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Geschäftsbericht 2008 MAN Ferrostaal AG

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Geschäftsbericht 2008

MAN Ferrostaal AG

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Geschäftsbericht 2008

MAN Ferrostaal AG

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AuF eiNeN blick

MAN Ferrostaal ist ein weltweit tätiger Anbieter von Industriedienstleistungen im Anlagen- und Maschi-

nenbau. Als Generalunternehmer im Anlagenbau bieten wir Projektentwicklung, Projektmanagement und Finanzierungs-konzepte für den Bau von Anlagen in den Bereichen Petro-chemie, Öl & Gas, Gas- und Solarkraftwerke, Biokraftstoffe sowie ausgesuchte Industrieanlagen.

Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf dem schlüsselfer-tigen Bau mit den wesentlichen Wertschöpfungsteilen Engi-neering, Procurement und Construction (EPC – Konstrukti-on, Beschaffung und Bau). In ausgewählten Fällen beteiligen wir uns am Eigenkapital der Betreibergesellschaften, die wir

als Kunden bedienen. Wesentlich für unsere Arbeit ist unser Partnering-Ansatz: bei großen Anlagenbau-Projekten steuern wir bis zu 100 Unternehmen, die wir als Partner mit in unsere Arbeit einbeziehen.

Für Hersteller und Betreiber von Maschinen und Systemen ist MAN Ferrostaal unabhängiger Vertriebs- und Servicepart-ner in den Bereichen Automobil, Druck und Verpackung, Piping und Ships.

Mit 4 400 Mitarbeitern ist MAN Ferrostaal in mehr als 60 Ländern tätig. Die Mehrheit der Aktien der MAN Ferrostaal wird von der International Petroleum Investment Company

MAN Ferrostaal Hauptverwaltung Essen

MAN Ferrostaal Tochtergesellschaften

MAN Ferrostaal Niederlassungen

Joint Ventures / Beteiligungen

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aus Abu Dhabi (IPIC; 70 %) gehalten. Die übrigen 30% der Anteile liegen bei der MAN AG (München). IPIC ist eine Gesellschaft im Besitz der Regierung des Emirats Abu Dhabi. Seit der Unterneh-mensgründung 1984 hat sich IPIC zu einem der führenden In-vestoren in den Bereichen Öl und Gas sowie Energieerzeugung entwickelt. Im Wert von insgesamt 15 Milliarden US-Dollar hält das Unternehmen Anteile an der Hyundai Oilbank (Korea), Gulf Energy Maritime (Dubai), CEPSA (Spanien), Borealis und OMV (Österreich), Oman Polypropylene (Oman), PARCO (Pakistan), SUMED (Ägypten), Energia de Portugal (Portugal) und COSMO Oil (Japan). Über die Investments im Ausland hinaus nimmt IPIC eine Schlüsselrolle in der Entwicklung der Wirtschaft Abu Dhabis ein: Das Unternehmen ist Anteilseigner des petroche-

mischen Großprojekts Chemaweyaat und realisiert die ADCOP Rohöl-Pipeline.

Die MAN Gruppe ist eines der führenden Fahrzeug-, Motoren- und Maschinenbauunternehmen in Europa mit rund 15 Milliarden Euro Umsatz. MAN ist Anbieter von Lkw, Bussen, Dieselmotoren und Turbomaschinen und beschäftigt weltweit rund 50 000 Mit-arbeiter. Die MAN AG, München, ist Mitglied im Deutschen Aktien-index DAX der 30 führenden deutschen Aktiengesellschaften.

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2008 war geprägt durch eine gute Geschäftsentwicklung in der ersten Jahreshälfte und eine deutlich schwieriger

werdende Entwicklung infolge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise in der zweiten Jahreshälfte. MAN Ferrostaal ist der Finanzkrise ausgesetzt, weil viele unserer Projekte fremd-finanziert werden und Finanzierungen schwieriger werden. Wir verfügen jedoch über Kompetenzen, die uns helfen, diese Situa-tion zumindest teilweise zu entschärfen. So betreiben wir in der Sparte Projects eine sehr aktive Projektentwicklung und agieren nah an den Investoren. Aufgrund langjähriger Partnerschaften mit renommierten Instituten aus der Kreditwirtschaft sind wir weiterhin in der Lage, sehr individuelle, auf die jeweilige Situ-ation unserer Kunden zugeschnittene Finanzierungsmodelle vorzuschlagen und zu realisieren. Dabei macht sich bei unseren Finanzierungspartnern unsere Bereitschaft positiv bemerkbar, uns bei geeigneten Projekten auch mit eigenem Kapital zu beteiligen. Vor dem Hintergrund jahrelanger Erfahrungen in der Entwicklung von Projekten verfügen wir über das Know-how zur Beurteilung großer Projekte und können uns somit auf solche Projekte konzentrieren, die eine hohe Wirtschaftlichkeit erwarten lassen. Auch dies ist hilfreich, um geeignete Finanzie-rungen zu ermöglichen.

Die Märkte im Bereich Maschinenbau, in dem sich die Ge-schäftsbereiche unserer Sparte Services bewegen, wurden schnell und zum Teil deutlich von der Entwicklung an den Fi-nanzmärkten erfasst. Im Gegensatz dazu haben wir im Bereich Anlagenbau eine weit schwächere Reaktion unserer Märkte verzeichnet.

Generell war die Entwicklung unserer Märkte im Anlagenbau trotz der Finanzkrise insgesamt positiv: Die Branchen Öl & Gas, Petrochemie und Kraftwerke haben 2008 eine gute Entwick-lung gezeigt. Ausschlaggebend dafür ist, dass es sich bei den entsprechenden Produkten – Basischemikalien, Treibstoffe und elektrische Energie – um Güter handelt, die im wesentlichen parallel zur weltweiten Bevölkerungs- und Wohlstandsentwick-lung nachgefragt werden und deshalb weniger konjunktur-abhängig sind. Die Projekte, mit denen wir in diesen Branchen tätig sind, haben Projektlaufzeiten von mehreren Jahren und werden häufig von staatlichen Auftraggebern durchgeführt. Die Reaktionen der öffentlichen Auftraggeber auf die Entwicklung der internationalen Finanzmärkte fielen weniger stark aus als in vielen Bereichen der Privatwirtschaft.

Ein weiterer Faktor dafür, dass unser Anlagenbau nicht einge-brochen ist, liegt in der regionalen Verteilung unserer Geschäfte.

Unser Unternehmen ist in vielen Fällen in Regionen tätig, die sich im Aufbau befinden und die noch weit davon entfernt sind, saturiert zu sein. Deshalb stellt sich die Wirtschaftlichkeit entsprechender Anlagenbauprojekte häufig komfortabler dar als in solchen Märkten, die im wesentlichen von Verdrängungs-wettbewerb gekennzeichnet sind und die sensibler auf Engpässe im Finanzsektor reagieren. Unsere regionale Verteilung mit Schwerpunkten in Mittelost/Nordafrika, Lateinamerika und Südostasien erweist sich als positiv für unser Geschäft, speziell vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzkrise.

Da unser Unternehmen vielfach in Ländern aktiv ist, die Öl und Gas fördern, ist die allgemeine Investitionsbereitschaft, die die Basis für unser Geschäft bildet, nicht selten vom Ölpreis abhän-gig. Generell gilt für unser Geschäft die Regel, dass ein hoher Ölpreis positiven Einfluss auf unser Geschäft hat.

Die Verlagerung von Produktionskapazitäten in Richtung der Rohstoffquellen, um Vorteile im Bereich Logistik zu erzielen, und der Bau immer größerer Anlagen, um Economies of Scale zu erzielen, sind für uns positive Entwicklungen. Unser Unter-nehmen profitiert von diesen Trends, denn vielfach sind wir in den in Frage kommenden Ländern, deren politische Ver-hältnisse nicht immer einfach sind, bereits seit vielen Jahren präsent. Im Bau von Mega-Anlagen wird unsere Kompetenz als Generalunternehmer, der eine Vielzahl von Partnern steuert, immer gefragter, denn vielfach sind einzelne Unternehmer mit der Durchführung von sehr umfangreichen Projekten – immer häufiger überschreiten sie die Milliarden-Grenze – überfordert.

In den Märkten für erneuerbare Energien macht sich die Finanz-krise, gekoppelt mit dem stark gesunkenen Ölpreis, dagegen bemerkbar. Projekte im Bereich solarthermischer Kraftwerke, die Anfang 2008 noch sehr aussichtsreich erschienen, wurden vorerst verschoben, weil die Finanzierung erheblich schwieriger wurde. Bei diesen Anlagen handelt es sich mitunter um die ers-ten ihrer Art. Ähnlich verhielt es sich mit Projekten im Bereich Biokraftstoffe. Aufgrund des sich innerhalb weniger Monate auf ein Drittel reduzierenden Rohölpreises fällt bei Projekten in diesem Bereich der wirtschaftliche Anreiz vorerst weg, der erst bei hohen Rohölpreisen gegeben ist.

Die maschinenbaunahen Industrien, die wir mit den Geschäfts-bereichen unserer Sparte Services bedienen, haben sich in der zweiten Jahreshälfte insgesamt gesehen weniger positiv entwickelt. Dies betrifft speziell die Branchen Automobil, Druck und Verpackung. Hier war infolge der Finanzkrise ein deutlicher

Wirtschaftliches Umfeld

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Rückgang der Aktivitäten zu spüren, der sich auch auf unser Geschäft ausgewirkt hat.

Der Absatzeinbruch der PKW-Hersteller erfasste die gesamte Branche und damit auch unser Geschäft, in dem wir Hersteller in Europa Just in Sequence mit vorgefertigten Komponenten und Modulen beliefern. Produktionskürzungen führen auch bei uns zu Volumenreduktion, jedoch können wir uns beispiels-weise aufgrund relativ niedriger Fixkosten flexibel anpassen. Ähnlich stellt sich die Situation im Geschäftsbereich Equipment dar, in dem wir kleine und mittlere Unternehmen mit Indus-trieausrüstungen ausstatten. Der weltweit zu verzeichnende Nachfragerückgang führte zu einer nachlassenden Investitions-bereitschaft unserer Kunden. Hilfreich in dieser schwierigen Situation ist auch hier unsere weltweite Aufstellung, denn nicht alle Regionen sind gleichermaßen von der Finanzkrise betroffen.

Unsere gut ausgebaute internationale Infrastruktur erlaubt es uns, unser Dienstleistungsspektrum auszubauen und im After Sales sowie im Service Neugeschäft zu akquirieren. Horizontal können wir uns in einigen Ländern ausdehnen, weil wir auf der Basis eines gut etablierten Druckmaschinen-Geschäfts auch Kunden in angrenzenden Bereichen gewinnen können, beispielsweise in den Bereichen Verpackung, Kunststoff und Lebensmittel. Nachdem wir unsere Kunden und die Märkte, in denen wir uns bewegen, seit vielen Jahren gut kennen, vergeben wir selektiv auch Lieferantenkredite. Basis dafür ist unser gut funktionierendes Forderungsmanagement. Wir sind optimis-tisch, mit diesem Instrument einen zusätzlichen Anreiz zu bieten, der dazu beiträgt, die derzeit schwierige Marktsituation zu meistern.

Wesentliche unternehmerische Ereignisse 2008

Das Jahr 2008 war für MAN Ferrostaal durch die Übernahme der Aktienmehrheit unseres Unternehmens durch die IPIC

(International Petroleum Investment Company) aus Abu Dhabi geprägt. IPIC übernimmt mit wirtschaftlicher Wirkung rück-wirkend zum 1. Januar 2008 70% unserer Aktien von der MAN Aktiengesellschaft. Die MAN Gruppe bleibt mit einem Anteil von 30% an dem Unternehmen beteiligt. Beide Gesellschaften haben Ende 2008 einen entsprechenden Aktienkaufvertrag un-terzeichnet. Das Closing wird im ersten Quartal 2009 erwartet. MAN Ferrostaal wird weiterhin als ein unabhängiges Unterneh-men in der jetzigen Struktur vom bestehenden Management geführt.

Die bisherigen Investitionen von IPIC erstrecken sich auf die Regionen Mittelost, Nordafrika, Europa und Asien. Zunehmend plant IPIC aber auch in Abu Dhabi zu investieren. Das Unter-nehmen versteht sich als langfristiger Investor und hat sich seit der Gründung 1984 bisher von keiner Beteiligung getrennt. Die Schwerpunkte von IPIC liegen vor allem in den Bereichen Ölverarbeitung, Petrochemie, Pipelines und Kraftwerke – alles Geschäftsfelder, die MAN Ferrostaal abdeckt. Die Zusammen-arbeit soll auch den neuen Bereich Solar sowie die Service-Plat-form mit einbeziehen.

IPIC investiert in MAN Ferrostaal, weil unser Unternehmen technisches und industrielles Know-how in unseren Kern-bereichen mitbringt, von dem IPIC profitieren möchte. Die Beteiligung erlaubt es IPIC auch, ihr eigenes Portfolio gezielt zu ergänzen. Es gibt viele Synergiepotenziale mit den anderen Beteiligungen von IPIC, wodurch ebenfalls Chancen für gemein-same Geschäfte entstehen.

Die Beteiligung von IPIC an unserem Unternehmen erlaubt es uns, in eine neue Dimension vorzudringen, denn unser wichtigs-ter Aktionär wird in erheblichem Umfang auch ein wesentlicher Auftraggeber. Wir können IPIC nicht nur bei der Entwicklung und der Durchführung ihrer Projekte unterstützen, sondern als inter-national tätiges Unternehmen die Türen in vielen neuen Märkten öffnen. Die Beteiligung von IPIC ermöglicht MAN Ferrostaal eine langfristige strategische Weiterentwicklung: Das Unternehmen kann seine Präsenz in der MENA-Region ausbauen. Wir rechnen mit einem Aufbau von Arbeitsplätzen, um alle sich abzeichnen-den Projekte bewältigen zu können. Mit IPIC als Eigentümer wird MAN Ferrostaal auch als Partner für deutsche und europäische Unternehmen noch interessanter, die sich auf den Märkten im Nahen Osten und Nordafrika etablieren möchten, und so wollen wir zukünftig eine Brückenfunktion in die Emirate einnehmen.

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Im Geschäftsjahr 2008 wurde ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Höhe von 167 Mio € (Vorjahr: 179 Mio €) erreicht.

Der Umsatz erhöhte sich auf 1 640 Mio € (Vorjahr: 1 445 Mio €) und auch der Auftragseingang bewegte sich mit 1 836 Mio € (Vorjahr: 1 556 Mio €) deutlich über dem Vorjahresniveau. Mit einem Auftragsbestand von 2 578 Mio € Ende 2008 konnte der gute Bestand des Vorjahres (Vorjahr: 2 415 Mio €) weiter erhöht werden. Die Nettoliquidität entwickelte sich ebenfalls positiv auf einen Stand von 653 Mio € (Vorjahr: 601 Mio €) und die Eigenkapitalquote verbesserte sich auf 19,4% (Vorjahr: 15,6%).

Operatives Ergebnis auf hohem NiveauDas Ergebnis vor Zinsen und Steuern blieb mit 167 Mio € erwartungsgemäß unter dem außergewöhnlich hohen Vorjah-resniveau (179 Mio €), jedoch handelt es sich hierbei um das zweitbeste Ergebnis, welches in der Unternehmensgeschichte erreicht wurde. Der Rückgang resultiert zum größten Teil aus dem Großanlagengeschäft, wo der Ergebnisbeitrag etwas hinter dem sehr hohen Niveau des Vorjahres zurückbleibt sowie aus geringeren Umsätzen im Maschinengeschäft infolge der Fi-nanzkrise. Positiv wirkte hingegen die Beteiligung an Betreiber-gesellschaften von Methanol- und Ammoniakanlagen. Weiter-hin konnten wir Erträge aus nicht mehr benötigten Vorsorgen realisieren. Im Servicegeschäft konnte das Ergebnis erneut und trotz der Probleme im Maschinengeschäft gesteigert werden. Hier erreichten wir mit unseren Aktivitäten einen stabilen, kon-tinuierlich steigenden Beitrag zum Erfolg. Positiv wirken sich auf das Ergebnis auch unsere Maßnahmen zur unternehmeri-schen Neuausrichtung aus. In den vergangenen Jahren haben wir Geschäfte mit schwachen oder negativen Ergebnisbeiträgen neu geordnet und somit die Profitabilität dieser Bereiche deut-lich verbessert.

Der Jahresüberschuss ist von 156 Mio € auf 100 Mio € zurück-gegangen. Dies ist zum Teil auf eine erhöhte Steuerquote zurückzuführen. Der Anstieg der Steuerquote von 18,5% auf 31,6% ist durch Steuernachzahlungen aus Betriebsprüfungen und durch Abschreibungen auf aktive latente Steuern aus Verlustvorträgen bedingt. Das rückgängige Ergebnis aufgegebe-ner Geschäftsbereiche ist auf notwendige Abschreibungen auf niedrigere Marktwerte zurückzuführen.

Solide Renditekennzahlen Die Umsatzrendite (ROS) der MAN Ferrostaal Gruppe lag mit 10,2% erwartungsgemäß hinter dem Vorjahreswert zurück (Vorjahr: 12,4%). Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) ist neben der Umsatzrendite (ROS) die wichtigste Kennzahl zur

Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs des MAN Ferrostaal Teilkonzerns. Für unser Unternehmen ergibt sich eine leicht gesteigerte Kapitalrendite von 37,3% im Vergleich zu 36,9% im Jahr 2007. Diese Zahl ergibt sich aus dem operativen Ergebnis i.H.v. 167 Mio € und einem durchschnittlichen Capital Emplo-yed i.H.v. 447 Mio €. Der Wertbeitrag (MAN Value Added) ist die finanzielle Größe, die aufzeigt, ob die MAN Ferrostaal Gruppe ihre Kapitalkosten verdient und zusätzlich Mehrwert geschaf-fen hat. Im Jahr 2008 betrug der erzielte Wertbeitrag 118 Mio € (Vorjahr: 126 Mio €). Der „Free Cashflow“ lag deutlich niedriger als im Vorjahr. Dennoch konnte die Nettoliquidität auf 653 Mio € gesteigert werden.

Auftragseingang deutlich gesteigertIm Geschäftsjahr 2008 lag der Auftragseingang der MAN Ferrostaal Gruppe bei 1 836 Mio € und damit um 18% über dem Vergleichswert des Vorjahres (1 556 Mio €).

Zum überwiegenden Teil stammen die Aufträge aus der Sparte Projects, in der wir Aufträge in Höhe von 1 251 Mio € in Kraft gesetzt haben (Vorjahr: 849 Mio €). Dieser Anstieg geht unter anderem auf den Auftragseingang für zwei Kraftwerke in Vene-zuela zurück.

Der Auftragseingang der Sparte Services belief sich auf 585 Mio € und lag somit unter dem Vorjahreswert (707 Mio €). Dieser Rückgang kam erwartet und resultiert im Wesentlichen aus dem außergewöhnlich hohen Auftragseingang des Vorjahres in der Business Unit Merchant Marine.

Der größte Anteil der Auftragseingänge der MAN Ferrostaal konnte in 2008 im Ausland erzielt werden (85%). Wichtige Regionen sind Lateinamerika mit 51%, die MENA-Staaten mit 9% sowie die EU (ohne Deutschland) mit 7%. In Deutschland wurden 15% der Auftragseingänge realisiert.

Auftragsbestand gewachsenDer Auftragsbestand stieg um 7% gegenüber dem Vorjahres-niveau und betrug 2 578 Mio € (Vorjahr: 2 415 Mio €). Der sehr hohe Stand des Vorjahres konnte somit erneut übertroffen werden. Die Sparte Projects verfügte zum 31.12.2008 über einen Auftragsbestand in Höhe von 1 738 Mio € gegenüber 1 443 Mio € im Vorjahr. In der Sparte Services belief sich der Auftrags be-stand auf 841 Mio € gegenüber 972 Mio € im Vorjahr. Abrech-nungsbedingt hat sich der Auftragsbestand in der Business Unit Governmental deutlich verringert, er liegt aber weiterhin auf einem hohen Niveau.

Umsatz-, Auftrags- und Ertragslage

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Umsatz erneut gesteigertDer Umsatz der MAN Ferrostaal Gruppe entwickelte sich erfreu-lich und lag mit 1 640 Mio € um 14% über dem Vergleichswert des Vorjahres (1 445 Mio €). Zu dieser positiven Entwicklung trug insbesondere die Sparte Projects bei. Die hier erzielten Um-satzerlöse betrugen 921 Mio € und lagen um 33% über dem Wert des Vorjahres (694 Mio €). In der Sparte Services lag der Umsatz mit 719 Mio € etwas unter dem Vorjahresniveau (751 Mio €).

Der größte Teil der Umsatzerlöse wurde in 2008 im Ausland erzielt (83%). Als wichtigste Regionen erwiesen sich Lateiname-rika mit 45%, die MENA-Region mit 11%, sowie die EU (ohne Deutschland) mit 9%. Auf Deutschland entfielen 17% der erziel-ten Umsatzerlöse.

Finanzlage

Die Nettoliquidität erhöhte sich im abgelaufenen Wirt-schaftsjahr von 601 Mio € im Vorjahr auf 653 Mio €.

Obwohl die erhaltenen Anzahlungen abrechnungsbedingt um 186 Mio € zurückgingen, ist der „Free Cashflow“ mit 53 Mio € auch dieses Jahr wieder positiv. Das Working Capital stieg durch den Rückgang der erhaltenen Anzahlungen entsprechend an. Der Anstieg der sonstigen Verbindlichkeiten ist auf erste Zah-lungen eines Großkunden zurückzuführen, die den Abfluss der

erhaltenen Anzahlungen zum großen Teil ausgeglichen haben. Diese Zahlungen müssten zurückgeführt werden, wenn bei diesem Auftrag wider Erwarten die Endverhandlungen über die Finanzierung scheitern.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit bewegt sich mit einem Mittelabfluss von 3 Mio € auf Vorjahresniveau. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit hat sich aufgrund geringerer Aus-schüttungen von –32 Mio € im Vorjahr auf –12 Mio € verbessert.

Die Eigenkapitalquote verbesserte sich aufgrund des erziel-ten Jahresüberschusses von 15,6 auf 19,4 Prozent. Das lang-

fristige Anlagevermögen ist zu 94% (im Vorjahr: 80,9%) durch Eigenkapital und wie im Vorjahr vollständig durch Eigenkapital und langfristige Verbindlichkeiten gedeckt.

Der Bilanzsumme des Konzerns ist um 5,6% gestiegen. Der An-stieg des Wertes der nach der Equity-Methode bilanzierten Be-teiligungen resultiert in erster Linie aus den anteiligen Gewin-nen, der Ammoniak- und Methanolgesellschaften auf Trinidad und im Oman. Der Anstieg der Forderungen korrespondiert mit dem Anstieg der Umsatzerlöse. Die langfristigen Verbindlich-keiten und Rückstellungen befinden sich wie die kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen auf Vorjahresniveau.

Vermögenslage

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Die wirtschaftliche Lage der MAN Ferrostaal und die Aussich-ten des Unternehmens sind trotz der Finanz- und Wirt-

schaftskrise positiv, insbesondere in den Bereichen Öl & Gas/Petrochemie, Energie und Solar. Vor allem vor dem Hintergrund der Beteiligung von IPIC an unserem Unternehmen gehen wir von mittel- und langfristig deutlich wachsendem Geschäft aus. IPIC ist als Staatsunternehmen aus Abu Dhabi weniger abhän-gig von Projektfinanzierungen als andere Marktteilnehmer und kann über Investitionen selbst entscheiden. Das Land ist aufgrund seiner erheblichen Rohstoff-Vorkommen und seiner weit vorausschauenden Investitionspolitik weniger abhängig als andere Staaten und kann somit langfristig und antizyklisch agieren. MAN Ferrostaal übernimmt, zusammen mit den ande-ren Beteiligungen von IPIC, die Aufgabe, die Realisierung von Investitionen zu unterstützen und die Türen für neue Investiti-onsmöglichkeiten zu öffnen.

Konkret plant das IPIC-Management, MAN Ferrostaal bei der Durchführung eigener aktueller Projekte mit einzubeziehen. Ein sich abzeichnendes Beispiel ist die Errichtung eines der weltweit größten Chemiekomplexe in Abu Dhabi „Chemaweyaat“ mit einer jährlichen Produktionskapazität von 7 Millionen Tonnen petrochemischer Produkte. Der Komplex ist für einen Investi-tionswert von 50 bis 70 Mrd US-Dollar aufgeplant. Gebaut wird er in der neuen „Chemicals Industrial City“. Im sogenannten Chemaweyaat Complex 1 Tacaamol werden Olefine, Aromate und Ammoniakderivate produziert.

Zu diesem Zweck bauen wir derzeit zusammen mit IPIC eine Gesellschaft in Abu Dhabi auf, die in den kommenden Jahren auf 500 Mitarbeiter anwachsen soll. Einbezogen in diese Aktivitäten wird planmäßig unsere Niederlassung in Libyen, in der wir heute über 650 und mittelfristig rund 1 000 Mitarbeiter beschäftigen.

Eine enge Zusammenarbeit mit IPIC ist auch über die Grenzen der MENA-Region hinaus geplant, beispielsweise bei Projekten in Zentralasien. Hier sind wir seit Jahren aktiv und können neben unserem Know-how im Bereich Petrochemie auch unsere spezi-fische Landeskenntnis und -erfahrung mit einbringen.

