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Infomagazin der AK Salzburg für Betriebsratsmitglieder & SVP | Nr. 1 / Juni 2013 www.ak-salzburg.at Teure Marken Österreichaufschlag kostet Wie flexibel werden wir? Die Zukunft der Arbeit Sportliche AK Businesslauf – Almwandercup

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Infomagazin der AK Salzburg für Betriebsratsmitglieder & SVP | Nr. 1 / Juni 2013

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Infomagazin der AK Salzburg für Betriebsratsmitglieder & SVP | Nr. 1 / Juni 2013 www.ak-salzburg.at

Teure MarkenÖsterreichaufschlag kostet

Wie flexibel werden wir?Die Zukunft der Arbeit

Sportliche AKBusinesslauf – Almwandercup

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An die Adresse von Herrn Stronach und Konsorten: Wer die Sinnhaftigkeit von Gewerkschaften in Frage stellt, ist kein Demokrat und schlicht ein Arbeitneh-merfeind. Was tun ohne Gewerkschaf-ten, die Jahr für Jahr erfolgreich und konsequent Kollektivverträge verhan-deln oder täglich um die Wahrung von Arbeitnehmer-Rechten bemüht sind? Ohne diese guten Abschlüsse und diese Arbeit wäre die Lage der Arbeitnehmer triste. Jemand, der dieses Engagement als Bremsklotz bezeichnet, will unser Land (mit)regieren? Ein schlechter Witz!

Eines ist klar. Ohne Betriebsräte würde es den Menschen viel schlechter gehen: Arbeitnehmer in Betrieben mit Betriebs-rat und gewerkschaftlicher Organisation sind zufriedener mit der Arbeitszeitrege-lung, den Sozialleistungen, den Bezie-hungen zu den Kolleginnen und Kolle-gen, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, den Weiterbildungs- und Karrie-remöglichkeiten im Betrieb – und auch mit ihrem Einkommen! Die Einkommen sind deutlich höher als in Betrieben, die nicht organisiert sind. Das hat der Arbeitsklimaindex der AK ergeben. Wir lassen uns von unqualifizierten Aus-sagen eines kanadischen Milliardärs und seinen zusammengekauften Truppen sicher nicht die Butter vom Brot neh-men. Im Gegenteil: Das muss Motivation für uns alle sein, so engagiert und tat-kräftig weiterzuarbeiten!

kommentar

Der Kommentar 2Ohne Gewerkschaft geht nichts

Warenkorb 3Es läuft etwas schief bei den Preisen

Titelstory Die Zukunft der Arbeit 5-7

Mehr Schutz gefordert Überrumpelungsschutz ausbauen 8

Du kannst was! 9Mehr Teilnehmer als geplant

Sportlich 8,9Anmelden für Businesslauf und Almwandercup

ÖGB-Info 10,11Kampf gegen Lohndumping

Aus- und Weiterbildung 12News aus dem BFI

AKdabei 13-15Wissenschaftspreis und mehr …

Ohne Betriebsräte und Gewerkschaft

ginge es den Menschen

schlechter!Siegfried PichlerAK-Präsident

INHALT

Impressum

KompetenzberatungDie AK-Kompetenzberatung findet am BFI statt und besteht aus verschiede-nen Testverfahren. Mit der Auswertung erhalten die Teilnehmer eine detaillier-te Aufschlüsselung ihrer beruflichen Perspektiven und Potenziale. Infos und Kontakt: www.ak-salzburg.at/bildung/weiterbildung.htm

BildungsberatungDie Bildungsberatung in den Bezirken erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Ver-ein BiBer. In einem Gespräch werden durch spezielle Fragetechniken Ihre Ziele und Interessen herausgearbeitet und Möglichkeiten für deren Realisierung besprochen. Kontakt: Tel.: 0650-3202052; [email protected]

Aus- und Weiterbildung sind soziales und berufliches Kapital. Vorgestellt: Die Angebote Kompetenzberatung und Bildungs-beratung.

Sicher und Gesund

AK Bildung: AngeboteHerausgeber, Medieninhaber und Verleger:

Kammer für Arbeiter und Angestellte für Salzburg,

Markus-Sittikus-Straße 10, 5020 Salzburg.

Für den Inhalt verantwortlich: Roman Hinterseer;

Redaktion: Roman Hinterseer, Stephan Gabler

(CVD), Cornelia Beens, Christian Rumplmayr,

Christoph Schulz (ÖGB);

Layout: Ursula Brandecker; Fotos: AK Salzburg/

Senghaas; ÖGB; Lindenbauer; Fotolia; Homepa-

ge: www.ak-salzburg.at; E-Mail: mAKazin@ak-salz-

burg.at; Druck: Geschützte Werkstätten - Integra-

tive Betriebe Salzburg GmbH; P.b.b. „AK Report“

Nr. 1/2013; Z-Nr. 02Z031838M;

Verlagspostamt 5020 Salzburg

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wirtschaft

Seit 2011 erhebt die AK Salzburg einen Warenkorb mit ausschließlich Markenpro-dukten. Dabei werden die Preise von 130 gängigen Lebens-, Reinigungsmitteln sowie Körperpflegeprodukten in Öster-reich und Bayern verglichen (die Produkte sind hinsichtlich Zusammensetzung, Gewicht und Verpackung identisch). Das Ergebnis der jüngsten Analyse: Marken-waren kosten in Salzburg im Schnitt fast 60% mehr.„So muss man zum Schluss kommen, dass bei den Preisen in Europa etwas gewaltig schiefläuft“, sagt Pichler. Für ein-zelne Staaten innerhalb der EU gibt es also trotz des vielbeschworenen einheitli-chen Marktes keine fairen Preisregelun-gen. Die großen Handelskonzerne in Österreich haben gerade eben einen Schuss vor den Bug bekommen. REWE wurde zu einer Strafzahlung von 20,8 Millionen verdonnert, weil die Konsumen-ten über Jahre hinweg überzogene Preise bezahlen mussten. Gegen Spar wird ermittelt. Jetzt müssen Schritte gesetzt werden, die für ganz Europa gelten.

