Mahabharata Buch12

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Das große Mahabharata 12. Buch - Shanti Parva „Das Buch des Friedens“ deutsche Komplettübersetzung von Undine & Jens aus den englischen Versionen von Kisari Mohan Ganguli (1883-1896) und Manmatha Nath Dutt (1895-1905) unter Zuhilfenahme der deutschen Übersetzung von Paul Deussen (1906) Erstausgabe: April 2013 / Überarbeitung: November 2013 www.pushpak.de

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  • F Das groe MahabharataG12. Buch - Shanti Parva

    Das Buch des Friedens

    deutsche Komplettbersetzung von Undine & Jensaus den englischen Versionen von Kisari Mohan Ganguli (1883-1896)

    und Manmatha Nath Dutt (1895-1905) unter Zuhilfenahme derdeutschen bersetzung von Paul Deussen (1906)

    Erstausgabe: April 2013 / berarbeitung: November 2013F www.pushpak.de G

  • Inhaltsverzeichnis12. Buch - Shanti Parva - Das Buch des Friedens ...........................................................................8

    Rajadharmanusasana Parva - Die Gesetze der Knige .............................................................8Kapitel 1 - Die Fragen von Yudhishthira an Narada ............................................................................................ 8Kapitel 2 - Die Geschichte von Karna .................................................................................................................. 10Kapitel 3 - Karna empfngt die Brahma Waffe und wird verflucht .................................................................. 11Kapitel 4 - Karna beschtzt Duryodhana bei der Entfhrung einer Jungfrau .................................................. 12Kapitel 5 - Karnas Kampf mit Knig Jarasandha ................................................................................................ 13Kapitel 6 - Yudhishthira verflucht alle Frauen, kein Geheimnis mehr zu bewahren ....................................... 14Kapitel 7 - Die Klage von Yudhishthira und sein Wunsch zur Entsagung ....................................................... 14Kapitel 8 - Arjuna ber Armut und Reichtum .................................................................................................... 16Kapitel 9 - Yudhishthira ber Weltentsagung .................................................................................................... 18Kapitel 10 - Bhima ber die Pflichten im Leben ................................................................................................. 19Kapitel 11 - Arjuna ber den Verdienst des Hauslebens .................................................................................... 21Kapitel 12 - Nakula ber das Opfern in der Welt ............................................................................................... 22Kapitel 13 - Sahadeva ber die Ichlosigkeit ........................................................................................................ 24Kapitel 14 - Die Rede der Draupadi .................................................................................................................... 24Kapitel 15 - Arjuna ber die Bedeutung der Herrschaft..................................................................................... 26Kapitel 16 - Bhima ber Gesundheit ................................................................................................................... 28Kapitel 17 - Yudhishthiras Antwort .................................................................................................................... 30Kapitel 18 - Arjuna ber die Tugenden des Hauslebens .................................................................................... 31Kapitel 19 - Yudhishthira ber das schwer Erklrbare....................................................................................... 33Kapitel 20 - Devasthana ber das Opfern ........................................................................................................... 34Kapitel 21 - Devasthana ber den Weg der Knige ............................................................................................ 35Kapitel 22 - Arjuna ber die Berufung der Kshatriyas ....................................................................................... 35Kapitel 23 - Vyasa erzhlt die Geschichte von Knig Sudyumna ...................................................................... 36Kapitel 24 - Vyasa ber die Aufgaben der Knige ............................................................................................. 38Kapitel 25 - Vyasa ber Zeit, Glck und Leid ..................................................................................................... 40Kapitel 26 - Yudhishthira ber die Probleme mit dem Reichtum ...................................................................... 41Kapitel 27 - Yudhishthiras Verzweiflung und Vyasas Antwort ........................................................................ 43Kapitel 28 - Vyasa ber die Weisheit ................................................................................................................... 44Kapitel 29 - Krishna ber Ruhm und Tod ........................................................................................................... 47Kapitel 30 - Die Geschichte von Narada und Parvata ........................................................................................ 53Kapitel 31 - Narada erzhlt die Geschichte von Suvarnashthivin ..................................................................... 55Kapitel 32 - Vyasa ber das heilsame Handeln .................................................................................................. 57Kapitel 33 - Yudhishthiras Klage ......................................................................................................................... 58Kapitel 34 - Vyasa ber die Snde des Ttens .................................................................................................... 58Kapitel 35 - Vyasa ber sndige und nichtsndige Handlungen ...................................................................... 60Kapitel 36 - Vyasa ber die Reinigung von Snden ........................................................................................... 61Kapitel 37 - Vyasa ber das Geben und Nehmen ............................................................................................... 63Kapitel 38 - Die Rckkehr nach Hastinapura...................................................................................................... 66Kapitel 39 - Die Ankunft in Hastinapura ............................................................................................................ 68Kapitel 40 - Die Geschichte von Charvaka .......................................................................................................... 69Kapitel 41 - Yudhishthira wird zum Herrscher geweiht .................................................................................... 70Kapitel 42 - Yudhishthira bestimmt die Staatsmter .......................................................................................... 71Kapitel 43 - Yudhishthira begleicht die Schulden ............................................................................................... 72Kapitel 44 - Yudhishthiras Hymne an Krishna ................................................................................................... 72Kapitel 45 - Die Pandavas gehen zur Nachtruhe in ihre neuen Palste ............................................................ 73Kapitel 46 - Yudhishthira begibt sich zu Krishna ............................................................................................... 74Kapitel 47 - Krishna meditiert ber Bhishma ...................................................................................................... 75Kapitel 48 - Bhishmas Hymne an Krishna .......................................................................................................... 76Kapitel 49 - Die Ankunft auf Kurukshetra .......................................................................................................... 81Kapitel 50 - Die Geschichte von Rama, dem Sohn von Jamadagni .................................................................... 82Kapitel 51 - Die Ankunft bei Bhishma ................................................................................................................. 85Kapitel 52 - Bhishma erhlt den Segen der Leidlosigkeit ................................................................................... 87Kapitel 53 - Der nchste Tag beginnt................................................................................................................... 89Kapitel 54 - Der Ruhm von Bhishma ................................................................................................................... 90Kapitel 55 - Yudhishthira wird zum Fragen aufgefordert.................................................................................. 91Kapitel 56 - Bhishma ber die Kraft der Knige ................................................................................................. 93Kapitel 57 - Bhishma ber die Tugend der Knige............................................................................................. 96Kapitel 58 - Bhishma ber die Aufgabe des Beschtzens ................................................................................... 97Kapitel 59 - Wie die Herrschaft und das Wissen in die Welt kamen ................................................................. 99Kapitel 60 - ber die vier Kasten und ihre Aufgaben ...................................................................................... 105

  • Kapitel 61 - ber die vier Lebensweisen ........................................................................................................... 107Kapitel 62 - ber die individuellen Aufgaben .................................................................................................. 108Kapitel 63 - ber die Lebensweisen und Aufgaben ......................................................................................... 109Kapitel 64 - ber die Wichtigkeit der Kshatriya Aufgaben ............................................................................. 110Kapitel 65 - Fortsetzung der Geschichte von Mandhatri .................................................................................. 112Kapitel 66 - ber die Verdienste der Kshatriya Aufgaben ............................................................................... 114Kapitel 67 - ber die Aufgaben eines Knigreiches ......................................................................................... 115Kapitel 68 - Die Geschichte von Knig Vasumanas .......................................................................................... 117Kapitel 69 - ber die besonderen Aufgaben der Knige .................................................................................. 120Kapitel 70 - ber die verschiedenen Tugenden der Knige............................................................................. 123Kapitel 71 - ber den gerechten Schutz des Volkes ......................................................................................... 124Kapitel 72 - ber die Rolle der Brahmanen im Knigreich .............................................................................. 126Kapitel 73 - ber die Bedeutung der Brahmanen ............................................................................................. 127Kapitel 74 - ber die Strke der Kshatriyas und Brahmanen .......................................................................... 129Kapitel 75 - ber den himmlischen Verdienst des Knigs ............................................................................... 130Kapitel 76 - ber gute und schlechte Brahmanen............................................................................................. 131Kapitel 77 - ber den Verdienst des Knigs ..................................................................................................... 132Kapitel 78 - ber die Ausnahmen in Notzeiten ................................................................................................ 134Kapitel 79 - ber den Charakter des Priesters .................................................................................................. 136Kapitel 80 - ber die Arten der Freunde ........................................................................................................... 137Kapitel 81 - Die Geschichte von Krishna und der Uneinigkeit im Knigreich................................................ 139Kapitel 82 - Die Geschichte von Kalakavrikshiya ............................................................................................. 140Kapitel 83 - ber die Eigenschaften der Staatsbeamten ................................................................................... 143Kapitel 84 - ber die freundliche Rede ............................................................................................................. 146Kapitel 85 - ber die Wahl der Minister ........................................................................................................... 146Kapitel 86 - ber die Hauptstadt des Knigs ................................................................................................... 148Kapitel 87 - ber den Schutz des Knigreiches ................................................................................................ 149Kapitel 88 - ber das Gedeihen eines Knigsreiches ....................................................................................... 151Kapitel 89 - ber die Bewahrung der Herrschaft ............................................................................................. 152Kapitel 90 - Die Rede des Utathya ..................................................................................................................... 153Kapitel 91 - Die Fortsetzung der Rede des Utathya .......................................................................................... 155Kapitel 92 - Die Rede des Vamadeva ................................................................................................................ 157Kapitel 93 - Die Fortsetzung der Rede des Vamadeva ..................................................................................... 158Kapitel 94 - Das Ende der Rede des Vamadeva ................................................................................................ 160Kapitel 95 - ber den fairen Kampf zwischen Kshatriyas ............................................................................... 160Kapitel 96 - ber faire Eroberungen .................................................................................................................. 161Kapitel 97 - ber den Heldentod der Kshatriyas.............................................................................................. 163Kapitel 98 - ber die hohen Verdienste der Helden ......................................................................................... 164Kapitel 99 - Weiter ber das Heldentum ........................................................................................................... 166Kapitel 100 - ber die Mittel zum Erfolg .......................................................................................................... 167Kapitel 101 - ber den Charakter der Krieger .................................................................................................. 169Kapitel 102 - ber die Omen und Mittel zum Erfolg ....................................................................................... 170Kapitel 103 - Wie man starken und schwachen Rivalen begegnet................................................................... 172Kapitel 104 - Die Belehrung des Kalakavrikshiya ber Entsagung ................................................................. 175Kapitel 105 - Die Belehrung des Kalakavrikshiya ber das Handeln .............................................................. 177Kapitel 106 - Das Ende der Belehrung des Kalakavrikshiya ............................................................................ 178Kapitel 107 - ber die Wichtigkeit der Adelsfamilien ...................................................................................... 180Kapitel 108 - ber die Verehrung von Mutter, Vater und Guru...................................................................... 181Kapitel 109 - ber Wahrheit, Lge und Gerechtigkeit ..................................................................................... 183Kapitel 110 - ber die berwindung aller Hindernisse ................................................................................... 184Kapitel 111 - Wie man das Wesen anderer Menschen erkennen kann ............................................................ 185Kapitel 112 - ber die Intelligenz und das Handeln ........................................................................................ 189Kapitel 113 - ber die Nachgiebigkeit vor dem Strkeren ............................................................................... 190Kapitel 114 - ber das Ertragen von Verleumdungen ..................................................................................... 191Kapitel 115 - ber die Minister und Diener ...................................................................................................... 192Kapitel 116 - Die Geschichte des Hundes der vom Rishi verwandelt wurde ................................................. 193Kapitel 117 - Fortsetzung der Geschichte .......................................................................................................... 194Kapitel 118 - ber die guten Qualitten der Knige und Diener .................................................................... 195Kapitel 119 - ber die geeigneten Staatsdiener ................................................................................................ 196Kapitel 120 - Zusammenfassung der Aufgaben der Knige ............................................................................ 197Kapitel 121 - Das ewige Wesen der Herrschaft ................................................................................................. 200Kapitel 122 - ber die Entstehung der Herrschaft ............................................................................................ 203Kapitel 123 - ber die drei Lebensziele von Tugend, Reichtum und Vergngen........................................... 205Kapitel 124 - ber das tugendhafte Verhalten .................................................................................................. 207Kapitel 125 - ber das Spiel der Hoffnungen ................................................................................................... 210