Weiteres Wachstum erwarten wir in den nächsten Jahren neben unseren Aktivitäten für IPIC vor allem auch aus unseren Ge-schäftsgebieten Petrochemie und Energie. In beiden Bereichen gibt es zum Teil große Potenziale und Nachholbedarfe, speziell in den Regionen, in denen wir traditionell stark vertreten sind.

In den Bereichen der erneuerbaren Energien, insbesondere der Solarenergie, rechnen wir aufgrund der hohen politischen Ge-wichtung von Umweltfragen in vielen großen Volkswirtschaften trotz der derzeitigen Zurückhaltung in naher Zukunft mit der Weiterführung und dem Ausbau der ursprünglichen Planungen. Viele Länder planen eine starke CO2-Verminderung und damit einhergehend die Förderung vor allem von Sonnenenergie. In diesem Bereichen konzentrieren wir uns hauptsächlich auf Mittelost/Nordafrika, Südeuropa und die USA. Hier existieren sehr gute klimatische Bedingungen für die Produktion von Solarstrom.

Die internationale Finanzkrise belastet die konjunkturelle Entwicklung weltweit, so dass wir für die kommenden Monate von einem schwächeren Weltwirtschaftswachstum ausgehen. Während die Aussichten in den strategischen Bereichen im Anlagenbau gut sind, erwarten wir im Bereich Services in den kommenden 12 bis 18 Monaten eine stagnierende, bestenfalls moderat positive Geschäftsentwicklung. Hier gibt es eine große Abhängigkeit zur weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, deren weiterer Verlauf sich derzeit noch nicht hinreichend klar abzeichnet. Wir gehen jedoch davon aus, auch größere Rückgän-ge in diesem Bereich durch die positive Entwicklung der drei anderen strategischen Bereiche im Wesentlichen kompensieren zu können.

Wir gehen davon aus, dass wir im Auftragseingang und im Umsatz 2009 das Niveau des Jahres 2008 wieder erreichen. Unser Operatives Ergebnis fällt 2009 voraussichtlich geringer aus als im vorangegangenen Jahr. Der Rückgang stammt zum größten Teil aus der Sparte Services, in der wir im abgelaufe-nen Geschäftsjahr abrechnungsbedingt ein außergewöhnlich hohes Ergebnis im Geschäftsbereich Governmental verzeichnen konnten.

In Abhängigkeit zum Verlauf der Finanz- und Wirtschaftskri-se erwarten wir ab 2010 eine allgemeine und kontinuierliche Steigerung unserer positiven Geschäftsentwicklung und damit einen nachhaltigen Anstieg beim Auftragseingang, Umsatz und operativen Ergebnis. Insgesamt verfolgen wir das Ziel, das Geschäftsvolumen unseres Unternehmens in den kommenden fünf Jahren auf 4 Mrd € anzuheben. Vor dem Hintergrund der Partnerschaft mit IPIC sind wir optimistisch, dieses Ziel erreichen zu können.

Ausblick

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In der Sparte Projects war unsere Geschäftstätigkeit durch Großprojekte geprägt, die wir im vergangenen Jahr entwickelt

bzw. in der Umsetzung weiter vorangebracht haben.

PetrochemicalsDas derzeit größte Projekt des Konzerns ist im Bereich Petroche-micals angesiedelt und betrifft die schlüsselfertige Errichtung eines Petrochemie-Komplexes in Point Lisas/Trinidad zur Her-stellung von Ammoniak, Urea Ammonium Nitrat und Melamin (AUM). Das Projekt, das 2006 beauftragt wurde und für den Kunden Methanol Holdings (Trinidad) Limited (MHTL) durchge-führt wird, hat ein Investitionsvolumen von 1,3 Mrd US-Dollar, der Auftragswert für MAN Ferrostaal beträgt 1,1 Mrd US-Dollar.

Der Komplex besteht aus sieben Einzelanlagen, die zu unter-schiedlichen Zeitpunkten fertiggestellt werden. Der Gesamt-fortschritt des Projektes lag Ende Dezember 2008 mit 90% über dem vertraglichen Plan. Die Fertigstellung der Gesamtanlage ist für Ende 2009 vorgesehen. Der neue Komplex stellt die Fortfüh-rung einer ausgesprochen erfolgreichen Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Trinidad dar, mit denen wir bereits zuvor sechs Anlagen mit einem Investitionsvolumen von zwei Mrd US-Dollar realisieren konnten. Wenn der Komplex fertiggestellt ist, beträgt das Gesamtinvest der Anlagen, die wir auf Trinidad realisieren konnten, rund 3,5 Mrd US-Dollar. Die 20-prozentige Beteiligung, die unser Unternehmen durchgerechnet an der Kundengesellschaft MHTL hält, hat in den vergangenen Jahren einen positiven Ergebnisbeitrag erbracht. Der AUM-Komplex stellt eine Erweiterung des Produktspektrums der MHTL dar und dient dazu, Wachstumschancen zu realisieren und Risiken, die sich aus einer kleinen Produktpalette ergeben, zu reduzieren.

Ein weiteres Großprojekt, das sich 2008 in der Abwicklung befand, ist die schlüsselfertige Errichtung einer Düngemittelan-lage in Moron, Venezuela. Das Projekt, das einen Gesamtumfang von 1,5 Mrd US-Dollar hat und Ende 2007 in Kraft gesetzt wurde, wickeln wir konsortial mit unserem Engineering-Partner Toyo (Japan) und mit VEC (Venezuela), unserem Partner für den Bau, ab. Der MAN Ferrostaal-Anteil hieran beträgt 542 Mio US-Dollar und bezieht sich auf die Errichtung der Ammoniak-Anlage. Die benachbarte Urea-Anlage wird von Toyo geplant, die Utilities von VEC.

An unseren Kunden ENAP (Empresa Nacional de Petróleo) in Chile haben wir 2008 eine Raffinerie übergeben, einen so ge-nannten Delayed Coker, der Schweröl zu leichten Ölen, Treib-stoffen, Petrolkoks und Raffineriegasen raffiniert. Dieses Pro-

jekt, das wir konsortial mit Foster Wheeler Iberia und Tecnicas Reunidas realisiert haben, wurde aufgrund seiner intelligenten Finanzierungsstruktur bereits international ausgezeichnet. Die Konsortial-Partner sind zu je 17 Prozent neben der ENAP (49%) an der Anlage beteiligt, ein internationales Bankensyndikat hat Fremdkapital bereitgestellt. Für unseren Kunden hat das Projekt eine große finanzielle Bedeutung, weil es die Importquote von leichten und deshalb teuren Rohölen senkt. Das Land kann jetzt vermehrt auf den Import von günstigeren Schwerölen zurück-greifen. Aufgrund des geringen Schwefelgehalts der Raffinerie-produkte hat die Anlage darüber hinaus eine große umweltpoli-tische Bedeutung für Chile.

Biofuels und nachwachsende RohstoffeDen Aufbau unseres Biofuels-Geschäfts haben wir 2008 weiter vorangebracht. Alle Biokraftstoff-Aktivitäten unseres Unterneh-mens sind jetzt am Standort Geisenheim gebündelt. Die erste Biodiesel-Anlage hat eine Jahreskapazität von 100 000 Tonnen und ist am Standort Kattowitz in Polen angesiedelt. Bei der Er-richtung, die wir als Generalunternehmer verantworten, haben wir eng mit unserem polnischen Engineering-Partner Prochem zusammengearbeitet. Eine zweite Biodieselanlage in Amster-dam/Holland wurde von unserem Kunden J&S Bioenergy B.V. in Auftrag gegeben. Diese wird für eine Kapazität von 200 000 Tonnen pro Jahr ausgelegt. Das Investitionsvolumen der beiden Anlagen beläuft sich auf 70 Mio €.

In der Region Krasnoyarsk, Russland, verfolgen wir seit 2008 die Projektentwicklung für den Bau eines Holzverarbeitungs-komplexes. In Boguchany sollen vier Anlagen gebaut werden, darunter ein Zellstoff- und Sägewerk, für dessen Erstellung MAN Ferrostaal die Verantwortung übernehmen soll. Der Grundstein für diesen Industriekomplex wurde bereits gelegt, das Projekt steht jedoch noch unter dem Vorbehalt entsprechender Ver-tragsabschlüsse. KrasLesInvest hatte unser kanadisches Beteili-gungsunternehmen KSH Solutions mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie für die technische Realisierung beauftragt, wir prüfen die finanzielle Machbarkeit. Sofern sich die Ergeb-nisse positiv entwickeln, soll das Projekt in die Vertragsphase übergehen.

Industrial ProjectsEnde 2008 haben wir einen Auftrag für die Errichtung von zwei Gas- und Dampfkraftwerken am Maracaibo-See in Venezuela entgegengenommen. Der Auftraggeber ist ENELVEN, der staatli-che Energieversorger der venezolanischen Region Zulia. Die bei-den Kraftwerke sollen zusammen über 1 000 Megawatt in das

Geschäftsentwicklung Projects

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Stromnetz des Landes einspeisen. Unter Federführung unserer 100%-Tochtergesellschaft Koch de Portugal verantwortet MAN Ferrostaal zusammen mit der Tochtergesellschaft Ferrostaal ProCon de Venezuela den gesamten EPC-Umfang (Engineering, Procurement, Construction) der beiden Anlagen als General-unternehmer. Das Auftragsvolumen beträgt 737 Mio €. Wichtig für den Erhalt des Auftrags ist die langjährige Präsenz von MAN Ferrostaal in Venezuela und die Erfahrung aus Vorgänger-Projek-ten im Land. ENELVEN legt Wert auf eine hohe lokale Wertschöp-fung, die wir durch unsere venezolanische Tochtergesellschaft ermöglichen. Bis zu 1 000 Arbeitsplätze sollen im Rahmen der Fertigstellung der beiden Kraftwerke entstehen. Besetzt werden sie mit Fachkräften aus der Region. Das Projekt ist der zweite Großauftrag, den MAN Ferrostaal für ENELVEN durchführt. Erst im Juni 2007 hatten wir das Kraftwerk Termozulia I, welches zu einem kombinierten Gas- und Dampfkraftwerk modernisiert und erweitert worden war, an unseren Kunden übergeben.

Die schlüsselfertige Erweiterung eines 830-Megawatt-Gas- und Dampfkraftwerks am Standort Fajr, Iran, haben wir 2008 abgeschlossen. Bei diesem 75-Millionen-Euro-Auftrag haben wir die Anlage an unseren Kunden übergeben und das Acceptance Certificate erhalten. Während der Durchführung des Projek-tes hatten wir Verzögerungen hinnehmen müssen, die sich zu einem großen Teil aus dem Embargo gegenüber dem Iran ergeben hatten.

Industrial PlantsIm Bereich Industrial Plants konnten wir insbesondere in Liby-en weiterhin neue Aufträge hereinnehmen. Mit dem Kunden Akakus/Repsol wurde ein Rahmenvertrag für die Kapazitätser-höhung von zwei Ölfeldern abgeschlossen. Unser Liefer- und Leistungsanteil umfasst die Planung und Umsetzung von 110 neuen Bohrungen sowie die Druckerhöhung in 50 bestehenden Bohrungen einschließlich aller begleitender Infrastrukturmaß-nahmen. Das erste Lieferpaket wurde in diesem Jahr in Kraft gesetzt. Für den Kunden Mellitah/ENI führen wir in Libyen auf EPC-Basis (Engineering, Procurement, Construction) die In stallation von drei neuen Flow Lines und die Erweiterung einer bestehenden Sammelstation im Wafa-Feld durch. Für den Kunden AGOCO konnten wir u.a. einen Auftrag für die Verlegung mehrerer Pipelines im Feld Nafoora hereinnehmen. Darüber hin aus erhielten wir Montageaufträge von weiteren langjährigen Kunden, wie Veba/Harouge. Mit den vorliegenden Aufträgen ist unsere Betriebsstätte in Libyen, in der wir 2008 650 Personen beschäftigten, voll ausgelastet.

Auch in Algerien konnten wir von verschiedenen Gesellschaften des Sonatrach-Konzerns wieder nennenswerte Aufträge herein-nehmen. So liefern wir für die ENIP (Entreprise Nationale de la Petrochimie) eine Anlage zur Herstellung von Salzsäure (HCL 33%) und für die NAFTEC (Société Nationale de Raffinage de Pétrole) eine Anlage zur Herstellung von Instrumentenluft.

Von unseren Kunden in der MENA-Region wurden wir wieder-um mit eine Reihe von Beschaffungspaketen beauftragt. Erwäh-nenswert sind in diesem Zusammenhang Lieferungen für den Kunden Kavian Petrochemical Co. für einen Olefin-Komplex im Iran, Komponentenpakete für die iranische Firma PIDEC zum Einsatz in der Raffinerie Abadan sowie Beschaffungsumfänge für unseren syrischen Kunden Al Furat Petroleum Co.

Im Bereich der Industrieanlagen ist das wichtigste Projekt, welches in 2008 in Kraft gesetzt wurde, eine Fertigungslinie für CNG-Gasflaschen in Orsk/Russland. Unser Kunde OAO Mecha-nical Plant plant jährlich 200 000 Flaschen herzustellen, die für den Einsatz in gasbetriebenen Fahrzeugen benötigt werden. Bei diesem Projekt haben wir die Generalunternehmerschaft über-nommen und haben mit internationalen Banken eine langfristi-ge Finanzierung für das Projekt arrangiert. Kleinere Aufträge im Bereich Industrieanlagen wurden darüber hinaus in Algerien, Marokko und Iran eingebucht.

Die Abwicklung der Aufträge im Bestand verlief planmäßig. Abgeschlossen wurde beispielsweise das Großprojekt Alumini-umsmelter Almahdi im Iran mit der Fertigstellung der letzten Teilgewerke.

Die Angebotstätigkeit war auf die Länderbereiche MENA und GUS fokussiert. In Märkten wie Katar, Jordanien und Irak konn-ten wir uns mit Angeboten im Markt positionieren und rechnen mit entsprechenden Auftragseingängen im Jahr 2009.

SolarIm Bereich Solar haben sich die Vertriebsaktivitäten aufgrund der Finanzkrise verzögert. Während wir bis Mitte des Jahres damit gerechnet hatten, einen ersten großen Auftragseingang 2008 zu verzeichnen, beobachteten wir ab Jahresmitte eine deutlich werdende Zurückhaltung der für die Finanzierung vorgesehenen Banken aufgrund der sich verschlechternden Kre-ditsituation. Gleichwohl haben Early Works (vorbereitende Ar-beiten) für das geplante 50-Megawatt-Parabolrinnen-Kraftwerk Andasol 3, das wir zusammen mit unserem Joint-Venture-Part-ner Solar Millennium realisieren möchten, bereits begonnen.

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8105 Lagebericht

Erste Komponenten-Bestellungen wurden an Lieferanten ver-geben. Andasol 3 soll in unmittelbarer Nachbarschaft zu seinen beiden (baugleichen) Schwesterprojekten Andasol 1 und 2, den ersten Parabolrinnen-Kraftwerken Europas, im südspanischen Andalusien entstehen und soll bis zu 200 000 Menschen mit Sonnenstrom versorgen. Thermische Speicher sollen ermög-lichen, dass auch nach Sonnenuntergang umweltfreundlicher Strom ins spanische Hochspannungsnetz eingespeist werden kann. Alle drei Andasol-Projekte wurden von unserem Joint-Venture-Partner Solar Millennium AG entwickelt und gehören zu den größten Standorten zur Nutzung der Sonnenenergie.

Die Testanlage unsere Beteiligungsgesellschaft Solar Power Group auf der Forschungsanlage Plataforma Solar in Almería, Spanien, hat ihre erste Testphase sehr erfolgreich absolviert. Die Anlage konnte durch einen stabilen Betrieb mit gleichmäßiger Dampfproduktion von 450°C und 100 bar überzeugen. Wie geplant wurden die Tests mit dem Ziel weitergeführt, weitere technische Verbesserungen durchzuführen. Dies geschieht in Kooperation mit dem Glashersteller Schott, der DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) und dem Fraunhofer-Institut.

Solare Kühlung und Dampferzeugung mit Sonnenenergie bilden einen wachsenden Markt. Unsere Beteiligungsgesell-schaft Solitem hat 2008 stark in die Entwicklung einer neuen Kollektorserie (dritte Generation) investiert und in der Fertigung einen großen Schritt nach vorne getan. So konnte beispielsweise die Zahl der Einzelkomponenten für die Kollektoren drastisch gesenkt werden, was die Wirtschaftlichkeit erheblich verbessert. Der Wirkungsgrad der Kollektoren der dritten Generation wird deutlich über 60% liegen. Ab der ersten Jahreshälfte 2009 sollen diese Kollektoren in Serie produziert werden. 2008 wurde die Basis geschaffen, den Vertrieb von Anlagen zur solaren Kühlung aufzustellen. Wir erwarten die ersten Umsätze im Jahr 2009.

In der Entwicklung von Projekten im Solarbereich konzentrie-ren wir uns auf die Regionen Südeuropa, MENA und USA. In Zusammenarbeit mit einem einschlägigen Beratungsunter-nehmen haben wir hierfür innovative Markteintrittsstrategien entwickelt. Wichtig ist es für unser Unternehmen, strategische Investoren zu finden, die sich auch für eine On-Balance-Sheet- Finanzierung interessieren.

Geschäftsentwicklung Services

In der Sparte Services konnten wir in der ersten Jahreshälfte eine gute Geschäftsentwicklung verzeichnen, mussten aber

im weiteren Jahresverlauf in zwei von fünf Geschäftsbereichen Einbußen hinnehmen. Die übrigen drei Geschäftsbereiche ver-zeichneten einen stabilen Geschäftsverlauf.

AutomotiveDer Bereich Automotive ist sehr eng an die Geschäftslage der Automobilhersteller in Europa gebunden, da wir im wesent-lichen Just-in-Sequence-Lieferungen für die Hersteller-Unter-nehmen (OEMs) durchführen. Zum Teil innerhalb, zum Teil außerhalb der Werke unserer Kunden angesiedelt, besteht der Großteil unserer Wertschöpfung darin, dass wir Einzelkompo-nenten zu kompletten Modulen montieren. Diese liefern wir im Takt der Produktion an die Montagelinien der OEMs. Unser Geschäft hängt deshalb ohne zeitlichen Puffer oder andere aus-gleichende Faktoren von den Produktionsabläufen und -volumi-na unserer Kunden ab.

Die internationale Finanzkrise und die sich deutlich abschwä-chende Konjunktur haben sich negativ auf den Pkw-Absatz in Europa ausgewirkt: Mit 14,7 Mio Fahrzeugen wurden im Jahr 2008 acht Prozent weniger neue Pkw zugelassen, wobei sich vor allem in der zweiten Jahreshälfte die Lage dramatisch verschlechterte. War der Absatz im ersten Halbjahr nur um drei Prozent rückläufig, so brach dieser in der zweiten Jahreshälfte um 15 Prozent ein. Unsere Auftraggeber haben im vierten Quar-tal versucht, der zurückgehenden Nachfrage und gleichzeitig den erheblich gestiegenen Beständen gerecht zu werden. Dabei haben die OEMs weniger die Montagetakte verlängert, sondern sie haben sich darauf konzentriert, über komplette Ausfallwo-chen so flexibel wie möglich auf die dramatisch verschlechterte Situation zu reagieren. Wir haben uns so flexibel wie möglich an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst.

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EquipmentIm Bereich Equipment ist die Geschäftsentwicklung des Jahres 2008 deutlich hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben. In diesem Bereich nehmen wir, ursprünglich aus dem Handelsge-schäft kommend, eine Funktion als zentraler Dienstleister ein: Wir übernehmen Finanzierung, Vertrieb, Versand und Inbe-triebnahme, Ersatzteil-Service, After Sales und die Versorgung mit Verbrauchsmaterialien und decken damit alle Teile der Wertschöpfungskette ab, die nach der eigentlichen Herstellung der Maschinen für unsere Kunden, die Industriebetriebe, von Bedeutung sind.

Nachdem bei Druckmaschinen, der für uns wichtigsten Branche innerhalb des Geschäftsbereichs Equipment, die Leitmesse Dru-pa zunächst gute Geschäfte versprochen hatte, reagierten unse-re Märkte durch Zurückhaltung auf die sich verringernden Kre-ditvergaben vieler Banken. Viele der ursprünglich absehbaren Auftragseingänge blieben deshalb aus. Vor diesem Hintergrund erwies sich als günstig, dass wir frühzeitig begonnen haben, be-nachbarte Branchen akquisitorisch mit zu erschließen. Speziell die Bereiche Lebensmittel, Verpackung und Kunststoff, die zum Teil die Grundversorgung sicherstellen, reagieren weniger stark auf kurzfristige Entwicklungen als die Druckbranche.

Innerhalb unseres Geschäftsmodells verhalten sich diese Bereiche komplementär zur Druckbranche: Die entsprechen-den Dienstleistungen sind lokales Geschäft und werden lokal abgewickelt – was lokale Präsenz unsererseits erfordert. Auf der Basis unserer gut etablierten weltweiten Vertriebs- und Ser-viceorganisation können wir diese Branchen deshalb leicht und ohne wesentlichen Zusatzaufwand erschließen. Entsprechende zusätzliche Lieferverträge und z.T. exklusive Vertriebsverein-barungen konnten wir 2008 mit wichtigen Herstellern wie Werner&Pfleiderer (Lebensmittel), Rovema (Verpackung) und Reifenhäuser (Kunststoff) abschließen. Diese horizontale Inte-gration konnten wir für alle wesentlichen Zielmärkte einrichten, in denen wir bereits zuvor aktiv waren: Lateinamerika, Südost-asien, die MENA-Region sowie Russland.

Wesentliche Lieferungen haben wir 2008 in alle für uns wich-tigen Regionen vorgenommen. In Lateinamerika waren dies Brasilien mit einer Geoman-Rollendruckmaschine von man-roland und Peru mit einer Lithoman-Magazindruckmaschine von manroland. In Südostasien haben wir drei Rollendruck-maschinen des indischen Herstellers Manugraph, bestehend aus 24 Türmen, installiert und nach Südafrika haben wir eine Geoman-Rollendruckmaschine und eine Lithoman-Magazin-

druckmaschine ausgeliefert. Daneben konnten wir eine Reihe von Lebensmittel- und (Kunststoff-) Extrusionsmaschinen in die MENA-Region, Südostasien und Lateinamerika verschiffen. Auch in China waren wir mit der Lieferung von Aluminiumfoli-enwalzwerken des Herstellers Achenbach weiterhin erfolgreich. Das Endprodukt, sechs Mikrometer dicke Aluminiumfolie, wird wiederum in der Verpackungsindustrie verwendet.

PipingUnsere Dienstleistungen und den Umfang unserer Geschäfte im Bereich Piping konnten wir im Jahr 2008 deutlich ausweiten. Die Geschäftsentwicklung in diesem Bereich unterliegt länge-ren Zyklen, vergleichbar denen, wie sie aus dem Anlagenbau bekannt sind. Als Lieferant von Rohren und Rohrzubehör sind wir in den Märkten für Pipelines, für Anlagenbau und für Indus-trieausrüstungen aktiv. Dabei arbeiten wir mit einer größeren Anzahl von Herstellern zusammen und können so das gesamte Produktspektrum abdecken, das unsere Kunden benötigen. Hauptsächlich bedienen wir im Bereich Piping die Märkte MENA, Osteuropa und Europa.

Im Anlagenbereich haben wir beispielsweise umfangreiche Lieferungen für eine Luftzerlegungsanlage (Pearl) in Katar vor-genommen. Die Anlage, für die wir das gesamte Piping zur Ver-fügung stellen, ist Teil eines Chemiekomplexes, in dem nach der Fertigstellung 140 000 Barrel flüssige Kohlenwasserstoffe pro Tag (v.a. Kraftstoffe) hergestellt werden sollen. Im Zusammen-hang mit dem Bau einer großen Düngemittelanlage in Algerien haben wir den Auftrag für die Lieferung von 4 000 Tonnen Rohrmaterial und -zubehör erhalten. Die Anlage, 350 Kilometer nordwestlich von Algier gelegen, umfasst ein Investitionsvolu-men von über zwei Mrd US-Dollar. Erstmals haben wir auch aus Ägypten einen Auftrag zur Lieferung von Rohrmaterial erhal-ten. Die Abwicklung der Geschäfte in der MENA-Region erfolgt über Dubai, wo wir ebenso wie in St. Petersburg ein neues Büro eröffnet haben, um den lokalen Anforderungen möglichst gut gerecht zu werden. In Osteuropa/Zentralasien haben wir 2008 zwei Pipeline-Projekte realisieren können. Hier haben wir die Lieferungen für Zubringer-Pipelines mit 20 bzw. 45 Kilometern Länge und Durchmessern von 16 bzw. 20 Zoll durchgeführt.

Neben diesen Projekten konnten wir auch unser Geschäft in Europa ausweiten, speziell in Spanien und Frankreich. Darüber hinaus haben wir unser Dienstleistungsgeschäft intensiviert, in dem wir Kranhersteller mit Rohrmaterial für die Herstellung von Mobilkränen und Hafenkränen versorgen.

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8305 Lagebericht

GovernmentalIm Bereich Governmental konzentrieren wir uns auf die Abwick-lung von Offset-Verpflichtungen, die sich aus dem Verkauf von In-vestitions- und Militärgütern an staatliche Institutionen ergeben.