Salzburger werden an der Supermarktkasse geschröpft In Salzburg zahlt man für Markenware bei Lebensmitteln, Reinigung und Körperpflege 40 Prozent mehr als in Bayern. „Lieferanten und Produzenten verkaufen ihre Marken-produkte in Österreich viel teurer als anderswo“, kritisiert AK-Präsident Pichler.

Markenware in Salzburg als Luxusgut. Foto: AK/Senghaas

Rechtsinfo für den Betriebsrat

Mag.a Andrea Kinauer Infos: 0662-8687 oder [email protected]

Sie fragen – wir antworten

Mängel mindern den Wert der Reise und sollten nicht hingenommen werden. Jeden Mangel unverzüglich dem Vertreter des Veranstalters am Reiseort bekannt geben. Dabei auch gleich Verbesse-rung oder Ersatz verlangen. Wird das abgelehnt, ist es nicht möglich oder ein Vertreter des Reiseveranstalters nicht greifbar, empfehlen wir Beweise zu sammeln: Videoaufnah-men, Fotos oder schriftliche Bestätigungen von anderen Urlaubsgästen. Nach Rückkehr umgehend mit dem Reiseveranstalter Kon-takt aufnehmen und Ersatz für die aufgetretenen Mängel fordern.

Frage: Jahr für Jahr kehren viele

Konsumenten verärgert aus ihrem

Urlaub zurück. Was in den Reise-

prospekten bei der Buchung schön

und idyllisch ausgesehen hatte, ent-

puppte sich vor Ort als mangelhaft.

Reklamationen im Nachhinein

gestalten sich dann oft als schwie-

rig. Wie kann ich meine Ansprüche

nach dem Urlaub möglichst erfolg-

bringend untermauern?

Andrea KinauerAK-Konsumentenberatung

{Markenpreis-Wahnsinn in SalzburgLebensmittelprodukte: Im Schnitt um 21% teurer Reinigungsmittel:

Im Schnitt um rund 35% teurer Körperpflegeprodukte:

Im Schnitt um 59% teurer

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bei den preisen läuft etwas schief:wir fordern gerechte preise, damit leben und wohnen leistbar sind.

mehr über unsere forderungen finden sie auf: www.ak-salzburg.at

gerechtigkeit muss sein

INSERAT A4_210x297.indd 1 28.05.13 13:29

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Die Zukunft

unserer

Arbeit

Die Arbeits-zeiten werden bunter und vielfältiger, wieder länger und kürzer, auf jeden Fall flexibler“, schreibt der Sozialwis-senschaftler Hartmut Seifert über die Zukunft der Arbeit. Was haben die Arbeitnehmer davon? Dazu haben wir die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Strukturwandel-Barometer, einer Studie der FH Salzburg, zusammenge-fasst. Es kommen Betriebsräte und Sozialminister Rudolf Hundstorfer zu Wort. Siehe 6,7

titelstory

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titelstory

Man muss kein Experte sein, um zu erkennen, dass in den letzten Jah-ren ein merklicher Strukturwandel in der Arbeitswelt stattgefunden hat. Vor allem in Rich-tung mehr Flexibili-

tät. Die Arbeiterkammer hat zusammen mit dem Institut für empirische Sozialforschung in Wien (IFES) erstmals 269 Betriebsrätinnen und Betriebsräte zu ihren Ein-schätzungen und Erfahrungen mit diesem Strukturwan-del befragt.

Flexibilisierung nützt Arbeitnehmern wenig

Die Ergebnisse der Befragung: Mehr als die Hälfte der befragten Betriebsräte erkennt durchaus die Notwendig-keit von strukturellem Wandel als wichtige Vorausset-zung für die positive Entwicklung von Unternehmen. Das Problem liegt jedoch in der Verteilung der Vorteile: Über 80 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es die Eigentümer und Unternehmen sind, die von diesen Ent-wicklungen am Arbeitsmarkt am meisten profitieren. Insbesondere im Bereich „Arbeitsbedingungen und Arbeitsumfeld“ orten Betriebsrätinnen und Betriebsräte einen verstärkten Druck. Interessant ist auch, das sie die betriebswirtschaftliche Sinnhaftigkeit von steigenden Anforderungen an die Arbeitnehmer durch Flexibilisierun-gen stark bezweifeln.

Arbeitsklima-Index bestätigt Umfrage-ergebnisse

Die Einschätzungen der Betriebsräte werden durch die Ergebnisse des Arbeitsklima-Index bekräftigt. Erhöhte Flexibilisierungsanforderungen, zum Beispiel in Form von zu leistenden Überstunden, sind mittlerweile für fast die Hälfte der Beschäftigten an der Tagesordnung. Zudem steigen die Belastungen am Arbeitsplatz seit Jahren. Zeitdruck stellt die Nummer eins dar. Jede/r Zweite gibt an, sich stark oder eher stark durch Zeitdruck am Arbeitsplatz belastet zu fühlen.

Arbeit auf Abruf vs. Freizeit auf Abruf

Flexibilisierungen und Deregulierungen am Arbeitsmarkt sind ein bestimmender Trend der Arbeitswelt in Europa und Österreich. Dabei stehen sich grundsätzlich zwei Positionen gegenüber: Die Arbeitgeber wünschen sich mehr „Arbeit auf Abruf“ während die Arbeitnehmer „Frei-zeit auf Abruf“ (Popp/Pausch/Hofbauer 2010) als Flexi-bilisierung bevorzugen. „Ein zentraler Aspekt für die Zukunft der Arbeit ist eine faire Verteilung von Flexibili-tätsforderungen und Flexibilitätsanforderungen“, sagt AK-Präsident Pichler.