  • Kapitel 126 - Sumitra befragt die Asketen ber die Hoffnung......................................................................... 210Kapitel 127 - Viradyumna befragt die Asketen ber die Hoffnung ................................................................. 211Kapitel 128 - Die Belehrung des Tanu ber die Hoffnungen ........................................................................... 212Kapitel 129 - ber die Tugend ........................................................................................................................... 214

    Apaddharmanusasana Parva - Die Gebote in Notzeiten ...................................................... 214Kapitel 130 - ber die Ausnahmen in Zeiten der Not ...................................................................................... 214Kapitel 131 - Das Gebot des Friedens ................................................................................................................ 217Kapitel 132 - Der Weg der Gerechtigkeit in Notzeiten ..................................................................................... 218Kapitel 133 - ber die Schatzkammer und die Barbaren ................................................................................. 219Kapitel 134 - ber die groe Bedeutung der Kraft ........................................................................................... 220Kapitel 135 - ber die Barbaren ......................................................................................................................... 221Kapitel 136 - ber das Fllen der Schatzkammer ............................................................................................. 222Kapitel 137 - ber das rechte Handeln .............................................................................................................. 222Kapitel 138 - Der Disput zwischen Katz und Maus ber die Freundschaft .................................................... 223Kapitel 139 - Eine Diskussion ber Vertrauen .................................................................................................. 232Kapitel 140 - ber das Verhalten in Zeiten des allgemeinen Verfalls ............................................................. 237Kapitel 141 - ber die Vernunft in Notzeiten ................................................................................................... 240Kapitel 142 - Wie ein Knig Weisheit sammeln sollte ...................................................................................... 246Kapitel 143 - Die Geschichte vom Vogelfnger und der Taube ber Verdienst.............................................. 248Kapitel 144 - Der Tuberich ber die Vorzglichkeit einer Ehefrau ................................................................ 249Kapitel 145 - Fortsetzung der Geschichte .......................................................................................................... 250Kapitel 146 - Fortsetzung der Geschichte .......................................................................................................... 251Kapitel 147 - Fortsetzung der Geschichte .......................................................................................................... 252Kapitel 148 - Fortsetzung der Geschichte .......................................................................................................... 252Kapitel 149 - Ende der Geschichte ..................................................................................................................... 253Kapitel 150 - Die Geschichte von Janamejaya und dem Brahmanenmord ...................................................... 254Kapitel 151 - Der Tadel der Brahmanen ............................................................................................................ 254Kapitel 152 - Die Belehrung ber die Shne ..................................................................................................... 256Kapitel 153 - Die Geschichte vom Geier und Schakal ber das Vertrauen ...................................................... 258Kapitel 154 - Das Gesprch zwischen Narada und dem Salmali Baum .......................................................... 263Kapitel 155 - ber die Kraft des Windes ........................................................................................................... 264Kapitel 156 - Fortsetzung der Geschichte .......................................................................................................... 265Kapitel 157 - Ende der Geschichte ..................................................................................................................... 265Kapitel 158 - ber Snder und Heilige ............................................................................................................. 266Kapitel 159 - ber die Unwissenheit ................................................................................................................. 268Kapitel 160 - ber die Selbstzgelung .............................................................................................................. 268Kapitel 161 - ber die Entsagung ...................................................................................................................... 270Kapitel 162 - ber die Wahrhaftigkeit ............................................................................................................... 271Kapitel 163 - ber die Laster.............................................................................................................................. 272Kapitel 164 - ber die Boshaftigkeit .................................................................................................................. 273Kapitel 165 - ber Brahmanen, Snden und ihre Bue .................................................................................... 273Kapitel 166 - ber das Schwert als Beste der Waffen ....................................................................................... 277Kapitel 167 - ber die Lebensziele von Dharma, Artha, Kama und Moksha ................................................. 281Kapitel 168 - ber die Freundschaft und die Geschichte des Gautama .......................................................... 283Kapitel 169 - Gautama trifft den Knig der Kraniche ....................................................................................... 286Kapitel 170 - Gautama trifft den Knig der Rakshasas..................................................................................... 287Kapitel 171 - Gautama wird beschenkt ............................................................................................................. 288Kapitel 172 - Gautama ttet seinen Wohltter .................................................................................................. 290Kapitel 173 - Das Ende der Geschichte von Gautama ...................................................................................... 291

    Mokshadharma Parva - Der groe Pfad der Befreiung......................................................... 292Kapitel 174 - Die Belehrung des Senajit ber das Leiden ................................................................................. 292Kapitel 175 - Vater und Sohn ber den nahenden Tod .................................................................................... 295Kapitel 176 - Sampaka ber die Entsagung ...................................................................................................... 297Kapitel 177 - Manki ber die Begierde und Anhaftung ................................................................................... 298Kapitel 178 - ber die Stille................................................................................................................................ 300Kapitel 179 - ber das Gelbde des Ajagara..................................................................................................... 301Kapitel 180 - Indra ber die Verzweiflung ........................................................................................................ 303Kapitel 181 - ber das Karma ............................................................................................................................ 305Kapitel 182 - ber die Schpfung der Welten ................................................................................................... 306Kapitel 183 - Weiter ber die Schpfung .......................................................................................................... 308Kapitel 184 - ber die fnf Elemente ................................................................................................................ 309Kapitel 185 - ber das Feuer und den Wind im Krper ................................................................................... 311Kapitel 186 - Die Frage nach der Seele .............................................................................................................. 311Kapitel 187 - Die Antwort auf die Frage nach der Seele ................................................................................... 312

