MAGAZIN I Freiluftkunstim SchlossparkKaarz - klaus-ender.de · alt und wurde mein Aktmodell....

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Hannover. Die ostfriesische Teekul- tur soll den begehrten Unesco- Titel „Immaterielles Kulturerbe“ erhalten. Niedersachsen schlägt die Tradition für die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis vor. Das Teekultur etablierte sich in Ostfriesland in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Es gibt feste Zeiten, die „Teetieden“, um 11, 15 und nach 20 Uhr. Typisch sind auch die Zubereitung mit „Klunt- je“ (Kandis) und einer Wolke aus Sahne sowie das Porzellan. MUSIKKRITIK Emden. Regisseur Fatih Akin hat den Integrationspreis beim 27. In- ternationalen Filmfest Emden-Nor- derney gewonnen. In seinen Fil- men habe der 42-Jährige wieder- holt Protagonisten in den Mittel- punkt gestellt, die zwischen Orient und Okzident zerrissen sind, und auf mitreißende Weise gezeigt, wie schmerzhaft die sogenannte In- tegration sein kann, heißt es in der Begründung der Jury. Ostfriesische Teekultur soll Unesco-Kulturerbe werden HEUTE IM MAGAZIN MAGAZIN I Sonnabend/Sonntag, 7./8. Mai 2016 Kultur, Freizeit, TV-Programm Norderney: Fatih Akin erhält Integrationspreis Keine Panik auf dem Rockliner: Captain Chaos Udo Lindenberg schipperte mit seinen Fans megamäßig über die Weltmeere. Unser Report über Eierlikörexzesse und wilde Partynächte auf hoher See. Seite VIII Von Stefanie Büssing Bergen. Die Zeiten, in denen nack- te Frauen in Zeitschriften oder Ma- gazinen einen Sturm der Entrüs- tung auslösten, sind längst vorbei – doch Klaus Ender erinnert sich noch gut daran. Rosi hieß das hüb- sche Mädel, das sein erstveröffent- lichtes Aktfoto zierte, dabei fast schüchtern zu Boden blickte. 1965 erschien es in der Kulturzeitschrift „Das Magazin“, im gleichen Jahr auch in der OSTSEE-ZEITUNG. „Das war damals die Sensa- tion“, erinnert sich Ender. Doch das Bild sorgte bereits nach Er- scheinen im Magazin für Wirbel. „Der Vater des Mädchens hatte ein Textilgeschäft. Die Leute ka- men mit der Zeitschrift in seinen Laden und fragten, ob das seine Tochter sei. Er kam damals zu mir, hat geweint und hätte am liebsten die ganze Auflage aufgekauft“, er- innert sich Ender. Dabei hatte der gebürtige Berli- ner zuerst ein völlig anderes Be- rufsziel im Auge. 1957 hatte der da- mals 18-Jährige die DDR aus politi- schen Gründen verlassen und nach mehreren Stationen in Fried- richshafen am Bodensee seine Bä- ckerlehre abgeschlossen. Von sei- nem ersten Gesellenlohn kaufte er sich seinen ersten Fotoapparat. „Damals habe ich nicht gewusst, dass das mein Leben verändern würde“, sagt der 77-Jährige heute. Weil ihn das Heimweh nicht los- ließ, kehrte er in den Osten zurück, und arbeitete ab 1962 als Bäcker- geselle in Thiessow, Göhren, Dranske und Sassnitz auf der Insel Rügen. „Ich hatte 1,80 Mark Stun- denlohn und habe in einer ver- wahrlosten Hütte gewohnt, dabei wollte ich eigentlich nur frei sein“, sagt er. Dabei kam ihm die Fotogra- fie zu Hilfe. „Zuerst habe ich Bikini-Mäd- chen fotografiert“, erinnert er sich. Dabei haben mich einige Touris- ten beobachtet und mir gesagt, ich sei talentiert und solle es mit nack- ten Mädchen versuchen.“ So fand er am Strand von Göhren 1963 schließlich sein erstes Aktmodell, zu dem sich rasch viele weitere ge- sellten. „Ich hatte relativ schnell Er- folg mit den Bildern und habe sie an verschiedene Verlage ver- kauft“, sagt er nicht ohne Stolz. Da- zu gehören „Das Magazin“, die OSTSEE-ZEITUNG, das Satirema- gazin „Eulenspiegel“ und später auch der „Playboy“. Ender grün- det 1965 den Fotoclub Sassnitz, wird Volkskorrespondent der OST- SEE-ZEITUNG in Bergen. Bis 1966 arbeitet er noch als Bäcker, fo- tografiert nach seiner Schicht und entwickelt tagsüber seine Filme. „Am 10. Mai 1966 bin ich nach Binz gezogen, habe meine Zulas- sung als Fotograf erhalten und mich selbstständig gemacht“, sagt Ender stolz. Bei der Arbeit lernt der Autodidakt, der 1972 nach Pots- dam zieht, seine spätere Frau Ga- briela kennen. „Sie war 14 Jahre alt und wurde mein Aktmodell. Später haben wir uns verliebt und geheiratet, da war sie 20 und ich 45“, verrät Ender. Für 15 Jahre zieht das Paar nach Österreich, kehrt 1996 nach Rügen zurück. Dazwischen liegen zahlreiche Auszeichnungen, diverse Bücher, und die Ausstellung „Akt & Land- schaft“, die Ender gemeinsam mit dem Fotografen Gerd Rattei in Potsdam initiierte, laut Ender die erste Aktausstellung der DDR. Zum 50. Jubiläum wird diese in überarbeiteter Form im Haus der Geschichte in Wittenberg zu se- hen sein, zudem erscheint der drit- te Band der Enderschen „Frei Kör- per Kolumnen“. Wenn er Bilanz zieht, kann Klaus Ender auf ein umfangrei- ches Lebenswerk zurückschauen: Mehr als 150 Bücher hat er illus- triert – 15 davon selbst geschrie- ben – und mehr als 2000 Gedichte und Aphorismen verfasst. Seine Texte und Fotos zieren auch Post- karten, Kalender, Lesezeichen und Bieruntersetzer. Getreu seinem Motto: „Wer nackt Würde zeigt, gibt sich keine Blöße“ hat Ender in seinem Leben bereits mehr als 1000 Frauen abge- lichtet. Heute fühlt er sich frei. „Ich habe mein Hobby zum Beruf ge- macht“, sagt er dankbar. Doch viel wichtiger ist für ihn etwas anderes: Trotz einiger Schicksalsschläge ist seine „Gabi“ bis heute an seiner Seite. „Sie ist meine Frau, mein Modell, meine Muse, meine Ge- liebte und seit 38 Jahren einfach al- les für mich.“ Ekkehard Ochs über den Auftakt des diesjährigen Putbus Festivals Ob Jamie-Lee Kriewitz aus Hannover mit ihrem Song „Ghost“ beim Eurovision Song Contest in Stockholm triumphieren kann? Fragen und Antworten zum Popspektakel auf Seite V. Putbus. Auf Rügen ist wieder Fest- spielzeit. Bis zum 21. Mai präsen- tiert der Förderverein des Theaters Putbus e.V. gemeinsam mit dem Theater Vorpommern den Jahr- gang 2016 der Putbus-Festspiele, ein wieder abwechslungsreiches und ansprechendes Veranstal- tungsangebot zwischen Klavier- abend und Oper, Philharmoni- schem Konzert und Musik im Park, Musik-Märchen für Kinder, Ju- gendblasorchester und multime- dial gebotener „absurder“ Kam- mermusik auf insgesamt mehr als 40 (!) Flöten. Vorgestern war Eröff- nung im Theater und somit auf je- nen Brettern, die auch für angehen- de Berufstänzer (angeblich) die Welt bedeuten. Zum dritten Mal zu Gast und dem diesjährigen Festi- valmotto „Klassische Musik und junge Künstler“ direkt entspre- chend: die Staatliche Ballettschule Berlin mit Schülern und Schülerin- nen des 3. bis 9. (und letzten) Aus- bildungsjahres. Auf diese Weise ge- riet der vom Künstlerischen Leiter Gregor Seyffert gestaltete Abend zu einer breit gefächerten Leis- tungsschau, die verschiedene Pha- sen tanztechnischer wie künstleri- scher Entwicklungen sichtbar machte. Und dies sehr eindrucks- voll mit rund 40 Mitwirkenden in 15 Choreographien. Neben So- lo-Nummern gab es da attraktive, schon mal bis zu 20 Tänzer und Tän- zerinnen vereinigende Gruppen- darbietungen, die sich als sehr wir- kungsvolle Beweise für die Beherr- schung des klassischen Balletts wie des modernen Ausdruckstan- zes werwiesen. In beiderlei Hinsicht wurde es ein sehr überzeugender Abend: se- henswert in der technisch wie athle- tisch starken Präsentation unter- schiedlichen tänzerischen Entwick- lungsstandes. Besonders die Ver- treter der oberen Ausbildungsjah- re zeigten beeindruckende, weil schon recht professionell wirkende Leistungen. Sehenswert waren die Darbie- tungen aber vor allem hinsichtlich musikalisch intendierter Kompe- tenz und körpersprachlicher Aus- druckskraft, für die es im klassi- schen „Ritual“ wie im ungebunden scheinenden, äußerst expressiv rea- lisierten zeitgenössischen Tanz schönste Beispiele gab. PANORAMA Enders Akte Auf Rügen machte Klaus Ender vor 50 Jahren erste Fotos als Amateur. Als erfolgreicher Fotograf ist er auf die Insel zurückgekehrt. MEDIEN Ruzica Zajec ist unter den sie- ben Künstlern, die von Mai bis November im Park von Schloss Kaarz ausstellen. Kultur II IN KÜRZE Aufreger: Das erste Aktfoto von Klaus Ender erschien 1965 in „Das Magazin“ und in der OZ. Das Bild „Die Woge“ entstand 1969 an der Kreideküste Rügens und gehört zu den bekanntesten Motiven von Klaus Ender. Fotos (3): Klaus Ender Junge Tänzer ganz groß: Putbus-Festival mit beeindruckender Ballett-Gala eröffnet Aktfotograf als Aktmodell: 1964 ließ Ender selbst die Hüllen fallen und arbeitete mit Selbstauslöser. Freiluftkunst im Schlosspark Kaarz Auch heute fotografiert Klaus Ender seine „Gabi“ noch gern. Mit 14 Jahren war sie sein Aktmodell, später verliebten sie sich und heirateten. Foto: Stefanie Büssing D ) D ) Wer nackt Würde zeigt, gibt sich keine Blöße.“ Fotograf Klaus Ender

