Maturarbeit zum Thema Mentaltraining
-
Upload
robbie-walker -
Category
Documents
-
view
231 -
download
0
description
Transcript of Maturarbeit zum Thema Mentaltraining
Gestalterische Berufsmaturitätsschule Zürich GBMS
Schriftliche Maturarbeit 2009/2010Robbie WalkerStudierender Klasse GBM 5F
Lehrbegleitender Studiengang GBMS I B13 2007–2010
Rahmenthema: « Dynamik »
Individualthema: « Mentaltraining – ein Prozess der Leistungssteigerung »
Leitfachdozent
Urs Rohner, lic. phil., dipl. ML
Dozent für deutsche Sprache und Literatur an der GBMS Zürich August 2009
Schriftliche Maturarbeit 2009/2010
Vorwort 7
1.0 « Dynamik » im interdisziplinären Überblick 81.1 Grundsätzliches 9
1.2 Gesellschaft und Wirtschaft –
die Folgen des Irakkrieges 10
1.2.1 Hintergrund 10
1.2.2 Wirtschaftliche Folgen 10
1.3 Arbeit und Beruf – der Sanitätsberuf 12
1.3.1 Allgemeines 12
1.3.2 Anforderungen und Einsatzbereiche 12
1.4 Kultur und Kunst –
Aufstieg und Fall der Mayazivilisation 15
1.4.1 Hintergrund 15
1.4.2 Glauben 15
1.4.3 Die Maya – eine Hochkultur 15
1.4.4 Der Fall der Mayazivilisation 15
1.5 Wissenschaft –
die Gezeiten 16
1.5.1 Einleitung 16
1.5.2 Die Gezeiten 16
2.0 Mentaltraining – ein Prozess der Leistungssteigerung 182.1 Grundlagen und Erläuterungen 19
2.1.1 Einleitung 19
2.1.2 Ausgangslage 19
2.1.3 Psychologie 20
2.2 Methoden und Verfahren 23
2.2.1 Die Bewegungsvorstellung 23
2.2.2 Die sprachlich-symbolische Vorgehensweise 23
2.2.3 Die räumlich-bildhafte Vorgehensweise 24
Inhaltsverzeichnis
2.2.4 Das kinästhetische Verfahren 24
2.3 Anwendungsbereiche im Leistungssport 27
2.3.1 Grundsätzliches 27
2.3.2 Die mentale Wettkampfvorbereitung 27
2.3.3 Die langfristige mentale Wettkampfvorbereitung 27
2.3.4 Die unmittelbare Wettkampfvorbereitung 27
2.4 Mentaltraining in der Rehabilitation 30
2.4.1 Mentaltraining in der Rehabilitation 30
2.4.2 Die Akutphase 31
2.4.3 Phase der Rehabilitationsvorbereitung 31
2.4.4 Phase der sportlichen Rehabilitation 31
2.4.5 Vorbereitungsphase auf den Wettkampfalltag 31
2.4.6 Faktoren einer erfolgreichen Rehabilitation 31
2.4.7 Schluss 31
3.0 Gedanken und Ideen zur gestalterischen Umsetzung 323.1 Das Sportwagenmodell 33
3.2 Physikalische Kraftauswirkung auf eine Flüssigkeit 33
3.3 Schall – Schall als Triebkraft 33
3.4 Ameisen – gemeinsam stark 33
3.5 Die Jugendbewegung 33
Anhang 34Ergänzungen 35
Literatur und Quellenverzeichnis 36Lebenslauf 40Bestätigung 42
7
Die vorliegende Maturarbeit habe ich mit viel Mühe, Recher-
chen und grossem Zeitaufwand verfasst und zusammenge-
stellt. Der dabei entstandene Einblick in das selbstständige
Arbeiten hat mir gefallen, und auch das Recherchieren hat
mir entgegen meinen Vorstellungen Spass gemacht. Mit der
Findung des Individualthemas hatte ich anfangs Mühe, später
konnte ich kaum loslassen.
« Mentaltraining » habe ich ausgesucht, weil meiner Meinung
nach das Gehirn eine oftmals unterschätzte Energiequelle ist,
welche auch als Triebkraft genutzt werden kann. Die Impulse,
welche das Gehirn bei Denkvorgängen aussendet, sind grund-
legend für Bewegungen, die man ausführen will. Die Dynamik
im Mentaltraining sehe ich im Prozess, ausgehend von der
Freisetzung elektrischer Impulse und endend in der physi-
schen Aktion, welche wir aufgrund dieser Impulse ausführen.
Vorwort
1.0 « Dynamik » im interdisziplinären Überblick
9
Dynamik, die; [griech. dynamiké « mächtig » bzw. dynamis
« Kraft »]. Dynamik ist das Gegenteil von Statik und die Lehre
von Bewegungen erzeugt durch Kräfte, Schwung, Triebkraft,
innere Bewegung und Entwicklung. Es gibt reichlich Begriffe,
welche das Wort « Dynamik » umschreiben. Dennoch ist es,
aufgrund des äusserst vielseitigen Gebiets, welches der Begriff
« Dynamik » verpackt, schwierig, diesen genau zu definieren.
Ob in der Musik, der Physik, der Mathematik, der Wirtschaft
oder der Psyche des Menschen, immer und überall sind Pro-
zesse, Kräfte und Veränderungen im Gange. Dynamik entsteht
durch die Freisetzung von Kraft oder Energie, beim Entladen
einer Gewitterwolke zum Beispiel. Auf eine Aktion folgt eine
Reaktion. Durch jede Aktion wird Energie freigesetzt, worauf-
hin eine Reaktion unvermeidlich wird. Auch im Gehirn des
Menschen spielt sich eine Dynamik ab. Bei jedem Denkpro-
zess, jeder Bewegung oder jeder visuellen Registrierung wer-
den im Hirn in Form von elektrischen Impulsen Informatio-
nen durch Nervenstränge an Körperteile gesendet, um so
eigentliche physische Reaktionen zu erzeugen.
Den Begriff « Dynamik » verbinde ich persönlich mit Verände-
rung und Bewegung. Eine Veränderung, welche durch Energie
erzeugt wird. Diese kann einen physikalischen Ursprung ha-
ben wie beispielsweise bei den Gezeiten, welche durch Kraft-
einwirkungen aus dem All entstehen. Die Veränderung kann
jedoch auch in zeitlicher Form, einer Entwicklung beispiels-
weise, auftreten. Oder aber auch auf gedanklicher Basis sich
dynamisch verhalten.
1.1 Grundsätzliches
10
1.2.1 HintergrundDer Einmarsch amerikanischer Truppen in den Irak im Jahre
2003 wurde als eine Präventivmassnahme gegen die steigende
Bedrohung durch Saddam Hussein und die angeblichen Mas-
senvernichtungswaffen des Iraks erklärt. Die USA verbrachten
dort schlussendlich fast ein halbes Jahrzehnt länger, als der
« eigentliche Krieg » bis zur Kapitulation der Iraker gedauert
hatte, nämlich nicht einmal ein Jahr.
Die Einwirkung vieler privater Interessen im Irakkrieg wirft
Zweifel an den Gründen der Amerikaner auf. Zumal der Irak
das zweitgrösste Ölvorkommen der Welt hat. Dazu kommt
noch, dass Thomas C. Foley, enger Freund des damaligen Prä-
sidenten George W. Busch, Direktor der NTC-Group wurde.
Diese besteht aus privatisierten irakischen Firmen.
1.2.2 Wirtschaftliche FolgenNicht nur die Im- und Exportsperre, welche die USA über den
Irak verhängt hatten, trug zum wirtschaftlichen Desaster des
Iraks bei. Die ersten beiden Golfkriege entstabilisierten die
Wirtschaft des Iraks enorm, und die Amerikaner gaben mit
ihrem dritten Einmarsch der irakischen Ökonomie den Gna-
denstoss. Gemäss Völkerrecht waren die Amerikaner als Be-
satzungsmacht verpflichtet, die Wirtschaft nach Ende des
Krieges zu stabilisieren. Stattdessen fingen sie an, ganze Ge-
sellschaften zu privatisieren und zu verkaufen. Mit Ausnahme
des Öl- und Gashandels, dessen Einnahmen 60 Prozent der ira-
kischen Volkswirtschaft ausmachen. Wobei der Öl- und Gas-
handel schnell in die amerikanische Verwaltung überging.