Unser Offset-Geschäft in Südafrika, das wir in den vergangenen Jahren stark vorangetrieben hatten, ist bis auf eine geringere Rest abwicklung 2008 erfolgreich abgeschlossen und abgerech-net. Die Umsetzung dieses Projektes, das an den Verkauf von drei U-Booten an das südafrikanische Verteidigungsministerium gebunden war, stellt das bis dato größte Offset-Vorhaben unseres Unternehmens dar. Der Offset-Umfang betrug rund 3 Mrd €.

Dieses Projekt macht die Strategie deutlich, die wir in diesem Geschäftsbereich verfolgen: Während Offset in den meisten Fällen als notwendiges Übel begriffen wird, nutzen wir es als Werkzeug für die aktive Geschäftsentwicklung. In Südafrika nutzen wir die Geschäftsentwicklung durch Offset beispielswei-se dadurch, dass wir, ausgehend von unserer mittlerweile gut aufgebauten Präsenz in Südafrika, Projekte in den Bereichen Solar und Biofuels in den angrenzenden SADC-Staaten verfol-gen. Diese Projekte stehen in direktem Zusammenhang mit unserer strategischen Ausrichtung auf erneuerbare Energien und den damit verbundenen Wachstumsabsichten. Gleichzeitig erfordern sie eine solide Basis im südlichen Afrika, für die die Republik Südafrika der denkbar beste Standort ist.

Ein anderes Beispiel für diese Art von Business Engineering ist unsere Akquisition von Koch de Portugal Lda. Im Zusammen-hang mit dem Verkauf von U-Booten nach Portugal haben wir 2006 den portugiesischen Anlagenbauer Koch de Portugal übernommen. Verbunden mit den Erwartungen an zusätzliches Geschäft für portugiesische Unternehmen, die die portugie-sische Regierung in MAN Ferrostaal setzte, konnten wir 2008 einen Auftrag für den Bau von zwei Kraftwerken in Venezuela hereinnehmen, der innerhalb der MAN-Ferrostaal-Gruppe konsortial von Koch de Portugal geführt wird. Unser Engage-ment in Portugal wirkt sich damit auf die portugiesische Wirt-schaft ebenso positiv aus wie auf unser Unternehmen.

Merchant MarineIm Bereich Merchant Marine haben wir den letzten SCOT-Tanker (Safety Chemical Oil Tanker), die „Wappen von Augsburg“, als letz-tes aus einer Reihe von 12 Schiffen getauft. Mit diesem Auftrag planen wir die Teilnahme am Markt für den Bau von Chemika-lientankern zu beenden. In Zukunft wollen wir uns auf den Bau von Schiffen und Ausrüstungen im Bereich Offshore konzentrie-ren. Nachdem wir die Ausrichtung auf Produkte für die Offshore-Industrie bereits 2007 eingeleitet hatten, haben wir diese Strate-gie 2008 weiter vertieft und den zweiten 200-Tonnen-Schlepper an unseren Kunden übergeben. Im Bau befanden sich 2008 zwei Schlepper für den Transport von Bohrinseln mit 100 Tonnen Zugkraft und ein Schlepper mit 280 Tonnen Zugkraft. Zusätzlich arbeiteten wir 2008 an zwei Platform-Supply-Vessels, die zur Versorgung von Bohrplattformen dienen.

Akquisitionen und Desinvestitionen

Im Geschäftsjahr 2008 hat das Unternehmen keine wesentli-chen Akquisitionen und Desinvestitionen getätigt.

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Zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung waren den Vorständen des Unternehmens keine Vorgänge von besonderer Be-

deutung bekannt, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind.

Nachtragsbericht

Mitarbeiter

Stand: 31.12.2008

Jahr 2008 2007 Differenz

Mitarbeiter einschl. Leiharbeitnehmer 4 845 4 687 158

Projects 1 180 1 176 4

Services 3 257 3 145 112

Zentralbereich 408 366 42

Personalstand 4 431 4 175 256

Inland 2 238 2 229 17

Ausland 2 193 1 946 239

Leiharbeitnehmer 414 512 –98

Inland 379 419 –40

Ausland 35 93 –58

Mitarbeiter einschl. Leiharbeitnehmer 4 845 4 687 158

Inland 2 617 2 648 –23

Ausland 2 228 2 039 218

Personalaufwand in Mio € 223 216 7

Personalaufwand je Mitarbeiter in € 50 429 51 715 –1 286

Auszubildende (nicht im Personalstand beinhaltet) 67 56 11

Das Wissen und Können unserer Mitarbeiter ist das wichtigs-te Kapital für unseren langfristigen unternehmerischen

Erfolg. Nur hervorragend qualifizierte Mitarbeiter stellen sicher, dass Kunden, Investoren und Geschäftspartner auch zukünftig die MAN Ferrostaal mit der Realisierung ihrer Projekte betrau-en. Ein professionelles Personalmanagement ist dafür die Basis.

Die Anzahl der Beschäftigten der MAN Ferrostaal einschließlich Leiharbeitnehmern ist gegenüber dem Vorjahr um 158 Personen (3%) auf 4 845 gestiegen. Wesentliche Faktoren beim Anstieg der Mitarbeiterzahl waren die Schaffung von neuen Stellen und der Ausbau der strategischen Nachwuchssicherung. Die Anzahl der festangestellten Beschäftigten erhöhte sich um 256 auf 4431 Personen, während die Anzahl der Leiharbeitnehmer um 98 auf 414 Personen sank.

In der Sparte Projects blieb die Anzahl der Mitarbeiter annä-hernd konstant (1 180 vs. 1 176 Mitarbeiter im Vorjahr). Dabei stehen neu geschaffenen Stellen in bestehenden Gesellschaften und der Gründung der MAN Contrucciones y Montajes de Vene-zuela S.A. (111 Mitarbeiter) die Schließung der DSD Mexico (40 Mitarbeiter) und der SLS Services GmbH Saarlouis (136 Mitar-beiter) gegenüber.

In der Sparte Services stieg die Anzahl der Mitarbeiter um 112 Mitarbeiter (4%) auf 3 257 Mitarbeiter (Vorjahr: 3 145). Dazu haben insbesondere die Akquise der im Maschinengeschäft tätigen Unternehmen Industrial Plant & Services Australia Pty. Ltd. (30 Mitarbeiter) in Australien und Eurocom in Chile (16 Mit-arbeiter) beigetragen.

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8505 Lagebericht

Die Funktionen Einkauf, Personal und Recht in den operativen Bereichen wurden synergetisch in den jeweiligen Zentralfunk-tionen im allgemeinen Bereich gebündelt. Zusätzliche hervor-ragend qualifizierte Führungskräfte und Mitarbeiter wurden im Zuge weiterer Professionalisierung eingestellt. Insbesondere für die strategische Nachwuchssicherung wurde die Anzahl von Graduate Trainees und Auszubildenden signifikant ausgebaut. In Summe stieg damit die Mitarbeiteranzahl im allgemeinen Bereich auf 408 (Vorjahr: 366).

Personal- und FührungskräfteentwicklungMAN Ferrostaal unternimmt große Anstrengungen, um beste-hende Mitarbeiter entsprechend ihrer Potenziale und Fähigkei-ten weiterzubilden und zu entwickeln. Basis dafür ist ein weltweit einheitlicher Performance- und Potenzialmanagementprozess (Leadership Supply).

Neben der Weiterentwicklung on-the-job steht den Mitarbeitern ein breites Spektrum anerkannter Weiterbildungsangebote zur Verfügung. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Zertifizierung unserer Mitarbeiter im Rahmen einer international anerkann-ten Projektmanagement-Qualifikation, welche wir konsequent weitergeführt und um eine Basisqualifizierung für Young Profes-sionals und projektnahe Mitarbeiter erweitert haben. 154 unserer Mitarbeiter weltweit sind aktuell in der Projektmanagement-Qualifizierung. Sechs Mitarbeiter haben bereits die höchste Qua-lifizierung zum IPMA-Level-A-Projektdirektor abgeschlossen.

Strategische NachwuchssicherungDie Grundlage für eine gesunde Personalstruktur bildet die Rekrutierung gut ausgebildeter Nachwuchskräfte. Um die Wachstumsziele zu unterstützen, haben wir in 2008 unsere Nachwuchsprogramme deutlich ausgebaut. So wurde die Zahl der Auszubildenden im Vergleich zum Vorjahr um 20% auf 67 erhöht. Besonders hervorzuheben ist im Bereich Ausbildung der neu integrierte internationale Ausbildungsbaustein „Global Mindset“. Als eines der wenigen Großunternehmen bietet die MAN Ferrostaal seinen Auszubildenden die Möglichkeit, bereits während der Ausbildung einen dreimonatigen Auslandseinsatz zu absolvieren. Ein Erfolgsmodell, welches im Dezember 2008 mit dem ersten Platz des Best-Practice-Awards der MAN AG aus-gezeichnet wurde. Zudem wurde ein Auszubildender der MAN Ferrostaal als der beste Auszubildende 2008 in Nordrhein-West-falen in der Fachrichtung Groß- und Außenhandel (IHK) geehrt.

Parallel zum Ausbildungsprogramm wurde die Anzahl der eingestellten Graduate Trainees (17) im Vergleich zum Vorjahr (9) nahezu verdoppelt. Dabei wurde die Zahl internationaler Teilnehmer am Programm deutlich auf 40% gesteigert. Das Angebot von Praktika im In- und Ausland wurde deutlich ausge-weitet, um exzellente Hochschulabsolventen zukünftig schon während ihres Studiums für das Unternehmen zu begeistern.

Risikomanagement

Das Ziel des Risikomanagements der MAN Ferrostaal ist es, die Risiken der betrieblichen Geschäftstätigkeit frühzeitig zu

identifizieren, die Konsequenzen der Übernahme von Risiken zu erkennen, potenziell erfolgsgefährdende Risiken zu steuern und existenzgefährdende Risiken zu vermeiden. Die normative Grund-lage hierfür stellt das MAN-Risikomanagement-Handbuch dar, das wiederum durch eine Reihe weiterer Richtlinien konkretisiert wird (u.a. Richtlinie „Großprojekte und Großaufträge“). MAN Ferrostaal verfügt innerhalb eines Risikomanagement-Handbuchs über differenzierte Regelungen zur Risikosteuerung und -bewältigung und genügt damit vollumfänglich den im Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) definierten

gesetzlichen Anforderungen. Es werden alle Risiken erfasst, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage spürbar beeinflussen und das Unternehmen daran hindern könnten, definierte Ziele zu errei-chen bzw. Strategien erfolgreich zu realisieren.

Besonders im Großanlagengeschäft, aber auch im Servicege-schäft kommt dem verantwortungsbewussten Umgang mit Chancen und Risiken maßgebliche Bedeutung zu. Ausschlag-gebend für den nachhaltigen Erfolg unseres Unternehmens ist die Transparenz von und die Kommunikation über Risiken und Chancen, deren Identifizierung, Bewertung und frühzeitige Ein-beziehung in Entscheidungsprozesse. Oberster Grundsatz ist es,

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Chancen zu nutzen und die damit verbundenen Risiken nur dann einzugehen, wenn unter Berücksichtigung der erforderlichen Kontroll- und Steuerungsmaßnahmen ein angemessener Beitrag zur Steigerung des Unternehmenswertes zu erwarten ist. Aufträ-ge dürfen nur dann akzeptiert werden, wenn den eingegangenen Risiken angemessene Chancen gegenüberstehen und die Risiken beherrschbar sind. Aus diesem Grund ist Risikomanagement Führungsaufgabe. Operativ wird das Risiko management durch eine gleichnamige Service Unit gesteuert.

Grundzüge des RisikomanagementsystemsDas Risikomanagementsystem der MAN Ferrostaal umfasst alle direkt und indirekt beherrschten Beteiligungsgesellschaften. Die Risiken werden unternehmensübergreifend identifiziert und im Risikoboard, der zentralen Kontroll-, Steuerungs- und Überwa-chungsinstanz, bestehend aus Experten operativer Bereiche und Stabsabteilungen, intensiv erörtert. Aufgrund des landesspezi-fischen Charakters vieler Risiken werden diese in einem ersten Schritt durch die jeweiligen in- und ausländischen Geschäftsein-heiten bewertet. Als einheitliches Werkzeug dient hierbei ein stan-dardisierter Risikokatalog, in welchem die Risiken quartalsweise erfasst und hinsichtlich Schadenshöhe, Eintrittswahrscheinlichkeit und wirtschaftlichen Auswirkungen analysiert werden. Somit ist gewährleistet, dass mögliche Risiken frühzeitig an den Vorstand, den Aufsichtsrat und den Eigentümer berichtet werden.

Beschlossene Risikominimierungsmaßnahmen werden konse-quent nachverfolgt. Ein Ad-hoc-Meldewesen stellt sicher, dass auch außerhalb der Quartalszyklen bedeutsame und bedrohliche Risiken berichtet und unmittelbar in den Risikomanagementpro-zess einbezogen werden.

Den besonderen Anforderungen des Projektgeschäftes tragen wir durch ein differenziertes Projektmanagement-System Rechnung, das ein mehrstufiges Kontroll- und Genehmigungsprocedere beinhaltet. Je nach Art und Komplexität des Geschäftes werden mögliche Chancen und Risiken durch aufeinander aufbauen-de Genehmigungsschritte und Projektbesprechungen in jeder Projektphase systematisch erfasst und gelenkt. Vor einer binden-den Angebotsabgabe bzw. dem Vertragsschluss werden Projekte detailliert durch Spezialisten unterschiedlicher Fachabteilungen geprüft, um so die Hereinnahme risikoreicher Projekte zu ver-meiden. Die Abteilung Risikomanagement ist in diesen Prozess intensiv eingebunden und lenkt wesentliche Einzelschritte.

Zur Sicherstellung von Funktionalität und Effizienz des Risiko-managements finden regelmäßige Prüfungen durch die interne

Revision statt, die sich kritisch mit den in unserem Haus genutz-ten Instrumentarien zur Risikosteuerung auseinandersetzt und so konstruktiv zu einer kontinuierlichen Verbesserung genutzter Werkzeuge beiträgt. Die Revision der MAN AG prüft stichpro-benartig beispielsweise auch auf Baustellen, um die praktische Umsetzung von Maßnahmen zu verifizieren.

Alle im laufenden Geschäft erkennbaren Risiken wurden bilanzi-ell berücksichtigt, soweit die hierfür notwendigen Voraussetzung-en erfüllt waren.

Chancen- und Risikofelder Die unterschiedlichen Chancen und Risiken, die Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unseres Unternehmens haben können, sind im Folgenden dargestellt:

MarktMAN Ferrostaal unterliegt aufgrund seiner internationalen Aus-richtung vielfältigen und komplexen Marktrisiken. Diese Inter-nationalität bietet jedoch auch Chancen: Durch die unterschied-liche Entwicklung lokaler Märkte und deren phasenverschobene Konjunkturzyklen sind wir in der Lage, Risiken über unsere Präsenz in verschiedenen Branchen und Ländern auszugleichen. Die Folge ist ein stabilerer Geschäftsverlauf.

Von der Preispolitik einzelner Wettbewerber können ebenfalls Risi-ken ausgehen. Um sich in der Sparte Projects einem ruinösen Wett-bewerbsumfeld zu entziehen, konzentriert sich MAN Ferrostaal dar-auf, Projekte mit Partnern zu entwickeln und zu realisieren sowie bei hoher Attraktivität mit Eigenkapital zu unterstützen. Durch dieses Geschäftsmodell können wir attraktive Margen erzielen. Insbesondere partizipieren wir verstärkt an den weiter anhaltenden Investitionen in Kraftwerksprojekte und Infrastrukturvorhaben so-wie petrochemische Veredlungsprozesse in der Öl- und Gasindust-rie. Die Volatilität der Roh- und Grundstoffpreise, insbesondere bei Ammoniak und Methanol, birgt sowohl Chancen als auch Risiken im Hinblick auf die Entwicklung der Betreibergesellschaften, an denen wir beteiligt sind und die wir at equity führen.

Auch in der Sparte Services arbeiten wir mit einem ähnlichen Mo-dell: Dem Preisrisiko begegnen wir durch das Angebot interessanter Gesamtkonzepte, die Finanzierungen oder Gegengeschäfte bein-halten können. Auf diese Weise bauen wir auch hier ein besonders partnerschaftliches Verhältnis zu unseren Kunden auf.

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8705 Lagebericht

Politische EntwicklungenDie strategischen Zielmärkte der MAN Ferrostaal liegen in den Wachstumsregionen der Welt. Die dortigen Schwellenländer sind zum Teil politisch instabil. Allerdings verfügen wir in diesen Län-dern über zum Teil Jahrzehnte gewachsene Marktkenntnisse. Durch unsere Präsenz vor Ort haben wir tiefe Einblicke in solche vermeint-lich risikobehafteten Regionen, so dass wir frühzeitig reagieren können. Insofern sind die politischen Risiken für uns bewertbar und teilweise auch durch Ausfuhr risikodeckungen kompensierbar.

Abwicklung von ProjektenAuftragsbezogene Abwicklungsrisiken werden durch das oben beschriebene Projektmanagement- und Risikomanagement-system intensiv beobachtet. Wesentliche Aspekte sind hierbei die Vertragsgestaltung und die technische und kaufmännische Abwicklung der Aufträge. Sofern die Auftragsabwicklung nicht adäquat gesteuert wird, können hieraus Zeitverzögerungen und zusätzliche Kosten resultieren, die das Auftragsergebnis negativ beeinflussen. Neben monatlichen Auftragsberichten und Projekt-besprechungen führen wir ein EDV-gestütztes Projektcontrolling durch, das die Prozessqualität entlang der gesamten Projekt- und Auftragsabwicklung sicherstellt.

Von besonderer Bedeutung ist auch die Zusammenarbeit mit Partnern, die uns erprobte Verfahren und Technologien zur Verfügung stellen und mit denen wir häufig eine langfristige vertrauensvolle Basis aufgebaut haben. Unsere Subunternehmer müssen sich zudem regelmäßig strengen Qualitäts- und Boni-tätsprüfungen unterziehen.

FinanzierungsrisikenDa wir über 80% unseres Umsatzes im internationalen Geschäft erzielen, sind wir in nicht unerheblichem Maße Währungs- und Finanzierungsrisiken ausgesetzt. Sollten wir im Zuge der Verhand-lungen keine Fakturierung in Euro durchsetzen können oder sollten Einkäufe in Fremdwährung unvermeidlich sein, minimieren wir entstehende Risiken mit einem aktiven Finanzmanagement. Hierzu gehören neben Währungssicherungsgeschäften die Beobachtung der weltweiten Devisenmärkte, Bonitätsprüfungen, die Zusammen-arbeit mit namhaften Banken, die Versicherung von Krediten und die Entwicklung intelligenter Finanzierungskonzepte.

PersonalUnser wesentlicher Erfolgsfaktor sind unsere Mitarbeiter. Insofern haben Personalrisiken, insbesondere Risiken, die sich aus ungenü-gender Qualifikation und Personalfluktuation ergeben können, eine hohe Priorität. Daher legen wir besonderen Wert auf die kon-

tinuierliche Qualifizierung, um die Innovationsfähigkeit unserer Mitarbeiter und deren Bindung an unser Unternehmen zu stärken. Im Projektgeschäft ist die richtige Besetzung von Projekt-Teams von besonderer Bedeutung. Um den Wachstumskurs unseres Un-ternehmens personell abzusichern, setzen wir geeignete Personal-entwicklungsinstrumente ein, wie z. B. eine strukturierte Nachfol-geplanung und das gezielte Recruiting von Hochschulabsolventen.

Akquisition durch IPICAm 23. Dezember 2008 wurde das „Master Sale & Purchase Ag-reement“ zwischen der MAN AG, der MAN Ferrostaal Beteiligungs GmbH und der International Petroleum Investment Company, Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate (IPIC), unterzeichnet. Vorbe-haltlich der Zustimmung der Kartellbehörden wurden zunächst 70% der Anteile an der MAN Ferrostaal AG an die IPIC veräußert. Hinsichtlich der verbleibenden 30% wurden Optionen eingeräumt.

Diese neue Eigentümerstruktur birgt nach unserer Auffassung gro-ße Chancen für MAN Ferrostaal. Zurzeit bereiten wir die Gründung eines Joint Venture mit IPIC in Abu Dhabi vor, um die Projekte in der Region mit erheblicher lokaler Wertschöpfung durchzuführen. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Errichtung eines der weltweit größten Chemiekomplexe mit einem Volumen von weit über 50 Mrd US-Dollar zu erwähnen, an dem wir substantiell beteiligt werden sollen. Weitere Aktivitäten gemeinsam mit IPIC auch in Ländern außerhalb Abu Dhabis, vor allem in den Geschäfts-bereichen Petrochemicals, Oil & Gas, Power Plants sowie Solar, sind geplant.

Demgegenüber schätzen wir die Risiken des Wechsels unseres Hauptgesellschafters als gering ein. Zwar werden wir in Zukunft nicht mehr in dem bisherigen Umfang auf Bürgschaften der MAN AG zugreifen, wir sind derzeit aber in Abstimmung mit IPIC in entsprechenden Verhandlungen mit Banken über zukünftige Avalvereinbarungen.

IPIC hat sich seit seiner Gründung im Jahre 1984 als langfristig ori-entierter und verlässlicher strategischer Investor erwiesen, der die Entwicklung der Beteiligungen fördert. Daran dürfte sich auch im Lichte der aktuellen Finanzkrise nichts ändern. Insbesondere sind die Banken der Vereinigten Arabischen Emirate aufgrund ihrer in der Regel konservativen Investment-Politik nur mit vergleichswei-se geringen Volumina durch die Subprime-Krise betroffen.

Das Risikomanagementsystem wird auch im Jahr 2009 weiter optimiert, insbesondere im Hinblick auf die Risiken des komple-xen Projektgeschäftes.

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Um nachhaltig auf dem eingeschlagenen Erfolgskurs zu bleiben und künftigen Kundenanforderungen gerecht

zu werden, ist es wichtig, Qualität als integralen Bestandteil unserer Unternehmenskultur zu verstehen. 2008 haben wir eine gruppenweite Qualitätsoffensive unter dem Namen pacer (proposal and contract execution reliability) ins Leben gerufen, bei der vier Facetten eine Rolle spielen: Content: alle Regeln, Standards und Werkzeuge des Unternehmens; Training: alle Maßnahmen, die Werkzeuge und Standards zu schulen; Aware-ness: alle Formen von Publikationen, um die Bedeutung unserer Arbeitsqualität zu vermitteln; Acceptance: alle Unterfangen, die dazu dienen, dass dies von der Belegschaft auch dauerhaft um-gesetzt wird. Mit pacer kommen wir unserem Anspruch nach, die Projekte noch zuverlässiger, effizienter und transparenter abzuwickeln.

Unser Qualitätsmanagementsystem gilt für die gesamte MAN Ferrostaal Gruppe und wird regelmäßig durch unabhängige Auditoren nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert.

Qualitätsmanagementsystem Das gruppenweit gültige Qualitätsmanagementsystem ist zentraler Bestandteil unserer täglichen Arbeit. Transparent dargestellt finden sich hier alle notwendigen Regeln. Gleichzei-tig sind zentrale Dokumente und Checklisten für Kernprozesse als Hilfsmittel für alle Mitarbeiter in einer zentralen Datenbank hinterlegt. Das Qualitätsmanagementsystem ist für unsere Mit-arbeiter ein wesentliches Hilfsmittel zur Steuerung der Arbeits-abläufe und zur Vermeidung von Fehlern. Die frühe Fehlerver-meidung zahlt sich aus, denn je später ein Fehler aufgedeckt wird, umso höher sind in der Regel die anfallenden Kosten einer Beseitigung.

Ausgefeiltes System Führungs-, Kern- und Unterstützungsprozesse bilden den Kern unseres Qualitätsmanagementsystems. Führungsprozesse die-nen der Steuerung und Lenkung unseres Unternehmens. Hier werden Strategie, Planung und Vorgaben für die Geschäftstätig-keit aufgestellt und überwacht. Dabei richten wir einen beson-deren Fokus auf Mitarbeiterqualifikation und Risikomanage-ment. Kernprozesse umfassen die eigentliche wertschöpfende Geschäftstätigkeit von MAN Ferrostaal. Sie bestehen aus einem System genau definierter Arbeitsschritte – von der Formulie-rung der Projektidee über die Projektabwicklung bis hin zu After-Sales-Dienstleistungen. Neben dem Projektmanagement zählen das Vertrags- und Finanzierungsmanagement zu den wesentlichen Kernprozessen bei MAN Ferrostaal. Unterstüt-

zungsprozesse umfassen alle Aktivitäten, die den reibungslosen Ablauf der Kern- und Führungsprozesse sicherstellen. Unser umfassendes Qualitätsmanagement spiegelt sich in der Perfor-mance unserer Produkte und Dienstleistungen wider: wirt-schaftlich, technisch und ganzheitlich, in schneller Realisierung und hoher Produktqualität.

Gelebte Qualitätskultur Planung, Umsetzung, Überprüfung und Verbesserung unseres Qualitätsmanagements werden durch die Service Unit Quali-tätsmanagement initiiert und gesteuert. Über diese hinaus sind Process Owner mit Querschnittsfunktion für wesentliche Teil-prozesse im Unternehmen verantwortlich. Jeder Einzelne wacht über die Einhaltung dieser Standards. Unser System ermöglicht nicht nur nachhaltig die Sicherung unserer hohen Standards, sondern fördert auch die Eigenverantwortung, die Motivation und die Qualifikation unserer Mitarbeiter.