  • Kapitel 188 - ber die vier Kasten ..................................................................................................................... 314Kapitel 189 - ber die Taten der vier Kasten .................................................................................................... 315Kapitel 190 - ber Wahrheit und Glck ............................................................................................................ 316Kapitel 191 - ber den Lohn und die vier Lebensweisen................................................................................. 317Kapitel 192 - ber die Lebensweisen und den nrdlichen Bereich ................................................................. 318Kapitel 193 - ber das gute Verhalten............................................................................................................... 320Kapitel 194 - Vom Selbst und der Welt ............................................................................................................. 322Kapitel 195 - ber die Stufen der Meditation ................................................................................................... 325Kapitel 196 - ber die stille Rezitation von Mantras ........................................................................................ 326Kapitel 197 - ber die Gefahren der Mantra Rezitation ................................................................................... 327Kapitel 198 - ber das Wesen der Hlle............................................................................................................ 327Kapitel 199 - Der Geschichte vom Mantramurmler .......................................................................................... 328Kapitel 200 - Das Ende der Geschichte .............................................................................................................. 335Kapitel 201 - Die Belehrung Manus ber Karma und Erkenntnis ................................................................... 336Kapitel 202 - Manu ber die Seele ..................................................................................................................... 338Kapitel 203 - Manu ber das Gleichnis von Seele und Mond .......................................................................... 339Kapitel 204 - Manu ber das Wesen der Seele .................................................................................................. 340Kapitel 205 - Manu ber das Leiden und die Befreiung ................................................................................... 341Kapitel 206 - Manu ber die Erlsung im Brahman ......................................................................................... 342Kapitel 207 - ber die Hoheit Vishnus .............................................................................................................. 344Kapitel 208 - ber die Prajapatis ....................................................................................................................... 346Kapitel 209 - Vishnu und seine Inkarnation als Eber........................................................................................ 347Kapitel 210 - ber die Entstehung der Seele ..................................................................................................... 349Kapitel 211 - ber das Wesen der Seele ............................................................................................................ 351Kapitel 212 - ber die drei Gunas ..................................................................................................................... 352Kapitel 213 - ber die Geburt ............................................................................................................................ 353Kapitel 214 - ber den Weg zur Erlsung......................................................................................................... 355Kapitel 215 - ber Reinigung und Entsagung .................................................................................................. 356Kapitel 216 - ber das Trumen ........................................................................................................................ 357Kapitel 217 - ber Natur, Geist und Erlsung .................................................................................................. 358Kapitel 218 - Die Belehrung des Panchasikha ................................................................................................... 360Kapitel 219 - Panchasikha ber Abhngigkeit und Erlsung .......................................................................... 363Kapitel 220 - Ein Lob auf die Selbstzgelung ................................................................................................... 366Kapitel 221 - Ein Lob auf die Entsagung ........................................................................................................... 366Kapitel 222 - Prahlada belehrt Indra ber die Erlsung ................................................................................... 367Kapitel 223 - Das Gesprch zwischen Indra und Vali ...................................................................................... 369Kapitel 224 - Vali belehrt Indra ber die Zeit.................................................................................................... 371Kapitel 225 - Indra und die Gttin des Wohlstandes........................................................................................ 373Kapitel 226 - Namuchi belehrt Indra ber das Leiden ..................................................................................... 376Kapitel 227 - Indra und Vali ............................................................................................................................... 377Kapitel 228 - Indra und die Gttin des Wohlstandes........................................................................................ 382Kapitel 229 - Vom Weg zum Brahman .............................................................................................................. 386Kapitel 230 - ber die Verdienste von Narada ................................................................................................. 387Kapitel 231 - ber die Schpfung und die Zeit................................................................................................. 388Kapitel 232 - ber die Schpfung und den Lauf der Welt ............................................................................... 389Kapitel 233 - ber die Auflsung der Welt ....................................................................................................... 392Kapitel 234 - ber die Aufgaben der Brahmanen ............................................................................................. 393Kapitel 235 - Weiter ber die Aufgaben der Brahmanen ................................................................................. 394Kapitel 236 - ber den Yoga Weg zur Befreiung .............................................................................................. 396Kapitel 237 - ber den Unterschied zwischen Wissen und Erkenntnis .......................................................... 398Kapitel 238 - ber das Handeln als Weg zur Erkenntnis ................................................................................. 399Kapitel 239 - ber die Selbsterkenntnis ............................................................................................................ 400Kapitel 240 - ber die Yoga Praxis .................................................................................................................... 401Kapitel 241 - ber Karma und Selbsterkenntnis ............................................................................................... 403Kapitel 242 - ber die Lebensaufgaben als Schler .......................................................................................... 404Kapitel 243 - ber die zweite Lebensweise als Hausvater ............................................................................... 405Kapitel 244 - ber die dritte Lebensweise als Waldeinsiedler ......................................................................... 407Kapitel 245 - ber die vierte Lebensweise der Besitzlosen .............................................................................. 408Kapitel 246 - ber das Selbst ............................................................................................................................. 410Kapitel 247 - ber das persnliche Selbst ......................................................................................................... 411Kapitel 248 - ber die geistige Welt .................................................................................................................. 413Kapitel 249 - Die Erkenntnis des Selbst ............................................................................................................. 414Kapitel 250 - Die Hchste aller Lebensaufgaben .............................................................................................. 414Kapitel 251 - Das berwinden der Anhaftung ................................................................................................. 416Kapitel 252 - Zusammenfassung ber die Elemente ........................................................................................ 417

  • Kapitel 253 - Zusammenfassung ber den Yoga Weg ...................................................................................... 418Kapitel 254 - Der Baum des Begehrens und die Krperstadt ........................................................................... 419Kapitel 255 - Die Eigenschaften der Elemente .................................................................................................. 419Kapitel 256 - Yudhishthiras Frage nach dem Tod............................................................................................. 420Kapitel 257 - ber die Entstehung des Todes ................................................................................................... 421Kapitel 258 - Wie die Gttin des Todes ihre Aufgabe bernahm .................................................................... 422Kapitel 259 - ber das Dharma und die heiligen Gebote ................................................................................. 424Kapitel 260 - Die Zweifel von Yudhishthira bezglich der Gerechtigkeit ....................................................... 425Kapitel 261 - Die Geschichte von Jajali und den Vgeln .................................................................................. 426Kapitel 262 - Tuladharas Belehrung ber das Dharma .................................................................................... 428Kapitel 263 - Tuladharas Belehrung ber das selbstlose Opfer ....................................................................... 431Kapitel 264 - Tuladharas Belehrung ber das Vertrauen ................................................................................. 433Kapitel 265 - ber die Frage der Gewaltlosigkeit ............................................................................................. 435Kapitel 266 - ber die Bedchtigkeit ................................................................................................................. 435Kapitel 267 - ber das Strafen in der Knigsherrschaft ................................................................................... 439Kapitel 268 - Kapila ber das Wesen des Opfers .............................................................................................. 440Kapitel 269 - Kapila ber das Wesen des Handelns ......................................................................................... 442Kapitel 270 - Das hchste Ziel aller vier Lebensweisen .................................................................................... 446Kapitel 271 - ber die drei Lebensziele ............................................................................................................. 449Kapitel 272 - ber das Opfern ........................................................................................................................... 451Kapitel 273 - Die Wege der Snde, Tugend, Entsagung und Befreiung .......................................................... 453Kapitel 274 - Der hohe Weg zur Befreiung ....................................................................................................... 454Kapitel 275 - ber den Ursprung und Untergang aller Geschpfe ................................................................. 455Kapitel 276 - ber den weltlichen Besitz ........................................................................................................... 456Kapitel 277 - ber den Weg zur Befreiung ....................................................................................................... 457Kapitel 278 - Der Weg zur Befreiung ................................................................................................................. 459Kapitel 279 - Die Geschichte von Usanas und Vritra ........................................................................................ 460Kapitel 280 - Die Belehrung des Sanatkumara .................................................................................................. 462Kapitel 281 - Der Kampf zwischen Indra und Vritra ........................................................................................ 467Kapitel 282 - Der Tod des Vritra ........................................................................................................................ 468Kapitel 283 - ber die Entstehung des Fiebers ................................................................................................. 471Kapitel 284 - Shiva und das Opfer des Daksha ................................................................................................. 474Kapitel 285 - Die 1008 Namen des Shiva ........................................................................................................... 478Kapitel 286 - Die Lehre vom Selbst .................................................................................................................... 485Kapitel 287 - Die berwindung von Schmerz und Tod ................................................................................... 487Kapitel 288 - ber das Heilsame und Ntzliche im Leben .............................................................................. 488Kapitel 289 - ber die Tugenden zur Befreiung ............................................................................................... 491Kapitel 290 - Die Geschichte des Usanas ........................................................................................................... 493Kapitel 291 - Parasara ber den Weg zum Heil ................................................................................................ 495Kapitel 292 - Parasara ber das Karma ............................................................................................................. 496Kapitel 293 - Parasara ber den Reichtum ........................................................................................................ 497Kapitel 294 - Parasara ber die vier Kasten ...................................................................................................... 499Kapitel 295 - Parasara ber das Dharma ........................................................................................................... 499Kapitel 296 - Parasara ber die Entsagung ....................................................................................................... 501Kapitel 297 - Parasara ber den Weg zum Heil ................................................................................................ 503Kapitel 298 - Parasara ber den Tod ................................................................................................................. 505Kapitel 299 - Parasara ber Karma und Befreiung ........................................................................................... 507Kapitel 300 - ber die Tugenden ....................................................................................................................... 509Kapitel 301 - Sankhya und Yoga ........................................................................................................................ 512Kapitel 302 - ber das Sankhya ......................................................................................................................... 514Kapitel 303 - Vasishta ber die Schpfung und das Unvergngliche .............................................................. 519Kapitel 304 - Vasishta ber die Seele ................................................................................................................. 521Kapitel 305 - Vasishta ber die Unwissenheit ................................................................................................... 524Kapitel 306 - Vasishta ber das Lernen ............................................................................................................. 524Kapitel 307 - Vasishta ber den Weg der Befreiung ......................................................................................... 526Kapitel 308 - Vasishta ber Erkenntnis und Unwissenheit .............................................................................. 528Kapitel 309 - Vasishta ber die Erlsung .......................................................................................................... 530Kapitel 310 - Der Weg zum Heil ........................................................................................................................ 533Kapitel 311 - Yajnavalkya ber die Schpfung ................................................................................................. 534Kapitel 312 - Yajnavalkya ber die Zeitspannen der Schpfung ..................................................................... 535Kapitel 313 - Yajnavalkya ber den Weltuntergang ......................................................................................... 536Kapitel 314 - Yajnavalkya ber das Selbst ......................................................................................................... 537Kapitel 315 - Yajnavalkya ber die drei natrlichen Qualitten ...................................................................... 538Kapitel 316 - Yajnavalkya ber die Sankhya Theorie ....................................................................................... 538Kapitel 317 - Yajnavalkya ber die Yoga Praxis ............................................................................................... 539

