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DAS ORCHESTER DER ELBPHILHARMONIE B9: Do, 05.05.2011, 20 Uhr | A9: So, 08.05.2011, 11 Uhr | Hamburg, Laeiszhalle L7: Sa, 07.05.2011, 19.30 Uhr | Lübeck, Musik- und Kongresshalle Zdeněk Mácal Dirigent | Mihoko Fujimura Mezzosopran Richard Wagner Wesendonck-Lieder Richard Strauss Ein Heldenleben op. 40 »Man bäumte sich, schnappte nach Luft. Die markdurch- dringenden Trompetenstöße schürten die Feuersbrunst. Das Wehen des Geistes entfesselte Gegenstürme, Orkane; Städte wurden auf Leitern erstürmt ...« Romain Rolland über eine Aufführung von Strauss’ „Ein Heldenleben“

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D A S O R C H E S T E R D E R E L B P H I L H A R M O N I E

B9: Do, 05.05.2011, 20 Uhr | A9: So, 08.05.2011, 11 Uhr | Hamburg, LaeiszhalleL7: Sa, 07.05.2011, 19.30 Uhr | Lübeck, Musik- und KongresshalleZdeněk Mácal Dirigent | Mihoko Fujimura MezzosopranRichard Wagner Wesendonck-LiederRichard Strauss Ein Heldenleben op. 40

»Man bäumte sich, schnappte nach Luft. Die markdurch-dringenden Trompetenstöße schürten die Feuersbrunst. Das Wehen des Geistes entfesselte Gegenstürme, Orkane; Städte wurden auf Leitern erstürmt ...«

Romain Rolland über eine Auff ührung von Strauss’ „Ein Heldenleben“

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Dirigent: Solistin:

Richard Wagner (1813 – 1883)

Richard Strauss (1864 – 1949)

Donnerstag, 5. Mai 2011, 20 UhrSonntag, 8. Mai 2011, 11 UhrHamburg, Laeiszhalle, Großer Saal

Samstag, 7. Mai 2011, 19.30 UhrLübeck, Musik- und Kongresshalle

Zdeněk MácalMihoko Fujimura Mezzosopran

Fünf Gedichte für eine Frauenstimme („Wesendonck-Lieder“)(1857/58)Nr. I – IV orchestriert von Felix Mottl (1893)

I. Der EngelII. Stehe still!III. Im Treibhaus (Studie zu „Tristan und Isolde“)IV. SchmerzenV. Träume (Studie zu „Tristan und Isolde“)Liedtexte auf S. 14

Pause

Ein HeldenlebenTondichtung für großes Orchester op. 40(1896 – 98)

Der Held – Des Helden Widersacher –Des Helden Gefährtin –Des Helden Walstatt –Des Helden Friedenswerke –Des Helden Weltfl ucht und Vollendung

Stefan Wagner Solo-Violine

Einführungsveranstaltung mit Habakuk Traber am 05.05.2011 um 19 Uhr in Studio E der Laeiszhalle.

NDR SINFONIEORCHESTER

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Das Konzert wird am 08.05.2011 wird liveauf NDR Kultur gesendet

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NDR SINFONIEORCHESTER

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Mihoko Fujimura wurde in Japan geboren und studierte an der National University for Fine Arts and Music Tokyo sowie an der Musikhoch-schule in München. Nach glänzenden Erfolgen auf einigen internationalen Gesangswettbe-werben wurde sie von 1995 bis 2000 Ensemble-mitglied der Oper Graz, wo sie sich ein vielseiti-ges Repertoire erarbeitete. Der internationale Durchbruch erfolgte 2002 beim Münchner Opernfestival sowie bei den Bayreuther Fest-spielen. Seitdem ist sie ständiger Gast am Royal Opera House Covent Garden, Teatro alla Scala Milano, Teatro del Maggio Musicale Fio-rentino, Teatro Real Madrid, an der Bayerischen Staatsoper, Wiener Staatsoper, Deutschen Oper Berlin, am Théâtre du Châtelet sowie beim Festival in Aix-en-Provence und bei den Bay-reuther Festspielen, wo sie als Kundry, Bran-gäne, Fricka, Waltraute oder Erda neun Spiel-zeiten in Folge auftrat.

Als Konzertsängerin gastiert Fujimura bei den weltweit führenden Orchestern und arbeitet regelmäßig mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Myung-Whun Chung, Christian Thielemann, Christoph Eschenbach, Adam Fischer, Kurt Masur, Peter Schneider und Fabio Luisi zusam-men. Ihr Konzertrepertoire umfasst u. a. Verdis Requiem sowie Mahlers große Lieder und Vo-kalsinfonien (mit dem NDR Sinfonieorchester ist sie demnächst in Mahlers Achter zu hören). Darüber hinaus gestaltet Mihoko Fujimura mit Christoph Ulrich Meier immer wieder auch Liederabende. Unter Antonio Pappano hat sie „Tristan und Isolde“ in der Rolle der Brangäne auf CD eingespielt.

Mihoko Fujimuras aktuelle Engagements führen sie u. a. an die Opernhäuser von London, Wien, Barcelona und Paris. Darüber hinaus tritt sie mit den Rotterdamer Philharmonikern unter Yannick Nézet-Séguin und Christoph Ulrich Meier, mit dem London Symphony Orchestra unter Daniel Harding und Sir Colin Davis, dem Orchestre de Paris unter Christoph Eschenbach, dem Philadelphia Orchestra unter Charles Dutoit, dem Montreal Symphony Orchestra un-ter Kent Nagano, der Accademia Santa Cecilia unter Yuri Termikanov und Kurt Masur, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rund-funks und dem Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam unter Mariss Jansons sowie mit den Münchner und Wiener Philharmonikern unter Christian Thielemann auf.

