Mediatisierung als Prozess - MLFZ · Hugo von St. Viktor 1097-1141 AD . Monastisches Lesen ¾Ein...

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Mediatisierung als Prozess Friedrich Krotz (IMKI) Institut für Medien, Kommunikation und Information, Universität Bremen

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Mediatisierung als Prozess

Friedrich Krotz(IMKI) Institut für Medien, Kommunikation und Information, Universität Bremen

Mediatisierung als Prozess

...dass sich durch das Aufkommen und die gesellschaftliche Etablierungneuer Medien für bestimmte Zweckeund die Veränderung derVerwendungszwecke ‘alter’ Medienindividuelle und gesellschaftlicheKommunikation und damit Alltag und Identität der Menschen, Kultur und Gesellschaft, Ökonomie und Politikverändern...

Beispiel: Vier Institutionen, die für Sozialisation wichtig sind:

Familie Peers

The Child

Schule/Arbeit Medien

Heute:

keine der vier Institutionen „Familie, peer group, Schule/Arbeit und Medien

kann heute verstanden werden als eigenständige Entität, für die die Medien nur äußerlich sindalle sind mediatisierte Institutionen, in denen Medien eine wachsende Bedeutung haben und und mit und über sie anders kommuniziert wird als vorher

Aufwachsen in einer mediatisierten Gesellschaft:

Famlie

Peers

Schule/Arbeit

Kind

Drei Irrtümer

1 „After Mediatization“: ein Workshop

2 „eigentlich nichts anderes als es die KMW schon immer untersucht hat“

3 Es gehe bei Mediatisierung vor allem um Medien, über die Aussagen gemacht werden –z. B. eine Periodisierung von Geschichte in Medienphasen etc.

1 Medien/Kommunikation

Der Mensch als kommunikatives Wesen: Es kommuniziert der Mensch

Kommunikation als symbolisch vermitteltes handeln (und erleben)

Es gibt verschiedene Formen und Typen von Kommunikation, die für unterschiedliche Funktionen, Zwecke etc. verwendet werden

Dafür werden Medien verwendet, mittels derer und über die wie kommunizieren

Und darüber machen wir Techniken zu Medien

Medien dienen der Kommunikation, mediatisiert wird das kommunikative handeln, das sich dadurch auch „ausdehnt“

Und darüber wird die Welt anders Konstruiert

Und das generiert neue Medien oder Anpassungen alter Medien

Historischer Exkurs: Wandel des kommunizierens

Ein historischer Exkurs

Frage

Wieso wird die Druckmaschine nicht nur erfunden, sondern bekommt im Gegensatz zu China, wo sie auch erfunden wurde, eine hohe Bedeutung?

Wieso wird die Universität, die doch als eine auf Papier bezogene Einrichtung gilt, als Stätte wissenschaftlichen Arbeitens und Lernens und kritischen Dialogs noch vor der Druckmaschine erfunden?

Beispiel: Codex

Sinaiticus:Keine Absätze,

keine Einzelwörter, Satzzeichen, Überschriften

oder Alphabetische

Ordnung?

Hugo von St. Viktor 1097-1141 AD

Monastisches Lesen

Ein sich Versenken in das Lesen

Laut lesen: eine Kultur der „frommen Murmler“ in den Klöstern

Sich selbst zuhören

Den ganzen Körper einbeziehen

Das Ganze ohne Unterteilung lesen, dem Geschriebenen folgen

Der Übergang in die Meditation

(Wikipedia:)

Scholastik, abgeleitet vom lateinischen Adjektiv scholasticus („schulisch“, „zum Studium gehörig“), ist die wissenschaftliche Denkweise und Methode der Beweisführung, die in der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt des Mittelalters entwickelt wurde. Bei dieser Methode handelt es sich um ein von den logischen Schriften des Aristoteles ausgehendes Verfahren zur Klärung wissenschaftlicher Fragen mittels theoretischer Erwägungen.