  • Kapitel 318 - Yajnavalkya ber den Tod ........................................................................................................... 541Kapitel 319 - Yajnavalkya ber die Selbsterkenntnis ........................................................................................ 542Kapitel 320 - Panchasikha ber die Vergnglichkeit ........................................................................................ 547Kapitel 321 - Die Geschichte vom Knig und der Bettelnonne Sulabha .......................................................... 547Kapitel 322 - Vyasa belehrt seinen Sohn Suka .................................................................................................. 555Kapitel 323 - Der Weg zur Befreiung vom Karma ............................................................................................ 560Kapitel 324 - Die Geschichte des Suka............................................................................................................... 561Kapitel 325 - Die Geburt des Suka ..................................................................................................................... 562Kapitel 326 - Die Reise des Suka nach Mithila .................................................................................................. 563Kapitel 327 - Janaka belehrt Suka ber den Erlsungsweg .............................................................................. 565Kapitel 328 - Die Heimkehr des Suka ................................................................................................................ 567Kapitel 329 - Vyasa belehrt Suka ber den Wind ............................................................................................. 569Kapitel 330 - Narada belehrt Suka ber den Weg zur Erlsung ...................................................................... 571Kapitel 331 - Fortsetzung der Belehrung ........................................................................................................... 574Kapitel 332 - Fortsetzung der Belehrung ........................................................................................................... 576Kapitel 333 - Suka steigt zum Himmel auf ........................................................................................................ 578Kapitel 334 - Die Erlsung des Suka und die Trauer des Vyasa ...................................................................... 579Kapitel 335 - Die Geschichte von Narada und Narayana ................................................................................. 581Kapitel 336 - ber Swetadwipa und die Verkndigung der Lehre ................................................................. 583Kapitel 337 - Das Opfer des Vasu und das Schauen des Narayana ................................................................. 586Kapitel 338 - Der Fluch des Knigs Vasu .......................................................................................................... 588Kapitel 339 - Naradas Hymne an Narayana ..................................................................................................... 591Kapitel 340 - Naradas gttliche Schau des Narayana ....................................................................................... 592Kapitel 341 - ber das Handeln und Nichthandeln ......................................................................................... 599Kapitel 342 - Die heiligen Namen der Gottheit ................................................................................................. 604Kapitel 343 - ber die Macht der Gottheit ........................................................................................................ 606Kapitel 344 - Die Rckkehr des Narada ............................................................................................................ 616Kapitel 345 - Die Hingabe des Narada an Narayana ........................................................................................ 619Kapitel 346 - ber den Ursprung des Ahnenopfers ......................................................................................... 620Kapitel 347 - Die Fortsetzung des Opfers von Knig Janamejaya ................................................................... 622Kapitel 348 - ber die Erscheinung des Pferdekpfigen .................................................................................. 623Kapitel 349 - ber die Hingabe zu Narayana ................................................................................................... 627Kapitel 350 - ber die mystische Geburt des Vyasa ......................................................................................... 631Kapitel 351 - ber die Einheit und Vielfalt der Wesen ..................................................................................... 634Kapitel 352 - ber den einen Purusha ............................................................................................................... 636Kapitel 353 - Die Frage nach den wichtigsten Lebensaufgaben ....................................................................... 637Kapitel 354 - Naradas Geschichte ber die Lebensaufgaben ........................................................................... 638Kapitel 355 - Weiter ber die Lebensaufgaben ................................................................................................. 638Kapitel 356 - Die Geschichte der Naga Padma ................................................................................................. 639Kapitel 357 - Der Abschied vom Hausleben ..................................................................................................... 639Kapitel 358 - Die Reise ins Reich der Nagas ...................................................................................................... 640Kapitel 359 - Die selbstlose Entsagung .............................................................................................................. 641Kapitel 360 - Die Rckkehr des Naga Fhrers .................................................................................................. 641Kapitel 361 - Der Stolz und Zorn der Nagas ..................................................................................................... 642Kapitel 362 - Der Naga begibt sich zum Brahmanen ........................................................................................ 643Kapitel 363 - Das Wunder der gttlichen Sonne ............................................................................................... 644Kapitel 364 - Der Gtterweg zur Erlsung ........................................................................................................ 645Kapitel 365 - Die Erlsung vom Zweifel ........................................................................................................... 645

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    12. Buch - Shanti Parva - Das Buch des Friedens

    Rajadharmanusasana Parva - Die Gesetze der Knige

    Kapitel 1 - Die Fragen von Yudhishthira an NaradaOM! Sich vor Nara und Narayana verbeugend, diesen Hchsten der mnnlichen Wesen, undauch vor Sarasvati, der Gttin des Lernens, mge das Wort Jaya (Sieg) erklingen.

    Vaisampayana sprach:Nachdem sie die Opfergaben des Wassers fr all ihre Freunde und Angehrigen dargebrachthatten, blieben die Shne des Pandu mit Vidura, Dhritarashtra und allen Damen derBharatas noch eine Weile hier (an den Ufern des heiligen Stromes). Die hochbeseelten Pandavaswnschten die Zeit der Trauer (bzw. der Unreinheit) fr einen Monat auerhalb der KuruStadt zu verbringen. Und als der gerechte Knig Yudhishthira die Wasserriten vollendethatte, kamen viele hochbeseelte und mit asketischem Erfolg gekrnte Heilige, sowie vielezweifachgeborene Rishis, um den Monarch zu sehen. Unter ihnen waren der Inselgeborene(Vyasa), Narada, der groe Rishi Devala, Devasthana und Kanwa. Sie wurden alle durch dieBesten ihrer Schler begleitet. Und viele weitere Mitglieder der Brahmanen Kaste, vollerWeisheit und vollendet in den Veden, die ein husliches Leben fhrten oder der SnatakaKlasse angehrten, kamen, um den Kuru Knig zu sehen. All diese Hochbeseelten wurdendurch Yudhishthira bei ihrer Ankunft ordnungsgem verehrt. Dann nahmen die groenRishis ihre Pltze auf kostbaren Teppichen ein. Sie akzeptierten die Verehrung, die dieserZeit (der Trauer und Unreinheit) angepat war und saen in der standesgemen Ordnungum den Knig. Tausende von Brahmanen offerierten ihren Trost und erfreuten diesen Knigder Knige, der mit uerst kummervollem Herzen an den heiligen Ufern der Bhagirathiverweilte. Und nachdem Narada die Rishis mit dem Inselgeborenen als Ersten angesprochenhatte, wandte er sich zur rechten Zeit an Yudhishthira, den Sohn von Dharma.

    Narada sprach:Durch die Kraft deiner Arme und die Gnade von Madhava (Krishna) wurde die ganze Erdegerechterweise von dir gewonnen, oh Yudhishthira. Durch ein gutes Schicksal bist du mitdem Leben aus diesem schrecklichen Kampf entkommen. Nachdem du die Aufgaben einesKshatriyas erfllt hast, warum freust du dich jetzt nicht, oh Sohn des Pandu? Solltest dunicht deine Freunde beglcken, nachdem deine Feinde besiegt wurden, oh Knig? Du hastall diesen Wohlstand gewonnen, hoffentlich qult dich nun kein Kummer mehr?

    Und Yudhishthira antwortete:Wahrlich, die ganze Erde wurde von mir durch mein Vertrauen in die Kraft der Arme vonKrishna, durch die Gnade der Brahmanen und durch die Kraft von Bhima und Arjunabezwungen. Doch dieser schwere Kummer sitzt immer noch in meinem Herzen, da ichdurch Begierde dieses schreckliche Gemetzel unter Verwandten verursacht habe. Vor allemdurch den Tod des lieben Sohnes von Subhadra und den Shnen der Draupadi erscheint mirdieser Sieg, oh Heiliger, im Licht einer Niederlage. Was wird meine Schwgerin Subhadraaus dem Vrishni Stamm zu mir sagen? Was werden die Leute in Dwaraka zum MadhuVernichter sprechen, wenn er dorthin zurckkehrt? Auch Draupadi tut mir uerst leid, diestndig bestrebt ist, uns Gutes zu tun, und nun all ihre Shne und Verwandten verloren hat.Und es gibt noch ein anderes Thema, oh heiliger Narada, ber das ich mit dir sprechenmchte. Aufgrund der Verschwiegenheit von Kunti bezglich einer sehr wichtigen Sachehabe ich besonders groen Kummer. Dieser Held (Karna), der die Kraft von zehntausendElefanten hatte, der in dieser Welt ein konkurrenzloser Wagenkrieger war, der den Stolz undGang eines Lwen besa, der mit groer Intelligenz und Mitgefhl begabt war, derGrozgigkeit hatte und viele hohe Gelbde bte, der die Zuflucht der Dhritarashtras war,