Mihoko FujimuraMezzosopran

International bekannt für seine meisterhaften Interpretationen und seinen charmanten Diri-gierstil, hat Zdeněk Mácal mit vielen der welt-weit führenden Orchestern zusammengearbei-tet, darunter die Berliner Philharmoniker, das London Symphony und London Philharmonic Orchestra, das Orchestre National de France, das Orchestra della Scala sowie die Münchner Phil harmoniker. Seit seinem Amerika-Debüt mit dem Chicago Symphony Orchestra im Jahre 1972 ist Mácal insbesondere den großen Or-chestern dieses Kontinents eng verbunden. So dirigiert er regelmäßig u. a. das New York Philharmonic, Boston Symphony, Los Angeles Philharmonic, Pittsburgh Symphony und Phila-delphia Orchestra sowie die Sinfonieorchester von Montreal und Toronto.

Während seiner Amtszeit als Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie Prag (2003 – 2007) leitete Zdeněk Mácal das Orchester auf meh-re ren internationalen Tourneen und in einer Serie hochgelobter CD-Einspielungen. Von 1986 bis 1995 war Mácal Music Director des Mil-waukee Symphony Orchestra, dem er durch seine substantielle künstlerische Arbeit zu gro ßer nationaler und interna tionaler Promi-nenz verhalf. Er unternahm mit diesem Orches -ter eine erfolgreiche Tournee durch Japan, kon zer tier te u. a. in der Carnegie Hall und leitete zahlreiche Radioübertragungen und CD-Einspielungen. Weiterhin wirkte Mácal von 1993 bis 2002 als Music Director des New Jersey Symphony Orchestra, mit dem er u. a. eine mit dem Grammy ausgezeichnete Auf-nahme von Werken Dvořáks machte.

Geboren im tschechischen Brünn, begann Mácal im Alter von vier Jahren mit dem Violin-unterricht bei seinem Vater. Später studierte er Dirigieren am Konservatorium seiner Heimat-stadt und an der Janáček Akademie, wo er 1960 mit Auszeichnung abschloss. Erste internatio-nale Anerkennung erhielt er durch seine Erfolge beim Internationalen Dirigierwettbewerb von Besançon (1965) und beim Dmitri Mitropoulos Competition in New York (1966). Seitdem hat Mácal als Chefdirigent des WDR Sinfonieor-chesters, der NDR Radiophilharmonie und des Sydney Symphony Orchestra sowie als Erster Dirigent des Prague Symphony Orchestra und des Grant Park Summer Festivals in Chicago gearbeitet. Darüber hinaus gastierte Mácal u. a. an den Opernhäusern von Prag, Köln, Genf, Turin und Bologna.

Zdeněk Mácal Dirigent

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Zeugnis einer „unanständig liebesglühenden“ Aff äre:Wagners „Wesendonck-Lieder“

„Schon hatte die Nacht ihr Schweigen durch Hain und Haus gegossen, und kein fl ehendes Mahnen vermochte dem Walten der Sehnsucht mehr Einhalt zu tun. Das heilige Geheimnis vollendete sich. [...] O sink hernieder, Nacht der Liebe, gib ihnen jenes Vergessen, das sie er-sehnen, umschließe sie ganz mit deiner Wonne und löse sie los von der Welt des Truges und der Trennung.“ – In Thomas Manns Novelle „Tristan“ verschränken sich in diesem Moment Kunstgenuss und Wirklichkeit. An einem ruhigen Nachmittag erleben, ja, durchleben Gabriele Klöterjahn und Detlev Spinell „in einem Rausch der Begeisterung“ (um Strauss’ Worte zu be-nutzen) am Klavier die Musik des II. Aktes aus Richard Wagners „Tristan und Isolde“. Es ist die Geschichte einer aufkeimenden Liebe zwischen der bürgerlichen Kaufmannsgattin Klöterjahn und dem in vergeistigten Gefi lden träumenden Künstler Spinell – und freilich nicht zufällig stellte Thomas Mann an die zentrale Stelle sei-ner Erzählung ausgerechnet eine ausführliche, intensive Beschreibung der „Tristan“-Musik. Erhielt doch Richard Wagners Liebesdrama wesentliche Impulse aus einer ganz ähnlichen Beziehung. Klöterjahn-Spinell oder Wesendonck- Wagner – die Parallelen sind unübersehbar: hier wie dort einerseits die von ihrem Mann kaum in ihrer musik- und kunstbegeisterten Schwärmerei verstandene Unternehmergattin, andererseits der poetischen Enthusiasmus entfachende arme Künstler. „Aber sehe ich Dein

Auge, dann kann ich doch nicht mehr reden; dann wird doch alles nichtig, was ich sagen könnte! [...] Dann gibt es eben kein Object und kein Subject mehr; da ist Alles Eines und Einig, tiefe, unermeßliche Harmonie! [...] Nimm meine ganze Seele zum Morgengruße!“ – diesmal nicht Thomas Mann, sondern Richard Wagner: Zeilen aus jenem verhängnisvollen Brief, den dieser in Zürich an Mathilde Wesendonck schrieb und der von seiner Ehefrau Minna ab-gefangen wurde. Er bedeutete das Ende einer schließlich unhaltbar gewordenen, ohnehin

