Mai 2013 | ZKZ: 77344 Servicebrief 82 · tagspräsidenten von der Unsinnigkeit der Pferdesteuer zu...

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1 Mai 2013 | ZKZ: 77344 Infos der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. für Pferdebetriebe und Pferdesportvereine. www.pferd-aktuell.de Servicebrief 82 FN-News 1 Gegen die Pferdesteuer 2 FN-Präsidium neu gewählt 3 LPO-Änderungen 4 APO 2014 FNverlag 5 Neuerscheinungen Pferdesportvereine 6 SEPA-Lastschriftver- fahren ab 1.2.2014 7 Neues Gesetz zur Stärkung des Ehrenamtes 8 Schadenfall des Monats 9 Wettbewerbe für Jugendliche und Turnierveranstalter Pferdebetriebe 10 Krankheiten vorbeugen 13 Ermittlung des Min- destpensionspreises, IN Betriebe haben Vorteile 14 Die Landwirtschaft- liche Unfallversiche- rung informiert FN-News 16 Vorreiter- Deutschland 17 Top Horse of the Year 2013 18 Gemeinsam gegen Missbrauch 19 Betriebsleiter und PM zu Gast bei Fendt, Ausbildung zum Vereinsmanager 20 FN-Bildungs- konferenz 2013 Dr. Ulrich Maly gab zu erkennen, dass auch er nicht von der Pferdesteuer überzeugt ist. „Die Pferdesteuer ist eine Bagatellsteuer, und Baga- tellsteuern können die finanziellen Probleme der Städte und Gemeinden nicht lösen.“ Er fügte lächelnd hinzu: „Ich hätte nicht gedacht, dass eine meiner ersten Amtshandlungen als Präsident des Deutschen Städtetages die Aus- einandersetzung mit dem Thema Pferdesteuer sein würde.“ Maly hatte erst Ende April den Münchner Oberbürgermeister Christian Ude in dieser Funktion abgelöst. Dass der Termin der Übergabe so kurzfristig zustande kam, ist Hans-Peter Schmidt, dem Aufsichtsratsvorsit- zenden der Nürnberger Versicherungsgruppe und Präsidiumsmitglied der Deutschen Reiter- lichen Vereinigung (FN) zu verdanken. Schmidt betonte, dass die Pferdesteuer für eine Neid- debatte nicht tauge. „Die Reiter sind durch die Anhebung der Mehrwertsteuer und drastisch gestiegene Preise für Pferdefutter und Einstreu schon genug gebeutelt.“ Schmidt hob zudem die Bedeutung des Pferdes als eines der wich- tigsten deutschen Kulturgüter hervor. Wie ungerecht die Pferdesteuer sei, betonte Gisela Hinnemann, Mitglied der DOSB- Prä- sidialkommission Breitensport und FN-Präsi- diumsmitglied: „Es ist total absurd, dass der Sport einerseits von der öffentlichen Hand gefördert wird und andererseits besteuert wer- den soll. Eine Sportart zu besteuern, wäre ein Schlag ins Gesicht all jener Ehrenamtler, die sich in Vereinen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen engagieren.“ Auch der Bund der Steuerzahler sprach sich vehement gegen die Pferdesteuer aus. Bundes- geschäftsführerin Birga Köhler wandte sich »Übergabe an Präsidenten des Deutschen Städtetags« 523.000 Unterschriften gegen die Pferdesteuer. Dr. Ulrich Maly, Präsident des Deutschen Städtetages und Nürnberger Oberbürgermeister, war sichtlich beeindruckt, als ihm am 15. Mai 25 Kisten mit rund 523.000 Unterschriften gegen die Einführung der Pferdesteuer ins Nürnberger Rathaus gestellt wurden. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), der Bund der Steuerzahler, der Deutsche Bauernverband sowie der Deutsche Olympische Sportbund hatten hochrangige Vertreter nach Nürnberg entsandt, um den Städte- tagspräsidenten von der Unsinnigkeit der Pferdesteuer zu überzeugen. an Dr. Maly mit den Worten: „Bagatellsteuern werden willkürlich erhoben, und wir beobach- ten inflationäre Tendenzen. Heute ist es die Pferdesteuer, kommt morgen die Wellensittich- steuer? Wir müssen der zunehmenden Gänge- lei der Bürger durch die Behörden energisch entgegentreten.“ Für den Bauernverband stellt die Pferde- steuer eine existentielle Bedrohung dar. Der Vize-Präsident des Bayerischen Bauernver- bandes, Günther Felßner, sagte: „Pferde tragen maßgeblich zur Grünlandpflege bei, Pferdehaltung hat einen hohen ökologischen Wert. Unsere bäuerlichen Familienbetriebe mit Betriebszweig Pferdehaltung brauchen eine vernünftige Auslastung. Es geht um Arbeits- plätze und Existenzen, die von der Pferde- steuer zerstört würden.“ FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach bedankte sich bei Städtetagspräsident Maly für die Bereitschaft, sich mit der Thematik ausein- anderzusetzen und zog ein positives Fazit des Nürnberger Termins: „Ich bin zuversichtlich, dass die Politik erkennt, was sie mit der Einfüh- rung der Pferdesteuer anrichten würde.“ In den beiden hessischen Kommunen Bad Sooden-Allendorf und Kirchheim ist die Pferdesteuer bereits beschlossene Sache. Im Rahmen eines Normenkontrollverfahrens vor dem Hessischen Gerichtshof soll nun geprüft werden, ob die Satzung zur Einführung der Abgabe rechtmäßig ist. Lauterbach: „Mit der Petition und der heutigen Übergabe haben wir hoffentlich erreicht, dass nicht noch weitere Städte und Gemeinden mit der Pferdesteuer ihre Löcher im Haushalt stopfen wollen.“ hen

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Mai 2013 | ZKZ: 77344

Infos der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. für Pferdebetriebe und Pferdesportvereine.www.pferd-aktuell.de

Servicebrief 82FN-News1 Gegen die Pferdesteuer2 FN-Präsidium neu gewählt3 LPO-Änderungen4 APO 2014

FNverlag5 Neuerscheinungen

Pferdesportvereine6 SEPA-Lastschriftver- fahren ab 1.2.2014 7 Neues Gesetz zur Stärkung des Ehrenamtes8 Schadenfall des Monats9 Wettbewerbe für Jugendliche und Turnierveranstalter

Pferdebetriebe10 Krankheiten vorbeugen 13 Ermittlung des Min- destpensionspreises,

IN Betriebe haben Vorteile

14 Die Landwirtschaft- liche Unfallversiche- rung informiert

FN-News16 Vorreiter- Deutschland17 Top Horse of the Year 2013 18 Gemeinsam gegen Missbrauch19 Betriebsleiter und PM zu Gast bei Fendt,

Ausbildung zum Vereinsmanager

20 FN-Bildungs- konferenz 2013

Dr. Ulrich Maly gab zu erkennen, dass auch er nicht von der Pferdesteuer überzeugt ist. „Die Pferdesteuer ist eine Bagatellsteuer, und Baga-tellsteuern können die finanziellen Probleme der Städte und Gemeinden nicht lösen.“ Er fügte lächelnd hinzu: „Ich hätte nicht gedacht, dass eine meiner ersten Amtshandlungen als Präsident des Deutschen Städtetages die Aus-einandersetzung mit dem Thema Pferdesteuer sein würde.“ Maly hatte erst Ende April den Münchner Oberbürgermeister Christian Ude in dieser Funktion abgelöst. Dass der Termin der Übergabe so kurzfristig zustande kam, ist Hans-Peter Schmidt, dem Aufsichtsratsvorsit-zenden der Nürnberger Versicherungsgruppe und Präsidiumsmitglied der Deutschen Reiter-lichen Vereinigung (FN) zu verdanken. Schmidt betonte, dass die Pferdesteuer für eine Neid-debatte nicht tauge. „Die Reiter sind durch die Anhebung der Mehrwertsteuer und drastisch gestiegene Preise für Pferdefutter und Einstreu schon genug gebeutelt.“ Schmidt hob zudem die Bedeutung des Pferdes als eines der wich-tigsten deutschen Kulturgüter hervor.

Wie ungerecht die Pferdesteuer sei, betonte Gisela Hinnemann, Mitglied der DOSB- Prä-sidialkommission Breitensport und FN-Präsi-diumsmitglied: „Es ist total absurd, dass der Sport einerseits von der öffentlichen Hand gefördert wird und andererseits besteuert wer-den soll. Eine Sportart zu besteuern, wäre ein Schlag ins Gesicht all jener Ehrenamtler, die sich in Vereinen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen engagieren.“

Auch der Bund der Steuerzahler sprach sich vehement gegen die Pferdesteuer aus. Bundes-geschäftsführerin Birga Köhler wandte sich

»Übergabe an Präsidenten des Deutschen Städtetags«

523.000 Unterschriften gegen die Pferdesteuer.Dr. Ulrich Maly, Präsident des Deutschen Städtetages und Nürnberger Oberbürgermeister, war sichtlich beeindruckt, als ihm am 15. Mai 25 Kisten mit rund 523.000 Unterschriften gegen die Einführung der Pferdesteuer ins Nürnberger Rathaus gestellt wurden. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), der Bund der Steuerzahler, der Deutsche Bauernverband sowie der Deutsche Olympische Sportbund hatten hochrangige Vertreter nach Nürnberg entsandt, um den Städte-tagspräsidenten von der Unsinnigkeit der Pferdesteuer zu überzeugen.

an Dr. Maly mit den Worten: „Bagatellsteuern werden willkürlich erhoben, und wir beobach-ten inflationäre Tendenzen. Heute ist es die Pferdesteuer, kommt morgen die Wellensittich-steuer? Wir müssen der zunehmenden Gänge-lei der Bürger durch die Behörden energisch entgegentreten.“

Für den Bauernverband stellt die Pferde-steuer eine existentielle Bedrohung dar. Der Vize-Präsident des Bayerischen Bauernver-bandes, Günther Felßner, sagte: „Pferde tragen maßgeblich zur Grünlandpflege bei, Pferdehaltung hat einen hohen ökologischen Wert. Unsere bäuerlichen Familienbetriebe mit Betriebszweig Pferdehaltung brauchen eine vernünftige Auslastung. Es geht um Arbeits-plätze und Existenzen, die von der Pferde-steuer zerstört würden.“

FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach bedankte sich bei Städtetagspräsident Maly für die Bereitschaft, sich mit der Thematik ausein-anderzusetzen und zog ein positives Fazit des Nürnberger Termins: „Ich bin zuversichtlich, dass die Politik erkennt, was sie mit der Einfüh-rung der Pferdesteuer anrichten würde.“

In den beiden hessischen Kommunen Bad Sooden-Allendorf und Kirchheim ist die Pferdesteuer bereits beschlossene Sache. Im Rahmen eines Normenkontrollverfahrens vor dem Hessischen Gerichtshof soll nun geprüft werden, ob die Satzung zur Einführung der Abgabe rechtmäßig ist. Lauterbach: „Mit der Petition und der heutigen Übergabe haben wir hoffentlich erreicht, dass nicht noch weitere Städte und Gemeinden mit der Pferdesteuer ihre Löcher im Haushalt stopfen wollen.“ hen

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FN-News

Neu: Position fürTierschutz im

Präsidium

v.l.n.r.: Das fast voll-ständige FN-Präsidium

mit Theo Leuchten, Gisela Hinnemann, Axel

Milkau, Dieter Medow, Dr. Christiane Müller,

Gerhard Ziegler, Heidi van Thiel, Petra Wilm,

Breido Graf zu Rantzau, Karl-Heinz Groß, Hans-

Peter Schmidt, Rudolph Erbprinz von Croy.