Soviel zu den Gründen der Amerikaner, den Irak anzugreifen.
Noch Monate nach der Kapitulation der Iraker herrscht Was-
ser- und Stromknappheit im ganzen Land. Entgegen der Gen-
fer Konvention, nach welcher Krankenhäuser neutral seien,
wurden irakische Spitäler von US-Truppen angegriffen. 18 000
der insgesammt 34 000 Ärzte verliessen im Laufe des Krieges
das Land, da die Gewalt stark zugenommen hatte, und die
mangelhafte Medikamenten- und Lebensmittelversorgung
führte schlussendlich zu einem sehr unsoliden Gesundheits-
system, welches zur Folge hatte, dass beispielsweise das Kin-
dersterben auf fast das Doppelte angestiegen war. Jedes zehnte
Kind starb bei seiner Geburt. Laut einem Bericht des « United
Nations Development Programms » mussten nach vier Jahren
US-amerikanischer Besetzung 28 Millionen Iraker mit einem
Lohn von weniger als einem Dollar im Tag auskommen, Ende
2008 stieg der durchschnittliche Lohn auf 3,1 Dollar an.
Ein solcher Zustand hat fatale Auswirkungen auf die gesamte
Wirtschaft des Landes und somit auch auf die globale Wirt-
schaft. Der US Energy Information Administration (EIA) zufol-
ge hat sich die irakische Wirtschaft während des dritten Krie-
ges massiv verschlechtert. Die Verschuldung des Iraks betrug
bei Kriegsende 2003 rund 115 Milliarden Dollar, und die Infla-
tionsrate Ende 2006 betrug fast 60 Prozent, konnte aber in den
letzten Jahren auf 7 Prozent reduziert werden (Deutsches aus-
wärtiges Amt, 2009). Der aussergewöhnlich hohe Ölpreis der
letzten Jahre hat zu dieser deutlichen Steigerung beigetragen,
und auch die Förderung des Öls konnte gesteigert werden, da
es in den letzten zwei Jahren weniger Anschläge auf Pipelines
gab und die Pipeline durch die Türkei wieder geöffnet wurde.
Die Vereinigten Staaten investierten zusätzliche 8 Milliarden
Dollar in die Ölindustrie. Natürlich nicht ohne eigene Interes-
sen zu verfolgen, denn die Kosten des Irakkrieges werden auf
über 1 Trillion Dollar geschätzt.
1.2 Gesellschaft und Wirtschaft – die Folgen des Irakkrieges
Abb. 1.1Die Lage des Gesundheitswesens im Irak ist durch Wasser- und Medika-mentenknappheit verschärft worden. Abbas Mohammed geht in Lati-fiyah, 30 km südlich von Bagdad, durch einen ausgetrockneten Kanal.
11
12
1.3.1 AllgemeinesEin Sanitäter muss dynamisch sein und muss sich unter
Druck schnell an Extremsituationen anpassen können. Tag-
täglich sind Tausende Schweizer Sanitäter im Einsatz, um
Menschen in Krisensituationen Hilfe leisten zu können. Oft
kann das Verständigen eines Rettungssanitäters Leben retten.
Der Beruf des Rettungssanitäters gehört zu einer Reihe von
sogenannten Blaulicht-Berufen, welche täglich im Dienste der
Bevölkerung unterwegs sind, zu welchen auch Feuerwehr und
Polizei gehören. Bei Schutz und Rettung Zürich gehen jähr-
lich über 250 000 Notrufe ein. Gut ausgebildetes Personal und
eine stabile Organisation sind notwendig für solche häufigen
Rettungsmissionen.
1.3.2 Anforderungen und EinsatzbereicheDie Anforderungen für die Ausbildung zum Rettungssanitä-
ter haben in den letzten Jahren zugenommen. Die Verwen-
dung vieler technisch komplizierter Gerätschaften, welche
der Sanitäter schnellstmöglich bedienen können muss, ist
nur ein Teil dessen, was der Sanitäter beherrschen muss. Aus-
reichendes medizinisches Wissen und fachgerechte Anwen-
dung lebensrettender Sofortmassnahmen entscheiden über
Leben und Tod des Patienten. Zudem sind ein starkes Nerven-
system und physische sowie seelische Belastbarkeit nötig, um
einen Beruf auszuüben, bei welchem sich oft schreckliche
Szenen zeigen.
Die Sanität arbeitet eng mit der Feuerwehr und der Polizei
zusammen, um Schutz und Rettung der in Not geratenen
Menschen zu gewährleisten. Oftmals ist gar Polizeipräsenz
nötig, um den Rettungskräften ihre Arbeit zu ermöglichen.
Rettungssanitäter leisten neben Bereichen wie Katastrophen-
hilfe, Rettungsmissionen oder auch Unfallverhütung Notein-
sätze in vielen verschiedenen Bereichen. Die Rettungssanität
ist mit der Rettungsflugwacht, Ambulanzen und vielen Fahr-
zeugen ausgerüstet, um notfallmässig ausrücken zu können.
Ob eine notfallmässige Entbindung oder die medizinische
Versorgung nach einem Brand, der Rettungssanitäter ist stets
zur Rettung von Menschenleben im Einsatz.
1.3 Arbeit und Beruf – der Sanitätsberuf
Abb. 1.2Bei einem Verkehrsunfall im Gubristtunnel am 25. Februar 2009 geriet ein Auto in Brand. Fünf Personen wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftung von den Sanitätern ins Spital gefahren. Schutz und Rettung Zürich half ausserdem den Brand zu löschen.
Einsatzbericht der Rettungssanität Basel, nach einer MesserstechereiBeim Eintreffen der Sanität war eine grosse Menschenan-sammlung vor Ort. Die Kantonspolizei Basel-Stadt hatte die Lage unter Kontrolle. Der Patient hatte nach einer Rauferei ein sogenanntes Fleischthermometer auf der Höhe TH 6 (6. Brustwirbel), auf der linken Seite direkt neben der Wirbelsäule im Rücken.Wir entschieden uns, den Patienten nicht zu immobilisieren, da er keine neurologischen Ausfälle hatte und die Wirbelsäule nicht verletzt wurde. Es handelte sich um ein Thoraxtrauma, und der Patient litt unter Dyspnoe (Atemnot). Da aber beide Lungen gut belüftet waren und der Patient hämodynamisch stabil war, entschieden wir uns für « scoop and run » (einladen und sofort losfahren) unter O2 (Sauerstoff) und restriktiver Infusionstherapie. Wir transportierten den Patienten ins Uni-versitätsspital Basel-Stadt (übernommen von Sanität Basel-Stadt, 2008).
15
1.4.1 HintergrundDie Maya zählen zu den geheimnisvollsten, religiösesten und
blutigsten mittelamerikanischen Völkergruppen und erreich-
ten einen nie dagewesenen Stand an architektonischem und
sprachlichem Niveau. Die aus mehreren Völkern zusammen-
gesetzte Mayakultur verband sich speziell durch ihre Schrift,
welche die erste vollständige Schriftart auf dem amerikani-
schen Koninent war und in Regionen wie Guatemala und
Yucatán immer noch erhalten ist. Die einzelnen Mayastaaten
wurden von Königen regiert, den sogenannten « halach ui-
nic », was so viel wie « Gerechter Mann » heisst. Auch vor Ge-
lehrten wie Astronomen, Architekten oder Priestern hatte das
gemeine Volk grossen Respekt. Auf dem Land jedoch hatten
Bauern landwirtschaftliche Produkte für die wachsenden
Städte wie Tikal oder Uaxactun und ihre in Prunk lebenden
Herrscher zu fördern (John Flemming et al., 2000).
1.4.2 GlaubenDem Glauben der Maya nach wurden die Menschen bei einem
Opferritual der Götter geschaffen, und sie glaubten, dass die
Menschheit selbst nur durch Blutvergiessen die Existenz ihrer
Götter und somit auch die der Menschen wahren könne. So
praktizierten sie zahlreiche Zeremonien, bei welchen sie Tiere
wie Hühner, für die Maya heilige Jaguare und nicht selten
auch Sklaven und Gefangene opferten, um ihre Götter zu be-
friedigen. Auch die Maya selber wurden nicht von ihren Bräu-
chen verschont. Sie spielten ein zeremonielles Ballspiel zu
Ehren der Götter, welches in Tempelhöfen abgehalten wurde.
