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04/2002 MDM Infomagazin Trailer I I I Mitteldeutsche Medienförderung Drehkreuz Ost-West 12. FilmFestival Cottbus Auf dem Sprung nach vorn 45. Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm Personality, News, Service Nachrichten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

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04/2002

MDM In fomagaz in Tra i le r I I IMi t te ldeu t s che Med ien förderung

Drehkreuz Ost-West12. FilmFestival Cottbus

Auf dem Sprung nach vorn45. Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm

Personality, News, ServiceNachrichten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

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Editorial

diese Ausgabe des Infomagazins »Trai-ler« steht unter dem Motto: »Mittel- undOsteuropa«, das sich die MitteldeutscheMedienförderung (MDM) aus gutenGründen besonders auf die Fahnen ge-schrieben hat. Durch die Erweiterungder Europäischen Union (EU) in Rich-tung der mittel- und osteuropäischenStaaten ergeben sich für die Medienwirt-schaft in Mitteldeutschland ganz neuePerspektiven.

Die neuen Länder und insbesondere derFreistaat Sachsen werden von der EU-Erweiterung in besonderem Maße be-troffen sein. Sachsen verbindet eine 454km lange Grenze mit Tschechien und ei-ne 112 km lange Grenze mit Polen.Wenn wie geplant zehn Länder beitre-ten, steigt die Bevölkerung der EU umknapp 85 Millionen, es entsteht einWirtschaftsraum mit 455 Millionen Ein-wohnern! Ich erwarte, dass die Beitritts-länder in Mittel- und Osteuropa eineDynamik entfalten werden, die sich ineinem höheren Wirtschaftswachstum alsin den westlichen Ländern niederschla-gen wird. Dies könnte insbesondere dieneuen Bundesländer voranbringen.

Was nun die Medienwirtschaft anbe-trifft, ist inzwischen allgemein bekannt,welch außerordentlich großer Beliebtheitsich Drehorte in Mittel- und Osteuropaerfreuen. Hier gibt es Regisseure,Dienstleister und zahlreiche Talente, dieauch den deutschen Markt maßgeblichbefruchten und beeinflussen können. Internationale Produktionen, die in Ost-europa drehen wollen, brauchen ver-lässliche Partner, die sich dort ausken-nen. Dies ist eine Chance für mitteldeut-sche Firmen, die über gute Kontakte undräumliche Nähe verfügen bzw. diese

entwickeln. Auch als Absatzmarkt kannOsteuropa für deutsche Produzenteninteressant sein. Dies gilt insbesonderedann, wenn es sich um Koproduktionenhandelt oder um Produktionen, die anosteuropäischen Drehorten entstanden.

Freilich erwächst aus der Osterweiterungauch die Tatsache des stärkeren Wettbe-werbes, auch und gerade für die Produ-zenten in Mitteldeutschland. Daher ist esin besonderem Maße wichtig, hier einegute Infrastruktur und verlässliche Struk-turen zu haben, was die politische Unter-stützung und die Medienförderung anbe-trifft.

Und an dieser Stelle möchte ich mich indoppelter Weise einbringen: Als Chefder Sächsischen Staatskanzlei mit beson-derer Zuständigkeit für Bundes- und Eu-ropaangelegenheiten und in meiner neu-en Eigenschaft als Aufsichtsratsvorsitzen-der der Mitteldeutschen Medienförde-rung.

Zukünftige Schwerpunkte sehe ich in ei-ner noch stärkeren Bekanntmachung desmitteldeutschen Medienstandortes geradeauch im Ausland. Die Film Commissionund der neu entstandene Production Gui-de leisten hier bereits gute Dienste. Ichwünsche der MDM für die Zukunft die»Qual der Wahl« bei der Auswahl för-derungswürdiger Projekte und weiterhineine so gedeihliche Zusammenarbeit mitden Partnern in Mitteldeutschland.

Stanislaw Tillich

Verehrte Leserinnenund Leser,

PersonalityHans-Werner Honert 5

45. Dokfilmfest Leipzig Special:Fred Gehler 6

Vaterland 7Stasi – Alltag einer Behörde 7

Kees Ryninks 812. FilmFestival Cottbus Special

Roland Rust 10COCO SPECIAL 12

ReportEAVE Workshop 13

Leander Carell 13Lernort Kino 14

NewsKinoprogrammpreis 2003 15

d-motion 2002 15Informationen aus Sachsen,

Sachsen-Anhalt und Thüringen 17Mediaservice Mitteldeutschland 18

Flash2. Filmmesse Leipzig 20

Interview Margret Albers 23

ProduktionsnotizenRosenhügel 24

Verloren 24Honey Baby 25Schussangst 25MDM intern

Veranstaltungstermine 26Einreichtermine, Impressum 26

Titel: »Vaterland«Verleih: Salzgeber & Co.

Medien GmbH

Stanislaw Tillich, Chef der Sächsischen Staatskanzlei und Auf-sichtsratsvorsitzender der MDM

Mit freundlicher Unterstützung von

05.12.02 | HAUPTPROGRAMM -- BEGRÜSSUNG Manfred Maas, Staatssekretär Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt ERÖFFNUNG Ingrid Häusler, Oberbürgermeisterin der StadtHalle (Saale) TAGESMODERATION: Stephan Balzer, RED ONION GmbH, Berlin -- THEMA 1: INTERAKTIVE UNTERNEHMENS- UND MARKEN-KOMMUNIKATION AM SCHEIDEWEG? STATUSUND AUSBLICK. KEY-NOTE „THE BEAUTY AND THE BEAST?" - ÜBER DIE CHANCEN INTERAKTIVER KOMMUNIKATION FÜR DIE UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION - STAND DESEINSATZES DER MEDIEN - BEDEUTUNG DER INTERAKTIVEN MEDIEN - EINZIGARTIGE VORTEILE DER INTERAKTIVEN MEDIEN - PROBLEME UND HERAUSFORDERUNGEN BEIMEINSATZ Prof. Dieter Herbst, UdK DISKUSSION „THE BEAUTY AND THE BEAST" -- DAS PANEL: EXPERTEN DISKUTIEREN ÜBER DEN STATUS QUO UND AUSBLICK. Sabine Tönnissen,

ung von Matt (angefragt), Sebastian Turner, Scholz&Friends (angefragt), N.N., BMW (angefragt), N.N., VW (angefragt), Prof. Dieter Herbst, UdK, Inge Herbert, Vivendi Water, Berlin,Alexander Felsenberg, dmmv, Joachim Graf, Chefrdakteur hightext Verlag, München, MODERATION: N.N., Medienkoop -- THEMA 2: DIE DVD ALS TOOL FÜR DEN DIALOG MITKONSUMENTEN -- VORTRAG: „AND IT GROWS, GROWS, GROWS..."- EIN MARKTÜBERBLICK ÜBER DEN EUROPÄISCHEN DVD MARKT ÜBERBLICK ÜBER DIE MARKTENTWICKLUNGUND ANALYSE DER VORGESTELLTEN ZAHLEN. Ben Keen, Screen Digest, UK CASE STUDY: „DER FALL PORSCHE" - DIE DVD ALS TOOL IM PRODUKTMARKETING AM BEISPIEL VONPORSCHE UND QUANTEL Bernd Riebutsch, Cross-Fade Audiovisual Concepts GmbH, Stuttgart CASE STUDY: FORMEN DER EINSATZMÖGLICHKEITEN BEI CORPORATE DVDS - EINPRAXISBERICHT AM BEISPIEL VON KINGSPAN Steve Crozier - Make it Known Communications, UK CASE STUDY Martin Klein, mediacs, Potsdam (angefragt) CASE STUDY: THINKINGNSIDE THE BOX: CREATIVE DESIGN WITHIN THE DVD SPECIFICATION Mark R. Johnson, Technicolor, USA VORTRAG: „VISIONEN UND EMOTIONEN" - ANSÄTZE FÜR INNOVATIVE

CORPORATE COMMUNICATION MIT DER DVD. DER CORPORATE MARKT IST EINER DER ZUKUNFTSMÄRKTE SCHLECHTHIN. AUS DER SICHT EINER DER MARKTFÜHRER IM BEREICHDER CONSUMER ELECTRONICS WERDEN IDEEN UND ANWENDUNGSBEISPIELE VORGESTELLT UND DISKUTIERT. Wolfgang Sponner, Philips GmbH - UB Consumer Electronics, Hamburg-- 05.12.02 | SPECIALS -- WORKSHOP: GRUNDLAGEN DER DVD-PRODUKTION N.N., digital images PRÄSENTATION: DVD-LITE - DIE DVD FÜR JEDERMANN? N.N., Sonopress (ange-ragt) CASE STUDY: PROS UND CONTRA DER MUSIC DVD ERLÄUTERT: Ian Macdougald, The Yard PRÄSENTATION: EIN „VERVIELFÄLTIGER"STELLT SICH VOR N.N., CDA

PRÄSENTATION: XIF - WIE KOMMT DIE DVD INS INTERNET? N.N., digital images (angefragt) PRÄSENTATION: MENÜFÜHRUNG MITTELS TOUCHSCREEN - EINSATZ VON POI- UND POS-SYSTEMEN Markus Gwerder, DV-Solutions GmbH, Schweiz (angefragt) PRÄSENTATION: EINSATZ DER DVD BEI FILMPRODUKTIONEN - DVD ALS TRÄGERMEDIUM FÜR TAGESMUSTER

iemo Ehmke, Christian Zertz, Cineplus (angefragt) PRÄSENTATION: MEHRWERT BEI DVD-AUDIO FORMATEN Till Egelhof, Universal Music Holding AG (angefragt) -- 06.12.02|HAUPTPROGRAMM -- BEGRÜSSUNG: Manfred Maas, Staatssekretär, Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Land Sachsen-Anhalt TAGESMODERATION: Dr. Markus Schögel -Universität St. Gallen, Schweiz -- THEMA 3: BREITBANDPORTALE VON HEUTE SIND DIE VERMARKTUNGSPLATTFORMEN VON MORGEN - AUF DEM WEG ZUR MULTIMEDIA HOMEPLATTFORM (MHP) - DVD ALS BINDEGLIED -- VORTRAG: WELCHE NEUEN MÖGLICHKEITEN BIETET HD-DVD? NEUES STANDARD-FORMAT ODER ERGÄNZUNG ZU DEN BESTEHEN-DEN FORMATEN Lindsay Holman, Panasonic OWL, Edinburgh (angefragt) VORTRAG: WAS BREITBANDPORTALE SCHON HEUTE LEISTEN? AM BEISPIEL VON T-ONLINE VISION N.N., T-Online Vision VORTRAG: SEIT KURZEM IST DER VOD - DIENST VIDEOGATE ONLINE. Ohne grossen technischen Aufwand lassen sich dort Videos herunterladen. Innerhalb von 24 h kannman den Film so oft sehen wie man will. Um sich für einen Film zu entscheiden, stehen entsprechende Trailer zur Verfügung. Wie sieht das Geschäftsmodell aus? N.N. - VideogateVORTRAG: MIT WELCHEN ANGEBOTEN WARTEN DIE KABELNETZBETREIBER AUF? WANN WIRD DIE SETTOP-BOX RÜCKKANAL FÄHIG? WANN WIRD DER DVD-PLAYER ZUR SETTOP-BOX N.N. - Primacom VORTRAG N.N. - AOL Deutschland -- THEMA 4: LEHREN UND LERNEN MIT DVD -- VORTRAG: UNTERRICHT MIT INTERAKTIVEN MEDIEN Welche Erfahrungen wur-den in den vergangenen Jahren mit dem Einsatz von interaktiven Medien und Methoden gemacht? Wie geeignet sind diese Angebote im Kontext der klassischen Unterrichtsmedien? Fr.Dr. Thielmann - FWU - Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht, München VORTRAG: INFORMATIONSTECHNOLOGIE UND AUSBILDUNG - ÜBER DIE ZUKUNFT DES

ERNENSEIN ERFAHRUNGSBERICHT AUS FRANKREICH Bernard Platel, Ministry of Research and Education France, Paris VORTRAG: DVD ODER BREITBAND? WELCHE INTERAKTIVENMEDIEN FÜR WELCHEN EINSATZ? GIVING TEACHERS WHAT THEY WANT Bob Auger, Newmérique, USA CASE STUDY: Friedemann Schuchardt, Mathias Film VORTRAG: Prof. Josef Walch

Burg Giebichenstein, Halle (Saale) VORTRAGEINSATZ INTERAKTIVER LEHRMETHODEN BEI DER INNERBETRIEBLICHEN FORTBILDUNG. EIN ERFAHRUNGSBERICHT N.N. - Hypovereinsbank Akademie (angefragt) -- 06.12.02 |PRÄSENTATIONSPROGRAMM -- WORKSHOP/SEMINAR: DIGITAL IMAGES PRÄSENTIERT: DIGITAL RIGHTS MANAGEMENT. PRÄSENTATION: IVI - MANAGEMENT - INTERAKTIVESVIDEOLERNSYSTEM Sándor Mohácsi, Schmidtz Katze Filmproduktion (angefragt), Udo Roling, digital spirit (angefragt) CASE STUDY: IBM PILOTPROJEKT IN SACHSEN N.N., IBM (ange-ragt) CASE STUDY: READ ALONG N.N. Warner Music (angefragt), N.N., Disney (angefragt)AYER#1: SOUNDS & GRAPHICS Konzert Small Fish, Teil 1, Kiyoshi Furukawa, Tokyo PREISVERLEIHUNG + FESTIVALERÖFFNUNG LAYER#1: SOUNDS & GRAPHICS Konzert Small Fish Teil

2, Kiyoshi Furukawa, Tokyo LAYER#1: SOUNDS & GRAPHICS DJ/VJ Party Zone: DJ Francis & Guests, Leipzig 06.12.2002 Kommode LAYER#2: DIGGING DEEPER – INTERAKTIVEWISSENSSPEICHER UND ARCHIVE ZKM Projekte von CD-Rom zum Internet Rudolf Frieling, Karlsruhe LAYER#3: ZUSCHAUER VS PROTAGONIST COMPUTERSPIELE ALS NEUEPARTIZIPATIONSMEDIEN Geschichte der Video- und Computerspiele Andreas Lange, Computerspielmuseum Berlin LAYER#3: ZUSCHAUER VS PROTAGONIST - COMPUTERSPIELE ALSNEUE PARTIZIPATIONSMEDIEN Counterstrike Tilmann Baumgärtel, freier Journalist, Berlin LAYER#4: NONLINEARE PIONIERE DES KINOS vorgestellt von Peter Zorn Meshes in theAfternoon, Maya Deren, Nowa Ksiazka (New Book), Zbigniev Rybzinsky, Plötzlich und Unerwartet + Netz etc. vorgestellt von Michael Brynntrup, Berlin Großer Saal Layer#1: Sounds &Graphics Tardis + Andrew Poppy Quartett, London Layer#1: Sounds & Graphic DJ/VJ Party Zone: Torsten Lauschmann, Glasgow D-MOTION LOUNGE & AUSSTELLUNG neues theater-Foyer (noch nicht bestätigt): SMALL FISH - CD-Rom von Kiyoshi Furukawa, Masaki Fujihata, Wolfgang M¸nch NETZ ETC. Michael Brynntrup Improvisation Technologies CD-Rom vonWilliam Forsythe KYOGEN - DVD COUNTERSTRIKE - Computerspiel 3 Computerspiel Pioniere 5 Festivalpreisträger - DVD BUBBLES - interaktive Installation von Kiyoshi Furukawa,Masaki Fujihata, Wolfgang Münch Schaufenster neues theater oder Große Ulrichstraße: AGAIN AND AGAIN - DVD Installation von Björn Melhus Moritzburg: WESTAUSGANG - DVDnstallation von Angela ZumpePUTERSPIELE ALS NEUE PARTIZIPATIONSMEDIEN Counterstrike Tilmann Baumgärtel, freier Journalist, Berlin LAYER#4: NONLINEARE PIONIERE DES

