Märkte sind Gespräche

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Märkte sind Gespräche. Corporate Blogging: Vom Piratensender im Internet zur Reputations-Maschine

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MÄRKTE SIND GESPRÄCHE. Corporate Blogs im Überblick. Unterschiedliche Ansätze für Corporate Blogs werden dargestellt, Wirkungsweisen und Erfolgsrezepte aufgezeigt, und praktische Tipps vermittelt.

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Märkte sind Gespräche.

Corporate Blogging: Vom Piratensender im Internet

zur Reputations-Maschine

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Bloggen ist völlig überbewertet

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Foto: despair.com

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Ich weiß nicht,

worüber ich schreiben soll.

Alle relevanten Infos stehen

auf unserer Homepage.

Wir vertrauen auf die Prospekte

unserer Werbeagentur.

Wir wollen keine Angriffsfläche für

Kritik bieten.

Ich habe keine Zeit.

Wir haben niemanden, der

gut schreiben kann.

Weil das ohnehin

niemand lesen würde.

Ein paar wirklich gute Gründe

dagegen.

Märkte sind Gespräche. Blogs sind Gespräche. Hier können Sie persönliche

Geschichen erzählen. Wenn Sie als Vorstand keine spannenden Geschichten rund

um Ihr Unternehmen erzählen können und ihre Kunden an ihren aktuellen

Überlegungen teilhaben lassen können, wer dann?

Gut so. Aber dort stehen sachliche Informationen, keine persönlichen Eindrücke.

Und dort stehen Infos, um gelesen zu werden. Ein Blog soll aber nicht nur

gelesen werden, sondern diskutiert, kommentiert, angereichert, verlinkt, …

Warum soll ich als Kunde regelmäßig auf Ihre Webpage kommen?

Das sollten Sie auch. Aber hören Sie deswegen auf, mit Kunden zu sprechen? Ihr

Blog ist kein Ersatz für klassische Marketinginstrumente (bestensfalls

langfristig, aber darüber streiten die Geister noch), sondern eine Ergänzung im

Kommunikationsmix.

Kritik findet statt, ob sie wollen, oder nicht. Und auch unahängig davon, ob Sie

sie bemerken, oder nicht. Mit einem Blog haben Sie Gelegenheit, Kritiker auf Ihre

eigene Kommunikationsplattform zu holen, auf sie zu reagieren und den Dialog

zu eröffnen.

Stimmt, Bloggen kostet Zeit, der Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Gerade als

Führungskraft mit vollem Terminkalender sollten sich daher gut überlegen, ob

ein Blog für Sie geeignet ist. Am besten, Sie starten als Blogkonsument und

beobachten Ihr Zeitbudget selbst, das gibt eine gute Einschätzung.

Spitze. Denn im Blog ist PR-Deutsch sowieso verpönt, hier dürfen (sollen!) Sie

endlich wieder ganz normal reden :-)

Sie brauchen den richtigen Mix aus spannenden Geschichten und guter

Vermarktung. Das zweite läßt sich mit professioneller Hilfe bewerkstelligen. Das

erste haben Sie bestimmt, Sie müssen vielleicht ein wenig danach suchen (Tip:

Fragen Sie mal Ihre Kunden…)

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Perspektivenwechsel

• „…totgesagt wurde einer der ältesten Blogs in

Österreich: Der Ja!Natürlich-Blog des Rewe-

Konzerns. Mitte 2006 schien sein Stündlein

geschlagen. Nach wenigen Wochen entschlief der

Blog sanft.

• Nur um 2007 wieder aufzuerstehen.

• "Der Unterschied liegt darin, dass wir dieses

Jahr nicht mehr nur unser Unternehmen im

Weblog darstellen möchten, sondern etwas

über unsere Partner, die Bio-Bauern erzählen

wollen", sagt Rewe-Sprecherin Corinna Tinkler.

