MEDICOM Magazin – Winterdepressionen

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AKTUELLE GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . 4. Ausgabe, Januar 1999 NEWS GESUNDHEIT TIPS FITNESS ERNÄHRUNG Xenical – die „Anti-Fett-Pille“ Wie Sonne, Hormone und Zucker unsere Stimmung beeinflussen 9 Tips gegen schlechte Laune Netzhaut-Implantat: Forscherteams entwickeln eine lernfähige Sehprothese TItelbild: DPNY / INDEX Winter- depression Winter- depression Was steckt dahinter? Was steckt dahinter? Schlankwerden ohne zu hungern? Geht das?

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AKTUELLE GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . 4. Ausgabe, Januar 1999

NEWS GESUNDHEIT TIPS FITNESS ERNÄHRUNG

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Wie Sonne, Hormone und Zucker unsere Stimmung beeinflussen 9 Tips gegen schlechte Laune

Netzhaut-Implantat:Forscherteams entwickeln eine lernfähige Sehprothese

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I N H A L T

inter in Deutschland. Nach ihremviel zu kurzen Gastspiel im

Sommer hat die Sonne bereits seit gerau-mer Zeit ihren jahreszeitlich bedingtenRückzug angetreten. Grau ist seitdem dievorherrschende Farbe des Himmels undmit den Temperaturen scheint auch dieStimmung vieler Menschen auf denNullpunkt zu sinken. Wie kommt es, daßetwa jeder zehnte im Winter unterDepressionen leidet? Und was hilft, umdem winterlichen Stimmungstief zu begegnen? Das haben wir ab Seite 12 für Sie recherchiert. Während sich derSonnenmangel für die meisten von uns „nur“ auf die Stimmung auswirkt, können die Dämmerstunden anderen Menschen Hinweise auf eine ernsthafteErkrankung geben. Wer im Dunkelnschlecht sieht, leidet möglicherweise

unter „Retinitis pigmentosa“, einer Erkrankung der Netzhaut, die zu völligerErblindung führen kann. Forscherteamshaben sich nun zum Ziel gesetzt, ge-meinsam ein Netzhaut-Implantat zu ent-wickeln. Über den neuesten Stand derTechnik informieren wir Sie ab Seite 10.Haben Sie während der Feiertage kalori-enmäßig „über die Stränge geschlagen“?Für alle, die ein paar Kilo abnehmenmöchten, haben wir auf den Seiten 6 und20 zwei aktuelle Diätmaßnahmen kritischunter die Lupe genommen: Die Trenn-kost-Methode und die Schlankheits-Pille Xenical. Ganz gleich, ob Sie sichfür dieses Jahr etwas Besonderes vorge-nommen haben oder Ihr Leben einfachweiterhin gesund genießen möchten, wirwünschen Ihnen für 1999 alles Gute –vor allem Gesundheit und Wohlbefinden.

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KurzmeldungenMänner in den WechseljahrenXenical – was kann die Wunderpille wirklich?

Bewegung & FitneßFitneß-Walking: schrittweise zu mehr Gesundheit

Neues aus der ForschungGute Aussichten für Menschen mit Netzhaut-degeneration: das Retina-Implantat

TitelthemaStimmung oder Krankheit? Was verbirgt sich hinterder Winterdepression?9 Tips, mit denen schlechte Laune keine Chance hat

Gesundheit & RechtDas „Grüne Rezept“ – Ärzte empfehlen Hausmittel

Körper & SeeleBloß nicht aus der Haut fahren: Neurodermitis

Gesund EssenTrennkost – was ist das Geheimnis der „Diät für Genießer“?Unser Vitalstoffrezept

RubrikenEditorialLeserbriefe/ImpressumRätselseite

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Mit freundlichen Grüßen

Ihre Petra WonsVorstand der Medicom Pharma AG

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Schneller gesunddurch Grippe-PilleEngland. Wenn Fieber, Glieder-schmerzen und Erschöpfung unse-ren Körper quälen, ist es wiedersoweit: Die Grippewelle hat unserwischt. Jahr für Jahr erkrankenMillionen Bundesbürger an Influ-enza. Bisher blieb den Betroffenennichts anderes übrig, als zu warten,bis das Virus vom körpereigenenImmunsystem erfolgreich bekämpftwurde. Je nach Art der Viren undWiderstandskraft des Immunsystemskonnte dies eine relativ lange Zeitin Anspruch nehmen. Nun soll ein neues MedikamentGrippekranken Erleichterung brin-gen: Die Grippe-Pille GS 4104 hilftgegen die geläufigsten Grippevirenund verkürzt die Krankheitsdauer.Das bewiesen zwei klinische Studiender University of Rochester. Bei629 Patienten in den USA und 710Patienten in Kanada, Europa undChina konnte die Grippe-Pille dieKrankheitszeit um 30 bzw. 33 Pro-zent verkürzen. Auch die Schwereder Erkrankung konnte durch dasMedikament um bis zu 40 Prozentgemildert werden. Anders als her-kömmliche Medikamente attackiertGS 4104 den Virus direkt: Es bindetdas Virusenzym Neuraminidase undverhindert damit, daß sich der Erre-ger vermehren und verbreiten kann.

Männer in denWechseljahrenDeutschland. Wechseljahre treffennicht nur die Frauen: Jeder zweiteMann ab 45 leidet unter denjenigenBeschwerden, die normalerweise derweiblichen Menopause zugeschriebenwerden. Das ergab eine Umfrage desEMNID-Instituts (Institut für Markt-forschung). Hitzewallungen, Schlaf-störungen und Niedergeschlagenheitgehören zu den am häufigsten ge-nannten Symptomen.

Chaos im HormonhaushaltObwohl man bei Männern nicht vonWechseljahren im eigentlichen Sinnsprechen kann, ist auch hier oftmalsein Hormonmangel für die Be-schwerden verantwortlich. Denn abder Lebensmitte läßt auch beimmännlichen Geschlecht die Hormon-produktion nach. Die Begleiter-scheinungen treffen manchen Mannbereits mit 45, andere Männer erstim 60. Lebensjahr. Gegen die typi-schen Beschwerden in der Lebens-mitte kann jedoch jeder einzelneetwas tun.

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So kommen Sie besser durchdie Wechseljahre

Bauen Sie unnötigen Streß ab.Verzichten Sie darauf, krampfhaftLeistungsfähigkeit zu demonstrieren.Genießen Sie lieber die Jahre, dienoch vor Ihnen liegen – möglichstauf gesunde Weise!

Viel Bewegung und soziale Akti-vitäten steigern die Lebensfreudeund schützen außerdem Herz–, Kreis-lauf und Knochen vor typischen Ver-schleißerscheinungen.

Eine abwechslungsreiche Ernäh-rung mit vielen frischen Zutaten ver-sorgt den Körper mit den Vitaminenund Spurenelementen, die er braucht,um mit den Wechseljahren und denKrankheiten, die mit dieser Lebens-phase einhergehen können (z. B.Bluthochdruck und Herzbeschwerden),besser fertigzuwerden.

Pflanzliche Mittel, wie Johannis-kraut, entspannen und helfen mildgegen Stimmungsschwankungen. Siesind rezeptfrei erhältlich. Bei be-sonders starkem Hormonmangelkann Ihnen ein Facharzt (Urologe)ein Hormonpräparat verordnen.

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Zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr leiden auch Männer unter typischen Beschwerden der Wechseljahre.

Stark vergrößerte Aufnahme des Influenza-Virus

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Calcium schützt vorDickdarmkrebsUSA. Daß Calcium die Knochenstärkt, ist schon lange bekannt. Neuhingegen ist die Erkenntnis, daß einecalciumreiche Ernährung das Risikosenken kann, an Dickdarmkrebs zuerkranken. Diesen Effekt beobachte-ten US-Wissenschaftler im Rahmeneiner Studie in New York.Sie untersuchten 70 Personen, dieunter gutartigen Wucherungen imDickdarm litten. Während 37 Studien-teilnehmer einer calciumreichenErnährung mit vielen fettarmen

Milchprodukten (bis zu 1.200 mgCalcium pro Tag) folgten, behielten33 Personen ihre Ernährungsge-wohnheiten bei. Nach sechs biszwölf Monaten klangen die Be-schwerden bei den Personen ab, diesich calciumreich ernährten. Beiihnen, so stellten die Forscher fest, ließ das Wachstum derjenigenZellen, die als Indikator für dasKrebsrisiko gelten, deutlich nach.Die Wissenschaftler vermuten, daßCalcium wie ein Schutzfaktor wirkt.Das Mineral bindet Gallen- undFettsäuren im Dickdarm und verhin-dert so, daß diese Substanzen dieempfindliche Schleimhaut reizen.

Handys: Gefahr fürHerz und HirnDeutschland. Wie praktisch, wennman jederzeit telefonisch erreichbarist. Per Mobiltelefon ist das heutzu-tage kein Problem mehr. Doch dieMobilität hat ihren Preis: HäufigesTelefonieren per Handy treibt denBlutdruck in die Höhe und belastetdas Gehirn. Zu diesem Ergebnis ka-men Neurologen der UniversitätFreiburg. Sie schnallten zwölf ge-sunden Testpersonen fünf Tage langein Handy aufs rechte Ohr und steu-erten per Fernschaltung die Ruf-bereitschaft des Geräts. Sobald dasGerät eingeschaltet wurde, erhöhtesich der Blutdruck der Studienteil-nehmer um etwa 10 Prozent. Auch

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Sekundäre Pflanzen-stoffe gegen Vergeß-lichkeit im AlterUSA. Mahlzeiten, die reich an Obstund Gemüse sind, können den Ver-lust kognitiver Fähigkeiten im Alterverhindern. Insbesondere in Spinatund Erdbeeren stecken viele sekun-däre Pflanzenstoffe und Antioxi-dantien – jene Stoffe, die sich alswirkungsvolle Mittel gegen Alters-vergeßlichkeit, aber auch gegen dasSchwinden motorischer Fähigkeitenerwiesen haben.