Kontinuierliche VerbesserungAlle Prozesse und Verfahren unseres Unternehmens werden im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses wieder-kehrend überprüft. Regelmäßige interne und externe Audits und die Umsetzung identifizierter Verbesserungspotenziale steigern unser Qualitätsniveau stetig. Eine wesentliche Aufgabe sehen wir in der laufenden Mitarbeiterschulung. So stellen wir sicher, dass die Dienstleistungen „made by MAN Ferrostaal“ auch in Zukunft international für höchste Qualität stehen.

Qualitätsmanagement

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8905 Lagebericht

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90

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9106 Finanzanhang

Finanzanhang

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92

Auf einen blick

MAN Ferrostaal Konzern 2008 2007 Veränd. in %

Mio €

Auftragseingang 1 836 1 556 18,0

Inland 279 380 –26,6

Ausland 1 557 1 176 32,4

Umsatz 1 640 1 445 13,5

Inland 285 270 5,6

Ausland 1 355 1 175 15,3

Auftragsbestand 2 578 2 415 6,7

Inland 328 332 –1,2

Ausland 2 250 2 083 8,0

Mitarbeiter (Anzahl) 4 845 4 687 3,4

davon Leiharbeitnehmer 414 512 –19,1

Inland 2 617 2 648 –1,2

Ausland 2 228 2 039 9,3

Veränd. in Mio €

Operatives Ergebnis 167 179 –12

Ergebnis vor Steuern (EBT) 158 173 –15

Ergebnis nach Steuern 100 156 –56

Umsatzrendite ROS (in %) 10,2 12,4 -

Rendite auf das eingesetzte Kapital ROCE (in %) 37,3 36,9 -

Wertbeitrag (MVA) 118 126 –8

Investitionen 33 45 –12

Abschreibungen 27 28 –1

Cash-Earnings 79 102 –23

Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 56 260 –204

Free Cashflow 53 257 –204

Flüssige Mittel 673 628 45

Nettoliquidität 653 601 52

Eigenkapital 438 334 104

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9306 Finanzanhang

Konsolidierte Gesellschaften der MAN Ferrostaal Gruppe

Stand 31. Dezember 2008 Gesamt- Kapitalanteil vermögen Umsatz % Mio € Mio € Beschäftigte

MAN Ferrostaal Aktiengesellschaft, Essen - 1 892 839 686

DSD Asset Management GmbH, Essen (vormals: MAN Ferrostaal Air Technology GmbH, Essen) 100 289 - -

MAN Ferrostaal Industrieanlagen GmbH, Geisenheim 100 276 131 172

KOCH de Portugal Lda., Lissabon/Portugal 100 115 47 165

MAN Ferrostaal Automotive GmbH, Essen * 100 113 153 1 588

SGI Saarländische Gesellschaft für Industriebeteiligungen mbH, Essen 100 104 - -

MAN Ferrostaal Industrial Projects GmbH, Essen 100 94 45 112

MAN Ferrostaal Piping Supply GmbH, Essen * 100 54 170 115

SLS Services GmbH, Saarlouis 100 43 - -

Ferrostaal ProCon de Venezuela C.A., Caracas/Venezuela 100 37 15 35

DSD Construcciones y Montajes S.A., Santiago/Chile 100 34 40 126

MAN Construcciones y Montajes de Venezuela S.A., Caracas/Venezuela 99 34 22 111

MAN Ferrostaal Air Technology GmbH, Essen 100 29 25 62

MAN Ferrostaal do Brasil Comércio e Indústria Ltda., Sao Paulo/Brasilien 100 24 22 74

MAN Ferrostaal Procurement Services N.V., Antwerpen-Berchem/Belgien 100 24 21 1

Ferrostaal Metals Holding GmbH, München 100 22 - -

SIRIUS Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Essen 100 22 - -

New Providence Corp., Panama/Panama 100 22 - -

MAN Ferrostaal Bausystem GmbH, Bad Honnef 100 20 41 36

MAN Ferrostaal Mexico S.A. de C.V., Mexico/Mexiko 100 12 15 84

MAN Ferrostaal Procurement Services, Hooge Zwaluwe/Niederlande 100 10 14 8

Gesellschaft für Vermögensverwaltung mbH, Essen 100 10 - -

FERROMARINE Africa (PTY.) Ltd., Kapstadt/Südafrika 85 9 - -

MAN Ferrostaal (Thailand) Co. Ltd., Bangkok/Thailand 100 9 11 94

MAN Ferrostaal Chile S.A.C., Santiago de Chile/Chile 100 8 9 86

MAN Ferrostaal Incorporated, Delaware/USA 100 8 3 10

MAN Ferrostaal Venezuela, Caracas/Venezuela 100 7 6 31

Fritz Werner Industrieausrüstungen GmbH, Geisenheim 100 6 10 31

MAN Ferrostaal Australia Pty. Ltd., Alexandria/Australien 100 5 12 59

P.T. MAN Ferrostaal Equipment Solutions, Jakarta/Indonesien 100 5 7 136

MAN Ferrostaal Equipment Solutions (Pty) Ltd., Johannesburg/Südafrika 100 5 8 49

Printing Products (Pty) Ltd., Cape Town/Südafrika 100 5 9 40

PT MAN Ferrostaal Indonesia, Jakarta/Indonesien 100 5 7 135

MAN Ferrostaal Malaysia Sdn. Bhd., Shah Alam/Malaysia 100 4 5 68

MAN Ferrostaal de Colombia Ltda., Bogota/Kolumbien 100 4 4 42

MAN Ferrostaal Equipamentos e Soluções Ltda., São Paulo/Brasilien 100 4 11 99

Industrial Plant & Service Australia Pty. Ltd., Sydney/Australien 70 4 4 30

MAN Ferrostaal S.A.C, Lima/Peru 100 3 1 46

SAGEXPORT S. A., Levallois Perret/Frankreich 100 3 - -

MAN Ferrostaal Argentina, Buenos Aires/Argentinien 100 2 2 30

Eisenbau Essen GmbH, Essen 100 1 - -

Seibert Immo S.A., Sarralbe/Frankreich 100 1 - -

MAN Ferrostaal Singapore Pte. Ltd., Singapur 100 1 2 21

kennzAhlen der TochTergesellschAfTen im in- und AuslAnd

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Konsolidierte Gesellschaften der MAN Ferrostaal Gruppe

Stand 31. Dezember 2008 Gesamt- Kapitalanteil vermögen Umsatz % Mio € Mio € Beschäftigte

MAN Ferrostaal Philippines Inc., Parsig City/Philippinen 100 1 1 39

Verkehrsentwicklungsgesellschaft Südosteuropa GmbH, Wien/Österreich 99 1 - -

MAN Ferrostaal Versicherungsvermittlung GmbH, Essen 100 1 - 5

MAN Ferrostaal NZ Limited, Auckland/Neuseeland 100 - 1 5

* Gesamtvermögen, Umsatz und Beschäftige einschließlich operativ geführter Tochtergesellschaften

Stand 31. Dezember 2008 Kapitalanteil %

MFH Holding GesmbH, Wien/Österreich 81,13

MAN Limited, London/Großbritannien 50

SCG SILS Centre Gliwice Sp.z.o.o., Gliwice/Polen 50

FerroVAZ Gesellsch. für Export, Import und Engineering mbH, Essen 50

MAN Solar Millennium GmbH, Essen 50

MAN Roland Web Services Pty. Ltd., Sydney/Australien 50

Coutinho & Ferrostaal GmbH & Co. KG, Hamburg 33,33

Eurotecnica Melamine S.A., Luxemburg/Luxemburg 30

nAch der equiTy-meThode bilAnzierTe beTeiligungen

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9506 Finanzanhang

sonsTige beTeiligungen*

Stand 31. Dezember 2008 Kapitalanteil %

AS FERRO Ltd., Ajakouta/Nigeria 50

CONSTRUCCION E INGENIERIA FIM CHILE LIMITADA, Santiago de Chile/Chile 33,33

Enagas, SGPS, S.A., Lissabon/Portugal 40

Éteres y Alcoholes S.A., Santiago de Chile/Chile 41,74

Fortuna Maquinas Ltda., Sao Paulo/Brasilien (früher: Battenfeld Pugliese) (inaktiv) 35

Intermesa Trading S.A., Rio de Janeiro/Brasilien 48,50

Investment Holding GmbH, Uster/Schweiz 100

KSH Solutions Incorporated, Montreal/Kanada 22

MarineForce International LLP., London/Großbritannien 50

MARLOG Marine-Logistik GmbH & Co. KG, Kiel 50

MARLOG Verwaltungsg. mbH, Essen 50

Mützelfeldtwerft GmbH, Cuxhaven 40

Myanmar Fritz Werner Industries Co. Ltd., Rangoon/Myanmar 40

Petrosul S.A., Santiago de Chile/Chile 44,56

P.T. MAN Turbo South East Asia, Jakarta/Indonesien 46,31

Setgás – Sociedade de Produção e Distribuição de Gás, S.A., Lissabon/Portugal 33,05

Solar Power Group GmbH, München 25

SOLITEM GmbH, Aachen 20,10

SOPHOSMA SARL, Nauakchott/Mauretanien 50

STC Ltd., Nassau/Bahamas 48,50

The Egyptian German Company for Marketing of Flat Steel Products (Feranco) Ltd., Alexandria/Ägypten (i.L.) 50

* Anteilsquote zwischen 20% und 50%, aufgrund von fehlender Wesentlichkeit oder vertraglichen Vereinbarungen nicht konsolidiert

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WesenTliche kennzAhlen

MAN Ferrostaal Konzern 2008 2007 Veränd. in %

in Mio €

Auftragseingang 1 836 1 556 18,0

Inland 279 380 –26,6

Ausland 1 557 1 176 32,4

Umsatz 1 640 1 445 13,5

Inland 285 270 5,6

Ausland 1 355 1 175 15,3

Auftragsbestand 2 578 2 415 6,7

Inland 328 332 –1,2

Ausland 2 250 2 083 8,0

Mitarbeiter (Anzahl) 4 431 4 175 6,1

Inland 2 238 2 229 0,4

Ausland 2 193 1 946 12,7

Umsatzrendite ROS (in %) 10,2 12,4 –17,7

Rendite auf das eingesetzte Kapital ROCE (in %) * 37,3 36,9 1,1

Eigenkapitalquote (in %) 19,4 15,6 24,4

Investitionen 33 45 –26,7

Abschreibungen 27 28 –3,6

* Liquide Mittel in Höhe von 250 Mio € werden den Aktiva wieder hinzugerechnet.

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9706 Finanzanhang

geWinn- und VerlusTrechnung

Mio € Anhang 2008 2007

Umsatzerlöse [8] 1 640 1 445

Umsatzkosten –1 356 –1 179

Bruttoergebnis vom Umsatz 284 266

Sonstige betriebliche Erträge [9] 206 236

Vertriebskosten –132 –129

Allgemeine Verwaltungskosten –92 –83

Sonstige betriebliche Aufwendungen [10] –171 –172

Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen [11] 71 61

Ergebnis von Finanzbeteiligungen [11] 1 -

Ergebnis vor Zinsen und Steuern 167 179

Zinserträge [12] 9 9

Zinsaufwendungen [12] –18 –15

Ergebnis vor Steuern 158 173

Steuern [13] –50 –32

Ergebnis aufgegebener Geschäftsbereiche [7] –8 15

Ergebnis nach Steuern 100 156

davon Anteile der MAN Ferrostaal-Aktionäre 100 156

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bilAnz

AKTIVA

Mio € Anhang 2008 2007

Immaterielle Vermögenswerte [15] 2 1

Sachanlagen [16] 102 105

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien [17] 6 6

Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen [18] 326 277

Finanzbeteiligungen 30 24

Aktive latente Steuern [13] 47 53

Sonstige langfristige Vermögenswerte [21] 34 51

Langfristige Vermögenswerte 547 517

Vorräte [19] 602 576

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen [20] 317 290

Forderungen aus laufenden Steuern 7 8

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte [7] 1 13

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte [21] 111 105

Flüssige Mittel [22] 673 628

Kurzfristige Vermögenswerte 1 711 1 620

2 258 2 137

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9906 Finanzanhang

bilAnz

PASSIVA

Mio € Anhang 2008 2007

Gezeichnetes Kapital 70 70

Kapitalrücklage 83 83

Gewinnrücklagen 356 260

Kumulierte direkt im Eigenkapital erfasste Erträge/Aufwendungen –71 –79

Eigenkapital der Aktionäre der MAN Ferrostaal AG 438 334

Eigenkapital [23] 438 334

Langfristige Finanzverbindlichkeiten [24] 11 11

Pensionen [25] 35 41

Passive latente Steuern [13] 51 38

Sonstige langfristige Rückstellungen [28] 13 8

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten [29] 2 2

Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 112 100

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten [24] 9 16

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen [26] 401 295

Erhaltene Anzahlungen [27] 847 1 026

Kurzfristige Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern 32 26

Sonstige kurzfristige Rückstellungen [28] 123 164

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten [29] 296 176

Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 1 708 1 703

2 258 2 137

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100

Mio € 2008 2007

Ergebnis vor Steuern 158 173

Laufende Steuern –37 –39

Abschreibungen und Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte 27 28

Veränderung der Pensionen - –3

Nicht ausgeschüttetes Ergebnis von assoziierten Unternehmen –69 –63

Cash-Earnings aufgegebener Geschäftsbereiche - 6

Cash-Earnings 79 102

Veränderung des Working Capital * –115 125

Veränderung der Sonstigen Rückstellungen –31 –68

Veränderung der Sonstigen Vermögenswerte 6 43

Veränderung der Sonstigen Verbindlichkeiten 117 75

Eliminierung Ergebnis aus Anlagenabgängen –2 –13

Veränderung der Steuerforderungen/-verbindlichkeiten 6 0

Sonstige Veränderungen des Nettoumlaufvermögens –4 –4

Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 56 260

Investitionen –33 –45

Erlöse aus Anlagenabgängen 30 23

Verkauf aufgegebener Geschäftsbereiche - 22

Cashflow aus Investitionstätigkeit aufgegebener Geschäftsbereiche - –3

Cashflow aus der Investitionstätigkeit –3 –3

Free Cashflow aus Geschäfts- und Investitionstätigkeit 53 257

Ausschüttungen –4 –31

Kapitalerhöhung - 3

Cashflow aus Finanztätigkeit aufgegebener Geschäftsbereiche - 13

Veränderung Konzernfinanzierung –8 –3

Sonderdotierung Pensionsfonds - –14

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –12 –32

Zahlungswirksame Veränderung der Flüssigen Mittel 41 225

Flüssige Mittel zu Beginn des Geschäftsjahres 628 447

Flüssige Mittel aufgegebener Geschäftsbereiche zu Beginn des Geschäftsjahres - 3

Konsolidierungs- und Wechselkursbedingte Veränderungen der Flüssigen Mittel 4 –47

Flüssige Mittel am Ende des Geschäftsjahres 673 628

Zusammensetzung der Nettoliquidität am 31.12.

Flüssige Mittel 673 628

Finanzverbindlichkeiten –20 –27

Nettoliquidität 31.12. 653 601

* Das Working Capital enthält Vorräte, erhaltene Anzahlungen, Forderungen/Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

kApiTAlflussrechnung

Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit für fortgeführte Bereiche enthält die Zinseinnahmen in Höhe von 10 Mio € (Vorjahr: 9 Mio €), die Zinsausgaben in Höhe von 5 Mio € (Vorjahr: 4 Mio €) und die gezahlten Ertragsteuern in Höhe von 33 Mio € (Vorjahr: 4 Mio €).

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10106 Finanzanhang

zusAmmenfAssung Aller im eigenkApiTAl erfAssTen erTräge und AufWendungen

Mio € 2008 2007

Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 6 –22

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus Pensionen 7 13

Abgrenzung latenter Steuern –5 –9

Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 8 –18

Ergebnis nach Steuern 100 156

davon ergebniswirksam aus dem Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten - 5

Insgesamt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 108 138

davon Anteile der MAN Ferrostaal Aktionäre 108 138

Siehe auch die weiteren Erläuterungen zum Eigenkapital, Anmerkung (23).

konzernAnhAng

GrundlAGen deS KonzernAbSchluSSeS

1 AllGemeIne GrundlAGen

Die MAN Ferrostaal AG ist ein Tochterunternehmen der MAN Aktiengesellschaft, München, mit Sitz in Essen und wird in den MAN Konzernabschluss einbezogen. Die MAN Ferrostaal Gruppe ist ein weltweit tätiger Anbieter von industriellen Dienstleistungen. In den Sparten Projects und Services nimmt sie führende Marktpositionen ein bei einem Jahresumsatz von 1 640 Mio € (Vorjahr: 1 445 Mio €) und weltweit zum Stichtag rund 4 845 Mitarbeitern, davon 414 Leiharbeitnehmer (Vorjahr: 4 687 Mitarbeiter, davon 512 Leiharbeitnehmer).

Der vorliegende Konzernabschluss der MAN Ferrostaal AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 wurde unter Anwendung von § 315a HGB im Einklang mit den Inter-national Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung Internationaler Rechnungsle-gungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind.Der Konzernabschluss ist in der Berichtswährung Euro aufge-stellt. Alle Beträge werden in Millionen Euro (Mio €) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Er wurde am 28. Januar 2009 durch den Vorstand der MAN Ferrostaal AG zur Vorlage an den Aufsichtsrat freigegeben.

2 KonSolIdIerunG und bewerTunG Von beTeIlIGunGen

a) Beteiligungen Die Beteiligungen der MAN Ferrostaal Aktiengesellschaft umfas-sen Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen, assozi-ierte Unternehmen und Finanzbeteiligungen.

Tochterunternehmen sind diejenigen Beteiligungen, bei denen die MAN Ferrostaal AG die Finanz- und Geschäftspolitik gemäß Satzung, Unternehmensvertrag oder vertraglicher Vereinba-rung beherrschen kann. Dies beruht bei nahezu allen derartigen Beteiligungen auf der Mehrheit der Stimmrechte, die die MAN Ferrostaal AG direkt oder indirekt hält. Objektgesellschaften ohne Stimmrechtsmehrheit der MAN Ferrostaal AG werden konsoli-diert, wenn diese Gesellschaften bei wirtschaftlicher Betrachtung von MAN Ferrostaal AG beherrscht werden.

Gemeinschaftsunternehmen sind Beteiligungen, die von MAN Ferrostaal AG zusammen mit einem oder mehreren Partnern ge-meinschaftlich geführt werden. Gemeinschaftliche Führung setzt eine vertragliche Vereinbarung voraus. Beteiligungen, bei denen MAN Ferrostaal AG einen maßgeblichen Einfluss durch Mitwir-kung an der Finanz- und Geschäftspolitik ausüben kann, sind assoziierte Unternehmen. Maßgeblicher Einfluss wird grundsätz-lich angenommen, wenn ein Stimmrechtsanteil von 20% bis 50% gegeben ist. Finanzbeteiligungen sind alle übrigen Beteiligungen.

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102

b) Tochterunternehmen Einbezogene Gesellschaften In den Konzernabschluss werden neben der MAN Ferrostaal Aktien-gesellschaft alle Tochterunternehmen im Wege der Konsolidierung einbezogen. Tochterunternehmen, die im Laufe des Geschäftsjah-res erworben wurden, sind ab dem Zeitpunkt des Übergangs der Beherrschung über die Finanz- und Geschäftspolitik einbezogen. Gesellschaften, die im Laufe des Geschäftsjahres veräußert wur-den, sind ab dem Datum des Abgangs nicht mehr einbezogen.

Im Geschäftsjahr 2008 wurden keine wesentlichen Erwerbe von Tochterunternehmen getätigt. Die Erstkonsolidierung betraf bestehende Gesellschaften, die nun ihr operatives Geschäft auf-genommen haben.

Bei den ausgeschiedenen Gesellschaften handelt es sich um kon-zerninterne Verschmelzungen. Wesentliche Beteiligungen sind auf den Seiten (5 und 6). zusammengestellt. Eine vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes des MAN Ferrostaal Konzerns ist gesondert erstellt und wird gemäß den gesetzlichen Vorschriften im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

Konsolidierungsmethoden Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Bei der Erstkonsolidierung werden die identifizierten Vermögens-werte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Ein danach verbleibender positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten für das erworbene Unternehmen und dem anteiligen Eigenkapital wird als Geschäftswert gesondert bilanziert. Er wird mindestens einmal jährlich auf seine Werthaltigkeit über-prüft, ggf. wird eine Wertminderung auf den niedrigeren beizule-genden Zeitwert vorgenommen. Im Falle der Veräußerung eines Tochterunternehmens wird der zurechen-bare Geschäftswert bei

der Ermittlung des Veräußerungsergebnisses berücksichtigt. Aufwendungen, Erträge, Forderungen und Verbindlichkeiten zwi-schen den einbezogenen Gesellschaften sowie Zwischengewinne aus konzerninternen Lieferungen von Vorräten und von langfris-tigen Vermögenswerten werden eliminiert. Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge werden latente Steuern abgegrenzt.

c) Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen Zu den nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen zählen assoziierte Unternehmen, auf die die MAN Ferrostaal AG einen maßgeblichen Einfluss ausübt; dies ist grundsätzlich bei einem Stimmrecht von 20% bis 50% gegeben. Ebenso werden Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode bilan-ziert. Die erstmalige Bewertung von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen erfolgt zu Anschaffungskosten. Für die Folgebewertung wird der Anteil der MAN Ferrostaal AG an den nach dem Erwerb erwirtschafteten Gewinnen und Verlusten ergebniswirksam erfasst. Die übrigen Veränderungen im Eigen-kapital des assoziierten Unternehmens und Gemeinschaftsun-ternehmens wie Währungsanpassungen werden erfolgsneutral bilanziert. Zwischengewinne aus Geschäften von Konzernun-ternehmen mit assoziierten Unternehmen und Gemeinschafts-unternehmen werden anteilig im Ergebnis zurückgenommen.

Geschäftswerte, die aus dem Erwerb eines assoziierten Unterneh-mens oder eines Gemeinschaftsunternehmens entstehen, sind in den Beteiligungsbuchwerten der assoziierten Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen enthalten. Im Falle der Veräußerung eines assoziierten Unternehmens oder eines Gemeinschafts- unternehmens wird der zurechenbare Anteil des Geschäftswerts bei der Ermittlung des Veräußerungsergebnisses berücksichtigt.

d) Finanzbeteiligungen Finanzbeteiligungen, für die ein notierter Marktpreis oder ein ver-lässlich bestimmbarer beizulegender Zeitwert vorliegt, werden zu diesem Wert bewertet. In allen anderen Fällen werden Finanzbetei-ligungen zu Anschaffungskosten bewertet. Gibt es Anhaltspunkte für eine Wertminderung einer zu Anschaffungskosten bilanzierten Finanzbeteiligung, wird für sie ein Werthaltigkeitstest durchge-führt und ggf. eine Wertminderung ergebniswirksam erfasst.

e) Währungsumrechnung Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit den rele-vanten Fremdwährungskursen zum Transaktionszeitpunkt umgerechnet. In Folgeperioden werden die monetären Ver-mögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs bewertet, die Umrechnungsdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst.

Anzahl der einbezogenen Gesellschaften

Inland Ausland Gesamt

Einbezogen zum

31. Dezember 2007 29 36 65

Erstmals einbezogen im

Geschäftsjahr 2008 - 3 3

Ausgeschieden im

Geschäftsjahr 2008 –1 –2 –3

Einbezogen zum

31. Dezember 2008 28 37 65

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10306 Finanzanhang

Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet.

Die Abschlüsse von Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen aus Ländern außerhalb des Euroraums werden nach dem Konzept der funktionalen Währung bilanziert. Für die Tochterunternehmen richtet sich die funktionale Währung nach deren primärem Wirtschaftsumfeld und entspricht fast immer der jeweiligen Landeswährung. Für einzelne Tochter-unternehmen ist die funktionale Währung abweichend zur Landeswährung der Euro.

Die Umrechnung der Posten der Bilanz erfolgt zum Kurs am Bilanzstichtag, die der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung zum Jahresdurchschnittskurs. Der Jahresdurchschnittskurs wird grundsätzlich aus Monatsdurchschnittskursen errechnet. In der Darstellung der Entwicklung von Vermögenswerten, Rückstellun-gen und Eigenkapital werden der Stand zu Beginn und am Ende des Geschäftsjahres sowie die Veränderung des Konsolidierungs-kreises zum jeweiligen Stichtagskurs umgerechnet. Die übrigen Posten werden zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Unterschiede aus der Währungsumrechnung der Bilanzposten gegenüber der Umrechnung des Vorjahres werden erfolgsneutral behandelt. Im Fall des Verkaufs eines Tochterunternehmens wer-den solche Umrechnungsdifferenzen ergebniswirksam erfasst.