Das scholastische Lesen

Funktional motiviert/theoretisch, logisch, analytisch ausgerichtet

Zum ersten Mal lateinische Buchstaben für nichtlateinische Wörter

Kapitelüberschriften, Absätze, Wörter

Inhaltsverzeichnis, tragbare Bücher, die Bibel als Buch

Das Alphabet als Ordnungsmuster für ein Stichwortverzeichnis

„der optisch planmäßig gebaute Text für logisch Denkende“

„Die Wandlung des Buches von einem Verweis auf die Welt zu einem Verweis auf den Verstand...“

(Illich, Ivan 2010: Im Weinberg des Textes, München: C.H.Beck)

Ein neues, anderes textbezogenes, kritisch-analytisches Lesen,

Andere Funktionen, die das Lesen hat

Ein Entkoppeln vom klösterlichen Anspruch

Ein Entkoppeln vom Latein

Eine Standardisierung des Lesens

Ein anderes Verhältnis des Lesers zum Buch und zum Geschriebenen

Ein neues, anderes textbezogenes, kritisch-analytisches Lesen,

Andere Funktionen, die das Lesen hat

Ein Entkoppeln vom klösterlichen Anspruch

Ein Entkoppeln vom Latein

Eine Standardisierung des Lesens

Ein anderes Verhältnis des Lesers zum Buch und zum Geschriebenen

Thesen „Mediatisierung“

Was sich ändert, sind primär die Bedürfnisse der Menschen, die Organisation der Gesellschaft, über die Medien interessant und gemacht werden

Auch heute verändert sich das „Lesen“ – der Umgang mit den und die Erwartungen an die Medien wieder auf grundsätzliche Weise:

Nicht mehr das analytische Durchdenken, sondern die subjektive Relevanz konkreten Wissens und die persönlichen Beziehungen zu anderen Menschen und Medienfiguren sind leitend. Mediennutzung wird instruktionsbezogen oder assoziativ

Analog: Bilder sehen?

2

D.h. nicht die Medien stehen im Mittelpunkt,

Sondern das soziale Individuum

mit seinen Bedarfen und Bedürfnissen, in seiner historischen Kultur und Gesellschaft, seinem situativen Erleben und Handeln, seiner Sinnkonstruktion und seiner sozialen Einbettung

Eben der Mensch als „symbolisches Tier“(Cassirer)

Medien und Medienfunktionen in Kultur und Gesellschaft:

ERLEBNISRÄUMEINSZENIERUNGS

MASCHINEN

MEDIENTECHNIK

MEDIEN ALS GESELLSCHAFTLICHE INTITUTIONEN

Typen und Formen (Beispiele)

z.B. Telefon, MMS Mobiltelefon Chat, instant Messenger, Brief, personal Fax, ….

mediatisierte interpersonale

Kommunikationinteraktive

Kommunikation

Computerspiel, GPS-System, Roboter ….

Produktion/Rezeption (standardisiert,

allgemein adressiert)

Buch, Zeitung, Radio, Fernsehen, Website, Rundmail, Gruppenfax….

Persönliche Medienumgebung

je unterschiedlichund verschieden genutzt

mediatisierter Alltag, soziale Beziehungen, Identität, Arbeit, Organisationen und Institutionen, Kultur und Gesellschaft

mediatisierte interpersonale

KommunikationUrform: Face-to-

face-Kommunikation

interaktive Kommunikation

Produktion/Rezeption (standardisiert,

allgemein adressiert)

D. h. ein derartiger Ansatz unterschiedet sich von Kanalvorstellungen der klassischen Kommunikationswissenschaft, beschränkt sich nicht auf Massenmedien, einer eng verstandenen öffentlichen Kommunikation (vgl. Dewey) und betrachtet den Menschen als doppelt bestimmt: Als Wesen, das arbeiten und die Natur umformen kann, und als Wesen, das zu komplexen Formen der Kommunikation befähigt ist und davon abhängt und dazu Medien verwendet

3 Prozess/Metaprozess

Medien differenzieren sich aus (Riepl)

Die Geschichte ist nicht eine in mediendefinierten Phasen, sondern ein Ausdifferenzierungsprozess

Die Prozesse verlaufen ungleichzeitig

Die Entwicklung ist langfristig, weil sie über Sozialisationsprozesse verläuft

Ein Ende ist nicht abzusehen

M-/K-wandel

„intern bewirkt“: neue Inszenierungstechniken, neue Nutzungsbedarfe, neue Nutzungsgewohnheiten (z.B. Reality TV, Briefromane, neue Formen des Lesens)

„extern induziert“. Neue Techniken, die akzeptiert werden, als Kultur-, Gesellschaftswandel, durch rechtliche, politische, ökonomische Entwicklungen (z.B. Bewegtbild, Zeitung, social Software ...)