KINOS vorgestellt von Peter Zorn Meshes in the Afternoon, Maya Deren, Nowa Ksiazka (New Book), Zbigniev Rybzinsky, Plötzlich und Unerwartet + Netz etc. vorgestellt von MichaelBrynntrup, Berlin Großer Saal Layer#1: Sounds & Graphics Tardis + Andrew Poppy Quartett, London Layer#1: Sounds & Graphic DJ/VJ Party Zone: Torsten Lauschmann, Glasgow D-MOTION LOUNGE & AUSSTELLUNG neues theater-Foyer (noch nicht bestätigt): SMALL FISH - CD-Rom von Kiyoshi Furukawa, Masaki Fujihata, Wolfgang M¸nch NETZ ETC. MichaelBrynntrup Improvisation Technologies CD-Rom von William Forsythe KYOGEN - DVD COUNTERSTRIKE - Computerspiel 3 Computerspiel Pioniere 5 Festivalpreisträger - DVD BUBBLES -nteraktive Installation von Kiyoshi Furukawa, Masaki Fujihata, Wolfgang Münch Schaufenster neues theater oder Große Ulrichstraße: AGAIN AND AGAIN - DVD Installation von BjörnMelhus Moritzburg: WESTAUSGANG - DVD Installation von Angela Zumpe

KONFERENZ UND FESTIVAL FÜR INTERAKTIVE MEDIEN05.-06.12.2002 HALLE (SAALE)www.d-motion.de

Produktmarketing mit interaktiven MedienInteraktive Unternehmens- und MarkenkommunikationDVD im Bereich Corporate CommunicationGrundlagen der DVD-ProduktionDVD trifft BreitbandportalLehren und Lernen mit DVD

Die Kommunikation wird,wie sie schon immer sein sollte:interaktiv.

d-motion ist eine Initiative der Stadt Halle, des Landes Sachsen-Anhalt, der Mitteldeutschen Medienförderung, der MedienanstaltSachsen-Anhalt, des Mitteldeutschen Rundfunks sowie des Mitteldeutschen Film- und Fernsehproduzentenverbandes

Kontakt und Organisation: RED ONION GmbH, Berlin, Telefon 030-7262675-0, [email protected]

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Personality

Voneinander wissenMit wem würdest Du in den Wald gehen?

Als Ali Baba vor dem Felsen stand, damurmelte er ein Wort und der Bergöffnete sich und verhalf ihm zu unver-hofftem Reichtum. Wollte man damitim 21. Jahrhundert Erfolg haben, sodürfte jenes Wort, das Ali Baba glük-klich machte, »Vertrauen« heißen.»Am allerwichtigsten ist ein Grundver-trauen, dann braucht es einen gemein-samen Stoff und genügend Zeit für einlangsames Wachsen der Geschäftsbe-ziehung.« So simpel umschreibt Hans-Werner Honert, Geschäftsführer derSaxonia Media GmbH, eine erfolgrei-che Kooperation in Osteuropa.

Saxonia Media wurde 1995 in Dresdengegründet. Heute ist sie einer der größ-ten Film- und Fernsehproduzenten inSachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.Pro Jahr produziert sie mehr als 2.000Sendeminuten. Neben dem erfolgreichenARD-Weekly »In aller Freundschaft«,zahlreichen Theateraufzeichnungen, Do-kumentarfilmen, Tatort-Krimis und TV-Movies wird derzeit der Kinderkinofilm»Mozart« und der »Kleine König Ma-cius« als Animationsserie produziert. »Wir sind ein kleiner, mitteldeutscherPlayer, weil es in Mitteldeutschland nochimmer zu wenige Große gibt, werdenwir oft mit ihnen verwechselt«, koketiertHans-Werner Honert bescheiden. Einübertriebenes Maß an Selbstdarstellungmag er nicht. »Die Arbeit der letztenJahre besteht darin, das wir gemeinsammit vielen anderen mitteldeutschen Unter-nehmen ein Vertrauen in die Kontinuitätdes Medienstandortes geschaffen haben.In dieser Kontinuität liegt die Zukunft.« Honert spricht immer geradeaus -schnörkellos und ökonomisch. Er weißwas er will und was er kann. Weiß erauch was er nicht kann? »Seit 1975schreibe ich Drehbücher und Hörspieleund bin 1991 vom Autorenhandwerk ins

Regie- und Managementfach gewechselt.Ich musste schnell lernen, Dinge parallelzu bearbeiten. Die Parallelität der Ereig-nisse, die vordergründig keinen gemein-samen Kern haben und oftmals sehr en-ge Entscheidungsspielräume vorgeben,drücken gewaltig. Dem kann man nurmit einer eisernen Disziplin begegnen.«Vorbei also die etwas lockeren Jahre, alsder junge Poet Honert durch das kleineLand DDR reiste, um an Lesungen undWerkstattgesprächen teilzunehmen. Auchan sein Auslandsstudium an der Film-hochschule WGIK in Moskau und seinerMeisterschülerschaft bei Alexander Stol-per erinnert nur ein kleines Foto überHonerts Schreibtisch. »Ich hatte oft Glückdie richtigen Leute zu treffen. Aber einenPartner für die Arbeit bekommt mannicht geschenkt. Nur eine ehrliche Zu-sammenarbeit bringt verlässliche Struktu-ren.« Über persönliche Kontakte bauteHonert im Laufe der vergangenen Jahredie Geschäftsbeziehungen nach Bulga-rien, Tschechien, Polen, Ungarn und inviele Staaten der untergegangenenUdSSR aus. Die Liste gemeinsamer Ko-operationen mit diesen Ländern ist lang,der Terminkalender mit zukünftigen Ko-produktionsvorhaben prall gefüllt. Honertspricht gern darüber. Sein »Lieblingsthe-ma« sind die offenen Fragen, die Vor-schläge zur Optimierung der Zusammen-arbeit und die vielen Anekdoten, die sichin der Begegnung ergeben. Trotzdemsteht die Koproduktion mit Osteuropa fürihn immer noch am Anfang. »Für denNovember planen wir mit der Bavariaund dem MDR in Prag einen Workshop.Wir möchten dort das Programmschemaund die -plätze des deutschen Fernse-hens vorstellen und werden Genaueresüber die tschechischen Besonderheitender Programmanbieter und Sendeanstal-ten erfahren. Wir wissen immer noch vielzu wenig voneinander.« Zuvor wird Ho-

nert zu Connnecting Cottbus reisen, umPartner und Freunde aus Mittel- und Ost-europa zu treffen und in einem Panelüber seine Erfahrungen zu sprechen. Immer öfter wird Hans-Werner Honertauch auf die Elternteile der Saxonia-Me-dia GmbH angesprochen. Die Geschäfts-anteile halten die Bavaria Film (51 Pro-zent) sowie die Drefa Media HoldingGmbH (49 Prozent). Nun wird die Drefa16,6 Prozent an der Bavaria überneh-men, die sich im Gegenzug an acht Dre-fa-Firmen beteiligt. Eine solche Konzen-tration an Kapazitäten sorgt für Unruheunter den kleinen, mitteldeutschen Dienst-leistern. »Wenn wir es nicht schaffen,durch diesen neuen Verbund Synergieef-fekte für Mitteldeutschland zu erzielen,haben wir eine große Chance vertan,Leipzig als Medienzentrum weiter auszu-bauen. Wir brauchen ein Beschäfti-gungsprogramm, dass Dienstleister dasgesamte Jahr über mit Arbeit versorgt,damit sie ihren Lebensmittelpunkt nachMitteldeutschland verlegen können. Diesestabile Anbindung kann nur ein großerFirmenverbund garantieren.« Ein russisches Sprichwort, für eine Bezie-hung, die reif für ein Geschäft ist, lautet:»Mit dem würdest du in den Wald ge-hen.« Hans-Werner Hohnert läuft gernvoran. »Meine Philosophie war immerPartner zu finden, von denen ich wusste,dass sie ihren Job genau so gut oderschlecht wie ich selbst machen werden.In Deutschland verfolgt man mit beson-derem Ergeiz, was die anderen tun, oh-ne die eigene Verantwortung zu hinter-fragen. Wie für den deutschen Markt,brauchen wir für Osteuropa eine klareWinning Strategy und große Ideen.Stattdessen warten viele auf einer Zau-berwort.« ■Frank Salender

Hans-Werner Honert, Geschäftsführer der Saxonia Media GmbH

Auf dem Sprung nach vorn45. Dokfilmfestival Leipzig

In seinem 45. Jahrgang geht das Inter-nationale Leipziger Festival für Doku-mentar- und Animationsfilm daran, anden überwältigenden Erfolg des Vor-jahres (19.000 Besucher) anzuknüpfenund einmal mehr die Unverzichtbarkeitdes Genres in einer Zeit schneller Me-dienbilder unter Beweis zu stellen.Vom 15. bis 20.10.02 bietet das Festi-val einen Überblick aktueller Produk-tionen, Einblicke in weniger Bekanntesund nicht minder Entdeckenswertes. Di-rektor Fred Gehler über das ältesteFestival seiner Art in Deutschland.

Nennen Sie sieben von vielleicht 100guten Gründen, das diesjährige Leipzi-ger Festival zu besuchen!Als eines der traditionsreichsten Filmfesti-vals werden wir 45 Jahre jung. Deshalberinnern wir 2002 an das Jahr 1. Mit fil-mischen Reminiszenzen, u.a. von BrunoBöttge, Karl Gass, Peter Pewas sowie Be-gegnungen und Geschichten über die»1. Kultur- und Dokumentar- Filmwoche«vom 11.-17.9.1955 werfen wir einenBlick zurück auf die Anfänge. Auch2002 bietet Leipzig das faszinierende Er-lebnis eines Festivals zweier Filmgenres.In eigenständigen Wettbewerben wettei-fern 16 Dokumentar- und 49 Anima-tionsfilme um die Goldenen und Silber-nen Tauben. Der Freitag der Festivalwo-che steht ganz im Zeichen des jungenFilms: Debüts, Programme von Filmschu-len und die »Nacht des jungen Films«wenden sich an den ernorm gewachse-nen Kreis vom jungen Zuschauern. DieRetrospektive des Bundesarchiv/Filmar-chiv begibt sich in diesem Jahr auf dieSuche nach Filmen von Frauen in derdeutschen Dokumentarfilmgeschichte. Einspezielles Souvenir: »Leipziger Stadtan-sichten« aus Vergangenheit und Gegen-wart mit historischer Spurensuche undWendebildern bilden einen lokales Fen-

ster. Insgesamt sind 349 Beiträge aus 44Ländern, davon 178 Dokumentar- und171 Animationsfilme zu sehen. Ein umfangreiches Programmangebot,wie man es auch aus den vergange-nen Jahren kennt. Was ist 2002 neu,anders?Es gibt eine Verschiebung von aktuellenProgrammpositionen zu etwas komplexe-ren Themenvorstellungen mit retrospekti-vem Charakter. Wir haben uns sehr frühGedanken gemacht, welche Themen wirin Sonderreihen oder Retrospektiven zu-sammennfassen können. Neben denschon genannten Programmschwerpunk-ten freuen wir uns besonders über dieReihe »Der zerbrochene Spiegel - Jüdi-sche Identitätssuche in mittel- und osteu-ropäischen Dokumentarfilmen«und »Willkommen bei meinen Augen -Filme über die kurdische Tragödie«.Aber auch der »ANiDAY - Ein ganzerTag voller Animation« oder »FIRSTFLUSH - focus junger film« zeigen diesenneuen Programmansatz. Vier deutsche Filme im Dokumentar-film-Wettbewerb gab es lange nicht. Istder deutsche Jahrgang 2002 ein be-sonders guter?Das wir mehr deutsche Filme als sonst imWettbewerb haben, hat uns selber er-staunt. Zudem war auch der erste Film,der nach dem Eröffnungsfilm im großenSaal des Cinestar zu sehen sein wird:»Stasi- Alltag einer Behörde«, lange inder engeren Auswahl. Aber das Aus-wahlergebnis trügt ein wenig über dasGesamtniveau des deutschen Dokumen-tarfilms hinweg. Wenn man sich mit denüber 1.000 Einsendungen auseinander-setzt, wird deutlich, dass der Material-hunger nach Dokumentararbeiten für dasFernsehen auch negative Auswirkungenauf die Sorgfalt und das Handwerk ha-ben. Im Grunde steht die ausgewählteSpitze gegen den zur Zeit vorherrschen-

den Dokumentarfilmtrend, der vor allendurch eine gewisse Schludrigkeit besticht. Publikumsrekord 2001 im Leipziger Ci-nestar. Das Festival ist im letzten Jahrenorm gewachsen...Ehrlich gesagt, ich war sehr skeptisch,was den Umzug ins Cinestar betraf. EinKino, dass während des gesamten Jahresein anderes Genre spielt und für wenigeTage einen Inselstatus bekommt - wiewird das von unserer Klientel angenom-men? Heute wissen wir, es war die richti-ge Entscheidung und das Publikum hatsich verjüngt. Wir haben von den Besu-cherzahlen bis zum Programmumfang inden letzten Jahren eine stetig aufsteigeneLinie beobachtet. Das ist schon unheim-lich, weil man nicht damit rechnen kann,dass es immer so weitergeht. Das Festi-val hat sich in den 90er Jahren durchge-setzt. Wir können auf ein gestiegenesinternationales Renomee und einem fest-en Platz innerhalb der deutschen Festi-vallandschaft verweisen. Sie sprechen gern vom 2. Platz hinterder Berlinale. Es geht weniger um eine Rangfolge alsum eine Nähe zu den InternationalenFimfestspielen Berlin. Wir kooperierien inden letzten Jahren immer besser. DieProgrammarbeit- und auswahl habenfast kollegiale Züge angenommen. Dasist eine schöne Entwicklung, was vieleserleichtert. ■Interview: Wolfgang Otto

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45. Dokfilmfest Leipzig Special

Fred Gehlergeboren am 01.03.1937 in Crottendorf/Erzgebirge, 1957-61Studium an der Fakultät für Journalistik Leipzig mit Abschluss alsDiplomjournalist, 1961 Assistent an der Fakultät für Journalistik,1961-75 Filmkritiker, Publizist und Filmtheaterleiter, ab 1975Autor von Filmessays und Dokumentationen für das Fernsehen,1991-93 Programm- und Auswahlarbeit für die DOK-Woche, seit1994 Direktor des Internationalen Leipziger Festivals für Doku-mentar- und Animationsfilm

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45. Dokfilmfest Leipzig Special

Foto links: »Vaterland«Foto rechts: »Alltag einer Behörde«

VaterlandAlle Zeit gleichzeitigDer Film »Barluschke« gehörte aufdem 40. Leipziger Dokfilmfestival zuden am meisten diskutierten Arbeiten.Regisseur Thomas Heise, der mit »Stau– jetzt geht's los« 1992 internationaleAnerkennung erlangte, gewann mitdiesem Film 1997 die Silberne Taube.2002 steht seine MDM-geförderte Dok-film-Arbeit »Vaterland« im Wettbe-werb.

