Marketing für Praktiker, Teil 18 - Der Tag der Tage

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Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nicht gestattet. Der Tag der Tage Marketing für Praktiker, Teil 18 E in Tag der offenen Tür bietet Ihnen die optimale Gelegenheit, eine per- sönliche Kundenbeziehung und ei- ne langfristige, emotionale Kundenbin- dung aufzubauen. Diese beeinflusst die Kauf- und Weiterempfehlungsbereitschaft sowie die Zufriedenheit Ihrer Kunden po- sitiv – und damit Ihre Stellung als Fachbe- trieb im Wettbewerbsumfeld. Ein höherer Bekanntheitsgrad, Erschließung neuer Zielgruppen, ein positiver Imagetransfer sowie die Darstellung als Spezialist mit breitem Leistungsangebot sind Effekte, die sich bei guter Realisierung dieses be- sonderen Tages einstellen. Im Vorfeld der Veranstaltung sind jedoch diverse Vorbereitungen zu treffen, die für den Erfolg Ihrer Veranstaltung ausschlag- gebend sind. Zum Beispiel: Wen möchten Sie gewinnen – Privatkunden und/oder Geschäftskunden? Davon hängt ab, wie Sie Ihre Veranstaltung bewerben, und welche Produkte und Angebote Sie am „Tag der offenen Tür“ präsentieren wer- den. Eine weitere Frage ist: Sind Ihre Pro- dukte vorrätig? Machen Sie sich frühzeitig Gedanken über die Beschaffung, die An- gebotspreise und eine ansprechende Prä- sentation der Geräte und Maschinen. Partner-Wahl Ein dritter Aspekt sollte die Terminplanung sein. Ein guter Termin ist stets „Schönwet- terzeit“ – aber denken Sie an einen „Schlechtwetter-Plan“. Achten Sie zudem auf Ferienzeiten und Feiertage. Regionale Festtage (Blütenfest oder ähnliches) sind erfahrungsgemäß eine gute Gelegenheit. Kündigen Sie den Termin im Laden an und sprechen Sie Ihre Kunden aktiv an. Wer- ben Sie auf Ihrer Internetseite, im News- letter und in den lokalen Printmedien. Versenden Sie eine Einladung an die lo- kale Presse und legen Sie passend dazu vorbereitete Flyer aus – warum nicht auch mal beim Fleischer und Bäcker oder im örtlichen Supermarkt? Die Planung mit Herstellern und Liefe- ranten bietet sich geradezu an. Am besten fragen Sie gezielt nach Präsentationsma- terial (Displays, Flyern, Prospekte, Werbe- mittel), Fachberatung (Außendienstler vor Ort) und finanzieller Unterstützung. Su- chen Sie außerdem nach lokalen Partnern. Warum nicht den Koch eines renommier- ten Restaurants einladen, der die neues- ten Grillrezepte vor Ort am Rost zaubert? Oder der ortsansässige Garten- und Landschaftsbaubetrieb, eine Gärtnerei oder andere „anverwandte“ Branchen einbeziehen? Bei solchen Zusatzveran- staltungen geht es vor allem darum, dass Sie über den Tellerrand des eigenen Ver- kaufs hinausschauen und mehrere Kun- deninteressen bündeln und bedienen. Dadurch vergrößern Sie den Kreis poten- zieller Besucher und erzielen einen Streu- effekt: Ihre Partner werben zusätzlich für Ihre Veranstaltung. Das Team macht‘s Die Mitarbeiter Ihres Betriebes sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für eine ge- lungene Veranstaltung. Planen Sie also den Personaleinsatz, die Aufgaben und Verantwortlichkeiten frühzeitig. Wie steht es um die Beratungskompetenz Ihrer Mit- arbeiter? Binden Sie Ihre Mitarbeiter von der Ideenfindung bis zur Umsetzung ein (Steigerung der Identifikation und Mitar- beiterzufriedenheit). Denken Sie an ein einheitliches Auftreten aller Beteiligten (Kleidung, Namensschild, Visitenkarten). Und auch ein Bonbon in Form einer be- sonderen Vergütung für den Zusatzeinsatz sollte selbstverständlich sein. Natürlich fallen bei Besucheraktivitäten Formalitäten an, über die Sie sich unbe- dingt Gedanken machen müssen. Was deckt Ihr Versicherungsschutz? Haben Sie an die richtigen Schutzmaßnahmen wie Schnittschutzkleidung gedacht? An welchen Aktivitäten dürfen Ihre Besucher teilnehmen (zum Beispiel eine ATV-Probe- fahrt nur mit Helm und Führerschein)? Sicher sind noch viele andere Dinge – vom Fotografen bis zur Zapfanlage – zu be- rücksichtigen. Daher sollten Sie sich un- bedingt eine Aufgabenliste mit den not- wendigen Anschaffungen, weiteren Schritten und Terminen erstellen. In dieser Liste können Sie die entstehenden Kosten aufführen und mit Ihrem geplanten Budget abgleichen, um auch eine gewisse Kos- tenkontrolle zu gewährleisten. Fotos nicht vergessen! Sorgen Sie für „Action“ und eine Veran- staltung zum Erleben und Anfassen. Las- sen Sie Ihre Gäste mit einem Rasentraktor einen abgesteckten Parcours fahren oder zeigen Sie die Grundlagen guter Handha- bung einer Kettensäge. Eine Tombola ist immer gern gesehen – verlosen Sie lieber wenige, aber dafür hochwertige Preise. Trampolin und Kettcar beschäftigen die Kinder und sind bei vielen Motoristen im Produktsortiment – ein besonderer Mit- nahmepreis erfreut den Kunden. Der Kre- ativität sind keine Grenzen gesetzt! Und nicht vergessen: Halten Sie die schönsten Eindrücke mit der Kamera fest. Das wird in der Hitze des Gefechts gern vergessen! Veröffentlichen Sie diese Bil- der zum Beispiel auf Ihrer Internetseite. Ein gute Nachbearbeitung und eine kleine Dokumentation helfen Ihnen außerdem, die nächste Veranstaltung noch besser umzusetzen. (jn) FORTBILDUNG 24 MOTORGERÄTE www.agrartechnikonline.de Ein „Tag der of- fenen Tür“ ist eine gute Möglichkeit, sich als Fachbetrieb von der besten Seite zu zeigen. Woran bei der Vorbereitung zu den- ken ist, erläutert Michael Winsemann, Berater bei //Gartentechnik.com. Fotos: Deppe, Messe Tarmstedt