Medien und Medienfunktionen in Kultur und Gesellschaft:

ERLEBNISRÄUMEINSZENIERUNGS

MASCHINEN

MEDIENTECHNIK

MEDIEN ALS GESELLSCHAFTLICHE INTITUTIONEN

Kultur und Gesellschaft, Alltag und Identitätals Produkt von Entwicklungen

Globalisierung

Mediatisierung

Individualisierung

Kommerzialisierung

Zum Beispiel Individualisierung

Individualisierung als Verlust sozialen Wissens, naturwüchsiger sozialer Beziehungen und Einordnung in neue Vergesellschaftungsformen

Kampf um Bindungen, unverzichtbar als Entwicklungsaufgabe

Individualisierung ist mit einer zunehmenden Selbstzuschreibung von Verantwortung verbunden (Ulrich Beck) – Erhöhung der Referenz auf sich selbst und die eigenen Belange

Zum Beispiel Kommerzialisierung

Kommerzialisierung schafft Bedarfe und Bedürfnisse – beispielsweise Identitätsmuster -und bietet Mittel zu ihrer Befriedigung an

Kommerzialisierung versucht aber auch, Bedürfnisse und Bedarfe in bestimmte Richtungen zu drängen, zu missbrauchen oder auszubeuten, Selbstreferenz zu infiltrieren und soziale Beziehungen zu benutzen

Zum Beispiel Ausdifferenzierung

Die früher zumindest als einheitlich erlebte Gesellschaft zerfällt in immer mehr soziale Welten, die nach eigenen Regeln funktionieren und die als eigene postmoderne Welten verstanden werden müssen, gerade auch als Prozess von Kommerzialisierung

Colin Crouch: Postdemokratie (was heißt das denn strukturell für die Medien, die (öffentliche) Kommunikation und den Journalismus?)

Zum Beispiel Mediatisierung

Mediatisierung bietet gegen derartige Entwicklungen inhaltliche Orientierung, soziale, parasoziale und pseudosoziale Beziehungen auch über räumliche und zeitliche Distanzen hinweg

Es wird aber zunehmend fraglicher, inwieweit das zunehmenden Medienangebot hält, was es verspricht, insbesondere unter Kommerzbedingungen

Konsequenz: segmentierte Alltage und sich

ausdifferenzierende Handlungsmuster

Alltag wird unzusammenhängender und nur noch über Medien zusammengehalten

Entwicklungsaufgaben müssen unter Mediatsieirungsbedingungen beareitet werden

Segmented Person

Music Fandom

Family

Job/School

Sports

Friends

Religion

Spa

Travelling

Computergames

ChatsHobbi

es

Der postmoderne Mensch in ausdifferenzierten Feldern/sozialen Welten – mit unterschiedlichen Medienregeln in den Feldern

Wandel durch Ausdifferenzierung

Mediennutzung folgt keiner technischen Logik,

Sondern ist abhängig von Vereinbarungen in den verschiedenen Handlungsfeldern (z.B. Bereichen nach Pierre Bourdieu, soziale Welten von Anselm Strauss, Sinnprovinzen von Alfred Schütz)

Die sich immer ausdifferenzieren (z.B. Beruf, Fantum, Religion, Familie, Freunde, Sport, usw.)