Sechs Monate lang fütterte einForscherteam an der amerikanischenTufts University in Boston Rattenmit verschiedenen Lebensmitteln.Danach mußten die Tiere in ver-schiedenen Aufgaben die Leistungs-fähigkeit ihres Gehirns unter Be-weis stellen. Das Ergebnis: Ratten,

die mit Erdbeeren und Spinatgefüttert wurden, hatten ein besse-res Erinnerungsvermögen als ihrenormal ernährten Artgenossen. DieUntersuchung des Gehirns auftypische Altersschäden ergab, daßder Funktionsverlust der Nerven-zellen bei den „Spinat-und-Erd-beer-Ratten“ wesentlich langsamervor sich ging. Die Wissenschaftlermachen hierfür die in Spinat und inErdbeeren reichlich vorhandenenAntioxidantien verantwortlich. Ver-mutlich, so das Fazit des Forscher-teams, schützen Nahrungsmittelwie Spinat und Erdbeeren, die eineVielzahl sekundärer Pflanzenstoffeenthalten, in höherem Maß vorOxidantien, als andere Lebensmittelmit antioxidativen Eigenschaften.Als Oxidantien oder Freie Radikalewerden aggressive Sauerstoffver-bindungen bezeichnet. Sie schädi-gen die Zellen und spielen eineführende Rolle bei altersbezogenenVeränderungen.

die Gehirnleistungen werden be-trächtlich beeinflußt: Gedächtnis,Reaktionsschnelligkeit und räumlicheVorstellungskraft leiden. Die Forschervermuten, daß das elektromagne-tische Feld, das beim Einschalten desGerätes entsteht, den Druck in denfeinen Blutgefäßen erhöht.

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eine Abspeckmethode scheintauf Dauer stark genug, um die

Traumfigur zu garantieren. Das sollsich jetzt ändern: mit Xenical, derneuen Diät-Pille vom SchweizerPharma-Unternehmen Hoffmann-La Roche.Xenical ist das erste in Europa zu-gelassene Medikament einer neuenGeneration von Mitteln gegen un-erwünschte Pölsterchen. Am 21.September kam die Wunderwaffe bei

uns auf den Markt; sie soll nundem Fett zu Leibe rücken. Doch

kann der umstrittene Fett-löser tatsächlich den

geheimen Wunschvieler Überge-

wichtigererfüllen,

ohne Selbstkasteiung abzunehmenund überflüssige Pfunde loszuwerden,ohne auf leibliche Genüsse verzichtenzu müssen? Nach der Schweins-haxe gleich die Anti-Fett-Pille? DieSchlankmacher der Vergangenheit –allesamt Verwandte der Aufputsch-droge Amphetamin – haben sich alsrisikoreich und wenig wirksam er-wiesen. Ist nun endlich das Wunder-mittel zum Abnehmen erfunden?

Xenical hemmt dieFettaufnahmeIm Gegensatz zu bisherigen Medi-kamenten, den sogenannten Appe-titzüglern, dämpft Xenical nicht dasHungerempfinden im Gehirn, son-dern wirkt lokal über den Darm. Dierezeptpflichtige „Fett-weg-Pille“ mitdem Wirkstoff Orlistat hemmt dieAufnahme von Fett im Dünndarm,indem sie die Wirkung des EnzymsLipase beeinträchtigt. Die Lipase istverantwortlich für die Fettspaltung.Nur gespaltenes Fett kann aber vomKörper aufgenommen werden undführt dann eventuell zu Fettleibigkeit.

Xenical – was die Wunderpille wirklich kann

Durch Xenical wird ein Drittel desNahrungsfettes nicht mehr vomKörper aufgenommen, sondern un-gebraucht wieder ausgeschieden.

Die Pille allein macht noch keinen schlanken MenschenXenical verspricht nicht, daß diePfunde purzeln, aber eine Gewichts-reduktion von 10 bis 15 Prozent inzwei Jahren. Dazu muß dreimal täg-lich jeweils zu den Mahlzeiten eineKapsel geschluckt werden. Da derWirkstoff Orlistat vom Organismuspraktisch nicht aufgenommen wird,gilt er als sehr gut verträglich. DieEinnahme sollte von leichter Diätkost,mit einem Kalorienanteil aus Fettvon ca. 30 Prozent, begleitet werden.

Die Kehrseite der MedailleXenical hemmt nicht nur die Fett-aufnahme, sondern behindert gleich-zeitig auch die Aufnahme der fett-löslichen Vitamine A, E, D und K.Deshalb empfiehlt sich eine vitamin-reiche Ernährung. Sinnvoll ist auchdie Einnahme zusätzlicher Vitamin-präparate. Xenical nutzt das Prinzipvon Belohnung und Strafe: Nur werFett konsequent meidet, darf auf einebeschwerdefreie Verdauung hoffen.Disziplinlose hingegen müssen mitschmierigen Durchfällen – sogenann-ten Fettstühlen – rechnen, die sichnicht immer rechtzeitig anmelden.Auch dieser sogenannte Fett-Blockerschützt nicht vor dem frustrierendenJojo-Effekt. Wer einmal mit Xenicalangefangen hat, muß dabeibleiben.Denn sobald das Medikament abge-setzt wird, setzt das Fett wieder an.

Sind die fetten Jahre fetten Jahre bald vorbei?

Sind diebald vorbei?

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Wer schlanker werden will, dem hilft nur eins:den Gürtel enger schnallen und bewußter essen.

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Wie ensteht Fettsucht?Fettsucht (Adipositas) entwickeltsich in der Regel durch dasZusammenspiel von genetischerDisposition und Verhaltensmustern,die ein Ungleichgewicht zwischenEnergieaufnahme und -verbrauchfördern, was letzlich zu einer posi-tiven Energiebilanz führt. Dabeispielt die Energiedichte, also derEnergiegehalt, dividiert durch dasGewicht der Nahrung, eine wichti-ge Rolle. Je reicher an Fett und jeärmer an Ballaststoffen die Speisensind, desto höher ist ihre Energie-dichte. Diese wirkt sich direkt aufdas Körpergewicht aus. Überflüs-sige Pfunde häufen sich also an,wenn die Energieaufnahme ständigden individuellen Energiebedarfüberschreitet.

Allerdings existiert auch bei ihnenein ähnliches Phänomen: Sie glau-ben irrtümlicherweise, Frauen träum-en von Männern mit Bodybuilder-Figur. Das mag daran liegen, daßSchlanksein in unserer erfolgsorien-tierten Gesellschaft zum Wert ansich geworden ist. Dicke gelten alsfaul und willensschwach. So ist esnicht verwunderlich, daß Abnehmwil-lige Apothekern die Türen einrennen.

Der Preis der Schlankheit heißtnoch immer: DisziplinDie Traumfigur aus der Pillendosebleibt aber wohl vorerst ein Traum.Für Euphorie kein Anlaß, denn: Einedauerhafte Gewichtsabnahme ist nurals Teil eines ausgefeilten Therapie-konzepts in Sicht. Sein Übergewichtverliert langfristig nur derjenige, dersein Eßverhalten ändert und sichregelmäßig bewegt.

Xenical für alle - wirdDeutschland jetzt schlanker?

Wohl kaum. Denn Xenical ist nichtdie Allround-Pille zum Schlank-schlemmen, sie ist nicht dazu da,daß das Kleid vom letzten Sommer

wieder paßt. Das Mittel soll lediglichstark übergewichtigen und anFettsucht (Adipositas) leidendenMenschen helfen, durch Umstellungihrer Ernährungsgewohnheiten ab-zunehmen. Normal- oder leichtÜbergewichtigen ist das Mittelgrundsätzlich nicht zu empfehlen.Laut Hersteller darf Xenical nur beikrankhaftem Übergewicht verschrie-ben werden, genauer ab einemKörpermassenindex von 30 an. DieKennzahl BMI (Body mass index)ergibt sich aus dem Gewicht inKilogramm, dividiert durch dieKörpergröße in Metern zum Quadrat.

GesundheitsrisikoÜbergewichtWeltweit gibt es mehr als 100Millionen Übergewichtige. Allein inDeutschland bringt mindestens jederdritte Erwachsene zuviel auf dieWaage, und jeder fünfte Deutschesoll bereits an Adipositas leiden.

Fettsüchtige haben eine geringereLebensqualität und eine niedrigereLebenserwartung, denn ihr Überge-wicht begünstigt Herz-, Kreislauf-und Gefäßkrankheiten, Gelenkver-schleiß und Diabetes. Bei zweiDritteln aller Diabetikern ist Adi-

positas die Ursacheihrer Erkrankung.Weil die Zahl derAdipösen, vor allem inden jüngeren Alters-gruppen, weiter zu-nimmt, rechnen Ex-perten mit einem Anstieg der Diabetes-Fälle auf eine halbeMilliarde weltweit.Mittlerweile ist dieBehandlung von Adi-positas in eine neuePhase getreten: Viel-versprechende Medi-

kamente lassen langfristig auf einehöhere Erfolgsrate in der Adipositas-Therapie hoffen. Die moderneMethode basiert nicht auf Kalorien-zählen, sondern vielmehr auf flexibler Verhaltenstherapie. Kohlen-hydrate dürfen in beliebiger Mengezugeführt werden, nur der Fettver-zehr soll reduziert werden.

Die Macht desSchönheitsidealsViele Frauen denken, daß die mei-sten Männer einen BMI wie den vonClaudia Schiffer besonders attraktivfinden. Ihr Wunschgewicht liegt imUntergewichtsbereich – und oftmalsgreifen sie zu gesundheitsschädigen-den Mitteln wie Appetitzüglern,Abführmitteln und Entwässerungs-tabletten, um es zu erreichen.Umfrageergebnissen zufolge teilenMänner diese Sicht nicht: IhrerMeinung nach muß eine Frau kei-neswegs „schlank wie eine Gazelle“sein, um als attraktiv zu gelten.

