungen und involvierten Personen. Also können Sie im Mai bei WM- Beginn entspannen und das Turnier geniessen. Bis dann ist ja alles organisiert. Aus Erfahrung: Wir können uns noch so gut vorbereiten, der letzte Monat wird deftig. Und nochmals aus Erfahrung: Dann kommt der erste Turniertag, begleitet von Aha-Erlebnissen: Dinge, die noch nicht wie erwartet funktionieren oder optimiert werden können. Dann müssen wir fähig sein, schnell und flexibel zu handeln. Was wollen Sie an der WM bieten?Es geht um ein einzigartiges Live-Erleb-

    nis – in- und ausserhalb der Halle. In der Halle ist es der Sport, dessen Inszenie-rung und die Interaktion mit den Fans. Die Pre-Game-Show wird toll, das kann ich versprechen. Nach dem Spiel ist es die Begegnung der Fans im Hockey-Village. Und das ist live.In der Schweiz scheint rund um die WM momentan das grosse Thema zu sein, ob unsere NHL-Stars mit-machen. Wie wichtig ist dies dem Veranstalter? Das geht allen WM-Veranstaltern so.

    Und es ist wichtig. Wir haben das Glück, dass wir mit Josi, Hischier, Nieder-reiter oder Meier – um nur einige zu nennen – gestan-dene NHL-Spieler haben, die voll zur Nati stehen.

    Vom Image dieser Mannschaft profitiert natürlich auch die WM-Organisation. Diese Persönlichkeiten haben grossen Einfluss aufs Team und dessen Leistung. Ich hoffe also, dass sie kommen können. Wir beginnen am 8. Mai, die Playoffs-Halbfinals um den Stanley Cup laufen dann noch.Nicht zu vergessen sind aber auch die Schweizer Spieler aus der NL, ohne die können die NHL-Spieler auch nichts bewegen, es braucht den guten Mix. Bei Josi und Hischier ist die erste Klippe genommen. Sie haben ihre Verträge in Nashville und New Jersey verlängert und damit die Zukunft gesichert.Ja. Aber man muss auch relativieren.

    «WIR PROFITIEREN VOM IMAGE DER NATI»

    |GIAN GILLI|

    Gian Gilli ist zum zweiten Mal nach 2009 CEO einer Eishockey-WM in der Schweiz. Im Interview gibt er Einblick, wo die Organisation sechs Monate vor Turnierbeginn steht.

    Interview: Thomas Rickenbach, Fotos: Nicolas Y. Aebi

    «Es geht um ein einzigartiges Live-Erlebnis. In- und ausser-halb der Halle.»

  • |46 event.

    Ja, die Schweiz ist uns wichtig. Wir verkaufen voraussichtlich rund zwei Drittel unserer Tickets in der Schweiz. Aber wir organisieren ein Turnier für 16 Nationen.Wir haben von der Signalwirkung unserer Superstars gesprochen. Bei der WM 2009 erwähnte der damalige Nati-Trainer Ralph Krueger auch den «Heim-Nachteil». Druck und Erwartungshaltung

    DIESER BEITRAG WIRD UNTERSTÜTZT VON

    Vom 8. bis 24. Mai 2020 kämpfen die besten 16 Eishockey-Nationen in Zü-rich und Lausanne um den Weltmeis-tertitel. Die Tagestickets sind jetzt bei Ticketcorner erhältlich.

    Im kommenden Frühling kehrt die IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft nach elf Jahren Absenz in die Schweiz zurück! 16 Teams, darunter das Eishockey- Mutterland Kanada, Olympiasieger Russland oder der amtierende Welt- meister Finnland gastieren in Zürich und Lausanne. Tagestickets in der Vor- runde sind für Lausanne ab 49 Franken und für Zürich ab 69 Franken erhält-lich. Die Tickets gelten für einen gan- zen Tag mit 2 oder 3 Spielen. Es ist auch möglich, «Follow your Team»- Tickets zu kaufen (ausgenommen Schweizer Nationalmannschaft). Ein-zeltickets gehen ab Februar/März 2020 in den Verkauf.

    Hier in der Lausanne Arena und im Hallen-stadion Zürich findet die WM 2020 statt.