In Sachsen-Anhalt, nahe der StadtZerbst, liegt abseits größerer Straßen,neben einem verlassenen Militärflug-platz, das Dorf Straguth. Ein unwesent-licher Flecken. Der Zeit hinterher. Odervoraus. Dieses Dorf und seine Umge-bung sind nicht nur Drehort, sondern

gehe ihnen nach. Was leicht und seltsamist, führt oft am weitesten... Kurz, es istgut, fabelnd zu denken. Denn so vieleseben wird nicht mit sich fertig, wenn esvorfällt, auch wenn es schön berichtetwird... Geschichten dieser Art werdennicht nur erzählt, sondern man zähltauch, was darin geschlagen hat oderhorcht auf: was ging da. Aus Begeben-heiten kommt da ein Merke, das sonstnicht so wäre; oder ein Merke, das schonist, nimmt kleine Vorfälle als Spuren undBeispiele. Sie deuten auf ein Wenigeroder Mehr, das erzählend zu bedenken,denkend wieder zu erzählen wäre...« Ein Film, wie das Graben einer Grube.Weite Landschaft, detaillierte Zeichnungder Menschen und Sätze, über die manlange nachdenken kann: »Ich bin froh,das ich hier bin. Ich muss doch nichtglücklich sein.« ■Wolfgang Otto

werden gleichermaßen zum Zentrum derReflexion über Kultur, Geschichte undSchicksale in dieser Region. »Dieser Filmist so etwas wie ein Welt- oder Zeitbild.Ein Millitärflugplatz: Eben noch sehenwir die Rollbahn des alten Fliegerhorstes,wenig später donnern Jagdflugzeuge dersiegreichen Roten Armee im Tiefflug überdas Dorf und schon fungiert das verlas-sene Areal als Trainingsbasis für denamerikanischen Antiterrorkampf derInternational Training Division. Es gehtum eine ganz allgemeine Geschichte,denn es gibt Orte, an denen die Zeit vor-bei geht und an denen alle Zeit gleich-zeitig stattfindet.« Regisseur Thomas Hei-se befindet sich auf einer archäologi-schen Reise zu Landschaft, Menschenund Dingen und macht die Spuren vonZeitenwechsel und Übergang deutlich. Ernst Bloch schrieb 1930 in »Spuren«:»Man achte gerade auf kleinen Dinge,

Stasi-AlltagWahn der Kontrolle»Alltag einer Behörde« ist kein Film in-vestigativer Spurensuche und sensatio-neller Enthüllungen der Arbeit des Mi-nisteriums für Staatssicherheit der DDR,sondern ein Film über Menschenbild,Selbstverständnis und Rechtfertigungs-strategien der ehemaligen Tschekisten.Ein Film über die menschenverachten-den Techniken der Stasi, erzählt vonden Tätern selbst.

Ist zur Arbeit der Staatssicherheit nichtschon alles gesagt, alles Aufgearbeiteteverfilmt? Wir weit kann man sich auf Er-klärungen der Mitarbeiter einlassen, oh-ne Ihnen eine Plattform der Rechtferti-gung und Selbstdarstellung zu geben?»Diese Fragen haben uns während der

beiters, und was waren die Praktiken inder Untersuchungshaft? Sie erzählenvon ihrer Befriedigung beim Erreicheneines Geständnisses, von ihrem Verhält-nis zu Minister Mielke und von ihrenGefühlen gegenüber abtrünnigen Mitar-beitern. Immer wieder geraten die ehe-maligen MfS-Mitarbeiter dabei in nos-talgisches Schwärmen oder in denZwang zur Selbstrechtfertigung: »Sieglauben ja gar nicht, was für prächtigeKollektive wir im MfS hatten«, sagtWolfgang Schwanitz, zuletzt Stellvertre-ter von Minister Mielke. Und WilliOpitz, ehemals Rektor der JuristischenHochschule des MfS ergänzt: »Ich lassemir keine Verbrechen einreden.«Der Dokumentarfilm zeigt, wie derWahn, alles kontrollieren zu können,zur inneren Lähmung und Handlungsun-fähigkeit MfS führte. ■Frank Salender

zweijährigen Produktion sehr beschäf-tigt«, erklärt der Autor des Films, Jan Lo-renzen, die nicht immer ganz einfacheinhaltliche und filmische Umsetzung desThemas. Nichts war in der DDR so ge-heim, wie die Arbeitsweise des Ministeri-ums für Staatssicherheit. Die Bedrohung,die vom MfS ausging, war unbestimmtund unkalkulierbar. Selbst Betroffeneahnten oft nicht, wie weit der Arm desMfS reichte. Für fast 100.000 hauptamt-liche Mitarbeiter war das MfS jedochtäglicher Arbeitsplatz. Neun von ihnen,zuletzt Generäle oder hohe Offiziere,traten in bis zu fünfstündigen Interviewsvor die Kamera und erzählen vom Innen-leben des MfS-Apparates, vom Lebens-gefühl seiner Mitarbeiter und von denTechniken der zur täglichen Routine ge-wordenen Geheimdienstarbeit. Wie ver-lief eine Verhaftung, wie ein Verhör, wiedie Anwerbung eines inoffiziellen Mitar-

DocuZone Digitales Experiment

Mit dem Ziel, Dokumentarfilmen einenregelmäßigen Platz im Kino einzurich-ten, hat Kees Ryninks vom Dutch FilmFund in den Niederlanden ein vielver-sprechendes Experiment gestartet. Derungewöhnliche Modellversuch Docu-Zone läuft seit Februar diesen Jahresund soll nun in einem weiteren Schritteuropäisch vernetzt werden.

Das Konzept Die Struktur des Systems ist einfach:Zehn ausgewählte Filmtheater bekom-men für drei Jahre digitale Player, Pro-jektoren und Backup-Systeme ausgelie-hen. Als Gegenleistung verpflichten siesich, einen garantierten Mindestprozent-satz ihrer gesamten jährlichen Vorfüh-rungen für Dokumentarfilme zu reservie-ren. Ein Programmausschuss aus dreiKinovertretern, einem Vertreter des Film-Fonds und einem DocuZone-Vertreter,wählen die Titel aus. DocuZone über-wacht die Produktionsangelegenheiten

wie die Herstellung qualitativ guterDVDs und betreut den technischen Stan-dard der Projektionsausrüstungen. Auchder Marketingplan und die Öffentlich-keitsarbeit werden durch DokuZone ko-ordiniert. Alle Kinos verpflichten sich,wöchentlich an einem festgelegtenAbend einen Dokumentarfilm und eineVorstellung über die nächsten sechs Ta-ge zu zeigen. Einige Kinos, die auf derBasis ihrer jährlichen Gesamtanzahlhäufigere Vorführungen garantierenmüssen, entscheiden sich vorher, wel-chen Dokumentarfilm sie eine ganzeWoche lang zeigen werden. Dies be-deutet, dass im Grunde jeder Dokumen-tarfilm, und nicht nur jener zur Vergrö-ßerung auf 35 mm ausgewählte, aufden Kino-Markt kommt.

Strategien für neue FilmeDokuZone entschloss sich, 40 Titel in dieKinos zu bringen. Diese Entscheidungwurde auf der Grundlage einer Markt-

forschung getroffen, der zufolge eindurchschnittlicher Kinobesucher für Do-kumentarfilme 40 Jahre alt, zumeistweiblich und gut gebildet ist. DieselbeMarktforschung belegte ferner, dass Do-kus nicht nur einen »harten Kern« aus15.000 Kinogänger anziehen. Sie besit-zen ein noch größeres Potential von840.000 Menschen, die an Dokumentar-filmen interessiert sind (bezogen auf 16Millionen Einwohner). Mit einer Pro-grammvielfalt will DokuZone neue Ge-sellschaftsschichten ins Kino locken. Dazudienen nicht nur unterhaltende, »zu-schauerfreundliche« Dokumentarfilme,sondern auch Filme für spezielle Interes-sengruppen oder künstlerische Dokus. Das ganze Vorhaben hängt somit von ei-nem guten Material ab. Neben neu pro-duzierten, niederländischen Dokumentar-filmen in Spielfilmlänge will DokuZonezehn ausländische Titel und einige »Ever-greens« der Dokumentarfilmmeister ausdem letzten Jahrzehnt zeigen.

45. Dokfilmfest Leipzig Special

45. Dokfilmfest Leipzig Special

Marketing und ÖffentlichkeitsarbeitDas drittes Hauptziel - neben der Aus-stattung der Kinos und Auswahl einerbreiten Palette an Titeln - heißt Marke-ting und Öffentlichkeitsarbeit, die ca. einDrittel des Budgets beanspruchen. Docu-Zone koordiniert die gesamte Kommuni-kation, die mit einem Filmstart einher-geht. Dem dient eine Website, eine E-mail-Datenbank mit den Namen von»Doku-Fans« und ein vierseitiges Specialin der monatlich erscheinenden nieder-ländischen »Filmkrant« (Filmzeitung). Zu-dem stammen alle Werbe-Materialien fürdie Kinos von DocuZone, die auch mo-natliche Vorführungen für die Presse or-ganisiert. Zusammen mit den Produzen-ten wird für jeden Film ein Kommunika-tionsplan erstellt. Filme, die einige Kinoszur sofortigen Vorführung für eine ganzeWoche auswählen, anstatt sie nur - wievereinbart - zweimal zu zeigen, erhalteneine Extrazuwendung, um eine externePR-Firma zu engagieren, die »spezielle

Zusammenarbeit mit dem FernsehenWie in vielen Ländern werden auch inden Niederlanden kaum Dokumentarfil-me ohne einen TV-Sender hergestellt. Indiesem Experiment sollen die neuen Fil-me effektiver starten, so dass sich die er-zeugte Aufmerksamkeit auch auf die TV-Quoten niederschlägt. Langfristig könntedas zu Übereinkommen zwischen Ver-leiher und Sender führen, die flexibelsind und sich nach der Kinoerwartungund/oder den Kinoergebnissen richten.

DocuZone ist als ein auf drei Jahre an-gelegtes Experiment konzipiert. ■Kees Ryninks

Im Rahmen des 45. DokfilmfestivalsLeipzig laden die Mitteldeutsche Me-dienförderung und die MEDIA AntenneBerlin-Brandenburg am 17.10.02 um17.00 Uhr zu einem Vortrag mit KeesRyninks in der Alten Handelsbörse Börse Leipzig ein.

Interessengruppen« ansprechen und einenoch breiter angelegte Werbekampagneinitiieren soll.

Die FinanzenDas gesamte Jahresbudget beläuft sichauf 1,8 Millionen EUR. Es dient zumKauf von zehn Projektoren (sowie eineselften Backup-Projektors mit technischemSupport) sowie den Maßnahmen desMarketings, der Werbung, der Öffent-lichkeitsarbeit und der Vervielfältigungder DVDs. An DocuZone beteiligen sichalle großen Fonds der Filmfinanzierung,die Sender sowie das Kulturministerium.Teile der Finanzierung werden durch dieEinsparungen in den Einzelbudgets undbei den Zuwendungen für den Vertrieb»zurückerstattet«. So kann mehr Geld fürdie Produktion verfügbar gemacht wer-den. Einige Finanzierungsteile fließenauch durch den Prozentsatz zurück, denDocuZone durch die Kartenverkäufe er-hält.

Kees Ryninks, Leiter für Dokumentarfilme beim Niederländischen Filmfonds. Zuvor arbeitete er als unabhängiger Produzent in den Niederlanden.

Offene ausgewählten Veranstaltungen (in englischer Sprache):20.10., 16 Uhr: »War Photographer«, Screening21.10., 10 Uhr: »War Photographer«: Fallstudie Marketing und Vertrieb, Dokumentarfilm21.10., 14 Uhr: Tax Driven Entertainment Finance, Referent: Bernhard Stampfer, Deutsche Bank AG22.10., 14 Uhr: Building A Business. - Fallstudie. Referent: Oliver Damian, Produzent und Miteigentümer, EGOLI TOSSELL Film AG22.10., 22 Uhr: »Veru«: Screening23.10., 11 Uhr: Filme von EAVE-Absolventen: »Hayflower & Quiltshoe«, Finnischer Kinderfilm (finnisch m. engl. UT)»Underground worker«, Satire über Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland, (deutsch m. engl. UT)23.10., 14 Uhr: »Veru«: Fallstudie internationale Spielfilm-Koproduktion, Referenten: Helge Albers und Philippe Avril, Produzenten

Veranstaltungsort: Dorint Hotel HalleDie Plätzkapazität ist begrenzt. Anmeldung per E-mail bitte bis 18.10.02 an Friederike Freier: [email protected]

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Cottbus wird vom 30.10. bis 03.11.02zum Mekka der Filmkunst, Filmwirt-schaft und Filmbesucher, die sich einenrepräsentativen Überblick über aktuel-le Produktionen des gesamten osteuro-päischen Raumes verschaffen möchten.Bereits zum 12. Mal findet das Festivaldes Osteuropäischen Films statt und er-wartet auch in diesem Jahr rund 500akkreditierte Gäste. Roland Rust, Di-rektor des Filmfestivals, kommentiertacht Pressezitate auf der Suche nachdem Festival-Spirit.

Zitat 1: »Cottbus ist anders... Cottbusist existenzieller, ernster, abgründiger,Cottbus ist subversiv.« Film-Dienst,Köln 24/01In Programmprofil und -auswahl sind wirsicher kein typisches Filmfestival, dennwir versuchen das gesamte Spektrum ost-europäischer Filmaktivitäten möglichst re-präsentativ vorzustellen. Von den klein-sten Video-Arbeiten der Amateurszene,über die Studenten- und Independentsze-ne, über junge als auch etablierte Filme-macher bis zu den größten nationalenBox-Office-Hits wird das gesamte Film-schaffen in verschiedene Sektionen ge-gliedert präsentiert: Wettbewerb Spiel-film, Wettbewerb Kurzspielfilm, Fokus,Nationale Hits, Specials (Previews, Tribu-te, Hommage), Spektrum (aktuelleTrends, internationale Ko-Produktionen)und Kinderfilm. In diesem Jahr werdenmehr als 100 Filme aus über 20 Länderngezeigt. Es geht um eine Gesamtschau,nicht um eine Blütenlese einzelner High-lights, die sowieso auf den meisten Festi-vals kursieren. Aber Cottbus zeigt nichtnur Filme aus Osteuropa. Wo immer ost-europäische Filmemacher die Grenzender 27 Länder Osteuropas überschreiten,folgen wir ihnen. Wir schauen auf jungeOsteuropäer, die an deutschen Filmhoch-schulen studieren ebenso, wie auf west-

europäische Filmemacher, die nach Ost-europa gehen. In Cottbus kann man da-her nicht nur das Wiedererstarken desosteuropäischen Films beobachten, son-dern auch die Auffrischung des westeu-ropäischen Films in der Begegnung mitOsteuropa. Zitat 2: »In den zehn Jahren seinesBestehens hat das Festival die Skepsisdes Publikums überwunden und sichin der Fachwelt einen Namen ge-macht.« Frankfurter Allgemeine Zei-tung, 09.11.00Das Zitat ist zwei Jahre alt und benennteinen wichtigen Qualitätssprung desFestivals. Osteuropa ist über die Me-dienbilder fast ausschließlich als Regionvoller Kriege, Krisen und Armut be-kannt. Auch das Film-Fachpublikum hat-te ein weitgehend einseitiges Bild vomosteuropäischen Film, wie es eben diemeisten anderen Festivals mit ihrer Aus-wahlpolitik fördern und immer wiedereinen bestimmten Standard repetieren,als reduzierte sich die Wahrnehmungauf die Welt von Tarkovsky und Suko-row. Das Publikum war dem osteuropäi-schen Film in seiner Gesamtheit ohnehinentwöhnt. Die Neugier musste gegen al-le Skepsis geweckt werden. Das brauch-te Zeit.Zitat 3: »Cottbus wird zum Cannes desOstens.« Der Märkische Bote,27.10.01Hinsichtlich der Quantität, der Qualitätund Aktualität der präsentierten Filmeaus Osteuropa ist unser Festival bessermit dem seit vielen Jahrzehnten hochgeschätzten Filmfestival von Karlovy Va-ry zu vergleichen. Dabei reichen unsereAktivitäten über die fünf Festivaltageweit hinaus. Wir pflegen in Cottbus einArchiv, eine Filmdatei, die es sonst nir-gendwo gibt. Über das Jahr nutzenzahlreiche Interessenten Cottbus als In-formations- und Schaltstelle für beinahe