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So wirkt Xenical: Der Xenical-Wirkstoff Orlistat (türkis) blockiert dasVerdauungsenzym Lipase (blau). Die Folge: Fett wird nicht abgebaut, sondern unverdaut ausgeschieden.

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lles, was Sie brauchen, sind ein Paar Schuhe und – sofernSie draußen „walken“ – Kleidung, die dem Wetter entspricht.Damit sind Sie bestens für die neue Ausdauersportart gerüstet!

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Mit Ausdauer zu mehr PowerWalking (= zügiges Gehen) ist seiteiniger Zeit in aller Munde. Dasstramme Marschieren setzt sich mehrund mehr als idealer Ausdauersportfür Jung und Alt durch. Dabei ist seinVorläufer, nämlich das Spazieren -gehen an der frischen Luft, eigentlichein alter Hut. Der Unterschied zumgemütlichen Schlendern besteht vor-nehmlich in der Geschwindigkeit: Dieist nämlich wesentlich höher undbefindet sich irgendwo zwischenGehen und Laufen. Und genau hierinliegt der Vorteil dieser Sportart: Werzum Beispiel sechs Kilometer imSchnellschritt zurücklegt, verbrenntfast ebenso viele Kalorien wie beimJoggen, belastet seine Gelenkejedoch um ein Vielfaches weniger.Walking ist weniger anstrengend alsJoggen und erfordert keine besonde-ren sportlichen Fertigkeiten. Es kannbis ins hohe Alter problemlos betrie-ben werden, birgt kaum Verletzungs-risiken und ist zweifellos überausgesundheitsfördernd. Grund genug,sich die Schuhe zu schnüren und ein-

fach loszulegen, findenSie nicht auch?

Walking stärkt Herz und Kreis laufWalking zählt, ebenso wie Jogging,Tennis oder Schwimmen, zu den„aerobischen“ Sportarten. Mit „aero-bisch“ (griech. „mit Luft“) bezeichnenFitneßexperten Bewegungen, die denPulsschlag erhöhen und die Atmungbeschleunigen. Regelmäßig und langgenug durchgeführt, helfen aerobi-sche Übungen dem Herzen und dem gesamten Kreislauf, effizienterzu arbeiten. Das ist insbesondere für Menschen in der zweiten Lebens -hälfte interessant, denn durch dieverbesserte Herztätigkeit (Walkingsenkt die Herzfrequenz und vergrößertdas Schlagvolumen des Herzens) kannder Ausdauersport helfen, die Herz-infarktgefahr zu verringern undBluthochdruck zu bekämpfen.

Aber auch für den restlichenOrganismus bietet Walking eineReihe von Vorteilen. Denn es:

stärkt die Bein- und Gesäß mus -kulatur, entlastet Hüft- und Knie -gelenke und macht Sehnen, Bänderund Knorpel elastischer;

verursacht kaum jemals Zerrungenoder Krämpfe und erhöht die Wider -stands fähigkeit der Muskulatur;

beansprucht die Rücken mus ku la -tur, verbessert dadurch die Wirbel -säu lenstellung und beugt Rücken be-schwerden und Verspannungen vor;

stoppt den Knochenabbau undverringert die Osteoporosegefahr;

erhöht die Sauerstoff auf nah me -kapazität, steigert die Leistungs fähig-keit (man ermüdet langsamer) und

kurbelt den Stoffwechsel an (manverbrennt mehr Fett).

Doch Walking tut nicht nur demKörper gut; es steigert auch das psy-chische Wohlbefinden:Die regelmäßige Bewegung hilft,Angst und Depressionszustände ab -zubauen und Streß leichter zu bewäl-tigen. Auch das Selbst wert gefühl unddie Konzentrations- und Gedächtnis -fähig keiten steigen.

Schritt für Schritt zu mehr Gesundheit

So ist´s richtigDie stolze, aufrechte Körper haltung ist charakte-ristisch fürs Walking und sorgt für die nötigeKörper spannung. Während der Ober körper ruhigbleibt und die Hüf te in Gehrichtung zeigt,schwin gen die angewinkelten Arme gegengleichvor und zurück (Über-Kreuz-Koordination). Soun ter stützen sie die Abstoß bewegung der Beine.Die Ferse setzt zuerst auf, und man rollt über dengesamten Fuß ab.

Wichtig! Die Knie sind beim Aufsetzen leichtgebeugt, und stets hat ein Fuß Kontakt zumBoden. So schonen Sie Ihre Gelenke.

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Faustregeln fürs WalkingWalking ist kinderleicht, kostet fastnichts und kann überall durchgeführtwerden. Ob Sie auf dem Laufbandeines Fitneßcenters trainieren oderden Park in Ihrer Nähe mit flottenSchritten durchqueren, der Effekt isthier wie dort immer gleich gut. DamitSie den optimalen Trainingserfolgerzielen, hier ein paar Faustregeln,die Sie beachten sollten.

Begeben Sie sich mindestens4mal pro Woche (mindestens30 Minuten, besser länger!)auf die Gehstrecke.

Dehn- und Streckübungenvor und nach dem Training för-dern die Beweglichkeit und helfen,Verletzungen zu vermeiden. Miteinem weiten Ausfallschritt könnenSie die Leistengegend und die vordereOberschenkel-Muskulatur dehnen.Kniegelenk und Fußknöchel bildendabei eine senkrechte Linie, und derRücken bleibt gerade. 30 Sekundenhalten, dann das Bein wechseln. Ins-gesamt 5mal pro Bein durchführen.

Nicht zu langsam und nicht zuschnell! Eine gute Methode, um her-auszufinden, ob Sie ein angemesse-nes Tempo erreicht haben: Wenn Siesich ausgiebig nebenbei unterhaltenkönnen, ist das Tempo zu langsam.Ist es Ihnen unmöglich, mit Mit-Walkern zu sprechen, sollten Sie dasTempo drosseln.

Gesundheits-Check. Sofern Sieüber 40 Jahre alt sind oder bestimmtegesundheitliche Probleme haben,sollten Sie vor Beginn des TrainingsRücksprache mit Ihrem Hausarzt hal-ten. In den meisten Fällen bestehenkeinerlei gesundheitliche Bedenken,die gegen das Walking sprechen –schließlich wird es sogar Herzinfarkt-patienten als Rehabilitationsmaß-nahme empfohlen.

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offnung für Menschen mit gene-tisch bedingter Netzhautdegene-

ration (Retinitis pigmentosa): Seiteinigen Jahren arbeiten zahlreicheWissenschaftler in aller Welt daran,das Sehvermögen Blinder wieder-herzustellen. Dieses ehrgeizige Ziel wollen sie mit Hilfe einer in dieNetzhaut implantierten Prothese er-reichen. Dieses sogenannte Retina-Implantat ist nun in Sichtweitegerückt und macht Betroffenen Mut,denn die Netzhaut ist nicht regene-rationsfähig. Was verloren ist, kannnicht wiedergebracht werden. Bishergibt es auch keine wirkungsvolleTherapiemethode für Retinitis pig-mentosa – doch das kann sich schon

in absehbarer Zeit ändern. DieMöglichkeit, Erblindeten den Traumvom „Wieder-Sehen“ zu erfüllen, reiztWissenschaftler schon seit Jahrzehn-ten. Pionierarbeit auf diesem Gebietleistete ein amerikanischer Forscher.Obwohl sich die wissenschaftlicheWelt 1967 im Anschluß an ein Sym-posium einig war, daß die Erstellungvon Sehprothesen unmöglich sei,konnte jener Wissenschaftler 1967mit elektrischer Stimulation einenersten, wenn auch geringen Erfolgerzielen. Heute ist man dem Ziel, ge-eignete Mikroelektronik zu entwik-keln, schon sehr nahe gekommen. DieHerausforderung besteht darin, diesemit dem Nervensystem zu verknüpfen.

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Sehen mit dem Mikrochip oderder künstlichen NetzhautInzwischen arbeiten mehrere inter-disziplinäre Forschergruppen in verschiedenen Ländern darauf hin,Retina-Implantate für Blinde mitNetzhautdegenerationen zu ent-wickeln, die es ermöglichen sollen,zumindest einen gewissen Grad der Sehfähigkeit wiederzuerlangen.Was beim Hören mit künstlichenHörschnecken („Cochlea-Implantate“)bereits erprobt ist, könnte auch fürden Sehsinn möglich werden: dasSehen mit Hilfe eines Mikrochips.Während man in Amerika denEinsatz solarzellenbetriebener Mikro-chips testet, erforschen japanischeBioelektroniker gar die Möglich-keiten einer künstlichen Retina auslebenden Nervenzellen.

Deutsches Forscherteam arbeitetan einer lernfähigen SehprotheseAuch in Deutschland ist die For-schung auf einem hohen Niveau.Dafür sorgen sowohl das beachtlicheFörderungsbudget des Bundesminis-teriums für Bildung, Wissenschaft,Forschung und Technologie (BMBF)in Höhe von 10 Millionen DM als auch hochqualifizierte Wissen-schaftler. 14 Expertengruppen be-schäftigen sich hierzulande mit derVerbesserung des Sehvermögens fürBetroffene mit retinalen Degenera-tionen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Eckmiller, dem Chef der Abteilung Neuroinformatik amInstitut für Informatik der Uni-versität Bonn, entwickeln sie eineteilweise implantierbare, lernfähigeSehprothese. Die für ein solchesProjekt ungewöhnlich große Anzahlvon Forschern läßt darauf hoffen,daß sich bald Resultate einstellen.Die größten Probleme der Wissen-schaftler: Mikrotechnologie zu ent-wickeln ist das eine – in die biologi-schen Geheimnisse vorzudringen das

Retina-ImplantatRetina-ImplantatGute Aussichten für Menschen mit Netzhautdegeneration

Brille miteingebauterMinikamera

Motivlichtemp-findliche

SinneszellenRetinaLinsePupille

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Hornhaut

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So funktioniert das Retina-Implantat: Durch eine Brille, in die eine Minikamera und ein Neurocomputer ein-gebaut sind, werden Laserimpulse auf eine auf der Netzhaut plazierte Mikrokontaktfolie (Retina-Implantat) übertragen. Diese leitet die Information über das einfallende Licht über einen Verstärker an dieintakten Zellen weiter.