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Hannover. Die ostfriesische Teekul-tur soll den begehrten Unesco-Titel „Immaterielles Kulturerbe“erhalten. Niedersachsen schlägtdie Tradition für die Aufnahme indas bundesweite Verzeichnis vor.Das Teekultur etablierte sich inOstfriesland in der zweiten Hälftedes 17. Jahrhunderts. Es gibt festeZeiten, die „Teetieden“, um 11,15 und nach 20 Uhr. Typisch sindauch die Zubereitung mit „Klunt-je“ (Kandis) und einer Wolke ausSahne sowie das Porzellan.

MUSIKKRITIK

Emden. Regisseur Fatih Akin hatden Integrationspreis beim 27. In-ternationalen Filmfest Emden-Nor-derney gewonnen. In seinen Fil-men habe der 42-Jährige wieder-holt Protagonisten in den Mittel-punkt gestellt, die zwischen Orientund Okzident zerrissen sind, undauf mitreißende Weise gezeigt,wie schmerzhaft die sogenannte In-tegration sein kann, heißt es in derBegründung der Jury.

Ostfriesische Teekultur sollUnesco-Kulturerbe werden

HEUTEIM MAGAZIN

MAGAZIN ISonnabend/Sonntag,

7./8. Mai 2016Kultur, Freizeit, TV-Programm

Norderney: Fatih Akinerhält Integrationspreis

Keine Panik auf demRockliner: Captain Chaos

Udo Lindenberg schippertemit seinen Fans megamäßigüber die Weltmeere. Unser

Report über Eierlikörexzesseund wilde Partynächte auf

hoher See. Seite VIII

Von Stefanie Büssing

Bergen. Die Zeiten, in denen nack-te Frauen in Zeitschriften oder Ma-gazinen einen Sturm der Entrüs-tung auslösten, sind längst vorbei –doch Klaus Ender erinnert sichnoch gut daran. Rosi hieß das hüb-sche Mädel, das sein erstveröffent-lichtes Aktfoto zierte, dabei fastschüchtern zu Boden blickte. 1965erschien es in der Kulturzeitschrift„Das Magazin“, im gleichen Jahrauch in der OSTSEE-ZEITUNG.