„Wenn es darum geht, wie die Arbeit in

Zukunft aussieht, denke ich, dass es in

Richtung Arbeitszeit-Verkürzung gehen

wird. Deshalb: Arbeit muss gerecht ver-

teilt werden! Auch das Arbeiten von

Zuhause, also Home-Office, wird zuneh-

men. Wichtig für die Arbeitnehmerinnen

und Arbeitnehmer ist vor allem, dass

das technische Know-how im Inland

gehalten wird, um Lohndumping zu ver-

meiden.“

Erich Schiffer, BRV-Stv. ÖBB

„Ich sehe für die Zukunft der Arbeit und

vor allem der Arbeitnehmerinnen und

Arbeitnehmer Chancen und Risiken glei-

chermaßen verteilt. Es ist zu befürchten,

dass der Trend von Firmenabwanderun-

gen und Produktion im Ausland noch

zunehmen wird. Die Arbeitszeiten werden

vermutlich noch flexibler werden. Wich-

tig dabei ist, dass diese Flexibilisierung

nicht zu Lasten der Beschäftigten geht.

Den Arbeitnehmern darf in punkto Verein-

barkeit von Beruf und Familie sowie Lohn

kein Nachteil entstehen.“

Monika Tiefenthaler, BRV Paul Green AG

„Mein Wunsch wäre eine ,gleichwertige

Flexibilisierung', die sich an den Bedürf-

nissen der Arbeitnehmer und der Unter-

nehmer orientiert. Wenn ein Betrieb sei-

nen Mitarbeiter heimschickt, weil gerade

wenig Arbeit zu verrichten ist, soll der

Betroffene umgekehrt das Recht haben,

Freizeit in Anspruch zu nehmen wenn er

sie braucht, etwa zur Kinderbetreuung.

Das soll planbar sein und sich wie gesagt

an den Lebensphasen der Mitarbeiter

und an der Auftragslage der Unterneh-

men orientieren."

Robert Müllner, BRV MACO

Das sagen Salzburger Betriebsräte:

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„Wir brauchen neue Antworten!"

mAKazin: Herr Minister, müssen sich die Parteien, zum Beispiel Ihre Partei, die SPÖ, in der Frage der Arbeit neu positionieren?Hundstorfer: In der Grundsatzfrage, dass Arbeit ein Teil unseres Lebens ist, nicht. Notwendig ist aber, zu versuchen, Antworten für neue Beschäftigungsverhältnisse, neue Arbeitsformen, wahrschein-lich auch für neue Arbeitszeitmodalitäten zu formulieren. Punkte wie die Verteilung der Arbeit haben in der jüngeren Geschichte einen anderen Stellenwert, als in den 70er- oder 80er-Jahren. Demzufol-ge wird es da sicher notwendig sein, gewisse Positionen neu zu erarbeiten und trotz bestehender Grundsätze Debatten zu führen, wie zum Beispiel bei prekären Arbeitsverhältnissen. mAKazin: Also keine weitere Flexibilität?Hundstorfer: Von mir werden Sie jetzt nicht hören, wir müssen noch flexibler werden. Aber nicht weil ich gewisse Entwicklungen nicht sehe, sondern das sollen sich die Sozialpartner vor Ort einmal ausmachen und versuchen, gemeinsam Dinge zu entwickeln. Das funktioniert eigentlich nicht so schlecht und viele der Großbetriebe schaffen das ganz gut. Aber immer nach der Devise, dass alle Betroffenen auch entsprechend beteiligt werden. Das heißt, Über-stundenzuschläge oder Freizeittage, wie das auf kollektivvertragli-cher oder betrieblicher Ebene vereinbart wird. mAKazin: Apropos Sozialpartner: Wie sehen Sie die Stellung der Sozialpartnerschaft?Hundstorfer: Es sind viele draufgekommen, dass es eigentlich der vernünftigste Weg ist, eine sozial stabile Entwicklung zu haben und nicht die Konfliktdemokratie, die gewisse Vorteile hat, aber auch ihre Challenge. Aufgrund der Entwicklungen 2009 und 2010 sind wir zum Beispiel europaweit fast schon ein Exportartikel gewor-den.mAKazin: Die Sozialpartnerschaft wird manchmal kritisiert.Hundstorfer: Ja, weil Sozialpartnerschaft natürlich heißt, am Ende des Tages gibt es einen Kompromiss. Das steht außer Frage. Es heißt aber auch vertretbare Kompromisse. Und es ist grundsätzlich klar, durch den Kompromiss bleiben gewisse Forderungen auch hinten an, sonst brauch ich ja keinen Kompromiss. Aber in Wahrheit ist das Land nicht so schlecht gefahren und befindet sich in einer guten Entwicklung. Bei allem, was man an der Sozialpartnerschaft immer wieder ein bisschen kritisieren kann, sind wir in Summe gesehen ganz gut aufgestellt und unterwegs.

im interview

mAKazin Interview mit: Sozialminister Rudolf Hundstorfer

Auszug aus Gesprächen, die Mag. Tobias Hinterseer vom

„Zentrum für Zukunftsforschung“ (ZfZ) im Rahmen seiner Dissertation mit zahlreichen Politikern und Experten führte.

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mosaik

Die derzeitige gesetzliche Rege-lung zum Schutz der Arbeitneh-mer vor Überrumpelung bei ein-vernehmlichen Lösungen des Dienstverhältnisses (§ 104a ArbVG) ist unzureichend. Sämtli-che Fraktionen der AK Wien haben bei der KVV am 7.5. daher folgende Verbesserung gefordert: Bei Abschluss einer einvernehmli-chen Lösung muss der Betriebs-rat verpflichtend beigezogen wer-den und eine Woche Zeit haben, die Sach- und Rechtslage mit dem Arbeitnehmer oder der Arbeitnehmerin zu beraten. In Betrieben ohne Betriebsrat sollen die Beschäftigten die Möglichkeit haben, binnen längstens einer Woche von der einvernehmlichen Lösung zurückzutreten.

Überrumpelungs-Schutz für Arbeitnehmer

kurz notiert

Alle Fraktionen der Wiener KVV wollen Rechte der Beschäftigten ausbauen: Mehr Schutz bei einvernehmlichen Auflösungen.