In zehn Jahren kenne kein Mensch diesen Wagner mehr – so sicher war sich der nicht einmal 15-jährige kleine Richard (Strauss) einst über die Bedeutung seines großen Namens-vetters. Bisweilen kann man sich bekanntlich irren. Und manchmal lohnt es sich auch, die Meinung seines Vaters in Zweifel zu ziehen. Sonst wäre Richard Strauss wohl schwerlich seinen brillanten kompositorischen Weg über die Sinfonische Dichtung hin zum Musikdrama gegangen. Natürlich musste es dem etablier-ten Opernkomponisten Strauss, der sich gern als einzigen echten Nachfolger Wagners ver-standen wissen wollte, späterhin peinlich sein,

anfänglich ganz auf der anti-wagnerschen Linie seines Vaters gestanden zu haben. „Ich erinnere mich noch sehr wohl daran“, betonte er daher in seinen Memoiren, „wie ich, etwa 17jährig, gleichsam wie im Fieber die Partiturseiten des ‚Tristan‘ verschlang und in einen Rausch der Begeisterung geriet …“ – Tatsächlich sollte diese angeblich schon frühe Begeisterung indes erst vier Jahre später – der 21-Jährige hat gerade seine Stelle als Hofmusikdirektor in Meiningen angetreten – auch künstlerische Folgen haben: Strauss lernte Alexander Ritter, den Ersten Geiger des dortigen Orchesters, kennen und wurde von ihm nun gänzlich in die Tiefen der „Neudeutschen“ Ästhetik eingeweiht: in die Schriften Wagners und Liszts, in Schopenhauer-sche Philosophie sowie in den Glauben, die formale Ästhetik eines Brahms oder Bruckner habe ausgedient. Jetzt komponiert Strauss keine Sinfonien und Sonaten mehr. Jetzt folgt die Reihe der programmatisch-inhaltlichen Tondichtungen, die ganz folgerichtig auf die Gattung des Musikdramas hinauslaufen würden.

In Weimar verwirklicht Strauss seinen größten Wunsch, endlich Wagners „Tristan und Isolde“ in voller Länge dirigieren zu können. Und das Werk soll dann auch 1898, beim Antritt der Position als Erster Preußischer Kapellmeister, sein Berliner Debüt sein. Zu dieser Zeit aber befi ndet sich Strauss zugleich mitten in der Arbeit an seiner neuesten Komposition „Ein Heldenleben“. Die Faszination für Wagner hat sich mit der Faszination am eigenen kompo-sitorischen Schaffen vermengt ...

Im Banne des „Tristan“ Zu Wagners „Wesendonck-Liedern“ und Strauss’ „Ein Heldenleben“

Mathilde Wesendonck (Gemälde von Johann Conrad Dorner, 1860)

Richard Strauss (Porträt von Józef Faragó, 1905)

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nicht mehr zu verheimlichenden Beziehung zwischen dem Exilanten Wagner und der Gattin des „Asyl“ gewährenden Unternehmers Otto Wesendonck. „Sie ist und bleibt meine erste und einzige Liebe!“, gestand Richard Wagner noch sehr viel später.

In die revolutionären Ereignisse des Dresdner Mai-Aufstandes verwickelt, war der steckbrief-lich gesuchte Wagner 1849 mit seiner Frau Minna in die Schweiz nach Zürich gefl ohen,

wo er das Ehepaar Wesendonck kennen lernte. Während Otto sich als großzügiger Mäzen eher äußerlich für das kompositorische Schaffen des Flüchtlings interessierte, wurde die damals erst 24-jährige Mathilde schon bald näher „in seine Intentionen eingeweiht“ (wie sich Wagner ausdrückte) – ein Verhältnis, das sich unaus-weichlich intensivieren musste, als die Wagners 1857 in das Nachbarhaus der neuen Villa Wesendonck auf dem grünen Hügel am linken Ufer des Zürichsees einzogen. Schon in der

Partitur der „Walküre“, die Wagner damals kom-ponierte, fi nden sich Chiffren wie „I. l. d. gr.“ (= „Ich liebe dich grenzenlos“), womit freilich keineswegs Minna angesprochen war ... Und dann unterbrach Wagner die Arbeit am „Ring des Nibelungen“ und schrieb „Tristan und Isolde“, jenes Drama um die erst im Tod erfüllte ewige Liebe, mit einem Text, den Minna – und sie wusste, warum – als geradezu „unanständig liebesglühend“ empfand. Damit nicht genug: Als der I. Akt des „Tristan“ 1858 vollständig in Musik gesetzt war, widmete Wagner die Parti-tur selbstverständlich Mathilde Wesendonck. Inzwischen hatte er bereits vier Gedichte seiner neuen Muse für Gesang und Klavier vertont. Die „Arbeitstreffen“ der beiden waren häufi ger und länger geworden ...