• Das Interesse der Leser stieg explosionsartig: Die

direkten Zugriffe verdreifachten sich und über den

Blog gewann Rewe sogar 10.000 Newsletter-

Interessenten.“

www.makingofjanatuerlich.at

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Einige unterschiedliche Ansätze

für Corporate Blogs

im Überblick

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Klassischer Corporate Blog

z.B. www.froschblog.de (Erdal Rex)

• Erzählt aus dem Unternehmen

– Inside-Out-Perspektive

– Wird sympathisch anhand

konkreter Beispiele:

• Die Marke Wie gehen wir mit

Sponsoring-Anfragen um?

• Unternehmensalltag Mitarbeiter

nimmt seinen Hund ins Büro mit

• Unsere Kunden Beispielbriefe an das

Kundendienstzentrum

• Produkte Eher Hintergrundstories

(Testergebnisse Öko Siegel,

Inhaltsstoffe Lavendel)

• Vorteile

– Einfache Content Recherche

– Naheliegende Assoziation mit dem

Unternehmen

• Nachteil

– Gefahr des PR/Werbe-Textens

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Vorstands Blog

z.B. bredlbloggt.telekom.at (Telekom)

• Persönlicher Blog eines

Firmenrepräsentanten in „halb-

privatem“ Kontext

– Martin Bredl ist Leiter der

Unternehmenskommunikation von

Telekom Austria.

– „Martin Bredl schreibt über seinen

Job und das Leben in der

Informationsgesellschaft. Die in

diesem Blog getroffenen Aussagen

geben ausschließlich die

persönliche Meinung des Autors

wieder und stellen keinen

Standpunkt von Telekom Austria

TA AG dar.“

• Vorteile

– Sehr persönliche Perspektive und

Blick hinter die Kulisse möglich

• Nachteile

– Personenabhängig

– Lebt (und stirbt) mit der

Authentizität des Autors

– Setzt schreibefreudigen Vorstand

voraus

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Mitarbeiter Blog

z.B. blog.daimler.de (Daimler)

• Gezieltes Durchbrechen des „One Voice“-Prinzips.

Neben die „offizielle Unternehmensmeinung“,

etwa bei Finanz-, Strategie- oder

Kooperationsthemen werden Einzelmeinungen

und Beiträge der Mitarbeiter gestellt.

– „Auf der anderen Seite hat Daimler viele

Inhalte, die den Weg in die klassischen Medien

nicht finden. Das fängt beim technischen

Hintergrundwissen an und geht bis zu sozialen

Projekten innerhalb einer bestimmten

Abteilung.

Hier geht es somit vor allem um Einblicke in

das Leben im Konzern.

– Dieses Blog wird von Daimler-Mitarbeitern

geschrieben. Diese Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter kommen aus den

unterschiedlichsten Bereichen des Konzerns

und sind keine geübten Blogger. Aber wir

wollen dazulernen. Und dabei helfen uns Ihre

Kommentare, die ausdrücklich erwünscht sind“

• Setzt transparente Regeln voraus

• Manchmal über Blogfeeds realisiert

• Vorteil

– Breites Bild über das Unternehmen geht nach

außen, gute Transparenz

– Gute Wirkung nach Innen

• Nachteil

– Bei Moderation besteht die Gefahr des

„Mitarbeiter des Monats“ Effektes (es darf nur

schreiben, wer etwas Positives zu sagen hat)

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Expert„s Blog

z.B. www . cubido . at (Cubido)

• Einer (oder mehrere) Experten

des Unternehmens nehmen zu

ihrem Fachgebiet Stellung

• Setzt transparente Regeln voraus

• Vorteil

– Direkte Ansprache der Experten

bei den Kunden, „endlich kein

Mittler mehr“

– Kompetenz wird eindrucksvoll

vermittelt

• Nachteil

– Personenabhängig

– Eingeschränkte Zielgruppe

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Themenblog

z.B. www.saftblog.de (Walther Obstsäfte)

• Ein dem Unternehmen

nahestehendes oder

eminent wichtiges Thema

wird in den Mittelpunkt

gestellt

– Alles rund um Säfte: Von

der Frucht über die

Verarbeitung zu

Rezepten….