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Mit Rat und Tat zur Seite stehtBetroffenen und ihren Angehörigendie Stiftung Retina Implant e.V.. Zur Gründung dieser Interessenge-meinschaft im Jahre 1994 wurdendie Betroffenen, Wissenschaftlerund Sponsoren durch eine positiveEntscheidung des Bundesfor-schungsministeriums (BMBF) er-mutigt: Beeindruckt von denErfolgen amerikanischer Forscher,entschied sich das Ministerium, dieEntwicklung von Retina-Implantatenfür Blinde mit Netzhautschäden zufördern. Sinn und Zweck des Ver-

eins ist es, die Entwicklung vonRetina-Implantaten bis zur Verfüg-barkeit zu beschleunigen. Ein weiteres Ziel des Vereins ist dieFörderung von Wissenschaft undForschung zur Entwicklung klini-scher Implantate. Für weitereInformationen wenden Sie sichbitte an folgende Adresse:

Stiftung Retina Implant e.V.

Erlenweg 9D-53227 BonnTel.: 02 28-42 03 32Fax: 02 28-46 55 32

nehmen, verarbeiten und weiterleitenkönnen. Am Ende der jetzt zur Hälfteabgelaufenen vierjährigen Förderphasesoll ein Funktionsmuster des Retina-Implantats entwickelt und erfolgreich

tierexperimentiell getestet sein. In derzweiten Phase sollen die erstenErprobungen bei einer kleinen Anzahlvon Betroffenen vollzogen werden.Wunder sind nicht zu erwarten.Erwartet wird jedoch, daß dieImplantat-Träger wieder die Lageund die Gestalt größerer Objekte (zum Beispiel Fenster, Tür, Stuhl,Tisch) erkennen und sich somit weit-gehend selbständig bewegen können.

will versuchen, diese „neuronaleInformationsverarbeitung“ technischnachzubauen. Mit der neuen elek-tronischen Sehprothese wird dieLebensqualität von Blinden mitNetzhautschäden verbes-sert werden. Bei vielenPatienten, die an alters-bedingter Netzhautdege-neration leiden, sind nurdie lichtempfindlichenZellen verkümmert, dietieferliegenden Sehzonenbleiben jedoch teilweisefunktionsfähig. Mittelseiner Brille mit einer ein-gebauten Minikameraund einem Neurocomputer sollendeshalb Laserimpulse auf eine aufder Netzhaut plazierte Mikrokon-taktfolie übertragen werden. Diesewird die Information über das ein-fallende Licht über einen Stimulatoran die intakten Zellen weitergeben.Die Prognose: Bereits in naher Zukunftwollen die Wissenschaftler erste Ergeb-nisse präsentieren: lernfähige Com-puter, die sich direkt mit dem mensch-lichen Nervensystem in Verbindungsetzen, Informationen von außen auf-

andere. Unser menschliches Infor-mationssystem funktioniert andersals das elektronische: Computerbenötigen vollständige Informatio-nen, um bestimmte Dinge erkennenzu können. Das menschliche Gehirn hingegenkann schon aus wenigen Anhalts-punkten ein komplettes Bild zu-sammensetzen und ist auch dann noch lern- und funktionsfähig, wennTeilbereiche zerstört sind. Und eskann sich selbst organisieren. Man

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Was ist Retinitis pigmentosa? Netzhautdegeneration (Retinitispigmentosa) macht sich häufigdadurch bemerkbar, daß der Be-troffene Schwierigkeiten hat, beiDunkelheit noch gut zu sehen. Diegenetische Störung kann durch die Degeneration der Netzhaut bis zum ca. 40. Lebensjahr zu völ-liger Blindheit führen. Allein inDeutschland leiden etwa 30.000Menschen an Retinitis pigmentosa(RP) sowie mehrere hunderttausendan Makuladegeneration. Beide Er-krankungen gelten zur Zeit alsunheilbar. Je nach Veranlagung inder Familie beginnt die Netzhautirgendwann im Alter zwischenzehn Jahren und Mitte Dreißig zu„degenerieren“. Das bedeutet, daßzuerst die Zellen am Rand derNetzhaut absterben. Dann weitetsich dieses „Zellsterben“ langsamaus und hinterläßt nur einen kleinen Bereich funktionsfähigerZellen in der Nähe des Sehzen-trums. Der Betroffene nimmt dieWelt nur noch durch einen schmalen Lichttunnel wahr, bis dasAbsterben des Gewebes schließlichauch auf die besonders wichtigenBereiche in der Netzhaut, die u. a.für die Farbwahrnehmung verant-wortlich sind, übergreift.

Bei Retinitis pigmentosa kann es zu einem fortschrei-tenden Verfall des Sichtfeldes kommen.

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Was steckt dahinter?Was steckt dahinter?

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raußen ist es trist und grau. DieWelt versinkt in Schneematsch

und Nieselregen, und mancher würdeam liebsten in einen sechsmonatigenWinterschlaf fallen. Und erst dannwieder aufwachen, wenn Krokusse,Schneeglöckchen und Veilchen ihrebunten Köpfe aus der Erde strecken.Woran liegt es eigentlich, daß dieStimmung bei so vielen Menschenim Winter auf den Nullpunkt sinkt?

Wenn die Sonne ihren Rückzugantritt und die Tage kurz und dunkelwerden, überkommen manch einendepressive Stimmungen. Melancholie,Schwermut und Antriebslosigkeitmachen sich breit und den Betrof-fenen das Leben schwer.

„Ich bin morgens wie gerädert, unddas, obwohl ich mehr als neunStunden geschlafen habe. Zur Arbeitmuß ich mich regelrecht zwingen,und wenn ich wieder zu Hause bin,will ich nur noch meine Ruhe haben.Meine Frau nörgelt, weil ich nichtmit ihr ausgehen will und ständiggereizt bin. Noch nicht mal meineFreunde will ich sehen. Dafür stopfeich Unmengen von Nudeln in michhinein und habe ständig Heißhungerauf Süßes“, erzählt Dieter.

So wie Dieter geht es vielen Men-schen im Winter. Lange Zeit be-lächelte man Leute wie ihn oder tatihren Zustand als Launenhaftigkeitab. Inzwischen weiß man, daß hinterden Stimmungsschwankungen eineernsthafte Krankheit steckt, die einenNamen hat: Saisonal abhängigeDepression (SAD) – im Volksmundauch Winterdepression genannt.

Rund eine halbe Million Menschenleidet weltweit unter der Saisonal

D abhängigen Depression (SAD).Während ein großer Teil derBevölkerung einfach nur schlechterStimmung ist, geht es anderen soelend, daß jede Handlung zurAnstrengung und jeder Gedanke zurTortur wird. SAD-Betroffene wieDieter können sich – im Gegensatzzu nicht depressiven Mitmenschen –nicht allein aus dem Stimmungstiefbefreien. Auf den Weg der Genesungbringt sie erst wieder der Frühling,die Zunahme von Sonnen- undTageslichtstunden.

Stimmungen entstehen imGehirnDas winterliche Stimmungstief ent-steht nicht, wie man meinen könnte,aufgrund der Minusgrade im Winter,sondern durch ein biochemischesUngleichgewicht im Gehirn. Wissen-schaftler vermuten, daß es durch denMangel an Tageslicht zu einerStörung der Hormonproduktion imHypothalamus, dem sogenannten„Zentrum der Schwermut“, kommt.

Taktgeber LichtNicht ohne Grund schlafen wir,wenn es draußen dunkel ist, underwachen, wenn der Tag beginnt:Denn Licht spielt die Rolle des natür-lichen Taktgebers in unserem Leben.Es synchronisiert den Organismusmit den Tages- und Jahreszeiten. ImWinter, wenn die Tage dunkel sindund die Sonnenstunden abnehmen,produziert der Organismus vermehrtMelatonin. Das Hormon wird in derZirbeldrüse des Gehirns erzeugt undsteuert unseren Tagesrhythmus. DerBotenstoff, der nur im Dunkeln frei-gesetzt wird, dämpft die Stimmungund signalisiert dem Körper: Jetzt istSchlafenszeit. Während der lichtar-

Botenstoffe wie Serotonin (rot) vermittelnInformationen zwischen den Nervenzellen(weiß, blau). Sie „überspringen” den synapti-schen Spalt und binden an den Rezeptoren der Nachbarzellen. Die Rezeptoren leiten denImpuls dann weiter. Bei einer Depression istder Informationsfluß zwischen bestimmtenNervenzellen gestört.

BotenstoffSerotonin

synaptischerSpalt

Rezeptoren

Nervenzelle

Reiz-weiter-leitung

Nervenzelle

men Wintermonate erreicht dasMelatonin seine jahreszeitlicheHöchstkonzentration, was vieleMenschen in eine Art Winterschlafversetzt.

Stimmungsmacher SerotoninAuch das Hormon Serotonin mischtmit beim Stimmungswechsel. DerGegenspieler des Melatonins istunter anderem dafür verantwortlich,daß wir uns wohl fühlen, wach undleistungsfähig sind. Sonnenlicht regtdie Produktion des Botenstoffes an,der Hungergefühle und Stimmungenreguliert. In lichtarmen Zeiten wirdzuwenig Serotonin ausgeschüttet,was eine depressive Verstimmungfördert.