Wiedergewählt wurde auch Theo Leuchten (Ratingen). Als einer von drei Vize-Präsidenten vertritt er im FN-Präsidium den Bereich Zucht. Neuer Vize-Präsident für den Bereich Sport ist Axel Milkau (Braunschweig). Der 50-jährige Unternehmer, Vorsitzender des Pferdesportver-bands Hannover und Veranstalter der Löwen Classics in Braunschweig wurde am Tag zuvor bereits zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands Sport der FN und des Deutschen Olympiade Komitees (DOKR) gewählt. Für den Bereich Persönliche Mitglieder wurde der neue PM-Vorsitzende Dieter Medow (63, Ham-burg), Vorsitzender des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein, ins Präsidium berufen.

Neu ins Präsidium gewählt wurde außer-

dem der baden-württembergische Landesver-bandspräsident Gerhard Ziegler. Der 60-jäh-rige Wirtschaftsprüfer aus Ditzingen vertritt die Interessen der AG Landesverbände. Als weiteres Mitglied für den Bereich Zucht wählte die FN-Mitgliederversammlung die 57-jährige Vorsitzende des Trakehner Zuchtverbandes, Petra Wilm (Tasdorf).

Für eine weitere Legislaturperiode wie-

dergewählt wurden Karl-Heinz Groß (Saar-brücken) als Finanzkurator, Gisela Hinne-mann (Voerde) für das Ressort Breitensport, Made leine Winter-Schulze (Wedemark) für

»FN-Tagungen«

Breido Graf zu Rantzau für weitere vier Jahre im Amt bestätigt.

Im Rahmen der FN-Tagungen in Münster hat die Mitgliederversammlung der Deutschen Reiter-lichen Vereinigung (FN) Breido Graf zu Rantzau (Breitenburg) das Vertrauen ausgesprochen und für weitere vier Jahre als Präsident bestätigt.

die Belange des Spitzensports sowie Bundes-jugendwartin Heidi van Thiel (Essen). Als weitere Mitglieder wählte die Versammlung Hans-Peter Schmidt (Nürnberg) und Rudolph Erbprinz von Croy (Dülmen) ins Präsidium. Als kooptierte Mitglieder gehören weiterhin auch Peter Hofmann (Mannheim) als Interessens-vertreter der Turnierveranstalter sowie Jürgen Laue (Gerbstedt) als Repräsentant der Ostver-bände dem Präsidium an.

Die neu geschaffene Position der Tier-

schutz-Beauftragten im Präsidium bekleidet künftig Dr. Christiane Müller (54, Trenthorst). Die gebürtige Westfälin studierte Agrarwissen-schaften an der Georg-August-Universität in Göttingen und ist als öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Pferdehaltung, -zucht und -sport tätig. Sie ist Mitglied im FN-Tierschutzbeirat, in der Prüfungskommission FN-Kennzeichnung und seit Jahren Jurymit-glied im FN-Wettbewerb „Unser Stall soll besser werden“.

Nicht mehr zur Wahl stellten sich Friedrich

Witte (Burscheid), Ruth Klimke (Münster) so-wie Gustav Meyer zu Hartum (Herford). Allen drei wurde die FN-Ehrenmitgliedschaft ver-liehen, ebenso wie der 96-jährigen Ausbilder-Legende Paul Stecken (Münster). Hb

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FN-News

Anrechnungszeitrumfür „offene” und „geschlossene”Prüfungen verkürzt

»FN-Beirat Sport«

LPO-Änderungen beschlossen.

Ab 1. Juni 2013 gilt eine Änderung der Durch-führungsbestimmungen zu § 70. So ist die Ge-bissstärke bei Unterlegtrensen von Kandaren statt auf 14 mm Durchmesser nun auf maximal 16 mm begrenzt. Die Mindeststärke bleibt bei 10 mm. Die Maximal-Vorgaben für den Durch-messer der Gebissringe der Unterlegtrense wurden gestrichen.

Eine weitere wichtige Neuerung betrifft den Zugang zu „offenen“ und geschlossenen“ Prüfungen. Ab 1. Januar 2014 werden statt wie bisher die Erfolge der letzten zwei Jahre nur noch die der letzten Saison (in der Zeit vom 1. Oktober des vorletzten bis 30. September des zurückliegenden Jahres) zur Kategorisierung angerechnet. Reiter, die in diesem Zeitraum mehr als drei verschiedene Pferde in der betreffenden Disziplin (inklusive Aufbau-LP) platziert haben und in die Leistungsklasse vier (LK 4) und höher eingestuft sind, sind in „ge-schlossenen“ Prüfungen Dressur beziehungs-weise Springen nicht teilnahmeberechtigt. Eine Ausnahme machen Platzierungen in reinen Pony-LP oder – auf Antrag – in Mannschafts-LP und mit Ponys. Weiterhin nur in „offenen“ Prüfungen startberechtigt sind außerdem Reiter mit Erfolgen in Leistungsprüfungen der Klasse S*** und/oder höher sowie Reiter der Leistungsklassen D1 oder S1 in der jeweiligen Disziplin. Weiterhin gilt, dass 20 Prozent der Leistungsprüfungen (LP) als „geschlossen“ ausgeschrieben werden müssen, als nur für

Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Münster wurden vom FN-Beirat Sport kleine Veränderungen an der 2013 verabschiedeten Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) vorgenommen.

Teilnehmer mit einem Reitausweis (Jahres-turnierlizenz) mit der Option „A“. Um die Zahl der auszuschreibenden „geschlossenen“ LP zu ermitteln, werden zunächst von allen Leis-tungsprüfungen eines Turnieres die Aufbau-Prüfungen, reinen Junioren- und Junge-Reiter-Prüfungen sowie neu ab 2014 auch alle Prüfungen, die nur für die Leistungsklassen fünf und sechs (LK 5 und 6) ausgeschrieben sind, abgezogen. Die verbleibende Zahl an Prüfungen gilt als Basis zur Berechnung der geforderten 20 Prozent.

Zuletzt wurde beschlossen, den Überar-beitungszeitraum der FN-Regelwerke vom bisherigen Vier-Jahres- auf einen Sechs-Jahres-Rhythmus zu verlängern: „Man hatte gelegentlich den Eindruck, dass viele Neue-rungen gerade dann wirklich überall im Lande angekommen sind, wenn wieder eine neues Regelwerk in Kraft tritt. Daher wollen wir das Ganze ‚entschleunigen’“, sagte Friedrich Otto-Erley, Leiter der FN-Abteilung Turniersport. Die nächste LPO und WBO soll nun im Januar 2018 in Kraft treten, die folgenden Ausgaben dann 2024, die APO jeweils zwei Jahre später. Neu ist auch, dass die Regelwerke künftig mit einjährigem Vorlauf im Rahmen einer Sonder-sitzung des FN-Beirats Sports verabschiedet werden sollen. „Damit soll der Zeitraum für Schulung, Beratung, Kommunikation und tech-nische Umsetzung der Neuerungen verbessert werden.“ Hb

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FN-News

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Abzeichensystemreformiert

Neue Kennzeichnungs-möglichkeiten für

Pferdebetriebe

Die größten Veränderungen finden sich bei den Abzeichen. Aus dem vormals in Motiva-tions- und Leistungsabzeichen unterteilten Ab-zeichen wird ein zehnstufiges System mit Reit-, Fahr- oder Voltigierabzeichen. Der Einstieg beginnt bei den Reitabzeichen mit Stufe 10. Wer alle Abzeichen abgelegt hat, ist schließlich Inhaber des RA 1. Die alten Motivationsabzei-chen sind in das neue System integriert. Mit dem inhaltlich und strukturell überarbeiteten System werden ab 2014 Fähigkeiten und Fertigkeiten in kleineren Ausbildungsschritten vermittelt und abgefragt.

Mit dieser Novellierung will der Verband die Abzeichen als Ausbildungsanreiz und Ausbildungshilfe wieder attraktiver machen. Mit dem Schritt soll das Image der Abzeichen weiter gestärkt und als „Marke“ besser genutzt werden. Denn der Ruf der Abzeichen als Qua-lifikation ist sehr gut, gewähren die Abzeichen doch eine fachlich qualifizierte Begleitung auf dem Ausbildungsweg. Indem das neue Abzeichensystem attraktiver für die Reiter, Fahrer oder Voltigierer geworden ist, stärkt es die Vereine und Institutionen im organisierten Pferdesport, die damit ein attraktives Angebot machen können.