Auf den über 500 Ballspielplätzen der Maya endete das Spiel
fast immer mit der Opferung der Verlierermannschaft.
1.4.3 Die Maya – eine HochkulturDie in den nächsten dreieinhalbtausend Jahren entwickelte
Hochkultur erreichte ihren Höhepunkt etwa vierhundert bis
neunhundert Jahre nach Christus, nachdem sich die Mayavöl-
ker nach Norden verteilt und so langsam ein riesiges Agrar-
und Handelsnetz aufgebaut hatten. Bohnen, Chili, Kakao und
Baumwolle wurden angebaut, Jäger sorgten für genügend
Fleisch, und Kaufleute handelten mit Salz, Honig, Kakao und
Obsidian. Herrscher und Hohepriester beschmückten sich mit
prachtvollem Schmuck und liessen gigantische Sakral- und
Profanbauten errichten. Unter Verwendung ihrer Schrift, ih-
res Zahlensystems, ihrer wissenschaftlichen Kenntnisse und
Bündnisse entwickelte sich die Mayazivilisation zu einer ein-
flussreichen Hochkultur, deren Reichtum sich unbeschränkt
auszudehnen schien (Die Maya, 2009).
1.4.4 Der Fall der MayazivilisationDer durch den steigenden Reichtum entstandene Neid und
die Gier unter den Herrschern der Maya führte zu einer Reihe
von Kriegen untereinander, bei welchen zahlreiche Städte
dem Erdboden gleichgemacht wurden. Viele Mayastämme ver-
liessen daraufhin ihre Städte und besiedelten die Halbinsel
Yucatán, wo sie noch zweihundert Jahre nachdem die Spanier
in Südamerika eintrafen, lebten.
Der Ausbruch einer verheerenden Pest-Epidemie und die Krie-
ge mit goldgierigen Spaniern liessen die Mayakultur auf der
Yucatán-Halbinsel zerfallen. Einzig wunderschöne Tempelan-
lagen mitten im Urwald und archäologische Funde sind von
einer vor fast fünftausend Jahren entstandenen Hochkultur
übriggeblieben.
1.4 Kultur und Kunst – Aufstieg und Fall der Mayazivilisation
Abb. 1.3Noch immer sind Ruinen der untergegangenen Hochkultur in den Re-genwäldern Mittelamerikas zu finden. Hier ein Tempel der Mayahoch-burg Tikal, mitten im El-Petén-Regenwald in Guatemala.
16
1.5.1 EinleitungDie Erdanziehungskraft lässt den etwa 400 000 Kilometer ent-
fernten Mond um die Erde kreisen und hält diesen davon ab,
seine Umlaufbahn zu verlassen. Da sich die Gravitation der
Erde und die Zentrifugalkraft, welche der Mond mit seiner Be-
wegung erzeugt, gegenseitig aufheben, bleibt der Mond in sei-
ner üblichen Umlaufbahn. Doch auch der Mond besitzt eine
Anziehungskraft. Diese ist zwar deutlich schwächer, doch sie
erzeugt eine Reaktion auf der Erde – die Gezeiten.
1.5.2 Die GezeitenDank der Gezeiten können wir täglich an Meeresküsten ein
eindrucksvolles Naturschauspiel verfolgen. Zweimal am Tag
steigt und senkt sich der Meeresspiegel über einen Raum von
etwa zwölfeinhalb Stunden. Der Zeitpunkt des niedrigsten
Wasserstandes, Niedrigwasser, und des höchsten Wasserstan-
des, Hochwasser, sind nicht auf bestimmte Tageszeiten festge-
setzt, sondern verschieben sich wegen des täglich später auf-
gehenden Mondes um 50 Minuten. Die Gezeiten werden durch
die Anziehungskräfte zwischen dem Mond und der Erde er-
zeugt, gemäss des Newton‘schen Gravitationsgesetzes zieht
der Mond die Erde genauso stark an wie die Erde den Mond.
Irrtümlicherweise denken viele, dass der Mond den gesamten
Wasserbestand der Erde mit seiner Anziehungskraft zu sich
hinzieht und darum auf der einen Seite des Globus Hochwas-
ser und auf der gegenüberliegenden Seite Niedrigwasser
herrscht. Dieser Ansicht nach würde an einem geografischen
Punkt nur einmal täglich ein Ablauf der Gezeiten erfolgen.
Tatsächlich jedoch sind es zwei Abläufe täglich, welche durch-
laufen werden. Nämlich einen auf der Mondseite des Globus
und einen auf der gegenüberligenden Seite. Durch die gegen-
seitige Gravitation ziehen sich Mond und Erde an. Logischer-
weise müsste der Mond somit jegliche Materie der Erde anzie-
hen, die feste Konsistenz der meisten Objekte hält für uns je-
doch einige interessante Naturschauspiele bereit. Die weniger
feste Materie des Wassers jedoch erlaubt die Steigung des Mee-
resspiegels auf der Mondseite des Erdballes. Die durch ge-
meinsames Rotieren der Erde und des Mondes entstehenden
Fliehkräfte erzeugen auch auf der gegenüberliegenden Seite
des Mondes Hochwasser (Abb. 1.5). Die Erdanziehung erreicht
lediglich, dass sich das Wasser dementsprechend auf der Erde
verteilt. Somit entsteht auf den Seiten, welche etwa recht-
winklig zum Mond stehen, Niederwasser. Die Umlaufbewe-
gung des Mondes erzeugt die zusätzliche Bewegung (Die Ge-
zeiten, 2009). Ein besonders hoher Anstieg des Wassers bei
Hochwasser entsteht, wenn Sonne, Mond und Erde in einer
Reihe hintereinanderstehen und sich die Gravitationskräfte
des Mondes und der Sonne summieren, die sogenannten
Springfluten. Wenn die Sonne jedoch auf der Niedrigwasser-
seite der Erde steht, ensteht die Nippflut.
1.5 Wissenschaft – die Gezeiten
Abb. 1.4In Wattenmeeren ist die Wirkung der Gezeiten besonders schön zu beobach-ten. Durch die geringe Tiefe werden bei Ebbe riesige Flächen freigesetzt. So auch hier im niedersächsischen Wattenmeer.
Erde Mond SonneAbb. 1.5Stehen Erde, Mond und Sonne in einer Linie, addieren sich ihre Anzie-hungskräfte und es entstehen Springfluten.
17
18
2.0 Mentaltraining – ein Prozess der Leistungssteigerung
19
2.1.1 EinleitungSchon in der Urzeit bereiteten Höhlenbewohner sich mental
auf Jagden oder Kämpfe vor, mit Malereien, Tänzen oder Ri-
tualen. Heute trifft man immer öfter in Bereichen wie dem
Sport auf mentale Vorbereitung. Ob beim Fussball in der Kabi-
ne, wo sich jeder Spieler auf den bevorstehenden Match kon-
zentriert, oder beim traditionellen Haka des Rugbys, bei wel-
chem es die Motivation der gegnerischen Mannschaft ein-
zudämmen gilt. Die mentale Vorbereitung ist und war schon
immer überall präsent. Bewusst oder unbewusst hat sich jeder
schon einmal auf etwas mental vorbereitet. In vielen Berei-
chen wie etwa in der Wirtschaft bei Führungspersonen, in der
Medizin bei Chirurgen, bei Militärpiloten oder Spitzensport-
lern wird das Mentaltraining nun gezielt angewandt, um bes-
sere Leistungen zu erbringen.