Gut gewirtschaftet

Das vergangene Rechnungsjahr bedeutete für die AK Salzburg eine Fortschreibung des soliden Kurses der letzten Jahre. Das Resultat für das Jahr 2012 kann sich sehen lassen: Es wurde ein Überschuss von mehr als 3,5 Millionen Euro erwirtschaftet. AK-Direktor Gerhardt Schmidt und AK-Präsident Siegfried Pichler vor der KVV: „Unser Weg der Konsolidierung wurde eindrucksvoll fortgesetzt!“

Zahlen-Rekord

Seit fünf Jahren gibt es ihn, den Steuer-löscher von AK und ÖGB. Seither ver-geht kein Jahr ohne neue Rekordzah-len. Allein zwischen 2008 und 2012 konnten die Experten von Arbeiter-kammer und Gewerkschaft insgesamt rund 18 Millionen an Gutschriften für die Beschäftigten vom Finanzminister zurückholen. Und heuer geht's so weiter: Die 5 Millionen aus dem Vor-jahr wurden bereits geknackt. Bis dato konnten im Jahr 2013 sage und schreibe schon 6 Millionen Euro gel-tend gemacht werden. Gerade in schwierigen Zeiten brauchen die Menschen jeden Cent!

Gemischte Gefühle

Die AK-Konsumentenschützer haben im Beratungsbereich und via Internet Bankkunden befragt und 245 Frage-bögen ausgewertet. Die Ergebnisse: 37 % haben durchschnittliches, 27 % ein geringes Vertrauen zu ihrer Bank. Skeptisch beurteilt werden Anlagefor-men wie Anleihen, Aktien oder Fonds. Großteils zufrieden sind die Befragten mit der Beratung und dem Service ihrer Hausbank und belohnen mit Treue: Nur ein Viertel hat in den letzten Jahren die Bank gewechselt.

Auch heuer unterstützt die Salzburger Arbeiterkammer den „Salzburger Busi-nesslauf“ – mittlerweile bereits zum sieb-ten Mal. Neu 2013: Die Anmeldung erfolgt nur mehr via Online-Modul.

Wann: 12. September 2013, 18.30 Uhr, Landes-Sportzentrum RifAnmeldung und Informationen dazu unter der Webadresse:www.salzburger-businesslauf.at

Salzburger BusinesslaufOnline-Anmeldung ab sofort möglich!

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Das Sonderheft im Juni 2013

Evaluierungpsychischer Belastungen

AK-Schwerpunkt: Zur Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz Seite 2-4

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„Allein die Tatsache, dass krankmachen-de psychische Belastungen am Arbeits-platz mittlerweile Ursache Nummer Eins bei den Invaliditätspensionen sind, zeigt“, so AK-Präsident Siegfried Pichler, „dass wir es uns nicht mehr leisten können, an der Thematik vorbeizusehen und sie zu tabuisieren. Die neue Evaluierungspflicht ist ein erster und wichtiger Schritt, die Arbeitswelt ein Stück lebenswerter zu machen!“Die Evaluierungspflicht hilft, die Entste-hung und die Verfestigung psychischer Fehlbelastungen zu verhindern. „Die Eva-luierung ist aber keine Mitarbeiterbefra-gung, es geht nicht um die persönliche Einschätzung des Einzelnen, sondern um die fachliche Bewertung des Arbeitsplat-zes, der Arbeitssituation!“, räumte Peter Hoffmann, Arbeits- und Organisations-psychologe der AK Wien, auf der Tagung mit einem Vorurteil auf.

AMD unterstützt!Auch Silvia Huber, Leiterin der Arbeits-psychologie beim Arbeitsmedizinischen Dienst Salzburg (AMD), betonte: „Es geht nicht um individuelle Krankheiten, wir erheben die Belastungen am konkre-ten Arbeitsplatz, um zu sehen, wie sich diese auswirken. Natürlich ist die Evalu-ierungspflicht eine große Herausforde-rung, aber sie ist vor allem auch eine Chance, eine Chance auf Verbesserung der Arbeitswelt. Diese ungenützt zu las-sen, ist für alle Beteiligten wenig hilfreich. Der Arbeitsmedizinische Dienst legt Wert auf Zusammenarbeit und Kooperation und wir bieten auch Unterstützung an!“ Denn die Evaluierung sollte, wie auch im Gesetz gefordert, durch „geeignetes Fachpersonal“ durchgeführt werden und dies sind in erster Linie die Arbeits- und Organisationspsychologen. (Siehe dazu Editorial.)

Seit heuer gilt die Evaluierungspflicht der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz, die AK Salzburg reagierte darauf mit einer ersten Info-Veranstaltung.

Evaluierungspflicht ist vor allem auch Chance!

Christian RumplmayrBetriebliche Gesundheits-förderung und Arbeitnehmer-schutz der AK Salzburg

Editorial

Die Umsetzung der Evaluierungspflicht für psychische Belastungen am Arbeits-platz ist für die Betriebe, vor allem die kleinen und mittleren, sicher eine große Herausforderung. Deshalb wollen wir Arbeitnehmerschützer der AK Salzburg hier durch Information Unterstützung bieten und werden dies in Hinkunft auch laufend tun. Wegen der Komplexi-tät der Thematik sollten die Arbeitge-ber für die Evaluierung aber möglichst Arbeits- und Organisationspsychologen zuziehen. Wer ohne psychologisches Fachwissen selber herumexperimen-tiert, landet unweigerlich in einem Dschungel und kommt da nicht mehr heraus. Hier an der falschen Stelle zu sparen, wäre fatal. Jeder in den Arbeit-nehmerschutz investierte Euro kommt den Betrieben mehrfach zu Gute, wie nicht zuletzt Studien belegen oder Posi-tivbeispiele wie das von BASF in Eugen-dorf (Seite 3). Info: [email protected]

Entwicklungspricht Bände

Die psychischen Erkrankungen sind heute Spitzenreiter bei den Gründen für eine Invaliditätspension – Tendenz stark steigend. Von den insgesamt 30.000 Personen, die in Österreich jährlich in die I-Pension gehen, tut dies ein Drittel wegen psychischer Erkran-kungen. Der Rest verteilt sich auf ver-schiedene Krankheiten. Im Übrigen haben sich die Neuzugänge in die I-Pension seit den 90er Jahren auf Grund psychischer Erkrankungen fast verdreifacht: von 3.601 Personen 1995 auf 9.093 im Jahr 2010.