Kein Wunder, daß die Gier nachSchokolade im Winter zunimmt:Kakaobutter und Zucker erleichterndie Bildung des „Glückshormons“ –was erklärt, warum SAD-Betroffenean Körpergewicht zulegen.

GRAFIK.DPNY

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Während dieser Zeit können sienebenbei lesen oder frühstücken –wobei der Patient etwa einmal proMinute direkt in die Lichtquelleschauen sollte. Heiße Getränke undLuftbefeuchter mindern die Neben-wirkungen der Therapie (wie trocke-ne Schleimhäute und brennendeAugen). Der Lohn für die Mühe:Schon nach einer Woche setzt beivier von fünf Patienten die heilendeWirkung ein: Sie fühlen sich besser! Einziger Wermutstropfen der Be-handlung ist die Kostenübernahme.Lichttherapie wird nur in besondersschweren Fällen von SAD verordnetund nur in Einzelfällen von der

Stimmung oder Krankheit?ine gewisse Antriebsreduktionim Winter ist ganz normal, sozu-

sagen biologisch vorprogrammiert.Dazu gehören auch nachdenklichePhasen und Momente der Gereiztheit– sie sind Zeichen der Stimmungs-schwankungen, denen jeder Menschunterworfen ist. Wenn allerdings derLeidensdruck steigt und der Betrof-fene zu gar nichts mehr Lust hat,sich nicht mehr konzentrieren kannund in depressive Grübeleien versinkt,sollte ein Arzt konsultiert werden. Er kann aufgrund einer intensivenAnamnese entscheiden, ob der Betroffene unter SAD leidet, und entsprechende Therapiemaßnahmeneinleiten.

Johanniskraut und Licht helfenaus dem StimmungstiefAls der Psychiater Alfred Lewy Mitteder 80er Jahre entdeckte, daß hellesLicht die Freisetzung von Melatoninhemmt und sich SAD-Beschwerdenerfolgreich damit behandeln lassen,war eine neue Therapieform ge-funden: die Lichttherapie. Noch istunklar, wie sie eigentlich wirkt. Eswird vermutet, daß das Kunstlichtdie Serotoninproduktion erhöht unddas Immunsystem stärkt. Die Er-folgszahlen sprechen jedoch fürsich: SAD-Betroffene haben durchdie Lichttherapie eine 50- bis 70pro-zentige Chance auf Besserung ihrerBeschwerden. Zwischen einer halbenund zwei Stunden täglich sitzen

SAD-Geplagte etwa einen Metervor den Lichtquellen, die

eine Lichtintensitätvon 2.500 bis

10.000 Luxaufweisen.

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Lichtduschen sollten eine Lichtintensität vonmindestens 2.500 Lux aufweisen. Das ent-spricht der Helligkeit bei Sonnenaufgang imFrühling und ist das Zehnfache dessen, waswir an den meisten Büroarbeitsplätzen finden.

Leiden Sie in der dunklen Jahres-zeit (etwa Oktober bis März), abernicht im Sommer, an folgendenSymptomen?

Traurigkeit oder Niedergeschla-genheit?

Deutlich vermindertes Interesse oder vermindertes Empfinden vonFreude?

Gewichtszunahme und Heiß-hunger auf Süßigkeiten oder Kohlenhydrate?

Schlafstörungen oder vermehrterSchlaf?

Rastlosigkeit oder Trägheit, die auch von anderen beobachtet wird?

Müdigkeit oder Energieverlust?

Gefühle der Wertlosigkeit oder unangemessene Schuldgefühle?

Verminderte Denk-, Konzen-trations- oder Entscheidungs-fähigkeit?

Wiederkehrende Gedanken an den Tod oder an Selbsttötung?

Wenn Sie mindestens fünf derobengenannten Symptome beob-achtet haben, darunter das 1. und2. Symptom, leiden Sie möglicher-weise an SAD. Zögern Sie nicht,sondern sprechen Sie mit IhremArzt über diese Anzeichen. Er kanneine genaue Diagnose stellen undgegebenenfalls therapeutische Maß-nahmen einleiten.

Quelle: DAVITA

Krankenkasse bezahlt. Eigenhändigzur Leuchtstoff-Röhre zu greifen,empfiehlt sich trotzdem nicht,

Quelle: DAVITA (mittelgroße Lichtdusche)

Johanniskraut – natürliches Heilmittel gegen Depressionen

Woran kann ich SAD erkennen?Woran kann ich SAD erkennen?

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weil es auch andere Gründe für depressive Symptome gibt und weilMenschen mit anderen Krankheiten(wie zum Beispiel Augenkrankheiten)während der Lichttherapie ärztlichüberwacht werden sollten.

Natürliche HeilmittelBei leichten Verstimmungen hilft die„natürliche Form der Lichttherapie“:viel Bewegung an der frischen Luft.Ein zweistündiger Spaziergang ander klaren Winterluft hat ebensoviele positive Effekte wie die Kunst-lichttherapie.

Ein Kraut gegen den TrübsinnSchnelle Hilfe aus der Natur bietetdas Johanniskraut (s. a. Tip-Seite).Die gelb blühende Pflanze wurdebereits im Mittelalter als Heilmittelgegen Verstimmungen eingesetzt.300 Jahre später belegen klinischeStudien, was die Mönche des Mittel-alters aus Erfahrung wußten: Johan-niskraut wirkt stimmungsaufhellendund fördert das seelische Gleich-gewicht. Inzwischen setzt sich daspflanzliche Heilmittel auch in derSchulmedizin als Arznei gegenDepressionen durch. Denn gegen-über synthetischen Medikamentenbirgt es einen wesentlichen Vorteil:

Es ist gut verträglich und hat kaumNebenwirkungen. Lediglich bei Auf-enthalten in der Sonne (Fernreisen,Skiurlaub, Solarium) ist Vorsichtgeboten, da das Mittel die Licht-empfindlichkeit der Haut erhöht, sodaß es leichter zu einem Sonnen-brand kommen kann.

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Wer glaubt, an einer Depressionerkrankt zu sein, findet hier ersteHilfe und kompetente Ansprech-partner.

„Hilfe für Depressivkranke e.V.“,Aschaffenburg, Tel.: 0 60 21/ 2 36 26,

„Emotions Anonymous“,Katzbachstraße 33,10965 Berlin

„Bundesverband der Angehörigenpsychisch Kranker“, Thomas Mann-Straße 49 A,53111 Bonn

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Was ist SAD?Untersuchungen zeigen: Im Herbstund im Winter erlebt in unserenBreiten etwa die Hälfte allerMenschen ihr Stimmungstief. Beirund 17 Prozent kann man sogarvon echter Depression sprechen.Die Saisonal abhängige Depression(SAD) – auch Winterdepressiongenannt – wird dem jahreszeitlichbedingten Lichtmangel zugeschrie-ben. Die Betroffenen leiden insbe-sondere in den Monaten Dezember,Januar und Februar unter typischenSAD-Syndromen wie: Antriebs-losigkeit, Verlust des Selbstwert-gefühls, Schlafproblemen, Heiß-hunger auf Süßigkeiten. SAD kannin jedem Alter auftauchen, beginntjedoch normalerweise zwischendem 18. und dem 30. Lebensjahr.Die Symptome kehren regelmäßigin jedem Winter wieder und ver-schwinden im Frühjahr vollkom-men – entweder ganz plötzlichoder schrittweise – mit derZunahme des Sonnenlichts. DieDiagnose SAD kann nach dreiWintern gestellt werden, in denendie Symptome aufgetreten sind.Für die jährlich wiederkehrendeDepression gibt es verschiedeneBehandlungsformen; als die erfolg-reichsten haben sich die Lichtthe-rapie und die Einnahme von Anti-Depressiva erwiesen.

Stimmung oder Krankheit? Nur der Arzt kann klären, ob hinter der Traurigkeit eine Depression steckt.

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Richtig schlafenSo paradox es auch klingen mag:Daß Schlaf regeneriert, scheint fürviele Depressive nicht zu gelten. ImGegenteil: Ein Test der psychiatri-schen Abteilung der UniversitätFreiburg hat ergeben, daß einNickerchen nach oder während derMorgenschwere die negative Stim-mung sogar verstärken kann.

Winter-TeeMischen Sie zu gleichen Teilen Anis,Kümmel und Fenchel. 1 Eßlöffel derMischung mit 1 Tasse kochendem

Wasser übergießen und zirka 8Minuten ziehen lassen. Mit etwasHonig süßen. Einmal pro Taggetrunken, hilft der Tee, die tristeLaune zu vertreiben.

Heilmittel aus der NaturGegen Depressionen ist ein Krautgewachsen: das Johanniskraut. Schondie leuchtend gelbe Farbe seinerBlüten vermittelt ein Gefühl vonWärme und Licht. Johanniskrauthemmt die Produktion des müdemachenden und stimmungsdämp-fenden Melatonins und verzögert so

Gesund genießenAuch wenn es noch so schwerfällt:Verzichten Sie möglichst auf Erd-nußflips und Schokonüsse. Das kalo-rienreiche Naschwerk liefert demKörper kaum Vitamine, die er jedochfür den Zellschutz benötigt. Em-pfehlenswert sind Nahrungsmittel,die eine Kombination der VitamineA, C, E, Selen und das Coenzym Q10enthalten; sie rücken den zellschädi-genden „Freien Radikalen“ zu Leibe.Mit dem Einfluß von Folsäure aufdie Psyche haben sich amerikanischeund europäische Studien beschäftigt.Das Ergebnis: Bei jedem zweitenDepressiven hatte die Zugabe desVitamins einen deutlich positivenEinfluß auf den Krankheitsverlauf.Folsäure ist zum Beispiel in Spinat,Kartoffeln und Tomaten enthalten.