Die „Wesendonck-Lieder“ – immerhin Richard Wagners neben dem „Siegfried-Idyll“ einziges reifes Werk, das keine Oper ist und nicht einmal auf eigenen Texten beruht – sind also unzer-trennbar mit den Entstehungsumständen rund um die Komposition von „Tristan und Isolde“ verbunden. Die ersten vier Lieder entstanden (jeweils als musikalisch „verklärende“ Antwort Meister Wagners auf den dichterischen Vorwurf der „Dilettantin“ Mathilde) parallel zur Kom-position des ersten „Tristan“-Aktes, das chro-nologisch letzte Lied („Im Treibhaus“) unmittel-bar vor dem Beginn der Arbeit am II. Akt. Die „Tristan“-Sphäre und diejenige der Lieder durchdringen sich dabei wechselseitig, und zwar sowohl auf textlicher als auch musikali-scher Ebene. Denn so wie sich Mathilde offen-sichtlich vom dichterischen Stil Wagners be-

einfl ussen ließ, fand Wagner bei der Vertonung ihrer Texte Stimmungen vor, die sich teils eins zu eins in die „Tristan“-Komposition transfe-rieren ließen. „Allvergessen – Eingedenken“, heißt es im Moment höchster Liebeserfüllung in Mathildes Text zum Lied „Träume“; „All ge-denken, all gemahnen“, lautet eine Zeile aus Wagners „Tristan“ an entsprechender Stelle. Umgekehrt prägt der neue, nicht zuletzt aus der ungeahnten Liebeserfahrung resultierende „Tristan“-Stil mit seiner ringenden Chromatik und seinen niemals stillstehenden Modulatio-nen als Ausdruck ewigen Verlangens und als emphatische „Kunst des Übergangs“ wesent-lich auch die „Wesendonck-Lieder“.

Zwei Lieder lassen sich dabei als regelrechte musikalische Studien zum „Tristan“ verstehen: Der Klavierpart des Liedes „Im Treibhaus“ dient im Vorspiel zum III. Akt von „Tristan und Isolde“ beinahe identisch zur Darstellung der Verlas-senheit und der Sehnsucht des verwundeten Tristan – auch im Wesendonck-Text ist ja von „sehnendem Verlangen“ die Rede. Und das Lied „Träume“ wurde von Wagner sogar an der zent-ralen Stelle des II. Aktes von „Tristan und Isolde“ wiederverwendet: Es ist genau jener Moment, den die einleitend zitierte Passage aus Thomas Manns Novelle vorbereitete, die Duettszene „O sink’ hernieder, Nacht der Liebe“. Die ruhig pulsierende Begleitung des Liedes (in dem notabene mit dem Sinken „in die Gruft“ sogar das Todesmoment der bedingungslosen Liebe Tristans und Isoldes angedeutet ist) fi ndet sich im Orchestersatz des Duetts wieder – freilich nur so weit, wie es Wagners Gattungsbewusst-Die Wesendonck-Villa in Zürich; rechts das kleinere Haus, in dem Wagner wohnte

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neues Werk abschloss, hatte der frisch gebacke-ne Erste Kapellmeister der Berliner Hofoper, dessen Karriere auch als Komponist steil auf-wärts gegangen war, freilich allen Grund, sich selbst als einen solchen Helden zu sehen. Und es mangelt beileibe nicht an Indizien für diese Interpretation: Wenn Strauss als „Des Helden Friedenswerke“ ausschließlich seine eigene Musik zitiert, wenn er in „Des Helden Gefährtin“ seine Ehefrau Pauline porträtiert wissen will und wenn er – angesprochen auf seine spätere „Sinfonia Domestica“ – halbironisch zugibt, er fi nde sich „ebenso interessant wie Napoleon oder Alexander“, dann scheinen kaum mehr Zweifel angebracht, es handele sich beim „Heldenleben“ um ein durch und durch auto-biographisches Stück. „Warum sieht man nicht das Neue an meinen Werken, wie in ihnen, wie nur noch bei Beethoven der Mensch sicht-bar in das Werk spielt“, fragte Strauss noch als alter Mann im Rückblick auf sein Schaffen.

Der Mensch, der sichtbar in das Werk spielt – was aber ist das im „Heldenleben“ für ein Mensch? Sicherlich, wie immer in der Kunst, eine mehrdimensionale, vielschichtige Gestalt und kein bloßes Abbild des Urhebers. Und gewiss auch kein nur eitler, vor Selbstbewusst-sein strotzender, sich selbst darstellender Held. Zwar sprach Strauss mit Blick auf das „Helden-leben“ bisweilen von seiner „Eroica“ („in Es-dur, mit sehr viel Hörnern, die doch einmal auf Heroismus geeicht sind“), doch hob er auch hervor, dass „Don Quixote und Heldenleben so sehr als direkte Pendants gedacht“ seien, „daß besonders Don Qu. erst neben dem

Heldenleben voll und ganz verständlich ist.“ Der komische „Ritter von der traurigen Gestalt“ und der heroische Held des „Heldenleben“ also nur zwei Seiten einer Medaille? Don Quixote als – tatsächlich weithin parallel komponiertes – Satyrspiel zur Tragödie des „Heldenleben“ (wie sich Strauss ebenfalls einmal äußerte)?

In jedem Fall ist die Darstellung des „Helden-lebens“, ob autobiographisch oder nicht, die-jenige eines nicht nur rühmlichen, idealtypi-schen, optimistischen Lebens. Das Porträt des freischaffenden Künstlers, der von seinen

sein zuließ: Die Vokalstimmen erfand er für das Musikdrama jeweils neu; es handelt sich also keinesfalls um bloße Orchestrierungen der ursprünglichen Klavierlieder.