alle Belange des osteuropäischen Films.Das beginnt bei der Beratung von Dreh-buchstoffen und reicht über die Zusam-menstellung von Retrospektiven bis zumCasting von osteuropäischen Schauspie-lern. Wir nehmen diese Anfragen zumAnlass, schrittweise ein ganzjähriges»Centre of Competence« aufzubauen. Zitat 4: »Wie kein anderes Festivalspiegelte Cottbus immer mit sichererHand die aktuellen Tendenzen in denverschiedenen Ländern und macht dieEntwicklungen nach 1989 sichtbar.«Tagblatt, Schweiz, 18.11.00Über die Jahre konnte Cottbus ein festesTeam an Mitarbeitern als Fachleute fürdie einzelnen osteuropäischen Ländergewinnen. Wir verlassen uns nicht dar-auf, was andere Festivals zeigen. In Po-len, Tschechien, Ungarn, Russland, Ser-bien beispielsweise sind wir regelmäßig,um bestehende Kontakte auszubauenund die Filme vor Ort mit dem einheimi-schen Publikum gemeinsam zu sichten. Darüber hinaus wird in jährlichemWechsel eine bestimmte Region Osteuro-pas in der Sektion »Fokus« erschlossen.In den zentralasiatischen Republiken bei-spielsweise, den »Fokus«-Regionen derbeiden vorangegangenen Jahre, warwirklich längere Zeit kaum jemand ausWesteuropa. Es gibt dort mittlerweile ei-ne neue Generation von Filmemachern,die ersten Absolventen nationaler Ausbil-dungsstätten, fern der ehemals zentrali-sierten Hochschulen in Moskau. Diesbraucht eine gewisse Aufmerksamkeit,Zuwendung, Ermunterung und Unterstüt-zung. Wir selber bekommen auf dieseWeise zum Dank Filme, die wir dort ent-deckten und dann in Cotttbus zum erstenMal der internationalen Öffentlichkeitzeigen können. Zitat 5: »Cottbus etabliert sich als Treff-punkt zwischen osteuropäischen Talen-ten und westeuropäischen Geldgebern,

Passwort: FilmFestival CottbusDrehkreuz Ost-West

12. FilmFestival Cottbus Special

MDM Infomagazin Trailer 04/2002 11

die die Qualität der östlichen Kinema-tografien wahrgenommen haben.«Neue Mittelland Zeitung, Schweiz,28.11.98Das beschreibt 1998 den Anfang vondem, was wir heute Connecting Cottbus(COCO) nennen. Nachdem die osteuro-päischen Partner die Potenzen des Festi-val erkannten, kam die Frage, ob überFilmvorführungen hinaus nicht auchfilmwirtschaftlich orientierte Veranstal-tungen organisiert werden könnten. AmAnfang musste für eine solche filmwirt-schaftliche Plattform noch geworbenwerden, damit sich genügend Teilneh-mer fanden. In diesem Jahr müssen wirdie Teilnehmerzahl bereits durch einAuswahlverfahren limitieren. Zum zwei-ten Mal gibt es Pitching-Sessions. Ausder reinen Kontaktbörse ist eine Stoff-börse mit namhaften Autoren geworden.Auch die einseitige Vorstellung, Kreati-vität aus dem Osten sucht Kapital ausdem Westen, trifft so nicht mehr zu. Esgibt mittlerweile auch in einzelnen ost-europäischen Ländern potente Produ-zenten. Den Schwerpunkt von COCOund COCO SPEZIAL sehe ich in der zu-nehmenden Vernetzung von Filmakti-vitäten, die zur gemeinamen Nutzungvon Ressourcen führen. So sollen überKo-Developments zum frühestmöglichenZeitpunkt gemeinsame Projekte zu bei-derseitigem Vorteil angebahnt werden. Zitat 6: »Das Hauptprogramm bot rei-henweise filmische Entdeckungen, de-nen man nur eines wünschen kann:daß sie in Deutschland schnell einenVerleih finden!« Berliner Morgenpost,18.11.97Festivals bieten auch eine Art Ersatz fürein nicht intaktes Kinowesen und einvöllig verzerrtes Verleihsystem. Es ist janicht etwa so, dass gegenwärtig ledig-lich ein leichtes Übergewicht von Holly-woodware unsere Leinwände dominier-

te. Statistiken aus den 90er Jahren bele-gen, dass der Marktanteil der in 27 ost-europäischen Ländern produzierten Fil-me innerhalb der Europäischen Unionbei ca. 0,04 Prozent liegt. Dabei gehtes hier um Nachbarn und wir reden vielvom künftig vereinten Europa. In diesemProzess aber bleibt uns bisher der kultu-relle Reichtum des Ostens verschlossen.Das versuchen wir mit dem FilmFestivalCottbus zu ändern. In diesem Zu-sammenhang sollte man nicht verges-sen, dass sich Osteuropa insgesamt imUmbruch befindet. Somit erfüllt Cottbusnicht nur die Funktion eines Zugangszum westlichen Markt, sondern bietetden Osteuropäern zugleich ein Forumder Selbstverständigung untereinander,das sie in ihrem Territorium zur Zeitnicht haben. Zitat 7: »Die lebendige Kommunika-tion ist eines der Markenzeichen vonCottbus.« Der Tagesspiegel, Berlin18.11.97Zum Kommunizieren gehört immer dieBereitschaft zweier Seiten. Im diesjähri-gen Fokus des Festivals »Polnisches Kinoder Gegenwart« engagiert sich die pol-nische Seite beispielsweise auf einemvöllig neuen Niveau. Polen hat seit derzweiten Hälfte der 90er Jahre eine sta-bile Filmproduktion mit jährlich etwa 25Spielfilmen und einem Marktanteil im ei-genen Land von bis zu 50 Prozent. Ausden hohen Besucherzahlen ergeben sichEinspielergebnisse, die Grundlage fürinternationale Ko-Produktionen seinkönnten. Auch das staatliche Fernseheneröffnet jüngst neue kreative Spielräu-me. Die Reihe »Generation 2000« (ver-gleichbar etwa dem »Kleinen Fernseh-spiel« des ZDF), realisiert anspruchsvolleFilme junger, unbekannter Autoren undRegisseure. Zudem gibt es seit einigenMonaten einen neuen Kulturminister,der selbst aus der Filmbranche stammt.

Daran knüpfen sich natürlich viele Hoff-nungen Polen besser in den europäi-schen Filmmarkt einzubinden. Connec-ting Cottbus 2002 jedenfalls dürfte nichtnur eine lebendige, sondern auch eineauf gleicher Augenhöhe stattfindendeKommunikation erleben. Zitat 8: »Die filmischen Brücken zuden Nachbarn im Osten sollten nichtab-, sondern ausgebaut werden, da-mit macht Cottbus einen Anfang.« DerTagesspiegel, 22.09.91Am Anfang, im Jahr seiner Gründung1991, war das Festival sehr klein undmachte mit seinem im Vereinigungs-rausch übersehenen Gegenstand Osteu-ropa relativ wenig von sich reden. Filmeaus dem osteuropäischen Raum gehör-ten in der DDR zum Kinoalltag, nachder Wende jedoch waren sie plötzlichfast völlig aus dem Filmangebot ver-schwunden. Enthusiasten aus der loka-len Filmklubszene spürten damals als er-ste diesen Verlust und ergriffen – ge-prägt durch die eigene Biografie – dieChance zur Gründung des FilmFestivalCottbus - Festival des OsteuropäischenFilms. ■Interview: Frank Salender

Roland Rustgeboren 1952 in Königsaue (DDR), seit 1986 wohnhaft inWest-Berlin, Studium der Germanistik sowie Theologie, bis 1986Filmbeauftragter beim Kunstdienst der Evangelischen Kirche zuBerlin, seit 1996 Künstlerischer Leiter ab 2001 Direktor des Film-Festival Cottbus, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Filmjourna-listen e.V. und der Federation International de la Presse Cinema-tographique (FIPRESCI) und des Fachbeirates der Guadini Stif-tung, Beisitzer der Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW), lang-jähriger freier fester Mitarbeiter u.a.: Frankfurter Allgemeine Zei-tung, Filmdienst Köln, Multi-MEDIA Wien, Kino.German Film Ber-lin, Mitautor des rororo-Lexikon des internationalen Films, Mitin-itiator und Programmberater mehrerer internationaler Filmfesti-vals sowie Kurator zahlreicher Filmreihen und Retrospektiven.

COCO SPEZIALDeutsch-Polnisches Ko-Development Treffen

Zum vierten Mal treffen sich vom30.10. bis 01.11.02 Produzenten, Re-gisseure, Autoren, Verleiher und Red-akteure auf dem 12. FilmFestival Cott-bus. Nachdem sich CONNECTINGCOTTBUS in den letzten Jahren zu ei-ner regen Kontakt- und Projektbörsezwischen Ost und West entwickelt hat,haben sich die Organisatoren entschie-den, in diesem Jahr mit COCO SPEZIALeinen weiteren Tag zu gestalten, dersich ausschließlich auf die Entwicklungfilmwirtschaftlicher Beziehungen zwi-schen den Nachbarländern Deutsch-land und Polen konzentriert.

Erfahrene Produzenten aus Deutschlandund Polen konnten sich bis zum 01.09.02mit Treatments oder Drehbüchern fürabendfüllende Kino- und oder Fernseh-spielfilme bewerben. Die Resonanz warüberraschend gut. Vierzehn deutscheund neun polnische Projekte bewarbensich um eine Teilnahme am Pitching vonCOCO SPEZIAL. Zwölf davon werdenam 30.10.02 in Cottbus präsentiert. Alleeingereichten Projekte werden in einemProjektbuch veröffentlicht. Die 23 Einreichungen zeigten, dass dieZeit reif ist für Geschichten, die tragisch,ironisch oder humoristisch einen Blickauf die Beziehung der beiden Länderwerfen. Die Spanne der ausgewähltenProjekte reicht von zeitgeschichtlichenDramen bis zu Abenteuergeschichtenund Komödien im Hier und Jetzt. Unterder Moderation von Alfred Holighaus(Leiter »Perspektive Deutsches Kino« derInternationalen Filmfestspiele Berlin) undDariusz Jablonski (Vorsitzender des pol-nischen Produzentenverbandes KIPA)werden diese bei COCO SPEZIAL demFachpublikum vorgestellt und auf ihreMarktfähigkeit getestet.»Attached«, ein Drama für die großeLeinwand, erzählt die jüngste Vergan-

genheit zwischen Deutschland und Polenaus der Perspektive von Wanda, einerjungen Zwangsarbeiterin, die dasSchicksal an Deutschland bindet. EinDrama mit einem Happy End, geschrie-ben von Andrzej Mularczyk . Mit »Phil-ipp« hat die polnische Firma Euromedienein hochemotionales Drehbuch nach demin Polen bekannten Roman von LeopoldTyrmand eingereicht, das von einer un-möglichen Liebe im Frankfurt der vierzi-ger Jahre erzählt. Einen anderen Blick auf die Ereignissean der Danziger Werft und die Solidar-nosc-Bewegung wirft das preisgekrönteDrehbuch der deutschen Autorin SylkeRene Meyer »Wer ist Anna Walentyno-wicz«, das Provobis gern mit polnischenPartnern weiterentwickeln würde. In»Marie«, einer atmosphärisch dichtenSaga aus Oberschlesien, eingereicht vonder Berliner Firma Vacant, erzählen Kor-nel Miglus und Doritt Cadura Saf von ei-ner Frau, die mit ihrer Tatkraft der Ge-schichte trotzt. Hoferichter und Jacobs hat mit BerndBöhlichs »Bella Polonia« eine schwung-volle Komödie fürs Fernsehen eingereicht.»Zum anderen Ufer« ist eine schräge Ko-mödie der Firma Besta Film über eindeutsch-polnisches Sonderteam, dass alsvölkerverbindendes Experiment zur Ver-folgung der Grenzkriminalität zwischenZgorzelec und Görlitz eingesetzt wird.Das Projekt »The Scam« hingegen ist einklassischer Abenteuerfilm, der die Ju-gendlichen Markus und Mike auf einemKreuzfahrtschiff gen fernen Osten weitweg von Polen und Deutschland in denPazifik führt. Romanautor Uwe Saeger schickt in demvon Novapool eingereichten Projekt»Flussabwärts« die Abiturienten desdeutsch-polnischen Gymnasiums inFrankfurt/Oder zu einer unvergesslichenKlassenfahrt auf die Elbe. Krysztof Za-

nussi möchte mit Tellux Film Dresden diemusikalische Komödie á la Tootsie »DieFrau und der Sänger« vorstellen. Diejunge polnische Animationsfirma Metropräsentiert das 3–D-Abenteuer des auf-müpfigen 16 jährigen »Wooder«.Auf der abenteuerlichen Fahrt im »War-schau Express«, einem Stoff von BenediktRüskau, den die Münchener Firma Ava-lon Entertainment mit polnischen Part-nern realisieren möchte, holt denDeutsch-Polen Thomas Markowski einetragische Mutprobe aus der Kindheit ein.»The Spokesman«, eingereicht von Stu-dio A., ist ein Politthriller des FilmkritikersKrzyszof Klopotowski, der vor demHintergrund der gesellschaftlichen Ver-änderungen in Polen spielt. ReichlichStoff also für gemeinsame Projekte undinteressante Diskussionen bei COCOSPEZIAL, einer Initiative der Mitteldeut-schen Medienförderung, der FilmboardBerlin-Brandenburg in Kooperation mitdem polnischen Produzentenverband KI-PA, der MEDIA Antenne Berlin-Branden-burg und dem MEDIA Desk Polen. ■Info: www.connecting-cottbus.de Gabriele Brunnenmeyer

MDM Infomagazin Trailer 04/200212

12. FilmFestival Cottbus Special

Bild oben: Impressionen COCO 2001Bild unten v.l.n.r. Thomas Kufus, Genia Lounguine, Gerhard Bergfried, Michael Strauven, Olaf Jacobs, Klaus-Peter Schmitt,Wigbert Moschall

MDM Infomagazin Trailer 04/2002 13

Report

EAVE-Workshop Halle 2002Zum zweiten Mal, nach Weimar 1999,wird EAVE (European Audiovisual Ent-repreneurs) vom 19. bis 25.10.02 inMitteldeutschland zu Gast sein. Dreiüber das Jahr verteilte siebentägigeWorkshops behandeln die wichtigstenAspekte einer Filmproduktion. Die ins-gesamt 53 Teilnehmer aus achtzehnLändern schließen in Halle das Traings-programm 2002 nach den zwei bereitsvergangenen Seminar-Wochen in Wienund Jokkmokk ab.