Bleiben Sie aktiv!Eine Studie des amerikanischen„New England Research Institute“ inMassachusetts belegt, daß ein Zu-sammenhang zwischen körperlicherAktivität und Depressionen besteht.Wer aktiv ist und es auch mit zuneh-mendem Alter bleibt, kann sich sovor einer Depression schützen.

den Abbau des „Glückshormons“Serotonin. Johanniskraut ist gut ver-träglich und auch als Dragee erhält-lich. Bei einer Selbstbehandlung soll-ten Sie die Präparate mindestens zweibis drei Wochen lang einnehmen, erstdann entfaltet sich ihre volle Wirkung.

Rituale pflegenOb zu zweit oder allein: Pflegen SieRituale. Sie fördern das seelischeWohlbefinden und geben ein Gefühlvon Sicherheit und Beständigkeit –eine gute Hilfe bei Stimmungs-schwankungen. Gehen Sie z. B. ein-mal wöchentlich ins Schwimmbad.Oder legen Sie einen Wochentag fest,an dem Sie sich regelmäßig mitFreunden treffen, gemeinsam Sporttreiben oder sich einfach mal wiederausgiebig unterhalten.

Nervenstarke SnacksGreifen Sie zwischendurch zuDatteln und Rosinen als Zwischen-mahlzeit. Die fruchtigen Knabbereienschmecken gut und sind reich annervenstärkenden B-Vitaminen.

Nicht einigeln!Verständlich, daß das kalte Wetterdazu verlockt, sich in den heimi-schen vier Wänden zu verkriechen.Doch das süße Nichtstun kannschnell in Langeweile und Frustrationumschlagen. Anstatt sich zurückzu-ziehen, sollten Sie lieber IhreAktivitäten den Jahreszeiten anpas-sen. Schließlich hat auch der Winterviele schöne Seiten. Ein Spaziergangdurch den winterlichen Wald odereinen Schneemann zu bauen,gemeinsam mit den Enkelkindern,das bringt wohl mehr Freude undLebenslust als ein einsamer Fern-sehnachmittag.

9 Tips gegen Trübsal

FOTO: STOCK DIRECTORY

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adenwickel, Dampfbäder undSalzwasser-Spülungen – das

sind nur einige der Hausmittel, dieÄrzte ihren Patienten demnächst mitdem „Grünen Rezept“ empfehlenkönnen. Die alternative Behandlungs-form, bei der der Arzt auf den Einsatzrezeptpflichtiger Medikamenteverzichtet, wird zur Zeit inHessen getestet.

Kassenärztliche Bundesvereinigung testetalternative Behandlungs-formenMit der Einführung des„Grünen Rezeptes“ will dieKassenärztliche Bundesver-einigung (KBV) die Verwen-dung von Medikamenten beisogenannten „Bagatellerkran-kungen“ senken. Dazu zählenErkältungskrankheiten, Schlaf-störungen, einfache Schmerz-behandlungen oder leichteSportverletzungen. In diesenFällen, so die KBV, sei derEinsatz „harter“ Medikamenteoft nicht notwendig. LeichtereErkrankungen ließen sich meistmit einfachen Hausmittelnvollständig auskurieren. Wassich schon zu GroßmuttersZeiten bewährt hat, muß sich auchheute nicht hinter Pillen, Pasten undSäften aus der Apotheke verstecken.Das Wissen um alte Hausmittel, diemit dem Zerfall der Großfamilienoftmals in Vergessenheit geratensind, soll durch das „Grüne Rezept“,wieder an Wert gewinnen. Den Gangzum Arzt ersetzen die Hausmitteljedoch nicht. Denn nur nach gründ-

licher Anamnese kann der behan-delnde Mediziner die richtige Therapieanhand der Krankheitssymptomezusammenstellen. Dabei helfen ihm– neben der Untersuchung und demGespräch mit dem Patienten – dieneuen Vordrucke.

Das bietet das „Grüne Rezept“

Auf der ersten Seite des Rezeptserfährt der Patient die Diagnose desArztes. Die Folgeseiten enthalten dieTherapieempfehlung mit genauenHandlungsanweisungen. Anleitungenzur Herstellung der Heilmittel (zumBeispiel Salzlösungen bei Schnupfen)und schließlich konkrete Tips zur

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Das „Grüne Rezept“Das „Grüne Rezept“

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Ärzte empfehlen Hausmittel

Anwendung runden das „GrüneRezept“ ab. Die Farbe grün signalisiert dem Patienten, daßes sich hier um eine alternative,besonders gut verträgliche Be-handlungsform handelt.

Positive ResonanzEiner Blitzumfrage zufolgestieß das neue Konzept unterÄrzten und Patienten fast ausschließlich auf positiveResonanz. Keine Überraschung,trägt es doch dem Wunsch derBevölkerung Rechnung, einenmöglichst schonenden und che-miefreien Therapieverlauf zuerreichen. Sofern sich das„Grüne Rezept“ in der Test-phase bewährt und gleicher-maßen von Ärzten wie Patientenangenommen wird, soll eszukünftig allen 110.000 nieder-gelassenen Ärzten in Deutsch-land zur Verfügung gestelltwerden.

Nähere Informationen zum „Grünen Rezept” erhalten Sie bei:

KassenärztlicheBundesvereinigung (KBV)

Herbert-Lewin-Str. 350931 Köln

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wei bis drei Millionen Deutschewürden am liebsten aus der

Haut fahren: Juckreiz und Ekzemean Gesicht, Hals, Händen undEllenbogen machen Neurodermiti-kern das Leben schwer. TypischesKennzeichen: die extrem trockeneHaut und der quälende Juckreiz.Unter der allergischen Hautkrankheit,die auch als „atopische Dermatitis“oder „endogenes Ekzem“ bezeichnetwird, leiden zunehmend mehr Men-schen in Deutschland.

Neurodermitiker „reagierenempfindlicher“und anders auf viele Stoffe, die nor-malerweise keine gesundheitsschädi-genden Auswirkungen haben. So-genannte „Allergene“ – das könnenbestimmte Nahrungsmittel, Tierhaare,aber auch Klimafaktoren sein – lösen

bei Neurodermitikern eine Überreak-tion aus. Ihre Haut rötet sich undbildet juckende Bläschen, die auf-platzen oder aufgekratzt werden. DieUrsachen für diese Überreaktion sindvielschichtig und noch nicht voll-ständig geklärt. Vieles deutet daraufhin, daß die Veranlagung, empfind-lich auf Umweltsubstanzen zu rea-gieren, vererbt wird. Oft leiden auchandere Familienmitglieder an aller-gischen Erkrankungen (z. B. Heu-schnupfen oder Asthma bronchiale).Lebensmittelzusätze, bestimmte Putz-,Wasch- und Pflegemittel sowie Wolleoder kratzige Synthetikkleidung provozieren ebenfalls häufig Neu-rodermitisschübe. Und letztlich spie-len auch psychische Faktoren wieStreß und seelische Spannungeneine Rolle für den Ausbruch oder dieVerschlimmerung der Krankheit.

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Tips für die HautpflegeDie Haut von Neurodermitikern pro-duziert zu wenig Feuchtigkeit undFett. Da beide Stoffe wichtig für dieSchutzfunktion der Haut sind, müs-sen sie von außen zugeführt werden.Oberstes Gebot – um die Haut nichtübermäßig zu strapazieren – ist, alleszu vermeiden, was die Haut aus-trocknet und zusätzlich reizt.

Zur Reinigung reicht lauwarmesWasser. Zusätze wie Salz aus demtoten Meer stärken die Wider-standskraft der Haut. Bei Bedarf nurph-neutrale oder seifenfreie Wasch-syndets zur Reinigung benutzen.

Häufiges Waschen und ausgiebigeVollbäder greifen den Säureschutz-mantel der Haut an. Lieber kurzduschen statt baden (5 bis 10Minuten, bei einer Wassertemperaturvon max. 32 °C).

Wer auf Vollbäder nicht verzichtenmöchte, sollte dem Badewasser emul-gatorfreie Ölzusätze (aus der Apotheke)oder einen Schuß Distelöl beigeben.Sie enthalten weder allergieaus-lösendes Erdnuß- noch Sojabohnenöl.

Die Haut nach dem Reinigen nurkurz trockentupfen, nicht abrubbeln.Gleich danach eincremen.

Milde Pflegeprodukte mit beruhi-genden Pflanzenstoffen führen derHaut die dringend benötigte Feuch-tigkeit und Fett zu. WichtigsteInhaltsstoffe: Gamma-Linolensäure(wie z. B. in Borretsch-Öl enthalten),Harnstoff und Panthenol.

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Neurodermitis –und was man dagegen tun kannNeurodermitis –und was man dagegen tun kann

Bloß nicht aus der Haut fahren ...

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TherapiemöglichkeitenEs sind immer mehrere Faktoren, dieNeurodermitis auslösen. Der Krank-heitsausbruch sowie die Häufigkeitder Schübe sind bei jedem Be-troffenen verschieden und gestaltensich in Abhängigkeit von den per-sönlichen Lebensumständen. Deshalbist es vor Beginn einer Therapie wich-tig, die Auslöser und die verstärken-den Faktoren der Krankheit zu erken-nen und – sofern möglich – zu ver-meiden. Eine allergologische Unter-suchung sowie das Führen eines„Ernährungstagebuches“ helfen da-bei, die Provokationsfaktoren zuidentifizieren. Je genauer der Patientsich selbst und seine Krankheit ken-nenlernt, desto individueller kannder behandelnde Arzt die Therapieauf den Patienten abstimmen.

Die Balneo-Phototherapie soll die Überempfindlichkeit derPatienten gegen den eigenen Schweiß,der den Juckreiz auslöst mindern.Der Patient badet zunächst inSchwefel- oder Solebädern, denenverschiedene Badeöle zugesetzt wer-den. Danach wird er in speziellenKlimakammern mit UV-Strahlen be-handelt. Besondere Kühlvorrichtun-gen verhindern, daß sich die Hautdes Patienten erwärmt und es zu haut-reizenden Schweißbildungen kommt.