Kann es indes ein Zufall sein, dass Wagner eine solche Instrumentierung ausgerechnet nur für das Lied „Träume“ vornahm, um es am 23. De-zember 1857 als Geburtstagsständchen für Mathilde in einer Kammerbesetzung mit Solo-Violine aufzuführen? Die Musik des späteren Liebesduetts aus „Tristan und Isolde“, darge-boten für Mathilde Wesendonck, während sich ihr Mann auf Geschäftsreise befi ndet – ein ungeheurer Affront! Dass der österreichische Dirigent und Komponist Felix Mottl später eine Orchesterfassung der übrigen vier Lieder ein-richtete und somit die private Gattung des Klavierlieds ins Öffentliche transformierte, entspricht dagegen sicherlich nicht unbedingt Wagners Intentionen. Für ihn waren es in erster Linie intime Kunstäußerungen einer emotional intensiven Zeit – und offenbar besonders wertvolle: „Besseres als diese Lieder habe ich nie gemacht“, schrieb Wagner aus Venedig an Mathilde, „und nur sehr weniges von meinen Werken wird ihnen zur Seite gestellt werden können“.

Vom scheiternden Ego: Strauss’ „Ein Heldenleben“

Um seine Tondichtung „Ein Heldenleben“ zu verstehen, so sagte Richard Strauss einmal, müsse man eigentlich nur wissen, dass es dabei um einen Helden im Kampf mit seinen

Feinden gehe. In der Tat fi nden sich weder detaillierte Hinweise zum programmatischen Verlauf in der Partitur (auch die Zwischentitel wurden von Strauss nur für Programmzettel der Uraufführung bekannt gegeben), noch gibt es für diese Musik – wie in Sinfonischen Dich-tungen sonst meist der Fall – eine literarische Vorlage. Um wen es in Strauss’ „Don Juan“ oder „Don Quixote“ geht, erschließt sich mithin im Titel und in den allseits bekannten Werken der Weltliteratur. Um wen es dagegen im „Helden-leben“ geht, das bleibt unklar, darüber ist nur zu spekulieren. Als Strauss im Jahr 1898 sein

Richard Strauss: „Ein Heldenleben“, erste Seite der eigenhändigen Originalpartitur

Richard Strauss und seine Frau Pauline (Foto von 1894, dem Jahr der Hochzeit)

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oder ob hier ein Anschauungsobjekt „Hoher Kunst“ geliefert werden soll – der Held kann schließlich siegreich und und in heroischem Es-Dur aus der Debatte hervorgehen.

Zur in der Solo-Violine repräsentierten „Ge-fährtin“ bemerkte Strauss gegenüber Romain Rolland: „Ich wollte meine Frau darstellen. Sie ist sehr komplex, sehr weiblich, ein wenig pervers, ein wenig kokett, niemals sie selbst,

jede Minute anders.“ Demgemäß entfaltet sich der Dialog zwischen dem Helden und seiner kapriziösen Gefährtin nicht in vollständigem Einvernehmen, auch wenn eine abermalige „Tristan“-Musik solches glauben macht. Immer-hin schaffen es die beiden zusammen – so suggeriert es die Motivgestaltung –, sich auf der „Walstatt“ (gewissermaßen die Durchführung des Werks) gegen die erneut auftretenden „Widersacher“ durchzusetzen und ihren Sieg in einem glänzenden Duett zu feiern. Mit ge-stärktem Selbstbewusstsein tritt der Held nun wie zu Beginn (in einer Art Reprise) mit seinem markanten Thema auf und stellt anschließend seine „Friedenswerke“ zur Schau (es handelt sich um Zitate aus Strauss’ „Don Juan“ und „Also sprach Zarathustra“, aber auch – um die erwähnte tragikomische Komponente nicht zu vergessen – aus „Don Quixote“, „Till Eulen-spiegel“ sowie „Tod und Verklärung“). Das Ende dieses „Heldenleben“ ist indes weder Verklä-rung noch Tod. Anstelle der ursprünglich ge-planten Idylle bleibt der Schluss seltsam wage und zerrissen. Eine wohl nicht zufällig an die X. Variation aus „Don Quixote“ erinnernde Eng-lischhornmelodie und die offenbar nicht stumm zu bekommende „Widersacher“-Musik lassen einige Zweifel an der „Vollendung“ des Helden. Geradezu aufgesetzt wirken mithin die ab-schließenden Blechbläserakkorde, in die eben auch das vielsagende „Zarathustra“-Motiv hineintönt …

Julius Heile

konservativen Kritikern herausgefordert wird, scheint nicht nur im selbstironischen Ego des Komponisten zu wurzeln. Es geht hier vielleicht substantieller – wie es der Musikwissenschaft-ler Rainer Bayreuther vorschlug – um eine in der wilhelminischen Epoche verbreitete Denk-fi gur, um das „Thema des Ichsagens“, ja, gerade-zu um eine „Ichstörung“ ohne Verhältnis mehr zur Außenwelt, um die tragische „Fallhöhe des Ego“, kurz: um die Repräsentation eines intel-lektuellen, scheiternden, pathologischen Hel-dentyps. Und folgen wir Rainer Bayreuther in seiner Analyse, so haben wir dafür auch gleich ein mögliches Vorbild zur Hand: Friedrich Nietzsche. So wie sich dieser als anti-akademi-scher Einzelkämpfer gegen das Bildungsbürger-tum durchzusetzen hatte, so muss sich der Held im „Heldenleben“ gegen die kleinkarierte, bornierte Gelehrtenkritik der „Widersacher“ behaupten. Und so wie Nietzsche in seinen Schriften am Ende zunehmend Objektivität vermissen ließ und sich immer egozentrischer gab, so scheint sich auch der geschilderte Held zum Schluss eher in den Wahnsinn zurückzu-ziehen, wo sein eigentlicher Gegner, nämlich: er selbst, keinesfalls überwunden ist. Kann es also ein Zufall sein, dass Strauss’ Tondichtung ausgerechnet mit dem eindeutigen Verweis auf das berühmte „Zarathustra“-Thema ausklingt, also mit jenem Trompetensignal, das seine Sinfonische Dichtung „frei nach Friedrich Nietzsches ‚Also sprach Zarathustra‘“ eröffnet? Und warum notierte Strauss das Hauptthema seines „Heldenleben“ unter jenem Porträt von Józef Faragó (siehe S. 6), auf dem der Kompo-nist mit hoher Stirn und Schnauzbart so sehr