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    der seine Ehre aufmerksam bewahrte und unwiderstehliche Heldenkraft besa, der bereitwar, alle Verletzungen zurckzuzahlen, der uns zornvoll im Kampf in wiederholtenBegegnungen schlug, der schnell im Waffengebrauch war, jede Kriegskunst kannte, dergelehrt und mit wunderbarer Tapferkeit begabt war - dies war ein Sohn der Kunti, derheimlich von ihr geboren wurde und deshalb ein leiblicher Bruder von uns war. Whrendwir die Opfergabe des Wassers den Toten darbrachten, sprach Kunti von ihm als einem Sohnvon Surya. Mit jeder Tugend begabt, wurde dieses Kind dem Wasser bergeben. Kunti legteihn in einen Weidenkorb und vertraute das Kind dem Strom der Ganga an. Er, der durch dieWelt als ein Suta Sohn und von Radha geboren betrachtet wurde, war in Wirklichkeit derlteste Sohn der Kunti und deshalb unser leiblicher Bruder. Ach, im Begehren nach demKnigreich habe ich diesem Bruder von mir unwissentlich den Tod gebracht. Dies ist es, wasmeine Glieder verbrennt, wie ein Feuer einen Haufen Baumwolle. Arjuna mit den weienRossen kannte ihn nicht als seinen Bruder. Weder ich, Bhima noch die Zwillinge haben ihnals solchen erkannt! Doch er, dieser ausgezeichnete Bogenschtze, wute um uns (als seineBrder). Wir haben gehrt, da eines Tages Kunti zu ihm ging, und, um unseren Nutzen zusuchen, ihm offenbarte: Du bist mein Sohn! Dieser berhmte Held weigerte sich jedoch,den Wnschen der Kunti zu folgen. Spter erfuhren wird, da er zu seiner Mutter sprach:Ich bin nicht fhig, Duryodhana in diesem Kampf zu verlassen! Wenn ich das tue, wrdedies eine unehrenhafte, grausame und undankbare Tat sein. Und wenn ich deinenWnschen folge und Frieden mit Yudhishthira schliee, werden die Leute sagen, da ich nurAngst vor Arjuna mit den weien Rossen hatte. Wenn ich jedoch Arjuna zusammen mitKesava im Kampf besiegt habe, dann werde ich Frieden mit dem Sohn von Dharmaschlieen.

    Dies waren seine Worte, wie es uns berichtet wurde. Und nach dieser Antwort sprach Kuntinoch einmal zu ihrem Sohn mit der breiten Brust: So kmpfe gegen Arjuna, aber schonemeine vier anderen Shne!

    Darauf antwortete der intelligente Karna mit gefalteten Hnden seiner zitternden Mutter:Wenn ich deine vier anderen Shne unter meine Gewalt bekomme, werde ich sie nicht tten.So werden dir, oh Gttin, auch in Zukunft fnf Shne gehren. Wenn Karna durch Arjunastirbt, sollst du fnf haben! Und wenn Arjuna fllt, sollst du mit mir ebenfalls fnf haben!

    Und bestrebt, ihren Kindern Gutes zu tun, sprach seine Mutter noch einmal zu ihm: So geh,oh Karna, und tue deinen Brdern das Gute, das du selbst suchst! Nach diesen Wortenbegab sich Kunti wieder zu ihrer Wohnsttte zurck. Und dieser Held wurde nun durchArjuna gettet, der leibliche Bruder durch den leiblichen Bruder! Weder Kunti noch er hattenjemals dieses Geheimnis offenbart, oh Herr! Deshalb wurde der Held und groeBogenschtze durch Arjuna im Kampf gettet. Erst hinterher erfuhr ich, oh Bester derZweifachgeborenen, da er mein leiblicher Bruder gewesen ist. Wahrlich, erst durch dieWorte von Kunti habe ich erfahren, da Karna unser ltestgeborene war! Und nachdem ichnun den Tod meines Bruders verursacht habe, brennt mein Herz voller Schmerz. Htte ichsowohl Karna als auch Arjuna zu meiner Hilfe gehabt, wre sogar der Sieg ber Indra mit allseinen Heerscharen mglich gewesen. Whrend ich damals in der Mitte der Versammlungvon den belgesinnten Shnen des Dhritarashtra gefoltert wurde, fand mein pltzlichprovozierter Zorn sogleich Abkhlung beim Anblick von Karna. Sogar bei den harten undbitteren Worten von Karna selbst whrend unseres Wrfelspiels, die er sprach, umDuryodhana Gutes zu tun, wurde mein Zorn beim Anblick der Fe von Karna abgekhlt.Denn es schien mir, da diese Fe von Karna den Fen unserer Mutter Kunti hnelten.Um den Grund dieser hnlichkeit zwischen ihm und unserer Mutter herauszufinden, habeich lange nachgedacht. Doch selbst mit all meiner Anstrengung, scheiterte ich, die Ursachedafr zu finden. Warum verschlang die Erde die Rder seines Wagens whrend desKampfes? Warum wurde mein Bruder so verflucht? Ach, mgest du mir all das erklren.

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    Dies wnsche ich, oh Heiliger, von dir zu hren! Denn du siehst alles in dieser Welt undkennst sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft.

    Kapitel 2 - Die Geschichte von KarnaVaisampayana sprach:Als dieser Erste der Redner, der weise Narada, so befragt wurde, erzhlte er alles darber,wie der vermeintliche Sohn eines Suta einst verflucht wurde.

    Und Narada sprach:Es ist wirklich so, oh Starkarmiger, wie du sprichst, oh Bharata! Niemand knnte Karna undArjuna im Kampf widerstehen. Oh Sndloser, das, was ich dir nun erzhlen mchte, ist nichteinmal den groen Gttern bekannt. Hre von mir, oh Held, was sich in frheren Tagenereignete. Damals stand die Frage, wie all die Kshatriyas durch Waffen gereinigt zu denBereichen der Seligkeit gelangen sollten. Dafr wurde ein Kind durch Kunti in ihrerJungfrulichkeit empfangen, das fhig war, einen umfassenden Krieg zu provozieren. Mitgrter Energie begabt, kam dieser Sohn in den Stand eines Sutas. Er erwarb dann dieWissenschaft der Waffen vom Lehrer (Drona), diesem groen Nachkomme des Angiras.Doch beim Anblick der Kraft von Bhimasena, der Schnelligkeit von Arjuna im Gebrauch derWaffen, der Intelligenz von dir selbst, oh Knig, der Demut der Zwillinge, der Freundschaftzwischen Vasudeva und dem Trger des Gandiva von frhsten Jahren an und derZuneigung der Leute fr euch alle, wurde dieser junge Mann vom Neid verbrannt. So schloer damals die Freundschaft mit Knig Duryodhana. Dabei fhrte ihn das Schicksal, seineeigene Natur und der Ha, den er gegen euch alle hegte. Beim Anblick von Dhananjaya, derin der Waffenkunst allen berlegen war, nherte sich Karna eines Tages dem Drona untervier Augen und sprach zu ihm:

    Ich wnsche, die Brahma Waffe zu kennen, mit all ihren Mantras und die Macht ihrerAnrufung, weil ich mit Arjuna kmpfen mchte. Zweifellos ist die Zuneigung zu jedemdeiner Schler genau so gro, wie zu deinem eigenen Sohn. Ich bitte darum, da mich durchdeine Gnade alle Meister der Waffenkunst als einen Vollendeten in den Waffen betrachtenknnen!

    So angesprochen von ihm, antworte Drona aus Zuneigung fr Arjuna, wie auch durch seinWissen ber die Boshaftigkeit von Karna: Niemand auer einem Brahmanen, der alleGelbde ordnungsgem beachtet, oder einem Kshatriya, der strenge Bue gebt hat, solltedie Brahma Waffe kennen! Nach dieser Antwort von Drona, verehrte ihn Karna, entferntesich und ging unverzglich zu Rama (mit der Axt, Sohn des Jamadagni) weiter, der auf denMahendra Bergen wohnte. Er nherte sich Rama, neigte seinen Kopf und sprach: Ich bin einBrahmane aus dem Stamm des Bhrigu. Dies verschaffte ihm die ntige Wrde. Und mitdem Wissen ber seine Geburt und Familie empfing ihn Rama freundlich und sprach: Seiwillkommen! Worauf Karna hchst erfreut war. So wohnte er auf den Mahendra Bergen,die dem Himmel selbst gleichen, zusammen mit vielen Gandharvas, Yakshas und Gttern.Und dort lebend, erwarb er alle Waffen ordnungsgem und wurde ein groer Liebling derGtter, Gandharvas und Rakshasas. Eines Tages streifte er auf der dem Ozean zugewandtenSeite der Einsiedelei umher. Er wanderte mit Bogen und Schwert bewaffnet, allein und frei.Und whrend Karna umherstreifte, oh Pandava, ttete er, unachtsam und ohne es zu wollen,die Homa Kuh eines Brahma Sprechenden, der tglich seinen Agnihotra Ritus durchfhrte.Und als er erkannte, da er diese unachtsame Tat begangen hatte, informierte er denBrahmanen darber. Wahrlich, um den Eigentmer zu beruhigen, sprach Karna wiederholtzu ihm: Oh Heiliger, ich habe ohne Absicht deine Kuh gettet! Vergib mir diese Tat! Dochmit Zorn erfllt, rgte ihn der Brahmane und sprach:

    Oh belgesinnter, du verdienst es, gettet zu werden! Die Frucht dieser Tat, oh Gemeiner,mge dein sein! Whrend du mit jenem kmpfst, oh beltter, den du stndig

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    herausforderst und wofr du dich jeden Tag so sehr bemhst, soll die Erde das Rad deinesWagens verschlucken! Und whrend dein Wagenrad im Schlamm versinkt, wird dein Feindseine Heldenkraft zeigen und deinen verblendeten Kopf abschlagen, whrend duunaufmerksam bist. So geh, oh gemeiner Mensch! Weil du unachtsam meine Kuh gettethast, wird auch dein Kopf fallen, whrend du unachtsam bist!

    Trotz dieses Fluchs bemhte sich Karna immer noch, diesen Besten der Brahmanen zuberuhigen, indem er ihm Khe, Reichtum und Juwelen anbot. Doch der antwortete ihm:Alle deine Worte werden nicht fhig sein, die von mir gesprochenen Worte unwahr werdenzu lassen. Geh nun oder bleibe, wie es dir beliebt! So angesprochen durch den Brahmanen,kehrte Karna mit freudlos hngendem Kopf furchtsam zu Rama zurck und dachte stndigber dieses Ereignis nach.