• Vorteil

– Wenn das Thema spannend

ist, steigt die Attraktivität

enorm (Bspw. Thea –

Kochbuch)

• Nachteil

– Thema muß charmant

gewählt werden, sonst ist

Issue Setting allzu

durchsichtig

– Single Issue Seite bzw.

Verwässerungsgefahr

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Kampagnen Blog

z.B. www.vistablog.at (Microsoft Österreich)

• Eine Marketingkampagne

(Produkteinführung, Event, …) wird

kommunikationstechnisch mit einem

Blog begleitet

– Wesentliches Element des

Produktlaunches

– Ergänzte ohnehin reichhaltiges Portfolio

an Online Marketing Aktiviäten um eine

Dialogkomponente

– Erreichte das Ziel, Nr. 1 Ressource zu

Windows Vista im deutschsprachigen

Raum zu werden: Über 300 Beiträge in

200 Tage, im Schnitt 3 Kommentare, 160

incoming links, davon 72 von anderen

Blogs

– Ermöglicht kritischen Dialog

• Vorteile

– Direkter Draht zu wirklich

Interessierten: Early Adopters,

Evangelisten, …

– Abrundung des Kommunikationsmix

– Echtes Dialog-Instrument

• Nachteil

– In der Regel fehlende Nachhaltigkeit

– Sichtbarkeit muß in kurzer Zeit

(Kampagnenlaufzeit) erzielt werden

– Gefahr der Marketing-/PR-Verwässerung

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Community Blog

z.B. www.blogmax.at (Baumax)

• Es wird versucht, Kunden aktiv in die

Unternehmenskommunikation

einzubinden

– Blogwerkerin gibt Tipps zu neuem

Werkzeug

– Kunden können selbst einen

Heimwerkerblog anlegen und über ihre

Do-It-Yourself-Projekte berichten

• Vorteil

– Hohe Authentizität durch maximalen

Freiheitsgrad für Kunden

– Kunden können sich selbst darstellen

und profilieren

– Direktes Feedback zu Produkten und

Einsatzgebieten durch Experten-User

• Nachteil

– In der Regel sehr komplex, Vielzahl an

Fragestellungen (bspw. Themensetzung,

Nachhaltigkeit, Moderation, …)

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Nicht für uns,

für die Kunden bloggen wir!

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Wer liest eigentlich Blogs?

• Männlich

• zwischen 20 und 30 Jahre alt

• Gut gebildet

• In mittlerer bis hoher beruflichen Stellung.

• Täglicher Internetnutzer

• Wer selbst Blogger ist, zeichnet sich durch

überdurchschnittlic hohe Kommentarfrequenz

aus.

Quelle: „Rezipienten von Corporate Blogs“

Quantitative Studie über die Rezipienten von

Corporate Blogs - Soziodemographisches Profil,

Nutzungsverhalten, Meinungsführerschaft,

Nutzungsmotive und die Zuschreibung von

Glaubwürdigkeit.

Universität Fribourg

http://sinnmacherblog.supersized.org/archives/210-Studienergebnisse-Rezipienten-von-Corporate-Blogs.html

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Wer liest eigentlich Blogs?

Blogger und Kommentierer sind aber

vor allem auch:

• Konsumenten wie Sie und ich

(und zwar tendenziell kritische)

• Experten oder zumindest „gut informiert“

• Sendungsbewußt

Blogger können daher:

• Als Markenbotschafter dienen (+/-)

• Uns sagen, was wir

mehr/weniger/anders/besser machen

können

Blogger verdienen dafür

• Unseren Respekt

• Unsere Offenheit

• Unser Feedback

• Aber nicht, PR und/oder MaFo zu ersetzen

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Was können Blogs also

realistischerweise

bewirken?