In der Ausbildung der Ausbilder (APO-Ab-schnitt E – Lehrkräfte) gibt es ebenfalls diverse Neuerungen. Mithilfe von Mentoren sollen Ausbilder auf Trainerprüfungen vorbereitet, in der Prüfung begleitet und auf aufbauenden Trainerprüfungen vorbereitet werden. Was gerade berufstätige Menschen als potenzielle Ausbilder freuen wird: Mit der neuen APO wer-den Modullehrgänge möglich, um Berufsleben und Trainerausbildung besser zu vereinbaren. Weiter soll durch veränderte Zulassungsbedin-gungen und eine verstärkte inhaltliche Diffe-renzierung der Trainer C Leistungssport und Basissport deutlicher definiert und differenziert werden. Neue Ergänzungsqualifikationen zu

»FN-Beirat Sport«

APO 2014 verabschiedet.Ein komplett überarbeitetes Abzeichensystem, ein Mentorensystem für Ausbilder und flexiblere Wege ins Richteramt: die neue Ausbildungs-Prüfungs-Ordnung (APO), die Anfang Mai in Münster beschlossen wurde, wartet mit Neuerungen in allen Bereichen auf. Nachfolgend die Änderungen und Neuerungen im Überblick, die mit der APO 2014 am 1. Januar in Kraft treten:

Spezialthemen optimieren die Ausbildung und das Know how von Trainern. In allen Aus-bildungsangeboten für die Ausbilder wurde erneut der Praxisbezug vertieft. Zudem wurde die Neuordnung des Berufes Pferdewirt in die APO aufgenommen. Alle Neuerungen folgen dem Anspruch der Qualitätssicherung, schließ-lich sind die Trainer und Ausbilder Garanten einer fachlich fundierten Ausbildung und damit eines qualitativ guten Pferdesports.

Steigerung der Attraktivität und Individua-lität des Einstiegs in das Richter- und Parcour-schefamt sowie die Sicherstellung der praxis-orientierten Ausbildung von Turnierfachleuten waren die Leitgedanken für die Neuerungen im Abschnitt F der APO. So wurden die Zulas-sungsvoraussetzungen insbesondere in den Disziplinen Vielseitigkeit, Fahren und Volti-gieren angepasst. Mit der APO 2014 gibt es künftig eine Prüfer-, Richter- und Parcourschef-lizenz – Anerkennungszeitraum vier Jahre. Neu aufgenommen sind der Richter Breitensport, der Technische Delegierte und der Assistent Vorbereitungsplatz. Für Turnierfachleute soll es zudem mehr Lehrgangs- und Prüfungsorte für Grund- und Zusatzprüfungen geben und die Lehrgangs- und Prüfungsformen in den verschiedenen Prüfungsstätten sollen homo-genisiert werden.

Qualitätssicherung war der zentrale Leitge-danke für die Überarbeitung der FN-Kennzeich-nungen (Abschnitt B). So wurden die Vorgaben zur Pferdehaltung präzisiert, die Qualifikation des Betriebsleiter um Fortbildungsnachweise erweitert wie zum Beispiel die DOSB/BLSV-Trainerlizenz. Von der FN kennzeichnen lassen können sich künftig auch Meisterbetriebe aller Schwerpunkte, Islandpferde-Reitschulen und Haltungsbetriebe für Gnadenbrotpferde. Bo

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FNverlag

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Alle Werke sind im FNverlag (Telefon 02581/6362-154, E-mail: [email protected], Internet www.fnverlag.de) sowie im Buchhandel und in Reitsportfachgeschäften erhältlich.

Endlich ist es soweit – die besten Abschluss-arbeiten aus den ersten beiden Jahrgängen (Bielefeld 2010, Dortmund 2011) des Aufbau-bildungsganges zur staatlich geprüften Fachkraft für heilpädagogische Förderung mit dem Pferd werden in diesem Buch veröffent-licht. Die Umsetzung der Projekte in die Praxis

zeigt die Bandbreite der Praxisfelder in der Heilpäda gogischen Förderung mit dem Pferd.

Das Buch „Meilensteine“ kostet 12 Euro.

»Beruf: Pferd«

Informationsbroschüre zum Traumberuf.

»Aufgabenheft Reiten 2012«

Jetzt auch als App.

Ein Beruf, der mit Pferden zu tun hat, ist für die meisten Reiter ein Traum. „Beruf Pferd“ wendet sich an alle, die sich eine Ausbildung rund um den Partner Pferd wünschen oder sich weiterbilden möchten. Die Broschüre bietet einen Überblick über vielfältige Berufsbilder im Hinblick auf Ausbildungswege und Abschlüs-

se, Qualifikationen, Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Übersichtlich darge-stellt mit vielen Hintergrundinformationen und praktischen Tipps, Adressen und Links.

Die Informationsbroschüre „Beruf: Pferd“ kostet 5 Euro.

»Meilensteine«

Heilpädagogische Förderung.

Künftig haben Reiter die Dressur-Aufgaben im-mer griffbereit – eine neue App des FNverlags macht es möglich. Über iTunes oder Google-play können Smartphone- und Tabletnutzer die App „Aufgaben Reiten“ herunterladen. Neben den verschiedenen Aufgaben zu Basis- und Aufbauprüfungen, Dressurprüfungen, Viel-seitigkeitsprüfungen finden sich auf der App auch Standardparcours sowie Abbildungen der Dressurvierecke und Hufschlagfiguren. „Voll cool“ und „Da müssen wir nicht immer das Aufgabenheft suchen“ lauteten die ersten

Reaktionen auf Facebook. Den mehrfach nach-gefragten Rabatt für Inhaber der gedruckten Version gibt es allerdings nicht. „Das ist aus technischen Gründen leider nicht möglich“, sagt Verlagsleiter Siegmund Friedrich. Auch Fahrsportfreunde und Voltigierer müssen sich noch ein bisschen gedulden. „Wir müssen jetzt erstmal abwarten, wie die neue App läuft“, so Friedrich.

Das App „Aufgabenheft Reiten 2012” kostet 7,99 Euro.

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Pferdesportvereine

Vertrag mit der Banknotwendig

Verein muß Satzung, Beitragsordnung undAufnahmeformulare

prüfen

»So bereiten Sie Ihren Verein vor«

SEPA-Lastschriftverfahren ab 1.2.2014.Ab dem 1.2.2014 wird das herkömmliche Lastschriftverfahren durch das SEPA-Lastschriftverfah-ren abgelöst. Ab diesem Zeitpunkt ist auch der Einzug der Beiträge nicht mehr mit Datenträgern wie Diskette, CD-ROM und USB-Stick oder gar mit beleghaften Lastschriften möglich, das heißt, Online-Banking wird Pflicht! Um das neue Verfahren im Verein termingerecht einzuführen, müs-sen Sie rechtzeitig eine ganze Menge an Maßnahmen ergreifen und Vorbereitungen treffen.

Was ist SEPA?SEPA ist die Abkürzung für „Single Euro Pay-ment Area“ und heißt so viel wie „einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum“. Dieses Verfah-ren wird also EU-weit zum 1.2.2014 eingeführt und dient dazu, den Zahlungsverkehr – vor allem auch den Lastschriftverkehr und die Überweisungen – innerhalb der EU einheitlich zu regeln. Grundlage für dieses Verfahren ist eine EU-Verordnung. Das Verfahren gilt auch für alle betroffenen Vereine, Sonderregelun-gen gibt es hier nicht. Auch dann nicht, wenn der Verein keinen Zahlungsverkehr mit dem Ausland tätigt, was bei den meisten Vereinen der Fall sein dürfte.

Diese Maßnahmen sind für die Umstellung erforderlich:

Rechtsgrundlagen prüfen!Grundlage für das Beitragswesen ist die Sat-zung des Vereins. Dazu gehören u. a. auch die Regelungen zur Erhebung der Beiträge und die Festlegung der Fälligkeit. Im Rahmen der Ein-führung des SEPA-Verfahrens muss der Verein zunächst also die Satzung, und in der Folge die Beitragsordnung und die Aufnahmeformula-re, prüfen und ggf. anpassen. Eine Pflicht zur Erteilung eines SEPA-Lastschriftmandats kann sich nur aus der Satzung des Vereins ergeben.

Erforderliche Daten beschaffenDas SEPA-Verfahren setzt voraus, dass der Verein eine Gläubiger-ID hat und die Bankda-ten der Mitglieder auf die IBAN und die BIC umgestellt worden sind. Hinzu kommt, dass der Verein für jedes Mitglied eine Mandatsrefe-renz vergeben haben muss. Wenn diese Daten nicht vorliegen, kann der Verein nicht am SEPA-Verfahren teilnehmen.

Inkassovereinbarung mit Hausbank abschließenDas künftige Verfahren und dessen Abwicklung muss mit der Hausbank des Vereins auf der Grundlage einer sog. Inkasso-Vereinbarung fixiert werden. Dazu muss der Vorstand nach § 26 BGB einen entsprechenden Vertrag mit der Bank abschließen.

Information der Mitglieder zwingend erforderlichDie Mitglieder müssen rechtzeitig auf geeig-nete Art und Weise über die Einführung des SEPA-Verfahrens informiert und hingeführt werden. Dies betrifft sowohl die Altmitglieder, die bereits dem Verein eine Einzugs- und/oder Lastschriftermächtigung erteilt haben, als auch die neu eintretenden Mitglieder bis zum 1.2.2014. Nach dem 1.2.2014 müssen die Mitglieder vorab rechtzeitig vor dem Last-schrifteinzug vom Verein informiert werden.

Neue Lastschriftmandate mit den Mitgliedern vereinbarenDie Einführung des SEPA-Verfahrens sollte generell dazu genutzt werden, den Beitrags-einzug auf Grundlage einer Satzungsregelung nur noch per Lastschrifteinzug bei den Mit-gliedern zu erheben. Ggf. müssen fehlende Lastschriftmandate schriftlich mit den Mitglie-dern vereinbart werden, dies gilt auch für alle Neumitglieder.

Quelle: www.verein-aktuell.de

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Pferdesportvereine

Ehrenamtspauschaleauf 720 Euroerhöht

Freibertrag fürÜbungsleiter erhöht

»Gesetz zur Stärkung des Ehrenamtes«

Zu beachtende Neuerungen.Mit den gesetzlichen Änderungen soll das Ehrenamt weiter gestärkt und die Arbeit in gemein-nützigen Vereinen entlastet werden. Bei der Anwendung der neuen Bestimmungen ist Vorsicht geboten. Während einige rückwirkend zum 01.01.2013 in Kraft treten, gelten andere Vorschriften erst ab dem kommenden Jahr. Der folgende Beitrag zeigt auf, worauf Vereine achten sollten.