Ich möchte mich auf den nachfolgenden Seiten mit dem Men-
taltraining im Leistungssport befassen. Das Mentaltraining
hat hier einen grossen Einfluss auf die Motivation eines Athle-
ten. Denn auch beim besten Athleten erreichen Kraft und Aus-
dauer ihre Grenzen. « Sportler zu sein, das ist mehr, als nur
gewisse körperliche Fähigkeiten zu haben. Sport passiert im
Kopf », sagte Stefan Raab, deutscher Moderator. Wo die Muskel-
masse ihre Grenzen erreicht, kann oftmals mit gezieltem
Mentaltraining noch einiges an Leistung herausgeholt wer-
den. Viele Wissenschaftler, Trainer und Athleten beschäftigen
sich mit dieser Thematik, und Mentaltrainer geniessen in un-
serer Gesellschaft immer mehr Beachtung.
Das Mentaltraining wird im Sport mit Vorstellungstraining in
Verbindung gebracht. Gemeint ist die planmässig wiederholte
Vorstellung von bestimmten Bewegungen oder motorischen
Handlungen, welche man trainieren will, ohne dass man die-
se gleichzeitig praktisch durchführt. Dabei wird das Vorstel-
lungsvermögen des Menschen als Triebkraft zu besseren Leis-
tungen genutzt. In sämtlichen Bereichen, in denen Spit-
zenleistungen vollbracht werden, ist professionelle, mentale
Vorbereitung anzutreffen (Mayer et al., 2009).
2.1.2 AusgangslageDas Ziel eines Spitzensportlers ist zu gewinnen, und um dies
zu erreichen, muss ein Athlet – speziell in höheren Ligen –
über seine körperlichen Fähigkeiten hinauswachsen und sei-
nen Kopf gebrauchen. Dazu ist absolute Konzentration und
ungeteilte Aufmerksamkeit zur bevorstehenden Aufgabe nö-
tig. Der Wettkampf ist für einen Sportler die entscheidende
Fähigkeitsbeurteilung, hier wird das Ergebnis jahrelangen
Trainings sichtbar, und dementsprechend kann der Leistungs-
druck auf einen Sportler in der Wettkampfvorbereitung
enorm hoch sein. Nicht zu vergleichen mit dem Druck beim
Wettkampf selber. Faktoren wie vergangene Erfolge oder Miss-
erfolge können grossen Einfluss auf die gegenwärtige Motiva-
tion des Sportlers nehmen. Oftmals läuft im Training alles
perfekt, der Sportler kann seine Aufmerksamkeit zu 100 Pro-
zent der geforderten Aufgabe widmen. Beim eigentlichen
Wettkampf jedoch, in Stadien oder Arenen, herrschen zusätz-
liche Erschwernisse wie Medienanwesenheit oder Zuschauer,
die unvorbereitete Athleten von der Konzentration auf die
Aufgabe ablenken und sie dazu bringen, sich mit ihrer Situati-
on unnötigerweise zu beschäftigen (Abb. 2.1). Jeder, der selbst
einmal Erfahrungen in einem Wettkampf gemacht hat, weiss,
dass mangelnde Konzentration fatale Konsequenzen hervor-
rufen kann, die im schlimmsten Fall nicht nur den Ausgang
2.1 Grundlagen und Erläuterungen
20
Abb. 2.2« You have to see the shots and feel them through your hands. » Tiger Woods, vielfacher Weltmeister im Golf, bringts auf den Punkt. Denn durch intensives Vorstellen und unter Einbezug möglichst vieler Sinne kann man eine Bewegungsabfolge optimieren.
gungssinn entscheidend zum Prozess bei. Erkenntnisse aus
der neuropsychologischen Forschung (siehe « Was ist Neuro-
psychologie? ») haben grosse Erfolge für das Verständnis der
Wirkung des Mentaltrainings erzielt. Es wurde somit mög-
lich, Gehirnvorgänge von Menschen bei mentalen Trainings-
abläufen darzustellen (American Kenpo).
Doch was passiert im Gehirn, wenn wir uns Bewegungsabläu-
fe vorstellen? Mittels eines neurologischen Verfahrens aus den
Fünfzigerjahren namens PET (Positronen-Emissions-Tomogra-
phie) können Hirnaktivitäten genau lokalisiert werden. Mit
dem PET-Verfahren wird die Veränderung der Durchblutung
bei einer Aktivität in bestimmten Gehirnbereichen aufge-
zeichnet und grafisch dargestellt (Massachusets Institute of
Technologie). Somit lässt sich erkennen, welche Gebiete der
Gehirnrinde, des sogenannten Kortex (lat.), beim Erlernen von
komplexen Bewegungen aktiviert werden und somit am Pro-
zess der Leistungssteigerung beteiligt sind. Zu Beginn der so-
genannten motorischen Lernphase zeigt sich ein Erregungs-
muster im Gehirn, welches belegt, dass viele Bereiche des
Hirns am Lernprozess beteiligt sind. Je eingeübter diese Bewe-
gungsvorstellung jedoch wird, desto mehr wird die Hirnakti-
vität auf Bereiche des menschlichen Hirns eingegrenzt, die
für die Bewegung relevant sind.
Ein alltägliches Beispiel: das Autofahren. Zu Beginn muss man
sich fest auf alles Mögliche konzentrieren, doch je länger man
diese Aktivität regelmässig wiederholt, desto automatischer
führt man gewisse Bewegungen durch und desto unbewusster
nimmt man Zeichen auf, für die anfangs volle Aufmerksam-
keit nötig war. Dieses Phänomen beschreibt den Übergang von
des Wettkampfes beeinflussen können. Viele Sportler beschäf-
tigen sich gerade während dem Wettkampf mit möglichen
Konsequenzen oder sonstigen Szenarien, welche durch einen
möglichen Fehler hervorgerufen werden könnten.
Nicht nur Konzentrationsschwierigkeiten können durch re-
gelmässiges Mentaltraining verbessert werden, die Wirkung
reicht bis zur Rehabilitation nach einer Verletzung oder ei-
nem Unfall (siehe Abb. 2.4).
Abb. 2.1Im Training ist es für den Sportler einfacher, seine volle Aufmerksamkeit der Aufgabe zu schenken. In einem bedeutenden Wettkampf jedoch fängt der Sportler an, sich mit unrelevanten Dingen wie der Medien-anwesenheit oder den Zuschauern zu beschäftigen.
Aufmerksamkeit
Aufgabe
Training
Aufmerksamkeit
Konsequenzen Zuschauer Medien …
Wettkampf
Was ist Neuropsychologie?Neuropsychologie ist ein Bereich der Hirnforschung, in dem der Zusammenhang zwischen Nervensystem, Erleben, Denken und Verhalten studiert wird. Im Bereich der Neuropsychologie wird der Zusammenhang zwischen Hirn und Verhalten, die Diagnostik und die Therapie von neuropsychologischen Stö-rungen untersucht und behandelt (SVNP).
2.1.3 PsychologieDas Verfahren des Mentaltrainings zeichnet sich durch unter-
schiedliche Methoden aus, in welchen verschiedene Fertigkei-
ten verbessert werden. Wobei hier tief in die Psychologie ein-
gedrungen wird. Die Art, mental zu trainieren, wurde schon
sehr früh in der Praxis eingesetzt und wird mittlerweile als
unverzichtbare Methode zur Lern- und Leistungssteigerung
angesehen (Mayer et al., 2009). Das Training soll eine Simula-
tion von tatsächlichen Erfahrungen hervorrufen und somit
durch intensives Vorstellen einer Bewegung diese in der Reali-
tät verbessern. Es wird dabei versucht, möglichst alle Sinne
mit in den Leistungssteigerungsprozess einzubeziehen. Auch
wenn der Gebrauch der visuellen Vorstellung hier der stärkste
Faktor zu sein scheint, tragen zum Beispiel der Tast- und Bewe-
21
22
der Lern- zur Könnenphase. Dasselbe Prinzip wird im Mental-
training angewandt, wobei interessant ist, dass hier nicht die-
selben Hirnregionen durch regelmässiges Vorstellen der
Handlung aktiviert werden wie bei der tatsächlichen Ausfüh-
rung der Bewegung und ein weit grösserer Bereich aktiviert
wird, wenn Vorstellung und praktische Bewegung zusammen
ablaufen (Abb. 2.3). Dies erklärt, warum man bessere Leistun-
gen erbringt, wenn man mit dem Kopf bei der Sache ist. Was
so viel heisst, wie sich auf die Aufgabe zu konzentrieren. Un-
tersuchungen am menschlichen Gehirn ergaben, dass es für
einen gezielten und langfristigen Erfolg mehrere Stunden am
Tag sowie mehrere aufeinanderfolgende mentale Trainings-
einheiten braucht, um eine erkennbare motorische Steige-
rung festzustellen. Nach etwa drei Wochen regelmässigen
Trainings wird erkennbar, dass der trainierte Bewegungsab-
lauf sich mehr und mehr auf die Hirnregion beschränkt, in
der die motorischen Abläufe gespeichert sind, dem sogenann-
ten primärmotorischen Kortex. In diesem Bereich des Gehirns
speichert der Mensch sämtliche Informationen für die Steue-
rung seiner Bewegungen, jede Körperregion hat dort ihren
Abschnitt. Je nach Präzision, die für eine Bewegung gebraucht
wird, haben diese Regionen (Muskelgruppen) mehr oder weni-
ger Platz « reserviert ». Der Mensch kann also durch regelmäs-
sig wiederholtes Vorstellen einer Handlung diese zu selbst-
verständlichen realen Bewegungen machen und in seinem
Gehirn abspeichern (Zalpour et al., 2006).