»Dieses Programm ist ein absolutes Mussfür alle, die mit ihrem Unternehmen imeuropäischen Filmmarkt operieren möch-ten«, schwärmt Guntis Trekteris, Chef derlettischen Firma KAUPO FILMA über die

und Meinolf Zurhost vom ZDF, GarethNeame von der BBC und der Chef derauf Dokumentarfilm spezialisierten kana-dischen Vertriebsfirma Film Transit Inter-national, Jan Rofekamp. Die deutschenFörderer werden vertreten von ManfredSchmidt (MDM) und Gabriele Röthemeyer(MFG).Seit diesem Jahr sind erstmals nicht nurEU-Europäer, sondern auch Produzentenaus künftigen Mitgliedsländern zugelas-sen. Guntis Trekteris ist einer von drei ost-europäischen Seminaristen, die ein Sti-pendium zur Teilnahme erhalten haben.Zwei weitere Teilnehmer kommen aus Un-garn und der Slowakei. Trekteris ist über-zeugt, dass das Konzept aufgeht. ■Friederike Freier

Am Rande der Seminarwoche lädt dieMDM am Abend des 21.10.02 insStadthaus Halle zum Branchentreff ein.

Produzentenfortbildung EAVE. Ziel derFortbildung ist es, Wissen in den Berei-chen Produktion, Finanzierung, interna-tionale Koproduktion, Filmmarketing,Verkaufsstrategie, Geschäftsplanung,Firmen-Management und Filmrecht zuvertiefen. Weitere Schwerpunkte sindDramaturgie und Scriptanalyse für Do-kumentar- und Spielfilm. Die Teilnehmer durchlaufen drei Modulevon jeweils einer Woche. Workshop 1ist konzentriert auf Projektentwicklung,Schwerpunkt des zweiten Teils sind Pa-ckaging und Finanzierung. Währendder ersten beiden Segmente bereiten dieTeilnehmer die Präsentation ihrer Projek-te im dritten Teil vor, der nun in Hallestattfindet. Hier treffen sie auf Finzan-ziers, Redakteure und Einkäufer vonVertrieben und andere potentielle strate-gische Partner. In diesem Jahr dabeisind unter anderem Dagmar Ungureit

Europa ruftNetzwerk EAVEUm die eigene Firmenentwicklung in-ternational am ökonomischen, finan-ziellen und künstlerischen Manage-mentstandard messen zu können, bie-tet EAVE freien Produzenten professio-nelle Trainingsprogramme an. AmAusbildungsjahr 2002 nahmen zweiTeilnehmer aus Mitteldeutschland teil.Einer von Ihnen ist Leander Carell, Ge-schäftsführer der Schmidtz Katze Film-und Fernsehproduktion GmbH Halle.

Warum hast Du Dich entschlossen, anEAVE teilzunehmen?Wir möchten unsere Firma im europäi-schen Filmmarkt profilieren. Dafür sindKontakte zu anderen Produzenten undFilmschaffenden wichtig. Ein anderer

zu bündeln, um die Interaktivität des Pro-jektes marktfähig zu machen, denn es istschnell klar geworden, dass keiner Geldfür etwas rein Interaktives ausgeben wird.Aus dem Projekt wurde ein Spielfilm mitinteraktiver Zweitverwertung auf DVD.Was ist das für eine Atmosphäre beiEAVE?Das ist eine angenehm bunte Gruppe –Idealisten, Businessleute, ganz unter-schiedliche Arten von Produzenten. Auchverschiedene Altersgruppen und Werde-gänge. Das ist ein ungeheurer Vorteil,weil man verschiedene Herangehenswei-sen an dieselben Probleme vergleichenkann. Man bekommt eine ungetrübteEinschätzung, weil die Experten mit ei-nem frischen Blick auf die Projekte sehen.Wir hatten Superspaß, aber immer miternstem Blick auf die einzelnen Produk-tionsvorhaben. ■Friederike Freier

Grund war ein Projekt, das mit Unterstüt-zung der MDM enstand und europäischauswertbar erscheint. Was waren Deine Erwartungen? Uns war der Erfahrungsaustausch mit an-deren Produzenten und den Experten ausverschiedenen Bereichen der Branchewichtig. Man lernt die Hürden im interna-tionalen Produktionsterrain kennen. Gibt es konkrete Ergebnisse für Deinetägliche Arbeit als Produzent? Insgesamt habe ich enorm viel mitge-nommen. Vieles kann ich jetzt realisti-scher einschätzen und zwar ohne, dassich mir in der Praxis erst eine blutigeNase holen musste. Zum Beispiel, wel-cher zeitlicher Aufwand hinter einer Pro-jektentwicklung steht.Du hast mit einem eigenen Projekt teilgenommen. Wie wurde daran gearbeitet?EAVE hat mir geholfen, die Gedanken

Leander Carell (Mitte) mit dem französischen Script-Analysten Jacques Akchoti (links) während

des ersten EAVE-Seminars 2002 in Wien.

Lernort KinoErfolgreiche Schul-Film-Woche

Wie kaum ein anderes Medium hilftder Kinofilm in der heutigen Zeit sozia-le Realität einzuschätzen, schafft le-bensweltliche Orientierung und dientder Identitätsbildung. Geschichtsbe-wusstsein sowie das Verständnis unter-schiedlicher Kulturen werden zuneh-mend durch den Film geprägt. Um sowichtiger ist es deshalb, die Qualitäteines Films beurteilen zu können.»Lernort Kino«, vom 23. bis 27.09.02zum ersten Mal in Sachsen-Anhalt undThüringen.

64 Filmtheater in insgesamt 55 Städtenzeigten an fünf Vormittagen 42 ausge-wählte Filme zu vier Schwerpunkten: Lite-raturverfilmungen, themenbezogene Fil-me, Filmklassiker und originalsprachlicheFilme. Bestimmend für die Auswahl derFilme waren die thematischen Bezüge zuverschiedenen Unterrichtsfächern(Deutsch, Englisch, Geschichte, Politik,Ethik/Religion, Biologie u.a.), die For-menspra-che der Filme und nicht zuletztihre Qualität. Brandaktuelle Filme wie»Traffic«, »Monsoon Wedding« und»Wir müssen zusammenhalten« standenebenso auf dem Programm wie Repertoi-refilme und – als besonderes Angebot –große deutsche Filmklassiker wie »Metro-polis« und »Die Mörder sind unter uns«.Somit konnten die Schulen in Thüringenund Sachsen-Anhalt auf ein für jede Al-tersgruppe maßgeschneidertes Filmange-bot zugreifen, das von 24 Verleihern oh-ne Mindestgarantie für 2,50 Euro pro Zu-schauer zur Verfügung gestellt wurde.Die Besonderheit dieses Projektes be-stand darin, dass die Lehrer mit den Fil-men nicht alleine gelassen wurden, son-dern Unterstützung in Form von Film-Hef-ten zur Vor- und Nachbereitung desUnterrichts bekamen. Die Thüringer Auf-taktveranstaltung fand im Weimarer Ki-no »mon ami« statt. Zur Aufführung des

Film »alaska.de« waren die RegisseurinEsther Gronenborn und der SchauspielerFrank Droehse zu Gast. Das CinemaxXin Halle war Gastgeber der Sachsen-An-haltiner Startveranstaltung mit dem Film»Wie Feuer und Flamme« zu demSchauspieler Michael Krabbe in der Dis-kussion sprach. An der ersten Schul-Film-Woche in Mitteldeutschland nahmen ins-gesamt 40.000 Schüler und Lehrer teil.Mit 1.230 teilnehmenden Klassen wur-den in Sachsen-Anhalt und Thüringen7,1 Prozent der Schülerschaft erreicht,die bisher stärkste Resonanz in einemBundesland nach dem Modellprojekt inNRW im März 2002 und dem Nachfol-geprojekt im Saarland Anfang Septem-ber. »Wie groß das Interesse bei Lehrernund Schülern an der Auseinandersetzungmit dem Medium Film ist, zeigen nichtnur die Teilnehmerzahlen, sondern auchdie lebhaften Diskussionen im Anschlussan die Filmvorführungen«, so die Projekt-leiterin Ingeborg Havran. Thema dieserersten Gespräche waren nicht nur dieFilmstoffe und Inhalte, sondern auch dieFilmsprache. Im Unterricht der einzelnenKlassen sollte die Besprechung fortgesetztwerden, auch Zusammenhänge zwischenFilmproduktion und Entstehungszeit sowieFilmgeschichte gaben neue Einblicke indas Medium Film.Entwickelt wurde das Projekt vom KölnerInstitut für Kino und Filmkultur (IKF), dassich als Mittler zwischen Kino und Publi-kum und Schnittstelle zwischen Filmbran-che und Bildungsbereich versteht. WieLesen und Schreiben gehört auch dasVerstehen von Filmen und das Erkennenihrer formalen Sprache zu den funda-mentalen Kulturtechniken des 21. Jahr-hunderts. Deshalb gilt als wichtige Ar-beitsform des Instituts die Filmvorführungauf der Kinoleinwand. Sie liefert dieChance zu fächerübergreifendem Unter-richt für Schüler schon ab der Grund-

schule ebenso wie für Gespräche undAuseinandersetzungen im außerschuli-schen Bereich«, erläutert Horst Walther,Leiter des Instituts, den Kerngedankender Schul-Film-Wochen. Mehrere Pro-jekte zur Film- und Medienbildung wur-den seit Institutsgründung 2000 entwik-kelt: »Kino gegen Gewalt« (2001),»Lernort Kino« (2002), »Kino für Tole-ranz« (2002) oder »Ins Kino zumNachbarn« (2002). Für »Lernort Kino«erhielt das Institut von Kulturstaatsminis-ter Nida-Rümelin den Innovationspreis2002 der Filmförderung. »Wünschens-wert wäre allerdings, dass auch die Leh-rer während ihrer Ausbildungszeit fürden Unterricht in Sachen Film qualifi-ziert würden. Das IKF bietet den Lehrernin Zusammenhang mit dem Projekt Fort-bildungen an, die sich mit Filmanalyseund Filmgeschichte beschäftigen. ImVorfeld der Schul-Film-Woche in Sach-sen-Anhalt und Thüringen gab es dreisolcher Fortbildungen: in Magdeburg,Halle und Weimar, die gut angenom-men wurden.«Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt imMärz 2002 in Nordrhein-Westfalen,war das Interesse an einer Über-nahmedes Modells in Mitteldeutschland groß.Die enge Zusammenarbeit der Partneraus dem Bildungsbereich und der Film-wirtschaft mit dem IKF machte es mög-lich, die Schul-Film-Woche in diesemJahr erstmalig in Sachsen-Anhalt undThüringen stattfinden zu lassen. DasLand Sachsen wird sich im nächstenJahr an der Aktion beteiligen. DieMDM wird auch 2003 die Initiative fi-nanziell unterstützen.■Thomas Grosse

MDM Infomagazin Trailer 03/200214

Report

Lernort Kino: Auftaktveranstaltung in Weimar: Schüler in der Diskussion mit Esther Grooneborn (Regie), Frank Droese (Haupt-darsteller) und Anita Becker (Projektkoordinatorin) zum Film»alaska.de«

MDM Infomagazin Trailer 04/2002 15

Programmpreis Qualitätsprämie 2003 Im nächsten Jahr werden in Sachsen,Sachsen-Anhalt und Thüringen kulturellherausragende Jahresfilmprogrammeprämiert. Die Mitteldeutsche Medien-förderung (MDM) und der Mitteldeut-sche Film- und Fernsehproduzentenver-band (MFFV) engagieren sich mit derAuslobung eines Kinoprogrammpreisesfür die Kinoförderung. Am Rande der2. Filmmesse Leipzig stellten die Initia-toren den Kinoprogrammpreis vor.

Ambitionierte mittelständische Kinos aberauch Multiplexe sollen zu herausragen-den Programmen angeregt und in ihrenBemühungen honoriert werden. Die Ideefür den Programmpreis wird schon seiteiniger Zeit zwischen der MDM, dem

insbesondere mitteldeutscher Filme, eu-ropäischer Filme, Kinder- und Jugendfil-me, Dokumentarfilme und Kurzfilme inihrem Programmen anbieten. So solleneinmal jährlich folgende Preise verge-ben werden: ein Hauptpreis mit10.000,00 EUR, fünf weitere Preise mitje 5.000,00 EUR, ein Sonderpreis füralternative Spielstätten mit 5.000,00EUR und fünf Urkunden ohne Geldprä-mie als Anerkennung. Die Jury wird ausFilmjournalisten und Fachleuten der Ki-noszene Mitteldeutschlands, Vertreternder AG Kino, des HDF und des MFFVbestehen.Die erste Ausschreibung wird im Früh-jahr 2003 für die Programme des Jahr-gangs 2002 erfolgen. Genaue Angabenzu Antragsfristen und -formularen wer-den rechtzeitig veröffentlicht. ■Info: www.mdm-online.deThomas Grosse

MFFV und der AG Kino diskutiert. »Wirwollen damit zeigen, wie wichtig uns dieArbeit der Kinobetreiber und Verleiherist«, erklärt Geschäftsführer ManfredSchmidt die Motivation der MDM. GeorgStingl, Vorsitzender des MFFV, hofft,»dass auch mit Hilfe dieses Preises unse-re Filme breiter ans Publikum gebrachtwerden.« Die dauerhafte Ausschreibung eines Ki-noprogrammpreises soll den etwa 120 in Mitteldeutschland ansässigen KinosAnreize für die Verbesserung ihres Pro-gramms geben und somit den Zuganganspruchsvoller Filme in die Kinos er-leichtern. Entscheidendes Kriterium wirdein messbares Engagement für Filmeaußerhalb des Mainstream sein. Der Ki-noprogrammpreis stellt damit eine Quali-tätsprämie für die in Mitteldeutschlandgewerblich betriebenen Kinos dar, dieeinen angemessenen Anteil deutscher,

d-motion HalleInteraktive MedienNach dem erfolgreichem Auftakt imvergangenen Jahr wird sich die MDM-geförderte Konferenz/Festival für inter-aktive Medien, d-motion, auch in die-sem Jahr wieder vorrangig mit denverschiedenen Anwendungsgebietender DVD befassen. Am 5. und 6.12.2002 wird in Halle unter anderem dieFrage thematisiert, in wiefern sich dieDVD, über den Einsatz als Unterhal-tungsmedium hinaus, auch als Instru-ment in den Bereichen Unternehmens-und Markenkommunikation, E-Lear-ning und Medienkunst einsetzen lässt.