Was Vereine durch die Neuregelungen berücksichtigen solltenGemeinnützige Organisationen erhalten eine umfangreiche Steuerbefreiung. Allerdings müssen sie dafür auch eine Vielzahl von gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen. Ins-besondere die Verwendung der Mittel dieser Organisationen unterliegt strengen gesetzli-chen Vorgaben. Es bestehen darüber hinaus auch zahlreiche Nachweispflichten, da die Steuerverwaltung nur so überprüfen kann, ob die Organisation sich auch tatsächlich an die gesetzlichen Vorgaben hält und die Steuerbe-freiung auch zu Recht besteht.

Durch das Gesetz zur Stärkung des Ehren-amtes vom 21. März 2013 (BGBl. I S. 556) wur-den im Bereich des Einkommensteuerrechts und der Abgabenordnung (AO) zahlreiche Änderungen vorgenommen. Hierbei handelt es sich beispielsweise um die Regelungen zur zeitnahen Verwendung der Mittel und über die Bildung von Rücklagen. Hinsichtlich der rück-wirkenden Gesetzesänderungen besteht für die Vereine unter Umständen Handlungsbedarf.

Sportvereine, die ihren Übungsleiterin-nen und Übungsleitern den neuen Freibetrag in Höhe von 2.400 Euro jährlich auszahlen möchten, sollten bestehende Verträge anpas-sen. Bei dem Freibetrag handelt es sich um einen Jahresbetrag, der beispielsweise auf zwölf Monate aufgeteilt werden kann. Der monatliche steuer- und sozialversicherungs-freie Betrag erhöht sich dann von bisher 175 Euro auf 200 Euro. Die Vereine sollten nicht vergessen, den Differenzbetrag für die zurück-liegenden Monate zu berücksichtigen, wenn sie Übungsleiter über den Freibetrag hinaus als (450 Euro-)Minijobber vergüten. Gleiches gilt für die Anhebung der Ehrenamtspauschale von jährlich 500 Euro auf 720 Euro. Bestehende Verträge sollten überprüft werden. Der steuer- und sozialversicherungsfreie Anteil erhöht sich

bei monatlicher Berücksichtigung von bislang 41,66 Euro auf 60,00 Euro. Auch hier gilt es, an den bislang nicht ausgeschöpften Anteil zu denken. Manche Vereine haben in ihrer Satzung geregelt, dass Vorstandsmitglieder die sogenannte Ehrenamtspauschale in Höhe von höchstens 500 Euro jährlich erhalten dürfen. Ist die Vergütung in der Satzung betragsmäßig angegeben, sollte in jedem Fall die Satzung geändert werden, bevor der neue Freibetrag von 720 Euro ausgezahlt wird.

Die Anhebung der Zweckbetriebsgrenze von bisher 35.000 Euro auf 45.000 Euro führt für viele Vereine zu einer Steuervereinfachung. Vereine, die in der Vergangenheit die Zweckbe-triebsgrenze überschritten hatten und zum Ver-zicht auf die Anwendung dieser Grenze optiert hatten, bleiben aber nach wie vor im Rahmen des Fünfjahreszeitraums an diesen Verzicht gebunden, auch wenn sie die neue Schwelle von 45.000 Euro im Jahr nicht überschreiten sollten. Aufgrund der Bindung an die Gemein-nützigkeit hat der Verein seine Mittel zeitnah für steuerbegünstigte satzungsmäßigen Zwecke zu verwenden, dass heißt spätestens in dem Jahr, welches auf den Zufluss folgt. Der Zeitraum, in dem noch eine zeitnahe Mittelverwendung angenommen werden kann, wird zukünftig auf die auf den Zufluss folgenden zwei Kalen-der- oder Wirtschaftsjahre erweitert. Konnten bislang die Höchstbeträge für die Bildung freier Rücklagen in einem Jahr nicht ausgeschöpft werden, durfte eine Rücklagenbildung nicht nachgeholt werden. Zukünftig hat der Verein die Möglichkeit, die unterbliebene Zuführung in den folgenden zwei Jahren nachzuholen.

Während die Bestimmung zur zeitnahen Mittelverwendung bereits für das Jahr 2013 gelten soll, wird die Neuregelung zur Nach-holung der Bildung freier Rücklagen erst zum 01.01.2014 wirksam.

Quelle: www.vibss.de

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Versäumnis derVereins-

verantwortlichen

Landwirt verletzteSorgfaltspflicht

Pferdesportvereine

»Schadenfall des Monats«

Folgenreiches Versäumnis.Ein Riesenschock in den frühen Morgenstunden für den Bauern Harro. Als er seinen Schweine-stall betrat, lagen etwa 150 seiner liebevoll gezüchteten Schweine tot auf dem Stallboden. Auch die restlichen Tiere wirkten krank oder geschwächt.

Was war passiert? Zur Veranstaltung eines Reitturniers hatte der RuV Cavalos bei Harro ein Gelände gepachtet. Der Strom kam von einem Gehöft, das direkt neben dem Pachtgelände lag. Die Stromleitung war am Gebäude des Landwirts angebracht. Harro hatte bei der Absprache ausdrücklich da-rauf hingewiesen, dass nach Ende eines jeden Veranstaltungstages unbedingt der Stecker aus dem Stromkabel herausgezogen werden müsse, da ansonsten die Stromversorgung zu seinen Schweinemaststätten und damit zu den computergesteuerten Lüftungsmechanismen unterbrochen wäre.

Seitens des Vereins wurden drei Ver-antwortliche dafür bestimmt. Entgegen der Abmachung wurde es aber bereits am zweiten Veranstaltungstag versäumt, das Stromkabel herauszuziehen. Prompt kam es in der folgen-den Nacht durch Feuchtigkeit zu einem Kurz-schluss. Die Stromzufuhr wurde unterbrochen, der Luftaustausch im Schweinestall konnte nicht mehr stattfinden. 153 Tiere verendeten in der Nacht, weitere 64 erlitten Folgeschäden.

Der Landwirt bezifferte den ihm entstan-denen Schaden mit rd. 25.000 EUR. Derart weitreichende Folgen einer aus ihrer Sicht kleinen Pflichtverletzung hatte sich keines der Vereinsmitglieder vorstellen können.

Dass die Folgen so schwerwiegend waren, hatte allerdings einen weiteren Grund: Der Akku der drei Jahre alten Alarmanlage für die Stallüberwachung, die eventuelle Stromausfäl-le sofort akustisch und optisch melden sollte, war leer und konnte keinen Alarm auslösen.

Daraus ergab sich die rechtliche Prob-lemstellung, dass einerseits der Verein die Unterbrechung der Stromzufuhr schuldhaft verursacht hatte, auf der anderen Seite aber der Landwirt seine Sorgfaltspflicht verletzt hatte, weil wegen der mangelhaften Wartung

die Alarmanlage die Stromunterbrechung nicht hatte anzeigen können.

Die computergesteuerte Belüftung der Ställe hätte ständig durch einen Fachmann überprüft werden müssen. Angesichts der schwerwiegenden Folgen eines Stromausfalls ist die Pflicht zur eigenen Vorsorge besonders hoch anzusetzen.

Die ARAG, die als Sportversicherer des RuV Cavalos auch für die Fehler der Vereinsmitglie-der und Helfer einzustehen hat, wurde mit der Regulierung beauftragt. Sie schaltete einen Gutachter ein, der das Mitverschulden des geschädigten Landwirtes prozentual bestimm-te. Der Schaden wurde auf dem Vergleichsweg reguliert.

Harro würde fortan für die regelmäßige Wartung seiner Anlage sorgen. Auch den verantwortlichen Vereinsmitgliedern war der Schreck ordentlich in die Glieder gefahren. Auch sie würden künftig aufmerksamer und pflichtbewusster handeln.

Quelle: www.vid.sid.de

*Namen von der Redaktion geändert

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Pferdesportvereine

Auszeichnung für faireGesten im Sport

Veranstalter auf neuen Wegen gesucht

„Was haben Sie getan, um Ihr Turnier 2013 noch besser zu machen?“ Diese Frage stellt die Deut-sche Reiterliche Vereinigung (FN) allen Veranstaltern von Reit- und Springturnieren der Grünen Saison 2013 und belohnt die zehn kreativsten Ideen und Innovationen mit je 500 Euro.

»Unser Turnier soll besser werden 2013«

Ideen und Innovationen gesucht.

Zunehmende Professionalität, wachsende Ansprüche an Plätze, Böden und Organisati-on, Zeitmangel und dadurch bedingter Rück-gang an freiwilligen Helfern, schrumpfendes Zuschauerinteresse – die Ausrichtung eines Turniers wird nicht einfacher. Mit dem Wettbe-werb „Unser Turnier soll besser werden“, kurz „Turnier 2013“, sucht die FN daher Turnier-veranstalter, die neue Wege beschreiten und frischen Wind in die Turnierlandschaft bringen.

Teilnahmeberechtigt sind nationale LPO- sowie LPO/WBO-Freilandturniere in Deutsch-land, die Prüfungen für alle Reiter anbieten – vom Einsteiger (E/A) bis zum Könner (M/S). Im Herbst wertet dann eine Jury alle Bewerbun-gen nach den Kriterien Ausschreibung, Helfer-

gewinnung, Infrastruktur, Öffentlichkeitsarbeit & Sponsoring sowie Rahmenprogramm aus.

So kann man mitmachen: Teilnahmebe-dingungen und Fragebogen aus dem Internet (www.pferd-aktuell.de/turnier2013) herunterla-den und ausfüllen, Ausschreibung und ggf. ein paar Belege (Fotos, Presseberichte) zufügen und per Mail an [email protected] oder per Post an die Deutsche Reiterliche Vereini-gung (FN), Stichwort „Turnier 2013“, 48229 Warendorf senden. Einsendeschluss ist der 15. Oktober. Hb

Die Deutsche Olympische Gesellschaft (DOG) fordert 13- bis 18-jährige Sportlerinnen und Sport-ler sowie Mannschaften zur Teilnahme an der Initiative „Jung, sportlich fair“ auf.