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Einige mögliche Wirkungen eines Blogs

• Positionierung

– Unternehmen und Blogger werden durch die verstärkte Kommunikation als

Persönlichkeit wahrgenommen.

– Achtung: Wenn Sie das nicht wollen, sind Blogs nicht zielführend.

• Verstärken der Unternehmenskultur

– Wenn Transparenz, Offenheit, Partizipation zu den Firmenwerten zählen, kann

ein Blog diese eindrucksvoll unterstreichen.

– Achtung: Wenn dies nicht mit der Unternehmenskultur harmoniert, sind Blogs

nicht zielführend. Wenn Sie sich hinter ihrem Blog verstecken, statt auf

Mitarbeiter und Kunden zuzugehen, erreichen Sie das Gegenteil.

• Eröffnen des Dialogs zu Kunden und Mitarbeitern

– Über einen Blog läßt sich ein direkter, regelmäßiger Draht zu den Lesern

herstellen, man erhält Meinungen und Feedback.

– Achtung: Wenn Sie nicht öffentlich diskutieren wollen oder können, dann ist ein

Blog nicht zielführend.

• Unterhaltung

– Auch für Corporate Blogs gilt: Bloggen soll Spaß machen und Blogs lesen erst

recht.

– Achtung: Wenn Sie nur Bloggen, weil es „hip“ ist und eigentlich keine Freude

daran haben, sich auszudrücken, dann ist ein Blog nicht zielführend.

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Welches Thema?

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2 wesentliche Fragen

und 2 ebensolche Antworten

• Welches Ziel verfolgen Sie mit dem Blog?

– Bekanntheit eines Produktes oder Ihres Unternehmens.

Änderung der Imagewerte in bestimmten Dimensionen.

Thematische Positionierung. Wirkung nach Innen. Element

im Bestandskundenmarketing. Reaktion auf bestehende

Blogs, ….

• Was wird die thematische Alleinstellung Ihres Blogs?

– Es gibt 38,793 Blogeinträge zum Thema xy. Warum sollte ich

ausgerechnet Ihren Blog lesen?

• Der Blog ist Element ihrer Kommunikationsstrategie

• Sie brauchen ein Redaktionskonzept!

– Rhythmus

– Inhaltliche Leitlinie

– Stilistische Ausrichtung

– Autorenkonzept

– …

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Content findet sich immer

Schreiben Sie über Themen, die Ihre Kunden betreffen

(nicht ihr Unternehmen)

Kommentieren Sie das Branchengeschehen

(Verweisen Sie auf Medienberichte, Veranstaltungen, andere Blogs)

Reagieren Sie auf Kritik

(die im Blog veröffentlicht wird oder anders an sie herangetragen)

Nutzen Sie bestehende Informationsquellen

und geben Sie ihnen einen persönlichen Touch

(was hat Sie bei der Veröffentlichung der Bilanzzahlen persönlich bewegt?)

Der rote Faden, wo war er nochgleich?

Experimentieren Sie!

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Praktische Tips zum Bloggen

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Die Länge macht„s aus.

Und die Regelmäßigkeit.

Fassen Sie sich kurz

• Empfehlung: Zwischen 100 und 500 Worten.

– Media-Blog Selbsttest: 1 Woche lang nur kurze Posts veröffentlicht und mit

bisherigen Posts verglichen

– Robert Basic (“Basic Thinking”-Blog): Statistik über die durchschnittliche Länge

der Top 100 Blogs in Technorati.

Bringen Sie Rhythmus rein.

• Die Top 10 Gründe für das Abbestellen eines RSS Feeds

(Quelle: Selbständig im Netz):

– Zu viele Beiträge

– Unregelmäßige Beiträge

– RSS-Feeds mit Textausschnitten (Exzerpt)

– Änderung des Blog-Themenfokus

– Zu viele Beiträge, die man woanders findet

– Uninteressanter Content

– Irrelevanter Content

– Zu viel Blogger-Ego & Eigen-PR

– Geringe Content-Qualität

– Zu viele, zu lange Beiträge

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Wie schreibt man?