„Das war damals die Sensa-tion“, erinnert sich Ender. Dochdas Bild sorgte bereits nach Er-scheinen im Magazin für Wirbel.„Der Vater des Mädchens hatteein Textilgeschäft. Die Leute ka-men mit der Zeitschrift in seinenLaden und fragten, ob das seineTochter sei. Er kam damals zu mir,hat geweint und hätte am liebstendie ganze Auflage aufgekauft“, er-innert sich Ender.

Dabei hatte der gebürtige Berli-ner zuerst ein völlig anderes Be-rufsziel im Auge. 1957 hatteder da-mals18-Jährige die DDR aus politi-schen Gründen verlassen undnach mehreren Stationen in Fried-richshafen am Bodensee seine Bä-ckerlehre abgeschlossen. Von sei-nem ersten Gesellenlohn kaufte ersich seinen ersten Fotoapparat.„Damals habe ich nicht gewusst,dass das mein Leben verändernwürde“, sagt der 77-Jährige heute.

Weil ihn das Heimweh nicht los-ließ, kehrte er in den Osten zurück,und arbeitete ab 1962 als Bäcker-geselle in Thiessow, Göhren,Dranske und Sassnitz auf der InselRügen. „Ich hatte 1,80 Mark Stun-denlohn und habe in einer ver-wahrlosten Hütte gewohnt, dabeiwollte ich eigentlich nur frei sein“,sagter.Dabei kam ihm dieFotogra-fie zu Hilfe.

„Zuerst habe ich Bikini-Mäd-chen fotografiert“, erinnert er sich.Dabei haben mich einige Touris-ten beobachtet und mir gesagt, ichsei talentiert und solle es mit nack-ten Mädchen versuchen.“ So fander am Strand von Göhren 1963schließlich sein erstes Aktmodell,zu dem sich rasch viele weitere ge-sellten.„Ichhatte relativ schnell Er-folg mit den Bildern und habe siean verschiedene Verlage ver-kauft“, sagt er nicht ohne Stolz. Da-zu gehören „Das Magazin“, dieOSTSEE-ZEITUNG, das Satirema-gazin „Eulenspiegel“ und späterauch der „Playboy“. Ender grün-det 1965 den Fotoclub Sassnitz,wirdVolkskorrespondent der OST-SEE-ZEITUNG in Bergen. Bis

1966 arbeitet ernoch als Bäcker, fo-tografiert nach seiner Schicht undentwickelt tagsüber seine Filme.„Am 10. Mai 1966 bin ich nachBinz gezogen, habe meine Zulas-sung als Fotograf erhalten undmich selbstständig gemacht“, sagtEnder stolz. Bei der Arbeit lerntderAutodidakt, der1972nach Pots-dam zieht, seine spätere Frau Ga-briela kennen. „Sie war 14 Jahrealt und wurde mein Aktmodell.Später haben wir uns verliebt undgeheiratet, da war sie 20 und ich

45“, verrät Ender. Für 15 Jahrezieht das Paar nach Österreich,kehrt 1996 nach Rügen zurück.

Dazwischen liegen zahlreicheAuszeichnungen, diverse Bücher,und die Ausstellung „Akt & Land-schaft“, die Ender gemeinsam mitdem Fotografen Gerd Rattei inPotsdam initiierte, laut Ender dieerste Aktausstellung der DDR.Zum 50. Jubiläum wird diese inüberarbeiteter Form im Haus derGeschichte in Wittenberg zu se-hen sein, zudem erscheint der drit-te Band der Enderschen „Frei Kör-per Kolumnen“.

Wenn er Bilanz zieht, kannKlaus Ender auf ein umfangrei-ches Lebenswerk zurückschauen:Mehr als 150 Bücher hat er illus-

triert – 15 davon selbst geschrie-ben – und mehr als 2000 Gedichteund Aphorismen verfasst. SeineTexte und Fotos zieren auch Post-karten, Kalender, Lesezeichenund Bieruntersetzer.