    ALLES ZUM TICKETKAUF

    können auch zur Verkrampfung führen.Das gehört zum Sport, man muss mit dem Druck umgehen können. Als ehemaliger «Chef de Mission» bei Olympischen Spielen habe ich viele Beispiele gesehen, Sportler, die das schafften. Aber auch solche, die am Druck zerbrachen. Wir sind überzeugt, dass die Nati zur ersten Kategorie gehört. ■

    GIAN GILLI: EINST TRAINER, HEUTE ORGANISATORDer ausgebildete Turn- und Sportlehrer Gian Gilli (61) wurde in der breiten Öffent-lichkeit einst als Cheftrainer Langlauf und Chef Leistungssport bei Swiss Ski be-kannt. Bei der alpinen Ski-WM 2003 in St. Moritz trat er erstmals auf der Event-Seite in Erscheinung, er war Sportdirektor. 2009 war er bereits einmal CEO einer Hockey-WM, der bislang letzten in der Schweiz, damals in Bern und Kloten. Für 2020 – diesmal in Zürich und Lausanne – hat er diese Position wieder übernommen. In der Zwischenzeit war er bei drei Olym-pischen Spielen «Chef de Mission» der Schweizer Delegation.

  • |48 event.

    AUSBLICK 2020Events, die man nicht verpassen sollte. Termine, die man sich merken muss. Unsere Tipps für die kommenden Wochen und Monate.

    APRILFEBRUARBIS18. 9.

    event. 49|

    «Van Gogh Alive» ist eine aussergewöhnliche Kunstgalerie. Auf eingerahmte Bilder verzichtet die Multimedia-Ausstellung komplett. So erleben auch Kenner die Werke des niederländischen Malers und Zeichners aus einem ganz neuen Blickwinkel. Die Show ist eine Kombination aus Farbe, Licht und Musik. Die Besucher von «Van Gogh Alive» bewegen sich inmitten der Gemälde des Künstlers. Grossflächige Projektionen auf Wänden und Boden erwecken Bilder wie «Sternennacht» oder die berühmten Selbstporträts zum Leben. Die multimediale Show bringt den Besuchern die Entwicklung des Malers und seiner Maltechnik entlang seiner Stationen in den Niederlanden, in Paris, Arles und Saint-Rémy bis zu seinem tragischen Ende in geistiger Verwirrung in Auvers-sur-Oise näher. Bestandteile der insgesamt rund 3000 Gemälde, Zeichnungen, Skizzen und Briefe bewegen sich in den Projektionen im Takt zu klassischer Musik – unter anderem von Saint-Saëns, Liszt, Vivaldi und Godard. «Van Gogh Alive» ist eine multimediale Zeitreise der Sinne durch das künstlerische Schaffen des berühmten Holländers. Die Ausstellung inszeniert die Werke von Vincent van Gogh mit Hilfe der «Sensory 4»-Projektions-technik, Mehrkanal-Animationsgrafik und Surround-Soundsystem. Informationstafeln zu den Bildern und ein Zeichnungsworkshop runden das neuartige Museums-erlebnis ab. Die Ausstellung richtet sich an Kunstinteres-sierte, aber auch an ein sonst eher kulturfremdes Publikum. Das Ziel ist, das Interesse der Besucher an der bildenden Kunst im Allgemeinen und an van Goghs Kunst im Besonderen anzuregen. Der Künstler gilt als einer der Begründer der modernen Malerei. Seine Werke sind alle in den letzten zehn Jahren seines kurzen, 37-jährigen Lebens entstanden. Der Sohn eines Pfarrers und einer Buchbinderin interessierte sich in der Kindheit nicht für Kunst. Nachdem van Gogh unterschiedliche Berufe wie Verkäufer, Lehrer und Hilfsprediger ausprobiert hatte, entschloss er sich mit 27 Jahren dennoch, Maler zu werden. Sein kreatives Schaffen brachte ihn an verschiedene Orte. Ende der 1880er-Jahre setzte der schleichende Zerfall von van Gogh ein. Berühmt wurde van Gogh erst nach seinem Tod. Die Ausstellung «Van Gogh Alive» ehrt den Künstler in voller Würde. lcb

    VAN GOGH ALIVE:MULTIMEDIALE ZEITREISE DURCH BILDENDE KUNST

    Maag Event Hall Zürich

  • |50 event.