Die zweitägige Konferenz fokussiert vorallem auf die Auseinandersetzung mitneuen kreativen Anwendungen, Einsatz-

zweiten Komplex wird der »Einsatz voninteraktiven Medien im Produktmarketingund in der Unternehmenskommunikationam Beispiel der DVD« vorgestellt. Einweiterer Themenschwerpunkt liegt im Be-reich E-Learning. Unter dem Titel »Lehrenund Lernen mit DVD« wird diskutiert,welche Auswirkungen der Einsatz voninteraktiven Multimediaanwendungen aufunsere Ausbildungsstätten haben.Neben der Fachkonferenz wird es wie-der ein vielfältiges publikumswirksamesFestivalprogramm geben, welches in die-sem Jahr von der Werkleitz Gesellschafte.V. organisiert wird. Ein Höhepunkt von d-motion wird auchin diesem Jahr die Verleihung des HAL-Awards sein. Bis zum 28.10.02 könnenDVD-Anwendungen in insgesamt vierKategorien eingesendet werden. ■Info: www.d-motion.deWolfgang Otto

gebieten, Zielgruppen und Vermarkt-ungschancen von interaktiven Medienund hier speziell der DVD. d-motionrichtet sich an die Marketing- und Multi-media-Verantwortlichen in Unternehmen,an Werbe- und Multimediaagenturen,Film- und TV-Produzenten, DVD-Autho-ring-Studios und Postproduktionsdienst-leiter sowie an Institutionen im BereichAus- und Weiterbildung, an Museen undMedienkünstler.In vier Themenbereichen gibt d-motioneinen Überblick über den aktuellen Standund zukünftige Anwendungen der DVD: Unter dem Titel »Interaktive Unterneh-mens- und Marken-Kommunikation amScheideweg?« wird die Frage diskutiert,welche Branchen für die Kommunikationüber interaktive Medien geeignet sindund welche Produkte sich für die Emotio-nalisierung von Marken durch ein Me-dium wie die DVD anbieten. In einem

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Foto rechts: Georg Stingl und Manfred Schmidt stellen den Programmpreis vor

Foto ganz rechts: Impressionen d-motion 2001

backup_festival.neue medienWorkshop MDM/MEDIAVom 07. bis 10.11.02 findet in Weimarzum vierten Mal in Folge das internatio-nale »backup_festival 2002.neue medienim film« statt. Von den rund 1.000 Ein-sendungen aus 42 Nationen sind diesesJahr 92 Filme in den Wettbewerb ge-kommen. Das Spektrum reicht von 45se-kündigen Trailern, abstrakten Experimen-talbeiträgen bis hin zu 16minütigenKurzfilmen. Eine unabhängige Jury ausFilm- und Fernsehmachern, Produzentenund Medientheoretikern, wird die bestenmedialen Beiträge mit einem Preisgeld inHöhe von 4.500,00 EUR prämieren. Zieldes diesjährigen Festivals ist insbesonde-re ein verstärkter interkultureller Aus-tausch. MDM und MEDIA Antenne Ber-lin-Brandenburg laden am 09.11.02 um11.00 Uhr zum Workshop ins Kino»mon ami« ein. Dort werden Fragen derAus- und Weiterbildung im Bereich Mul-timedia diskutiert.Info: www.backup-festival.de

Debütfilmpaket MDM/MDRChance für RegiedebütantenFür 2003 haben MDR und MDM diegemeinsame Finanzierung der Produk-tion von zwei Debütfilmen im Low BudgetBereich verabredet. Beide Institutionenwollen damit Regiedebütanten die Chan-ce geben Projekte, die erkennbar in derRegion spielen und deren Gesamtherstel-lungskosten max. 750.000,00 EUR brut-to betragen können, mit einer Vollfinan-zierung zu unterstützen. Voraussetzungist die Vorlage eines bereits fertiggestell-ten Kurzfilms. Es besteht die Möglichkeitmit einen Stoffentwicklungsantrag zustarten, Vorraussetzung dabei ist die Ein-reichung einer ersten Drehbuchfassung.Beide Einrichtungen werden eine ge-meinsame Vorauswahl treffen und dieProjekte werden dann bei der MDM in

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News

üblicher Form als Produktionsantrag eingereicht.Informationen an: [email protected] [email protected]

Thüringer MediensymposiumMDM Workshop Am 28.11.02 lädt die MDM zu einemWorkshop am Rande des Thüringer Me-diensymposiums ein. In den letzten Jah-ren hat sich Thüringen zu einem wichti-gen Standort für den Kinderfilm entwik-kelt. Zum Thema »Perspektiven des Kin-dermedienstandorts Thüringen« werdenfolgende Fragen diskutiert: Welche Zu-kunft bietet der Standort Thüringen?Welche Aktivitäten sind in Vorbereitung?Wie können die Interessen gebündeltwerden? Produzenten und Verleiher werden mitVertretern der Landesregierung, derMDM und des Vereins Deutscher Kinderfilm diskutieren. Am Abend des28.11.02 wird der MDM-geförderte Film »Führer Ex« gezeigt. Bereits am27.11.02 lädt die MDM zu ihrem traditionellen Branchentreff ein.Info: www.mdm-online.de

Neue MDM Darlehensanträge MarktattraktivitätsbeschreibungAb 01.11.02 gibt es bei der MDM neueFormulare für Darlehensanträge »Pro-duktion eines Kino- oder Fernsehfilms«sowie »Projektentwicklung«, die überwww.mdm-online.de abrufbar sind. Er-wartet werden künftig unter anderemdetaillierte Angaben zur Marktattrakti-vität eines Filmprojekts, insbesondere ei-ne Zielgruppenbeschreibung und eineDarstellung positiver Einflussfaktoren wieAnknüpfung an Trends oder Ereignisse.Eine Konkurrenzanalyse wird Alleinstel-lungsmerkmale und Positionierungengegenüber Wettbewerbern benennen.Auch Markteinführungsaktivitäten wer-den präzisiert. Ein wesentlicher Punktbei Anträgen auf Produktionsförderungist, die Wirtschaftlichkeit eines Filmpro-jekts darzustellen. Welche Herausbrin-gungskosten werden geplant und woliegt der BreakEven? Info: www.mdm-online.de

Discovery Campus Masterschool Bewerbung & Final PitchingAutoren, Regisseure, Produzenten undRedakteure mit solider Erfahrung im na-tionalen Dokumentarfilmmarkt, die sichinternational weiterentwickeln möchtenund die englische Sprache beherrschen,können sich bis zum 08.11.02 für dieDiscovery Campus Masterschool 2003bewerben. Desweiteren lädt DiscoveryCampus am 07. und 08.12.02 interes-sierte Produzenten, Autoren, Regisseureund Redakteure als Beobachter zur Pit-ching Veranstaltung der diesjährigeneuropäischen Discovery Campus Mas-terschool nach Leipzig ein. Die 17 Teil-nehmer der Meisterklasse werden ihreDokumentarfilmprojekte vor rund 30internationalen Redakteuren und Ver-triebsfachleuten präsentieren. Info: www.discovery-campus.de

Auszahlungen von Förder-geldern bis zum Jahresende Zur reibungslosen Abwicklung desZahlungsverkehrs auch im Jahres-endgeschäft möchten wir alle För-derempfänger der MitteldeutschenMedienförderung GmbH nochmalsdarauf hinweisen, dass nur die biszum 30.11.02 vollständig bei derMitteldeutschen Medienförderungbzw. PwC Deutsche Revision AGvorliegenden Abrufunterlagen auchzur Auszahlung kommen können.

Info: www.mdm-online.de, siehe Merkblatt

MEDIA Antenne Berlin-Brandenburg informiert:

AKMI schult TV-MitarbeiterVom 30.01.- 02.02.03 veranstaltet dasgriechische Ausbildungsinstitut AKMI inAthen das viertägige Intensivseminar»Management and Legal Aspects of Te-levision Channels«. Diese MEDIA geför-derte Initiative richtet sich speziell anMitarbeiter europäischer Sendeanstaltenaus den Bereichen Programmplanung,Management und Einkauf. In Works-hops, Vorträgen, Diskussionsrunden undindividuellen Arbeitsgesprächen werdengemeinsam mit internationalen Expertenjuristische, wirtschaftliche und marketin-grelevante Fragen erörtert. Den Teilneh-mern steht außerdem der Eintritt in denAKMI MEDIA Alumni Club frei, einemNetzwerk, dem mittlerweile 300 Profes-sionelle der europäischen TV- und Film-industrie angehören.Die Kursgebühr beträgt 600,00 EUR inkl.Reise-, Unterbringungs-, Verpflegungs-und Kursmaterialkosten sowie Mitglied-schaft im AKMI MEDIA Alumni Clubs.Anmeldeschluss ist der 30.10.02 Info: www.akmi-kek.gr/akmimedia

Archimedia: Alter Ton in neuem KinoDie von MEDIA unterstützte Trainingsini-tiative Archimedia diskutiert in ihren Se-minaren, wie Archivmaterial zeitgemäßaufbereitet und verbreitet werden kann.Der nächste Workshop findet vom 04.bis 09.11.02 in Kopenhagen statt undhat das Thema »Programming: Wie ver-breitet man das europäische Filmerbe?Traditionelle Technik und Neue Techno-

logien«. Ein zweiter Teil ist für Juli 2003geplant. Anmeldeschluss ist zwei Wochen vorKursbeginn. Die Teilnahme kostet250,00 EUR. Info: www.ledoux.be/archimedia

Film Business School Unter Leitung von Jonathan Olsberg fin-det vom 27. bis 30.11.02 im spanischenRonda die Film Business School statt. DerIntensivkurs der MEDIA Business Schoolbietet Produzenten, Produktions- undHerstellungsleitern, mit einem internatio-nalen Kino-Co-Projekt einen Überblick zuFinanzierung und Marketing. Neben derMöglichkeit, Projekte auf ihr Marktpoten-tial hin zu prüfen, erstellen die Teilneh-mer einen Finanzierungsplan und erhal-ten ausreichend Gelegenheit, Kontaktezu internationalen Entscheidungsträgernund Produzenten zu knüpfen. Die Teil-nahme kostet inklusive Unterbringung,Dokumentation, Verpflegung und Abho-lung vom Flughafen in Malaga 1.300,00EUR. Anmeldeschluss ist der 21.10.02Info und Anmeldung: www. mediaschool.org

Lehren lernen mit MEDIADie französische Filmhochschule La fémisbietet mit Unterstützung des MEDIA-Pro-gramms mehrmals im Jahr hochqualifi-zierte Weiterbildungsprogramme für Do-zenten und Studienleiter im audiovisuel-len Bereich an. Der nächste Kurs findetvom 28. bis 30.11.02 statt und richtetsich an Lehrkörper aus dem Bereich

Neue Technologien. Dieser »EuropeanTeachers Workshop: New Media« dientals Erfahrungsaustausch, der geradewegen der ständigen Weiterentwicklungtechnologischer Möglichkeiten im kreati-ven Bereich immer wichtiger wird.Schwerpunkt des folgenden Kurses »Tea-ching Interactivity« ist die Entwicklungvon Übungen für interaktives Drehbuch-schreiben und einer spezifischen Drama-turgie. Ort des Geschehens ist Abbayede Fontevraud an der Loire. Die Kursge-bühr beträgt 400,00 EUR inkl. Reise-und Hotelkosten. Anmeldeschluss ist der 28.10.02Info: www. femis.fr

Training mit STRATEGICSDie Luxemburger Initiative STRATEGICShat sich zur Aufgabe gemacht, Filmevom Script auf die Leinwand zu bringen.Dazu bieten sie Kurse im Bereich Film-marketing, Management, und Finanzie-rungsplattformen an. Aktuell können sichProfessionelle aus der Film- und Medien-branche, insbesondere Produzenten,Verleiher, Weltvertriebe, Marketing-Leiterund ihre Teams für den viertägigen »FilmMarketing Workshop« vom 05. bis08.12.02 in Mondorf-les-Bains anmel-den. Hier werden alle für ein Filmmarke-ting relevanten Stufen, vom Pitching ei-nes Projektes über die Bedeutung derStandfotos und der richtigen Auswahlder Festivals bis zu den rechtlichen As-pekten vorgestellt. Die Kursgebühr be-trägt 1.000,00 EUR für den ersten Teil-nehmer, 500,00 EUR für den zweiten.Anmeldeschluss ist der 11.10.02Info: www.strategics.lu

Allan Starski leitet EFA Master Class Die Europäische Filmakademie hat fürihre Master Class 2002 den internationalrenommierten Production Designer AllanStarski als Leiter gewonnen. Der Work-

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Mediaservice Mitteldeutschland

shop für zwanzig europäische Regisseu-re, Story Board Artists und ProductionDesigner findet vom 16. bis 23.11.02auf dem Gelände von Studio Babelsbergstatt. Allan Starski, der seine Karriere mitder Gestaltung von Sets für AndrzejWajda, Krzysztof Kieslowski und Ag-nieszka Holland begann, wurde für dasProduction Design von »Schindler´s List«mit dem Oscar ausgezeichnet und warjüngst für das Design von Roman Polan-ski's »Der Pianist« (Goldene Palme2002) verantwortlich. Für die Master Class plant er, die Mög-lichkeiten von VFX und CGI in Verbin-dung mit realen Motiven zu untersuchenund vor allem den teilnehmenden Regis-seuren die Schnittstellen zum Design De-partment nahe zubringen. Zu diesemZweck werden die Teilnehmer gemein-sam mit einem professionellen TeamÜbungsfilme auf der Basis von RomanPolanskis »Zwei Männer und einSchrank« drehen. Der praktische Teil desSeminars wird von Lectures und Scree-nings begleitet.Ziel der seit über zehn Jahren regelmäs-sig stattfindenden EFA Master Classes istes, junge europäische Talente an der Er-fahrung renommierter Filmemacher parti-zipieren zu lassen. Frühere Master Classes der EuropäischeFilmakademie wurden u.a. von Jan DeBont, Mike Newell, Tsui Hark und Mi-chael Radford geleitet. Die Master Class2002 wird wiederum vom MEDIA-Pro-gramm der EU und der Filmboard Berlin-Brandenburg finanziell unterstützt. Alsausführende Produktion wurde von derEFA die Produktionsfirma Hoferichter &Jacobs beauftragt.Die Teilnahme an dem achttägigenWorkshop kostet 800,00 EUR. Interessenten können sich bis 20.10.02bewerben. Info: www. europeanfilmacademy.org

MEDIA FÖRDERUNGEN:

Förderung an 50 europäische Festivals Mit einer Gesamtsumme von1.075.879,22 EUR unterstützt das ME-DIA-Plus-Programm 50 europäische Fes-tivals, die im Rahmen des Aufrufs67/2001 (Einreichtermin: 15.03.02 fürFestivals vom 01.09.02 bis 30.04.03)ihre Vorschläge eingereicht haben. Achtdeutsche Festivals werden mit insgesamt120. 000 EUR gefördert: InternationalesLeipziger Festival für Dokumentar- undAnimationsfilm, Short Cuts Cologne,Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest,Filmfest Braunschweig, European MediaArt Festival, Stuttgarter Filmwinter, Nor-dische Filmtage Lübeck und Mediterra-nes Film Festival Köln.Eine Übersicht mit allen geförderten eu-ropäischen Festivals und den genauenFördersummen kann unter www.media-desk.de als pdf-Datei eingesehen undheruntergeladen werden.

Europäische Filme für Europäische KinosAuf der Entscheidungssitzung zu demAufruf für selektive Verleihförderung21/2001, Einreichtermin im März2002, hat die Europäische Kommissioninsgesamt 3.880.000,00 EUR an euro-päische Verleiher vergeben. Mit615.000,00 EUR von MEDIA bringendeutsche Verleiher folgende Filme her-aus: »Satin Rouge«, Frankreich, Alamo-de Film - »Elling«, Norwegen, ArsenalFilmverleih - »Swing«, Frankreich, Arse-nal Filmverleih - »8 Frauen«, Frank-reich, Constantin Film Verleih - »TheNavigators«, Großbritannien, Neue Vi-sionen Filmverleih - »Eine Schwalbemacht den Sommer«, Frankreich, Proki-no Filmverleih - »Kleine Missgeschicke«,Dänemark, Senator Film Verleih und»Dark Blue World«, Tschechische Repu-

blik, Helkon Media. Der kulinarische Fil-merfolg aus Deutschland »Drei Sterne«von Sandra Nettelbeck kommt dank ME-DIA in Belgien, Dänemark, Griechen-land, Italien, den Niederlanden sowieNorwegen ins Kino, und »Das Experi-ment« von Oliver Hirschbiegel hat einenitalienischen Verleih gefunden, nachdemer bereits in fünf Ländern Verleihunter-stützung bekommen hat.Mit »Dark Blue World« profitierte erst-mals ein Film aus den neuen MEDIA-Mit-gliedsländern von der selektiven Verleih-förderung. Nachdem die TschechischeRepublik rückwirkend seit dem 01.01.02offizielles Mitglied bei MEDIA ist, kannder Kinoverleih dieses Kriegsdramas insieben europäischen Ländern unterstütztwerden.