»Preis für Jugendliche«

Gesucht wird: „Jung, sportlich, fair“

Kinder und Jugendliche sollen frühzeitig ler-nen, dass faire Gesten und korrektes Verhalten im Sport wichtiger sind als der eigene Erfolg. Nach der guten Resonanz im letzten Jahr will der Förderverein Deutsche Olympische Gesell-schaft, der sich für die Verbreitung des Olym-pischen Gedankens in Sport und Gesellschaft engagiert, mit der zweiten Edition des Fair Play Preises „Jung, sportlich, fair“ erneut wieder ju-gendliche Projekte und faire Gesten im Breiten- wie im Leistungssport auszeichnen.

Fair Play spiele im Leistungs- wie im Brei-tensport eine entscheidende Rolle, denn Fair Play sei mehr als die Befolgung der Regeln. Fair Play mache den Geist des Sports aus und fordere Handeln nach innerer Einstellung, betont die DOG. Fair Play steht für die An-

erkennung und Einhaltung der Regeln, den partnerschaftlichen Umgang mit dem Gegner, die Achtung der gleichen Chancen und Bedin-gungen und die die Wahrung der Haltung bei Sieg und Niederlage.

Bis zum 31. August können sich Sportlerin-nen und Sportler oder Mannschaften im Alter von 13 bis 18 Jahren für den Preis „Jung, sport-lich, fair“ bewerben bzw. vorschlagen lassen. Weitere Informationen zu der Ausschreibung gibt es auf der Website der Deutschen Olympi-schen Gesellschaft: www.DOG-bewegt.de

DOG/hen

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»Saubere Arbeit«

Krankheiten vorbeugen.

Ein guter Hygienestatus trägt dazu bei, Krankheiten und keimbedingten Leistungseinbußen vorzubeugen. Auch Pferdebetriebe müssen ein Hygienemanagement durchführen, die Verant-wortung hierfür liegt beim Betriebsleiter.

Hygiene in einem Pferdebetrieb – ist das nicht unnatürlich, ja sogar unmöglich? Weder noch, denn mit Hygiene sind sämtliche Maßnahmen gemeint, die die Gesundheit der Pferde erhal-ten und fördern sowie Krankheiten vermeiden und bekämpfen. Damit ergeben sich in einem Pferdebetrieb eine Vielzahl von Ansätzen und Einsatzbereichen für Hygienemaßnahmen. Die meisten sollten selbstverständlich sein und entsprechen der „guten fachlichen Praxis”, ei-nige sind jedoch sogar vorgeschrieben. So gilt für die meisten Pferdebetriebe die EU-Futter-mittelhygiene-Verordnung, deren Zielsetzung sichere Futter- und Lebensmittel sind. Ihre oft eher allgemein formulierten Vorgaben betonen das Prinzip, das dem gesamten Hygienema-nagement im Pferdebetrieb zugrunde liegt: Dem Betriebsleiter obliegt die Verantwortung, die für seinen Hof wichtigen und richtigen Maßnahmen zu identifizieren und konsequent umzusetzen. Nicht nur für die amtlichen Kont-rolleure der Futtermittelüberwachung, sondern vor allem seinen Tieren zuliebe und nicht zuletzt, um seinen Kunden eine gute Dienst-leistung bieten zu können. Auf landwirtschaft-lichen Betrieben, die Direktzahlungen der EU erhalten, werden Standards wie der „Standard Futtermittelsicherheit”, die an die Hygiene angrenzen, im Rahmen der Cross Compliance-Regelungen überprüft.

Wehret den AnfängenHygiene fängt bei so allgemeinen Dingen wie einem guten Stallklima an. Aufgrund ihrer großen Lungen sind Pferde auf ausreichende Frischluftzufuhr angewiesen, um gesund zu bleiben. Erforderlich sind außerdem eine gute Luftzirkulation, niedrige Staub-, Keim- und Schadgasgehalte. Detaillierte Vorgaben hierzu finden sich in den „Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichts-punkten“ des Bundeslandwirtschaftsministe-riums. Und auch das gehört dazu: Die Flächen und Betriebsräume sollten ordentlich und sau-ber sein, denn wo alte Futtersäcke und Decken herumliegen, entstehen Dreck- und Keimnes-ter, und auch Schädlinge und Schadnager sind dann nicht mehr weit.

Stallflächen und -einrichtungMist und Exkremente, Futterreste, Schadnager und wechselnde Pferdebestände bauen im Stall einen hohen Keimdruck auf. Hätten un-sere Pferde viel Platz, würden sie eklige Ecken und mit Exkrementen besetzte Stellen instink-tiv meiden. Da dies nicht möglich ist, sollte der Stall regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Dadurch wird, ein professionelles Vor-gehen vorausgesetzt, die Anzahl der Erreger (Viren, Bakterien, Pilze) sehr stark reduziert, der Infektionsdruck auf die Pferde dadurch

Hygiene fängt beigutem Stallklima an

EU-Futtermittel-hygiene-Verordnung

gilt für Pferdebetriebe

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Pferdesportvereine

gemindert. Ein keimfreies Milieu kann natürlich nie erreicht werden, das ist unter normalen Verhältnissen (Seuchenfreiheit) aber auch gar nicht das Ziel. Angesagt ist eine Reinigung und Desinfektion zum Beispiel auch nach ernsthaf-ten Erkrankungen wie Herpesinfektionen.

In einem leeren Stall kann eine komplette Reinigung und Desinfektion durchgeführt wer-den. Der Desinfektion sollte eine gründliche Reinigung vorangehen. Diese läuft nach der Empfehlung einer Fachfirma so ab: 1. Vorrei-nigung – Kot, Einstreu und Futterreste werden mechanisch mit Schaufel, Besen und Wasser entfernt. 2. Eine Reinigungsmittellösung wird (zum Beispiel als Schaum) drucklos auf alle Flächen aufgetragen und wirkt einige Minuten ein. Das Reinigungsmittel entfernt auch Fette und Eiweiße, die durch Wasser allein nicht beseitigt würden. 3. Alle Flächen und Ein-richtungen werden unter Druck mit reichlich Wasser und einem Reinigungsmittel gründlich gereinigt. 4. Die Flächen, vor allem Betonflä-chen, müssen vor der Desinfektion abtrocknen, da sie sich mit Wasser vollsaugen, und so das Desinfektionsmittel verdünnen würden. Als nächster Schritt kann nun die Desinfektion erfolgen. Hierfür wird eine Desinfektionsspritze zur Schaumapplikation empfohlen, die an ei-nen Wasserschlauch angeschlossen wird. An-dere Ausbringungsmöglichkeiten (Rückensprit-ze, Vernebelung, Dampfstrahler) sind möglich, ihre Vor- und Nachteile sind jedoch abzuwä-gen. Zu beachten ist, dass sämtliche Flächen bearbeitet werden, genügend Wirkstoff in der richtigen Konzentration aufgebracht wird und dass die Sicherheitsvorgaben für Mensch und Tier eingehalten werden. Reinigungs- und Des-infektionsmittel müssen sorgfältig und für den jeweiligen Zweck ausgewählt werden. Desin-fektionsmittel sollten nach der „DVG-Liste für die Tierhaltung” der Deutschen Veterinärme-dizinischen Gesellschaft gewählt werden und das DLG-Gütezeichen tragen.

In einem (teilweise) belegten Stall ist keine Komplettmaßnahme, aber eine Zwischen-desinfektion möglich. Diese kann sich gegen Viren, Bakterien, Pilze richten, dann werden Decken, Wände, Böden, Geräte und Stallein-richtungen einbezogen. Oder es wird – nach er-folgter Entwurmung der Pferde – eine spezielle Desinfektion gegen Wurmeier durchgeführt,

dabei liegt der Schwerpunkt auf den Flächen, die mit Kot belastet sind (ohne Decken, Wände nur unten). Eine solche Maßnahme ist insofern sehr wichtig, als die vorbeugende Hygiene und die Senkung des Infektionsdrucks im heutigen Entwurmungsmanagement eine große Rolle spielen sollten.

Futtermittel und FütterungseinrichtungenIm Bereich Futtermittel hat die Hygiene ebenfalls große Bedeutung, denn zum einen sind Pferde hier gegenüber Mängeln sehr empfindlich, zum anderen kommt auch die Thematik der Futter- und Lebensmittelsicher-heit ins Spiel. Dass Pferde zu den Lebensmittel liefernden Tieren zählen können, wurde durch den „Pferdefleisch-Skandal” gerade wieder ins Bewusstsein gerufen. Die EU möchte sichere Futter- und Lebensmittel und hat hierfür unter anderem die Futtermittelhygiene-Verordnung erlassen. Laut der Verordnung müssen sich auch Landwirte, die Futtermittel (Heu, Sila-ge, Getreide) erzeugen und diese im Betrieb verwenden, als Futtermittelprimärerzeuger registrieren und diese Futtermittel gemäß den Anforderungen der Verordnung herstellen. Das bedeutet unter anderem: Primärerzeug-nisse sind gegen Kontamination und Verun-reinigung zum Beispiel durch Dünge- oder Pflanzenschutzmittel, Biozide, Tierarzneimittel oder Abfall zu schützen. Anlagen und Behäl-ter für Herstellung, Transport, Lagerung etc. sind zu reinigen und ggf. zu desinfizieren. Die Kontamination von Futtermitteln durch Tiere und Schädlinge ist möglichst zu verhin-dern. Es muss Buch geführt werden über die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und Bioziden sowie die Eingänge und Ausgänge von Futtermitteln (Rechnungen, Lieferscheine). Zur Bedeutung des Schlachtstatus von Pferden im Equidenpass erläutert das Bundeslandwirt-schaftsministerium: „Die Futtermittelhygiene-VO unterscheidet zwischen Tieren, die zur Lebensmittelgewinnung bestimmt sind, und solchen, die nicht zur Lebensmittelgewinnung bestimmt sind. Soweit ein Betrieb Pferde hält, die im Equidenpass als „Nicht-Schlachttier” bestimmt sind, finden die Regelungen der Futtermittelhygiene-VO auf die Fütterung solcher Tiere keine Anwendung.“ Wer Futter zukauft, muss darauf achten, dass alle Futter-mittel von Herstellern stammen, die nach der Futtermittelhygiene-Verordnung (VO) regist-

Gründliche Reinigungals Basis der Desinfektion

Kontamination von Futtermittelnist zu verhindern

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Schädlings-bekämpfungssystem

ist ein Muß

Meldung an die Tierseuchenkasse

notwendig

riert oder zugelassen sind. Bei der Fütterung von Pferden müssen grundsätzlich die Anfor-derungen der „Guten Tierfütterungspraxis” erfüllt werden. Diese geben unter anderem Folgendes vor: Stall und Fütterungseinrich-tungen sind gründlich und regelmäßig zu reinigen. Ein Schädlingsbekämpfungssystem muss eingerichtet werden. Gebäude und Fütte-rungseinrichtungen sind sauber zu halten. Die Einstreu ist regelmäßig zu wechseln und darf nicht schimmeln. Futtermittel müssen getrennt von Chemikalien lagern, Lager und Behälter für Futtermittel müssen sauber und trocken sein und regelmäßig gereinigt werden.