    AUSBLICK 2020

    Heiweh – Fernweh – das Musical 8.12.19–6.1.20 Messe Luzern

    Das Zelt12.12.19–31.12.20 Diverse Orte

    Ehrlich Brothers – Dream & FlySo 12.1.20 Hallenstadion Zürich

    Bryan Adams – Shine a LightFr 13.12.19 Hallenstadion Zürich

    The Kelly Family – 25 Years Over the Hump So 22.12.19 Hallenstadion Zürich

    African Angels Mi 8.1.20 Musical Theater Basel

    Irish Celtic9.–12.1.20 Musical Theater Basel

    Flashdance – Das Musical14.–19.1.20 Musical Theater Basel

    Blue Man Group21.–26.1.20 Musical Theater Basel

    One Vision of Queen Mi 29.1.20 St. Jakobshalle Basel Sa 1.2.20 Samsung Hall Zürich

    James ArthurFr 24.1.20 Xtra Zürich

    Gregory Porter Sa 8.2.20 Tonhalle Maag Zürich

    Orishas Sa 15.2.20 Halle 622 Zürich-Oerlikon

    Liam GallagherDo 20.2.20 Halle 622 Zürich-Oerlikon

    MabelDi 25.2.20 Plaza Zürich

    Bodyguard – Das Musical4.3.–13.4.20 Theater 11 Zürich

    Peter Maffay Mi 11.3.20 Hallenstadion Zürich

    Wie einst Whitney Houston und Kevin Costner im Film: Die Star-Romanze «Bodyguard» als Musical. Ab 4.3.20.

    Die Songs sind dieselben. Aber Rock meets Classic reichert Hits wie «Poison» von Alice Cooper klassische Zutaten an. Zusammen mit einem Orchester und seiner Band feiert der Schockrocker 2020 sein 50-jähriges Bühnenjubiläum. Welche Hits einen klassischen Anstrich erhalten, ist noch ein Geheimnis. Die mögliche Auswahl reicht von «School’s Out» und «I’m 18» bis hin zu «Poison» und «House of Fire». Mat Sinner, der musikalische Leiter der Show, erklärt: «Alice wollte nach den umjubelten Gastspielen 2014 unbedingt noch einmal bei uns auf der Bühne stehen.» Mit dabei bei Rock meets Classic sind auch die britischen Rocklegenden Thunder und Joyce «Baby Jean» Kennedy, Leadsängerin der Funk-Rock-Soul Band Mother’s Finest. lcb

    «Umwerfend, dass Sie alle hier sind. So süss, dass Sie sich entschieden haben, diesen Abend mit mir durchzustehen.» So eröffnet Rebekka Burckhardt ihren «fast klassischen Diseusenabend». Wem der Begriff neu ist: Eine Diseuse ist eine Kabarettkünstlerin, die fremde oder selbst geschriebene Chansons und Texte vorträgt. Also eine Chansonnière. Zusammen mit der Pianistin Myriat Poffet bringt Rebekka Burckhardt witzige Anekdoten über vier Generationen und zauberhafte Chansons vor Publikum. Die «tumulte Blonde» überrascht dabei mit lustigen Kommentaren und manchmal mit einem besonderen Gast. lcb