Auch darüber Wandel

4 Konsequenzen

Vom Alltag der Industriegesellschaft

ARBEIT/SCHULE

REPRODUKTION

FAMILIE

FREUNDE

HOBBIES

MASSENMEDIEN

Telefon,Briefe

Zum Alltag in der Mediengesellschaft

ARBEIT/SCHULE

FAMILIE

REPRODUKTION

HOBBIES

FREUNDE

Medien

Bisher: Sozialisation in Stufen: Wissen hängt vom Alter ab und

baut auf Vorwissen auf

In Zukunft: Heterogenisierungvon Erfahrungen und Wissen,

Entkoppelung vom Alter, unzusammenhängend

Domestizierung: Wie werden Medien Teil von Alltag (Silverstone/Haddon)

Industrie

Haushalt

Design

Domestizierung

Artefakt

Constructed user

Catching the user

Kauf

Politik im Haushalt/Identität

Teil des Alltags (Inhalte)Conversion

Informationsverhaltenorientiert sich zunehmend an

subjektiven Adhoc-Fragenund verliert seinen Bezug zu gesellschaftlichen Strukturen

„Sich informieren bedeutet für 77 Prozent der Jugendlichen vor allem, ihre Anliegen und Fragen in Suchmaschinen zu formulieren...“(JIM Studie 2009, S. 35)

Lesen als Erwerb direkt umsetzbaren Instruktionswissen oder unzusammenhängendes, assoziiertes Überblicks- oder Geschehenswissen längs situativer oder sozial vermittelter Bedürfnisse

Anpassung an die Divergierenden Entwicklungen und die Ausdifferenzierung von Welt zur Lösung von Entwicklungsaufgaben

ThesenWar früher der Alltag stabil und waren die Medien ein belebendes Element, so zerfällt heute Alltag in Handeln in verschiedenen sozialen Welten, die nach eigenen Logiken funktionieren:

Schule und Berufe, Freunde und Sport, Fankultur und Musik, Familie und Interessen, Computerspiele, Chillen, Kneipe finden an unterschiedlichen Orten in unterschiedlichen sozialen Figurationen und nach unterschiedlichen Regeln statt

Die Medien dienen nicht mehr dazu, die Welt zu verstehen, sondern der erlebte Alltag und die wahrgenommene Welt werden auf die medialen Angebote und das Wissen daraus bezogen

ThesenIntegration der Medien ins Ich: z.B. Begriffswandel: Allein mit Medien, Personalisierung des Mobiltelefons (Jugendliche)

Integration des Ich in die Medien darüber und über Avatare, emailadressen, unterschiedliche Identitätskonstruktionen, Gewohnheiten etc.

Ende

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Ideen/Bemerkungen/Fragen nachher oder an

[email protected]

Mediatisierung

Langandauernder, schon immer stattfindender Prozess, der sich heute beschleunigt hat

Viele Medien bleiben in diesem Prozess erhalten (Riepl 1909), und die Funktionen, die Medien für uns hatten, werden von neuen Medien übernommen

Prozess des Ausdifferenzierens der Medien, der Kommunikationsformen, ihrer Inhalte, sofern sie welche haben, der Nutzung und der Produktion

WEB 2.0 als soziales Phänomen

So denke ich: Weblogs und PodcastsDas mache ich: Flickr, You Tube …Das bin ich: Social Networks aller ARt – Studi VZ, Facebook, XingSo unterhalte ich mich, davon träume ich: Online Computerspiele und virtuelle Welten (World of Warcraft, Second Life)Dazu habe ich was zu sagen: Beurteilungssites (MeinProf.de, MeinArzt.de….)Da will ich beteiligt sein: WIKIs, Wikipedia (Die Enzyklopädisten des 18. Jahrhunderts)Daran orientiere ich mich: Twitter, Musik

Die teilwelten zeichnen.

Bourdieu Schütz, Strauss

Web 2.0 als Lebensraum, der auch nicht reguliert werden darf wie ein klassisches Medium

Bild medium.