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Evaluierungspflicht ist vor allem auch Chance! Gesundheit im Betrieb:

Jeder Cent zahlt sich aus!

Gesunde Mitarbeitende sind für das weltweit agierende Chemie Unternehmen BASF Teil der Unternehmensphilo-sophie. So schloss es sich 1997 der Luxemburger Dekla-ration zur betrieblichen Gesundheitsförderung in der EU an und hat 2012 auch schon die Evaluierung psychischer Belastungen in den Niederlassungen Eugendorf, Vösen-dorf und Graz in Angriff genommen. Für Peter Valenta, Geschäftsführer der BASF Coatings Services GmbH in Österreich, sind gesunde Mitarbeitende kein Lippenbe-kenntnis, sondern notwendige Voraussetzung für einen erfolgreichen Betrieb: „Der wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen hängt wesentlich von der Leistungsfähig-keit, Arbeitszufriedenheit und Innovationskraft ihrer Beschäftigten ab“, betont der Geschäftsführer.Zur Evaluierung psychischer Belastungen wurde den Mit-arbeitern der BASF Coatings Services GmbH in Zusam-menarbeit mit dem AMD Salzburg unter anderem ein sogenannter Impuls-Test ausgehändigt. Nach Auswer-tung der Ergebnisse kann der Betrieb nun weitere Schrit-te planen, um langfristige Maßnahmen daraus zu entwik-keln. Valenta: „Wir sind froh, entsprechende Tools bekom-men zu haben, um mit den Herausforderungen der Evalu-ierung entsprechend umgehen zu können.“Nähere Infos zur Umsetzung der Evaluierung siehe Seite 4.

Gesunde Arbeitsplätze rechnen sich, für die Gesellschaft an sich und die Arbeitgeber im Speziellen, wie sich auch am Beispiel vonBASF Coatings Services GmbH zeigt.

➤ AI kontrolliert

Wie die Betriebe die Evaluierungspflicht letztlich umsetzen und inwieweit sie diese auch als Chance nützen, wird die Zukunft zeigen. Ferdinand Loidl, Leiter der Salzburger Arbeitsinspektion, ist durchaus optimistisch: „Ich bin froh über die Novelle, die doch viele Dinge präzisiert und normativ festlegt, inklusive unserer Sanktionsmöglichkeiten. Wir haben ja die Evaluierungspflicht zu kontrollieren und ich hoffe, dass daraus letztlich doch bessere Arbeitsplätze und weniger menschliches Leid resultiert“.

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1. Damit sich Betriebsratsmitglieder und Sicherheitsvertrauenspersonen mit dem Thema „Evaluierung psychischer Bela-stungen“ einmal vertraut machen kön-nen, bietet ein Info-Folder der AK Salz-burg einen Überblick:• Bestellen: karin.sattlecker@ak-salz-

burg.at, Tel. 0662-8687-407• Download: In der Infobox unter

www.ak-salzburg.at/sicherundgesund2. Der Arbeitsmedizinische Dienst Salzburg (AMD) kann für Betriebe die Evaluierung direkt durchführen. Die Kosten sind dabei abhängig von der Betriebsgröße, der Anzahl der zu evaluie-renden Abteilungen und dem gewählten Verfahren. Erste, grundsätzliche Informa-tionen sind aber auch kostenlos möglich: „Es ist wichtig, dass der Prozess in Gang kommt, dass einmal angefangen wird. Wir sind sehr an gemeinsamen Lösungen mit den Betrieben interessiert,“ betont Silvia Huber, die Leiterin der AMD-Arbeitspsychologie.“• Kontakt: [email protected], Tel. 0662-88 75 88-0 3. Auch für die AUVA ist die neue Evalu-ierungspflicht ein Thema: „Wir sind bemüht, hier Hilfestellung zu leisten und haben Checklisten erarbeitet, die den Betrieben die ersten Schritte bei der Eva-luierung erleichtern“, Peter Miksch, Arzt bei AUVA-Sicher, Salzburg.

Kurz notiert

Einfach und schnell zur Rubrik „Sicher

& Gesund“ verlinkt.

fit2work: Betriebsberatung

fit2work ist ein kostenloses Beratungs-angebot, das hilft, lange Krankenstän-de, frühe Pensionsantritte und Kündi-gungen zu verhindern. Es kann nicht nur von einzelnen Personen, sondern auch von einem Betrieb in Anspruch genommen werden. Die Betriebsbera-tung folgt einem durchdachten Ablauf-plan, der mit einem Basis-Check der AUVA beginnt. Info: www.fit2work.at/home/Angebot_fuer_Betriebe.

GVP-Ausbildung:Neuer Lehrgang

In Kooperation mit dem AMD bietet die AK Salzburg eine Ausbildung zur Gesundheitsvertrauensperson (GVP) an. Sie qualifiziert dazu, Verantwortung für die Mitarbeitergesundheit im Betrieb zu übernehmen. Der nächste Lehrgang beginnt im November, mehr darüber am Infoabend, 8. Oktober 2013, 17.30 Uhr in der AK Salzburg (Markus-Sittikus-Straße 10, Raum 501). Weitere Infos: www.ak-salzburg.at/sicherundgesund (Gesundheit im Betrieb).

In Arbeit:

… ist das Kursprogramm Herbst/Win-ter 2013/2014 der Salzburger AK-Arbeitnehmerschützer. Das fertige Programm wird wie üblich zeitgerecht zugesandt.

Was ist zu tun und wo gibt’s Hilfe?