Die Wechselkurse der wichtigsten Währungen betragen in €

Stichtagskurs Durchschnittskurs

31.12.2008 31.12.2007 2008 2007

US Dollar 1,3917 1,4721 1,4759 1,3733

Pfund Sterling 0,9525 0,7334 0,7934 0,6847

Japanischer Yen 126,1400 164,9300 153,1504 161,7742

Schweizer Franken 1,4850 1,6547 1,5857 1,6439

Südafrikanischer Rand 13,0667 10,0298 11,9600 9,6496

Polnischer Zloty 4,1535 3,5935 3,5044 3,7848

Singapur Dollar 2,0040 2,1163 2,0770 2,0651

3 bIlAnzIerunGSGrundSäTze

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt mit Ausnahme bestimmter Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, auf Basis der Anschaffungs- und Herstellungs-kosten. Der Konzernabschluss basiert auf den nach MAN-konzer-neinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstell-ten Abschlüssen der MAN Ferrostaal AG und der einbezogenen Tochterunternehmen.

a) Umsatzrealisierung Umsatzerlöse werden zu dem Zeitpunkt realisiert, zu dem die Er-zeugnisse oder Waren geliefert bzw. die Leistungen erbracht worden sind und der Gefahrenübergang an den Kunden stattgefunden hat. Die Höhe der Umsatzerlöse muss verlässlich bestimmbar sein und von der Einbringlichkeit der Forderung kann ausgegangen werden. Skonti, Kundenboni und Rabatte vermindern die Umsatzerlöse.

Bei kundenspezifischen Fertigungsaufträgen werden Umsät-ze nach dem Leistungsfortschritt (»percentage of completion method«) erfasst, siehe hierzu im Einzelnen die Erläuterungen zu kundenspezifischen Fertigungsaufträgen.

Zinserträge werden grundsätzlich projektbezogen in den Um-satzerlösen ausgewiesen.

Dividendenerträge aus Kapitalanlagen werden erfasst, wenn der Anspruch auf Zahlung rechtlich entstanden ist.

Umfasst der Verkauf von Produkten einen bestimmbaren Teilbe-trag für künftige Dienstleistungen (Mehrkomponentenverträge), werden die darauf entfallenden Umsatzerlöse abgegrenzt und entsprechend der erbrachten Leistung über die Vertragslaufzeit erfolgswirksam realisiert.

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b) Betriebliche Aufwendungen und Erträge Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung, Aufwendungen für Werbung und Absatzförderung sowie sonstige absatzbezogene Aufwendungen zum Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand erfasst. Die Umsatzkosten umfassen die Herstellungskosten der verkauften Erzeugnisse sowie die Anschaffungskosten der verkauften Handelswaren. Zu den Herstellungskosten gehören neben den direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten auch fertigungsbedingte Gemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf die Pro-duktionsanlagen sowie die Abwertung von Vorräten. Rückstel-lungen für Gewährleistung werden zum Zeitpunkt des Verkaufs der Produkte bzw. bei Abnahme der Anlage durch den Kunden gebildet. Zinsen und sonstige Fremdkapitalkosten werden als Aufwand der Periode behandelt.

c) Immaterielle Vermögenswerte Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte, die im Zuge eines Unternehmenskaufs übernommen wurden, werden mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeit-punkt bewertet.

Haben die immateriellen Vermögenswerte eine bestimmbare Nutzungsdauer, werden sie über den Zeitraum ihrer Nutzung linear abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer beträgt für Software überwiegend drei Jahre. Bei Lizenzen und ähnlichen Rechten erfolgt die Abschreibung entsprechend den vertragli-chen Nutzungsdauern.

d) Sachanlagen Sachanlagen werden zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, vermindert um Abschreibungen und ggf. auch Wertminderungen. Die Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen umfassen die direkt zurechenbaren Pro-duktionskosten und anteilige Produktionsgemeinkosten. Sofern Sachanlagen aus wesentlichen identifizierbaren Komponenten mit jeweils unterschiedlichen Nutzungsdauern bestehen, wer-den diese Komponenten separat abgeschrieben.

Aufwendungen für Generalüberholungen und Reparaturen werden ergebniswirksam erfasst, soweit sie nicht aktivierungs-pflichtig sind. Zinsen auf Fremdkapital werden als laufender Aufwand erfasst.

Sachanlagen werden linear über die voraussichtliche Nutzungs-dauer abgeschrieben.

e) Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien umfassen Im-mobilien, die zur Erzielung von Mieteinnahmen und/oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten werden. Sie werden analog zu Sachanlagen zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten bilanziert und linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer – sofern es sich nicht um Grundstücke handelt – abgeschrieben. Die Nutzungsdauern der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien liegen im Wesentlichen zwischen 5 und 25 Jahren. Der beizulegende Zeitwert dieser Immobilien wird im Anhang angegeben, siehe Anmerkung (17). Er wird durch interne Gutach-ten (auf Basis anerkannter Bewertungsmethoden) ermittelt.

f) Leasing Bei Leasing-Transaktionen über Sachanlagen (Investitions-leasing) treten Unternehmen der MAN Ferrostaal Gruppe als Leasingnehmer auf. Trägt der Leasingnehmer alle wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasinggegenstandes, wird der Leasingvertrag als »finance lease« behandelt. In diesen Fällen werden beim Leasingnehmer das Leasingobjekt und korrespondierend eine Finanzverbindlichkeit bilanziert. Die Bewertung erfolgt zum Barwert der Mindestleasingzahlungen oder in Höhe des beizulegenden Zeitwerts des Leasingobjekts, sofern dieser Wert niedriger ist. Alle übrigen Leasingverträge, bei denen die Unternehmen der MAN Ferrostaal Gruppe als Lea-singnehmer auftreten, werden als »operating lease« behandelt, die Leasingraten werden als Aufwand erfasst.

g) Wertminderungen Wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die Buchwerte von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen oder als Finanzin-vestitionen gehaltenen Immobilien wertgemindert sein könnten, wird ein Wertminderungstest durchgeführt. In diesem Fall wird der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswerts ermittelt, um den Umfang einer ggf. vorzunehmenden Wertberichtigung zu bestimmen. Der erzielbare Betrag entspricht dem beizulegen-den Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten oder dem Nut-zungswert, der höhere Wert ist maßgeblich. Der Nutzungswert

Den Abschreibungen liegen konzerneinheitlich festgelegte

Nutzungsdauern zugrunde

Jahre

Gebäude 20 bis 50

Grundstückseinrichtungen 8 bis 20

Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 15

Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10

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10506 Finanzanhang

entspricht dem Barwert des erwarteten Cashflows. Sofern kein Nutzungswert für einen einzelnen Vermögenswert ermittelt wer-den kann, wird der erzielbare Betrag für die kleinste identifizier-bare Gruppe von Vermögenswerten (zahlungsmittelgenerierende Einheit) bestimmt, der der betreffende Vermögenswert zugeord-net werden kann. Ist der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts niedriger als der Buchwert, erfolgt eine sofortige ergebniswirksa-me Wertberichtigung des Vermögenswerts, die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst wird. Ergibt sich für einen Vermögenswert oder eine zahlungsmittelgenerierende Einheit nach einer vorgenommenen Wertminderung zu einem späteren Zeitpunkt ein höherer erzielbarer Betrag, erfolgt eine Wertaufho-lung maximal bis auf den fortgeführten Buchwert, der sich ohne die Wertminderung ergeben hätte. Die Wertaufholung erfolgt er-gebniswirksam und wird in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Dies gilt jedoch nicht für den Geschäfts- oder Firmenwert.

h) Vorräte Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder zum niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Die Herstel-lungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Produktionskos-ten und anteilige fixe und variable Produktionsgemeinkosten. Die zugerechneten Gemeinkosten sind überwiegend auf Basis der Normalbeschäftigung ermittelt. Vertriebskosten, Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Rohstoffe und Handelswaren werden zu durchschnittli-chen Anschaffungskosten bewertet.

i) Kundenspezifische Fertigungsaufträge Kundenspezifische Fertigungsaufträge werden nach ihrem Leis-tungsfortschritt (»percentage of completion method«, p.o.c.) bi-lanziert. Nach dieser Methode werden anteilige Umsatzerlöse und Umsatzkosten entsprechend dem am Bilanzstichtag erreichten Leistungsfortschritt ausgewiesen. Grundlage sind die mit dem Kun-den vereinbarten Auftragserlöse und die erwarteten Auftragskos-ten. Der Grad der Fertigstellung errechnet sich in der Regel aus dem Anteil der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten an den insgesamt erwarteten Auftragskosten (»cost to cost method«). In einigen Einzelfällen, insbesondere wenn es sich um komplexe Aufträge handelt, wird der Leistungsfortschritt anhand vertraglich vereinbarter Meilensteine (»milestone method«) festgelegt. So-fern das Ergebnis eines langfristigen Fertigungsauftrags insbeson-dere bei neuartigen Aufträgen nicht ausreichend ermittelt werden kann, wird der Erlös nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten (»verkürzte p.o.c. Methode«) erfasst. In der Bilanz werden die nach p.o.c. verumsatzten Auftragsteile nach Abzug erhaltener Anzahlun-gen in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfasst.

Der MAN Ferrostaal Konzern wendet die p.o.c.-Methode für Aufträ-ge mit einem Auftragsvolumen von mehr als 20 Mio € an. Für Auf-träge im Marinebereich wird die p.o.c.-Methode nicht angewendet.

Erwartete Verluste aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen werden sofort in voller Höhe als Aufwand bilanziert. Sofern das Ergebnis eines kundenspezifischen Fertigungsauftrags noch nicht ausreichend sicher ist, wird der Erlös nur in Höhe der ange-fallenen Auftragskosten erfasst.

j) Originäre Finanzinstrumente Zu den originären Finanzinstrumenten gehören insbesondere Forderungen an Kunden, Ausleihungen, Finanzbeteiligungen, Wertpapiere und flüssige Mittel sowie Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Bei erstmaliger Erfassung werden die originären Finanzinstrumente mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Bei der Erstbewertung entspricht der beizulegende Zeitwert grundsätzlich dem Transaktionspreis, d.h. der hingegebenen oder der empfangenen Gegenleistung.

Nach dem erstmaligen Ansatz werden die originären Finanz-instrumente je nach der Kategorie, zu der sie gehören, entweder mit ihrem beizulegenden Zeitwert oder mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Kredite und Forderungen, die nicht zu Handelszwecken gehal-ten werden, werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaf-fungskosten, abzüglich der Wertminderungen bilanziert. Diese Kredite und Forderungen umfassen in der MAN Ferrostaal Gruppe vor allem Forderungen an Kunden, übrige Forderungen und Ausleihungen. Wertminderungen werden vorgenommen, wenn objektive Hinweise für eine solche vorliegen. Unverzinsli-che und niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als sechs Monaten werden abgezinst.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. In diese Kategorie fallen in der MAN Ferrostaal Gruppe vor allem Wertpapiere und Finanzbe-teiligungen. Der Unterschied zwischen den Anschaffungskosten und dem beizulegenden Zeitwert wird ergebnisneutral behandelt und unter Berücksichtigung latenter Steuern im Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen und Verlusten erfasst. Liegt der beizulegende Zeitwert dauerhaft oder wesentlich unter dem Buchwert, so wird die Wertminderung ergebniswirksam erfasst. Bei Wertpapieren ist der beizulegende Zeitwert in der Regel ein Börsenkurs. Finanzbeteiligungen, die über keinen notierten Marktpreis verfügen und bei denen der beizulegende Zeitwert

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nicht verlässlich bestimmt werden kann, werden zu Anschaf-fungskosten bewertet. Wenn Anhaltspunkte für eine Wertmin-derung vorliegen, wird ein Werthaltigkeitstest durchgeführt und ggf. eine Wertminderung ergebniswirksam erfasst.

Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Soweit kein Marktwert vorhanden ist, wird der beizulegende Zeitwert mithilfe adäquater Bewertungs-verfahren, wie z.B. Discounted-Cashflow-Methoden ermittelt. In der MAN Ferrostaal Gruppe kommen diese originären Finanzinstru-mente nur in Einzelfällen vor. Finanzielle Verbindlichkeiten werden in der Folgebewertung mit Ausnahme der derivativen Finanzinstru-mente zu den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

k) Derivative Finanzinstrumente In der MAN Ferrostaal Gruppe werden derivative Finanzinstrumen-te eingesetzt, um Risiken aus Fremdwährungs-, Zins- und sonstigen Preisänderungsrisiken, die vor allem aus der laufenden Geschäfts-tätigkeit resultieren können, entgegenzuwirken. Derivative Finanz-instrumente werden bei ihrer erstmaligen Erfassung und an jedem folgenden Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert angesetzt.

Der beizulegende Zeitwert entspricht bei börsennotierten Deri-vaten deren positivem oder negativem Marktwert. Liegen keine quotierten Marktpreise vor, werden die beizulegenden Zeitwerte auf Basis der am Bilanzstichtag bestehenden Konditionen, wie z.B. Zinssätze oder Devisenkurse, und mithilfe anerkannter Mo-delle, wie z.B. Discounted-Cashflow-Modellen oder Optionspreis-modellen, berechnet. Bei einigen Derivaten basiert der beizule-gende Zeitwert auf externen Bewertungen unserer Finanzpartner.

Die Erfassung von Gewinnen und Verlusten aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert hängt von der Klassifizierung des Derivats ab.

Wenn die Voraussetzungen des IAS 39 zur Bilanzierung gemäß den Vorschriften zum Hedge-Accounting erfüllt sind, designiert und dokumentiert MAN die Sicherungsbeziehung ab diesem Zeit-punkt entweder als Fair-Value-Hedge oder als Cashflow-Hedge.

Bei einem Fair-Value-Hedge werden die bilanzierten Vermö-genswerte und Verbindlichkeiten oder bilanzunwirksame feste Verpflichtungen gegen mögliche Schwankungen des beizule-genden Zeitwerts gesichert. Die Veränderungen des beizulegen-den Zeitwerts des derivativen Finanzinstruments und des dazu gehörenden Grundgeschäfts werden bei einem Fair-Value-Hedge ergebniswirksam erfasst. Im Falle eines perfekten Hedge gleichen

sich die ergebniswirksam erfassten Wertschwankungen des deri-vativen Finanzinstruments und des Grundgeschäfts nahezu aus.

Bei einem Cashflow-Hedge werden die bilanzierten Vermögens-werte und Verbindlichkeiten, die bilanzunwirksamen festen Verpflichtungen sowie mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete zukünftige Transaktionen gegen das Risiko schwankender Zah-lungsströme gesichert. Der effektive Teil der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts des derivativen Finanzinstruments wird bei einem Cashflow-Hedge zuerst ergebnisneutral behandelt und nach Abzug latenter Steuern im Eigenkapital aus nicht realisier-ten Gewinnen/Verlusten erfasst. Sobald das abgesicherte Grund-geschäft ergebniswirksam wird, erfolgt bei Verkaufstransaktionen die Umgliederung des anteiligen Eigenkapitals in die Umsatzer-löse. Sofern die Absicherung später in dem Ansatz eines nicht finanziellen Vermögenswertes resultiert (Einkaufstransaktion), verändern die bislang im Eigenkapital erfassten Bewertungseffekte des Derivats den Wertansatz des abgesicherten nicht finanziellen Vermögenswertes. Der in-effektive Teil der Veränderung des beizu-legenden Zeitwerts wird sofort ergebniswirksam berücksichtigt.

Falls der Eintritt des ursprünglich abgesicherten Grundgeschäfts nicht mehr erwartet wird, werden die bis dahin innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesenen kumulierten, nicht realisierten Ge-winne und Verluste ebenfalls ergebniswirksam erfasst.

Derivative Finanzinstrumente, bei denen die Anforderungen an einen Sicherungszusammenhang nicht oder nicht mehr erfüllt sind, werden als zu Handelszwecken eingestuft. Für diese werden die Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts sofort ergebniswirksam erfasst.

Zur Sicherungsstrategie in der MAN Ferrostaal Gruppe und zu den Volumina am Bilanzstichtag siehe Anmerkung (33).

l) Latente Steuern Aktive und passive latente Steuern werden für temporäre Differen-zen zwischen den steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen, für ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge und für steuerli-che Verlustvorträge abgegrenzt. Die Bewertung der latenten Steu-ern erfolgt zu dem am Bilanzstichtag für Veranlagungszeiträume ab 2008 gültigen Steuersatz, im Inland in Höhe von 31,58%. Aktive latente Steuern werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem zu versteuerndes Einkommen für die Nutzung der abzugsfähigen temporären Differenzen zur Verfügung stehen wird. Veränderung-en der latenten Steuern in der Bilanz führen grundsätzlich zu latentem Steueraufwand bzw. -ertrag. Soweit die Veränderung

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10706 Finanzanhang

latenter Steuern aus Sachverhalten resultiert, die direkt im Eigen-kapital erfasst wurden, wird auch die Veränderung der latenten Steuern direkt im Eigenkapital berücksichtigt.

m) Pensionen Pensionsverpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden nach dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwert-verfahren (»projected unit credit method«) ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen (»defined benefit obliga-tion«) auf der Grundlage der zum Bilanzstichtag anteilig erwor-benen Leistungsansprüche bewertet und auf ihren Barwert abge-zinst. Bei der Bewertung werden Annahmen über die zukünftige Entwicklung bestimmter Parameter, die sich auf die künftige Leistungshöhe auswirken, berücksichtigt. Die Pensionsrückstel-lungen sind um den beizulegenden Zeitwert des zur Deckung der Versorgungsverpflichtungen bestehenden Planvermögens vermin-dert. Zu Einzelheiten der Bewertung siehe Anmerkung (25).

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

Der Dienstzeitaufwand, der die im Geschäftsjahr gemäß Leis-tungsplan hinzuerworbenen Ansprüche der aktiven Arbeitneh-mer repräsentiert, wird innerhalb der Funktionskosten ausge-wiesen. Der im Netto-Pensionsaufwand enthaltene Zinsaufwand und der erwartete Kapitalertrag des Planvermögens werden im Zinsergebnis berücksichtigt.

Zahlungen für beitragsorientierte Pläne werden ergebniswirk-sam innerhalb der Funktionskosten erfasst.

n) Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen werden für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen gebildet, die aus Ereignissen der Vergangenheit resultieren, die wahrscheinlich zu einer künftigen wirtschaftlichen Belastung führen werden und deren Höhe ver-lässlich geschätzt werden kann. Die Bewertung erfolgt in Höhe des Betrags, der zur Erfüllung der Verpflichtungen bei bestmöglicher Schätzung notwendig ist. Sofern der Zinseffekt wesentlich ist, wird die Rückstellung mit einem am Bilanzstichtag gültigen Marktzins abgezinst. Eine mit der Rückstellung zusammenhängende erwar-tete Erstattung Dritter wird als separater Vermögenswert aktiviert, wenn ihre Realisation so gut wie sicher ist.

Die Bilanzierung der Rückstellungen wird regelmäßig überprüft und bei neuen Erkenntnissen oder geänderten Umständen

angepasst. Resultiert aus einer geänderten Einschätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die Rückstellung anteilig aufgelöst und der Ertrag in den Funktionsbereichen erfasst, die ursprünglich bei der Bildung der Rückstellung mit dem Aufwand belastet waren.

Rückstellungen für Gewährleistungen werden zum Zeitpunkt des Verkaufs der betreffenden Erzeugnisse oder der Erbringung der entsprechenden Dienstleistung gebildet. Die Bewertung basiert vorrangig auf historischen Erfahrungswerten. Für bekannte Schäden werden darüber hinaus Einzelrückstellungen gebildet. Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden gebildet, soweit ein detaillierter, formaler Restrukturierungsplan erstellt und dieser den betroffenen Parteien mitgeteilt worden ist. Rückstellungen für ausstehende Kosten und für übrige geschäfts-bezogene Verpflichtungen sind auf der Basis der noch zu erbrin-genden Leistungen bewertet, in der Regel in Höhe voraussichtlich noch anfallender Herstellungskosten. Rückstellungen für drohen-de Verluste aus belastenden Verträgen werden gebildet, wenn der aus dem Vertrag resultierende erwartete wirtschaftliche Nutzen geringer ist als die zur Vertragserfüllung unvermeidbaren Kosten.

o) Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche Ein langfristiger Vermögenswert ist als »zur Veräußerung be-stimmt« klassifiziert, wenn er hauptsächlich durch Veräußerung und nicht durch betriebliche Nutzung realisiert werden soll. Er ist zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeit-wert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt und in der Bilanz gesondert ausgewiesen. Ein Unternehmensteil ist als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert, wenn er ein wesentliches Geschäfts-feld der MAN Ferrostaal Gruppe darstellt und zur Veräußerung vorgesehen ist oder veräußert wurde. Die Vermögenswerte und Schulden von einem aufgegebenen Geschäftsbereich werden bis zum Abschluss des Verkaufs als „zur Veräußerung vorgesehen“ ausgewiesen und mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. In der Gewinn- und Verlustrechnung, in der Bilanz sowie in der Kapitalflussrechnung sind die aufgegebenen Geschäftsbereiche jeweils gesondert dargestellt und im Anhang erläutert. Zu Einzelheiten siehe Anmerkung (7).

p) Abschlussdarstellung Die Darstellung in der Bilanz unterscheidet zwischen kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Schulden. Vermögenswer-te und Schulden werden als kurzfristig klassifiziert, wenn sie innerhalb eines Jahres oder innerhalb eines längeren Geschäfts-

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zyklusses fällig werden. Aktive und passive latente Steuern sowie Vermögenswerte und Rückstellungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen werden als langfristige Posten dargestellt. Die Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung wird nach dem Umsatz-kostenverfahren aufgestellt

q) Vorjahresinformationen Einzelne Vorjahresdaten sind aus Gründen der besseren Ver-gleichbarkeit an die aktuelle Darstellung angepasst worden.

r) Schätzungen und Ermessensspielräume Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert bei einigen Sachverhalten einen gewissen Grad von Einschätzungen und Ermessensentscheidungen. Die vorgenommenen Schätzun-gen wurden auf der Basis von Erfahrungswerten und weiteren relevanten Faktoren unter Berücksichtigung der Prämisse der Unternehmensfortführung vorgenommen. Alle Schätzungen und Annahmen werden nach bestem Wissen und Gewissen ge-troffen, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln. Bestehende Unsicherheiten werden bei der Wert- ermittlung angemessen berücksichtigt, dennoch können zukünftige Ereignisse von den Schätzungen abweichen. Die Einschätzungen und Annahmen werden laufend überprüft.

Bei folgenden Sachverhalten sind die zum Bilanzstichtag getroffe-nen Annahmen von besonderer Bedeutung: Die mindestens einmal jährlich durchgeführte Überprüfung der Firmenwerte auf Wertmin-derungen erfordert unter anderem die Prognose von künftigen Cashflows sowie deren Diskontierung. Dabei liegen den Cashflows Prognosen zugrunde, die auf vom Management genehmigten Finanzplänen aufbauen. Weitere wesentliche Prämissen bilden die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten sowie die Steuersätze.

In der MAN Ferrostaal Gruppe wird ein Teil der Fertigungsaufträge nach der Percentage-of-Completion- Methode bilanziert. Die Erfas-sung der Umsatzerlöse erfolgt hierbei in Abhängigkeit vom Leis-tungsfortschritt. Bei dieser Methode kommt es besonders auf die sorgfältige Einschätzung des Fertigstellungsgrads an. Je nachdem, welche Methodik verwendet wird, um den Leistungsfortschritt zu bestimmen, zählen die Gesamtauftragskosten, die noch bis zur Fertigstellung anfallenden Kosten, die Auftragsrisiken und andere Einschätzungen zu den maßgeblichen Schätzgrößen.

Die Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen erfolgt auf Basis von versicherungsmathematischen Verfahren. Diese Bewertungen beruhen vor allem auf Annahmen über die

Abzinsungsfaktoren, die erwartete Rendite des Planvermögens, Gehalts- und Rententrends sowie die Lebenserwartungen. Diese versicherungsmathematischen Annahmen können auf Grund von veränderten Markt- und Wirtschaftsbedingungen erheblich von den tatsächlichen Entwicklungen abweichen und deshalb zu einer wesentlichen Veränderung der Pensions- und ähnlichen Verpflichtungen führen.

Da der MAN Ferrostaal Konzern in zahlreichen Ländern opera-tiv tätig ist, unterliegt er in einer Vielzahl von Steuerhoheiten den unterschiedlichsten Steuergesetzen. Dabei sind für jedes Besteuerungssubjekt die erwarteten tatsächlichen Ertragsteuern sowie die aktiven und passiven latenten Steuern zu ermitteln. Dieses erfordert unter anderem Annahmen über die Auslegung komplexer Steuervorschriften sowie die Möglichkeit, im Rahmen der jeweiligen Steuerart und Steuerjurisdiktion ausreichendes zu versteuerndes Einkommen zu erzielen. Weichen diese Annahmen vom tatsächlichen Ausgang solcher steuerlichen Unwägbarkeiten ab, können sich Auswirkungen auf den Steueraufwand sowie die latenten Steuern ergeben.

Die Bewertung von sonstigen Rückstellungen und vergleichba-ren Verpflichtungen ist in Abhängigkeit vom jeweils zugrunde liegenden Geschäftsvorfall teilweise komplex und in erhebli-chem Maß mit Einschätzungen verbunden. Die vom Manage-ment getroffenen Annahmen bezüglich des Eintritts sowie der möglichen Höhe der Inanspruchnahme basieren unter anderem auf Erfahrungswerten, verfügbaren technischen Daten, Einschät-zungen von Kostenentwicklungen und potenziellen Gewährleis-tungsfällen sowie möglicher Verwertungserlöse.

4 KAPITAlFluSSrechnunG

In der Kapitalflussrechnung sind die Zahlungsströme in die Berei-che Cashflow aus Geschäftstätigkeit, Cashflow aus Investitionstä-tigkeit und Cashflow aus Finanzierungstätigkeit aufgeteilt. Auswir-kungen aus Veränderungen des Konsolidierungskreises und der Wechselkurse sind in den jeweiligen Positionen eliminiert. Die auf Änderungen der Wechselkurse beruhende Veränderung der flüssi-gen Mittel ist gesondert ausgewiesen. Die Ermittlung des Cashflows aus der Geschäftstätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode.