Das verlangt jedoch: Mut machen, gesicherte Räume schaffen, in denen alte Entwicklungsaufgaben auf neue Weise bearbeitet werden können,

Einüben auch einer übergreifenden wertbezogenen kritischen Mediennutzung

und nicht, etwa Datenschutzgesetze abzubauen oder nicht zu schaffen, weil Staat und Wirtschaft sich auch zusammen gegen die Zivilgesellschaft kehren können oder auf partizipative Software hoffen

Das handelnde Subjekt

Die situativen Intentionen, Relevanzen und Potenziale,

Bildung, Kompetenz, die medialen Erfahrungen und Gewohnheiten, die soziale Lage = Habitus (Pierre Bourdieu, Norbert Elias)

Die Beziehungsmuster und Medienstrukturen, in denen man kommuniziert, als Wissen um Bedingungen = Figurationen (Freunde, Fangruppen, Computerspielrealitäten, Fernsehinszenierungen, Politik, ...)

Kulturelle, soziale, mediale Bedingungen

Die medialen Bedingungen und Orientierungen, wie sie Gesellschaften per Gesetz etc. garantieren

Sozialen Regeln, die mit Medien bzw. Kommunikation in Abhängigkeit von Zeit und Ort verbunden sind.

Die Funktionsweise der Medien: Tendenz Kommerzialisierung

Konflikte und Potenziale

Die Welt zerfällt in soziale Teilwelten

Die Öffentlichkeit differenziert sich in immer speziellere Teilöffentlichkeiten auf

Die Kommunikationskultur besteht aus Situationen, in denen je spezifische Kommunikationspotenziale möglich und davon spezifische genutzt werden

4

So entsteht ein neuer Sozialcharakter

Die Gesellschaft geht weitgehend an diesen Entwicklungen vorbei

Sie versucht sie auszublenden, wie der Umgang mit Computerspielen zeigt, und zu privatisieren: nicht die Jugendlichen sind blöd, weil sie zuviel Infos ins Internet stellen, sondern die Kooperation von privaten und staatlichen Datensammlern behindert persönliche Entwicklungen

Medienwandel

Zunahme der Mediennutzung

Zunahme der Funktionen, die Medien für uns übernehmen

Wachsen und Komplexitätszunahme unserer Medienumgebungen

Wissen aus Medien

Bezugnahme auf Medien

Bleibt auf der technischen Seite

Medien sind viel mehr als nur Technik –gesellschaftliche Institutionen

Mediatisierung ist mehr als nur ein Wandel

Und es stellt sich die Frage, was denn passiert

Gesellschaftlicher und individueller Umgang mit Informationen

Wirkung von Medien nicht so sehr durch Inhalte und Formen

Sondern „Wirkung“ dadurch, dass bestimmte Techniken von den Menschen benutzt und auf spezifische Weise zu „Medien“ als gesellschaftliche Einrichtungen gemacht und so auch genutzt werden

Mediatisierung verlangt also

Die Untersuchung kommunikativen Handelns als der Grundfunktion menschlichen Tuns, über das Kultur, Gesellschaft, Alltag, Identität, Politik, Wirtschaft ... erzeugt werden

Weil kommunikatives Handeln jetzt medienvermittelt und medienbezogen stattfinden

Und mediatisierter Formen von Kultur und Gesellschaft, Alltag, Identität, Politik, Wirtschaft ....

Wissensformen

Die staatlich veranstaltete Bibliothek von Alexandria

Die Klöster des Mittelalters

Die dialogische Universität

Die Republik of Letters, die sich des aufkommenden Postsystems bedient

Das akademische Seminar als Basis wissenschaftlicher Disziplinen

Das experimentelle Labor und die auf Lösungen angelegte Großforschung

Umschwung im 13. Jahrhundert

Wo lesen nichts ganzheitliches ist, wo bücher in Kapitel und Absätze untergliedert werden, wo es eine Abfolge und ein alphabetisches Stichwortverzeichnis gibt,

wo Texte leicht lesbar und funktional verwendbar sein sollen, an Autoren gebunden und kritisierbar werden, wo nicht mehr nur lateinische bzw. kirchliche Texte geschrieben und gelesen werden.

Gesellschaftliche Ursachen

Fernhandel, flächendeckendere staatliche Strukturen, komplexere Produktionsweisen

Neue Waffen

Neue Ausbildungswege

Vernetzung von Klöstern

Entstehung von fest angesiedelten Höfen

Dito: Wandel des Sehens

Es geht also um mediatisierte Kommunikation, die sich ausbildet

Auf der Basis gesellschaftlicher Bedarfe

Und in Bezug auf Medien

Und genau das sind die Prozesse, die wir auch heute untersuchen müssen.