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Der Tag der TageMarketing für Praktiker, Teil 18

E in Tag der offenen Tür bietet Ihnen die optimale Gelegenheit, eine per-sönliche Kundenbeziehung und ei-

ne langfristige, emotionale Kundenbin-dung aufzubauen. Diese beeinflusst die Kauf- und Weiterempfehlungsbereitschaft sowie die Zufriedenheit Ihrer Kunden po-sitiv – und damit Ihre Stellung als Fachbe-trieb im Wettbewerbsumfeld. Ein höherer Bekanntheitsgrad, Erschließung neuer Zielgruppen, ein positiver Imagetransfer sowie die Darstellung als Spezialist mit breitem Leistungsangebot sind Effekte, die sich bei guter Realisierung dieses be-sonderen Tages einstellen. Im Vorfeld der Veranstaltung sind jedoch diverse Vorbereitungen zu treffen, die für den Erfolg Ihrer Veranstaltung ausschlag-gebend sind. Zum Beispiel: Wen möchten Sie gewinnen – Privatkunden und/oder Geschäftskunden? Davon hängt ab, wie Sie Ihre Veranstaltung bewerben, und welche Produkte und Angebote Sie am „Tag der offenen Tür“ präsentieren wer-den. Eine weitere Frage ist: Sind Ihre Pro-dukte vorrätig? Machen Sie sich frühzeitig Gedanken über die Beschaffung, die An-gebotspreise und eine ansprechende Prä-sentation der Geräte und Maschinen.

Partner-WahlEin dritter Aspekt sollte die Terminplanung sein. Ein guter Termin ist stets „Schönwet-terzeit“ – aber denken Sie an einen „Schlechtwetter-Plan“. Achten Sie zudem auf Ferienzeiten und Feiertage. Regionale Festtage (Blütenfest oder ähnliches) sind erfahrungsgemäß eine gute Gelegenheit. Kündigen Sie den Termin im Laden an und sprechen Sie Ihre Kunden aktiv an. Wer-ben Sie auf Ihrer Internetseite, im News-letter und in den lokalen Printmedien.