Zur Umsetzung der Psychischen Evalu-ierung sind Checklisten hilfreich, vor allem für Betriebe unter 50 Mitarbei-tern, die sich grundsätzlich für diese Evaluierung an AUVA-Sicher wenden sollten. Checklisten zum downloaden: www.auva.at (Publikationen/Evaluie-rungshefte/E14) oder www.impulstest.at. In Betrieben mit über 50 Mitarbei-tern sind Arbeitsmediziner oder -psy-chologen vor Ort die Ansprechpartner. Tipp: 25 Prozent der Einsatzzeit von Präventivkräften könnte für Arbeitspsy-chologen verwendet werden. Zu emp-fehlen ist die Gründung von Arbeits-gruppen, wie bei der betrieblichen Gesundheitsförderung. Fach-Infos in der AK Salzburg:• [email protected]

(Tel.: 0662-8687.408)• [email protected]

(Tel.: 0662-8687-406)• www.ak-salzburg.at/sicherundge-

sund – mit einer Liste der derzeit bei den Berufsverbänden gemel-deten Salzburger Arbeits- und Organisationspsychologen und -psychologinnen.

Erste Schritte

Die Evaluierungspflicht der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz ist Herausforderung und Chance zugleich! Um Betriebsräten und SVP den Einstieg in die Materie zu erleichtern, haben wir hier einige Infor-mationen zusammengefasst.

Website direkt:

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mosaik

„Du kannst was!“ hat voll eingeschlagen. Viele Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, ihren Lehrabschluss nachzuholen.

„Du kannst was!“ ermöglicht den Teilnehmerinnen und Teil-nehmern auf Basis der im Beruf erworbenen Erfahrungen und Fähigkeiten einen Lehrabschluss nachzuholen. Unkompliziert, mini-male Kosten und professionelle Begleitung machen dieses von AK und Land Salzburg gemein-sam finanzierte Angebot so attraktiv.Bemerkenswert war, dass die wichtigste Info-Quelle zu dieser Aktion der persönliche Kontakt war: Die Workshop-Teilnehmer wurden abgefragt, woher sie die Info zum Projekt erhalten haben. 32 Prozent wurden direkt vom Chef ermutigt am Projekt teilzu-nehmen, 12 Prozent von ihrem Betriebsrat oder SVP.

„Du kannst was!“: Mehr Teilnehmer als geplant

Salzburger Almwandercup

Schon zum 4. Mal ist die AK beim „Salz-burger Almsommer Wandercup“ mit an Bord. Auch heuer warten zwischen Juli und September acht verschiedene Wan-dersonntage mit jeweils zwei Routen.

Start ist der 7. Juli 2013, in Zeder-haus/Riedingtal. Viele Informationen sowie wertvolle Tipps zu den Routen und Terminen unter:www.salzburger-wandercup.at

Mitmachen und Kraft tanken!

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Fragen – Antworten:einfach und schnell

Als Betriebsrätin/Betriebsrat steht man immer wieder vor neuen Auf-gaben oder Situationen. Die Webseite www.ak-salzburg.at kann dabei helfen, um an gewünschte Informationen zu gelangen. Die Inhalte werden themenorientiert und nach Zielgruppe angeboten. Als Unterstützung gibt es weiterführen-de und nachhaltige Hilfestellungen wie:

Online-RechnerFür eine schnelle und unkomplizier-te Erstauskunft und Hilfestellung bietet die AK nützliche Online-Rech-ner & -Ratgeber, die den Alltag eines Betriebsrates erleichtern kön-nen, wie z.B.: Bilanzrechner, Abferti-gungsrechner, Brutto-Netto-Rech-ner, Elternkalender, Resturlaubs-rechner.

BroschürenUnsere Broschüren geben Infos & Tipps für ein besseres Arbeitsleben. Wir informieren über Ihre Rechte – zum Nachlesen und Bestellen.

MusterbriefeWir haben das Know-how und die Erfahrungen unserer Experten in Vorlagen gepresst, um Ihnen eine optimale Unterstützung bieten zu können.

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ögb

Über erschreckende Entwicklungen in der deutschen Fleischindustrie informier-te kürzlich der deutsche Gewerkschafts-sekretär Johannes Specht (NGG) bei der Bundeskonferenz der österreichischen Fleischer. In Deutschlands Schlachthöfen sind rund die Hälfte der Beschäftigten per

ausländischem Werkvertrag beschäftigt. Lohn- und Sozialdumping ist Tür und Tor geöffnet. „Rumänische Schlachter verdie-nen in einem bayrischen Schlachthof laut Arbeitsvertrag nur 173 Euro. Niemand weiß wie hoch der Auslandszuschlag, der unversteuert und bar ausbezahlt wird, ist“,

erklärt Specht. Deutsche Behörden hät-ten keine Handhabe, da für Vergehen die rumänischen Behörden zuständig seien. Ähnliche Praktiken sind auch aus Österreich bekannt. Im Herbst 2012 war publik geworden, dass ungarische Schlachter per Werkvertrag auf dem Salzburger Schlachthof ihre Arbeit ver-richteten. Zwar gilt der KV, Zuschläge und Überstunden wurden jedoch keine aus-bezahlt. Bundesvorsitzender Karl Dober: „Änderungen im EU-Recht sind dringend notwendig. Solange es ausreicht, dass ausländische Werkvertragsnehmer im Heimatland versichert sind, werden un-sere Kollektivverträge ausgehebelt. In Zukunft muss das Arbeits- und Sozialrecht des Tätigkeitsstaates gelten." Wichtige und neue Informationen dazu finden Sie unter: tinyurl.com/m4wmqnv

Kampf gegen Lohndumping auf SchlachthöfenAusländische Werkverträge statt Kollektivverträge. Auf Deutschlands Schlachthöfen rackern immer mehr ausländische Arbeitskräfte für einen Hungerlohn. Um die Entwicklung zu stoppen, ist ein internationaler Schulterschluss gefragt.

Ablinger-Betriebsrat Gottfried Winkler, Johannes

Specht Gewerkschaftssekretär NGG und Karl Dober,

Bundesvorsitzender der Fleischer (v. l.), fordern

Änderungen im EU-Entsenderecht.