Mediatisierung/Kommunikatives Handeln: Das Subjekt und der Kontext, Metaprozesse

Medien, Mediumstheorie, Mediengeschichte

Kommunikationsentwicklung/Informationsverhalten: Partizipation und Beziehung in einer ungeschützten Welt

MediatisierteWelten

Ausgangspunkt: stabile Alltage offline und Medien als externes Add onEinmedienstudien, ws machen die Menschen mit den Medien, die Medien mit den Menschen(schon immer nur teilweise richtig, Buch)

Postmoderne: Medienumgebungen, Medien als individuell und gesellschaftlich, allgemeine soziale regeln, Regeln sozialer Welten, mediatisierte Welten. Und das ganze in einem kontinuierlichen sozialen und medialen Wandel

3

Viele metaprozesse, die miteinander im Clinch liegen können

Postmoderne

Meidatisierte Welten.

Nicht die Medienlogik, sondern verschiedene Nutzungsformen in verschiedenen sozialen Welten

www.kids-hotline.de

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... auch wenn deine Welt mal Kopf steht – wir sind für DICH da!ForenberatungIn den Foren kannst du Beiträge lesen, auf Fragen anderer User antworten und selbst Fragen stellen. Antworten kommen vom Team der kids-hotline oder von anderen Usern.

Zur Übersicht mit allen ForenEinzelberatungIn der Einzelberatung kannst du deine Anfrage stellen, die du nicht im öffentlichen Forum posten möchtest. Ein/e Berater/in steht dann mit dir im 1 zu 1 Kontakt in einem geschützten Bereich.

Zur EinzelberatungChatberatungWie du in der kids-hotline chatten kannst erfährst du hier:

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Insbesondere: Jugendliche. Keine neuen Medien, sondern nur neue für spezifische Zwecke/Sozialisationsaufgaben (oderwie das hieß)

Achtung: Medien werden gesellschaftlich durch die Menschen und umgekehrt.

MediatisierteWelten, im mittelpunkt steht das Individuum in der Gesellschaft, Medienkultur und Sinn. Und die sonstigen Akteure wie Unternehmen, Parteien etc.

Von Effekten zu Transfers. Die Integration über den subjektiven Sinndeutungen und die sozialen Vereinbarungen und Gewohnheiten, die entstehen.

Was heißt das nun konkret?

Die Differenzierung nach den verschiedenen Kommunikationsformen.

Die historische Entwicklung.

Und was folgt für die Medienpädagogik/Mediensozialisation/Politik? Normen formulieren.

Und kritisieren, in der Spannung zwischen Individuum und Gesellschaft. Bezug auch Postdemokratie und Ökonomisierungsschub

Es gehört zu den Entwicklungsaufgaben der Jugendlichen, sich zu präsentieren und Kontakte aufzunehmen – Problem Datenschutz.

Und aus dem anderen Vortrag die verschiedenen WEB 2.0-Aktivitäten an allgemeine soziale Handlungsmaximen zu binden.

Normativ argumentieren.

Und die Gesellschaft?

Guckt zu und dankt an die Rendite

»Während die demokratischen Institutionen formal weiterhin vollkommen intakt sind, entwickeln sich politische Verfahren und die Regierungen zunehmend in eine Richtung zurück, die typisch war für vordemokratische Zeiten. Der Einfluss privilegierter Eliten nimmt zu, in der Folge ist das egalitäre Projekt zunehmend mit der eigenen Ohnmacht konfrontiert.«

Colin Crouch: Postdemokratie. Suhrkamp

Jugendliche und Medien in einer medienreichen Gesellschaft:

Nicht die kommunikatorzentrierte Perspektive nach Lasswell mit Medien als Kanälen

Sondern in der der Perspektive der Jugendlichen als soziale Subjekte in einer je eigenen Medienumgebung

(eine Panelstudie Jugendlicher!)