Versenden Sie eine Einladung an die lo-kale Presse und legen Sie passend dazu vorbereitete Flyer aus – warum nicht auch mal beim Fleischer und Bäcker oder im örtlichen Supermarkt?Die Planung mit Herstellern und Liefe-ranten bietet sich geradezu an. Am besten fragen Sie gezielt nach Präsentationsma-terial (Displays, Flyern, Prospekte, Werbe-mittel), Fachberatung (Außendienstler vor Ort) und finanzieller Unterstützung. Su-chen Sie außerdem nach lokalen Partnern. Warum nicht den Koch eines renommier-ten Restaurants einladen, der die neues-ten Grillrezepte vor Ort am Rost zaubert? Oder der ortsansässige Garten- und Landschaftsbaubetrieb, eine Gärtnerei oder andere „anverwandte“ Branchen einbeziehen? Bei solchen Zusatzveran-staltungen geht es vor allem darum, dass Sie über den Tellerrand des eigenen Ver-kaufs hinausschauen und mehrere Kun-deninteressen bündeln und bedienen. Dadurch vergrößern Sie den Kreis poten-zieller Besucher und erzielen einen Streu-effekt: Ihre Partner werben zusätzlich für Ihre Veranstaltung.

Das Team macht‘sDie Mitarbeiter Ihres Betriebes sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für eine ge-lungene Veranstaltung. Planen Sie also den Personaleinsatz, die Aufgaben und Verantwortlichkeiten frühzeitig. Wie steht es um die Beratungskompetenz Ihrer Mit-arbeiter? Binden Sie Ihre Mitarbeiter von der Ideenfindung bis zur Umsetzung ein (Steigerung der Identifikation und Mitar-beiterzufriedenheit). Denken Sie an ein einheitliches Auftreten aller Beteiligten (Kleidung, Namensschild, Visitenkarten). Und auch ein Bonbon in Form einer be-

sonderen Vergütung für den Zusatzeinsatz sollte selbstverständlich sein. Natürlich fallen bei Besucheraktivitäten Formalitäten an, über die Sie sich unbe-dingt Gedanken machen müssen. Was deckt Ihr Versicherungsschutz? Haben Sie an die richtigen Schutzmaßnahmen wie Schnittschutzkleidung gedacht? An welchen Aktivitäten dürfen Ihre Besucher teilnehmen (zum Beispiel eine ATV-Probe-fahrt nur mit Helm und Führerschein)?Sicher sind noch viele andere Dinge – vom Fotografen bis zur Zapfanlage – zu be-rücksichtigen. Daher sollten Sie sich un-bedingt eine Aufgabenliste mit den not-wendigen Anschaffungen, weiteren Schritten und Terminen erstellen. In dieser Liste können Sie die entstehenden Kosten aufführen und mit Ihrem geplanten Budget abgleichen, um auch eine gewisse Kos-tenkontrolle zu gewährleisten.

Fotos nicht vergessen!Sorgen Sie für „Action“ und eine Veran-staltung zum Erleben und Anfassen. Las-sen Sie Ihre Gäste mit einem Rasentraktor einen abgesteckten Parcours fahren oder zeigen Sie die Grundlagen guter Handha-bung einer Kettensäge. Eine Tombola ist immer gern gesehen – verlosen Sie lieber wenige, aber dafür hochwertige Preise. Trampolin und Kettcar beschäftigen die Kinder und sind bei vielen Motoristen im Produktsortiment – ein besonderer Mit-nahmepreis erfreut den Kunden. Der Kre-ativität sind keine Grenzen gesetzt! Und nicht vergessen: Halten Sie die schönsten Eindrücke mit der Kamera fest. Das wird in der Hitze des Gefechts gern vergessen! Veröffentlichen Sie diese Bil-der zum Beispiel auf Ihrer Internetseite. Ein gute Nachbearbeitung und eine kleine Dokumentation helfen Ihnen außerdem, die nächste Veranstaltung noch besser umzusetzen. (jn)

FORTB ILDUNG

24 MOTORGERÄTE www.agrartechnikonline.de

Ein „Tag der of-fenen Tür“ ist eine gute Möglichkeit, sich als Fachbetrieb von der besten Seite zu zeigen. Woran bei der Vorbereitung zu den-ken ist, erläutert Michael Winsemann, Berater bei //Gartentechnik.com.

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