Im Cashflow aus der Geschäftstätigkeit sind die nicht zahlungs-wirksamen operativen Aufwendungen und Erträge sowie das Ergebnis aus Anlagenabgängen eliminiert.

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10906 Finanzanhang

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit enthält die zahlungs-wirksamen Investitionen in Sachanlagen, in immaterielle Vermö-genswerte und in Beteiligungen. Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten, Beteiligun-gen und aufgegebenen Geschäftsbereichen werden gegengerech-net. Die Ausgaben für den Erwerb von Tochterunternehmen sind um die übernommenen flüssigen Mittel vermindert.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit setzt sich zusam-men aus den folgenden zahlungswirksamen Transaktionen: den Dividendenzahlungen, den Einnahmen und Ausgaben bei Wert-papieren, den Aufnahmen und Tilgungen von Finanzverbindlich-keiten und den Dotierungen der Pensionsfonds.

Die in der Kapitalflussrechnung betrachteten flüssigen Mittel entsprechen der Bilanzposition flüssige Mittel. Die flüssigen Mittel enthalten die Guthaben bei Kreditinstituten und die For-derungen aus dem MAN-konzerninternen Finanzverkehr.

5 änderunGen Von rechnunGSleGunGS- VorSchrIFTen

Erstmalig angewandte Vorschriften Der IASB hat im Oktober 2008 Änderungen an IAS 39 »Finanz-instrumente: Ansatz und Bewertung« und IFRS 7 »Finanzin-strumente: Angaben« beschlossen, die Unternehmen nunmehr erlauben, bestimmte Finanzinstrumente umzuklassifizieren. Die Änderung tritt rückwirkend zum 1. Juli 2008 in Kraft. Die Änderung hat keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzern-abschluss der MAN Ferrostaal Gruppe.

Im November 2006 hat das IFRIC die Interpretation IFRIC 11 »Konzerninterne Geschäfte und Geschäfte mit eigenen Anteilen nach IFRS 2« veröffentlicht. Die Interpretation befasst sich mit der Fragestellung, wie konzernweite aktienbasierte Vergütungen zu bilanzieren sind, welche Auswirkungen Mitarbeiterwechsel innerhalb eines Konzerns auf IFRS 2 haben und wie aktienba-sierte Vergütungen zu behandeln sind, bei denen das Unter-nehmen eigene Aktien ausgibt oder Aktien von einem Dritten erwerben muss. Die Änderung hat keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss der MAN Ferrostaal Gruppe.

Neu herausgegebene und von der EU übernommene Vorschriften, die nicht vorzeitig angewandt werden Die nachfolgenden Rechnungslegungsverlautbarungen sind vom IASB veröffentlicht worden und frühestens für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01. Januar 2009 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Der Konzern bewertet noch die möglichen Auswir-kungen dieser Verlautbarungen auf den Konzernabschluss.

Im Januar 2008 wurde ebenfalls eine Änderung von IFRS 2 »Anteils-basierte Vergütung, Ausübungsbedingungen und Annullierungen« veröffentlicht. Durch die Änderung wird klargestellt, dass Aus-übungsbedingungen nur Dienstzeitbedingungen und Leistungsbe-dingungen sind. Zudem wird präzisiert, dass die Bilanzierungsregeln zur vorzeitigen Planbeendigung unabhängig davon gelten, ob der Plan vom Unternehmen selbst oder einer anderen Partei beendet wird. Der geänderte Standard ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 01. Januar 2009 beginnen. Die Europäische Union hat die Anpassung des IFRS 2 noch nicht angenommen.

Im September 2007 veröffentlichte das IASB IAS 1 »Darstellung des Jahresabschlusses«. Ziel der Überarbeitung ist, den Anwendern die Analyse sowie den Vergleich der Jahresabschlüsse zu erleichtern. IAS 1 regelt die Grundlagen für die Darstellung und Struktur des Abschlusses. Es enthält zudem Mindestanforderungen an den In-halt eines Abschlusses. Der geänderte Standard ist für Geschäftsjah-re anzuwenden, die am oder nach dem 01. Januar 2009 beginnen.

Im März 2007 hat das IASB IAS 23 »Fremdkapitalkosten« veröf-fentlicht. Mit der Überarbeitung hat der IASB das Wahlrecht für die Behandlung von Fremdkapitalkosten, die unmittelbar im Zusammenhang mit dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes anfallen, abgeschafft. Diese Fremdkapitalkosten sind zukünftig als Bestandteil der Anschaffungs- und Herstellungskosten der Vermögenswerte zu aktivieren. Der geänderte Standard ist für Geschäftsjahre anzu-wenden, die die am oder nach dem 01. Januar 2009 beginnen.

Im November 2006 hat das IASB den Standard IFRS 8 »Ge-schäftssegmente« herausgegeben, der den bisherigen IAS 14 »Segmentberichterstattung« ersetzt. Nach IFRS 8 hat die Berichterstattung über die wirtschaftliche Lage der Segmente nach dem sogenannten Management-Approach zu erfolgen. Danach liegen der Abgrenzung der Segmente und den Angaben für die Segmente die Informationen zugrunde, die das Manage-ment intern für die Bewertung der Segmentperformance und die Ressourcenallokation verwendet. IFRS 8 ist auf Geschäftsjah-re anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen.

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6 KäuFe und VerKäuFe Von beTeIlIGunGen, cAll- und PuT-rechTe

a) Käufe Im Geschäftsjahr 2008 wurden keine wesentlichen Erwerbe von Tochterunternehmen getätigt. Die Erstkonsolidierung betraf insbesondere Neugründungen bzw. bestehende Gesellschaften, die nun ihr operatives Geschäft aufgenommen haben.

Käufe 2007 Im Geschäftsjahr 2007 wurde als wesentliche Beteiligung der in Lissabon ansässige Anlagenbauer Koch de Portugal übernom-men. Das Unternehmen ist auf die Projektierung und Abwick-lung von industriellen Großprojekten spezialisiert und befasst sich insbesondere mit dem Bau von Kraftwerken.

Des Weiteren wurden 30% der Anteile an der Eurotecnica Me-lamine S.A. mit Sitz in Luxemburg erworben. Die Gesellschaft wird mit der „At-Equity-Methode“ in den Konzernabschluss einbezogen.

b) Verkäufe Bei den ausgeschiedenen Gesellschaften handelt es sich um konzerninterne Verschmelzungen.

Verkäufe 2007 Das von MAN Ferrostaal geführte Stahlgeschäft wurde mehr-heitlich an die CCC Steel GmbH & Co. KG, Hamburg, veräußert. Der Verkaufserlös betrug 117 Mio €. Die Höhe der abgegebenen Zahlungsmittel betrug 8 Mio €. Durch diese Transaktion wurde die Wettbewerbsposition des Stahlhandelsgeschäfts nachhaltig gestärkt. Die neue Gesellschaft hat ab 1. Januar 2008 unter dem Namen „Coutinho & Ferrostaal GmbH & Co. KG“ ihre Geschäfts-tätigkeit aufgenommen. MAN Ferrostaal ist nach dem Verkauf an der neuen Gesellschaft mit 33,33% beteiligt. Die Mitgesell-schafter der neuen Gesellschaft haben eine Call-Option für die restlichen von MAN Ferrostaal gehaltenen Anteile. Zudem hat MAN Ferrostaal für die restlichen Anteile eine Put-Option. So-wohl die Call- als auch die Put- Option können frühestens zum 1. Januar 2012 ausgeübt werden.

7 AuFGeGebene GeSchäFTSbereIche

Im Rahmen der Portfoliooptimierung hat die MAN Ferrostaal Gruppe im Geschäftsjahr 2007 einen Geschäftsbereich veräu-ßert, der die Voraussetzungen von IFRS 5 für den Ausweis als aufgegebener Geschäftsbereich erfüllt. Für diesen Geschäfts-bereich sind das laufende Ergebnis, das Ergebnis aus der Veräu-ßerung, die Vermögenswerte, die Schulden, sowie die Cashflows separat im Abschluss ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2007 betreffen die aufgegebenen Geschäfts-bereiche die Stahlhandelsaktivitäten der MAN Ferrostaal. Mit Wirkung zum 28. Dezember 2007 hat MAN Ferrostaal die seit dem Geschäftsjahr 2006 als aufgegebene Geschäftsbereiche aus-gewiesenen Stahlhandelsaktivitäten an die CCC Steel GmbH & Co. KG, Hamburg veräußert. Die weltweiten Stahlhandelsaktivitäten werden seit 2008 unter der Firmierung Coutinho & Ferrostaal GmbH & Co. KG gemeinschaftlich geführt. MAN Ferrostaal ist nach dem Verkauf an der neuen Gesellschaft mit 33,33% beteiligt.

Im Geschäftsjahr 2008 betrifft der aufgegebene Geschäftsbe-reich den geplanten Verkauf der Anteile an der Intermesa Trading S. A. mit Sitz in Rio de Janeiro, Brasilien.

Die Erlöse und Aufwendungen der aufgegebenen Geschäfts-bereiche Stahlhandelsaktivitäten (Januar bis Dezember 2007 und 2008) betrugen:

Im Ergebnis der zur Veräußerung aufgegebenen Geschäftsbe-reiche von 7 Mio € im Vorjahr ist im Saldo ein Steueraufwand in Höhe von 4 Mio € enthalten. Zum 31. Dezember 2008 wurden 1 Mio € kurzfristige Vermögenswerte als zur Veräußerung be-stimmte Vermögenswerte ausgewiesen.

Mio € 2008 2007

Umsatzerlöse - 1 068

Aufwendungen, sonstige Erträge –8 –1 046

Operatives Ergebnis –8 22

Zinsergebnis - –10

Steuern - –4

Laufendes Ergebnis der aufgegebenen

Geschäftsbereiche nach Steuern –8 8

Ergebnis der Veräußerung - 7

Ergebnis aufgegebener

Geschäftsbereiche –8 15

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11106 Finanzanhang

9 SonSTIGe beTrIeblIche erTräGe

Die Erträge aus Kursdifferenzen und Finanzinstrumenten resultieren im Wesentlichen aus der Bewertung von Fremd-währungspositionen sowie der Sicherung von Währungs- und Zinsrisiken. Diesen stehen Aufwendungen aus Kursdifferenzen und Finanzinstrumenten gegenüber, die in den sonstigen be-trieblichen Aufwendungen ausgewiesen sind.

10 SonSTIGe beTrIeblIche AuFwendunGen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen die nicht den Funktionskosten, insbesondere den Umsatzkosten, zuge-ordneten Aufwendungen. Die übrigen Aufwendungen enthalten Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten sowie eine Vielzahl von Einzelpositionen Die Aufwendungen aus Kursdifferenzen und Finanzinstrumenten korrespondieren mit den sonstigen betrieblichen Erträgen, siehe Anmerkung (9).

11 beTeIlIGunGSerGebnIS

erläuTerungen zur geWinn- und VerlusTrechnung

8 umSATz

Mio € 2008 2007

Erträge aus Kursdifferenzen

und Finanzinstrumenten 111 113

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 45 52

Erträge aus der Auflösung

einzelwertberichtigter Forderungen 6 17

Erträge aus sonstigen Lieferungen

und Leistungen 2 2

Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen

und Immateriellen Vermögenswerten 2 1

Übrige Erträge 40 51

206 236

Umsatz nach Geschäftsbereichen

Mio € 2008 2007

Projects 921 694

Services 719 751

1 640 1 445

Umsatz nach Regionen

Mio € 2008 2007

EU 431 386

davon Deutschland 285 270

MENA 177 199

GUS 40 70

Lateinamerika 736 554

Rest der Welt 256 236

1 640 1 445

Mio € 2008 2007

Aufwendungen aus Kursdifferenzen

und Finanzinstrumenten 101 118

Wertberichtigungen auf Forderungen 33 21

Zuführung zu Rückstellungen 17 -

Übrige Aufwendungen 20 33

171 172

Mio € 2008 2007

Ergebnis der nach der Equity-Methode

bilanzierten Beteiligungen 71 61

Erträge aus Beteiligungen 8 2

Außerplanmäßige Abschreibungen –7 –6

Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen - 4

72 61

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112

12 zInSerGebnIS

Das Zinsergebnis liegt nahezu auf dem Niveau des Vorjahres, wobei Zinserträge von 26 Mio € (Vorjahr: 24 Mio €) aus der vorübergehenden Anlage von Kundenzahlungen langfristiger Aufträge in die Umsatzerlöse umgegliedert wurden.

13 STeuern

Der ausgewiesene Steueraufwand teilt sich wie folgt auf:

Der für das abgelaufene Geschäftsjahr 2008 erwartete Steuer-aufwand ergibt sich aus der Anwendung des für den Veranla-gungszeitraum 2008 gültigen Inlandsteuersatzes von 31,58% (Vorjahr: 39,9%) auf das Ergebnis vor Steuern. Dieser Steuersatz berücksichtigt:

• die Gewerbeertragsteuer mit dem für den MAN-Organkreis ermittelten Durchschnittssatz in Höhe von 15,75% sowie

• die Körperschaftsteuer mit dem aktuell gültigen Steuersatz von 15,83% (incl. Solidaritätszuschlag).

Aus Steuersatzänderungen im Ausland ergaben sich im Ge-schäftsjahr 2008 (wie im Vorjahr) keine wesentlichen Auswir-kungen auf den Gesamtsteueraufwand.

Die wesentlichen inländischen Gesellschaften der MAN Ferrostaal Gruppe sind aufgrund bestehender Ergebnisabfüh-rungsverträge in die körperschaft- und gewerbesteuerlichen Organkreise der MAN Aktiengesellschaft bzw. der DSD Asset Management GmbH eingegliedert. Die Steuerverpflichtungen der Organkreis-Gesellschaften gehen damit auf die beiden Org-anträger MAN AG bzw. DSD Asset Management GmbH über.

Im Geschäftsjahr 2008 wurde der Umlagevertrag mit der MAN AG nicht mehr durchgeführt. Ansonsten hätte sich ein um 5 Mio € höherer Steueraufwand ergeben.

Bei den inländischen Gesellschaften sind zum 31. Dezember 2008 auf körperschaft- und gewerbesteuerliche Verlustvorträge keine aktiven latenten Steuern mehr angesetzt. Grund hierfür ist der Untergang aller inländischen Verlustvorträge gem. §8c KStG im Zeitpunkt des (Mehrheits-)Gesellschafterwechsels bei der Obergesellschaft MAN Ferrostaal AG.

Aufgrund dieser Rechtslage wurden bei den Inlandsgesellschaf-ten im Geschäftsjahr 2008 noch aktivierte latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 9 Mio € ergebnismin-dernd ausgebucht. Bei den Auslandsgesellschaften sind hin-gegen auch zum 31. Dezember 2008 noch latente Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 2 Mio € (Vorjahr: 3 Mio €) ange-setzt worden, da in den meisten Staaten keine dem §8c KStG-D vergleichbaren steuerlichen Regelungen existieren.

Darüber hinaus wurden zum 31. Dezember 2008 bei den auslän-dischen Gesellschaften für bestehende steuerliche Verlustvorträ-ge in Höhe von 43 Mio € (Vorjahr: 66 Mio €) aufgrund geringer Realisationsmöglichkeiten keine aktiven latenten Steuern ange-setzt. Für Verlustvorträge in Höhe von 1 Mio € (Vorjahr: 2 Mio €) wurden keine latenten Steuern angesetzt, weil die lokalen Steuer-gesetze eine zeitlich befristete Verlustverrechnung vorsehen und bis zum Verfall der Vorträge (2009–2012) nicht mit entsprechen-dem Verrechnungspotenzial gerechnet wird.

Mio € 2008 2007

Zinsen und ähnliche Erträge 35 33

Abzüglich in Umsatzerlöse umgegliederte Zinsen –26 –24

Zinsen und ähnliche Aufwendungen –16 –12

Zinsanteil in der Zuführung zu

den Pensionsrückstellungen –13 –11

Ergebnis aus Fondsvermögen CTA 11 9

Abzüglich in Sonstige betriebliche

Aufwendungen umgegliederte Zinsen - –1

–9 –6

Mio € 2008 2007

Laufende Steuern

Deutschland 28 31

Ausland 9 9

Latente Steuern

Deutschland 20 –7

Ausland –7 –1

50 32

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11306 Finanzanhang

Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich auf folgende Positionen:

Der Rückgang der aktiven latenten Steuern um 6 Mio € im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Ände-rung des Steuersatzes und aus der Ausbuchung noch aktivierter latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge aufgrund des geplanten (Mehrheits-) Gesellschafterwechsels.

Direkt im Eigenkapital erfasst sind Steuern auf versicherungs-mathematische Gewinne/Verluste in Höhe von –5 Mio € (Vor-jahr: –10 Mio €).

Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen Steueraufwand

Mio € 2008 % 2007 %

Ergebnis vor Steuern 158 100,0 173 100,0

Erwarteter Steueraufwand 50 31,6 69 39,9

Steuerfreie Erträge –6 –3,8 –9 –5,2

Unterschiede zu ausländischen Steuersätzen –1 –0,6 –3 –1,7

Nach Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen –20 –12,7 –26 –15,0

Wertberichtigung latenter Steuern (insbes. auf stl. Verlustvorträge) 9 5,7 - -

Verlustvortragsänderungen ohne latente Steuern (aufgrund Organschaft) 1 0,6 - -

Steuern für Vorjahre 13 8,2 1 0,6

Nicht abzugsfähige Aufwendungen 8 5,1 5 2,3

Änderung der inländischen Steuersätze - - 1 0,6

Sonstiges –4 –2,5 –6 –4,1

Tatsächlicher Steueraufwand 50 31,6 32 18,5

Aktive latente Steuern Passive latente Steuern

Mio € 31.12.2008 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2007

Sachanlagen 8 - 7 6

Beteiligungen - 7 1 11

Vorräte 1 - 1 3

Forderungen und Sonstige Vermögenswerte 9 2 11 4

Pensionen 8 16 - -

Sonstige Rückstellungen 11 9 4 -

Sonstige Verbindlichkeiten 7 5 23 11

Verlustvorträge 2 13 - 3

Wertberichtigungen latente Steuern 1 1 - -

Sonstiges - - 4 -

47 53 51 38

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114

14 SonSTIGe AnGAben zur GewInn- und VerluSTrechnunG

In den Leasingzahlungen des »operating lease« sind keine Zah-lungen aus Untermietverhältnissen enthalten.

Durch den erwarteten Ertrag aus Planvermögen in Höhe von 11 Mio € verminderten sich die Aufwendungen für die Altersver-sorgung. Zusätzlich wurden Beiträge an staatliche Rentenver-sicherungsträger von 9 Mio € (Vorjahr: 9 Mio €) gezahlt.

Materialaufwendungen

Mio € 2008 2007

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und

Betriebsstoffe und für bezogene Waren 921 864

Aufwendungen für bezogene Leistungen 234 164

1 155 1 028

Leasingzahlungen aus Operating-Lease-Verhältnissen

Mio € 2008 2007

11 10

Personalaufwand

Mio € 2008 2007

Löhne und Gehälter 197 188

Soziale Abgaben und Aufwendungen für

Altersversorgung und Unterstützung 26 28

223 216

Anzahl der Mitarbeiter der fortgeführten Bereiche

im Durchschnitt des Geschäftsjahres

2008 2007

Ø MA Berichtsjahr 4 342 4 145

Ø Leiharbeiter Berichtsjahr 510 496

4 852 4 641

Abschreibungen

Mio € 2008 2007

Auf Immaterielle Vermögenswerte 1 1

Auf Sachanlagen 17 16

18 17

Wertminderungen

Mio € 2008 2007

Auf Sachanlagen 2 1

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien - 5

2 6

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11506 Finanzanhang

15 ImmATerIelle VermöGenSwerTe

Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten erworbene Kon-zessionen, EDV-Software und ähnliche Rechte und Werte sowie Entwicklungskosten. Die planmäßigen Abschreibungen sind in den Funktionskosten enthalten. Außerplanmäßige Abschrei-bungen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

erläuTerungen zur bilAnz

Mio € Lizenzen, Software, ähnliche Rechte und Werte

Bruttobuchwert am 1.1.2007 8 4 12

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen –7 –4 –11

Stand am 1.1.2007 1 - 1

Veränderung des Konsolidierungskreises - - -

Zugänge 1 - 1

Abgänge - - -

Abschreibungen –1 - –1

Währungsanpassung - - -

Stand am 31.12.2007 1 - 1

Bruttobuchwert am 31.12.2007 6 4 10

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen –5 –4 –9

Stand am 1.1.2008 1 - 1

Veränderung des Konsolidierungskreises - - -

Zugänge 2 - 2

Umbuchungen - - -

Abgänge - - -

Abschreibungen –1 - –1

Wertminderungen - - -

Währungsanpassung - - -

Stand am 31.12.2008 2 - 2

Bruttobuchwert am 31.12.2008 8 4 12

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen –6 –4 –10

Stand am 31.12.2008 2 - 2

AktivierteEntwick-

lungskosten

ImmaterielleVermögens-

werte

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116

16 SAchAnlAGen

Die planmäßigen Abschreibungen sind in den Funktionskosten enthalten. Außerplanmäßige Abschreibungen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Mio € Andere Geleistete Anlagen, Anzah- Betriebs- lungen Grund- Technische und und stücke und Anlagen und Geschäfts- Anlagen Sach- Gebäude Maschinen ausstattung im Bau anlagen

Bruttobuchwert am 1.1.2007 156 82 73 - 311

Kumulierte Abschreibungen –100 –55 –60 - –215

Stand am 1.1.2007 56 27 13 - 96

Veränderung des Konsolidierungskreises 19 2 1 - 22

Zugänge 2 8 7 1 18

Umbuchungen - - - –1 –1

Abgänge –5 –6 –2 - –13

Abschreibungen –4 –7 –5 - –16

Wertminderungen –1 - - - –1

Stand am 31.12.2007 67 24 14 - 105

Bruttobuchwert am 31.12.2007 160 71 63 - 294

Kumulierte Abschreibungen –93 –47 –49 - –189

Stand am 1.1.2008 67 24 14 - 105

Veränderung des Konsolidierungskreises - - 1 - 1

Zugänge 5 3 13 - 21

Umbuchungen –2 - 1 - –1

Abgänge - - - - -

Abschreibungen –4 –7 –6 - –17

Wertminderungen –2 - - - –2

Währungsanpassung –3 –1 –1 - –5

Stand am 31.12.2008 61 19 22 - 102

Bruttobuchwert am 31.12.2008 158 73 77 - 308

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen –97 –54 –55 - –206

Stand am 31.12.2008 61 19 22 - 102

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11706 Finanzanhang

17 AlS FInAnzInVeSTITIonen GehAlTene ImmobIlIen

Der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien betrug zum 31. Dezember 2008 6 Mio € (Vorjahr: 6 Mio €). Aus der Vermietung von als Finanzinvestitionen ge-haltenen Immobilien resultieren Mieteinnahmen von 0,4 Mio € (Vorjahr: 0,8 Mio €). Die Aufwendungen aus als Finanzinvestit-ionen gehaltenen Immobilien belaufen sich auf 0,2 Mio € (Vorjahr: 0,1 Mio €).

18 nAch der equITy-meThode bIlAnzIerTe beTeIlIGunGen

MAN Ferrostaal AG und Helm AG, Hamburg, haben ihre Anteile an der CEL Consolidated Energy Ltd., Port of Spain/Trinidad, (CEL) mit Wirkung vom 3. Dezember 2008 im Wege einer Kapi-talerhöhung in das Gemeinschaftsunternehmen MFH Holding GesmbH, Wien/Österreich, eingebracht.

Die Anteile an den nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen von 326 Mio € (Vorjahr: 277 Mio €) betreffen im Wesentlichen das Gemeinschaftsunternehmen MFH Holding GesmbH, Wien/Österreich.

Das Equity-Ergebnis der MFH Holding GesmbH basiert im We-sentlichen auf dem Abschluss der CEL zum 31. Oktober 2008.

Die Angaben zu den assoziierten Unternehmen enthielten im Vorjahr die Werte der CEL und sind nunmehr in den Finanz-informationen für das Gemeinschaftsunternehmen.

MFH Holding GesmbH, Wien/Österreich, enthalten. Die Vorjah-reswerte wurden entsprechend angepasst. Die gemeinschaftli-che Führung basiert auf dem Gesellschaftervertrag, der besagt, dass die Kontrolle nur paritätisch ausgeübt werden kann.

Die nachfolgenden Tabellen enthalten zusammenfassende Finanzinformationen für assoziierte und Gemeinschaftsunter-nehmen, wobei sich die Angaben jeweils auf 100% und nicht auf den Konzernanteil an den assoziierten Unternehmen beziehen:

Die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen von 298 Mio € (Vor-jahr: 29 Mio €) betreffen im Wesentlichen das gemeinschaftlich geführte Unternehmen MFH Holding GesmbH, Coutinho & Ferrostaal GmbH & Co. KG (vormals CCC Steel GmbH & Co. KG) sowie die MAN Solar Millennium GmbH. Für die MAN Solar Millennium GmbH besteht eine Eventualschuld in Höhe von 0,9 Mio €, für das Unternehmen Coutinho & Ferrostaal GmbH & Co. KG eine Kapitalverpflichtung in Höhe von rund 1,2 Mio €.