Die Tränksysteme sind laut der Verordnung regelmäßig zu reinigen und das Tränkwasser muss qualitativ für Pferde geeignet sein.

Einstreu, Mist und FliegenAuf dem Markt werden – neben Desinfektions-mitteln – zahlreiche Sprays, Pulver oder Zusät-ze angeboten, die direkt beim Einstreuen oder nach dem Ausmisten auf Streu oder Mist auf-gebracht werden. Ihre Wirkung ist in der Regel nicht biozid, sondern besteht darin, dass sie direkt Ammoniak und Feuchtigkeit binden oder die Ammoniak bildenden Bakterien verdrän-gen und Fäulnisprozesse unterbinden. Dadurch werden pathogene Keime zurückgedrängt, die Schadgasausdünstung und der Fliegenbefall reduziert, die Stallluft verbessert und der Mist soll noch dazu besser kompostieren. Fliegen im Stall können darüber hinaus auch gezielt mit Insektiziden bekämpft werden. Demgegen-über ist jedoch die erstgenannte Variante, die darauf setzt, dass Fliegen nicht mehr so viel „Lieblingssubstrat” vorfinden, deutlich um-weltfreundlicher. Wird man eines sehr starken Befalls nicht mehr Herr, kann in Einzelfällen die chemische Keule angezeigt sein.

WeidehygieneAuch die Weide liefert Futter. Daher gilt auch hier die Futtermittelhygiene-VO, die folgende Vorgabe macht: Werden Pflanzenschutz- oder Düngemittel eingesetzt, sind die entspre-chenden Wartezeiten einzuhalten, und es ist auf Giftpflanzen zu achten. Des Weiteren sei wieder einmal auf die große Bedeutung des Abmistens von Weiden hingewiesen. Das heutige Entwurmungsmanagement beim Pferd verändert sich aufgrund der zunehmenden

Resistenzen der Endoparasiten gegenüber den Wurmkuren. Auf die chemische Keule allein ist auf lange Sicht nicht mehr unbedingt Verlass, daher haben vorbeugende Maßnahmen wie das Abäppeln von Weiden und Paddocks, das die Wiederansteckung mit Parasiten deutlich reduziert, stark an Bedeutung gewonnen.

Management Über die Einzelmaßnahmen hinaus ist das Ge-samtmanagement eines Pferdebetriebes aus-schlaggebend dafür, wie gut der Hygienestatus ist. Beispiele sind die räumliche Abtrennung von Pferdegruppen wie Aufzuchtpferden oder Zuchtstuten, oder auch, wie mit vierbeinigen Neuzugängen umgegangen wird: Sieht sich die zuständige Person den Neuling erst einmal an, ob er gesund wirkt? Gibt es eine Möglich-keit, verdächtig erkrankte Tiere sofort abzuson-dern? Erkennt der Pferdehalter Anzeichen einer anzeigepflichtigen Seuche wie der Infektiösen Anämie? Wie steht es um das Impf- und Ent-wurmungsschema auf dem Betrieb?

Es wird Sie hoffentlich nie betreffen, aber sollten Sie doch einmal in einen Seuchenfall verwickelt werden, greift eine Maschinerie an Gesetzen, Verordnungen und Erlassen der Amtsveterinäre, die genau vorschreiben, wie zur Eindämmung einer Seuche vorgegangen werden muss. Die Maßnahmen sind oft dras-tisch, aber unvermeidbar, um eine Ausbrei-tung der Krankheit zu verhindern. Wichtig ist, dass auch Pferdehalter ihren Bestand Anfang jeden Jahres der Tierseuchenkasse melden. Diese kann im Seuchenfall über die Solidarge-meinschaft der Tierhalter eine Entschädigung leisten. Welche vorbeugenden hygienischen Maßnahmen im Alltag eines Pferdebetriebs getroffen werden müssen, ist meist relativ all-gemein formuliert. Dadurch soll sichergestellt sein, dass jeder Betrieb die für ihn passenden und praktikablen Maßnahmen ergreift. Dazu ist jeder Pferdehalter verpflichtet, dies ist Teil der vorgeschriebenen Fachkunde.

Jorinde Buck

Informationen für die Betriebs führung gibt es 8 x im Jahr mit Pferdebetrieb – Das Profi Magazinwww.pferde-betrieb.de Tel.: 08233/381141

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»Online-Rechner hilft«

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Die Aufnahme von Pensionspferden ist das wichtigste Angebot der Pferdebetriebe und betriebsführenden Pferdesportvereine in Deutschland: Rund drei Viertel der Pferdebe-triebe und betriebsführenden Pferdesportver-eine nimmt fremde Pferde gegen ein Entgelt als Pensionspferde auf. Dabei ist es dringend notwendig, den Deckungsbeitrag der ange-botenen Leistungen und insbesondere den Mindestpensionspreis zu kennen. Um diese Berechnung zu erleichtern, hat das Institut für Agrarökonomie der Bayerischen Landesan-stalt für Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Pferdeberatungsteam Südbayern am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck einen Online-Rechner zur Ermittlung des Mindestpensionspreises veröffentlicht.

Die Eingabefelder sind mit bayerischen Durchschnittswerten vorbesetzt. Diese können Sie mit betriebseigenen Daten überschreiben. Mit Hilfe von Schaltflächen können Sie zum jeweiligen Thema weitere Info ein- bzw. aus-blenden.

Den Online-Rechner finden Sie unter: https://www.stmelf.bayern.de/idb/penspferd.html

Pferdebetriebe

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Gleiche Beiträge fürgleiche Unternehmen

Pferdebetriebe

»Landwirtschaftliche Unfallversicherung«

Einheitlicher Beitragsmaßstab zukünftig auch für Pferdehalter.

Beitragsmaßstab und Beitragshöhe zur LUV waren bisher für Pferdehaltungen bundesweit unterschiedlich. Die hierfür seinerzeit zustän-digen landwirtschaftlichen Berufsgenossen-schaften wählten jeweils einen sachgerechten Maßstab und berücksichtigten den jeweiligen Leistungsaufwand. Seit Jahresbeginn gibt es die regionalen landwirtschaftlichen Berufs-genossenschaften nicht mehr. Sie sind in der bundesweit zuständigen SVLFG aufgegangen. Wesentliches Ziel der Neuorganisation sind bundesweit einheitliche Beitragsmaßstäbe. Unternehmen gleicher Art und Größe sollen in Deutschland gleiche Beiträge zahlen. Dies entspricht einer immer wieder geäußerten Forderung auch der Pferdehalter.

Die Vertreterversammlung hat nunmehr bundesweit einheitlich anzuwendende Rege-lungen zur Beitragsberechnung beschlossen. Danach zahlen künftig grundsätzlich alle

Ab der Beitragsumlage 2014 (für 2013) der Landwirtschaftlichen Unfallversicherung (LUV) gilt auch für Pferdehalter bundesweit ein einheitlicher Beitragsmaßstab. Dies beschloss die Vertre-terversammlung der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) in ihrer Sitzung Ende März.

Mitglieder einen Grundbeitrag und einen risiko orientierten Beitrag. Während der Grund-beitrag im Wesentlichen der Finanzierung der Präventions- und Verwaltungskosten dient, werden durch die risikoorientierten Beiträge die Leistungsaufwendungen in den einzelnen gebildeten Risikogruppen (wie zum Beispiel der Pferdehaltung) finanziert.

GrundbeitragDer Grundbeitrag wird für alle Unterneh-men mindestens 60 Euro und maximal ca. 240 Euro betragen. Mit diesem „fließenden“ Grundbeitrag wird berücksichtigt, dass die Mitglieds unternehmen einen unterschiedlichen – mit der Unternehmensgröße zunehmen-den – Präventions- und Verwaltungsaufwand verursachen. Für Nebenunternehmen des landwirtschaftlichen Unternehmens – wie z. B. Pensionspferdehaltung – ist kein (zusätzlicher) Grundbeitrag zu zahlen.

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Härtefallregelungfür überproportionaleBeitragssteigerungen

Pferdebetriebe

Risikoorientierter BeitragDer risikoorientierte Beitrag wird sich für Pferdehaltungen nach einem geschätzten Arbeitsbedarf für die versicherten Tätigkeiten – ausgedrückt in Berechnungseinheiten (BER) pro Hektar Fläche und pro Tier – richten. Bei der Einstufung der Tiere wird dabei nach vier Gruppierungen unterschieden: • Deckhengste ohne Sporteinsatz

(12,8 bis 9,6208 BER) • Zuchtstuten sowie Aufzucht-, Arbeits- und

Gnadenbrottiere (8,13 bis 6,1672 BER)

• Sport-, Turnier-, Renn-, Kutsch-, Schul- und Verleihpferde (53,09 bis 52,1 BER)

• Pensionstiere sowie Freizeittiere, die nicht zur Gruppe 3 gehören (7,59 bis 6,6 BER)

Andere denkbare Gruppierungen wurden verworfen. Diese Entscheidung basiert auf ei-ner Empfehlung des beauftragten Gutachters.

Weitere Detailinformationen zurGruppenzugehörigkeit erhalten siein Servicebrief 83

Zwei Regelungen sind hierbei zu beachten:Es wird die Zahl der durchschnittlich gehalte-nen Tiere zugrunde gelegt.

Bis zu 100 Pferde verläuft der BER-Ansatz pro Pferd im genannten Rahmen degressiv.