dem besagten Philosophen gleicht? – Die Spe-kulationen Rainer Bayreuthers erscheinen bemerkenswert, sind aber freilich nur eine mögliche Interpretation des von Strauss sicher bewusst anonym belassenen „Heldenlebens“.

Das 1899 in Frankfurt unter der Leitung des Komponisten uraufgeführte Werk wird von einem imposanten Thema in den Celli und Hörnern eröffnet, das durch seine weit ausla-denden Intervallsprünge und markanten Punk-tierungen den Helden zunächst im Vollbesitz seiner Kräfte und seines Selbstbewusstseins vorstellt. Schon nach wenigen Takten aber wird deutlich, dass es sich hier keinesfalls um einen einfältigen Charakter handelt, zeigt doch schon ein zweiter Themenkomplex gewissermaßen das Gegenbild des auftrumpfenden Heroen und wird doch durch stete motivische Verwand-lungen und harmonische Trugschlüsse das Ver-trauen in diese Selbstgewissheit einigermaßen ins Wanken gebracht. Die „Widersacher“ ma-chen sich – vergleichbar mit den „Philistern“ in „Till Eulenspiegel“ oder mit der „Wissenschaft“ in „Also sprach Zarathustra“ – in einer gleich-sam akademisch ersonnenen, möglichst alle Noten der chromatischen Skala berücksichti-genden Tonreihe vernehmbar. „Meckernde“ Oboen und leere Quinten der Tuben dienen hier einem recht kuriosen, von Strauss‘ Vater durchaus bemängelten Verfahren: hohle, rechthaberische Kunstkritik nämlich in einem anspruchsvollen Kunstwerk darzustellen ... Ob die folgende, Wagners „Tristan“-Sphäre er-ahnen lassende Passage auch Strauss‘ eigent-liches Idol zu den „Widersachern“ zählen soll,

„Des Helden Widersacher“, Illustration zu „Ein Heldenleben“ aus der Berliner Musik- und Theaterzeitung, 1902

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III. IM TREIBHAUS

Hochgewölbte Blätterkronen, Baldachine von Smaragd, Kinder ihr aus fernen Zonen, Saget mir, warum ihr klagt?

Schweigend neiget ihr die Zweige, Malet Zeichen in die Luft, Und der Leiden stummer Zeuge Steiget aufwärts, süßer Duft.

Weit in sehnendem Verlangen Breitet ihr die Arme aus, Und umschlinget wahnbefangen Öder Leere nicht’gen Graus.

Wohl, ich weiß es, arme Pfl anze; Ein Geschicke teilen wir, Ob umstrahlt von Licht und Glanze, Unsre Heimat ist nicht hier!

Und wie froh die Sonne scheidet Von des Tages leerem Schein, Hüllet der, der wahrhaft leidet, Sich in Schweigens Dunkel ein.

Stille wird’s, ein säuselnd Weben Füllet bang den dunklen Raum: Schwere Tropfen seh’ ich schweben An der Blätter grünem Saum.

IV. SCHMERZEN

Sonne, weinest jeden Abend Dir die Schönen Augen rot, Wenn im Meeresspiegel badend Dich erreicht der frühe Tod;

Doch erstehst in alter Pracht, Glorie der düstren Welt, Du am Morgen neu erwacht, Wie ein stolzer Siegesheld!

Ach, wie sollte ich da klagen, Wie, mein Herz, so schwer dich sehn, Muß die Sonne selbst verzagen, Muß die Sonne untergehn?

Und gebieret Tod nur Leben, Geben Schmerzen Wonnen nur: O wie dank’ ich, daß gegeben Solche Schmerzen mir Natur!

I. DER ENGEL

In der Kindheit frühen Tagen Hört’ ich oft von Engeln sagen, Die des Himmels hehre Wonne Tauschen mit der Erdensonne,

Daß, wo bang ein Herz in Sorgen Schmachtet vor der Welt verborgen, Daß, wo still es will verbluten, Und vergehn in Tränenfl uten,

Daß, wo brünstig sein Gebet Einzig um Erlösung fl eht, Da der Engel niederschwebt, Und es sanft gen Himmel hebt.

Ja, es stieg auch mir ein Engel nieder, Und auf leuchtendem Gefi eder Führt er, ferne jedem Schmerz, Meinen Geist nun himmelwärts!

II. STEHE STILL!

Sausendes, brausendes Rad der Zeit, Messer du der Ewigkeit; Leuchtende Sphären im weiten All, Die ihr umringt den Weltenball; Urewige Schöpfung, halte doch ein, Genug des Werdens, laß mich sein!