    Kapitel 3 - Karna empfngt die Brahma Waffe und wird verfluchtNarada sprach:Rama, dieser Tiger der Bhrigus, war mit der Kraft der Arme von Karna, seiner Zuneigung,Selbstdisziplin und Dienstbarkeit fr seinen Lehrer sehr zufrieden. Voll asketischer Bue,bertrug Rama mit Freude in ordnungsgemer Form seinem buebenden Schler allesber die Brahma Waffe mit ihren Mantras und ihrer Anrufung. Nachdem er die Kenntnissedieser Waffe erworben hatte, begann Karna seine Tage wieder glcklich in der Einsiedeleivon Bhrigu zu verbringen, und mit wunderbarer Heldenkraft begabt, widmete er sich mitgroer Begeisterung der Wissenschaft der Waffen. Eines Tages fhlte sich der hchstintelligente Rama whrend einer Wanderung mit Karna in die Umgebung seiner Einsiedeleietwas schwach aufgrund eines Fastengelbdes, das er gerade beachtete. Und vollerZuneigung und Vertrauen, legte der mde Sohn des Jamadagni seinen Kopf auf den Schovon Karna, um sich im Schlaf zu erholen. Und whrend sein Lehrer so auf seinem Schoschlief, nherte sich ein schrecklicher Wurm, dessen Bi hchst schmerzhaft war, und dervon Schleim, Fett, Fleisch und Blut existierte. Und dieser blutsaugende Wurm kroch auf denSchenkel von Karna und begann sich dort einzubohren. Doch aus Furcht, seinen Lehreraufzuwecken, konnte Karna den Wurm weder abwehren noch tten. Und obwohl sich dieserWurm durch seinen Schenkel bohrte, oh Bharata, ertrug der Sohn von Surya diesen Schmerz,als wre es ihm ein Vergngen, um seinen Lehrer nicht zu stren. Selbst als der Schmerzunertrglich wurde, ertrug ihn Karna mit heroischer Geduld und hielt den Sohn des Bhriguweiter auf seinem Scho, ohne im geringsten zu zittern oder irgendein Zeichen desSchmerzes zu zeigen. Als schlielich sein Blut ber den Krper von Rama flo, erwachtedieser und sprach rgerlich:Ach! Ich bin unrein geworden! Was tust du hier? Sag mir ohne Furcht die Wahrheit vondem, was hier geschieht!

    Da berichtete ihm Karna ber den Bi dieses Wurmes. Und Rama erkannte, da dieserWurm die Form eines Schweins hatte. Er besa acht Fe und sehr scharfe Zhne, war mitBorsten bedeckt, die alle wie Nadelspitzen waren. Mit dem Namen Alarka gerufen,begannen seine Glieder (angstvoll) zu schrumpfen. Und sobald Rama seine zornvollen Augenauf ihn richtete, gab der Wurm seinen Lebensatem auf und verschmolz mit dem Blut, das ergesaugt hatte. All das war hchst wunderbar. Und am Himmelsgewlbe wurde einRakshasa in schrecklicher Gestalt sichtbar. Er war von dunkler Farbe und hatte einen rotenHals, konnte nach Wunsch jede beliebige Form annehmen und stand auf den Wolken. DerRakshasa hatte sein Ziel erreicht und sprach mit gefalteten Hnden zu Rama: Oh Bester derAsketen, du hast mich aus dieser Hlle gerettet! Gesegnet seist du, ich verehre dich, denn duhast mir Gutes getan! Da fragte ihn der energievolle und starkarmige Sohn des Jamadagni:Wer bist du? Und warum fielst du in die Hlle? Erzhle mir alles darber!

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    Und er antwortete:Frher war ich ein groer Dmon namens Dansa. Im (goldenen) Krita Zeitalter, oh Herr, warich im gleichen Alter wie Bhrigu. Doch ich schndete die geliebte Gattin dieses Weisen. Unddurch seinen Fluch fiel ich in Form eines Wurmes hinab zur Erde. Zornvoll sprach deinVorfahre zu mir: Oh beltter, du sollst von Urin und Schleim existieren und ein Leben derHlle fhren! Ich flehte ihn an: Wann, oh Brahmane, soll dieser Fluch enden? Daraufantwortete mir Bhrigu: Dieser Fluch soll erst durch Rama aus meinem Stamm enden. Sogeschah es, da mein Leben den Weg nahm, den unreine Seelen gehen. Oh Rechtschaffener,durch dich wurde ich aus diesem sndhaften Leben gerettet!

    Diese Worte sprach der groe Dmon, neigte seinen Kopf vor Rama und ging davon. Dannwandte sich Rama zornig an Karna und sprach:Oh Schuft, kein Brahmane knnte solche Schmerzen erleiden. Deine Leidensfhigkeit ist dieeines Kshatriyas. Sage mir ohne Furcht die Wahrheit!

    So gefragt, antwortete Karna, einen Fluch frchtend und bemht, den Weisen zu beruhigen:Oh Nachkomme des Bhrigu, kenne mich als einen Suta aus einer Familie, die aus einerMischung von Brahmanen mit Kshatriyas entsprungen ist. Die Leute nennen mich Karna,den Sohn der Radha. Oh Nachkomme des Bhrigu, sei gndig mit meinem armen Selbst, dasmit dem Wunsch handelte, Waffen zu erlangen. Zweifellos ist ein ehrwrdiger Lehrer derVeden und der anderen Zweige des Lernens wie der eigene Vater. Deshalb habe ich mich alseine Person aus deiner Familie vorgestellt.

    Und zum freudlosen und zitternden Karna, der mit gefalteten Hnden auf der Erdeniedergeworfen lag, sprach der Erste der Bhrigus, lchelnd, aber mit Zorn erfllt:Weil du aus Habgier fr Waffen dich hier unwahrhaft verhalten hast, deshalb, ohUnwissender, soll diese Brahma Waffe nicht bestndig in deiner Erinnerung wohnen (dichnicht im Inneren erleuchten). Und weil du kein wahrhafter Brahmane bist, soll dich dieseBrahma Waffe kurz vor deinem Tode verlassen, wenn du auf einen dir ebenbrtigen Kriegertreffen wirst. Gehe nun! Das ist kein Ort hier fr Personen mit unwahrhaftem Verhalten wiedu. Geh in die Welt, wo dir im Kampf kein Kshatriya gleich sein wird!

    So angesprochen von Rama ging Karna davon, nachdem er ordnungsgem seinen Abschiedgenommen hatte. Und als er zu Duryodhana zurckkam, berichtete er ihm: Ich habe alleWaffen gemeistert!

    Kapitel 4 - Karna beschtzt Duryodhana bei der Entfhrung einer JungfrauNarada sprach:Als Karna auf diese Weise die Waffen vom Nachkommen des Bhrigu erhalten hatte, beganner seine Tage glcklich in der Gesellschaft von Duryodhana zu verbringen, oh Stier derBharatas. Und eines Tages, oh Monarch, begaben sich viele Knige zu einer Gattenwahl indie Hauptstadt von Chitrangada, dem Herrscher des Landes der Kalingas. Die Stadt, ohBharata, war voller Wohlstand und unter dem Namen Rajapura bekannt. HunderteHerrscher begaben sich dorthin, um die Hand der Jungfrau zu gewinnen. Als Duryodhanahrte, da sich dort viele Knige versammelt hatten, fuhr auch er in Begleitung von Karnaauf seinem goldenen Wagen dahin. Und whrend die Festlichkeiten dieser Gattenwahlbegannen, warben die verschiedenen Herrscher, oh Bester der Knige, um die Hand derJungfrau. Unter ihnen war Sisupala, Jarasandha, Bhishmaka, Vakra, Kapotaroman, Nila,Rukmi mit der unschlagbaren Heldenkraft, Shrigala, dieser Herrscher eines Knigreichs ausFrauen, sowie Asoka, Shatadhanwan und der heroische Herrscher der Bhojas. Auer diesenkamen noch viele andere, die in den sdlichen Lndern lebten, viele Lehrer (der Waffenkunst)aus den Mlecha Stmmen, und viele Herrscher aus dem Osten und Norden, oh Bharata. Siealle waren mit goldenen Angadas (Ornamenten) geschmckt und glnzten mit derHerrlichkeit von reinem Gold. Mit strahlenden Krpern waren sie wie kraftvolle Tiger.