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Kortisonhaltige Salbenlindern den Juckreiz und hemmendie Entzündung der Haut währendeines akuten Krankheitsschubes.Wegen ihrer Nebenwirkungen solltensie jedoch nur über einen kurzenZeitraum angewandt werden.

Die Ernährungstherapie arbeitet nach dem Prinzip derSuchkost. Durch Befragungen, Haut-und Bluttests wird versucht, dieAuslöser der Allergie zu finden.Anhand der Interviewergebnissewerden nach und nach allergieaus-lösende Nahrungsmittel vom tägli-chen Speiseplan ausgeschlossen.

Immunstärkende Maßnahmenwie zusätzliche Gaben von Gamma-Linolensäure (z. B. in Borretsch-Ölenthalten) oder des schützendenImmunglobulins A werden thera-piebegleitend eingesetzt, um die Abwehrfunktionen der Haut zuunterstützen und zu stärken. Beide Substanzen fehlen häufig im Stoff-wechsel von Säuglingen, Kindernund Erwachsenen mit Neurodermitis.

Woran Sie NeurodermitiserkennenDas Hauptmerkmal der Neuroder-mitis ist der starke, quälende Juckreiz.Aber auch andere Anzeichen könnenauf die Hautkrankheit hinweisen.

Langwierige Hautkrankheiten mitRückfällen

Ekzemartige Hautveränderungen und Verdickungen, vor allem inEllenbogen und Kniebeugen (beiKindern auch im Gesicht)

Neurodermitis, Heuschnupfen oderAsthma bei Familienmitgliedern

Blasse statt gerötete Haut nachdem Kratzen

Doppelte Lidfalte um die AugenJuckreiz beim Schwitzen

Beratung und HilfeDie Zahl der Neurodermitikerwächst beständig. Allein in denwestlichen Industrieländern hatsich die Erkrankungsrate in denletzten Jahrzehnten verdreifacht.Wissenschaftler machen hierfürUmweltfaktoren, aber auch verän-derte Lebensgewohnheiten verant-wortlich. In Deutschland existiereninzwischen mehrere Organisationen,bei denen Neurodermitiker Rat undHilfe finden können

Deutscher Neurodermitiker-Bund,Spaldingstraße 21020097 Hamburg

Deutscher Allergie- und AsthmabundHindenburgstraße 11041061 Möchengladbach,

NeurodermIS – Aufklärung über Neurodermitis via Internet, erreichbar über das World- Wide-Web unter der Adresse http://www.derma.med.uni-erlangen.de/neurodermis/

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Katzenhaare und Hausstaubmilben sind typischeNeurodermitis-Auslöser.

Vergröberung der Hautlinien (z. B. der Handlinien).

Sofern Sie eines oder mehrere dergenannten Symptome bei sich fest-stellen, sollten Sie sich an einenSpezialisten für Hautkrankheiten(einen Hautarzt oder einen Aller-gologen) wenden.

Gerötete, juckende Hautstellen (z. B. am Hals)können auf Neurodermitis hinweisen.

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it zunehmender Bekanntheitist die Trennkost-Methode in

letzter Zeit verstärkt ins Kreuzfeuerder Kritik geraten. Nicht ohneGrund, wie ernährungswissenschaft-liche Untersuchungen ergaben: Einigeder Trennkost-Thesen sind wissen-schaftlich nicht haltbar – anderesogar gesundheitsgefährdend. Was istdran an den Thesen der Trennköstler?

Vor fast 100 Jahren entwickelte derArzt Howard Hay wegen seinesschweren Nierenleidens die Trennkost.Seine Genesung schrieb der Medi-ziner der neuen Ernährungsform zu.Doch ihre Popularität erlangte dieHaysche Trennkost erst mit einerweiterentwickelten Variante: Mitdem „Fit-for-Life“-Konzept habendie amerikanischen Autoren Harveyund Marilyn Diamond Bestseller-Auflagen erreicht. Als „Diät fürGenießer“ schlägt die Ernährungs-form Millionen in ihren Bann, dennsie verspricht eine Gewichtsreduktionohne lästiges Kalorienzählen. Erlaubtist alles, was schmeckt – allerdingsnach Regeln, die krank machen können.

Der Haysche ErnährungsplanHay nahm an, daß Krankheitendurch eine „Übersäuerung“ des Kör-pers hervorgerufen werden. Schulddaran seien stark säurebildendeSpeisen wie

Fleisch, Käse, Zucker, Weißmehl undKaffee. Insgesamt könne durch eineandere Zusammenstellung der Kostder Säure-Basen-Haushalt des Körperswieder ausgeglichen werden und so-mit Zivilisationskrankheiten vorge-beugt werden. Im Mittelpunkt desHayschen Ernährungsplans steht die Trennung von kohlenhydrat-und eiweißhaltigen Nahrungsmitteln.Kohlenhydrate und Proteine, so derTrennköstler, könnten nicht zur glei-chen Zeit verdaut werden und müs-sten daher getrennt voneinander auf-genommen werden. Für die Eiweiß-Verdauung, so Hay, sei ein sauresMilieu erforderlich, für die Verdau-ung von Kohlenhydraten jedoch einbasisches. Um die „Übersäuerung“des Organismus zu vermeiden, solltenTrennköstler ihren Speiseplan nachstrengen Richtlinien zusammenstellen.

Fit for Life – das neue KonzeptAuf der Basis der Hayschen Trenn-kost entwickelten Harvey und MarilynDiamond in den 80er Jahren das „Fitfürs Leben“-Konzept. Ebenso wieHay empfehlen sie die Trennung vonKohlenhydraten und Proteinen. Wasdie Nahrungsauswahl betrifft, sinddie Autoren noch etwas radikaler alsHay: Obst gilt als wichtigstes Nahrungsmittel des Menschen undsoll nicht zusammen mit anderenNahrungsmitteln genossen werden.Überhaupt sollen Nahrungsmittelmit einem hohen Wassergehalt (Obst,Gemüse und Salat) 70 Prozent derNahrung ausmachen. Diese soge-

nannte „Sonnenkost“, so dieThese der Diamonds, entfernegiftige und für das Überge-wicht verantwortliche Schlackenaus dem Körper. Fleisch wird

als gesundheitsgefähr-dend eingestuft, Milchund Milchproduktehaben nach Auffas-

sung der Autoren nach-teilige Wirkungen auf die Gesund-heit. Sie werden weitestgehend abge-lehnt. Diamond & Diamond zufolge,verhindern sie die Reduzierung des Körpergewichtes und sind fürAllergien und eine (wissenschaftlichnicht zu belegende) „Verschleimung“des Darms verantwortlich.

Richtig oder falsch?Wie gesund ist Trennkost wirklich?

Die Mär von der ÜbersäuerungDie Haysche Annahme von der Übersäuerung des Organismus istwissenschaftlich längst widerlegt, dader Organismus über wirkungsvolleSchutzmechanismen verfügt: Puffer-systeme im Blut und die Ausscheidungüber Nieren und Lunge sorgen füreinen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt.

Proteine und Kohlenhydratemüssen getrennt verzehrt werden Falsch. Auch diese Haysche Theseentbehrt jeder wissenschaftlichenGrundlage. Der menschliche Körperist problemlos in der Lage, beideNährstoffe gleichzeitig zu verdauen.Schon allein deshalb, weil vieleNahrungsmittel von Natur ausKohlenhydrate und Proteine enthalten– zum Beispiel Milch.

Vorsicht: Nährstoff-Falle!Die Diamondsche Ablehnung vonMilch und Milchproduktenbirgt die Gefahr einer

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Trennkost -Trennkost -Mythos und Wahrheit einer Ernährungsform

Viel geschmäht und doch beliebt:

„Der Mensch soll nicht mischen, was die Natur zu mischen unterließ“, lautete das Credo des Trennkost-Entwicklers Howard Hay.

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unzureichenden Calciumversorgung.Da auch Getreide und Getreidepro-dukte wichtige Vitamin- und Protein-lieferanten sind, sollte ihr Konsumauf keinen Fall eingeschränkt werden.Ähnlich verhält es sich mit derEmpfehlung, ausschließlich destillier-tes Wasser zu trinken – hier bestehtdie Gefahr einer unzureichendenMineralstoffversorgung. Wenn dieGrundthesen der Hayschen Ernäh-rungstheorie ernährungswissenschaft-lich widerlegbar sind, stellt sich dieFrage, warum sich viele Menschenmit dieser Diät einfach besser fühlenund nebenbei unbestreitbar auchnoch überflüssige Pfunde loswerden.

Das Geheimnis der Trennkost

lautet: Ernährungsbewußtsein. Genaudas wird nämlich durch die notwen-dige Beschäftigung mit den einzel-nen Lebensmitteln gefördert. Wermit Trennkost beginnt, stellt auto-matisch seine Ernährung um undnimmt wesentlich mehr Obst undGemüse zu sich als vorher. Der hoheAnteil an ballaststoffreichen undkalorienarmen Lebensmitteln, unter-stützt eine Gewichtsreduktion aufideale Weise. Auch die relativ mäßigeFett- und Energieaufnahme ist vor-teilhaft. Weit verbreitete Ernäh-rungsfehler, wie übermäßige Zufuhr

ZubereitungTeelöffel Öl, Senf, Paprika,Pfeffer und Sojasauce verrühren

und die Hähnchenbrustfilets darin1/2 Stunde durchziehen lassen. DenReis in 3/4 l Wasser mit etwasGemüsebrühe erhitzen und 35Minuten zugedeckt köcheln lassen.Das Gemüse waschen und putzen,den Lauch in Scheiben schneidenund die Pilze vierteln. Zwiebel undKnoblauch schälen und würfeln.