Alle der LUV zugehörigen Gruppierun-gen der Pferdehaltung in Deutschland bilden künftig eine eigenständige Risikogruppe. Sie finanzieren mit ihren Beiträgen nur den ihnen zugeordneten Leistungsaufwand (Renten- und Heilverfahrenskosten aus der Pferdehaltung im Umlagejahr zuzüglich anteiliger nicht zuzuord-nender Aufwendungen). Eine Quersubventio-nierung durch andere oder von anderen Risiko-gruppen ist grundsätzlich ausgeschlossen. Der Leistungsaufwand wird daher ganz wesentlich den Beitrag 2014 bestimmen.

Beitragshöhe 2014Aussagen zur Höhe des Beitrages in Euro kön-nen voraussichtlich erst Ende 2013 getroffen werden. Aufgrund gesetzlicher Vorgabe steht aber bereits fest, dass die wahrscheinlich in

vielen Fällen eintretenden Beitragsveränderun-gen – unabhängig von deren Höhe – bis 2018 in gleichmäßigen Angleichungsstufen umge-setzt werden. Dies gilt für Beitragssenkungen und -erhöhungen. Außerdem ist eine zusätz-liche Härtefallregelung für überproportionale Beitragssteigerungen vorgesehen.

Erhebungen erforderlichEine Zuordnung nach den neuen Gruppie-rungen wird in vielen Fällen nur mit Hilfe der Pferdehalter möglich sein. Fragebögen sollen Mitte Juli 2013 übersandt werden.

Versicherungsrechtliche Regelungen unverändertDie Bestimmungen zur Pflichtmitgliedschaft von Pferdehaltungen in der LUV und zum Um-fang des Versicherungsschutzes werden hinge-gen nicht geändert. Auch Befreiungsmöglich-keiten gibt es danach unverändert nicht.

Beitragszahlung in Teilbeträgen nur noch bei LastschriftDie Zahlung des Beitrages zur Berufsgenos-senschaft in drei Teilbeträgen wird ab 2014 ausschließlich davon abhängig sein, ob eine Teilnahme am Lastschriftverfahren erklärt wurde. Eine Teilnahme an diesem für alle Beteiligten vorteilhaften Verfahren wird daher empfohlen.

Hartmut FanckBereichsleiter Versicherung bei der SVLFG

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FN-News

Engagement für Vereine und Betriebe

geht weiter

Informations-Dreh- und Angelpunkt:

www.vorreiter-deutschland.de

»Vorreiter Deutschland«

Zwei Drittel kennen die Initiative.

Im Frühjahr 2010 gestartet als Gesamtver-bandsinitiative, um die Vereine und Betriebe zu unterstützen, zeigen die aktuellen Zah-len, dass die Initiative bei den Vereinen und Betrieben angekommen ist. „Auch wenn das Projekt Ende des Jahres offiziell endet, unser Engagement für die Vereine und Betriebe geht natürlich weiter,“ sagte Thomas Ungruhe. Schließlich zählt die Förderung des organi-sierten Sportes und damit der Vereine und Mitgliedsbetriebe zu den zentralen Aufgaben des Verbandes. Schon vor der Initiative gab es seitens FN und Landespferdesportverbän-de daher zahlreiche Angebote für die Vereine und Betriebe. Diese wurden dann unter dem Namen der Initiative gebündelt und erweitert – immerhin mehr als 90 Maßnahmen. „Damit ist es uns gelungen, diese Angebote bekannter zu machen, sie an die Vereine und Betriebe heranzutragen und ihnen damit konkrete Hilfe in der Vereins- und Betriebsführung zu geben. Moderne und gut arbeitende Vereine und Betriebe sind schließlich die Basis des Pferde-sportes,“ sagte Ungruhe weiter. Informations-Dreh- und -Angelpunkt der Initiative ist das Internetportal www.vorreiter-deutschland.de. Dort finden sich auch praktische Checklisten und Arbeitshilfen für den ehrenamtlichen und betrieblichen Alltag. Immerhin jeder zweite Verein und Betrieb kennt und nutzt das Portal, auch dies ein Ergebnis des aktuellen SEB (Der vollständige SEB wird im Herbst 2013 ausge-wertet vorliegen. Über 1.600 Vereine und mehr als 700 Betriebe haben teilgenommen.)

So positiv die Zahlen im Bundesdurch-schnitt sind, verstellen sie aber nicht den Blick auf die Realitäten in den Vereinen und Betrie-ben. Denn neben den positiven Erfahrungen vor Ort in den einzelnen Landespferdesportver-bänden gibt es auch nachdenklich stimmende Erlebnisse wie der Bericht von Gerhard Ziegler,

Über zwei Drittel aller Pferdesportvereine und Pferdebetriebe kennen die Initiative Vorreiter Deutschland (2011: 47 bzw. 52 Prozent). Und jeder zweite Verein und fast jeder zweite Betrieb findet die Initiative hilfreich für seine Arbeit (2011: 23 bzw. 13 Prozent). Mit diesen Zahlen aus dem Sportentwicklungsbericht Pferdesport 2013 stellte Thomas Ungruhe, Leiter der FN-Abtei-lung Breitensport, Vereine, Betriebe, bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) Anfang Mai in Münster ein Ergebnis für die Initiative Vorreiter Deutschland vor.

Präsident des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg, zeigte. Er schilderte die teilweise fehlende Informationsbereitschaft der Vereine und Betriebe. So wurde in den Gesprächen mit den Vereinen und Betrieben deutlich, dass die Mehrheit der von ihnen gewünschten Ange-bote und Unterstützungsleistungen bereits vorhanden ist – nachzulesen in der Landesver-bandszeitschrift und auf dem LV-Internetportal. Dennoch bewertete er die Treffen als außeror-dentlich hilfreich, um festzustellen, wo es an der Basis „brennt“. „Wir müssen aufpassen, nicht den Eindruck des „Besserwissens“ zu vermitteln, und wir müssen die Nähe zu unse-ren Mitgliedern verbessern“, resümierte der LV-Präsident.

Mit positiven Tenor berichtete Brigitte Hein, Geschäftsführender Vorstand des PSV Westfalen, von ihren Erfahrungen. Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung in den acht Kreisverbänden bot der Landesverband maßgeschneiderte Kreis-Konferenzen an, in denen für die regionalen Vereine und Betrie-be relevante gesellschaftliche Entwicklungen und Zukunftsszenarien aufgezeigt wurden. Dadurch wurde den Vereinen und Betrieben deutlich, dass und wie sie betroffen sind. Der Landesverband nutzte die Konferenzen zudem, um über entsprechende Unterstützungs- und Beratungsangebote zu informieren. Bo

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FN-News

Jeder kann mit seinem Pferd oder Pony teilnehmen – vom süßen Shetlandpony über den eleganten Hannoveraner bis zum beein-druckenden Shire Horse. Die Anforderungen sind simpel. Nicht das Können, sondern die Schönheit und der Ausdruck zählen. Mitma-chen ist denkbar einfach. Egal ob Pferdebe-sitzer, Reitbeteiligung, Schulpferdereiter oder Reitverein bzw. -betrieb, unter www.top-horse-of-the-year.de kann kostenlos eine Setcard für das Pferd oder Pony angelegen werden, wie bei „echten“ Models auch. Jeder Besucher der Website www.tophorseoftheyear.de kann dann online sein persönliches Top Horse auswählen und seine Stimme für ein Pferd abgeben. Das Online-Voting erfolgt in zwei Phasen, wobei jeweils die Anzahl der abgegebenen Stimmen entscheidet. Ins Finale kommen jeweils die fünf Pferde der beiden Kategorien „Schul-pferd“ und „Privatpferd“, für die die meisten Besucher der Internetseite abgestimmt haben.

»Top Horse of the Year 2013 by FN«

Suche nach dem schönstem Pferd.Seit dem 15. März sind Deutschlands Pferdebesitzer, Reitbeteiligungen oder Schulpferdereiter wieder im THOTY-Fieber. Nach dem großen Erfolg in den vergangenen beiden Jahren geht der Onlinewettbewerb „Top Horse of the Year by FN“ (THOTY) in die dritte Runde. Die Deutsche Rei-terliche Vereinigung (FN) sucht erneut Deutschlands schönstes und ausdrucksvollstes Schul- und Privatpferd oder -pony. Bis Ende Juni können Setcards angelegt und die Werbetrommeln für die vierbeinigen Titelanwärter gerührt werden.

Im Rahmen des Finales müssen die Pferde der Jury präsentiert werden. Den Siegern je Kategorie winkt ein exklusives Fotoshooting mit ihren Pferden sowie weitere hochwertige Preise. Zusätzlich werden Sonderpreise für die aktivste Pressearbeit und die kreativste Setcard vergeben. Auch für alle, die sich am Online-Voting beteiligen, gibt es verschiedene Preise zu gewinnen.

Hinweis: Insbesondere für Vereine bzw. Betriebe mit Reitschulbetrieb bietet der Wett-bewerb die Möglichkeit, den Schulpferden vor großem Publikum „Danke“ zu sagen. Noch dazu ist bereits das Fotografieren der Bilder für die Setcard, das Anmelden des Schulpfer-des und erst recht das Sammeln der Stimmen für „ihr“ Schulpferd eine tolle Aktion für die Reitschüler und stärkt nicht zu letzt den Zusam-menhalt im Verein oder Betrieb.

Die Resonanz auf den im letzten Jahr zum zweiten Mal ausgelobten Online-Wettbewerb übertraf bisher alle Erwartungen der FN: bisher kämpften über 3.500 Pferde- oder Ponybesit-zer kämpften um den Titel „Top Horse of the Year by FN“. Nach den Premierensiegern Balu (Kategorie Schulpferd) und Tamiro (Kategorie Privatpferd) hießen die Titelträger der zweiten Auflage Snigger (Kategorie Schulpferd) und Stargate (Kategorie Privatpferd). Der FN-Wett-bewerb „Top Horse of the Year by FN“ läuft im Rahmen der Initiative Vorreiter Deutschland. Unterstützt wird der Wettbewerb erneut durch die Firmen Effol, HKM, Höveler und uvex sowie das Magazin Mein Pferd als Medienpartner.

Weitere Informationen unter www.tophor-seoftheyear.de.

Siegern winktexklusives Fotoshooting

Jeder kann mit seinem Pferd oder Pony teilnehmen

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FN-News

APO 2014:erweitertes

Führungszeugnis notwendig

»Vertrag zwischen FN und „Zartbitter“«

Gemeinsam gegen Missbrauch vorgehen.