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    Nachdem alle Knige ihre Pltze eingenommen hatten, oh Bharata, trat die Jungfrau in dieArena, begleitet von ihren Dienerinnen und einem Eunuchen als Wchter. Und whrend dieNamen der Knige bekanntgegeben wurden, ging diese Jungfrau mit dem schnsten Teintauch am Sohn von Dhritarashtra vorbei (wie bereits an vielen vor ihm). Doch Duryodhana ausdem Kuru Stamm konnte diese Zurckweisung seiner selbst nicht erdulden. Alle Knigeverachtend, befahl er der Jungfrau anzuhalten. Und berauscht vom Stolz ber seine Kraft,und sich auf Bhishma und Drona verlassend, entfhrte Knig Duryodhana diese Jungfrauund zog sie mit Gewalt auf seinen Wagen. Und mit dem Schwert bewaffnet und in Rstungund ledernen Armschutz gehllt, fuhr Karna, dieser Erste aller Waffentrger, auf seinemWagen gleich hinter Duryodhana her. Da erhob sich ein groer Lrm unter den Knigen,und alle wurden vom Wunsch nach Kampf getrieben. berall hrte man Legt eureRstungen an! La die Wagen anspannen! Und voller Zorn verfolgten sie Karna undDuryodhana, und schtteten ber die beiden ihre Pfeile aus, wie sich eine dunkleWolkenmasse an einem Bergrcken abregnet. Doch als sie so verfolgt wurden, zerschlugKarna ihre Bgen und lie ihre Pfeile zu Boden fallen, jeden mit einem einzelnen Pfeil vonihm. So verloren viele ihre Bgen, andere strmten mit dem Bogen in der Hand weitervoran, schossen ihre Pfeile ab, und wieder andere verfolgten sie mit Speeren und Keulenbewaffnet. Doch begabt mit der groen Leichtigkeit der Hand, schlug sie Karna, dieser Erstealler Krieger, ganz allein zurck. Er beraubte viele Knige ihrer Wagenlenker und besiegtedamit all diese Herren der Erde. Dann nahmen sie selbst die Zgel ihrer Rosse auf, riefenGeht dahin! Geht dahin!, und wandten sich mit freudlosen Herzen vom Kampf ab. So fuhrDuryodhana voller Freude unter dem Schutz von Karna davon und brachte die Jungfrau mitsich zu der Stadt, die nach dem Elefanten benannt wurde (Hastinapura).

    Kapitel 5 - Karnas Kampf mit Knig JarasandhaNarada sprach:Als der Herrscher der Magadhas, Knig Jarasandha, von der berhmten Kraft von Karnahrte, da forderte er ihn zu einem Zweikampf heraus. Beide kannten die himmlischenWaffen, und so fand ein wilder Kampf zwischen ihnen statt, in dem sie sich gegenseitig mitverschiedenen Waffenarten schlugen. Schlielich, als ihre Pfeile erschpft, die Bgen undSchwerter gebrochen, und beide ihrer Waagen beraubt waren, begannen sie voller Kraft, wiesie waren, mit bloen Armen zu kmpfen. Whrend dieses Ringens auf Leben und Tod mitbloen Armen begann Karna die zwei Teile des Krpers seines Gegners zu trennen, die einstdurch die Rakshasi Jara zusammengefgt wurden (siehe MHB2.17). Und als KnigJarasandha dabei unertrglichen Schmerz fhlte, warf er jeden Wunsch nach Feindschaft abund sprach zu Karna: Ich bin zufrieden mit dir! Und aus Freundschaft bergab er Karnadie Stadt Malini. Zuvor war dieser Tiger unter den Mnnern und Feindebezwinger (Karna)nur Knig der Angas gewesen. Aber seit dieser Zeit begann dieser Vernichter vonfeindlichen Krften in bereinstimmung mit den Wnschen von Duryodhana auch berChampa zu herrschen, wie du bereits weit. So wurde Karna fr seine Tapferkeit und dieKraft seiner Arme hchst berhmt auf Erden.

    Als dann spter der Herr der Himmlischen von Karna seine natrliche Rstung und dieOhrringe zu deinem Wohl erbat, gab er, getuscht durch diese gttliche Erscheinung, diesenwertvollen Besitz hin. Und ohne seine Ohrringe und die natrliche Rstung wurde er durchArjuna in Anwesenheit von Vasudeva gettet. Aufgrund des Fluchs des Brahmanen wieauch des Fluchs des berhmten Ramas, des Segens, den er Kunti gewhrte, der gttlichenTuschung durch Indra, seiner Erniedrigung durch Bhishma als halber Wagenkrieger beider Aufzhlung der Rathas und Atirathas, durch die Verringerung seiner Energie durch (diescharfen Reden) von Shalya, der Politik von Vasudeva und letztendlich durch diehimmlischen Waffen, die Arjuna von Rudra, Indra, Yama, Varuna, Kuvera, Drona und demberhmten Kripa erhalten hatte, war der Trger des Gandiva fhig, Karna zu schlagen, der

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    den Glanz von Surya (dem Sonnengott) hatte. Auf diese Weise wurde dein Bruder mehrfachverflucht und betrogen. Doch da er im Kampf gefallen ist, solltest du dich nicht um diesenTiger unter den Mnnern grmen.

    Kapitel 6 - Yudhishthira verflucht alle Frauen, kein Geheimnis mehr zubewahrenVaisampayana sprach:Nach diesen Worten schwieg der himmlische Rishi Narada. Und der knigliche WeiseYudhishthira, der voller Kummer war, versank in Nachdenklichkeit. Beim Anblick diesesHelden, der freudlos und durch Sorgen entmannt war, wie eine Schlange seufzte undreichlich Trnen verschttete, sprach Kunti, die selbst voller Kummer war und durch dieSorgen fast ihrer Sinne beraubt wurde, zu ihm mit folgenden sen Worten vollerBedeutung und der Situation angemessen:Oh starkarmiger Yudhishthira, es ziemt sich nicht fr dich in solche Sorgen zu versinken. Dubist mit groer Weisheit gesegnet, so besiege diesen Kummer in dir und hre, was ich sage.Ich versuchte damals, Karna von der Bruderschaft mit dir zu berzeugen. Auch derSonnengott Surya versuchte es, oh Erster aller Rechtschaffenen. Alles, was einwohlwollender Freund mit dem Wunsch, Gutes zu tun, zu jemandem sprechen sollte, sprachdieser Gott in einem Traum und noch einmal in meiner Anwesenheit zu Karna. Weder durchKummer noch durch Begrndungen waren Surya oder ich selbst erfolgreich, ihn zuberuhigen oder zu veranlassen, sich mit dir zu vereinen. Dem Einflu der Zeit unterlegen,wurde er immer entschlossener, diese Feindseligkeit gegen dich zu hegen. Und weil ergeneigt war, euch alle zu verletzen, gab ich selbst jeden weiteren Versuch auf.

    So angesprochen von seiner Mutter, antwortete Knig Yudhishthira mit trnenreichenAugen und kummerbedrckten Herzen: Weil du dein Geheimnis in dir verborgen hieltest,hat mich dieser groe Kummer eingeholt! Und voll mchtiger Energie verfluchte dergerechte Knig sorgenvoll alle Frauen der Welt und sprach: Knftig soll es keine Frau mehrschaffen, ein Geheimnis zu bewahren!

    Dann erinnerte sich der Knig an seine Shne, Enkel, Angehrigen und Freunde, und wurdevon Furcht und Trauer erfllt. Geqult von Sorgen, glich der intelligente Knig einemrauchverhllten Feuer und wurde von Verzweiflung berwltigt.

    Kapitel 7 - Die Klage von Yudhishthira und sein Wunsch zur EntsagungVaisampayana sprach:Der hochbeseelte Yudhishthira begann mit bedrcktem Herzen und in Sorgen brennend,sich um diesen mchtigen Wagenkrieger Karna zu grmen. Wiederholt seufzte er und sprachzu Arjuna:Wenn wir, oh Arjuna, ein Leben als Bettler in den Stdten der Vrishnis und Andhakasgefhrt htten, dann htte uns dieses jmmerliche Ende nicht getroffen mit dem Tod allunserer Angehrigen. Unsere Gegner, die Kauravas, haben Wohlstand (im Himmel)gewonnen, whrend wir alles wirklich Wertvolle im Leben verloren haben. Denn was frFrchte der Gerechtigkeit knnten noch unser sein, nachdem wir an der Selbstvernichtungunseres Stammes schuldig geworden sind? Schande auf das Wirken der Kshatriyas, Schandeauf Kraft und Tapferkeit, und Schande auf den Zorn, weil uns dadurch diese groeKatastrophe eingeholt hat! Gesegnet sei Vergebung, Selbstdisziplin und Reinheit mitVerzicht und Demut, Friedfertigkeit und Wahrhaftigkeit bei allen Gelegenheiten, wie es vonden Waldeinsiedlern gebt wird. Voller Stolz und Arroganz sind wir selbst durch Habgierund Narrheit mit dem Verlangen nach den Freuden der Herrschaft in diese Notlage gefallen.All die Angehrigen vor Augen, die beim Kmpfen um die weltliche Herrschaft auf demSchlachtfeld gettet wurden, hat uns solches Leiden getroffen, da uns nicht einmal die

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    Herrschaft ber die drei Welten noch erfreuen knnte. Ach, um dieser Erde willen sindsolche Herrscher gettet wurden, die es nie verdient hatten, durch uns gettet zu werden. Sotragen wir jetzt das ganze Gewicht der Existenz, aller Freunde beraubt und ohne alles, waslebenswert ist. Wie eine Schar Hunde untereinander um ein Stck Fleisch gekmpft haben,so hat uns diese groe Katastrophe eingeholt! Und nun bringt uns dieses Stck Fleischkeinerlei Freude mehr. Im Gegenteil, es mte sogar verworfen werden. Die gettet wurden,sollten nicht einmal um der ganzen Erde willen, oder um Berge von Gold, oder fr allePferde und Khe dieser Welt gettet werden.