Neuer Aufruf für MEDIA PromotionGefördert werden Aktionen von europäi-schen Unternehmen und Institutionen, dieauf internationalen Kino- und TV-Märk-ten den Marktzugang für unabhängigeeuropäische Produzenten und Vertriebs-firmen erleichtern. Ebenfalls unter diesenMEDIA Aufruf fallen Finanzierungs- undKoproduktionstreffen sowie Promotions-maßnahmen für den europäischen Film.Einreichtermin für Veranstaltungen zwi-schen dem 01.06. und 31.12.03 ist der15.01.03

MEDIA Plus EinreichtermineSiehe Seite 26!

Weitere Informationen, Richtlinien undAntragsformulare: MEDIA Antenne Berlin-BrandenburgAugust-Bebel-Str. 26-5314482 PotsdamTel. 0331 - 743 87 50Fax.0331 - 743 87 59E-mail: [email protected]

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Mediaservice Mitteldeutschland

Production Designer Allan Starski

Flash

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2. Filmmesse LeipzigDie 2. Filmmesse Leipzig übertraf die Er-wartungen der Branche. Mehr als 550akkreditierte Fachbesucher (Kinobetrei-ber, Verleiher und Filmemacher) trafensich vom 10. bis 13.09.02 auf der größ-ten Messe des Segments Filmkunst in denvier Leipziger Passage-Kinos, der AltenHandelsbörse und der Schaubühne Lin-denfels. Neben den von insgesamt 31Verleihern vorgestellten 43 Filmen stießenvor allem die brancheninternen Seminare

auf reges In-teresse. Ein MDM Panel zumThema »Verleihkonzepte und Marketings-trategien für den ostdeutschen Kinomarkt«diskutierte die regionalen Unterschiede vonSehgewohnheiten und den sich daraus ab-leitetenden Anforderungen an Werbungund Marketing. Auch die öffentlichen Vor-führungen waren gut besucht, viele publi-kumsoffene Abendveranstaltungen ausver-kauft. Besonders die Atmosphäre des Festi-vals wurde von vielen Teilnehmern gelobt. Marlis Weber (Tobis StudioCanal): »Ein

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Branchentreff, der uns nach der Vorfüh-rung unserer Filme »Der Pianist« und»Führer Ex« wertvolle Tipps für die weite-re Vermarktungsstrategie gab. In diesemJahr war vieles noch professioneller alsim letzten Jahr organisiert.« Jürgen Fa-britius (Senator Film Verleih): »Ein Top-Ereignis, sehr gut besetzt mit vielen wich-tigen Leuten. Zudem ein Programm, dasuns Verleiher sehr aktuell über die Akti-vitäten der Mitbewerber informiert. Fürmich die zentrale Veranstaltung im Be-

reich Filmkunst, die ich mir für das nächsteJahr schon vorgemerkt habe.« ChristianMeinke (MFA Film Distribution): »Als einVeteran, der schon in den frühen 80erJahren bei den AG-Kino-Veranstaltungenin Hamburg dabei war, habe ich denGeist dieser alternativen Kinoszene vondamals in Leipzig wiedergetroffen. DieseMesse hat eine große Zukunft.« Die dritteAuflage der Filmmesse ist für September2003 im Leipzig schon fest geplant. ■Wolfgang Otto

Linke Seite von oben nach unten: Empfang im Leipziger Rathaus, Seminar in der Alten Handelsbörse, Sabine Matthiesen und Eva Matlock, Christian Meinke und Frank Apel, Manfred Schmidt mit Britta Marciniak und Bea Wölfling

Rechte Seite von oben nach unten: Passage-Kino, Party in der Schaubühne Lindenfels, Festivalpressechef Michael Eckhardt (links) mit Journalistenkollegen, Passage-Filmvorführer bei der Arbeit, Rolf Bähr und Jürgen Fabritius

backup ist ein Festival für Film- und Videoproduktionen, die unter Verwendung digitalerWerkzeuge entwickelt werden – eine Bestandsaufnahme im Bereich der Neuen Medien.

»backup.award« ist ein internationaler Wettbewerb filmischer Arbeiten, deren Ästhetik,Erzählweise, Produktionsform und Distribution die tradierten Wege des analogen Kinos ver-lassen.

»backup.clipaward« ist ein nationaler Wettbewerb für Musikvideos, die Neue Medien als kre-ativen Spielraum für audiovisuelle Arbeiten nutzen.

»backup.lounge|lab« ist ein dynamisches Netzwerk internationaler Kreativer verschiedensterKunstrichtungen, die das Experiment wagen, Kunst als offenes System zu definieren.

»backup.closeup« bietet Podien und Präsentationen zu aktuellen Themen der Medienbran-che. Schwerpunkte 2002: Neue Medien und Film, On-Air-Promotion, Partnerfestivals.

»backup.forum« präsentiert Filmbeiträge aus Lateinamerika, Projektarbeiten der New SchoolUniversity New York und der Bauhaus-Universität Weimar.

»backup.film« stellt ergänzend themenrelevante Kinofilme vor.

backup ist Treffpunkt und Plattform für nationale und internationale Film- und Medienschaf-fende.

In Kooperation mit: Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät MedienWir danken für die Förderung und Unterstützung: Mitteldeutsche Medienförderung GmbH, ThüringerKultusministerium, Studierendenrat der BUW, Studentenwerk Jena / Weimar, Thüringer Ministerium fürWissenschaft, Forschung und Kunst, LAG Soziokultur Thüringen, Stadt Weimar - Kulturdirektion, Stadt Jena-Kulturamt, MCS Thüringen, Anders + Kern, Viva TV, De:Bug, Radeberger und weitere Förderer.

7. - 10.11.2002 I E-Werk, Weimarwww.backup-festival.de

Interview

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Der »Goldene Spatz«, das DeutscheKinder-Film&Fernseh-Festival, 1979 inGera gegründet und im Zweijahres-rhythmus ausgetragen, bekommt 2003als zweiten Festivalstandort Erfurt hin-zu. Alternierend zum Festival findendie »Kinder-Film&Fernseh-Tage«, eindreitägiges Forum für Fachleute statt,die auch von der Stiftung »GoldenerSpatz« organisiert werden. Margret Al-bers im Gespräch.

Mit der neuen Konzeption für den Fes-tival-Doppelstandort Gera und Erfurtgab es in Thüringen einige Irritationen. Für die Festivalentwicklung insgesamtwar es konsequent Erfurt einzubeziehen,um Reichweiten und Zuschauerpotenzialeauszuschöpfen. Erfurt bietet infrastruktu-rell und athmosphärisch für ein Festivalgute Bedingungen. Schaut man auf diebisherige Entwicklung des Festivals, istder Beschluss des Präsidiums der Stiftung»Goldener Spatz«, beide Städte klar zuprofilieren, eine große Herausforderung.Das Filmprogramm in Gera wird von ei-nem umfangreichen Workshopangebotund dem Forum Medienpädagogik be-gleitet, während die Vorführungen in Er-furt durch Fachveranstaltungen für Auto-ren, Produzenten, Programmanbieter so-wie den Filmmarkt »Pro Junior« ergänztwird. Wir expandieren; zukünftig wer-den mehr Kinder und interessierte Er-wachsene Gelegenheit haben, die Ver-anstaltungen zu besuchen.Öffentlich-rechtliche und private Pro-grammanbieter finden in einer Stiftungselten zueinander. Welche Auswirkun-gen hat das auf die praktische Arbeit? 1993 ist die Stiftung als Trägerin des1979 in Gera gegründeten Kinder-Film&Fernseh-Festivals »Goldener Spatz«ins Leben gerufen worden. In der Stiftungarbeiten MDR, RTL, ZDF, die ThüringerLandesmedienanstalt, die Mitteldeutsche

Medienförderung, die Stadt Gera undeben neu die Landeshauptstadt Erfurt zu-sammen. Wie gut das praktisch funktio-niert, zeigt beispielsweise der Fernseh-trailer für die Ausschreibung der Kinder-jury, der jährlich von einem anderenProgrammanbieter produziert und vonallen Sendern ausgestrahlt wird. So tre-ten in dem vom MDR produzierten Spotfür die Kinderjury 2003 Karsten Blumen-thal vom KI.KA und David Wilms vonSuperRTL gemeinsam auf.Schauen sie selbst regelmäßig Kinder-programm?Natürlich. Das Festival hat schliesslichden Anspruch alle zwei Jahre einen na-hezu vollständigen Überblick über deut-sche und coproduzierte Film- und Fern-sehbeiträge für Kinder zu präsentieren.Zwischen 50 und 60 Beiträge gelangenin den im nächsten Jahr sechs Kateg-orien umfassenden Wettbewerb. Dazukommen Informationsprogramme wieRetrospektiven oder Vorpremieren. Eben-so ist für die Vorbereitung und Durch-führung der Kinder-Film&Fernseh-Tageein lückenloser Überblick über Kinderfil-me und Kinderfernsehprogramme erfor-derlich. Sie selbst arbeiten wissenschaftlich zuKinderprogrammen. Sind die Angebotebesser geworden?Die Bandbreite ist größer geworden. Esist sicherlich hilfreich, dass mit KI.KA undSuperRTL zwei sehr unterschiedliche An-bieter gezielt um die Gunst der jungenZuschauers werben. Konkurrenz belebtdas Geschäft. Sorgen bereiten der Do-kumentarfilmbereich für Kinder sowiefehlende Sendeplätze für Spielfilme. Ge-messen an den anderen europäischenLändern aber, bietet das deutsche Fern-sehen ein gutes Angebot. Man darf ge-spannt sein, welche Formate favorisiertwerden, wenn der Ki.Ka ab 2003 bis21.00 Uhr senden darf.

Verbessern sollte sich neben quantitati-ven Aspekten auch die Qualität derAngebote.Deshalb haben wir gemeinsam mit demBKM, der FFA, dem Kuratorium JungerDeutscher Film, dem Förderverein Deut-scher Kinderfilm e.V und der Mitteldeut-schen Medienförderung Sommer- undWinterakademie, Fortbildungsveranstal-tungen für Autoren entwickelt. Pro Aka-demie werden drei bis vier Stoffe optiert,eine ausgesprochen gute Quote. Der Er-folg und die positive Resonanz habennun jedoch eine Fortsetzung und Bünde-lung der Kräfte zur Folge: Ab 2003 wirdes keine Sommerakademie mehr geben,dafür jedoch – geplant für weitere dreiJahre – eine erweiterte Winterakademiein Thüringen.■Interview: Frank Salender

Das nächste Deutsche Kinder-Film&Fernseh-Festival »GoldenerSpatz« findet vom 2. bis 11.04.03 in Gera (02. bis 9.04.) undErfurt (06. bis 11.4.) statt. Film- und Fernsehbeiträge für denWettbewerb können bis zum 13.12.02 eingereicht werden. Info:: www.goldenerspatz.de

Margret Albersgeboren am 14.09.67 in Nordenham, aufgewachsen in Butjadin-gen (Nordseeküste), Abitur in Nordenham, 1987-1990 StudiumEnglische und Deutsche Philologie an der Georg August UniversitätGöttingen, 1990-1991 Stipendiatin des Education Abroad Pro-gram mit den Schwerpunkten Film- und Literaturwissenschaft ander University of California Berkeley, 1991-1993 Studium mit Ab-schluss: Magister Artium an der Georg August Universität Göttin-gen, 1993-1996 Studium mit Abschluss: Diplom-Medienwissen-schaftlerin an der Hochschule für Film und Fernsehen Babelsberg»Konrad Wolf«, seit 1996 Geschäftsführerin der Stiftung »Golde-ner Spatz« und Festivalleiterin des Kinder-Film&Fernseh-Festivals»Goldener Spatz«, seit 1999 Mitglied und seit 2000 Sprecherindes Fördervereins Deutscher Kinderfilm e.V.,1999 Lehrbeauftragtean der Universität Augsburg, seit 1999 Mitglied und seit 2002Vorsitz der Kommission Produktionsförderung C des Auswahlaus-schusses für Filmförderung beim Beauftragen der Bundesregierungfür Angelegenheiten der Kultur und der Medien

Forum für KindermedienStiftung Goldener Spatz

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Produktionsnotizen

Foto links: »Rosenhügel« Foto rechts: »Honey Baby«

RosenhügelPerfekte KoproduktionDiese Geschichte wird aus Kindersichterzählt. Ihre Emotionen sind persön-licher, als der reale Fortgang der Ge-schichte. Der nahezu einzige Drehortdes Films ist eine Villa in Budapest.Hier entsteht vom 11.09. bis 19.10.02unter der Regie von Mari Cantu diedeutsch-ungarische Produktion »Rosen-hügel«. Die Mediopolis GmbH Leipzigproduziert mit Eurofilm Studio die bit-tersüße Geschichte einer Familie im Bu-dapest von 1956.

»Dreißig Tage Drehzeit und der Dreh-plan liegt minutiös im Limit, keine Über-stunden: Eine ähnliche Perfektion habenwir in Deutschland selten erlebt«, lobtMediopolis-Produzent Alexander Ris die

Kinder. Die 56-er Revolution stellt das Familienleben endgültig auf den Kopf... Eurimages, Mitteldeutsche Medienförde-rung (260.000,00 EUR), ZDF/ARTE,Filmboard Berlin-Brandenburg, MMK(Hungarian Fund) und TV2 (HungarianTV) fördern das Projekt. »Mit diesemFilm wurde duch die perfekte Koproduk-tion mit Ungarn ein neues Produktions-fenster für uns aufgestoßen. Der techni-sche Standard dort steht dem westeuro-päischen in keiner Position nach. Auchdie Ausbelichtung des Materials werdenwir in Ungarn realisieren«, unterstreichtder deutsche Produzent Alexander Risdie gute Zusammenarbeit mit dem unga-rischen Kollegen Péter Miskolszi. Eine er-ste Rohschnittfassung wird zum Jahresen-de vorliegen. Im Herbst nächsten Jahreswird Neue Visionen Filmverleih das Dra-ma in die deutschen Kinos bringen. ■Frank Salender

Professionalität des Teams. Mit Erika Ma-rozsán (»Gloomy Sunday«) und dem inUngarn prominenten Péter Andorai (»Si-mon Magus«) haben zwei internationalbekannte Schauspieler die Hauptrollen indem schaurig-grotesken Drama über-nommen. Sie spielen die Eltern der10jährigen Panka und der 6jährigenMiska, die in dem Nomenklatura-Viertel»Rosenhügel« wohnen. Das Drama desFilms wird durch einen Brief ausgelöst,den die Kinder, aus vermeintlichem Inter-esse an der Familienharmonie, verstek-ken. Der Brief kam aus Israel und ist anPapa adressiert. Der Brief enthält auchein Foto, welches eine schöne, blondeFrau zeigt. Die Unterschrift auf dem Bildlautet »Lolo«. Aus den sich häufendenStreitereien der Eltern wird klar, dass Lo-lo eine große Rolle im Leben des Vatersspielt. Die Wichtigkeit des Briefes be-lastet mit immer größerem Gewicht die

Honey BabyOsteuropa-Roadmovie Der neue Spielfilm des finnischen Re-gisseurs Mika Kaurismäki, wird vonder halleschen Firma Stamina MediaGmbH produziert, die im Sommer2002 von Ulrich Meyzies und MikaKaurismäki gegründet wurde. »HoneyBaby« ist die erste internationale Ki-noproduktion der Stamina Media, diegemeinsam mit Koproduzenten ausLettland, Finnland, Russland undFrankreich hergestellt wird.