2 TL Öl in einer tiefen Pfanne erhit-zen, Zwiebeln und Knoblauchwürfelhinzugeben und kurz andünsten,dann Lauch und Champignons in diePfanne geben und kurz schmorenlassen. Mit Salz und Pfeffer würzenund eventuell etwas Gemüsebrüheanrühren und hinzugeben. Gemüseetwa 10 Minuten bei geschlossenemDeckel garen und anschließend mit

Gewürzen und Kräuternabschmecken.

Das Gemüse aus der Pfanne heraus-nehmen und warmstellen. Die Hähn-chenfilets in die Pfanne geben und vonbeiden Seiten jeweils etwa 5 Minutenbraten. Anschließend salzen und mitKräutern bestreuen. Hähnchenbrustmit Gemüse und Reis servieren.

Hähnchenbrust mit Lauch-Champignon-Gemüse (für 2 Personen)

Vitalstoff-Rezept Vitalstoff-Rezept

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von Fett, Salz und Zucker werdenvermieden.

Der Experten-Rat

Trennkost ist als überwiegend ve-getarische, ballaststoffreiche Kost einzustufen. Wer allerdings stetigstrikt trennt, bekommt zu wenig B-Vitamine, Calcium, Coenzym Q10,Eisen, Folsäure, Jod, Magnesium,Kupfer und Selen. Ernährungs-experten empfehlen, die Trennkostmit Getreide, Fleisch, Fisch und Käseanzureichern.

pro Portion:Energie 470 KcalProteine 41 gFett 13 gKohlenhydrate 47 gBallaststoffe 9 g

Vitamin D 2,4 mgVitamin E 8 mgVitamin B1 0,6 mgVitamin B2 0,8 mgVitamin B6 1,5 mgNiacin 29 mgPantothensäure 5 mgVitamin C 55 mgFolsäure 165 µgEisen 6 mgCholesterin 79 mgCalcium 270 mgMagnesium 170 mg

Z U T A T E N

N Ä H R W E R T A N G A B E N

240 g Hähnchenbrustfilet (2 Stck.)100 g Naturreis400 g Lauch (2 kl. Stangen)250 g Champignons1 Zwiebel1 Knoblauchzehe

Instant-Gemüsebrühegrobkörniger Senf

2 EL Sojasauce4 TL Pflanzenöl (20 g)

Jodsalz, Paprikapulver, Pfeffer

1 Bund gemischte Kräuter, z. B. Petersilie, Kerbel

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Hormone undDepressionenSehr geehrte Damen und Herren,ich bitte Sie, in der MEDICOM zuDepressionen allgemein und zu endo-genen Depressionen im besondereneinen Beitrag zu bringen. Hierbeiinteressiert vor allem, ob bei Män-nern mit zunehmendem Alter eineArt der Hormonveränderung statt-findet, wie dies bei Frauen der Fallist. Welche fundierten Erkenntnissegibt es? Was wäre zu tun, wenn es entsprechende Zusammenhängezwischen den Hormonen und derDepression gibt?

W. Bell, Pfedelbach

Sehr geehrter Herr Bell,wir haben Ihre Anfrage zum Anlaßgenommen, ausführlich über dasThema Winterdepression zu berich-ten (s. Seite 12). Die endogeneDepression macht etwa 20 Prozentaller Fälle aus und zählt zu denschwersten Arten der Depression. Sietritt ohne erkennbaren äußeren An-laß auf und wird von Erbfaktoren,hormonellen Störungen oder bioche-mischen Veränderungen im Gehirnverursacht. Zum Thema Hormoneund Depressionen beim männlichenGeschlecht finden Sie einen weiterenArtikel mit dem Titel „Männer in denWechseljahren“ unter der Rubrik„Kurzmeldungen“.

Zufriedene KundenSehr geehrte Redaktion,Ihre Informations-Zeitschrift ist bes-ser geworden, weil die Themen aktu-eller sind. Begrüßenswert wäre dieErweiterung der Leserbrief-Seite umeine Seite „Zufriedene Kunden“. Hierkönnten aus allen Bevölkerungs-

kreisen (Sportler, ältere Menschen,Schwerstarbeiter, Kopfarbeiter) Er-folgsmeldungen über Q10 mitgeteiltwerden, natürlich mit Namen undAdresse.

H. Smiely, München

Sehr geehrter Herr Smiely,vielen Dank für das Lob und IhreAnregung, Erfolgsberichte zu publi-zieren. Viele unserer Kunden berichtenuns von den positiven Veränderun-gen in ihrem Leben, seitdem sieMEDICOM-Produkte einnehmen.Diese interessanten und aufschluß-reichen Aussagen zu veröffentlichenist uns bedauerlicherweise nichtgestattet, da es gegen die strengenAuflagen des Lebensmittelgesetzesverstößt. Ähnlich verhält es sich mitAussagen, die die gesundheitsför-dernden Effekte von Vitalstoffprä-paraten näher beschreiben. Da essich bei Nobilin Q10 und Nobilin Lycoum Nahrungsergänzungen handelt,gilt für sie das Lebensmittelgesetz,welches Aussagen zur Wirkungsweiseverbietet. Aufschlußreiche Informa-tionen – wenn auch keine Erfolgs-berichte – über sämtliche MEDICOM-Produkte können Sie allerdings inunserem Gesundheitskatalog finden,den Sie als Kunde automatischerhalten.

WunderwaffeMelatonin?Sehr geehrte Redaktionsmitglieder,in letzter Zeit habe ich einiges überMelatonin gelesen und dabei jedes-mal den Eindruck gewonnen, daßMelatonin eine außerordentlich vielseitige und positive Wirkung aufden gesamten Organismus habensoll. Es wird unter anderem davongesprochen, daß Melatonin z. B. den

LeserbriefeLeserbriefe

Wir behalten uns vor, Leserbriefe zu kürzen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen kann keine Haftung übernommen werden.

Alterungsprozeß stark verzögern,das Immunsystem massiv stärkenund Herzkrankheiten vorbeugenkann. Ist Melatonin also ein Wunder-mittel? Wie kommt es dann, daßsolch ein Präparat mit so vielen hervorragenden Eigenschaften denMenschen vorenthalten wird und beiuns nicht frei verkäuflich zu erwer-ben ist? Oder müssen doch erheblicheAbstriche gemacht werden? Wassteckt dahinter?

K. Thorn, Edesheim

Sehr geehrter Herr Thorn,Melatonin taucht als angebliche„Wunderwaffe“ in letzter Zeit immerhäufiger in den Medien auf. Sie tunallerdings recht daran, die prokla-mierten Wirkungen der Melatonin-Pille in Zweifel zu ziehen. Nichtohne Grund ist Melatonin in Kapsel-und Tablettenform in Deutschlandnicht frei verkäuflich, denn es han-delt sich dabei um ein ausgesprochenumstrittenes Produkt. Gern berichtenwir in einer unserer nächsten MEDI-COM-Ausgaben ausführlich über Fürund Wider der Einnahme. ErsteInformationen über das Hormonkönnen Sie im Titelthema dieserAusgabe auf Seite 13 finden.

ImpressumHerausgeber: Medicom Pharma AG

Sedemünder 2 , Altenhagen I31832 SpringeTel. (0 50 41) 78 - 0Fax (0 50 41) 78 - 11 69

Verlag,Redaktion,Gestaltung: DPNY communicationsDruck: Eller repro+druck

„MEDICOM“ ist eine Kundenzeitschrift derMedicom Pharma AG und erscheint viermaljährlich in einer Auflage von 400.000Exemplaren. Nachdruck, auch auszugsweise,nur mit schriftlicher Genehmigung desHerausgebers.

Page 23: MEDICOM Magazin – Winterdepressionen

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Kreuzworträtsel Die Buchstaben in den numerierten Feldern des Kreuzworträtsels ergeben alsLösungswort einen Begriff aus der Pflanzenwelt. Die Rätselauflösung finden Siein der nächsten Ausgabe.

Fehler im KreuzworträtselBeim Erstellen des letzten Kreuz-worträtsels (Ausgabe 3) ist unsein Fehler unterlaufen. DasLösungsfeld mit der Nr. 14 (T)muß die Nummer 13 tragen und den letzten Buchstaben desLösungswortes ergeben, das„Spurenelement“ lautet. Wir bit-ten um Entschuldigung für denFehler und bedanken uns bei denLesern, die uns auf das Miß-geschick aufmerksam gemachthaben.

Schon gewußt?Schafe im Wollpelz

as neuseeländische Lammträgt in diesem Winter

Strick. Wer nun glaubt, es handlesich um einen Scherz, der irrt.Erfinder David Brown entwarfdas Strickkostüm für Vierbeinereigenhändig, um dem Lämmer-sterben Einhalt zu gebieten –

eines der größten Probleme neu-seeländischer Schafzüchter. Mitdem „Woolover“, einem maßge-schneiderten Strickpullover fürTierkinder, überstehen die klei-nen Schafe nun auch die wilde-sten Stürme ungeschoren.

Lösungen aus dem Juni-Heft

In Neuseeland erfriert fast jedeszehnte Jungschaf.

D

Page 24: MEDICOM Magazin – Winterdepressionen

Nobilin Q10 – natürliches Coenzym Q10 und13 weitere Vitalstoffe, die Ihrem Körper bei seinerwichtigsten Aufgabe helfen – der Gesunderhaltung.

Schon eine Kapsel Nobilin Q10 deckt IhrenTagesbedarf an 11 Vitaminen und Selen und gleichtVitalstoffdefizite Ihrer täglichen Nahrung zuverlässigaus. Dazu erhalten Sie Magnesium und natürlichesCoenzym Q10.

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Fachkundige Auskunft zu Fragen der Ernährungerhalten Sie montags bis samstags von 8 bis 22 Uhrunter der gebührenfreien Telefonnummer

01 30 / 168 165

Die gesunde BasisDie gesunde BasisWer sein Leben gesund und vital genießen möchte,kann mit Nobilin Q10 schon heute etwas dafür tun.

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Ihre Gesundheitist unsere Aufgabe