Mio € 2008 2007

Bruttobuchwert am 1. Januar 38 42

Kumulierte Abschreibungen –32 –27

Stand am 1. Januar 6 15

Umgliederung von Sachanlagen 1 -

Abgänge –1 –4

Wertminderungen - –5

Stand am 31. Dezember 6 6

Bruttobuchwert am 31. Dezember 33 38

Kumulierte Abschreibungen und

Wertminderungen –27 –32

Stand am 31. Dezember 6 6

Assoziierte Unternehmen

Mio € 2008 2007

Vermögenswerte 102 583

Schulden 36 418

Umsatzerlöse 182 108

Ergebnis nach Steuern 6 27

Ergebnis nach Steuern Konzernanteil 2 4

Gemeinschaftsunternehmen

Mio € 2008 2007

Vermögenswerte 1 260 821

Schulden 313 233

Umsatzerlöse 1 385 760

Ergebnis nach Steuern 191 80

Ergebnis nach Steuern Konzernanteil 69 57

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118

19 VorräTe

Vorräte in Höhe von 921 Mio € (Vorjahr: 864 Mio €) sind als Um-satzkosten der Berichtsperiode erfasst worden. Vorräte im Wert von 25 Mio € (Vorjahr: 15 Mio €) sind abgewertet. Der Aufwand aus der Wertminderung betrug 4 Mio € (Vorjahr: 5 Mio €).

20 ForderunGen AuS lIeFerunGen und leISTunGen

Von den Forderungen haben 48 Mio € (Vorjahr: 46 Mio €) eine Restlaufzeit von über einem Jahr und 3 Mio € (Vorjahr: 2 Mio €) von über fünf Jahren. Der Rest von 266 Mio € (Vorjahr: 242 Mio €) hat eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Zur Steuerung des Ausfallrisikos bei Kundenforderungen setzen wir Kreditversicherungen ein, insbesondere im Export die Her-mesdeckung von Forderungen.

Darüber hinaus wurden Wertberichtigungen für Länderrisiken, Einzel- und Pauschalwertberichtigungen vorgenommen. Der Bruttobetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 393 Mio € (Vorjahr: 370 Mio €).

Die nach der »percentage of completion method« bilanzierten künftigen Forderungen aus kundenspezifischen Fertigungsauf-trägen ermitteln sich wie folgt:

Weitere erhaltene Anzahlungen für kundenspezifische Ferti-gungsaufträge in Höhe von 197 Mio € (Vorjahr: 220 Mio €), für die noch keine Herstellungskosten angefallen sind, werden in den Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Der Umsatz aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen belief sich auf 609 Mio € (Vorjahr: 430 Mio €). Die mit den Kunden abgerechneten Aufträge und Teilaufträge werden in den Forde-rungen an Kunden ausgewiesen.

21 SonSTIGe VermöGenSwerTe

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1 2

Unfertige und fertige Erzeugnisse 427 447

Waren 30 42

Geleistete Anzahlungen 144 85

602 576

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Forderungen aus kundenspezifischen

Fertigungsaufträgen 44 42

Forderungen an Kunden 248 227

Forderungen an verbundene Unternehmen 3 3

Forderungen an Beteiligungen 22 18

317 290

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Herstellungskosten und anteiliges

Auftragsergebnis der kundenspezifischen

Fertigungsaufträge 924 554

davon mit Kunden abgerechnete Leistungen - 3

Künftige Forderungen vor

Erhaltenen Anzahlungen 924 557

Erhaltene Anzahlungen –880 –515

44 42

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Darlehen 12 32

Währungssicherung positiver Marktwert 6 24

Forderungen aus Steuern 19 17

Forderungen an Beteiligungen 24 9

Deckungskapital Rückversicherung 3 4

Vorschüsse 1 2

Übrige Vermögenswerte 80 68

145 156

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11906 Finanzanhang

Die sonstigen Vermögenswerte sind in folgenden Bilanzposten ausgewiesen:

Davon haben 111 Mio € (Vorjahr: 105 Mio €) eine Restlaufzeit von unter einem Jahr, 15 Mio € (Vorjahr: 39 Mio €) eine Restlaufzeit von 1 – 5 Jahre und 19 Mio € (Vorjahr: 12 Mio €) eine Restlaufzeit von über 5 Jahren.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen an Kunden und gegen-über Beteiligungen sowie auf sonstige Forderungen haben sich wie folgt entwickelt:

Derivative Finanzinstrumente sind zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Sie dienen größtenteils zur Sicherung von Währungs-risiken in Kundenaufträgen sowie sonstigen Fremdwährungspo-sitionen.

22 FlüSSIGe mITTel

Die Forderungen aus dem Finanzverkehr mit verbundenen Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus dem Cash-Pooling mit der MAN Aktiengesellschaft und enthalten auch die Ansprüche und Verpflichtungen aus Gewinnabführungsverträ-gen und Dividenden. Dabei handelt es sich ausschließlich um Forderungen gegen die MAN Aktiengesellschaft in Höhe von 596 Mio € (Vorjahr: 549 Mio €).

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Sonstige langfristige Vermögenswerte 34 51

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 111 105

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Forderungen aus Finanzverkehr mit

verbundenen Unternehmen 596 549

Guthaben bei Kreditinstituten,

Schecks, Kassenbestand 77 79

673 628

Mio € 2008 2007

Stand am 1. Januar 141 169

Zuführungen 35 7

Inanspruchnahmen –5 –29

Auflösungen –6 –27

Wechselkurseffekte und sonstige Veränderungen –1 21

Stand am 31. Dezember 164 141

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120

Das gezeichnete Kapital der MAN Ferrostaal Aktiengesellschaft beträgt 70 Mio €. Es ist eingeteilt in 70 Mio Stückaktien, die unmittelbar und mittelbar zu 100% von der MAN Aktiengesell-schaft, München, gehalten wurde.

Die MAN Aktiengesellschaft hat im Geschäftsjahr 2008 die Ak-tienmehrheit an der MAN Ferrostaal Aktiengesellschaft an die IPIC (International Petroleum Investment Company) aus Abu Dhabi/Vereinigte Arabische Emirate veräußert. IPIC übernimmt 70% unserer Aktien von der MAN Aktiengesellschaft. Die MAN Gruppe bleibt mit einem Anteil von 30% an dem Unterneh-men beteiligt. Beide Gesellschaften haben am 23.12.2008 einen entsprechenden Aktienkaufvertrag unterzeichnet. Der Kauf erfolgte wirtschaftlich rückwirkend zum 1.1.2008 durch die Ver-einbarung zwischen der MAN AG, München, und der IPIC, Abu Dhabi. Rechtlich soll die Übertragung der Anteile nach erfolg-ter kartellrechtlicher Genehmigung voraussichtlich im ersten Quartal 2009 erfolgen.

Die Gewinnrücklagen enthalten neben den Gewinnrücklagen der MAN Ferrostaal AG die bei der Erstkonsolidierung ver-rechneten Unterschiedbeträge, den Konzernanteil an den von Tochterunternehmen nach dem Stichtag ihrer Erstkonsolidie-

rung erwirtschafteten Rücklagen sowie den Eigenkapitalanteil der übrigen Konsolidierungsvorgänge. Die „übrigen Verän-derungen“ enthalten im Wesentlichen, neben den sonstigen erfolgsneutralen Veränderungen aus der Kapitalkonsolidierung, Währungs- und Anteilsveränderungen.

Das Eigenkapital ist im Geschäftsjahr 2008 im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen durch den Jahresüberschuss in Höhe von 100 Mio € gestiegen. Durch den Verkauf der Stahlhandels-aktivitäten mit Wirkung zum 28. Dezember 2007 an die CCC Steel GmbH & Co. KG, Hamburg, sind die „Anteile Konzern-fremder“, die die Ferrostaal Metals Group Inc., Houston/USA, betreffen, entsprechend weggefallen.

Im Rahmen des mit der MAN Aktiengesellschaft geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags hat die MAN Ferrostaal AG den Jahresüberschuss in Höhe von 4 Mio € an die MAN Aktiengesellschaft abgeführt.

23 eIGenKAPITAl

Mio € Eigenkapital aus nicht realisierten Anteile Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Gewinnen/ Konzern- Kapital rücklage rücklagen Verlusten fremder Gesamt

Stand am 31. Dezember 2006 70 83 150 -66 18 255

Dividendenzahlung - - –31 - - –31

Ergebnis nach Steuern 2007 - - 151 5 - 156

Währungsveränderungen - - - –22 - -22

Veränderung unrealisierter Gewinne und Verluste - - - - - -

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste - - - 3 - 3

Übrige Veränderungen - - –10 1 –18 –27

Stand am 31. Dezember 2007 70 83 260 –79 0 334

Dividendenzahlung - - –4 - - –4

Ergebnis nach Steuern 2008 - - 100 - - 100

Währungsveränderungen - - - 6 - 6

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste - - - 3 - 3

Übrige Veränderungen - - - –1 - –1

Stand am 31. Dezember 2008 70 83 356 –71 0 438

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12106 Finanzanhang

Das Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten enthält die Unterschiede aus der Währungsumrechnung des Eigenkapitals ausländischer Tochterunternehmen und aus der Bewertung von Wertpapieren und von Währungs- und Zinssi-cherungsgeschäften, die zu einem Cashflow-Hedge gehören, zu Marktpreisen.

24 FInAnzVerbIndlIchKeITen

Die Finanzverbindlichkeiten sind in folgenden Bilanzposten ausgewiesen:

Bei den langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditins-tituten handelt es sich um ein festverzinsliches Darlehen der SIRIUS Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Essen, in Höhe von 11 Mio € (Vorjahr: 11 Mio €). Der Zinssatz liegt bei 5,09% p.a.. Die übrigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind überwiegend variabel verzinst.

25 PenSIonen

Die Rückstellungen für Pensionen teilen sich wie folgt auf:

a) Pensionspläne und Kapitaldeckung Die betriebliche Altersversorgung für inländische Mitarbeiter in der MAN Ferrostaal Aktiengesellschaft beruht im Wesentlichen auf Leistungszusagen. Für die Bemessung der Pensionen sind in der Regel die Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen und die versorgungsrelevanten Bezüge maßgeblich. Die Finanzie-rung dieser Versorgungszusagen erfolgt durch Bildung von Pensionsrückstellungen. Die Pensionsrückstellungen sind nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („projected unit credit method“) unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklungen bestimmter Parameter auf Grundlage versicherungsmathemati-scher Gutachten bewertet. Im Geschäftsjahr 2005 wurde mit der Kapitaldeckung inländischer Pensionsverpflichtungen begonnen. Dazu wurde Kapital auf einen Vermögenstreuhänder übertragen.

Das Treuhandvermögen ist unwiderruflich dem Zugriff der Konzerngesellschaften entzogen und darf ausschließlich für laufende Versorgungsleistungen oder für Ansprüche der Mitar-beiter im Insolvenzfall verwendet werden. Die ordnungsgemäße Verwaltung und Verwendung des Treuhandvermögens wird von unternehmensfremden Treuhändern überwacht. Für die MAN Ferrostaal AG übernimmt die MAN Pensionsfonds AG diese Auf-gaben. Die MAN Pensionsfonds AG unterliegt der Überwachung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.

Im Geschäftsjahr 2007 wurden auf die von der MAN AG neu gegründete MAN Pensionsfonds AG Pensionsverpflichtungen mit einem Volumen von rund 120 Mio € übertragen und vollständig ausfinanziert. Da die Gesellschaften weiterhin als Ausfallschuldner einstehen, werden die übertragenen Pensionsverpflichtungen und das hierfür an die MAN Pensionsfonds AG übertragene Treuhand-vermögen weiterhin in der Konzernbilanz saldiert ausgewiesen.

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Pensionen in Deutschland 35 41

Pensionen im Ausland - -

Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Unterschiede aus der Währungsumrechnung –48 –54

Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste –28 –35

Latente Steuern 5 10

–71 –79

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 20 27

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Langfristige Finanzverbindlichkeiten 11 11

Davon: Restlaufzeit über ein Jahr 4 4

Davon: Restlaufzeit über fünf Jahre 7 7

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Restlaufzeit bis ein Jahr 9 16

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122

Zur Verwaltung des Treuhandvermögens wurde im Geschäfts-jahr 2005 im Rahmen eines Contractual Trust Agreements (CTA) der MAN Pensions Trust e.V. gegründet.

Das Treuhandvermögen wird durch mehrere Vermögensverwal-ter in verschiedenen Fonds nach vorgegebenen Anlagerichtli-nien am Kapitalmarkt investiert. Der Erwerb von der MAN AG oder einer Konzerngesellschaft begebenen Wertpapieren sowie Investments in eigengenutzte Immobilien ist unzulässig.

Im Ausland bestehen leistungsorientierte Versorgungszusagen, die aus Konzernsicht allerdings unwesentlich sind.

Für die Ermittlung des Anwartschaftsbarwerts und des Planver-mögens sind für wesentliche Pensionspläne folgende Parameter zugrunde gelegt:

Deutschland Ausland

31.12.2008 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2007

Zinssatz 6,0% 5,25% 3,25% – 7,0% 3,5% – 6,1%

Rententrend 2,0% 2,0% 0,25% – 3,3% 0,5% – 3,5%

Gehaltstrend 2,5% 2,5% 2,0% – 3,8% 2,0% – 4,5%

Erwartete Erträge des

Planvermögens 4,8% – 5,31% 4,25% 3,0% – 6,25% 3,0% – 7,2%

Die biometrischen Rechnungsgrundlagen für die Pensionen in Deutschland basieren unverändert auf den Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Die erwartete Rendite des Plan-vermögens wird im Inland auf Basis des Zinssatzes für Bundes-anleihen mit entsprechenden Laufzeiten zuzüglich üblicher Risiko-Zuschläge auf Basis der verwendeten Asset-Klassen er-mittelt. Für das ausländische Planvermögen erfolgt die Ermitt-lung durch die jeweils zuständigen Aktuare.

Die Rendite des Planvermögens lag in Deutschland bei 1,04%.

Mio € 2008 2007

Renten 138 189

Aktien 53 29

Sonstiges 18 -

Planvermögen 209 218

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12306 Finanzanhang

b) Finanzierungsstatus c) Aufwendungen aus Pensionsverpflichtungen Die Aufwendungen aus Pensionsverpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

Die Komponenten der Netto-Pensionsaufwendungen für Leis-tungszusagen „Zinsaufwand“ und „Erwarteter Kapitalertrag aus Planvermögen“ sind in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Zinsaufwendungen“ bzw. „Zinserträge“ enthalten.

d) Im Eigenkapital verrechnete Gewinne und Verluste

26 VerbIndlIchKeITen AuS lIeFerunGen und

leISTunGen

Mio € 2008 2007

Verbindlichkeiten gegenüber konsolidierten

Unternehmen 3 7

Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 349 231

Verbindlichkeiten aus fehlenden Rechnungen

abgerechneter Aufträge 44 55

Sonstige Verbindlichkeiten aus Lieferungen

und Leistungen 5 2

401 295

Zusammensetzung Finanzierungsstatusund Pensionsrückstellungen

Mio € 2008 2007

Planvermögen zum Zeitwert 209 218

Fondsfinanzierte DBO –213 –229

Unterdeckung fondsfinanzierte DBO –4 –11

Nicht fondsfinanzierte DBO –28 –30

Finanzierungsstatus am 31. Dezember 32 41

Vermögenswerte aus überdeckten

Pensionsplänen 3 -

Pensionsrückstellungen am 31. Dezember 35 41

Entwicklung des Planvermögens Deutschland

Mio € 2008 2007

Planvermögen am 1. Januar 218 220

Erwartete Erträge 11 10

Zahlungen in das Fondvermögen - 14

Pensionszahlungen –13 –7

Auswirkungen aus Veränderungen

Konsolidierungskreis,

versicherungsmathematische Verluste,

Währung und Sonstiges –7 –19

Planvermögen am 31. Dezember 209 218

Mio € 2008 2007

Laufender Dienstzeitaufwand 3 3

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand - -

Zinsaufwand 13 11

Erwarteter Ertrag aus Planvermögen –11 –10

Netto-Pensionsaufwendungen

für Leistungszusagen 5 4

Mio € 2008 2007

Versicherungsmathematische

Gewinne (-)/Verluste (+) am 1.1. –35 –48

Veränderung im Geschäftsjahr 7 13

Versicherungsmathematische

Gewinne/Verluste am 31.12. –28 –35

Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts

Mio € 2008 2007

Anwartschaftsbarwert am 1. Januar 259 294

Dienstzeitaufwand 3 3

Zinsaufwand 13 11

Pensionszahlungen –16 –15

Auswirkungen aus Veränderungen

Konsolidierungskreis,

versicherungsmathematische Verluste,

Währung und Sonstiges –18 –34

Anwartschaftsbarwert am 31. Dezember 241 259

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124

Mio €

Gewährleistungen 7 - –1 12 –4 14

Ausstehende Kosten 5 –1 - 34 - 38

Übrige geschäftsbezogene Risiken 99 - –4 9 –70 34

Strukturmaßnahmen 11 - –6 1 –4 2

Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern 5 - –1 2 - 6

Übrige sonstige Rückstellungen 45 - –15 17 –5 42

172 –1 –27 75 –83 136

Stand31.12.2008AuflösungenZuführungen

Inanspruch-nahme

VeränderungKonsolidie-rungskreis,

WährungStand

31.12.2007

Ausweis in der Bilanz

Mio € 2008 2007

Langfristige Rückstellungen 13 8

Kurzfristige Rückstellungen 123 164

136 172

Davon haben 400 Mio € (Vorjahr: 288 Mio €) eine Restlaufzeit von unter einem Jahr und 1 Mio € (Vorjahr: 7 Mio €) eine Rest-laufzeit von 1 – 5 Jahre.

27 erhAlTene AnzAhlunGen

28 SonSTIGe rücKSTellunGen

Mio € 2008 2007

Verwendete erhaltene Anzahlungen 502 550

Zahlungsüberhang erhaltene Anzahlungen 345 476

847 1 026

Die ausstehenden Kosten enthalten im Wesentlichen Rück-stellungen für Risiken aus der Abwicklung von langfristigen Fertigungsaufträgen.

Die Rückstellungen für geschäftsbezogene Verpflichtungen enthalten im Wesentlichen noch zu erbringende Leistungen in Bezug auf abgerechnete Aufträge und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften.

Die Strukturmaßnahmen umfassen Abfindungszahlungen an Beschäftigte sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit Kapazitätsanpassungen und Neuordnungen der Wertschöp-fungsstrukturen. Die Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern bestehen für Jubiläen, Abfindungen und Altersteilzeit sowie für gesetzliche Leistungen aus Anlass der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses.

Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen eine Anzahl erkennbarer Einzelrisiken.

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12506 Finanzanhang

29 SonSTIGe VerbIndlIchKeITen

Die Verbindlichkeiten aus dem Personalbereich betreffen die am Bilanzstichtag noch nicht gezahlten Löhne, Gehälter und Sozial-abgaben, die Abgrenzung von noch nicht genommenem Urlaub und von Weihnachtsgeld sowie Jahressonderzahlungen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind in folgenden Bilanzposten ausgewiesen:

Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten haben eine Rest-laufzeit von über einem Jahr, aber unter fünf Jahren.

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten beinhalten erste Zahlungen eines Kunden aus Venezuela in Höhe von 113 Mio €. Der Vertrag wird z. Zt. in Bezug auf die Finanzierung endverhandelt.

30 eVenTuAlVerbIndlIchKeITen

Die Verpflichtungen aus Bürgschaften betreffen fast aus-schließlich Avale für Liefer- und Leistungsverpflichtungen von Beteiligungen, von ehemaligen Beteiligungen und von anderen Unternehmen. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf die planmäßige Reduzierung der Haftung für Fremde Dritte und für ehemalige Beteiligungen zurückzuführen.

Die Bemessung der angegebenen Eventualverbindlichkeiten erfolgt in der Regel in der Höhe, in der MAN Ferrostaal maxi-mal in Anspruch genommen werden kann. Etwaige Rückgriffs-ansprüche werden nicht in Abzug gebracht.

31 SonSTIGe FInAnzIelle VerPFlIchTunGen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Miet- und Pachtverträgen sowie Rückkaufverpflichtungen. Die künftigen Zahlungen bis zum Ablauf der Mindestlaufzeit der Verträge haben folgende Fälligkeiten:

Die finanziellen Verpflichtungen gegenüber Dritten aus begon-nenen Investitionsvorhaben lagen im geschäftsüblichen Rah-men. Leasingverträge bestehen überwiegend aus dem Leasing von Grundstücken und Gebäuden sowie Kfz.

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Verbindlichkeiten aus dem

Personalbereich 43 38

Verbindlichkeiten gegenüber

Beteiligungen aus Finanzverkehr 29 30

Verbindlichkeiten aus Steuern 11 11

Währungssicherung negativer

Marktwert 14 2

Übrige Verbindlichkeiten 201 97

298 178

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 2 2

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 296 176

sonsTige AngAben

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Verpflichtungen aus Bürgschaften 39 105

Bürgschaften für fremde Verbindlichkeiten - 30

Bestellobligo 1 -

operating lease

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Fällig innerhalb eines Jahres 11 12

Fällig nach mehr als einem bis fünf Jahren 24 29

Fällig nach mehr als fünf Jahren 6 9

41 50

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126

32 zuSäTzlIche InFormATIonen über orIGInäre FInAnzInSTrumenTe

Der folgende Abschnitt enthält weitere Angaben über die Bedeutung von originären Finanzinstrumenten sowie über ein-zelne Posten der Bilanz bzw. der Gewinn- und Verlustrechnung, die Finanzinstrumente betreffen.

Nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegen-den Zeitwerte der Finanzinstrumente gegenüber.

Die beizulegenden Zeitwerte wurden auf Basis der am Ab-schlussstichtag zur Verfügung stehenden Marktkonditionen sowie der nachstehend dargestellten Bewertungsmethoden ermittelt. In den verwendeten Modellen wurden Volatilitäten, Liquidität- und Credit-Spreads, die durch die aktuelle Finanz-marktkrise hervorgerufen werden, berücksichtigt.

Flüssige Mittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige finanzielle Verbind-lichkeiten haben überwiegend eine kurze Restlaufzeit. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag nähe-rungsweise dem beizulegenden Zeitwert.

Die beizulegenden Zeitwerte von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Finanzschulden werden als Barwerte der mit den Schulden verbundenen Zahlungen unter Zugrundelegung von marktüblichen Zinssätzen, bezogen auf die entsprechende Fristigkeit, ermittelt.

In den zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögens-werten sind Eigenkapitalanteile in Höhe von 30 Mio € (Vorjahr: 24 Mio €) enthalten, die zu Anschaffungskosten bewertet wer-den. Hierbei handelt es sich um Anteile nicht börsennotierter Unternehmen, für die infolge nicht zuverlässig bestimmbarer Cashflows auf eine Bewertung mittels Diskontierung von erwar-teten Cashflows verzichtet wurde.

Mio €

Aktiva

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 317 317 290 290

Flüssige Mittel 673 673 628 628

Übrige finanzielle Vermögenswerte 104 104 129 129

zur Veräußerung verfügbar 30 30 35 35

derivative Finanzinstrumente mit Hedge-Beziehung 4 4 24 24

sonstige Forderungen und Vermögenswerte 70 70 70 70

Passiva

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 401 401 295 295

Finanzverbindlichkeiten 20 20 27 27

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 218 218 90 90

derivative Finanzinstrumente mit Hedge-Beziehung 10 10 2 2

sonstige Verbindlichkeiten 208 208 88 88

VeränderungBeizule-gender

ZeitwertBuchwert

VeränderungBeizule-gender

ZeitwertBuchwert

31.12.2008 31.12.2007

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12706 Finanzanhang

Die Buchwerte der Finanzinstrumente, gegliedert nach den Bewertungskategorien des IAS 39, stellen sich wie folgt dar:

Die Nettogewinne und -verluste aus Finanzinstrumentensind in folgender Tabelle dargestellt:

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Krediten und Forderungen beinhalten im Wesentlichen Veränderungen in den Wertberich-tigungen, Währungsumrechnungen sowie Erträge aus Zahlungs-eingängen und Wertaufholungen.

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus zur Veräußerung verfügba-ren finanziellen Vermögenswerten umfassen vor allem das Er-gebnis von Finanzbeteiligungen und Währungsumrechnungen.

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus zu Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich vor allem aus Währungsumrechnungen sowie Erträgen aus der Ausbu-chung von Verbindlichkeiten zusammen.

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus erfolgswirksam zum Zeit-wert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbind-lichkeiten enthalten Marktwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente, für die kein Hedge-Accounting angewendet wird.

Das Währungsergebnis aus den vorgenannten Positionenbeläuft sich auf 1 Mio €.

Die im Zusammenhang mit finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten erzielten Zinserträge und -auf-wendungen stellen sich wie folgt dar:

Zinserträge auf wertgeminderte finanzielle Vermögenswerte sind aufgrund des zu meist kurzfristig zu erwartenden Zah-lungseingangs von untergeordneter Bedeutung.

33 derIVATIVe FInAnzInSTrumenTe und SIcherunGSSTrATeGIen

Die MAN Ferrostaal Gruppe unterliegt in nicht unerheblichem Maße Währungs- und Zinsänderungsrisiken, für deren Identi-fizierung, Quantifizierung und Begrenzung ein gruppenweites Risikomanagementsystem aufgebaut wurde.

a) RisikomanagementDie Gesellschaften der MAN Ferrostaal Gruppe sichern ihre Zins- und Währungsrisiken zu marktgerechten Konditionen grundsätzlich über das Treasury der MAN Ferrostaal AG. Zum Einsatz kommen originäre und derivative Finanzinstrumente.