Abb. 2.3Die rot markierten Hirnareale werden bei einer tatsächlich durchgeführ-ten Bewegung aktiviert. Die Hirnbereiche, welche gelb markiert sind, werden bei einer Bewegungsvorstellung aktiviert. Die blauen, wenn Vorstellung und Bewegung gleichzeitig ablaufen.
23
2.2.1 Die BewegungsvorstellungFür das Mentaltraining entscheidend ist der Aufbau der Vor-
stellung, die man trainieren will. Diese muss entsprechend
intensiv sein und sollte von anderen Vorstellungen isoliert
werden. Bei der Bewegungsvorstellung kommt es nicht nur
darauf an, sich auf diese selber zu konzentrieren, sondern
sich Situationen vorzustellen, in welchen sie auch angewandt
oder gar gefordert werden können. Wenn diese beiden Aspek-
te erfüllt sind, kann der Körper in einer solchen Situation auf
die erlernten und somit in der motorischen Gehirnregion ab-
gespeicherten Informationen zurückgreifen. Um eine Bewe-
gungsvorstellung zu entwickeln, müssen dem Trainierenden
erst einmal durch bestimmte Verfahren die motorischen Ab-
läufe, welche für die Bewegung relevant sind, bewusst ge-
macht werden. Es gibt hierfür verschiedene Vorgehensweisen:
die sprachlich-symbolische, die räumlich-bildhafte und die
kinästhetische.
2.2.2 Die sprachlich-symbolische VorgehensweiseHier wird die auszuführende Bewegung meistens in verbaler
Form wiedergegeben. Die Vorstellung wird schriftlich darge-
stellt. Das Stufenmodell von Prof. Dr. Hans Eberspächer zeigt
in verschiedenen Schritten, wie eine Bewegungsvorstellung
erstellt werden kann (siehe Stufenmodell). Wobei es natürlich
nicht nur eine Methode gibt. Zuerst wird eine detaillierte Be-
schreibung der Bewegung erfasst und niedergeschrieben, und
dann werden wesentliche Stellen hervorgehoben. Diese wer-
den dann in Kurzformeln umbenannt, sogenanntes « Chun-
king ». Eine Methode, die zum Beispiel auch im Karate ange-
wandt wird. Das Ziel des « Chunking » ist: « Die Vorstellung an
2.2 Methoden und Verfahren
Beispiel 2.1Hier wird die Bewegungsbeschreibung eines Golfabschlags dargestellt. Diese Beschreibung hat den zweiten Schritt schon durchlaufen, in welchem die wesentlichen Stellen hervorge-hoben wurden (fett).« Wenn ich über dem Ball stehe, spüre ich zuerst meine Aus-gangsstellung – wie ich dastehe. Das passt. Ich fühle, dass sich eine gerade Linie über meinem Rücken bildet. Und jetzt beginnt der Schwung. Ich habe einen sehr leichten Griffdruck in der Hand. Die Hand liegt auf dem Schläger, ich rotiere mit meinem linken Unterarm, leichte Hüftrotation bei 45 °. Mein linkes Bein bleibt steif – ich drehe mich weiter, mein lin-ker Arm bleibt gerade. Jetzt fühle ich in der oberen Position eine Spannung im Rumpf und in der linken Schulter, und ich fühle mich richtig geladen, als wenn ich Spannung hätte. Jetzt beginnt die Transition, ich habe eine laterale Ver-schiebung in meinem Hüftbereich und rotiere gleichzei-tig. Jetzt fühle ich, wie mein rechter Ellbogen unter meinen linken kommt. Ich release unten, meine rechte Hüfte bleibt in der Position, und mein Arm streckt sich. Jetzt rotiere ich nur noch durch und vollende ein langes und hohes Finish. » (aus Mayer et al., 2009).
Stufenmodell des Mentaltrainings nach Dr. Hans Eberspächer
1. Detaillierte Beschreibung der Bewegung.2. Hervorhebung der Knotenpunkte.3. Symbolische Markierung und Rhythmisierung der Knoten-
punkte.4. Mentaltraining der symbolisch markierten und rhythmisier-
ten Knotenpunkte.
24
die Dynamik und den zeitlichen Ablauf der Realbewegung an-
zunähern » (Mayer et al., 2009). Im vierten und letzten Schritt
wird die in den ersten drei Punkten hergestellte Bewegungs-
vorstellung trainiert. Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass viele
Sportler Mühe mit dieser Methode haben, da diese nicht auf
visueller Basis trainiert wird. In solchen Fällen wird oft eine
Kombination der beiden Methoden, sprachlich-symbolisch
und räumlich-bildhaft, angestrebt.
2.2.3 Die räumlich-bildhafte VorgehensweiseBei dieser Methode wird, anders als bei der sprachlich-symbo-
lischen Vorgehensweise, versucht, mithilfe visueller Mittel,
wie zum Beispiel Videoaufzeichnungen oder Bilder, die Vor-
stellung zu entwickeln. 1996 wurde von Giacomo Rizzolatti
bei Versuchen mit Affen festgestellt, dass gewisse motorische
Hirnregionen schon bei reiner Beobachtung einer Tätigkeit
aktiviert sind (Rizzolatti, 1996). Als würde der Affe die Aktion
selber ausführen. Einfacher erklärt heisst das: Während der
Affe sieht, wie ein anderer Affe seine Erdnuss nimmt und
verzehrt, « spielt » er im inneren diese Situation nach. Das-
selbe funktioniert beim Menschen. Und genau auf dieses Prin-
zip baut das räumlich-bildhafte Verfahren auf. Dank immer
bes seren technischen Möglichkeiten im Videobereich können
Bewegungsabläufe gut analysiert und somit optimal zu
Trainingszwecken und zur Fehleranalyse gebraucht werden
(Abb. 2.4).
2.2.4 Das kinästhetische VerfahrenKinästhesie (med. Fähigkeit der unbewussten Steuerung von
Körperbewegungen) (Duden, 2005). Beim kinästhetischen Ver-
fahren wird versucht, Erinnerungen an bestimmte intensive
Bewegungen hervorzurufen und anhand von diesen die Be-
wegungsvorstellung zusammenzustellen. Der Mensch kann
durch vergangene Emotionen und Erinnerungen seine gegen-
wärtige Bewegung präzisieren. Dieses Verfahren ist vor allem
für Mentaltraining auf dem Sportplatz selber geeignet. Der
Sportler kann hier nach einer ausgeführten Aktion von sei-
nem Trainer aufgefordert werden, diese in seinem Inneren
nochmals ablaufen zu lassen (Eberspächer, 2006). Meistens
wird nicht nur eine dieser Methoden angewandt. Oft kommt
es vor, dass sich mehrere optimal zu einem Trainingspro-
gramm zusammenfügen lassen. Ein guter Mentaltrainer erar-
beitet mit dem Sportler individuell die wirksamste Vorgehens-
weise (Mayer et al., 2009).
Abb. 2.5Zur Fehleranalyse und zur Verbesserung der visuellen Bewegungsvorstellung wird oft mit Foto- und Filmmaterial gearbeitet.