Getreu seinem Motto: „Wernackt Würde zeigt, gibt sich keineBlöße“ hat Ender in seinem Lebenbereits mehr als 1000 Frauen abge-lichtet. Heute fühlt er sich frei. „Ichhabe mein Hobby zum Beruf ge-macht“, sagt er dankbar. Doch vielwichtiger ist für ihn etwas anderes:Trotz einiger Schicksalsschläge istseine „Gabi“ bis heute an seinerSeite. „Sie ist meine Frau, meinModell, meine Muse, meine Ge-liebte und seit 38 Jahren einfach al-les für mich.“

Ekkehard Ochsüber den Auftaktdes diesjährigenPutbus Festivals

Ob Jamie-Lee Kriewitz ausHannover mit ihrem Song

„Ghost“ beim Eurovision SongContest in Stockholmtriumphieren kann?

Fragen und Antworten zumPopspektakel auf Seite V.

Putbus. Auf Rügen ist wieder Fest-spielzeit. Bis zum 21. Mai präsen-tiert der Förderverein des TheatersPutbus e.V. gemeinsam mit demTheater Vorpommern den Jahr-gang 2016 der Putbus-Festspiele,ein wieder abwechslungsreichesund ansprechendes Veranstal-tungsangebot zwischen Klavier-abend und Oper, Philharmoni-schem Konzert und Musik im Park,Musik-Märchen für Kinder, Ju-

gendblasorchester und multime-dial gebotener „absurder“ Kam-mermusik auf insgesamt mehr als

40 (!) Flöten. Vorgestern war Eröff-nung im Theater und somit auf je-nen Brettern, die auch für angehen-de Berufstänzer (angeblich) dieWelt bedeuten. Zum dritten Mal zuGast und dem diesjährigen Festi-valmotto „Klassische Musik undjunge Künstler“ direkt entspre-chend: die Staatliche BallettschuleBerlin mit Schülern und Schülerin-nen des 3. bis 9. (und letzten) Aus-bildungsjahres.Auf dieseWeise ge-

riet der vom Künstlerischen LeiterGregor Seyffert gestaltete Abendzu einer breit gefächerten Leis-tungsschau, die verschiedene Pha-sen tanztechnischer wie künstleri-scher Entwicklungen sichtbarmachte. Und dies sehr eindrucks-voll mit rund 40 Mitwirkenden in15 Choreographien. Neben So-lo-Nummern gab es da attraktive,schonmal biszu 20 Tänzerund Tän-zerinnen vereinigende Gruppen-

darbietungen, die sich als sehr wir-kungsvolle Beweise für die Beherr-schung des klassischen Ballettswie des modernen Ausdruckstan-zes werwiesen.

In beiderlei Hinsicht wurde esein sehr überzeugender Abend: se-henswert inder technisch wieathle-tisch starken Präsentation unter-schiedlichen tänzerischen Entwick-lungsstandes. Besonders die Ver-treter der oberen Ausbildungsjah-

re zeigten beeindruckende, weilschon recht professionell wirkendeLeistungen.

Sehenswert waren die Darbie-tungen aber vor allem hinsichtlichmusikalisch intendierter Kompe-tenz und körpersprachlicher Aus-druckskraft, für die es im klassi-schen „Ritual“ wie im ungebundenscheinenden,äußerst expressiv rea-lisierten zeitgenössischen Tanzschönste Beispiele gab.

PANORAMA

Enders AkteAuf Rügen machte

Klaus Ender vor50 Jahren erste Fotos

als Amateur.Als erfolgreicher

Fotograf ist er auf dieInsel zurückgekehrt.MEDIEN

Ruzica Zajec ist unter den sie-ben Künstlern, die von Mai bisNovember im Park von SchlossKaarz ausstellen. Kultur II

IN KÜRZE

Aufreger: Das erste Aktfoto von Klaus Endererschien 1965 in „Das Magazin“ und in der OZ.

Das Bild „Die Woge“ entstand 1969 an der Kreideküste Rügens und gehört zu den bekanntesten Motiven von Klaus Ender. Fotos (3): Klaus Ender

Junge Tänzer ganz groß: Putbus-Festival mit beeindruckender Ballett-Gala eröffnet

Aktfotograf als Aktmodell: 1964 ließ Ender selbstdie Hüllen fallen und arbeitete mit Selbstauslöser.

Freiluftkunst imSchlosspark Kaarz

Auch heute fotografiert Klaus Ender seine „Gabi“ noch gern. Mit 14 Jahren warsie sein Aktmodell, später verliebten sie sich und heirateten. Foto: Stefanie Büssing

D)D) Wer nackt Würde zeigt,gibt sich keine Blöße.“

Fotograf Klaus Ender