Halte an dich, zeugende Kraft, Urgedanke, der ewig schafft! Hemmet den Atem, stillet den Drang, Schweigt nur eine Sekunde lang! Schwellende Pulse, fesselt den Schlag; Ende, des Wollens ew’ger Tag!

Daß in selig süßem Vergessen Ich mög’ alle Wonne ermessen!

Wenn Aug’ in Auge wonnig trinken, Seele ganz in Seele versinken; Wesen in Wesen sich wiederfi ndet, Und alles Hoffens Ende sich kündet, Die Lippe verstummt in staunendem Schweigen, Keinen Wunsch mehr will das Inn’re zeugen: Erkennt der Mensch des Ew’gen Spur, Und löst dein Rätsel, heil’ge Natur!

Richard Wagner: Wesendonck-LiederLiedtexte

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NDR SINFONIEORCHESTER

SonderkonzertFr, 20.05.2011 | 20 Uhro2 World HamburgChristoph Eschenbach DirigentErin Wall Sopran IMichaela Kaune Sopran IISimona Šaturova Sopran IIIPetra Lang Alt IMihoko Fujimura Alt IINikolai Schukoff TenorMichael Nagy BaritonJohn Relyea BassTschechische Philharmonie PragNDR SinfonieorchesterNDR ChorSchleswig-Holstein Festival ChorKnabenchor HannoverPrager Philharmonischer ChorTschechischer Knabenchor Boni PueriGustav MahlerSinfonie Nr. 8 Es-Dur „Sinfonie der Tausend“

In Zusammenarbeit mit dem Schleswig-Holstein Musik FestivalKoproduktion mit dem Festival „Prager Frühling“ und der Tschechischen Philharmonie Prag

Auftakt:NDR Sinfonieorchester & The Young ClassX Projektorchester präsentierenNathaniel StookeyMahl/er/werk (Uraufführung, Auftragswerk des NDR)

B10 | Do, 26.05.2011 | 20 UhrA10 | So, 29.05.2011 | 11 UhrHamburg, LaeiszhalleL8 | Fr, 27.05.2011 | 19.30 UhrLübeck, Musik- und KongresshalleEsa-Pekka Salonen DirigentDavid Fray KlavierBéla BartókMusik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta Wolfgang Amadeus MozartKlavierkonzert d-moll KV 466Béla BartókKonzert für Orchester

26.05.2011 | 19 Uhr: Einführungsveranstaltung 29.05.2011 | 11 Uhr: Mit-Mach-Musik am Sonntagmorgen parallel zum Konzert

Konzertvorschau

David Fray

V. TRÄUME

Sag’, welch wunderbare Träume Halten meinen Sinn umfangen, Daß sie nicht wie leere Schäume Sind in ödes Nichts vergangen?

Träume, die in jeder Stunde, Jedem Tage schöner blühn, Und mit ihrer Himmelskunde Selig durchs Gemüte ziehn!

Träume, die wie hehre Strahlen In die Seele sich versenken, Dort ein ewig Bild zu malen: Allvergessen, Eingedenken!

Träume, wie wenn Frühlingssonne Aus dem Schnee die Blüten küßt, Daß zu nie geahnter Wonne Sie der neue Tage begrüßt,

Daß sie wachsen, daß sie blühen, Träumend spenden ihren Duft, Sanft an deiner Brust verglühen, Und dann sinken in die Gruft.

Mathilde Wesendonck

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NDR DAS ALTE WERK

Sonderkonzert„DIE VIER ELEMENTE“Di, 07.06.2011 | 20 UhrHamburg, Bucerius Kunst Forum,Ian Karan Auditorium,Rathausmarkt 2Jordi Savall Gamben und LeitungAndrew Lawrence-King Irische Harfe und PsalteriumPedro Estevan PerkussionGreensleevesEnglische, schottische und irische Musikaus der Zeit William TurnersWerke vonNiel Gow, William Marshall,Nathaniel Gow, W. B. Laybourn

In Kooperation mit dem Bucerius Kunst Forum anlässlich der Ausstellung „William Turner. Maler der Elemente“

NDR FAMILIENKONZERT

Sa, 18.06.2011 | 14.30 + 16.30 UhrSo, 19.06.2011 | 14.30 UhrHamburg, Rolf-Liebermann-StudioDIE GEKLAUTEN SCHLÜSSELNDR BigbandHenning Venske Text Dieter Glawischnig Komposition, Arrangement und Leitung

ab 7 Jahre

Das Programm wird auch in der Reihe „Konzert statt Schule“ (Klasse 3 – 6) gegeben.Termin:Mo, 20.05.2011 | 9.30 + 11.30 UhrHamburg, Rolf-Liebermann-Studio

Karten im NDR Ticketshop im Levantehaus, Tel. 0180 – 1 78 79 80 (bundesweit zum Ortstarif, maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz), online unter www.ndrticketshop.de

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NDR SINFONIEORCHESTER

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KAMMERKONZERT

Di, 31.05.2011 | 20 UhrHamburg, Rolf-Liebermann-StudioBAROCK! Gottfried von der Goltz Violine und LeitungNDR Barockensemble: Motomi Ishikawa, Boris Bachmann, Bettina Lenz, Katrin Scheitzbach ViolineAline Saniter, Jan Larsen ViolaVytautas Sondeckis, Fabian Diederichs VioloncelloVolker Donandt KontrabassTorsten Johann CembaloPietro LocatelliConcerto XI a quattro c-mollGiuseppe Tartini Violinkonzert E-Dur Georg MuffatSonata V G-Dur aus „Armonico Tributo“Arcangelo Corelli aus: Concerti grossi op. 6