Die Entwicklung des Films, der in eng-lischer Sprache für den weltweiten Kino-markt hergestellt wird, begann 1999 inHalle. Hier befindet sich auch das Pro-duktionsbüro, das die Dreharbeiten anden Originalschauplätzen in Halle, Kali-

weit zum Kinderstar wurde. Die weibli-che Hauptrolle ist mit der finnisch-russi-schen Schauspielerin Irina Björklund be-setzt, die für ihren letzten Film »Me andMorisson« unter anderem vom amerika-nischen Branchenblatt »Variety« hervor-ragende Kritiken bekam.Ermöglicht wurde das Projekt durch dieUnterstützung der Mitteldeutschen Me-dienförderung (900.000,00 EUR), derFilmboard Berlin-Brandenburg, Eurima-ges, Mitteln der lettischen und finnischenFilmförderung sowie durch Lizenzvor-verkäufe für Kino, Video und DVD. Voraussichtliches Ende der Dreharbeitenist Mitte November 2002. Die letzten 10 Drehtage finden in Halle und Leipzigstatt. Die Premiere des Films soll auf einemder großen internationalen Festivals2003 stattfinden. ■Hannelore Adolph

ningrad, Riga, St. Petersburg, Karelienund Murmansk koordiniert. Der zweiteProduktionsstandort ist Berlin, wo Stami-na-Media mit dem KoproduzentenTwenty Twenty Vision kooperiert. »Inder Filmcrew finden sich mehr als 20verschiedene Nationalitäten. Wir wer-den sechs Ländergrenzen mehrmalsüberqueren und die Zollpapiere für dieEin- und Ausfuhr des technischen Equip-ments in verschiedenen Sprachen bereit-halten«, beschreibt Ulrich Meyzies dasinternationale Flair der ost-westeuropäi-schen Produktion. Der Film ist eine Lovestory, ein Roadmo-vie voller surrealer Momente. Er erzähltdie Geschichte eines amerikanischenMusikers und einer Russin, die sich zu-fällig begegnen und deren Reise eineschicksalhafte Wendung nimmt. Die männliche Hauptrolle spielt HenryThomas, der als Freund von »E.T.« welt-

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Produktionsnotizen

VerlorenKinodebütDie deutsch-polnische Kino-Koproduk-tion »Verloren« ist der Auftakt einerReihe von Spielfilmdebüts der jungenProduktionsfirma fieber.film. In Thürin-gen und Polen fanden vom 06.07. bis15.08.02 die Dreharbeiten des Road-movies statt. »Verloren« ist eine mo-derne Adaption von »Hänsel und Gre-tel« als tragisches Asphaltmelodram.

Lea und Konstantin werden von ihrerStiefmutter in Polen allein gelassen. Wäh-rend die Kinder in einer Odyssee widri-ger Umstände versuchen, nach Hause zu-rück zu kehren, gerät die Stiefmutter aufder Suche nach Liebe in einen Strudelaus Lügen. Zwischen Angst und Neugierentdeckt der Zuschauer mit den Augen

Vor und hinter der Kamera des HFF-Ab-schlussfilmes von Christoph Hochhäuslerhat sich ein jungesTeam versammelt. Ne-ben den beiden Kinderdarstellern SophieConrad und Leo Bruckmann wurde derpolnische Star Miroslaw Baka, bekanntdurch seine Zusammenarbeit mit KrzystofKieslowski (»Ein kurzer Film über das Tö-ten«) gewonnen. In der Rolle der Stief-mutter ist in ihrer ersten Kinohauptrolledie Ausnahmedarstellerin Judith Engel zusehen. Sie erhielt zahlreiche Theateraus-zeichnungen (Nachwuchsdarstellerin desJahres 1994, Nestroy-Preis) und wurde2001 von »Theater heute« zur Schau-spielerin des Jahres gekürt.»Verloren« befindet sich zur Zeit in derPostproduktion (AVID-Schnitt: Schmidtz-Katze Film- und Fernsehproduktion Hal-le). Die Fertigstellung ist für Ende 2002geplant. ■Paul Klinger

der Kinder ein fremdes, manchmal fastmärchenhaft anmutendes Land und be-gibt sich auf die Reise nach Polen zurZeit einer großen Wallfahrt. »Für dieseGeschichte brauchten wir einen Partnerin Polen, den wir mit Filmcontract Ltd.Warschau schnell fanden. Für eine wei-tere Koproduktion liegt bereits eine Dreh-buchfassung vor«, erläutert ProduzentMario Stefan die ersten Schritte zu einerinternationalen Koproduktion. »Verloren« wurde beim InternationalProducing Workshop der Filmschule Kölnentwickelt und entstand in Zusammenar-beit mit dem ZDF, CineImage, ColoniaMedia, der SchmidtzKatze Film- undFernsehproduktion Halle, der HFF Mün-chen sowie dem polnischen ProduzentenFilmcontract Ltd.. Förderung erhielt dasengagierte Projekt vom FilmFernsehFondsBayern und der Mitteldeutschen Medien-förderung (256.000,00 EUR).

Schussangst Thriller an der Saale 07.10.02: Bergfest am Set in Halle. DieKölner Produktionsfirma Tatfilm GmbHverfilmt in Sachsen-Anhalt einen Stoffvon Spiegel-Redakteur Dirk Kurbju-weit. Das Drehbuch schrieb Kurbjuweitgemeinsam mit dem georgischen Re-gisseur Dito Tsintsadze, der in Deutsch-land mit seinem Festivalerfolg »LostKillers« bekannt wurde.

Der Film »Schussangst« schildert die Ver-lorenheit des jungen Außenseiters LukasEiserbeck, der durch eine unglücklicheLiebe den Halt verliert und zum unbere-chenbaren Einzelgänger wird. Lukas hatwenig Freunde und verbringt seine Frei-zeit rudernd auf dem Fluss der Stadt.Dabei trifft er Hahnekamp, einen ehema-

Filmkommission sind erstklassig,« meintdie ausführende Produzentin SelmaBrenner. Gesprochen wird englisch. Re-gisseur Tsintsadze löst Missverständnissemit dem ihm eigenen Humor auf. Allearbeiten hochkonzentriert. Autor Kurbju-weit ist oft vor Ort: »Loslassen ist nichteinfach, ich weiß meine Geschichte aberin guten Händen.« Gedreht wird an ver-schiedenen Innen- und Außenlocationsder Saalestadt, so zum Beispiel in einerKendoschule in der Neustadt, der Alt-stadt und an der Saale. Die MDM hatdas Projekt mit 700.000,00 EUR unter-stützt. Gefördert wurde der Film auchvon der Filmstiftung NRW, vom BR undZDF/Arte. Die Hauptrollen spielen Fabi-an Hinrichs, Lavinia Wilson, Johan Jey-sen, Axel Prahl, Christoph Waltz, Thor-sten Merten, Ingeborg Westphal und Le-na Stolze. ■Thomas Grosse

ligen Diskuswerfer, der regelmäßignachts tauchen geht. Die beiden philoso-phieren viel über das Leben, die Seeleund den Tod. Dann lernt Lukas Isabellakennen, ein seltsames, trauriges Mäd-chen. Er verliebt sich in Isabella und hatbald nur noch ein Ziel: sie zu schützenund zu retten...Die Wahl für den Drehort Halle traf Pro-duzentin Christine Ruppert erst spät, lan-ge war Dresden im Gespräch. »Damithatten wir so etwas wie einen siebentenSinn. Viele Kollegen und Freunde riefenmich während der schrecklichen Tageder Flut an und fragten wie es mit demgeplanten Dreh weitergeht. Doch da hat-ten wir uns schon für Halle entschieden.«Halle ist aber für Christine Ruppert undihr Team nicht zweite Wahl: »Wir sindüberrascht über die Aufgeschlossenheitdie uns hier überall begegnet, die Ar-beitsbedingungen und der Service der

Foto links: »Verloren«Foto rechts: »Schussangst«

MDM Infomagazin Trailer 04/200226

MDM intern

Impressum

MDM Infomagazin Trailer

Herausgeber: Manfred SchmidtMitteldeutsche Medienförderung GmbHHainstraße 17–19, 04109 LeipzigTelefon: (0341) 269 87 0 Telefax: (0341) 269 87 65Internet: www.mdm-online.dee-mail: [email protected]

Redaktionsleitung: Frank Salender

Autoren dieser Ausgabe:Thomas Grosse, Gabriele Brunnen-meyer, Reinhard W. Wolf, Wolfgang Otto, Paul Klinger, Frank Salender, Friederike Freier, Kees Ryninks, Hannelore Adolph

Fotografen dieser Ausgabe: Thomas Schulze, Benedikt Hain

Redaktionsschluss: 07.10.02

Verlag und Vertrieb,Gestaltung und Anzeigen:zitadelle medien GmbHBüro BerlinRauchstraße 21, 10787 BerlinTelefon: (030) 26 39 17 10Telefax: (030) 26 39 17 11e-mail: [email protected]

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Anzeigenpreise:Preisliste Nr. 4, gültig ab 01.01.02

Gerichtsstand und Erfüllungsort: Leipzig

Druck: Jütte–Messedruck Leipzig

Erscheinungsweise:4 mal jährlich plus Sonderpublikationen

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung derRedaktion oder des Herausgebers wie-der. Für unverlangt eingesandte Material(Manuskripte, Bilder etc.) wird keineHaftung übernommen. Nachdruck vonBeiträgen, auch auszugsweise, nur mitGenehmigung des Herausgebers.

Einreichtermine

Mitteldeutsche Medienförderungwww.mdm-online.de

17.10.2002Erster Einreichtermin für im Jahr 2003 zu bewilligendeProjekte ist der 09.12.02. Die weiteren Termine 2003 werden im nächsten Trailer und unter www.mdm-online.deveröffentlicht.

Filmförderungsanstaltwww.ffa.de

programmfüllende Filme 30.11.02Videoprogrammanbieter 31.12.02Videotheken 31.12.02Drehbücher 31.10.02Forschung/Rationalisierung laufendFilmberufliche Weiterentwicklungs laufend

Kulturelle Filmförderung des Bundeswww.filmfoerderung-bkm.de

FörderungenProduktion/Drehbuch fürSpiel- und Dokumentarfilm 01.03.03Produktion/Drehbuch fürKinder- und Jugendfilm 01.02.03PreiseInnovationspreis 31.10.02Verleihförderung ohne Antragsfrist

MEDIAplus www.mediadesk.de

Projektentwicklung (Development)Einzelprojekte/Single Projects (Spielfilm, Kreativer Dokumentarfilm, Animation, Multimedia)voraussichtlich ab November 2002 fortlaufendPacketförderung/Slate Funding voraussichtlich ab November 2002 fortlaufendVertrieb und Verleih (Distribution)Kino selektiv (21/2001) 01.12.02TV – Ausstrahlung (31/2002) 15.10.02Promotion (40/2002)Für Veranstaltungen zwischen dem01.06. und 31.12.03 15.01.03Festivalsvoraussichtlich im Dezember 2002

Veranstaltungen in Mitteldeutschland:

15. - 20.10.02 Dokfilm-Woche Leipzig, www.dokfestival-leipzig.de

17.10.02 Workshop MDM/MEDIA Antenne Berlin-Brandenburg, Leipzig, Dokumentarfilme ins Kino! Docu-Zone: ein digitales Experiment, Kees Ryninks, Dutch Film Fund, www.mdm-online.de

19.-24.10.02 Seminar EAVE, Halle, www.eave.org

21.10.02 Branchentreff der MDM, Halle, www.mdm-online.de

30.-31.10.02 Connecting Cottbus/COCO SPEZIALwww.connecting-cottbus.de

30.10. - 03.11.02 12. FilmFestivals Cottbus, www.filmfestivalcottbus.de

07. - 10.11.02 back_up Festival Weimar, www.backup-festival.de

09.11.02 Workshop der MDM, Weimar, www.mdm-online.de

27. - 29.11.02 Mediensymposium Thüringen, www.mediensymposium.de

27.11.02 Branchentreff der MDM, Erfurt

28.11.02 Workshop der MDM, Erfurt, www.mdm-online.de

05. - 06.12.02 d-motion festival, Halle, www.d-motion.de

06.12.02 Jahresabschlussempfang der MDM, Leipzigwww.mdm-online.de

06.-08.03.03 Verticalplus, Dessau, www.verticalstrategies.de

02.-11.04.03 Goldener Spatz, Gera/Erfurt, www.goldenerspatz.de

15.-20.04.03 Filmfest Dresden, www.filmfest-dresden.de

25.-27.04.02 Cartoon-Masters, Erfurt, www.cartoon-media.be/master

weitere Veranstaltungen:

07. - 11.10.02 MIPCOM 2002 Cannes, www.marketplace-events.com

19. - 22.10.02 The European Festival for Production andVisual Effects, Frankfurt, www.eD-ward.de

29.09. - 05.10.02 Workshop PILOTS, Sitges, www.acpilots.com

13. - 17.11.02 19. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestwww.werkleitz.de/ovid

24. - 26.11.02 International Documentary Filmfestival Amsterdam www.idfa.nl

06. - 16.02.03 53. Internationale Filmfestspiele Berlin, www.berlinale.de

14. - 25.05.02 56. Filmfestspiele Cannes, www.festival-cannes.com

back_up Festival 2001

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Sehen, was wirklich los istWettbewerb Dokumentar- und Animationsfilm, Internationales Panorama, Frauen Film Frauen,kurdische Reihe, jüdische Lebenswelten, AnimationDay, focus junger film, Workshops ...03 41/9 80 39 21 · www.dokfestival-leipzig.de

Wettbewerb Spielfilm: 10 bis 12 aktuelle Produktionen jüngerer FilmemacherInnen | WettbewerbKurzspielfilm: 10 bis 15 Arbeiten von max. 30 Minuten Länge | Preise im Gesamtwert von ca. 25.000 € |Fokus: Polnisches Kino der Gegenwart | Nationale Hits: in ihren Produktionsländern oft beliebter alsHollywood-Hits | Spektrum: aktuelle Trends und Koproduktionen zwischen Ost und West | Specials,Kinderfilme, Hochschularbeiten, Videokunst | Film-Talks, Lesungen, Seminare, Work-shops, Round-Table-Gespräche, Diskussionen, Ausstellungen | Festivalklub: Live-Musik und Party

Competition Feature Film: 10 to 12 current productions by young film-makers | Competition Short Feature Film:10 to 15 works of max. 30 minutes in length | Prizes totalling approx. 25,000 € | Focus: Contemporary Polish cinema| National Hits: often more popular than Hollywood-Hits in the countries of production | Spectrum: current trendsand co-productions from the East and West | Specials, children’s films, film school productions, video-art | Film-talks, readings, seminars, workshops, round-table-talks, discussions, exhibitions | Festival Club: live-music and par-ties

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Land Brandenburg Ministerium für Wirtschaft, Stadt Cottbus

Veranstalter | Organizerpool production

berlin cottbus

FilmFestival CottbusW.-Seelenbinder-Ring 44/45D-03048 CottbusFon: +49 (355) 43 10 70Fax: +49 (355) 43 10 [email protected]

filmwirtschaftliches Forumim Rahmen des FilmFestival

Cottbus, Festival desOsteuropäischen Films

market forum for film underthe auspices of the CottbusFilm Festival, Festival of East European Cinema

CONNECTING COTTBUS 2002Der Weg zu spannenden Koproduktionen

The way for intriguing future co-productions

COCO SPEZIAL30.10.2002

DEUTSCH-POLNISCHES KODEVELOPMENT-TREFFEN

GERMAN-POLISH CO DEVELOPMENT MEETING

CONNECTING COTTBUS Projektleiter Dietmar Haiduk | Fon: +49 (0) 3 31-2 80 27 67 | Fax: +49 (0) 3 31-2 00 87 68pool production | Am Turm 14 | D-03046 Cottbus | www.connecting-cottbus.de | email: [email protected]

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