Mag. Gernot Blieberger MAS DIE MASSENMEDIEN IN UNSERER GESELLSCHAFT Geschichte, Bedeutung und...

Mag. Gernot Blieberger MAS

DIE MASSENMEDIEN IN UNSERER GESELLSCHAFT

Geschichte, Bedeutung und Funktion der Massen-medien


WAS SIND MASSENMEDIEN?

Massenkommunikation richtet sich indirekt (über ein technisches Medium), einseitig

(vom Sender zum Empfänger) und öffentlich (im Prinzip für jeden zugänglich) an ein

sozial „verstreutes“ Publikum.


Einteilung der Medien

B ou levard ze itu n g en Q u a litä tsb lä tte r

Ü b erreg ion a le Z e itu n g en L oka lze itu n g en

Z e itu n g en Z e its ch riften

P rin tm ed ien

R ad io F ern seh en In te rn e t

E lek tron isch e M ed ien

M as sen m ed ien


Kommunikation

Mündliche Überlieferung Erfindung der Schrift (vor ca. 4500 Jahren in

Mesopotamien) Nachrichtenwesen (z.B. „cursus publicus“ im

Römischen Reich) Mittelalter: Kirche, Reichstage, Märkte Um 1450: Erfindung des Buchdrucks (Guten-

berg)


Die Entstehung der Massenmedien

Flugblatt, Flugschrift, Messrelationen Serienzeitungen und Monatszeitungen 17.Jh.: Wochenzeitungen ( Periodizität) 18.Jh.: Zeitschriften


Die Entwicklung der Zeitung

Beginn des 17. Jhs.: erste Wochenblätter

– Periodizität, Aktualität, Unversalität und Publizität

Seit 1650 täglich er-scheinende Zeitungen

Seit 1720: „Intelligenz-blätter“ (Hg.: Staat)

Seit 1845: Zeitungen auf privat-kommerzieller Basis

Ausweitung der Themen-bereiche auf Internationales


Rundfunk und Fernsehen 1

Seit 1893 ein Drahtfunksystem in Budapest auf Telefonbasis (Musik und Nachrichten für 6500 Teilnehmer)

12.12.1901: Übertragung des Buchstaben „S“ im Morsecode über 3400 km von Groß-britannien nach Kanada

Weihnachtsabend 1906: erste Funksendungen von Sprache und Musik (USA)



1906: Erfindung der Verstärkerröhre 2.11.1920: erster kommerzieller Rundfunk-

sender in den USA (Pittsburgh) 1904: erste Phototelegraphie (45 Minuten

Übertragungsdauer für ein Bild) 1926: J-L- Baird demonstriert in England

Television mit elektromechanischer Technik



1933: in den USA bereits ein 24-Stunden-Programm auf 15 Sendern

1935: erstes reguläres Fernsehprogramm startet in Deutschland

1923: erstes Patent auf eine elektronische Kamera 1936: erster großer Einsatz der Kameras bei der

Übertragung der Olympischen Spiele 1964: Start des Satelliten SYNCOM II Zukunft: High Definition TV (verdoppelte Zeilenzahl pro

Bild; 16:9)


Das Internet

In den 1970er-Jahren vom US-Verteidigungs-ministerium entwickelt

Seit den 1980er-Jahren von vielen Universi-täten als elektronische Bibliothek benutzt

1991: WWW Rasanter Anstieg der Nutzer und Internetseiten Medium der Zukunft?


Dauer, um zum Massenmedium zu werden

38

1316

4

0

5

10

15

20

25

30

35

40

Radio TV PC Internet

Jahre


Funktionen der Massenmedien

Soziale Funktion Politische Funktion Ökonomische Funktion Information


Soziale Funktion der Massenmedien

Sozialisationsfunktion– Vermittlung von Leitbildern, Werten und Normen

des Denkens und Handelns– Vermittlung von Denkformen und Handlungsweisen

für das Funktionieren moderner Gesellschaften

Soziale Orientierung Gratifikations- und Eskapismusfunktion Integrationsfunktion


Politische Funktionen der Massenmedien

Herstellen von Öffentlichkeit Artikulationsfunktion Korrelationsleistung Politische Sozialisationsfunktion Politische Bildungsfunktion Kritik- und Kontrollfunktion


Ökonomische Funktionen der Massenmedien

Zirkulationsfunktion– Massenmedien als Werbeträger– Ideologische Festigung der kapitalistischen

Produktions- und Machtverhältnisse

Personalisierung gesellschaftlicher Tat-bestände

Regenerative Funktion


Informationsfunktion der Massenmedien

Primärerfahrung und Sekundärerfahrung Vollständigkeit Objektivität Verständlichkeit


Wie arbeiten Massenmedien?