Rund 80% der Online Benutzer lesen nicht, sondern überfliegen Texte nur

– Wir sind am Bildschirm etwa 25% langsamer als beim Lesen von Papier

– Das Internet ist interaktiv – und somit ablenkend

– Angebotsfülle - Wenn nicht sofort klar ist, worum es geht (und es mich interessiert), bin ich weg

– Internet ist ein schnelles Medium, man nimmt sich nur wenige Minuten Zeit

• Headline.

– Im Vergleich zum Fließtext mindestens um den Faktor 5 häufiger gelesen.

– Ein Versprechen, das neugierig macht.

– Klingt wie Nachrichten

– Magic Words („How To“, „Die 10 wichtigsten …“)

• Teaser

– Wenige Zeilen, die als Executive Summary dienen können.

• Fließtext

– Keine Durchlauferhitzer Einträge

– Knackig, kontroversiell – vor allem aber authentisch.

– Quellen immer als solche anführen, auch wenn sie nicht zitiert werden sondern nur der Inspiration

gedient haben

– Seien Sie schnell (bei Aktuellem) oder zeitlos

– Schreiben Sie für Ihre Zielgruppe (die liest vermutlich keine Presseaussendungen und

Geschäftsberichte…)

– Bieten Sie Downloads an

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Bloggen gibt Ihrem Internetauftritt

die Chance zu menscheln

• Es DARF nicht nur, es SOLL menscheln

– Wer sich die Mühe macht, Ihren Blog

aufzusuchen, ist an Ihnen und Ihrem Business

interessiert. Und er will sehen, dass da Menschen

am anderen Ende des Bildschirms sitzen.

• Bloggen ist nicht virales Marketing,

sondern persönlicher Dialog.

• Was bewegt Sie? Persönlich!

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Das darf nicht fehlen!

• Impressum

– Wer bloggt hier und worüber/warum?

– Firmen-Meinung oder nicht?

– Kontakt

– Bild?

• Blogroll

– Welche anderen Blogs finden Sie so spannend, daß Sie sie an Ihre Leser empfehlen?

• Vor dem „Start“

– Eine Reihe von Blogeinträgen (History)

• Kommentarsystem

– Anmeldepflichtig oder nicht (Freiheit & Spam versus Hürde & Ordnung)

– Freischaltsystem oder nicht (Bei Gefahr „hitziger“ Themen)

• RSS Feed

• Optimal…

– Tag Cloud / Themenliste

– Aktuelle Beiträge / Kommentare

– Suche

– Archiv

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Drei persönliche Ratschläge

• Planen Sie Zeit und Muße ein

• Halten Sie zukünftig Themen

(und Ideen) fest

• Abonnieren Sie sich relevante

Suchergebnisse: Ihre Marke, Ihr

Name, verwandte Themen, …

• Blogsearch.google.com

„Suchwort“ eMail Alert

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Kommentare und Kritik

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Der Voyager Test…

Wer wird kommentieren?

• Wo würden SIE denn kommentieren?

– Starten Sie wie auf einer Party: Zuhören,

Beobachten, Mitreden

– Besuchen Sie Blogs oder abonnieren Sie RSS Feeds

zu verwandten Themen Ihres eigenen Blogs, Ihres

Unternehmens

– Steigen Sie ins Gespräch mit ein, kommentieren Sie

mit

– Berichten Sie in Ihrem Blog darüber, was Sie

persönlich interessantes gelesen haben und was Sie

darüber denken (Backlink)

• Blogrecherchen

– Technorati

– Blogverzeichnisse

(Top 100 Business Blogs, BlogAlm, …)

– Google

• Haben Sie Geduld

– Erwarten Sie – gerade am Anfang – nicht zuviel!

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Es geht nicht ums Senden.

Sondern ums Zuhören.

• Im Unterschied zu sachlich gehaltenen

Presseaussendungen dominiert in Blogs

der persönliche Ton.

