Material Objects

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Material Objects Gedanken zur Erweiterung von Reusable Learning Objects Katharina Stephenson 2006 Abstract : Im geplanten Beitrag werden Parallelen zwischen Wissensmanagement und eLearning aufgegriffen und im Zuge konzeptioneller Überlegungen zum Aufbau und Einsatz von Reusable Learning Objects eine Erweiterung der Baumgartnerschen Unterteilung in Informational und Educational Objects, so wie Educational Scenarios um ein weiteres Element argumentiert. Wissen als wirtschaftliche Ressource einer Organisation benötigt Wissensmanagement (WM). Vorhandenes Wissen wird aufgespürt, dokumentiert, kommuniziert, neues Wissen generiert und in Arbeitsprozesse und / oder Produkte umgesetzt. (vgl. Reinmann et al., 2001) Erfolgreiches WM wird zumeist von einer hauptverantwortlichen Person/engruppe begleitet, bzw. angeleitet, es steht und

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Abstract: Gedanken zur Erweiterung von Reusable Learning Objects, Katharina Stephenson 2006

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Material ObjectsGedanken zur Erweiterung von Reusable Learning Objects

Katharina Stephenson 2006

Abstract:Im geplanten Beitrag werden Parallelen zwischen Wissensmanagement und eLearning aufgegriffen und im Zuge konzeptioneller Überlegungen zum Aufbau und Einsatz von Reusable Learning Objects eine Erweiterung der Baumgartnerschen Unterteilung in Informational und Educational Objects, so wie Educational Scenarios um ein weiteres Element argumentiert.

Wissen als wirtschaftliche Ressource einer Organisation benötigt Wissensmanagement (WM). Vorhandenes Wissen wird aufgespürt, dokumentiert, kommuniziert, neues Wissen generiert und in Arbeitsprozesse und / oder Produkte umgesetzt. (vgl. Reinmann et al., 2001)Erfolgreiches WM wird zumeist von einer hauptverantwortlichen Person/engruppe begleitet, bzw. ange-leitet, es steht und fällt aber mit der Überzeugung, dass jede/r MitarbeiterIn WissensmanagerIn ist. Wird es zu einer Bottom Up Strategie, die das Wissen und die Kompetenzen der Individuen eines Systems in den WM-Kreislauf aufnimmt, werden neben einem ökonomischeren Umgang mit Ressourcen auch andere Bereiche wie Arbeitszufriedenheit, Corporate Identity und Ähnliches davon beeinflusst. Voraussetzung dafür ist eine offene, neugierige Organisationskultur, die Neues verstärkt, fehlerfreundlich ist und davon ausgeht, dass jede/r Lernende bereits Wissen und Kompetenzen in sich trägt, die es

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wert sind, genützt zu werden (Empowermentansatz + konstruktivistischer Lernbegriff) Solche Organisationen können Betriebe sein, deren wirtschaftliche Zielsetzungen ein Strukturieren und Generieren von Wissen erfordern, es können aber auch Gruppen von Lernenden im System Schule oder anderen Bildungskontexten sein. (Den „Zwischenbereich“ stellt die betriebliche Fort- und Weiterbildung dar.) Liegt der Fokus auf Lernen, wird WM im Bildungssystem betrieben. In einer auf den oben genannten Annahmen aufbauenden Didaktik des kooperativen, bzw. kollaborativen Lernens übernehmen konsequenterweise Lernende und Lehrende somit jeweils die Rolle der Lehrenden für das restliche System. Eine besondere Form des Lernens in Gruppen stellt eLearning dar. Die Gruppe der Lernenden eines eLearning Kurses ist vergleichbar mit einer Webcommunity. Der Kurs stellt für seine Laufzeit eine „persistent world“ dar, in der Lernende, wie Lehrende an verschiedene Rollen gekoppelte Verantwortungen übernehmen, wo sich Regeln im Sinne von „Netiquette“ entwickeln, usf.. Geleitet durch individuelle Parameter auf Seiten des/r Lernenden, aber auch durch die in der Gruppe (= Lehrende und Lernende) vorhandenen Ressourcen können passgenaue „Lernprogramme“ mit Hilfe von RLOs zusammengestellt werden. Ein Problem stellt hier die zur Zeit nicht ausreichende Anzahl, bzw. schwierige Auffindbarkeit entsprechender Lernobjekte, die mangelnde individuelle „Passform“ auf individuelle Lernziele, so wie mangelnde Reusability dar.Baumgartner (2006) unterscheidet zwischen Information Objects (IO) und Educational Objects (EO), welchen er nun

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mittels Educational Scenarios (ES) eine weitere, den o.g. Problemen begegnende Spezifizierung hinzufügt. Alle drei bilden das Reusable Learning Object. Durch die Einführung eines weiteren mit Metadaten versehenen Teilobjekts, eines Material Objects (MO) könnte nun höhere Reusability und kleinere Einbuße an didaktischer Qualität (s.„Reuse-and-Instruction-Paradox“ (vgl. Baumgartner, Kalz, 2005)) erreicht werden. Größere Variationenvielfalt ermöglicht individuellere Wissenskonstruktion. Neben Lehrinhalt im IO, Arbeitsauftrag im EO und methodischer Kategorisierung im ES, würde ein MO jeweiliges zu bearbeitendes Material, sozusagen „Werkstoff“ bereitstellen. An einem Beispiel aus dem Bereich Soft Skills (RLO „Aktives Zuhören“) wird gezeigt, wie der Einsatz von RLOs die Reusability erhöht und gleichzeitig die Rolle der Peers verstärkt zum Einsatz bringt, wenn es darum geht ökonomisch und effizient vorhandenes Wissen aufzuspüren, zu dokumentieren, zu kommunizieren, neues Wissen zu generieren und jenes Wissen in Arbeitsprozesse und / oder Produkte umzusetzen. (siehe oben!) Je eher didaktische Konzepte die Möglichkeit vorsehen, alle vier Kategorien von Teilobjekten von Seiten der Lernenden in einen Kurs einzuspeisen, desto freier kann Wissenskonstruktion im Individuum stattfinden. Weitgehend ergebnisoffenes kollaboratives Lernen gewährleistet „Passgenauigkeit“ in individuellen Kontexten und stellt damit eine gute Voraussetzung für anhaltende, intrinsische Motivation dar. Solche von Lernenden erstellten Teilobjekte können wiederum deren ePortfolio bereichern und damit die Lernbiografie eines aktiv sein Wissen konstruierenden und managenden Menschen beschreiben.

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