Finanzielle Vermögenswerte

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Kredite und Forderungen 387 360

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 317 290

Sonstige Vermögenswerte 70 70

Zur Veräußerung verfügbar 34 35

Finanzbeteiligungen und Wertpapiere 30 24

Sonstige Vermögenswerte - 11

Erfolgswirksam zum beizulegenden

Zeitwert bewertet 4 24

Flüssige Mittel 673 628

Finanzielle Verbindlichkeiten

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Zu Anschaffungskosten bewertete finanzielle

Verbindlichkeiten 629 410

Verbindlichkeiten aus Lieferungen

und Leistungen 401 295

Finanzverbindlichkeiten 20 27

Sonstige Verbindlichkeiten 208 88

Erfolgswirksam zum beizulegenden

Zeitwert bewertet 10 2

Mio € 2008 2007

Kredite und Forderungen –25 –12

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle

Vermögenswerte 1 10

Zu Anschaffungskosten bewertete

finanzielle Verbindlichkeiten 3 -

Erfolgswirksam zum Zeitwert

bewertete finanzielle Vermögenswerte

und Verbindlichkeiten –1 –3

Mio € 2008 2007

Zinserträge 35 34

Zinsaufwendungen –11 – 6

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128

Die Risikopositionen des Konzern-Treasurys werden unter Be-rücksichtigung vorgegebener Risikogrenzen extern bei Banken gesichert. Der Abschluss von Sicherungsgeschäften erfolgt nach einheitlichen Richtlinien unter angemessener Berücksichtigung des KonTraG sowie der für Banken geltenden Vorschriften für das Betreiben von Handelsgeschäften. Er unterliegt einer strengen Überwachung, die insbesondere durch eine strikte Funktionstren-nung in Handel, Abwicklung und Kontrolle gewährleistet ist.

Dem Vorstand und dem Aufsichtsrat wird regelmäßig über die Währungspositionen der Gruppe berichtet. Die Einhaltung der Richtlinien wird durch die interne Revision der MAN AG geprüft.

b) Währungsrisiko Dem Währungsrisiko unterliegen alle künftigen Zahlungs-ströme, die nicht in der Bilanzwährung der jeweiligen Konzern-gesellschaft abgewickelt werden.

In der MAN Ferrostaal Gruppe werden grundsätzlich alle fest kontrahierten Kundenaufträge und eigenen Bestellungen in Fremdwährung gesichert.

Währungen, die aufgrund der hohen Korrelation mit dem Euro lediglich ein geringes Kursrisiko aufweisen, werden nur fallwei-se gesichert. Beteiligungen oder eigenkapitalähnliche Darlehen in Fremdwährung unterliegen nicht der Sicherungspflicht.

Die internationale Ausrichtung der MAN Ferrostaal Gruppe bringt eine Vielzahl von Zahlungsströmen in unterschiedlichen Währungen mit sich. Für den Konzern ergibt sich dann ein Wäh-rungsrisiko, wenn die Umsätze in einer anderen Währung faktu-riert werden als die Kosten anfallen. Um die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen zu reduzieren, quantifiziert MAN Ferrostaal AG fortlaufend das Wechselkursrisiko und sichert alle wesentlichen Risiken vor allem durch den Einsatz von Devisen-termingeschäften und Devisenoptionen ab.

Auch wenn eine vollständige Absicherung aller Fremdwäh-rungspositionen angestrebt wird, ergeben sich stichtagsbedingt offene Währungspositionen, wie z.B. in der Währung US-Dollar. Im Wesentlichen betrifft dies Intercompany- Forderungen/Verbindlichkeiten mit nicht konsolidierten Beteiligungen und kurzfristige Bankguthaben. Würden sich alle Fremdwährungen gegenüber dem Euro um 10% abwerten, ergäben sich Chancen (positive Werte) bzw. Risiken (negative Werte) von –7 Mio € (Vorjahr: –14 Mio €).

Die Bilanzierung der Sicherungsbeziehungen erfolgt über Fair-Value-Hedges. Im Geschäftsjahr 2008 wurden die Sicherungs-beziehungen mittels Cashflow-Hedges nicht bilanziert.

Bei Fair Value Hedges betrugen die Erträge/Aufwendungen aus den Sicherungsinstrumenten –29 Mio € (Vorjahr: –22 Mio €). Die Erträge/Aufwendungen aus den dazugehörigen Grundge-schäften beliefen sich auf 24 Mio € (Vorjahr: 17 Mio €).

c) ZinsänderungsrisikoAufgrund der Liquiditätsbeschaffung und -anlage hält die MAN Ferrostaal zinssensitive Vermögenswerte und Verbindlichkei-ten. Resultierend aus dem Cash-Pooling innerhalb der MAN Gruppe sind wesentliche zinssensitive Vermögenswerte die variabel verzinslichen Intercompany-Accounts mit der MAN Aktiengesellschaft.

Zinssensitive Finanzinstrumente unterliegen einem Zinsände-rungsrisiko und zwar entweder in der Form eines Marktwert- risikos oder eines Cashflow-Risikos. Dabei misst das Marktwert-risiko die Sensitivität des Wertansatzes eines Finanzinstru-ments in Abhängigkeit vom Marktzinsniveau. Die Erträge dieser Anlageform unterliegen nicht quantifizierbaren Zinsänderungs-risiken des Geldmarktes. Das Cashflow-Risiko dagegen be-schreibt das Ausmaß der Veränderung künftiger Zinszahlungen in Abhängigkeit von der Zinsentwicklung. Zinsänderungsrisiken werden in der MAN Ferrostaal Gruppe mittels Sensitivitätsana-lysen zentral analysiert und gesteuert. Diesen Zinssensitivitäts-analysen liegen dabei folgende Annahmen zugrunde:

Bei originären Finanzinstrumenten, die variabel verzinslich sind, sowie Zinsderivaten, die nicht in eine Sicherungsbezie-hung nach IAS 39 eingebunden sind, wirken sich Marktzins-satzänderungen auf die künftigen Zinszahlungen aus; sie gehen demzufolge in die Berechnung des Cashflow-Risikos ein.

Keinem Zinsänderungsrisiko unterliegen originäre Finanz-instrumente mit fester Verzinsung, die zu fortgeführten An-schaffungskosten bewertet werden, sowie die im Rahmen eines Fair-Value-Hedges bilanzierten festverzinslichen Finanzinstru-mente bzw. Sicherungsinstrumente, da sich hierbei die zinsbe-dingten Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft nahezu vollständig in derselben Periode in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgleichen.

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12906 Finanzanhang

Zur Berechnung der Zinssensitivität wird eine parallele Ver-schiebung der Zinskurve um 100 Basispunkte nach oben unter-stellt. Hieraus würden sich folgende Chancen (positive Werte) bzw. Risiken (negative Werte) ergeben:

Um die aus den originären Finanzinstrumenten resultierenden Zinsrisiken zu begrenzen, werden unter anderem derivative Finanzinstrumente wie Zinsswaps eingesetzt; Volumen und Laufzeiten werden dabei an der Tilgungsstruktur der vorgegebe-nen Kundenportfolios bzw. der Finanzschuld sowie am ange-strebten Sicherungsgrad ausgerichtet.

Sofern mittels der eingesetzten Derivate nicht die Risiken aus einzelnen Finanzinstrumenten, sondern eines Portfolios abgesichert werden, erfüllt diese Sicherungsstrategie nicht die Voraussetzungen für die Bilanzierung einer Sicherungsbezie-hung nach IAS 39. Dennoch werden die Zinsrisiken wirtschaft-lich abgesichert.

d) KreditrisikoDas Kreditrisiko beschreibt aus Sicht der MAN Ferrostaal Gruppe die Gefahr, dass ein Vertragspartner seinen vertrag-lichen Verpflichtungen nicht nachkommt und damit einen finanziellen Verlust verursacht. Das Kreditrisiko umfasst dabei sowohl das unmittelbare Ausfallrisiko als auch die Gefahr einer Bonitätsverschlechterung, verbunden mit der Möglichkeit der Konzentration einzelner Risiken.

Aufgrund ihres operativen Geschäfts bzw. ihrer Finanzierungs-aktivitäten ist die MAN Ferrostaal Gruppe Kreditrisiken ausge-setzt. Das maximale Kreditrisiko wird durch den Buchwert der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte (siehe Anmerkung 32) wiedergegeben. Die Minimierung der Kreditri-siken erfolgt vor allem durch folgende Maßnahmen:

Durch das zentrale Cash-Management der MAN AG, München, wird die Liquiditätsverwaltung und -anlage zentralisiert. Bei der zentralen Anlage von flüssigen Mitteln werden die Finanzinsti-tute und Anlageformen sorgfältig ausgewählt. Hierbei steht eine sicherheitsorientierte Anlagestrategie im Vordergrund.

Im operativen Geschäft werden dezentral Länder- bzw. Kon-trahentenrisiken fortlaufend bewertet und darauf aufbauend Sicherheitsgrade und -formen, wie z.B. Kreditversicherungen, festgelegt. Die Außenstände werden fortlaufend dezentral überwacht. Ausfallrisiken wird mittels Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Im Projektgeschäft wird das Ausfallrisiko durch Anzahlungen und die Einforderung von Sicherheiten minimiert.

Die Überwachung des Kreditrisikos aus den Finanzierungsakti-vitäten erfolgt auf Basis des kreditrisikobehafteten Portfolios. Die Überwachung der Kreditwürdigkeit der Kunden erfolgt fortlaufend durch Einstufung in Risikoklassen. Dieser Ein-stufung liegen Informationen der lokalen Financial Services-Gesellschaften sowie Informationen von externen Standard-informationsquellen zugrunde. Durch den Verkauf von Teilen des Forderungsportfolios ohne Rückgriffsmöglichkeit wird das maximale Kreditrisiko zusätzlich begrenzt.

Um das Ausfallrisiko derivativer Finanzinstrumente zu redu-zieren, werden diese nur mit bonitätsmäßig einwandfreien Banken sowie mit der MAN AG abgeschlossen. Folgende Tabelle enthält Informationen zu den überfälligen finanziellen Vermö-genswerten, die nicht einzelwertberichtigt sind:

Um die Kreditrisiken aus diesen Forderungen abzudecken, wer-den Wertminderungsaufwendungen auf Gruppenbasis gebildet.

Hinsichtlich der weder einzelwertgeminderten noch in Zah-lungsverzug befindlichen Forderungen deuten zum Abschluss-stichtag keine Anzeichen darauf hin, dass Zahlungsausfälle eintreten werden.

e) LiquiditätsrisikoDas Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass finanzielle Ver-pflichtungen nicht in ausreichendem Maß erfüllt werden können.

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Variabel verzinsliche originäre

Finanzinstrumente 6 6

Finanzielle Vermögenswerte

Mio € 2008 2007

bis 30 Tage 32 24

31 – 90 Tage 23 24

91 – 180 Tage 10 5

181 Tage – 1 Jahr 6 8

größer als 1 Jahr 13 41

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130

f) Zusammensetzung der Sicherungsinstrumentenach Art des Sicherungszusammenhanges

Die nachfolgende Tabelle beinhaltet die beizulegendenZeitwerte von Sicherungsinstrumenten

34 AKTIenbASIerTe VerGüTunGen

Vorstände der MAN Ferrostaal AG erhalten eine aktienbasierte Vergütung. Bis zum Geschäftsjahr 2004 beruhte diese auf dem MAN-Unternehmenswert-Steigerungsplan (MUS), der Bar- leistungen in Abhängigkeit von der Performance der MAN-Aktie (»virtuelle Aktienoptionen«) vorsah. Im Geschäftsjahr 2005 wurde der MUS durch das MAN-Aktien- Programm (MAP) abgelöst, in dessen Rahmen die Begünstigten Geldzuwendun-gen zweckgebunden zum Erwerb von Stammaktien der MAN AG erhielten.

MAN-Aktien-Programm (MAP)Das MAN-Aktien-Programm (MAP) wird seit 2005 aufgelegt. Im Rahmen des MAP erhalten die Vorstände steuerpflichtige Bar-zuwendungen unter der Auflage, für 50% des Zuwendungsvolu-mens Stammaktien der MAN AG zu erwerben. Der Erwerb und die Verwahrung der Aktien erfolgt zentral durch die MAN AG im Namen und für Rechnung der Begünstigten. Über die erwor-benen Aktien können die MAP-Teilnehmer nach Ablauf einer Sperrfrist von drei Jahren frei verfügen. Während der Sperrfrist dürfen die Aktien nicht veräußert, beliehen oder kursgesichert werden. Bei Übertritt in den Ruhestand sowie bei Ausscheiden aus der MAN Ferrostaal Gruppe aus anderen Gründen verkürzt sich die Sperrfrist auf ein Jahr ab dem Tag des Ausscheidens.

Um dieses Risiko zu begrenzen, verfügt die MAN Ferrostaal Gruppe über ein effektives Finanzmanagement, bei dem die Mittelzu- und -abflüsse fortlaufend überwacht und gesteuert werden. Die Generierung liquider Mittel erfolgt vorrangig durch das operative Geschäft sowie der Einbringung in das Cash-Poo-ling der MAN AG. Mittelabflüsse resultieren im Wesentlichen aus der Finanzierung des Working Capital, Investitionen und der Deckung des Finanzbedarfs des Absatzfinanzierunsgeschäfts.

Gemäß den Anforderungen des IFRS 7 beschränkt sich die Dar-stellung der folgenden Tabelle auf die Zahlungsmittelabflüsse aufgrund der vertraglich fixierten Zins- und Tilgungszahlungen für originäre finanzielle Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstrumente. Ist der Fälligkeitstermin nicht fixiert, wird die Verbindlichkeit auf den frühesten Fälligkeitstermin bezo-gen. Zinszahlungen mit variabler Verzinsung werden entspre-chend der Konditionen zum Stichtag berücksichtigt.

Mio € 2009 2010 2011 2012 2013 >2013

Finanzverbindlichkeiten 10 1 1 1 1 6

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 400 1 - - - -

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 208 - - - - -

Derivative Finanzinstrumente 10 - - - - -

628 2 1 1 1 6

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Fair-Value-Hedge –6 22

Ohne Hedgebeziehung –2 -

–8 22

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13106 Finanzanhang

Außerdem haben die Begünstigten entsprechend den Bedin-gungen des MAP 16,67% der jährlichen variablen Vergütung (Tantieme) zum Erwerb von Stammaktien der MAN AG zu ver-wenden (Aktien-Tantieme); die Sperrfrist für erworbene Aktien ist auf zwei Jahre festgelegt.

Die Vorstände der MAN Ferrostaal AG haben in diesem Jahr 27 810 (Vorjahr: 7 082) Aktien bezogen. Die Auszahlungen hier-für beliefen sich auf 1 725 T€ (Vorjahr: 1 175 T€), davon betrafen 855 T€ die Aktien- Tantieme 2007 (Vorjahr: 644 T€). Für die 2009 zu tätigenden Aktienkäufe aus der Aktien-Tantieme für 2008 wurden 544 T€ (Vorjahr: 855 T€) zurückgestellt.

35 bezIehunGen zu nAhe STehenden unTernehmen und PerSonen

Die MAN Aktiengesellschaft hält direkt sowie indirekt sämtli-che Anteile an der MAN Ferrostaal Aktiengesellschaft. Daher werden die MAN Aktiengesellschaft sowie deren Tochtergesell-schaften als nahe stehende Unternehmen im Sinne des IAS 24 angesehen.

MAN Ferrostaal hat insgesamt Waren und Dienstleistungen von der MAN Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften in Höhe von 7 Mio € (Vorjahr: 19 Mio €) bezogen. An Leistungen hat die MAN Ferrostaal der MAN Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften insgesamt 10 Mio € (Vorjahr: 5 Mio €) berechnet. Das tatsächliche mit der MAN Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften abgewickelte Volumen ist aber deutlich höher, da in den o.g. Zahlen im Wesentlichen nur der Provisionsumsatz enthalten ist.

Die MAN Ferrostaal ist in das Cash-Pooling mit der MAN Aktiengesellschaft einbezogen. Die Konten werden je nach Währung zwischen 3,7% und 5,2% p.a. verzinst und valutieren zum 31. Dezember 2008 mit 601 Mio € (Vorjahr: 570 Mio €). Die im Geschäftsjahr vereinnahmten Zinsen betragen 25 Mio € (Vorjahr: 14 Mio €).

Im Rahmen des mit MAN Aktiengesellschaft geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags hat die MAN Ferrostaal Aktiengesellschaft den Jahresüberschuss in Höhe von 4 Mio € an die MAN Aktiengesellschaft abgeführt. (Vorjahr: Jahresüberschuss 6 Mio €).

Die Gesellschaft nutzt die folgenden zentralen Dienstleistun-gen der MAN Aktiengesellschaft:• Steuern• Recht• Finanzierung/Cash-Management• M&A• Personal• Interne Revision

Nahestehende Unternehmen von wesentlicher Bedeutung sind für die MAN Ferrostaal Gruppe die assoziierten Unternehmen, mit denen Transaktionen aus dem normalen Lieferungs- und Leistungsaustausch resultieren. Die nachfolgende Tabelle zeigt den Umfang der Beziehungen.

Die MAN Ferrostaal ist mit einem durchgerechneten Kapital-anteil in Höhe von 45% über die MFH Holding GesmbH Wien/ Österreich, an der Consolidated Energy Limited, Port of Spain/Trinidad (CEL), und deren Tochtergesellschaften beteiligt, siehe Anmerkung 18. Diese werden als nahe stehende Unternehmen im Sinne des IAS 24 angesehen.

Der Bestelleingang von CEL und deren Beteiligungsgesellschaf-ten betrug 46 Mio € (Vorjahr: 50 Mio €).

Weiterhin besteht ein Dienstleistungsvertrag, in dem sich die MAN Ferrostaal AG verpflichtet, für die Coutinho & Ferrostaal GmbH & Co KG, Hamburg, organisatorische Dienstleistungen, die für die Durchführung des in Essen liegenden operativen Geschäfts erforderlich sind, durchzuführen. Dabei wurde im Geschäftsjahr 2008 ein Entgelt in Höhe von 2 258 T€ (Vorjahr: 2 282 T€) in Rechnung gestellt.

Mio € 31.12.2008 31.12.2007

Umsatzerlöse 469 368

Bezogene Leistungen 24 3

Forderungen 9 29

Verbindlichkeiten 1 3

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132

36 VerGüTunG deS VorSTAndS

Die aktiven Mitglieder des Vorstands wurden wie folgtvergütet:

Als Leistung nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird der aus der Pensionsrückstellungen resultierende Dienstzeit-aufwand ausgewiesen.

Zum 31. Dezember 2008 betrug der Barwert der Versorgungs-verpflichtungen gegenüber den aktiven Vorstandsmitgliedern 1 088 T€ (Vorjahr: 3 149 T€). Der Aufwand aus der Dotierung der Rückstellung betrug 331 T€ (Vorjahr: 402 T€), davon 300 T€ (Vorjahr: 278 T€) für den Dienstzeitanteil und 31 T€ (Vorjahr: 124 T€) für den Zinsanteil.

Die Versorgungsbezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder, einschließlich der im ersten Jahr nach Beendigung des Ver-trags und in den Ruhestand geleisteten Bezüge, sowie ihrer Hinterbliebenen beliefen sich auf 776 T€ (Vorjahr: 322 T€). Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen sind insgesamt 9 385 T€ (Vorjahr: 6 795 T€) zurückgestellt.

Die Anschaffungskosten für die im Geschäftsjahr erworbenen Aktien sind in den Beträgen zur variablen Aktien-Tantieme und MAP enthalten.

37 VerGüTunG deS AuFSIchTSrATS

Die Aufsichtsratsvergütung setzt sich wie folgt zusammen:

T€ 2008 2007

Feste Vergütung 1 495 1 766

Variable Bar-Tantieme 2 118 1 884

Variable Aktien-Tantieme und MAP 1 725 1 386

Aufwand für Altersversorgung 300 278

5 638 5 314

T€ 2008 2007

Feste Vergütung 63 63

Variable Vergütung 102 102

165 165

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13306 Finanzanhang

38 InAnSPruchnAhme der beFreIunG nAch § 264, AbS. 3 hGb und § 264b hGb

Nachfolgende inländische Tochterunternehmen in der Rechts-form einer Kapitalgesellschaft bzw. Personengesellschaft im Sinne des § 264a HGB haben in Teilen von der Befreiungsvor-schrift gemäß § 264 Abs. 3 und § 264b HGB Gebrauch gemacht.

Essen, 28. Januar 2009

Der Vorstand der MAN Ferrostaal Aktiengesellschaft

Stand 31. Dezember 2008

DSD Asset Management GmbH Essen

MAN Ferrostaal Industrieanlagen GmbH Geisenheim

MAN Ferrostaal Automotive GmbH Essen

SMH Stahlmagazin GmbH Seelze

SMG Stahlmagazin GmbH Ginsheim-Gustavsburg

SMB Stahlmagazin GmbH Bochum

SMK Stahlmagazin GmbH Kaiserslautern

LMS Logistik-Magazin Saarlouis GmbH Saarlouis

LMK Logistik-Magazin GmbH Köln

SCR SILS-Center GmbH Rüsselsheim

SCB SILS-Center GmbH Bochum Bochum

SGI Saarländische Gesellschaft für Industriebeteiligungen mbH Essen

MAN Ferrostaal Industrial Projects GmbH Essen

MAN Ferrostaal Piping Supply GmbH Essen

SLS Services GmbH Saarlouis

SIRIUS Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG Essen

Eisenbau Essen GmbH Essen

MAN Ferrostaal Diesel Power GmbH Essen

HILGERS Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG Essen

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Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk haben wir wie folgt erteilt:

„Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der MAN Ferrrostaal Aktiengesellschaft auf-gestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und Ver-lustrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Aufstellung der im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Ja-nuar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Die Aufstellung von Kon-zernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchge-führten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB un-ter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) fest-gestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-prüfung sowie ergänzend unter Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach ist die Prü-fung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Kon-zernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rech-nungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage we-sentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt wer-den. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaft-liche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartun-gen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prü-fung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beur-teilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss ein-bezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungs-kreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungs-grundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzli-chen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung ge-wonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vor-schriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Kon-zernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“ Düsseldorf, den 28. Januar 2009

KPMG AGWirtschaftsprüfungsgesellschaft

(vormals KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesell-schaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)

Wagenseil HaasWirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

besTäTigungsVermerk

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impressum

Herausgeber:MAN Ferrostaal AGHohenzollernstraße 2445128 Essen

Verantwortllich für den Inhalt:Daniel Reinhardt, Jörg Symalla

Bildnachweis:Andreas Pohlmann: 4, 9Frank van Groen: 7, 35, 37, 39, 41, 43, 45, 47, 48, 49, 51, 53, 55Karsten de Riese: 16, 18, 20, 22, 29, 30/31, 34, 36, 40, 42, 44, 52, 59, 62, 63, 65, 69, 70/71Getty Images: 26, 12/13Solar Millennium AG: 28, 40Markus Steur, Dortmund: 28, 42Koch de Portugal: 38Andri Ramos: 38Manfred Ehrich: 46Transchart Schiffahrtsges mbH: 50Henning Maier-Jantzen: 50Harms Bergung: 54Florian Zimmermann: 60Grinaker-LTA: 64Michael Kneffel: 66Laif: 67

Gestaltung:BOROS

Druck:Woeste Druck, EssenGalaxi Supermat (chlorfrei gebleicht), Papier Union

Dieser Geschäftsbericht steht in deutscher, englischer und spanischer Sprache zur Verfügung.Bestellungen unter: [email protected];Tel.: +49.201.818-2019; Fax: +49.201.818-3525Download unter: www.manferrostaal.com

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Auftragslage in Mio € 2005 2006 2007 2008

Auftragseingang 1 745 1 982 1 556 1 836

Inland 372 283 380 279

Ausland 1 373 1 699 1 176 1 557

Umsatz 1 414 1 379 1 445 1 640

Inland 301 247 270 285

Ausland 1 113 1 132 1 175 1 355

Auftragsbestand 2 037 2 342 2 415 2 578

Inland 210 233 332 328

Ausland 1 827 2 109 2 083 2 250

Mitarbeiter In- und Ausland

Anzahl 4 563 4 290 4 175 4 431

Personalaufwand je Mitarbeiter in € 50 963 47 418 51 715 50 429

Investitionen und Finanzierung in Mio €

Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögensgeg. 31 15 18 23

Investitionen in Finanzanlagen 2 7 27 10

Abschreibungen 22 26 28 27

Cash-Earnings –17 40 102 79

Operatives Ergebnis 64 119 179 167

Free Cashflow –90 257 53

Kennzahlen in Prozent

Eigenkapitalquote 12,7 11,8 15,6 19,4

Anlagendeckung durch Eigenkapital 93,8 91,1 80,9 94,0

ROS 4,5 8,6 12,4 10,2

Rendite auf das eingesetzte Kapital ROCE 31,2 36,9 37,3

VierjAhresübersicht

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MAN Ferrostaal AG Hohenzollernstraße 2445128 EssenTel +49. 201. 8 18-01Fax +49. 201. 8 18-28 22www.manferrostaal.com