• Im Idealfall kommentieren Leser die

Beiträge und liefern dem Unternehmen

auf diese Weise wertvolle Informationen.

• Leser spüren, ob der Dialog ehrlich und

offen geführt wird.

• Wichtig sind Engagement, Leidenschaft

und die Fähigkeit, Geschichten emotional

„rüberzubringen“ und online

„Gespräche“ zu führen.

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Eine Frage der Einstellung und Unternehmenskultur

Kritik als Chance

• Dialog läßt PR keine Chance

– Wenn Sie vorhaben, Blogs vom Unternehmenssprecher schreiben und

Kommenatre beantworten zu lassen, sollten Sie erst gar nicht mit einem

Blog anfangen.

– Blogs leben von authentischem Dialog.

• Dialog führt zu Kontrollverlust

– Freiwillige Zugeständnisse (wie bei Blogs) erhöhen jedoch Ihren

Handlungsspielraum

– Blogs ermöglichen das Aufbrechen des klassischen Rollenbildes (One Way:

Unternehmen = Absender) und somit offenem Verlauf

• Dialog führt zu Vertrauen

– Blogs sind nicht „ein weiterer Kommunikationskanal“

– Vertrauen kann verdient werden: Einladung zur Mitwirkung, Abschied

vom Corporate Speak, Kritik aushalten, Moderation ja aber Zensur nein,

Stellung beziehen, persönliche Meinung und Emotion reinbringen

• Dialog führt zu neuen Erkenntnissen

– Wer Kritik übt, gibt Feedback. Begegnen Sie dem mit Respekt,

Wertschätzung und Reflektion.

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Aktives Einfordern

• Erfragen von Lesermeinungen

– Beispiel: Ed Wohlfahrt, Online PR Experte, stellt seine Folien für ein

Seminar online und bittet um Meinungen dazu.

• Kleine Meinungsumfragen

– Beispiel: Multiple Choice Test, dessen Erkenntnisse für das

Unternehmen wirklich etwas bewirken

• Beta-Versionen

– Beispiel: Sie lassen Ihre Blogleser an Produktproben heran und

bitten um Feedback.

• Für alle Varianten gilt:

– Nehmen Sie das Feedback ernst – und zeigen sie das auch

– Lassen Sie den Gesprächen, wenn möglich, Taten folgen

– Wer ernst genommen wird, gibt gerne seine Meinung ab. Und wird

vom Interessierten zum Fan.

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Reputationsmanagement im Krisenfall

Vorbereitung

• Die Online-Reputation sollte ebenso Teil der

Unternehmenskommunikation sein wie bei klassischen

Medien. Zumindest gutes Monitoring ist unerlässlich,

um auf sich abzeichnende Krisen frühzeitig erkennen

zu können.

Fakten sammeln und den eigenen Standpunkt

bestimmen

• Jede Medaille und fast jede Geschichte hat zwei Seiten.

Eine Stunde ist nicht zu viel Zeit, um die Situation zu

erfassen, Fakten zu sammeln und eine geeignete

Antwort zu finden.

Wirkung abschätzen

• Um das Maß an Reaktion (einfache Replik bis

Krisenmanagement) richtig zu wählen, können Sie

versuchen, die Wirkung der Kritik abzuschätzen.

Kommt der Angriff von einflußreicher Seite? Verbreitet

sich die Nachricht schnell? Gibt es Stimmen, die dem

Angreifer recht geben? Falls Ja wird eine

umfangreichere Reaktion erforderlich.

Gegner verstehen

• Angriffe können aus den unterschiedlichsten

Interessen erfolgen. Diese Motivation zu verstehen ist

entscheidend für das erfolgreiche

Reputationsmanagement.