Abb. 2.4« Wenn ich über dem Ball stehe, spüre ich zuerst meine Aus-gangsstellung – wie ich dastehe … ». Der Australier Adam Scott schlägt den Ball an der Meisterschaft in Chaska. Schön zu sehen ist eine beim Golf typische Abschlagbewegung.
25
26
27
2.3.1 GrundsätzlichesDer grosse Anwendungsbereich des Mentaltrainings im Leis-
tungssport lässt sich auf immer weiter entwickelte Methoden,
vielfältige Studien und die wissenschaftliche Forschung sowie
den natürlichen Ehrgeiz des Menschen zurückführen. Mittler-
weile wird das Mentaltraining in verschiedensten Sportarten
angewandt. Speziell auf höherem Niveau wird der Methode
mehr und mehr Beachtung geschenkt. Bei unzähligen Sport-
arten von Rugby bis Darts konnten Ergebnisse durch das
Mentaltraining festgestellt werden. Im Rahmen des Trainings-
prozesses werden Sportarten unterschiedlichen Komplexitäts-
stufen zugeordnet; diese definieren durch die Kombination
der Faktoren Bewegung, Variation, Gegner, Kontakt und Team
die Komplexität der Sportart. Darts beispielsweise wird der
niedrigsten Komplexitätsstufe zugeordnet, da hier nur der Be-
wegungsablauf im Mittelpunkt steht. Fussball, Eishockey oder
Rugby werden der Komplexitätsstufe 7 zugeordnet, weil zu-
sätzlich zum Bewegungsablauf Faktoren wie Kontakt, Team
oder Gegner eine Rolle spielen.
Im folgenden Abschnitt wird das Mentaltraining in der Wett-
kampfvorbereitung behandelt. Die Wettkampfvorbereitung
ist nur einer von verschiedenen Anwendungsbereichen des
Leistungssports, in welchen das Mentaltraining angewandt
wird (Mayer et al., 2009).
2.3.2 Die mentale WettkampfvorbereitungDer Wettkampf ist für jeden Sportler die grosse Leistungsprü-
fung. Das Ergebnis monate- bis jahrelangen Trainings wird
sichtbar. Der Druck, perfekte Leistung zu erbringen, steigt an.
Dazu erschweren Zuschauer und Medienanwesenheit die Kon-
zentration. Die mentale Wettkampfvorbereitung ist nicht nur
ein Trainingsverfahren (siehe Abb. 2.2), sie beinhaltet auch
sogenannte vorbereitende psychologische Massnahmen, die
den Athleten auf Wettkampfbedingungen vorbereiten und
seine Sicherheit und Zuverlässigkeit bei seinen jeweiligen
Handlungen stärken. In die vorbereitenden psychologischen
Massnahmen gehören Gegneranalysen, Wettkampfbedin-
gungsanalysen, Training für den Trainer und das Betreu-
ungsteam für optimale Zusammenarbeit. Wobei die Befas-
sung mit dem Gegner oder dem Gegnerteam eine grössere
Rolle einnimmt, als man denkt. Wie bereits angesprochen
führt zum Beispiel die neuseeländische Rugby-Nationalmann-
schaft ein traditionelles Begrüssungsritual namens Haka
durch. Der Haka stammt von den Maoris und diente früher im
Krieg zur Abschreckung des Gegners oder als Herausforde-
rung zum Kampf (Abb. 2.3). Das zusätzliche Herausstrecken
der Zunge sollte böse Geister abschrecken. Der Tanz soll heut-
zutage vor allem jedoch die gegnerische Mannschaft irritie-
ren. Wer schon einmal einen solchen Haka gesehen hat, kann
das gut nachempfinden. In der professionellen Wettkampfvor-
bereitung wird zwischen der langfristigen und der unmittel-
baren mentalen Wettkampfvorbereitung unterschieden.
2.3.3 Die langfristige mentale Wettkampfvorbereitung
Die ganzjährige mentale Wettkampfvorbereitung richtet sich
darauf, psychische Voraussetzungen zu entwickeln und einzu-
trainieren. Diese sind je nach Sportart oder Sportler unter-
schiedlich. Ein Biathlonschütze zum Beispiel muss lernen,
nach einem körperlich anstrengenden Lauf seine Erregung
2.3 Anwendungsbereiche im Leistungssport
Abb. 2.6Der Haka diente den Maori-Ureinwohnern in Neuseeland früher als Kriegstanz. Mit Fratzen und Gesängen wurden böse Geister vertrieben, und auch bei der neuseeländischen Rugby-Nationalmannschaft wird dieser traditionelle Tanz noch immer zur Einschüchterung und zur Ein-dämmung der Motivation des Gegners aufgeführt, wie hier an der Weltmeisterschaft in Frankreich.
28
dämpfen zu können, um eine ruhige Hand beim Schuss zu
haben. Ein Weitsprungathlet jedoch muss seine Erregung auf
ein Möglichstes steigern, um schnell und möglichst explosiv
abspringen zu können (Frester et al., 1997).
In der ganzjährigen mentalen Wettkampfvorbereitung wird
zum Beispiel das Feldenkrais-Training angewandt. Hier lernt
man seine Körperbewegungen bewusst kennen und kann so
seine Bewegungen bewusst steuern. Das hört sich selbstver-
ständlich an. Ist es auch. Doch wie viele Bewegungen Ihres All-
tags steuern Sie bewusst? Wenn Sie einen Spaziergang ma-
chen? Gehen Sie automatisch? Oder setzen Sie den linken Fuss
Beispiel 2.2Die Schwimmdisziplin 100 m Delfin ist für die Athletin beson-ders anstrengend, da hier viel Ausdauer benötigt wird. In die-sem Beispiel hat die Schwimmsportlerin in den letzten 25 Me-tern einen Leistungseinbruch. Da dies schon länger anhält und so schon einige Ränge eingebüsst wurden, steigen bei der Schwimmerin Selbstzweifel auf. Sie fängt an, sich vor jedem Rennen mit diesem letzten Abschnitt zu beschäftigen, und verliert so auch an Motivation.Der Mentaltrainer analysiert die Ursachen und stellt fest, dass der Schwimmsportlerin in diesen letzten 25 Metern viele technische Fehler unterlaufen, die auf einen unsauberen Schwimmstil zurückzuführen sind. Mittels Mentaltraining wird nun versucht, die steigende Anstrengung mit der Vor-stellung eines optimalen, rhythmischen Bewegungsablaufs zu kombinieren, um somit zu erreichen, dass die Fehler der Schwimmerin in kritischen Situationen auf ein Minimum redu-ziert werden können. Sie soll so auch die letzte 25-Meter-Hürde erfolgreich bewältigen können (aus Mayer et al., 2009).
Abb. 2.7Die Schweizer Schwimmerin Martina van Berkel schwimmt in der Diszi-plin 100 m Delfin der Frauen an den Europameisterschaften im Schwim-men in Kroatien.
bewusst vor den rechten usw.? Moshé Feldenkrais entwickelte
mit seiner Methode eine Möglichkeit, das Körpergefühl zu ver-
tiefen und zu erweitern (Sport und Gesundheit).
2.3.4 Die unmittelbare WettkampfvorbereitungDie unmittelbare Wettkampfvorbereitung findet in der letz-
ten Trainingsphase vor dem Wettkampf statt. Hier steht der
Wettkampf selber im Vordergrund, und man versucht, den
mentalen Zustand im Wettkampf darzustellen und den Sport-
ler so auf den Wettkampf vorzubereiten. Der Trainierende
wird so in seine Abläufe vertieft, dass sich seine Konzentra-
tion voll und ganz auf seine Aufgabe und seine Bewegungs-
wahrnehmung fixiert (Frester et al., 1997).
29
30
2.4.1 Mentaltraining in der RehabilitationSchon seit zwanzig Jahren wird Mentaltraining erfolgreich in
die Rehabilitation nach Sportverletzungen mit einbezogen.