NDR DAS NEUE WERK

Di, 24.05.2011 | 20 UhrHamburg, LaeiszhalleMÁRTON ILLÉSGYÖRGY LIGETI ENSEMBLE MODERNEnsemble Modern, FrankfurtFranck Ollu DirigentMichael M. Kasper VioloncelloUeli Wiget KlavierMárton IllésScene polidimensionali IX „Szintek“für großes EnsembleScene polidimensionali XVI „... Körök“für großes EnsembleTorso IIIfür großes EnsembleGyörgy LigetiKonzert für Violoncello und OrchesterKonzert für Klavier und Orchester

NDR Barockensemble

Márton Illés Jordi Savall

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1. VIOLINENRoland Greutter**, Stefan Wagner**, Florin Paul**, N.N.*, Ruxandra Klein*, Marietta Kratz-Peschke*, Brigitte Lang*, Lawrence Braunstein, Dagmar Ferle, Malte Heutling, Sophie Arbenz-Braunstein, Radboud Oomens, Katrin Scheitzbach, Alexandra Psareva, Bettina Lenz, Razvan Aliman, Barbara Gruszczynska, Motomi Ishikawa, Sono Tokuda, Liudmila Minnibaewa, N.N.

2. VIOLINENRodrigo Reichel**, Christine-Maria Miesen**, Stefan Pintev*, N.N.*, Rainer Christiansen, Regine Borchert, Felicitas Mathé-Mix, Hans-Christoph Sauer, Theresa Micke, Boris Bachmann, Juliane Laakmann, Frauke Kuhlmann, Raluca Stancel, Yihua Jin, Silvia Offen, N.N.

VIOLAMarius Nichiteanu**, Jan Larsen**, Jacob Zeijl**, Gerhard Sibbing*, Erik Wenbo Xu*, Klaus-Dieter Dassow, Roswitha Lechtenbrink, Rainer Lechtenbrink, Thomas Oepen, Ion-Petre Teodorescu, Aline Saniter, Torsten Frank, Anne Thormann, N.N.

VIOLONCELLO Christopher Franzius**, N.N.**, Yuri-Charlotte Christiansen**, Dieter Göltl*, Vytautas Sondeckis*, Thomas Koch, Michael Katzenmaier, Christof Groth, Bettina Barbara Bertsch, Christoph Rocholl, Fabian Diederichs, Katharina Kühl

KONTRABASS Ekkehard Beringer**, Michael Rieber**, Katharina C. Bunners-Goll*, Jens Bomhardt*, Karl-Helmut von Ahn, Eckardt Hemkemeier, Peter Schmidt, Volker Donandt, Tino Steffen

FLÖTEWolfgang Ritter**, Matthias Perl**, Hans-Udo Heinzmann, Daniel Tomann, Jürgen Franz (Piccolo)

OBOEPaulus van der Merwe**, Kalev Kuljus**, Malte Lammers, Beate Aanderud, Björn Vestre (Englisch Horn)

KLARINETTENothart Müller**, Gaspare Buonomano**, Walter Hermann, N.N. (Es-Klarinette), Renate Rusche-Staudinger (Bassklarinette)

FAGOTT Thomas Starke**, Audun Halvorsen**, Sonja Bieselt, N.N., Björn Groth (Kontrafagott)

HORN Claudia Strenkert**, Jens Plücker**, Tobias Heimann, Volker Schmitz, Dave Claessen*, Marcel Sobol, N.N.

TROMPETEJeroen Berwaerts**, Guillaume Couloumy**, Bernhard Läubin, Stephan Graf, Constantin Ribbentrop

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NDR SINFONIEORCHESTER

Das NDR SinfonieorchesterSaison 2010 / 2011

POSAUNEStefan Geiger**, Simone Candotto**, Joachim Preu, Peter Dreßel, Uwe Leonbacher (Bassposaune)

TUBAMarkus Hötzel**

HARFELudmila Muster**

PAUKE Stephan Cürlis**, Johann Seuthe**

SCHLAGZEUGThomas Schwarz, Jesús Porta Varela

ORCHESTERWARTEWolfgang Preiß (Inspizient), Matthias Pachan, Walter Finke, Johannes Oder

VORSTAND Boris Bachmann, Hans-Udo Heinzmann, Jens Plücker

**Konzertmeister und Stimmführer*Stellvertreter

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Herausgegeben vomNORDDEUTSCHEN RUNDFUNKPROGRAMMDIREKTION HÖRFUNKBEREICH ORCHESTER UND CHORLeitung: Rolf Beck

Redaktion Sinfonieorchester: Achim Dobschall

Redaktion des Programmheftes: Julius Heile

Der Einführungstext von Julius Heile ist ein Originalbeitrag für den NDR.

Fotos: Bernard Vidal (S. 4)akg-images (S. 6)akg-images (S. 7)culture-images | Lebrecht (S. 8)akg-images (S. 10)culture-images | Lebrecht (S. 11)akg-images (S. 12)Sumiyo Ida (S. 17)Jan Larsen (S. 18 links)picture-alliance | dpa (S. 18 rechts)Jens Schlüter (S. 19)

NDR | MarkendesignGestaltung: Klasse 3b, HamburgLitho: Otterbach MedienDruck: Nehr & Co. GmbH

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des NDR gestattet.

ImpressumSaison 2010 / 2011

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