Kompetenten Rat suchen

• Angriffe auf die Reputation sollten nicht nur von

Rechts- & PR-Abteilung beantwortet werden. Es ist

notwendig, einen umfassenderen Stimmenkanon

aufzubauen. Dazu kann man eine fachliche Autorität

aus dem Unternehmen sprechen lassen. Noch

glaubwürdiger sind Äußerungen von glaubwürdigen

Dritten. Lassen Sie Experten zum Zug kommen, aber

verstecken Sie sich nicht hinter ihnen!

Geeignete Maßnahmen treffen

• Handelt es sich um falsche Anschuldigungen, wird eine

respektvolle, eindeutige Gegendarstellung möglich sein.

• Sind Kritikpunkte und Vorwürfe nicht von der Hand zu

weisen, hilft Ehrlichkeit, Transparenz und Konsistenz.

Eine Entschuldigung kann angebracht sein, mindestens

jedoch sind der Sachverhalt ohne Beschönigung zu

benennen, akute Korrekturmaßnahmen zu setzen und

mittel/langfristige Konsequenzen einzuleiten, um

Ähnliches zukünftig zu verhindern.

Dialogplattform zur Verfügung stellen

• Falls eine Krise nicht zuläßt, in angemessener Zeit die

unterschiedlichen Öffentlichkeiten mit persönlichen

Informationen zu bedienen, müssen Plattformen

genutzt werden, auf denen der Dialog stattfinden kann.

Je rascher dies geschieht, umso eher ist man in der

Lage, das eigene Meinungsbild zu transportieren.

Aussitzen funktioniert in aller Regel nicht.

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Erfolg

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Blog Performance Messung:

eine Wissenschaft für sich

• 4I Prinzip nach Forrester Research

– Involvement: Suche, Besuche, Seitenaufrufe

(Messung durch Webanalysen)

– Interaction: Kommentare und Häufigkeit dieser und anderer Beiträge

(Messung auf eCommerce- und Social-Media-Plattformen).

– Intimacy: Stimmungsbarometer

(Brand-Monitoring, Umfragen, Marktforschung).

– Influence: Weiterempfehlung, Markenaffinität, Content-Weiterempfehlungen

(Brand-Monitoring, Service-Anrufe und Umfragen).

• Zum Nachschlagen…

– http://thomaspleil.wordpress.com/2007/09/03/blog-monitoring-20-tools-und-ein-paar-tipps/

• Drei Tips:

– Abonnieren Sie sich relevante Suchergebnisse

– Übertragen Sie SEO (Suchmaschinenoptimierung) den Profis

– Haben Sie Geduld: Credibility aufbauen dauert

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Erfolgreich sind Sie, wenn…

• …es Ihnen um Authentizität, Gespräche, Beziehungen,

Mundpropaganda und Glaubwürdigkeit geht.

• …Ihr Unternehmen eine zur Zielrichtung von Blogs

harmonisierende Firmenkultur hat.

• …Ihr Blog formulierter Teil der strategischen

Unternehmenskommunikation ist.

• …Sie sich zu Anfang ein klares Ziel gesetzt haben,

und dieses mit ausreichendem Zeitplan anstreben.

Operativ erreichen Sie dies, indem Sie…

• …selbst authentisch und glaubwürdig posten;

• …den Blog für eine dialogorientierte Kundenkommunikation nutzen;

• …Ihre Blog-Besucher immer wieder zur Interaktion aufrufen;

• …Meinungen zulassen, modiereren aber nicht zensieren;

• …auf Kommentare im Blog und außerhalb eingehen;

• …den Blog strategisch und inhaltlich definieren, und nicht als Technologieprojekt;

• …genügend Ressourcen für den Betrieb zur Verfügung stellen;

• …nicht ihr Unternehmen, sondern ihre Zielgruppe im Fokus haben.

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Viel Spass beim Bloggen !!

(und nehmen Sie mich in Ihre Blogroll auf )

http://blog.reflections.at

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REFLECTIONS, Franz Kuehmayer Research & Consulting,

www.reflections.at, Tel +43 664 1808691, [email protected]

© Franz Kuehmayer, 2008