Die Lasswell - Formel

KK MM

AA

RR

Wer sagt was womit zu wem? K = Kommunikator

M = Medium

A = Aussage

R = Rezipient


Der Weg der Nachricht

Ereignis Journalisten,

Agenturen

RedaktionRedaktionssitzung

ChefredakteurRezipient


Nachrichtenagenturen (Beispiel: apa)

Rund 10.000 Meldungen täglich

Rund 800 Meldungen werden weitergeleitet

Rund 200 Meldungen werden in den Redaktionen bearbeitet


Die Macht der Bilder

Fotos illustrieren Fotos werten Fotos als „eye-catcher“ Bildsequenzen

BILDER GELTEN ALS WAHR!


Die Macht der Bilder: Manipulation

Bildausschnitt Perspektive Licht Motivwahl Kontern Montagen Bildbearbeitung Bildunterschriften


Der Teletest

Seit Anfang 1991 (Fessel – GfK) Seit 1.3.2001: 1500 Haushalte mit 3220

Erwachsenen (ab 12 Jahre) und 400 Kindern (3-11 Jahre)

Auswahl mit Hilfe von Repräsentativumfragen; regelmäßiger Wechsel


Was liefert der Teletest?

Minutengenaue, personenbezogene Nutzungsdaten

Erfassung von Zweit- und Drittgeräten und bis zu acht Gästen

Nutzung des Videorekorders Messung zusätzlicher Bildschirmaktivität Weiterleitung aller Daten


Was bringt der Teletest?

Informationen für Sendungsmacher und Werbewirtschaft

Verknüpfung mit Standarddemographie sowie Konsum- und Lifestyle-Merkmalen


Marktanteilsentwicklung/Erwachsene

0102030405060708090

1982 1987 1990 1991 1998 2000

ORF

Ausland


TV-Nutzungszeit in MinutenErwachsene

0

20

40

60

80

100

120

140

160

1982 1987 1990 1993 1997 2000

ORF

Ausland

TV gesamt


TV-Nutzungszeit in MinutenKinder

0102030405060708090

1982 1987 1990 1993 1997 2000

ORF

Ausland

TV gesamt


RadionutzungMarktanteile in Prozent

0

10

20

30

40

50

60

70

80

10+ 14-49

ORF gesamt

Ö3

ORF Regionalradio

Privatsender Inland

Ö1

FM4


EDV-Besitz und Internetzugang (%)Österreicher ab 14 Jahre

0

10

20

30

40

50

60

1996 2. Qu. 01

PC vorhanden

CD-ROM

Soundkarte

Internet-Zugang


Die Nachricht als Ware

Je größer die Auflage und Reichweite

desto mehr Werbung = hohe Anzeigenerlöse

desto mehr Investitions-möglichkeiten, damit bessere Produktgestal-tung MARKTWIRTSCHAFTLICHER

„TEUFELSKREIS“


Freie Medien – freie Gesellschaft

Zensur– Vorzensur– Zensur von außen– Zensur von innen

Pressefreiheit und Meinungsfreiheit Auskunftspflicht Einschränkungen


Medienlandschaft in Österreich


Geschichte des Rundfunks 1

1.10.1924: Offizielle Eröffnung des Rundfunkbetriebs

30.10.1924: 30.000 Rundfunkteilnehmer 7.10.1928: Beginn der ständigen

Sportreportagen 11.3.1938: Ende der RAVAG 30.4.1945: Täglich 5 Sendestunden 15.5.1948: 1.000.000 Hörer



1.1.1957: Beginn des regelmäßigen Fernsehbetriebs (6 Tage pro Woche)

31.12.1959: 100.000 Fernsehteilnehmer 1.10.1967: Ö1 / ÖR / Ö3 1.1.1969: Eröffnung des ORF-Farbversuchs-

programms (FS1) mit dem Neujahrskonzert 6.4.1975: erstes regional gestaltetes Ö-Bild am

Sonntag



21.1.1980: Teletext-Versuchssendungen beginnen

1.12.1984: Sendebeginn von 3SAT 1.4.1998: Beginn der bundesweiten Radio-

konkurrenz Sept. 1998: Eröffnung des Landesstudios in

St.Pölten


Geschichte der Zeitungen 1

1703: „Wiennerisches Diarium“ gegründet; heute „Wiener Zeitung) älteste Zeitung Österreichs

Zwischen 1790 und 1848 strenge Zensur Stillstand in der Entwicklung

1848: „Die Presse“ wird gegründet Nach 1859 gewinnen die liberalen Zeitungen

an Ansehen



Ende des 19. Jhs.: Parteizeitungen, Lokalzeitungen; zunehmende Kommerziali-sierung

1900: Gründung der „Kronen Zeitung“ 1933: Pressefreiheit beseitigt 1938: Gleichschaltung 1945: Wiedergründungen; Unterschiede in den

Besatzungszonen



1954: „Neuer Kurier“ (Chefredakteur: Hans Dichand)

10.4.1959: Wiedergründung der „Kronen Zeitung“ (Dichand/Falk)

70er-Jahre: Sterben der Parteizeitungen; Bundesländer-Offensive der Wiener Boulevardblätter; Presseförderung



1985: „Die ganze Woche“ 1987: WAZ – Einstieg; Medianprint 5.4.1992: „täglich alles“ 19.10.1988: „Der Standard“ 1969: trend 1970: profil 1992: News 1998: Format

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