Negativrekord bei Arbeitsunfällen

Salzburg hält seinen traurigen Negativ-rekord in der Arbeitsunfallstatistik am Bau. Mit 86,86 Arbeitsunfällen pro 1000 Beschäftigungsverhältnissen führt das Bundesland Salzburg die Statistik an. Mit 34,30 Unfällen pro 1000 Beschäf-tigten über alle Berufsgruppen ist Salzburg Vorletzter. „In den klein- und mittelständi-schen Salzburger Baubetrieben ist das Bewusstsein zu aktivem Arbeitnehmer-schutz leider nach wie vor unterdurch-

schnittlich ausgeprägt“, erklärt GBH-Sekretär Andreas Huss. Für Huss ist die Untätigkeit der Arbeit-geber unverständlich: „Durch das AUVA-Programm bauFit sinken Arbeits-unfälle nachweislich um bis zu 40%. Da Kosten der Entgeltfortzahlung der Ersatzarbeitskräfte etc. minimiert wer-den, spart ein durchschnittlicher Baube-trieb bis zu 200.000 Euro. Und das bei Kosten von gerade einmal 1.520 Euro!“

Viele Salzburger Unternehmen vernachlässigen Arbeitnehmerschutz.

Am Bau passieren 86,86 Arbeitsunfälle pro

1000 Beschäftigungsverhältnisse.

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Unter dem Titel „Retten wir die Demo-kratie. So bekommt Österreich seine Staatsschulden in den Griff“ analysierte Ökonom Mario Matzer kürzlich die wirt-schaftlichen Zusammenhänge und syste-mischen Zwänge, die unausweichlich zu einer Schuldenkrise führen müssen. Kon-tinuierliches Wachstum sei schließlich nur möglich, wenn auch die Neuverschuldung kontinuierlich steige. Außerdem zerpflück-te Matzer die Mythen, wonach eine Stei-gerung der Wettbewerbsfähigkeit, eine strategische Geldpolitik oder eisernes Sparen die Krise bewältigen.

Vermögenssteuern für SuperreicheAls Lösung für die aktuelle Krise stellte Matzer zwei Wege in Aussicht. Entweder es kommt in naher Zukunft wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die dazu führen, dass sich das System von Grund auf erneuert. Oder die Krise wird gelöst, indem eine einmalige Vermögens-steuer für Superreiche eingeführt wird.

Matzer ist Anhänger des zweiten Lösungs-ansatzes: Aufgrund der immensen Ver-mögenskonzentration würde dabei die Masse verschont, da bereits ein Teil die-ser Vermögen ausreicht, um die Staats-schulden zu tilgen.

ögb

Ökonom Mario Matzer: „Nur eine starke Lösung kann jetzt noch helfen!“

Die österreichische Seilbahnbranche hat seit 1957 eine rasante Entwicklung vorgelegt. Die Anzahl der Liftanlagen stieg von 358 auf heute über 3000. 600 Millionen Menschen wer-den damit jährlich befördert. Um dieses Volumen bewältigen zu können, wird natürlich ausreichend Personal benötigt. In diesem Punkt schlug Gletscherbahnen-BRV Walter Bacher bei einem Betriebsbesuch von ÖGB-Präsident Erich Foglar Alarm. „Derzeit bilden in Österreich nur 75 von 250 Seilbahn-unternehmen aus. Das ist viel zu wenig.“, sagte Bacher, des-sen Betrieb mit sieben Lehrlingen zu den Vorzeigeunterneh-men in der Branche gehört.„Das Jammern über fehlende Fachkräfte hilft nicht. Wer gut ausgebildete Fachkräfte haben will, muss in die Ausbildung investieren.“, ergänzte Foglar. Das ÖGJ-Modell der Fachkräfte-milliarde könne Abhilfe schaffen.

Matzer: Jetzt radikale Vermögenssteuern!

Für Mario Matzer führt kein Weg an Vermögenssteu-

ern für Superreiche vorbei.

Gletscherbahnen als Ausbildungsvorbild

Zur SacheMit unseriö-sen Behaup-tungen versu-chen Wirt-schaftskam-mer und Indu-striellenverei-nigung derzeit auf Kosten der Arbeitneh-mer die Gewin-ne der Unternehmen zu maximieren.Arbeitszeitverkürzung und die leichte-re Erreichbarkeit der sechsten Ur-laubswoche machen die Wirtschaft nicht kaputt. Lange Arbeitszeiten und zu kurze Erholungsphasen machen jedoch krank.Auch wenn gerade in Krisenzeiten viele Arbeitsrechte und soziale Stan-dards unter Druck geraten, wird die Gewerkschaft nicht locker lassen und weiter für die Interessen der Arbeit-nehmerInnen kämpfen. Nur Arbeit mit fairen Einkommen und gerechten Arbeitsbedingungen kann sicherstel-len, dass die Menschen durch Arbeit nicht krank werden und in Würde altern können.

Foglar: Mehr Seilbahnunternehmen sollen Lehrlinge ausbilden.

ÖGB-Präsident Erich Foglar im Gespräch mit Thomas Volker, Josef Koller und Walter Bacher.

Heidi Hirschbichler, ÖGB-Landesgeschäftsführerin

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bfi bildung

Achtung: Neue, kostenlose Veranstal-tungsreihe mit Vorträgen von Fachex-perten als Basis für Austausch und Networking. Das Netzwerktreffen startet mit einem Impulsvortrag eines Fachex-perten zu einem aktuellen Thema mit anschließender Diskussion. Zum Abschluss gibt es die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch bei Espresso und Kuchen. Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein. Die Teilnahme ist für Sie kostenlos. Start: 20.06.2013, 15 bis 17 Uhr, BFI Salzburg

BFI Infos 1. Betriebsräte-Espresso Veranstaltungsreihe zum Thema Arbeitssicherheit

Mit dem neuen Slogan soll bewusst die emotionale Ebene angesprochen wer-den. Es geht auch in der Bildung nicht nur darum, Wissen aufzunehmen und sich beruflich weiter zu qualifizieren – es geht auch um die Freude an der persönlichen Entwicklung, das Kennenlernen neuer Menschen und das gemeinsame Lernen. Dabei entstehen neben neuen Qualifika-tionen auch neue Ideen und wertvolle Impulse für den Alltag. Kursprogramm downloaden unter: www.bfi-sbg.at oder telefonisch anfordern unter 0662-88 30 81-0.

Neues Kursprogramm für 2013/14 erschienen

BFI – BILDUNG. FREUDE INKLUSIVE.