Vielfach wird bei einer Verletzung, wie einem Sturz, nicht nur
der Körper verletzt, sondern auch die Psyche des Athleten. Oft-
mals wird ein Sportler sogar wegen seiner mentalen Verfas-
sung verletzt. Leider kommt es immer noch häufig vor, dass
sich der Wiederaufbau nach einer Verletzung nur auf den Kör-
per beschränkt. Trotz der häufig schon sehr ressourcenauf-
wendigen physischen Rehabilitation ist es heute dank Fach-
personen möglich, eine psychische, mentale Rehabilitation
parallel durchzuführen. Nach einer, aus medizinischer Sicht,
erfolgreichen Rehabilitation wird der Sportler oftmals wieder
in seinen Trainingsalltag geschleudert. Dieser hat dann häu-
fig Motivationsschwierigkeiten, Frustration oder ein negatives
Selbstbild und ist somit anfälliger für weitere Verletzungen.
Da bei vielen Athleten das Selbstbewusstsein durch die kör-
perliche Leistungsfähigkeit definiert wird, droht dieses durch
einen verletzungsbedingten Ausfall geschmälert zu werden.
Der Sportler kann somit auch nicht mehr auf sein Höchstleis-
tungsniveau steigen.
Immer noch wird versucht, den verletzten Sportler mit rein
medizinischen, physiotherapeutischen Methoden sowie phy-
sischem Training möglichst schnell zurück zu seiner körperli-
chen Topform zu bringen, ohne sich mit der psychischen Ver-
fassung des Verletzten auseinanderzusetzen. So kann das
vorherige Leistungsniveau, trotz körperlich guter Verfassung,
oftmals nicht wiedererlangt werden. Im Rehabilitationspro-
zess können ohne Zuwendung psychische Probleme, wie De-
pressionen, Stress und Druck durch zu hohe Erwartungen,
auftreten, die sich entscheidend auf die Genesung auswirken
(Beispiel siehe Anhang 1). Mittels Mentaltraining will man ei-
nerseits durch Bewegungsvorstellungen den physischen Reha-
bilitationsprozess beschleunigen, andererseits die mentale
Verfassung des Verletzten durch Motivationstraining rehabili-
tieren. Das optimale Ergebnis entsteht durch Mentaltraining,
welches parallel zum physischen Training gezielt eingesetzt
wird. Die mentale Rehabilitation lässt sich in vier Phasen ein-
teilen (Abb. 2.8), die sich teilweise überlappen.
2.4 Mentaltraining in der Rehabilitation
Zeit
Verletzung/Operation
Wiederaufnahme des praktischen Trainings
1.2.
3.
4.
Leistungs-fähigkeit
Abb. 2.81. Die Akutphase beschreibt die Zeit kurz nach der Operation. 2. Die Rehabilitationsvorbereitung, wo Verletzungsanalyse und Trainingsplan erstellt werden. 3. Die Phase der sportlichen Rehabilitation dauert so lange, bis der Patient sein physisches Training wieder aufnehmen kann. In dieser dritten Phase kann vereinzelt schon mit Mentaltraining begon-nen werden.
31
2.4.2 Die AkutphaseDie sogenannte Akutphase beschreibt eine kurze Zeit des Re-
habilitationsprozesses gleich nach einer Operation oder der
Verletzung. In der ersten Phase kann der Sportler bereits erste
Basisbewegungen mit Mentaltraining trainieren. Nach einer
Knie-Operation wäre eine Basisbewegung zum Beispiel das
Beugen des Knies. Der Vorteil der Bewegungsvorstellung ge-
genüber der eigentlichen Bewegung besteht darin, dass der
Sportler keine « falschen » Bewegungen durchführen kann.
Der durch eine solche Bewegung entstehende Schmerz kann
dazu führen, dass der Sportler sich durch Anpassen seiner
Gangart angewöhnt, schmerzfrei zu laufen und somit Hal-
tungsprobleme hervorruft.
2.4.3 Phase der RehabilitationsvorbereitungIn der zweiten Phase, der sogenannten Phase der Rehabilitati-
onsvorbereitung, wird ein Trainingsplan erstellt. In diesem
stehen, je nach schwere der Verletzung, allgemeine mentale
Bewegungsübungen im Mittelpunkt. Bei der Schulterverlet-
zung eines Speerwerfers beispielsweise wird in der Phase der
Rehabilitationsvorbereitung erst das Heben und Senken des
Armes trainiert, bevor in der dritten Phase eine Wurfbewe-
gung simuliert werden kann.
2.4.4 Phase der sportlichen RehabilitationDiese dritte Phase dauert so lange, bis der Verletzte sein physi-
sches Training wieder aufnehmen kann. Hier kommen sport-
artspezifische Bewegungsabläufe, wie zum Beispiel Wurf- und
Schleuderbewegungen des Speerwerfers, zum Einsatz. Natür-
lich zuerst auf mentaler Basis. Hier kann vereinzelt schon mit
praktischen Bewegungen begonnen werden. Eine weitverbrei-
tete Methode ist die Spiegeltherapie (siehe Anhang 2).
2.4.5 Vorbereitungsphase auf den WettkampfalltagIn diesem letzten Abschnitt der Rehabilitation wird der Wie-
dereintritt in den Wettkampfalltag psychologisch vorbereitet.
Hier werden komplizierte Bewegungsabläufe mental trainiert.
Diese Phase läuft parallel zum physischen Training (Abb. 2.7).
2.4.6 Faktoren einer erfolgreichen Rehabilitation Studien aus den Neunzigerjahren, durchgeführt von Dr. Hans
Eberspächer, zeigten, dass es weit mehr als sogenannte exter-
ne Faktoren, zum Beispiel Physiotherapie und medizinische
Versorgung, für eine erfolgreiche Rehabilitation braucht. In-
nere Faktoren wie eine positive Einstellung, Willensstärke,
Selbstvertrauen und Vertrauen zum Arzt spielen eine ent-
scheidende Rolle beim Heilungsprozess (Mayer et al., 2009).
2.4.7 SchlussMentaltraining eignet sich für alle Sportarten in der Rehabili-
tation mittlerer bis schwerer Verletzungen. Mittels Mental-
training hat ein verletzter Athlet während des körperlichen
Rehabilitationsprozesses die Möglichkeit, einzelne Techniken,
Bewegungsabläufe und -übungen mental zu festigen und zu
stabilisieren. Zusätzlich kann man den Trainingsausfall sinn-
voll nutzen und seine durch den Unfall oder die Verletzung
entstandenen Motivationsprobleme und Ängste behandeln.
Mentaltraining erleichtert also bei richtiger Anwendung den
Rehabilitationsprozess und fördert zudem Selbstdisziplin und
Körperbeherrschung.
32
3.0 Gedanken und Ideen zur gestalterischen Umsetzung
33
3.1 SportwagenmodellEine Idee wäre, die Aerodynamik anhand eines Miniaturmo-
dels eines Fahrzeugs zu verdeutlichen. Ein Sportwagen bei-
spielsweise hat einen viel geringeren Luftwiderstand als ein
Lastkraftwagen. Das Aufeinandertreffen des Sportwagens mit
der Luft müsste man visualisieren können.
3.2 Physikalische Kraftauswirkung auf eine Flüssigkeit
Wenn man eine Flüssigkeit mit Eisen oder einer anderen ma-
gnetischen Substanz versetzen könnte, liesse sie sich durch
einen Magneten bewegen. Die entstehende Bewegung hätte
ihren Ursprung im Magneten.
3.3 Schall – Schall als TriebkraftDen Schall als treibende Kraft gebrauchen und somit die Be-
wegung eines Objektes erzeugen.
3.4 Ameisen – gemeinsam starkEine weitere Idee wäre, eine grosse Menge Ameisen einzufan-
gen und diese so festzuhalten, dass sie nur durch gemein-
sames Bewegen eines Objektes freikommen könnten. Die
genaue Konstruktion müsste erarbeitet werden.
3.5 JugendbewegungWer kennt sie nicht, die Emos, die Hip-Hopper oder die Punks.
Interessant wäre es, eine eigene Jugendbewegung zu gründen
und zu beobachten, wie weit sie sich verbreiten würde.