    REBEKKA BURCKHARDT, DIE TUMULT-DISEUSE

    FR 17.Millers ZürichJANUAR

    ALICE COOPER: ZUM FÜNFZIGSTEN GIBTS HARDROCK IN KLASSISCHEM GEWAND

    FR 6. Hallenstadion ZürichMÄRZ

    SHORT-GUIDEWeitere grosse Events dernächsten Wochen und Monate

    Gstaad

    Gstaad bleibt in Bewegung. Nach der Saanersloch-Bahn im vergangenen Winter geht diese Saison die neue Eggli-Bahn in Betrieb. Auf dem Gipfel wartet ein vielseitiges Wintersportparadies mit 360-Grad-Panoramablick und kulinarischem Verwöhnprogramm. Die Region fasziniert mit ihrem echt alpinen, bodenständigen Charme. Gleichzeitig entwickelt sich die Destination immer weiter. Damit die Besucher nach dem Motto «Ahifahre» heraufkommen und im Berner Oberländer Dorf entschleunigen können. Die neue Eggli-Bahn mit elf Gondeln bietet jeweils zehn Personen pro Kabine Platz. Bis zu 1200 Personen pro Stunde kann sie so auf das Eggli in 1550 Meter Höhe transportieren. Bei den Kabinen trifft moderne Technik auf Stil und Komfort. Sie ist die erste Zehn-Personen-Panorama-Gondelbahn mit einem Styling aus dem Porsche Design Studio. Die eierförmigen Gondeln unterschieden sich optisch und technisch von herkömm-lichen Kabinen. Sonderausstattungen wie Sicherheitsverbundglas, extra bequeme Sitze und eine gemütliche Beleuchtung bieten eine hohe Qualität und extra Komfort. Bereits bei der Fahrt auf das Eggli geniessen die Wintersportler und Naturfreunde aus den Panoramagondeln die Aussicht auf die Berner, Waadtländer und Freiburger Alpen. Die Herkunft der Kabinen ist mehr oder weniger Schweiz pur. Die Bergbahnen Destination Gstaad AG entwickelte das Design gemeinsam mit dem Designstudio Porsche aus Zell am See. Die Seilbahn-technik stellte das Schweizer Unternehmen Bartholet Seilbahnen her. Die Produktion erfolgte in Seftigen bei Thun in der Firma Gangloff Cabins. Die neue Design-Gondelbahn macht den Gstaader Hausberg noch erlebbarer. Der stufenlose Einstieg in die Gondeln und die grosszügigen Platzverhältnisse bieten auch Erholungssuchenden mit körperlichen Einschränkungen sowie Familien mit Kinderwagen neuen Fahrkomfort. Oben angekommen erwarten die Winterfans mit dem Pop-up-Restaurant Gstaad Gourmet Mobil auch kulinarische Höhepunkte. lcb

    GSTAAD SKI: HOCH HINAUS MIT DER NEUEN EGGLI-PANORAMABAHN

    21.DEZEMBER 2019AB SA

  • |52 event.

    AUSBLICK 2020

    SantanaSo 15.3.20 Hallenstadion Zürich

    Circus Knie19.3.–27.9.20 Diverse Spielorte

    Simple MindsMi 25.3.20 Hallenstadion Zürich

    Young Stage Basel15.–19.5.20 Basel

    Céline Dion – Courage World TourDi 2.6.20 Hallenstadion Zürich

    Eric ClaptonFr 5.6.20 Hallenstadion Zürich

    Rammstein – Europe Stadium Tour 2020Sa 6.6.20 Letzigrund Zürich

    Heidi – Das bezaubernde Familien-Musical3.–7.6.20 Theater 11 Zürich

    Radio Argovia Fäscht5.–6.6.20 Lupfig

    Greenfield Festival11.–13.6.20 Interlaken

    Blues’n’Jazz Festival 12.+13.6.20 Rapperswil-Jona

    Udo LindenbergSa 13.6.20 Hallenstadion Zürich

    St. Gallen Open Air25.–28.6.20 St. Gallen

    Moon and Stars9.-19.7.20 Locarno

    Die Toten HosenFr 10.7.20 Hallenstadion Zürich

    Thunerseespiele «Io senza te» 15.7.–29.8.20 Thun

    Gurten Festival15.–18.7.20 Gurten Bern

    Basel Tattoo17.–25.7.20 Kaserne Basel

    «Slowhand» Eric Clapton kommt am 5.6.20 nach Zürich: Nicht weniger als 17 Grammys hat der Brite gewonnen.