    Mit Neid und Verlangen nach all den irdischen Dingen erfllt, sowie unter dem Einflu vonZorn und Lust haben sie sich auf die lange Strae des Todes begeben, die zu den Bereichenvon Yama fhrt. Durch Askese und Verzicht, Wahrhaftigkeit und Entsagung wnschen sichdie Vter Shne, die mit jeder Art von Wohlstand begabt sind. In gleicher Weise, durchFasten, Opfer, Gelbde, heilige Riten und verheiungsvolle Zeremonien empfangen dieMtter. Dann tragen sie den Ftus fr zehn Monate und verbringen diese Zeit voller Plage.Und in Erwartung der Frucht, fragen sie sich oft voller Angst: Wird das Kind sicher denMutterleib verlassen? Wird es nach der Geburt leben? Wird es kraftvoll wachsen und aufErden geachtet sein? Wird es uns Glck in dieser und der kommenden Welt bringen? Ach,da nun ihre Shne, jung an Jahren und mit Ohrringen geschmckt, gettet wurden, werdenihre Erwartungen ohne ihre Shne unerfllt bleiben! Ohne die Freuden dieser Welt genossenzu haben und ohne die Schulden gegenber ihren Eltern und den Gttern abzuzahlen, habensie sich zur Wohnsttte von Yama begeben. Ach, oh Mutter, diese Knige und Prinzen fielengerade in einer Zeit, als ihre Eltern die Frchte ihrer Kraft und ihres Reichtums erntenwollten. Sie waren noch voller Neugier und sehnten sich nach den irdischen Dingen. Siewaren noch stark dem rger und der Freude unterworfen. Deshalb konnten sie niemals undnirgends erwarten, sich an den Frchten eines Sieges zu erfreuen. Ich denke, da all jeneunter den Panchalas und Kurus, die (in diesem Kampf) fielen, verloren sind. Und warumsollten wir, die gettet haben, durch diese Taten die Bereiche der Seligkeit erreichen? Wirwerden als Ursache des Untergangs betrachtet, der ber diese Welt gekommen ist. DieSchuld ist jedoch in Wirklichkeit den Shnen von Dhritarashtra zuzuschreiben. Das Herzvon Duryodhana war stets der Unwahrheit geneigt. Bswilligkeit hegend, war er an Betruggewhnt. Und obwohl wir ihn nie verletzten, benahm er sich doch immer feindlich gegenuns.

    Wahrlich, wir haben unser Ziel nicht gewonnen, noch sie das ihrige. Wir haben sie nichtbesiegt, noch haben sie uns besiegt. Die Dhritarashtras konnten diese Erde nicht genieen,noch ihre Frauen oder Musik. Denn sie miachteten all die Ratschlge von Ministern,Freunden und Schriftgelehrten. Wahrlich, sie konnten sich nie an ihren kostbaren Juwelen,gut gefllten Schatzkammern und ausgedehnten Territorien wirklich erfreuen. Sie branntenim Ha gegen uns und konnten weder Glck noch Frieden finden. Beim Anblick unseresWachstums verlor Duryodhana jegliche Farbe, wurde bla und abgezehrt. Darberinformierte Shakuni, der Sohn von Suvala, Knig Dhritarashtra. Und als Vater duldeteDhritarashtra, der voller Zuneigung zu seinem Sohn war, die schlechte Politik, die sein Sohnverfolgte. Zweifellos traf der alte Knig durch Nichtbeachtung von Vidura und demhochbeseelten Sohn der Ganga, und aufgrund seiner Versumnisse in der Zurckhaltungseines belgesinnten und begehrlichen Sohnes, der vllig durch seine Leidenschaften regiertwurde, auf den Untergang, wie ich selbst. Zweifellos verlor Duryodhana, der seine leiblichenBrder in den Tod trieb und seinen Eltern brennenden Kummer brachte, all seinenstrahlenden Ruhm. Im Ha brennend, den er gegen uns trug, war Duryodhana stets derSnde zugeneigt. Welcher Hochgeborene wrde sonst aus Begierde zum Kampf solcheWorte zu seinen Verwandten sprechen und das sogar in Gegenwart von Krishna? Durch dieSchuld von Duryodhana sind wir (Kurus) auf ewig verloren, der wie eine Sonne mit seinerEnergie alles ringsherum verbrannte. Dieser belgesinnte, diese Verkrperung der

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    Feindschaft, war unser schlechter Stern. Ach, wegen der Taten von Duryodhana allein, istunser Stamm ausgerottet worden. Wir haben diejenigen gettet, die wir nie htten ttensollen, und haben dafr den Tadel der Welt verdient.

    Knig Dhritarashtra, der diesen belgesinnten Prinz mit den sndigen Taten, diesenVernichter seiner Rasse, als Herrscher eingesetzt hatte, ist nun zu groem Elend verurteilt.Und auch wir haben eine Snde begangen, als wir unsere heroischen Gegner gettet haben.Ihre Besitztmer und Knigreiche sind verloren. Zwar sind sie alle geschlagen, und unserZorn ist gestillt, doch mich betubt grter Kummer! Oh Dhananjaya, eine begangene Sndewird durch besondere Taten geshnt, durch rckhaltloses Bekennen, durch Bereuen, durchAlmosengeben, durch Bue, durch den Besuch von Tirthas nach umfassender Entsagung,oder durch bestndige Meditation ber die heiligen Schriften. Doch unter all diesen wirdallein der wahrhafte Entsagende als fhig betrachtet, auch zuknftige Snden zu vermeiden.Die Srutis erklren, da man durch Entsagung sogar Geburt und Tod berwinden kann, undden rechten Weg findend kann dieser Bestndige zu Brahma gelangen. Ich werde deshalb,oh Dhananjaya, in die Wlder gehen und mit deiner Erlaubnis, oh Feindevernichter, allePaare der Gegenstze (Klte und Hitze, Freude und Leid, usw.) berwinden, das Gelbde derSchweigsamkeit annehmen und den Weg der Erkenntnis gehen. Oh Arjuna, die Srutiserklren es, und ich selbst habe es mit eigenen Augen erkannt, da niemand, der an dieseErde gebunden ist, irgendein wahrhaftes Verdienst erreichen kann. Bestrebt, die Dingedieser Erde zu gewinnen, habe ich Snden begangen, welche, wie die Srutis erklren, Geburtund Tod verursachen. Deshalb werde ich mein ganzes Knigreich und all die weltlichenDinge aufgeben und in die Wlder gehen, um den Verstrickungen dieser Welt zu entfliehenund das Leiden, sowie jegliche Anhaftung zu berwinden. Regiere du, oh Arjuna, dieseErde, die nun von allen Dornen befreit und wieder voller Frieden ist. Oh Bester der Kurus,ich habe kein Bedrfnis mehr nach dem Knigreich oder weltlichen Freuden!

    Nach diesen Worten schwieg der gerechte Knig Yudhishthira. Und sein jngerer BruderArjuna sprach zu ihm wie folgt.

    Kapitel 8 - Arjuna ber Armut und ReichtumVaisampayana sprach:Wie eine Person, die sich strubt, eine Beleidigung zu vergeben, antwortete Arjuna, der mitEnergie, Heldenkraft und scharfer Rede begabt war, und verriet seine groe Aufregung,indem er seine Mundwinkel leckte. So sprach er diese bedeutenden Worte mit einemLcheln:

    Oh wie schmerzhaft, wie qulend! Ich bin betrbt, diese groe Bedrngnis deines Herzens zusehen. Nachdem diese bermenschliche Leistung erreicht wurde, bist du geneigt, diesengroen Wohlstand aufzugeben! Deine Feinde sind besiegt und die Herrschaft ber die Erdeerrungen, gewonnen durch die Beachtung der Pflichten deiner eigenen Kaste. Warum willstdu alles aufgeben mit unbestndigem Herzen? Wo auf Erden hat ein Eunuch oder einZweifler jemals Souvernitt gewonnen? Warum hast du, unbeeindruckt vom Zorn, alleKnige der Erde geschlagen? Wer von Bettelei leben mchte, kann niemals die guten Dingeder Erde genieen, wie er sich auch bemhen mag. Ohne Wohlstand und Mittel kann er nieRuhm auf Erden gewinnen oder Shne und Reichtum. Wenn du, oh Knig, diesesaufblhende Knigreich verwirfst und im Gelbde der besitzlosen, von Bettlern gefhrtenLebensweise leben willst, was soll die Welt von dir sagen? Warum sprichst du davon, alldiese guten Dinge der Erde aufzugeben und ohne Wohlstand und Mittel ein Leben derBettelei zu fhren wie ein Armer? Du bist in diesem Stamm der Knige geboren! Undnachdem die ganze Erde erobert wurde, mchtest du aus Narrheit in die Wlder gehen undauf jegliche Tugend und Gewinn verzichten? Wenn du dich in die Wlder zurckziehst,wird in deiner Abwesenheit die Ungerechtigkeit wachsen, und die Opfer werden vergehen.

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    Diese Snde wird dich sicher verunreinigen. Knig Nahusha, der viele sndvolleHandlungen in einem Zustand der Armut getan hatte, rief einst Schande ber diesenZustand, und erkannte, da Armut fr Einsiedler da ist. Ein Leben, ohne an morgen zudenken, ist eine Praxis fr Rishis. Dies weit du sehr gut. Das jedoch, was die Religion desKnigtums genannt wird, hngt stark vom Wohlstand ab. Wer deshalb einen anderen(Knig) seines Reichtums beraubt, beraubt ihn damit auch seiner Religion. Wer unter uns, ohKnig, wrde es deshalb vergeben, wenn er ausgeraubt wird? Man sieht berall, da einarmer Mensch, selbst wenn er gutmtig ist, in der Welt kritisiert wird. Armut ist einZustand, der durch Snde geschieht. Du solltest deshalb diese Armut nicht allzusehr loben.Dies ist die Armut von einem, oh Knig, der in dieser Welt gramvoll gefallen ist. Hier seheich keinen Unterschied zwischen einem gefallenen Menschen und einem armen Menschen.Alle Arten lobenswerter Taten flieen aus dem Besitz von Reichtum (sogenanntesVermgen) wie von einem Berg. Aus diesem Vermgen entspringen alle religisenHandlungen, alle Freuden und sogar der Himmel, oh Knig! Ohne Vermgen