34
Anhang
35
Anhang 2, die SpiegeltherapieDie Spiegeltherapie ist eine häufig in der Rehabilitation anzu-
treffende Methode. Hier sitzt der Patient vor einem längsste-
henden Spiegel (Abb. A.1), das verletzte Gliedmass, ein gebro-
chenes Bein beispielsweise, hält der Sportler hinter den
Spiegel und das gesunde Bein davor. Durch den Stand des Spie-
gels sieht es für den Sportler aus, als würde er beide Beine
synchron bewegen. Das Ziel dieser Methode ist, dass mit dem
Spiegel die perfekte Illusion erzeugt wird, und so bestimmte
Hirnareale aktiviert werden, die einen positiven Einfluss auf
die Rehabilitation haben. Gleichzeitig hilft der visuelle Ein-
druck dem Aufbau einer Bewegungsvorstellung. Die Spiegel-
Ergänzungen
Anhang 1, Beispiel Sturz eines SkispringersEin international erfolgreicher Skispringer zieht sich bei einem schweren Sturz mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit mehrere Knochenbrüche und Prellungen zu. Dank intensiver medizini-scher, krankengymnastischer und sportphysiotherapeutischer Betreuung kann er nach einigen Monaten die erfreuliche Dia-gnose «ohne Befund» vernehmen. Einer Fortsetzung der Kar-riere steht scheinbar nichts mehr im Wege, was aufgrund mangelnder beruflicher Alternativen sein Ziel gewesen war.Trotzdem schafft er es nicht mehr, konstant an frühere Leis-tungen anzuknüpfen. Später beschreibt er seine durch den Sturz und die Verletzung aufgetretenen Unsicherheiten und Ängste, die ihm insbesondere auf grösseren Schanzen und bei Wettkämpfen zusetzen. Letztlich führen Frustration und man-gelnde Motivation zum Rückzug aus dem Leistungssport, ob-wohl seine körperlichen Voraussetzungen noch etliche Jahre in diesem Sport erwarten liessen (aus Mayer et. al, 2009).
therapie hilft vor allem bei Patienten mit Gefühlsstörungen
und ist eine Standardmethode in der Behandlung von Schlag-
anfällen. Der Vorteil ist zusätzlich, dass sie ohne grosse Kons-
truktionen auch Zuhause anwendbar ist. Natürlich müssen
erst fachkundige Instruktionen eingeholt werden (Einfüh-
rung in die Spiegeltherapie, 2009).
Abb. A.1Bei der Spiegeltherapie wird das verletzte Gliedmass hinter den Spiegel gehalten, damit es beim Bewegen des gesunden Gliedmasses aussieht, als ob beide synchron bewegt werden.
36
1.1 Grundsätzlicheshttp://www.babylon.com/definition/Dynamik/German
1.2 Gesellschaft und WirtschaftDeutsches auswärtiges Amt, 2009,
http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Irak/Wirtschaft.html
http://usgovinfo.about.com/library/weekly/aairaqioil.htm
http://www.bpb.de/popup/popup_lemmata.html?guid=ZKDVXQ
http://www.ntcgroupinc.com/iraq_economic_piece.html
http://www.usaid.gov/iraq/accomplishments/health.html
http://www.welt-auf-einen-blick.de/wirtschaft/bsp-absolut.php
http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2007/nr16-vom-2442007/vier-jahre-besetzungkatastrophale-gesundheitsversorgung-im-irak
1.3 Arbeit und Berufhttp://www.bern.ch/leben_in_bern/bildung/berufs/sanitaet
http://www.puls-berufe.ch/?page=42
http://www.sfn.ch/pdfs/transport_sanitaeter.pdf
http://www.vtg.admin.ch/internet/vtg/de/home/themen/san.html
Sanität Basel-Stadt, 2008,
http://www.rettung-bs.ch/homesan.html
1.4 Kultur und KunstDie Maya, 2009,
http://www.maya-culture.de/die-maya-mehr-als-nur-menschenopfer-teil-2-religion
http://www.indianerwww.de/indian/maya_aufstieg_fall.htm
http://www.maya-culture.de/die-maya-mehr-als-nur-menschenopfer-teil-2-religion
John Flemming et al., 2000,
Weltgeschichte der Kunst, Prestel
Literatur und Quellenverzeichnis – Texte
37
1.5 Wissenschafthttp://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph11/umwelt-technik/10gezeiten/gezeiten.htm
http://www.nordwestreisemagazin.de/ebbeflut.htm
http://www.uni-duesseldorf.de/MathNat/Biologie/Didaktik/Wattenmeer/2_voraussetzungen/dateien/gezeiten.html
Die Gezeiten, 2006
http://www.greier-greiner.at/hc/gezeiten.htm
2.0 Mentaltraining – ein Prozess der LeistungssteigerungAmerican Kenpo,
http://www.argedon.de/akka/theorie/mental_training.htm
Duden, 2005,
Die deutsche Rechtschreibung, Duden
Eberspächer, 2006,
Mentales Training, Institut für Sportwissenschaft an der Universität Heidelberg,
http://www.sportbund-pfalz.de/sportneu/downloads/MTBDP-Vortragkurz.pdf
Frester et al., 1997,
Mentale Wettkampfvorbereitung, Vandenhoeck & Ruprecht
http://www.southerncross.ch/Deutsch/Maori.htm
Massachusets Institute of Technologie,
MIT, http://www.mit.edu/~glb/alb.html, Massachusetts Institute of Technology, MIT
Mayer et al., 2009,
Mentales Training, Springer
Rizzolatti, 1996,
Cognitive Brain Research 3, Elsevier
Sport und Gesundheit,
http://www.vnr.de/b2c/gesundheit/sport-und-gesundheit/feldenkrais-gehen-sie-in-die-koerperschule.html
SVNP,
Schweizerische Vereinigung Neuropsychologen/innen, http://www.neuropsy.ch/w/pages/de/patienteninformationen.php
Zalpour et al., 2006,
Für die Physiotherapie: Anatomie Physiologie, Urban und Fischer
AnhangEinführung in die Spiegeltherapie, 2009,
http://www.spiegeltherapie.com
Mayer et al., 2009,
Mentales Training, Springer
38
1.0 Dynamik im interdisziplinären ÜberblickAbb. 1.1,
The Associated Press (AP), Hadi Mizban
Abb. 1.2,
http://www.kapo.zh.ch/internet/ds/kapo/de/news/aufruf/2009Z/Febr_2009Z/2502091o.print.html
Abb. 1.3,
IStockphoto, http://www.istockphoto.com/stock-photo-7664081-tikal-temple-iv.php
Abb. 1.4,
Aboutpixel, http://aboutpixel.com/index.php4?toppage=imagedetails&image_id=42755
Abb. 1.5,
Robbie Walker, 2009
2.0 Mentaltraining – ein Prozess der LeistungssteigerungAbb. 2.1,
basiert auf Mayer et al., 2009, Mentales Training, Springer, S. 9
Abb. 2.2,
The Associated Press (AP), Al Goldis
Abb. 2.3,
Hanakawa et al., 2005, Journal of Neurophysiology, American Physiological Society, 89, S. 992
Abb. 2.4,
The Associated Press (AP), Morry Gash
Abb. 2.5,
http://www.leichtathletik-vogtland.de/images/ergebnisse/2009/0711_laeufer5kampf/B1.jpg
Abb. 2.6,
Nouvelle Zéaland, http://gaetane2009.files.wordpress.com/2009/06/all-blacks-france-13062009-0671.jpg
Abb. 2.7,
Keystone, Patrick B. Kraemer
Abb. 2.8,
basiert auf Mayer et al., 2009, Mentales Training, Springer, S. 144
Literatur und Quellenverzeichnis – Bilder und Grafiken
39
AnhangAbb. A.1,
Universität Bochum, http://www.pm.ruhr-uni-bochum.de/pm2006/msg00149.htm
LebenslaufAbb. A.2,
Robbie Walker, 2009
WeiteresZitat « You have to see the shots and feel them through your hands » (Abb. 2.2),
Mayer et al., 2009, Mentales Training, Springer
Zitat «Sportler zu sein, das ist mehr als nur gewisse körperliche Fähigkeiten zu haben. Sport passiert im Kopf. » (2.1)
Stefan Raab, 1996, http://www.zitate.de/ergebnisse.php?kategorie=Sportler&x=12&y=6&stichwort=&autor=
« Beispiel 2.1 » und « Anhang 1 » wurden übernommen aus Mayer et al, 2009, Mentales Training, Springer
40