PROgRAMM:> Impulsvortrag „Vermeidung der Hauptrisikoquellen aus Sicht der Prävention“ Friedrich Keuschnigg (AUVA Salzburg) Sicheres Arbeiten in der Höhe Maga. jur. Claudia Bonhold-Klein, fall protection engineering GmbH

> Gesundheitsförderung im Betrieb Expertenvortrag der SGKK

> Vernetzung und Erfahrungsaustausch (inklusive Imbiss)

BFI-Card für Betriebsräte

Aufgepasst: Beschäftigte, die ihre Wei-terbildung über die „BFI-Card für Betriebsräte“ buchen, sparen sich 5 Prozent an Kurskosten. Wie Betriebsrä-te zu ihrer BFI-Card kommen und wel-che weiteren Vorteile sie sonst noch nützen können, ist unter www.bfi-sbg.at oder 0662-88 30 81-0 zu erfahren. Nutzen Sie diese Chance!

Frühbucherbonus sichern

Und noch eine Möglichkeit, Geld für Ihre Aus- und Weiterbildung zu sparen: Bei einer Buchung bis 15. Juli 2013 erhalten Sie 5 Prozent Ermäßigung (max. 50 Euro) auf die Investition für den jeweiligen Kurs oder auf das 1. Semester eines Lehrganges! Das Kurs-angebot mit allen wichtigen Infos finden Sie im aktuellen BFI-Kursprogramm oder online auf unserer Website unter www.bfi-sbg.at

Kommunikation und Management, MSc

Wieder da: In Kooperation mit der Donau-Uni Krems bietet das BFI den Masterlehrgang in Salzburg ab Herbst bereits zum zweiten Mal an. Innerhalb von 4 Semestern studieren die Teilneh-merinnen und Teilnehmer berufsbeglei-tend ohne ihre Karriere unterbrechen zu müssen. Abgeschlossen wird dieser Masterlehrgang mit dem akademischen Grad „Master of Science“ (MSc) in Com-munications ab.

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leute

dabei

Premiere: Br Bei „Frau&arBeit“Bei der Salzburger Frauenservicestelle „Frau & Arbeit“ wurde erstmals ein Betriebsrat gewählt. Seit gut drei Monaten setzen sich Betriebsratsvorsitzende Karolina Altmann-Kogler und ihre Stellvertreterin Heidi Bojanovsky für die Interessen ihrer 19 Kolleginnen ein.

aK SchreiBt WiSSen-SchaFtSPreiS auSDie AK Salzburg schreibt heuer erstmals einen Wis-senschaftspreis aus. Bewerben kann sich, wer 2012 oder 2013 eine Abschlussarbeit von einem Master-, Diplom- oder Doktoratsstudium an der Universität oder der Fachhochschule in Salzburg eingereicht hat. Inhalt: Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedin-gungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Im Bild: Präsident Siegfried Pichler und Direktor Gerhard Schmidt unterzeichnen mit Uni-Rektor Heinrich Schmi-dinger die Vereinbarung.

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leute

dabei

neuer cheF Für die BundeSarBeitSKammer

Hoher Besuch aus Wien: Frauenmi-nisterin Gabriele Heinisch-Hosek (im Bild mit AK-Präsident Siegfried Pichler und AMS-Geschäftsführer Siegfried Steinlechner) war beim ersten Väter-karenz-Frühstück der AK dabei. Der Grund: Immer noch zögern viele Männer, in Karenz zu gehen. „Ein Papamonat auch für die Privatwirt-schaft würde dies ändern und mehr Anreize schaffen!“, meinte die Bun-desministerin. Die AK geht mit gutem Beispiel voran: Seit heuer können AK-Mitarbeiter den Papa-Monat in Anspruch nehmen.

BundeSminiSterin heiniSch-hoSeK in der aK

AK Salzburg trifft Bundesarbeitskammer: Seinen Antrittsbesuch in Salzburg nutzte Österreichs neuer AK-Präsident Rudi Kaske um gemeinsam mit Sieg-fried Pichler Werbung für die bundesweite AK-Aktion „Wir sind über 3 Millionen Stimmen für mehr Vertei-lungsgerechtigkeit.“ zu machen. Pichler: „Ich freue mich, dass Rudi Kaske mit dieser Kampagne zu einer verstärkten Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Menschen für eine gerechtere Welt beiträgt. Und ich begrüße es außerordentlich, dass der neue Chef der Bundesarbeitskammer auch verstärkt in den Bun-desländern präsent sein wird, um unsere Anliegen an die Öffentlichkeit zu bringen.“

Freundliches Zusammentreffen beim Medienemp-fang des Erzbischofs, auch die AK war dabei. Koth-gasser hob hervor, wie wichtig AK und Sozialpartner-schaft für das Funktionieren der Gesellschaft sind.

erzBiSchoF loBt aK

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leute

Der AK/ÖGB-Familienradwandertag gehört seit 24 Jahren zu den Fixter-minen im Pongau. Heuer mit neuem Teilnehmer-Rekord: Rund 250 Pon-gauerinnen und Pongauer waren dem Ruf von Cheforganisator AK-Bezirksstellenchef Franz Grübl und ÖGB-Regionalsekretär Martin Goller gefolgt, um einen abwechslungsreichen Tag zu erleben. Neben der sport-lichen Betätigung wurde wie jedes Jahr ein buntes Rahmenprogramm geboten. Den Abschluss bildete die traditionelle Tombola, bei der es für (fast) jeden Teilnehmer ein Präsent gab.

BegeiSterte Pongauer radler

Am 21. Mai fiel der offizielle Start-schuss für den heurigen Businesslauf. Dieser Laufevent findet heuer bereits zum siebten Mal statt. Die AK ist Part-ner der ersten Stunde gewesen, als der Businesslauf 2007 gemeinsam mit der Oberbank und der Wirtschaftskammer aus der Taufe gehoben wurde. Mittler-weile ist die Anzahl der Partner auf sechs angestiegen. Für die AK dabei: Reini Hinterleitner.

StartSchuSS BuSineSSlauF 2013

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