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Vor zwei Jahren wurde der Kontakt zwischen der FN und Zartbitter geknüpft. Der Verein hat als Kontakt- und Informationsstelle gegen se-xuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen jahrzehntelange Erfahrung auf diesem Gebiet. Er veröffentlichte zahlreiche Broschüren, Falt-blätter und Plakate zur Prävention von sexuel-len Übergriffen, die inzwischen auch Bestand-teil des FN-Lehrmittelkoffers sind. Wie ernst der Dachverband das Thema nimmt, beweist auch die auf der Mitgliederversammlung ver-abschiedete neue Ausbildungs- und Prüfungs-ordnung 2014 (APO). Jeder neu qualifizierte Trainer benötigt ab dem kommenden Jahr ein erweitertes Führungszeugnis.

Zartbitter-Vorsitzende Ursula Enders (Köln) erklärte, dass die FN der einzige Verband sei, mit dem sie eine solche Zusammenarbeit auch vertraglich beschließen würde. „Wir lehnen es eigentlich ab, für Verbände eine Art Alibi-funktion einzunehmen, aber bei der FN sind wir von der Ernsthaftigkeit des Engagements überzeugt.“

Sexueller Missbrauch und sexualisierte Gewalt macht vor keinem gesellschaftlichen Bereich halt, auch nicht vor dem Sport. Als erster Sportverband unterzeichnete die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) im Rahmen ihrer Jahrestagung in Münster einen Kooperationsvertrag mit einer Opferschutz- und Präventionsorganisation, konkret mit dem Verein Zartbitter (Köln).

Konkret wird die Zusammenarbeit so aussehen, dass Zartbitter eine eigene E-Mail-Adresse anbietet. Unter [email protected] können sich Kinder, Jugendliche und deren Eltern, aber ebenso Vereinsvorstände und Trainer beraten lassen und gegebenenfalls Hilfe holen. Zudem wird in Kürze eine telefoni-sche Hotline eigens für den Pferdesport einge-richtet. Bei der Vertragsunterzeichnung sagte FN-Präsidiumsmitglied Heidi van Thiel (Essen): „Damit setzt der Pferdesport ein deutliches Zeichen innerhalb der DOSB- Spitzenverbände. Ich würde mir wünschen, dass weitere Sportar-ten ebenfalls diesen Schritt gehen und sexua-lisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche den Kampf ansagen.“ hen

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FN-News

»Betriebsleiter und PM zu Gast bei Fendt«

Von London über Bayern nach Rio.

»Fortbildung für Vereinsführungskräfte«

Vereinsmanager-C Pferdesport.

Am Nachmittag konnten sich Betriebsleiter in zwei hochkarätigen Fachvorträgen über mo-derne Pferdehaltung informieren. Prof. Dr. Dirk Winter von der Hochschule für Wirtschaft und

Zum ersten Mal gastierte die Veranstaltung „Ritte des Jahrhunderts“ in Bayern. Die Firma Fendt hatte in ihr nagelneues Werk nach Marktoberdorf geladen. Rund 300 Besucher, darunter auch 112 Leiter von Pferdebetrieben, erlebten einen spannenden und informativen Tag.

Um die Funktionäre und Führungskräfte in den Pferdesportvereinen gezielt zu unterstützen, bietet die Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. (FN) die Ausbildung zum Vereinsmanager Pferdesport an. Analog der Trainerausbildung erfolgt die Qualifizierung über die Lizenzstufen -C und -B.

Der Vereinsmanager-C Pferdesport bildet die erste Stufe der Ausbildung. Während dem Lehrgang werden vorrangig Themen wie Führung, Sportangebot, Finanzierung, Organi-sation, Marketing, Sponsoring, Finanzen, Steu-ern und EDV behandelt. Aber auch Bereiche, wie der Pferdesportverein und sein Umfeld, die Zusammenarbeit mit externen Institutionen so-wie Rechtsfragen zu Pferd und Verein werden angesprochen. Ausgebildete Vereinsmanager können Aufgaben in den einzelnen Bereichen des Vereins selbstständig bearbeiten und zu deren Lösung gezielt beitragen.

Die Ausbildung zum Vereinsmanager wird zentral bei der Deutschen Reiterlichen Verei-nigung (FN) in Warendorf durchgeführt. Der Vereinsmanager-C Lehrgang im Jahr 2013 findet an folgenden Terminen statt:

1. Lehrgangsblock: 26. - 30. August 2013 2. Lehrgangsblock: 26. - 28. September 20133. Lehrgangsblock: 7. - 9. November 2013

Zur Erlangung der Vereinsmanager - C Pferdesport Qualifikation müssen die im Lehrgangsangebot enthaltenen 120 Unter-richtseinheiten absolviert werden. Die Teilnah-megebühr am Lehrgang beträgt 400 EUR. Ihre Anmeldung richten Sie bitte bis zum 30. Juni 2013 unmittelbar an die Deutsche Reiterliche Vereinigung e. V. ; Pferdebetriebe/Vereine; Postfach; 48229 Warendorf; Telefax: 02581-63627211; E-Mail: [email protected].

Umwelt Nürtingen berichtete über „Wirtschaft-liche Pferdehaltung – eine Herausforderung“. Prof. Dr. Engel Hessel von der Universität Göttingen referierte über die „Ammoniak- und Staubentwicklung in Pferdeställen“. Anschlie-ßend ging es für einen Teil der 280 Besucher zur Werksbesichtigung. Die anderen Teilneh-mer nutzten die Gelegenheit, Fendt Schlepper zu testen.

Das Motto der abendlichen Gala „Ritte des Jahrhunderts“ lautete „Von London nach Rio“ über Marktoberdorf und ließ die hervorragen-den Ergebnisse der deutschen Reiter bei den Olympischen Spielen 2012 in London Revue passieren – mit einem Ausblick auf die kom-menden Spiele in Rio de Janeiro 2016.

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FN-News

Herausgeber: Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. (FN)

Bundesverband für Pferdesport und PferdezuchtPferdebetriebe/VereineFreiherr-von-Langen-Straße 1348231 WarendorfTelefon: 02581/6362-0Fax: 02581/62144Mail: [email protected]

ImpressumServicebrief Nr. 82 Mai 2013 www.pferd-aktuell.de

Redaktion: Martin Otto, Adelheid BorchardtFotos: R. Hesse S. 2, U. Schmoll S. 3, Fotolia S. 11, A. Mohr S. 19Gestaltung: Schmoll, Bad SchwalbachHerstellung: MG Marketing GmbH, LimburgErscheinungsweise: alle drei Monate

Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Dr. Zrinka Sosic-Vasic gehört als Leitende Klinische Psychologin an der Universitätsklinik Ulm zum Team des bekannten Gehirnforschers und Bestsellerautors Professor Dr. Manfred Spitzer. Ab 2006 leitete sie die Arbeitsgruppe „Bildungs- und Entwicklungsbegleitung“ am angegliederten TransferZentrum für Neurowis-senschaften und Lernen (ZNL), das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Gehirn- und Bildungs-forschung zu verknüpfen. „In ihrem Vortrag erklärt Dr. Sosic-Varsic, wie Lernen funktio-niert, was zum Lernen motiviert und was dazu beiträgt, dass man das Gelernte dauerhaft be-hält“, verrät die FN-Referentin und Organisato-rin der Bildungskonferenz, Eva Lempa-Röller.

Damit leitet Dr. Sosic-Vasic nahtlos zum Vortrag von Thies Kaspareit über. Der Leiter der FN-Abteilung Ausbildung und Wissen-schaft stellt das „FN-Bildungskonzept“ vor, einen Leitfaden für Lehrgangsleiter und Trai-ner. „Ein Ausbilder muss heute mehr leisten, als nur Reitanweisungen zu geben, gerade als Lehrgangsleiter. Er ist ein Moderator von Lern-prozessen“, erklärt Kaspareit. „Die Vermittlung von Werten steht im Mittelpunkt.“ Einen Blick über den Tellerrand der reinen Reitausbildung wirft auch der dritte und letzte Vortrag im the-oretischen Teil. Unter der Überschrift „Bildung und Gesundheit“ wird darin die etwas ketze-rische Frage in der Raum geworfen, ob diese

»FN-Bildungskonferenz 26. Juni 2013«

Erfolgreiches Lehren und Lernen.Die Bildungskonferenz 2013 der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ist am 26. Juni im historischen Reithaus der Hessischen Reit- und Fahrschule in Dillenburg zu Gast. Die sechste Auflage der Veranstaltung steht unter dem Motto „Erfolgreiches Lehren und Lernen im Pferde-sport“. Prominenter Gastreferent ist der ehemalige Erste Oberbereiter der Wiener Hofreitschule Arthur Kottas-Heldenberg. Den wissenschaftlichen Part übernimmt in diesem Jahr die Ulmer Diplompsychologin Dr. Zrinka Sosic-Vasic. Sie stellt die jüngsten Erkenntnisse der Gehirn-forschung zum Thema Lernen vor.

Themen nur auf dem Sportplatz zählen oder auch für Trainer im Pferdesport relevant sind?

Das Thema Lehren und Lernen zieht sich wie ein roter Faden auch durch den anschlie-ßenden praktischen Teil der Bildungskonfe-renz. Unter der Überschrift „Unterrichtsertei-lung – Lernen mit dem Pferd auf neuem Weg“ präsentieren die hessische Schulsportbeauf-tragte und Reitpädagogin Anette Reichelt und der Disziplintrainer Fahren Dieter Lauterbach Ausschnitte aus ihren täglichen Arbeit. Den krönenden Abschluss des Programms bildet der bekannte Richter und Ausbilder Arthur Kottas-Heldenberg. Nach dem Motto „Der gute Sitz des Reiters entscheidet über eine effektive Einwirkung“ erläutert er die Ausbildungsprinzi-pien an der Wiener Hofreitschule und diskutiert mit den Experten und Teilnehmern über Verän-derungen in der Grundausbildung.

Information und Anmeldung: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), Abteilung Ausbildung und Wissenschaft, Monika Gra-bowski, E-Mail mgrabowski@fn-dokr,de, Fax 02581/6362-7230, Telefon 02581/6362-230. Es wird ein Teilnehmerbeitrag von 20 Euro erho-ben, Persönliche Mitglieder der FN zahlen 15 Euro. Hb

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