    Im Herbst 2019 feierte die neue BBC-Naturserie «Seven Worlds, One Planet» ihre TV-Premiere. Nur wenige Monate später kommt die Naturdokumentation auf die Bühne. Die Live-Adaption «Sieben Kontinente, ein Planet – Live in Concert» zeigt die spektakulärsten Szenen der TV-Serie auf einer riesigen LED-Leinwand. Ein Sinfonieorchester und ein Chor laden die an sich schon beeindruckenden Aufnahmen weiter emotional auf. Die Musik stammt aus der Feder von Oscar-Preisträger Hans Zimmer und Jacob Shea. Die BBC-Serie bringt die Wunder der Erde näher. Gleichzeitig soll sie das Verhalten der Menschen nachhaltig beeinflussen. lcb

    An der Street Parade 2019 feierte DJ Tatana ihr Comeback. Am Retronic-Event im Bierhübeli geht die Party für die Trance-Queen weiter. Fünf Jahre war es ruhig um DJ Tatana. Grund dafür sind ihre beiden Kinder Lenny (5) und Antony-Kay (2). «Ich habe mir eine wohlverdiente Pause gegönnt. Meine Priorität lag ganz bei den Kleinen», sagt Tatana. Mit einem eigenen Wagen an der Street Parade 1997 machte sich Tatana einen Namen. Jetzt ist sie zurück. Zusammen mit anderen Grössen aus den 90ern legt die 43-Jährige an der Retronic-Party auf. Neben der Zürcherin gehören zum Line-up Sunbeam, Mind-X oder Centaury. lcb

    DJ TATANA: DIESWISS QUEEN OF TRANCE IST ZURÜCK

    25.Bierhübeli Bern

    JANUAR

    SIEBEN KONTINENTE, EIN PLANET: DURCH MUSIK EMOTIONALISIERTE NATURSZENEN

    15.

    St. Jakobshalle Basel

    MAIFR

    SASHORT-GUIDE

    Weitere grosse Events dernächsten Wochen und Monate

    15.DEZEMBER 2019SO

    Mit seinen aufmunternden italienischen Chansons beglückt Mimmo Locasciulli seit bald vier Jahrzehnten die Musikwelt. Die Fans in Zürich dürfen sich auf ein intensives und romantisches Konzert freuen. Kaum ein anderer Chansonnier verkörpert das Dolce Vita Italiens so gut wie der musikalische Chirurg. Seine Musik lädt ein zum Mitschunkeln und Schwelgen. Im Zürcher Moods wird er die Songs seiner berühmtesten Alben vortragen. Unter anderem gibt es Lieder aus «Around 30 Years», «Aria di famiglia», «Sglobal» bis hin zur aktuellen Platte «Cenere» zu hören. Seit Mitte der 1970er-Jahren hat der Musiker 19 Alben aufgenommen. Immer wieder überzeugt Mimmo Locasciulli mit einer klugen Kombination aus Jazz, Pop, Rock und Folk. Live begleitet sich der singende Maestro am Piano und schafft es bei jedem Konzert, mit seinem Publikum eine emotionale Bindung aufzubauen. lcb

    MIMMO LOCASCIULLI: STARK VERBUNDEN MIT DEM PUBLIKUM

    Moods Zürich

  • |54 event.

    AUSBLICK 2020

    Montreux Jazz Festival3.–18.7.20 Montreux

    Paleo Festival21.–26.7.20 Nyon

    Andreas GabalierFr 31.7.20 Allmend Bern

    Zürich Open Air21.–24.8.20 Glattbrugg Zürich

    Gölä & Trauffer – Büetzer Buebe 22./23.8.20 Letzigrund Zürich

    Riverside Open Air28.–30.8.20 Aarburg

    Cirque du Soleil – Kooza5.–19.9.20 Chapiteau Hardturm Zürich

    Andrea BocelliSa 5.9.20 Hallenstadion Zürich

    Cirque du Soleil – Crystal9.–13.9.20 Vaudoise Arena Lausanne

    Elton JohnDi 6.10.20 Hallenstadion Zürich

    Gianna Nannini Mi 21.10.20 Hallenstadion Zürich Fr 23.10.20 Théâtre du Léman Genf

    Baloise Session23.10.–12.11.20 Messe Basel

    Swiss Indoors26.10.–1.11.20 St. Jakobshalle Basel

    Marco Rima – No Problem29.10.20–8.5.21 Diverse Orte

    Simply